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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der direkten Nucleinsäuredetektion,
insbesondere von RNA in geringer Kopienanzahl, ohne dass eine Amplifikation
der Anzahl an RNA-Molekülen
oder eine Amplifikation eines Detektionssignals erforderlich wäre. Das
Verfahren nutzt weiters Kapillarelektrophorese zur Detektion einer Target-RNA-DNA-Sonden-Hybrid-Bande.
Außerdem
kombiniert die Erfindung laserinduzierte Fluoreszenz und Kapillarelektrophorese.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Quantifizierung von RNA, insbesondere von infektiösen Mitteln
oder von zellulären
Quellen stammender RNA, ist wichtig für die Diagnose und Überwachung
von Krankheitszuständen,
die durch solche Mittel verursacht werden. Die in einem Serum detektierte
Viruslast korreliert beispielsweise mit hohen Konzentrationen eines
Virus in den Lymphknoten und hat prognostischen Wert für die Einschätzung der
Weiterentwicklung von AIDS in fortgeschrittene Stadien, wie von
Ho et al., Nature 373, 123 (1995), und Mellors et al., Ann. Intern. Med.
122, 573 (1996), beschrieben wurde. Virustiter in einem Serum korrelieren
außerdem
mit dem Fortschreiten der Krankheit bei anderen Viren, wie z.B.
HCV, andere Non-A-Non-B-Hepatitis als HCV und atypische Lentiviren.
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Es
gibt eine Reihe von grundlegenden Problemen bei der RNA-Quantifizierung
in geringer Kopienzahl. Wenn zu wenig Moleküle für eine Detektion durch herkömmliche
Mittel vorhanden sind, ist eine Amplifikation der Targetsequenz
erforderlich, um ihre Anzahl um mehrere logarithmische Einheiten
zu erhöhen.
Die Variabilitätskoeffizienten
(VK) können
oft über
20 Prozent oder mehr betragen, sodass das erhaltene Ergebnis nicht verlässlich ist
und nicht mit dem Krankheitszustand korreliert. Der Variabilitätskoeffizient
(VK) ist definiert als Standardabweichung der erhaltenen Werte dividiert
durch das Mittel. Ein verstärktes
Signal von einer kleineren Anzahl an Targetmolekülen ist ein weiterer Ansatz,
aber das Endergebnis hängt
davon ab, dass eine große Zahl
an Reaktionen in der richtigen Reihenfolge stattfindet. Dies führt wieder
zu einem großen
VK, da Fehler in der Reaktionsabfolge ein Spektrum von Werten ergeben.
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Alternativ
dazu wird eine direkte Messung der geringen RNA-Kopienzahl in der
nativen Probe, auch wenn eine angemessene Detektionsempfindlichkeit
erreicht werden kann, durch die inhärente Instabilität der RNA-DNA-Doppelstränge verhindert.
Eine Steigerung der Länge
des hybridisierten Targets kann sowohl die Empfindlichkeit als auch
die Stabilität
des Hybrids erhöhen,
aber die zusätzlichen
Nucleotidsequenzkombinationen erhöhen auch die Möglichkeit
einer nichtspezifischen Hybridisierung an Fragmente von Wirt-Nucleinsäuren oder
einer partiellen Hybridisierung an nichtselektierte Regionen des
Virusgenoms, was zu einem fälschlicherweise
erhöhten
positiven Wert führt.
Die meisten Verbesserungen in der Quantifizierung von RNA in geringen
Kopien bis heute stellen Versuche dar, die an Signal- oder Nucleinsäure-Amplifikationsstrategien beteiligten
mehreren molekularen Vorgänge
besser kontrollieren zu können.
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Die
drei derzeit verfügbaren
Hauptamplifikationssysteme umfassen Verzweigtketten-Signalamplifikation
(bDNA), Umkehrtranskriptase-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) und nucleinsäureseqüenzgestützte Amplifikation
(NASBA). Die Strategie der ersten beiden, bDNA und RT-PCR, umfasst
den Einsatz eines ersten Reaktionsschritts, der das System von einem
RNA-Target in ein DNA-Target überführt.
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Bei
bDNA umfasst eine anfängliche
Sonde, die mit einer komplementären
Sonde hybridisiert, eine Vielzahl an nichtkomplementären Stellen,
die zur Hybridisierung an weitere DNA-Stränge in der Lage sind, welche
wiederum Stellen hybridisieren können,
die zur Sondensequenz nicht komplementär sind, sodass, indem wiederholte
Hybridisierungsschichten entstehen, eine verzweigte DNA-Struktur
mit äußerster
Komplexität
entsteht. Der letzte Strang, der einem Annealing in der verzweigten
Struktur unterzogen werden soll, trägt einen Reporter. Somit führt das
ursprüngliche
RNA-Targetmolekül
zu einer Verstärkung
der Signalerzeugungsfähigkeit
des Systems. Eine umfassende Erklärung und Beschreibung des bDNA-Verfahrens
findet sich in Fultz et al., Quantitation of Plasma HIV-1 RNA Using
an Ultra Senstitive Bran ched DNA (bDNA) Assay, in: Program and Abstracts
of the 2nd National Conference on Human Retroviruses (1995), und
in der Produktliteratur, L-6170 Rev. 5.0 für den QuantiplexTM HIV-RNA
Assay (Chiron Corporation).
