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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein für die kleinen GTP-bindenden
Proteine (G-Proteine)
der Rab3-Unterfamilie spezifisches GDP/GTP-Austauschprotein (GEP).
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere das Protein Rab3-GEP,
das für
die Aufklärung
des molekularen Mechanismus des für die Aufrechterhaltung der
Homöostase
eines lebenden Organismus erforderlichen intrazellulären Vesikelverkehrs,
oder für die
Diagnose oder die Entwicklung präventiver
oder therapeutischer Wirkstoffe für neurale Krankheiten brauchbar
ist.
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Beschreibung
des zugehörigen
Fachgebiets
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Im
Allgemeinen liegen in Zellen, aus denen ein lebender Organismus
aufgebaut ist, eine Anzahl von Organellen vor, die von Einheitsmembranen
umgeben sind, beispielsweise das endoplasmatische Retikulum, der
Golgi-Komplex, Lysosome und Endosome, und der Materialtransport
zwischen diesen Organellen wird über
einen genauen Vesikelverkehr (intrazellulärer Vesikelverkehr) bewerkstelligt.
Beispielsweise werden Membranrezeptoren wie EGF- und PDGF-Rezeptoren
an Ribosomen synthetisiert und zur Membran des endoplasmatischen
Retikulums transportiert, von wo sie durch den Golgi-Komplex hindurch über Vesikel
zur Plasmamembran transportiert werden. Lösliche Substanzen, beispielsweise
solche, die von der Plasmamembran aus der Zelle sekretiert werden,
werden ebenfalls über
Vesikel transportiert. Beispielsweise werden Hormone und Verdauungsenzyme
an Ribosomen synthetisiert und zum Lumen des endoplasmatischen Retikulums
transportiert, von wo sie zur Plasmamembran transportiert werden.
Exozytose, Endozytose und Transzytose werden über einen intrazellulären Vesikelverkehr
durchgeführt.
Es gibt zwei exozytotische Wege: einer davon ist ein regulierter
Weg, und der andere ein konstitutiver Weg. In ersterem wird die
Exozytose in den meisten Fällen über Ca2+ reguliert. Ein intrazellulärer Vesikelverkehr
ist auch an verschiedenen anderen Zellfunktionen beteiligt, beispielsweise
der Ausbildung der Zellpolarität,
der Zytokinese und der Zellmotilität. Obwohl der intrazelluläre Vesikelverkehr
einer der sehr wichtigen oben beschriebenen zellulären Vorgänge ist, wurde
der molekulare Mechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt. Der
bisher aufgeklärte
Mechanismus des intrazellulären
Vesikelverkehrs sieht folgendermaßen aus.
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Beim
intrazellulären
Vesikelverkehr existieren mindestens vier grundsätzliche Mechanismen: (i) Knospung
des Vesikels von der Donormembran; (ii) zielgerichteter Transport
des Vesikels zur Akzeptormembran; (iii) Andocken des Vesikels an
der Akzeptormembran; (iv) Fusion des Vesikels mit der Akzeptormembran.
Der Vesikelverkehr wird durch die kleinen G-Proteine der Rab-Familie
reguliert. Die Rab-Familie
hat ungefähr
dreißig
Mitglieder, und jedes Mitglied ist in jedem Membrankompartiment
lokalisiert und übt
seine spezifische Funktion aus. Die Wirkungsweise der Mitglieder
der Rab-Familie bei den Vorgängen
des zielgerichteten Transports und Andockens im Rahmen des intrazellulären Vesikelverkehrs
sieht folgendermaßen
aus: die an GDP gebundene inaktive Form jedes Mitglieds der Rab-Familie
liegt im Komplex mit einem Rab-GTP-Dissoziationsinhibitor (GDI) vor und
verbleibt im Zytoplasma. Bei Freisetzung von Rab-GDI wird GEP aktiv
und das Mitglied der Rab-Familie wird in die GTPgebundene aktive
Form umgewandelt. Diese GTP-gebundene Form bindet an deren spezifisches
Zielprotein auf dem Vesikel, das folglich zur Akzeptormembran transportiert
wird. Vor oder nach der Fusion des Vesikels mit der Membran wird
die GTP-gebundene Form in die GDP-gebundene Form umgewandelt. Sobald
die GTPgebundene Form auf der Membran erzeugt wurde, wird sie mit
Rab-GDI komplexiert und von der Membran in das Zytoplasma transloziert.
