-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf neurotrophe
Faktoren. Spezieller bezieht sich die Erfindung auf Promotoren des
menschlichen Gliazellen-abgeleiteten neurotrophen Faktors (GDNF), auf
Reportergenkonstrukte, enthaltend einen menschlichen GDNF-Promotor, und auf
Verfahren zur Verwendung des Konstrukts zum Screenen von Verbindungen
hinsichtlich therapeutischer Wirksamkeit beim Behandeln der Parkinson-Krankheit
oder anderen zentralen und peripheren neurodegenerativen Krankheiten.
-
Die
Parkinson-Krankheit ist eine progressive neurodegenerative Krankheit
mit unbekannter Ätiologie, von
der schätzungsweise
600.000 bis 1.000.000 Personen in den USA betroffen sind. Die Krankheit
betrifft sowohl Männer
als auch Frauen ohne offensichtliche Klassen- oder Rassenunterschiede. Die Parkinson-Krankheit
ist durch Symptome wie Muskelzittern, Muskelschwäche, Starrheit, Bewegungsverlangsamung
(Bradykinesie) mit Veränderungen
in der Körperhaltung
und im Gleichgewicht gekennzeichnet. Ohne Behandlung verschlechtern
sich die betroffenen Personen allmählich über 5 bis 10 Jahre bis zu einem
steifen, akinetischen Zustand, der konstante Pflege erforderlich
macht. Der Tod resultiert häufig
aus Komplikationen, die aus dem Mangel an Beweglichkeit hervorgehen.
Derzeit gibt es keinen diagnostischen Test für Parkinson-Krankheit, und
alle Behandlungen sind eher palliativ als heilend. Pathophysiologisch
liegt die Parkinson-Krankheit als ein schwerer Verlust der pigmentierten,
dopaminergen Neuronen innerhalb der Substantia nigra pars compacta und
der Melanin-enthaltenden Neuronen des Locus caeruleus und des Nucleus
dorsalis nervi vagi vor. Die wesentliche neuropathologische Läsion bei
Parkinson-Krankheit ist der Verlust von dopaminergen Neuronen, was zur
Depletion von dopaminergen Terminals in dem Striatum führt. Dieser
selektive neuronale Verlust führt
zu verringerten Niveaus des Neurotransmitterdopamins innerhalb des
Striatums.
-
Derzeit
ist die effektivste Behandlung zur Linderung der Symptome der Parkinson-Krankheit
die orale Verabreichung von L-3,4-Dihydroxyphenylalanin (L-DOPA)
in Kombination mit einem peripher wirkenden Inhibitor von aromatischer
L-Aminosäuredecarboxylase.
Anders als Dopamin wird L-DOPA aktiv über die Blut-Hirn-Schranke
und in präsynaptische
Termi nals von dopaminergen Neuronen transportiert, in denen L-DOPA
zu Dopamin decarboxyliert und in Speichervesikel durch ein Transportprntein
isoliert wird. Die L-DOPA-Behandlung verringert alle Symptome der
Parkinson-Krankheit, speziell wenn die Behandlung früh im Verlauf
der Krankheit begonnen wird.
-
Giazellen-abgeleiteter
neurotropher Faktor (GDNF), ein entferntes Mitglied der Überfamilie
des transformierten Wachstumsfaktors (TGF-–),
wurde ursprünglich
aufgrund seiner Fähigkeit,
die Dopaminaufnahme und das Zellüberleben
in Kulturen von embryonalen ventralen dopaminergen Mittelhirn-Neuronen
zu induzieren, isoliert. GDNF ist gereinigt und aus konditionierten
Medien aus Ratte-B49-Gliazellen sequenziert worden (Lin et al. (1993),
Science 260, 1130), und die Ratten-GDNF-cDNA ist geklont und verwendet
worden, um die Proteinkodierenden Teile des Gens aus einer menschlichen
Genbibliothek zu isolieren (internationale Veröffentlichung Nr. WO 93/06116;
GenBank-Hinterlegungsnummer L19062 und L19063).
-
GDNF
ist ein ungefähr
glykosyliertes 39 kD-Protein, das als ein Homodimer in seiner nativen
Form existiert. Bei Menschen und Nagetieren führt ein einzelnes Gen zu alternativ
gespleißten
Formen. Beide Formen enthalten eine Consensus-Signalpeptidsequenz
und eine Consensus-Sequenz zur proteolytischen Verarbeitung. Die
proteolytische Spaltung ergibt identische, vollständig entwickelte
Formen mit 134 Aminosäureresten.
-
GDNF
weist eine signifikante Rolle bei der Entwicklung und Differenzierung
des Säugernervensystems
auf. GDNF beschleunigt die Dopaminaufnahme und das Zellüberleben
von embryonalen, mesenzephalen, dopaminergen Neuronen sowie das Überleben
und/oder die Differenzierung eines breiten Bereiches an zentralen
und peripheren neuronalen und nicht-neuronalen Zellpopulationen.
Innerhalb des Zentralnervensystems stützen In-vitro-Studien die Entwicklungsrolle
von GDNF beim Überleben
von dopaminergen Mittelhirn-Neuronen, zerebellären Purkinje-Neuronen und kranialen
und Rückenmarks-Motoneuronen.
In dem peripheren Nervensystem stützt GDNF die Entwicklung von
mehreren neuronalen Populationen, einschließlich sympathischer, parasympathischer,
Sinnes- und autonomer Neuronen.
-
Die
Lokalisierung von GDNF-mRNA-Transkripten in GDNF-empfindlichen neuronalen
Targetbereichen stimmt mit einer In-vivo-Funktion von GDNF als ein
Target-abgeleiteter neurotropher Faktor überein. Außerdem bestätigten Studien unter Verwendung
von GDNF-Null- Mäusen die
pleiotropen Rollen von GDNF bei der peripheren neuronalen Entwicklung
sowie seine lebenswichtige Rolle in der Nierenontogenie während der embryonalen
Entwicklung.
-
Obwohl
die Bedeutung von GDNF während
der Entwicklung gut bestimmt worden ist, ist die Funktion von GDNF
bei Erwachsenen weniger deutlich. Von klinischer Bedeutung ist,
daß exogener
GDNF mesenzephale dopaminerge Neuronen gegen Axotomie-induzierte
Degeneration in dem erwachsenen Rattenhirn und 1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(MPTP)-induzierte Degeneration von Substantia nigra-dopaminergen
Neuronen bei Nagetieren schützt.
Außerdem
erzeugt GDNF, der intrazerebral in Rhesusaffen injiziert wird, die
MPTP-induzierte, Parkinson-Krankheit-artige Symptome zeigen, signifikante
Verbesserungen hinsichtlich Bradykinesie, Starrheit und Haltungsinstabilität. Zumindest
teilweise auf diesen Ergebnissen basierend, erfolgte die Gabe von
rekombinantem GDNF in klinischen Versuchen zur Behandlung der Parkinson-Krankheit.
-
Es
ist wenig über
die zellulären
und molekularen Vorgänge,
die die GDNF-Expression regulieren, bekannt. Auf zellulärer Ebene
ist GDNF-mRNA an sowohl neuronalen als auch astrozytischen Zellen
lokalisiert worden, und wie viele neurotrophe Faktoren erhöht sich
die Expression in beschädigten
Geweben. Als Reaktion auf exzitatorische Aminosäuren erhöhen sich die GDNF-mRNA-Gehalte
in Hippocampusneuronen und Hippocampus- und primären Striatumastrozyten.
-
Aufgrund
seiner relativ großen
Größe quert
GDNF nicht die Blut-Hirn-Schranke, was die direkte Verabreichung
in das Gehirn zum einzigen durchführbaren Mittel zur Gabe macht.
Dies erfordert die stereotaktische Injektion von GDNF in das Gehirn
oder die intrazerebroventrikuläre
(ICV) Gabe von GDNF, was seinen therapeutischen Nutzen einschränkt. Andererseits
wäre eine
nicht-invasive Therapie zum Schutz von Substantia-nigra-Neuronen
vor dem Zelltod bevorzugt, beispielsweise durch kleine Moleküle, die
auf spezifisch zunehmende endogene GDNF-Gehalte abzielen, und/oder
deren Freisetzung. Idealerweise kann ein solches kleines Molekül auf jede
günstige
Weise verabreicht werden, die Blut-Hirn-Schranke kreuzen und die
lokale Synthese von GDNF erhöhen,
wodurch die Zielpopulation an dopaminergen Neuronen bei einem Risiko
der Parkinson-Krankheit geschont wird. Diese Therapie wäre weniger
pulsierend und weniger invasiv als die intraparenchyme, ICV- oder
intrathekale Injektion von GDNF.
-
Es
besteht in der Technik der Bedarf an einem alternativen Mittel,
durch das die Gewebegehalte von GDNF erhöht werden können. Ein solches Verfahren
ist es, endogene GDNF-Gehalte
durch Induzieren der GDNF-Genexpression auf der transkriptionalen
Ebene zu erhöhen.
-
WO
98/46737 beschreibt die cDNA von menschlichem GDNF-Gen und eine
Promotorsequenz. Die offenbarte Promotorsequenz ist unvollständig, es
fehlt beispielsweise die TATAA-Box.
-
Folglich
sind zunächst
ein proximaler Promotor und ein distaler Promotor aus dem menschlichen
GDNF-Gen identifiziert, sequenziert, charakterisiert und geklont
worden. Die distalen und proximalen Promotoren enthalten Sequenzen,
die für
eukaryotische Gen-regulatorische Elemente charakteristisch sind.
Beispielsweise umfassen die Promotoren Transkriptionsfaktor-Bindungsstellen-Consensus-Sequenzen.
Der distale Promotor umfaßt
die Promotor-Nucleotidsequenz,
dargestellt an den Positionen –62
bis –1
der 3A bis 3B (SEQ
ID Nr. 1), die Promotor-Nucleotidsequenz, dargestellt an den Positionen –363 bis –1 der 3A bis 3B (SEQ
ID Nr. 1), oder die Promotor-Nucleotidsequenz, dargestellt an den
Positionen –1635
bis –1
der 3A bis 3B (SEQ
ID Nr. 1).
-
Außerdem ist
ein rekombinantes Konstrukt hergestellt worden, in dem der Promotor
funktionell mit einem Reportergen gekoppelt ist, das ein Polypeptid
kodiert, welches durch irgendeine von einer Vielzahl von Techniken,
die im Stand der Technik allgemein bekannt sind, detektierbar ist.
Das Konstrukt ist in menschliche neuronale und Gliazellen transfektiert
worden, durch die mögliche
Verbindungen hinsichtlich ihrer Fähigkeit, die Expression eines
Gens unter Kontrolle des Promotors zu stimulieren, gescreent werden
können.
In dieser Weise stellt die Erfindung ein Mittel und ein Verfahren
bereit, wodurch Verbindungen, die die GDNF-Genexpression in vivo
induzieren können,
identifiziert werden können.
Diese Verbindungen sind beim Behandeln von zentralen und peripheren
neurodegenerativen Krankheiten sowie Nieren-, Harn- und Geschlechts-
und Magen-Darm-Krankheiten, und neurodegenerativen Folgeerscheinungen
von physischem Nerventrauma verwendbar, wenn sie an einen Säugerpatienten
in einer akzeptablen pharmazeutischen Formulierung verabreicht werden.
-
Außerdem stellt
die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung einer Verbindung
bereit, die die Expression von GDNF moduliert. Das Verfahren umfaßt (a) Einführen eines
DNA-Fragments in
eine Wirtszelle, umfassend einen menschlichen distalen GDNF-Promotor,
der funktionell mit einem Reportergen gekoppelt ist; (b) Mischen
einer Testverbindung mit der Wirtszelle und Kultivieren der Wirtszelle
unter Bedingungen, bei denen das Reportergen exprimiert werden kann;
(c) Vergleichen des Grades des exprimierten Reportergenproduktes, das
in Gegenwart bzw. in Abwesenheit der Testverbindung erzeugt wurde;
wobei die Veränderung
des Expressionsgrades des Reportergenproduktes angibt, daß die Testverbindung
den GDNF-Expressionsgrad modulieren kann.
-
Diese
und andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden ohne weiteres für den Fachmann
im Hinblick auf die Offenbarung hierin offensichtlich.
-
Kurze Beschreibung der Figuren
-
Die 1A bis 1D stellen
die Struktur der verschiedenen menschlichen GDNF-Promotoren dar. 1A stellt
eine Karte des menschlichen GDNF-Gens dar, die die Lokation der
Exons I, II, IIIa + IIIb und IV und der distalen, medialen und proximalen
Promotoren zeigt.
-
Die 1B, 1C und 1D sind
schematische Darstellungen, die GDNF-Gentranskripte veranschaulichen,
die aus dem distalen GDNF-Promotor, dem medialen GDNF-Promotor bzw.
dem proximalen GDNF-Promotor stammen.
-
2 ist
ein Diagramm des Plasmids pRBSEco9.4#8.
-
Die 3A bis 3B (SEQ
ID Nr. 1) zeigen die Nucleotidsequenz des menschlichen distalen
GDNF-Promotors und einen Teil des ersten Introns. Exon I (beginnend
bei nt Consensus-Sequenzen für
Transkriptionsfaktoren werden über
der DNA-Sequenz angegeben, und der abgekürzte Name des Transkriptionsfaktors
wird in Kursivschrift über
der Consensus-Sequenz gezeigt. Die Nucleotidnumerierung bezieht
sich auf den Start von Exon I.
-
Die 4A bis 4C (SEQ
ID Nr. 2) zeigen die Nucleotidsequenz des menschlichen proximalen GDNF-Promotors,
wobei Exon II unterstrichen ist (das mediale Transkript), Exon III doppelt
unterstrichen ist, der Beginn des proximalen Transkripts (ausgehend
von Exon IIIa) fett angegeben ist und die Namen von mutmaßlichen
Transkriptionsfaktoren über
ihren Consensus-Bindungsstellen angegeben sind. Die Numerierung bezieht
sich auf den Start von Exon II.
-
5 zeigt
die Strategie zur Herstellung von Plasmid pGDNF-1635, wie in Beispiel
2 beschrieben.
-
Die 6A bis 6B zeigen
die Strategie zur Herstellung von Plasmid pGDNFprox+dist, wie in
Beispiel 5 beschrieben.
-
7 zeigt
eine Karte des menschlichen distalen GDNF-Promotors und verschiedener
5'-Deletionen davon.
Die obere Linie ist eine lineare Darstellung des vollständigen 5'-flankierenden Fragments
mit Lokationen von einigen möglichen
Bindungsstellen für
angegebene Transkriptionsfaktoren. Jede darauffolgende Linie zeigt
eine lineare Karte den Wert an 5'-flankierender
Sequenz, die in einer Deletion verblieb, unter Angabe des Ausmaßes der
größten 5'-Sequenz (wie in
den 3A–3B gezeigt),
die links von jedem Subklon angegeben ist. Alle Klone waren in dem
Luciferasereportervektor, pGL3, wie in den Beispielen beschrieben.
Relative Luciferasemittelwerte +/– SEM (n = 6), in zwei verschiedenen
Wirten, werden für
jede Deletion rechts angegeben.
-
Die 8A bis 8C stellen
die RT-PCR-Ergebnisse für
drei unterschiedliche GDNF-Transkripte dar,
wie in Beispiel 7 beschrieben. 8A zeigt
Kalibrierungsergebnisse mit geklonten cDNA-Matrizen: Spur 1, 100
Zeptomol proximaler Matrize plus alle Primer; Spur 2, 100 Zeptomol
medialer Matrize plus alle Primer; Spur 3, 100 Zeptomol distaler
Matrize plus alle Primer; Spur 4, keine Matrize; Spur 5, 100 Zeptomol
jeder Matrize plus alle Primer; Spur 6, 10 Zeptomol jeder Matrize
plus alle Primer; Spur 7, 1 Zeptomol jeder Matrize plus alle Primer. 8B zeigt
U-87-MG-Zellergebnisse nach 12 Stunden unterschiedlicher Behandlungen:
Spur 1, positive Kontrolle von 10 Zeptomol jeder geklonten Matrize
plus alle Primer; Spur 2, 100 und 200 hp Marker; Spur 3, negative
Kontrolle wie in Spur 4, aber ohne Umkehrtranskriptasebehandlung;
Spur 4, Medien allein; Spur 5, IL-1– (10
ng/ml); Spur 6, PDD (10 nM); Spur 7, BFGF (50 ng/ml); Spur 8, db-cAMP
(1 mM); Spur 9, Dexamethason (1M); Spur 10, TNF^ (10 ng/ml). 8C zeigt
die Ergebnisse aus menschlichen Geweben: Spur 1, positive Kontrolle
von 10 Zeptomol jeder geklonten Matrize; Spur 2, 100 und 200 hp
Marker; Spur 3, fetale Leber; Spur 4, adulte Leber; Spur 5, fetale
Niere; Spur 6, adultes Gehirn; Spur 7, fetales Gehirn; und Spur
8, adulter Skelettmuskel.
-
Die
Praxis der vorliegenden Erfindung wird, wenn nicht anders angegeben,
konventionelle Techniken der Proteinchemie und Biochemie, Molekularbiologie,
Mikrobiologie und rekombinanter DNA-Technologie einsetzen, die innerhalb
des Umfangs des Standes der Technik fallen. Diese Techniken werden
vollständig
in der Literatur erläutert.