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Bei
der RT-PCR wird eine cDNA aus der RNA-Matrize hergestellt, worauf
eine herkömmliche PCR-Amplifikation
unter Einsatz von ausgewählten
Primern zur Definition des linken und rechten Endes des Amplikons
folgt. Jeder nachfolgende Synthese- und Denaturierungsdurchgang führt zu einer
exponentiellen Steigerung der Anzahl an Nachkommensträngen, die
im System erzeugt werden. Nachdem die Amplifikation abgeschlossen
ist, kann eine Sonde mit einer zu einem gewissen Abschnitt des Amplikons
komplementären Sequenz,
die einen Reporter trägt,
zur Detektion des amplifizierten Targets eingesetzt werden. Sowohl
bei RT-PCR als auch bei bDNA kann theoretisch ohne das ursprüngliche
RNA-Target ausgekommen werden, ohne das die Empfindlichkeit des
Tests beeinträchtigt
wird, sobald die Überführung in
ein DNA-System stattgefunden hat. Diese Verfahren umgehen die inhärente Labilität des RNA-Targets
oder seines RNA-DNA-Doppelstrang-Hybrids effektiv.
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Auf ähnliche
Weise teilen RT-PCR und bDNA auch viele Mängel. Beide Systeme hängen von
der Vollständigkeit
einer großen
Anzahl an aufeinander folgenden Hybridisierungsvorgängen ab.
Wenn ein früher
Hybridisierungsvorgang aus einem von einer Reihe von Gründen, wie
z.B. einer strukturellen (sterischen) Hinderung, unkorrigierter
Fehlpaarung, Bindung eines defekten Enzymmoleküls usw., fehlschlägt, nimmt
die Endzahl der Kopien und somit die Intensität des Signals ab. Diese zufälligen Vorfälle tragen
zum Teil zur großen Empfindlichkeit
der Tests bei, die mit einem stark variierbaren Variabilitätskoeffizienten
gekoppelt sind. Die handelsübliche
Form des Tests normalisiert die Variabilität durch Coamplifikation eines
internen Standards. Um die Variabilität zu kontrollieren, muss der
interne Standard unter identischen Bedingungen amplifiziert werden
wie das Target, aber immer noch vom Target unterschieden werden
können,
eine fast unmögliche
Aufgabe. Außerdem
verändert
die Einführung
eines internen Standards die PCR-Reaktionskinetik selbst. RT-PCR ist
zwar bis zu einem gewissen Grad wirksam, in der Praxis ist sie jedoch sehr
arbeitsaufwändig
und unter normalen klinischen Laborbedingungen nicht praktisch.
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Bei
NASBA wird die Labilität
von RNA überwunden,
indem die Kopienanzahl auf einen sehr hohen Wert erhöht wird.
Das Verfahren umfasst die Schaffung einer cDNA aus der Target-RNA
und dann die Bildung einer großen
Anzahl an Transkripten aus einer bDNA-Matrize, die wiederum in cDNA übergeführt werden
können,
usw. Die Anzahl an produzierten Transkripten ist immer viel höher als
die in cDNA übergeführte, sodass eine
großer Überschuss
an RNA vorhanden ist. Das Verfahren wird durch Annealing zweier
Primer initiiert, von denen einer einen Phagenpromotor enthält, der
in der nachfolgenden cDNA einen Punkt zur Initiierung der Transkription
bereitstellt. Anders als bei der PCR, wo die Anzahl an tatsächlichen
Amplifikationsdurchgängen nominal
durch die Anzahl an Temperaturzyklen geregelt wird, gibt es bei
NASBA weniger Kontrolle. Dem Verfahren fehlt Uniformität, beispielsweise
zwischen unterschiedlichen Targetsequenzen und innerhalb der gleichen
Targetsequenz zwischen einzelnen Durchläufen. Die kommerzielle Form
des Tests nutzt drei interne Kalibratoren, die mit der Targetsequenz
coamplifiziert werden. Bei jedem Detektionsverfahren ist es wünschenswert,
dass der analytische Variabilitätskoeffizient
(VK) weniger als 15 Prozent beträgt.
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Die
drei Verfahren wurden vor kurzem von Coste et al., J. Med. Virol.
50, 293 (1996), in einer Studie verglichen. Es zeigte sich, dass
bDNA am besten reproduzierbar war, mit VKs im Bereich von 6-35 Prozent. Bessere
Ergebnisse wurden bei hohen Kopienanzahlen erreicht, 12,4% im Vergleich
zu 31% bei einer geringen Kopienanzahl. Die Empfindlichkeit betrug
jedoch nur 68 Prozent mit einem niedrigeren Detektionsniveau bei
4000 HIV-Äquivalenten.
NASBA war der am wenigsten verlässliche
Test mit VKs im Bereich von 13-62 Prozent, mit VK-Mittelwerten von
20,7 Prozent für
hohe Kopienanzahlen und 41,8 Prozent für niedrige Kopienanzahlen.
Die Empfindlichkeit war 100 Prozent bei einem niedrigeren Detektionsniveau
von 2600 HIV-Äquivalenten.
Die RT-PCR, schließlich,
wies eine Empfindlichkeit von 93 Prozent auf, aber einen mittleren
VK von 43 Prozent.
