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ERKLÄRUNG
BEZÜGLICH
AUS BUNDESMITTELN GEFORDERTER FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
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VERWEIS AUF MIKROFILMANHANG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polypeptide, die vom C-terminalen
Bereich des ART („agouti-related transcript")-Proteins stammen,
und Verwendungen solcher Polypeptide, einschließlich der Verwendung als Inhibitoren
der Bindung von melanozytenstimulierenden Hormonen an Melanocortin-Rezeptoren
und die Verwendung zur Identifizierung von Inhibitoren der Bindung
von ART-Protein an Melanocortin-Rezeptoren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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ART
(„agouti-related
transcript") wurde
ursprünglich
als eine mRNA entdeckt, die im Hypothalamus von ob/ob- und db/db-Mäusen hochreguliert
ist. Das ART-Gen wurde von sowohl Mäusen als auch Menschen kloniert
und codiert für
ein Protein von 131 Aminosäuren
bei Mäusen
und 132 Aminosäuren
bei Menschen (Shutter et al., 1997, Genes and Development 11: 593-602).
Von rekombinant hergestelltem ART-Protein wurde gezeigt, dass es
ein funktioneller Antagonist des Melanocortin-3-Rezeptors (MC3R)
und des Melanocortin-4-Rezeptors (MC4R) ist (Fong et al., 1997,
Biochem. Biophys. Res. Comm. 237: 629-631; Ollman et al., 1997,
Science 278: 135-138).
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MC3R
und MC4R gehören
zu einer Klasse von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, welche als
die Melanocortin-Rezeptoren bekannt sind, da diese Rezeptoren Adenylylcyclase
als Reaktion auf Liganden aktivieren, die als Melanocortine bekannt
sind (z.B. Adrenocorticotrophin (ACTH) und die α-, β- und γ-melanozytenstimulierenden Hormone).
MC3R und MC4R sind neurale Melanocortin-Rezeptoren, wobei MC3R im
Hypothalamus und limbischen System des Gehirns und MC4R allgemein
im Gehirn exprimiert wird. Insbesondere wurde eine MC4R-Expression
in einer Anzahl von Hypothalamus-Stellen gefunden, einschließlich der
ventromedialen, lateralen, dorsomedialen und paraventrikulären Nuklei
(Mountjoy et al., 1994, Mol. Endocrinol. 8: 1298-1308), Regionen, von denen gezeigt wurde,
dass sie eine Rolle beim Ernährungsverhalten
spielen (Brav, 1987, Nutr. Rev. 45: 33-43). Gentargeting-Experimente
haben gezeigt, dass MC4R eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des
Ernährungsverhaltens
und Obesität
aufweist. Knockout-Mäuse, denen
MC4R fehlt, entwickeln ein Obesitätssyndrom, welches durch Hyperphagie,
Hyperinsulinämie
und Hyperglykämie
charakterisiert ist (Huszar et al., 1997, Cell 88: 131-141).
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In
Anbetracht dessen besteht ein großes Interesse an dem ART-Protein,
welches ein natürlicher
Regulator von MC3R und MC4R bei Menschen zu sein scheint. Es wird
angenommen, dass das ART-Protein wahrscheinlich ein natürlicher
Regulator von humaner Obesität
ist, welcher durch Antagonisierung von entweder MC3R oder MC4R wirkt.
Dementsprechend ist die Identifizierung von Substanzen, welche die
Bindung von ART-Protein an MC3R oder MC4R inhibieren, wünschenswert,
da solche Inhibitoren wahrscheinlich von Nutzen bei der Kontrolle
von Obesität
sind. Substanzen, welche die Wirkung von ART-Protein auf MC3R oder MC4R
potenzieren, sind wahrscheinlich auch von Nutzen bei der Kontrolle
des Körpergewichts.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Polypeptide bereit, welche vom
C-terminalen Bereich der Human- und Maus-ART-Proteine abgeleitet
sind. Ebenfalls bereitgestellt werden DNA-Sequenzen, welche für die neuen
C-terminalen Polypeptide codieren. Die neuen C-terminalen Polypeptide
können
zur Inhibierung der Bindung von melanozytenstimulierenden Hormonen
an Melanocortin-Rezeptoren verwendet werden. Verfahren zur Identifizierung
von Inhibitoren der Wirkung von ART-Protein auf die Bindung von
melanozytenstimulierenden Hormonen an Melanocortin-Rezeptoren werden
ebenfalls bereitgestellt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die quantitative Bestimmung von c-ART-b aus COS-7-Zellen durch die
Verwendung eines ELISA unter Verwendung eines Antikörpers, der
das myc-Epitop in c-ART-b erkennt. Gezeigt ist die Standardkurve,
welche unter Verwendung bekannter Mengen von myc-Peptid generiert wurde. Für die c-ART-b-Präparation,
hergestellt aus COS-7-Zellen, ergab eine 10fache Verdünnung der
Probe eine Extinktion von 0,079, entsprechend 10 nM in der obigen
Standardkurve. Somit hatte die c-ART-b-Präparation eine Konzentration
von 100 nM.
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2 zeigt
die Bindungsaffinität
von c-ART-b für
den Human-MC3R. Gezeigt ist die Inhibierung von 125I-[Tyr2][Nle4, D-Phe7]-α-melanozytenstimulierendem
Hormon (125I-NDP-α-MSH) an den Human-MC3R durch c-ART-b.
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3 zeigt
die Bindungsaffinität
von c-ART-b für
den Human-MC4R. Gezeigt ist die Inhibierung der Bindung von 125I-NDP-α-MSH
an den Human-MC4R durch c-ART-b.
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DETALLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt C-terminale Polypeptide bereit, die
von dem ART („agoutirelated
transcript")-Protein
abgeleitet sind, und DNA-Sequenzen, welche für diese Polypeptide codieren.
Die C-terminalen Polypeptide von dem ART-Protein werden hier als "ART-Polypeptide” bezeichnet.
In bestimmten Ausführungsformen
liegen die ART-Polypeptide in einer zusammenhängenden Polypeptidsequenz vor,
d.h. ein Fusionsprotein, das, im Allgemeinen am C-Terminus des Fusionsproteins,
eine oder mehrere Aminosäuresequenz(en)
inkorporiert, die nicht von dem ART-Protein abgeleitet ist/sind.
Solche Nicht-ART-Proteinsequenzen können z.B. "Tags" sein,
wie z.B. eine Proteinkinase A-Stelle (für leichtere Radioisotopenmarkierung)
oder eine antigene Sequenz (z.B. ein myc-Epitop) für quantitative
ELISA-Bestimmung. Andere Tags sind im Stand der Technik bekannt
und ART-Polypeptide, die solche anderen Tags inkorporieren, sind
in der vorliegenden Erfindung eingeschlossen. In anderen Ausführungsformen
liegen die ART-Polypeptide in einem Fusionsprotein mit einem weiteren
Protein vor, das zu einem leicht nachweisbaren Signal führt, z.B.
alkalische Phosphatase (ART-AP) oder Luciferase (ART-luc). Fusionsproteine
wie ART-AP oder ART-luc sind von Nutzen in Bindungsassays, da deren Anwesenheit
und/oder Konzentration ohne Verwendung von Radioaktivität nachgewiesen
werden kann.
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Insbesondere
schließt
die vorliegende Erfindung die folgenden ART-Polypeptide ein:
c-ART-a:
Dieses Polypeptid enthält
vom N- zum C-Terminus: (1) ein Hefe-Signalsequenzpeptid; (2) Aminosäuren 76-132
des Human-ART-Proteins; (3) eine Thrombin-Stelle; (4) ein myc-Epitop;
(5) eine Proteinkinase A (PKA)-Stelle; und (6) ein Hexahistidin-Tag.
Die Aminosäuresequenz
von c-ART-a ist:
c-ART-b: Dieses Polypeptid
enthält
vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-26 des Human-ART-Proteins; (2)
Aminosäuren
76-132 des Human-ART-Proteins; (3) eine Thrombin-Stelle; (4) ein myc-Epitop; und (5)
ein Hexahistidin-Tag. Die Aminosäuresequenz
von c-ART-b ist:
c-ART-c: Dieses Polypeptid
enthält
vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-26 des Human-ART-Proteins; (2)
Aminosäuren
76-132 des Human-ART-Proteins; (3) eine Thrombin-Stelle; (4) eine PKA-Stelle; (5) ein myc-Epitop;
und (6) ein Hexahistidin-Tag. Die Aminosäuresequenz von c-ART-c ist:
ART-AP: Dieses Polypeptid
enthält
vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-132 des Human-ART-Proteins;
(2) eine Thrombin-Stelle; (3) das Protein von alkalischer Phosphatase;
(4) ein myc-Epitop; und (5) ein Hexahistidin-Tag. Die Aminosäuresequenz
von ART-AP ist:
ART-luc:
Dieses Polypeptid enthält
vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-132 des Human-ART-Proteins;
(2) eine Thrombin-Stelle; (3) das Luciferase-Protein; (4) ein myc-Epitop; und (5) ein
Hexahistidin-Tag. Die Aminosäuresequenz
von ART-luc ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid, das die Aminosäuren 1-26
und 76-132 des Human-ART-Proteins enthält, mit der folgenden Polypeptidsequenz:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid, das die Aminosäuren 76-132
des Human-ART-Proteins enthält,
mit der folgenden Polypeptidsequenz:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid, das die Aminosäuren 1-26
und 75-131 des Maus-ART-Proteins enthält, mit der folgenden Polypeptidsequenz:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid, das die Aminosäuren 75-131
des Maus-ART-Proteins enthält,
mit der folgenden Polypeptidsequenz:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) ein Hefe-Signalsequenzpeptid;
(2) Aminosäuren
75-131 des Maus-ART-Proteins;
(3) eine Thrombin-Stelle; (4) ein myc-Epitop; (5) eine PKA-Stelle;
und (6) ein Hexahistidin-Tag. Die Aminosäuresequenz dieses ART-Polypeptids
ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-26 des Maus-ART-Proteins;
(2) Aminosäuren
75-131 des Maus-ART-Proteins; (3)
eine Thrombin-Stelle; (4) ein myc-Epitop; und (5) ein Hexahistidin-Tag.
