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TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine neue Substanz-Zusammensetzung, „amyloid
beta-derived dementing ligands" (ADDL).
ADDL umfassen das Amyloid-β-Peptid,
das zu löslichen,
globulären, nicht
fibrillären
oligomeren Strukturen assembliert wird, die zur Aktivierung spezifischer
Zellprozesse fähig sind.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Bereitstellung von Verfahren
zur Bestimmung der Bildung, des Vorliegens, der Rezeptor-Proteinbindung
und der Zellaktivitäten
von ADDL. Auch beschrieben sind Verbindungen, die die Bildung oder
Aktivität
von ADDL blockieren und Verfahren zur Identifizierung solcher Verbindungen.
Die ADDL-Bildung und -Aktivität
ist unter anderem relevant für
das Lernen und Gedächtnis.
Die Modulation der ADDL-Bildung oder -Aktivität kann folglich erfindungsgemäß zur Behandlung
von Lern- und Gedächtnisstörungen ebenso
wie für
andere Erkrankungen, Störungen
oder Zustände
eingesetzt werden, die auf die Wirkungen der ADDL zurückzuführen sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Alzheimer-Krankheit stellt eine progressive, neurodegenerative Erkrankung
dar, die durch distinkte Pathologien gekennzeichnet ist, einschließlich neurofibrillärer Tangles,
neuritischer Plaques, neuronaler Atrophie, des dendritischen „Prunings" und des neuronalen
Tods. Aus historischer Perspektive hat sich die definitive Diagnose
der Alzheimer-Krankheit immer auf die Identifizierung spezifischer
pathologischer Kennzeichen verlassen, nämlich auf die neurofibrillären Tangles,
welche das kollabierte Cytoskelett toter und sterbender Neuronen
darstellen, und die neuritischen Plaques, bei denen es sich um extrazelluläre Ablagerungen
von verschiedenen Protein-, Lipid-, Kohlenhydrat- und Salzverbindungen
handelt, deren primäre
Proteinkomponente ein Peptid mit 39–43 Resten, das als Amyloid-β bekannt
ist, darstellt.
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Vom
Standpunkt der Auswirkung der Erkrankung her gesehen sind es jedoch
die sich bei der Alzheimer-Krankheit manifestierenden Symptome,
nämlich
der Gedächtnisverlust,
die Erosion kognitiver Funktionen und die signifikanten Veränderungen
der Persönlichkeit
und des Verhaltens, die am bedeutendsten sind. Diesen symptomatischen
Veränderungen
liegen spezifische Zellmechanismen zu Grunde, die zur Funktionsstörung der
Nervenzellen und allmählich
zu ihrer Degeneration und ihrem Tod führen. Diese Zellmechanismen wirken
zweifelsohne in einer Hintergrundsumgebung, die verschiedentlich
einen gewissen Schutzgrad bietet oder dazu beitragende und exazerbierende
Wirkungen ausübt.
Das Ergebnis stellt eine sehr breite Alters-/Inzidenzverteilungskurve,
mit wenigen Hinweisen aus Populationsstudien, die auf spezifische
Ursachen deuten würden,
dar.
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Die
Molekulargenetik stellt einen Bereich von Studien dar, in dem sich
ein klares Bild von der familiären Alzheimer-Krankheit
abzuzeichnen beginnt. Wie nachstehend ausführlicher beschrieben wird,
geht nun aus Studien, die Mutationen in drei verschiedenen Proteinen,
APP und den Presenilinen 1 und 2, identifizieren, deutlich hervor,
dass es sich bei der zur Alzheimer-Krankheit (AD) führenden
endgültigen
gemeinsamen Bahn, um die verstärkte
Produktion von Amyloid-β 1–42 (ebenso
wie Amyloid-β 1–43) handelt,
die in allen von diesen verschiedenen Mutationen der familiären AD vorkommt.
Dies ist besonders bemerkenswert, weil sich ADDL, der hierin beschriebene
erfindungsgemäße zentrale
Fokus, nur als stabile Entitäten
aus dieser längeren
Amyloidform und nicht aus der prävalenteren
kürzeren
Form Aβ 1–40 bilden.
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Amyloid-β bei der
Alzheimer-Krankheit.
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Im
Jahr 1984 gelang Gienner und Wong die Isolierung und Identifizierung
des mit der Alzheimer-Krankheit assoziierten cerebrovaskulären Amyloids
(Glenner et al., Biochem. Biophys. Res. Commun, 120, 885–890, 1984a).
Daran anschließend
wurden die gleichen Peptide mit 39–43 Resten, nun als Amyloid-β bekannt,
als die bedeutende Proteinkomponente der neuritischen Plaques bei
der Alzheimer-Krankheit identifiziert (Glenner et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun., 122, 1131–1135, 1984b; Masters et al.,
EMBO J., 4, 2757–2764,
1985a; Masters et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 82, 4245–4249, 1985b).
Hierbei handelte es sich um das erste Mal, dass ein diskretes Molekül mit der
Alzheimer-Krankheit, einer Erkrankung, die bis zu diesem Zeitpunkt
lediglich durch neuroanatomische und neuropathologische Beschreibungen
charakterisiert worden war, in Verbindung gebracht wurde. Amyloid-β wurde auch
als die Plaque-Komponente in Gehirnen von Menschen mit Down-Syndrom
identifiziert (Glenner et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 122,
1131–1135, 1984b;
Masters et al., EMBO J., 4, 2757–2764, 1985a; Masters et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci., 82, 4245–4249, 1985b), was zu dem Hinweis
führt,
dass das Gen, das für
sie codiert, auf dem Chromosom 21 vorkommen könnte. Bis 1987 hatte eine Anzahl
an Gruppen die Sequenzangaben zu Amyloid-β und Verfahren der Molekulargenetik
zur Validierung dieses Hinweises genutzt, indem sie das Gen für das Amyloid-Präkursor-Protein (APP)
identifizierten (Kang et al., Nature, 325, 733, 1987; Tanzi et al.,
Science, 235, 880–884,
1987).
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Das
APP-Gen stellt ein großes
Multiexon-Gen dar, dass differenziell in eine Anzahl von APP gespleißt wird
(besprochen in Selkoe, in: Annual Review of Neuroscience, Cowan
(Hrsg.), 17, ix + 623 S., 489–517, 1994).
Die Proteine stellen große
Transmembranproteine dar, von denen nun bekannt ist, dass sie über mehrere
Bahnen prozessiert werden, von denen eine oder mehr Amyloid-β generieren
kann/können.
Die frühesten Studien
zum APP-Processing hatten darauf hingewiesen, dass es sich bei der
Bildung von Amyloid-β um
keinen normalen Vorgang handelt (Esch et al., Science, 248, 1122–1124, 1990;
Sisodia et al., Science, 248, 492–495, 1990), obwohl sich in
anschließenden
Studien an kultivierten Zellen und der Analyse von Serum und Cerebrospinalflüssigkeit
herausgestellt hat, dass die Bildung von Amyloid-β als ein
normaler Vorgang in vielen Zelltypen abläuft, obwohl seine Bildung gegebenenfalls
keine prädominante
allgemeine Bahn darstellen könnte.
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Genetische
Pivotalstudien zur DNA von Personen, die an der familiären Alzheimer-Krankheit mit frühem Beginn
leiden, zeigten, dass Mutationen in einem einzelnen Gen, diesem
gleichen APP-Gen, für
diese sehr schwere Form der Erkrankung kausal waren. Interessanterweise
wurden mehrere verschiedene Mutationen im APP-Gen gefunden, einschließlich drei
verschiedener einzelner Restsubstitutionen an Val 717, vier Reste
unterstromig vom C-Terminus von Amyloid-β 1–42 (Goate et al., Nature,
349, 704–6
1991; Chartier-Harlan et al., Nature, 353, 844–6 1991; Murrell et al., Science,
254, 97–9,
1991) und eine Mutation, bestehend aus zwei Resten (670–671), unmittelbar
oberstromig vom N-Terminus von Amyloid-β, die mit der familiären Alzheimer-Krankheit
mit frühem
Beginn in einer schwedischen Familie assoziiert ist (Mullan et al.,
Nature Genetics 1, 345–347,
1992). Wenn ein Vektor, der für
die cDNA der schwedischen Mutante des APP-Gens codiert, zur Bewertung
des APP-Processing in Zelllinien transfiziert wurde, wurde beim
Vergleich mit den Spiegeln vom Wildtyp-APP (Citron et al., Nature,
360, 672–674,
1992; Cai et al., Science, 259, 514–516, 1993) gefunden, dass
6–8-mal
mehr Amyloid-β gebildet
wurde. Es wurde auch nachgewiesen, dass Hirngewebe-Extrakte, die native
humane Hirn-Proteaseaktivitäten
enthalten, dazu in der Lage waren, ein fluorogenes Oktapeptid-Substrat,
das die schwedische Mutation umfasst, um mehr als das 100fache schneller
als das entsprechende auf der Wildtyp-Sequenz basierende Substrat
zu prozessieren (Ladror et al., J. Biol. Chem., 269, 18422-8, 1994). Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Mechanismus, über den
die schwedische Mutation die familiäre Alzheimer-Krankheit mit
frühem
Beginn verursacht, eine beträchtliche Überproduktion
von Amyloid-β beinhaltet. Ähnliche
Studien zur Amyloidbildung in mit der 717-Mutanten des APPs transfizierten
Zellen wurden auch durchgeführt,
die Spiegel des produzierten Amyloid-β unterschieden sich jedoch nicht
von den vom Wildtyp-APP produzierten Spiegeln. Dies führte zu
mechanistischen Spekulationen, dass etwas anderes als die Produktion
von Amyloid-β für diese
Mutationen pathogen war. Eine eingehendere Bewertung des Processing der
717-Mutanten des
APP und des schwedischen Mutanten-APPs durch Younkin und Mitarbeiter
(Suzuki et al., Science, 264, 1336–1340, 1994) stellte ein vereinheitlichtes
Bild von diesen Fällen
der genetischen Alzheimer-Krankheit bereit. In dieser Studie wurden
nicht nur die Gesamtspiegel der Amyloid-β-Produktion bewertet, sondern
es wurden auch die spezifischen Längen der produzierten Amyloid-β-Peptide
analysiert. Die Ergebnisse bestätigten,
dass die 717-Mutation zu mehr als einer Verdopplung des Verhältnisses
von Amyloid-β 1–42 zu Amyloid-β 1–40 (einem
hoch löslichen
Peptid unter physiologischen Bedingungen) führte, obwohl sich die Spiegel
des Gesamtamyloid-β nicht
veränderten.
Die vor kurzem entdeckten Mutationen von Presenilin 1 und 2 bei
der familiären
Alzheimer-Krankheit in Genen, die sich auf dem Chromosom 14 (Sherrington
et al., Nature, 375, 754–758,
1995) bzw. Chromosom 1 (Levy-Lahad et al., Science, 269, 970–973, 1995)
befinden, wurden auch mit einer signifikanten Überproduktion von Amyloid-β 1–42 in Verbindung
gebracht (Mann et al., Annals of Neurology, 40, 149–56, 1996;
Schuener et al., Nature Medicine, 2, 864–70, 1996). Auf der Grundlage
dieser Befunde hat es den Anschein, dass der durch diese distinkt
verschiedenen Mutationen der familiären Alzheimer-Krankheit vermittelte
pathogene Vorgang die Produktion größerer Spiegel von Amyloid-β 1–42 darstellt. Hierbei
handelt es sich um die Form des am schnellsten aggregierenden Amyloids
(Snyder et al., Biophys. J., 67, 1216–28, 1994), welche die Aggregation
von Amyloid-β zur
Bildung neuritischer Plaques (Roher et al., Neurochem., 61, 1916–1926, 1993;
Tamaoka et al., Biochem. Biophs. Res. Commun., 205, 834–842, 1994) aussät, und wie hierin
beschrieben, die Form, die unerwartet als „ADDL" bezeichnete stabile Assemblierungen einer
höheren
Ordnung bildet.
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Nichtamyloid-Plaque-Komponenten
bei der Alzheimer-Krankheit.
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Amyloid-β stellt die
wichtige Proteinkomponente von Plaques dar, die mehr als 70 % des
Gesamtproteins umfasst. Viele verschiedene andere Proteinkomponenten
liegen auch vor, die jedoch α1-Antichymotrypsin
(ACT), Heparinsulfat-Proteoglycane (HSPG), Apolipoproteine E und
J, Butyrylcholinesterase (BChE), S-100B und mehrere Komplement-Komponenten
einschließen.
Während
die Bedeutung dieser Komponenten zu Beginn und bei der Progression
der Alzheimer-Krankheit nicht etabliert wurde, wurde die Beteiligung
von Apo E-Isoformen an der Erkrankung anhand genetischer Studien
von Roses und Kollegen etabliert (Strittmatter et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 90, 1977–81,
1993), die entdeckten, dass ein Polymorphismus im Apolipoprotein
E-Gen, nämlich
Apo E4, mit dem früheren
Beginn der Alzheimer-Krankheit bei einer großen Reihe von Fällen der
familiären
Alzheimer-Krankheit mit spätem
Beginn korrelierte. Sich anschließende Studien haben bestätigt, dass
Gruppen von Personen mit Apo E4 ein signifikant größeres Risiko,
an der Alzheimer-Krankheit zu erkranken aufweisen, und dass der
Beginn der Alzheimer-Krankheit ungefähr mit der Gen-Dosierung für Apo E4
parallel läuft.
Auf mechanistischer Ebene haben Studien zu erkennen gegeben, dass
Apo E4 mit geringerer Affinität
zu Amyloid-β als
Apo E3 oder Apo E2, Isoformen, die mit dem späteren Beginn der Alzheimer-Krankheit
assoziiert sind, binden. Es wurde vorgeschlagen, dass diese Isoformen
durch eine wirksamere Clearance von Amyloid-β-1-42-Ablagerungen eine Schutzwirkung
ausüben
könnten
(Ladu et al., J. Biol. Chem., 269, 23403–23406, 1994; Ladu et al.,
J. Biol. Chem., 270, 9039–42,
1995).
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Die
Rolle anderer Plaque-Komponenten ist nicht so eindeutig, obwohl
neuere Studien (Oda et al., Exptl. Neurology, 136, 22–31, 1995)
gezeigt haben, dass Apo J (Clusterin) die Toxizität von aggregiertem
Amyloid-β 1–42 in vitro
signifikant verstärken
kann. Es wurde auch mitgeteilt, dass HSPG die Toxizität von Amyloid-β 1–40 verstärkt, wenn
es in das Rattenhirn injiziert wird (Snow et al., Soc. Neurosci.
Abstr., 18, 1465, 1992). Wright et al. (Ann Neurol. 34, 373–384, 1993)
wiesen darauf hin, dass Amyloid-Plaques aus dem Gehirn bei Alzheimer-Krankheit
signifikante BChE-Spiegel enthalten, während Amyloid-Plaques von älteren,
nicht dementen Menschen diese nicht enthalten. Das inflammatorische
Protein ACT im akuten Stadium wird im Gehirn bei Alzheimer-Krankheit auch upreguliert,
und es ist bekannt, das es mit den N-terminalen 16 Resten von Amyloid-β assoziiert
ist. Ma et al. (Ma et al., Nature, 372, 92–94, 1994) haben mitgeteilt,
dass ACT die Aggregation von Amyloid-β 1–42 fördern kann, und diese Autoren
vermuten, dass die geförderte
Aggregation zu seiner Neurotoxizität beiträgt.
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Zellresponses von Amyloid-β und in vivo-Pathologie.
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Über die
Plaques und Tangles hinausgehend, bei denen es sich um die Kennzeichen
der Alzheimer-Krankheit handelt, ist es eindeutig, dass eine Reihe
von Zellresponses, sowohl in Neuronen als auch in den begleitenden
Gliazellen, induziert wurden. Auf biochemischer Ebene ist die Hyperphosphorylierung
des Tau-Proteins evident, die sich aus der Perturbation des Kinase-/Phosphatasegleichgewichts
ergibt. Auf einer transkriptionalen Ebene werden viele verschiedene
Gene zur Herstellung eines Spektrums von in der Regel nicht anwesenden
oder nur in geringeren Spiegeln im Gehirn anwesenden Proteinen aktiviert.
Es liegen auch signifikante Anzeichen vor, dass inflammatorische
Prozesse aktiviert wurden. Insbesondere wurde dokumentiert, dass
die Tau-Phosphorylierung durch aggregiertes Amyloid-β 1–42 in differenzierten
SH-SY5Y-Zellen induziert wird (Lambert et al., J. Neurosci. Res.,
39, 377–384,
1994), und dieses Ergebnis wurde in einem jüngeren Bericht von Busciglio
et al. (Neuron, 14, 879–88,
1995) bestätigt,
worin Amyloid-β die
Tau-Phosphorylierung in kultivierten primären Neuronen aus dem Hippokampus
von Ratten aktivierte.
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Fibrilläres Amyloid-β und Neurodegeneration
bei Alzheimer-Krankheit.
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Der
Mechanismus, über
den Amyloid-β 1–42 die
Alzheimer-Krankheit auslöst,
wurde nicht abgeklärt, die
Literatur enthält
aber mehr als 200 Studien zur Amyloid-β-Neurotoxizität, von denen
viele vor kurzem überprüft wurden
(z. B. Yankner et al., Neuron, 16, 921–32, 1996; Iversen et al.,
Biochemical Journal, 311, 1–16, 1995).
Die allgemeine Meinung besteht darin, dass sich Amyloid-β in fibrilläre Strukturen
assemblieren muss, um toxisch zu sein (Pike et al., J. Neurosci.,
13, 1676–87,
1993). Von Lösungen,
die nur monomeres Amyloid-β enthalten,
wurde wiederholt nachgewiesen, dass sie keine schädliche Wirkung
auf Neuronen in Kultur ausüben. Überdies
haben Studien die Bildung von Amyloid-β-Faltblatt enthaltenden Fibrillen
und die Wahl des richtigen Zeitpunkts und das Ausmaß der Toxizität unter
Verwendung von Verfahren, wie zum Beispiel des Zirkulardichroismus
und der Elektronenmikroskopie zueinander in Beziehung gesetzt (Simmons
et al., Molecular Pharmacology, 45, 373–9, 1994). Eine Studie folgerte
explizit, dass Amyloid-β in
fibrillärer
Form existieren muss, um toxisch sein zu können (Lorenzo et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 91, 12243–12247,
1994). Trotz dieses Konsens in Bezug auf die Amyloid-β-Struktur
und -Aktivität,
besteht weiterhin ein Problem hinsichtlich der Reproduzierbarkeit
von veröffentlichten
experimentellen Arbeiten, welche die Toxizität von Amyloid (Brining, Neurobiology
of Aging, 18, 581–589,
1997) und eine weitverbreitete Variabilität der mit verschiedenen Amyloid-Chargen
oder selbst mit der gleichen, auf leicht unterschiedliche Weise
gehandhabten Amyloid-Charge erhaltenen Aktivität, trotz der identischen chemischen
Zusammensetzung, beinhalten (May et al., Neurobiology of Aging,
13, 1676–87,
1993). Dies hat Fragen in Bezug auf die präzisen Strukturen von Amyloid-β, die für seine
Aktivität
verantwortlich sind, aufgeworfen.
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Es
wird erfindungsgemäß angestrebt,
den Problemen im Stand der Technik zu begegnen. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist demgemäß die Bereitstellung
einer neuen Substanz-Zusammensetzung, Amyloid β-Peptid, das zu löslichen,
globulären,
nicht fibrillären,
oligomeren Strukturen (ADDL), die unerwartet neurotoxisch sind,
assembliert wird. Diese und andere erfindungsgemäße Aufgaben und Vorteile ebenso
wie zusätzliche
erfinderische Merkmale, gehen aus der folgenden Beschreibung hervor.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 stellt
ein Computer-erfasstes Bild von einem mit einem Densitometer gescannten,
mit Silber gefärbten
Polyacrylamidgel dar, welches die Elektrophorese von ADDL mit einer
primären
Bande, die ca. 30 kD entspricht, einer weniger reichlichen Bande,
die ca. 17 kD entspricht, und keinen Hinweis auf Fibrillen oder
Aggregate, zeigt.
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2 stellt
ein Computer-erfasstes Bild von einem mit einem Densitometer gescannten,
mit Coomassie gefärbten
SDS-Polyacrylamidgel dar, das die Elektrophorese von ADDL mit einer
primären
Bande (oberes Dublett) zeigt, die einer Größe von ca. 17 bis ca. 22 kD
entspricht, und mit einer anderen Bande (untere dunkle Bande), die
anzeigt, dass reichlich Monomer von 4 kD anwesend ist, wobei es
sich vermutlich um ein Abbauprodukt handelt. Spuren: erste, molekulare
Größenmarker;
zweite ADDL-Präparation;
dritte, schwerere Beladung mit der ADDL-Präparation.
