DE698346C - Wellendichtung - Google Patents

Description

Wellendichtung

Die Erfindung betrifft eine Wellendichtung, bestehend aus einem Manschettenring mit einem radial oder annähernd radial verlaufenden Teil und einer die Abdichtung an der Welle übernehmenden Lippe. Derartige Wellendichtungen sind für höhere Drücke nicht ohne weiteres geeignet, da der höhere Druck das hintere Bereich des Lippenteils, das den Wellenumfang nicht berührt, gegen diesen Umfang drücken kann, wodurch erstens einmal die die Abdichtung übernehmende Lippe vom Wellenumfang abgehoben wird, so daß das abzudichtende Mittel eindringen und zweitens die Manschette aus ihrem Gehäuse herausgezogen werden kann. Man hat nun schon durch verschiedene Verstärkungseinlagen versucht, ein derartiges Herausziehen zu vermeiden und die Wellendichtungen für höhere Drücke geeignet zu machen. Derartige ao Manschetten waren aber sehr schwer herzustellen, und die Manschetten bekamen auch eine gewisse unerwünschte Steifigkeit.

Erfindungsgemäß wird die Wellendichtung dadurch für höhere Drücke geeigneter ge- «5 macht, daß der radial verlaufende Flanschteil der Manschette über die Abbiegung der Lippe hinaus fortgesetzt ist, bis er den Umfang der Welle gerade berührt. Eine Abdichtung gegen das Mittel soll hier nicht stattfinden. Wohl aber wird das Eintreten von Staub erschwert, wie es in vielen Fällen erwünscht ist. Es kann vorteilhaft sein, die Randzone der Öffnung im Fortsatz, die ja die Welle unter trockener Reibung berührt, durch einen aus verschleißfestem Werkstoff bestehenden Ring zu befestigen. Es ist zweckmäßig, einen Werkstoff zu wählen, der selbst beim Trockenlauf gute Gleit eigenschaften hat.

Es sind schon Wellendichtungsmanschetten bekanntgeworden, die auf der einen Seite gegen Öl und auf der anderen gegen Eintreten von Staub abdichten. Diese Dichtungen bestanden entweder aus mehreren Teilen, oder sie waren bei einstückiger Ausführung T-förmig. In beiden Fällen war nicht das Merkmal der Erfindung erfüllt/ daß sie den radial verlaufenden Flansch der Manschette stützten.

In der Zeichnung ist an einem Ausführungsbeispiel der Erfindungsgedanke dargestellt. Die L-förmige Manschette 1 mit der Lippe 2 und dem radial verlaufenden Flanschteil 3 ist mit diesem Teil in dem Gehäuse 4 gehalten, indem ein zwischen Flanschteil 3 und Gehäusedeckel 5 gelegter Abstands- oder Druckringo diesen Teil gegen den Boden des Gehäuses 4 preßt. Eine Schlauchfeder 7 drückt die Lippe 2 der Manschette 1 gegen den Umfang der Welle 8. Der Flanschteil 3 ist über die Abbiegung zur Lippe hinaus fortgesetzt, bis er den Umfang der Welle 8 berührt. Er soll ohne jede Vorspannung die Welle umgeben, wenn der Druck des abzudichtenden Mittels nicht auf die Manschette wirkt. Die Randzone der Öffnung für den Durchtritt der ⁶S Welle 8 wird vorteilhafterweise durch eine Ringeinlage 9 befestigt. Der Baustoff dieser Einlage muß bei Trockenreibung gute Laufeigenschaften aufweisen, darf anderseits auch nicht den Werkstoff der Welle angreifen. Man könnte hierfür z. B. einen Kunstpreßstoff, wie er im Handel erhältlich ist und für Bremsbeläge verwendet wird, wählen. ^>

Claims (2)

Pa tentanspr ü ciie : 75

1. Wellendichtung, bestehend aus einem Manschettenring mit einem radial oder annähernd radial verlaufenden Teil und einer die Abdichtung an der Welle übernehmenden Lippe, dadurch gekennzeichnet, daß der radial verlaufende Flanschteil (3) der Manschette (1) über die Abbiegung der Lippe hinaus fortgesetzt ist, bis er den Umfang der Welle gerade berührt.

2. Wellendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randzone der öffnung' für den Durchtritt der Welle durch einen Einlagering (9) aus verschleißfestem Baustoff, der auch bei der Trockenreibung gute Laufeigenschaften hat, z. B. aus einem Kunstpreßstoff gefertigt ist, befestigt ist.