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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Bestandteil von Bromelain.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung dieses
Bestandteils von Bromelain in der Medizin, besonders als ein Antikrebsmittel
und ein Immunsuppressivum.
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Stammbromelain
(Bromelain) ist der Sammelname für
die proteolytischen Enzyme, die in Geweben der Pflanze Bromeliaceae
gefunden werden. Es ist eine Mischung verschiedener Anteile, die
vom Stamm der Ananaspflanze (Ananas comosus) abgeleitet sind. Von
Bromelain ist bekannt, dass es wenigstens fünf proteolytische Enzyme enthält, jedoch
auch nicht-proteolytische Enzyme, einschließlich einer sauren Phosphatase und
einer Peroxidase; es kann auch Amylase- und Cellulaseaktivität enthalten, überdies
sind verschiedene andere Bestandteile vorhanden.
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Bromelain
ist zuvor bei der Behandlung einer Vielzahl von Zuständen einschließlich der
Entzündung verwendet
worden und ist insbesondere bei der Behandlung von Diarrhoe verwendet
worden. Die Verwendung von Bromelain bei der Behandlung der infektiösen Diarrhoe
ist in
WO-A-9301800 beschrieben,
wo angenommen wird, dass Bromelain durch Zerstören intestinaler Rezeptoren
für Krankheitskeime
durch Proteolyse arbeitet, und in
WO-A-8801506 ,
wo gelehrt wird, dass Bromelain Krankheitskeime von intestinalen
Rezeptoren ablöst.
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Taussig
et al., Planta Medica, 1985, 538–539 und Maurer et al., Planta
Medica, 1988, 377–381
nehmen beide an, dass Bromelain zur Verwendung beim Hemmen von Tumorwachstum
zweckmäßig sein
kann. Die
US 5,223,406 ,
DE-A-4302060 und
JP-A-59225122 lehren
auch die Verwendung von Bromelain bei der Behandlung von Krebs.
Die
US 5,223,406 lehrt,
dass Bromelain in der Lage ist, den Tumornekrosefaktor (TNF) zu
induzieren, während
DE-A-4302060 lehrt, dass Bromelain
Metastasen durch die strukturelle Modifizierung des Oberflächenproteins
CD44 des Tumors verhüten
kann.
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In
der
WO-A-9400147 werden
verschiedene Experimente beschrieben, die beweisen, dass proteolytische
Enzyme und insbesondere Bromelain in der Lage sind, die Sekretion
zu hemmen. Die Anmeldung offenbart auch, dass Bromelain die Aktivität der Toxinbindung
vermindern kann und die sekretorische Wirkung von Toxinen verhindern
kann, so wie von hitzelabilem Toxin (LT) und Choleratoxin (CT) und
auch von Toxinen, wie dem hitzestabilen Toxin (ST). Dies trotz der
Tatsache, dass ST einen von LT und CT sehr unterschiedlichen Wirkmechanismus
hat. Diese Beobachtungen wurden durch die Tatsache erklärt, dass
ein Bestandteil der Bromelainmischung, Stamm-Bromelainprotease,
in der Lage zu sein scheint, die Stoffwechselwege zyklischer Nukleotide
zu modulieren und dies wird weiter in der
WO-A-9500169 diskutiert. Überdies
wurde für
Bromelain auch nachgewiesen, dass es die Sekretion hemmt, die durch
den Calcium- abhängigen
Stoffwechselweg verursacht wird.
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Die
vorliegenden Erfinder haben die verschiedenen biologischen Wirkungen
von Bromelain untersucht, und insbesondere seine Wirkungen in einem
gut dokumentierten Modell der intrazellulären Signaltransduktion, nämlich dem
T-Zell-Rezeptor (TCR)/CD3-Signalisieren und der Produktion von IL-2.
Der beträchtliche Fortschritt über die
letzten Jahre hat zum Verständnis
der biochemischen Ereignisse geführt,
die im Anschluss an die Wechselwirkung mit TCR auftreten (wiedergegeben
von Cantrell, Annu. Rev. Immunol. 14, 259–274 (1996)) und daher bietet
das TCR-Signalisierung ein ausgezeichnetes Modell zur Erhellung
der Wirkungen der biologisch aktiven Verbindungen. Eine wirksame
T-Zell-Aktivierung erfordert zwei Signale. Das erste Signal wird
durch den TCR/CD3-Komplex nach Wechselwirkung mit einem Antigenpeptid
erzeugt, das vom Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) präsentiert
wird, der von antigenpräsentieren
Zellen (APC) (Cantrell, 1996) exprimiert wird. Das zweite, co-stimulatorische
Signal wird durch Bindung von CD28-Rezeptoren auf T-Zellen mit der
B7-Familie von Liganden auf APC erzeugt. Ein Schlüsselelement
im Signalisierungs-Stoffwechselweg, das
beim Übermitteln
rezeptorausgelöster
Signale an den Nucleus beteiligt ist, ist die Familie der Mitogen-aktivierten
Proteinkinasen (MAPk). Die am besten untersuchten dieser Kinasen
sind die extrazelluläre
Signal-regulierte Proteinkinasen (ERK)-1 und ERK-2 (auch als p44MAPk bzw. p42MAPk in
Bezug genommen). ERKs sind Serin/Threonin-Kinasen, die aktiviert
sind, wenn sie auf Tyrosin- und Threonin-Resten phosphoryliert sind.
In vitro wird diese Aktivierung umgekehrt, wenn eine der Reste dephosphoryliert
wird. Ein verhältnismäßig neu entdecktes
Mitglied der MAPk-Familie sind c-Jun NH2-terminale
Kinasen (JNKs), die als 46 kDa und 55 kDa Formen existieren, die
zur Aktivierung auch die Phosphorylierung erfordern. Die Aktivierung
von ERK ist von p56Lck und der Kopplung
des TCR/CD3-Komplexes an p21Ras abhängig, mit
nachfolgender Aktivierung der Raf-1/MEK1/ERK-Kinasekaskade. Die
Aktivierung von JNK erfordert sowohl p21Ras als
auch Signale, die von dem CD28-co-stimulatorischen Rezeptor erzeugt werden,
die GTP-(Guanosintriphosphat) bindende Proteine (so wie Rac1 oder
Cdc42) aktivieren, die die PAK/MEKK/SEK/JNK-Kinasekaskade induzieren.
Aktivierte ERK phosphoryliert Elk-1, welches wiederum die Induktion
der c-fos-Aktivität
im Anschluss an die Phosphorylierung von c-jun durch JNK vermittelt.
Aktiviertes c-fos und c-jun vereinigen sich, um das AP-1-Protein
zu bilden, das für
die Synthese von IL-2 erforderlich ist. Die obigen Ereignisse sind
in 1 zusammengefasst. Alle der vorgenannten Ereignisse
der Signalisierung erfordern die Phosphorylierung von Tyrosin, weil
Inhibitoren der Protein-Tyrosinkinasen
(PTKs) viele Ereignisse hemmen, die mit der TCR-Stimulierung in
Beziehung stehen, einschließlich
der Aktivierung von T-Zellen und der Erzeugung von IL-2.
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In
WO-A-9600082 haben
wir gezeigt, dass Bromelain die Phosphorylierung von Tyrosin und
die Aktivierung von ERK-2, die in T-Zellen über den TCR stimuliert wurden,
hemmen konnte, oder mit kombiniertem Phorbolester plus Calcium-Ionophor.
Wir haben nun gefunden, dass in Verbindung mit einer verminderten ERK-Aktivität, Bromelain
die Anhäufung
von IL-2-, IL-4- und IFN-γ-mRNA
in T-Zellen verminderte, die mit Phorbolester und Ionophor stimuliert
waren, jedoch nicht die Anhäufung
von Zytokin-mRNA
in Zellen beeinflusste, die über
den TCR stimuliert waren. Diese Daten legen die Existenz eines TCR-aktivierten,
ERK-unabhängigen Stoffwechselwegs
nahe, der an der Zytokinproduktion in T-Zellen beteiligt ist.
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Aus
dem Stand der Technik wird klar, dass Bromelain eine Mischung ist,
die eine Vielzahl verschiedener physiologischer Wirkungen hat. Es
sind nicht alle Bestandteile der Bromelain-Mischung charakterisiert worden und
daher ist mit Ausnahme der Stammbromelain-Protease, deren Aktivität wir beschrieben
haben, nicht klar, welcher der Bestandteile für welche der vielzähligen verschiedenen
Wirkungen von Bromelain verantwortlich ist. Dies ist natürlich ein
großer
Nachteil, falls die Bromelain-Mischung als ein Pharmazeutikum zu verabreichen
ist, weil dabei gut unerwünschte
Nebenwirkungen auftreten können,
die sich aus der Tätigkeit irgendeines
anderen Bestandteils der Bromelainmischung ergeben können, während ein
Bestandteil von Bromelain die erwünschte Wirkung ergeben könnte.
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Es
wäre daher
zuträglich,
wenn einzelne Bestandteile von Bromelain, die besondere medizinische
Aktivitäten
hervorrufen, isoliert und separat verabreicht werden könnten, um
so die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen zu vermindern. Wir
haben nun eine aktive Fraktion rohen Bromelain identifiziert, die
für seine Fähigkeit
verantwortlich ist, die ERK-Aktivierung
zu hemmen, und daher den MAP-Kinase-Stoffwechselweg zu blockieren.
Auch wenn es nicht ein einzelnes Protein ist, besteht diese Fraktion
aus nur einigen wenigen Bestandteilen und so ist die Wahrscheinlichkeit
von Nebenwirkungen, wenn es Patienten verabreicht wird, im Vergleich
mit rohem Bromelain beträchtlich
vermindert.
