DE69836345T2 - Schäumende kautschukzusammensetzung und kautschukschaum - Google Patents

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Description

  • Diese Erfindung betrifft einen Kautschukschaum. Insbesondere beschreibt sie eine schäumende Kautschukzusammensetzung, die eine ausgezeichnte Stabilität gegen eine Schwankung der Vulkanisationsdauer aufweist und einen Kautschukschaum mit einer stabilisierten Qualität ergibt.
  • Kautschukschäume werden bislang in verschiedenen Gebieten verwendet. Kautschukschäume werden aus natürlichem Kautschuk oder synthetischen Kautschuken hergestellt, wie Polyisoprenkautschuk, Acrylnitril-Butadien-Copolymerkautschuk (NBR), Styrol-Butadien-Copolymerkautschuk (SBR) und Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA).
  • Der Anmelder berichtet in der japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung Nr. H6-10774 über die Verwendung eines geschäumten Kautschukgegenstands, der aus einer Kautschukzusammensetzung hergestellt wird, umfassend hydrierten NBR, der darin ein Zinksalz einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure, ein Metallsalz einer höheren Fettsäure, einen Schaumbildner und eine organische Peroxidverbindung enthält, wobei der Schaum hohe Festigkeiten aufweist.
  • Die neueste Forschung zeigt, dass die beschriebene Kautschukzusammensetzung dem Verbrennen (engl. „scorching") unterworfen ist, d. h. vorzeitigem Härten oder Brennen (engl. „burning"). Sie zeigt auch, dass Eigenschaften, wie spezifisches Gewicht und Zugfestigkeit, eines vulkanisierten Produkts davon stark in Abhängigkeit von der Variation der Vulkanisationsbedingungen, wie Vulkanisationstemperatur und -dauer, variieren. Im jüngsten technischen Fortschritt ist eine Kautschukzusammensetzung, die einen Kautschukschaum ergibt, der nicht diese Probleme aufweist und ausgezeichnete Wärmebeständigkeit und Abriebfestigkeit aufweist, stark erwünscht.
  • EP-A-0 704 480 betrifft eine Kautschukzusammensetzung, umfassend (i) einen Nitrilgruppen enthaltenden, hochgesättigten Copolymerkautschuk, der ein Produkt ist, das durch Hydrieren des konjugierten Dienanteils eines ungesättigten Nitril-konjugierten Dien-Copolymers erhalten wurde, und (ii) einen Ethylen-α-Olefin-nicht konjugiertes Dien-Copolymerkautschuk. Der hochgesättigte Copolymerkautschuk weist eine Alkylthiogruppe mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen auf, welche mindestens drei tertiäre Kohlenstoffatome beinhaltet, und weist ein Schwefelatom auf, das direkt an mindestens eines der tertiären Kohlenstoffatome gebunden ist; und der hochgesättigte Copolymerkautschuk weist ferner eine Mooney-Viskosität von 15 bis 200 und eine Iodzahl von nicht mehr als 80 auf.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kautschukschaum mit stabilisierten mechanischen Eigenschaften bereitzustellen, wobei das Ausmaß des Schäumens und die mechanischen Eigenschaften lediglich in vernachlässigbarem Maße in Abhängigkeit von den Vulkanisationsbedingungen, wie Vulkanisationstemperatur und -dauer, variieren. Die Herstellung das Kautschukschaums kann leicht gesteuert werden, und der Kautschukschaum weist eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit und Abriebfestigkeit auf. Weiterhin beschreibt die vorliegende Beschreibung eine schäumende Kautschukzusammensetzung, die beim Schritt der Herstellung der Kautschukzusammensetzung nicht dem Verbrennen unterworfen ist und die eine stabilisierte Schäumbarkeit zeigt.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kautschukschaum mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit und Abriebfestigkeit und stabilisierter Qualität bereitzustellen.
  • Die hier genannten Erfinder haben umfangreiche Forschungen durchgeführt, um die vorstehend erwähnten Aufgaben zu erreichen, und haben gefunden, dass die Probleme des herkömmlichen Standes der Technik auf Grund der Tatsache auftreten, dass hydrierter NBR mit einem organischen Peroxid vulkanisiert wird, und haben ferner gefunden, dass, wenn hydrierter NBR mit Schwefel vulkanisiert wird, gute Schäumbarkeit erhalten werden kann und die Eigenschaften des resultierenden Schaumkautschukgegenstands lediglich in einem minimalen Ausmaß in Abhängigkeit von den Vulkanisationsbedingungen, wie Vulkanisationstemperatur und -dauer, variieren. Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieser Befunde vollendet.