Siehe beispielsweise Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Zweite Auflage (1989); DNA Cloning, Bd. I und II (D.N. Glover
Hrsg. 1985); Oligonucleotide Synthesis (M.J. Gait Hrsg. 1984); Nucleic
Acid Hybridization (B.D. Hames & S.J.
Higgins Hrsg. 1984); Animal Cell Culture (R.K. Freshney Hrsg. 1986);
Schleif et al., Practical Methods in Molecular Biology, (Springer-Verlag,
NY, 1981); Immobilized Cells and Enzymes (IRL Press, 1986); PCR:
A Practical Approach (McPherson et al. Hrsg. (1991) IRL Press); Perbal,
B., A Practical Guide to Molecular Cloning (1984); die Reihe Methods
In Enzymology (S. Colowick und N. Kaplan Hrsg, Academic Press, Inc.).
-
I. Definitionen und Nomenklatur
-
Bevor
die vorliegende Erfindung ausführlich
offenbart und beschrieben wird, ist es selbstverständlich, daß diese
Erfindung nicht auf die spezielle Assayformate, Materialien oder
Reagenzien, die als solche selbstverständlich variieren können, beschränkt ist.
Es ist ebenso selbstverständlich,
daß die
hierin verwendete Terminologie nur für die Zwecke des Beschreibens
spezieller Ausführungsformen
dient und keine Einschränkung beabsichtigt
ist.
-
Anzumerken
ist, daß,
wie in der Beschreibung und den anhängenden Ansprüchen verwendet,
die Einzahlformen „ein", „eine" und „der/die/das" auch Mehrzahlformen
umfassen, wenn im Kontext nicht etwas anderes deutlich angegeben
ist. Daher umfaßt
der Verweis auf ein Plasmid oder einen Vektor, enthaltend „einen GDNF-Promotor" Plasmide oder Vektoren,
die mehr als einen solchen Promotor enthalten, umfaßt der Verweis auf „eine menschliche
Zellinie" mehr als
eine solche Zellinie, umfaßt
der Verweis auf „eine
Transkriptionsinitiationsstelle" mehr
als eine Transkriptionsinitiationsstelle und dergleichen.
-
In
dieser Beschreibung und in den folgenden Ansprüchen wird auf eine Anzahl an
Ausdrücken
verwiesen, die definitionsgemäß die folgenden
Bedeutungen haben sollen:
Ein „GDNF-Promotor" ist eine DNA-Regulationsregion,
die die RNA-Polymerase binden und die Transkription einer stromabwärts (3'-Richtung) kodierenden
Sequenz initiieren kann. Ein GDNF-Promotor für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung ist im allgemeinen ein DNA-Fragment mit etwa 50 bis etwa
200 bp oder mehr in der 5'-flankierenden
DNA stromaufwärts
der Transkriptionsinitiationsstartstelle. Der Promotor bildet einen
Initiationskomplex mit RNA-Polymerase, um die Transkription der
stromabwärts
Sequenz zu initiieren und anzutreiben. Der Initiationskomplex kann
durch aktivierende Elemente, die „Enhancer" genannt werden, oder inhibierende Elemente,
die „Suppressoren" genannt werden,
modifiziert werden. Der Ausdruck „Promotor" umfaßt aktivierende und inhibierende
Elemente, wenn im Kontext nicht etwas anderes deutlich angegeben
ist. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist die Promotorsequenz an
ihrem 3'-Ende durch
(eine) Transkriptionsinitiationsstelle(n) gebunden (umfaßt aber
nicht notwendigerweise die Initiationsstelle, welche durch eine
heterologe 5'-UTR
bereitgestellt werden kann) und erstreckt sich stromaufwärts (5'-Richtung), so daß sie Fragmente umfaßt, die
eine minimale Anzahl an Basen oder Elementen umfassen, die notwendig
sind, um die Transkription bei Niveaus, die über dem Hintergrund detektierbar
sind, zu initiieren.
-
Außerdem bedeutet
ein „GDNF-Promotor", wie hierin verwendet,
Sequenzen, die Modifikationen, wie Deletionen, Additionen und Substitutionen,
an der nativen Sequenz umfassen, so lange wie der Promotor die Fähigkeit
aufrechterhält,
die Transkription bei Niveaus, die über dem Hintergrund detektierbar
sind, zu initiieren. Diese Modifikationen können beabsichtigt sein, wie
durch ortsgerichtete Mutagenese, oder können zufällig sein, wie durch natürlich vorkommende
Mutationsvorgänge
oder Fehler aufgrund von PCR-Amplifikation.
-
Beispielsweise
sind, wie in den nachstehenden Beispielen beschrieben und in den
anhängenden
Figuren gezeigt, Consensus-Bindungsstellen für eine Anzahl von Transkriptionsfaktoren
in den hierin beschriebenen GDNF-Promotoren gefunden worden, einschließlich Bindungsstellen
für epidermalen
Wachstumsfaktor-Rezeptortranskriptionsfaktor (ETF), Anfangswachstumsreaktions-(egr-)-Familienmitglieder,
wie egr1 und egr2 (siehe beispielsweise Liu et al. (1996), Crit.
Rev. Oncogen. 7, 101), Sp1 (siehe beispielsweise Dynan et al. (1983)
Cell 35, 79; Briggs et al. (1986), Science 234, 47; Hagen et al.,
EMBO J 13, 3843), Mitglieder der CREB/ATF-Familie (siehe beispielsweise
Papavassiliou (1994), Anticancer Res. 14, 1801), AP-2 (siehe beispielsweise
Mitchell et al. (1987), Cell 50, 847; Imagawa et al. (1987), Cell
51, 251; Williams et al. (1988), Genes Dev. 2, 1557) der nukleare
Faktor kB (NF-κB)
(siehe beispielsweise Baeuerle et al. (1996), Cell 87, 13; Baldwin
et al. (1996), Ann. Rev. Immunol. 14, 649), yin-yang-1 (YY-1) und
GC-Faktor (GCF). Mehrere dieser Faktoren, wie FTF, GCF und YY-1,
unterdrücken
die Transkription. Daher kann die Deletion oder Mutation von einer
oder mehreren Regionen, die Bindungsstellen für diese Faktoren (angegeben
in den 3A bis 3B und 4A bis 4C)
umfassen, wünschenswert
sein, um die Transkription eines Gens, das funktionell mit der Promotersequenz
gekoppelt ist, zu verbessern.
-
Beispielsweise
hält in
bezug auf den distalen Promotor, wie in 7 gezeigt
und in den Beispielen beschrieben, eine Promotorsequenz, geschnitten
an Position –62,
numeriert in bezug auf Exon I (z. B. umfassend die Sequenz an den
Positionen –62
bis –1
von 7), eine hohe Aktivität aufrecht, wenn sie in menschlichen Neuroblastom-SK-N-AS-Zellen
verwendet wird. Daher kann ein distaler GDNF-Promotor für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung jede der Deletionen, die in 7 angegeben
sind, sowie dazwischenliegende Schnitte, wie z. B. Promotorsequenzen,
geschnitten an den Position –63, –194, –308, –363, und
so weiter umfassen, so lange wie der Promotor die Fähigkeit
behält,
die Transkription bei Niveaus, die über dem Hintergrund detektierbar
sind, in einer gegebenen Zellinie zu initiieren. Speziell ausgeschlossen
aus der hierin verwendeten Definition des „GDNF-Promotors" sind Sequenzen mit
kompletter Identität
zu dem Teil der Maus-GDNF-Sequenz, die der menschlichen GDNF-Sequenz
entspricht, beginnend an Exon I und sich fortsetzend stromaufwärts von Exon
I (siehe beispielsweise GenBank-Eintrag Nr. D8835051).
-
Ein „distaler" GDNF-Promotor ist
ein GDNF-Promotor, der direkt nachbarständig zu und stromaufwärts von
dem Exon I des menschlichen GDNF-Gens ist. Ein „medialer" GDNF-Promotor ist ein GDNF-Promotor, der
stromabwärts
von dem distalen GDNF-Promotor und direkt nachbarständig zu
und stromaufwärts
von dem Exon II des menschlichen GDNF-Gens ist. Ein „proximaler" GDNF-Promotor ist
ein GDNF-Promotor, der stromabwärts
von dem Exon II und stromaufwärts
von Exon IIIa + IIIb (hierin alternativ als „Exon III" bezeichnet) des menschlichen GDNF-Gens
ist. Wie hierin verwendet, soll der Ausdruck „proximaler GDNF-Promotor" sowohl den medialen
GDNF-Promotor als auch den proximalen GDNF- Promotor umfassen, solange die Bedeutung
nicht deutlich anders ist. Das Mapping des menschlichen GDNF-Gens
und der Promotoren wird nachstehend ausführlicher beschrieben.
-
Ein „Reportergen" ist ein Gen, das
der Zelle, die das Reportergen exprimiert, bei der Expression einen Phänotyp verleiht,
so daß die
Zelle unter entsprechenden Bedingungen identifiziert werden kann.
Beispielsweise kann das Reportergen ein Polypeptidprodukt herstellen,
das in einem Routineassay leicht detektiert oder gemessen werden
kann. Geeignete in der Technik bekannte Reportergene, die dieses
Merkmal verleihen, umfassen die, die Chloramphenikolacetyltransferase
(CAT-Aktivität), –-Galactosidase,
Luciferase, alkalische Phosphatase, menschliches Wachstumshormon,
fluoroszierende Proteine, wie grün
fluoreszierendes Protein (GFP), und andere kodieren. Tatsächlich kann
jedes Gen, das ein Protein oder Enzym kodiert, die ohne weiteres
gemessen werden können,
beispielsweise durch einen Immunassay, wie einen heterologen Enzym-Immunassay
(ELISA), oder durch die enzymatische Umwandlung eines Substrats
in ein detektierbares Produkt, und das im wesentlichen nicht in
den Wirtszellen exprimiert wird (spezifische Expression ohne Hintergrund), als
ein Reportergen zum Testen der Promotoraktivität verwendet werden. Andere
Reportergene zur Verwendung hierin umfassen Gene, die die Selektion
von Zellen erlauben, basierend auf ihrer Fähigkeit, sich in Gegenwart
oder Abwesenheit eines chemischen oder anderen Mittels, das eine
wesentliche Zellfunktion inhibiert, zu entwickeln. Geeignete Marker
dafür umfassen
Gene, die für
Proteine kodieren, die Arzneimittelresistenz oder Empfindlichkeit
darauf verleihen, oder die antigenen Eigenschaften der Zellen verändern, die
das Reportergen exprimieren, wenn die Zellen in einem geeigneten
selektiven Medium wachsen. Beispielsweise umfassen Reportergene:
zytotoxische und Arzneimittelresistenzmarker, wobei die Zellen durch
ihre Fähigkeit,
auf Medien zu wachsen, die ein oder mehrere der Zytotoxine oder
Arzneimittel enthalten, selektiert werden; auxotrophe Marker, durch
die Zellen durch ihre Fähigkeit,
auf definierten Medien mit oder ohne spezielle Nährstoffe oder Ergänzungsstoffe
zu wachsen, selektiert werden; und metabolische Marker, durch die
Zellen hinsichtlich beispielsweise ihrer Fähigkeit, auf definierten Medien,
die den entsprechenden Zucker als die einzige Kohlenstoffquelle
enthalten, zu wachsen, selektiert werden. Diese und andere Reportergene
sind in der Technik allgemein bekannt.
-
Eine „Veränderung
des Niveaus des Reportergenprodukts" wird gezeigt durch Vergleichen der
Expressionsniveaus des Reportergenprodukts in einer Zelle, ausgesetzt
einer möglichen Verbindung
in bezug auf die Niveaus von Reportergenprodukt, exprimiert in einer
Zelle, die der Testverbindung nicht ausgesetzt ist, und/oder einer
Zelle, die einer Kontrollverbindung ausgesetzt ist. Die Veränderung
des Niveaus kann quantitativ bestimmt werden, beispielsweise durch
Messung unter Verwendung eines Spektrophotometers, Spektrofluorometers,
Luminometers und dergleichen, and wird im allgemeinen eine statistisch
signifikante Erhöhung oder
Verringerung des Niveaus gegen den Hintergrund darstellen. Jedoch
kann eine solche Veränderung ebenso
ohne quantitative Messung beispielsweise einfach durch Visualisierung
festgestellt werden, z. B. wenn das Reportergen eines ist, das den
Zellen die Fähigkeit
verleiht, gefärbte
Kolonien auf chromogenen Substraten zu bilden.
-
Der
Ausdruck „Expression", wie hierin verwendet,
meint sowohl Transkriptions- als auch Translationsverfahren, d.
h. die Produktion von Messenger-RNA und/oder die Produktion von
dessen Protein.
-
„Parkinson-Krankheit-artige
Symptome" umfassen
Muskelzittern, Muskelschwäche,
Starrheit, Bradykinesie, Veränderungen
in der Körperhaltung
und im Gleichgewicht, Demenz und ähnliche Symptome, die im allgemeinen
mit der Parkinson-Krankheit oder anderen neurodegenerativen Krankheiten
verbunden sind.
-
Der
Ausdruck „Polynucleotid" oder „Oligonucleotid", wie hierin verwendet,
bedeutet eine polymere Form von Nucleotiden mit jeder Länge, entweder
Ribonucleotide oder Desoxyribonucleotide. Dieser Ausdruck bezieht
sich nur auf die primäre
Struktur des Moleküls.
Daher umfaßt
der Ausdruck doppel- und einzelsträngige DNA sowie doppel- und
einzelsträngige
RNA. Er umfaßt
ebenso Modifikationen, wie durch Methylierung und/oder durch Capping,
und nicht-modifizierte Formen des Polynucleotids.
-
„Rekombinante
Wirtszellen", „Wirtszellen", „Zellen", „Zellinien", „Zellkulturen" und andere derartige Ausdrücke, die
Mikroorganismen oder höhere
eukaryotische Zellinien angeben, die als einzellige Einheiten kultiviert
werden, beziehen sich auf Zellen, die als Empfänger für rekombinante Vektoren oder
andere Transfer-DNA verwendet werden können oder verwendet worden
sind, unabhängig
von dem Verfahren, durch das die DNA in die Zelle eingeführt wird,
oder dem anschließenden
Zustand der Zelle. Die Ausdrücke
umfassen die Nachkom menschaft der Ursprungszelle, die transfektiert
worden ist. Zellen in primärer
Kultur sowie Zellen, wie Oozyten, können ebenso als Empfänger verwendet
werden.
-
Ein „Vektor" ist ein Replicon,
in das ein anderes Polynucleotidsegment angelagert ist, damit so
die Replikation und/oder Expression des angelagerten Segments hervorgebracht
wird. Der Ausdruck umfaßt
Expressionsvektoren, Klonierungsvektoren und dergleichen.
-
Eine „kodierende
Sequenz" ist eine
Polynucleotidsequenz, die in mRNA transkribiert und in ein Polypeptid
translatiert wird. Die Grenzen der kodierenden Sequenz werden durch
ein Translationsstartcodon an dem 5'-Ende und ein Translationsstopcodon
an dem 3'-Ende bestimmt.
Eine kodierende Sequenz kann mRNA-, cDNA-, synthetische DNA- und
rekombinante Polynucleotidsequenzen umfassen, ist aber nicht darauf beschränkt. Ebenso
enthalten ist genomische DNA, bei der die kodierende Sequenz durch
Introns unterbrochen ist.
-
„Funktionell
gekoppelt" bezieht
sich auf eine Situation, bei der die beschriebenen Komponenten in
so einer Beziehung zueinander stehen, die ihnen erlaubt, in ihrer
beabsichtigten Weise zu fungieren. Daher ist eine Kontrollsequenz,
wie ein Promotor, der funktionell mit einer kodierenden Sequenz
gekoppelt ist, in einer solchen Weise positioniert, daß die Expression
der kodierenden Sequenz unter Bedingungen erreicht wird, die mit
den Kontrollsequenzen kompatibel sind. Eine kodierende Sequenz kann
funktionell mit Kontrollsequenzen gekoppelt sein, die die Transkription
des Polynucleotids steuern, wodurch das Polynucleotid in einer Wirtszelle exprimiert
wird. Die Kontrollsequenzen müssen
nicht an die kodierende Sequenz angrenzen, so lange sie so fungieren,
daß sie
deren Expression steuern. Daher können beispielsweise dazwischenliegende
untranslatierte, jedoch transkribierte Sequenzen zwischen einer
Promotorsequenz und der kodierenden Sequenz vorliegen, und die Promotorsequenz
kann dennoch als „funktionell
gekoppelt" mit der
kodierenden Sequenz angesehen werden. Ein funktionell gekoppelter
GDNF-Promotor wird die Transkription eines Nukleinsäuremoleküls, das
im geeigneten Leserahmen damit verbunden ist, steuern.
-
Der
Ausdruck „Transfektion" bezieht sich auf
die Einführung
eines exogenen Polynucleotids in eine Wirtszelle, ungeachtet des
Verfahrens, das für
die Einführung
verwendet wird, oder der molekularen Form des Polynucleotids, das
eingeführt
wird. Ebenfalls eingeschlossen sind die Einführung eines Polynucleotids
per se und die Einführung
eines Plasmids oder Vektors, die aus dem exogenen Polynucleotid
bestehen. Das exogene Polynucleotid kann direkt durch die Zellen
transkribiert und translatiert werden, beibehalten als ein nicht-integrierter
Vektor, beispielsweise ein Plasmid, oder kann alternativ stabil
in das Wirtsgenom eingeführt
werden.
