DE1151415B

DE1151415B - Lippendichtung

Info

Publication number: DE1151415B
Application number: DEA30674A
Authority: DE
Inventors: Karl Evald Andreas Goethberg
Original assignee: Svenska Kullagerfabriken AB
Current assignee: SKF AB
Priority date: 1957-11-27
Filing date: 1958-11-05
Publication date: 1963-07-11

Description

Lippendichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Lippendichtung aus elastischem Werkstoff, z. B. Gummi, zur Abdichtung der Zwischenräume zwischen zwei relativ zueinander umlaufenden Teilen, wobei die Dichtung mit einem gegenüber dem äußeren Maschinenteil dichtend festzulegenden Haftteil und einer zumindest auf ihrem Außenumfang konisch ausgebildeten Dichtlippe besteht, die mit ihrem Innenumfang auf dem inneren Maschinenteil gleitend aufliegt und ein als Feder zum Andrücken der Dichtlippe dienender O-Ring sich einerseits auf dem konischen Außenumfang der Dichtlippe und andererseits an einer vor der Dichtlippe angeordneten, im wesentlichen in einer Radialebene zum inneren Maschinenteil liegenden Fläche abstützt.
Bei bekannten Dichtungen dieser Art liegt der O-Ring entweder gleitend und dichtend an einer mit Bezug zu einer Welle feststehenden radialen Ebene an, ohne daß gleichzeitig eine Dichtlippe vorhanden ist, oder er dient nur zum Andrücken einer Dichtlippe gegen eine Welle, ohne daß der O-Ring eine zusätzliche Funktion als unmittelbar wirkender Dichtring ausübt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dichtung zu schaffen, mit der eine doppelte Abdichtung in Form zweier hintereinandergeschalteter gleitender Dichtungsflächen erreicht wird und die im Aufbau nicht wesentlich komplizierter als die bekannten vorgenannten Dichtungen mit nur etwas gleitender Dichtfläche ist.
Es wurde nun gefunden, daß durch die Kombination der vorgenannten bekannten Maßnahmen die gewünschte doppelte Abdichtung erreicht wird, wobei erfindungsgemäß die zum inneren Maschinenteil gerichtete Radialfläche, gegen welche sich der O-Ring dichtend anlegt, dicht und drehfest mit dem inneren Maschinenteil verbunden wird.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Es zeigt Fig. 1 im Axialschnitt eine in einem Achsgehäuse eines Fahrzeuges, z. B. eines Eisenbahnwagens, eingesetzte Dichtung und Fig.2 ebenfalls im Axialschnitt eine auf einer Welle angeordnete, als einzelne Baueinheit ausgebildete Dichtung.
In Fig. 1 sind auf einer Achse 1, z. B. für ein Paar Eisenbahnräder, ein ringförmiger Kragen 2 und die inneren Laufringe 3 eines Rollenlagerpaares mit den Rollen 4 und den Käfigen 5 befestigt. Die Rollen arbeiten in einem gemeinsamen äußeren Laufring 6. Abgeschlossen ist das Lager durch einen weiteren ringförmigen Kragen 7, der mit Hilfe von Schrauben 8 mit der Achse 1 fest verbunden ist. An jedem Ende des äußeren Laufringes 6 befindet sich eine innere Umfangsnut 9, in welcher jeweils ein mit entsprechenden Außenrippen versehener Haftteil 11 eines Dichtungsringes gehalten wird. Dieser Haftteil geht in eine Dichtlippe 13 über, deren Außenumfang 12 konisch ausgebildet ist und die mit einer Dichtkante 14 auf einer Umfangsfläche des ringförmigen Kragens 2 bzw. 7 gleitend aufliegt.
Der Haftteil 11 und die Dichtlippe 13 sind aus elastischem Material, insbesondere Gummi, hergestellt, wobei der Haftteil 11 durch einen in ihm eingefügten Blechring 10 verstärkt und die Dichtlippe 13 flanschartig verbreitert ist. Diese flanschartige Verbreiterung überdeckt und schützt die Dichtkante 14 der Dichtlippe 13 und bildet zusammen mit einer ringförmigen Ausnehmung der Radialfläche 17 bzw. 18 des Kragens 2 bzw. 7 eine Labyrinthdichtung 15. Auf dem konischen Außenumfang 12 der Dichtlippe 13 ist unter Spannung ein O-Ring 16 aufgesetzt, der die Dichtkante 14 fest dichtend gegen die Umfangsgleitfläche des Kragens 2 bzw. 7 preßt und der infolge seiner radial nach innen gerichteten Eigenspannung in Verbindung mit seinem Auflager auf den konischen Außenumfang 12 der Dichtlippe gegen die quer zur Achse 1 gerichtete Radialfläche 17 bzw. 18 gepreßt wird. Der O-Ring liegt somit dichtend und gleitend an diesen Radialflächen an. Dadurch wird zusätzlich zu der von der Dichtlippe geschaffenen Berührungsdichtung eine vor- bzw. nachgeschaltete weitere Berührungsdichtstelle geschaffen. Auf dem äußeren Umfang der Dichtlippe 13, und zwar an dem kleineren Ende der konusförmigen Mantelfläche, befindet sich eine Ringrippe 20, die den unter Spannung ausgesetzten O-Ring 16 während der Montage vor dem Abrollen von der Mantelfläche 12 sichert.