  • So wird in einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ein Kautschukschaum mit einer Härte von 20 bis 90, gemessen mit einem Durometer vom Typ E, und einem Expansionsverhältnis von 100 % bis 1000 % bereitgestellt, erhältlich durch Vulkanisation und Schäumen einer schäumenden Kautschukzusammensetzung, die einen Nitrilgruppen enthaltenden hochgesättigten Copolymerkautschuk mit darin enthaltenen 0,05 bis 10 Gewichtsteilen eines schwefelhaltigen Vulkanisators und 1 bis 30 Gewichtsteilen eines Schaumbildners, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Nitrilgruppen enthaltenden hochgesättigten Copolymerkautschuks, umfast.
  • Der Nitrilgruppen enthaltende, hochgesättigte Copolymerkautschuk, der in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist ein hydriertes Produkt, das durch Hydrieren der konjugierten Dieneinheiten eines Copolymers aus mindestens einem ungesättigten Nitrilmonomer und mindestens einem konjugierten Dienmonomer erhalten wird.
  • Das ungesättigte Nitrilmonomer schließt beispielsweise Acrylnitril und Methacrylnitril ein. Davon wird Acrylnitril bevorzugt. Das konjugierte Dienmonomer schließt beispielsweise 1,3-Butadien, 2-Methyl-1,3-butadien und 1,3-Pentadien ein. Davon wird 1,3-Butadien bevorzugt. Falls gewünscht, können andere ethylenisch ungesättigte Monomere mit dem ungesättigten Nitrilmonomer und dem konjugierten Dienmonomer copolymerisiert werden. Als spezifische Beispiele für den Nitrilgruppen enthaltenden, hochgesättigten Copolymerkautschuk können ein hydriertes Produkt von Acrylnitril-Butadien-Copolymerkautschuk und ein hydriertes Produkt von Acrylnitril-Butadien-ethylenisch ungesättigtem Monomer-Copolymerkautschuk erwähnt werden. Die Vorgehensweise beim Hydrieren ist nicht besonders eingeschränkt und schließt diejenigen ein, bei denen das Hydrieren in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt wird, wie Palladium/Siliciumdioxid; ein Palladiumkomplex, der beispielsweise in der japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung (nachstehend mit „JP-A" abgekürzt) H3-252405 beschrieben ist; und Rhodiumverbindungen und Rutheniumverbindungen, die in JP-A S62-125858, JP-A 562-429374 und JP-A H1-45405 beschrieben sind.
  • Der Nitrilgruppen enthaltende, hochgesättigte Copolymerkautschuk, der durch Hydrieren erhalten wird, weist üblicherweise eine Iodzahl von 1 bis 120, vorzugsweise 1 bis 60 auf. Hinsichtlich der Wärmebeständigkeit und Festigkeit, die für den Schaumkautschukgegenstand erforderlich sind, sollte ein Nitrilgruppen enthaltender, hochgesättigter Copolymerkautschuk mit einer passenden Iodzahl gewählt werden.
  • Der Nitrilgruppen enthaltende, hochgesättigte Copolymerkautschuk, der in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann, wie vorstehend erwähnt, ein hydriertes Produkt eines Copolymers enthalten, das durch Copolymerisieren eines ungesättigten Nitrilmonomers und eines konjugierten Dienmonomers und anderer ethylenisch ungesättigter Monomere, die damit copolymierisierbar sind, erhalten wurde. Als spezifische Beispiele für das copolymerisierbare, ethylenisch ungesättigte Monomer können ungesättigte Carbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure; Alkylester dieser ungesättigten Carbonsäuren, wie Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, Butylacrylat, Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, Laurylacrylat, Laurylmethacrylat, Dimethylmaleat, Diethylfumarat, Di-n-butylfumarat und Di-n-butylitaconat; Alkoxyalkylester dieser ungesättigten Carbonsäuren, wie Methoxyethylacrylat, Ethoxyethylacrylat und Methoxyethoxyethylacrylat; Hydroxyalkylacrylate und Hydroxyalkylmethacrylate, wie 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylacrylat und Hydroxypropylmethacrylat; Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat; Acrylamid, Methacrylamid und Derivate davon, wie N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid, N-Butoxymethylacrylamid und N-Butoxymethylmethacrylamid; Cyanoalkylacrylate, wie α- und β-Cyanoethylacrylat, α-, β- und γ-Cyanopropylacrylat und Cyanobutylacrylat; Aminogruppen enthaltende Ester der Acrylsäure, wie Dimethylaminomethylacrylat und Diethylaminomethylacrylat; und Fluoralkylacrylate, wie Trifluorethylacrylat, Pentafluorpropylacrylat und Dodecafluorheptylacrylat, erwähnt werden. Diese ethylenisch ungesättigten Monomere können entweder allein oder als eine Kombination von mindestens zweien davon verwendet werden. Die Menge der ethylenisch ungesättigten Monomere ist üblicherweise nicht größer als 60 Gew.-%, vorzugsweise nicht größer als 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Copolymers.