-
„Transfektion" wird im allgemeinen
in bezug auf eine eukaryotische Zelle verwendet, während der
Ausdruck „Transformation" für die Einführung eines
Polynucleotids in eine prokaryotische Zelle verwendet wird.
-
Der
Ausdruck „isoliert", wenn er sich auf
ein Polynucleotid oder ein Polypeptid bezieht, gibt an, daß das angegebene
Molekül
in weitgehender Abwesenheit von anderen ähnlichen biologischen Makromolekülen vorliegt.
Der Ausdruck „isoliert", wie hierin verwendet,
bedeutet, daß mindestens
75 Gew.-%, stärker
bevorzugt mindestens 85 Gew.-%, noch stärker bevorzugt mindestens 95
Gew.-% und am stärksten
bevorzugt mindestens 98 Gew.-% einer Zusammensetzung das isolierte
Polynucleotid oder Polypeptid sind. Ein „isoliertes Polynucleotid", das ein spezielles
Polypeptid kodiert, bezieht sich auf ein Polynucleotid, das im wesentlichen
frei von anderen Nukleinsäuremolekülen ist,
die das betreffende Polypeptid nicht kodieren; jedoch kann das Molekül funktionell
und/oder strukturell konservative Mutationen umfassen, wie hierin
definiert.
-
Zwei
Polynucleotidsequenzen oder zwei Fragmente oder Segmente einer Polynucleotidsequenz
sind „im
wesentlichen homolog",
wenn sich mindestens etwa 65 %, bevorzugt mindestens etwa 75 %,
stärker
bevorzugt mindestens etwa 80 bis 85 % und am stärksten bevorzugt mindestens
etwa 90 % bis 95 % oder mehr der Nucleotide über eine definierte Länge des
Moleküls
entsprechen. Wie hierin verwendet, bezieht sich im wesentlichen
homolog ebenso auf Sequenzen, die Identität mit der spezifizierten Polynucleotidsequenz
zeigen. Polynucleotidsequenzen, die im wesentlichen homolog sind,
können
in einem Southern-Hybridisierungsexperiment unter beispielsweise
stringenten Bedingungen identifiziert werden, wie für dieses
spezielle System definiert. Das Definieren der entsprechenden Hybridsierungsbedingungen
liegt innerhalb des Umfangs der Technik. Siehe beispielsweise Sambrook
et al., oben; DNA Cloning, Bd. I & II,
oben; Nucleic Acid Hybridization, oben.
-
Andere
Techniken zum Bestimmen der Nukleinsäuresequenzidentität sind in
der Technik allgemein bekannt und unfassen das Bestimmen der Nucleotidsequenz
des Polynucleotids von Interesse und das Vergleichen dieser mit
einer zweiten Nucleotidsequenz. Programme, erhältlich in dem Wisconsin Sequence
Analysis Package, Version 8 (erhältlich
von Genetics Computer Group, Madison, WI), beispielsweise die BESTFIT-,
FASTA- und GAP-Programme,
können
die Identität
zwischen zwei Polynucleotiden berechnen. Außerdem kann das Datenbank-Suchwerkzeug,
BLAST (Altschul, et al. (1990), J. Mol. Biol. 215, 403–410), eingesetzt
werden, um Gendatenbanken zu durchsuchen und die prozentuale Identität zwischen
einer gegebenen Sequenz und einer Sequenz, die in der Datenbank
vorliegt, zu bestimmen. Andere Programme zum Berechnen der Identität oder Ähnlichkeit
zwischen Sequenzen sind in der Technik bekannt.
-
Eine
Sequenz, die „funktionell äquivalent" mit einer GDNF-Promotorsequenz
ist, ist eine, die in derselben Weise fungiert wie der entsprechende
GDNF-Promotor. Daher ist eine Promotersequenz, die „funktionell äquivalent" mit beispielsweise
einem hierin beschriebenen distalen GDNF-Promotor ist, eine, die
die Transkription eines Nukleinsäuremoleküls, das
in dem geeigneten Leserahmen damit verbunden ist, über Hintergrundniveaus
hinaus steuern kann.
-
II. Allgemeine Verfahren
-
Isolierte
DNA, umfassend einen menschlichen distalen GDNF-Promotor und proximalen
GDNF-Promotor, und ein Reportergenkonstrukt, umfassend einen GDNF-Promotor,
werden hierin bereitgestellt. Die Erfindung umfaßt ebenso ein Verfahren zum
Screenen von Verbindungen für
GDNF-Promotor-induzierende Aktivität unter Verwendung der Konstruktzellen,
die mit den Konstrukten transformiert oder transfektiert worden sind.
-
Wie
in Beispiel 1 ausführlicher
beschrieben, können
das Exon I des menschlichen GDNF-Gens
(siehe 1) und der distale Promotor
stromaufwärts
davon gemäß dem folgenden
allgemeinen Schema identifiziert, amplifiziert, geklont und sequenziert
werden. Die Gegenwart von GDNF-mRNA in menschlichen Geweben wird
durch Umkehrtranskriptase-Polymerase-Kettenreaktion („RT-PCR") unter Verwendung
von Oligonucleotidprimern, basierend auf dem 5'-Ende von Ratten-GDNF-cDNA, gezeigt.
Die PCR-Identifikation einer menschlichen GDNF-Gensequenz umfaßt die Amplifikation
von Sequenzen aus einer menschlichen genomischen oder cDNA-Bibliothek.
Degenerierte oder nicht-degenerierte Oligonucleotidprimer für PCR können, basierend
auf der Sequenz von Ratten-GDNF oder jeder Säuger-GDNF-Sequenz, von der gezeigt worden
ist, daß sie
im wesentlichen homolog zu einem Teil des menschlichen GDNF ist,
hergestellt werden. Die Produkte von solchen PCR-Reaktionen können gemäß der Größe durch
Gelelektrophorese selektiert, in einen entsprechenden Vektor geklont
und die geklonte DNA sequenziert werden, um die GDNF-Promotorsequenz
zu identifizieren.
-
Spezieller
setzt PCR kurze Oligonucleotidprimer ein (im allgemeinen 10 bis
20 Nucleotide in der Länge),
die gegenüberliegenden
Enden einer gewünschten
Sequenz innerhalb eines DNA-Moleküls entsprechen. Die
Sequenz zwischen den Spezieller setzt PCR kurze Oligonucleotidprimer
ein (im allgemeinen 10 bis 20 Nucleotide in der Länge), die
gegenüberliegenden
Enden einer gewünschten
Sequenz innerhalb eines DNA-Moleküls entsprechen. Die Sequenz
zwischen den Primern muß nicht
bekannt sein. Die anfängliche
Matrize kann entweder RNA oder DNA sein. Wenn RNA verwendet wird,
wird sie zunächst
zu cDNA umkehrtranskribiert. Die cDNA wird dann unter Verwendung
allgemein bekannter Techniken, wie Wärme, denaturiert, und entsprechende
Oligonucleotidprimer werden in molarem Überschuß zugegeben.
-
Primer
hybridisieren mit dem komplementären
Zielpolynucleotid, und die Primerextension wird unter Verwendung
von DNA-Polymerase in Gegenwart von Desoxynucleotidtriphosphaten
oder Nucleotidanaloga bewirkt. Das resultierende Produkt umfaßt die jeweiligen
Primer an ihren 5'-Enden,
die kovalent an die neu synthetisierten Komplemente der ursprünglichen
Stränge
gebunden sind. Das replizierte Molekül wird erneut denaturiert,
mit Primern hybridisiert und so weiter, bis das Produkt ausreichend
amplifiziert ist. Diese PCR-Verfahren werden beispielsweise in den
US-Patenten Nr. 4,965,188; 4,800,159; 4,683,202; 4,683,195 beschrieben.
Das Produkt der PCR wird geklont und die Klone, enthaltend die amplifizierte
DNA, abgeleitet durch Segregation des Primer-verlängerten
Strangs, selektiert. Die Selektion kann unter Verwendung des ursprünglichen
Primers als Hybridisierungssonde erreicht werden.
-
Unter
Verwendung der obigen Verfahren wurde festgestellt, daß die Sequenz
des menschlichen Gens direkt stromaufwärts der Translationsstartstelle
von dem Teil des Gens, das hierin als „Exon III" bezeichnet wird, bis zu einem Punkt,
an dem eine Spleißstelleakzeptorstelle
gefunden wurde, mit Ratten- und Maus-cDNAs homolog ist. Jedoch gibt
die Divergenz der menschlichen cDNA-Sequenz stromaufwärts der
Spleißstelleakzeptorstelle
die Gegenwart von (einem) anderen Exon(s) an, das/die hierin als „Exon I" bezeichnet wird/werden.
Es wur de durch PCR festgestellt, daß die Lokation von Exon I etwa
5 kb stromaufwärts
des Starts von Exon III ist. Unter Verwendung von Southern-Blot-Analyse
wurde ein EcoRI-Fragment von etwa 9,4 kb identifiziert, das sowohl
Exon I als auch Exon III enthält.
Das 9,4 kb EcoRI-Fragment
wurde geklont und in dem Vektor pBK-CMV vermehrt, und wurde daraus
exzidiert und sequenziert. Die Analyse der Nucleotidsequenz des
Fragments zeigte (1) die Gegenwart einer Exon-I-Sequenz, die zu
mehr als 90 % homolog zu dem 5'-Ende von
Ratten-GDNF-cDNA
war; (2) eine 5'-Spleißdonorstelle
an dem 3'-Ende der
Exon-I-Sequenz; (3) daß das Exon
I etwa 5 kb stromaufwärts
des Starts von Exon III betrug; und (4) daß das Fragment eine Region
stromaufwärts
von Exon I aufwies, die ungefähr
79 % identisch mit einer eingeschränkten Region des Maus-GDNF-Gens
war (Exon I bis 140 bp stromaufwärts
von Exon I, GenBank-Eintrag Nr. D8835051). Die GDNF-Promotor-Transkriptionsstartstelle
wurde durch die 5'-Endanalyse
von GDNF-cDNAs bestimmt.
-
Die
DNA des menschlichen proximalen GDNF-Promotors kann in ähnlicher
Weise isoliert werden wie der oben beschriebenen. Insbesondere kann
eine cDNA, die aus dem proximalen Promotor stammt, aus polyA+RNA
von menschlicher fetaler Nieren, Gehirn oder Skelettmuskel durch
RT-PCR-Analyse unter Verwendung von Oligonucleotidprimern, basierend
auf der menschlichen GDNF-kodierenden DNA identifiziert und amplifiziert
werden, wie in Beispiel 4 ausführlich
beschrieben.
-
Sobald
hergestellt, kann die DNA dann in einen Vektor zur Replikation in
eine geeignete Wirtszelle eingeführt
werden. Der menschliche distale GDNF-Promotor, der menschliche proximale
GDNF-Promotor und sowohl der menschliche distale als auch proximale
GDNF-Promotor können in
einem geeigneten Vektor stromaufwärts von einem Reportergen,
wie beispielsweise einem Luciferasegen, geklont werden. Die GDNF-Promotor-Luciferase-Konstrukte werden
jeweils in eine menschliche Zellinie transfektiert, die anschließend verwendet
werden kann, um die Promotor-regulierte Luciferaseexpression zu
analysieren und um mögliche
Verbindungen hinsichtlich menschlicher GDNF-Promotor-induzierender
Aktivität
zu screenen, wie durch die Herstellung von Luciferase angegeben.
Natürlich
können
auch andere Weisen der Vektorkonstruktion sowie jeder der verschiedenen
Reporter und Zelinien verwendet werden, um die Promotoraktivität der vorliegenden
Erfindung zu analysieren.
-
Insbesondere
setzt die Vektorkonstruktion Verfahren ein, die in der Technik allgemein
bekannt sind. Im allgemeinen wird die ortsgerichtete DNA-Spaltung
durch Behandeln mit geeigneten Restriktionsenzymen unter Bedingungen
durchgeführt,
die im allgemeinen durch den Hersteller dieser kommerziell erhältlichen
Enzyme angegeben werden. Nach der Inkubation mit dem Restriktionsenzym
wird das Protein denaturiert und extrahiert und die DNA durch Ausfällung gewonnen.
Die gespaltenen Fragmente können
beispielsweise unter Verwendung von Polyacrylamid- oder Agarosegel-Elektrophoreseverfahren
gemäß den Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, getrennt werden.
-
Spaltungsfragmente
mit klebrigen Enden können
unter Verwendung von E.-coli-DNA-Polymerase
1 (Klenow) in Gegenwart der entsprechenden Desoxynucleotidtriphosphate
(dNTPs), die in dem Gemisch vorliegen, mit glatten Enden versehen
werden. Die Behandlung mit S1-Nuclease kann ebenso verwendet werden, was
zur Hydrolyse von jeglichen einzelsträngigen DNA-Teilen führt.
-
Ligationen
werden unter Verwendung von Standardpuffer- und Temperaturbedingungen
unter Verwendung von T4-DNA-Ligase und ATP durchgeführt. Alternativ
kann die Restriktionsenzymdigestion von unerwünschten Fragmenten verwendet
werden, um die Ligation zu verhindern. Ligationsgemische werden
zu einem geeigneten Wirt transformiert oder transfektiert und erfolgreiche
Transfektanten/Transformanten durch Arzneimittelresistenz oder andere
Marker selektiert.
-
Beispielsweise
umfassen Standardvektorkonstrukte im allgemeinen Reporter und/oder
selektierbare Markerelemente. Diese Elemente sind Gene, die einer
Zelle, die den Marker exprimiert, so einen Phänotyp verleihen, daß die Zelle
unter entsprechenden Bedingungen identifiziert werden kann. Im allgemeinen
erlauben Reportergene und selektierbare Marker die Selektion von
transformierten Zellen, basierend auf ihrer Fähigkeit, in Gegenwart oder
Abwesenheit eines chemischen oder anderen Mittels, das eine wesentliche
Zellfunktion inhibiert, zu gedeihen. Geeignete Marker umfassen daher
Gene, die für
Proteine kodieren, welche Arzneimittelresistenz oder Empfindlichkeit
darauf verleihen, Farbe verleihen oder die antigenen Eigenschaften
von den Zellen, die den selektierbaren Marker exprimieren, verändern, wenn
die Zellen in einem entsprechenden selektiven Medium wachsen. Beispielsweise
umfassen selektierbare Marker: zytotoxische, antibiotische und Arzneimittelresistenzmarker,
wobei die Zellen durch ihre Fähigkeit,
auf Medien zu wachsen, die ein oder mehrere der Zytotoxine, Antibiotika
oder Arzneimittel enthalten, selektiert werden; auxotrophe Marker,
durch die Zellen durch ihre Fähigkeit,
auf definierten Medien mit oder ohne spezielle Nährstoffe oder Ergänzungsstoffe
zu wachsen, selektiert werden; metabolische Marker, durch die Zellen
beispielsweise hinsichtlich ihrer Fähigkeit, auf definierten Medien,
die den entsprechenden Zucker als die einzige Kohlenstoffquelle
enthalten, zu wachsen, selektiert werden, oder Marker, die Zellen
die Fähigkeit
verleihen, gefärbte
Kolonien auf chromogenen Substraten zu bilden oder das Fluoreszieren
der Zellen verursachen.
-
Plasmide
aus den Transfektanten/Transformanten können dann gemäß den Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, hergestellt werden, normalerweise
gemäß einer
Chloramphenicolamplifikation, wie von Clewell et al. (1972), J.
Bacteriol. 110, 667, berichtet. Die DNA wird normalerweise durch
Restriktionsenzymanalyse und/oder Sequenzieren isoliert und analysiert.
Das Sequenzieren kann durch das allgemein bekannte Dideoxy-Verfahren
von Sanger et al. (1977), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74, 5463) erfolgen,
wie weiter von Messing et al. (1981), Nucleic Acid Res. 9, 309,
beschrieben, oder durch das Verfahren, berichtet von Maxam et al.
(1980), Meth. Enzymol. 65, 499.
-
Wirtszellen
werden dann mit den Vektoren dieser Erfindung transformiert oder
transfektiert. Der Vektor kann in Form eines Plasmids, eines Viruspartikels,
eines Phagen usw. vorliegen. Die Wirtszellen können in konventionellen Nährstoffmedien
kultiviert werden, die, wenn geeignet, zum Aktivieren von Promotoren,
Selektieren von Transformanten/Transfektanten oder dergleichen modifiziert
sind. Die Kulturbedingungen, wie Temperatur, pH und dergleichen,
sind im allgemeinen ähnlich
denen, die zuvor mit der selektierten Wirtszelle verwendet wurden,
und werden dem Fachmann bekannt sein.
-
Sowohl
prokaryotische als auch eukaryotische Wirtszellen können zum
Klonen der gewünschten
Oligonucleotidfragmente verwendet werden. Beispielsweise wird unter
prokaryotischen Wirten häufig
Escherichia coli verwendet; jedoch können andere prokaryotische
Wirte, wie Stämme
von Bacillus, Pseudomonas oder dergleichen, wenn gewünscht, verwendet
werden. Transfervektoren, die mit prokaryotischen Wirten kompatibel
sind, können
beispielsweise von dem Plasmid pBR322, das Operons enthält, die
Ampicillin- und Tetracyclinresistenz verleihen, und den verschiedenen
pUC-Vektoren, die ebenso Sequenzen enthalten, die Antibiotikaresistenzmarker
verleihen, abgeleitet werden. Diese Marker können verwendet werden, um erfolgreiche Transformanten
durch Selektion zu erhalten.