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3 stellt
ein repräsentatives,
Computer-erfasstes Bild einer AFM-Analyse von der ADDL-enthaltenden „Fraktion
3" (fraktioniert
auf einer Superdex 75-Gelfiltrationssäule) dar.
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4 stellt
ein Computer-erfasstes Bild von mit einem Densitometer gescannten,
mit Coomassie gefärbten
SDS-Polyacrylamid-Gradientengel von ADDL dar, die durch Coinkubation
mit Clusterin (Spur A) oder kaltem F12-Medium (Spur B) hergestellt
wurden, und von ADDL, die durch Coinkubation mit Clusterin hergestellt
wurden, und die durch eine Centricon 10 kD Cut-off-Membran (Spur
C) passierten oder durch eine Centricon 10 kD Cut-off-Membran (Spur
D) zurückgehalten
wurden: MG, molekulare Größenmarker.
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5 stellt
eine graphische Darstellung der ADDL-Konzentration dar, die als
Amyloid-β 1-42-Konzentratiön (nM) vs.
tote Zellen (%) für
Hirnschnitte aus mit den ADDL-Präparationen
behandelten Mäusen
gemessen wurde.
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6 stellt
ein Säulendiagramm
dar, das die MTT-Reduktion (%) für
PC 12-Zellen als Kontrolle, die nicht den ADDL ausgesetzt wurden
(„Kont"), PC 12-Zellen,
die Clusterin allein ausgesetzt wurden („Apo J"), PC 12-Zellen, die monomerem Aβ („Aβ") ausgesetzt wurden,
PC 12-Zellen, die Amyloid-β ausgesetzt
wurden, das mit Clusterin coaggregiert und einen Tag gealtert wurde
(„Aβ:Apo J"), zeigt.
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7 stellt
einen FACScan dar, der die Fluoreszenz-Intensität (0–170) versus Ereignisse (0–300) für B103-Zellen
zeigt, die nicht den ADDL (nicht schattierter Peak) ausgesetzt wurden
und B103-Zellen, die an fluoreszenzmarkierte ADDL (schattierter
Peak) gebunden waren.
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8 stellt
einen FACScan dar, der die Fluoreszenz-Intensität (0–200) versus Ereignisse (0–300) für hippokampale
Zellen zeigt, die nicht den ADDL (nicht schattierter Peak, „–ADDL") ausgesetzt wurden,
und hippokampale Zellen, die an fluoreszenzmarkierte ADDL (schattierter
Peak, „+ADDL") gebunden waren.
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9 stellt
ein Säulendiagramm
des maximalen prozentualen Anteils der ADDL-Bindung oder des durch ADDL hervorgerufenen
Tods für
B103-Zellen dar, die den Peptiden, die durch Trypsinisierung von B103-Zellen
freigesetzt wurden, entweder nicht ausgesetzt („–") oder co-ausgesetzt („+") wurden.
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10 stellt
eine graphische Darstellung von der relativen ADDL-Konzentration
vs. die toten Zellen (%) für
Hirnschnitte aus Mäusen
dar, die mit den ADDL-Präparationen
behandelt wurden. Zur Bestimmung der relativen Konzentration wurde
eine initiale Konzentration von 10 μM Aβ-Protein zur Bildung von ADDL
am höchsten
Datenpunkt (Punkt „16") eingesetzt, diese
wurde anschließend
auf die Hälfte
(Punkt „8"), ein Viertel (Punkt „4") und dergleichen
verdünnt.
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11 stellt
ein Säulendiagramm
dar, das die im ELISA-Assay mittels ADDL-Bindung erhaltene optische
Dichte zeigt, worin die B103-Zellen mit ADDL und dem 6E10-Antikörper coinkubiert
wurden (Säule
für „Zellen,
ADDL, 6E10"), B103-Zellen mit ADDL coinkubiert
wurden (Säule
für „Zellen,
ADDL"), B103-Zellen
mit dem 6E10-Antikörper
coinkubiert wurden (Säule
für „Zellen,
6E10"), B103-Zellen
allein inkubiert wurden (Säule für „Zellen"), der 6E10-Antikörper allein
inkubiert wurde (Säule
für „6E10") oder die optische
Dichte des Verdünnungsmittels
abgelesen wurde („Blind"-Säule).
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12 stellt
ein Säulendiagramm
von toten Zellen (%) in entweder fyn +/+-Mäusen (Säulen für Wildtyp, „Fyn +"; kreuzschraffiert) oder fyn –/–-Mäusen (Säulen für Knockout, „Fyn"; ausgefüllt), entweder
nicht behandelt („Medium") oder mit ADDL kontaktiert
("ADDL") dar.
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13 stellt
eine graphische Darstellung von der Aβ-Konzentration (μM) versus
aktivierte Glia (Anzahl) dar, die nach Inkubation von Astrozyten
mit ADLL (ausgefüllte
Dreiecke) oder Aβ 17–42 (ausgefüllte Quadrate)
erhalten wurde.
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14 stellt
eine graphische Darstellung von der Zeit (Minuten) versus die Spikeamplitude
zur Baseline der Zellkörper
(%) für
Kontrollmäuse,
die nicht mit ADDL behandelt wurden (ausgefüllte Dreiecke) oder Mäuse, die
mit ADDL behandelt wurden (ausgefüllte Quadrate) dar.
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15 stellt
eine graphische Darstellung von der Zeit (Minuten) versus die mittlere
Spikeamplitude für hippokampale
Schnitte von Kontrollratten, die nicht den ADDL ausgesetzt wurden
(ausgefüllte
Dreiecke) versus hippokampale Schnitte von Ratten, die ADDL ausgesetzt
wurden (ausgefüllte
Quadrate), dar.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung ist eine neue Substanz-Zusammensetzung, die als „amyloid
beta-derived dementing ligands" oder „amyloid
beta-derived diffusible ligands" (ADDL)
bezeichnet wird. ADDL bestehen aus Amyloid-β-Peptid, das zu löslichen,
nicht fibrillären
oligomeren Strukturen assembliert ist, die zur Aktivierung spezifischer
Zellprozesse fähig
sind. Ein anderer erfindungsgemäßer Aspekt
besteht aus Verfahren zur Bestimmung der Bildung, Anwesenheit, Rezeptor-Proteinbindung
und Zellaktivitäten
von ADDL. Gegenstand der Erfindung sind weiter Assay-Verfahren und
Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen, die die Bildung und/oder
Aktivität
von ADDL modulieren (z. B. verstärken
oder vermindern). Solche Verbindungen können bei der Behandlung von
Erkrankungen, Störungen
oder Zuständen
aufgrund der Wirkungen der ADDL eingesetzt werden.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
neurotoxischen Proben von Amyloid-β wurde nicht nur entdeckt, dass
fibrilläre
Strukturen existieren, sondern auch, dass unerwarteterweise einige
kleine globuläre
Proteinstrukturen existieren, die für die Neurotoxizität verantwortlich
zu sein scheinen. Unter Verwendung neuer Verfahren wurden Proben,
die prädominant diese
löslichen
globulären
Proteinassemblierungen und keine fibrillären Strukturen enthalten, wie
hierin beschrieben, herbeigeführt.
In heterogenen Proben, die mittels verschiedener Verfahren hergestellt
werden, beseitigt die Entfernung der größeren, fibrillären Amyloid-β-Formen mittels
Zentrifugation nicht diese löslichen, globulären Amyloid-β-Assemblierungen
in den Überstandsfraktionen.
Diese Überstandsfraktionen
weisen eine signifikant höhere Neurotoxizität als nicht
fraktionierte Amyloid-β-Proben
auf, die unter in der Literatur angegebenen Bedingungen aggregiert
werden. Auf diese neuen und unerwarteten neurotoxischen löslichen,
globulären
Formen wird hierin als auf „amyloid
beta-derived dementing ligands" oder „amyloid
beta-derived diffusible ligands" (ADDL)
verwiesen. Amyloid-β-Proben,
die unter in der Literatur angegebenen Standardbedingungen (z. B.
Pike et al., J. Neurosci., 13, 1676–1687, 1993) länger als
drei Wochen „gealtert" wurden, verlieren
ihre Neurotoxizität,
obwohl diese Proben prädominant
fibrilläre
Strukturen mit wenig oder keinen ADDL enthalten. Diese Entdeckung,
dass die globulären
ADDL neurotoxisch sind, ist besonders überraschend, da aktuelles Denken
der Annahme ist, dass es sich um die fribrillären Strukturen handelt, die
die toxische Form von Amyloid-β ausmachen
(Lorenzo et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91, 12243–12247,
1994; Howlett et al., Neurodegen, 4, 23–32, 1995).
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Die
ADDL können
in vitro gebildet werden. Wenn eine Lösung (z. B. eine DMSO-Lösung), enthaltend monomeres
Amyloid-β 1–42 (oder
ein anderes entsprechendes Amyloid-β, wie hierin weiter beschrieben
wird), in kaltem Gewebekulturmedium (z. B. F12-Zellkulturmedium)
verdünnt
wird, dann von ca. 2 bis ca. 48 Stunden bei ca. 4°C inkubieren
darf und ca. 10 Minuten bei ca. 14 000 g bei einer Temperatur von
4°C zentrifugiert
wird, enthält
die Überstandsfraktion,
z. B. in Kulturen von Nervenzellen und Hirnschnitten, kleine lösliche,
oligomere Kügelchen,
die hoch neurotoxisch sind. Die ADDL können auch durch Coinkubation
von Amyloid-β mit
bestimmten geeigneten Mitteln, z. B. Clusterin (einem senilen, auch
als Apo J bekanntem Plaque-Protein) gebildet werden.
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Die
Analyse einer derartigen Überstandsfraktion
mithilfe des Atomkraftmikroskops (AFM) zeigt, dass in der Fraktion
eine Anzahl von Kügelchen
verschiedener Größe vorliegen.
Diese Kügelchen
fallen in den Bereich von ca. 4,7 nm bis ca. 6,2 nm. Es können gegebenenfalls
distinkte Spezies von Kügelchen
vorliegen, die in diesen Bereich fallen. Eine geringe Variation
der Höhenoberfläche resultiert
nämlich
daraus, wie die betreffenden Spezies zur Zeit der Analyse auf der
Glimmeroberfläche
sitzen. Trotz dieser geringen Variation scheinen jedoch zwei prädominante
Größen von
Kügelchen,
d. h. von ca. 4,9 nm bis ca. 5,4 nm und von ca. 5,7 nm bis ca. 6,2
nm, vorzuliegen, die ca. 50 % der oligomeren Strukturen in einer
typischen Probe ausmachen. Es kann auch eine Kügelchen-Spezies mit einer distinkten
Größe mit Abmessungen
von ca. 5,3 nm bis ca. 5,7 nm vorliegen. Es hat den Anschein, dass
die Kügelchen
mit Abmessungen von ca. 4,7 nm bis ca. 6,2 nm bei der AFM die Pentamer-
und Hexamerform des oligomeren Amyloid-β-Proteins umfassen. Die Größe der Kügelchen
bei der AFM von ca. 4,2 nm bis ca. 4,7 nm, scheint dem Aβ-Tetramer
zu entsprechen. Die Größe der Kügelchen
von ca. 3,4 nm bis ca. 4,0 nm, scheint dem Trimer zu entsprechen.
Die Größe der Kügelchen
von ca. 2,8 nm bis ca. 3,4 nm entspricht dem Dimer (Roher et al.,
J. Biol. Chem., 271, 20631–20635,
1996). Die Größe des Aβ-Monomers
bei der AFM liegt im Bereich von ca. 0,8 nm bis ca. 1,8–2,0 nm.
Monomeres und dimeres Amyloid-β sind
in Nervenzellkulturen oder in organotypischen Hirnschnittkulturen
nicht neurotoxisch.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist folglich die Bereitstellung einer
isolierten und homogenen, löslichen,
globulären,
nicht fibrillären
Amyloid-β-Proteinassemblierung
(d. h. ADDL), die 4 bis 12 Amyloid-β 1-42-Proteine umfasst, worin
die Struktur Neurotoxizität
aufweist und kein Amyloid-β 1-40-Protein
enthält.
Gegenstand der Erfindung ist insbesondere die Bereitstellung einer
isolierten Amyloid-β-Proteinassemblierung, worin
die Assemblierung bevorzugt eine oligomere Form umfasst, die aus
der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus einem Tetramer, Pentamer und Hexamer. Die Proteinassemblierung
weist optimal Neurotoxizitätsaktivität auf. Amyloid-β 1–42 mit
Biocytin an Position 1 kann eingesetzt werden. Amyloid-β 1–42 mit
einem Cystein am N-Terminus kann auch eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Assemblierung
des isolierten Amyloid-β-Proteins
umfasst gegebenenfalls Kügelchen
mit Abmessungen von 4,7 nm bis 6,2 nm, wie anhand der Atomkraftmikroskopie
gemessen wurde. Die Assemblierung des isolierten Amyloid-β-Proteins
umfasst bevorzugt auch Kügelchen
mit Abmessungen von 4,9 nm bis 5,4 nm, oder von 5,7 nm bis 6,2 nm,
wie anhand der Atomkraftmikroskopie gemessen wurde. Insbesondere
ist bevorzugt die erfindungsgemäße Assemblierung
des isolierten Amyloid-β-Proteins
dergestalt, dass von 30 % bis 85 %, noch bevorzugter von 40 % bis
75 % der Assemblierung zwei prädominante Kügelchengrößen umfassen,
nämlich
mit Abmessungen von 4,9 nm bis 5,4 nm, und von 5,7 nm bis 6,2 nm, wie
anhand der Atomkraftmikroskopie gemessen wurde. Es ist jedoch auch
wünschenswert,
dass die Proteinassemblierung Kügelchen
von einer Größe von 5,3
nm bis 5,7 nm mittels AFM umfasst.
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Mit
der nicht denaturierenden Gelelektrophorese laufen die Banden, die
den ADDL entsprechen, bei von 26 kD bis 28 kD. Unter Denaturierungsbedingungen
(z. B. auf einem 15%igen SDS-Polyacrylamidgel), umfassen die ADDL
eine Bande, die bei von 22 kD bis 24 kD läuft, und können weiter eine Bande umfassen,
die bei 18 kD bis 19 kD läuft.
Demzufolge wird erfindungsgemäß bevorzugt
eine Assemblierung eines isolierten Amyloid-β-Proteins (d. h. ADDL) bereitgestellt,
die ein Molekulargewicht von 26 kD bis 28 kD, aufweist, wie durch
die nicht denaturierende Gelelektrophorese bestimmt wurde. Gegenstand
der Erfindung ist bevorzugt auch die Bereitstellung einer Assemblierung
von isoliertem Amyloid-β-Protein
(d. h. ADDL), die als eine Bande läuft, die einem Molekulargewicht
von 22 kD bis 24 kD oder 18 bis 19 kD entspricht, wie anhand der
Elektrophorese auf einem 15%igen SDS-Polyacrylamidgel bestimmt wurde.
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Es
wird auch ein Verfahren zur Herstellung der Assemblierung des isolierten
löslichen,
nicht fibrillären Amyloid-β-Proteins
offenbart. Dieses Verfahren umfasst optional die folgenden Schritte:
- (a) Gewinnen einer Lösung aus monomerem Amyloid-β-Protein;
- (b) Verdünnen
der Proteinlösung
in ein angemessenes Medium;
- (c) Inkubieren des sich aus Schritt (b) ergebenden Mediums bei
ca. 4°C;
- (d) Zentrifugieren des Mediums bei ca. 14 000 g bei ca. 4°C; und
- (e) Wiedergewinnen des sich aus der Zentrifugation ergebenden Überstands,
der die Amyloid-β-Proteinassemblierung
enthält.
In Schritt (c) dieses Verfahrens wird die Lösung gegebenenfalls von ca.
2 Stunden bis ca. 48 Stunden, besonders von ca. 12 Stunden bis ca.
48 Stunden und am bevorzugtesten von ca. 24 Stunden bis ca. 48 Stunden
inkubiert. In Schritt (d) dieses Verfahrens wird die Zentrifugation
bevorzugt von ca. 5 Minuten bis ca. 1 Stunde, besonders von ca.
5 Minuten bis ca. 30 Minuten und optimal ca. 10 Minuten durchgeführt. Im
Allgemeinen stellt dies jedoch nur eine Vorsichtsmaßnahme zur
Entfernung von jedweden naszenten fibrillären oder protofibrillären Strukturen
dar und könnte
gegebenenfalls nicht notwendig sein, insbesondere wenn eine langzeitige
Stabilität
der ADDL-Präparation
kein Problem darstellt.
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Das
Aβ-Protein
wird in Schritt (b), gegebenenfalls bis zu einer Endkonzentration
im Bereich von ca. 5 nM bis ca. 500 μM, insbesondere von ca. 5 μM bis ca.
300 μM,
besonders zu ca. 100 μM
verdünnt.
Das „angemessene
Medium", in das
die Aβ-Proteinlösung in
Schritt (b) verdünnt
wird, stellt bevorzugt jedwedes Medium dar, das die ADDL-Bildung
unterstützt,
wenn nicht fördert.
Insbesondere wird das F12-Medium
(das sowohl gewerblich erhältlich
ist, als auch leicht im Labor formuliert werden kann) zur Verwendung
in diesem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt. Auf ähnliche
Weise kann gegebenenfalls auch das „F12-Substitutionsmedium" eingesetzt werden.
Das F12-Substitutionsmedium unterscheidet sich von F12-Medium, das
gewerblich erhältlich
ist oder das im Labor formuliert wird. Erfindungsgemäß umfasst
das F12-Substitutionsmedium bevorzugt die folgenden Komponenten:
N,N-Dimethylglycin,
D-Glucose, Calciumchlorid, Kupfersulfat-pentahydrat, Eisen(II)-sulfat-heptahydrat,
Kaliumchlorid, Magnesiumchlorid, Natriumchlorid, Natriumbicarbonat,
Dinatriumhydrogenphosphat und Zinksulfat-heptahydrat.
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Das
erfindungsgemäße synthetische
F12-Medium umfasst optional insbesondere Folgendes: N,N-Dimethylglycin
(von ca. 600 bis ca. 850 mg/l), D-Glucose (von ca. 1,0 bis ca. 3,0
g/l), Calciumchlorid (von ca. 20 bis ca. 40 mg/l), Kupfersulfat-pentahydrat
(von ca. 15 bis ca. 40 mg/l), Eisen(II)-sulfat-heptahydrat (von
ca. 0,4 bis 1,2 mg/l), Kaliumchlorid (von ca. 160 bis ca. 280 mg/l),
Magnesiumchlorid (von ca. 40 bis ca. 75 mg/l), Natriumchlorid (von
ca. 6,0 bis ca. 9,0 g/l), Natriumbicarbonat (von ca. 0,75 bis ca.
1,4 g/l), Dinatriumhydrogenphosphat (von ca. 120 bis ca. 160 mg/l)
und Zinksulfat-heptahydrat (von ca. 0,7 bis ca. 1,1 mg/l). Das erfindungsgemäße synthetische
F12-Medium umfasst optimal: N,N-Dimethylglycin (ca. 766 mg/l), D-Glucose
(ca. 1,802 g/l), Calciumchlorid (ca. 33 mg/l), Kupfersulfat-pentahydrat
(ca. 25 mg/l), Eisen(II)-sulfat-heptahydrat (ca. 0,8 mg/l), Kaliumchlorid
(ca. 223 mg/l), Magnesiumchlorid (ca. 57 mg/L), Natriumchlorid (ca.
7,6 g/l), Natriumbicarbonat (ca. 1,18 g/l), Dinatriumhydrogenphosphat
(ca. 142 mg/l) und Zinksulfat-heptahydrat (ca. 0,9 mg/l). Der pH
des F12-Substitutionsmediums wird ferner zum Beispiel bevorzugt
unter Verwendung von 0,1 M Natriumhydroxid, gegebenenfalls auf einen
pH von ca. 7,0 bis ca. 8,5 und bevorzugt einen pH von ca. 8,0 eingestellt.
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Das
vorstehende Verfahren kann gegebenenfalls weiter durch Bildung der
langsam sedimentierenden Proteinassemblierung in Gegenwart eines
entsprechenden Mittels, wie zum Beispiel Clusterin, durchgeführt werden.
Dies erfolgt zum Beispiel durch Zufügen von Clusterin in Schritt
(c) und wie in den folgenden Beispielen dargelegt ist.
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Wenn
die ADDL durch die Inkorporation von 10 % biotinyliertem Amyloid-β 1–42 (oder
einem anderen geeigneten biotinylierten Amyloid-β-Protein) hergestellt werden,
können
sie in einem Rezeptor-Bindungsassay unter Verwendung von Nervenzellen
verwendet und zum Beispiel an einem fluoreszenzaktivierten Zellsortierungsinstrument
(FACS-Instrument) mit Markierung durch ein fluoreszierendes Avidinkonjugat
durchgeführt werden.