  • In Kombination mit den vorstehend aufgeführten, ethylenisch ungesättigten Monomeren können andere copolymerisierbare Monomeren verwendet werden, vorausgesetzt dass die Aufgabe der Erfindung erreicht werden kann. Solche copolymerisierbaren Monomere schließen Vinylmonomere, wie Styrol und Vinylpyridin, und nicht konjugierte Dienmonomere, wie Vinylnorbornen, Dicyclopentadien und 1,4-Hexadien, ein.
  • Der Gehalt an ungesättigten Nitrilmonomereinheiten in dem Nitrilgruppen enthaltenden, hochgesättigten Copolymerkautschuk liegt üblicherweise im Bereich von 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-%. Hinsichtlich der Ölbeständigkeit, die für einen Kautschukschaum erforderlich ist, sollte vorzugsweise ein Copolymer mit einem passenden Gehalt an ungesättigten Nitrilmonomereinheiten gewählt werden. Die Mooney-Viskosität (ML1+4, 100°C) des Copolymers liegt üblicherweise im Bereich von 20 bis 150, vorzugsweise 60 bis 90.
  • Die schäumende Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird hergestellt, indem der vorstehend erwähnte, Nitrilgruppen enthaltende, hochgesättigte Copolymerkautschuk als ein Kautschukrohmaterial mit einem schwefelhaltigen Vulkanisator und einem Schaumbildner als den wesentlichen Bestandteilen vereinigt wird.
  • Als spezifische Beispiele für den schwefelhaltigen Vulkanisator, der in der schäumenden Kautschukzusammensetzung eingebracht wird, können Schwefel und Schwefel abgebende Verbindungen, wie Morpholindisulfid, Alkylphenoldisulfid, Tetramethylthiuramdisulfid und Tetrabenzylthiuramdisulfid, erwähnt weden. Üblicherweise werden ein Vulkanisationsbeschleuniger und ein Beschleunigeraktivator, wie Zinkoxid oder Stearinsäure, in Kombination mit dem schwefelhaltigen Vulkanisator verwendet. Der verwendete Vulkanisationsbeschleuniger ist nicht besonders eingeschränkt, und herkömmliche Vulkanisationsbeschleuniger können verwendet werden, welche beispielsweise Thiazolverbindungen, wie 2-Mercaptobenzothiazol, Dibenzothiazyldisulfid und ein Zinksalz von 2-Mercaptobenzothiazol, Thiuramverbindungen, wie Tetramethylthiuramdisulfid, und Dithiocarbamatverbindungen, wie Zinkdimethyldithiocarbamat und Zinkdiethyldithiocarbamat, einschließen.
  • Die Arten und Mengen des schwefelhaltigen Vulkanisators, des Vulkanisationsbeschleunigers und des Beschleunigeraktivators sind nicht besonders eingeschränkt, und die optimalen Arten und Mengen können durch vorbereitende Experimente bestimmt werden, so dass die Verbrennung, die beim Schritt des Herstellens der Kautschukzusammensetzung auftritt, den Vulkanisationsbedingungen, die beim Schritt des Herstellens eines Kautschukschaums eingesetzt werden, und den Eigenschaften, die für den Kautschukgegenstand erforderlich sind, genügt wird. Üblicherweise liegt, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Nitrilgruppen enthaltenden, hochgesättigten Copolymerkautschuks, die Menge an dem schwefelhaltigen Vulkanisator im Bereich von 0,05 bis 10 Gewichtsteilen, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gewichtsteilen, liegt die Menge an dem Vulkanisationsbeschleuniger im Bereich von 0,05 bis 15 Gewichtsteilen, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gewichtsteilen und liegt die Menge an dem Beschleunigeraktivator im Bereich von 0,05 bis 30 Gewichtsteilen, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gewichtsteilen.