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Die
vorliegenden Erfinder haben nun Rab3A als Mitglied der kleinen G-Proteine
der Rab-Familie entdeckt (J. Biol. Chem., 263: 2879–2904, 1998)
und gezeigt, dass Rab3A eine wichtige Rolle bei der Ca2+-abhängigen Exozytose
spielt, insbesondere bei der Freisetzung von Neurotransmitter (Int.
Rev. Cytol., 133: 187–230,
1992). Sie entdeckten weiterhin Rab-GDI, ein regulatorisches Protein
von Rab3A (J. Biol. Chem., 265: 2333–2337, 1990), und Rabphilin3A,
ein Zielprotein von Rab3A (Mol. Cell. Biol., 13: 2061–2068, 1993).
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Beim
intrazellulären
Vesikelverkehr wie oben beschrieben wurde die Wirkungsweise der
Mitglieder der Rab-Familie aufgeklärt, und die von den vorliegenden
Erfindern unternommenen Forschungsanstrengungen erlaubten die Bestimmung
von regulatorischen Proteinen und Zielproteinen der Mitglieder der
Rab-Familie.
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Um
den Mechanismus des intrazellulären
Vesikelverkehrs genauer zu verstehen, ist es jedoch unerlässlich,
GEPs und GAPs zu finden, die spezifisch für jedes Mitglied der Rab-Familie
oder Rab-Untertamilie sind. Zumindest wurde für die Mitglieder der Rab3-Unterfamilie
(Rab3A, -B, -C und -D) spezifisches GEP oder GAP bisher noch nicht
identifiziert. Zwei GEPs für
Rab3A, Mss4 (Nature, 361: 464–467,
1993) und Rab3A-GRF (J. Biol. Chem., 267: 22715–22718, 1992) wurde bisher
gefunden: ersteres ist nicht spezifisch für die Rab3-Unterfamilie, und
letzteres wurde lediglich teilweise aufgereinigt und seine Primärstruktur
wurde noch nicht veröffentlicht.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Zu
einem Zeitpunkt, zu dem dessen Struktur (Aminosäuresequenz) und Eigenschaften
noch nicht aufgeklärt
sind, liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines neuen Proteins (Rab3 GEP), das spezifisch für die am
intrazellulären
Vesikelverkehr beteiligten kleinen G-Proteine der Rab3-Unterfamilie ist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der Bereitstellung von Material
für die
Genmanipulation dieses Rab3-GEP.
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Die
Erfindung stellt ein Protein Rab3-GEP bereit, das ein für die kleinen
G-Proteine der Rab3-Unterfamilie spezifisches GDP/GTP-Austauschprotein
ist und die Aminsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 umfasst.
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Die
Erfindung stellt zusätzlich
eine cDNA-Sequenz bereit, welche die Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 1
kodiert.
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Die
Erfindung stellt auch eine genomische DNA-Sequenz bereit, an welche
die vorstehend angegebene cDNA oder ein Teil davon hybridisiert.
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Erfindungsgemäß wird ein
neues, für
die am intrazellulären
Vesikelverkehr beteiligten kleinen G-Proteine der Rab3-Unterfamilie
spezifisches Protein (Rab3-GEP),
und weiterhin genetisches Material für die industrielle Verwendung
eines solchen Proteins, bereitgestellt. Dieses Protein ist nicht
nur brauchbar für
die Aufklärung
des molekularen Mechanismus des intrazellulären Vesikelverkehrs, eines
wichtigen zellulären
Vorgangs, sondern auch für
die Entwicklung diagnostischer, präventiver und therapeutischer
Mittel für
neurale Krankheiten.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt die Säulenchromatographieläufe: (A)
zeigt eine Chromatographie mit einer Superdex 200-Säule und
(B) zeigt die zweite Chromatographie mit einer Hydroxyapatitsäule (• stellt
das gebundene [3H]GDP dar, das ein Indikator für die Aktivität von Rab3-GEP
ist, --- die Extinktion bei 280 nm, und die unteren Tafeln zeigen
die Analyse mittels SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE) und
Silberfärbung);
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2 zeigt
die Substratsspezifität
von Rab3-GEPII (A-1, B-1) und Mss4 (A-2, B-2): (A-1, A-2) Rab3A (•), Rab2
(Δ), Rab5A
(o), Rab10 (
)
und Rab11 (
);
und (B-1, B-2) Rab3A
(•), Rab3B
(Δ), Rab3C
(
),
Rab3D (o); und
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3A zeigt das Erfordernis von Rab3-GEPII
(A-1) und Mss4 (A-2) für
Lipidmodifizierungen von Rab3A, wobei deren Aktivität gegenüber lipidmodifiziertem
Rab3A (•)
und nicht-lipidmodifiziertem Rab3A (o) dargestellt sind; und
3B zeigt die Sensitivität von Rab3-GEPII
und Mss4 gegenüber
Rab-GDI (mit Rab3-GEPII •),
mit Mss4 (
),
ohne Rab3-GEPII oder Mss4 (o)).