Anstelle der Inkorporation von Biotin in das Amyloid-β-Protein
kann als Alternative ein anderes Reagenz, das zur Bindung des ADDL
zur Bildung eines fluoreszenzmarkierten Moleküls fähig ist und das bereits einen
Teil eines fluoreszenzmarkierten Konjugats darstellen kann, eingesetzt
werden. Die Proteinassemblierung kann zum Beispiel dergestalt gebildet
werden, dass das Amyloid-Protein einen anderen Bindungsteil einschließt, wobei
ein „Bindungsteil" wie hierin verwendet,
ein Molekül
(wie zum Beispiel Avidin, Streptavidin, Polylysin und dergleichen)
umfasst, das zur Bindung an ein Reagenz zur Bildung einer fluoreszenzmarkierten Verbindung
oder eines Konjugats eingesetzt werden kann. Das „fluoreszierende
Reagenz", an das
die Proteinassemblierung bindet, braucht nicht selbst direkt zu
fluoreszieren, sondern könnte
gegebenenfalls lediglich durch Bindung an ein anderes Mittel zur
Fluoreszenz fähig
sein. Das fluoreszierende Reagenz, das die Proteinassemblierung
bindet, kann zum Beispiel einen spezifischen Antikörper gegen ß-Amyloid
(z. B. 6E10) umfassen, wobei die Fluoreszenz durch Verwendung eines
fluoreszierenden sekundären
Antikörpers
generiert wird.
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Zusammen
mit anderen Experimenten kann die FACScan-Analyse an den B103-Zellen
aus dem ZNS der Ratte ohne und mit ADDL-Inkubation durchgeführt werden.
Die Ergebnisse dieser und weiterer Studien bestätigen, dass die Bindung an
die Zelloberfläche
sättigungsfähig ist,
und eine kurze Behandlung mit Trypsin selektiv ein Subset von Zelloberflächenproteinen
entfernt und die Bindung von ADDL eliminiert. Proteine, die durch
eine kurze Behandlung mit Trypsin von der Oberfläche von B103-Zellen abspaltbar
sind, verhindern auch die ADDL-Bindung an B103-Zellen oder kultivierte
primäre
hippokampale Neuronen von der Ratte. Diese Ergebnisse unterstützen alle,
dass die ADDL durch einen bestimmten Zelloberflächenrezeptor wirken, und dass
durch die ADDL vermittelte frühe
Ereignisse (d. h. Ereignisse vor der Zellabtötung) vorteilhaft durch Verbindungen
kontrolliert werden können
(z. B. für
die Behandlung oder Forschung), die die Bildung und Aktivität (z. B.
einschließlich
der Rezeptorbindung) der ADDL blockieren.
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Gegenstand
der Erfindung ist folglich die Bereitstellung eines Verfahrens zur
Identifizierung von Verbindungen, die die Rezeptorbindung des ADDL
modulieren (d. h. entweder fördern
oder blockieren). Dieses Verfahren umfasst bevorzugt Folgendes:
- (a) Kontaktieren getrennter Kulturen von Nervenzellen
mit der Proteinassemblierung, entweder in An- oder Abwesenheit des
Kontaktierens mit der Testverbindung;
- (b) Zufügen
eines Reagenzes, das an die Proteinassemblierung bindet, wobei das
Reagenz fluoresziert;
- (c) Analysieren der getrennten Zellkulturen durch fluoreszenzaktiviertes
Zellsortieren; und
- (d) Vergleichen der Fluoreszenz der Kulturen, wobei Verbindungen,
die die Rezeptorbindung der Proteinassemblierung blockieren, dadurch
identifiziert werden, dass sie in einer reduzierten Fluoreszenz
der Kultur resultieren, und Verbindungen, die die Rezeptorbindung
fördern,
dadurch identifiziert werden, dass sie im Vergleich zu der entsprechenden
Kultur, die mit der Proteinassemblierung in Abwesenheit der Testverbindung
in Kontakt gebracht wurde, in einer gesteigerten Fluoreszenz der
Kultur resultieren. Anstatt des Zufügens eines fluoreszierenden
Reagenzes, das selbst und von selbst dazu zu fähig ist, den Proteinkomplex zu
binden, wird das Verfahren gegebenenfalls als Alternative durchgeführt, worin
die Proteinassemblierung aus Amyloid-β 1-42-Protein (oder einem anderen
Amyloid-β)
gebildet wird, das dergestalt hergestellt wird, dass es einen Bindungsteil
umfasst, der zur Bindung des fluoreszierenden Reagenzes fähig ist.
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Auf ähnliche
Weise kann das Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen eingesetzt
werden, die die Bildung oder Rezeptorbindung der Proteinassemblierung
modulieren (d. h. entweder fördern
oder blockieren), umfassend:
- (a) Herstellen
getrennter Amyloid-β-Proben,
die entweder mit der Testverbindung gemischt oder nicht gemischt
wurden;
- (b) Bilden der Proteinassemblierung in den getrennten Proben;
- (c) Kontaktieren getrennter Kulturen von Nervenzellen mit den
getrennten Proben;
- (d) Zufügen
eines Reagenzes, das an die Proteinassemblierung bindet, wobei das
Reagenz fluoresziert;
- (e) Analysieren der getrennten Zellkulturen durch fluoreszenzaktiviertes
Zellsortieren; und
- (f) Vergleichen der Fluoreszenz der Kulturen, wobei Verbindungen,
die die Bildung oder Rezeptorbindung der Proteinassemblierung blockieren,
dadurch identifiziert werden, dass sie in einer reduzierten Fluoreszenz
der Kultur resultieren, und Verbindungen, die die Bildung oder Rezeptorbindung
der Proteinassemblierung fördern,
dadurch identifiziert werden, dass sie, im Vergleich zur entsprechenden
Kultur, die mit der Proteinassemblierung in Abwesenheit der Testverbindung
in Kontakt gebracht wurde, in einer gesteigerten Fluoreszenz der
Kultur resultieren. Anstatt des Zufügens eines fluoreszierenden
Reagenzes, das selbst und von selbst dazu fähig ist, den Proteinkomplex
zu binden, kann das Verfahren weiter durchgeführt werden, worin die Proteinassemblierung
aus Amyloid-β-Protein
gebildet wird, das dergestalt hergestellt wird, dass es einen Bindungsteil
umfasst, der zur Bindung des fluoreszierenden Reagenzes fähig ist.
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Die
Fluoreszenz der Kulturen wird weiter optional mit der Fluoreszenz
von Kulturen verglichen, die auf die gleiche Weise behandelt wurden,
außer
dass anstatt des Zufügens
oder Nichtzufügens
der Testverbindung vor der Bildung der Proteinassemblierung, die
Testverbindung entweder nach der Bildung der Proteinassemblierung
zugefügt
wird oder nicht zugefügt
wird. In dieser Situation werden Verbindungen, die die Bildung der Proteinassemblierung
blockieren, dadurch identifiziert, dass sie in einer reduzierten
Fluoreszenz der Kultur resultieren, und Verbindungen, die die Bildung
der Proteinassemblierung fördern,
dadurch identifiziert werden, dass sie im Vergleich zu der entsprechenden
Kultur, die mit der Proteinassemblierung in Abwesenheit der Testverbindung
in Kontakt gebracht wird, in einer gesteigerten Fluoreszenz der
Kultur resultieren, nur wenn die Verbindung vor der Proteinassemblierung
zugefügt
wird.
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Im
Gegensatz dazu werden Verbindungen, die die Rezeptorbindung der
Proteinassemblierung blockieren, dadurch identifiziert, dass sie
in einer reduzierten Fluoreszenz in der Kultur resultieren, und
Verbindungen, die die Rezeptorbindung der Proteinassemblierung fördern, dadurch
identifiziert werden, dass sie im Vergleich zur entsprechenden Kultur,
die mit der Proteinassemblierung in Abwesenheit der Testverbindung
in Kontakt gebracht wird, in einer gesteigerten Fluoreszenz der
Kultur resultieren, wenn die Verbindung entweder vor oder nach der
Proteinassemblierung zugefügt
wird.
-
Auf ähnliche
Weise kann ein zellbasierter Assay, insbesondere ein zellbasierter
Enzymelinked Immunosorbent Assay (ELISA) erfindungsgemäß zur Beurteilung
der ADDL-Bindungsaktivität
eingesetzt werden. Das Verfahren kann insbesondere zum Nachweis
der Bindung der Proteinassemblierung an einen Zelloberflächenrezeptor
eingesetzt werden. Dieses Verfahren umfasst bevorzugt:
- (a) Bilden einer Proteinassemblierung aus Amyloid-β-Protein;
- (b) Kontaktieren einer Kultur von Nervenzellen mit der Proteinassemblierung;
- (c) Zufügen
eines Antikörpers
(z. B. 6E10), der diese Proteinassemblierung bindet, wobei dieser
Antikörper einen
konjugierenden Teil (z. B. Biotin oder ein anderes geeignetes Mittel
einschließt);
- (d) Auswaschen des ungebundenen Antikörpers;
- (e) Verknüpfen
eines Enzyms (z. B. Meerrettichperoxidase) mit genanntem Antikörper, der
mittels des genannten konjugierenden Teils an die genannte Proteinassemblierung
gebunden ist;
- (f) Zufügen
eines farblosen Substrats (z. B. ABTS), das durch genanntes Enzym
gespalten wird, um eine Farbänderung
zu ergeben; und
- (g) Bestimmen der genannten Farbänderung (z. B. spektrophotometrisch)
oder der Rate der Farbänderung als
ein Maß der
Rezeptorbindung von genannter Proteinassemblierung. Wie vorstehend
beschrieben, kann es sich bei dem Antikörper um jedweden Antikörper handeln,
der zum Nachweis von ADDL fähig
ist (z. B. ein Antikörper,
der auf eine exponierte Stelle auf Amyloid-β gerichtet ist), und der Antikörper-konjugierende Teil
kann jedwedes Mittel darstellen, das zur Verknüpfung eines Nachweismittels
(z. B. eines Enzyms) fähig ist.
Das Enzym kann jedweden Teil (z. B. vielleicht sogar einen anderen
als ein Protein) darstellen, der ein Mittel zum Nachweis (z. B.
Farbänderung
aufgrund der Spaltung eines Substrats) bereitstellt und kann weiter
(z. B. kovalent oder nicht kovalent) an den Antikörper gebunden
werden, der mittels eines anderen Teils (z. B. eines sekundären Antikörpers) an
die Proteinassemblierung gebunden wird. Erfindungsgemäß werden
die Zellen bevorzugt auch vor der Durchführung des Assays an ein festes
Substrat (z. B. einen Gewebskultur-Kunststoff) angeheftet. Es braucht nicht
speziell darauf hingewiesen werden, dass gegebenenfalls Schritt
(b), wie hierin beschrieben, dergestalt durchgeführt werden sollte, dass die
ADDL zum Binden an Zellen fähig
sind. Ebenso sollte Schritt (c) bevorzugt für eine ausreichende Zeitdauer
(z. B. von ca. 10 Minuten bis ca. 2 Stunden, gegebenenfalls für ca. 30
Minuten) und unter angemessenen Bedingungen (z. B. bei ca. Raumtemperatur,
bevorzugt unter vorsichtigem Rühren)
durchgeführt
werden, damit der Antikörper an
ADDL binden kann. Weiter können
geeignete Blockierungsschritte, wie sie dem Fachmann zum Beispiel bekannt
sind, unter Verwendung geeigneter Blockierungsreagenzien dergestalt
durchgeführt
werden, um jedwede nicht spezifische Bindung des Antikörpers zu
reduzieren. Der Fachmann ist mit den ELISAs vertraut und kann Modifikationen
an dem Assay dergestalt einsetzen, wie sie im Stand der Technik
bekannt sind.
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Der
Assay kann gegebenenfalls auch durchgeführt werden, um auf diese Weise
Verbindungen zu identifizieren, die die Bildung oder Rezeptorbindung
der Proteinassemblierung modulieren (d. h. entweder fördern oder
blockieren). In diesem Verfahren, wie auch in den zuvor beschriebenen
Assays auf Testverbindungen, wird die Testverbindung der ADDL-Präparation,
entweder vor dem Kontaktieren der Zellen mit den ADDL, zugefügt. Dieser
Assay kann folglich zum Nachweis von Verbindungen eingesetzt werden,
die die Bildung der Proteinassemblierung (z. B. wie zuvor beschrieben)
modulieren. Die Testverbindung kann der ADDL-Präparation überdies vor dem Kontaktieren
der Zellen (aber nach der ADDL-Bildung) oder den Zellen vor dem
Kontakt mit ADDL zugefügt
werden. Dieses Verfahren (z. B. wie zuvor beschrieben) kann zum
Nachweis von Verbindungen eingesetzt werden, die die ADDL-Bindung
an die Zelloberfläche
modulieren. Eine Testverbindung kann auch dem Gemisch aus Zellen
plus ADDL zugefügt
werden. Dieses Verfahren kann (z. B. wie zuvor beschrieben) zum
Nachweis von Verbindungen eingesetzt werden, die sich auf ADDL-vermittelte
Ereignisse auswirken, die unterstromig von der ADDL-Rezeptorbindung
auftreten. Die Spezifität
der Verbindungen zur Einwirkung auf eine ADDL-vermittelte unterstromige
Wirkung kann zum Beispiel durch einfaches Zufügen der Testverbindung in Abwesenheit
von jedweder Coinkubation mit ADDL bestätigt werden. Selbstverständlich sollten
weitere angemessene Kontrollen (z. B. wie sie aus den folgenden
Beispielen hervorgehen und wie sie dem Fachmann bekannt sind) bei
allen Assays eingeschlossen werden.
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Diese
Informationen über
Verbindungen, die die Bildung und/oder Aktivität, einschließlich der
Rezeptorbindung der Proteinassemblierung modulieren (d. h. fördern oder
blockieren), können
in der Forschung und Behandlung von ADDL-vermittelten Erkrankungen,
Zuständen
oder Störungen
eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen Verfahren können zur
Untersuchung der Aktivität
und Neurotoxizität
der ADDL selbst eingesetzt werden. Wenn zum Beispiel 20 nl der ADDL-Präparation
60–70
Minuten vor der Durchführung
eines Langzeitpotenzierungsexperiments (LTP-Experiments) in die
hippokampale Region einer erwachsenen Maus injiziert wurden (z.
B. Namgung et al., Brain Research, 689, 85–92, 1995), trat die Stimulierungsphase
des Experiments auf eine Weise auf, die der mit Kontrollinjektionen
mit Kochsalzlösung
identisch waren, während
die Konsolidierungsphase jedoch einen signifikanten, stetigen Abfall
der synaptischen Aktivität
zeigte, wie anhand der Spikeamplitude der Zellkörper über die sich anschließenden 2
Stunden im Vergleich zu Kontrolltieren, bei denen die synaptische
Aktivität
auf einer Höhe
blieb, die mit der vergleichbar war, die während der Stimulationsphase
auftrat, gemessen wurde. Die Analyse von Hirnschnitten nach dem
Experiment deuteten darauf hin, dass kein Zelltod aufgetreten war.
Diese Ergebnisse, ebenso wie andere in den folgenden Beispielen
beschriebene bestätigen,
dass die ADDL-Behandlung
die LTP-Response beeinträchtigte.
Dies deutet darauf hin, dass ADDL, anstelle durch Induktion des
Nervenzelltods, vielmehr zu dem bei der Alzheimer-Krankheit durch Intervenieren
mit neuronalen Signalisierungsabläufen beobachteten beeinträchtigten
Lernen und Gedächtnis
beitragen.
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Zusätzliche
Informationen zu den Wirkungen von ADDL (entweder in An- oder Abwesenheit
von Testverbindungen, die potenziell die ADDL-Bildung und/oder -Aktivität modulieren)
können
unter Verwendung der weiteren erfindungsgemäßen Assays erhalten werden.
So ist zum Beispiel auch ein Verfahren zur Bestimmung der Wirkungen
von ADDL offenbart, das bevorzugt Folgendes umfasst:
- (a) Verabreichung der Proteinassemblierung an den Hippokampus
eines Tieres;
- (b) Applikation eines elektrischen Stimulus; und
- (c) Messung der Spikeamplitude des Zellkörpers in Abhängigkeit
zur Zeit zur Bestimmung der Langzeitpotenzierungs-Response. Das
Verfahren wird optional dahingehend durchgeführt, dass die Langzeitpotenzierungs-Response
des Tieres mit der Langzeitpotenzierungs-Response eines anderen,
auf die gleiche Weise behandelten Tieres verglichen wird, außer dass
es vor der Applikation des elektrischen Stimulus Kochsalzlösung anstelle
der Proteinassemblierung verabreicht bekam. Dieses Verfahren kann
weiter zur Identifizierung von Verbindungen eingesetzt werden, die
die Wirkungen der ADDL, zum Beispiel durch Vergleich der LTP-Response
bei Tieren, denen ADDL entweder allein oder zusammen mit Testverbindungen
verabreicht wurden, modulieren (d. h. verstärken oder vermindern).
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Dahingehend
wird auch ein Verfahren zum Identifizieren von Verbindungen offenbart,
die die Wirkungen der ADDL-Proteinassemblierung modulieren. Das
Verfahren umfasst bevorzugt Folgendes:
- (a)
Verabreichung von entweder einer Kochsalzlösung oder einer Testverbindung
an den Hippokampus eines Tieres;
- (b) Applikation eines elektrischen Stimulus;
- (c) Messung der Spikeamplitude des Zellkörpers in Abhängigkeit
zur Zeit zur Bestimmung der Langzeitpotenzierungs-Response; und
- (d) Vergleich der Langzeitpotenzierungs-Response von Tieren,
denen Kochsalzlösung
verabreicht wird, mit der Langzeitpotenzierungs-Response von Tieren,
denen die Testverbindung verabreicht wird. Das Verfahren umfasst
weiter optional die Verabreichung der Proteinassemblierung an den
Hippokampus entweder vor, zusammen mit oder nach der Verabreichung
der Kochsalzlösung
oder der Testverbindung.
-
Es
wird auf ähnliche
Weise auch ein Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen offenbart,
die die Neurotoxizität
der ADDL-Proteinassemblierung modulieren (d. h. entweder verstärken oder
vermindern), welches Verfahren Folgendes umfasst:
- (a)
Kontaktieren getrennter Kulturen aus Nervenzellen mit der Proteinassemblierung
entweder in der An- oder Abwesenheit des Kontaktierens mit der Testverbindung;
- (b) Messung des Anteils lebender Zellen in jeder Kultur; und
- (c) Vergleich des Anteils lebender Zellen in jeder Kultur. Verbindungen,
die die Neurotoxizität
der Proteinassemblierung blockieren, werden dadurch identifiziert,
dass sie zum Beispiel in einem erhöhten Anteil lebensfähiger Zellen
in der Kultur resultieren, im Vergleich mit der entsprechenden Kultur,
die mit der Proteinassemblierung in Abwesenheit der Testverbindung
in Kontakt gebracht wird. Verbindungen, die die Neurotoxizität der Proteinassemblierung
steigern, werden dadurch identifiziert, dass sie zum Beispiel in
einem reduzierten Anteil lebensfähiger
Zellen in der Kultur resultieren, im Vergleich zu der entsprechenden
Kultur, die mit der Proteinassemblierung in Anwesenheit der Testverbindung
in Kontakt gebracht wird.
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch zum Nachweis der ADDL in Testmaterialien (z. B. als ein Teil
der Forschung, Diagnose und/oder Therapie) eingesetzt werden. So
können
ADDL zum Beispiel eine rasche morphologische Änderung bei Serum-verarmten
B103-Zellen herbeiführen,
und sie können
auch die Fyn-Kinaseaktivität
in diesen Zellen innerhalb von 30 Minuten der ADDL-Behandlung aktivieren
(Daten werden nicht gezeigt). ADDL induzieren auch eine schnelle
Komplexbildung zwischen Fyn und der fokalen Adhäsionskinase (FAK; Zhang et
al. Neurosci. Leiters, 211, 1–4,
1996) und die Translokation von mehreren phosphorylierten Proteinen
und dem Fyn-Fak-Komplex an eine Triton-unlösliche Fraktion (Berg et al.,
J. Neurosci. Res., 50, 979–989,
1997). Dies deutet darauf hin, dass Fyn und andere aktivierte Signalbahnen
am von ADDL induzierten neurodegenerativen Vorgang beteiligt sind.
Dies wurde anhand von Experimenten in Kulturen von Hirnschnitten
von genetisch veränderten
Mäusen,
denen ein funktionelles fyn-Gen fehlt, bei denen im Vergleich zu Vehikel-Kontrollen
das Zufügen
von ADDL zu keiner gesteigerten Neurotoxizität führte, bestätigt.