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Die
Fraktion, die die Erfinder CCS genannt haben, kann mit herkömmlichen
Verfahren aus der Bromelainmischung isoliert werden, z. B. durch
Chromatographie. Hochdurchsatz-Flüssigkeitschromatographie (HPLC)
ist für
diesen Zweck geeignet und eine besonders gute Trennung von Bromelainproteinen
kann durch schnelle Protein-Flüssigkeitschromatographie
(FPLCTM) erreicht werden, unter Verwendung
eines Säulenpackungsmaterials,
so wie S-Sepharose. Wie in größeren Einzelheiten
in den Beispielen beschrieben werden wird, wird bei der Chromatographie
auf S-Sepharose ein linearer Gradient von 0 bis 0,8 M Natriumchlorid
in Acetatpuffer über
300 ml verwendet, wobei das Protein der vorliegenden Erfindung der
letzte doppelte Spitzenwert aus der Säule war.
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Die
CCS-Fraktion enthält
Proteine mit Molekulargewichten von etwa 15,07 kDa, 25,85 kDa und
27,45 kDa, wie durch SDS-PAGE bestimmt, hat isoelektrische Punkte
von 10,4 und 10,45 und ist durch das folgende Verfahren erhältlich:
- i. Auflösen
von Bromelain in Acetatpuffer bei pH 5,0;
- ii. Auftrennen der Bestandteile von Bromelain durch Schnelldurchlauf-Hochdurchsatz-Flüssigkeitschromatographie
auf S-Sepharose mit Elution mit einem linearen Gradienten von 0
bis 0,8 M Natriumchlorid in Acetatpuffer über 300 ml;
- iii. Sammeln der Fraktion, die dem letzten doppelten Spitzenwert
aus der Säule
entspricht; und
- iv. Isolieren des Proteins aus der in (iii) gesammelten Fraktion.
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Für diese
CCS genannte Fraktion ist gefunden worden, dass sie eine Anzahl
möglicherweise
brauchbarer Aktivitäten
hat. Erstens haben wir gefunden, dass es die ERK-2- Phosphorylierung
blockiert, und daher die MAP-Kinasekaskade. Überdies blockierte es die Produktion
von IL-2 und die Proliferation von CD4+ T-Zellen.
CCS beeinflusste jedoch nicht die Proliferation von Milzzellen,
was nahelegt, dass es eine selektive Wirkungsweise hat. CCS blockierte
auch das Wachstum menschlicher Tumorzelllinien verschieden, einschließlich Eierstock-,
Lungen-, Darm-, Melanom- und Brusttumoren. Die unterschiedliche
Aktivität
von CCS gegen die verschiedenen Zelllinien legt weiterhin nahe,
dass CCS eine selektive Wirkungsweise hat und dass es auch als ein
Antikrebsmittel wirken kann. Die inhibitorische Wirkung von CCS
auf ERK-2 hängt
von seiner proteolytischen Aktivität ab, da E-64, ein selektiver
Cysteinprotease-Inhibitor die Wirkung vom CCS außer Kraft setzen konnte.
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Obwohl
wir in
WO-A-9724138 behauptet
haben, dass Proteasen im Allgemeinen in der Lage sind, die Aktivierung
von MAP-Kinase zu verringern, haben wir nun gefunden, dass dies
nicht der Fall ist, da Trypsin die T-Zell-Signalisierung nicht außer Kraft
setzt und in der Tat ist in anderen Untersuchungen gezeigt worden,
dass es die MAPk-Aktivierung erhöht
(Belham et al., 1996, Biochem. J., 320, 939–946). Auch für Thrombin,
eine Protease, die in der Blutgerinnungskaskade beteiligt ist, ist
gezeigt worden, dass es die Aktivierung der MAP-Kinase verstärkt (Vouret-Craviari et al.,
1993, Biochem. J., 289, 209–214).
Die Erfinder haben nun auch gezeigt, dass andere Proteasen, die
in der rohen Bromelainmischung enthalten sind, nicht die Aktivierung
des MAP-Kinase-Stoffwechselwegs blockieren.
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Es
ist möglich,
dass die Wirkungen von CCS auf den MAP-Kinase-Stoffwechselweg in
T-Zellen durch spezifische
proteolytische Wirkungen an der Zelloberfläche vermittelt werden. Es ist
bekannt, dass Bromelain die CD45 Isoform RA spaltet und selektiv
andere Oberflächenmoleküle von menschlichen
PBMCs (mononukleäre
Blutzellen) entfernt. Bromelain entfernt teilweise auch CD4 von
T-Zell-Oberflächen.
Da CD45 und CD4 eine obligatorische stimulatorische Rolle bei der
TCR-vermittelten T-Zell-Aktivierung spielen, könnte CCS mit der TCR-Signalisierung
durch Beeinflussen dieser Moleküle
in Wechselwirkung treten. Obwohl die Bedeutung von CD45 und CD4
für die
TCR-initiierte Signaltransduktion gut anerkannt ist, ist es möglich, deren
Erfordernisse für
die T-Zell-Aktivierung
durch die Verwendung von Phorbolester und Calcium-Ionophor zu umgehen. Die
Verwendung von kombinierten Phorbolestern und Ionophor stellt in
T-Zellen die normale Funktion wieder her, die durch die Verwendung
von Tyrosinkinase-Inhibitoren gegen die TCR-Stimulierung unempfindlich
gemacht worden sind, oder die für
CD45 oder p56Lck defizient sind.
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In
der vorliegenden Untersuchung haben die Erfinder jedoch gezeigt,
dass für
die T-Zellen normale Funktion nicht wieder hergestellt wird, die
mit CCS vorbehandelt wurden, wenn sie mit PMA plus Ionophor behandelt
werden. Für
diese inhibitorische Wirkung von CCS auf ERK-2 wird daher nicht
angenommen, dass sie über
die Wirkungen auf CD45 oder CD4 auf T-Zellen vermittelt wird. Möglicherweise
beeinflusst CCS ein bislang nicht identifiziertes Oberflächenmolekül, welches
wiederum den MAP-Kinase-Stoffwechselweg beeinflusst. Für die inhibitorische
Wirkung von CCS auf die Produktion von Zytokinen wird daher nicht
angenommen, dass sie über
ihre Wirkungen auf CD45 oder CD4 auf T-Zellen vermittelt werden.
Die inhibitorische Wirkung von CCS auf die T-Zell-Signaltransduktion
erfolgt nicht wegen der Toxizität
der Verbindung, da CCS nicht die Lebensfähigkeit von Milzzellen oder
GA15-Zellen beeinträchtigte.
Die Lebensfähigkeit
der Zellen wurde durch Kultur in Gegenwart von CCS für Zeitdauern
von länger
als 48 Stunden nicht signifikant beeinträchtigt.
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Da
wir gezeigt haben, dass die CCS-Fraktion von rohem Bromelain die
Aktivierung des MAP-Kinase-Stoffwechselwegs blockiert und die T-Zell-Aktivierung
blockiert, kann CCS bei der Behandlung von T-Zell-vermittelten Krankheiten
brauchbar sein.
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Zusätzlich zu
seiner Bedeutung für
die Produktion von IL-2 und die Aktivierung von T-Zellen ist der MAP-Kinase-Stoffwechselweg
auch für
die Erzeugung von Wachstumsfaktoren, sowie epidermalem Wachstumsfaktor
(EGF), Plättchen-abgeleitetem
Wachstumsfaktor (PGDF) und Insulin-ähnlichem Wachstumsfaktor (IGF)
wichtig. CCS wird daher die Produktion dieser und anderer Wachstumsfaktoren
blockieren und die Produktion von anderen Zytokinen, sowie IL-4,
IFN-γ, GM-GSF
und vielen mehr.
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Wie
oben kurz erwähnt,
ist CCS wahrscheinlich auch bei der Behandlung von Krebs nutzbar.
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Daher
kann CCS in einem Verfahren zur Behandlung oder Verhütung von
Krankheiten oder Zuständen nutzbar
sein, die vermittelt werden durch:
- i. Aktivierung
von T-Zellen;
- ii. Aktivierung des MAP-Kinase-Stoffwechselwegs; oder
- iii. der Produktion von Wachstumsfaktoren oder Zytokinen; oder
in der Behandlung oder Verhütung
von Krebs.
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Bei
weiterer Analyse der CCS-Fraktion von Bromelain haben die vorliegenden
Erfinder gefunden, dass es mehr als einen Bestandteil umfasst. Sequenzieren
der Proteine in der Fraktion zeigte, dass sie aus den Cystein-Proteasen
Ananain und Comosain zusammen mit verschiedenen anderen Komponenten
besteht.
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Es
scheint daher, dass sowohl Ananain als auch Comosain oder eine Mischung
der beiden für
die Aktivität
der CCS-Fraktion von Bromelain verantwortlich sein könnte.
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Unter
einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung wird die Verwendung von
Ananain oder einer Mischung von Ananain und Comosain zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Verwendung als ein Immunsuppressivum bereitgestellt.
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Ananain
oder eine Mischung aus Ananain und Comosain kann bei der Herstellung
eines Mittels zur Behandlung oder Verhütung von Krankheiten oder Zuständen verwendet
werden, die vermittelt werden durch:
- i. Aktivierung
von T-Zellen
- ii. Aktivierung des MAP-Kinase-Stoffwechselwegs; oder
- iii. die Produktion von Wachstumsfaktoren oder Zytokinen.
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In
unserer früheren
Anmeldung
WO-A-9600082 haben
wir die Hemmung der MAP-Kinase-Kaskade durch
rohes Bromelain diskutiert. Zu der Zeit waren wir jedoch nicht in
der Lage zu bestimmen, welcher Bestandteil der rohen Bromelainmischung
für diese
Aktivität
verantwortlich war, obwohl wir spekuliert hatten, dass es die Stammbromelain-Protease
sein könnte.
Wir haben nun entdeckt, dass zusätzlich
zum Blockieren der Stoffwechselwege zyklischer Nukleotide die Stammbromelainprotease
etwas Aktivität
gegen den MAP-Kinase-Stoffwechselweg
hat. Es ist jedoch weit weniger wirksam beim Blockieren der MAP-Kinase-Kaskade als
die CCS-Fraktion von Bromelain. In der Tat haben wir nun gefunden,
dass die CCS-Fraktion von Bromelain im Bereich von zehn Größenordnungen
aktiver als die Stammbromelainprotease beim Blockieren der Aktivierung von
MAP-Kinase ist.