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Während Verbesserungen
in den oben genannten Verfahren aus einer Optimierung der Durchführungsbedingungen
der Tests und aus der Entdeckung von Reagenskombinationen, die Interferenzen
mit Hybridisierungen minimieren können, resultieren können, ist
es unwahrscheinlich, dass die Variabilität jemals einheitlich auf Werte
unter 15 Prozent verringert wird. Der Grund dafür ist, dass Priming-Fehler
und Hybridisierungsinterferenzen nicht vollständig überwunden werden können, sodass
Fehler früh
in der Abfolge von Amplifikationsschritten eine geometrische Auswirkung
auf das Ergebnis haben. Deshalb der große VK-Bereich. Wenn der Grad
der Empfindlichkeit für
eine direkte Detektion von RNA im Vergleich zu herkömmlichen
W-Detektionsverfahren
um mehrere Größenordnungen
erhöht
werden und das Problem der Instabilität von RNA-DNA-Doppelsträngen gelöst werden
könnte,
würde die
direkte Detektion eine gangbare Alternative zu derzeitigen auf Amplifikation
basierenden Verfahren bereitstellen, ohne Verlässlichkeit einzubüßen.
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Bianchi
et al. (J. Virol. Methods 47, 321-329 (1994)) beschreiben eine kapillarelektrophoretische
Detektion der Hybridisierung zwischen synthetischen Oligonucleotiden
und genomischer HIV-1-DNA, die durch PCR amplifiziert wurde. Schwartz
et al. (Analytical Chemistry 64, 1737-1740 (1997)) beschreiben eine
Kapillarelektrophorese mit einer laserinduzierten Fluoreszenzdetektion
von PCR-Fragmenten unter Einsatz von Thiazolorange. Die
JP890284322 betrifft die
Detektion von Nucleinsäuren
unter Einsatz von Kapillarelektrophorese. Sunzeri et al. (Blood
77, 879-886 (1991)) beschreiben die Detektion von retroviralen DNA-Sequenzen unter
Einsatz von PCR und Kapillar-DNA-Chromatographie.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Im
Verfahren der vorliegenden Erfindung werden zwei unterschiedliche
Farbstoffmoleküle
verwendet, um bei Anregung mit einem Laserstrahl eine charakteristische
Signalemission zu erzeugen. RNA wird aus einer zellfreien biologischen
Probe, wie z.B. Serum, oder aus einer zellulären RNA-Quelle extrahiert,
an eine Fluoreszenz-DNA-Sonde
(erstes Farbstoffmolekül,
kovalent an eine Sonde gebunden) einer komplementären Sequenz
hybridisiert, um ein RNA-DNA-Hybrid zu bilden, als RNA- DNA-Doppelstrang-Hybrid
auf eine Kapillarelektrophoresesäule
aufgetragen, einer Elektrophorese in einer Hybridbande in Gegenwart
eines interkalierenden Farbstoffs (zweiter Farbstoff in Elektrophoresepuffer)
unterzogen, wonach die Menge des RNA-DNA-Hybrids durch Messung der Gesamtfluoreszenzintensität des Lichts,
das von der Hybridbande nach Anregung mittels laserinduzierter Fluoreszenz
emittiert wird, und des Verfalls der angeregten Moleküle mit Licht
mit einer größeren Wellenlänge quantitativ
detektiert wird.
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Bei
der Kapillarelektrophorese wird die das RNA-DNA-Hybrid enthaltende
Probe auf die Gelsäule
aufgetragen, und elektrischer Strom wird an die Gelmatrix angelegt.
Der Farbstoff, der in die Gelmatrix eindringt, ist zur Interkalation
des Hybrids in der Lage und bindet an die Zwischenräume des
Doppelstrangs, sodass diese interkalierten Moleküle mit der Hybridbande wandern.
Die ungebundenen Farbstoffmoleküle
werden nicht als Hintergrund betrachtet, weil ihre Quantenausbeute
in Gegenwart von Nucleinsäure
variiert. Die Bande wird durch quantifiziert, indem ein Scanning-Laserinduktionsstrahl
entlang des Gels gerichtet wird. Die Hybride mit einem daran hängenden
Farbstoff (sowohl kovalent gebunden als auch durch elektrostatische
Interaktion gebunden) wandern als Bande, absorbieren das Licht mit
Anregungsewellenlänge
und emittieren bei einer niedrigeren Energiewellenlänge. Peakflächen der
Lichtemissionsintensität
werden identifiziert. Die Gesamtfluoreszenz ist die Summe der Fluoreszenzwerte
unter dem Peak.
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Die
Anmelder haben herausgefunden, dass die Konfiguration einer terminalen
Markierung der DNA-Sonde mit einem Farbstofftyp und das Interkalieren-Lassen
des Doppelstrang-Hybrids durch einen zweiten Farbstofftyp den unerwarteten
Vorteil mit sich bringt, dass die Stabilität des Hybrids enorm ansteigt.
Somit stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Stabilisierung
von Nucleinsäurehybriden,
die aus einem RNA-Strang und einem mit Fluorophor terminal markierten
DNA-Strang mit geringer Länge
(15 bis etwa 40 Basenpaare lang) bestehen, während einer Kapillarelektrophorese
bereit, welches das Durchführen
von Elektrophorese dieses Nucleinsäurehybrids in Gegenwart eines
interkalierenden Farbstoffs umfasst. Jeder beliebige Farbstoff,
vorzugsweise mit derselben Wellenlänge fluoreszierend wie der
kova lent an die DNA-Sonde gebundene Farbstoff, der doppelsträngige Nucleinsäuren interkalieren
kann, ist wirksam zu Erhöhung
der Stabilität. Die
Fähigkeit,
kurze RNA-DNA-Doppelstränge zu stabilisieren,
bedeutet, dass nun leicht eine RNA-Targetsequenz ausgewählt werden
kann, die weniger als 5 Prozent Homologie zu jedem anderen Abschnitt
des Targets aufweist und zu Wirts-Nucleinsäuren nicht homolog ist, wie
durch eine GenBank-Suche oder durch einen Vergleich mit anderen
veröffentlichten
Sequenzdatenbanken verifiziert wurde.