-
Deshalb
können
Verbindungen, die eine oder mehr Funktionen) von Fyn oder die Relokalisierung
von Fyn, nämlich
durch die Auswirkung auf ADDL, blockieren, wichtige neuroprotektive
Arzneimittel für
die Alzheimer-Krankheit darstellen. Wenn ADDL auf ähnliche
Weise Kulturen aus primären
Astrozyten zugefügt
werden, werden die Astrozyten aktiviert, und die mRNA für mehrere
Proteine, einschließlich
IL-1, induzierbarer Stickoxidsynthase, Apo E, Apo J und α1-Antichymotrypsin
werden erhöht.
Diese Phänomene
werden gegebenenfalls in einem Verfahren zum Nachweis der ADDL-Proteinassemblierung
in einem Testmaterial nachgewiesen. Solche Verfahren umfassen optional
Folgendes:
- (a) Kontaktieren des Testmaterials
mit einem Antikörper
(z. B. dem 6E10-Antikörper
oder einem anderen Antikörper);
und
- (b) Nachweis der Bindung des Antikörpers an der Proteinassemblierung.
Das Verfahren kann gegebenenfalls auf ähnliche Weise eingesetzt werden,
worin
- (c) das Testmaterial mit Serum-verarmten Neuroblastomzellen
(z. B. B103-Neuroblastomzellen) in Kontakt gebracht wird; und
- (d) morphologische Veränderungen
der Zellen durch den Vergleich der Morphologie der Zellen gegen
Neuroblastomzellen gemessen werden, die nicht mit dem Testmaterial
in Kontakt gebracht wurden.
-
Das
Verfahren kann auch bevorzugt eingesetzt werden, worin:
- (a) das Testmaterial mit Kulturen von Hirnschnitten in Kontakt
gebracht wird; und
- (b) der Hirnzelltod im Vergleich gegen Kulturen von Hirnschnitten,
die nicht mit dem Testmaterial in Kontakt gebracht wurden, gemessen
wird. Das Verfahren kann gegebenenfalls weiter durchgeführt werden,
worin:
- (a) das Testmaterial mit Neuroblastomzellen (z. B. B103-Neuroblastomzellen)
in Kontakt gebracht wird; und
- (b) Zunahmen der fyn-Kinaseaktivität durch Vergleich der fyn-Kinaseaktivität in den
Zellen gegen die fyn-Kinaseaktivität in Neuroblastomzellen gemessen
werden, die nicht mit dem genannten Testmaterial in Kontakt gebracht
wurden. Die Fyn-Kinaseaktivität
kann insbesondere verglichen werden, wobei Gebrauch von einem gewerblich
erhältlichen
Kit (z. B. Kit Nr. QIA-28 von Oncogene Research Products, Cambridge,
MA) gemacht wird oder unter Verwendung eines zu den in Borowski
et al., J. Biochem. (Tokyo), 115, 825–829, 1994, beschriebenen analogen
Assays.
-
In
einer noch anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zum
Nachweis von ADDL in Testmaterial umfasst das Verfahren gegebenenfalls
Folgendes:
- (a) Kontaktieren des Testmaterials
mit Kulturen von primären
Astrozyten; und
- (b) Bestimmen der Aktivierung der Astrozyten im Vergleich zu
Kulturen von primären
Astrozyten, die nicht mit dem Testmaterial in Kontakt gebracht wurden.
In einer Variation dieses Verfahrens umfasst das Verfahren optional
Folgendes:
- (a) Kontaktieren des Testmaterials mit Kulturen von primären Astrozyten;
und
- (b) Messen in den Astrozyten der Zunahmen der mRNA für Proteine,
die aus der Gruppe ausgewählt
sind, bestehend aus Interleukin-1, induzierbarer Stickoxidsynthase,
Apo E, Apo J und α1-Antichymotrypsin
durch Vergleich der mRNA-Spiegel in den Astrozyten mit den entsprechenden
mRNA-Spiegeln in Kulturen von primären Astrozyten, die nicht mit
dem Testmaterial in Kontakt gebracht wurden. Es gibt selbstverständlich andere
Assay-Verfahren und weitere Variationen von diesen vorstehend beschriebenen,
die von einem Fachmann, insbesondere hinsichtlich der Offenbarung
der Spezifikation hierin, erkannt würden.
-
Folglich
weisen die erfindungsgemäßen ADDL
eindeutig einen Nutzen in vitro auf. Solche ADDL können unter
anderem als ein Forschungswerkzeug in der Untersuchung der ADDL-Bindung
und -Interaktion in Zellen und in einem Verfahren zur Bestimmung
der ADDL-Aktivität
verwendet werden. Auf ähnliche
Weise können
ADDL und die Untersuchungen der ADDL-Bildung, -Aktivität und -Modulation
in vivo eingesetzt werden.
-
Insbesondere
können
die Verbindungen, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren identifiziert
werden, zur Behandlung von jedweder einen von einer Anzahl an Erkrankungen,
Störungen
oder Zuständen
verwendet werden, die zu Defiziten der Kognition oder des Lernens
(d. h. aufgrund eines Versagens des Gedächtnisses) und/oder zu Defiziten
des Gedächtnisses
selbst führen.
Eine derartige Behandlung oder Prävention kann durch Verabreichung
von Verbindungen bewirkt werden, die die Bildung und/oder Aktivität der ADDL
verhindern, oder die die Zellwirkstoffe, mit denen die ADDL interagieren
(z. B. sogenannte „Downstream"-Ereignisse) modulieren
(d. h. die Aktivität
davon gegebenenfalls als eine Folge der Auswirkung von ADDL verstärken oder
vermindern). Auf solche Verbindungen, die die Fähigkeit besitzen, sich auf
ADDL auszuwirken, wird hierin als auf „ADDL-modulierende Verbindungen" verwiesen. ADDL-modulierende
Verbindungen können
nicht nur in negativer Weise wirken, sondern in einigen Fällen auch
bevorzugt zur Steigerung der Bildung und/oder Aktivität der ADDL
eingesetzt werden.
-
Das
Verfahren kann, wenn es in vivo eingesetzt wird, gegebenenfalls
zum Schutz eines Tieres gegen Verminderungen der Kognition, des
Lernens oder Gedächtnisses
aufgrund der Wirkungen der ADDL-Proteinassemblierung eingesetzt
werden. Dieses Verfahren umfasst die Verabreichung einer Verbindung,
die die Bildung oder Aktivität
der ADDL blockiert. In dem Ausmaß, in dem sich Defizite der
Kognition, des Lernens und/oder Gedächtnisses aufgrund der ADDL-Bildung
und/oder -Aktivität
ansammeln, können
solche Defizite auf ähnliche
Weise umgekehrt oder wiederhergestellt werden, sobald die Aktivität (und/oder
Bildung) von ADDL blockiert wird. Gegenstand der Erfindung ist folglich
bevorzugt die Bereitstellung eines Verfahrens zur Umkehr (oder Wiederherstellung)
der Verminderungen der Kognition, des Lernens oder des Gedächtnisses aufgrund
der Wirkungen einer erfindungsgemäßen Proteinassemblierung bei
einem Tier. Dieses Verfahren umfasst bevorzugt die Bildung oder
Aktivität
der ADDL.
-
Dieses
Verfahren kann insbesondere gegebenenfalls bei der Behandlung oder
Prävention
einer Erkrankung, Störung
oder eines Zustands angewendet werden, die/der sich als ein Defizit
der Kognition, des Lernens und/oder Gedächtnisses manifestiert und
der auf die ADDL-Bildung oder -Aktivität, besonders einer Erkrankung,
Störung
oder eines Zustands zurückzuführen ist,
die/der aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus der Alzheimer-Krankheit, dem Down-Syndrom im
Erwachsenenalter (d. h. im Alter von über 40 Jahren) und seniler
Demenz.
-
Dieses
Verfahren kann gegebenenfalls auch bei der Behandlung oder Prävention
der frühen
schädlichen
Wirkungen auf die Zellaktivität,
Kognition, das Lernen und Gedächtnis
angewendet werden, die vor der Entwicklung der Erkrankung, Störung oder
des Zustands selbst offensichtlich sein können und welche schädlichen
Wirkungen zu der Entwicklung der Erkrankung, Störung oder dem Zustand selbst
beitragen können
oder sie/ihn letztlich konstituieren können. Das Verfahren kann bevorzugt
insbesondere bei der Behandlung oder Prävention der frühen Funktionsstörung von
Nervenzellen oder anderen Hirnzellen angewendet werden, die als
eine Folge der ADDL-Bildung oder -Aktivität auftreten kann. Auf ähnliche
Weise kann das Verfahren bevorzugt bei der Behandlung oder Prävention
der fokalen Gedächtnisdefizite
(FMD), wie sie zum Beispiel in der Literatur beschrieben wurden
(z. B. Linn et al., Arch. Neurol., 52, 485–490, 1995), im Fall, wenn
derartige FMD auf die ADDL-Bildung oder -Aktivität zurückzuführen sind, angewendet werden.
Das Verfahren kann gegebenenfalls weiter bei der Behandlung oder
Prävention
des ADDL-induzierten aberranten neuronalen Signalisierens, einer
Beeinträchtigung
der Schreibfähigkeiten
höherer
Ordnung (z. B. Snowdon et al., JAMA, 275, 528–532, 1996) oder einer anderen
kognitiven Funktion höherer
Ordnung, Verminderungen (oder Abwesenheit) der Langzeitpotenzierung,
die als Folge der ADDL-Bildung oder -Aktivität folgt, eingesetzt werden.
-
„ADDL-induziertes
aberrantes neuronales Signalisieren" kann erfindungsgemäß mithilfe vieler verschiedener
Mittel gemessen werden. Für
normales neuronales Signalisieren (ebenso wie die Beobachtung einer
Langzeitpotenzierungs-Response) hat es zum Beispiel den Anschein,
dass unter anderem die Fyn-Kinase aktiviert werden muss, die Fyn-Kinase
den NMDA-Kanal phosphorylieren muss (Miyakawa et al., Science, 278,
698–701,
1997; Grant, J. Physiol. Paris, 90, 337–338, 1996) und Fyn im entsprechenden
Zellort anwesend sein muss (was durch die Bildung des Fyn-FAK-Komplexes
erschwert sein kann, wie dies zum Beispiel bei bestimmten, durch
ADDL induzierten cytoskeletalen Reorganisationen auftritt). Darauf
basierend kann das ADDL-induzierte aberrante neuronale Signalisieren
(bei dem es sich um eine Signalisierungsdysfunktion handelt, die
durch die aberrante Aktivierung von Zellbahnen durch ADDL induziert
wird) und Kenntnisse davon in den erfindungsgemäßen Verfahren dergestalt eingesetzt
werden, dass sie dem Fachmann offensichtlich wären. So kann zum Beispiel das
ADDL-induzierte
aberrante Zellsignalisieren (z. B. als eine Folge des Kontaktierens
von Nervenzellen mit ADDL, das weiter in An- oder Abwesenheit von
Verbindungen, die auf ADDL-modulierende Aktivität getestet werden, weiter durchgeführt werden
kann) unter Verwendung von jedweden dieser Maßnahmen oder dergestalt, wie
es einem Fachmann offensichtlich sein würde, z. B. Fyn-Kinaseaktivierung
(oder eine Veränderung
davon), Bildung eines Fyn-FAK-Komplexes (oder eine Veränderung
davon), cytoskeletale Reorganisation (oder eine Veränderung
davon), subzelluläre
Lokalisierung der Fyn-Kinase (oder eine Veränderung davon), Fyn-Kinase-Phosphorylierung
des NMDA-Kanals
(oder eine Veränderung
davon) beurteilt werden.
-
Überdies
können
auch die ADDL selbst bei der Behandlung angewendet werden. Es wurde
entdeckt, dass diese hierin beschriebenen neuen Assemblierungen
zahlreiche unerwartete Wirkungen auf Zellen aufweisen, von denen
denkbar ist, dass sie für
die Therapie angewendet werden können.
So können
ADDL zum Beispiel Endothelzellen aktivieren, von welchen Endothelzellen
bekannt ist, dass sie unter anderem mit Gefäßzellen interagieren. Dahingehend
könnten
ADDL zum Beispiel bei der Wundheilung eingesetzt werden. Zum Beispiel
handelt es sich beim Botulinum-Toxin Typ A (Botox) auch um ein Blockierungsmittel
der neuromuskulären
Junktion, das vom Bakterium Clostridium botulinum produziert wird,
das durch Blockierung der Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin
wirkt. Botox hat sich in der Behandlung behindernder Muskelspasmen,
einschließlich
Dystonie, als vorteilhaft erwiesen. Die ADDL selbst könnten theoretisch
angewendet werden, um entweder die Nervenzellfunktion zu kontrollieren
oder um targetierte Nervenzellen (z. B. in Fällen von Krebs, zum Beispiel
des Zentralnervensystems, insbesondere des Gehirns) selektiv zu
zerstören.
Die ADDL scheinen in dieser Beziehung weiter vorteilhaft zu sein,
vorausgesetzt, dass sie sehr frühe
Wirkungen auf Zellen aufweisen, und vorausgesetzt, dass ihre Wirkung
auf Zellen (außer
ihrer zelltötenden
Wirkung) reversibel zu sein scheint.
-
Wie
vorstehend besprochen, können
die erfindungsgemäßen ADDL-modulierenden
Verbindungen, ebenso wie die ADDL selbst, zum Kontaktieren von Zellen,
entweder in vitro oder in vivo, eingesetzt werden. Eine Zelle kann
erfindungsgemäß jedwede
Zelle darstellen und stellt bevorzugt eine eukaryote Zelle dar.
Eine eukaryote Zelle stellt in der Regel eine Zelle dar, die in
einer Phase ihres Lebens einen von einer Nukleusmembran umgebenen
Nukleus besitzt. Die eukaryote Zelle stellt bevorzugt eine multizelluläre Spezies
(z. B. im Gegensatz zu einer unizellulären Hefezelle) dar und stellt
noch bevorzugter eine (optional humane) Säugerzelle dar. Das Verfahren
kann jedoch auch unter Verwendung vieler verschiedener unterschiedlicher
Zelltypen, wie zum Beispiel Vogel- und Säugerzellen, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Zellen von Nagern, Primaten (wie zum Beispiel Schimpansen, Affen,
Menschenaffen, Gorillas, Orang-Utans oder Gibbons), Katzen, Hunden,
Huftieren (wie zum Beispiel Wiederkäuern oder Schweinen) ebenso
wie insbesondere humanen Zellen, wirksam durchgeführt werden.
-
Bevorzugte
Zelltypen stellen Zellen dar, die im Hirn gebildet werden, einschließlich Nervenzellen
und Gliazellen. Ein besonders bevorzugter erfindungsgemäßer Zelltyp
stellt eine Nervenzelle (entweder normal oder aberrant, z. B. transformiert
oder kanzerös)
dar. Wenn sie in der Gewebekultur eingesetzt wird, stellt die Nervenzelle
gegebenenfalls eine Neuroblastomzelle dar.
-
Eine
Zelle kann als eine einzelne Entität vorliegen oder sie kann einen
Teil einer größeren Zellansammlung
darstellen. Eine solche „größere Ansammlung
von Zellen" kann
zum Beispiel eine Zellkultur (entweder gemischt oder rein), ein
Gewebe (z. B. ein neurales oder ein anderes Gewebe), ein Organ (z.
B. Hirn oder andere Organe), ein Organsystem (z. B. Nervensystem
oder ein anderes Organsystem) oder einen Organismus (z. B. Säuger oder
dergleichen) umfassen. Bei den Organen/Geweben/Zellen von Interesse
im erfindungsgemäßen Kontext
handelt es sich bevorzugt um das Zentralnervensystem (z. B. Nervenzellen).
-
„Kontaktieren" umfasst erfindungsgemäß auch jedwedes
Mittel, mit dem diese Stoffe physikalisch eine Zelle berühren. Das
Verfahren ist nicht abhängig
von jedwedem bestimmten Einführungsmittel
und darf nicht auf diese Weise ausgelegt werden. Einführungsmittel
sind dem Fachmann überall
bekannt und sind auch hierin erläuternd
enthalten. Die Einführung
kann demzufolge zum Beispiel entweder in vitro (z. B. in einem Therapie-Verfahren
des ex vivo-Typs oder in Gewebekulturstudien) oder in vivo bewirkt
werden. Andere Verfahren stehen auch zur Verfügung und sind dem Fachmann
bekannt.
-
Dieses „Kontaktieren" kann durch jedwedes
dem Fachmann bekannte und hierin beschriebene Mittel, durchgeführt werden,
durch das das scheinbare Berühren
oder das mutuelle Kontaktieren der ADDL und der ADDL-modulierenden
Verbindungen und der Zelle bewirkt werden kann. Das Kontaktieren
kann zum Beispiel durch Mischen dieser Elemente in einem kleinen
Volumen der gleichen Lösung
vorgenommen werden. Die Elemente können optional weiter kovalent
miteinander verbunden werden, z. B. durch dem Fachmann bekannte
chemische Mittel oder andere Mittel oder können bevorzugt mithilfe nicht
kovalenter Interaktionen (z. B. durch ionische Bindungen, Wasserstoffbindungen,
Van der Waals Kräfte
und/oder nicht polare Interaktionen) verknüpft werden. Im Vergleich dazu
braucht die zu beeinflussende Zelle und die ADDL- oder ADDL-modulierende
Verbindung nicht unbedingt in einem kleinen Volumen in Kontakt gebracht
zu werden, da zum Beispiel in Fällen,
in denen die ADDL- oder
ADDL-modulierende Verbindung an einen Wirt verabreicht wird und
der Komplex durch den Blutstrom oder eine andere Körperflüssigkeit,
wie zum Beispiel die Cerebrospinalflüssigkeit, an die Zelle wandert,
mit der er bindet. Das Kontaktieren der Zelle mit einer ADDL- oder
ADDL-modulierenden Verbindung erfolgt manchmal entweder vor, zusammen
mit oder nachdem eine andere Verbindung von Interesse verabreicht
wird. Gegebenenfalls erfolgt dieses Kontaktieren dergestalt, dass
mindestens eine Zeitspanne vorhanden ist, worin die gemeinsam verabreichten
Mittel ihre Wirkungen auf eine Zelle oder auf die ADDL gleichzeitig
ausüben.
-
Ein
Fachmann wird erkennen, dass geeignete erfindungsgemäße Verfahren
zur Verabreichung eines Mittels (z. B. einer ADDL- oder ADDL-modulierenden
Verbindung) an ein Tier zwecks Therapie und/oder Diagnose, Forschung
oder Studie zur Verfügung
stehen und, obwohl mehr als eine Verabreichungsroute verwendet werden
kann, eine spezielle Route eine unmittelbarere und wirksamere Reaktion
bereitstellen kann als eine andere Route. Pharmazeutisch verträgliche Hilfsmittel
sind dem Fachmann auch gut bekannt und sind ohne weiteres erhältlich.
Die Wahl des Hilfsmittels wird teils durch das zur Verabreichung
des Mittels verwendete bestimmte Verfahren bestimmt. Demzufolge
gibt es viele verschiedene geeignete Formulierungen zur Verwendung
im erfindungsgemäßen Kontext.
Die follgenden Verfahren und Hilfsmittel sind lediglich beispielhaft
und sind auf keinen Fall einschränkend.
-
Zur
oralen Verabreichung geeignete Formulierungen können aus Folgendem bestehen:
(a) flüssigen Lösungen,
wie zum Beispiel einer wirksamen Menge der in Verdünnungsmitteln,
wie zum Beispiel Wasser, Kochsalzlösung oder Orangensaft aufgelösten Mengen
der Verbindung; (b) Kapseln, Sachets oder Tabletten, die jeweils
eine prädeterminierte
Menge des Wirkstoffs als Feststoff oder Granulat enthalten; (c)
Suspensionen in einer entsprechenden Flüssigkeit; und (d) geeigneten
Emulsionen. Die Tablettenformen können Folgendes einschließen: eines
oder mehr von Lactose, Mannitol, Maisstärke, Kartoffelstärke, mikrokristalliner
Cellulose, Akaziengummi, Gelatine, hochdispersem Siliziumdioxid,
Croscarmellose-Natrium, Talcum, Magnesiumstearat, Stearinsäure und
anderen Hilfsmitteln, Farbstoffen, Verdünnungsmitteln, Puffern, Feuchthaltemitteln,
Konservierungsmitteln, Geschmacksstoffen und pharmakologisch kompatiblen
Hilfsmitteln. Pastillenformen können den
Wirkstoff in einem Geschmacksstoff, gewöhnlich Saccharose und Akaziengummi
oder Tragant umfassen, ebenso wie Pastillen, die den Wirkstoff in
einem inerten Grundbestandteil, wie zum Beispiel Gelatine und Glycerin
umfassen, Emulsionen, Gele und dergleichen, die zusätzlich zum
Wirkstoff, solche Hilfsmittel wie sie im Stand der Technik bekannt
sind, enthalten.