Die Aminosäuresequenz
dieses ART-Polypeptids ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypepid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-26 des Maus-ART-Proteins;
(2) Aminosäuren
75-131 des Maus-ART-Proteins; (3)
eine Thrombin-Stelle; (4) PKA-Stelle; (5) ein myc-Epitop; und (6)
ein Hexahistidin-Tag. Die Aminosäuresequenz
dieses ART-Polypeptids ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-131 des Maus-ART-Proteins;
und (2) das Protein der alkalischen Phosphatase. Die Aminosäuresequenz
dieses Polypeptids ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-131 des Maus-ART-Proteins;
und (2) das Luciferase-Protein. Die Aminosäuresequenz dieses Polypeptids
ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-26 des Human-ART-Proteins;
(2) Aminosäuren
76-132 des Human-ART-Proteins;
(3) eine Thrombin-Stelle; (4) das Protein der alkalischen Phosphatase;
(5) ein myc-Epitop; und (6) ein Hexahistidin-Tag. Die Aminosäuresequenz
dieses Polypeptids ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-26 des Human-ART-Proteins;
(2) Aminosäuren
76-132 des Human-ART-Proteins;
(3) eine Thrombin-Stelle; (4) das Luciferase-Protein; (5) ein myc-Epitop; und (6) ein
Hexahistidin-Tag. Die Aminosäuresequenz
dieses Polypeptids ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-132 des Human-ART-Proteins;
und (2) das Protein der alkalischen Phosphatase. Die Aminosäuresequenz
dieses Polypeptids ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-132 des Human-ART-Proteins;
und (2) das Luciferase-Protein. Die Aminosäuresequenz dieses Polypeptids
ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-26 des Human-ART-Proteins;
(2) das Protein der alkalischen Phosphatase; (3) Aminosäuren 27-132
des Human-ART-Proteins. Die Aminosäuresequenz ist:
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein ART-Polypeptid mit der folgenden
Sequenz, vom N- zum C-Terminus: (1) Aminosäuren 1-26 des Human-ART-Proteins;
(2) das Luciferase-Protein;
(3) Aminosäuren 27-132
des Human-ART-Proteins. Die Aminosäuresequenz ist:
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Die
ART-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können in einer Form vorliegen,
die im Wesentlichen frei von anderen Polypeptiden ist. "Im Wesentlichen frei
von anderen Polypeptiden" bedeutet
mindestens zu 90 %, vorzugsweise 95 %, bevorzugter 99 %, und noch
bevorzugter 99,9 % frei von anderen Proteinen. Somit wird eine ART-Polypeptid-Präparation,
die im Wesentlichen frei von anderen Polypeptiden ist, als Prozentsatz seiner
gesamten Polypeptide nicht mehr als 10 %, vorzugsweise nicht mehr
als 5 %, bevorzugter nicht mehr als 1 % und noch bevorzugter nicht
mehr als 0,1 % Nicht-ART-Polypeptide enthalten. Ob eine gegebene ART-Polypeptid-Präparation
im Wesentlichen frei von anderen Polypeptiden ist, kann durch solche
herkömmlichen
Techniken wie z.B. Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE), kombiniert mit geeigneten Färbemethoden, z.B. Silberfärbung, bestimmt
werden.
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Es
ist möglich,
viele der Aminosäuren
der ART-Polypeptide der vorliegenden Erfindung zu modifizieren und
immer noch im Wesentlichen die selbe biologische Aktivität zu behalten,
wie sie das unmodifizierte ART-Polypeptid besitzt. Ein modifiziertes
ART-Polypeptid hat "im
Wesentlichen die selbe biologische Aktivität" wie ein unmodifiziertes ART-Polypeptid,
wenn das modifizierte Polypeptid einen IC50-Wert
für die
Inhibierung der Bindung von 125I-markiertem
NDP-α-MSH an MC3R oder
MC4R aufweist, die nicht mehr als 5fach größer ist als der IC50-Wert
des unmodifizierten ART-Polypeptids für die Inhibierung der Bindung
von 125I-markiertem NDP-α-MSH an MC3R oder MC4R.
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Somit
umfasst die vorliegende Erfindung ART-Polypeptide, welche Aminosäuredeletionen,
-additionen oder -substitutionen aufweisen, jedoch immer noch im
Wesentlichen die selbe biologische Aktivität behalten wie das unmodifizierte
ART-Polypeptid, von dem sie abgeleitet sind. Es ist allgemein akzeptiert,
dass einzelne Aminosäuresubstitutionen
an nicht-kritischen Positionen gewöhnlich die biologische Aktivität eines
Proteins oder Polypeptids nicht ändern
(siehe z.B. Molecular Biology of the Gene, Watson et al., 1987,
4. Auflage, The Benjamin/Cummings Publishing Co., Inc., Seite 226;
und Cunningham & Wells,
1989, Science 244: 1081-1085). Dementsprechend umfasst die vorliegende
Erfindung modifizierte Polypeptide, bei denen eine einzige Aminosäuresubstitution
in den SEQ-ID-Nm. 1-20 durchgeführt
wurde, wobei die modifizierten Polypeptide immer noch im Wesentlichen
die selbe biologische Aktivität
wie die unmodifizierten ART-Polypeptide behalten. Die vorliegende
Erfindung umfasst auch modifizierte Polypeptide, bei denen zwei
Aminosäuresubstitutionen
in den SEQ-ID-Nm. 1-20 durchgeführt
wurden, wobei die Polypeptide immer noch im Wesentlichen die selbe
biologische Aktivität
wie die unmodifizierten ART-Polypeptide behalten. Allgemeiner umfasst
die vorliegende Erfindung modifizierte Polypeptide, bei denen Aminosäuresubstitutionen
in Regionen der Polypeptide durchgeführt wurden, die nicht kritisch
sind, d.h. in Regionen, in denen Modifikationen zu einem Polypeptid
mit im Wesentlichen der selben biologischen Aktivität wie das
unmodifizierte Polypeptid führen.
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Insbesondere
umfasst die vorliegende Erfindung Ausführungsformen, bei denen die
oben beschriebenen Substitutionen konservative Substitutionen sind.
Eine "konservative
Aminosäuresubstitution" bezieht sich auf
den Ersatz eines Aminosäurerests
durch einen anderen chemisch ähnlichen
Aminosäurerest.
Beispiele solcher konservativen Substitutionen sind: Substitution
eines hydrophoben Rests (Isoleucin, Leucin, Valin oder Methionin)
gegen einen anderen; Substitution eines polaren Rests durch einen
anderen polaren Rest der selben Ladung (z.B. Arginin für Lysin;
Glutaminsäure
für Asparaginsäure).
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch DNA-Sequenzen, die für Polypeptide
mit den Aminosäuresequenzen
der SEQ-ID-Nm. 1-20 codieren, mit der Maßgabe, dass im Falle der DNA-Sequenzen, welche
für die SEQ-ID-Nm.
6-9 codieren, die DNA-Sequenzen nicht für irgend eine andere zusammenhängende Folge
von Aminosäuren
des ART-Proteins als die SEQ-ID-Nm. 6-9 codieren.
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Die
DNA-Sequenzen der vorliegenden Erfindung können in einer Form vorliegen,
die im Wesentlichen frei von anderen Nukleinsäuren ist. "Im Wesentlichen frei von anderen Nukleinsäuren" bedeutet zu mindestens 90
%, vorzugsweise 95 %, bevorzugter 99 % und noch bevorzugter 99,9
% frei von anderen Nukleinsäuren. Somit
wird eine Präparation
von DNA-Sequenzen,
codierend für
ein ART-Polypeptid, die im Wesentlichen frei von anderen Nukleinsäuren ist,
als Prozentsatz ihrer gesamten Nukleinsäuren nicht mehr als 10 %, vorzugsweise
nicht mehr als 5 %, bevorzugter nicht mehr als 1 % und noch bevorzugter
nicht mehr als 0,1 % anderer Nukleinsäuren enthalten als die DNA-Sequenzen,
die für
ART-Polypeptide codieren. Ob eine gegebene Präparation von DNA-Sequenzen,
codierend für
ein ART-Polypeptid, im Wesentlichen frei von anderen Nukleinsäuren ist,
kann durch solche herkömmlichen
Techniken wie z.B. Agarosegelelektrophorese in Kombination mit geeigneten
Färbemethoden,
beispielsweise Ethidiumbromid-Anfärbung, bestimmt werden.
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Die
DNA-Sequenzen der vorliegenden Erfindung, die für ART-Polypeptide codieren,
können
mit anderen DNA-Sequenzen verknüpft
sein, z.B. DNA-Sequenzen, mit denen DNA-Sequenzen, die für das ART-Protein codieren,
nicht natürlicherweise
verknüpft
sind, um "rekombinante
DNA-Moleküle" zu bilden, die für ART-Polypeptide
codieren. Solche anderen Sequenzen können DNA-Sequenzen einschließen, welche
die Transkription oder Translation steuern, wie z.B. Translationsinitiationssequenzen,
Promotoren für
RNA-Polymerase II, Transkriptions- oder Translationsterminationssequenzen,
Enhancer-Sequenzen, Sequenzen, welche die Replikation in Mikroorganismen
steuern oder welche Antibiotikaresistenz verleihen.
