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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Kontinuierliches
Screening mit hohem Durchsatz („Continuous Format High Throughput
Screening", CF-HTS),
das mindestens eine poröse
Matrix verwendet, ermöglicht
es der pharmazeutischen Industrie, große Mengen chemischer Objekte
auf eine große
Bandbreite biologischer oder biochemischer Aktivität hin zu
untersuchen. Außerdem
ist CF-HTS nützlich
bei der Durchführung
von Assays mit mehreren Schritten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Biochemische
und biologische Tests dienen zum Testen von Aktivität in einer
großen
Bandbreite von Systemen, von Protein-Protein-Interaktionen, Enzymkatalyse,
Bindung kleiner Moleküle
an Proteine bis hin zu Zellfunktionen. Im „High Throughput Screening" (HTS) wird diese
Art von Tests zum Testen einer großen Anzahl chemischer Objekte
verwendet, um zuvor unbekannte biologische oder biochemische Aktivitäten der
chemischen Objekte zu erkennen.
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Homogene versus heterogene
Tests (Assays)
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Alle
verschiedenen Arten von biologischen Tests können in zwei Hauptklassen unterteilt
werden: homogene Tests und heterogene Tests. Bei homogenen Tests
werden alle Reagenzien addiert, und die Ergebnisse werden ohne zusätzliche
Manipulation gemessen oder interpretiert. Zum Beispiel können in
einer Petrischale gezüchtete
Zellen einer Chemikalie ausgesetzt werden. Wenn die Chemikalie toxisch
für die
Zellen ist, wird eine Lichtungszone (clearing zone) durch einfache
Beobachtung Toxizität
anzeigen. In einem anderen Beispiel können Zellen verwendet werden,
die ein Protein exprimieren, welches die Farbe der Zelle verändert. Im
Fall von beta-Galaktosidase(β-gal)-exprimierenden
Zellen, die in Agar wachsen, das x-gal enthält, werden die Zellen mehr
oder weniger blau, je nachdem, wie viel des β-gal-Proteins exprimiert wird.
So kann ein homogener Test für
jeden biologischen Schritt erstellt werden, der die Expression eines
Reportergens, wie des beta-Galaktosidase-Gens, beeinflusst. In einem
weiteren Beispiel für
homogene Tests wird ein Substrat verwendet, das seine Farbe oder
Fluoreszenz verändert,
wenn es von einem Enzym verarbeitet wird. Technologien wie Scintillation
Proximity Assays (SPA) von Amersham schließlich messen direkt die Bindung
eines radioaktiv markierten Liganden an ein Protein oder eine beliebige
sich an Liganden bindende Substanz, die an Kügelchen befestigt ist, welche
einen szintillierenden Stoff enthalten. Alle obigen Beispiele sind
homogene Tests, weil sie vor dem endgültigen Nachweis, der Messung
oder dem Ablesen des Signals keine weiteren Schritte als das Hinzufügen von
Reagenzien erfordern.
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Heterogene
Tests hingegen erfordern mindestens zwei Schritte, die, weil sie
bis zu einem gewissen Grad inhärent
inkompatibel sind, nicht zu einem einzigen Schritt kombiniert werden
können.
Zum Beispiel erfordern viele heterogene Tests das Hinzufügen der
Reagenzien in einer bestimmten Reihenfolge (z. B. wenn manche Reagenzien
frühe Schritte
des Tests behindern, aber notwendig sind, um spätere Schritte abzuschließen). Bekannte
Beispiele hierfür
schließen
Tests ein, in denen Signalentwicklungs-Reagenzien hinzugefügt werden, um das Vorhandensein
oder die Konzentration eines Reaktionsprodukts indirekt nachzuweisen.
Ein anderer häufiger
Schritt in heterogenen Tests ist ein Waschschrittt. Überschüssige Testreagenzien
müssen häufig früh in einem
Test hinzugefügt
werden, aber vor späteren
Schritten fortgewaschen werden, so dass Reaktionen ohne starkes Untergrundsignal
fortgesetzt werden können.
In einem Radioliganden-Bindungs-Assay z. B. wird ein markierter
Ligand zunächst
mit einem Protein inkubiert, das an eine feste Oberfläche gebunden ist,
aber nur eine kleine Fraktion des Liganden bindet sich tatsächlich an
die begrenzte Anzahl von Protein-Stellen. Nach der Inkubation muss
der Überschuss
an ungebundenem Liganden fortgewaschen werden, bevor eine präzise Messung
des gebundenen radioaktiven Liganden vorgenommen werden kann. Das
Waschen kann durch eine Vielzahl alternativer Verfahren durchgeführt werden,
einschließlich
Filtration, Zyklen von Waschen/Abgießen, Abscheiden/Phasentrennung
und/oder Zentrifugierung.
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Viele
biologische und biochemische Vorgänge können nur durch heterogene Verfahren
gemessen werden. Weiterhin arbeiten, trotz des Vorhandenseins von
Möglichkeiten,
andere biologische und biochemische Vorgänge für homogene Verfahren anzupassen,
diese anderen Vorgänge
kosteneffektiver und/oder mit schneller verfügbaren Reagenzien durch heterogene
Verfahren. Eine Vielzahl von Verfahren und Kits für homogene
Verfahren, wie z.B. SPA (Amersham), Fluoreszenzpolarisation (Jolley
u. a.) und zeitaufgelöste
Fluoreszenz (Packard u. a.), um nur einige wenige zu nennen, ist
im Handel erhältlich.
Die Anwendung dieser Art von Verfahren erfordert jedoch immer zusätzliche
Kosten und Zeit. Für
viele Tests sind die heterogenen Verfahren besser etabliert und
einfacher und schneller zu entwickeln. Aus diesem Grund ist die
Verwendung heterogener Verfahren, wie z. B. ELISA, Filterbindung,
RIA, Luciferase-Zellassays usw., nach wie vor weit verbreitet. Einige
dieser Verfahren werden unten detaillierter beschrieben.
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Zum
Beispiel ist aus WO 97 16569 ein Verfahren zum Testen von feste-Träger basierten
Bibliotheken von Verbindungen, insbesondere basierte Bibliotheken,
auf eine biologische oder biochemische Aktivität bekannt. Die Kügelchen
werden auf eine poröse
Matrix aufgetragen, mit einer oder mehreren Testkomponenten in Kontakt
gebracht, und ihre Interaktion wird bestimmt, vorzugsweise durch
direkte visuelle Sichtbarmachung oder unter Verwendung eines chemischen
Markers.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
in diesem Bezugsdokument können
die Kügelchen,
welche die Testverbindungen tragen, in einem geordneten Muster auf
eine feste Schablone aufgetragen werden, die kegelig verjüngte Löcher hat,
welche es nur einzelnen Kügelchen
gestatten, sich in ihnen festzusetzen, um so einen Abstand zwischen
den Kügelchen
herzustellen.
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WO
94 02515 A offenbart ähnliche
Verfahren, die Mehrfach-Kopien einzelner oligomerer Moleküle auf Kügelchenbasis
verwenden. Die Identität
eines im Test aktiven Moleküls
nach Diffusion in ein Substrat wird visuell bestimmt, wie im obigen
Bezugsdokument, in Kombination mit einem Signal.
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EP-A-0
063 810 offenbart ein Verfahren zur Untersuchung von Hybridomzellen,
die monoklonale Antikörper
bilden, wo Antigene oder Immunglobuline als eine Anordnung (array)
von Punkten auf einen Träger aufgetragen
werden. Ihre Interaktion im Test erzeugt ein Signal auf der Grundlage
einer Farbreaktion, die zur Analyse visuell untersucht wird.
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Das
visuelle Bildgebung oder die Untersuchung einer Anordnung mit hoher
Dichte in Verbindung mit chemischen Markern, wie in den obigen Bezugsdokumenten,
würde die
Bestimmung der Identität
einzelner Substanzen in solchen Anordnungen außerordentlich erschweren.
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High Throughput Screening
(HTS)
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Über die
Jahre hat sich die pharmazeutische Industrie zunehmend auf das HTS
von Bibliotheken chemischer Verbindungen gestützt, um potentielle Arzneimittel
zu finden. HTS beschreibt ein Verfahren, wo viele einzelne Verbindungen
parallel getestet werden, so dass eine große Anzahl von Testverbindungen
gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig auf biologische Aktivität hin untersucht
werden kann. Aktuell verwenden die am weitesten verbreiteten Verfahren
Mikrotiter-Platten mit 96 Vertiefungen. In diesem Format werden
96 unabhängige Tests
gleichzeitig auf einer einzigen 8 cm × 12 cm großen Kunststoffplatte durchgeführt, die
96 Reaktionsvertiefungen enthält.
Diese Vertiefungen erfordern typischerweise Testvolumen im Bereich
von 50 bis 500 μl.
Zusätzlich
zu den Platten sind zahlreiche Instrumente, Materialien, Pipettoren,
Roboter, Plattenwascher und Plattenleser im Handel erhältlich,
um das Format mit 96 Vertiefungen für eine große Bandbreite homogener und heterogener
Tests anzupassen.
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Bis
zu diesem Zeitpunkt haben sich die Bemühungen, HTS zu verbessern,
darauf konzentriert, die Vertiefungen kleiner zu machen (Miniaturisierung).
Durch Reduzierung der Vertiefungsgröße kann die Anzahl der Vertiefungen
auf jeder Platte erhöht
werden, um mehr parallele Testvorgänge zu ermöglichen. Weiterhin werden durch
Reduzierung der Testvolumen auch die Kosten der Reagenzien pro Test
reduziert. Außerdem
ist es möglich,
da mehr parallele Tests mit geringeren Testvolumen durchgeführt werden
können,
mehr Verbindungen gleichzeitig zu testen, um potentielle Arzneimittel
zu finden. Bis heute hat die Miniaturisierung die 96-Vertiefungen-Technologie
durch Bereitstellung eines Formats mit 384 Vertiefungen (96 × 4) marginal
verbessert. Siehe Comley u. a., J. Biomol. Screening, Band 2 (3),
S. 171-78 (1997). Es ist sogar über
Formate mit noch höherer
Dichte berichtet worden, einschließlich eines 9600-Vertiefungen-Formats.
Die Miniaturisierung hat jedoch inhärente Kosten und Komplexitäten.
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Diese
Kosten und Komplexitäten
hängen
direkt mit den drei Hauptfaktoren der Miniaturisierung eines Screening-Formats
zusammen. Erstens muss es möglich
sein, die Testbehälter (Röhrchen,
Vertiefungen, Dellen usw.) kleiner zu machen. Zweitens muss es möglich sein,
all die notwendigen Testreagenzien präzise in mehr und in kleinere
Vertiefungen zu dispensieren (was normalerweise erreicht wird durch
Roboter, die Flüssigkeiten
handhaben und die Reagenzien gleichzeitig in viele Vertiefungen
dispensieren). Drittens muss es möglich sein, die Ergebnisse
der Tests im High Density Array „abzulesen".
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Aufgrund
der Erfordernisse parallelisierter unabhängiger Tests ist jeder Faktor
mit Herausforderungen und Begrenzungen im Hinblick auf die Frage
verbunden, wie viel Miniaturisierung machbar oder kosteneffektiv ist.
Zum Beispiel kann ein neueres, kleineres Format ein gänzlich anderes
Verfahren zum Dispensieren von Reagenzien oder ein Ableseinstrument
erfordern, das die Auflösung,
Empfindlichkeit und Technik hat, die mit dem neueren, miniaturisierten
Format kompatibel ist. Während
die Größe jeder
Vertiefung reduziert wird, wird es auch schwieriger, zeitaufwendiger
und kostspieliger, die Behälter-Anordnung
herzustellen, Reagenzien in geringeren Mengen zu dispensieren und
jede Untersuchungsprobe zu lesen. Weiterhin erhöht eine geringere Probengröße auch
die statistische Variabilität
von Probe zu Probe aufgrund der inhärenten Ungenauigkeiten beim
Dispensieren geringerer Volumen der Reagenzien und beim Messen schwächerer Probensignale.