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Die
Aktivierung des MAP-Kinase-Stoffwechselwegs in T-Zellen, um IL-2
zu produzieren und die klonale Expansion von T-Zellen anzutreiben,
ist ein wesentlicher Bestandteil der Immunantwort. Die Abwesenheit dieses
Prozesses kann tödliche
Konsequenzen haben, wie dies beim Leuten mit Aids oder genetischen
Mutationen beobachtet werden kann, die zu T-Zell-Defekten führen. Die Aktivierung von T-Zellen
kann jedoch auch zu schädlichen
Folgen führen.
Zum Beispiel können
sich Autoimmunkrankheiten daraus ergeben, wenn autoreaktive T-Zellen
aktiviert werden. Ananain oder eine Mischung aus Ananain und Comosain
ist daher wahrscheinlich bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten
nutzbar, so wie progredientisch/primärchronischer Polyarthritis,
Typ-1 Diabetes Mellitus, Multipler Sklerose, Morbus Chrohn und Lupus.
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Die
Aktivierung von T-Zellen, die spezifisch für implantiertes Gewebe sind,
kann auch zur Abstossung von Implantat oder Transplantat führen und
daher kann Ananain oder eine Mischung aus Ananain und Comosain auch
brauchbar sein, dieses zu verhüten.
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Die
Aktivierung von Allergen-spezifischen T-Zellen kann allergische
Reaktionen verursachen. Inflammatorische Zytokine und andere zelluläre Produkte,
so wie Histamin, werden von Zellen im Anschluss an die Aussetzung
gegenüber
Allergenen freigesetzt. Die Freisetzung von Histamin und inflammatorischen
Zytokinen beteiligt den MAP-Kinase-Stoffwechselweg und daher wird das Blockieren
des MAP-Kinase-Stoffwechselwegs mit Ananain oder einer Mischung
aus Ananain und Comosain wahrscheinlich eine wirksame Behandlung
für Allergien
seien.
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Überdies
ist Ananain oder eine Mischung aus Ananain und Comosain wahrscheinlich
bei der Verhütung
von toxischem Schock und anderen Krankheiten brauchbar, die von
einer Überproduktion
bakterieller Endotoxine vermittelt werden. Der toxische Schock wird
durch die Produktion von Lipopolysacchariden (LPS) von gram-negativen
Bakterien vermittelt. LPS löst
die Produktion von TNF-α und
Interleukin-1 mittels der Aktivierung des MAP-Kinase-Stoffwechselwegs
in Makrophagen aus. Die Sekretion dieser Zytokine löst eine
Kaskade der Zytokinproduktion von anderen Zellen des Immunsystems
aus (einschließlich
T-Zellen), was zu Leukozytose, Schock, intravaskulären Coagulation
und Tod führt.
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Eine
weitere Verwendung von Ananain oder einer Mischung aus Ananain und
Comosain ist die Verhütung
des programmierten Zelltods (Apoptose). Dies ist ein besonderes
Ereignis, wodurch Zellen dazu stimuliert werden, ihre eigene DNA
zu zerstören
und zu sterben. Es ist ein wesentliches Ereignis in den meisten
Immunantworten (um die Anhäufung
von zu vielen Zellen zu verhindern), kann jedoch auch immunsuppressive Folgen
in einigen Fällen
haben, so wie bei der HIV-Infektion und beim Alter, so dass zu viele
Zellen absterben und unzureichend zurückbleiben, um eine Infektion
zu bekämpfen
(Perandones et al., 1993, J. Immunol. 151, 3521–3529). Da die Auslösung der
Apoptose von spezifischen Ereignissen der Zell-Signalisierung abhängig ist,
einschließlich
der Aktivierung des MAP-Kinase-Stoffwechselwegs,
sind Ananain oder eine Mischung aus Ananain und Comosain wahrscheinlich
dazu wirksam, die Apoptose zu blockieren.
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Die
fortgesetzte Aktivierung von T-Zellen während einer chronischen Krankheit
kann auch zu pathologischen Folgen führen, wie dies in bestimmten
chronischen parasitären
Infektionen gefunden werden kann, so wie chronische Granulatom-Krankheiten,
so wie tuberkuloseartiger Lepra, Bilharziose und visceraler Leishmaniose.
Des Weiteren ist die Invasion von Parasiten und Pathogenen und ihr
anschließendes Überlebenden
in Zellen davon abhängig,
dass diese Organismen die zellulären
Signalisierungsstoffwechselwege des Wirts benutzen (Bliska et al.,
1993, Cell, 903–920).
Zum Beispiel ist für
Salmonella nachgewiesen worden, dass die MAP-Kinase phosphoryliert
wird, was es den Bakterien ermöglicht,
von Makrophagen endozytiert zu werden (Galan et al., 1992, Nature,
357, 588–589).
Die Bakterien proliferieren dann und zerstören die Zelle. Da für Ananain
oder eine Mischung aus Ananain und Comosain gezeigt worden ist,
dass sie die Signalisierungstoffwechselwege des Wirts modifizieren
und insbesondere die MAP-Kinase hemmen, könnte eine andere der möglichen
Anwendungen sein, die Invasion durch Parasiten und Pathogene und
deren Überleben
in Zellen zu hemmen.
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Ananain
oder eine Mischung aus Ananain und Comosain kann auch brauchbar
bei der Behandlung von Krebs sein und in der Tat haben wir gezeigt,
dass CCS das Wachstum menschlichen Tumors in vitro blockiert. Es
bleibt noch der anti-Tumor-Mechanismus der Wirkung von CCS zu bestimmen,
es scheint jedoch wahrscheinlich, dass dies ein Ergebnis des Blockierens
der Aktivierung des ERK-2-Stoffwechselwegs ist.
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Wie
zuvor erwähnt
ist die Aktivierung der MAP-Kinase von p21Ras und
Raf-1 abhängig,
die wichtige Onkogene sind. Die Proteine p21Ras und
Raf-1 helfen dabei, Signale von Wachstumsfaktor-Rezeptoren auf der Oberfläche von
Zellen an MAP-Kinasen zu übertragen,
um die Zellproliferation oder -differenzierung zu stimulieren. Onkogene
(oder mutierte) p21Ras- oder Raf-1-Gene
erzeugen fehlerhafte Proteine, die eine Unabhängigkeit von extern bereitgestellten
Wachstumsfaktoren erworben haben und gleichzeitig möglicherweise
nicht länger
auf externe wachstumshemmende Signale reagieren. Mutierte p21Ras- oder Raf-1-Proteine sind daher dauerhaft
hyperaktiv und ihre ungezügelte
katalytische Aktivität
hat eine zerstörerische
Wirkung auf die Kontrolle des Zellwachstums. Onkogene p21Ras- oder Raf-1-Gene werden daher die Bildung
von Krebs und Tumoren durch Unterbrechen der normalen Kontrollen
auf die Zellproliferation und -differenzierung fördern. Etwa 30% menschlicher
Krebsgeschwüre
haben Mutationen in einem p21Ras-Gen.
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Unter
der Voraussetzung, dass die Signale, die von P21Ras und
Raf-1 vermittelt werden, mittels MAP-Kinase blockiert werden können, würde von
Ananain oder einer Mischung aus Ananain und Comosain zu erwarten
sein, dass sie das Wachstum von Krebs und Tumor blockieren. Die
vorliegend beschriebene Proteinfraktion wäre daher bei der Behandlung
vieler verschiedener Krebsarten brauchbar, einschließlich fester Krebsarten,
so wie Eierstock-, Darm-, Brust- oder Lungenkrebs und Melanomen,
sowie auch nicht-fester Tumoren und Leukämie.
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Die
Bromelainfraktion wird gewöhnlich
vor der Verabreichung an Patienten formuliert werden und daher wird
in einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung eine pharmazeutische
oder veterinärmedizinische
Zusammensetzung bereitgestellt, die das Ananain oder eine Mischung
aus Ananain und Comosain zusammen mit einem pharmazeutisch oder
veterinärmedizinisch
annehmbaren Vehikulum umfasst.
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Das
Ananain oder die Mischung aus Ananain und Comosain kann über eine
Vielzahl von Wegen verabreicht werden, einschließlich enteraler, z. B. oraler,
buccaler, topischer oder analer Verabreichung, oder parenteraler
Verabreichung, z. B. durch intravenöse, subkutane, intramuskuläre oder
intraperitoneale Wege.
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In
vielen Fällen
kann der orale Weg bevorzugt sein, da dies oft der Weg ist, den
die Patienten am Annehmbarsten finden. Der orale Weg kann besonders
nützlich
sein, wenn viele Dosen des Proteins erforderlich sind.
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Wenn
die orale Verabreichung gewählt
ist, kann es wünschenswert
sein, das Ananain oder die Mischung aus Ananain und Comosain in
einer enterisch beschichteten Zubereitung zu formulieren, um sein Überleben
durch den Magen zu unterstützen.
Auf eine andere Weise kann eine andere oral verabreichungsfähige Dosierungsform
gewählt
werden, z. B. ein Sirup, Elixier oder eine harte oder weiche Gelatinekapsel,
von denen jedes enterisch beschichtet sein kann.
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Unter
bestimmten Umständen
kann es jedoch bequemer sein, einen parenteralen Weg zu verwenden. Zur
parenteralen Verabreichung kann das Protein in destilliertem Wasser
oder einem anderen pharmazeutisch annehmbaren Lösungsmittel oder Suspensionsmittel
formuliert sein.
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Eine
geeignete Dosis des Ananains oder der Mischung von Ananain und Comosain,
die einem Patienten verabreicht werden soll, kann von einem Kliniker
bestimmt werden. Als ein Anhaltspunkt kann eine geeignete Dosis
jedoch von etwa 0,5 bis 20 mg/kg Körpergewicht sein. Es wird erwartet,
dass in den meisten Fällen
die Dosis von etwa 1 bis 15 mg/kg Körpergewicht und vorzugsweise
von 1 bis 10 mg/kg Körpergewicht sein
wird. Für
einen Menschen, der ein Gewicht von etwa 70 kg hat, würde daher
eine typische Dosis von etwa 70 bis 700 mg sein.