-
Ein
erfindungsgemäßes Mittel,
allein oder in Kombination mit anderen geeigneten Bestandteilen,
können
zu über
Inhalation zu verabreichende Aerosolformulierungen hergestellt werden.
Diese Aerosolformulierungen können
in unter Druck gesetzte verträgliche
Treibmittel, wie zum Beispiel Dichlordifluormethan, Propan, Stickstoff
und dergleichen, gegeben werden. Sie können auch als Pharmazeutika
für nicht
unter Druck gesetzte Präparationen,
wie zum Beispiel in einem Vernebler oder einem Zerstäuber, formuliert
werden.
-
Für die parenterale
Verabreichung geeignete Formulierungen sind erfindungsgemäß bevorzugt
und schließen
wässrige
und nicht wässrige,
isotonische sterile Lösungen
zur Injektion ein, die Folgendes enthalten können: Antioxidanzien, Puffer,
Bakteriostate und gelöste
Stoffe, die die Formulierung mit dem Blut des beabsichtigten Empfängers isotonisch
machen und wässrige
und nicht wässrige
sterile Suspensionen, die Suspensionsmittel, Lösungsvermittler, Verdickungsmittel,
Stabilisatoren und Konservierungsmittel einschließen können. Die
Formulierungen können
in verschlossenen Einheitsdosis- oder Multidosis-Behältnissen,
wie zum Beispiel Ampullen und Durchstichfläschchen, dargereicht werden
und können
in einem gefriergetrockneten (lyophilisierten) Zustand gelagert
werden, der nur das Zufügen
des sterilen flüssigen
Hilfsmittels, zum Beispiel Wasser für Injektionszwecke, unmittelbar
vor Gebrauch erforderlich macht. Extemporane Injektionslösungen und
-Suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten der zuvor beschriebenen
Art hergestellt werden.
-
Die
an ein Tier, insbesondere einen Menschen, im erfindungsgemäßen Kontext
verabreichte Dosis kann mit dem Mittel von Interesse, der eingesetzten Zusammensetzung,
dem Verabreichungsverfahren und der entsprechenden Stelle und dem
zu behandelnden Organismus variieren. Bevorzugt wird jedoch eine
Dosis eingesetzt, die einer wirksamen Menge eines Mittels (z. B.
einer erfindungsgemäßen ADDL-
oder ADDL-modulierenden Verbindung) entspricht. Eine „wirksame
Menge" stellt eine
dar, die zur Herbeiführung
der gewünschten
Wirkung in einem Wirt ausreicht, die unter Verwendung mehrerer dem
Fachmann bekannter Endpunkte überwacht
werden kann. Einige Beispiele gewünschter Wirkungen schließen die
folgenden ein, sind aber nicht beschränkt auf: eine Wirkung auf das
Lernen, Gedächtnis,
die LTP-Response, Neurotoxizität, ADDL-Bildung,
ADDL-Rezeptorbindung, Antikörperbindung,
zellmorphologische Veränderungen,
Fyn-Kinaseaktivität,
Astrozytenaktivierung und Änderungen
der mRNA-Spiegel für
Proteine, wie zum Beispiel Interleukin-1, induzierbare Stickoxidsynthase,
ApoE, ApoJ und α1-Antichymotrypsin.
Diese beschriebenen Verfahren sind auf keinen Fall allumfassend,
und weitere für
die spezifische Applikation geeignete Verfahren werden vom Durchschnittsfachmann
erkannt werden.
-
Darüber hinaus
können
bei bestimmten Applikationen (z. B. entweder in vitro oder in vivo)
die eigentliche Dosis und das Verabreichungsschema von ADDL- oder
ADDL-modulierenden
Verbindungen davon abhängig
variieren, ob die Zusammensetzung in Kombination mit anderen pharmazeutischen
Zusammensetzungen oder in Abhängigkeit
von interindividuellen Unterschieden in der Pharmakokinetik, Arzneimitteldisposition und
dem Arzneimittelmetabolismus verabreicht wird. Auf ähnliche
Weise können
die Mengen bei in vitro-Applikationen in Abhängigkeit vom bestimmten verwendeten
Zelltyp oder dem Mittel oder der Lösung, mit der die ADDL- oder
ADDL-modulierende Verbindung zum Kultivieren transferiert wird,
variieren. Ein Fachmann kann leicht jedwede notwendigen Anpassungen
gemäß den Anforderungen
der entsprechenden Situation vornehmen.
-
BEISPIELE
-
Die
vorstehenden Beschreibungen (ebenso wie die, die folgen) sind lediglich
beispielhaft. Andere Applikationen des Verfahrens und erfindungsgemäße Bestandteile
werden von einem Fachmann erkannt werden. Folglich erläutern die
folgenden Beispiele die vorliegende Erfindung weiter, sie sollten
aber selbstverständlich
keineswegs als den Umfang einschränkend ausgelegt werden.
-
Beispiel 1: Herstellung
von Amyloid-β-Oligomeren
-
ADDL
wurden erfindungsgemäß durch
Auflösen
von 1 mg festem Amyloid-β 1–42 (z.
B. synthetisiert, wie in Lambert et al., J. Neurosci. Res., 39,
377–395,
1994, beschrieben), in 44 μl
wasserfreiem DMSO hergestellt. Diese 5 mM Lösung wurde dann in kaltes (4°C) F12-Medium
(Gibco BRL, Life Technologies) auf ein Gesamtvolumen von 2,20 ml
(50fache Verdünnung)
verdünnt
und ca. 30 Sekunden gevortext. Das Gemisch wurde ca. 24 Stunden
bei von ca. 0°C
bis ca. 8°C
inkubieren lassen, gefolgt von Zentrifugation bei 14 000 g für ca. 10
Minuten bei ca. 4°C.
Der Überstand
wurde um Faktoren von 1:10 bis 1:10 000 in das besonders definierte
Medium, vor der Inkubation mit Hirnschnittkulturen, Zellkulturen
oder Bindungsprotein-Präparationen verdünnt. Im
Allgemeinen wurden jedoch ADDL in einer Konzentration des Aβ-Proteins
von 100 μM
gebildet. Die für
die Experimente verwendete höchste
Konzentration beträgt
in der Regel 10 μM,
und in einigen Fällen wurden
die ADDL (gemessen als initiale Aβ-Konzentration)
(z. B. in Zellkulturmedium) auf 1 nM verdünnt. Zur Analyse mittels der
Atomkraftmikroskopie (AFM) wurde ein 20-μl-Aliquot der Verdünnung von
1:100 auf die Oberfläche
einer frisch gespaltenen Glimmerscheibe aufgebracht und analysiert.
Andere Manipulationen wurden wie folgt oder wie offensichtlich ist,
beschrieben.
-
Als
Alternative wurde die ADDL-Bildung, wie vorstehend beschrieben,
durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass das F12-Medium durch einen Puffer (d. h.
ein „F12-Substitutionsmedium"), enthaltend die
folgenden Komponenten, ersetzt wurde: N,N-Dimethylglycin (766 mg/l),
D-Glucose (1,802 g/l), Calciumchlorid (33 mg/l), Kupfersulfat-pentahydrat
(25 mg/l), Eisen(II)-Sulfat-heptahydrat (0,8 mg/l), Kaliumchlorid
(223 mg/l), Magnesiumchlorid (57 mg/l), Natriumchlorid (7,6 g/l),
Natriumbicarbonat (1,18 g/l), Dinatriumhydrogenphosphat (142 mg/l)
und Zinksulfatheptahydrat (0,9 mg/l). Der pH des Puffers wurde unter
Verwendung von 0,1 M Natriumhydroxid auf 8,0 eingestellt.
-
Beispiel 2: Vernetzung
von Amyloid-β-Oligomeren
-
Glutaraldehyd
wurde in vielen verschiedenen biochemischen Systemen erfolgreich
verwendet. Glutaraldehyd neigt zur Vernetzung von Proteinen, die
sich direkt in Kontakt miteinander befinden, im Gegensatz zu einer
nicht spezifischen Reaktion mit hohen Konzentrationen von monomerem
Protein. In diesem Beispiel wurde die Glutaraldehydkontrollierte
Vernetzung von Amyloid-β untersucht.
-
Die
Herstellung von Oligomer wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, unter
Verwendung des F12-Substitutionsmediums durchgeführt. Der im Anschluss an die
Zentrifugation (und in einigen Fällen
die Fraktionierung) erhaltene Überstand
wurde mit 0,22 ml einer 25%igen wässrigen Lösung aus Glutaraldehyd (Aldrich), gefolgt
von 0,67 ml 0,175 M Natriumborhydrid in 0,1 M NaOH (nach dem Verfahren
von Levine, Neurobiology of Aging, 1995) behandelt. Das Gemisch
wurde 15 Minuten bei 4°C
gerührt
und wurde durch das Zufügen
von 1,67 ml 20%iger wässriger
Saccharose gequencht. Das Gemisch wurde an einem SpeedVac um das
5fache konzentriert und zur Entfernung von kleineren Komponenten
als 1 kD dialysiert. Das Material wurde mittels SDS-PAGE analysiert.
Die Gelfiltrationschromatographie wurde wie folgt durchgeführt: Die
Superose 75PC 3,2/3,0-Säule (Pharmacia)
wurde mit filtriertem und entgastem 0,15%igem Ammoniumhydrogencarbonat-Puffer
(pH = 7,8) bei einer Fließrate
von 0,02 ml/min über
den Verlauf von 18 h bei Raumtemperatur äquilibriert. Die Fließrate wurde
auf 0,04 ml/min geändert,
und 20 ml Lösungsmittel
wurden eluiert. 50 Mikroliter Reaktionslösung wurden auf die Säule geladen,
und die Fließrate
wurde bei 0,04 ml/min wieder aufgenommen. Die Elution der Verbindung
wurde durch den UV-Nachweis bei 220 nm überwacht, und es wurden während des Ablaufs
der Chromatographie Fraktionen von 0,5–1,0 ml gesammelt. Fraktion
Nr. 3, die dem dritten Peak der UV-Absorbanz entsprach, wurde isoliert,
und es wurde mittels der AFM (anhand der Breitenanalyse) nachgewiesen,
dass sie Kügelchen
von 4,9 +/– 0,8
nm enthielt. Diese Fraktion war hoch neurotoxisch, wenn sie, wie in
den folgenden Beispielen beschrieben wird, mit Neuronen von Hirnschnitten
in Kontakt gebracht wurde.
-
Beispiel 3: Größencharakterisierung
von ADDL
-
Dieses
Beispiel legt die Größencharakterisierung
von wie in Beispiel 1 gebildeten ADDL und unter Verwendung von vielen
verschiedenen Verfahren (z. B. nativer Gelelektophorese, SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese,
AFM, Feldfluss-Fraktionierung
und Immunerkennung) vor.
-
Die
AFM wurde im Wesentlichen wie zuvor beschrieben durchgeführt (z.
B. Stine et al., J. Protein Chem., 15, 193–203, 1996). Das heißt, es wurden
unter Verwendung eines Digital-Instruments (Santa Barbara, CA) Nanoscope
IIIa Multimode Atomkraftmikroskop unter Verwendung eines J-Scanners
mit einem xy-Bereich von 150 μm
Bilder erhalten. Es wurde für
alle Bilder unter Verwendung von TESP Nanoprobes (geätztem Silizium)
(Digital Instruments) der Tapping Mode eingesetzt. Die AFM-Daten
werden unter Verwendung der Nanoscope IIIa Software und der IGOR
ProTM Wellenform-Analysen-Software analysiert. Für die AFM-Analyse wurden 4-μm-Scans (d.
h. eine Beurteilung von einem Quadrat von 4 μm × 4 μm) durchgeführt. In der Regel wurden die
berichteten Abmessungen mittels Schnittanalyse erhalten und wenn
die Breitenanalyse eingesetzt wurde, wird dies angegeben. Die Schnitt-
und Breitenanalyse befinden sich in der Nanoscope IIIa Software
in getrennten Analysemodulen. Im Allgemeinen besteht für die ADDL-Analyse
eine systematische Abweichung zwischen den mittels der Schnittanalyse
erhaltenen Größen und
den mit der Breitenanalyse erhaltenen. Für einen 4-μm-Scan ergibt die Schnittanalyse
nämlich
Höhen,
die im Allgemeinen ca. 0,5 nm höher
sind, die folglich zu einer Abweichung von ca. 0,5 nm der für die Größen der
Kügelchen
erhaltenen Werte führen.
-
Die
Analyse mittels Gelelektrophorese wurde an 15 % Polyacrylamidgelen
durchgeführt
und durch Färbung
mit Coomassieblau sichtbar gemacht. Die ADDL wurden auf 4–20 % Trisglycin-Gelen
unter nicht denaturierenden Bedingungen (Novex) aufgetrennt. Die
Elektrophorese wurde ca. 1,5 Stunden bei 20 mA durchgeführt. Die
Proteine wurden mit SDS-PAGE, wie in Zhang et al., J. Biol. Chem.,
269, 25247–25250,
1994, beschrieben, aufgetrennt. Das Protein wurde dann unter Verwendung
der Silberfärbung
(z. B. wie in Sherchenko et al., Anal. Chem., 68, 850–858, 1996,
beschrieben) sichtbar gemacht. Die Gelproteine von sowohl nativen als
auch SDS-Gelen wurden nach Zhang et al. (J. Biol. Chem., 269, 25247–50, 1994)
auf Nitrocellulose-Membranen überführt. Die
Immunblots wurden mit biotinyliertem 6E10-Antikörper (Senetak, Inc., St. Louis,
Missouri) bei 1:5000 durchgeführt
und unter Verwendung von ECL (Amersham) sichtbar gemacht. Die Gele
wurden in der Regel unter Verwendung eines Densitometers gescannt.
Dies ließ die
Bereitstellung der Computer-erfassten Bilder von den Gelen (z. B.
versus Fotografien von den Gelen selbst) zu.
-
Die
Größencharakterisierung
von ADDL durch die AFM-Schnittanalyse (z. B. wie in Stine et al.,
J. Protein Chem., 15, 193–203,
1996, beschrieben) oder die Breitenanalyse (Nanoscope III Software)
zeigten, dass die prädominanten
Spezies Kügelchen
von ca. 4,7 nm bis ca. 6,2 nm entlang der z-Achse darstellten. Der
Vergleich mit kleinen globulären
Proteinen (Aβ 1-40-Monomer,
Aprotinin, bFGF, Kohlensäureanhydrase)
deuteten darauf hin, dass die ADDL eine Masse zwischen 17–42 kD aufwiesen.
Das, was distinkte Spezies zu sein scheinen, kann erkannt werden.
Diese scheinen den Kügelchen
mit Abmessungen von ca. 4,9 nm bis ca. 5,4 nm, von ca. 5,4 nm bis
ca. 5,7 nm und von ca. 5,7 nm bis ca. 6,2 nm zu entsprechen. Die
Kügelchen
mit Abmessungen von ca. 4,9–5,4
nm und 5,7–6,2
nm scheinen ca. 50 % der Kügelchen
zu umfassen.
-
In Übereinstimmung
mit der AFM-Analyse identifizierten die SDS-PAGE Immunblots von
ADDL Aβ-Oligomere
von ca. 17 kD bis ca. 22 kD, wobei reichlich Monomer von 4 kD anwesend
war, bei dem es sich vermutlich um ein Abbauprodukt handelte. Konsistent
mit dieser Interpretation zeigen nicht denaturierende Polyacrylamidgele
von ADDL ein spärliches
Monomer mit einer primären
Bande nahe an 30 kD, einer weniger reichlichen Bande bei ca. 17
kD und keinen Hinweis auf Fibrillen oder Aggregate. Computer-erfasste
Bilder von einem mit Silber gefärbten
nativen Gel und einem mit Coomassie gefärbten SDS-Polyacrylamidgel
sind in 1 bzw. 2 ersichtlich.
Die Übereinstimmung
zwischen den SDS- und nicht denaturierenden Gelen bestätigt, dass
die kleine Oligomergröße von ADDL
nicht auf eine Detergens-Wirkung zurückzuführen war. In ADDL-Präparationen
gesehene Oligomere waren kleiner als Clusterin (Mr 80
kD, 40 kD in denaturierten Gelen), wie anhand der Verwendung von
Clusterin in niedrigen Konzentrationen (1/40 bezogen auf Aβ, was die Assoziation
von Aβ als
Aβ-Clusterin-Komplexe
von 1:1 ausschloss) erwartet wurde.
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Eine
erfindungsgemäße ADDL-Präparation
wurde auf einer Superdex 75-Säule
(Pharmacia, Superose 75PC 3,2/3,0-Säule) fraktioniert. Die Fraktion,
die die ADDL umfasste, stellte die dritte Fraktion der UV-Absorbanz
dar, die aus der Säule
eluierte und mittels AFM und SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
analysiert wurde. Eine repräsentative
AFM-Analyse von Fraktion 3 wird in 3 veranschaulicht.
Die Fraktionierung führte
zu einer größeren Homogenität für die ADDL,
wobei die Mehrzahl der Kügelchen
Abmessungen von ca. 4,9 nm bis ca. 5,4 nm aufwiesen. Die SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
der Fraktion wies eine schwerere untere Bande nach, die der Monomer-/Dimerform
von Aβ entsprach.
Da dies auch für
die nicht fraktionierte Präparation
von ADDL beobachtet wurde, scheint es sich um ein Abbauprodukt der
ADDL zu handeln. Eine schwerere Beladung der Fraktion ließ eine breite
Bande einer größeren Größe (vielleicht
ein Dublett) erkennen. Dies bestätigt
weiter die Stabilität
der nicht fibrillären
oligomeren Aβ-Strukturen
gegenüber
SDS.
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Beispiel 4: Clusterin-Behandlung
von Amyloid-β
-
Obwohl
vorgeschlagen wurde, dass fibrilläre Strukturen die toxische
Form von Aβ darstellen
(Lorenzo et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91, 12243–12247,
1994; Howlett et al., Neurodegen, 4, 23–32, 1995), bilden sich neue
Neurotoxine, die sich nicht als sedimentierbare Fibrillen verhalten,
wenn Aβ 1–42 mit
niedrig dosiertem Clusterin, das auch als „Apo J" bekannt ist, inkubiert wird (Oda et
al., Exper. Neurol, 136, 22–31,
1995; Oda et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 204, 1131–1136, 1994).
Zum Testen, ob diese langsam sedimentierenden Toxine noch kleine
oder naszente Fibrillen enthalten könnten, wurden mit Clusterin
behandelte Aβ-Präparationen
anhand der Atomkraftmikroskopie untersucht.
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Die
Clusterin-Behandlung wurde wie in Oda et al. (Exper. Neurol, 136,
22–31,
1995) beschrieben, im Wesentlichen durch Zufügen von Clusterin zu der in
Beispiel 1 beschriebenen Inkubation durchgeführt. Als Alternative könnte das
Ausgangs-Aβ 1–42 in 0,1
N HCl, anstelle von DMSO, aufgelöst
werden, und dieses Ausgangs-Aβ 1–42 könnte sogar
von Anfang an fibrilläre
Strukturen aufweisen. Die Inkubation mit Clusterin 24 Stunden bei
Raumtemperatur von 37°C
führte
jedoch zu Präparationen,
die überwiegend
frei von Fibrillen waren, was mit ihrer langsamen Sedimentierung
konsistent war. Dies wurde anhand von Experimenten bestätigt, die
zeigen, dass die Bildung von Fibrillen abnimmt, wenn die zugefügte Clusterin-Menge
zunimmt.
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Die
sich aus der Clusterin-Behandlung ergebenden Präparationen umfassten ausschließlich kleine globuläre Strukturen
einer Größe von ca.
5–6 nm,
wie anhand der AFM-Analyse von auf einer Superdex 75-Gelsäule fraktionierten
ADDL bestimmt wurde. Äquivalente
Ergebnisse wurden anhand der üblichen
Elektronenmikroskopie erhalten. Demgegenüber zeigte Aβ 1–42, das
sich unter Standardbedingungen in Abwesenheit von Clusterin eigenassoziiert
hatte (Snyder et al., Biophys. J., 67, 1216–28, 1994) hauptsächlich große, nicht
diffusionsfähige
fibrilläre
Spezies. Überdies
wurden die sich ergebenden ADDL-Präparationen durch eine Centricon
10 kD Cut-off-Membran geleitet und auf einem SDS-Polyacrylamid-Gradientengel
analysiert. Wie in 4 ersichtlich ist, passiert
nur das Monomer durch das Centricon 10-Filter, wohingegen ADDL anhand
des Filters zurückgehalten
werden. Das nach der Trennung gefundene Monomer konnte nur von der Spezies
mit dem größeren Molekulargewicht,
die anhand des Filters zurückgehalten
wurde, gebildet werden.