Darüber
hinaus erzeugen Faktoren wie Verdunstung und Oberflächenspannung
noch höhere
Kosten und Komplexität
beim Einsatz der neueren, miniaturisierten Formate.
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Zum
Zweck eines „Quantensprungs" in der HTS-Technologie
wartet die Industrie sehnsüchtig
auf die Möglichkeit
von „Freiformat-Assays", oder Assays, bei
denen keine physischen Barrieren zwischen den Proben bestehen. Typischerweise
wird dies als das Testen kleiner Tröpfchen in einem Format gesehen,
das keinerlei Vertiefungen hat; es hat jedoch noch niemand tatsächlich über die
Verwendung eines Freiformat-Assays in HTS mit Standardsammlungen
einzelner Verbindungen berichtet.
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Screening
von kombinatorischen Bibliotheken – Gelpermeationsverfahren
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Seit
der Einführung
kombinatorischer Chemie können
Millionen chemischer Objekte schnell auf festen Trägern (im
Allgemeinen Kügelchen)
erzeugt werden. Obwohl das 96-Vertiefungen-Format verwendet wird, um
Bibliotheken auf Kügelchengrundlage
zu untersuchen, wird dieses Format allgemein als ineffizient betrachtet,
da (1) jedes Kügelchen
nur geringe Mengen eines chemischen Objekts trägt, (2) die Anzahl zu testender Verbindungen
außerordentlich
groß ist
und (3) die Kügelchen
schwierig in Mikrotiter-Platten mit 96 Vertiefungen zu befördern sind.
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Zur
Vermeidung der Probleme, die der Untersuchung kombinatorischer Bibliotheken
mit dem 96-Vertiefungen-Format inhärent sind, haben einige über die
Verwendung einfacher homogener Tests berichtet, die als „Freiformat" bezeichnet werden
können.
Zum Beispiel wurde über
einen Test, der Pigmentzellen (Melanozyten) in einem einfachen homogenen
Test für
kombinatorische Peptidbibliotheken verwendet, von Jayawickreme u.
a. in Proc. Nat'l
Acad. Sci. (USA), Band 191, S.1614-18 (März 1994) berichtet. Den Autoren
zufolge platzierten sie Zellen unter Agarose in Petrischalen, platzierten
dann Kügelchen,
die kombinatorische Verbindungen trugen, auf die Oberfläche der
Agarose und setzten dann die Verbindungen teilweise von den Kügelchen
frei. Die aktiven Verbindungen wurden als dunkle Pigmentbereiche
sichtbar, da die aktiven Verbindungen, während sie lokal in die Gelmatrix
diffundierten, die Zellen veranlassten, die Farbe zu ändern.
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Ein
anderes neueres Beispiel ist Daniel Chelskys „Strategies for Screening
Combinatorial Libraries: Novel and Traditional Approaches", vorgestellt auf
der First Annual Conference of The Society for Biomolecular Screening
in Philadelphia, PA (7.-10. November 1995). Chelsky platzierte einen
einfachen homogenen Enzymtest auf Kohlensäureanhydrase in ein Agarosegel,
so dass das Enzym im Gel eine Farbänderung im gesamten Gel verursachte.
Danach wurden Kügelchen,
die mittels eines Photolinkers kombinatorische Verbindungen trugen,
in das Gel platziert, und die Verbindungen wurden durch UV-Licht
teilweise freigesetzt. Verbindungen, die das Enzym hemmten, wurden
als lokale Hemmzonen mit geringerer Farbänderung beobachtet. Schließlich berichteten
in Molecular Diversity, Band 2, S. 57-68 (1996), Salmon u. a. über ein
Verfahren ähnlich
demjenigen von Jayawickreme u. a., worin kombinatorische Bibliotheken
auf Verbindungen getestet wurden, die zytotoxische Auswirkungen
auf in Agar wachsende Krebszellen hatten.
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Alle
drei Beispiele sind Variationen der bewährten Geltests für antibakterielle
oder Antikrebsmittel, und sie haben auch Ähnlichkeit mit den bekannten
immunologischen Tests, in denen eine Antigen-Antikörper-Interaktion
in einem Gel gemessen wird. Obwohl diese Gelpermeationstests zur
Untersuchung kombinatorischer Bibliotheken auf Kügelchengrundlage gut geeignet
waren, hat noch niemand über
die Ausweitung dieses Formats auf heterogene Tests oder Bibliotheken
auf Nicht-Kügelchen-Grundlage
berichtet. Das herkömmliche Wissen
hielt die Forscher davon ab, die Proben in einem kontinuierlichen
Format zu testen, das das Mischen der Proben gestatten könnte. Zwischen
der begrenzten Art der genannten Tests und den Sorgen, dass sich die
Proben in einem kontinuierlichen Format mischen könnten, wurden
nur Bibliotheken auf Kügelchenbasis getestet.
Aufgrund dieser Begrenzungen nahmen die Forscher an, dass das 96-Vertiefungen-Format
besser für
heterogene Tests und Tests mit nicht auf Kügelchengrundlage beruhenden
Bibliotheken geeignet sei. Es wäre
wünschenswert,
heterogene Tests in einer Umgebung mit freiem Format durchzuführen. Weiterhin
wäre es
wünschenswert,
einzelne Verbindungen in einer Umgebung mit freiem Format zu testen.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
hierin beschriebene Erfindung, Continuous-Format High Throughput
Screening (CF-HTS), setzt erfolgreich das Konzept des Freiformats
für jeden
Test, homogen oder heterogen, um, der im 96-Vertiefungen-Format
durchgeführt
werden kann. Außerdem
ist CF-HTS nützlich
zum Testen kombinatorischer Bibliotheken mit heterogenen Tests,
nicht nur homogenen Tests. Weiterhin kann CF-HTS einzelne Verbindungen ohne die mit
Miniaturisierung verbundenen Kosten und Komplexitäten testen.
Befürchtungen
bezüglich
der Möglichkeit,
dass Reagenzien und Testergebnisse sich während späterer Schritte vermischen könnten, erwiesen
sich als unbegründet.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichzeitigen Testen einer
Vielzahl von Proben verschiedener Substanzen auf ihre Fähigkeit
hin, einen biologischen Vorgang zu verstärken oder zu hemmen, Folgendes
umfassend:
- a) Auftragen, in einer Anordnung,
eines geringen Volumens von jeder von mehr als 96 Proben unterschiedlicher
Substanzen auf eine Matrix, so dass jede einzelne Substanz an ihrer
eigenen separaten Stelle zentriert ist und die Identität jeder
Substanz aus ihrer Auftragungsstelle bestimmt werden kann,
- b) In-Kontakt-Bringen der Matrix mit einer ersten porösen Matrix,
die ein erstes gleichmäßig dispergiertes Assay-Reagenz
enthält
oder trägt
und es einem Teil jeder Substanz ermöglicht, so in die poröse Matrix
zu diffundieren, dass die räumliche
Position jeder diffundierten Substanz mit der Stelle auf der Matrix
korreliert werden kann, auf welche die Substanz ursprünglich aufgetragen
wurde, und
- c) Durchführung
eines Assays, um die Fähigkeit
jeder diffundierten Substanz, den biologischen Vorgang zu fördern oder
zu hemmen, zu bestimmen, durch Beobachten der Interaktion jeder
Substanz mit dem Assay-Reagenz,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Matrix eine ebene Matrix ist.
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Eine
andere Ausführungsform
betrifft ein Verfahren wie oben dargelegt, das weiter folgenden
Schritt umfasst:
- b1) In-Kontakt-Bringen der
ersten porösen
Matrix mit einer zweiten Matrix, die ein zweites gleichmäßig dispergiertes
Assay-Reagenz trägt oder
enthält
und es dem zweiten Assay-Reagenz ermöglicht, in die erste poröse Matrix
zu diffundieren, oder die es jeder Substanz und dem ersten Reagenz
ermöglicht,
in die zweite Matrix zu diffundieren, wobei im letzteren Fall sichergestellt
wird, dass die Diffusion so stattfindet, dass die Position jeder
Substanz in der zweiten Matrix mit der Stelle auf der ebenen Matrix
korreliert werden kann, auf der die Substanz ursprünglich aufgetragen
wurde, und
- c1) Durchführen
des Schrittes (c).
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
gELISA-Untersuchungsproben auf einer nicht porösen Matrix, die Kontakt hat
mit einer Seite einer porösen
Gelmatrix, welche Test-Reagenz enthält und wiederum Kontakt mit
einer nicht porösen Matrix
hat, die ein weiteres Test-Reagenz trägt.
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2 zeigt
das Entfernen der gELISA-Untersuchungsprobenmatrix und der porösen Gelmatrix,
gefolgt von Waschen und Hinzufügen
von Flüssigkeit
oder Lösungsreagenzien,
um auf der nicht porösen
Reagenzmatrix den Reporterkomplex zu bilden.
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3 zeigt
das Sichtbarmachen des gELISA-Assays durch In-Kontakt-Bringen der Reporterkomplex-Matrix
mit einer porösen
Gelmatrix, die das Reportersubstrat enthält.
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4 zeigt,
wie eine Ligandenmatrix auf die Filteroberfläche gegenüber derjenigen der Filteroberfläche aufgetragen
wird, welche die Zellen trägt.
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5 zeigt,
was eine Zellen tragende Filteroberfläche erzeugen kann, wenn der
Test sichtbar gemacht wird.
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6 zeigt
das Ergebnis eines VanA-Tests unter Verwendung verschiedener Konzentrationen
eines bekannten dosisabhängigen
Inhibitors.
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7 zeigt
das Ergebnis eines EF-3-Tests unter Verwendung verschiedener Konzentrationen
eines bekannten Inhibitors.
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8 zeigt ein Kontrollexperiment für einen
gELISA-Test auf Protein-Protein-Interaktion.
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9 zeigt das gELISA-Ergebnis der "Hemmung" der Protein-Protein-Interaktion.
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10 zeigt
die dosisabhängige
Bindung von radioaktiv markiertem ITAM an immobilisiertes LCK.
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11 zeigt
die Pixelwerte im Verhältnis
zur ITAM-Konzentration,
um eine typische Rezeptor-Ligand-Bindungskurze darzustellen.
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12 zeigt
ein Kontrollexperiment zur Ligand-Zellen-Interaktion von radioaktiv markiertem
IL-8.
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13 zeigt
die "Hemmung" der IL-8-Ligand-Zellen-Interaktion.
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14 zeigt
einen Test auf Inhibitoren von Neuraminidase.
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15 zeigt
einen gleichzeitigen Test von 10.080 separaten Verbindungen auf
Neuraminidase-Inhibition.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Der
zentrale Gedanke, der hinter CF-HTS steht, ist die Platzierung von
Untersuchungsproben in den Kontext einer porösen Matrix. Das Verfahren umfasst
die Platzierung eines oder mehrerer Testbestandteile in, auf oder
auf den Boden einer Matrix, wie z. B. eines Gel, einer Kunststofffolie,
eines Filters oder anderer Arten von leicht handhabbaren festen
Trägern.
Wenn Proben auf die poröse
Matrix aufgetragen werden, diffundieren sie langsam genug, dass
die Tests durchgeführt
werden können,
ohne dass die Untersuchungsproben zusammenlaufen. Somit trennt das
CF-HTS-Format die Untersuchungsproben durch Diffusion und nicht
durch eine undurchlässige
Schicht. Wenn die Tests über
einen zu langen Zeitraum durchgeführt werden, werden sich die Untersuchungsproben
und Ergebnisse schließlich
vermischen. Bei genauer Zeitplanung ermöglicht es CF-HTS jedoch, eine
sehr hohe Dichte von Verbindungen gleichzeitig und doch individuell
zu testen, ohne dass es nötig
ist, einzelne Vertiefungen oder Reaktionsbehälter mit Lösungsmitteln oder Testkomponenten
zu füllen.