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Die
DNA-Sequenzen der vorliegenden Erfindung können in Vektoren wie Plasmide,
Cosmide, virale Vektoren oder künstliche
Hefechromosomen inseriert werden.
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Von
der vorliegenden Erfindung umfasst sind DNA-Sequenzen, die mit den
DNA-Sequenzen, die für ART-Polypeptide
codieren, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. Als Beispiel
und nicht als Beschränkung
ist ein Verfahren unter Anwendung von Bedingungen hoher Stringenz
wie folgt: Die Vorhybridisierung von Filtern, enthaltend DNA, wird
für 2 h
bis über
Nacht bei 65° C
in Puffer durchgeführt,
der aus 6 × SSC,
5 × Denhardts
Lösung
und 100 μg/ml
denaturierter Lachssperma-DNA besteht. Die Filter werden für 12 bis
48 h bei 65° C
in Vorhybridisierungsmischung hybridisiert, die 100 μg/ml denaturierte
Lachssperma-DNA und 5-20 × 106 CpM von 32P-markierter Sonde
enthält.
Das Waschen der Filter erfolgt bei 37° C für 1 h in einer Lösung, die
2 × SSC,
0,1 % SDS, enthält.
Dem folgt ein Waschschritt in 0,1 × SSC, 0,1 % SDS bei 50° C für 45 Minuten vor
der Autoradiographie. Andere Verfahren unter Anwendung von Bedingungen
hoher Stringenz würden
entweder eine Hybridisierung einschließen, die in 5 × SSC, 5 × Denhardts
Lösung,
50 % Formamid bei 42° C
für 12
bis 48 h durchgeführt
wird, oder einen Waschschritt, der in 0,2 × SSPE, 0,2 % SDS, bei 65° C für 30 bis
60 Minuten durchgeführt
wird.
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Die
Reagenzien, die in den vorstehenden Prozeduren zur Durchführung einer
hoch stringenten Hybridisierung erwähnt wurden, sind im Stand der
Technik wohlbekannt. Details der Zusammensetzung dieser Reagenzien
sind beispielsweise in Sambrook, Fritsch und Maniatis, 1989, Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, zu finden. Neben den Vorstehenden sind andere Bedingungen
hoher Stringenz, die angewandt werden können, im Stand der Technik
wohlbekannt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst Wirtszellen,
welche gentechnisch manipuliert wurden, um DNA-Sequenzen, codierend
für ART-Polypeptide
zu enthalten und/oder zu exprimieren. Solche rekombinanten Wirtszellen
können
unter geeigneten Bedingungen, um ART-Polypeptide zu produzieren,
kultiviert werden. Ein Expressionsvektor, enthaltend DNA, die für ART-Polypeptide
codiert, kann zur Expression von ART-Polypeptiden in einer rekombinanten
Wirtszelle verwendet werden. Rekombinante Wirtszellen können prokaryotisch
oder eukaryotisch sein, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
Bakterien wie E. coli, Pilzzellen wie Hefe, Säugerzellen, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, Zelllinien, die von Menschen, Rindern, Schweinen, Affen und
Nagern stammen, und Insektenzellen, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
von Drosophila und Seidenraupe abgeleitete Zelllinien, Von Säugerspezies
abgeleitete Zelllinien, welche für
die rekombinante Expression von ART-Polypeptiden geeignet sind und
welche im Handel erhältlich
sind, umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, L-M(TK-)-L-Zellen (ATCC CCL
1.3), L-M-L-Zellen (ATCC CCL 1.2), 293 (ATCC CRL 1573), Raji (ATCC
CCL 86), CV-1 (ATCC CCL 70), COS-1 (ATCC CRL 1650), COS-7 (ATCC
CRL 1651), CHO-K1 (ATCC CCL 61), 3T3 (ATCC CCL 92), NIH/3T3 (ATCC
CRL 1658), HeLa (ATCC CCL 2), C127I (ATCC CRL 1616), BS-C-1 (ATCC
CCL 26) und MRC-5 (ATCC CCL 171).
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Eine
Vielfalt von Säuger-Expressionsvektoren
kann zur Expression von ART-Polypeptiden in Säugerzellen eingesetzt werden.
Im Handel erhältliche
Säuger-Expressionsvektoren,
welche geeignet sind, umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
pMC1neo (Stratagene), pSG5 (Stratagene), pcDNAI und pcDNAIamp, pcDNA3,
pcDNA3.1, pCR3.1 (Invitrogen), EBO-pSV2-neo (ATCC 37593), pBPV-1(8-2)
(ATCC 37110), pdBPV-MMTneo(342-12) (ATCC 37224), pRSVgpt (ATCC 37199),
pRSVneo (ATCC 37198) und pSV2-dhfr (ATCC 37146). Nach der Expression
in rekombinanten Zellen können
ART-Polypeptide mit herkömmlichen Techniken
auf ein Niveau gereinigt werden, das im Wesentlichen frei von anderen
Proteinen ist.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zur Feststellung, ob
eine Substanz ein Inhibitor der Bindung eines ART-Polypeptids an
einen Melanocortin-Rezeptor ist. Solche Substanzen sind wahrscheinlich von
Nutzen bei der Kontrolle des Körpergewichts.
Das Verfahren nutzt die Tatsache, dass ART-Polypeptide die Bindung
von melanozytenstimulierenden Hormonen an Melanocortin-Rezeptoren
inhibieren, indem sie selbst an den Rezeptor binden. Somit wird
eine Substanz, welche der inhibitorischen Wirkung von ART-Polypeptiden auf
die Bindung von melanozytenstimulierenden Hormonen an Melanocortin-Rezeptoren
entgegenwirkt, wahrscheinlich durch Inhibierung der Bindung des
ART-Polypeptids selbst an den Melanocortin-Rezeptor wirken. Das Verfahren umfasst:
- (a) Bereitstellen von Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor
exprimieren;
- (b) Aussetzen der Zellen einer ausgewählten Konzentration des melanozytenstimulierenden
Hormons in Abwesenheit des ART-Polypeptids und in Abwesenheit der
Substanz und Messen des Ausmaßes
der Bindung des melanozytenstimulierenden Hormons an die Zellen,
um einen ersten Wert für
die Bindung des melanozytenstimulierenden Hormons zu erhalten;
- (c) Aussetzen der Zellen der ausgewählten Konzentration des melanozytenstimulierenden
Hormons in Anwesenheit einer ausgewählten Konzentration des ART-Polypeptids
und in Abwesenheit der Substanz und Messen des Ausmaßes der
Bindung des melanozytenstimulierenden Hormons, um einen zweiten
Wert für die
Bindung des melanozytenstimulierenden Hormons zu erhalten, wobei
der zweite Wert für
die Bindung des melanozytenstimulierenden Hormons anzeigt, dass
im Vergleich zu dem ersten Wert für die Bindung des melanozytenstimulierenden
Hormons weniger Bindung von melanozytenstimulierendem Hormon erfolgt
ist;
- (d) Aussetzen der Zellen der ausgewählten Konzentration des melanozytenstimulierenden
Hormons in Anwesenheit der ausgewählten Konzentration des ART-Polypeptids
und in Anwesenheit der Substanz und Messen des Ausmaßes der
Bindung des melanozytenstimulierenden Hormons, um einen dritten
Wert für die
Bindung des melanozytenstimulierenden Hormons zu erhalten;
wobei
die Substanz ein Inhibitor der Bindung des ART-Polypeptids an den
Melanocortin-Rezeptor
ist, wenn der dritte Wert für
die Bindung des melanozytenstimulierenden Hormons größer als
der zweite Wert ist.
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In
einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren, Zellen,
welche den Melanocortin-Rezeptor natürlicherweise exprimieren. In
einer weiteren Ausführungsform
exprimieren die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren,
den Melanocortin-Rezeptor nicht natürlicherweise, sondern sind
mit einem Expressionsvektor transfiziert worden, der die Expression
des Melanocortin-Rezeptors steuert. Transfektion soll jedes Verfahren
einschließen,
das im Stand der Technik für
die Einführung des
Expressions vektors, der die Expression des Melanocortin-Rezeptors
steuert, in die Zellen bekannt ist. Beispielsweise umfasst Transfektion
calciumphosphat- oder calciumchlorid-vermittelte Transfektion, Lipofektion, Infektion
mit einem retroviralen Konstrukt, das den Melanocortin-Rezeptor enthält, und
Elektroporation.
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In
einer speziellen Ausführungsform
ist der Melanocortin-Rezeptor aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus dem Melanocortin-3-Rezeptor (MC3R) und dem Melanocortin-4-Rezeptor
(MC4R) besteht. In einer speziellen Ausführungsform des oben beschriebenen
Verfahrens ist der Melanocortin-Rezeptor kein Xenopus-Melanocortin-Rezeptor.