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Die
Prinzipien der Erfindung sind auch auf eine DNA-Detektion durch
Sichtbarmachung von DNA/DNA-Hybriden anwendbar. Das Verfahren ist
besonders für
die Detektion und Quantifizierung von Target-Wildtyp- und mutierten
DNA-Sequenzen wirksam, die mit Onkogen- und Tumorsuppressormarkern,
wie z.B. K-ras, DPC4, DCKNZ und p53, assoziierte Mutationen aufweisen.
Die Schritte dieses Verfahrens sind im Wesentlichen die gleichen.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur direkten, nicht auf
Amplifikation basierenden Quantifizierung einer Targetnucleinsäure-DNA-
oder -RNA-Sequenz bereit, die in einer Probe in geringer Kopienanzahl
vorliegt, umfassend:
- (a) Extraktion der Target-DNA
oder -RNA aus einer biologischen Probe;
- (b) Hybridisierung der nicht amplifizierten Target-DNA oder
-RNA aus Schritt (a) mit einer terminal markierten Fluoreszenz-DNA-Sonde
mit einer Länge
von 15-40 Basen, die eine zur Target-DNA oder -RNA komplementäre Sequenz
aufweist, um einen Targetnucleinsäure-DNA-Sonden-Hybrid zu bilden;
- (c) Auftragen des Hybrids auf eine Kapillarelektrophoresesäule;
- (d) Durchführen
von Elektrophorese des Hybrids in einer Bande unter elektrischem
Strom, der an diese Kapillarsäule
angelegt wird, in Gegenwart eines Farbstoffes, der doppelsträngige Nucleinsäuren interkalieren kann;
und
- (e) quantitative Detektion des Hybrids durch Messung der Gesamtfluoreszenzintensität des Lichts,
das von der Hybridbande nach Anregung mittels laserinduzierter Fluoreszenz
emittiert wird.
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Weiters
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Stabilisierung von Nucleinsäurehybriden,
die aus einem RNA-Strang und einem mit Fluorophor terminal markierten
DNA-Strang von einer
Länge von
15 bis 40 Basenpaare bestehen, während
der Kapillarelektrophorese, umfassend das Durchführen von Elektrophorese dieser Nucleinsäurehybride
in Gegenwart eines Farbstoffs, der doppelsträngige Nucleinsäuren interkalieren
kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiters ein Set zur Durchführung eines
direkten quantitativen Tests auf HIV-1 oder andere Targetsequenzen
bereit, die im Verdacht stehen, in einer biologischen Probe vorzuliegen, unter
Einsatz von Kapillarelektrophorese und laserinduzierter Fluoreszenz,
umfassend eine DNA-Sonde mit 15 bis 30 Nucleotiden, die terminal
mit einem Fluorophor am 5'-Ende
markiert sind und eine Sequenz aufweisen, die zur Targetsequenz
komplementär
ist, die weniger als 5% Homologie mit jeder anderen Sequenz gleicher
Länge,
die im Strukturgen und Wirtsgenom enthalten ist, aufweist, wie durch
den Vergleich mit veröffentlichten
Datenbanken bestätigt
ist, und einen Farbstoff, der ein RNA-DNA-Hybridmolekül mit 15-30 Basenpaaren interkaliert.
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Außerdem ist
hierin ein Fluorophor am 3'-Terminus,
am 5'-Terminus oder
an beiden Termini der Sonde beschrieben.
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Die
Gefäße, welche
die Reagenssonde und den Farbstoff enthalten, bestehen aus Materialien,
an welchen die Reagenzien nicht haften, wie beispielsweise oberflächenbehandeltem
Borsilicatglas, Polypropylen und dergleichen, und sind so geformt,
dass sie die Spitze eines automatischen Pipettierers aufnehmen können.
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Die
Verfahren und Reagenzien der vorliegenden Erfindung weisen folgende
Vorteile auf und erreichen die folgenden Ziele:
- – rascher
und äußerst verlässlicher
Test für
eine quantitative RNA-Bestimmung
- – niedriger
Variabilitätskoeffizient,
auch bei geringen RNA-Kopienzahlen
- – geringere
Kosten als bei auf Amplifikation basierenden Tests
- – höhere Empfindlichkeit
als andere direkte Gen-Quantifizierungsverfahren.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A–1C sind
Elektropherogramme von zellulärer
RNA (1,856 μg/μl), die aus
einer Spodoptera-frugiperda-Kultur gewonnen wurde. 1A stellt
eine Injektion zum Zeitpunkt 0 dar. Eine zweite Injektion der gleichen
Probe nach 30 Minuten bei Raumtemperatur ist in 1B dargestellt. 1C zeigt
eine dritte Injektion der gleichen Probe nach 60 Minuten bei Raumtemperatur.