-
Eukaryotische
Wirte umfassen Hefe- und Säugerzellen
in Kultursystemen. Pichia pastoris, Saccharomyces cerevisiae und
S. carlsbergensis sind üblicherweise
verwendete Hefewirte. Hefe-kompatible Vektoren tragen Marker, die
die Selektion von erfolgreichen Transformanten durch Verleihen von
Prototrophie an auxotrophe Mutanten oder Resistenz gegen Schwermetalle
bei Wildtyp-Stämmen
erlauben. Hefe-kompatible Vektoren können den 2-_-Replikationsursprung
(Broach et al. (1983), Meth. Enzymol. 101, 307), die Kombination von
CEN3 und ARSI oder andere Mittel zum Sichern der Replikation, wie
Sequenzen, die zur Einführung
eines geeigneten Fragments in das Wirtszellengenom führen, einsetzen.
-
Säugerzellinien,
verfügbar
als Wirte zum Klonen, sind in der Technik bekannt und sind von Hinterlegungsstellen,
wie American Type Culture Collection, erhältlich. Diese umfassen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, menschliche Glioblastomzellen, Neuroblastomzellen, HeLa-Zellen, menschliche
embryonale Nieren-Zellen (HEK-Zellen), Ovarialzellen vom chinesischen
Hamster (CHO), Babyhamsternierenzellen (BHK-Zellen) und andere.
Gene, die in Säugerzellen
exprimiert werden, können
ebenso Transkriptionsterminationssequenzen und Polyadenylierungssequenzen
erfordern, wie die, die von SV40 abgeleitet sind, wie in Sambrook
et al., oben, beschrieben, sowie eine Rinderwachstumshormon-Terminatorsequenz.
Enhancer-Sequenzen, die die Expression erhöhen, können ebenso einbezogen werden,
und Sequenzen, die die Amplifikation des Reportergens verursachen,
können
auch wünschenswert
sein. Diese Sequenzen sind in der Technik bekannt und umfassen beispielsweise
das Maus-Dihydrofolatreduktase-Gen
(dhfr-Gen), das nachbarständig
zu der kodierenden Sequenz plaziert ist. Zellen können dann
für Methotrexatresistenz
in dhfr-Mangel-Zellen selektiert werden. Siehe beispielsweise Urlaub
et al. (1980), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216–4220; Ringold
et al. (1981), J. Mol. and Appl. Genet. 1, 165–175. Vektoren, die zur Replikation
in Säugerzellen
geeignet sind, können
ebenso virale Replicons oder Sequenzen umfassen, die die Integration
der entsprechenden Sequenzen, umfassend einen GDNF-Promotor, und
eine Sequenz, die das Reportergen in dem Wirtsgenom kodiert, sichern.
-
Andere
eukaryotische Systeme sind ebenfalls bekannt, wie die Verfahren
zum Einführen
von Polynucleotiden in diese Systeme, wie Amphibienzellen unter
Verwendung von Verfahren, die in der Technik allgemein bekannt sind,
Insektenzellen unter Verwendung von Verfahren, beschrieben in Summers
and Smith, Texas Agricultural Experiment Station Bulletin Nr. 1555
(1987), und dergleichen.
-
Transformation
oder Transfektion kann durch irgendein Verfahren zum Einführen von
Polynucleotiden in eine Wirtszelle erfolgen, einschließlich Verpacken
des Polynucleotids in ein Virus und Transduzieren einer Wirtszelle
mit dem Virus, durch direkte Aufnahme des Polynucleotids durch die
Wirtszelle und dergleichen, wobei die Verfahren dem Fachmann bekannt
sind. Diese Verfahren umfassen DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion,
Calciumphosphatausfällung,
Polylysin- oder Polyornithin-vermittelte Transfektion oder Ausfällung unter
Verwendung anderer unlöslicher
anorganischer Salze, wie Strontiumphosphat, Aluminiumsilicate, einschließlich Bentonit
und Kaolin, Chromoxid, Magnesiumsilicat, Talk und dergleichen, Elektroporation,
Sonoporation, Protoplastfusion, Lipofection, Peptoidabgabe oder
Mikroinjektion. Siehe beispielsweise Sambrook et al., oben, für eine Erläuterung
von Techniken zum Transformieren und Transfektieren von Zellen.
Die ausgewählten
Transformations- oder Transfektionsverfahren hängen teilweise von der verwendeten
Wirtszelle ab und können
durch den Fachmann routinemäßig bestimmt
werden.
-
Menschliche
GDNF-Promotor-Reportergenkonstrukte, die in einer rekombinanten
Wirtszelle exprimiert oder daraus isoliert werden, können verwendet
werden, um mögliche
Verbindungen hinsichtlich ihrer Fähigkeit, die Reportergenproduktexpression
zu stimulieren, und ihres Potentials, die Expression in vivo von GDNF
zu stimulieren, zu screenen. Ein bevorzugtes Verfahren zum Identifizieren
von Verbindungen, die menschliche GDNF-Promotorkontrollierte Reportergenexpression
stimulieren, umfassen das Einführen
in eine Zelle eines DNA-Konstrukts, das einen GDNF-Promotor umfaßt, der
funktionell mit einem Reportergen gekoppelt ist, das Mischen einer
Testverbindung mit der Zelle und das Messen des Niveaus an Expression
des Reportergenprodukts. Eine Veränderung des Niveaus an Expression
des Reportergenprodukts gibt an, daß die Verbindung das GDNF-Expressionsniveau
modulieren kann. Das Reportergenkonstrukt wird bevorzugt stabil in
die chromosomale DNA der Zelle integriert, ist aber ebenso für die hierin
offenbarten Zwecke in Form eines extrachromosomalen Elements funktionell.
Die Zelle kann eine eukaryotische Zelle sein, bevorzugt eine Säugerzelle,
stärker
bevorzugt eine menschliche Zelle, noch stärker bevorzugt eine menschliche
Zelle, die GDNF exprimiert, oder jede Zelle, die die Elemente enthält, die
benötigt
werden, um ein strukturelles Gen unter dem regulatorischen Einfluß eines
Säugergenpromotors
zu exprimieren. In den hierin bereitgestellten Beispielen wurden
menschliche Glioblastom-U-87-MG-
und menschliche Neuroblastom-SK-N-AS-Zellen als Wirte für Promotor/Reporter-Konstrukte verwendet,
da diese Zellen GDNF, wie durch ELISA bestimmt, produzieren und daher
GDNF-mRNA, wie durch RT-PCR bestätigt,
produzieren.
-
Daher
wird beispielsweise eine Testverbindung hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
die Luciferaseexpression zu modulieren, oder hinsichtlich ihrer
Fähigkeit,
mit der Modulation der Reportergenexpression durch eine menschliche
GDNF-Inducer-Verbindung, z. B. Forskolin, zu interferieren oder
diese zu verstärken,
oder dergleichen, in einer Säugerwirtszelle
bewertet, die mit einem menschlichen GDNF-Promotor-Luciferase-Genkonstrukt
transfektiert wurde.
-
Obwohl
intakte Zellen bevorzugt sind, um mögliche Verbindungen hinsichtlich
ihrer Fähigkeit
zu bewerten, Reportergenexpression durch Erzeugung eines intrazellulären Signals
zu induzieren, das zur Aktivierung des menschlichen GDNF-Promotors
führt,
der funktionell mit dem Reportergen gekoppelt ist, können permeabilisierte
Zellen verwendet werden, um die Wirksamkeit von möglichen
Verbindungen zu testen. Die Permeabilisierung von Wirtszellen, die
das menschliche GDNF-Promotor-Reportergenkonstrukt beherbergen, wird
durch in der Technik allgemein bekannte Verfahren bewirkt.
-
Mögliche Verbindungen
können
ebenso hinsichtlich der Modulation der GDNF-Expression unter Verwendung
des GDNF-Promotorgenkonstrukts in einem In-vitro-Transkriptionsassay
bewertet werden, wie von Sierra et al. „In vitro transcription with
nuclear extracts from differentiated tissues", in Hames et al. (Hrsg.) Gene Transcription:
A Practical Approach (IRL Press, 1993), S. 125–152, beschrieben.
-
Verbindungen,
die die GDNF-Expression durch Binden an den GDNF-Promotor oder Fragmente
davon modulieren, können
unter Verwendung von Techniken bewertet werden, die beispielsweise
in Gottesfeld et al. (1997), Nature 387, 202–205, und Heguy et al. (1995),
Gene Expression 4, 337–344,
beschrieben sind.
-
Folglich
werden Mittel, bei denen festgestellt wurde, daß sie die Expression des Reportergenprodukts in
Zellen, transfektiert mit einem menschlichen GDNF-Promotor-Reportergen konstrukt,
stimulieren, als potentielle therapeutische Mittel bei mehreren
neurodegenerativen Störungen
betrachtet, einschließlich
und ohne Einschränkung
Parkinson-Krankheit, amyotrophe Lateralsklerose, Epilepsie, Alzheimer-Krankheit
oder andere Zustände
oder Krankheiten, bei denen die Abwesenheit oder ein verringertes
Niveau von natürlich
vorkommenden GDNF ein ätiologischer
Faktor sein kann. Außerdem
sind diese Mittel potentielle therapeutische Mittel zur Unterstützung der
pränatalen
peripheren neuronalen Entwicklung sowie der Nierenontogenie während der embryonalen
Entwicklung. Die Wirksamkeit des therapeutischen Mittels wird in
irgendeiner Anzahl von Tiermodellen der obigen Krankheiten, die
in der Technik bekannt sind, getestet.
-
Beispielsweise
replizieren die am häufigsten
verwendeten Tiermodelle für
die Parkinson-Krankheit
die Neurodegeneration von dopaminergen Neuronen normalerweise durch
Verabreichung von Toxinen. Die unilaterale Injektion von 6-Hydroxydopamin
(6-OHDA) in Substantia nigra von Mäusen oder Ratten führt zum
neuronalen Verlust in dem ipsilateralen Striatum und der Substantia
nigra pars compacta mit geringer Veränderung in der kontralateralen
Hemisphäre.
Ebenso führt
die Methamphetamin-induzierte Neurotoxizität zur Neurodegeneration von
dopaminergen und serotoninergen Neuronen, und der Fachmann nimmt
an, daß dies
eng mit dem menschlichen Zustand zusammenhängt. Die Wirksamkeit von Arzneimitteln
wird durch die Verhaltensergebnisse unter Verwendung des Apomorphin-induzierten
rotatorischen Verhaltens bewertet.
-
Ein
anderes Modell für
die Parkinson-Krankheit wird unter Verwendung des Neurotoxins N-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(MPTP) konstruiert. MPTP wird an Mäuse, Ratten und Affen verabreicht.
Die Verabreichung von MPTP an Affen führt nicht nur zum Verlust von
dopaminergen und serotoninergen Neuronen in Substantia nigra pars
compacta und Striatum, sondern ebenso zu Verhaltensmanifestationen ähnlich denen,
die bei menschlichen Parkinson-Patienten gesehen werden, wie Akinesie
und steife Körperhaltung.
-
Im
Gegensatz zu den oben beschriebenen Tiermodellen der Parkinson-Krankheit
ist eine Vielzahl von Inzuchtstämmen
von Mäusen
erhältlich,
in denen es nachweislich einen allmählichen Rückgang der dopaminergen Zellanzahl
gibt. Beispielsweise wird eine Maus mit D2-Rezeptor-Mangel durch homologe Rekombination
erzeugt, deren Verhaltensmerkmale denen von Patienten ähneln, die
von der Parkinson-Krankheit betroffen sind. Fitzgerald et al. (1993),
Brain Res. 608, 247–258.
Ein zweites Beispiel ist die Weaver-Mutanten-Maus, die einen allmählichen
Rückgang
der Zahl an mesenzephalen dopaminergen Neuronen über die Zeit hinweg von bis
zu 40 % zeigt; Verina et al. (1997), Exp. Brain Res. 113, 5–12; Adelbrecht
et al. (1996), Mol. Brain Res. 43, 291–300; Mitsumoto et al. (1994),
Science 265, 1107–1110.
-
Tiermodelle
von anderen neurodegenerativen Krankheiten wurden beschrieben und
sind zum Bewerten der therapeutischen Wirkung von Mitteln verwendbar,
bei denen festgestellt wurde, daß sie die Expression des Reportergens
in Zellen, tranfektiert mit einem menschlichen GDNF-Promotor-Reportergenkonstrukt,
modulieren, wie hierin beschrieben. Beispielsweise beschreiben Martin
et al. (1995), Brain Res. 683, 172–178, ein Tiermodel für Epilepsie,
beschreiben Matheson et al. (1997), Neuro Report 8, 1739–1742, und
Oppenheim et al. (1995), Nature 373, 344–346, Modelle der Neurodegeneration,
die aus einem physischen Trauma resultiert, und Sagot et al. (1996),
J. Neurosci. 16, 2335–2341,
beschreiben ein Modell für
die Motoneurondegeneration bei Tieren.
-
Die
so identifizierten Mittel können
zu therapeutischen Zusammensetzungen in einer Vielzahl von Dosierungsformen
formuliert werden, wie, aber nicht darauf beschränkt, flüssige Lösungen oder Suspensionen, Tabletten,
Pillen, Pulver, Salben, Zäpfchen,
polymere Mikrokapseln oder Mikrovesikel, Liposomen und injizierbare
oder infusionsfähige
Lösungen.
Die bevorzugte Form hängt
von der Verabreichungsweise und dem Krankheitstyp, auf den abgezielt
werden soll, ab. Die Zusammensetzungen umfassen ebenso bevorzugt
pharmazeutisch akzeptable Vehikel, Träger oder Hilfsmittel, die in
der Technik allgemein bekannt sind, wie humanes Serumalbumin, Ionenaustauscher,
Aluminiumoxid, Lecithin, Puffersubstanzen, wie Phosphate, Glycin, Sorbinsäure, Kaliumsorbat,
und Salze oder Elektrolyte, wie Protaminsulfat. Geeignete Vehikel
sind beispielsweise Wasser, Kochsalzlösung, Dextrose, Glycerol, Ethanol
oder dergleichen und Kombinationen davon. Konkrete Verfahren zum
Herstellen solcher Zusammensetzungen sind bekannt oder werden dem
Fachmann offensichtlich sein. Siehe beispielsweise Remington's Pharmaceutical
Sciences, Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania, 18. Auflage,
1990.
-
Die
obigen Zusammensetzungen können
unter Verwendung konventioneller Verabreichungsweisen verabreicht
werden, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
intravenöser,
intramuskulärer,
intraperitonealer, oraler, intralymphatischer oder subkutaner Verabreichung.
-
Therapeutisch
wirksame Dosierungen können
durch den Fachmann leicht bestimmt werden und werden von der Schwere
und dem Verlauf der Krankheit, der Gesundheit des Patienten und
dessen Reaktion auf die Behandlung und der Beurteilung des behandelnden
Arztes abhängen.
-
Zusätzlich zur
Verwendung einer menschlichen GDNF-Promotor-DNA in einem Reportergenkonstrukt, um
Mittel zu identifizieren, die zum Behandeln von neurodegenerativen
Krankheiten, wie der Parkinson-Krankheit, verwendbar sind, kann
der menschliche GDNF-Promotor
verwendet werden, um Oligonucleotidsonden zu konstruieren und so
Mutationen zu detektieren, die die Expression von menschlichem GDNF
beispielsweise für
diagnostische Zwecke beeinflussen. Wie hierin verwendet, bezieht
sich der Ausdruck „Sonde" auf eine Struktur,
die aus einem Polynucleotid besteht, wie oben definiert, und eine
Nukleinsäuresequenz
enthält,
die zu einer Nukleinsäuresequenz,
die in einem Zielpolynucleotid vorliegt, komplementär ist. Die
Polynucleotidregionen von Sonden können aus DNA, und/oder RNA
und/oder synthetischen Nucleotidanaloga bestehen. Diese Sonden sind
in In-vitro-Hybridisierungsassays verwendbar, um einen menschlichen
GDNF-Wildtyp-Promotor von einer Variante davon zu unterscheiden
und hinsichtlich Defekten in dem GDNF-Promotor zu screenen, die
für die
Parkinson-Krankheit oder andere zentrale und periphere neurodegenerative
Krankheiten diagnostisch sein können.
-
Eine
Sonde wird im allgemeinen etwa 6–8 bis etwa 75 angrenzende
Nukleinsäuren
des Referenzpolynucleotids, im allgemeinen etwa 10–12 bis
etwa 50 angrenzende Nukleinsäuren
und bevorzugt etwa 15–20 bis
etwa 30 angrenzende Nukleinsäuren
der Referenzsequenz umfassen. Insbesondere weisen die Sonden für GDNF-Promotoren
eine Länge
auf, die die Detektion von einmaligen Sequenzen durch Hybridisierung
erlaubt.