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Die
Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden, der
die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, können prokaryotische
Zellen oder eukaryotische Zellen sein. In einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus Hefezellen, Säugerzellen,
Bakterienzellen und Insektenzellen besteht. In einer speziellen
Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus humanen Zellen, Mauszellen, Rattenzellen, Rinderzellen,
Schweinezellen, Hamsterzellen und Affenzellen besteht. In einer
speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus L-M(TK-)-L-Zellen (ATCC CCL 1.3),
L-M-L-Zellen (ATCC CCL 1.2), 293-Zellen (ATCC CRL 1573), Raji-Zellen
(ATCC CCL 86), CV-1 (ATCC CCL 70), COS-1 (ATCC CRL 1650), COS-7
(ATCC CRL 1651), CHO-K1 (ATCC CCL 61), 3T3 (ATCC CCL 92), NIH/3T3
(ATCC CRL 1658), HeLa (ATCC CCL 2), C127I (ATCC CRL 1616), BS-C-1
(ATCC CCL 26) und MRC-5 (ATCC CCL 171) besteht. In einer speziellen
Ausführungsform
sind die Zellen keine Xenopus-Melanophor-Zellen.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
ist das melanozytenstimulierende Hormon ausgewählt aus der Gruppe, welche
aus α-melanozytenstimulierendem
Hormon, β-melanozytenstimulierendem
Hormon und γ-melanozytenstimulierendem
Hormon besteht.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
hat das ART-Polypeptid eine Aminosäuresequenz, welche aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die aus den SEQ-ID-Nm. 1-19 und 20 besteht.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens wird das Verfahren in vitro praktiziert
und die Bedingungen, unter denen das Verfahren praktiziert wird,
sind Bedingungen, die typischerweise im Stand der Technik für die Untersuchung
von Protein-Protein-Wechselwirkungen
verwendet werden, z.B. physiologischer pH-Wert, Salzbedingungen
wie diejenigen, die durch solche herkömmlich verwendeten Puffer wie
PBS oder in Gewebekulturmedien repräsentiert werden, eine Temperatur
von etwa 4° C
bis etwa 55° C.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahren beträgt die ausgewählte Konzentration
des melanozytenstimulierenden Hormons 0,05 nM bis 2,0 nM, vorzugsweise
0,1 nM bis 1,0 nM und bevorzugter 0,2 nM bis 0,5 nM.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens beträgt die ausgewählte Konzentration
des ART-Polypeptids 10-12 M bis 10-7 M.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens wird das Verfahren in vitro praktiziert
und das melanozytenstimulierende Hormon ist markiert, z.B. enzymatisch,
radioaktiv oder dgl., und das Ausmaß der Bindung des melanozytenstimulierenden
Hormons an den Melanocortin-Rezeptor wird durch Bestimmung der Menge
an Markierung, die an die Zellen, welche den Melanocortin-Rezeptor
enthalten, gebunden ist, gemessen.
-
Die
Schritte (b), (c) und (d) des oben beschriebenen Verfahrens können so
modifiziert werden, dass anstatt intakte Zellen dem melanozytenstimulierenden
Hormon, dem ART-Polypeptid
oder der Substanz auszusetzen, Membranen aus den Zellen präpariert
werden können
und die Membranen dem melanozytenstimulierenden Hormon, dem ART-Polypeptid
oder der Substanz ausgesetzt werden können. Eine solche Modifikation
unter Verwendung von Membranen statt intakten Zellen in ähnlichen
Verfahren wie den oben beschriebenen, obwohl auf die bindenden Wechselwirkungen
anderer Liganden und Rezeptoren gerichtet, ist wohl bekannt und
in beispielsweise Hess et al., 1992, Biochem. Biophys. Res. Comm.
184: 260-268, beschrieben.
-
Als
weitere Modifikation des oben beschriebenen Verfahrens kann RNA,
die für
den Melanocortin-Rezeptor codiert, hergestellt werden, z.B. durch
in vitro-Transkription unter Verwendung eines Plasmids, das Nukleotidsequenzen,
die für
den Melanocortin-Rezeptor codieren, unter der Kontrolle eines Bakteriophagen T7-Promoters
enthält,
und die RNA kann in Xenopus-Oozyten mikroinjiziert werden, um die
Expression des Melanocortin-Rezeptors in den Oozyten zu veranlassen.
Diese Oozyten nehmen dann den Platz der Zellen in dem oben beschriebenen
Verfahren ein.
-
Sobald
eine Substanz als Inhibitor der Bindung des ART-Polypeptids an den
Melanocortin-Rezeptor identifiziert
wurde, kann die Substanz getestet werden, um festzustellen, ob sie
auch ein Agonist des Melanocortin-Rezeptors ist. Solche Tests würden das
Aussetzen von Zeilen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren,
der Substanz in Abwesenheit des melanozytenstimulierenden Hormons
und des ART-Proteins oder der ART-Polypeptide und die Feststellung,
ob der Melanocortin-Rezeptor dabei durch die Substanz aktiviert
wird, beinhalten. Auf diese Weise kann ein Inhibitor der Wirkung
von ART-Protein auf MC3R oder MC4R identifiziert werden, der keine
oder wenig MC3R- oder MC4R-Agonistenaktivität aufweist, jedoch die Inhibierung
von MC3R- oder MC4R-Rezeptoraktivität, welche
von dem ART-Protein hervorgerufen wird, verringert. Auf ähnliche
Weise kann festgestellt werden, ob die Substanz ein Antagonist des
Melanocortin-Rezeptors
ist.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Feststellung,
ob eine Substanz ein Inhibitor der Bindung eines ART-Polypeptids
an einen Melanocortin-Rezeptor ist, wobei das Verfahren umfasst:
- (a) Bereitstellen von Zellen, die einen Melanocortin-Rezeptor
exprimieren;
- (b) Aussetzen der Zellen einem ART-Polypeptid in Anwesenheit
und in Abwesenheit des Substanz unter solchen Bedingungen, dass
das ART-Polypeptid an den Melanocortin-Rezeptor binden würde, wenn
die Substanz nicht anwesend wäre;
- (c) Messen des Ausmaßes
der Bindung des ART-Polypeptids an den Melanocortin-Rezeptor in Anwesenheit
und in Abwesenheit der Substanz;
wobei eine Verringerung des
Ausmaßes
der Bindung des ART-Polypeptids an den Mclanocortin-Rezeptor in
Anwesenheit der Substanz im Vergleich zur Abwesenheit anzeigt, dass
die Substanz ein Inhibitor der Bindung des ART-Polypeptids an den
Melanocortin-Rezeptor ist.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren, Zellen,
welche den Melanocortin-Rezeptor natürlicherweise exprimieren. In
einer weiteren Ausführungsform
exprimieren die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren,
den Melanocortin-Rezeptor nicht natürlicherweise, sondern sind
mit einem Expressionsvektor transfiziert worden, der die Expression
des Melanocortin-Rezeptors steuert. Transfektion soll jedes Verfahren
einschließen,
das im Stand der Technik für
die Einführung des
Expressionsvektors, der die Expression des Melanocortin-Rezeptors
steuert, in die Zellen bekannt ist. Beispielsweise umfasst Transfektion
calciumphosphat- oder calciumchlorid-vermittelte Transfektion, Lipofektion, Infektion
mit einem retroviralen Konstrukt, das den Melanocortin-Rezeptor enthält, und
Elektroporation.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
ist der Melanocortin-Rezeptor aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus dem Melanocortin-3-Rezeptor (MC3R) und dem Melanocortin-4-Rezeptor
(MC4R) besteht. In einer speziellen Ausführungsform des oben beschriebenen
Verfahrens ist der Melanocortin-Rezeptor kein Xenopus-Melanocortin-Rezeptor.
-
Die
Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden, der
die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, können prokaryotische
Zellen oder eukaryotische Zellen sein. in einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus Hefezellen, Säugerzellen,
Bakterienzellen und Insektenzellen besteht. In einer speziellen
Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus humanen Zellen, Mauszellen, Rattenzellen, Rinderzellen,
Schweinezellen, Hamsterzellen und Affenzellen besteht. In einer
speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus L-M(TK-)-L-Zellen (ATCC CCL 1.3),
L-M-L-Zellen (ATCC CCL 1.2), 293 (ATCC CRL 1573), Raji (ATCC CCL
86), CV-1 (ATCC CCL 70), COS-1 (ATCC CRL 1650), COS-7 (ATCC CRL
1651), CHO-K1 (ATCC CCL 61), 3T3 (ATCC CCL 92), NIH/3T3 (ATCC CRL
1658), HeLa (ATCC CCL 2), C127I (ATCC CRL 1616), BS-C-1 (ATCC CCL
26) und MRC-5 (ATCC CCL 171) besteht. In einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen keine Xenopus-Melanophor-Zellen.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
hat das ART-Polypeptid eine Aminosäuresequenz, welche aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die aus den SEQ-ID-Nm. 1-19 und 20 besteht. In speziellen Ausführungsformen des
oben beschriebenen Verfahrens wird das ART-Polypeptid in einer Konzentration
von 10-12 M bis 10-7 M
eingesetzt.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens wird das Verfahren in vitro praktiziert
und die Bedingungen sind Bedingungen, die typischerweise im Stand
der Technik für
die Untersuchung von Protein-Protein-Wechselwirkungen verwendet
werden, z.B. physiologischer pH-Wert, Salzbedingungen wie diejenigen,
die durch solche herkömmlich
verwendeten Puffer wie PBS oder in Gewebekulturmedien repräsentiert
werden, eine Temperatur von etwa 4° C bis etwa 55° C.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens wird das Verfahren in vitro praktiziert
und das ART-Polypeptid ist markiert, z.B. enzymatisch, radioaktiv
oder dgl., und das Ausmaß der
Bindung des ART-Polypeptids an den Melanocortin-Rezeptor wird durch
Bestimmung der Menge an Markierung, die an den Melanocortin-Rezeptor
gebunden ist, gemessen. Das ART-Polypeptid wird entweder durch 32P, 33P oder 125I (z.B. für c-ART-a oder c-ART-c) radioaktiv
markiert sein oder nicht-radioaktiv (z.B. ART-AP, ART-luc, c-ART-AP
oder c-ART-luc)
markiert sein. Im Falle dieser letzteren ART-Polypeptide könen die
ART-Polypeptide durch den Nachweis der enzymatischen Aktivität der Gruppierungen
von alkalischer Phosphatase oder Luciferase der Polypeptide nachgewiesen
werden.