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2 ist
eine Elektropherogrammanalyse einer fluoreszierend markierten HIVspezifischen
Sonde alleine, in einer Konzentration von 72 fg/7,1 nl in mit DEPC
behandeltem Wasser verdünnt,
die nach 11 min eluiert.
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3A–3C zeigen
eine Elektropherogrammanalyse von Hybridisierungsprodukten. RNA-Proben,
die aus einem HIV-seropositiven Patienten und einem seronegativen
Freiwilligen gewonnen wurde, wurden mit einer HIV-spezifischen Sonde
hybridisiert und wie im experimentellen Teil beschrieben analysiert. 3A zeigt
einen HIV-RNA/Sonden-Komplex,
der nach 12 min eluiert, was die Gegenwart von HIV-RNA, im Patientenserum
anzeigt. 3B zeigt einen seronegativen
Freiwilligen. 3C ist eine negative Kontrolle,
die alle Reaktionskomponenten außer RNA enthält.
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4A und 4B zeigen
eine Elektropherogrammanalyse von DNA/DNA-Hybridisierungsprodukten. 4A ist
die Kontrolle, die ein Wandern der Sonde nach 8-9 Minuten zeigt. 4B zeigt
den DNA/DNA-Hybrid-Peak, der nach etwa 12,75 min wandert.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Ein
Grundproblem der direkten Genquanifizierung, das die Anmelder gelöst haben,
ist die hohe Labilität
von Target-RNA-DNA-Doppelsträngen
unter Elektrophoresebedingungen. Interessanterweise zeigt der Einsatz
von Träger-RNA
zur Stabilisierung der Target-RNA und der doppelsträngigen Nucleinsäure des
Hybrids keine Ergebnisse. Versuche mit dem Einsatz von Träger-RNA,
wie sie in Beispiel 3, Tabelle 4, dargelegt sind, zeigen, dass in
Gegenwart eines Trägers
keine Stabilisierung des RNA-DNA-Hybrids mit der Sequenz von Seq.-ID
Nr. 1 stattfindet. Normalerweise dient Trägernucleinsäure oder ein Trägerprotein,
im Falle von proteinartigen Targets, als Copräzipitator oder konkurriert
um ein abbauendes Enzym, wodurch die Targetspezies durch schier überwältigende
Zahlen geschützt
wird. Das Unvermögen
von Träger-RNA,
den Abbau des Hybrids einzuschränken,
stimmt mit der Schlussfolgerung überein,
dass der RNA-DNA-Hybrid mit geringer Länge von Natur aus instabil
ist, und seine Labilität
ist nicht auf eine verunreinigende Nuclease oder einen anderen Vorgang,
beim dem eine Trägerpopulation
Schutz oder Rettung bereitstellen kann, zurückzuführen. Da die Labilität durch
den elektrischen Strom ausgelöst
zu werden scheint, kann eine Trennung von tRNA vom Doppelstrang
zum Verlust jeglichen Schutzes führen,
der ansonsten vielleicht vorhanden ist.
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Eine
Isolation von RNA von biologischen Proben kann mithilfe jedes beliebigen
herkömmlichen
Verfahrens erfolgen, bei dem Vorkehrungen zur Minimierung des RNA-Abbaus getroffen
werden. Demgemäß müssen Verfahren,
bei denen Hitze oder stark saure oder basische Reagenzien eingesetzt
werden, vermieden werden. Bei der Herstellung von Proben aus Serum
wird Blut zentrifugiert, um Zellen zu entfernen, und dann extrahiert.
Im Handel sind verschiedene Extraktionssets für diesen Zweck verfügbar, wie
beispielsweise das RNA-Isolationssystem Ultraspec II von Biotex.
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Die
Sondensequenz wird aufgrund seiner Einzigartigkeit innerhalb des
Genoms des Organismus, das detektiert und überwacht werden soll, selektiert
und zeigt eine geringe Wahrscheinlichkeit einer Homologie mit dem
Wirtsgenom. Das ist wichtig, da nicht garantiert werden kann, dass
alle Zellen in der Probe durch die Zentrifugation entfernt werden.
Der Homologiegrad zwischen der Sondensequenz und dem Rest des Targetgenoms
sollte so gering wie möglich
sein, aber auf jeden Fall weniger als 5 Prozent betragen. Somit
ist es möglich,
eine Sequenz zu selektieren, die lang genug ist, um Selektivität zu verleihen,
und kurz genug, um partielle Homologien mit Nichttarget-RNAs zu
vermeiden.
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Die
DNA-Sonde weist eine Nucleotidsequenz aus etwa 15 bis 50 Basen,
vorzugsweise zwischen 20 und 30 Basen, auf. Im Falle von HIV-1 wurde
eine einzigartige, genetisch stabile 26-Basen-Sequenz aus dem pol-Gen
mit der Sequenz 5'-ACAGTATTAGAAGAYATGRRTTTGCC-3' (Seq.-ID Nr. 1)
selektiert (worin Y = A oder C ist; und R = A oder G ist). Diese
Sequenz ist in der GenBank als Eintrag U62632 bezeichnet. Eine am 5'-Ende terminal mit
einem Fluorophor markierte Sonde mit der oben angeführten Sequenz,
die komplementär zum
HIV-1-Sense-Strang ist, wurde unter Einsatz von 5'-Fluoresceinphosphoramidit
synthetisch hergestellt. Eine weitere Sequenz von Interesse bei
der HIV-Quantifizierung ist: 5'-GGCAAARRCATYTCTTCTAATACTGT-3' (Seq.-ID Nr. 2).