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Diese
Ergebnisse bestätigen,
dass toxische ADDL-Präparationen
kleine fibrillenfreie Oliogmere von Aβ 1–42 umfassen, und dass ADDL
durch eine angemessene Clusterin-Behandlung
von Amyloid-β erhalten werden
können.
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Beispiel 5: Physiologische
Bildung von ADDL
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Die
toxischen Teile in Beispiel 4 könnten
gegebenenfalls seltene Strukturen umfassen, die oligomeres Aβ und Clusterin
enthalten. Wohingegen Oda et al. (Exper. Neurol., 136, 22–31, 1995)
mitteilten, dass gefunden wurde, dass Clusterin die Toxizität von Aβ 1-42-Lösungen erhöht, haben
andere gefunden, dass Clusterin in stöchiometrischen Konzentrationen
gegen die Aβ 1-40-Toxizität schützt (Boggs
et al., J. Neurochem., 67, 1324–1327,
1997). Demzufolge wurde die ADDL-Bildung in Abwesenheit von Clusterin
in diesem Beispiel weiter charakterisiert.
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Wenn
monomere Aβ 1-42-Lösungen bei
niedriger Temperatur in einem geeigneten Medium aufrechterhalten
wurden, wurde die Bildung von sedimentierbaren Aβ-Fibrillen fast vollständig blockiert.
Aβ eigenassoziierte
jedoch in diesen Lösungen
bei niedriger Temperatur, wobei ADDL gebildet wurden, die sich im
Wesentlichen nicht von denen unterscheiden ließen, die von Clusterin „chaperoniert" waren. Schließlich deuten ADDL, die
auch gebildet wurden, wenn monomere Aβ-Lösungen bei 37°C in Kulturmedium
für Hirnschnitte, aber
bei sehr niedriger Konzentration (50 nM) inkuziert wurden, auf ein
Potenzial zur physiologischen Bildung hin. Alle ADDL-Präparationen
waren relativ stabil und zeigten während der 24-stündigen Gewebekultur-Experimente
keine Umwandlung in Fibrillen.
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Diese
Ergebnisse bestätigen,
dass sich ADDL bilden und unter physiologischen Bedingungen stabil sind
und weisen darauf hin, dass sie sich in vivo auf ähnliche
Weise bilden können
und stabil sind.
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Beispiel 6: ADDL stellen
diffusionsfähige,
extrem potente ZNS-Neurotoxine dar
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Ob
ADDL durch Clusterin, niedrige Temperatur oder eine niedrige Aβ-Konzentration
induziert wurden, handelte es sich bei den sich bildenden stabilen
Oligomeren um potente Neurotoxine. Die Toxizität wurde in organotypischen
Hirnschnittkulturen von der Maus untersucht, die ein physiologisch
relevantes Modell für
das mature ZNS bereitstellten. Das Hirngewebe wurde an der Atmosphäre-Medium-Grenzfläche durch
ein Filter unterstützt,
um eine hohe Viabilität
in Kontrollen aufrechtzuerhalten.
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Für diese
Experimente wurden aus Stämmen
B6 129 F2 und JR 2385 (Jackson Laboratories) Hirnschnitte gewonnen
und wie zuvor beschrieben (Stoppini et al., J. Neurosci. Meth.,
37, 173–182,
1991) mit Modifikationen kultiviert. Das heißt, eine erwachsene Maus wurde
durch Inhalation von Kohlendioxid, gefolgt von schneller Dekapitation
geopfert. Der Kopf wurde in kalten, sterilen Dissektionspuffer (94
ml Gey'sche ausgeglichene
Salzlösung,
pH 7,2, supplementiert mit 2 ml 0,5M MgCl2,
2 ml 25%iger Glucose und 2 ml 1,0 M Hepes) eingetaucht, wonach das
Hirn entfernt und auf eine mit Sylgard beschichtete sterile Platte
gelegt wurde. Das Cerebellum wurde entfernt, und es wurde ein Medianschnitt
zur Trennung der Hirnhemisphären
durchgeführt. Jede
Hemisphäre
wurde getrennt geschnitten. Die Hemisphäre wurde mit dem Medianschnitt
nach unten platziert, und es wurde ein Schnitt von 30° von der
dorsalen Seite angefertigt, um die Hemisphäre zu orientieren. Die Hemisphäre wurde
mit der Schnittseite nach unten auf die Kunststoffbühne eines
Campden Gewebeschneiders (der zuvor mit Ethanol abgewischt wurde)
geklebt und in eiskalten sterilen Puffer eingetaucht. Es wurden
von einer lateralen nach medialen Richtung Schnitte von 200 μm Dicke angefertigt,
wobei die gesammelt wurden, in denen der Hippokampus sichtbar war.
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Jeder
Schnitt wurde mit dem oberen Ende einer sterilen Pipette in eine
kleine Petrischale überführt, die
Dulbeccos modifiziertes Eagle Medium (DMEM) enthielt, enthaltend
10 % fetales Kalbserum, 2 % S/P/F (Streptomycin, Penicillin und
Fungizon; Life Technologies (Gibco, BRL), Gaithersburg, MD), der
mit einem Mikroskop zur Verifizierung der Anwesenheit des Hippokampus
beobachtet und auf einen Millicell-CM-Einsatz (Millipore) in eine tiefe
Well-Gewebekulturplatte platziert wurde (Falcon, 6-Well-Platte).
Jedes Well enthielt 1,0 ml Wachstumsmedium, und auf jedem Einsatz
befanden sich gewöhnlich
zwei Schnitte. Die Schnitte wurden über Nacht in einen Inkubator
(6 % CO2, 100 % Feuchte) gebracht. Das Wachstumsmedium
wurde entfernt, und die Wells wurden mit 1,0 ml warmer Hank's BSS (Gibco, BRL,
Life Technologies) gewaschen. Definiertes Medium (DMEM, N2-Supplemente, SPF, wie z. B. in Bottenstein
et al., Proc. Natl. Aca. Sci., 76, 514–517, 1979) beschrieben, enthaltend
die Amyloid-β-Oligomere,
mit oder ohne Inhibitorverbindungen, wurde jedem Well zugefügt, und
die Inkubation wurde 24 Stunden fortgesetzt.
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Der
Zelltod wurde unter Verwendung des LIVE/DEAD®-Assaykits
(Molecular Probes, Eugene, OR) gemessen. Hierbei handelte es sich
um einen doppelt markierten Fluoreszenz-Assay, in dem Lebendzellen
durch die Anwesenheit einer Esterase, die das Calcein-AM zu Calcein
spaltet, nachgewiesen, was in einer grünen Fluoreszenz resultierte.
Tote Zellen nehmen Ethidium-Homodimer auf, das mit DNA interkaliert
und eine rote Fluoreszenz aufweist. Der Assay wurde gemäß den Anleitungen
des Herstellers mit 2 μM
Ethidium-Homodimer und 4 μM
Calcein durchgeführt.
Unter Verwendung eines Nikon Diaphot Mikroskops, das mit Epifluoreszenz
ausgerüstet
war, wurden innerhalb von 30 Minuten Bilder erhalten. Das MetaMorph-Bildanalysensystem (Universal
Imaging Corporation, Philadelphia, PA) wurde zur Quantifizierung
der Anzahl und/oder des Areals von Zellen verwendet, die eine grüne oder
rote Fluoreszenz aufwiesen.
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Für diese
Experimente waren ADDL über
24 Stunden bei einer maximalen Gesamt-Aβ-Dosis
von 5 μM
anwesend (d. h. das Gesamt-Aβ betrug
in jedwedem ADDL-Experiment niemals mehr als 5 μM). Der Zelltod, wie mittels „falsch-gelber
Färbung
gezeigt", war fast
vollständig
auf das Stratum pyramidale (CA 3–4) und den Gyrus dentatus
(DG) beschränkt,
was stark darauf hindeutet, dass die wichtigen Neuronen des Hippokampus
(Pyramiden- bzw. Körnerzellen)
die Targets der ADDL-induzierten
Toxizität
darstellen. Darüber
hinaus bleibt die Viabilität
der Glia durch eine 24-stündige
ADDL-Behandlung der primären
Hirnglia von Ratten unbeeinflusst, wie durch den Trypanblau-Ausschluss
und den MTT-Assay bestimmt wurde (Finch et al., nicht veröffentlicht).
Der Gyrus dentatus (DG) und die CA3-Regionen waren besonders empfindlich
und zeigten in jeder von Tieren im Alter von P20 (abgesetzte Jungtiere)
bis P84 (junge erwachsene Tiere) erhaltenen Kultur durch ADDL hervorgerufenen
Zelltod. Bis zu 40 % der Zellen in dieser Region sterben nach der
chronischen Exposition gegenüber
ADDL ab. Das Muster des neuronalen Todes war nicht identisch mit
dem, das für
NMDA beobachtet wurde, das Neuronen im DG und CA1 abtötete, aber
CA3 verschonte.
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Einige
Kulturen aus den hippokampalen DG- und CA3-Regionen von Tieren älter als
20 Tage wurden mit üblichen
Präparationen
von fibrillären
Aβ behandelt.
Konsistent mit der nicht diffusionsfähigen Beschaffenheit der Fibrillen
war, dass selbst bei 20 μM
kein Zelltod (gelbe Färbung)
evident war. Das Färbungsmuster
für Lebendzellen
in dieser Kultur verifizierte, dass die Region von CA3/des Gyrus
dentatus des Hippokampus untersucht wurde. Das nach der üblichen
Aβ-Behandlung
(d. h. fibrilläre
Aβ-Präparationen)
beobachtete Ausmaß des
Zelltods war nicht unterscheidbar von den negativen Kontrollen,
in denen den Kulturen Medium oder Medium mit Clusterin-Supplement zugesetzt
wurde. In typischen Kontrollen betrug der Zelltod weniger als 5
%. Tatsächlich
konnte in den Kontrollen, selbst in Kulturen, die mehrere Tage über ein
typisches Experiment hinausgehend aufrechterhalten wurden, eine
hohe Viabilität
gefunden werden, welche bestätigt,
dass das Überleben
der Zellen durch Standardkulturbedingungen nicht beeinträchtigt wurde.
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Ein
Dosis-Wirkungs-Experiment wurde zur Bestimmung der Potenz von ADDL
beim Hervorrufen des Zelltods durchgeführt. Die Bildanalyse wurde
zur Quantifizierung der Färbung
toter und lebender Zellen in Feldern verwendet, welche die DG/CA3-Areale
enthalten. 5 erläutert die toten Zellen (%)
versus die ADDL-Konzentration, gemessen als initiale Amyloid-β 1-42-Konzentration
(nM). Aufgrund der Schwierigkeiten beim Quantifizieren von Hirnschnitten
sind die Ergebnisse nicht detailliert genug, um die EC50 mit
Präzision
zu bestimmen. Wie jedoch in 5 ersichtlich
ist, betrug der durch ADDL hervorgerufene Zelltod, selbst nach einer
1000fachen Verdünnung
(ca. 5 nM Aβ),
mehr als 20 %. Eine Toxizität
wurde sogar mit 0,3 nM ADDL beobachtet. Dies steht Ergebnissen gegenüber, die
mit üblich
gealtertem Aβ,
das für
Neuronen in Kultur bei ca. 20 bis ca. 50 μM toxisch ist, erhalten wurden.
Diese Daten zeigen, dass ADDL in Dosen, die um das ca. 1 000–10 000fache
kleiner als die in den fibrillären
Aβ-Experimenten
verwendeten sind, wirksam sind.
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Diese
Daten von den hippokampalen Schnitten bestätigen folglich die ultratoxische
Beschaffenheit von ADDL. Da die ADDL zur Herbeiführung des Zelltods überdies
durch das die Kultur tragende Filter passieren mussten, validieren
die Ergebnisse, dass ADDL, konsistent mit ihrer kleinen oligomeren
Größe, diffusionsfähig sind.
Die hierin dargelegten Verfahren können auch als ein Assay auf
ADDL-vermittelte Veränderungen der
Zellviabilität
eingesetzt werden. Der Assay kann insbesondere mittels Coinkubation
oder Coadministration zusammen mit den ADDL-Stoffen durchgeführt werden,
die die ADDL-Bildung und/oder -Aktivität potenziell erhöhen oder
vermindern können.
Die mit solcher Coinkubation oder Coadministration erhaltenen Ergebnisse können mit
Ergebnissen verglichen werden, die mit dem Einschluss von ADDL allein
erhalten werden.
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Beispiel 7: Oxidativer
Stresstoxizitätsassay
mit MTT – PC12-Zellen
-
Dieses
Beispiel legt einen Assay dar, der zum Nachweis einer frühen Toxizitätsveränderung
als Response auf Amyloid-β-Oligomere
eingesetzt werden kann.
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Für diese
Experimente wurden PC12-Zellen in Passage zu 4 × 104 Zellen/Well
auf eine 96-Well-Kulturplatte gebracht und 24 Stunden in DMEM +
10 % fetalem Kalbserum + 1 % S/P/F (Streptomycin, Penicillin und
Fungizon) gezüchtet.
Die Platten wurden 2 Stunden vor Ausplattierung der Zellen mit 200 μg/ml Poly-1-lysin
zur Förderung
der Zelladhäsion
behandelt. Ein Set mit sechs Wells wurde unbehandelt gelassen und
ihm wurde frisches Medium zugeführt,
während
ein anderes Set von Wells mit der Vehikelkontrolle (PBS, enthaltend
10 % 0,01 N HCl, gealtert über
Nacht bei RT) behandelt wurde. Positive Kontrollen wurden mit Triton
(1 %) und Na-Azid (0,1 %) in normalem Wachstumsmedium behandelt.
Amyloid-β-Oligomere,
hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben, oder gewonnen nach Coinkubation
mit Clusterin, mit und ohne anwesenden Inhibitorverbindungen, wurden
den Zellen 24 Stunden zugefügt.
Nach der 24-stündigen
Inkubation wurde den Zellen 2,5 Stunden (11 μl einer 5 mg/ml Stammlösung löslich gemacht
in PBS in 100 μl
Medium) MTT (0,5 mg/ml) zugefügt.
Gesunde Zellen reduzieren das MTT zu einem mit Formazan (blau) gefärbten Produkt.
Nach der Inkubation mit MTT wurde das Medium abgesaugt, und es wurden
100 μl 100%iges
DMSO zugefügt,
um die Zellen zu lysieren und die blauen Kristalle aufzulösen. Die
Platte wurde 15 min bei RT inkubiert und auf einem Plattenleser
(ELISA) bei 550 nm abgelesen.
-
Die
Ergebnisse von einem derartigen Experiment sind in 6 erläutert. Wie
aus dieser Figur ersichtlich ist, zeigen Kontrollzellen, die den
ADDL („Kont") nicht ausgesetzt
werden, Zellen, die dem Clusterin („Apo J") allein ausgesetzt werden und Zellen,
die dem monomeren Aβ („Aβ") ausgesetzt werden,
keine Zelltoxizität. Im
Gegensatz dazu zeigen Zellen, die dem mit Clusterin coaggregierten
Amyloid-β ausgesetzt
und einen Tag gealtert wurden („Aβ:Apo J") eine Verminderung der MT7-Reduktion,
was einen Hinweis auf eine frühe
Toxizitätsveränderung
liefert. Es wurde mittels AFM bestätigt, dass den letzteren Amyloid-Präparationen
die Amyloid-Fibrillen
fehlen.
-
Die
Ergebnisse von diesem Experiment bestätigen folglich, dass ADDL-Präparationen,
die aus der Coaggregation von mit Clusterin vermitteltem Aβ erhalten
wurden, eine verstärkte
Toxizität
aufweisen. Darüber hinaus
bestätigen
die Ergebnisse, dass die oxidative Stressresponse von PC12 als ein
Assay zum Nachweis von frühen
Zellveränderungen
aufgrund der ADDL eingesetzt werden kann. Der Assay kann mittels
Coinkubation oder Coadministration zusammen mit den ADDL-Stoffen
durchgeführt
werden, die die ADDL-Bildung und/oder -Aktivität potenziell erhöhen oder
vermindern. Die mit einer derartigen Coinkubation oder Coadministration
erhaltenen Ergebnisse können
mit Ergebnissen verglichen werden, die unter Einschluss von ADDL
allein erhalten werden.
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Beispiel 8: Oxidativer
Stresstoxizitätsassay
mit MTT – HN2-Zellen
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Dieses
Beispiel legt einen weiteren Assay der ADDL-vermittelten Zellveränderungen
dar.
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Der
im vorangehenden Beispiel vorlegte oxidative Stresstoxizitätsassay
mit MTT kann nämlich
mit HN2-Zellen anstelle von PC 12-Zellen
durchgeführt
werden. Andere geeignete Zellen können auf ähnliche Weise eingesetzt werden.
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Für diesen
Assay werden HN2-Zellen in Passage zu 4 × 104 Zellen/Well auf eine 96-Well-Kulturplatte aufgebracht und 24
Stunden in DMEM + 10 % fetalem Kalbserum + 1 % S/P/F (Streptomycin,
Penicillin und Fungizon) gezüchtet.
Die Platten wurden 2 Stunden vor der Ausplattierung der Zellen mit
200 μg/ml
Poly-1-lysin zur Förderung
der Zelladhäsion
behandelt. Die Zellen wurden 24–48
Stunden mit 5 μM
Retinsäure
differenziert und das Wachstum wurde mit 1 % Serum weiter inhibiert.
Ein Set von Wells wurde unbehandelt gelassen und ihm wurde frisches
Medium zugesetzt. Ein anderes Set von Wells wurde mit der Vehikelkontrolle
(0,2 % DMSO) behandelt. Positive Kontrollen wurden mit Triton (1
%) und Na-Azid (0,1 %) behandelt. Wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellte Amyloid-β-Oligomere,
mit und ohne anwesende Inhibitorverbindungen, wurden den Zellen
24 Stunden zugefügt.
Nach der 24-stündigen
Inkubation wurde den Zellen 2,5 Stunden (11 μl 5 mg/ml Stammlösung zu
100 μl Medium)
MTT (0,5 mg/mL) zugefügt.
Nach der Inkubation mit MTT wurde das Medium abgesaugt, und es wurden
100 μl 100%iges
DMSO zugefügt,
um die Zellen zu lysieren und die blauen Kristalle aufzulösen. Die
Platte wurde 15 Minuten bei RT inkubiert und an einem Plattenleser
(ELISA) bei 550 nm abgelesen.
-
Dieser
Assay kann auf ähnliche
Weise durch Coinkubation oder Coadministration zusammen mit den ADDL-Stoffen,
die die ADDL-Bildung und/oder -Aktivität potenziell erhöhen oder
vermindern können,
durchgeführt.
Die mit einer derartigen Coinkubation oder Coadministration erhaltenen
Ergebnisse können
mit den Ergebnissen verglichen werden, die unter Einschluss von
ADDL allein erhalten werden.
-
Beispiel 9: Zellmorphologie
mittels der Phasenmikroskopie
-
Dieses
Beispiel legt einen noch anderen Assay der ADDL-vermittelten Zellveränderungen
dar – einen Assay
der Zellmorphologie mittels Phasenmikroskopie.
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Für diesen
Assay wurden Kulturen bis zu einer niedrigen Dichte (50–60 % Konfluenz)
gezüchtet.
Zur Initiierung des Experiments wurden die Zellen 1 Stunde in F12-Medium
Serum-verarmt. Die Zellen wurden dann 3 Stunden mit, wie in Beispiel
1 beschrieben, hergestellten Amyloid-β-Oligomeren, mit und ohne Inhibitorverbindungen,
die den Zellen zugefügt
wurden, 24 Stunden inkubiert. Nach 3 Stunden wurden die Zellen auf morphologische
Unterschiede untersucht oder zur Immunfluoreszenzmarkierung fixiert.
Die Proben wurden unter Verwendung des MetaMorph Bildanalysensystems
und einer MRI-Videokamera (Universal Imaging, Inc.) untersucht.
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Die
Ergebnisse dieser Assays werden in den folgenden Beispielen vorgelegt.
Der Assay kann insbesondere durch Coinkubation oder Coadministration
zusammen mit den ADDL-Stoffen durchgeführt werden, die die ADDL-Bildung
und/oder -Aktivität
potenziell erhöhen
oder vermindern können.
Die mit dieser Coinkubation oder Coadministration erhaltenen Ergebnisse
können
mit Ergebnissen verglichen werden, die mit dem Einschluss von ADDL
allein erhalten werden.
-
Beispiel 10: FACScan-Assay
auf Bindung von ADDL an Zelloberflächen
-
Da
Zelloberflächenrezeptoren
vor kurzem auf Gliazellen für
wie üblich
hergestelltes Aβ identifiziert wurden
(Yan et al., Nature, 382, 685–691,
1996; El Khoury et al., Nature, 382, 716–719, 1996) und weil der Neuronentod
bei niedrigen ADDL-Dosen auf eine mögliche Beteiligung der Signalisierungsmechanismen
hinwies, wurden Experimente zur Bestimmung durchgeführt, ob
für ADDL
spezifische Zelloberflächen-Bindungsstellen
auf Neuronen existieren.