Weiterhin ist es möglich,
durch die Behandlung von Matrizen, welche die Reaktionsbestandteile
tragen, sogar komplexe heterogene Tests in diesem Format durchzuführen. Die
Behandlung von Matrizen für
heterogene Tests ist völlig
neuartig und macht CF-HTS so flexibel wie das 96-Vertiefungen-Format in seiner Fähigkeit,
eine große
Bandbreite an biologischen oder biochemischen Vorgängen zu
testen. Außerdem
erzielt CF-HTS die Art von Vorteilen, die bereits bei der Miniaturisierung
bestehen, ohne die damit verbundenen Nachteile, und hat einzigartige
Vorteile.
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CF-HTS
nutzt eine große
Bandbreite an Matrizen und Testkomponenten. Die Matrizen schließen Folgendes
ein, sind aber nicht darauf beschränkt: Gele, die aus Agarose,
Acrylamid oder anderen gelatineartigen Materialien bestehen, Membranen,
Filter und Kunststoffe. Matrizen können aus Materialien bestehen,
die Folgendes einschließen,
aber nicht darauf beschränkt
sind: Polystyrol, Polypropylen, andere Kunststoffe, Papierfaser,
Glas, Glasfaser, Siliciumdioxid, Polycarbonat, Polyester, Polyvinylidenchlorid
und Polyethylen. Matrizen können
undurchlässige
Feststoffe, poröse
Feststoffe, wie z. B. Filter, oder Gele sein. Testkomponenten schließen Folgendes
ein, sind aber nicht darauf beschränkt: Makromoleküle, wie
z. B. Nukleinsäuren,
Proteine und andere synthetische oder natürliche Makromoleküle; Zellen,
Zelllysate, biologische Extrakte, Organellen und andere komplexe
biologische Einheiten und Mischungen; und kleine Moleküle, wie
z. B. Puffer, Salze, Inhibitoren, Substrate, Peptide, Farbstoffe,
Nukleotide, Cofaktoren, Ione und Lösungsmittel.
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Ein
CF-HTS-Test ist ein Test, in dem mehrere Untersuchungsproben oder
Verbindungen nicht durch undurchlässige Barrieren, sondern durch
Diffusion getrennt werden. Die entscheidende Komponente ist die Einführung mehrerer
(mehr als 1) Untersuchungsproben in oder auf eine poröse Testmatrix,
die wahlweise eine oder mehrere Testkomponenten enthält. Poröse Testmatrizen,
die Testkomponente(n) enthalten, werden hergestellt durch das Hinzugeben,
Mischen, Gießen,
Dispensieren oder Tränken
von Komponenten in die Matrix. Poröse Matrizen werden auch hergestellt
durch Kopplung, Beschichtung, Bindung, Fixierung, Vernetzung, Konjugierung
oder Befestigung von Testkomponenten in oder auf einer Oberfläche einer
Matrix. Weiterhin wird eine poröse
Matrix auch hergestellt durch Bilden einer dünnen Schicht einer Lösung oder
Flüssigkeit
auf einer Zellschicht, einem Enzym oder einer anderen immobilisierten
Testkomponente. Die porösen
Testmatrizen werden benutzt, um die Reihenfolge und/oder die Dauer
des Hinzufügens
der Komponenten sowie das Ausmaß des
Mischens und Diffundierens, wenn die Testkomponenten kombiniert
werden, zu steuern.
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CF-HTS
kann auch nicht poröse
Matrizen verwenden. Die nicht porösen Matrizen werden hergestellt durch
Koppeln, Beschichten, Binden, Fixieren, Vernetzen, Konjugieren oder
Befestigen von Testkomponenten oder Untersuchungsproben auf einer
Oberfläche
der nicht porösen
Matrix. Die Verwendung nicht poröser
Matrizen in CF-HTS fixiert eine oder mehrere der Testkomponenten
im Raum.
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Wenn
die Testkomponenten auf die Oberfläche einer Matrix aufgetragen
werden, werden sie durch kovalente oder nicht kovalente, spezifische
oder unspezifische Interaktionen mit Matrizen befestigt, die nicht
derivatisiert, derivatisiert oder anderweitig vorbehandelt sind,
um das Befestigen von Testkomponenten zu erleichtern. Nach dem Befestigen
wird die Testkomponente räumlich
fixiert, so dass sie für
die Zwecke dieses Tests immobilisiert wird. In diesem Fall müssen entweder
die Untersuchungsproben durch eine Matrix diffundieren können, um
die Testkomponenten zu erreichen, und/oder Unterkomponenten oder
Produkte der Testkomponenten müssen
durch eine Matrix diffundieren können,
um zu den Untersuchungsproben zu gelangen.
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Mindestens
eine poröse
Matrix, die die Untersuchungsproben enthält, wird in irgendeinem oder
mehreren der folgenden Schritte verwendet.
- (1)
In-Kontakt-Bringen der Oberfläche
der porösen
Matrix mit mindestens einer anderen (porösen oder nicht porösen) Matrix,
so dass die Proben und/oder eine oder mehrere der Testkomponenten über die
Schnittstelle hinweg diffundieren können.
- (2) Trennen zweier oder mehrerer Matrizen, um die Interaktion
von Komponenten und/oder Proben anzuhalten.
- (3) In-Kontakt-Bringen der Oberfläche zweier oder mehrerer Matrizen,
so dass die Testkomponenten interagieren können.
- (4) Waschen, Spülen
oder Eluieren einer Matrix mit flüssigen Puffern oder anderen
Lösungsmitteln,
um ungebundene und/oder unspezifisch gebundene Testkomponenten zu
entfernen.
- (5) Dispensieren, Gießen,
Hinzugeben oder Tränken
von Testkomponenten in Lösung
auf eine Matrix oder Filtern der Komponenten durch eine Matrix.
- (6) Bildgebung, Lesen, Scannen, Nachweisen oder anderweitiges
Sichtbarmachen der radiometrischen, fluoreszenten, spektralphotometrischen
oder elektromagnetischen Signale, die auf oder in einer oder mehreren
Matrizen vorhanden sind.
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CF-HTS
bietet zahlreiche Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik. Das Fehlen separater Vertiefungen beseitigt
die Notwendigkeit, Testkomponenten oder Reagenzien gleichzeitig
und präzise
in die Vertiefungen zu dispensieren. Stattdessen werden die Testkomponenten
durch homogene Massenbehandlung dispensiert und gemischt. Da die
Testkomponenten als homogene Gesamtlösung oder -matrix hergestellt
werden, bestehen nur minimale statistische Schwankungen zwischen
den Proben. Das Vorhandensein von Vertiefungen im 96-Vertiefungen-Format
hingegen erzeugt große
Schwankungen zwischen den Proben.
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Weiterhin
bietet CF-HTS das extrem hohe Dichte -Screening großer Mengen
von Verbindungen. Selbst wenn die beobachteten Treffer bis zu einem
gewissen Grade "zusammenlaufen", müssen nur
die Verbindungen erneut getestet werden, die sich in der Nähe des Treffers
befinden. Wenn also 10.000 Untersuchungsproben auf 50 Kandidaten
um einen sichtbar gemachten Bereich herum reduziert werden könnten, könnten die
50 Kandidaten selbst mit der alten 96-Vertiefungen-Technologie leicht
auf die aktive(n) Verbindung(en) reduziert werden.
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Durch
Dispensieren und Trocknen separater Verbindungen auf Kunststofffolien
in dicht gepackten Anordnungen und dann Auftragen dieser Verbindungen
auf CF-HTS, werden alle wichtigen Miniaturisierungsprobleme angegangen.
Dieses Format benötigt
keine Innovationen in Bezug auf Kunststoffe oder andere Materialien,
um die Miniaturisierung durchzuführen,
da die Miniaturisierung einfach durch Begrenzung der Probenmenge
erreicht wird, die in die Matrix diffundiert. Dieses Format benötigt auch
keine Mikrofluid-Technik zum Dispensieren von Test-Reagenzien, da der
gesamte Test im Wesentlichen in „einer großen Vertiefung" stattfindet, in
der Reagenzien und Lösungen
als eine Gesamtmenge behandelt werden. Nur die Untersuchungsproben
müssen
durch Mikrofluid-Technik dispensiert werden. Außerdem finden in diesem Format
deutlich weniger statistische Schwankungen statt, da nur lokalisierte
Zonen von Heterogenität
in der ansonsten homogenen Matrix gesucht werden müssen. Es
ist nicht nötig,
viele verschiedene Vertiefungen abzulesen und zu vergleichen. Zusätzlich zu
allen erwarteten Vorteilen der Miniaturisierung (Kosten, Durchsatz,
Verwendung des Reagenz, Verwendung der Testverbindung) bietet CF-HTS
auch überraschende
Vorteile, wie z.B. die Möglichkeit,
die meisten Schritte des Tests in einer Gesamtheit durchzuführen.
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Ein
zentraler Aspekt von CF-HTS ist die Beobachtung, dass Testkomponenten
und Untersuchungsproben nicht schnell lateral diffundieren, selbst
an Schnittstellen zwischen Matrizen. Wenn z.B. ein Agarosegel auf
eine Kunststoffplatte platziert wird, befindet sich eine signifikante
Flüssigkeitsmenge
an der Schnittstelle auf der Oberfläche des Gels. Wenn eine Interaktion
zwischen einer Testkomponente im Gel und einer Testkomponente auf
der Platte notwendig ist (wie im ELISA-Beispiel), ist entscheidend,
dass die Komponente im Gel aus dem Gel und auf die Platte diffundieren
kann. CF-HTS erfordert jedoch, dass die gleichzeitige laterale Diffusion
erheblich langsamer ist, so dass die Interaktion auf der Platte
nahe dem ursprünglichen
Ort der gelbasierten Komponente stattfindet. Dieselben Grundsätze gelten
für jede
Matrix-Matrix-Schnittstelle zwischen Gelen, Filtern oder Oberflächen (oder
jeder anderen Matrix) in beliebiger Kombination. Die Erkenntnis,
dass dieses Diffusionsverhalten steuerbar und allgemein auf alle
Matrixoberflächen
anwendbar ist, ist erstmalig und widerspricht herkömmlichem
Wissen.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Einführen
von Untersuchungsproben oder Verbindungen in eine Matrix (wie z.
B. ein Gel oder einen benetzten Filter) besteht darin, geringe Volumen
jeder Probe auf eine Oberfläche,
wie z. B. die Oberfläche
einer Kunststofffolie, in einer Anordnung zu dispensieren und zu
trocknen, so dass sich keine zwei Proben mischen oder überlappen
können
und jede sich an einer bestimmten Stelle befindet. Wenn die Kunststofffolie
auf eine Matrix platziert wird, lösen sich die Proben auf und
diffundieren in die Matrix an Stellen, die ihren vordefinierten
Stellen in der ursprünglichen
Anordnung entsprechen.
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Ein
alternatives Verfahren zum Dispensieren von Proben in eine Anordnung
ist das Dispensieren der Proben auf eine poröse Matrix, wie z. B. einen
Filter, wo das Volumen jeder dispensierten Probe klein genug ist,
dass Proben sich in der Matrix nicht überschneiden. Bei Kontakt mit
einer anderen porösen
Matrix, die mehr Flüssigkeit
enthält,
diffundieren die Verbindungen und leiten so den Test ein.