Außerdem
sind die folgenden Sequenzen in der vorliegenden Erfindung zur Quantifizierung
von Chinonakzeptoroxidoreductase bzw. menschlicher Topoisomerase
1 zweckdienlich.
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NAD(P)H:
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- 5'-TCGGACCTCTATGCCATGAACT-3' Seq.-ID Nr. 3
- 5'-AGTTCATGGCATAGAGGTCCGA-3' Seq.-ID Nr. 4
- 5'-AGGCTGGTTTGAGCGAGTGTTC-3' Seq.-ID Nr. 5
- 5'-GAACACTCGCTCAAACCAGCCT-3' Seq.-ID Nr. 6
- 5'-CAGCAGACGCCCGAATTCAAAT-3' Seq.-ID Nr. 7
- 5'-ATTTGAATTCGGGCGTCTGCTG-3' Seq.-ID Nr. 8
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Menschliche Topoisomerase
I:
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- 5'-AGAGACCTCGAGATGAGGATGA-3' Seq.-ID Nr. 9
- 5'-TCATCCTCATCTCGAGGTCTCT-3' Seq.-ID Nr. 10
- 5'-TCTCGTATTTCTGCCAGTCCTT-3' Seq.-ID Nr. 11
- 5'-AAGGACTGGCAGAAATACGAGA-3' Seq.-ID Nr. 12
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Die
Anmeldet haben versucht, einen interkalierenden fluoreszierenden
Farbstoff einzusetzen, um eine Bande einer sondierten RNA sichtbar
zu machen, die auf einer Elektrophoresesäule wanderte. Es wurde jedoch
herausgefunden, dass bei kurzen (15-30) Basenpaaren weder ein mit
Fluorescein markierter DNA-sondierter RNA-Doppelstrang ohne interkalierenden Farbstoff
noch ein nicht terminal markierter DNA-sondierter RNA-Doppelstrang
in Gegenwart eines interkalierenden Farbstoffs alleine während einer
Elektrophorese stabil waren. Die Kombination aus einer terminal
mit Fluorophor markierten DNA-Sonde und der Gegenwart eines interkalierenden
fluoreszierenden Farbstoffs führte
jedoch aus noch nicht geklärten
Gründen
zu einer bemerkenswerten Stabilität des Doppelstrangs.
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Das
bevorzugte terminate Fluorophor ist Fluorescein, obwohl auch andere
wie Rhodamin oder die BODIPY-Reihe (Molecular Probes, Inc.) eingesetzt
werden können.
Der bevorzugte interkalierende Farbstoff ist Thiazolorange, obwohl
auch andere Farbstoffe wie YOYO (ebenfalls von Molecular Probes
Inc. erhältlich,
dessen Struktur auf S. 155 des Katalogs aus dem Jahr 1996 für Produkt
Nr. Y-3601 angegeben ist) eingesetzt werden können. Wird ein laserinduziertes
Detektionssystem verwendet, sollten vom Standpunkt der Empfindlichkeit
gesehen vorzugsweise terminierende und interkalierende Farbstoffpaare
eingesetzt werden, die Licht mit derselben Wellenlänge emittieren,
wodurch das Signal additiv verstärkt
wird, siehe Tabelle 3. Fluorescein und Thiazolorange absorbieren
bei 488 nm und emittieren bei 520 nm. Zu Herstellung einer Sonde
ist Fluorescein ideal, weil es einfach zu handhaben ist, eine wohlbekannte
Kupplungschemie aufweist und kostengünstig ist. Thiazolorange ist
teurer, aber beim Kappilarmodus der Elektrophorese reduzieren die
geringen Volumina den Verbrauch. In einer alternativen Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens kann der interkalierende Farbstoff vor
dem Auftragen auf das Gel durch den DNA-RNA-Hybrid aufgenommen werden.
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Unter
Einsatz der Farbstoffkombination wird ein Abbau des RNA-DNA-Hybrids
verhindert, und außerdem
wird die Empfindlichkeit auf mit anderen Verfahren vergleichbare
Werte gesteigert. Zur Überwachung
von HIV ist das empfindlichste Testsystem das beste Testsystem,
und mit einer niedrigeren Nachweisgrenze von 50 ag ist dieses System
empfindlicher als andere verfügbare
Systeme. Die Untergrenze des linearen Bereichs ist 11 Pikogramm
bis 72 Femtogramm, was eine niedrigere Nachweisgrenze von 7200 HIV-Äquivalenten
pro ml ergibt, im Vergleich zu 10.000 Äquivalenten bei bDNA. Die größere Empfindlichkeit
von RT-PCR (350 Äquivalente/ml)
weist eine Genauigkeit von nur 11-93 Prozent auf, während beim
vorliegenden Ver fahren der direkten Detektion des VK im Peakbereich
(Gesamtfluoreszenz) immer unter 15 Prozent liegt. Die Genauigkeit (VK)
der Peakposition im Gel (vergangene Zeit) beträgt weniger als 1 Prozent. Bei
Hybridisierungstests an tatsächlichen
Patientenseren, die RNA-DNA-Hybride produzieren, konnte eine verlässliche
und quantitative Detektion von weniger als 2000 Äquivalenten HIV erreicht werden.