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Für die Flowcytometrie
wurden Zellen mit 0,1 % Trypsin dissoziiert und mindestens über Nacht
auf Gewebekultur-Kunststoff bei niedriger Dichte ausplattiert. Die
Zellen wurden mit kalter Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS)/0,5
mM EDTA entfernt, dreimal gewaschen und in eiskaltem PBS auf eine
Endkonzentration von 500 000 Zellen/ml resuspendiert. Die Zellen
wurden in kalter PBS mit Amyloid-β-Oligomeren
inkubiert, die wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt wurden,
außer
dass 10 % des Amyloid-β,
ein Amyloid-β 1-42-Analog,
enthaltend Biocytin an Position 1, das Aspartat ersetzt, darstellt.
Oligomere mit und ohne anwesende Inhibitorverbindungen wurden den
Zellen 24 Stunden zugefügt.
Die Zellen wurden zweimal in kalter PBS zur Entfernung von freien,
ungebundenen Amyloid-β-Oligomeren
gewaschen, in einer Verdünnung
von 1:1 000 von an Fluorescein konjugiertem Avidin resuspendiert
und eine Stunde bei 4°C
unter vorsichtigem Rühren
inkubiert. Als Alternative wurden Amyloid-β-spezifische Antikörper und
fluoreszierende sekundäre
Antikörper
anstelle von Avidin eingesetzt, wobei die Notwendigkeit zur Inkorporation
von 10 % des biotinylierten Amyloid-β-Analogs eliminiert wurde. Das heißt, der
biotinylierte monoklonale 6E10-Antikörper (1 μl Senetec, Inc., St. Louis,
Missouri) wurde der Zellsuspension zugefügt und 30 Minuten inkubiert.
Nach der Pelletierung der Zellen und Resuspension in 500 μl PBS, unter
Verwendung von FITC-konjugiertem Streptavidin (1:500, Jackson Laboratories)
für 30
Minuten wurde gebundener Antikörper
nachgewiesen.
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Die
Zellen wurden anhand eines Becton-Dickenson fluoreszenzaktivierten
Zellscanners (FACScan) analysiert. In der Regel wurden 10 000 oder
20 000 Ereignisse für
sowohl Vorwärtsstreuung
(Größe) als
auch Fluoreszenzintensität
gesammelt, und die Daten wurden mittels der Consort 30 Software
(Becton-Dickinson) analysiert. Die Bindung wurde durch Multiplikation
der mittleren Fluoreszenz mit der Gesamtzahl der Ereignisse, und
Subtraktion des Wertes für
die Hintergrundfluoreszenz der Zellen in Anwesenheit von 6E10 und
FITC quantifiziert.
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Für diese
Experimente wurde zum Vergleich der ADDL-Immunreaktivität in Suspensionen
von Hefezellen in der log-Phase (einer größtenteils Kohlenhydrat- Oberfläche) und
der B103 ZNS-Nervenzelllinie die FACScan-Analyse durchgeführt (Schubert
et al., Nature, 249, 224–227,
1974). Für
B103-Zellen verursachte das Zufügen
von ADDL, wie in 7 gezeigt, eine bedeutende Steigerung
der zellassoziierten Fluoreszenz. Die einminütige Behandlung der B103-Zellen
mit Trypsin eliminierte die ADDL-Bindung. Demgegenüber wiesen
Kontroll-Hefezellen (Daten nicht gezeigt) keine ADDL-Bindung auf,
wodurch die Selektivität
von ADDL für auf
der Zelloberfläche
vorliegende Proteine verifiziert werden konnte. Suspensionen von
hippokampalen Zellen (trypsinisiertes Gewebe, gefolgt von einer
zweistündigen
metabolischen Erholung), banden auch ADDL, aber verglichen mit den
B103-Zellen mit einer reduzierten Anzahl an Bindungsereignissen,
wie durch die reduzierte Fluoreszenz-Intensität des markierten Peaks belegt
werden konnte. Dies ist in 8 als eine
Linksverschiebung des markierten Peaks ersichtlich.
-
Aus
diesen Ergebnissen geht folglich hervor, dass die ADDL ihre Wirkungen
durch Bindung an einen spezifischen Zelloberflächenrezeptor ausüben. Die
Trypsin-Sensitivität
von B103-Zellen zeigte insbesondere, dass ihre ADDL-Bindungsstellen
Zelloberflächenproteine
darstellten und dass die Bindung für einen Subset von speziellen
Domänen
in diesen Proteinen selektiv war.
-
Darüber hinaus
kann der vorliegende Assay auch als ein Assay auf die ADDL-vermittelte
Zellbindung eingesetzt werden. Der Assay kann insbesondere durch
Coinkubation oder Coadministration zusammen mit den ADDL-Stoffen,
die die ADDL-Bildung und/oder -Aktivität potenziell erhöhen oder
vermindern können, durchgeführt werden.
Die mit einer derartigen Coinkubation oder Coadministration erhaltenen
Ergebnisse können
mit Ergebnissen verglichen werden, die unter Einschluss von ADDL
allein erhalten werden.
-
Beispiel 11: Inhibition
der ADDL-Bildung durch Gossypol
-
Dieses
Beispiel stellt die Art und Weise dar, auf die die ADDL-Bildung,
zum Beispiel unter Verwendung von Gossypol, inhibiert werden kann.
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Für diese
Experimente wurden ADDL, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
Gossipol (Aldrich) wurde einer Konzentration von 100 μM während der
Inkubation des Aβ-Proteins
zur Bildung von ADDL zugefügt.
Die sich ergebende Präparation
wurde unter Verwendung des LIVE/DEAD®-Assaykits,
wie zuvor beschrieben, auf Neurotoxizität beurteilt. Der Umfang des
Zelltods, der nach 24-stündiger
Exposition gegenüber der
Gossypol/VADDL-Präparation
auftrat, betrug weniger als 5 %. Dies ist mit dem Toxizitätsgrad vergleichbar, der
für eine
entsprechende DMSO-Kontrollpräparation
(d. h. 6 %) oder eine Gossypol-Kontrollpräparation, die keine ADDL (d.
h. 4 %) enthielt, erhalten wurde.
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Diese
Ergebnisse bestätigen
folglich, dass Verbindungen, wie zum Beispiel Gossypol, zur Inhibition der
ADDL-Bildung eingesetzt werden können.
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Beispiel 12: Inhibition
der ADDL-Bindung durch tryptische Peptide
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Da
gefunden wurde, dass die Trypsinisierung von B103-Zellen die sich
anschließende
ADDL-Bindung blockierte, wurden – wie in diesem Beispiel dargelegt – Experimente
zum Testen durchgeführt,
ob aus der Zelloberfläche
freigesetzte tryptische Fragmente die ADDL-Bindungsaktivität retardieren.
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Tryptische
Peptide wurden unter Verwendung konfluenter B103-Zellen von vier
Platten (100 mm), die durch Trypsinisierung (0,025 %, Life Technologies)
für ca.
3 Minuten entfernt wurden, hergestellt. Trypsin-Chymotrypsin-Inhibitor
(Sigma, 0,5 mg/ml in Hank's
gepufferter Salzlösung)
wurde zugefügt,
und die Zellen wurden mittels Zentrifugation bei 500 × g für 5 Minuten
entfernt. Der Überstand
(ca. 12 ml) wurde unter Verwendung eines Centricon 3 Filters (Amicon)
auf ca. 1,0 ml konzentriert und wurde nachdem die Proteinkonzentration
bestimmt wurde, eingefroren. Für
Blockierungsexperimente wurden dem organotypischen Hirnschnitt oder
den suspendierten B103-Zellen im FAC-Assay zur gleichen Zeit mit
den ADDL sterile konzentrierte tryptische Peptide (0,25 mg/ml) zugefügt.
-
In
FACScan-Assays inhibierten in das Kulturmedium (0,25 mg/ml) freigesetzte
tryptische Peptide, wie in 9 gezeigt,
die ADDL-Bindung um > 90
%. Beim Vergleich wiesen die dem BSA ausgesetzten Kontrollzellen,
selbst bei 100 mg/ml, keinen Bindungsverlust auf. Die tryptischen
Peptide, die falls sie nach den ADDL zugefügt wurden, bereits an Zellen
gebunden waren, senkten die Fluoreszenz-Intensitäten nicht signifikant. Dies
deutet darauf hin, dass die Peptide die Fähigkeit des Assays bei der
Quantifizierung gebundener ADDL nicht beeinträchtigen. Außer der Blockierung der ADDL-Bindung
stellten die tryptischen Peptide auch Antagonisten des durch ADDL
hervorgerufenen Zelltods dar. Wie in 9 ersichtlich
ist, resultierte das Zufügen
von tryptischen Peptiden nämlich
in einer 75%igen Reduktion des Zelltods, p < 0,002.
-
Diese
Daten bestätigen,
dass bestimmte Zelloberflächenproteine
ADDL-Bindung vermitteln und dass löslich gemachte tryptische Peptide
aus der Zelloberfläche
eine neuroprotektive, ADDL-neutralisierende Aktivität bereitstellen.
Darüber
hinaus kann der vorliegende Assay auch als ein Assay für Stoffe
verwendet werden, die eine ADDL-Zellbindung oder ADDL-Wirkungen
auf die Zellaktivität
vermitteln. Der Assay kann insbesondere durch Coinkubation oder
Coadministration zusammen mit den ADDL-Stoffen, die potenziell die
ADDL-Bildung und/oder -Aktivität
erhöhen
oder vermindern können,
durchgeführt
werden. Die mit einer derartigen Coinkubation oder Coadministration
erhaltenen Ergebnisse können
mit Ergebnissen verglichen werden, die unter Einschluss von ADDL
allein erhalten werden. Das Zufügen
der Stoffe vor oder nach der Bindung der ADDL an die Zelloberfläche kann
zur Identifizierung von Stoffen, die sich auf eine derartige Bindung
auswirken oder die wirken, nachdem die Bindung aufgetreten ist,
verglichen werden.
-
Beispiel 13: Dosis-Wirkungs-Kurve
für die
ADDL-Zellbindung
-
Dieses
Beispiel legt die Dosis-Wirkungs-Experimente dar, die zur Bestimmung
durchgeführt
wurden, ob die ADDL-Bindung an die Zelloberfläche sättigungsfähig ist. Eine derartige Sättigungsfähigkeit
würde erwartet,
wenn die ADDL tatsächlich
mit einem bestimmten Zelloberflächenrezeptor
interagieren.
-
Für diese
Studien wurden B103-Zellen mit zunehmenden ADDL-Mengen und zunehmender ADDL-Bindung
durch die FACScan-Analyse quantifiziert. Die Ergebnisse sind in 10 ersichtlich.
Diese Ergebnisse bestätigen,
dass für
die ADDL-Bindung ein distinktes Plateau erreicht wird. Die Sättigungsfähigkeit der
ADDL-Bindung tritt bei einer relativen Aβ 1-42-Konzentration (d. h. ADDL-Konzentration
bezogen auf Aβ) von
ca. 250 nm auf.
-
Diese
Ergebnisse bestätigen
folglich, dass die ADDL-Bindung sättigungsfähig ist. Eine derartige Sättigungsfähigkeit
der ADDL-Bindung, insbesondere wenn sie mit den Ergebnissen der
Trypsin-Studien in Erwägung
gezogen wird, validiert, dass die ADDL durch einen bestimmten Zelloberflächenrezeptor
wirken.
-
Beispiel 14: Zellbasierter
ELISA auf die ADDL-Bindungsaktivität
-
Dieses
Beispiel legt einen zellbasierten Assay, insbesondere den zellbasierten
Enzyme-Linked Immunosorbent
Assay (ELISA) dar, der zur Beurteilung der ADDL-Bindungsaktivität eingesetzt
werden kann.
-
Für diese
Studien wurden 48 Stunden vor Durchführung des Experiments 2,5 × 104 B103-Zellen, die als eine Suspension in
100 μl DMEM
vorliegen, in jedes Assay-Well einer 96-Well-Mikrotiterplatte gegeben
und in einem Inkubator bei 37°C
gehalten. 24 Stunden vor der Durchführung des Experiments wurden
gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren ADDL hergestellt. Zu Beginn des
Assays wurde jedes Well der Mikrotiterplatte, enthaltend die Zellen,
10 Minuten mit 50 μl
Fixationsmittel (3,7 % Formalin in DMEM) bei Raumtemperatur behandelt.
Dieses Fixationsmittel/diese DMEM-Lösung wurde entfernt, und eine
zweite Behandlung mit 50 μl
Formalin (keinem DMEM) wurde 15 Minuten bei Raumtemperatur durchgeführt. Das
Fixationsmittel wurde entfernt, und jedes Well wurde zweimal mit
100 μl Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(PBS) gewaschen. Jedem Well wurden 200 μl eines Blockierungsmittels
(1 % BSA in PBS) zugefügt
und 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Nach zweimaligem Waschen
mit 100 μl
PBS wurden 50 μl
ADDL (zuvor 1:10 in PBS verdünnt)
den entsprechenden Wells oder PBS als Kontrolle allein zugefügt, und
die resultierenden Wells wurden 1 Stunde bei 37°C inkubiert. Es erfolgte dreimaliges
Waschen mit 100 μl
PBS, und den entsprechenden Wells wurden 50 μl biotinylierte 6E10 (Senetek),
verdünnt
1:1000 in 1 % BSA/PBS, zugefügt.
Anderen Wells wurde PBS als Kontrolle zugefügt. Nach einstündiger Inkubation
bei Raumtemperatur auf einem Rotator wurden die Wells dreimal mit
50 μl PBS
gewaschen, und 50 μl
des ABC-Reagenzes (Elite ABC-Kit, Vector Labs) wurden zugefügt und 30
Minuten bei Raumtemperatur auf einem Rotator inkubiert. Nach viermaligem
Waschen mit 50 μl
PBS wurden jedem Well 50 μl
ABTS-Substratlösung zugefügt, und
die Platte wurde im Dunkeln bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platte
wurde auf zunehmende Absorption bei 405 nm analysiert. Nur wenn
ADDL, Zellen und 6E10 vorlagen, trat – wie in 11 erläutert – ein signifikantes
Signal auf.
-
Diese
Ergebnisse bestätigen
weiter, dass ein zellbasierter ELISA-Assay als ein Assay auf die ADDL-vermittelte
Zellbindung eingesetzt werden kann. Der Assay kann insbesondere
durch Coinkubation oder Coadministration zusammen mit den ADDL-Stoffen,
die potenziell die ADDL-Bildung und/oder -Aktivität erhöhen oder
vermindern können,
durchgeführt
werden. Mit einer derartigen Coinkubation oder Coadministration erhaltene
Ergebnisse können
mit Ergebnissen verglichen werden, die unter Einschluss von ADDL
allein erhalten werden.
-
Beispiel 15: Fyn-Kinase-Knockout
schützt
gegen ADDL-Neurotoxizität
-
Zur
weiteren Untersuchung der potenziellen Beteiligung der Signaltransduktion
an der ADDL-Toxizität verglichen
die Experimente in diesem Beispiel die Auswirkung von ADDL auf Hirnschnitte
von isogenen fyn –/– fyn +/+
-Tieren. Fyn gehört
zur Src-Familie der Protein-Tyrosinkinasen, die für multiple
Zellsignale und -responses eine wichtige Rolle spielen (Clarke et
al., Science, 268, 233–238).
Fyn ist von besonderem Interesse, weil es in von AD betroffenen
Neuronen upreguliert wird (Shirazi et al., Neuroreport, 4, 435–437, 1993).
Es scheint auch durch konventionelle Aβ-Präparationen (Zhang et al., Neurosci.
Letts., 211, 187–190,
1996) aktiviert zu werden, von denen anschließend mittels AFM gezeigt wurde,
dass sie ADDL enthalten. Fyn-Knockout-Mäuse weisen im sich entwickelnden
Hippokampus überdies
eine reduzierte Apoptose auf (Grant et al., Science, 258, 1903–1910, 1992).
-
Für diese
Studien wurden Fyn-Knockout-Mäuse
(Grant et al., Science, 258, 1903–1910, 1992) wie in den vorangehenden
Beispielen beschrieben behandelt, und zwar durch Vergleich von Bildern
von Hirnschnitten von Mäusen,
die entweder 24 Stunden mit ADDL zur Bestimmung der toten Zellen
im DG- und CA3-Areal behandelt oder nicht behandelt wurden. Der
quantitative Vergleich (ersichtlich in 12) wurde
mit Fehlerbalken erhalten, welche das Mittel +/– SEM für 4–7 Schnitte darstellen.
-
Im
Gegensatz zu Kulturen von Wildtyptieren zeigten Kulturen von fyn –/– -Tieren,
wie in 12 gezeigt, einen vernachlässigbaren,
durch ADDL hervorgerufenen Zelltod. Für ADDL war die Höhe des Zelltods in
fyn +/+-Schnitten um mehr als das 5fache höher als in fyn –/– -Kulturen.
In fyn –/– -Kulturen
lag der Zelltod in Anwesenheit von ADDL auf dem Hintergrundsniveau.
Die neuroprotektive Response war selektiv; der durch NMDA-Rezeptoragonisten
hervorgerufene hippokampale Zelltod (Bruce et al., Exper. Neurol,
132, 209–219, 1995;
Vornov et al., Neurochem., 56, 996–1006, 1991) wurde nicht beeinflusst
(nicht gezeigt). Die Analyse (ANOVA) unter Verwendung des multiplen
Vergleichs nach Tukey ergab einen Wert von P < 0,001 für die fyn +/+-Daten für ADDL im
Vergleich zu allen anderen Bedingungen.
-
Diese
Ergebnisse bestätigen,
dass der Verlust der Fyn-Kinase die hippokampalen DG- und CA3-Regionen
vor dem durch von ADDL induzierten Zelltod schützte. Die Ergebnisse validieren,
dass die ADDL-Toxizität
durch einen Mechanismus vermittelt wird, der durch Knockout von
Fyn-Protein-Tyrosinkinase blockiert wird. Diese Ergebnisse weisen
weiter darauf hin, dass neuroprotektive Vorteile durch Behandlungen
erhalten werden können,
die die Aktivität
der Fyn-Protein-Tyrosinkinase oder die Expression des Gens, das
für die Fyn-Proteinkinase
codiert, außer
Kraft setzen.
-
Beispiel 16: Astrozyten-Aktivierungsexperimente
-
Zur
weiteren Untersuchung der potenziellen Beteiligung der Signaltransduktion
bei der ADDL-Toxizität verglichen
die Experimente in diesem Beispiel die Auswirkung von ADDL auf die
Aktivierung von Astrozyten.
-
Für diese
Experimente wurden die kortikalen Astrozytenkulturen aus neonatalen
(1–2 Tage
alten Sprague-Dawley-Rattenjungen anhand des Verfahrens von Levison
und McCarthy (Levison et al., in: Banker et al. (Hrsg.), Culturing
Nerve Cells, MIT-Press, Cambridge, MA, 309–36, 1991), wie vorstehend
beschrieben (Hu et al., J. Biol. Chem., 271, 2543–2547, 1996)
hergestellt. Der cerebrale Cortex wurde, um es kurz zusammenzufassen,
herauspräpariert,
trypsinisiert, und die Zellen wurden in einem α-MEM (Gibco, BRL), enthaltend 10
% fetales bovines Serum (Hyclone Laboratories Inc., Logan UT) und
Antibiotika (100 U/ml Penicillin, 100 mg/ml Streptomycin) kultiviert.
Nach 11 Tagen in Kultur wurden die Zellen trypsinisiert und erneut
auf 100-mm-Platten bei einer Dichte von ca. 6 × 105 Zellen/Platte
ausplattiert und bis zur Konfluenz gezüchtet (Hu et al., J. Biol.
Chem., 271, 2543–2547,
1996).
-
Astrozyten
wurden mit ADDL behandelt, die gemäß Beispiel 1 oder mit Aβ 17–42 (synthetisiert
wie nach Lambert et al., J. Neurosci. Res., 39, 377–384, 1994;
auch gewerblich erhältlich)
präpariert
wurden. Die Behandlung wurde durch Trypsinisierung konfluenter Astrozyten-Kulturen
und Ausplattieren auf Gewebekulturplatten (60 mm) bei einer Dichte
von 1 × 106 Zellen/Platte (z. B. für die RNA-Analyse und ELISAs),
in 4-Well-Kammerobjektträgern zu
5 × 104 Zellen/Well (z. B. für die Immunhistochemie), oder
auf 96-Well-Platten bei einer Dichte von 5 × 104 Zellen/Well
(z. B. für
NO-Assays) durchgeführt.