-
Der
Schritt (b) des oben beschriebenen Verfahrens kann so modifiziert
werden, dass anstatt die Zellen einem ART-Polypeptid in Anwesenheit
und Abwesenheit der Substanz auszusetzen, Membranen aus den Zellen
präpariert
werden können
und die Membranen einem ART-Polypeptid in Anwesenheit und Abwesenheit der
Substanz ausgesetzt werden können.
Eine solche Modifikation unter Verwendung von Membranen statt Zellen
in ähnlichen
Verfahren wie den oben beschriebenen, obwohl auf die bindenden Wechselwirkungen
anderer Liganden und Rezeptoren gerichtet, ist wohl bekannt und
in beispielsweise Hess et al., 1992, Biochem. Biophys. Res. Comm.
184: 260-268, beschrieben.
-
Als
weitere Modifikation des oben beschriebenen Verfahrens kann RNA,
die für
einen Melanocortin-Rezeptor codiert, hergestellt werden, z.B. durch
in vitro-Transkription unter Verwendung eines Plasmids, das Nukleotidsequenzen,
die für
einen Melanocortin-Rezeptor codieren, unter der Kontrolle eines
Bakteriophagen T7-Promoters enthält,
und die RNA kann in Xenopus-Oozyten mikroinjiziert werden, um die
Expression des Melanocortin-Rezeptors in den Oozyten zu veranlassen.
Diese Oozyten nehmen dann den Platz der Zellen in dem oben beschriebenen
Verfahren ein.
-
Sobald
eine Substanz als Inhibitor der ART-Bindung an einen Melanocortin-Rezeptor
identifiziert wurde, kann die Substanz getestet werden, um festzustellen,
ob sie auch ein Agonist des Melanocortin-Rezeptors ist. Solche Tests
würden
das Aussetzen von Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren,
der Substanz in Abwesenheit von ART-Protein oder ART-Polypeptiden und
die Feststellung, ob der Melanocortin-Rezeptor dabei durch die Substanz
aktiviert wird, beinhalten. Auf diese Weise kann ein Inhibitor der
ART-Protein-Bindung an MC3R oder MC4R identifiziert werden, der
keine oder wenig MC3R- oder MC4R-Agonistenaktivität aufweist,
jedoch die Inhibierung von MC3R- oder MC4R-Rezeptoraktivität, welche
von dem ART-Protein
hervorgerufen wird, verringert.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Feststellung,
ob eine Substanz ein allosterischer Enhancer der Bindung eines ART-Polypeptids
an einen Melanocortin-Rezeptor ist, wobei das Verfahren umfasst:
- (a) Bereitstellen von Zellen, die einen Melanocortin-Rezeptor
exprimieren;
- (b) Aussetzen der Zellen einem ART-Polypeptid in Anwesenheit
und Abwesenheit der Substanz unter solchen Bedingungen, dass das
ART-Polypeptid an den Melanocortin-Rezeptor binden würde, wenn
die Substanz nicht anwesend wäre;
- (c) Messen des Ausmaßes
der Bindung des ART-Polypeptids an den Melanocortin-Rezeptor in Anwesenheit
und Abwesenheit der Substanz;
wobei eine Erhöhung des
Ausmaßes
der Bindung des ART-Polypeptids an den Melanocortin-Rezeptor in Anwesenheit
der Substanz im Vergleich zur Abwesenheit anzeigt, dass die Substanz
ein allosterischer Enhancer der Bindung des ART-Polypeptids an den
Melanocortin-Rezeptor
ist.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren, Zellen,
welche den Melanocortin-Rezeptor natürlicherweise exprimieren. In
einer weiteren Ausführungsform
exprimieren die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren,
den Melanocortin-Rezeptor nicht natürlicherweise, sondern sind
mit einem Expressionsvektor transfiziert worden, der die Expression
des Melanocortin-Rezeptors steuert. Transfektion soll jedes Verfahren
einschließen,
das im Stand der Technik für
die Einführung des
Expressionsvektors, der die Expression des Melanocortin-Rezeptors
steuert, in die Zellen bekannt ist. Beispielsweise umfasst Transfektion
calciumphosphat- oder calciumchlorid-vermittelte Transfektion, Lipofektion, Infektion
mit einem retroviralen Konstrukt, das den Melanocortin-Rezeptor enthält, und
Elektroporation.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
ist der Melanocortin-Rezeptor aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus dem Melanocortin-3-Rezeptor (MC3R) und dem Melanocortin-4-Rezeptor
(MC4R) besteht. In einer speziellen Ausführungsform des oben beschriebenen
Verfahrens ist der Melanocortin-Rezeptor kein Xenopus-Melanocortin-Rezeptor.
-
Die
Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden, der
die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, können prokaryotische
Zellen oder eukaryotische Zellen sein. In einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus Hefezellen, Säugerzellen,
Bakterienzellen und Insektenzellen besteht. In einer speziellen
Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus humanen Zellen, Mauszellen, Rattenzellen, Rinderzellen,
Schweinezellen, Hamsterzellen und Affenzellen besteht. In einer
speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus L-M(TK-)-L-Zellen (ATCC CCL 1.3),
L-M-L-Zellen (ATCC CCL 1.2), 293 (ATCC CRL 1573), Raji (ATCC CCL
86), CV-1 (ATCC CCL 70), COS-1 (ATCC CRL 1650), COS-7 (ATCC CRL
1651), CHO-K1 (ATCC CCL 61), 3T3 (ATCC CCL 92), NIH/3T3 (ATCC CRL
1658), HeLa (ATCC CCL 2), C127I (ATCC CRL 1616), BS-C-1 (ATCC CCL
26) und MRC-5 (ATCC CCL 171) besteht. In einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen keine Xenopus-Melanophor-Zellen.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
hat das ART-Polypeptid eine Aminosäuresequenz, welche aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die aus den SEQ-ID-Nm. 1-19 und 20 besteht. in speziellen Ausführungsformen des
oben beschriebenen Verfahrens wird das ART-Polypeptid in einer Konzentration
von 10-12 M bis 10-7 M
eingesetzt.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens wird das Verfahren in vitro praktiziert
und die Bedingungen sind Bedingungen, die typischerweise im Stand
der Technik für
die Untersuchung von Protein-Protein-Wechselwirkungen verwendet
werden, z.B. physiologischer pH-Wert, Salzbedingungen wie diejenigen,
die durch solche herkömmlich
verwendeten Puffer wie PBS oder in Gewebekulturmedien repräsentiert
werden, eine Temperatur von etwa 4° C bis etwa 55° C.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens wird das Verfahren in vitro praktiziert
und das ART-Polypeptid ist markiert, z.B. enzymatisch, radioaktiv
oder dgl., und das Ausmaß der
Bindung des ART-Polypeptids an den Melanocortin-Rezeptor wird durch
Bestimmung der Menge an Markierung, die an Melanocortin-Rezeptor
gebunden ist, gemessen.
-
Der
Schritt (b) des oben beschriebenen Verfahrens kann so modifiziert
werden, dass anstatt die Zellen einem ART-Polypeptid in Anwesenheit
und Abwesenheit der Substanz auszusetzen, Membranen aus den Zellen
präpariert
werden können
und die Membranen einem ART-Polypeptid in Anwesenheit und Abwesenheit der
Substanz ausgesetzt werden können.
Eine solche Modifikation unter Verwendung von Membranen statt Zellen
in ähnlichen
Verfahren wie den oben beschriebenen, obwohl auf die bindenden Wechselwirkungen
anderer Liganden und Rezeptoren gerichtet, ist wohl bekannt und
in beispielsweise Hess et al., 1992, Biochem. Biophys. Res. Comm.
184: 260-268, beschrieben.
-
Als
weitere Modifikation des oben beschriebenen Verfahrens kann RNA,
die für
einen Melanocortin-Rezeptor codiert, hergestellt werden, z.B. durch
in vitro-Transkription unter Verwendung eines Plasmids, das Nukleotidsequenzen,
die für
einen Melanocortin-Rezeptor codieren, unter der Kontrolle eines
Bakteriophagen T7-Promoters enthält,
und die RNA kann in Xenopus-Oozyten mikroinjiziert werden, um die
Expression des Melanocortin-Rezeptors in den Oozyten zu veranlassen.
Diese Oozyten nehmen dann den Platz der Zellen in dem oben beschriebenen
Verfahren ein.