  • Der Schaumbildner, der in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist nicht besonders eingeschränkt, und herkömmliche Schaumbildner für Schaumkautschuke können verwendet werden. Als spezifische Beispiele für den Schaumbildner können Azoverbindungen, wie Azodicarbonamid und Azobisisobutyronitril; Sulfonylhydrazidverbindungen, wie Benzolsufonylhydrazid, p-Toluolsulfonylhydrazid und 4,4-Oxybis(benzolsulfonylhydrazid); und Aminverbindungen, wie N,N'-Dinitrosopentamethylentetramin, erwähnt werden. Davon wird Azodicarbonamid am stärksten bevorzugt.
  • Diese Schaumbildner werden üblicherweise in einer Menge von 1 bis 30 Gewichtsteilen, vorzugsweise 3 bis 20 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Nitrilgruppen enthaltenden, hochgesättigten Copolymerkautschuks, verwendet. Wenn die Menge kleiner als 1 Gewichtsteil ist, ist das Ausmaß des Schäumens gering. Im Gegensatz dazu werden, wenn die Menge größer als 30 Gewichtsteile ist, die Zellen im Kautschukschaum uneinheitlich und zu groß, und die mechanische Festigkeit und Abriebfestigkeit des Kautschukschaums verringern sich.
  • Falls gewünscht, können weitere herkömmliche Bestandteile, die in der Kautschukindustrie verwendet werden, in die schäumende Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung in Kombination mit dem vorstehend erwähnten Nitrilgruppen enthaltenden Copolymerkautschuk, dem schwefelhaltigen Vulkanisator und dem Schaumbildner eingebracht werden. Solche Bestandteile schließen beispielsweise ein Verstärkungsmittel, wie Ruß oder Siliciumdioxid, einen Füllstoff, wie Calciumcarbonat oder Ton, einen Verarbeitungshilfsstoff, einen Weichmacher, ein Antioxidans, ein Ozonschutzmittel und einen Farbstoff ein. Die schäumende Kautschukzusammensetzung kann durch Kneten der vorstehend aufgeführten, wesentlichen Bestandteile mit einer herkömmlichen Knetmaschine, wie eine Walze oder eine Knetmaschine vom geschlossenen Typ, beispielsweise ein Banbury-Mischer, hergestellt werden.
  • Der Kautschukschaum der vorliegenden Erfindung kann durch Vulkanisieren der vorstehend aufgeführten schäumenden Kautschukzusammensetzung hergestellt werden. Die Vulkanisation der schäumenden Kautschukzusammensetzung wird üblicherweise in einer Stufe oder zwei Stufen durchgeführt. Wenn die zweistufige Vorgehensweise eingesetzt wird, wird es bevorzugt, dass die erste Stufe 2 bis 20 Minuten bei einer Temperatur von etwa 140 bis 180°C durchgeführt wird und die zweite Stufe bei einer Temperatur durchgeführt wird, die etwa 10°C höher ist als die Temperatur, die in der ersten Stufe eingesetzt wurde. Das Ausmaß des Schäumnes liegt üblicherweise im Bereich von 100 bis 1000 %, vorzugsweise 200 bis 500 % als einem Expansionsverhältnis. Der Kautschukschaum weist üblicherweise eine Härte von 20 bis 90, vorzugsweise 30 bis 60 auf, gemessen mit einem Durometer vom Typ E.
  • Die Erfindung wird nun im Einzelnen durch die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele beschrieben. Teile sind Gewichtsteile, sofern nicht anders angegeben.
  • Beispiele 1 bis 6, Vergleichsbeispiele 1 bis 6
  • Schäumende Kautschukzusammensetzungen wurden aus einem hydrierten Acrylnitril-Butadien-Copolymerkautschuk (Handelsname „ZETPOL 2020", geliefert von Nippon Zeon Co.; Acrylnitrilgehalt: 36 Gew.-%, Iodzahl: 28, Mooney-Viskosität [ML1+4, 100°C]: 78) unter Verwendung einer offenen Walze gemäß dem in Tabelle 1 und Tabelle 2 aufgeführten Rezept hergestellt. Die schäumenden Kautschukzusammensetzungen wurden unter den Vulkanisationsbedingungen, die in Tabelle 1 und Tabelle 2 aufgeführt sind, vulkanisiert, wodurch sich Kautschukschäume ergaben.