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Wenn
die ursprüngliche
Anordnung von Proben, die in eine Matrix in einem CF-HTS-Screen
eingeführt werden,
eine hohe Dichte hat, so dass eine bestimmte Aktivitätszone räumlich die
ursprüngliche
Position von mehr als einer Probe abdeckt, dann ist jede dieser
Proben potentiell die Quelle für
die beobachtete Aktivität. Bei
höheren
Ausgangsdichten gibt es mehr Kandidat-Verbindungen für jeden
Bereich, da mehrere Verbindungen in einem bestimmten Bereich vorhanden
sind. Verbindungen können
zusammendiffundieren, aber jede wird nach wie vor ihren eigenen
räumlichen
Gradienten haben, und sie werden an keiner Stelle quantitativ gemischt
werden. Daher wird das Zentrum des Bereichs weiterhin der genauen
Position der aktiven Verbindung in der ursprünglichen Anordnung entsprechen.
In der Praxis sind Treffer selten genug, so dass erneutes Testen mehrerer
Proben zur Sicherstellung der Bestimmung aktiver Verbindungen für jeden
aktiven Bereich unbedeutend ist.
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Eine
alternative Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, physische Barrieren in die Matrizen
eines Tests einzuführen,
um die Entfernung zu begrenzen, über
die Proben diffundieren können
(wodurch das Format nicht mehr im engeren Sinne kontinuierlich wäre). Zum
Beispiel können
zwei Gele, die ein Enzym bzw. ein Substrat enthalten, jeweils mit
einem Gitternetz (mesh) („cookiecutter") so geschnitten
werden, dass jedes Gel in viele separate Stücke unterteilt wird. Dann können die
beiden Gele nach wie vor in Kontakt gebracht werden, so dass das
Substrat und das Enzym in jedem einzelnen Gelstück zusammendiffundieren können. Dann
könnten
Untersuchungsproben in jedes separate Gelstück eingeführt werden, so dass die Tests
völlig unabhängig sind,
ohne Diffusion zwischen den Tests. Diese Ausführungsform beseitigt effektiv
einige der Vorteile von CF-HTS durch Einführung statistischer Abweichungen
zwischen Untersuchungsproben und durch Festlegung des Volumens und
folglich Begrenzung des Signals für Anordnungen mit hoher Dichte.
Diese Ausführungsform
hat jedoch immer noch den Vorteil matrixbasierter heterogener Tests,
in denen Testkomponenten nicht in eine große Anzahl paralleler Reaktionsgefäße dispensiert
werden müssen,
und sie beseitigt das partielle Mischen von Proben.
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gELISA
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ELISAs
(enzyme linked immunosorption assays) sind heterogene Tests, welche
die Bindung zwischen Liganden in Lösung und immobilisierten Rezeptoren
nachweisen. ELISA erfordert zahlreiche Schritte des Mischens und
Waschens von Reagenzien, die im 96-Vertiefungen-Format schwierig durchzuführen sind,
und noch größere Schwierigkeiten
sind zu ahnen, wenn die Vertiefungen vom 96-Vertiefungen-Format
auf das 384-Vertiefungen-Format reduziert werden. Die Erfinder haben
das CF-HTS-Verfahren zum Nachweis der Hemmung der Bindung zwischen
Liganden und immobilisierten Rezeptor-Targets(gELISA) angewandt.
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Ein
Rezeptor ist ein beliebiges Molekül, das sich an ein anderes
Molekül
binden kann. Nicht einschränkende
Beispiele sind Proteine, Peptide, Nukleinsäuren, Kohlenhydrate und Komplexe
der vorhergehenden Beispiele. Ein Rezeptor wird auf einer von mehreren
möglichen
Matrizen (der Rezeptormatrix) immobilisiert, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Kunststoffoberflächen
(z. B. Petrischale oder Kunststoffplatte (von Nunc)), Membranen
oder Filter mit hoher Target-Bindungs-Kapazität (z. B. Nitrozellulose, Nylon
oder PVDF (Millipore, Corning Costar, Schleicher & Schuell, BioRad)
oder derivatisierte Membranen, wie z. B. SAM-Membranen (Promega)).
Eine poröse
Ligandenmatrix (z. B. Agarosegel oder poröse Membran) wird so hergestellt, dass
der Ligand für
den immobilisierten Rezeptor auf oder in die Matrix gegeben wird.
Testverbindungen oder Proben werden direkt auf die Ligandenmatrix
oder alternativ auf oder in eine Untersuchungsprobenmatrix (z. B.
Polystyrol (Tekra), Polyvinyliden (z. B. von Dow Brands) oder eine
andere flexible Kunststofffolie oder Membran) dispensiert. Die Testmatrix
wird mit der Ligandenmatrix in Kontakt gebracht, und die Proben
werden in die Ligandenmatrix diffundieren gelassen. Nach einer geeigneten
Inkubationszeit wird die Ligandenmatrix mit der Rezeptormatrix in
Kontakt gebracht, was es dem Liganden und den Proben ermöglicht,
durch Diffusion in Kontakt mit dem Rezeptor zu kommen und potentiell
mit ihm zu reagieren (1 zeigt den immobilisierten
Rezeptor R, der sich an den biotinylierten Liganden Lβ bindet).
Während
der Inkubation binden sich Liganden an den immobilisierten Rezeptor,
außer
wenn eine Probenverbindung die Bindung zwischen Ligand und Rezeptor hemmt.
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Nach
einer geeigneten Inkubationszeit wird die Rezeptormatrix entfernt
und mit einem geeigneten Puffer gewaschen, um ungebundenen und nicht
spezifisch gebundenen Liganden und Proben zu entfernen. Die Rezeptormatrix
wird dann in eine Lösung
getränkt,
die Test-Reagenzien enthält,
die mit dem Liganden (z.B. einem Antikörper, Avidin oder Streptavidin
im Falle eines biotinylierten Liganden) interagieren, und die Fähigkeit
hat, entweder direkt (z. B. durch Fluoreszenz oder Radioaktivität) oder
indirekt (z. B. Meerrettichperoxidase (horse radish peroxidase,
HRP), alkalische Phosphatase (AP) oder Betagalactosidase-Konjugat)
nachgewiesen zu werden (2 zeigt ein Avidin-HRP-Konjugat,
AHRP, gebunden an die biotinylierten Liganden). Nach geeigneter
Inkubation wird die Rezeptormatrix aus der Lösung entfernt und zum Entfernen
von ungebundenem und nicht spezifisch gebundenem Reagenz gewaschen.
Im Falle einer direkten Signalerfassung wird die Matrix mit Hilfe
des geeigneten Verfahrens (z. B. spektrophotometrische Scanner,
ladungsgekoppelte Kameras, Film, Phosphorimager oder Szintillationsdetektoren)
sichtbar gemacht. Indirekte Signale (z.B. HRP oder AP) erfordern
eine zusätzliche
Signalentwicklungsreaktion, die erzielt wird durch Dispensieren
von Substraten oder anderen notwendigen Reaktionskomponenten in
oder auf eine poröse
Substratmatrix und Platzieren dieser Matrix in Kontakt mit der Rezeptormatrix.
Das Enzym (z. B. HRP oder AP) reagiert dann mit dem Substrat (3). Alternativ
wird ein präzipitierendes
Substrat in eine Lösung
anstatt in eine Matrix gegeben. Mit jedem Verfahren der Sichtbarmachung
werden die Ligand/Rezeptor-Bindungsstellen eine sichtbare Reaktion
erzeugen, während
die Stellen, an denen die Ligand/Rezeptor-Bindung gehemmt wurde,
keine sichtbare Reaktion erzeugen wird.
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Zell/Liganden-Bindung
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CF-HTS
kann auch genutzt werden, um die Hemmung von Ligand/Zellrezeptor-Bindung
nachzuweisen. Im herkömmlichen
Test werden eine Testverbindung, radioaktiv markierte Liganden und
Zellen kombiniert, die den entsprechenden Rezeptor in einem Behälter, wie
z. B. einer Vertiefung, exprimieren. Dann verstreicht ausreichend
Zeit, um es dem Rezeptor zu ermöglichen,
sich an den Liganden zu binden, wenn eine solche Bindung nicht von
der Testverbindung gehemmt wurde. Alle ungebundenen und nicht spezifisch
gebundenen Komponenten werden aus den Zellen entfernt, und die mit
den Zellen verbundene Menge an Radioaktivität wird gemessen. Die Erfinder
haben das CF-HTS-Verfahren eingesetzt, um die Hemmung der Bindung
von Liganden an Zellen nachzuweisen.
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Zellen,
die den gewünschten
Rezeptor exprimieren, werden auf einer Matrix (Zellmatrix), wie
z. B. Gelen, Filtern oder Membranen (z. B. Transwell-Gewebekulturmembranen
(Corning Costar) oder Chemotaxis-Membranen (Neuro Probe)), aber
nicht darauf beschränkt,
gezüchtet
oder geschichtet. Eine poröse
Matrix (z. B. Agarosegel oder poröse Membran) wird hergestellt,
so dass markierter Ligand für
den Rezeptor auf oder in die Matrix (Ligandenmatrix) dispensiert
wird. Testverbindungen oder Proben werden direkt auf die Liganden- oder
Zellmatrix oder alternativ auf oder in eine andere Matrix (z. B.
Polystyrol (Tekra), Polyvinyliden oder eine andere flexible Kunststofffolie
oder -membran; Probenmatrix) dispensiert. Die Probenmatrix wird
mit der Ligandenmatrix in Kontakt gebracht, wodurch es der Probe
ermöglicht
wird, in die Ligandenmatrix zu diffundieren. Nach einer geeigneten
Inkubationszeit wird die Ligandenmatrix in Kontakt mit der Zellmatrix
gebracht, vorzugsweise auf der Nicht-Zellen-Seite der Matrix, und es wird
dem Liganden und der Probe ermöglicht,
durch Diffusion in Kontakt mit dem Rezeptor zu kommen und mit ihm
zu reagieren (4). Während der Inkubation binden
sich die markierten Liganden an die immobilisierten Zellen, außer wenn
eine Probe die Liganden-Zell-Bindung hemmt.
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Nach
der Inkubation wird die Zellmatrix von der Ligandenmatrix getrennt
und zum Entfernen ungebundener und nicht spezifisch gebundener Liganden
und Proben mit einem geeigneten Puffer gewaschen. Die Zellmatrix
wird mit dem entsprechenden Verfahren (z. B. spektrophotometrischen
Scannern, ladungsgekoppelten Kameras, Film, Phosphorimagern oder
Szintillationsdetektoren) sichtbar gemacht (5 zeigt
die Entwicklung des Tests auf einem Film).
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Wie
oben gezeigt, erzielt CF-HTS alle Vorteile, die für die „Freiformat"-Tests vorhergesehen
werden, und kann auf alle verschiedenen Arten biologischer oder
biochemischer Tests, mit allen verschiedenen Arten von Formaten
und mit allen verschiedenen Reagenzien und Arten von Ausrüstung angewandt
werden. Aufgrund seiner breiten Anwendbarkeit wird es am besten
durch die folgenden Beispiele verdeutlicht. Diese Beispiele stellen
jedoch die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar und schränken die Ansprüche oder
die Beschreibung nicht ein. Der durchschnittliche Fachmann wird
schnell erkennen, dass Änderungen
und Modifikationen der angegebenen Ausführungsformen durchgeführt werden
können,
ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
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BEISPIELE
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Referenzbeispiel 1: Ein
kolorimetrischer Geltest in zwei Schritten zum Nachweis von Phosphat,
das vom Vancomycinresistenten Enzym VanA erzeugt wird
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VanA
ist ein Schlüsselenzym
in der Vancomycin-Resistenz und katalysiert die Bindung von D-Alanin an
D-Alanin oder D-Alanin an D-Laktat. Herkömmlicherweise wird dieses Enzym
nachgewiesen durch die Erzeugung von Farbe aus Phosphat, das freigesetzt
wird, wenn das Enzym aktiv ist (VanA-Aktivität hydrolisiert ATP zu ADP und
Phosphat). Forscher wissen, dass D-Cycloserin VanA auf dosisabhängige Art
und Weise hemmt, und nutzen diesen Inhibitor als Positivkontrolle
im Vergleich zu anderen potentiellen Inhibitoren.