-
Daher
können
unter Verwendung eines bestimmten Teils des isolierten menschlichen
distalen GDNF-Promotors oder des isolierten menschlichen proximalen
GDNF-Promotors Oligomere von ungefähr 6 bis 8 oder mehr Nucleotiden,
die mit dem Promotor hybridisieren, unter Ver wendung von routinemäßigen Standardverfahren,
wie Exzision, oder beispielsweise durch automatisierte Oligonucleotidsyntheseverfahren
hergestellt werden. Diese Oligomere sind beispielsweise zum Screenen
auf die Gegenwart eines abweichenden GDNF-Promotors in einem Individuum,
das hinsichtlich der Entwicklung der Parkinson-Krankheit gefährdet sein kann,
oder als ein pränataler
Screen auf Föten,
die ebenso hinsichtlich einer abnormalen peripheren neuronalen Entwicklung
oder Nierenontogenie gefährdet
sein können,
nützlich.
-
Wenn
die Oligonucleotidsonden als diagnostische Reagenzien verwendet
werden sollen, kann die zu analysierende Testprobe, wie Blut, Serum
oder Fruchtwasser, so behandelt werden, daß eine Nukleinsäurefraktion
davon extrahiert wird. Die resultierende Nukleinsäure aus
der Probe kann der Gelelektrophorese oder anderen Größentrennungsverfahren
unterzogen werden, oder die Nukleinsäureprobe kann ohne Größentrennung
der Dot-Blot-Analyse unterzogen werden. Die Probe wird dann einer
Oligonucleotidsonde ausgesetzt, die detektierbar markiert ist. Geeignete
Markierungen und Verfahren zum Anbringen von Markierungen an Sonden sind
in der Technik bekannt und umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, radioaktive
Markierungen, eingeführt
durch Nick-Translation oder Kinasierung, Biotin, fluoreszierende
und chemilumineszierende Sonden, Enzyme, die die Produktion eines
detektierbaren Produktes katalysieren, wie Meerrettichperoxidase,
alkalische Phosphatase, β-Galactosidase
und dergleichen. Die Nukleinsäuren,
die aus der Probe extrahiert wurden, werden dann mit der markierten
Sonde unter Bedingungen mit geeigneter Hybridisierungsstringenz
behandelt.
-
Die
Stringenz der Hybridisierung wird durch eine Anzahl von Faktoren
während
des Waschverfahrens, einschließlich
Temperatur, Ionenstärke,
Zeitdauer und Konzentration an Formamid, bestimmt. (Sambrook et al.,
oben). Die Hybridisierung kann durch eine Vielzahl von Techniken
durchgeführt
werden. Die Amplifikation der Probennukleinsäure kann, wenn erforderlich,
durchgeführt
werden, beispielsweise durch Ligase-Kettenreaktion (LCR), Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), Q-beta-Replicase oder andere Verfahren, die in der Technik allgemein
bekannt sind. Die amplifizierten Nukleinsäuren können dann unter Verwendung
eines Hybridisierungsassays detektiert werden, der ebenso in der
Technik allgemein bekannt ist.
-
GDNF-Promotor-Polynucleotide
oder Teile davon können
in diagnostischen Kits bereitgestellt werden. Beispielsweise können Oligomersonden,
die spezifisch mit einem GDNF-Promotor-Polynucleotid
hybridisieren können,
in diagnostischen Kits verpackt werden, die die Sondennukleinsäuresequenz
umfassen, die markiert sein kann. Alternativ kann die Sonde unmarkiert
bereitgestellt werden, und die Bestandteile zum Markieren könnten in
dem Kit enthalten sein. Der Kit kann ebenso andere geeignet verpackte
Reagenzien und Materialien enthalten, die für das spezielle Hybridisierungsprotokoll
benötigt
oder gewünscht
sind, beispielsweise Standards sowie Instruktionen für die Durchführung des
Assays.
-
Es
ist selbstverständlich,
daß, obwohl
die Erfindung zusammen mit ihren bevorzugten speziellen Ausführungsformen
beschrieben worden ist, die obige Beschreibung sowie die folgenden
Beispiele den Umfang der Erfindung veranschaulichen, aber nicht
einschränken
sollen.
-
III. Experimenteller Teil
-
In
den folgenden Beispielen wurde sich bemüht, Genauigkeit in bezug auf
die verwendeten Zahlen (beispielsweise Mengen, Temperatur usw.)
zu gewährleisten,
aber gewisse experimentelle Fehler und Abweichungen sollten berücksichtigt
werden. Die Temperatur wird immer in Grad Celsius angegeben, wenn
nicht anders angegeben, der Druck liegt bei oder nahe dem Atomsphärendruck.
-
Die
folgenden Einbuchstaben-Nucleotid-Abkürzungen werden die ganze Zeit
verwendet, um die optionale Gegenwart eines Nucleotids von einem
Paar von Nucleotiden an einer gegebenen Lokation in einem Polynucleotid
anzugeben: R = G oder A; Y = C oder T; S = C oder G; W = A oder
T; M = A oder C; und K = G oder T.
-
Beispiel 1
-
Klonen des menschlichen distalen
GDNF-Promotors
-
A. Darstellung von GDNF-cDNA aus menschlichen
Geweben.
-
Menschliche
GDNF-cDNA wurde durch PCR aus cDNA-Bibliotheken aus fetalem Gehirn,
fetaler Niere und adultem Skelettmuskel unter Verwendung eines Primerpaars,
basierend auf der Ratten-GDNF-cDNA-Sequenz, gemäß dem Verfahren amplifiziert,
das in Schaar et al. (1994), Exp. Neurol. 130, 387–393, beschrieben ist.
Das Paar aus Sense- und Antisense-Primer war:
5'-GGT CTA CGG AGA CCG GAT CCG AGG TGC-3' (SEQ ID Nr.3) bzw.
5'-TCT CTG GAG CCA
GGG TCA GAT ACA TC-3' (SEQ
ID Nr.4)
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß mindestens
eine menschliche GDNF-cDNA ein 5'-Ende
aufwies, das im wesentlichen homolog zu dem von Ratten-GDNF-cDNA
war.
-
Eine
solche PCR-amplifizierte cDNA aus menschlicher fetaler Niere (huGDNF)
wurde in pCR II (Invitrogen) geklont und sequenziert, wodurch die
nachstehend gezeigte Sequenz erhalten wurde.
-
-
Nucleotidsequenzen
1 bis 27 und 675 bis 700 sind homolog zu den Primersequenzen. Die
Sequenz zwischen Nucleotiden 50 bis 674 ist mit den GenBank-Einträgen L19062
und L19063 identisch.
-
B. PCR-Walking von menschlicher genomischer
DNA.
-
DNA-Walking
von menschlicher genomischer DNA wurde mit einem PromoterFinder
DNA-Walking-Kit (Clontech Laboratories, Palo Alto, Calif., USA)
unter Verwendung der Primer outGDNF1 (5'-CAG CAC CAG GCA GAC AGC-3' (SEQ ID Nr. 6))
und inGDNF1 (5'-GCC
ACG ACA TCC CAT AAC TT-3' (SEQ
ID Nr. 7)) als genspezifische Primer 1 bzw. 2 durchgeführt. PCR
wurde gemäß den Anweisungen
des Herstellers in Gegenwart von 5 % Dimethylsulfoxid durchgeführt. Amplifizierte
DNA wurde in pCR II (Invitrogen, San Diego, Calif., USA) geklont
und sequenziert. Die Nucleotidsequenz des amplifizierten Segments
wird nachstehend gezeigt.
-
-
Nucleotide
699–721
(in fetter Schrift) stellen eine translatierte Sequenz dar, und
Nucleotide 702–721 sind
homolog zu Primer inGDNF1. Nucleotide 671–721 sind stark homolog zu
denen, die in Ratten- und Maus-GDNF-cDNAs gefunden werden (GenBank-Einträge L15305
bzw. U37372). Die Sequenz weicht stromaufwärts von Nucleotid 671 ab. Eine
potentielle Spleißstelleakzeptorstelle,
gezeigt unter der Sequenz (YYYYYYYNY AGG) (SEQ ID Nr. 9), wurde
in der Umgebung stromaufwärts
von Nucleotid 671 gefunden, wo die Sequenz von Ratten- und Maus-cDNAs
abweicht, was zeigt, daß ein
anderes Exon dieser Sequenz vorausgeht.
-
C. Klonen und Identifikation von Exon
I von menschlichem GDNF und dem GDNF-Promotor.
-
Eine
menschliche Genbibliothek in dem P1-Bacteriophagenvektor pAd10sacBII
(menschliche Vorhaut-Fibronlasten-P1-Bibliothek Nr. 1 von Du Pont
Merck Pharmaceutical Company; Sternberg (1992), Trends in Genetics
8, 11–16)
wurde in Pools durch PCR unter Verwendung der Primer GDNFg246F (5'-TAT GCC AGA GGA
TTA TCC TGA TCA G-3' (SEQ
ID Nr. 10)) und GDNFg246R (5'-TAG
CCC AGA CCC AAG TCA GTG AC-3' (SEQ
ID Nr. 11), wie von Schindelhauer et al. (1995), Genomics 28, 605–607 beschrieben),
gescreent, um menschliche genomische Klone, enthaltend Exon IV des
menschlichen GDNF-Gens, zu identifizieren.
-
Die
Klone DMPC-HFF#1-0575-F3, DMPC-HFF#1-0994-A6 und DMPC-HFF#1-1332-H5
wurden identifiziert und in E.-coli-Stamm NS3516 transformiert.
Nach der Isolation von DNA aus diesen Klonen wurde die Gegenwart
von Exon III darin durch PCR unter Verwendung von Primer Nr. 5188
(5'-CCC TGC TTG
AAA CTC TGA CC-3' (SEQ
ID Nr. 12), Nucleotide 400–419
der Sequenz, die in Beispiel 1B gezeigt ist) und Primer inGDNF1
(Beispiel 1B, oben) folgendermaßen
bestätigt.
Reaktionsgemische enthielten 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl (pH 8,3 bei
20 °C),
1,5 mM MgCl2, 0,2 mM dNTP, 1 μM von jedem
Primer und 50 U/ml Taq-DNA-Polymerase (Boehringer/Mannheim). Matrizen-DNA
zur Amplifikation wurde durch Inokulieren von jeweils 50 μl Reaktionsgemisch
mit Bakterien aus isolierten Kolonien auf Platten mit Luria-Bertani
(LB) Agar plus 25 μg/ml Kanamycin,
wo die Bakterien das P1-Klon von Interesse enthielten, bereitgestellt.
Reaktionsgemische wurden mit Mineralöl überlagert und unter Verwendung
des folgenden Schemas amplifiziert: anfänglicher Denaturierungsschritt,
4 min bei 94 °C;
30 Zyklen des Denaturierens für
1 min bei 94 °C,
Annealing für
1 min bei 60 °C, und
Primerextension für
1 min bei 72 °C;
Endextensionsschritt von 10 min bei 72 °C. Jeder Klon ergab das erwartete
Produkt mit etwa 322 bp bei Agarosegelelektrophorese. Bakterien
mit dem Vektor allein ergaben kein Signal dieser Größe, was
die Gegenwart von Exon III in jedem Klon bestätigt.
-
Die
DNAs aus genomischen Klonen DMPC-HFF#1-0575-F3, DMPC-HFF#1-0994-A6
und DMPC-HFF#1-1332-H5 wurden einzeln mit den Restriktionsenzymen
SmaI, NarI, EcoRI, SalI, BamHI und BglII (jeweils von Boehringer/Mannheim)
in Gegenwart des Puffers, der vom Lieferanten empfohlen wird, digeriert
und die folgenden Fragmente auf einem 0,5%igen Agarose-Tris/Borat/EDTA-gepufferten
Gel getrennt und mit Ethidiumbromid eingefärbt. Die DNA in dem Gel wurde
denaturiert, neutralisiert und auf eine Nylonmembran durch Kapillartransfer über Nacht
transferiert. Nach dem Vernetzen der DNA mit der Nylonmembran unter
Verwendung von UV-Licht und Prähybridisierung
für 16
h bei 42 °C
in einem Puffer mit der Zusammensetzung von 2 % Gew./Vol. Blockierungsreagens
(Boehringer/Mannheim, 5 × SSC-Puffer
(20 × SCC-Puffer
ist 175 g NaCl und 88 g NaCitrat in 1 l Wasser), 0,1 % N-Lauroylsarcosin,
0,02 % Natriumdodecylsulfat (SDS) und 50 % Formamid, wie vom Lieferanten
(Boehringer/Mannheim) empfohlen, wurde Southern-Blot für 16 h bei
42 °C mit
10 ng/ml Digoxigenin-markierter menschlicher GDNF-cDNA, wie in Beispiel
1A beschrieben, in einem Puffer ähnlich
dem Prähybridisierungspuffer
hybridisiert. Die Membran wurde zweimal für 15 min in 2 × SSC, enthaltend
0,1 % Natriumdodecylsulfat („SDS"), bei Raumtemperatur
gewaschen, gefolgt von einer 30minütigen Wäsche bei 60 °C in 0,1 × SSC, enthaltend
0,1 % SDS. Die spezifische Hybridisierung wurde mit Reagenzien und
Protokollen detektiert, die vom Lieferanten (Boehringer/Mannheim)
bereitgestellt werden. Es wurde beobachtet, daß EcoRI-Bänder von etwa 9,4 kb, 2,7 kb
und 0,7 kb mit der menschlichen GDNF-cDNA-Sonde hybridisieren.
-
PCR-Primer
wurden konstruiert, basierend auf der von Schaar et al., oben, beschriebenen
GDNF-Sense-Sequenz und der Sequenz stromaufwärts von Exon III (siehe Beispiel
1B), um die Position des mutmaßlichen
Exons I in bezug auf Exon III zu kartieren. Primer Nr. 5231 (5'-GGT CTA CIG AGA
CCG GAT CCG AGG T-3' (SEQ
ID Nr. 13)) ist eine geschnittene Form der GDNF-Sense-Sequenz, die
so konstruiert ist, daß sie
einen Teil einer Consensus-Spleißstelle-Donorstelle
an ihrem 3'-Ende
umfaßt
und einen einzelnen 2'-Deoxyinosinrest
enthält,
um eine vorhergesagte stabile Schlaufe zu destabilisieren, die sich
andernfalls innerhalb des Primers bilden würde. Primer Nr. 5230 (5'-CGG CCC AAG CAA
GGA CGG TGT TTC T-3' (SEQ
ID Nr. 14)) ist homolog zu Nucleotiden 191–215 in der Sequenz, die in
Beispiel 1B gezeigt ist, etwa 480 bp stromaufwärts von dem Start von Exon
III. PCR-Amplifikationsreaktionsgemische enthielten 0,2 mM dNTPs,
0,6 M jedes der Primer Nr. 5230 und 5231, 52,5 U/ml Expand-DNA-Polymerase
und eine 1 × Konzentration
des gesetzlich geschützten
Puffers, der durch den Lieferanten der Polymerase (Boehringer/Mannheim)
bereitgestellt wird. Matrizen-DNA zur Amplifikation war entweder
200 ng menschliche genomische DNA (Boehringer/Mannheim), 0,1 ng
Klon DMPC-HFF#1-0575-F3 oder 0,1 ng einer SalI-Deletion dieses Klons,
die etwa die Hälfte
der eingeführten
DNA, ausgehend von einer SalI-Stelle etwa 1,75 kb stromabwärts von
der EcoRI-Stelle innerhalb des Exons IV des menschlichen GDNF-Gens,
entfernt. Reaktionsgemische von jeweils 50 μl wurden mit Mineralöl überdeckt
und unter Verwendung des folgenden Schemas amplifiziert: anfänglicher
Denaturierungsschritt, 3 min bei 95 °C; 20 Zyklen Denaturieren für 1 min
bei 95 °C,
ein 30sekündiger
Abstieg auf 60 °C,
Annealing für 1
min bei 60 °C,
ein 30sekündiger
Anstieg auf 72 °C
und Primerextension für
4 min bei 72 °C;
15 Zyklen mit ähnlichen
Zeiten und Temperaturen, außer
daß die
Verlängerungszeit
bei jedem Zyklus stufenweise um 15 Sekunden erhöht wurde; Endextensionsschritt,
10 min bei 72 °C.
Elektrophorese eines aliquoten Teils aus jedem PCR-Reaktionsgemisch
zeigte Produkte mit ungefähr
4,5 kb in jeder Spur, wo Matrizen-DNA vorlag, aber keine Produkt,
wo keine Matrizen-DNA vorlag. Diese Ergebnisse zeigen, daß Exon I
etwa 4,5 kb stromaufwärts
von der Position der Hybridisierung von Primer Nr. 5230 oder etwa
5,0 kb stromaufwärts
von dem Start des Exons III vorliegt.
-
Das
PCR-Amplifikationsprodukt aus Primern 5230/5231 wurde gereinigt
und etwa 100 ng des Produktes mit ^32P-dCTP
markiert (Pharmacia Biotech Oligomarkierungskit). Der Southern-Blot,
zuvor hybridisiert mit Digoxigenin-markierter menschlicher GDNF-cDNA,
wurde über
Nacht bei 42 °C
mit 1 × 106 CPM/ml des radioaktiv markierten Produktes
in Puffern ähnlich
denen, die zuvor beschrieben sind, hybridisiert. Nach den Wäschen, wie
zuvor beschrieben, wurde nur das EcoRI-Fragment mit etwa 9,4 kb
von jedem P1-genomischen Klon durch Autoradiographie detektiert.