  • Die „Scorch"-Dauer (t35 [Minuten]) jeder schäumenden Kautschukzusammensetzung wurde gemäß JIS K6300 gemessen. Das Expansionsverhältnis, die mechanischen Eigenschaften und die Abriebfestigkeit jedes Kautschukschaums wurden mit den folgenden Verfahren bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und Tabelle 2 aufgeführt.
  • (1) Expansionsverhältnis des Kautschukschaums
  • Das Expansionsverhältnis (%) ist ein Prozentsatz der Volumenexpansion, der erhalten wird, indem das spezifische Gewicht einer nichtvulkanisierten schäumenden Kautschukzusammensetzung durch das spezifische Gewicht eines Schaumkautschukgegenstands dividiert wird. Je größer das Expansionsverhältnis, desto größer die Volumenexpansion auf Grund des Schäumens.
  • (2) Mechanische Eigenschaften des Kautschukschaums
  • Die mechanischen Eigenschaften eines Kautschukschaums, d. h. Zugfestigkeit (Einheit: MPa), Dehnung (Einheit: %) und 100-%-Zugmodul (Einheit: MPa), werden an einem Dumbbell-Prüfkörper gemäß JIS K6251 bei einer Ziehgeschwindigkeit von 500 mm/min bestimmt. Der Dumbbell-Prüfkörper wird hergestellt, indem eine Schaumkautschukplatte mit einer Dicke von 2,5 mm unter Verwendung einer JIS-#3-Dumbbellstanze ausgestanzt wird.
  • (3) Härte des Kautschukschaums
  • Die Härte (Einheit: Punkt) wird gemäß JIS K6253 unter Verwendung eines Durometers des Typs E zur Bestimmung geringer Härte gemessen. Je kleiner der Härtewert, desto weicher der Kautschukschaum.
  • (4) Abriebfestigkeit des Kautschukschaums
  • Die Abriebfestigkeit wird bewertet, indem ein Abriebverlust gemessen wird, der gemäß JIS K6264 unter Verwendung eines Akron-Abriebtestgeräts bei Zimmertemperatur unter einer Last von 6 Pfund gemessen wird. Die Abriebfestigkeit wird als ein Abriebfestigkeitsindex ausgedrückt, wenn die Abriebfestigkeit des Kautschukschaums, der in Beispiel 1 erhalten wird, 100 beträgt. Je größer der Abriebfestigkeitsindex, desto besser die Abriebfestigkeit.
  • Tabelle 1
    Figure 00080001
  • Tabelle 2
    Figure 00090001
    • Anmerkung * 1 Asahi #60, geliefert von Asahi Carbon K.K.
    • *2 Naugard 445 (substituiertes Diphenylamin), geliefert von Uniroyal Co.
    • *3 ADK Cizer C-8 (Tri-(2-ethylhexyl)trimertat), geliefert von Asahi Denka Co.
    • *4 Nocceler DM (Dibenzothiazyldisulfid), geliefert von Oouchi Shinko K.K.
    • *5 Peroximon F-40 (1,3-Bis-(t-butylperoxyisopropyl)benzol), geliefert von Nippon Oil and Fat Co.
  • Der vulkanisierte Zustand eines Kautschukschaum variiert in Abhängigkeit von der Vulkanisationsdauer bei der Primärvulkanisation. Die tatsächlichen Daten in Tabelle 1 und Tabelle 2 zeigen Folgendes. Das heißt, bei der schäumenden Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung variieren das spezifische Gewicht des Kautschukschaums und das Expansionsverhältnis nicht, selbst wenn die Vulkanisationsdauer variiert wird (9, 10 und 11 Minuten). Die mechanischen Eigenschaften und die Abriebfestigkeit variieren auch nicht in Abhängigkeit von der Vulkanisationsdauer. Dies bedeutet, dass die schäumende Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung einen Kautschukschaum mit einer stabilisierten Qualität ergibt.
