DE698576C

DE698576C - Abdichtungsvorrichtung

Info

Publication number: DE698576C
Application number: DE1935G0091627
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-11-29
Filing date: 1935-11-29
Publication date: 1940-11-13

Description

Die Erfindung- bezieht sich auf eine Abdichtungsvorrichtung, bestehend aus einem Gummiprofil und einer mit diesem festhaftend verbundenen Metalleiste, insbesondere für die Abdichtung- von Türen- und Fenstern von Kraftfahrzeugen.

Bei den bisher bekannten Gummidichtuingien an Türen, Fenstern o. dgl. bei Kraftwagen ergeben sich bei gekrümmten Dichtflächen

to Schwierigkeiten, -weil die Gummileiste beim Biegen das Bestreben hat, sich an der Innenseite zu stauchen und Querfalten zu bilden. Diese Querfalten beeinträchtigen die Dichtung in starkem Maße und haben bei aufgeklebten Gummilieisten zur Folge, daß an den Biegungsstellen die Verbindung sich leicht löst. Gleicherwieise ist auch die beim. Biegen oder Abknicken entstehende Dehnung der Gummileiste nachteilig, da die hierdurch ein-

ao tretende Vorspannung die Nachgiebigkeit des Werkstoffes stärk herabsetzt, so daß. glatte Anlageflächen an den gekrümmten Stellen nicht zu erzielen sind. Diese Nachteile machen sich insbesondere dann stark bemerkbar, Wenn die Gummileiste ein hohes Profil hat.

Man hat zur Vermeidung dieser Mängel den Gummi mit den fertig gebrummten Leisten vulkanisiert, so daß die in die endgültige Form vulkanisierten Gummileisten spannuingslos sind. Diese fertig geformten Leisten haben aber den Nachteil, daß sie nur für bestimmte Krümmungen verwendet werden könnien. Es ist auch bekannt, die Leisten mit keilförmigen Einschnitten zu versehen, so daß beim. Biegen keine Stauchungen entstehen.

.'Das Neue der Erfindung· besteht darin, daß entweder die Metalleiste oder vor dem Aufvulkanisieren und Biegen die Gummileiste oder beim Biegen beide Teile gleichzieitig gestreckt sind, so daß die auf der Innenseite der Biegung liegende Gummileiste nach der Biegung ihre ursprüngliche Länge erhält, also nahezu ohne Spannung ist. Um die Abdichtungsvorrichtung leichter, krümmen zu können, kann die Metalleiste ,an 'den zu krümmenden Stellen gewellt oder geschwächt sein, so daß die Reckung der Metalleiste unter teilweiser Streckung des gewellten oder geschwächten Teils vor sich geht. -3

In der Zeichnung sind AusführungSibeispiele der Erfindung dargestellt, und zwiar zeigt

Abb. ι die Abdichtungsvorrichtung in Seitenansicht,

Abb. 2 den Schnitt nach Linie 11-11 der Abb. i,

Abb. 3 und 4 andere ■ Ausführungsbeispiele der Vorrichtung,

Abb. S die Abdichtungsvorrichtung in- gekrümmtem Zustand und

Abb.. 6 den Schnitt nach Linie VI-VI der Abb. S.

Bei dem Aueführungsbeispiel nach Abb. 1 und 2 dringt in das Gummiprofil 6 die Metallleiste 2 teilweise ein. Beide sind durch Haft- mittel miteinander verbunden. 'Die verhältnismäßig starke Metalleiste 2 hat mit Gewinden

versehene Bohrungen 3, in welche Schrauben 4 von rückwärts 'eingeschraubt werden können, wodurch die Metalleiste 2 am Bauteil 5 ohne Berührung mit dem. Gummiprofil 6 befestigt ist. Diese Art der Befestigung eignet sich z. B. dort, wo das Gummiprofil 6 auf beiden Seiten Aussparungen aufweist, deren Form nicht beeinträchtigt werden soll.

Bei der Anordnung der Abb. 3 ist das Gummiprofil 6 an eine längs gewinkelte Metalleiste 2 angehaftet. Diese dünne Metallleiste ist mit Schrauben 9 von vorn befestigt, welche durch Bohrungen 11 und 12 im Gummiprofil 6 an dem Bauteil 10 eingeschraubt werden können. Der am Ende des Gummiprofils 6 vorgesehene Wulst 13 ragt frei über die Metalleiste 2 hinaus und kann beim Abdichten gequetscht oder abgebogen werden.