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Im
vorliegenden Verfahren wird das Verfahren der Kapillarelektrophorese
(KE) eingesetzt. Eine Erläuterung
der Verfahren, die für
das in den Beispielen beschriebenen Versuchen eingesetzte Beckman-Gerät geeignet
sind, finden sich in Altria et al., Quantitative Applications of
Capillary Electrophoresis in Pharmaceutical Analysis, Beckman (1994),
Veröffentlichungsnummer
538703, und Altria, Capillary Elektrophoresis Guidebook, Humana
Press (1995). KE wurde für
die direkte Quantifizierung von HIV-1 in Patienten mit hohen Serumwerten
von HIV-1 eingesetzt. Ferandez-Arcaz
et al., J. Acq. Immune Defic. and Hum. Retrobiol. 12, 107 (1996),
berichteten über
eine Detektion durch direkte UV-Analyse von extrahierter RNA bei
Werten von über 108 Virionen/ml, was mit den sehr hohen Werten
des zirkulierenden Virus zu Beginn der Infektion korreliert. Dieses
direkte Verfahren ist jedoch, auch mit der durch laserinduzierte
Fluoreszenz erwarteten Steigerung, nicht empfindlich genug, um eine
Anti-HIV-Arzneimitteltherapie zu überwachen, bei der das Niveau
des zirkulierenden Virus abnimmt. Für weitere umfassendere Informationen über herkömmliche
Verfahren und Anwendungen der Kapillarelektrophorese siehe Landers,
Handbook of Capillary Electrophoresis, CRC Press (1997).
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Weitere
Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den nachstehenden
Beispielen.
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BEISPIEL 1
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Probengewinnung
und RNA-Extraktion. RNA wurde durch 15-minütige Zentrifugation von Vollblut
bei 3.000 × g
und 4°C
auf einer gekühlten
Zentrifuge vom Typ Centra GP8R (International Equipment Corporation, Needham
Heights, MA, USA) aus einem HIV-seropositiven Patienten gewonnen.
Das Plasma wurde abgetrennt und bei –80 °C gelagert. Mithilfe des RNA-Isolationssystems
Ultraspec II (Biotex, Houston, TX, USA) wurde gemäß den Empfehlungen
des Herstellers RNA aus Plasmaproben extrahiert. RNA wurde auch
aus Plasma und Peripherblutlymphozyten eines HIV-seronegativen normalen Freiwilligen
extrahiert. Außerdem wurde
RNA aus Spodoptera frugiperda 21 gewonnen, die in TC-100-Serum (HyClone,
Logan, UT, USA) bei 27°C
gezüchtet
worden war. Die RNA wurde in mit DPEC behandeltem Wasser (Biotex,
Houston, TX, USA) resuspendiert und spektrophotometrisch quantifiziert.
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Sondensynthese
und Hybridisierung. Um Spezifität
sicherzustellen, wird eine einzigartige Gensequenz sondiert. Die
pol-Region ist die genetisch einzigartigste des HIV-Genoms, und eine
26-bp-Sequenz aus dieser Region wurde gewählt (GenBank-Eintrag U62632).
Die Einzigartigkeit wurde durch eine GenBank-Suche verifiziert.
Eine mit 5'-Fluoresceinphosphoramidit
(Glenn Research, Sterling, VA, USA) (Sondensequenz = 5'-ACAGTATTAGAAGAYATGRRTTTGCC-3') markierte DNA-Sonde
für diese
Sequenz wurde von der University of Wisconsin Biotechnology Center
(Madison, WI, USA) synthetisiert. Proben-RNA, die in einer Konzentration
von 0,095 μm/μl vorhanden
war, wurde mit DEPC-behandeltem Wasser reihenverdünnt und
mit der DNA-Sonde (1,0125 μg)
in einem Puffervolumen von 30 μl
mit 10 mM Tris-HCl (pH 7,2), 1 mM EDTA (pH 8,0), 50 mM NaCl und
1 mM Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB) (ACROS, Pittsburgh, PA,
USA) hybridisiert. Das Gemisch wurde 10 min lang auf 85°C erhitzt
und dann 4 h lang bei 42°C
inkubiert. Der Zusatz von CTAB zur Hybridisierung erfolgte wie von
Pontius et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 8237 (1991), berichtet.
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Nach
einer Inkubation wurden die Proben 30 min lang bei 37°C mit RNAse
One (4,5 U) (Promega Corporation, Madison, WI, USA) in 50 μl Verdaupuffer
aus 50 mM Tris-HCl
(pH 7,2), 5 mM EDTA (pH 8,0) verdaut. Dann wurden die Proben bei –80°C schockgefroren,
um den enzymatischen Verdau zu Stoppen.
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BEISPIEL 2
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KE-LIF-Analyse.
Trennungen wurden auf einem System P/ACE 2050 CE (Beckman Instruments,
Fullerton, CA, USA) durchgeführt,
wobei die Temperatur konstant auf 20°C gehalten wurde. Die Detektion
von Hybridisierungsproben wurde mithilfe von laserinduzierter Fluoreszenz
im Polaritätsumkehrmodus
(Anode auf der Detektorseite) bei einer Anregung mit 488 nm und
Emission mit 520 nm durchgeführt.