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Enzymgel
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Ein
Enzymgel wurde hergestellt durch Zugabe von VanA-Enzym zu geschmolzener
1%iger Agarose (hochschmelzender Agarose, Gibco BRL) bei 45°C in 50 mM
HEPES (N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N'-(2-ethansulfonsäure]), 20
mM MgCl2, 20 mM KCl, pH 7,3, bis zu einer
VanA-Endkonzentration von 2μM. Diese
Agarmischung wurde dann in eine BioRad-Gel-Gussvorrichtung gegossen
und bei 2-8°C
30 Minuten lang erstarren gelassen.
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Substratgel
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Ein
Substratgel wurde hergestellt durch Zugabe von ATP, D-Alanin und
D-Laktat zu geschmolzener Agarose, um jede Komponente auf 1mM, 1,5mM
bzw. 1,75mM zu bringen, und Herstellung des Gels wie für das Enzymgel
beschrieben.
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Probenmatrix
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Eine
Reihe von 1-μl-Aliquoten
serieller Verdünnungen
von 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100 μM D-Cycloserin, einem bekannten
Inhibitor, der als Kontrollprobe verwendet wurde, in 1:1 Ethanolwasser
wurde auf ein Stück
Polyvinylidenchloridfilm (PVDC) aufgetragen und 10 Minuten lang
trocknen gelassen.
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Inkubation des Enzyms
mit dem Substrat in Anwesenheit des Inhibitors
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Das
Enzymgel wurde für
einen Zeitraum von 5 Minuten mit der Probenmatrix in Kontakt gebracht. Dann
wurde das Substratgel auf das Enzymgel platziert und 15-20 Minuten
lang inkubieren gelassen. Anschließend wurden die zwei Gele getrennt.
Es wird erwartet, dass während
der Inkubation im gesamten Gel Phosphat erzeugt wird, da das Enzym
die Bindung der Substrate katalysiert, mit Ausnahme der Bereiche,
in denen D-Cycloserin ausreichend stark konzentriert war, um die
Reaktion zu hemmen.
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Sichtbarmachung des Tests
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Eine
Phosphatnachweis-Mischung, die aus frisch hergestelltem 0,15%igem
Malachitgrün
und 1,4%igem Ammoniummolybdat in 1,33N HCl bestand, wurde auf die
Enzym- und Substratgele gegossen und gleichmäßig verteilt. Diese Reagenzien
reagieren mit Phosphat und erzeugen zunehmend dunkle Grünschattierungen,
abhängig
von zunehmenden Phosphatkonzentrationen. Die Farbe wurde 5-10 Minuten
lang sich entwickeln gelassen (6 zeigt
die Farbentwicklung auf dem Gel, wo Inhibitormengen von 5 Nanomol
bis 0,5 Nanomol variierten). Die grünen Gele wurde mit einer ladungsgekoppelten
Stratagene Eagle Eye-Kamera fotografiert. Wie erwartet, entsprach
der Grad, in dem Inhibitorbereiche weniger grün aussahen, der Konzentration
hinzugegebenen Inhibitors. Dieser Test kann daher verwendet werden,
um VanA-Inhibitoren durch die Anordnung kombinatorischer Kügelchen
oder Verbindungen nachzuweisen, die auf eine beliebige andere Oberfläche dispensiert
werden, die dann mit dem Geltest in Kontakt gebracht wird.
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Dieser
Test zeigt auch, dass das Gel-Testformat für Reaktionen mit mehreren Schritten
geeignet ist. Diese Eigenschaft ist notwendig, damit dieses Format
für eine
große
Bandbreite von Tests nützlich
ist, da viele Tests mehrere Schritte erfordern. In diesem Fall ist
der VanA-Test ein aus zwei Schritten bestehender Test enzymatischer
Aktivität,
gefolgt von Farbentwicklung. Homogene (Einzelschritt-)Versionen
dieses Tests sind nicht gut durchführbar, da die Farbentwicklungsreagenzien
und -bedingungen die VanA-Aktivität behindern und außerdem mit
der Zuführung
in einem Agargel inkompatibel sind. Daher ist die räumliche
und zeitliche Trennung dieser zwei Schritte durch einen ersten Enzymgeltest,
gefolgt von einem Farbentwicklungsschritt in der Lösungsphase,
wünschenswert.
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Referenzbeispiel 2: Ein
Geltest in zwei Schritten zum Nachweis von Phosphat, das erzeugt
wird von S. Cerevisiae Elongationsfaktor 3, ATPase-Aktivität, stimuliert
durch Ribosombindung
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Wenn
der Pilz-Elongationsfaktor 3 (EF-3) mit Ribosomen interagiert, wird
die Phosphatase-Aktivität stimuliert.
Die Erfinder haben CF-HTS auf den Test für diese Aktivität angewandt.
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Ein
Enzymgel, das EF-3 (ein hochgradig temperaturempfindliches Enzym)
und Heferibosomen in EF-3-Testpuffer enthielt, wurde hergestellt.
Ein Substratgel, das 1 mM ATP in Testpuffer enthielt, wurde ebenfalls
hergestellt. Beide Gele enhielten 2% Dimethylsulfoxid in niedrig
schmelzender Agarose (Gibco BRL) und wurden bei 37°C hergestellt
und 30 Minuten lang bei 4°C
sich setzen gelassen. Serielle Verdünnungen von Poly-L-lysin, einem
Inhibitor von EF-3, der als Kontrollprobe verwendet wird, wurden
auf PVDC-Film aufgetüpfelt
und getrocknet (Probenmatrix). Der Test wurde dann durchgeführt wie
in Beispiel 1 durch Vorinkubieren des Enzymgels mit den Inhibitoren
auf der Probenmatrix. Dann wurde das Enzymgel 20 Minuten lang in
Kontakt mit dem Substratgel gebracht. Wie in Beispiel 1 wurden das
Enzym- und das Substratgel
mit einer Farbentwicklungs-Mischung aus Malachitgrün und Ammoniummolybdat
gefärbt.
Dann wurde das Enzymgel mit einer ladungsgekoppelten Kamera sichtbar
gemacht. Die Inhibitorflecken erscheinen als hellere Bereiche vor
einem grünen
Hintergrund. 7 zeigt die Farbentwicklung
auf dem Gel, wo Inhibitormengen von 5 Picomol bis 200 Picomol variierten.
Die Ergebnisse zeigen das dosisabhängige Signal des Inhibitors,
was darauf hinweist, dass Verbindungen in diesem Test untersucht
werden können,
um neue EF-3-Inhibitoren zu finden. Beispiel 2 belegt die Nützlichkeit
von CF-HTS selbst bei der Komplexität, die durch das Vorhandensein
von Organellen oder anderen biologischen Rohmischungen oder -extrakten
gegeben ist.
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Referenzbeispiel 3: indirekter
gELISA-Farbnachweis von Protein-Protein-Interaktions-Inhibitoren
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Wie
oben erwähnt,
wird ELISA im Allgemeinen verwendet, um eine Hemmung von Ligand-Rezeptor-Interaktionen
nachzuweisen, wo die Rezeptoren in Mikrotiter-Vertiefungen immobilisiert
sind. "Ligand-Rezeptor"-Paare, die in ELISA
verwendet werden, können
jedes beliebige Paar von Bindungsmolekülen umfassen, von Proteinen
oder anderen Makromolekülen
bis hin zu kleinen Molekülen.
Diese Tests sind komplexe Tests mit mehreren Schritten, die das
Immobilisieren des Rezeptors, die Inkubation des Rezeptors mit einem Liganden,
das Waschen zum Entfernen von unerwünschtem, unspezifisch zurückgehaltenem
Liganden, der ansonsten ein starkes Untergrundsignal erzeugen würde, die
Bindung von Sichtbarmachungs-Reagenzien (z. B. einem Ligandspezifischen
Antikörper,
konjugiert an ein Reporterenzym) an den Rezeptor-gebundenen Liganden
und die Erzeugung eines sichtbaren Signals durch die Bereitstellung
von Substraten für
das Reporterenzym erfordern. Es ist offensichtlich, dass die Komplexität von ELISA
die HTS-Industrie zu dem Schluss geführt hat, dass ELISA nicht zu
einem Freiformat-Test umgewandelt werden kann. Die Erfinder haben
jedoch diesen komplexen Test mit mehreren Schritten für das CF-HTS-Format
angepasst, um eine Vielzahl von Protein-Protein-, Protein-Ligand-
und anderen Ligandenbindungs-Interaktionen zu testen.
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Urokinase-ähnlicher
Plasminogen-Aktivator (uPA) bindet sich an seinen entsprechenden
Rezeptor (uPAR). Die uPA/uPAR-Interaktion wird mit der Metastase
verschiedener Arten von Krebs in Verbindung gebracht. Die Erfinder
haben unter Verwendung gereinigter Rezeptoren und Liganden einen
herkömmlichen uPA/uPAR-ELISA für CF-HTS
angepasst.
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uPAR-Matrix
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Kunststoffplatten
(7,5 cm × 11,5
cm; von Nunc, Inc., Naperville, IL) wurden über Nacht mit 15 ml von 118
nM gereinigtem uPAR in phosphatgepufferter Salzlösung (phosphate buffered saline,
PBS) (Life Technologies, Grand Island, NY) bei einem pH von 7,4
und 4° C
beschichtet. Nach dem Beschichten der Kunststoffplatte über Nacht
wurde die uPAR-Lösung
dekantiert, und die restlichen Bindungsstellen auf der Kunststoffplatte
wurden blockiert durch Zugabe von 15 ml PBS, die 1% (m/v) Casein
enthielt, und zweistündiger
Inkubation bei Raumtemperatur (RT). Nach der Blockierung wurde die
Blockierungslösung
dekantiert, und die Kunststoffplatte wurde fünfmal mit 20 ml Waschpuffer
gewaschen, der aus 0,05 Tween-20 (Polyoxyethylensorbitanmonolaurat)
in PBS bestand. Nach dem Waschen wurde die Kunststoffplatte 10 Minuten
lang bei RT getrocknet. Diese Zeit wurde gewählt, damit die Kunststoffplatte
kurz darauf in dem unten beschriebenen Test verwendet werden konnte,
um ein Übertrocknen
der Matrix zu vermeiden, das zu einem Aktivitätsverlust führen kann.
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β-uPA-Matrix
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Zum
Zwecke des Tests wird der verwendete uPA mit Biotin markiert (β-uPA). Gele,
die β-uPA
enthielten, wurden hergestellt durch Tränken von β-uPA in Agar zum Vermeiden hoher
Temperaturen (im Gegensatz zum Gießen von β-uPA in geschmolzenes Agar in
den Beispielen 1 und 2). Das Agar wurde hergestellt, indem zunächst 0,1
g Agarose (Sigma, St. Louis, MO) mit 10 ml PBS gemischt wurde, die
Mischung bis zum Schmelzen erhitzt und dann in eine 8 × 7 × 0,075
cm3-Gelgießapparatur (Bio-Rad, Hercules,
CA) gegossen wurde. Nach der Erstarrung (entweder bei Raumtemperatur
oder bei 4°C)
wurden die Gele über
Nacht bei 4°C
in 15 ml β-uPA
(ungefähr
10 nM) in Testpuffer getränkt,
der aus PBS, 0,05% Tween-20 und 0,1% Casein (beides von Sigma, St.
Louis, MO) bestand. Das Gel wurde direkt vor dem Gebrauch 20 Minuten
lang bei RT getrocknet.