Diese Ergebnisse zeigen, daß sowohl
Exon I als auch Exon III des menschlichen GDNF-Gens innerhalb desselben
EcoRI-Fragments mit etwa 9,4 kb vorliegen, wobei die Exons durch
etwa 5,0 kb getrennt sind.
-
Das
EcoRI-Fragment mit etwa 9,4 kb wurde in den Vektor pBK-CMV durch
anfängliches
Klonen in mit EcoRI und alkalischer Kalbsdarm-Phosphatase behandelten
Zap-Express-Vektorarme
(Stratagene) geklont. Zehn Mikrogramm des menschlichen genomischen
P1-Klons DMPC-HFF#1-0575-F3
wurden zur Beendigung mit EcoRI gespalten. Die Fragmente wurden
auf einem 0,5%igen Agarosegel getrennt und aus dem Gel gereinigt.
Das EcoRI-Fragment
wurde in mit EcoRI und alkalischer Kalbsdarm-Phosphatase behandelte
Zap-Express-Vektorarme
ligiert. Das Ligationsgemisch wurde in Bakteriophage-lambda-Teilchen
mit Gigapack II Gold-Verpackungsextrakten (Stratagene) verpackt.
Die verpackte DNA wurde mit XL-1-blue-MRF'-Wirtszellen in 0,7 % NZY-Top-Agar auf
NZY-Agarplatten gemäß den Anweisungen
des Lieferanten plattiert (Stratagene). Elf isolierte Plaques wurden
mit Kern versehen, die Phagenteilchen über Nacht in 0,25 ml SM-Puffer
eluiert und aus lambda-Phage
durch Coinfektion von XL-1 blauen MRF'-Zellen mit rekombinanter lambda-Phage
und ExAssist-f1-Helferphage gemäß den Anweisungen
des Lieferanten plasmidexzidiert. Exzidierte Phagemide wurden aus
filamentösen
Phagenteilchen durch Inkubieren von XLOLR-Zellen mit dem wärmebehandelten
exzidierten pBK-CMV-Phagemid, verpackt als filamentöse Phagenteilchen,
und Plattieren auf LB-Agar + 50 μg/ml Kanamycinagarplatten
gewonnen. Nach der Übernachtinkubation
der Platten bei 37 °C
wurden isolierte Kolonien ausgewählt
und Plasmid-DNA, hergestellt aus Kulturen, wuchs in LB + 50 μg/ml Kanamycin.
Ein Plasmid, pRBSEco9.4#8, wurde weiter charakterisiert.
-
D. Sequenzieren des geklonten 9,4-kb-EcoRI-Fragments.
-
Plasmid
pRBSEco9.4#8 (siehe 2) wurde anfänglich unter Verwendung von
Primer Nr. 5231 sequenziert. Weiteres Sequenzieren wurde unter Verwendung
anderer Primer durchgeführt,
die, basierend auf der abgeleiteten Sequenz, synthetisiert wurden.
Anfängliches
Sequenzieren offenbarte die nachstehend gezeigte Sequenz.
-
-
Intensiveres
Sequenzieren offenbarte die Sequenz, die in den 3A bis 3B (SEQ
ID Nr. 1) gezeigt ist. Diese Sequenz war zu 79 % identisch mit einer
eingeschränkten
Region des Maus-GDNF-Gens (Exon I bis 140 bp stromaufwärts von
Exon I, GenBank-Eintrag
Nr. D8835051), unter Verwendung des BESTFIT-Programms (Wisconsin
Sequence Analysis Package, Genetics Computer Group, Madison, WI)
mit den Standardparametern, die vom Hersteller vorgeschlagen werden.
-
E. Bestimmung der Transkriptionsstartstelle
des distalen GDNF-Promotors durch 5'-Enden-Analyse von GDNF-cDNAs.
-
Ein
CapFinder PCR-cDNA-Synthesekit (Clontech Laboratories) wurde verwendet
als der Ausgangspunkt eines modifizierten RACE-Verfahrens (schnelle
Amplifikation von cDNA-Enden)
(Frohman (1989) in PCR Protocols (Academic Press, San Diego) S.
28–38),
um cDNA-Bibliotheken zu erzeugen, angereichert an GDNF-cDNA-5'-Enden. Die Synthese
des ersten cDNA-Strangs auf 0,5 μg
von entweder polyA+-RNA von menschlicher
fetaler Niere, Gehirn oder adultem Skelettmuskel (Clontech Laboratories)
wurde durchgeführt, wie
beschrieben (CapFinder Kit, Clontech Laboratories), außer die
cDNA-Synthese mit 1 μl
(50 ng/μl)
zufälliger Hexamere
(Gibco/BRL) gestartet wurde. PCR wurde, wie beschrieben, durchgeführt, außer daß die Primer
jeweils 0,4 μM
des gelieferten CapFinder PCR-Primers und des GDNF-Anti-sense waren,
mit einer anfänglichen Denaturierung
bei 94 °C
für 3 min
und 24 Zyklen mit Denaturierung für 1 min bei 94 °C, Annealing
für 1 min bei
58 °C und
Primerextension für
1 min bei 72 °C,
mit einer Endextension bei 72 °C
für 10
min.
-
Die
primären
PCR-Reaktionen wurden 1000fach in sterilem destilliertem Wasser
verdünnt,
und ein aliquoter Teil von 1 μl
wurde der sekundären
Amplifikation in ähnlichen
Reaktionsgemischen wie den zuvor verwendeten unterzogen, außer in Gegenwart
von 0,2 μM
CapFinder PCR-Primer und 0,4 μM
Primer Nr. 5191 (5'-GGT
CAT CAT CAA AGG CGA TGG GT-3' (SEQ
ID Nr. 16)) für
25 Zyklen desselben Temperaturprogramms. Ein Southern-Blot von aliquoten
Teilen der PCR-Reaktionen, getrennt durch Agarosegelelektrophorese
und sondiert mit 32P-ATP-markiertem outGDNF1
(Beispiel 1B, oben), zeigte mehrere Bänder mit einer Länge von
600 bis 1.100 bp. PCR-Produkte in diesem Größenbereich wurden durch Agarosegelelektrophorese
gereinigt, die DNA gewonnen und in pCR 2.1 (Invitrogen) ligiert.
Das Ligationsgemisch wurde in ElectroMAX DH10B-Zellen (Gibco/BRL)
elektroporiert und auf Platten mit LB-Agar + 50 mg/ml Ampicillin
+ 50 mg/ml Kanamycin plattiert. Nach der Übernachtinkubation bei 37 °C wurden
die Kolonien auf Nylon-Membranen plaziert, die DNA denaturiert,
neutralisiert und durch Standardverfahren UV-vernetzt. Die Filter
wurden mit einer markierten cDNA-Sonde hybridisiert, wie in Beispiel
1A beschrieben, DNA aus den Hybridisierungs-positiven Kolonien hergestellt
und sequenziert.
-
Die
Sequenz einer distalen Promotor-abgeleiteten cDNA aus menschlicher
fetaler Niere wird nachstehend gezeigt, wobei die Nucleotide 1 bis
174 dem Exon I entsprechen, wie in 1 gezeigt
(Nucleotide 1–174 in 3B),
die Nucleotide 175 bis 351 dem Exon IIIb entsprechen, wie in 1 gezeigt, die Nucleotide 352 bis 763
dem Exon IV entsprechen, wie in 1 gezeigt,
die Nucleotide 740 bis 762 durch Primer Nr. 5191 beigetragen werden
und die Nucleotide 175 bis 762 mit den Nucleotiden 24 bis 611 der
Sequenz, die in Beispiel 1A, oben, angegeben ist, identisch sind.
-
-
Beispiel 2
-
Herstellung eines menschlichen distalen
GDNF-Promotor-Reportergenkonstrukts und Transfektion des Konstrukts
in E. coli.
-
Um
die Promotoraktivität
zu bestimmen, wurde ein Reportergenplasmid unter Verwendung des
kommerziell erhältlichen
Plasmids pGL3-Basic (Promega, Madison, WI, GenBank-Eintrag U47295),
das ein Glühwurm-Luciferasereportergen
beherbergt, aufgrund der Empfindlichkeit und Linearität als Antwort
auf Luciferase, die daraus exprimiert wird, hergestellt. Der distale
GDNF-Promotor, enthalten innerhalb des Plasmids pRBSEco9.4#8, hergestellt,
wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde in einem Zweischrittverfahren
in die einzigartige NheI- Restriktionsstelle
von pGL3-Basic, stromaufwärts
von dem Luciferasegen des Vektors, wie in 5 dargestellt,
bewegt.
-
Im
ersten Schritt wurde Plasmid pGL3-Basic mit Restriktionsendonuclease
NheI gespalten. Das Enzym wurde durch Inkubation bei 65 °C für 20 Minuten
inaktiviert, anschließend
mit alkalischer Garnelen-Phosphatasc behandelt, um die Selbst-Ligation
des Vektors zu verhindern, und dieses Enzym wurde bei 65 °C für 15 Minuten
wärmeinaktiviert.
Zwischenzeitlich wurde pRBSEco9.4#8 mit AvrII, gefolgt von NheI
digeriert. Ein 740-bp-Fragment wurde durch Elektrophorese auf einem
0,5%igen Agarosegel getrennt und das Band aus dem Gel gewonnen.
Das gewonnene AvrII/NheI-Fragment des Promotors wurde dann in das
NheI-gespaltene pGL3-Basic
ligiert. Das ligierte Gemisch wurde in INVaF'-kompetente E. coli-Zellen (Invitrogen) transformiert und
auf LB-Ampicillin-Agarplatten plattiert. Nach dem Wachstum über Nacht
bei 37 °C
wurde die Plasimd-DNA aus einzelnen Kolonien, die in kleinen Kulturen
von flüssigen
LB-Ampicillin-Medien wuchsen, hergestellt. Die Orientierung des
AvrII/NheI-Promotorfragments in pGL3-Basic wurde durch Digestion
von Plasmid-DNA-Präparationen
mit XbaI und durch Sequenzieren der Verbindungssequenz an der Verbindung,
die dem Luciferase-Gen am nächsten
ist, bestimmt. Das Zwischenplasmid mit dem NheI/AvrII-Teilpromotorfragment
wurde pNhe-GDNF genannt.
-
Im
zweiten Schritt des Transfers des distalen GDNF-Promotors in pGL3-Basic
wurde das Zwischenplasmid pNhe-GDNF nacheinander mit den Restriktionsenzymen
NheI und PstI gespalten, das Gemisch mit Phenol/CHCl3 extrahiert
und Ethanol-präzipitiert.
Plasmid pRBSEco9.4#8 wurde mit SpeI (das in dem Polylinker spaltet,
der die EcoRI-Insertionsstelle für
das genomische DNA-Insert flankiert) und PstI gespalten. Das SpeI-
bis PstI-Fragment mit etwa 1095 bp wurde getrennt und durch Elektrophorese
auf einem 0,5 % Agarosegel gereinigt. Das SpeI/PstI-Promotor-Fragment
wurde dann in das mit NheI und PstI gespaltene pNhe-GDNF-Plasmid
ligiert. Das Fragment wurde in INVaF'-kompetente E. coli-Zellen (Invitrogen)
transformiert, die auf Platten mit LB + Ampicillin plattiert wurden
und über
Nacht bei 37 °C
wuchsen. Plasmid-DNA wurde aus isolierten Kolonien hergestellt und
die Insertion des Promotors durch Restriktionsdigestion und Sequenzieren
bestätigt.
Das Luciferasepromotorplasmid, enthaltend den menschlichen GDNF-Promotor,
wurde pGDNF-1635 genannt.
-
Kontrollierte
Deletionen von pGDNF-1635 werden zur Bewertung der Bedeutung von
verschiedenen Promotor- oder Enhancerregionen des menschlichen distalen
GDNF-Promotors ohne weiteres vorgenommen. Plasmid pNhe-GDNF bildet
eine solche Deletion der 5'-terminalen
etwa 1.040 bp des distalen GDNF-Promotors vom pGDNF-1635. Eine Deletion
der 5'-terminalen
etwa 255 bp des Promotors wird durch Digestion von pGDNF-1635 mit
der Restriktionsendonuclease SacI, Inaktivierung des Enzyms und
Religation des Vektorteils bei niedrigen DNA-Konzentrationen erreicht,
wodurch pSac-GDNF hergestellt wird. Weitere Deletionen können entweder
durch Manipulation mit Restriktionsenzymen oder durch kontrollierte
Deletionen vorgenommen werden, erzeugt mit Exonucleasen, wie von
Henikoff (1984), Gene 28, 357 beschrieben. Eine Karte des menschlichen
distalen GDNF-Promotors voller Länge
und bildliche Darstellungen mehrerer 5'-geschnittener Promotorkonstrukte werden
in 7 gezeigt.
-
Beispiel 3
-
Transfektion von pGDNF-1635 in menschliche
Zellen und Analysieren der Aktivität des menschlichen distalen GDNF-Promotors
-
Menschliche
Glioblastom-U-87-MG-Zellen (ATCC Nummer HTB-14) oder Neuroblastom-SK-N-AS-Zellen (ATCC
Nummer CRL-2137) wurden mit dem Plasmid pGDNF-1635, hergestellt
wie in Beispiel 2 beschrieben, unter Verwendung des Lipofektionsverfahrens
transfektiert (Felgner et al. (1987), Proc. Natl. Acad. Sci. USA
84, 7413–7417).
-
U-87-MG-Zellen
wuchsen zu etwa 40 % Konfluenz in einer Schale mit einem Durchmesser
von 8,5 cm, beschichtet mit Rattenschwanzkollagen, Typ I (Collaborative
Research, Kat.-Nr.
40450). Das Medium wurde entfernt, und die Zellen wurden einmal
mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) gewaschen und vorsichtig
mit einer Lösung,
enthaltend 15 μg
DNA plus 100 μg
lipofectAMINE (Gibco/BRL Nummer 18324-012) in 6,4 ml OptiMEM (Gibco/BRL
Nummer 31985), hergestellt gemäß den Anweisungen
des Lieferanten, überlagert.
Die Zellen wurden für
5 h, oder bis zu 24 h, bei 37 °C
in einer Feuchtatmosphäre
mit 5% CO2 inkubiert. Die Transfektionslösung wurde
dann entfernt und durch 10 ml Minimalmedium (Gibco/BRL Nummer 11095-080),
enthaltend 10 % fetales Rinderserum, 1 % nicht-essentielle Aminosäuren, 1 % Glutamin, 1 % Natriumpyruvat,
ersetzt. Nach 48 h Inkubation bei 37 °C wurden die Zellen gesammelt,
ein Zellextrakt hergestellt und mit Luciferaseassayreagenzien (Promega
Katalognummer E1501) analysiert.
-
SK-N-AS-Zellen
wuchsen zu etwa 50 % Konfluenz in einer Schale mit einem Durchmesser
von 8,5 cm, wurden einmal mit PBS gewaschen und vorsichtig mit einer
Lösung,
bestehend aus 10 μg
DNA plus 80 μg
lipofectAMINE (Gibco/BRL Nummer 18324-012) in 6,4 ml OptiMEM (Gibco/BRL
Nummer 31985), hergestellt, wie oben beschrieben, überlagert.
Die Zellen wurden bei 37 °C
in einer Feuchtatmosphäre
mit 5 % CO2 für 5 h inkubiert. Die Transfektionslösung wurde
dann entfernt und durch 10 ml Dulbecco's Modified Eagle's Medium (Gibco/BRL Nummer 11965-092),
enthaltend 10 % fetales Rinderserum und 1 % nicht-essentielle Aminosäuren, ersetzt.
Nach 48 h wurden die Zellen gesammelt, ein Zollextrakt hergestellt
und mit Luciferaseassayreagenzien (Promega Katalognummer E1501)
analysiert.
-
Die
Wirkung von verschiedenen Promotordeletionen auf die Reportergenexpression
wurde durch geringe Modifikationen der vorhergehenden Transfektionsverfahren
bestimmt. Wenn die Expression eines Promotorkonstrukts mit einem
anderen verglichen wird, ist es wichtig, die Variabilität der Transfektionseffizienz zwischen
den zwei separaten Transfektionen zu berücksichtigen. Dies wurde hier
durch Co-Transfektion mit einem anderen Kontrollplasmid erreicht,
das geringe Mengen eines zweiten, unabhängig analysierten Reporterenzyms
exprimiert. Nach der Co-Transfektion mit einem Gemisch aus dem GDNF-Promotor-Deletionskonstrukt,
das Glühwurm-Luciferase
und das interne Kontrollreporterplasmid exprimiert, werden beide
Reporter unabhängig
analysiert und die Glühwurm-Luciferase-Aktivität wird durch
die Aktivität
des Kontrollreporterenzyms normalisiert. Die Variation der Transfektionseffizienz
zwischen Experimenten wird dadurch beseitigt. Das Kontrollreporterplasmid,
das hier verwendet wurde, war pRL-TK (Promega #E2241), das ein geringes
Niveau an Expression einer zweiten unabhängig analysierbaren Luciferase
bereitstellt, abgeleitet von dem Meeresorganismus Renilla, unter
Kontrolle des Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase-Promotors. Zellysate
werden nacheinander hinsichtlich der zwei unterschiedlichen Luciferasen
unter Bedingungen der separaten Substratzugabe und Pufferzusammensetzung
analysiert, so daß es
kein Spill-over zwischen Glühwurm-
und Renilla-Luciferase-Enzymaktivität gibt.