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Die
Erfindung wird nun weiter mit Bezug auf die folgenden Beispiele
und auf die Zeichnungen beschrieben werden, in welchen:
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1 eine
diagrammatische Darstellung der Ereignisse der Signaltransduktion
ist, die mit der T-Zellaktivierung in Beziehung stehen, die zur
Produktion von IL-2 führen.
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2 ein
Elutionsprofil im Ultraviolett rohen Bromelains nach Kationenaustausch-Chromatographie auf
SP Sepharose Hochdurchsatzmedium ist.
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3 ein
Graph ist, der die proteolytische Aktivität und den Proteingehalt roher
Bromelainfraktionen nach Kationen-Austauschchromatographie auf SP
Sepharose-Hochdurchsatzmedien
zeigt.
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4 ein
SDS-PAGE von vereinigten Fraktionen von SP Sepharose Hochdurchsatz-Chromatographie ist,
auf 4–20%
T-Gradientengelen laufen gelassen, wobei die Spuren 1 bis 4 und
6 bis 9 die Proteine CCT, CCV, CCX und CCZ, bzw. CCV, CCW, CCU und
CCS enthalten und Spuren 5 und 10 Molekulargewichtsmarker enthalten.
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5 die
isoelektrische Fokussierung vereinigter Fraktionen zeigt, die auf
pH 3–11
Gradientengelen laufen gelassen wurden, wobei Spuren 1, 11 und 12
Hoch-IEF-Marker zeigen, Spuren 2 und 13 rohes Bromelain zeigen und
Spuren 3 bis 10 die Proteine CCT, CCV, CCX, CCZ, CCV, CCW, CCU bzw.
CCS zeigen.
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6 ein
Westernblot unter Verwendung von anti-Phosphotyrosin-mAk ist, der
beweist, dass CCS die Tyrosin-Phosphorylierung des p42 kDa (ERK-2)
Proteins vermindert. Th0-Zellen
wurden mit Bromelainfraktionen (50 μg/mL) für 30 min behandelt, gewaschen
und dann mit kombiniertem PMA (20 ng/mL) und Ionophor (1 μM) für 5 min
stimuliert. Nicht stimulierte Zellen dienten als Kontrollen. Die
Zellen wurden dann lysiert und postnukleäre Überstände wurden SDS-PAGE und Westernblotten
unterzogen. In dieser Figur deuten gefüllte Symbole durch kombiniertes
PMA plus Ionophor phosphorylierte Proteine an. Leere Symbole zeigen
ERK-2 Protein, reduziert durch Behandlung mit CCS.
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7 ein
Westerblot unter Verwendung von anti-Phosphotyrosin-mAk ist, der
beweist, dass CCS die Tyrosin-Phosphorylierung von Proteinsubstraten
erhöht.
Th0-Zellen wurden mit CCS, rohem Bromelain (Brom), Stamm-Bromelainprotease
(SBP) oder Fraktion CCT (50 μg/mL)
für 30
min behandelt, gewaschen und dann mit vereinigtem PMA (20 ng/mL)
und Ionophor (1 μM)
für 5 min
stimuliert. Nicht stimulierte Zellen dienten als Kontrollen (Cont).
Zellen wurden dann lysiert und postnukleäre Überstände wurden SDS-PAGE und Westernblotten
unterzogen. In dieser Figur deuten gefüllte Symbole durch CCS phosphorylierte
Proteine an, jedoch nicht durch andere Behandlungen. Leere Symbole
zeigen Phosphoproteine Protein, durch Behandlung mit CCS und rohem
Bromelain behandelt, an.
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8 ein
Westernblot unter Verwendung von anti-Phosphotyrosin-mAk ist, der
zeigt, dass die inhibitorische Wirkung von CCS auf ERK-2 von seiner
proteolytischen Aktivität
abhängig
ist und in einer dosisabhängigen
Art und Weise auftritt. Th0-Zellen wurden mit CCS (0 bis 25 μg/mL) behandelt
oder mit CCS, das mit dem ausgewählten
Proteaseinhibitor E-64 für
30 min inkubiert war. Zellen wurden dann gewaschen und dann mit
vereinigtem PMA (20 ng/mL) und Ionophor (1 μM) für 5 min stimuliert. Die Zellen
wurden dann lysiert und postnukleäre Überständen wurden SDS-PAGE wird und
Westernblotten unterzogen. In dieser Figur zeigen gefüllte Symbole
durch CCS phosphorylierte Proteine an. Leere Symbole zeigen ERK-2
Phosphoprotein an, das durch aktives CCS inhibiert wurde, jedoch
nicht durch inaktiviertes CCS.
-
9 ein
Immunblot ist, der bestätigt,
dass das 42 kDa Phosphoprotein, das durch CCS inhibiert wurde, ERK-2
ist. Th0-Zellen wurden mit CCS (50 μg/mL) für 30 min behandelt, oder unbehandelt,
gewaschen und dann mit vereinigtem PMA (20 ng/mL) und Ionophor (1 μM) für 5 min
stimuliert. Die Zellusate wurden mit anti-ERK-2-mAk immungeblottet.
-
10 ein
Westernblot unter Verwendung von anti-Phosphotyrosin-mAk ist, der
zeigt, dass vernetzter anti-CD3ε-mAk
die Tyrosin-Phosphorylierung multipler Proteine induziert. Th0-Zellen wurden mit
vernetztem anti-CD3ε für 0 bis
20 min stimuliert. Die Zellen wurden dann lysiert und postnukleäre Überstände wurden SDS-PAGE
und Westernblotten unterzogen. Gefüllte Symbole bezeichnen durch
anti-CD3ε-mAk
induzierte Tyrosin-phosphorylierte Proteine.
-
11 ein
Westernblot unter Verwendung von anti-Phosphotyrosin-mAk ist, der
belegt, dass CCS die Tyrosin-Phosphorylierung in TCR-stimulierten
T-Zellen hemmt. T-Zellen wurden mit CCS (0 bis 5 μg/mL) für 30 min
behandelt, gewaschen und dann mit anti-CD3ε-mAk für 5 min vernetzt. Die Zellen
wurden dann lysiert und postnukleäre Überstände wurden SDS-PAGE und Westernblotten
unterzogen. In dieser Figur bezeichnen die Symbole die anti-CD3ε-mAk-induzierte
Tyrosin-Phosphorylierung von ERK-2, die durch CCS vermindert ist.
-
12 ein
Westernblot unter Verwendung von anti-Raf-1-mAk ist, welcher zeigt,
dass CCS die Mobilitätsverschiebung
von Raf-1 hemmt. Th0-Zellen wurden mit CCS (0 bis 50 μg/mL) für 30 min
behandelt, gewaschen, und dann entweder mit (A) vereinigtem PMA
plus Ionophor stimuliert oder (B) dann für 5 min mit anti-CD3ε-mAk vernetzt.
Die Zellen wurden dann lysiert und postnukleäre Überstände wurden SDS-PAGE und Westernblotten
unterzogen.
-
13 ein
Paar von Graphen ist, die zeigen, dass CCS die Produktion von IL-2
und die Proliferation in gereinigten CD4+ T-Zellen
vermindert. Die T-Zellen wurden mit CCS (50 μg/mL) behandelt, gewaschen,
und dann in entweder Medium allein oder mit immobilisiertem anti-CD3ε mAk und
löslichem
anti-CD28 mAk kultiviert. (A) Die Produktion von IL-2 wurde durch
den CTL-L-Test bestimmt, wie in Beispiel 5 beschrieben. (B) Die Proliferation
wurde durch Einbau von 3H-Thymidin bestimmt.
CD4+ T-Zellen,
die in Abwesenheit von mAk (Stimulus) kultiviert wurden, erzeugten
kein nachweisbares IL-2 und proliferieren nicht.
-
14 ein
Paar von Graphen ist die zeigen, dass CCS die Produktion von IL-2
durch Milzzellen vermindert, jedoch die Proliferation von Milzzellen
nicht hemmt. Die Milzzellen wurden mit CCS (50 μg/mL) behandelt, gewaschen und
dann in entweder Medium allein oder mit immobilisiertem anti-CD3ε-mAk kultiviert. (A)
Die Produktion von IL-2 wurde durch den CTL-L-Test bestimmt, wie
in Beispiel 5 beschrieben. (B) Die Proliferation wurde durch den
Einbau von 3H-Thymidin bestimmt. Die in
Abwesenheit von mAk (Stimulus) kultivierten Milzzellen produzierten
kein nachweisbares IL-2 und proliferieren nicht).
-
15 ein
Plot ist, der zeigt, dass CCS das Zellwachstum von Tumoren in vitro
hemmt. Krebszelllinien wurden mit CCS (50, 10, 2,5, 1 und 0,25 μg/mL) oder
Wasser als eine Kontrolle behandelt. Nach einer Behandlung über 96 h
wurde die Wirkung von CCS auf das Wachstum von Tumorzellen bewertet.
Die Säulen
stellen die 50% inhibitorischen Konzentrationen (IC50 μg/mL) von
CCS dar (die Menge an CCS, die erforderlich ist, um das Wachstum
von Tumorzellen zu 50% zu hemmen).
-
Beispiel 1 – Reinigung von Bromelainproteinen
-
a. Materialien
-
Reagenzien:
Bromelain (E. C 3.4.22.4; proteolytische Aktivität 1,541 nmol/min/mg) wurde
von Solvay Inc. (Deutschland) erhalten. Schnelllauf-S-Sepharose,
Pharmalyte 3–10TM, Ampholine 9–11TM,
Ready Mix IEFTM (Acrylamid, Bisacrylamid)
und IEFTM-Marker wurden von Pharmacia Biotech
erhalten. Vorgegossene 4–20% Acrylamidgele
und Molekulargewichtsmarker mit breitem Bereich wurden von Bio-Rad
Laboratories erhalten. Alle anderen Reagenzien waren von analytischer
Qualität
und entweder von Sigma Chemical Co. oder British Drug House erhalten.