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Probenmatrix
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In
Abwesenheit eines bekannten Inhibitors für kleine Moleküle für die uPA/uPAR-Bindung
wurde ein nicht biotinylierter uPA (Pro-uPA) als Kontrollproben-Inhibitor
von β-uPA/uPAR-Bindung
verwendet. Fünf
Mikroliter-Aliquoten von 0, 0,03, 0,1, 0,3, 1 und 3 μM Pro-uPA in Testpuffer
wurden auf einen PVDC-Film (Dowbrands L.P., Indianapolis, IN) dispensiert
und 2 Stunden lang bei RT getrocknet.
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Inkubation des uPAR mit
Pro-uPA und β-uPA
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Die
Probenmatrix wurde auf eine Seite des β-uPA-Gels platziert, wobei die
trockenen Pro-uPA-Flecken in Kontakt mit der β-uPA-Geloberfläche standen. Der Pro-uPA wurde
10 Minuten bei RT in das Gel diffundieren gelassen. Anschließend wurde
die andere Seite des β-uPA-Gels
in die Kunststoffplatte platziert, um es dem β-uPA (der als Ligand wirkte)
und dem Pro-uPA (der als kompetitiver Inhibitor wirkte) zu ermöglichen,
mit dem uPAR auf der Oberfläche
der Kunststoffplatte zu interagieren. Die Bindungs-/Konkurrenzreaktion
wurde 20 Minuten lang bei RT inkubiert. Nach der Inkubation wurde
die Kunststoffplatte vom Gel getrennt und schnell 4mal mit 20 ml
Waschpuffer gewaschen. Eine Avidin-Meerrettichperoxidase-(Avidin-HRP)-Konjugatlösung wurde hergestellt
durch Verdünnung
von Avidin-HRP (Sigma, St. Louis, MO) 1 zu 25.000 in Testpuffer
und Zugabe von 15 ml auf die Kunststoffplatte. Die Reaktion wurde
10 Minuten lang bei RT inkubiert, gefolgt von Dekantieren der Avidin-HRP-Lösung und
Waschen der Kunststoffplatte wie oben. Die Kunststoffplatte wurde
20 Minuten trocknen gelassen.
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Das
Avidin in Avidin-HRP bindet sich spezifisch an Biotin, so dass nur
die Bereiche der Matrix, die "Ligand-Rezeptor"-Bindung aufweisen,
schließlich
eine Farbentwicklung aufweisen. Die Bereiche der Matrix, in denen
die "Ligand-Rezeptor"-Bindung kompetitiv
durch Pro-uPA gehemmt wird, weisen keine Farbe auf.
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Farbentwicklung
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Das
farbentwickelnde Gel, das ein kolorimetrisches HRP-Substrat (OPD-Gel)
enthielt, wurde hergestellt durch Auflösen von 2 o-Phenylendiamin-HCl-(OPD)-Tabletten in
7 ml Verdünnungsmittel
(beides von Abbott Kit Nr. 6172-30, Abbott Labs, Abbott Park, IL)
und Kombinieren dieser Lösung
mit einer Agaroselösung, die
hergestellt wurde durch Schmelzen von 0,1 g Agarose in 3 ml Wasser.
Die endgültige
10-ml-Mischung wurde in eine 8 × 7 × 0,075-cm-Mini-Protein
II-Gelgießapparatur
gegossen und bei 4°C
15 Minuten lang erstarren gelassen. Das Gel wurde von den Glasplatten
des Gelgießstands
entweder auf PVDC oder auf eine flexible Kunststofffolie übertragen
und 10 Minuten bei RT lufttrocknen gelassen. Das Gel wurde dann
auf eine andere PVDC- oder
Kunststofffolie übertragen,
um die andere Seite 10 Minuten lang trocknen zu lassen. Dann wurde das
OPD-Gel in die Kunststoffplatte platziert, um die Farbentwicklung
einzuleiten. Zu verschiedenen Zeitpunkten während der OPD-Inkubation wurde
die Kunststoffplatte auf einen 440 nm-Bandpassfilter (Omega Optical, Inc.,
Brattleboro, VT) platziert, der sich wiederum auf einer Faseroptik-Diffusionsplatte
befand, die von einer Fiber-Lite-Lichtquelle
beleuchtet wurde (beide von Dolan-Jenner Industries, Inc., Lawrence,
MA). Die resultierenden Bilder wurden mit einer ladungsgekoppelten
Kamera (Eagle Eye system, Stratagene, La Jolla, CA) aufgenommen.
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Kontrollexperiment
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8 stellt ein Kontrollexperiment für Beispiel
3 dar. Was 8A betrifft, wurden Agarose-Quadrate (1
cm2) in Lösungen mit verschiedenen β-uPA-Konzentrationen
getränkt,
wie unter jedem Quadrat angegeben (außer der 50 nM-Lösung, die
links vom Agarose-Quadrat
markiert ist). Nachdem die Agarose-Quadrate auf einer uPAR immobilisierten
Kunststoffplatte inkubiert wurden, wurden sie entfernt. Dann wurde
die Kunststoffplatte gewaschen, und die Bereiche der Matrix, wo β-uPA/uPAR-Bindung
stattfand, wurden sichtbar gemacht wie oben beschrieben. 8B zeigt
ein Diagramm des durchschnittlichen Pixelwerts (minus Hintergrund)
für jedes
Quadrat (wie ermittelt durch Analyse des digitalisierten Bildes
der ladungsgekoppelten Kamera mit NIH Image Analysis-Software) im
Verhältnis
zur Konzentration von β-uPA
in jedem Agarose-Quadrat zu verschiedenen Zeitpunkten während der
OPD-Farbentwicklung. Der aus dem Agarosegel freigesetzte β-uPA zeigte eine
typische Rezeptor-Ligand-Bindungskurve mit halbmaximaler Bindung
(Kd) bei ungefähr
3-5 nM, was übereinstimmt
mit berichteten Werten für
diese Reaktion in Standard-ELISA und anderen Tests, die diesen Parameter
messen. 8 zeigt, dass das mit gELISA
erzeugte indirekte kolorimetrische Signal quantitativ vom Grad der
Ligand- Rezeptor-Interaktion
abhängt.
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Ergebnisse der Pro-uPA/β-uPA-Konkurrenzreaktion
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9 zeigt die Hemmung der β-uPA/uPAR-Bindung
durch Pro-uPA. Die Punkte in 9A zeigen
Bereiche an, in denen die β-uPA/uPAR-Bindung
gehemmt wurde. Dementsprechend ging die Avidin-HRP in diesen Bereichen keine Bindung
ein. Folglich reagierte die HRP nicht mit den Substraten im OPD-Gel,
um eine Farbentwicklung herbeizuführen. 9B ist
eine alternative Möglichkeit,
dieselben Bilddaten der ladungsgekoppelten Kamera darzustellen,
welche die Fähigkeit
des menschlichen Auges verbessert, die quantitative Titration zu
erkennen.
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Referenzbeispiel 4: direkter
radiometrischer Nachweis von Inhibitoren von Protein-Protein-Interaktionen
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T-Zell-Aktivierung
ist ein Bestandteil der Immunreaktion des Körpers. Damit während der
T-Zell-Aktivierung nachgeordnete (stromabwärts) Ereignisse stattfinden
können,
muss p56lck (LCK, ein Protein) mit dem ITAM-Bereich (immunoglobulin
related tyrosine based activation motif) der Zytoplasmabezirke des
T-Zellen-Antigenrezeptors
interagieren. Verbindungen, die diese Protein-Protein-Interaktion
hemmen, sind potentielle Immunsuppressoren. Die Erfinder haben CF-HTS
angewandt, um diese Protein-Protein-Interaktion zu testen, worin
das LCK an eine Membran immobilisiert ist.
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LCK-Matrix
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Biotinyliertes
LCK wird auf einer Biotin-Einfangmembran (SAM-Membran) (Promega Corp., Madison, WI)
durch 10-minütiges
Fluten bei RT eines 11 cm × 2
cm großen
Streifens mit 5 ml von 3μM
LCK in PBS, enthaltend 5mM DTT (Dithiothreitol), immobilisiert,
wonach der Puffer entfernt wird. Diese Zeitplanung dient dazu, dass
die SAM-Membran kurz darauf (innerhalb von Minuten) in dem unten
beschriebenen Test verwendet werden kann.
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ITAM*-Matrix
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Ein
Agarosegel, das radioaktiv markiertes ITAM-Peptid (ITAM*) enthält, wird
hergestellt durch Mischen von 0,1 g Agarose mit 10ml Puffer, Erhitzen
bis zum Schmelzen und anschließendes
Gießen
in einer 8 × 7 × 0,075
cm großen
Gelgießapparatur.
Das ITAM* wird entweder direkt vor dem Gießen hinzugegeben oder alternativ
nach der Erstarrung bis zu einer endgültigen Konzentration von 10
nM in das Gel getränkt.
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Probenmatrix
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Zu
testende Untersuchungsproben werden auf eine Kunststoffoberfläche oder
auf PVDC dispensiert und getrocknet, um die Probenmatrix zu bilden.
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Inkubation des ITAM*,
LCK und der Untersuchungsproben und Sichtbarmachung
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Die
Probenmatrix wird in Kontakt mit einer Seite des ITAM*-Gels gebracht,
so dass die Untersuchungsproben in das ITAM*-Gel diffundieren können. Anschließend wird
die andere Seite des ITAM*-Gels in Kontakt mit der SAM-Membran gebracht,
auf der das LCK immobilisiert wurde. Nach 15-45-minütiger Inkubation
wird die SAM-Membran entfernt, gewaschen und mit einem Phosphorimager
oder Film sichtbar gemacht. Inhibitoren der ITAM-LCK-Interaktion
werden angezeigt durch Bereiche geringerer Radioaktivität, die auf
dem Bild einer geringeren Signalstärke entsprechen.
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Kontrollexperiment für ITAM*/LCK-Bindung
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Agarosegele
wurden hergestellt durch Mischen von 0,1 g Agarose mit 10 ml Puffer,
Erhitzen bis zum Schmelzen und anschließendes Gießen in einer 8 × 7 × 0,075
cm großen
Gelgießapparatur.
Nach der Erstarrung wurden Kreise mit einem Durchmesser von 1 cm
aus dem Gel ausgestochen und über
Nacht bei 4°C
in 400 μl
von 0,1, 0,3, 1,3, 10 und 20nM mit 125I
markiertem ITAM (Amersham, Arlington Heights, IL) in Puffer getränkt. Die
Gelscheiben wurden aus der Lösung
genommen und 20 Minuten lang bei RT trocknen gelassen. Dann wurden
sie auf die LCK-immobilisierte SAM-Membran platziert und 45 Minuten
lang bei RT inkubiert. Die Gele wurden entfernt und die Membranen
4-mal mit Puffer gewaschen. Nach dem Trocknen wurden die SAM-Membranen
mit einem Phosphorimager sichtbar gemacht.
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10 zeigt
eine dosisabhängige
Bindung zwischen 125I-ITAM und immobilisiertem
LCK auf der SAM-Membran.
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11 zeigt
ein Diagramm des durchschnittlichen Pixelwerts (minus Hintergrund)
für jedes 125I-ITAM-Gel (wie ermittelt durch Analysieren
des digitalisierten Bildes aus dem Phosphorimager mit ImageQuant-Software
von Molecular Dynamics) im Verhältnis
zur 125I-ITAM-Konzentration in der Gelscheibe.
Das 125I-ITAM, das aus dem Gel an immobilisiertes
LCK freigesetzt wurde, wies eine typische Rezeptor-Ligand-Bindungskurve
auf.