-
Melanocortin-Rezeptoren
sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, welche Gs stimulieren,
was zur Produktion von cAMP führt
(Cone et al., 1996, Recent Prog. Hormone Res. 51: 287-318). Somit
können
die ART-Polypeptide der vorliegenden Erfindung verwendet werden
in einem Verfahren zur Feststellung, ob eine Substanz ein funktioneller
Inhibitor der antagonistischen Wirkung eines ART-Polypeptids auf
einen Melanocortin-Rezeptor ist, wobei das Verfahren umfasst:
- (a) Bereitstellen von Zellen, die einen Melanocortin-Rezeptor
exprimieren;
- (b) Aussetzen der Zellen einem melanozytenstimulierenden Hormon,
wodurch der Melanocortin-Rezeptor aktiviert wird und die Bildung
von cAMP veranlasst wird, die durch den Melanocortin-Rezeptor vermittelt wird;
- (c) Aussetzen der Zellen einem ART-Polypeptid in Anwesenheit
und in Abwesenheit der Substanz unter solchen Bedingungen, dass
das ART-Polypeptid die durch den Melanocortin-Rezeptor vermittelte Bildung von cAMP
inhibieren würde,
wenn die Substanz nicht anwesend wäre;
- (d) Messen der Menge an cAMP, die in Anwesenheit und Abwesenheit
der Substanz gebildet wird;
wobei eine Erhöhung der gebildeten Menge an
cAMP in Anwesenheit der Substanz im Vergleich zur Abwesenheit der
Substanz anzeigt, dass die Substanz ein funktioneller Inhibitor
der antagonistischen Wirkung des ART-Polypeptids auf den Melanocortin-Rezeptor
ist.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren, Zellen,
welche den Melanocortin-Rezeptor natürlicherweise exprimieren. In
einer weiteren Ausführungsform
exprimieren die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren,
den Melanocortin-Rezeptor nicht natürlicherweise, sondern sind
mit einem Expressionsvektor transfiziert worden, der die Expression
des Melanocortin-Rezeptors steuert. Transfektion soll jedes Verfahren
einschließen,
das im Stand der Technik für
die Einführung des
Expressionsvektors, der die Expression des Melanocortin-Rezeptors
steuert, in die Zellen bekannt ist. Beispielsweise umfasst Transfektion
calciumphosphat- oder calciumchlorid-vermittelte Transfektion, Lipofektion, Infektion
mit einem retroviralen Konstrukt, das den Melanocortin-Rezeptor enthält, und
Elektroporation.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
ist der Melanocortin-Rezeptor aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus dem Melanocortin-3-Rezeptor (MC3R) und dem Melanocortin-4-Rezeptor
(MC4R) besteht. In einer speziellen Ausführungsform des oben beschriebenen
Verfahrens ist der Melanocortin-Rezeptor kein Xenopus-Melanocortin-Rezeptor.
-
Die
Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden, der
die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, können prokaryotische
Zellen oder eukaryotische Zellen sein. In einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus Hefezellen, Säugerzellen,
Bakterienzellen und Insektenzellen besteht. In einer speziellen
Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus humanen Zellen, Mauszellen, Rattenzellen, Rinderzellen,
Schweinezellen, Hamsterzellen und Affenzellen besteht. In einer
speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus L-M(TK-)-L-Zellen (ATCC CCL 1.3),
L-M-L-Zellen (ATCC CCL 1.2), 293 (ATCC CRL 1573), Raji (ATCC CCL
86), CV-1 (ATCC CCL 70), COS-1 (ATCC CRL 1650), COS-7 (ATCC CRL
1651), CHO-K1 (ATCC CCL 61), 3T3 (ATCC CCL 92), NIH/3T3 (ATCC CRL
1658), HeLa (ATCC CCL 2), C127I (ATCC CRL 1616), BS-C-1 (ATCC CCL
26) und MRC-5 (ATCC CCL 171) besteht. In einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen keine Xenopus-Melanophor-Zellen.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
ist das melanozytenstimulierende Hormon aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus α-melanozytenstimulierendem
Hormon, β-melanozytenstimulierendem
Hormon und γ-melanozytenstimulierendem
Hormon besteht.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
hat das ART-Polypeptid eine Aminosäuresequenz, welche aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die aus den SEQ-ID-Nm. 1-19 und 20 besteht.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens wird das Verfahren in vitro praktiziert
und die Bedingungen sind Bedingungen, die typischerweise im Stand
der Technik für
die Untersuchung von Protein-Protein-Wechselwirkungen verwendet
werden, z.B. physiologischer pH-Wert, Salzbedingungen wie diejenigen,
die durch solche herkömmlich
verwendeten Puffer wie PBS oder in Gewebekulturmedien repräsentiert
werden, eine Temperatur von etwa 4° C bis etwa 55° C.
-
Sobald
eine Substanz als funktioneller Inhibitor der antagonistischen Wirkung
eines ART-Polypeptids auf einen Melanocortin-Rezeptor identifiziert
wurde, kann die Substanz getestet werden, um festzustellen, ob sie
auch ein Agonist des Melanocortin-Rezeptors ist. Solche Tests würden das
Aussetzen von Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren,
der Substanz in Abwesenheit von ART-Protein oder ART-Polypeptiden und
die Feststellung, ob der Melanocortin-Rezeptor dabei durch die Substanz aktiviert
wird, beinhalten. Auf diese Weise kann ein Inhibitor der ART-Protein-Bindung
an MC3R oder MC4R entwickelt werden, der keine oder wenig MC3R- oder MC4R-Agonistenaktivität aufweist,
jedoch die Inhibierung von MC3R- oder MC4R-Rezeptoraktivität, welche von dem ART-Protein
hervorgerufen wird, verringert. Auf ähnliche Weise kann festgestellt
werden, ob die Substanz ein Antagonist des Melanocortin-Rezeptors
ist.
-
Die
ART-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch eingesetzt werden
in einem Verfahren zur Feststellung, ob eine Substanz ein Inhibitor
der Wirkung eines ART-Polypeptids ist, welches von einem Assay unter
Verwendung einer Xenopus-Melanophor-Zelllinie Gebrauch macht (siehe
z.B. Quillan et al., 1995, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 2894;
Potenza & Lerner,
1992, Pigment Cell Res. 5:372; Ollman et al., 1997, Science 278:
135-138). Ein solches Verfahren umfasst:
- (a)
Bereitstellen einer Xenopus-Melanophor-Zelllinie;
- (b) Aussetzen der Xenopus-Melanophor-Zelllinie einer ausgewählten Konzentration
eines melanozytenstimulierenden Hormons in Abwesenheit des ART-Polypeptids
und in Abwesenheit der Substanz und Messen des Ausmaßes der
Pigment-Dispersion, um einen ersten Wert für die Pigment-Dispersion zu
erhalten;
- (c) Aussetzen der Xenopus-Melanophor-Zelllinie der ausgewählten Konzentration
von α-melanozytenstimulierendem
Hormon in Anwesenheit des ART-Polypeptids und in Abwesenheit der
Substanz und Messen des Ausmaßes
der Pigment-Dispersion, um einen zweiten Wert für die Pigment-Dispersion zu
erhalten, wobei der zweite Wert für die Pigment-Dispersion anzeigt,
dass im Vergleich zum ersten Wert für die Pigment-Dispersion weniger
Pigment dispergiert wurde;
- (d) Aussetzen der Xenopus-Melanophor-Zelllinie der ausgewählten Konzentration
von α-melanozytenstimulierendem
Hormon in Anwesenheit des ART-Polypeptids und in Anwesenheit der
Substanz und Messen des Ausmaßes
der Pigment-Dispersion, um einen dritten Wert für die Pigment-Dispersion zu
erhalten;
wobei die Substanz ein Inhibitor der Wirkung des
ART-Polypeptids ist, wenn der dritte Wert für die Pigment-Dispersion anzeigt,
dass im Vergleich zum zweiten Wert mehr Pigment dispergiert wurde.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
ist das melanozytenstimulierende Hormon aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus α-melanozytenstimulierendem
Hormon, β-melanozytenstimulierendem
Hormon und γ-melanozytenstimulierendem
Hormon besteht.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
hat das ART-Polypeptid eine Aminosäuresequenz, welche aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die aus den SEQ-ID-Nm. 1-19 und 20 besteht.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens sind die Bedingungen Bedingungen,
die typischerweise im Stand der Technik für die Untersuchung von Protein-Protein-Wechselwirkungen verwendet
werden, z.B. physiologischer pH-Wert, Salzbedingungen wie diejenigen,
die durch solche herkömmlich
verwendeten Puffer wie PBS oder in Gewebekulturmedien repräsentiert
werden, eine Temperatur von etwa 4° C bis etwa 55° C.
-
Sobald
eine Substanz als Inhibitor der Wirkung eines ART-Polypeptids identifiziert
wurde, kann die Substanz getestet werden, um festzustellen, ob sie
auch ein Agonist des Xenopus-Melanocortin-Rezeptors
ist. Solche Tests würden
das Aussetzen von Melanophorzellen, die den Xenopus-Melanocortin-Rezeptor
exprimieren, der Substanz in Abwesenheit von ART-Protein oder ART-Polypeptiden
und die Feststellung, ob der Melanocortin-Rezeptor dabei durch die
Substanz aktiviert wird, beinhalten. Auf diese Weise kann ein Inhibitor der
ART-Protein-Bindung an den Xenopus-Melanocortin-Rezeptor identifiziert
werden, welcher als Leitsubstanz zur Entwicklung von ART-Eindungs-Inhibitoren
für Human-MC3R
oder -MC4R, die keine oder wenig MC3R- oder MC4R-Agonistenaktivität aufweisen,
jedoch die Inhibierung von MC3R- oder MC4R-Rezeptoraktivität, welche
von dem ART-Protein hervorgerufen wird, verringern, eingesetzt werden
kann. Auf ähnliche
Weise kann festgestellt werden, ob die Substanz ein Antagonist des
Melanocortin-Rezeptors
ist.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zur Feststellung, ob
eine Substanz ein Inhibitor der Bindung eines ART-Polypeptids an
einen Melanocortin-Rezeptor ist, wobei das Verfahren umfasst:
- (a) Bereitstellen von Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor
exprimieren;
- (b) Aussetzen der Zellen einer ausgewählten Konzentration des melanozytenstimulierenden
Hormons und einer ausgewählten
Konzentration des ART-Polypeptids in Anwesenheit und in Abwesenheit
der Substanz und Messen des Ausmaßes der Bindung des melanozytenstimulierenden
Hormons an die Zellen in Anwesenheit und Abwesenheit der Substanz;
wobei
eine Erhöhung
des Ausmaßes
der Bindung des melanozytenstimulierenden Hormons in Anwesenheit
der Substanz anzeigt, dass die Substanz ein Inhibitor der Bindung
eines ART-Polypeptids an einen Melanocortin-Rezeptor ist.