Proben wurden durch 10-s-Injektionen bei 0,34 Pa über eine
beschichtete eCAP-dsDNA-Kapillare
mit 65 cm × 100 μm, die mit einem
ersetzten linearen Polyacrylamid gefüllt war (Beckman Instruments,
Fullerton, CA, USA), hydrodynamisch eingeführt. Die Kapillare wurde mit
Gelpuffer „eCAP
dsDNA 1000" konditioniert,
der 60 μl
Interkalator „LiFluor
dsDNA 1000 EnhanceCE" (Thiazolorange)
pro 20 ml enthielt (Beckman Instruments, Fullerton, CA, USA). Eine
Trennung wurde bei einer konstanten Spannung von 7,0 kV über einen
Zeitraum von 15-30 min durchgeführt.
Die Kapillare wurde vor jeder Injektion 3 min lang mit Gelpuffer
gespült.
Dann wurde die Kapillare mit der fluoreszierend markierten Sonde
und einem Gemisch aus RNA-Molekularmarkern (Ambion, Austin, TX, USA)
kalibriert. Die 5 MaRker weisen eine Größe im Bereich von 100-500 bp
auf. Eine Analyse der Daten nach dem Vorgang erfolge mithilfe des
Chromatographiedatensystems System Gold (Beckman Instruments, Fullerton,
CA, USA).
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In
Tabelle 1 sind die Stabilitätswerte
für verschiedene
Kalibrator-RNA-Standards angegeben. Die geringen KV-Prozentwerte
zeigen, dass KE in Bezug auf die Variation sowohl hinsichtlich der
Gesamtfluoreszenz (Peakfläche)
als auch der Migrationsdauer auf dem Gel äußerst präzise ist.
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Tabelle
1: Stabilität
von zellulärer
RNA bei Raumtemperatur
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In
Tabelle 2 werden die Nachweisgrenzen und die Reproduzierbarkeit
der Doppelstrangkombination von RNA/RNA, RNA/DNA und DNA/DNA verglichen.
Die niedrigere Nachweisgrenze für
DNA/DNA erklärt
sich aus der größeren bekannten
Anzahl an Farbstoffmolekülen,
die diesen Doppelstrang interkalieren, als bei RNA/RNA. Alle VK-Werte
lagen unter 15 Prozent.
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Tabelle
2: Vergleich der Nachweisgrenzen und Reproduzierbarkeit verschiedener
Nucleotidkomplexe
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Tabelle
3 zeigt, dass die Gesamtfluoreszenz, wenn sowohl ein terminaler
Farbstoff als auch ein interkalierender Farbstoff eingesetzt werden,
additiv ist, wenn eine Emission bei derselben Wellenlänge stattfindet. Die
untere Tafel zeigt den deutlichen Betrag der Farbstoffkombination
zur Doppelstrang-Stabilität.
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Tabelle
3 1.
Synergie Versuch: DNA/DNA-Hybride
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2.
Stabilität Versuch DNA/RNA-Hybride
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BEISPIEL 3
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Analyse
von HIV-RNA mit niedriger Kopienanzahl durch den Zusatz von Träger-RNA. Ein aus dem HIV-seropositiven
Patienten Nr. 31 erhaltenes Serum wurde mit sterilem, doppelt destilliertem
H2O reihenverdünnt. Die ursprüngliche
Probe enthielt 5 × 105 HIV-Kopien pro ml, und fünf Verdünnungen
wurden vorgenommen, wobei die stärkste
Verdünnung
10 Kopien HIV-RNA pro ml enthielt. E.-coli-tRNA (100 μg) wurde
zu den verdünnten
Proben zugesetzt, und die Hybridisierungen an eine markierte Sonde
wurden durchgeführt.
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Dann
wurde RNA mithilfe des RNA-Isolationssystems Ultraspec II extrahiert,
wie üblich
hybridisiert und mittels KE-LIF analysiert.
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Das
Unvermögen,
virale RNA bei stärkeren
Verdünnungen
zu detektieren, zeigt, dass die Hybride instabil sind, auch in Gegenwart
von Träger-tRNA.
Vergleiche mit einer Extraktion von RNA und dann einer Reihenverdünnung. Die
Nachweisgrenzen für
DNA/RNA-Komplexe betragen 1,9 fg.
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BEISPIEL 4
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Direkte
Detektion von DNA. Direkte Detektionsverfahren zur Analyse von DNA
können
ebenfalls durchgeführt
werden. Genomische DNA wird durch Standardverfahren extrahiert und
mit Mbo l verdaut, um kleinere und leichter handzuhabende Fragmente
von DNA zu erhalten. Die Target-DNA wird dann mit einer genspezifischen
Sonde hybridisiert. Dieses Hybridisierungsprodukt erzeugt eine DNA/DNA-Sonde.
Eine typischerweise eingesetzte Sonde ist viel kleiner (26mer) als
das Targetfragment von DNA, das durch Mbo-1-Restriktionsnuclease
erzeugt wurde (420 bp), sodass dieses zwar detektiert werden kann,
der Test an diesem Punkt aber nicht sehr quantitativ ist und die
Migrationsdauer etwas variiert.
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Durch
herkömmliche
PCR amplifizierte DNA kann Mutationen enthalten, die durch PCR eingeführt werden.
Somit eliminiert eine direkte Detektion durch die vorliegende Erfindung
eine Quelle falscher Ergebnisse, was für eine Mutationsanalyse von
großer
Bedeutung ist. 4B zeigt die Detektion einer
Hybrid-DNA/DNA-Peakmigration bei 12,75 Minuten. 4A ist
eine Kontrolle, die nur einen vorherrschenden Peak bei 8-9 Minuten
für die
unhybridisierte Sonde zeigt.
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