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Referenzbeispiel 5: Reportergen-Test
einer ganzen Zelle unter Verwendung eines Gel/Filter-Kombinationsformats
-
Nierenzellen,
bekannt als HEK-Zellen, werden mit einem Plasmid transfiziert, das
einen Cyclic-AMP Response Element (CREB)-Promotor, kondensiert an ein Luciferase-Gen
(Luciferase-Reportergen
von Promega), enthält.
Wenn die transfizierten Zellen mit Forskolin behandelt werden, wird
Luciferase-Reportergen-Expression
induziert. Danach wird, wenn ein biologischer Puffer, der das Luciferase-Substrat
(Käfer-Luciferin
von Promega) und entsprechende Cofaktoren (20 mM Tricin pH 7,8,
0,1 mM EDTA, 33 mM DTT, 0,3 mM Coenzym A, 0,5 mM Adenosintriphosphat
und 1 mM MgCl2) enthält, zu den HEK-Zellen gegeben
wird, eine Photonenemission erzeugt, die durch herkömmliche
Instrumente nachgewiesen werden kann. Die Erfinder haben diesen
Test für
CF-HTS angepasst.
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Zellmatrix
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Zellen
in der Kultur werden mit Trypsin behandelt, in eine Corning/Costar
TRANSWELLTM-Membran (3-Mikron-Polycarbonatfilter
mit einem Stützring
aus Kunststoff) übertragen
und über
Nacht bei 37°C,
5% CO2, in der Anwesenheit von Gewebekulturmedium
inkubiert. Dann wird das Medium von der Membran entfernt, und der
Filter, an den die Zellen gebunden sind, wird 15 Minuten lang luftgetrocknet
und kurz darauf in den unten beschriebenen Schritten verwendet.
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Induktormatrix
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Ein
Gel, das den Induktor von Luciferase-Expression enthält, wird
hergestellt durch Zugabe von 12 μl einer
10 mM-Vorratslösung
von Forskolin (Sigma-Vorratslösung
in Ethanol) zu 6 ml eines 1%igen niedrig schmelzenden Agarosegels.
Das Gel wird mit einer Endkonzentration von 20 μM Forskolin bei Raumtemperatur
erstarren gelassen.
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Probenmatrix
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Proben,
die die Forskolin-Induktion blockieren können, werden auf getrennten
Stellen mit hoher Dichte auf PVDC dispensiert und getrocknet.
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Inkubation der Reagenzien
und Nachweis der Inhibition
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Die
Inhibitor-Seite des PVDCs wird mit dem Induktorgel inkubiert. Als
Nächstes
wird das Gel, das den Forskolin-Induktor enthält, auf die Nicht-Zell-Seite
der oben hergestellten Zellmatrix platziert. Diese werden zusammen
bei 37°C
und 5% CO2 20 Minuten lang inkubiert. Dann
wird das Forskolin-Gel entfernt, und die Zellmatrix wird zwecks
maximaler Expression des Luciferase-Konstrukts weitere vier Stunden lang
bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert. Um die Enzymaktivität (oder
Hemmung davon) der Luciferase zu bestimmen, wird der Zellmatrixfilter
physikalisch von seinem Kunststoff-Stützring entfernt und in eine
Petrischale gelegt. Die Petrischale wird mit dem Luciferase-Substrat
(Käfer-Luciferin von Promega)
in einem biologischen Puffer mit entsprechenden Cofaktoren geflutet,
um Licht als Signal zu erzeugen. Da das Signal in immobilisierten
Zellen lokalisiert ist, die Luciferase exprimieren, resultieren
Inhibitoren des ursprünglichen
Induktionsschritts in Bereichen mit geringerer Photonenemission.
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Referenzbeispiel 6: Gel/Filter-CF-HTS
zum direkten Nachweis von Inhibitoren von Ligand-Zell-Interaktionen
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Ligand-Rezeptor-Bindung
auf Zelloberflächen
initiiert Signalwege in Zellen, die schließlich zu funktionellen Reaktionen
(z. B. Zellproliferation oder Sekretion biologisch aktiver Substanzen)
führen.
Zum Regulieren der biologischen Reaktion von Zellen bei Krankheitszuständen wird
oftmals versucht, die Ligandenbindung an Zelloberflächen zu
hemmen. Ein gebräuchliches
Verfahren, um Inhibitoren von Ligand-Zellrezeptor-Bindung zu bewerten,
besteht in der Bewertung der Fähigkeit
des Inhibitors, die Bindung zwischen dem radioaktiv markierten natürlichen
Liganden und den Zellen zu reduzieren. Dies beinhaltet die Inkubation
der Zellen mit Radioligand und Inhibitor, gefolgt vom Entfernen
von ungebundenem und nicht spezifisch gebundenem Radioligand durch
Waschen und anschließendem
Messen der Menge gebundener Radioaktivität.
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Interleukin-8
(IL-8) ist ein chemotaktisches Chemokin, das an Entzündungsvorgängen beteiligt
ist, indem es sich an Rezeptoren auf verschiedenen Arten von Zellen
bindet. Die Erfinder haben einen CF-HTS-Ligand-Rezeptor-Zellassay
entwickelt, um Inhibitoren dieser Interaktion zu bewerten.
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Zellmatrix
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HEK-Zellen
(ATCC, Bethesda, MD), die den IL-8a-Rezeptor exprimieren, wurden
mit einer Dichte von ungefähr
20 Millionen Zellen pro Platte auf einen Transwell-Membranfilter
(Corning Costar Corp, Cambridge, MA) mit einem Durchmesser von 75mm aufgetragen.
Sie wurden über
Nacht in Puffer (RPMI von Life Technologies, Grand Island, NY),
der 10 mM Hepes (Sigma, St Louis, MO) enthielt, bei pH 7,2 und 37°C an den
Membranfilter binden gelassen. Nachdem sich die Zellen an den Filter
gebunden hatten, wurde das Medium entfernt, und die Zellen wurden
mit frischem Puffer gewaschen, um eventuell ungebundene Zellen zu
entfernen. Die Filter wurden umgedreht, so dass die Zellseite nach
unten zeigte, und in einem Winkel platziert, um das Ablaufen von überschüssigem Medium
zu ermöglichen,
und anschließend
20 Minuten lang getrocknet. Die Zeitplanung hierfür war so,
dass die Zellmatrix direkt in dem unten beschriebenen Assay verwendet
werden konnte.
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Ligandenmatrix
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Die
Ligandenmatrix wurde hergestellt durch Tränken von mit 125I
markiertem IL-8 (Amersham, Inc., Arlington Heights, IL) in ein Agarosegel,
hergestellt durch Mischen von 0,1 g Agarose mit 10 ml Puffer, Erhitzung bis
zum Schmelzen und anschließendes
Gießen
in einer 8 × 7 × 0,075
cm großen
Gelgießapparatur.
Die Gele wurden über
Nacht bei RT getränkt
und gleichzeitig langsam auf einer sich drehenden Plattform (New
Brunswick Scientific Co., Inc, Edison, NJ) gemischt. Nach dem Tränken wurden
die Gele direkt vor dem Gebrauch 20 Minuten lang bei RT getrocknet.
Die Zeitplanung hierfür
war so, dass das Gel direkt im Assay verwendet werden konnte.
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Probenmatrix
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In
der Abwesenheit eines bekannten Inhibitors der IL-8-Zellrezeptor-Bindung
wurde nicht radioaktiv markiertes IL-8 (Genzyme Corp., Cambridge,
MA) als Kontrollproben-Inhibitor verwendet, um die Inhibition der 125I-IL-8-Bindung an HEK-Zellen zu beobachten.
Ein Mikroliter von 0, 0,03, 0,1, 0,3, 1, 3, 10 und 100 μM IL-8 wurde
auf eine Kunststofffolie, wie z. B. PVDC, dispensiert und 1 Stunde
lang unter Vakuum bei RT getrocknet.
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Inkubation
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Die
Probenmatrix wurde auf eine Seite der Ligandenmatrix platziert,
so dass die getrockneten IL-8-Punkte in Kontakt mit der Geloberfläche kamen.
Das Gel wurde umgedreht, damit die andere Seite 10 Minuten lang
bei RT trocknen und der "Inhibitor" in das Gel diffundieren
konnte. Anschließend
wurden die Gele auf die Nicht-Zellen-Seite der Zellmatrix platziert.
Die Bindungsreaktion wurde 45 Minuten lang bei RT inkubieren gelassen.
Danach wurden die Gele entfernt, und die Nicht-Zellen-Seite der Membran
wurde 4mal mit Puffer gewaschen. Die Membranen wurden vollständig trocknen
gelassen, bevor sie von ihrem Kunststoff-Stützring entfernt wurden. Dann
wurden die Membranen entweder mit Röntgenfilm oder einem Phosphorimager
(Molecular Dynamics, Sunnyvale, CA) sichtbar gemacht.
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12 zeigt
eine Dosiswirkung für 125I-IL-8 in Agarosegelen, die durch eine
Zellmatrix diffundieren, um sich an HEK-Zellen zu binden, die den
IL-8a-Rezeptor exprimieren. Mehrere 1 cm2 große Agarosequadrate wurden
in Lösungen
mit verschiedenen 125I-IL-8-Konzentrationen getränkt wie
angegeben. Anschließend
wurden die in Ligand getränkten
Quadrate in Kontakt mit der Zellmatrix gebracht wie oben beschrieben.
Nach der Inkubation wurden die Quadrate von der Zellmatrix entfernt,
und die Nicht-Zellen-Seite der Membran wurde mit Puffer gewaschen.
Ein Phosphorimager wurde verwendet, um das zellgebundene 125I-IL-8 zu lokalisieren. Die Daten zeigen,
dass ein direktes radiometrisches Auslesen in diesem gelbasierten
Zellassay quantitativ vom Grad der Ligand-Rezeptor-Interaktion abhängt. 12 zeigt
auch, dass die Bindungsstellen eine klare Form behalten, und bestätigt, dass
Querdiffusion des Signals in dem Assay kein Problem ist.
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13 stellt
die Ergebnisse des Experiments über
kompetitive Hemmung dar. Die Hemmung der Bindung zwischen 125I-IL-8 und den HEK-Zellen wird durch die
hellen Punkte angezeigt. Es ist auch schnell erkennbar, dass die
Hemmung durch nicht markiertes IL-8 quantifizierbar dosisabhängig ist.
Diese Daten deuten darauf hin, dass Inhibitoren, in diesem Fall
beispielhaft dargestellt durch nicht markiertes IL-8, die Zellmatrix durchqueren
können,
um die Bindung zwischen 125I-IL-8 und den
Zellen zu reduzieren.
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Referenzbeispiel 7: Filterbasierter,
gelfreier Zellfunktions-Assay
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Änderungen
in der Zellfunktion werden häufig
gemessen durch Beobachtung der Wirkung von Testverbindungen oder
Proben auf Reporter-Systeme, die in Zellen eingeschleust werden.
Beispiele schließen
die Beobachtung des Effekts auf die Synthese fluoreszenter intrazellulärer Proteine,
wie z. B. grün
fluoreszierendem Protein (GFP), extrazellulärer Proteine, wie z.B. einem
Rezeptor- oder Adhäsionsmolekül, oder
spezifischer Enzyme, wie z. B. Luciferase, Chloramphenikolacetyltransferase
oder β-Galaktosidase
(Promega), ein. Zunächst
werden die Testverbindungen mit den Zellen inkubiert. Danach können die
Zellen das Reporterprotein über
einen geeigneten Zeitraum (Minuten, Stunden oder Tage) exprimieren.
Dann wird der Spiegel des Reporterproteins durch direkte Verfahren
(z. B. GFP) oder indirekte Verfahren (z. B. ELISA-Verfahren mit
membrangebundenen Proteinen) getestet. Weiterhin kann im Fall von
Enzymen zum Extrahieren des Reporterproteins und Testen der Enzymaktivität die Zelle
zerstört
werden. Andere Zellfunktions-Assays messen das Verhalten oder die
Position spezifischer Moleküle,
wie z. B. Farbstoffe oder radioaktiv markierter Metabolite, als Reaktion
auf die Stimulation eines Rezeptors oder Veränderungen der Zellphysiologie,
wie z. B. des Membranpotentials.