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In
einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren, Zellen,
welche den Melanocortin-Rezeptor natürlicherweise exprimieren. In
einer weiteren Ausführungsform
exprimieren die Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren,
den Melanocortin-Rezeptor nicht natürlicherweise, sondern sind
mit einem Expressionsvektor transfiziert worden, der die Expression
des Melanocortin-Rezeptors steuert. Transfektion soll jedes Verfahren
einschließen,
das im Stand der Technik für
die Einführung des
Expressionsvektors, der die Expression des Melanocortin-Rezeptors
steuert, in die Zellen bekannt ist. Beispielsweise umfasst Transfektion
calciumphosphat- oder calciumchlorid-vermittelte Transfektion, Lipofektion, Infektion
mit einem retroviralen Konstrukt, das den Melanocortin-Rezeptor enthält, und
Elektroporation.
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In
einer speziellen Ausführungsform
ist der Melanocortin-Rezeptor aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus dem Melanocortin-3-Rezeptor (MC3R) und dem Melanocortin-4-Rezeptor
(MC4R) besteht. In einer speziellen Ausführungsform des oben beschriebenen
Verfahrens ist der Melanocortin-Rezeptor kein Xenopus-Melanocortin-Rezeptor.
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Die
Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden, der
die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, können prokaryotische
Zellen oder eukaryotische Zellen sein. In einer speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus Hefezellen, Säugerzellen,
Bakterienzellen und Insektenzellen besteht. In einer speziellen
Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus humanen Zellen, Mauszellen, Rattenzellen, Rinderzellen,
Schweinezellen, Hamsterzellen und Affenzellen besteht. In einer
speziellen Ausführungsform
sind die Zellen, die mit einem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der die Expression des Melanocortin-Rezeptors steuert, aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus L-M(TK-)-L-Zellen (ATCC CCL 1.3),
L-M-L-Zellen (ATCC CCL 1.2), 293-Zellen (ATCC CRL 1573), Raji-Zellen
(ATCC CCL 86), CV-1 (ATCC CCL 70), COS-1 (ATCC CRL 1650), COS-7
(ATCC CRL 1651), CHO-K1 (ATCC CCL 61), 3T3 (ATCC CCL 92), NIH/3T3
(ATCC CRL 1658), HeLa (ATCC CCL 2), C127I (ATCC CRL 1616), BS-C-1
(ATCC CCL 26) und MRC-5 (ATCC CCL 171) besteht. In einer speziellen
Ausführungsform
sind die Zellen keine Xenopus-Melanophor-Zellen.
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In
einer speziellen Ausführungsform
ist das melanozytenstimulierende Hormon aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus α-melanozytenstimulierendem
Hormon, β-melanozytenstimulierendem
Hormon und γ-melanozytenstimulierendem
Hormon besteht.
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In
einer speziellen Ausführungsform
hat das ART-Polypeptid eine Aminosäuresequenz, welche aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die aus den SEQ-ID-Nm. 1-19 und 20 besteht.
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In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens wird das Verfahren in vitro praktiziert
und die Bedingungen, unter denen das Verfahren praktiziert wird,
sind Be dingungen, die typischerweise im Stand der Technik für die Untersuchung
von Protein-Protein-Wechselwirkungen
verwendet werden, z.B. physiologischer pH-Wert, Salzbedingungen
wie diejenigen, die durch solche herkömmlich verwendeten Puffer wie
PBS oder in Gewebekulturmedien repräsentiert werden, eine Temperatur
von etwa 4° C
bis etwa 55° C.
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In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahren beträgt die ausgewählte Konzentration
des melanozytenstimulierenden Hormons 0,05 nM bis 2,0 nM, vorzugsweise
0,1 nM bis 1,0 nM und bevorzugter 0,2 nM bis 0,5 nM.
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In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens beträgt die ausgewählte Konzentration
des ART-Polypeptids 10-12 M bis 10-7 M.
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In
speziellen Ausführungsformen
des oben beschriebenen Verfahrens wird das Verfahren in vitro praktiziert
und das melanozytenstimulierende Hormon ist markiert, z.B. enzymatisch,
radioaktiv oder dgl., und das Ausmaß der Bindung des melanozytenstimulierenden
Hormons an den Melanocortin-Rezeptor wird durch Bestimmung der Menge
an Markierung, die an die Zellen, welche den Melanocortin-Rezeptor
enthalten, gebunden ist, gemessen.
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Der
Schritt (b) des oben beschriebenen Verfahrens kann so modifiziert
werden, dass anstatt intakte Zellen dem melanozytenstimulierenden
Hormon, dem ART-Polypeptid oder der Substanz auszusetzen, Membranen
aus den Zellen präpariert
werden können
und die Membranen dem melanozytenstimulierenden Hormon, dem ART-Polypeptid
oder der Substanz ausgesetzt werden können. Eine solche Modifikation
unter Verwendung von Membranen statt intakten Zellen in ähnlichen
Verfahren wie den oben beschriebenen, obwohl auf die bindenden Wechselwirkungen
anderer Liganden und Rezeptoren gerichtet, ist wohl bekannt und
in beispielsweise Hess et al., 1992, Biochem. Biophys. Res. Comm.
184: 260-268, beschrieben.
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Als
weitere Modifikation des oben beschriebenen Verfahrens kann RNA,
die für
den Melanocortin-Rezeptor codiert, hergestellt werden, z.B. durch
in vitro-Transkription unter Verwendung eines Plasmids, das Nukleotidsequenzen,
die für
den Melanocortin-Rezeptor codieren, unter der Kontrolle eines Bakteriophagen T7-Promoters
enthält,
und die RNA kann in Xenopus-Oozyten mikroinjiziert werden, um die
Expression des Melanocortin-Rezeptors in den Oozyten zu veranlassen.
Diese Oozyten nehmen dann den Platz der Zellen in dem oben beschriebenen
Verfahren ein.
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Sobald
eine Substanz als Inhibitor der Bindung des ART-Polypeptids an den
Melanocortin-Rezeptor identifiziert
wurde, kann die Substanz getestet werden, um festzustellen, ob sie
auch ein Agonist des Melanocortin-Rezeptors ist. Solche Tests würden das
Aussetzen von Zellen, die den Melanocortin-Rezeptor exprimieren,
der Substanz in Abwesenheit des melanozytenstimulierenden Hormons
und des ART-Proteins oder der ART-Polypeptide und die Feststellung,
ob der Melanocortin-Rezeptor dabei durch die Substanz aktiviert
wird, beinhalten. Auf diese Weise kann ein Inhibitor der Wirkung
von ART-Protein auf MC3R oder MC4R identifiziert werden, der keine
oder wenig MC3R- oder MC4R-Agonistenaktivität aufweist, jedoch die Inhibierung
von MC3R- oder MC4R-Rezeptoraktivität, welche
von dem ART-Protein hervorgerufen wird, verringert. Auf ähnliche
Weise kann festgestellt werden, ob die Substanz ein Antagonist des
Melanocortin-Rezeptors
ist.
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Im
Vergleich zum Volllängen-ART-Protein
sind die ART-Polypeptide der vorliegenden Erfindung kleiner und
deshalb leichter herzustellen und es ist weniger wahrscheinlich,
dass sie abgebaut werden. Bezüglich solcher
Ausführungsformen
der Erfindung wie z.B. c-ART-b beeinträchtigen die Nicht-ART-Protein-Aminosäuresequenzen,
die dem C-Terminus der ART-Sequenzen
hinzugefügt
wurden, nicht die Bindung oder funktionelle Aktivität und erlauben
eine 32P- oder 33P-Markierung
ohne das Erfordernis, die ART-Sequenz zu markieren. Fusionspolypeptide,
wie z.B. ART-AP oder ART-luc, erlauben die Verwendung von nicht-radioaktiven
Methoden, um ART-Polypeptide in Bindungsassays nachzuweisen.
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Es
ist überraschend,
dass die ART-Polypeptide der vorliegenden Erfindung mit Aminosäuresequenzen von
Nicht-ART-Proteinen an ihrem C-Terminus funktionell sind. Der C-Terminus des ART-Proteins
ist homolog zum C-Terminus des Agouti-Proteins, sowohl das ART-Protein als auch
das Agouti-Protein haben ein charakteristisches Muster von Cysteinresten
in dieser Region. Ein ähnliches
Muster von Cysteinresten wurde in bestimmten Ionenkanalblockern
aus Spinnen- und Schneckentoxinen gefunden. Es wurde postuliert,
dass dieses Muster von Cysteinen zur Bildung spezieller Disulfidbrücken führt, welche
die Toxine in eine charakteristische dreidimensionale Struktur zwingen,
die für
die biologische Aktivität
der Toxine verantwortlich ist (Kim et al. 1995, J. Mol. Biol. 250:
659-671; hier im folgenden "Kim"). Obwohl die äußersten
C-terminalen Aminosäuren des
von Kim untersuchten Toxins nicht Teil dieser dreidimensionalen
Struktur waren, waren diese äußersten C-terminalen
Aminosäuren
nichtsdestoweniger "von
kritischer Bedeutung",
da deren Änderung
zu einem Aktivitätsverlust
führte.
Siehe Seite 665, rechte Spalte von Kim: "Diese Ergebnisse legen nahe, dass das
C-terminale Segment von ω-AGA-IVA von kritischer
Bedeutung für
dessen Blockierungswirkung auf den Calciumkanal vom P-Typ ist, der in Ratten-Cerebellum-Purkinje-Zellen
exprimiert wird." Somit
würde man
erwartet haben, dass die Veränderung
des C-Terminus des ART-Proteins, z.B. durch dessen Verknüpfung mit
Sequenzen aus einem Nicht-ART-Protein, zu einem ART-Fusionspolypeptid
führte,
dem die Aktivität
des Volllängen-ART-Proteins
fehlen würde
oder mindestens wesentlich weniger Aktivität zeigen würde. Die vorliegende Erfindung
demonstriert, dass dem nicht so ist.