-
b. Proteinasetest
-
Die
proteolytische Aktivität
von Bromelain wurde durch Verwendung eines hauseigenen Tests auf
Mikrotiterplattenbasis bestimmt, unter Verwendung des synthetischen
Substrats Z-Arg-Arg-pNA.
Dieser Test basierte auf demjenigen, der von Filippova et al. in
Anal. Biochem., 143, 293–297
(1984) beschrieben wurde. Das Substrat war Z-Arg-Arg-pNA, wie von
Napper et al. in Biochem. J., 301, 727–735 (1994) beschrieben.
-
c. Proteintest
-
Protein
wurde unter Verwendung eines Testkits, von Bio-Rad geliefert, gemessen,
der ein modifiziertes Verfahren nach Lowry et al. (J. Biol. Chem.
(1951) 193, 265–275)
ist. Die Proben wurden mit Standards von Rinderserumalbumin (0 bis
1,5 mg/mL) verglichen, entweder in 0,9% Salzlösung oder 20 mM Acetatpuffer
pH 5,0 hergestellt, wie es angemessen war.
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d. Zubereitung von Bromelain
-
Die
nachfolgenden Schritte wurden alle bei Umgebungstemperatur (20 bis
25°C) durchgeführt. Eine Lösung an
Bromelain (30 mg/mL) wurde durch Auflösen von 450 mg Puder in 15
mL 20 mM Acetatpuffer (pH 5,0), der 0,1 mM Natrium-EDTA enthielt,
hergestellt. Die Lösung
wurde in 10 × 1,5
mL Mikrozentrifugenröhrchen
abgegeben und bei 13.000 × g
für 10
min zentrifugiert, um unlösliches
Material zu entfernen. Die klaren Überstände wurden vereinigt und für die Chromatographie
verwendet.
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e. Schnell laufende Hochdurchsatz-Chromatographie
auf S-Sepharose
-
Eine
schnell laufende Säule
mit S-Sepharose wurde durch Packen von 25 mL Medium in eine XK 16/20TM-Säule
(Pharmacia Biotech) hergestellt und mit 20 mM Acetatpuffer (pH 5,0)
equilibriert, der 0,1 mM EDTA enthielt, auf einem FPLCTM System
bei 3 mL/min. 5 mL Bromelainlösung
wurden auf die Säule
gespritzt. Ungebundenes Protein wurde gesammelt und die Säule wurde
mit 100 mL Acetatpuffer gewaschen. An die Säule gebundenes Protein wurde
mit einem linearen Gradienten von 0 bis 0,8 M NaCl in Acetatpuffer über 300 mL
eluiert. Fraktionen von 5 mL wurden während des Gradienten gesammelt
und 2 zeigt ein typisches UV-Chromatogramm rohen Bromelains,
das mit diesem Verfahren erhalten wurde.
-
Die
Fraktionen wurden dann auf Protein und proteolytische Aktivität analysiert,
wie oben beschrieben, und 3 zeigt
die proteolytische Aktivität
gegen das synthetische Peptid Z-Arg-Arg-pNA
und den Proteingehalt der einzelnen Fraktionen. Das Profil des Proteingehalts
spiegelt dasjenige des UV dicht wieder, wie erwartet, jedoch ist
die proteolytische Hauptaktivität
auf die zwei Hauptspitzenwerte beschränkt, die denjenigen der Bromelainprotease
(SBP) entsprechen. Geringe Aktivitäten wurden in anderen Bereichen
des Chromatogramms beobachtet, die anderen Proteasen, die sich von
SBP unterscheiden, entsprechen können,
so wie die erst später
eluierende CCS-Fraktion, die Ananain und Comosain enthält.
-
Die
Haupt-Spitzenwerte, die aus dem UV-Profil identifiziert wurden,
wurden aus drei aufeinander folgenden Läufen vereinigt und wie in Tabelle
1 angezeigt benannt. Die vereinigten Fraktionen wurden für die physiko-chemische
Charakterisierung verwendet. Vereinigte Fraktionen wurden durch
Ultrafiltration aufkonzentriert und unter Verwendung von PD10-Säulen in
isotonische Salzlösung
(0,9% Gew/Vol NaCl) umgepuffert. Der Proteingehalt und die Aktivität gegen
Z-Arg-Arg-pNA wurden vor dem biologischen Testen errechnet und sind
in Tabelle 2 gezeigt.
-
Die
vereinigten Fraktionen wurden für
die Analyse behandelt, die unten beschrieben ist. Tabelle 1. Zusammenfassung der vereinigten
Fraktionen von Bromelain (QC2322), auf SP-Sepharose HP fraktioniert
Bestandteil | Beschreibung | Vereinigte
Fraktionen
(einschließlich) |
CCT | Durchfluss
(ungebundene Bestandteile) | Ungebundener
Durchfluss durch die Säule |
CCV | Erster
Spitzenwert aus der Säule | 8–9 |
CCX | Zweiter
scharfer Spitzenwert aus der Säule | 13–14 |
CCZ | Kleiner
Spitzenwert auf der ansteigenden Kante des dritten Bromelain-Hauptspitzenwerts | 19–20 |
CCV | Erster
Bromelain- Hauptspitzenwert | 23–24 |
CCW | Zweiter
Bromelain- Hauptspitzenwert | 27–29 |
CCU | Kleiner
Spitzenwert auf der absteigenden Kante des zweiten Bromelain-Hauptspitzenwerts | 33–34 |
CCS | Letzter
doppelter Spitzenwert aus der Säule | 39–44 |
Tabelle 2. Berechneter Proteingehalt und
Aktivität
gegen Z-Arg-Arg-pNA vereinigter Fraktionen, die für das Testen
der biologischen Aktivität
verwendet wurden.
Vereinigte
Fraktionen | Z-Arg-Arg-pNA-Aktivität
(μMole/min/mL) | Proteingehalt
(mg/mL) |
CCT | 11,30 | 1,00 |
CCV | 9,78 | 1,00 |
CCX | 71,71 | 1,00 |
CCZ | 688,81 | 1,00 |
CCV | 1500,0 | 0,574 |
CCW | 1500,0 | 0,543 |
CCU | 1500,0 | 0,421 |
CCS | 379,76 | 1,00 |
-
f. Verarbeiten vereinigter Fraktionen
-
Die
proteolytische Aktivität
und der Proteingehalt vereinigter Fraktionen wurden bestimmt und
die Konzentrationen auf etwa entweder 1,4 mg/mL Protein oder 105
nmol/min/mL Proteinaseaktivität
unter Verwendung einer FiltronTM gerührten Zelle
eingestellt, die eine Ultrafiltrationsmembran mit einem nominalen
Molekulargewichtsausschluss von 10 kDa enthielt. Die Fraktionen
wurden dann unter Verwendung von PD10TM Säulen (Pharmacia
Biotech) in isotonische Salzlösung
(0,9% Gew/Vol NaCl) umgepuffert, steril filtriert (0,2 um) und auf
den Proteingehalt oder die proteolytische Aktivität eingestellt.
Die Proben wurden dann bei –80°C eingefroren
und in den in vitro Untersuchungen, die unten beschrieben sind,
verwendet.
-
g. Natrium-Dodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE)
-
Vereinigte
FPLCTM-Proben wurden mittels Natrium-Dodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)
auf vorgegossenen 4 bis 20% T-Gradientengelen analysiert. Die Proben
wurden durch Säurefällung für die Elektrophorese
vorbereitet, bei der 100 μL
mit einem gleichen Volumen an 20 Gew/Vol-% Trichloressigsäure (TCA)
gemischt wurden. Gefälltes
Protein wurde durch Zentrifugation bei 13.000 × g für 10 min gesammelt und der Überstand
verworfen. Das Pellet wurde zweimal mit 0,5 mL Diethylether gewaschen
und bei Umgebungstemperatur an der Luft trocknen gelassen. Die Pellets
wurden dann 300 μL
SDS-PAGE-Probenpuffer
(62,5 mmol Tris/HCl pH 6,8, mit einem Gehalt an 10 Vol/Vol-% Glycerin,
2 Gew/Vol-% Natriumdodecylsulfat und 40 mM Dithiothreitol) und auf
95°C in
einem Wasserbad erwärmt.
-
Molekulargewichtsstandards
mit breitem Bereich für
die SDS-PAGE, 1: 20 in SDS-PAGE-Probenpuffer verdünnt, wurden ähnlich behandelt
und mit den Proben laufen gelassen. Die Gele wurden in einem Mini-Protean
IITM Elektrophoresesystem entsprechend des
Protokolls von Bio-Rad bei 240 V und bis die Farbfront das Ende
des Gels erreichte (30 bis 45 min) laufen gelassen.
-
Nach
der Elektrophorese wurden die getrennten Proteine mit umlaufendem
Mischen in einer Lösung aus
0,075 Gew/Vol-% kolloidalem Brilliantblau G-250, die 1,5 Vol/Vol-%
Phosphorsäure,
11,25 Gew/Vol-% Ammoniumsulfat und 25 Vol/Vol-% Methanol enthielt, gefärbt. Die
Gele wurden in einer Lösung
aus 25 Vol/Vol-% Methanol und 10 Vol/Vol-% Essigsäure entfärbt, um
einen klaren Hintergrund zu erhalten.
-
Ergebnisse
-
Die
Reinheit der Fraktionen ist mittels SDS-PAGE in 4 gezeigt.