Diese Dichtung ist außerordentlich wirksam und schützt praktisch das Lager vor Staub und Feuchtigkeit.
Im Ausführungsbeispiel nach - Fig. 2 ist eine als Baueinheit gedachte Dichtung gezeigt. Sie besteht im wesentlichen aus zwei im Querschnitt rechtwinkligen Blechringen 21 und -22, von denen der Blechring 22 auf der Welle 23 befestigt und der Blechring 21 in die Bohrung einer Wand 24 eingesetzt ist. Jeder der Blechringe enthält einen ebenen senkrecht zur Achse stehenden Teil und einen zylindrischen, parallel zur Achse verlaufenden Teil. An der Innenfläche des senkrechten Teiles des Blechringes 21 ist der Haftteil 25 eines Lippendichtungsringes anvulkanisiert. Dieser Haftteil geht wieder mit einem Teil mit konischem Außenumfang 26 in eine Dichtlippe 27 über, die auf der zylindrischen Innenfläche des Blechringes 22 gleitet. Ein O-Ring 28 liegt unter Spannung auf dem konischen Außenumfang des Dichtringes auf und übt einen Druck auf die Dichtlippe 27 gegen die Welle 23 aus und dichtet auch gegen die Innenfläche des senkrechten Teiles des Blechringes 22 ab. Der zylindrische Teil des Blechringes 22 besitzt noch einen nach innen umgebogenen Flansch 29, der in eine Schulter 30 des Haftteiles 25 eingreift und so die gesamte Einheit vor dem Einbau zusammenhält.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Lippendichtung aus elastischem Werkstoff, z. B. Gummi, zur Abdichtung der Zwischenräume zwischen zwei relativ zueinander umlaufenden Teilen mit einem gegenüber dem äußeren Maschinenteil dichtend festgelegten Haftteil und einer zumindest auf ihrem Außenumfang konisch ausgebildeten Dichtlippe, die mit ihrem Innenumfang auf dem inneren Maschinenteil gleitend aufliegt, und einem als Feder zum Andrücken der Dichtlippe dienenden O-Ring, der sich einerseits auf dem konischen Außenumfang der Dichtlippe und andererseits an einer vor der Dichtlippe angeordneten, im wesentlichen radialen und quer zum inneren Maschinenteil liegenden Fläche abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Fläche (17, 18 bzw. 22) dicht und drehfest mit dem inneren Maschinenteil (1 bzw. 23) verbunden ist.
2. Lippendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (13) in eine Ausnehmung der radialen Fläche (17 bzw. 18) eingreift, wobei sie mit letzterer zusammen eine Labyrinthdichtung (15) bildet.
3. Lippendichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (13) in an sich bekannter Weise flanschartig, ihre Dichtkante (14) überdeckend und schützend, verbreitert ist.
4. Lippendichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (13) mit einer den O-Ring (16) während der Montage gegen Abrollen sichernden Ringrippe (20) versehen ist.
5. Lippendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die radiale als auch die axiale Gleitfläche des inneren Maschinenteiles an einem einstückigen Dichtungselement (2, 7 bzw. 22) angeordnet sind.
6. Lippendichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem äußeren und ein mit dem inneren Maschinenteil (23, 24) verbundenen Blechring (21, 22) je einen zylindrischen und einen dazu senkrecht liegenden radialen ebenen Teil aufweist und beide Blechringe zusammen einen die Dichtlippe und den O-Ring (25, 26, 27, 28) aufnehmenden Ringraum mit etwa quadratischem Querschnitt umschließen (Fig. 2). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 698 346, 879 939, 917 942; deutsche Patentanmeldung K 9608 XII / 47 f (bekanntgemacht am 9.10.1952); französische Patentschriften Nr. 1035 945, 1150 516; britische Patentschrift Nr. 552 323; USA.-Patentschrift Nr. 2 712 970.