-
Menschliche
Glioblastom-U-87-MG-Zellen wurden mit einem Gemisch aus 13,5 μg der Reporterplasmide,
gezeigt in 7, und 1,5 μg pRL-TK internem Kontrollplasmid
in Gegen wart von 100 μg
lipofectAMINE, wie zuvor beschrieben, für 24 h transfektiert. Nach
der Transfektion wurden die Zellen in den Inkubator für 20 h in
U-87-MG-Medium rückgewonnen
(MEM, enthaltend 10 % fetales Rinderserum, 1 % nicht-essentielle
Aminosäuren,
1 % Glutamin und 1 % Natriumpyruvat), bevor sie aus Platten mit
einem Durchmesser von 8,5 cm entfernt und auf Rattenschwanzkollagen-beschichteten
12-Lochplatten (Becton Dickinson Labware #40500) in demselben Medium
dispergiert wurden. Die Platten wurden für 9 h inkubiert, wonach U-87-MG-Medium
entfernt und durch OptiMEM ersetzt wurde. Die Zellen wurden für 18 h bei
37 °C inkubiert,
Medien wurden entfernt, Zellen in abgekühlter phosphatgepufferter Kochsalzlösung gewaschen
und ein Zellysat in situ durch Zugabe von 0,25 ml von 1 × passivem
Lysepuffer (Promega #E194A) zu jedem Loch und Inkubation bei Raumtemperatur
für 15
Minuten unter vorsichtigem Schütteln
von Platten hergestellt. SK-N-AS-Zellen wurden mit denselben Plasmiden
transfektiert, wie zuvor beschrieben.
-
Aliquote
Teile von 15 Mikrolitern von jedem Zellysat wurden hinsichtlich
Glühwurm-Luciferase, gefolgt von
Renilla-Luciferase, unter Verwendung von Reagenzien aus einem Dual-Luciferase-Reporterassaysystemkit
analysiert (Promega #E1.910). Luciferaseaktivitäten wurden mit Hilfe eines
96-Loch-Formatluminometers (Dynex Technologies, Modell ML-3000),
der im erweiterten Modus betrieben wird, quantitativ bestimmt. Assays für jedes
Zellysat wurden dreimal wiederholt, während die Ergebnisse für jede gegebene
Behandlung aus dem Durchschnitt von sechs Wiederholungen der Behandlung
genommen wurden.
-
Um
mögliche
Enhancer- und Silencer-Elemente sowie den Grundpromotor selbst positionell
zu kartieren, wurden 5'-Deletionsmutanten
von pGDNF-1635 konstruiert, transfektiert und Luciferaseaktivitäten bestimmt.
Die Ergebnisse sind in 7 gezeigt. Bei U-87-MG-Glioblastomzellen
führte
die Deletion der äußersten
5' 120 bp (–1516) zu
einer 30%igen Verringerung der Promotoraktivität, was die Gegenwart eines
Enhancer-Elements zwischen –1635
und 1516 zeigt. Weitere Deletion bis –1304 verursachte eine 2fache
Erhöhung der
Promotoraktivität,
was auf ein Silencer-Element zwischen –1378 und –1304 schließen läßt. Deletion
der nächsten
170 bp bis –1134
hatte keine offensichtliche Wirkung in U-87-MG-Zellen. Weitere Deletion von –1134 bis –366 führte zum
zunehmenden Verlust der Promotoraktivität, was einen breiten Bereich
an Enhancer-Elementen zeigt. Interessanterweise führte die
Deletion innerhalb dieser Region von –744 bis –593, eine Region, enthaltend
Consensus-Bindungsstellen
für egr2
und AP-2, zu einer deutlicheren Verringerung der Promotoraktivität, was darauf
schließen
läßt, daß egr2 und/oder
AP-2 für
die regulatorische Aktivität
wichtig sind. Im Gegensatz dazu führte die Deletion zwischen –366 und –307, eine
Region, enthaltend eine Consensus-NF-κB-Bindungsstelle, zu keiner
Veränderung
der Promotoraktivität
in U-87-MG-Zellen. Schließlich
führte die
Deletion von –307
bis –193
zu einer etwa 5fachen Erhöhung
der Promotoraktivität,
während
weitere Deletion bis –62
zu leicht erhöhter
Aktivität
führt,
was für
(ein) starke(s) Silencer-Element(e) in dieser Region indikativ ist.
-
Deletionen
der regulatorischen Region in SK-N-AS-Neuroblastomzellen erzeugten
beträchtliche
Unterschiede im Vergleich zu dem Ergebnis, das mit U-87-MG-Zellen
erhalten wird. 7 zeigt die Gegenwart eines
Enhancers in den ersten 120 bp, gefolgt von einem Silencer bei –1378 bis –1304 in
SK-N-AS-Zellen, ähnlich
den Ergebnissen, die zuvor für
U-87-MG-Zellen beschrieben
wurden. Jedoch führt
die Deletion in der Region –1304
bis –1134,
die keine Wirkung auf U-87-MG-Zellen aufwies, zu einer Verringerung
in SK-N-AS-Zellen, was auf die Gegenwart eines Zelltyp-spezifischen
Enhancers in dieser Region schließen läßt; ein Paar von Consensus-Bindungsstellen
für den
Transkriptionsfaktor AP-2 wurde in dieser Region gefunden. Ein anderer Unterschied
zwischen diesen zwei Zellinien wurde zwischen –1134 und –852 gefunden. Die Deletion
dieser Region, von der zuvor gezeigt wurde, daß sie ein Enhancer in U-87-MG-Zellen
ist, verursachte eine Erhöhung der
Luciferaseexpression in SK-N-AS-Zellen; eine Consensus-Bindungsstelle
für CREB
wurde innerhalb dieser Region gefunden. Proximale Deletionen zwischen –852 und –593 offenbarten
eine Region an Enhancern in SK-N-AS-Zellen, die hinsichtlich der
Wirkung zu denen ähnlich
sind, die in U-87-MG-Zellen
gefunden werden. Weitere Deletion zwischen –593 bis –366 und –366 bis –307 verursachte eine 3- bzw.
2fach erhöhte
Luciferaseaktivität
in SK-N-AS-Zellen, was für
einen Silencer in dieser Zellinie indikativ ist. Im Gegensatz dazu zeigten
U-87-MG-Zellen, daß die
Region –593
bis –366
scheinbar als ein Enhancer fungiert, während –366 bis –307, eine Region, enthaltend
eine offensichtliche NF-KB-Bindungsstelle, keine Wirkung aufwies.
Zusammengenommen lassen die Ergebnisse darauf schließen, daß Zelltyp-spezifische
Elemente die Aktivität
in diesem Promotor modifizieren können.
-
Beispiel 4
-
Klonen und Charakterisierung der menschlichen
medialen und proximalen GDNF-Promotoren
-
A. Mediale Promotor-abgeleitete cDNA aus
menschlicher fetaler Niere
-
Ein
CapFinder PCR-cDNA-Synthesekit (Clontech Laboratories) wurde als
Ausgangspunkt in einem modifizierten RACE-Verfahren verwendet, um
cDNA-Bibliotheken zu erzeugen, angereichert an GDNF-cDNA-5'-Enden. cDNA-Synthese
des ersten Stranges auf 0,5 _g polyA+-RNA entweder von menschlicher
fetaler Niere, fetalem Gehirn oder adultem Skelettmuskel (Clontech
Laboratories) wurde gemäß den Anweisungen des
Herstellers durchgeführt
(CapFinder Kit, Clontech Laboratories), außer daß die cDNA-Synthese mit 1 μl (50 ng/μl) zufälliger Hexamere
gestartet wurde (Gibco/BRL). PCR wurde gemäß den Anweisungen durchgeführt, außer daß Primer
der gelieferte Caphinder PCR-Primer und GDNF-Anti-sense waren, jeweils
bei 0,4 μM vorliegend.
Das PCR-Programm bildete eine anfängliche Denaturierung bei 94 °C für 3 min
und 24 Zyklen der Denaturierung für 1 min bei 94 °C, Annealing
für 1 min
bei 58 °C
und Primerextension für
1 min bei 72 °C,
mit einer Endextension bei 72 °C
für 10
nun.
-
Die
primären
PCR-Reaktionen wurden 1000fach in sterilem destilliertem Wasser
verdünnt.
Ein aliqunter Teil von 1 μl
von jeder der verdünnten
Reaktionen wurde der sekundären
Amplifikation in ähnlichen
Reaktionsgemischen wie den zuvor verwendeten unterzogen, außer in Gegenwart
von 0,2 μM
CapFinder PCR-Primer und 0,4 μM
Primer Nr. 5191 (5'-GGT
CAT CAT CAA AGG CGA TGG GT-3' (SEQ
ID Nr. 18)) für
25 Zyklen desselben Temperaturprogramms. Ein Southern-Blot von aliquoten
Teilen der sekundären
PCR-Reaktionen, getrennt durch Agarosegelelektrophorese und mit 32P-ATP-markierten outGDNF1 (Beispiel 1B,
oben) sondiert, zeigte mehrere Bänder
mit einer Länge
von 600 bis 1.100 bp. PCR-Produkte
in diesem Größenbereich
wurden durch Agarosegelelektrophorese gereinigt, die DNA gewonnen
und zu pCR 2.1 (Invitrogen) ligiert. Das Ligationsgemisch wurde
in ElectroMAX DH10B-Zellen (Gibco/BRL) elektroporiert und auf Platten
mit LB-Agar + 50 μg/ml
Ampicillin + 50 μg/ml
Kanamycin plattiert. Nach der Übernachtinkubation
bei 37 °C
wurden durch Standardverfahren die Kolonien auf Nylon-Membranen
planiert, die DNA denaturiert, neutralisiert und auf der Membran
unter Einwirkung von UV-Licht vernetzt. Die Filter wur den mit einer
markierten cDNA-Sonde hybridisiert (huGDNF aus Beispiel 1A, oben),
und DNA wurde aus den Hybridisierungs-positiven Kolonien hergestellt
und sequenziert. Die Sequenz einer solchen cDNA, abgeleitet von
menschlicher fetaler Niere, wird nachstehend gezeigt.
-
-
Bei
der obigen Sequenz werden die Nucleotide 585 bis 607 durch den Primer
Nr. 5191 beigetragen, die Nucleotide 1 bis 97 (Exon II, siehe 1) und die Nucleotide 98 bis 146 sind
homolog mit den Nucleotiden 5 bis 101 bzw. den Nucleotiden 673 bis
721 des PCR-Walking-Fragments
von menschlicher genomischer DNA, beschrieben in Beispiel 1B, und
die Nucleotide 98 bis 607 sind homolog mit den Nucleotiden 24 bis
611 in der cDNA-Sequenz, beschrieben in Beispiel 1A, mit einer 78-bp-Deletion
zwischen deren Nucleotiden 122 bis 201.
-
B. Proximale Promotor-abgeleitete cDNA
aus menschlichem fetalem Gehirn
-
5'-RACE wurde mit einem
5'-AmpliFINDER RACE
Kit (Clontech Laboratories) unter Verwendung von zufällig geprimter
menschlicher fetaler Gehirn-polyA+-RNA (Clontech
Laboratories) und zwei Runden der PCR-Amplifikation unter Verwendung
von ineinandergeschachtelten Gruppen von Primern durchgeführt. Die primäre PCR-Amplifikation
wurde mit Ankerprimer (5'-CCT
CTG AAG GTT CCA GAA TCG ATA G-3' (SEQ
ID Nr. 20)) und genspezifischem Primer 1 (5'-GGT CAT CAT CAA AGG CGA TGG GT-3' (SEQ ID Nr. 16))
gemäß den vom
Lieferanten vorgeschlagenen Bedingungen für 40 Zyklen unter Verwendung
einer Annealingtemperatur von 54 °C
durchgeführt.
Nach 100facher Verdünnung
in destilliertem Wasser wurde 1 μl
des verdünnten primären PCR-Produktes
weiter für
30 Zy klen mit Primer Nr. 3442 (5'-GGA
ACC TCG AGA ATC GAT AGT GAA TTC GTG-3' (SEQ ID Nr. 21)) und entweder genspezifischem
Primer 2 (5'-TCG
TAC GTT GTC TCA GCT GCA TC-3' (SEQ
ID Nr. 22)) oder genspezifischem Primer 3 (5'-ACC TTT TCC TCT GGA ATT CTC TG-3' (SEQ ID Nr. 23))
PCR-amplifiziert. PCR-Bedingungen waren ähnlich der primären PCR-Amplifikation,
außer
daß eine Annealingtemperatur
von 57 °C
verwendet wurde. Amplifizierte PCR-Produkte wurden in dem Vektor
pCR2.1 (Invitrogen) geklont und sequenziert. Ein Produkt aus der
sekundären
Amplifikation mit Primer Nr. 3442 und genspezifischem Primer 2 wird
nachstehend gezeigt.
-
-
Bei
der obigen Sequenz werden die Nucleotide 1 bis 30 und 513 bis 535
durch Primer Nr. 3442 bzw. genspezifischen Primer 2 beigetragen,
sind die Nucleotide 33 bis 166 homolog mit den Nucleotiden 588 bis 721
des PCR-Walking-Fragments der menschlichen genomischen DNA, beschrieben
in Beispiel 1B, und sind die Nucleotide 118 bis 535 homolog mit
den Nucleotiden 24 bis 519 in der cDNA-Sequenz von Beispiel 1A,
mit einer 78-bp-Deletion zwischen den Nucleotiden 122 bis 201.
-
C. Sequenz des proximalen Promotors
-
Die
Sequenz des PCR-Walking-Fragments von menschlicher genomischer DNA,
beschrieben in Beispiel 1B, wurde unter Verwendung des Plasmids
pRBSEco9.4#8 als Matrize verlängert,
um die Promotorsequenz des proximalen Promotors zu erhalten, gezeigt
in den 4A bis 4C (SEQ
ID Nr. 2).
-
Die
Positionen +6 und +67 in der Sequenz, gezeigt in 4B,
scheinen in verschiedenen genomischen DNAs variabel zu sein; Position
+6 kann entweder A oder G sein, und Position +67 kann entweder T oder
C sein.
-
Beispiel 5
-
Konstruktion eines Luciferase-Reporterplasmids,
enthaltend sowohl menschliche distale als auch proximale GDNF-Promotoren
-
Ein
Reportergenplasmid, enthaltend die menschlichen proximalen und distalen
GDNF-Promotoren und
die Gen-kodierende Luciferase, die funktionell damit gekoppelt ist,
wurde gemäß der Strategie
hergestellt, die in den 6A bis 6B angegeben
ist. Die proximalen und distalen GDNF-Promotoren, die innerhalb des
Plasmids pRBSEco9.4#8 enthalten sind, wurden in zwei Schritten in
die einmaligen EcoRI- und HindIII-Stellen des pGL3-Basic-Reporterplasmidderivats,
pGDNF-1635, bewegt. Das Verfahren wird zunächst kurz beschrieben, gefolgt
von einer ausführlicheren
Beschreibung.
-
Zunächst wurde
die Region zwischen den Nucleotides –10 und +705 in der proximalen
Promotorsequenz, gezeigt in den 4A bis 4C,
durch PCR modifiziert, um die Translationsinitiationsstelle bei
bp 696 bis 698 zu entfernen. Das PCR-Produkt wurde dann in Plasmid
pKS bluescript II geklont. Das Insert wurde aus einem Klon entfernt,
unter Nutzung des Vorteils einer benachbarten HindII-Stelle in dem
Polylinker des Plasmids sowie der einmaligen EcoRV-Stelle innerhalb
des Inserts. Das HindIII- bis EcoRV-Insertfragment wurde dann in
EcoRV- und HindIII-gespaltenes pRBSEco9.4#8 geklont, wodurch das
Plasmid pRBSEco9.4proxmod erhalten wurde. Das Insert aus Plasmid
pRBSEco9.4proxmod wurde durch Spaltung an den einmaligen EcoRI-
und HindIII-Stellen entfernt und in EcoRI- und HindIII-gespaltenes
pGDNF-1635 geklont, hergestellt, wie in Beispiel 2 beschrieben,
wodurch das Plasmid pGDNFprox+dist erhalten wurde.
-
Die
Translationsinitiationsstelle in Exon III wurde durch PCR mit dem
Primer Nr. 5361 (5'-CCA
GAT ATC CCA TAC AGG CCA A-3' (SEQ
ID Nr. 25)) und 5363 (5'-ATA
ACT AGA TCT TAA AGT CCC GTC C-3' (SEQ
ID Nr. 26)) modifiziert. PCR-Reaktionen enthielten 0,2 mM dNTPs,
0,4 M jedes Primers Nr. 5361 und 5363, 70 U/ml Expand DNA-Polymerase und eine
1 × Konzentration
des rechtlich geschützten
Puffers, der durch den Lie feranten der Polymerase (Boehringer/Mannheim)
bereitgestellt wurde. Die DNA-Matrize für die Amplifikation betrug
0,1 ng Plasmid pRBSEco9.4#8. Reaktionen von jeweils 50 μl wurden
mit Mineralöl überlagert,
anfänglich
bei 94 °C
für 3 min
denaturiert und 5 mal unter Denaturierung für 1 min bei 94 °C, Annealing für 1 min
bei 42 °C
und Primerextension für
1 min bei 72 °C
zyklisiert, gefolgt von weiteren 30 Zyklen mit ähnlichen Zeiten und Temperaturen,
außer
daß die
Annealingtemperatur auf 53 °C
erhöht
wurde, und mit einer Endextension bei 72 °C für weitere 10 min beendet. Elektrophorese
eines aliquoten Teils aus der PCR-Reaktion zeigte das erwartete Produkt
von etwa 700 bp. Nach der Reinigung des PCR-Produktes (Promega MagicPrep) wurde
es in EcoRV-gespaltenes Plasmid pBluescript II KS geklont. Das etwa
700-bp-Insert aus einem resultierenden Plasmid wurde durch Digestion
mit EcoRV und HindIII freigesetzt und das Insert gelgereinigt. Dies
wurde in pRBSEco9.4#8 geklont, das mit EcoRV und HindIII gespalten
worden war. Nach der Selektion auf Kanamycin-enthaltenden Platten
und Screenen hinsichtlich der Gegenwart einer zusätzlichen
BglII-Stelle, die
in das Plasmid via PCR eingeführt
wurde, wurde ein resultierendes Produktplasmid, p.Eco9.4proxmod,
hinsichtlich des Sequenzierens und weiterer Manipulation ausgewählt.