Alle der vereinigten Fraktionen außer des Säulendurchlaufs (CCT) zeigten,
dass das vorliegende Hauptprotein von einem Molekulargewicht zwischen
etwa 25–28
kDa war. Dies entspricht dem Molekulargewicht von Cysteinproteinasen,
die von anderen Autoren aus Bromelain isoliert wurden (Rowan et
al., Methods in Enzymology, (1994), 244, 555–568). Die Reinheit der Fraktionen
CCX, CCZ, CCV und CCW scheint hoch zu sein. Geringe Bestandteile
niedrigeren Molekulargewichts können
in einigen Fraktionen beobachtet werden, insbesondere CCT, CCV,
CCX und CCS. Vereinigte Fraktionen CCU und CCS enthalten eine Dublette
zwischen 25–28
kDa; die höheren
Beladungen des Gels der Fraktionen CCX, CCZ, CCV und CCW bedeuten,
dass auch in diesen Fraktionen Dublett-Banden vorhanden sein können. Eine
Zusammenfassung der Bestandteile und ihrer errechneten Molekulargewichte
in den vereinigten Fraktionen, wie durch SDS-PAGE bestimmt, ist
in Tabelle 3 gezeigt.
-
Die
Proteine in den vereinigten Fraktionen CCX, CCZ, CCV + CCW und CCU
wurden nach SDS-PAGE durch Westernblotten auf Nitrocellulose übertragen
und mit Kaninchenantiseren sondiert, die gegen gereinigte Stamm-Bromelainprotease
(SBP) erzeugt wurden (Ergebnisse nicht gezeigt). Alle Proteinbanden
in diesen vereinigten Fraktionen wurden durch Antikörper in
den Seren erkannt, was immunologisch ähnliche Proteine anzeigt, die
wahrscheinlich zur Familie der Cysteinproteinasen von Enzymen gehören. Tabelle 3. Zusammenfassung der Molekulargewichte
von Proteinen, die in vereinigten Fraktionen von SP-Sepharose HP
gefunden wurden, wie durch SDS-PAGE bestimmt.
Vereinigte
Fraktionen | Molekulargewicht
(kDa) von Hauptproteinbanden | Molekulargewicht
(kDa) von kleinen Proteinbanden |
CCT | 76,03 | 15,07 |
CCV | 15,07,
25,85, 28,28, 76,06 | |
CCX | 25,08 | 15,07,
76,03 |
CCZ | 27,45 | 13,37,
16,49, 76,03 |
CCV | 27,45 | 6,5 |
CCW | 27,45 | |
CCU | 27,45
28,28 | |
CCS | 15,07,
25,85, 27,45 | |
-
h. Isoelektrisches Fokussieren
-
Vereinigte
Fraktionen (0,5 bis 1,0 mg/mL) wurden 1: 3 mit entionisiertem Wasser
verdünnt
und auf Gradientengelen von pH 3 bis 11 laufen gelassen. Die Gele
wurden unter Verwendung von Readymix IEFTM gegossen,
um ein 5,5% T, 3% C-Polyacrylamidgel herzustellen, dass 10 Vol/Vol-%
Glycerin, 5,0% Pharmalyte 3–10TM und 2,5% Ampholine 9–11TM enthielt.
In Kürze
wurden 10 μL
Probe und Marker für
hohen pI nach Vorfokussieren bei 700 V auf das Gel geladen. Der
Probeneintrag war für
10 min bei 500 V, Fokussieren war bei 2.500 V für 1,5 h und das Schärfen der
Banden bei 3.000 V für
10 min. Nach der Elektrophorese wurden die Proteine in einer Lösung aus
20 Gew/Vol-% TCA für
30 min fixiert, für
30 min in Entfärber
gewaschen, um TCA zu entfernen, und mit Brilliantblau G-250 gefärbt, wie
für die
SDS-PAGE beschrieben (siehe oben).
-
Ergebnisse
-
Die 5 zeigt,
dass alle Fraktionen außer
CCX basische Proteine enthielten, die jenseits das pI-Markers 9,3
fokussierten. Örtliche
Ladungswechselwirkungen mit den funktionellen Gruppen des chromatographischen
Mediums könnten
erklären,
weshalb Proteine von pI 3,8 und 3,85 in CCX auf ein Kationenaustauschharz bei
pH 5,0 adsorbierten. CCZ war als eine einzelne Bande bei pI 9,7
vorhanden, während
vereinigte Fraktionen CCV, CCW und CCU mehrfache Banden isoelektrischer
Punkte im Bereich von pH 9,5–9,8
enthielten. Wenigstens ein Teil dieser Heterogenität kann durch
Abweichungen im Kohlenhydratrest eines gemeinsamen Rückgrats
des Stamm-Bromelainproteins erklärt
werden. Diese Werte sind in Übereinstimmung
mit denjenigen, die in der Literatur mit pI 9,45–9,55 für Bromelain angegeben werden
(Rowan et al., Methods in Enzymology, (1994), 244, 555–568). Die
vereinigte Fraktion CCS enthält
zwei basische Proteine mit einem pI größer als 10,25.
-
Schätzungen
durch Extrapolation geben pIs von 10,4 und 10,45. Diese entsprechen
Ananain und Comosain und sind in Übereinstimmung mit anderen
Schätzungen
(Rowan et al., wie oben) von pIs größer als 10. Die pIs von Proteinen
in jeder der vereinigten Fraktionen sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Tabelle 4. Zusammenfassung der geschätzten isoelektrischen
Punkte von Proteinen, die in vereinigten Fraktionen aus SP-Sepharose
HP gefunden wurden.
Vereinigte
Fraktionen | Isoelektrische
Punkte von Proteinen |
CCT | nicht
nachgewiesen |
CCV | nicht
nachgewiesen |
CCX | 3,8
3,85 |
CCZ | 9,7 |
CCV | 9,6
9,7 |
CCW | 9,57,
9,6, 9,7 |
CCU | 9,57,
9,6, 9,75 |
CCS | 10,4,
10,45 |
-
Beispiel 2 – NH2-terminale
Aminosäureanalyse
von Bestandteilen von Bromelain
-
In
einem getrennten Experiment wurden vereinigte Fraktionen von Bromelain
auf SDS-PAGE laufen gelassen und wie oben auf PVDF-Membran geblottet.
Die Membran wurde mit 0,025 Gew/Vol-%, Coomassie-Blau R-250 für 10 min
gefärbt,
das in 40 Vol/Vol-% Methanol gelöst
war, gefolgt von Entfärben
in 50 Vol/Vol-% Methanol. Die Membran wurde an der Luft bei Raumtemperatur
getrocknet und das NH
2-terminale Aminosäuresequenzieren
der gefärbten
Proteine wurde durchgeführt.
In Kürze
wurde die Proteinbande aus der Membran ausgeschnitten und in die
obere Patrone des Sequenzierers platziert. Die NH
2-terminale Aminosäureanalyse
von Bestandteilen von Bromelain wurde durch den Abbau nach Edman
unter Verwendung eines Gasphasen-Sequenzierers (Applied Biosystems)
bestimmt, der mit einem verbundenen Phenylthiohydantoin-Aminosäureanalysator
ausgerüstet
war. Tabelle 5 zeigt die ersten 21 NH
2-terminalen
Aminosauren von CCZ, CCX, Stamm-Bromelainprotease, Ananain und Comosain. Tabelle
5. NH
2-terminale Sequenzähnlichkeiten von CCZ-Protein
und denjenigen bekannter Proteinasen, die aus Bromelain isoliert
sind.
-
Alle
Proteine teilen sich Sequenzhomologien. Ananain und Comosain unterscheiden
sich in 2 von 20 Aminosäuren,
wenn sie mit der Stammbromelainprotease verglichen werden. CCZ unterscheidet
sich in 8 von 21 Aminosäuren
im Vergleich zu Stamm-Bromelainprotease. CCZ unterscheidet sich
von Ananain und Comosain in 6 von 20 Aminosäuren. Comosain unterscheidet
sich in 2 Aminosäuren
von Ananain. Während
es klar ist, dass diese Proteine strukturell verwandt sind, sind
sie alle unterschiedlich und zeigen eine Divergenz voneinander.
Diese Proteinasen unterscheiden sich auch in ihrer Substratspezifität der Proteinase
und in ihrer biologischen Aktivität.
-
Beispiel 3 – die Fraktion CCS hemmt die
Tyrosinphosphorylierung von p42 kDa Phosphoprotein.
-
a. Materialien
-
Antikörper: anti-CD3ε-Ketten-mAk
(145-2C11) und anti-CD28-mAk (PV-1) wurden von Pharmingen (San Diego,
CA) erworben, und anti-Hamster IgG Ak der Ziege stammte von Sigma
(Dorset, Vereinigtes Königreich).
Anti-Phosphotyrosin-mAk der Maus (4G10), anti-MAPk R2 (ERK-2)-mAk der Maus und anti-Raf-1-mAk
der Maus stammten von UBI (Lake Placid, NY). Anti-Maus der Ziege
und anti-Kaninchen IgG der Ziege, an Meerettichperoxidase (MPO)
konjugiert, stammten von Bio-Rad (Hemel Hemstead, Hertforshire,
V. K.). Polyklonaler phosphospezifischer MAPk IgG des Kaninchens,
der Tyrosin-phosphorylierte p44 und p42 MAPks erkennt, stammten
von New England BioLabs (Hitchin, Hertforshire, V. K.).
-
Reagenzien:
Phorbol-12-myristat-13-acetat (PMA) und Calciumionophor A23187 wurden
von Sigma gekauft. Bromelain (E. C 3.4.22.4; proteolytische Aktivität 1,541
nmol/min/mg) wurden von Solvay Inc. (Deutschland) erhalten. E-64
(L-Transepoxysuccinylleucylamido-(4-guanidino)-butan, ein selektiver
Cysteinproteinase-Inhibitor, stammte von Sigma.
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Zellen:
Das T-Zell Hybrodom GA15 war ein großzügiges Geschenk von B. Fox (ImmuLogic
Pharmaceutical Corporation, Boston, MA). GA15 wurde erzeugt durch
Verschmelzen des Thymoms BW5147 mit dem Th2-Klon
F4, spezifisch für
KLH in Assoziierung mit I-Ab, und wurde
wie zuvor beschrieben erhalten (Fox, 1993, Int. Immunol., 5, 323–330). GA15
weist einen Th0-Zell-Phänotyp
auf, da IL-2, IL-4 und IFN-γ im
Anschluss an die Stimulierung mit vernetztem anti-CD3ε-mAk produziert
wird (Fox, 1993).