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Ein
erfindungsgemäßes Rab3-GEP-Protein
wird aus der löslichen
Fraktion von Rattenhirnsynapsen durch aufeinanderfolgende Säulenchromatographieläufe unter
Verwendung von lipidmodifiziertem Rab3A als Substrat aufgereinigt
und hat bei Bestimmung durch SDS-PAGE ein Molekulargewicht von ungefähr 200 kD (bei
Bestimmung durch Gelfiltration ungefähr 270 kD). Man erhielt mit Teilaminosäuresequenzen
dieses aufgereinigten Proteins als Sonden einen cDNA-Klon aus einer cDNA-Bibliothek
der Ratte, woraufhin die Aminosäuresequenz
der cDNA analysiert wurde. Es wurde bestätigt, dass dieses Protein Rab3-GEP
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 aufwies.
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Das
erfindungsgemäße Rab3-GEP
ist daher durch Insertion der vorstehend genannten DNA in einen geeigneten
Expressionsvektor und Expression der cDNA in Escherichia coli und
anderen Bakterien erhältlich. Ein
von einem anderen Lebewesen als der Ratte stammendes Protein kann
beispielsweise durch ein Verfahren erhalten werden, bei dem eine
cDNA einer cDNA-Bibliothek des Lebewesens unter Verwendung der erfindungsgemäßen cDNA
oder eines Teils davon als Sonde isoliert wird, und in einem geeigneten
Wirt/Vektor-System zur Expression gebracht wird. Das auf diese Weise
von einem anderen Lebewesen als der Ratte stammende Protein weist
ebenfalls eine Aminosäuresequenz
auf, die im Wesentlichen die gleiche ist wie die von SEQ ID NO:
1.
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Wie
vorstehend beschrieben umfasst die erfindungsgemäße cDNA-Sequenz cDNA der Ratte
oder jedes anderen Lebewesens als der Ratte. Die erfindungsgemäße genomische
cDNA-Sequenz umfasst die DNA-Sequenz jeder beliebigen Art von Lebewesen.
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Beispiele
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Ein
erfindungsgemäßes Rab3-GEP-Protein
wird durch Beispiele nun weiter detailliert beschrieben. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf die nachfolgenden Beispiele beschränkt.
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Beispiel 1: Aufreinigung
von Rab3-GEP
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Aus
80 Rattenhirnen wurde eine lösliche
Synapsenfraktion hergestellt. Eine Hälfte der Fraktion (500 ml,
455 mg Protein) wurde auf 0,2 M NaCl eingestellt und auf eine mit
0,2 M NaCl enthaltendem Puffer A (20 mM Tris/Cl bei pH 7,5 und 1
mM DTT) äquilibrierte
Q-Sepharose FF-Säule
(2,6 × 10
cm) aufgetragen. Die Elution wurde mit 350 ml Puffer A durchgeführt, der
0,5 M NaCl enthielt. Es wurden Fraktionen von jeweils 10 ml gesammelt.
Beim Testen der Rab3-GEP-Aktivität
durch Messung der Dissoziation von [3H]GDP
von lipidmodifiziertem Rab3A wurde Aktivität in den Fraktionen 5–19 festgestellt.
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Diese
Fraktionen (150 ml, 159 mg Protein) wurden gesammelt und NaCl bis
auf eine Endkonzentration von 2 M zugegeben. Die Probe wurde auf
eine Phenyl-Sepharose-Säule (2,6 × 10 cm)
aufgetragen, die mit 2 M NaCl enthaltendem Puffer A äquilibriert
war. Die Elution erfolgte über
360 ml eines linearen NaCl-Gradienten (2–0 M) in Puffer A, worauf sich
180 ml Puffer A anschlossen. Es wurden Fraktionen von jeweils 6
ml gesammelt. Rab3-GEP-Aktivität
wurde in den Fraktionen 52–63
festgestellt.