-
Plasmid
pEco9.4proxmod wurde mit EcoRI und HindIII gespalten, um das Insert
von etwa 6,8 kb freizusetzen. Dies wurde ohne Gelreinigung des Fragments
in EcoRI und HindIII-gespaltenem
pGDNF-1635 ligiert (dieses pGL3-Basic-Derivat wurde verwendet, da
eine einmalige EcoRI-Stelle, direkt im Inneren des stromaufwärts Polylinkersegments,
während
seiner Konstruktion eingeführt
worden war). Transformanten wurden auf Ampicillinenthaltenden Platten
selektiert. Ein Plasmid, pGDNFprox+dist, mit dem gewünschten
Insert wurde zur weiteren Arbeit verwendet.
-
Beispiel 6
-
Konstruktion eines Luciferase-Reporterplasmids
enthaltend den menschlichen proximalen GDNF-Promotor
-
Beseitigung
von stromaufwärts
Teilen der Promotoren in pGDNFprox+dist führte zu Reporterplasmiden mit
den proximalen (d. h. medialen und proximalen) Promotoren allein,
was die Expression von Luciferase antreibt. Dies wurde erreicht
durch Spaltung von pGDNFprox+dist mit Restriktionsendonuclease MluI
und Religation des restlichen Plasmids, wodurch pGDNFprox Mlu erhalten
wurde. Weitere Deletionen werden durch Spaltung dieses Plasmids
(oder pGDNFprox+dist) mit MluI und einem anderen Restriktionsenzym,
das in dem proximalen Promotor, aber nicht im Rest des Plasmids
spaltet, durchgeführt.
Beispielsweise erzeugt die Spaltung mit MluI, gefolgt von der Spaltung
mit NruI, die Umwandlung zu glatten Enden mit Klenow-Fragment plus dNTPs,
und eine anschließende
Religation erzeugt pGDNFprox Nru.
-
Beispiel 7
-
Ergebnisse der Umkehrtranskriptions-Polymerase-Kettenreaktion
(RT-PCR)
-
RT-PCR
wurde auf verschiedenen RNA-Präparaten
unter Verwendung eines gemeinsamen stromabwärts Primers und von stromaufwärts Primern
durchgeführt,
die spezifisch für
die distalen, medialen und proximalen GDNF-Transkripte sind, um
die relative Häufigkeit
der drei Transkripte in menschlichen Geweben oder U-87-MG-Zellen
zu bestimmen. Der distale Primer, 5'-CCC AGG ATT GCG AAC TCT TGC-3' (SEQ ID Nr. 27) war
identisch mit den Nucleotiden 35 bis 55 der Sequenz, die in Beispiel
1E gezeigt ist. Der mediale Primer, 5'-TCT CCA AGT CCC TGC TAA CTT CT-3' (SEQ ID Nr. 28)
war identisch mit den Nucleotiden 16 bis 38 der Sequenz, die in
Beispiel 4A gezeigt ist. Der proximale Primer, 5'-CGT GCA TTC TGC GGT TCT-3' (SEQ ID Nr. 29)
war identisch mit den Nucleotiden 72 bis 89 der Sequenz, die in
Beispiel 4E gezeigt ist. Der gemeinsame stromabwärts Primer, 5'-GAG CAG CAC CAG
GCA GAC-3' (SEQ
ID Nr. 30), wurde gewählt,
um die Komplexität
zu beseitigen, die aus dem alternativen Spleißen resultiert, das an der
Exon II/Exon III-Verbindung stattfinden kann.
-
Die
Gesamt-RNA wurde aus U-87-MG-Zellen hergestellt. U-87-MG-Zellen
wuchsen zur Konfluenz in 8,5-cm-Schalen, wie in Beispiel 3 beschrieben.
Das Medium wurde dann zu OptiMEM (Gibco/BRL Nummer 31985), ergänzt mit
0,5 % Rinderserumalbumin, gewechselt und die Zellen für weitere
12 h in diesem Medium inkubiert, wonach 10 ng/ml IL-1–,
10 nM Phorboldidecanoat, 50 ng/ml Grund-FGF, 1 mM Dibutyryl-cyclisches AMP,
1M Dexamethason, 10 ng/ml TNF^ oder keine Zugaben (Medien) durchgeführt wurden.
Die Zellen wurden weitere 12 h inkubiert, und die Gesamt-RNA wurde
unter Verwendung von RNA-zolTM B gemäß den Anweisungen
des Herstellers isoliert (Tel-Test, Inc., Friendswood, TX).
-
Um
mögliche
kontaminierende genomische DNA in den RNA-Proben zu beseitigen,
wurden sie zunächst
mit DNase I behandelt. Ein Mikrogramm polyA+-mRNA
aus menschlicher fetaler Leber, adulter Leber, fetaler Niere, fetalem
Gehirn, adultem Gehirn oder adultem Skelettmuskel (Clontech Laboratories)
oder 3 μg Gesamt-RNA
(U-87-MG-Zellen), wurde mit 1 Einheit DNase I (RQ1 RNase-freie DNase,
Promega #M610A) bei 37 °C
für 30
Minuten vorbehandelt, gefolgt von 20minütiger Wärmeinaktivierung bei 70 °C, vor der
cDNA-Synthese des ersten Stranges. Erststrang-cDNA wurde entweder
aus 3 μg
Gesamt-RNA (U-87-MG-Zellen)
oder 1 μg
polyA +RNA (menschliche Gewebe-RNAs) mit
einem Gibco SuperScriptTM-Präamplifikationssystemkit
(Gibco #18089011), wie vorgeschrieben, unter Verwendung von 50 ng
zufälligen
Primern synthetisiert. PCR wurde in 50 μl Reaktionsvolumen mit 0,2 mM
dNTPs, 1 μM
distalen, medialen, proximalen und gemeinsamen Primern, 1 μl cDNA als
Matrize und 1 μl
AdvantageTM KlenTaq-Polymerase-Mischung
(Clontech #8417-1), in Gegenwart von Puffer, geliefert mit der Polymerase,
durchgeführt.
Positive Kontrollen wurden durch Substitution der 1-μl-cDNA-Matrize
mit 1 μl,
enthaltend entweder 0,1 Attomol, 0,01 Attomol oder 0,001 Attomol
(1 Zeptomol = 1 × 10–21 mol)
von einer der distalen, medialen oder proximalen cDNAs (Beispiele
1E, 4A bzw. 4E), oder mit äquimolaren
Mengen von jeder der obigen cDNAs bereitgestellt. Negative Kontrollen
bestanden aus der Substitution der 1-μl-cDNA-Matrize mit 1 μl einer ähnlichen
Reaktion, wo die Addition von Umkehrtranskriptase weggelassen wurde.
Temperaturzyklusparameter bestanden aus anfänglicher Denaturierung bei
94 °C für 2 Minuten,
gefolgt von 30 Zyklen Denaturierung bei 94 °C für 30 Sekunden, Annealing bei 66 °C für 30 Sekunden
und Extension bei 72 °C
für 1 Minute,
gefolgt von einer Endinkubation bei 72 °C für 10 Minuten. Zehn Mikroliter
aliquote Teile der PCR-Reaktionen wurden auf 4 % NuSieve® 3:1
Agarosegele in TBE-Puffer (FMC BioProducts #54906) aufgebracht und
durch Elektrophorese getrennt.
-
Die
Gele wurden visualisiert und mit Hilfe eines Transilluminators bei
302 nm fotografiert.
-
8A zeigt
die Bewertungsergebnisse der RT-PCR. Spur 1 zeigt ein Band mit einer
Größe, die
mit dem vorhergesehenen 114 bp übereinstimmt,
was das Ergebnis der Amplifikation von 0,1 Attomol des geklonten
proximalen Transkripts aus Beispiel 4E mit einem Gemisch aus den
Primern ist. Spur 2 zeigt ein Band, das mit dem vorhergesehenen
150-bp-Produkt übereinstimmt,
was aus der Amplifikation von 0,1 Attomol des geklonten medialen Transkripts
aus Beispiel 4A mit dem Primergemisch resultiert. Spur 3 zeigt ein
Band, das eine mit dem vorhergesehenen 208-bp-Produkt übereinstimmt,
was aus der Amplifikation von 0,1 Attomol des geklonten distalen
Transkripts aus Beispiel 1E mit dem Primergemisch resultiert. Die
Produktbänder
in den Spuren 1, 2 und 3 sind von ungefähr gleicher Intensität, was darauf
schließen
läßt, daß die Amplifikation
von jedem Produkt mit ähnlicher
Wirksamkeit unter diesen Bedingungen stattfindet. Spur 4 zeigt,
daß kein
Produkt gefunden wurde, wenn keine Matrize zugegeben wurde. Spur
5 ist das Ergebnis der Amplifikation eines Gemisches aus 0,1 Attomol
von jeder der proximalen, medialen und distalen Matrizen mit dem
Primergemisch. Die Spuren 6 und 7 sind ähnlich der Spur 5, außer daß jede Matrize
bei 0,01 Attomol (Spur 6) oder 0,001 Attomol (1 Zeptomol, Spur 7)
vorlag. Die Spuren 5, 6 und 7 zeigen zusammengenommen, daß die Amplifikation
von jedem Produkt mit ähnlicher
Wirksamkeit stattfindet und daß die
Empfindlichkeit des Assays 1 Zeptomol oder weniger für jede der
drei Matrizen beträgt.
Separate Experimente, wo 0,1 Attomol proximale Matrize in Gegenwart
von nur medialen, distalen und gemeinsamen Primern zyklisiert wurde
oder 0,1 Attomol der medialen Matrize in Gegenwart von nur proximalen,
distalen und gemeinsamen Primern zyklisiert wurde oder 0,1 Attomol
der distalen Matrize in Gegenwart von nur proximalen, medialen und
gemeinsamen Primern zyklisiert wurde, zeigte keine Produkte, was
eine Abwesenheit von Kreuzreaktivität zwischen unähnlichen
Matrizen und Primern angibt (Ergebnisse nicht gezeigt).
-
8B zeigt
die Ergebnisse von RT-PCR mit den proximalen, medialen und distalen
Transkriptprimern auf RNA, isoliert aus U-87-MG-Zellen, nach verschiedenen
Behandlungen. Spur 1 enthält
die Produkte nach der Amplifikation von einem Gemisch aus 0,1 Attomol
von jeder Matrize. Spur 4 zeigt die RT-PCR-Produkte aus der Amplifikation
von RNA, isoliert aus U-87-MG-Zellen, in Gegenwart von Medien allein,
während Spur
3 eine ähnliche
Reaktion ist, außer
daß Umkehrtranskriptase
nicht zu der cDNA-Synthesereaktion hinzugefügt wurde (-RT-Kontrolle). Ungefähr gleiche
Mengen an Produkten aus der distalen und proximalen Amplifikation
wurden in Spur 4 gefunden, während
Spur 3 keine Produkte zeigte, was angibt, daß die Bildung von Produkten
von der Gegenwart von Umkehrtranskriptase abhängig ist. Die Spuren 5, 6,
7 und 8 zeigten, daß 12-h-Behandlung
von U-87-MG-Zellen mit 10 ng/ml Interleukin-1– (IL-1–),
10 nM Phorboldidecanoat (PDD), 50 ng/ml basischem Fibroblastenwachstumsfaktor
(bFGF) oder 1 mM Dibutyryl-cAMP (db-cAMP), Erhöhungen in bezug auf das Vehikel
allein (Spur 4) der Menge von proximalen und distalen Transkripten von
GDNF verursachte. In den Spuren 5 bis 8 ist der Anteil von proximalen
und distalen Transkripten ungefähr äquivalent
mit etwas mehr distalen als proximalen Produkten, die in jeder Spur
offensichtlich sind. Spur 9 zeigt, daß 12-h-Behandlung von U-87-MG-Zellen
mit 1 M Dexamethason die Menge an proximalen und distalen Transkripten
von GDNF in bezug auf das Vehikel allein verringert. Schließlich zeigt
Spur 10, daß 12-h-Behandlung
von U-87-MG-Zellen
mit 10 ng/ml Tumornekrosefaktor^ (TNF^) die Menge an proximalen
und distalen Transkripten von GDNF in bezug auf das Vehikel allein
erhöht.
Daher sind sowohl proximale als auch distale Transkripte von GDNF,
aber nicht das mediale Transkript, in U-87-MG-Zellen offensichtlich und die Mengen
von diesen Transkripten kann durch Behandlung mit IL-1–,
PDD, bFGF, db-cAMP oder TNF^ erhöht
werden, während
Dexamethason die Transkripte verringert.
-
8C zeigt
das Ergebnis von RT-PCR mit dem proximalen, medialen und distalen
Primergemisch auf RNA, isoliert aus verschiedenen menschlichen Geweben.
Die Spuren 3 bis 8, enthaltend die Produkte aus der Amplifikation
von RNA aus fetaler Leber, adulter Leber, fetaler Niere, adultem
Gehirn, fetalem Gehirn bzw. adultem Skelettmuskel, zeigen nur die
Gegenwart des distalen Transkript-abgeleiteten Produkts. Fetale
Niere (Spur 5) und adulter Skelettmuskel (Spur 8) zeigen eine ungefähr gleiche
und die höchste
Konzentration an Produkt, während
fetales Gehirn (Spur 7), fetale Leber (Spur 3) und adulte Leber
(Spur 4) progressiv weniger Produkt zeigen. Adultes Gehirn (Spur
6) zeigt ein noch detektierbares Produkt. Kontrollreaktionen, wo
Umkehrtranskriptase aus der cDNA-Synthesereaktion weggelassen wurde,
zeigten kein Produkt bei allen der obigen Gewebe (Ergebnisse nicht
gezeigt). Daher enthalten im Gegensatz zu U-87-MG-Zellen diese Gewebe
nur das distale Transkript von GDNF.
-
Die
RT-PCR-Ergebnisse, die in 8A gezeigt
sind, zeigen, daß dieser
Assay für
drei Transkripte von GDNF sowohl sensitiv als auch spezifisch ist.
Die Ergebnisse aus 8B geben an, daß sowohl
proximale als auch distale Transkripte in ungefähr gleichen Anteilen ohne weiteres
in U-87-MG-Zellen, die auf unterschiedliche Weisen behandelt werden,
detektiert werden. Jedoch detektierte RT-PCR von RNA, isoliert aus
selektierten menschlichen Geweben, nahezu ausschließlich die
Gegenwart des distalen Transkripts aufgrund der Aktivität des distalen
Promotors. Es ist möglich,
daß andere
Transkripte in diesen menschlichen Geweben vorliegen, aber das distale
Transkript liegt in weit höheren
Konzentrationen vor, so daß es
das einzige ist, das unter diesen Bedingungen der Amplifikation
delektiert wurde. Außerdem
können
die U-87-MG-Zellen einen spezifischen Zelltyp oder eine Entwicklungsstufe
darstellen, die in dieser eingeschränkten Probenentnahme von Geweben
nicht vorliegen. Die hier dargestellten Ergebnisse lassen darauf
schließen,
daß der
distale Promotor ein Hauptparameter der GDNF-Expression in vivo
ist.
-
Daher
wurden distaler und proximaler menschlicher GDNF-Promotor und Reportergenkonstrukte,
umfassend ein, zwei oder drei Promotoren, offenbart. Obwohl bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ausführlich
beschrieben wurden, ist es selbstverständlich, daß offensichtliche Änderungen
ohne Abweichung vom Geist und Umfang der Erfindung, die durch die
anhängenden
Ansprüche
definiert ist, gemacht werden können.
-
Biologisch
reine Kulturen der E. coli-Transformante XLOLR/pRBSEco9.4#8, erhalten
in Beispiel 1C, wurden bei der American Type Culture Collection
(ATCC), 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland, USA, am 15. Juli
1997, hinterlegt und erhielten die Hinterlegungsnummer 98498. Die
Hinterlegung erfolgte gemäß den Bestimmung
des Budapester Vertrags. Sollte es aufgrund von Routinesequenzierfehlern
eine Abweichung zwischen der Sequenz, die in der vorliegenden Anmeldung
dargestellt ist, und der Sequenz des Gens von Interesse in dem hinterlegten
Plasmid geben, ist die Sequenz in dem hinterlegten Plasmid maßgeblich.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-