  • Im Gegensatz dazu variieren bei einer schäumenden Kautschukzusammensetzung (Vergleichsbeispiele 1 bis 3), die ein organisches Peroxid an Stelle von Schwefel als einen Vulkanisator enthält, das spezifische Gewicht des Kautschukschaums und das Expansionsverhältnis stark, selbst wenn die Vulkanisationsdauer in geringerem Maße variiert wird. Dies bedeutet, dass ein Kautschukschaum mit einer stabilisierten Qualität schwierig aus der Kautschukzusammensetzung, die das organische Peroxid enthält, herzustellen ist. Bei einer herkömmlichen schäumenden Kautschukzusammensetzung (Vergleichsbeispiele 4 bis 6), umfassend hydrierten NBR mit darin enthaltenem Zinkdimethacrylat, ist die „Scorch"-Dauer kurz und Brennen tritt auf, wenn die Kautschukzusammensetzung hergestellt wird, und das spezifische Gewicht des Kautschukschaums und das Expansionsverhältnis davon variieren (auch wenn das Ausmaß der Variation verglichen mit dem in den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 geringer ist), wenn die Vulkanisationsdauer bei der Primärvulkanisation variiert wird. Also ist ein Kautschukschaum mit einer stabilisierten Qualität schwierig herzustellen.
  • Die schäumende Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung, die einen Nitrilgruppen enthaltenden, hochgesättigten Copolymerkautschuk mit einem darin enthaltenem schwefelhaltigen Vulkanisator umfasst, ergibt einen Kautschukschaum mit einer stabilisierten Qualität, d. h. einem Expansionsverhältnis und mechanischen Eigenschaften, die lediglich in vernachlässigbarem Maße in Abhängigkeit von den Vulkanisationsbedingungen variieren. Die Herstellung des Kautschukschaums kann leicht gesteuert werden.
  • Die schäumende Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist für verschiedene Kautschukschäume verwendbar, die Sohlen von Sportschuhen, Absätze von Abeitsschuhen, industrielle Walzen und Dichtungsmaterialien, industrielle Wärmeisoliermaterialien und Polstermaterialien einschließen.

Claims (5)

  1. Kautschukschaum mit einer Härte von 20 bis 90, gemessen mit einem Durometer vom Typ E, und einem Expansionsverhältnis von 100 % bis 1000 %, erhältlich durch Vulkanisation und Schäumen einer schäumenden Kautschukzusammensetzung, die einen Nitrilgruppen enthaltenden hochgesättigten Copolymerkautschuk mit darin enthaltenen 0,05 bis 10 Gewichtsteilen eines schwefelhaltigen Vulkanisators und 1 bis 30 Gewichtsteilen eines Schaumbildners, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Nitrilgruppen enthaltenden hochgesättigten Copolymerkautschuks, umfasst.
  2. Kautschukschaum nach Anspruch 1, wobei der Nitrilgruppen enthaltende hochgesättigte Copolymerkautschuk ein hydriertes Produkt eines ungesättigten Nitril-konjugierten Dien-Copolymers, das 10 bis 60 Gew.-% ungesättigte Nitril-Monomereinheiten umfasst, oder ein hydriertes Produkt eines ungesättigten Nitril-konjugierten Dien-ethylenisch ungesättigten Monomer-Copolymers ist, das 10 bis 60 Gew.-% ungesättigte Nitril-Monomereinheiten und nicht mehr als 60 Gew.-% ethylenisch ungesättigte Monomereinheiten umfasst; wobei der Nitrilgruppen enthaltende hochgesättigte Copolymerkautschuk eine Iodzahl von 1 bis 120 aufweist.
  3. Kautschukschaum nach Anspruch 2, wobei der Nitrilgruppen enthaltende hochgesättigte Copolymerkautschuk 20 bis 50 Gew.-% ungesättigte Nitril-Monomereinheiten enthält und eine Iodzahl von 1 bis 60 aufweist.
  4. Kautschukschaum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Schaumbildner aus Azoverbindungen, Sulfonylhydrazid-Verbindungen und Aminverbindungen ausgewählt ist.
  5. Kautschukschaum nach einem der Ansprüche 1 bis 4, welcher weiter bezogen auf 100 Gewichtsteile des Nitrilgruppen enthaltenden hochgesättigten Copolymerkautschuks 0,05 bis 15 Gewichtsteile eines Vulkanisationsbeschleunigers und 0,05 bis 30 Gewichtsteile eines Beschleunigeraktivators enthält.
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