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Diese
Fraktionen (72 ml, 8,6 mg Protein) wurden gesammelt und auf eine
Hydroxyapatitsäule
(1,0 × 30
cm) aufgetragen, die mit Puffer B (20 mM Kaliumphosphat bei pH 7,8,
1 mM DTT, 0,6% CHAPS, und 10% Glycerin) äquilibriert war. Die Elution
erfolgte über
75 ml eines linearen Gradienten von Kaliumphosphat (20–100 mM)
in Puffer B und anschließend
75 ml eines linearen Gradienten (100–300 mM) in Puffer B und anschließend 50
ml eines linearen Gradienten (300–500 mM) in Puffer B. Es wurden
Fraktionen von jeweils 2,5 ml gesammelt. Die Rab3-GEP-Aktivität wurde
in den Fraktionen 46–54
festgestellt.
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Diese
Fraktionen (22,5 ml, 2,2 mg Protein) wurden gesammelt, mit einem
gleichen Volumen Puffer C (20 mM bis-Tris/Cl bei pH 5,5, 0,5 mM
EDTA, 1 mM DTT, 0,6% CHAPS und 10% Glycerin) gemischt und auf eine
mit Puffer C äquilibrierte
MonoQ HR 10/10 Säule
aufgetragen. Die Elution erfolgte über 60 ml eines linearen NaCl-Gradienten (0,2–0,5 M)
in Puffer C. Es wurden Fraktionen von jeweils 1 ml gesammelt. Die Rab3-GEP-Aktivität wurde
in den Fraktionen 24–33
festgestellt.
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Diese
Fraktionen (10 ml, 0,44 mg Protein) wurden gesammelt, auf ungefähr 2 ml
eingeengt und auf eine Superdex 200-Säule (1,6 × 60 cm) aufgetragen, die mit
Puffer D (20 mM Tris-Cl bei pH 7,5, 0,5 mM EDTA, 1 mM DTT, 0,6%
CHAPS, 0,45% Natriumcholat, 10% Glycerin und 0,15 M NaCl) äquilibriert
war. Die Elution erfolgte mit dem gleichen Puffer. Es wurden Fraktionen
von jeweils 2 ml gesammelt. Rab3-GEP-Aktivität erschien
in den Fraktionen 26–30
(1A, Pfeilspitze).
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Diese
aktiven Fraktionen (10 ml, 45 mg Protein) wurden gesammelt. Die
andere Hälfte
der löslichen Synapsenfraktion
wurde ebenfalls in der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben
aufeinanderfolgenden Säulenchromatographieläufen unterworfen.
Die aktiven Fraktionen der beiden Chromatographieläufe mit
Superdex 200 Säulen
wurden vereinigt und auf eine Hydroxyapatit-Hochdrucksflüssigkeitschromatographiesäule aufgetragen,
die mit Puffer B äquilibriert
war. Die Elution erfolgte mit 12,5 ml eines linearen Kaliumphosphatgradienten
(20–100
mM) in Puffer B, worauf sich 50 ml eines linearen Kaliumphosphatgradienten
(100–500 mM)
in Puffer B anschlossen. Es wurden Fraktionen von jeweils 1 ml gesammelt.
Rab3 GEP-Aktivität
tauchte in zwei Peaks (1B, Pfeilspitze) in den Fraktionen
29–33
und 34–38
(1B) auf. Der erste Peak (5 ml, 15,5 mg Protein)
und der zweite Peak (5 ml, 7,5 mg Protein) wurden getrennt als Rab3
GEPI bzw. Rab3 GEPII gesammelt und –80°C gelagert.
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Dieses
Rab3-GEPII erwies sich als inaktiv gegenüber den anderen Rab-Familien
(Rab2, Rab5A, Rab10 und Rab11) (2A).