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Die
folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele werden zur besseren Erläuterung der Erfindung gegeben.
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BEISPIEL 1
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Herstellung eines Konstrukts, das c-ART-b
exprimiert
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Das
Expressionsplasmid für
c-ART-b wurde konstruiert durch Modifizierung des ART-Expressionsplasmids,
welches durch Insertion der ART-cDNA in die EcoRI- und BamHI-Stellen
von pcDNA3.1-Myc-His-A (Fong et al., 1997, Biochem. Biophys. Res.
Comm. 237: 629-631; hier im folgenden "Fong")
erzeugt worden war. Die c-ART-b-Sequenz unterscheidet sich von derjenigen
des rekombinanten ART wie von Fong beschrieben insofern, als die
Reste 27-75 von ART deletiert waren. Um dies zu erreichen, wurde
eine erste PCR unter Verwendung des ART-Expressionsplasmids als Matrize und
zweier Oligos (GGGCTCGGCGGTCCTGCAGGGCCAAGCCCATCTGGGC (SEQ-ID-Nr.
21) und der T7-Primer TAATACGACTCACTATAGGG (SEQ-ID-Nr. 22)) durchgeführt, um
das DNA-Fragment zu amplifizieren, welches für die ART-Reste 1-26, unmittelbar
gefolgt von den Resten 76-81, codiert. Eine zweite PCR wurde unter
Verwendung des ART-Expressionsplasmids als Matrize und zweier anderer
Oligos (CTGCAGGACCGCGAGCCC (SEQ-ID-Nr. 23) und der pcDNA3.1A-Primer
GTCGACGGCGCTATTCAG (SEQ-ID-Nr. 24)) durchgeführt, um das DNA-Fragment zu amplifizieren,
welches für
die ART-Reste 76-132 codiert. Eine dritte PCR wurde dann unter Verwendung
der ersten und zweiten PCR-Produkte als Matrize und zweiter Oligos
(der T7-Primer und der pcDNA3.1A-Primer) durchgeführt, um
die c-ART-b-cDNA zu amplifizieren. Das endgültige PCR-Produkt wurde mit
den Restriktionsenzymen EcoRI und BamHI gespalten und mit dem pcDNA3.1-Myc-His-A-Vektor,
der auf gleiche Weise mit EcoRI und BamHI gespalten worden war,
ligiert. Die Thrombinstellen-Sequenz basierte auf der Thrombinstelle in
pEP-34b (Novagen, Milwaukee, WI). Die Myc-Epitop-Sequenz und Hexahistin-Sequenz
waren innerhalb des Vektors pcDNA3.1-Myc-His-A (Invitrogen, Carlsbad,
CA) enthalten.
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BEISPIEL 2
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Expression von c-ART-b
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COS-7-Zellen
in T-175-Kolben wurden transient mit dem c-ART-b-Expressionsplasmid
(24 μg)
mittels Lipofectamin (Gibco) transfiziert und in Opti-mem-Medium
(Gibco), ergänzt
mit 1 % fötalem
Rinderserum, gezüchtet.
Zwei Tage nach der Transfektion wurden Kulturmedien gewonnen, zentrifugiert,
um restliche Zellen zu entfernen, etwa 100fach in Centriprep-3 (Amicon)
konzentriert und bei 4° C
in Anwesenheit von 2,5 mM EGTA, 4 mg/ml Leupeptin und 0,01 mM Phosphoramidon
gelagert. Nach Bestimmung der Konzentration von c-ART-b wurde NaN3 auf 0,02 % zugegeben. Die Bestimmung der
Konzentration von c-ART-b, welches die Myc-Sequenz enthält, basierte
auf einer ELISA-Standardkurve. In Kürze, die Mikrotiterplatte wurde
mit 0,2 μg eines
Myc-Peptids (Human-c-Myc 408-439) über Nacht beschichtet, gewaschen,
blockiert und gefolgt von einer Inkubation mit Anti-Myc-mAb-HRP-Konjugaten
(Invitrogen) in Anwesenheit unterschiedlicher Konzentrationen des
freien Myc-Peptids für
2 h. Das gebundene mAb-HRP wurde unter Verwendung eines kolorimetrischen
Substrats, Tetramethylbenzidin (BioRad), nachgewiesen. Für die c-ART-b-Konzentrationsbestimmung ersetzte
eine c-ART-b-Probe das freie Myc-Peptid.
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BEISPIEL 3
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Bindung von c-ART-b an MC3R und MC4R
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Bindungsassays
erfolgten auf die gleiche Weise wie in Fong et al., 1997, Biochem.
Biophys. Res. Comm. 237: 629-631, beschrieben. Bindungsassays wurden
durchgeführt
unter Verwendung von Membranen, die aus L-Zellen oder CHO-Zellen,
die stabil Human-MC3R, -MC4R oder -MC5R exprimierten, präpariert
worden waren. Die Bindungsassay-Mischung enthielt 0,2 nM an 125I-[Tyr2][Nle4, D-Phe7]-α-melanozytenstimulierendes
Hormon (125I-NDP-α-MSH), variierende Konzentrationen
an c-ART-b oder Volllängen-ART-Protein
und eine geeignete Menge an Membranen, so dass der gesamte gebundene
Radioligand weniger als 10 % des zugesetzten Radioliganden betrug.
Die obige Mischung in Bindungspuffer (50 mM Tris, 2 mM CaCl2, 1 mM MgCl2, 5
mM KCl, pH 7,2) wurde bei Raumtemperatur 2 h lang inkubiert, gefolgt
von Filtration durch GFC-Papier. Der gebundene Ligand wurde in einem γ-Zähler quantitativ
bestimmt. IC50-Werte wurden berechnet wie bereits beschrieben
(Fong et al., 1996, Mol. Pharmacol. 50: 1605-1611). Die Ergebnisse sind in 2 dargestellt.
Aus 2 ist ersichtlich, dass c-ART-b die Bindung von 125I-NDP-α-MSH
an MC3R inhibiert.
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Ein ähnliches
Experiment wurde durchgeführt,
um festzustellen, ob c-ART-b die Bindung von 125I-markiertem
NDP-α-MSH
an MC4R inhibiert. Die Ergebnisse sind in 3 gezeigt.
Aus 3 ist ersichtlich, dass c-ART-b die Bindung von 125I-NDP-α-MSH
an hMC4R inhibiert.
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Ähnliche
Experimente wurden mit Volllängen-Human-ART-Protein
durchgeführt. Ähnliche
Experimente wurden auch mit Volllängen-ART-Protein und mit c-ART-b
für den
Melanocortin-5-Rezeptor
(MC5R) durchgeführt.
Aus diesen Experimenten, anhand der Ergebnisse, die in den
2 und
3 gezeigt
sind, und aus ähnlichen
Experimenten können
die folgenden IC
50-Werte für die Inhibierung
von
125I-markiertem NDP-α-MSH an MC3R, MC4R und MC5R
durch Volllängen-ART-Protein
und durch c-ART-b bestimmt werden. Tabelle 1
| hMC3R | hMC4R | hMC5R |
Volllängen-ART | 1,0
O' 0,4 (4) | 0,5
O' 0,1 (3) | > 40 |
c-ART-b | 1,9
O' 1,0 (2) | 1,4
O' 0,1 (2) | nicht
durchgeführt |
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Die
in Tabelle 1 gezeigten IC50-Werte sind in
nM angegeben. Die Zahlen in Klammern repräsentieren die Anzahl der durchgeführten Experimente.
Die in Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse zeigen an, dass überraschenderweise
c-ART-b, obwohl ihm ein signifikantes Ausmaß der Sequenz vom N-Terminus
des ART-Proteins fehlt, im Wesentlichen funktionell äquivalent
zu dem Volllängen-ART-Protein
ist. Darüber
hinaus ist c-ART-b funktionell, obwohl es ein signifikantes Ausmaß an Nicht-ART-Sequenzen
an seinem C-Terminus aufweist (eine Thrombin-Stelle, ein myc-Epitop
und ein Hexahistidin-Tag).
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BEISPIEL 4
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Funktioneller Assay für die Bindung von c-ART-b an
MC3R und MC4R
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Das
Vermögen
von c-ART-b zur Inhibierung der Bildung von cAMP durch α-melanozytenstimulierendes
Hormon, wirkend über
MC3R oder MC4R, kann demonstriert werden durch Vorinkubation von
L-Zellen, die stabil humanen MC3R oder MC4R exprimieren, mit c-ART-b
für 10
Minuten, gefolgt von Inkubation mit 20 nM α-melanozytenstimulierendem Hormon
für 45
Minuten. Der Inkubationspuffer enthält auch Earle's ausgewogene Salzlösung, 10
mM HEPES, 5 mM MgCl2, 1 mg/ml BSA und 0,5
mM IBMX. Nach der Inkubation werden die Zellen durch Kochen für vier Minuten
lysiert. Die Konzentration an intrazellulärem cAMP wird mittels RIA (Huang
et al., 1997, J. Rezeptor Signal Transduc. Res. 17: 599-607) unter
Verwendung von Anti- cAMP-Antikörper und 125I-cAMP wie modifiziert in dem Szintillationsproximity-Assay-Format
(Amersham) gemessen.
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Die
vorliegende Erfindung soll in ihrem Umfang nicht auf die hier beschriebenen
speziellen Ausführungsformen
beschränkt
sein. In der Tat werden verschiedene Modifizierungen der Erfindung
neben den hier beschriebenen für
Fachleute auf dem Gebiet anhand der vorstehenden Beschreibung ersichtlich
sein.
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