Nach 24-stündiger
Inkubation wurden die Zellen zweimal mit PBS zur Entfernung von
Serum gewaschen und die Kulturen in α-MEM, enthaltend N2-Supplemente,
für zusätzliche
24 Stunden vor dem Zufügen
von Aβ-Peptiden
oder Kontrollpuffer (d. h. von Puffer-enthaltendem Verdünnungsmittel)
inkubiert.
-
Die
Untersuchung der Astrozytenmorphologie wurde durch Untersuchung
der Zellen unter einem Nikon TMS inversen Mikroskop, das mit einer
Javelin SmartCam-Kamera, Sony Video-Monitor und einem Farbvideo-Drucker
ausgerüstet
war, durchgeführt.
In der Regel wurden vier arbiträr
ausgewählte
mikroskopische Felder (20 × Vergrößerung)
für jede
experimentelle Bedingung fotografiert. Die morphologische Aktivierung wurde
anhand der Fotografien mit NIH Image durch Zählen der Anzahl aktivierter
Zellen (definiert als eine Zelle mit einem Fortsatz oder mehr Fortsätzen mit
einer Länge
von mindestens der eines Zellkörpers)
in den vier Feldern quantifiziert.
-
Die
mRNA-Spiegel in den Kulturen wurden durch Verwendung von Northern
Blots und Slot-Blots bestimmt. Dies wurde durch eine 24-stündige Exposition
der Zellen gegenüber
ADDL oder Kontrollpuffer durchgeführt. Nach dieser Zeit wurden
die Zellen zweimal mit Diethylpyrocarbonat-(DEPC)-behandelter PBS
gewaschen, und die Gesamt-RNA wurde mittels RNeasy-Minisäulen zur
Reinigung (Qiagen, Inc., Chatsworth, CA), wie vom Hersteller empfohlen,
isoliert. Typische Ausbeuten der RNA lagen bei 8 bis 30 mg der Gesamt-RNA pro
Platte. Für
die Northern Blot-Analyse wurden 5 mg Gesamt-RNA pro Probe auf einem
Agarose-Formaldehydgel getrennt, durch Kapillarwirkung auf eine
Hybond-N-Membran (Amersham, Arlington Heights IL) überführt und
UV-vernetzt. Für
die Slot-Blot-Analyse wurden 200 ng der Gesamt-RNA pro Probe auf
eine Duralon-UV-Membran
(Stratagene, La Jolla, CA) unter Vakuum geblotted und UV-vernetzt.
Die Bestätigung äquivalenter
RNA-Beladungen wurde mittels Färbung
mit Ethidiumbromid oder durch Hybridisierung und Normalisierung
mit einer GAPDH-Sonde durchgeführt.
-
Die
Sonden wurden durch Restriktionsenzymverdau von Plasmiden und sich
anschließender
Gelreinigung des entsprechenden Fragments generiert. Die cDNA-Fragmente
wurden nämlich
unter Verwendung der Gesamt-RNA von kortikalen Astrozyten der Ratte
durch RT-PCR hergestellt. Die RNA wurde mit einem Superscript II-System
(GIBCO/BRL) revers transkribiert, und die PCR wurde an einem PTC-100
Thermoregler (MJ Research Inc., Watertown, MA) unter Verwendung
von 35 Zyklen bei den folgenden Einstellungen durchgeführt: 40
Sekunden bei 52°C;
40 Sekunden bei 72°C;
40 Sekunden bei 96°C.
Bei den zur Amplifikation eines 447 bp-Fragments von IL-1β von der
Ratte verwendeten Primerpaaren handelte es sich um die folgenden:
Forward: 5' GCACCTTCTTTCCCTTCATC
3' [SEQ ID NO:1].
Revers: 5' TGCTGATGTACCAGTTGGGG
3' [SEQ ID NO:2].
Bei den zur Amplifikation eines 435 bp-Fragments von den von der
Ratten-GFAP verwendeten Primerpaaren handelte es sich um die folgenden:
Forward: 5' CAGTCCTTGACCTGCGACC
3' [SEQIDNO:3].
Revers: 5' GCCTCACATCACATCCTTG
3'[SEQ ID NO:4].
Die PCR-Produkte wurden mit dem TA-Klonierungskit von der Fa. Invitrngen
in den pCR2.1-Vektor cloniert, und die Konstrukte wurden durch DNA-Sequenzierung verifiziert.
Die Sonden wurden durch EcoRI-Verdau des Vektors, gefolgt von der
Gelreinigung der entsprechenden Fragmente hergestellt. Bei den Plasmiden
handelte es sich um das iNOS-cDNA-Plasmid pAstNOS-4 von der Ratte,
das den iNOS-cDNA-Basen 3007–3943
von der Ratte (Galea et al., J, Neurosci. Res., 37, 406–414, 1994)
entsprach, und das GAPDH-cDNA-Plasmid pTRI-GAPDH von der Ratte (Ambion, Inc., Austin
TX).
-
Die
Sonden (25 ng) wurden unter Verwendung eines Prime-a-Gene Random-Prime
Markierungskits (Promega, Madison WI) mit 32P-dCTP
markiert und von nicht inkorporierten Nukleotiden unter Verwendung
von Push-Säulen
(Stratagene) getrennt. Die Hybridisierung wurde unter stringenten
Bedingungen mit QuikHyb-Lösung
(Stratagene) unter Verwendung des für die stringente Hybridisierung
empfohlenen Protökolls
durchgeführt.
Die Prähybridisierung
wurde, kurz zusammengefasst, ca. 30 bis 60 Minuten bei 68°C durchgeführt, und die
Hybridisierung fand ca. 60 Minuten bei 68°C statt. Die Blots wurden dann
unter stringenten Bedingungen gewaschen und entweder gegenüber der
Autoradiographie- oder der Phosphoimaging-Platte exponiert. Die Autoradiogramme
wurden mit einem BioRad GS-670 Laser-Scanner gescannt, und die Bandendichte
wurde mit Molecular Analyst v2.1 (BioRad, Hercules CA) Bildanalysen-Software
quantifiziert. Die Phosphoimages wurden an einem Storm 840-System (Molecular
Dynamics, Sunnyvale CA) erfasst, und die Bandendichte wurde mit
der Image Quant v1.1 (Molecular Dynamics) Bildanalysen-Software
quantifiziert.
-
Für die Messung
von NO anhand des Nitrit-Assays wurden die Zellen 48 Stunden mit
Aβ-Peptiden oder
Kontrollpuffer inkubiert, und dann wurden die Nitrit-Spiegel im
konditionierten Medium durch die Griess-Reaktion, wie zuvor beschrieben,
gemessen (Hu et al., J. Biol. Chem., 271, 2543–2547, 1996). Wenn der NOS-Inhibitor
N-Nitro-Larginin-methylester (L-Bezeichnung) oder das inaktive Isomer
mit der D-Bezeichnung verwendet wurde, wurden diese Stoffe den Kulturen
zur gleichen Zeit wie das Aβ zugefügt.
-
Die
Ergebnisse dieser Experimente sind in 13 ersichtlich.
Wie aus dieser Figur hervorgeht, nimmt die Glia-Aktivierung zu,
wenn die Astrozyten mit ADDL inkubiert werden, nimmt aber nicht
zu, wenn Astrozyten mit Aβ 17–42 inkubiert
werden.
-
Diese
Ergebnisse bestätigen,
dass ADDL Gliazellen aktivieren. Es ist möglich, dass Glia-Proteine zu neuralen
Defiziten beitragen können,
wie sie zum Beispiel bei der Alzheimer-Krankheit auftreten, und
dass einige Wirkungen der ADDL faktisch indirekt durch die Aktivierung
von Gliazellen vermittelt werden können. Die Gliaproteine können insbesondere
die Bildung von ADDL oder ADDL-vermittelten Wirkungen, die unterstromig von
der Rezeptorbindung auftreten, fördern.
Es ist auch bekannt, dass Clusterin im Gehirn von Alzheimer-Kranken
upreguliert wird, und Clusterin wird bei erhöhten Spiegeln nur in Gliazellen,
die aktiviert sind, gebildet. Basierend auf dieser Aktivierung von
Gliazellen durch einen Nicht-ADDL könnte ein Nichtamyloid-Stimulus
Clusterin produzieren, das wiederum zu ADDL führen könnte, die wiederum die Neuronen
schädigen würden und
zu weiterer Aktivierung von Gliazellen führen.
-
Ungeachtet
des Mechanismus deuten diese Ergebnisse weiter darauf hin, dass
neuroprotektive Vorteile durch Behandlungen erhalten werden können, die
die ADDL-vermittelte
Gliazellaktivierung modulieren (d. h. erhöhen oder vermindern). Die Ergebnisse
deuten weiter darauf hin, dass die Blockierung dieser Wirkungen auf
die Gliazellen, mit Ausnahme der Blockierung der neuronalen Wirkungen,
vorteilhaft sein können.
-
Beispiel 17: LTP-Assay – Disruption
von LTP durch ADDL
-
Die
Langzeitpotenzierung (LTP) stellt ein klassisches Paradigma für die synaptische
Plastizität
und ein Modell für
das Gedächtnis
und Lernen, Fähigkeiten.
die im Frühstadium
der AD selektiv verloren gehen, dar.
-
Dieses
Beispiel legt Experimente dar, die zur Untersuchung der Wirkungen
von ADDL auf die LTP, insbesondere auf die LTP der Bahn des medialen
Tractus perforans zu den Körnerzellen
durchgeführt
werden.
-
Injektionen für intakte
Tiere:
-
Mäuse wurden
mit Urethan anästhesiert
und in einen stereotaktischen Apparat gebracht. Die Körpertemperatur
wurde unter Verwendung eines erhitzten Wassermantelpolsters aufrechterhalten.
Die Hirnoberfläche
wurde durch Löcher
im Schädel
exponiert. Die Bregma- und Lambda-Positionen zur Injektion in die
mittlere molekulare Schicht des Hippokampus befinden sich 2 mm posterior
zum Bregma, 1 mm lateral zur Mittellinie und 1,2–1,5 mm ventral zur Hirnoberfläche. Die
Amyloid-β-Oligomer-Injektionen
erfolgten durch einen Stickstoffstoß durch Glaspipetten mit einem
Durchmesser von ca. 10 nm. Über
den Verlauf einer Stunde wurden Volumina von 20–50 nl einer Amyloid-β-Oligomerlösung (180
nM Amyloid-β in
Phosphatgepufferter Salzlösung,
PBS) gegeben. Kontrollmäuse
erhielten ein äquivalentes
Volumen von PBS allein. Dem Tier wurde erlaubt, für verschiedene
Zeitperioden, bevor der LTP-Stimulus gegeben wird (in der Regel
60 Minuten) zu ruhen.
-
LTP bei injizierten Tieren:
-
Die
Experimente folgen dem von Routtenberg und Kollegen für LTP bei
Mäusen
etablierten Paradigma (Namgung et al., Brain Research, 689, 85–92, 1995).
Die Bahnstimulation des Tractus perforans vom entorhinalen Cortex
wurde verwendet, wobei die Aufzeichnung von der mittleren molekularen
Schicht und dem Zellkörper
des Gyrus dentatus ausgehend erfolgte. Ein Populations-exzitatorisches
postsynaptisches Potential (Pop-EPSP) und ein Populations-Spikepotential
(Pop-Spike) wurden nach der elektrischen Stimulation beobachtet.
Die LTP könnte
in diesen Responses durch einen Stimulus von drei Folgen von 400
Hz, 8 × 0,4
ms Pulse/Folge (Namgung et al., Brain Research, 689, 85–92, 1995)
induziert werden. Die Aufzeichnungen wurden 2–3 Stunden nach dem Stimulus
(d. h. zum Zeitpunkt 0 aufgebracht) zur Bestimmung vorgenommen,
ob die LTP beibehalten wird. Das Tier wurde dann sofort geopfert
oder es wurde ihm erlaubt, sich 1, 3 oder 7 Tage zu erholen, und
es wurde dann wie vorstehend geopfert. Das Hirn wurde mit 30 % Saccharose
kryogeschützt, und
dann wurden mit einem Mikrotom Schnitte angefertigt (30 μM). Einige
Schnitte wurden auf einen mit Gelatine beschichteten Objektträger gebracht,
und andere wurden unter Verwendung eines freifließenden Protokolls
analysiert. Die Immunhistochemie wurde zur Überwachung der Veränderungen
in GAP-43, in den PKC-Subtypen und der Proteinphosphorylierung von
Tau (PHF-1), Paxillin und der fokalen Adhäsionskinase verwendet. Die
Wellenformen wurden, wie zuvor beschrieben, maschinell analysiert
(Colley et al., J. Neurosc., 10, 3353–3360, 1990). Ein 2-seitiger
ANOVA vergleicht die Veränderungen
der Spikeamplitude zwischen behandelten und unbehandelten Gruppen.
-
14 erläutert die
Spikeamplituden-Wirkung von ADDL bei intakten Tieren. Wie in dieser
Figur deutlich ersichtlich ist, blockieren die ADDL die Persistenzphase
der LTP, induziert durch elektrische Stimuli einer hohen Frequenz,
die auf den entorhinalen Cortex aufgebracht und als Spikeamplitude
des Zellkörpers
in der mittleren molekularen Schicht des Gyrus dentatus gemessen
wurden.
-
Nachdem
das LTP-Experiment durchgeführt
war, wurde den Tieren erlaubt, sich für verschiedene Zeiten zu erholen,
und sie wurden dann unter Verwendung von einem Natriumpentobarbitol-Anästhetikum
und Perfusion mit 4 % Paraformaldehyd geopfert.
-
Für Viabilitätsstudien
wurden Zeiten von 3 Stunden, 24 Stunden, 3 Tagen und 7 Tagen verwendet.
Das Hirn wurde mit 30 % Saccharose kryogeschützt, und dann wurden mit einem
Mikrotom Schnitte angefertigt (30 μM). Die Schnitte wurden auf
einen mit Gelatine beschichteten Objektträger gebracht, und initial mit
Cresylviolett gefärbt.
Der Zellverlust wurde durch Zählen
der Zellkörper
im Gyros dentatus, CA3, CA1 und dem entorhinalen Cortex gemessen
und mit der Dosis und der Zeit der Exposition gegenüber ADDL
korreliert. Die Ergebnisse dieser Experimente bestätigten,
dass 24 Stunden nach den LTP-Experimenten kein Zelltod auftrat.
-
Auf ähnliche
Weise wurde die LTP-Response in hippokampalen Schnitten von jungen
erwachsenen Ratten untersucht. Wie in 15 ersichtlich
ist, verhindert die Inkubation von hippokampalen Schnitten von der
Ratte mit ADDL weitgehend die LTP vor irgendwelchen offensichtlichen
Zeichen der Zelldegeneration. Hippokampale Schnitte (n = 6), die
vorher 45 Minuten 500 nM ADDL ausgesetzt wurden, zeigten 30 Minuten
nach der tetanischen Stimulation (mittlere Amplitude 99 % +/– 7,6),
trotz einer stetigen Kapazität
für Aktionspotenziale,
keine Potenzierung des Populations-Spikes. Im Gegensatz dazu wurde
die LTP ohne weiteres in Schnitten induziert, die mit dem Vehikel
(n = 6), mit einer Amplitude von 138 % +/– 8,1 für die letzten 10 Minuten inkubiert
wurden; dieser Wert ist mit dem vergleichbar, der zuvor in dieser
Altersgruppe nachgewiesen wurde (Trommer et al., Exper. Neurol.,
131, 83–92,
1995). Obwohl die LTP in ADDL-behandelten Schnitten abwesend war,
waren ihre Zellen zur Generierung von Aktionspotenzialen kompetent
und zeigten keine Anzeichen einer Degeneration.
-
Diese
Ergebnisse validieren, dass sowohl in intakten Tieren als auch Gewebeschnitten,
das Zufügen von
ADDL in weniger als einer Stunde, vor jedweder Zellgeneration oder
Zellabtötung,
zur signifikanten Disruption der LTP führte. Diese Experimente unterstützen folglich,
dass ADDL sehr frühe
Wirkungen ausüben, und
das Intervenieren mit der ADDL-Bildung und/oder -Aktivität kann folglich
zum Erhalt einer therapeutischen Wirkung vor dem Fortschreiten einer
Erkrankung, Störung
oder einem Zustand (z. B. der Alzheimer-Krankheit) zu einem Stadium,
in dem Zelltod auftritt, eingesetzt werden. In anderen Worten bestätigen diese
Ergebnisse, dass Verminderungen des Gedächtnisses auftreten, bevor
die Neuronen absterben. Das Intervenieren vor einem solchen Zelltod
kann folglich zum Umkehren der Progression eingesetzt werden und
Verminderungen des Gedächtnisses
potenziell wiederherstellen.
-
Beispiel 18: Frühe Wirkungen
von ADDL in vivo
-
Dieses
Beispiel legt die frühen
Wirkungen von ADDL in vivo und die Art und Weise, wie die Kenntnis um
solche frühen
Wirkungen manipuliert werden kann, dar.
-
Die
primären
Symptome der Alzheimer-Krankheit beinhalten Lern- und Gedächtnisdefizite.
Die Verbindung zwischen Verhaltensdefiziten und aggregierten Amyloid-Ablagerungen
ist jedoch schwer zu etablieren gewesen. Bei transgenen Mäusen führte die Überexpression
des Mutanten-APPs unter der Kontrolle des Plättchenwachstumsfaktor-Promotors
zur Ablagerung großer
Amyloid-Mengen (Games et al., Nature, 373, 523–527, 1995). Im Gegensatz dazu
wurden unter Verwendung dieses Systems keine Verhaltensdefizite
mitgeteilt. Andere Forscher (d. h. Nalbantoglu et al., Nature, 387,
500–505,
1997 und Holcomb et al., Nat. Med., 4, 97–100, 1998), die mit transgenen
Mäusen
arbeiten, teilen mit, dass sie signifikante Verhaltens- und Kognitionsdefizite
beobachten, die lange bevor irgendwelche signifikanten Ablagerungen
von aggregiertem Amyloid beobachtet werden, auftreten. Diese Verhaltens-
und Kognitionsdefekte schließen
das Versagen hinsichtlich einer Langzeitpotenzierung (Nalbantoglu
et al., vorstehend) ein. Diese Modelle deuten kollektiv darauf hin, dass
nicht abgelagerte Formen des Amyloids für die frühen Kognitions- und Verhaltensdefizite,
die aufgrund der induzierten neuronalen Funktionsstörung auftreten,
verantwortlich sind. Konsistent mit diesen Modellen ist, dass die
hierin beschriebenen neuen ADDL diese nicht abgelagerte Form des
Amyloids darstellen, die die frühen
Kognitions- und Verhaltensdefekte verursachen. Im Hinblick darauf
können
erfindungsgemäß ADDL-modulierende
Verbindungen in der Behandlung und/oder Prävention dieser frühen Kognitions-
und Verhaltensdefizite, die sich aus der ADDL-induzierten neuronalen Funktionsstörung ergeben,
eingesetzt werden, oder es können
ADDL selbst, zum Beispiel in Tiermodellen, zur Untersuchung solcher
induzierten neuronalen Funktionsstörung angewendet werden.
-
Auf ähnliche
Weise können
bei älteren
Menschen kognitiver Verfall und fokale Gedächtnisdefizite, lange bevor
eine Diagnose einer wahrscheinlichen Alzheimer- Krankheit im Stadium I gestellt wird
(Linn et al., Arch. Neurol., 52, 485–499, 1995), auftreten. Diese
fokalen Gedächtnisdefizite
können
sich aus dem induzierten aberranten Signalisieren in Neuronen anstelle
von Zelltod ergeben. Andere Funktionen, wie zum Beispiel Schreibfähigkeiten
höherer
Ordnung (Snowdon et al., JAMA, 275, 528–532, 1996) können auch
von der aberranten neuronalen Funktion betroffen sein, die lange
vor dem Zelltod auftritt. Dies ist konsistent mit dem, was in Bezug
auf diese Defekte und die hierin in Bezug auf ADDL bereitgestellten
Informationen bekannt ist, dass ADDL diese Defekte auf eine Weise
induzieren, die der beeinträchtigten
LTP-Funktion ähnlich
ist, wie sie zum Beispiel durch ADDL induziert wird. Dahingehend
können
erfindungsgemäße ADDL-modulierende
Verbindungen in der Behandlung und/oder Prävention dieses frühen kognitiven
Verfalls und dieser fokalen Gedächtnisdefizite
eingesetzt werden, und die Beeinträchtigung der Schreibfähigkeiten
höherer
Ordnung, die sich aus der ADDL-Bildung oder -Aktivität ergibt,
oder es können
ADDL selbst, zum Beispiel in Tiermodellen, zur Untersuchung dieser
induzierten Defekte angewendet werden. Wie dem Fachmann bekannt
ist, können
solche Studien insbesondere, zum Beispiel durch Vergleich behandelter
oder Placebo-behandelter, altersabgestimmter Patienten, durchgeführt werden.
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