-
b. Stimulierung von T-Zellen.
-
Die
in RPMI 1640 suspendierten Zellen (2 × 107)
wurden mit CCS (1 bis 50 μg/mL)
in Salzlösung
(0,9 Gew/Vol-%) verdünnt,
für 30
min bei 37°C
behandelt. Scheinbehandelte Zellen wurden mit einem gleichen Volumen
Salzlösung
(Verdünner)
behandelt. Bei hohen Konzentrationen von CCS (50 oder 100 μg/mL) trat
die Aggregation von Zellen auf, wie zuvor in Untersuchungen mit
rohem Bromelain festgestellt. Im Anschluss an Behandlung wurden
Zellaggregate durch 3-faches Waschen der Zellen und dann Resuspendieren
in frischem RPMI sanft dispergiert. Die Zellen wurden über die
Zelloberfläche
mit vernetztem mAk gegen TCR (anti-CD3ε), oder direkt unter Verwendung
von vereinigtem PMA (20 ng/mL) und Ionophor (1 μM) für die in den Figurenunterschriften
und im Text angegebenen Zeiten stimuliert.
-
Die
Stimulierung über
den TCR wurde durch zuerst Inkubieren der T-Zellen auf Eis für 30 min
mit anti-CD3ε-mAk
(20 μg/mL)
durchgeführt. Überschüssige mAk
wurde dann durch Waschen einmal bei 4°C entfernt und anti-CD3ε-mAk wurde
mit anti-Hamster IgG der Ziege (20 μg/mL) bei 37°C vernetzt. Die Stimulierung wurde
durch Zugabe von eiskaltem Lysepuffer (25 mM Tris, pH 7,4, 75 mM
NaCl, 2mM EDTA, 0,5% Triton X-100, 2mM Natriumorthovanadat, 10 mM
Natriumfluorid, 10 mM Natriumpyrophosphat, 74 μg/mL Leupeptin, 740 μM PMSF und
74 μg/mL
Aprotinin) für
30 min mit kontinuierlicher Drehung bei 4°C beendet. Die Lysate wurden
geklärt
(14.000 × g
für 10
min) und ein gleiches Volumen 2 × Probenpuffer für die SDS-PAGE
(50 mM Tris, pH 7, 700 mM 2-ME, 50 Vol/Vol-% Glycerin, 2 Gew/Vol-%
SDS, 0,01 Gew/Vol-% Bromphenol-Blau) wurde den postnukleären Überständen zugegeben.
Die Proteine wurden bei 100°C
für 5 min
solubilisiert und Proben, die 1 × 106 Zellequivalente
enthielten, wurden durch SDS-PAGE aufgelöst.
-
c. Immunblotten.
-
Aufgetrennte
Proteine wurden auf Membranen aus Nitrocellulose (Bio-Rad) übertragen,
die dann mit 5 Gew/Vol-% Rinderserumalbumin (Sigma, Fraktion V,
RSA), 0,1%, Nonidet P-40TM in Tris-gepufferter
Salzlösung
(170 mM NaCl und 50 mM Tris, pH 7,4; TBS) geblockt. Immunblots wurden
mit den passenden Antikörpern
inkubiert, wie in den Unterschriften der Figuren angezeigt ist.
Primäre
Antikörper
wurden in Verdünnungspuffer
für Antikörper bei
4°C für 2 h verdünnt, der
aus 0,5 Gew/Vol-% RSA, 0,1 Vol/Vol-% Tween-20 in TBS bestand, gefolgt
von Detektion mit dem passenden sekundären Antikörper, der an Meerettichperoxidase
gekoppelt war, und in Verdünnungspuffer
für Antikörper verdünnt war,
bei 4°C
für 1 h.
Im Anschluss an jeden Inkubationsschritt wurden die Membranen ausführlich mit
0,1% Tween-20 in TBS gewaschen. Die Immunreaktivität wurde
unter Verwendung des Chemilumineszenz-Nachweissystems ECL (Amersham Corp.,
Arlington Heights, IL) bestimmt.
-
d. Hemmung der proteolytischen Aktivität von CCS.
-
Ein
spezifischer Inhibitor für
Cysteinproteasen, E-64, wurde verwendet, um die proteolytische Aktivität von CCS
zu inaktivieren. CCS (25 μg/mL),
in 3 μM
Dithiotreitol, 100 μM
E-64, 60 mM Natriumacetat (pH 5) verdünnt, wurde für 10 min
bei 30°C
inkubiert. Das inaktivierte CCS wurde dann über Nacht in Salzlösung bei 4°C dialysiert.
Frühere
Untersuchungen mit rohem Bromelain haben gezeigt, dass diese Bedingungen
ausreichend sind, um eine Inaktivierung von 99,5% der proteolytischen
Aktivität
auszulösen,
wie mit dem Substrat Z-Arg-Arg-pNA getestet wird (siehe oben). T-Zellen
wurden mit E-64 inaktiviertem CCS (25 μg/mL) behandelt und mit unbehandelten
CCS und scheinbehandeltem T-Zellen, die mit PMA plus Ionophor stimuliert
waren, verglichen.
-
Ergebnisse
-
a. Die Fraktion CCS hemmt die Tyrosinphosphorylierung
von p42 kDa
-
Phosphoprotein.
Wir haben zuvor gezeigt, dass Bromelain die Tyrosinphosphorylierung
von ERK-2 im Anschluss an die Stimulierung von T-Zellen mit kombiniertem
PMA plus Calciumionophor blockiert (
WO-A-96/00082 ). Die Stimulation von T-Zellen
mit Phorbolester und Ionophor wirkt synergistisch, um viele Eigenschaften
der TCR-Stimulierung zu reproduzieren, so wie die Sekretion von
IL-2, die Expression des IL-2-Rezeptors und die Proliferation von
T-Zellen (Truneh et al., 1985, Nature, 313, 318–320; Rayter et al., 1992 EMBO
11, 4549–4556).
Phorbolester können
das Auslösen
des Antigenrezeptors nachahmen und die durch TCR induzierten Proteintyrosinkinasen
umgehen, um ERK-2 durch eine direkte Agonistenwirkung auf PKC und
p21
Ras zu aktivieren. Der Calciumionophor
A23187 induziert eine erhöhte
intrazelluläre
Freisetzung von Ca
1+ und ahmt daher die
Wirkung von Inositol-1, 4,5-triphosphat (IP
3)
nach. Jedoch stimulieren Phorbolester und Ionophor die PKC-Stoffwechselwege,
die nicht durch TCR kontrolliert werden (Izquierdo et al., 1992, Mol.
Cell. Biol., 12, 3305–3312),
was getrennte intrazelluläre
Stoffwechselwege innerhalb der T-Zellen nahelegt, die die Funktion
der T-Zellen regulieren. Wir haben daher durch Untersuchen seiner
Wirkung auf PMA und die durch Ionophor induzierte Tyrosinphosphorylierung
untersucht, welche Fraktion von Bromelain die Signalisierung von
T-Zellen über
den TCR-unabhängigen Stoffwechselweg
blockieren könnte.
-
Die
Stimulierung von T-Zellen mit vereinigtem Ionophor und PMA induziert
die Tyrosinphosphorylierung mehrerer Proteine einschließlich derjenigen
von etwa 100 kDa, 85 kDa, 42 kDa und 38 kDa. Die Vorbehandlung mit
CCS (50 μg/mL)
reduzierte die Tyrosinphosphorylierung des p42 kDa Proteins und
hemmte die Phosphorylierung eines anderen Substrats (6)
nicht signifikant. In zwei Experimenten erhöhte CCS, jedoch keine andere
Fraktion, auch die Tyrosinphosphorylierung mit Proteinen von ca.
36 kDa, 38 kDa, 85 kDa, 94 kDa und 102 kDa (7 und 8).
-
Die
Fähigkeit
von CCS, die Tyrosinphosphorylierung des 42 kDa Phosphoproteins
zu blockieren, war dosisabhängig
(8) und von seiner proteolytischen Aktivität abhängig, da
E-64 die hemmende Wirkung von CCS auf die p42 kDa Phosphorylierung
vollständig
außer
Kraft setzte (8). Die Behandlung von T-Zellen mit
E-64 beeinflusste nicht die durch PMA und Ionophor induzierte T-Zell-Signalisierung.
-
CCS
inhibiert die ERK-2 Tyrosinphosphorylierung. Wir nahmen an, dass
das 42 kDa Phosphoprotein, das durch CCS inhibiert wurde, die MAPk
ERK-2 war, sodass wir Immunblot-Analysen mit spezifischen anti-ERK-2-mAks
und anti-Phospho MAPk-Antikörpern durchführten, welcher
spezifisch ERK-1 und ERK-2 nur detektiert, wenn sie katalytisch
durch Phosphorylierung an Tyr204 aktiviert sind. Immunblotten von
mit CCS behandelten Zellen, die mit PMA plus Ionophor stimuliert
worden waren, bestätigte,
dass das p42 kDa Phosphoprotein in der Tat ERK-2 war (9).
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CCS
vermindert die durch TCR induzierte Tyrosinphosphorylierung von
ERK. Als nächstes
untersuchten wir die Wirkung von CCS auf die TCR-vermittelte Signaltransduktion
durch Einschätzen
der Tyrosinsubstratphosphorylierung von mit vernetztem anti-CD3ε-mAk stimulierten
GA15. Die Immunblots von Lysaten von GA15 unter Verwendung spezifischer
anti-Phosphotyrosin-mAk zeigten eine erhöhte Tyrosinphosphorylierung mehrfacher
Proteine auf, einschließlich
derjenigen von etwa 120 kDa, 100 kDa, 85 kDa, 76 kDa, 70 kDa, 42 kDa
und 40 kDa, was in Übereinstimmung
mit den Phosphoproteinen steht, die in anderen T-Zell-Linien im Anschluss
an die TCR-Ligation beobachtet wurden (June et al. 1990, J. Immunol.,
144, 1591–1599
und Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 87, 7722–7726, rezensiert von Cantrell,
1996, Annu. Rev. Immunol., 14, 259–274) (10). Tyrosinphosphorylierte
Proteine wurden leicht zwischen 2 und 5 min im Anschluss an die
Stimulierung nachgewiesen und blieben für wenigstens 10 min phosphoryliert
(10). Die GA15-Zellen, mit anti-CD3ε-mAk allein
oder vernetzendem Antikörper
stimuliert, induzierten nicht die Tyrosinphosphorylierung eines
zellulären
Substrats (Daten nicht gezeigt). Die Vorbehandlung von GA15 mit
CCS für
30 min bewirkte wiederum eine Verminderung der TCR-induzierten Proteintyrosinphosphorylierung
von ERK-2 in einer dosisabhängigen
Art und Weise (11). CCS beeinträchtigte
die Tyrosinphosphorylierung anderer TCR-induzierter Phosphoproteine
nicht wesentlich, was nahelegt, dass CCS eine selektive Wirkungsweise
hat.