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Ein
ELISA-Assay, der die Wirkung von Verbindungen auf die Expression
von Intercellular Adhesion Molecule-1 (ICAM-1) misst, kann für CF-HTS
formatiert werden wie folgt. Endothelzellen, die ICAM-1 exprimieren,
werden mit einer Dichte von ungefähr 5.000 Zellen/mm2 auf
eine Polycarbonat-Chemotaxis-Membran (Neuro Probe) geschichtet.
Die Zellen werden über
Nacht bei 37°C
in Medium inkubiert. Das Medium wird entfernt, und die Membranen
werden 10 Minuten lang bei RT teilweise trocknen gelassen. Proben
oder Verbindungen, die auf die Induktion von ICAM-1 hin getestet
werden, werden auf Kunststofffolien aufgetrocknet und mit der Nicht-Zellen-Seite
der feuchten Membran in Kontakt gebracht. Die Verbindungen können mit
den Zellen 1 Stunde lang bei 37°C
in einer feuchten Kammer interagieren, und danach werden die Zellen
in Medium gewaschen und 5 Stunden lang bei 37°C inkubiert.
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Nachdem
die Zelle Zeit gehabt hat, das induzierte Protein zu synthetisieren,
wird das Medium von der Membran entfernt, und die Zellen werden
in Puffer inkubiert, der Anti-ICAM-1-Antikörper (Genzyme, R&D systems) enthält, entweder
nicht konjugiert oder konjugiert mit Fluorescein-Isothiocyanat (FITC)
oder Biotin. Nach einer 30-minütigen
Inkubation bei RT wird der Puffer entfernt, und die Zellen werden
zum Entfernen von ungebundenem Anti-ICAM-1 mehrmals gewaschen. Im
Falle von FITC-konjugiertem Antikörper wird die Membran mit Hilfe
einer ladungsgekoppelten Kamera (Stratagene, Imaging Research) mit
485 nm Anregung und 520 nm Emission sichtbar gemacht. Verbindungen,
die ICAM-1-Expression stimulieren, resultieren in einem Bereich mit
erhöhter
Fluoreszenz aufgrund der Bindung des FITC-Anti-ICAM-1-Antikörpers. Im
Falle von Biotin-konjugiertem Antikörper werden die Zellen in Puffer,
der Avidin-HRP enthält,
10 Minuten lang bei RT inkubiert. Der Puffer wird entfernt, und
die ungebundene Avidin-HRP wird fortgewaschen. Die Membranen werden
dann in Puffer gewaschen, der ein präzipitierendes HRP-Substrat,
wie z.B. Diaminobenzidintetrachlorid (Pierce) enthält, und
auf Farbentwicklung in Bereichen, in denen die darunter liegenden
Zellen zur Expression von ICAM-1 induziert wurden, beobachtet. Im
Falle des unkonjugierten Anti-ICAM-1-Antikörpers wird ein konjugierter
sekundärer
Anti-Anti-ICAM-1-Antikörper
mit den Zellen zur Reaktion gebracht, gefolgt von Signalentwicklung
mit dem entsprechenden Substrat für das Konjugat. Bilder werden
von einer ladungsgekoppelten Kamera erfasst. Alle diese Varianten
(FITC, Avidin-HRP und Anti-Anti-ICAM-1) sind alternative Reportersysteme,
die zu denselben qualitativen Ergebnissen führen sollten, nämlich, dass
Proben, die die ICAM-1-Expression beeinflussen, mit Bereichen von
verstärktem
oder abgeschwächtem
Signal korreliert werden können.
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Es
ist anzumerken, dass die Matrizen mit kontinuierlichem Format in
diesem Fall eine Membran und eine Kunststofffolie sind. Ein Gel
ist für
CF-HTS nicht notwendig.
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Beispiel 8: CF-HTS-Assay
von diskreten Verbindungen für
Neuraminidase-Hemmung
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Probenmatrix
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Eine
Bibliothek von 528 separaten, strukturell verwandten Verbindungen
wurde durch CF-HTS getestet. Ein Packard Multiprobe MP204 DT wurde
verwendet, um die Verbindungen aus Phiolen in Platten mit 96 Vertiefungen
zu verdünnen
und die Verbindungen auf Kunststofffolien zu übertragen. Die Verbindungen
wurden zunächst
von 40 mM in DMSO in Phiolen auf 4 mM in DMSO in Platten mit 96
Vertiefungen verdünnt.
Dann wurden sie von 4 mM in DMSO auf 200μM in 50% EtOH/H2O
in Platten mit 96 Vertiefungen verdünnt. Diese Proben wurden in
Duplikaten von 1 μl
auf 8 cm × 8
cm große
Kunststofffolien übertragen,
mit einem Abstand, der durchschnittlich 5 mm zwischen den Proben
betrug (Bio-Rad Kat.# 165-2956), bei insgesamt 192 Proben pro Folie.
Jeder 1 μl-Punkt
enthielt daher ungefähr
200 pmol einer bestimmten Verbindung aus der Bibliothek. Als Kontrolle
wurde eine Verdünnungsreihe
von 2,3-Dehydro-2-deoxy-N-acetylneuraminsäure (DANA), einem bekannten
Neuraminidase-Inhibitor (Boehringer Mannheim #528544), manuell neben
den Verbindungen auf jeder Folie dispensiert. Die Folien wurden
in einem Vakuumtrockenschrank getrocknet, so dass jede Verbindung
an ihrer eigenen Stelle auf den Kunststoff auftrocknete.
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Enzymmatrix
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Vor
dem Test wurde Influenza-Neuraminidase-Enzym 1500fach bei 40° C aus 25%
Glycerol, phosphatgepufferter Salzlösung, in verflüssigtem
Agargel verdünnt,
das aus 1% Agarose, 50 mM Natriumcitrat pH 6,0, 10 mM Kalziumchlorid
bestand. Ein 8 cm × 8cm × 0,75 mm
Enzymgel wurde gegossen und durch Reduzierung der Temperatur auf
4°C zum
Erstarren gebracht.
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Substratmatrix
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Ein
synthetisches Influenza-Neuraminidase-Substrat, 2'-(4Methylumbeliferyl)-alpha-D-N-acetylneuraminsäure (Sigma
Kat.#M-8639), wurde
von 3 mM in DMSO auf 30 μM
in verflüssigtem
Agargel verdünnt
und ähnlich
gegossen wie das oben beschriebene Enzymgel.
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Inkubation und Nachweis
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Die
Enzymmatrix wurde auf die Probenmatrix auf die Seite platziert,
wo die betreffenden Verbindungen getrocknet wurden. Dann wurde die
Substratmatrix oben auf die Enzymmatrix platziert. Die Matrizen
wurden 30 Minuten lang bei RT inkubiert. Während dieser Zeit diffundierten
das abgelöschte-fluoreszierende
Substrat und das Enzym zwischen den beiden Gelen zusammen, und das
Substrat wurde vom Enzym gespalten, um die Fluoreszenzintensität zu erhöhen. Dies
wurde durch Anregung bei 340 nm und Emission bei 450 nm beobachtet.
Verbindungen, die die Enzymaktivität hemmen können, minimierten den Anstieg
der Fluoreszenzintensität.
Während
die Fluoreszenzintensität
der Gele an den meisten Stellen zunahm, waren die Bereiche, die Enzyminhibitoren
enthielten, welche von der Kunststofffolie in das Gel diffundierten,
als dunklere Stellen mit geringerer Fluoreszenz sichtbar. Dies war
leicht mit Hilfe einer ladungsgekoppelten Kamera mit geeigneten
Filtern zur Kontrolle der Emissions- und der Anregungs-Wellenlänge zu beobachten.
Die Identität
von Verbindungen, die Hemmzonen aufwiesen, wurde bestimmt durch
die Position der Zone im Verhältnis
zur Inhibitormatrix. Durch Vergleichen der Fluoreszenz der DANA-Kontrolle mit den
bekannten Mengen jedes getesteten Inhibitors wurde eine quantitative
Abschätzung
des IC50 für jede Verbindung vorgenommen.
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Alle
528 Verbindungen einer Bibliothek wurden im Duplikat getestet. Das
gesamte verwendete Enzymgel-Volumen betrug 33 ml, oder 31,25 μl pro Test.
Weiterhin wurden alle Verbindungen gleichzeitig getestet, und die
Testbedingungen waren konstant im Vergleich zum herkömmlichen
96-Vertiefungen-Assay. Außerdem war
der Test, wie in
14 dargestellt, empfindlich
genug, um Inhibitoren nachzuweisen, die nur 100 μM hatten. Die geschätzten IC
50-Werte für aktive Verbindungen stimmten
gut mit denjenigen überein,
die bei denselben Verbindungen beobachtet wurden, wenn sie mit dem
kostspieligeren 96-Vertiefungen-Test getestet wurden, der 200 μl pro Test
benötigte.
Siehe Tabelle "Quantitative
Geltest-Ergebnisse".
Diese Beispiele zeigen, dass das Testen von Anordnungen höherer Dichte
von Verbindungen Zeit und Kosten spart. Zum Beispiel resultiert
selbst eine geringe Verringerung des Abstands, 2,5 mm anstelle von
5 mm, in einer vierfachen Erhöhung
der Anzahl von Verbindungen, die pro Volumeneinheit getestet werden.
In diesem Experiment würde
dies das Volumen pro getestete Verbindung unter 10 μl senken.
Die Reagenzien werden jedoch einer Massenbehandlung unterzogen,
ohne die Notwendigkeit von Handhabungsausrüstung für Flüssigkeiten mit geringem Volumen,
die normalerweise in Miniatur-Screening verwendet wird. Quantitative
Gel-Assay-Ergebnisse
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Als
nachfolgendes Beispiel, um die Vorteile dieser Miniaturisierung
zu verdeutlichen, wurden 10.080 einzelne Verbindungen durch CF-HTS
in einem Enzymgel-Gesamtvolumen von 17ml (weniger als 2 μl pro Test)
getestet. Eine Packard-Multipette
wurde benutzt, um 30 nl Volumen von jeder Probe, getrennt durch
1 mm, zu dispensieren. Die Verbindungen wurden in DMSO mit einer
Konzentration von 5 mM dispensiert, so dass ungefähr 150 pmol
von jeder Verbindung auf den Kunststoff dispensiert wurden. DANA
wurde erneut als Kontrollinhibitor verwendet. Zusätzlich zu
der normalen Kontrolltitration außerhalb der Verbindungsanordnung wurde
eine Kontrolltitration innerhalb der Anordnung selbst als Blindversuch
eingeschlossen, in dem die Kontrollproben ebenso wie die 10.080
unbekannten Proben behandelt wurden, als sie auf den Kunststoff
dispensiert wurden. Wie zuvor wurden die Folien getrocknet und in
einem Neuraminidase-Assay verwendet. Alle 10.080 wurden mit diesem
Verfahren in weniger als einer Stunde gleichzeitig getestet. Auch
hier waren keine Mikrofluide und/oder Handhabung geringer Volumen
notwendig, außer
beim Dispensieren der ursprünglichen Verbindungen
auf die Folie. Die extrem hohe Dichte, die in diesem Test verwendet
wurde, beeinträchtigte
den Nachweis der Inhibitoren nicht. weiterhin verkomplizierte die
hohe Dichte nicht die Identifizierung aktiver Verbindungen, selbst
wenn fluoreszente Verbindungen (leicht als hellere Punkte im Gel
zu erkennen) die nächsten Nachbarn
aktiver Verbindungen waren.