Rab3-GEPII war gegenüber
Rab3A und Rab3C aktiv, teilweise aktiv gegenüber Rab3D, aber fast inaktiv
gegenüber
Rab3B (2B). Weiterhin war Rab3-GEPII
inaktiv gegenüber
nicht-lipidmodifiziertem Rab3A, während es gegenüber lipidmodifiziertem
Rab3A aktiv war (3A). Diese Eigenschaften
von Rab3-GEPII unterschieden sich von denen des Proteins Mss4, das
gegenüber
lipidmodifiziertem und nicht-lipidmodifiziertem Rab3A gleichermaßen aktiv
war und gegenüber
vielen anderen Mitgliedern der Rab-Familie (2 und 3)
aktiv war, während
sowohl Rab3-GEPII und Mss4 gegenüber
mit Rab-GDI komplexiertem Rab3A inaktiv waren (3B).
Rab3-GEPI wies beinahe die gleichen Eigenschaften auf wie Rab3-GEPII.
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Beispiel 2: Peptidkartierung
von Rab3-GEP und Klonierung von dessen cDNA
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Rab3-GEPII
(20 mg Protein) und Rab3-GEPI (10 mg Protein), die auf dieselbe
Weise wie in Beispiel 1 beschrieben aufgereinigt worden waren, wurden
unabhängig
voneinander einer SDS-PAGE (6,5% Polyacrylamidgel) unterworfen.
Jede Proteinbande, die einem Protein mit einem Molekulargewicht
von ungefähr
200 kD entsprach, wurde aus dem Gel isoliert, vollständig mit
einer Lysyl-Endopeptidase verdaut und einer C18 Reverse-Phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie unterworfen.
Die Sequenzen der neun Peptide wurden über einen Peptidsequenzierer
bestimmt. Zur Bestimmung der N-terminalen Aminosäuresequenz von Rab3-GEPII wurde
aufgereinigtes GEPII (4 mg Protein) über SDS-PAGE aufgetrennt und
auf eine PVDF-Membran übertragen.
Die Proteinbande wurde aus der Membran ausgeschnitten und direkt
in den Peptidsequenzierer gegeben. Unter Verwendung von Oligonukleotidsonden,
die auf der Grundlage der Teilaminosäuresequenzen entworfen worden
waren, wurde eine cDNA-Bibliothek aus Rattenhirn gescreent und eine
cDNA von Rab3-GEPII kloniert. Die Sequenz dieser cDNA wurde über ein
bekanntes Verfahren unter Verwendung eines DNA-Sequenzierers (ABI373)
bestimmt, und die Aminsäuresequenz
(SEQ ID NO: 1) von Rab3-GEPII wurde aus der resultierenden Nukleotidsequenz
bestimmt.
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Als
Ergebnis einer Computerhomologiesuche wies diese Aminosäuresequenz
35% Identität
mit einem von der cDNA yk26g7.5 von Caenorhabditis elegans kodiertem
Protein auf. Während
es fast identisch mit einem vom menschlichen DENN kodiertem Protein
war, fehlten dem menschlichen DENN-Protein ungefähr 300 C-terminale Aminosäuren von Rab3-GEP.
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Beispiel 3: Expression
von rekombinantem Rab3-GEP
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Die
cDNA von Rab3-GEP wurde in den pCMV-Vektor inseriert und das Konstrukt über die
DEAE-Dextran-Methode in COS7-Zellen transfektiert. Die COS7-Zellen
wurden mit einem Puffer (20 mM Tris/Cl bei pH 7,5, 1 mM DTT und
0,6% CHAPS) homogenisiert und 1 h mit 100,000 × g zentrifugiert. Der Überstand
(2 ml, 4,2 mg Protein) wurde auf eine Mono Q PC1.6/5-Chromatographiesäule aufgetragen.
Die Rab3-GEP-Aktivität jeder
Fraktion wurde gemessen und die aktiven Fraktionen als rekombinantes
Rab3-GEP verwendet.
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Dieses
rekombinante Rab3-GEP wies dieselben Eigenschaften auf wie das zuvor
aufgereinigte Rab3-GEPII (Erfordernis der Lipidmodifikationen von
Rab3A, Substratspezifität
und Sensivität
gegenüber Rab-GDI).
Northern Blot- und Western Blot-Analysen zeigten, dass Rab3-GEP
in allen Rattengeweben (Herz, Hirn, Milz, Lunge, Leber, Skelettmuskel,
Niere und Hoden) exprimiert wurde, wobei die höchste Expression im Gehirn
vorlag.
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