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Beispiel 4 – CCS verzögert die Verschiebung der Mobilität von Raf-1
-
Raf-1
ist ein unmittelbar stromaufwärts
gelegener Aktivator von MEK-1, der ERK-2 aktiviert. Die Aktivierung
von Raf-1 erfordert die Phosphorylierung von spezifischen Serin-
und Threoninresten (Avruch et al., 1994, TIBS, 19, 279–283). Um
zu untersuchen, ob CCS andere Substrate stromaufwärts von
ERK-2 in der MAP-Kinasekaskade beeinflusst, haben wir die Wirkung
von CCS auf Raf-1 untersucht. T-Zellen wurden mit CCS (0 bis 50 μg/mL) behandelt
und dann mit entweder anti-CD3ε-mAk
oder kombiniertem PMA plus Ionophor wie zuvor beschrieben stimuliert.
Die Ergebnisse zeigen, dass CCS die Verschiebung der Mobilität von Raf-1 blockiert,
was anzeigt, dass es die Proteinphosphorylierung und daher die Aktivierung
blockiert. Diese Werte bestätigen,
dass CCS eine Wirkung auf die MAP-Kinasekaskade (12) hat
und dass die Wirkung von CCS nicht direkt auf ERK-2 sein könnte, sondern
auf Substrate stromaufwärts
in der MAPk-Kaskade.
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Beispiel 5 – Wirkung von CCS auf die Produktion
von IL-2 und Proliferation von T-Zellen
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a. Materialien
-
Zellen:
Milzzellen wurden von weiblichen BALG/c-Mäusen (6–8 Wochen alt) isoliert, wie
zuvor beschrieben in
WO-A-96/00082 .
Hoch aufgereinigte der CD4
+ T-Zellen wurden
aus Milzzellen unter Anwendung des magnetisch aktivierten Zellsortierens
(MACS) isoliert.
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b. Produktion von Interleukin 2.
-
In
RPMI verdünnte
T-Zellen wurden mit CCS (50 μg/mL)
oder Salzlösung
bei 37°C
für 30
min behandelt, in frischem RPMI gewaschen und dann in Kulturmedium
resuspendiert. Die T-Zellen wurden durch immobilisiertes anti-CD3ε (4 μg/mL) und
lösliches
anti-CD28 (10 μg/mL)
stimuliert, um Zytokin-mRNA zu erzeugen. In PBS verdünnter anti-CD3ε-mAk wurde
auf 24-Napf-Mikrokultivierungsplatten mit flachem Boden (Corning, Corning,
NY) durch Inkubation für
16 h bei 4°C
immobilisiert. Vor der Zugabe von Dreifachkulturen von entweder
Milzzellen oder gereinigten CD4+ T-Zellen
(2,5–5 × 106 Zellen pro Napf), die bei 37°C in befeuchtetem
5% CO2 für
24 h inkubiert wurden, wurden die Näpfe dann dreimal in PBS gewaschen.
Die Spiegel von IL-2 im Kulturüberstand
wurden unter Verwendung des CTL-L-Biotests gemessen (Gillis et al.,
1978, J. Immunol., 120, 2027–2032).
-
c. Proliferation von T-Zellen.
-
Die
Zellen wurden mit CCS (50 μg/mL)
für 30
min behandelt, in RPMI gewaschen und dann mit immobilisiertem anti-CD3ε-mAk allein
oder mit kombiniertem anti-CD3ε-mAk
plus anti-CD28-mAk stimuliert. Die Zellen wurden dann in 96-Napf-Platten
mit Flachboden (Nunc) zu 105 Zellen pro
Napf für
36 h kultiviert. Die Kulturen wurden mit 0,5 μCi [3H]TdR
12 h vor dem Abernten auf Glasfaserfiltern gepulst.
-
Ergebnisse
-
a. CCS hemmt die Produktion von IL-2 und
die Proliferation von CD4+ T-Zellen.
-
Die
Aktivierung von p21Ras , Raf-1,
MEK-1 und ERKs sind für
die Induktion der Transkription von IL-2 in T-Zellen wesentlich
(Izquierdo et al., 1993 J. Exp. Med., 178, 1199). IL-2 ist der hauptsächliche
autokrine Wachstumsfaktor von T-Zellen, der die Proliferation von
T-Zellen induziert. Von dem Defekt in der ERK-Aktivierung, der hier
nachgewiesen ist, könnte
daher erwartet werden, dass er die Produktion von IL-2 und die Proliferation
von T-Zellen hemmt. Wir haben daher untersucht, ob CCS ein funktionelles
Ergebnis der Signalisierung von T-Zellen beeinflussen könnte, nämlich die
Produktion von IL-2 und die Proliferation von Milzzellen der Maus
und hoch aufgereinigten CD4+ T-Zellen. Die
Behandlung gereinigter CD4+ T-Zellen mit
CCS (50 μg/mL) verminderte
sowohl die Produktion von IL-2 als auch die Proliferation, wenn
der ERK-Stoffwechselweg mit anti-CD3ε-mAk (13a und 13b)
stimuliert war. CCS blockierte auch die Produktion von IL-2 durch
Milzzellen, beeinflusste jedoch nicht die Proliferation von Milzzellen
(14a und 14b),
was nahelegt, dass ein noch nicht identifizierter Bestandteil in
CCS auf akzessorische Zellpopulationen in Kulturen von Milzzellen
wirkt, so wie B-Zellen oder Makrophagen. Bromelain kann co-stimulatorische
Signale auf T-Zellen über
eine Wirkung auf B-Zellen erhöhen.
Unabhängig
von der mutmaßlichen
Wirkung von CCS auf akzessorische Zellen deuten die Werte deutlich
daraufhin, dass CCS die Produktion von IL-2 und die Proliferation
gereinigter CD4+ T-Zellen blockiert, was
nahelegt, dass CCS die Aktivierung von T-Zellen blockiert. Die Produktion
von IL-2 und die Proliferation waren von der Zellstimulierung mit
anti-TCR-Antikörpern
abhängig,
da kein Zytokin in Zellen nachgewiesen wurde, die allein in Gewebskulturmedium
kultiviert wurden (13 und 14).
-
Beispiel 6 – Wirkung von CCS auf das Zellwachstum
menschlichen Tumors in vitro
-
a. Materialien
-
Zellen:
Tumorzelllinien wurden von L. Kelland (Institute of Cancer Research,
Sutton, V. K.) bereitgestellt und waren folgendermaßen: Eierstock
(SKOV-3, CH-1, A2780), Darm (HT29, BE, LOVO), Brust (MCF-7, MDA231,
MDA361), Lunge (A549, CORL23, MOR) und Melanom (G361, BOO8, SKMe124).
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b. Wachstumshemmung menschlicher Tumorzelllinien.
-
Die
Untersuchungen wurden von L. Kelland (Institute of Cancer Research,
Sutton, V. K.) durchgeführt. Die
Zelllinien wurden trypsinisiert und einzelne lebende Zellen wurden
in 96-Napf-Mikrotiterplatten zu einer Dichte von 4 × 103 Zellen pro Napf in 160 μL Wachstumsmedium ausgesät. Nach
dem Anheftenlassen über Nacht
wurde dann CCS zu vierfachen Näpfen
in 40 μL
Wachstumsmedium zugegeben, um einen Bereich der Endkonzentrationen
in den Näpfen
von 50, 10, 2,5, 1 und 0,25 μg/mL
zu ergeben. Acht Näpfe
dienten als Kontroll-, unbehandelte Näpfe. CCS wurde unmittelbar
vor der Zugabe zu den Zellen in sterilem Wasser verdünnt. Die
Aussetzung von CCS auf Zellen erfolgte für 96 h, woraufhin die Zellzahl
in jedem Napf durch Färbung
mit 0,4% Sulforhodamin B in 1% Essigsäure bestimmt wurde, wie zuvor
beschrieben (Kelland et al., 1993, Cancer Res., 53, 2581–2586).
Die 50% inhibitorischen Konzentrationen (IC50-Werte
in μg/mL)
wurden dann aus Graphen der Absorbanz (bei 540nm abgelesen)
von Konzentration gegenüber
Kontrolle (%) berechnet.
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Ergebnisse
-
a. CCS hemmt menschliches Tumorwachstum
in vitro.
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p21
Ras und Raf-1 sind wichtige Onkogene, die,
wenn sie mutiert sind, unkontrolliertes Zellwachstum und die Proliferation
verursachen, was zu Krebs führt.
Da wir gezeigt haben, dass CCS die Wirkungen der p21
Ras/Raf-1/MEK1/ERK-Kinasesignalisierungskaskade
blockieren kann, haben wir untersucht, ob CCS das Tumorwachstum
blockieren könnte.
Die CCS-Behandlung menschlicher Tumorzellen ergab eine Verminderung
des Wachstums mehrerer verschiedener Eierstock-, Lungen-, Darm-,
Brust- und Melanom- Tumorzelllinien in vitro (
15).
CCS beeinflusste nicht alle Zelllinien gleich, was nahelegt, dass
CCS eine selektive Wirkung hat. SEQUENZLISTE