Abb. 4 zeigt 'ein Gummiprofil 6, das an einer quer gewölbten Metalleiste 2 angehaftet ist, die mit dem entsprechend rinnenförmig gebogenen Bauteil 16 durch Schrauben 17 von rückwärts verbunden ist. Die Aussparungen 18 am 'Gummiprofil 6 bilden eine Führung für Fensterscheiben oder deren Rahmen und die vorspringenden Teile 19 und 20 Abdichtungen bzw. Regenleisten, die'sich nur unter eigenem nachgiebigem Druck des Gummis, also ohne Versteifung durch die Metalleiste 2, an die Scheiben anlegen bzw. über dieser hervorstehen sollen. Sowohl bei der Anordnung nach Abb. 3 .als auch bei der nach Abb. 4 sind mehrere Reihen Befestigungsschrauben vorgesehen, die entweder, wie gezeichnet, jeweils paarweise nebeneinander oder auch zueinander versetzt auf der Leistenlänge verteilt sein können.

Die Abb. 5 und 6 zeigen ein Gummiprofil 6, * das an eine Metalleiste 2 angehaftet ist, die in der in Abb. 5 gezeigten Weise in der Längsrichtung gebogen ist, um sich z. B. der Fensterform 'eines stramlinienförmigen Wagen-„ kastens anzupassen. Die Metalleiste 2 ist durch Schrauben 23 am Bauteil 24 befestigt, welche von vorn durch Aussparungen am Gummiprofil 6 eingeführt sind. Das Gummiprofil 6 weist eine Führungskante 25 und Abdichtungsund Vorsprungskanten 26 und 27 auf. Ferner liegt es am Bauteil 24 beiderseits durch überstehende Falze 28 an.

Um das Biegen der Profilleiste in der in Abb. 5 gezeigten Weise zu ermöglichen, ohne daß das Profil seine Form verliert, empfiehlt es sich, entweder das' Gummiprofil 6, das auch vorher fertig vulkanisiert sein kann, an den Biegungsstellen vor dem Biegen so weit zu längen, daß es nach dem Biegen wieder seine natürliche Länge 'erhält oder gleichzeitig mit dem Biegen die Metalleiste 2 um so viel zu recken, daß das Gummiprofil 6 seine natürliche Länge beibehalten kann. Beide Ausgleichs- ■ möglichkeiten kann man auch zusammen anwenden, wobei beide Teile weniger weit gelängt zu werden brauchen. Um an vorher bestimmten Stellen die Metalleiste 2 mehr recken zu können, kann diese, vornehmlich an den zu biegenden Stellen, mit Wellungen versehen sein, die quer zur Reckrichtung verlaufen und beim Reckvorgang das Nachgeben des Metalls an den zu biegenden Stellen begünstigen. Diese Wellen können statt durch einen Reckvorgang durch einen anderen mittels Walzen, Hämmern 0. dgl. durchgeführten Streckvorgang geglättet werden, wodurch 75' die Metalleisten 2 die erforderliche Längung gegenüber dem Gummiprofil 6 erfahren, die zur Erzielung des Längenunterschiedes bei der Biegung erforderlich ist.

Die Metalleiste 2 kann aus Baustoff mit hoher Streckgrenze, z. B. Leichtmetall, hergestellt oder aus.mehreren an der BiegungssfceHe unterteilten, aber teilweise ineinandergreifenden Einzelteilen zusammengesetzt sein.

Claims

Patentansprüche:

1. Abdichtungsvorrichtung, bestehend aus einem Gummiprofil und einer mit diesem festhaftend verbundenen Metalleiste, insbesondere für die Abdichtung von Türen und Fenstern von Kraftfahrzeugen, dadurch < gekennzeichnet, daß 'entweder die Metallleiste (2) oder vor dem Aufvulkanisieren und Biegen die Gummileiste (6) oder beim Biegen beide Teile gleichzeitig gestreckt sind, so daß die auf der Innenseite der Biegung liegende Gummileiste (6) nach der Biegung ihre ursprüngliche Länge erhält, also nahezu ohne Spannung ist.

2. Abdichtungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalleiste (2) an den zu krümmenden Stellen gewellt oder geschwächt ist, so daß die Reckung der Metalleiste (2) unter teilweiser Streckung des gewellten oder geschwächten Teils vor sich geht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen