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Gebiet der Technik
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Ausführung von Strukturen, welche
ein supraleitendes Material mit einem mechanischen Verstärkungsmaterial,
das gute thermische Eigenschaften besitzt, verbindet. Ein Beispiel einer
solchen Struktur sind Bleche oder kleine Rohre aus Niobium, die
mit einer Versteifungs- bzw. Verstärkungsschicht, beispielsweise
aus Kupfer oder Wolfram, verbunden sind. Solche Aufbauten finden
Anwendung auf dem Gebiet der Teilchenbeschleuniger.
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Stand der Technik
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1A stellt
eine Beschleunigerstruktur eines Elektronenbeschleunigers dar. Ein
solcher Aufbau weist die Form von sukzessiven Hohlraumzellen 2-1,
..., 2-9 auf. Die Teilchen werden darin durch eine von
einem Klystron erzeugte Radiofrequenzwelle beschleunigt. Die Länge L beträgt 1039
mm für
eine Frequenz von 1,3 GHz.
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Die 1B stellt
eine Protonen-Beschleunigungsstruktur dar. Zellen 2-10,
..., 2-13 aus Niobium sind in ein Bad 3 aus flüssigem Helium
getaucht. Ein solcher Aufbau hat einen Durchmesser D von 1,1 m für eine Frequenz
von 700 MHz.
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Die
Form und die Dimensionen dieser Hohlräume werden in Abhängigkeit
von einer großen
Anzahl von Parametern optimiert, die mit den RF-Leistungen, Dunkelströmen, Feldschleppen,
etc. verbunden sind. Die Auflösung
der Maxwell'schen
Gleichungen, die mit den Grenzbedingungen an den Wänden verbunden sind,
gestatten die Festlegung der räumlichen
und zeitlichen Werte für
die elektrischen und magnetischen Felder in einem solchen Aufbau.
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Diese
elektrischen und magnetischen Felder tragen zu Beschleunigungseffekten
an den Partikeln des Strahlbündels
bei, aber auch zu Sekundäreffekten,
insbesondere zur Erwärmung
der Materialien und der Aufbauten, zu Dunkelströmen etc. ...
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Im
einzelnen führt
ein Strom j, der in/an den Wänden
des Hohlraums induziert wird, zu einem Hochfrequenz-Leistungsverlust.
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Heutzutage
werden zwei Typen von Beschleunigern unterschieden: Die sogenannten "heißen" Beschleuniger, die
mit Hohlräumen
aus Kupfer hergestellt werden, und die "supraleitenden" Beschleuniger, welche Hohlräume aus
supraleitendem Material, wie z.B. Niobium verwenden, das unter seine
kritische Temperatur Tc abgekühlt wird,
um es supraleitend zu machen. Die kritische Temperatur Tc für
Niobium beträgt
9,3 K, was impliziert, die Struktur in einem flüssigen Heliumbad abzukühlen (bei
atmosphärischem
Druck ist Helium bei 4 K flüssig).
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Im
ersten Fall dient bei Warmbeschleunigern ein großer Teil der vom Netz gelieferten
elektrischen Energie dazu, das Kühlwasser
der Kupferstrukturen zu erwärmen.
Im Fall eines supraleitenden Beschleunigers dient der Großteil der
elektrischen Energie dazu, den Partikelstrahl zu beschleunigen,
was das ganze Interesse für
Supraleitfähigkeit
hinsichtlich des Elektrizitätsverbrauchs
verständlich
macht. Trotzdem wird ein geringer Teil (aber nicht Null) der HF-Energie in einer
feinen Schicht supraleitender Materie, als LONDON-Schicht bezeichnet,
zerstreut. Die typische Dicke der LONDON-Schicht beträgt etwa
100 nm und hängt
nicht von der Frequenz ab, wie dies für die in einem normalen Leiter
induzierten Ströme
der Fall ist. Diese abgeleitete bzw. zerstreute Energie gestattet
es, die Variationen der charakteristischen Kurve eines supraleitenden
Hohlraums Q(Eacc) oder den Qualitätsfaktor
in Abhängigkeit
von dem beschleunigenden Feld zu erklären. Da die abgeleitete Energie
mit dem beschleunigenden Feld zunimmt, folgt die charakteristische
Kurve einer abfallenden Neigung als Funktion des Feldes.
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Die
von Bardeen, Cooper und Schrieffer 1957 erstellte BCS-Theorie über die
Supraleitfähigkeit
gestattet es, den entsprechenden Widerstand (sogenannter BCS-Widerstand)
und die Verluste durch Joul'schen
Effekt, die von der Frequenz und der Temperatur abhängen, vorauszusagen.
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Zu
diesem Widerstand RBCS ist ein Restwiderstand
hinzuzufügen,
der mit den strukturellen Mängeln, mit
Zwischengitteratomen von Verunreinigungen, mit eingeschlossenem
Gas ... verbunden ist.
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Bei
einem Aufbau mit supraleitenden Hohlräumen ist also davon auszugehen,
dass die Dicke des supraleitenden Materials (beispielsweise Niobium),
welche den supraleitenden Hohlraum bildet, mehrere Rollen spielt:
- 1 – Die
Rolle einer supraleitenden Schicht als Innenhaut auf der leeren
Seite des Hohlraums.
- 2 – Die
Rolle eines Wärmeableiters
für den
Rest der Dicke, die ermöglicht,
dass die von den BCS- und Restwiderständen in der LONDON-Schicht
erzeugten Kalorien zu dem Heliumbad hin abfließen.
- 3 – Die
Rolle einer mechanischen Struktur, welche die Beibehaltung der internen
Form ermöglicht,
wobei die Grenzbedingungen am elektromagnetischen Feld festgemacht
werden, das in dem Rohraufbau und in den Beschleunigungs-Hohlräumen erzeugt
wird.
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Die
vorstehend erwähnte
Optimierung gestattet es, zu Kompromissen zu gelangen, welche allgemein eine
Optimierung der RF(oder HF)-Formen und -Eigenschaften ermöglicht,
die Fragen der mechanischen Stabilität und der thermischen Eigenschaften
solcher Aufbauten jedoch offen lässt.
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Bei
der Funktion einer Beschleunigungsvorrichtung müssen die mechanischen und geometrischen Bedingungen
stabil bleiben, um die Struktur der Hohlräume, die auf die Frequenz des
Klystrons abgestimmt ist, beizubehalten. Verschiedene Ursachen können dieser
Funktionsstabilität
entgegenwirken: Lorentz'sche Kräfte, die
einen Druck in den Zellen erzeugen und zu deren Verformung tendieren,
mechanische Schwingungen, die von außen induziert werden und insbesondere
durch die Druckschwankungen des flüssigen Heliumbads etc. induziert
werden.
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Bei Übergangszuständen, wenn
die HF-Welle in die Hohlräume
eingeleitet wird, wird der Aufbau den Lorentz'schen Kräften ausgesetzt, welche eine
Tendenz haben, ihn zu verformen und ihn fehlauszurichten. Um dies
zu vermeiden, müssen
starre Strukturen hergestellt werden.
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Ein
Beispiel einer solchen verstärkten
bzw. versteiften Struktur ist in 2A dargestellt.
Ein gewelltes Rohr 4 wird mit einer starken Dicke von supraleitendem
Material, allgemein Niobium, hergestellt, was kostspielig ist. Das
Rohr ist nämlich
eine Baueinheit von Elementarteilen 5, 7, 9, 11,
die durch Schweißnähte 6, 8, 10 zusammengebaut
sind.
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Der
Einsatz von dickem Niobium führt
zur Verwendung einer großen
Menge an sehr teurem Material (zwischen 1500 Francs und 5000 Francs
pro Kilo), ein Verfahren, das für
Maschinen bzw. Vorrichtungen, die eine große Anzahl von Hohlräumen einsetzen,
nicht in Betracht zu ziehen ist.
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Eine
andere bekannte Struktur, die schematisch in 2B dargestellt
ist, besteht darin, Teile des Hohlraums aus Material 12 mittlerer
Dicke zu verwenden, diese untereinander durch Schweißnähte 16 zusammenzuschweißen und
sie durch einen Ring 14 auf Höhe der Iris (Regionen oder
Zonen mit geringerem Durchmesser) zu verstärken. Um der Wirkung der Lorentz'schen Kräfte entgegenzuwirken,
erfordert die Verwendung von weniger dickem Niobium infolgedessen
das Anschweißen
von Versteifungs- bzw. Verstärkungselementen 14, was
das Herstellungsverfahren kompliziert und die Kontrolle der Dimensionen
wegen Einschnürungen
bzw. Materialschrumpfungen nach dem Verschweißen erschwert. Außerdem sind
mit einer solchen Technik nur schwer reproduzierbare Dimensionen
zu erhalten.
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Eine
weitere Technik (2C) besteht in der Aufbringung
einer feinen Schicht 22 aus Niobium auf einen Träger 20 aus
Kupfer mit starker Dicke. Dieses Verfahren gestattet die Lösung des
Problems der Versteifung bzw. Verstärkung des Aufbaus. Der erzielte
Aufbau besitzt aber Einschränkungen
hinsichtlich des beschleunigenden Feldes, das man erreichen kann.
Aus mit dem Aufbau der supraleitenden Schicht aus Niobium, die durch "Sputtern" auf das Kupfersubstrat
aufgebracht werden, verknüpften
Gründen
bleiben nämlich die
maximalen elektrischen Felder, die erzielt werden können, in
der Größenordnung
von 10 MV/m. Für
andere Vorrichtungen, insbesondere die Kollisionsvorrichtungen e+-e–, ist dieses Feld vollkommen
ungenügend.
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Außer den
mechanischen Problemen stellen sich auch thermische Probleme. Die
thermischen Bedingungen müssen
derart aufrechterhalten werden, dass das Niobium in der Innenhaut
unterhalb der kritischen Temperatur Tc und
unterhalb des kritischen Feldes Hc bleibt.
Damit die thermischen Bedingungen aufrechterhalten werden können und
das Niobium bei der LONDON-Dicke supraleitend bleibt, ist es nötig, dass
im Fall eines Hitzepunktes auf der inneren Oberfläche auf
der leeren Seite des Beschleunigers die Kalorien schnell zum Heliumbad
hin abgeführt
werden können.
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Mehrere
Gründe
können
zum Entstehen eines Hitzepunkts führen:
- 1) – Die HF-Verluste
durch einen Joul'schen
Effekt infolge des globalen und homogenen Oberflächenwiderstands, der gleichmäßig verteilt
ist und von der BCS-Theorie und dem Restwiderstand umschrieben ist. Eine
vollständigere
Theorie, welche mit nicht-quadratischen Verlusten arbeitet und von
W. Weingarten dargestellt wurde ("Progress in thin film techniques", CERN-European Laboratory
for Particle Physics, Genf, Schweiz, 7ter Workshop zu RF-Supraleitfähigkeit,
Paris, 1995), zeigt, dass die Supraleitungsverluste durch die folgende
Formel ausgedrückt
werden können,
welche den Supraleitungswiderstand ergibt (gemessen im nΩ/mT):
Der
erste Term beschreibt die BCS-Verluste, der zweite die Verluste
infolge des Restwiderstands und der dritte die nicht-quadratischen
Verluste.
Die den zweiten und dritten Termen entsprechenden
Verluste erklären
sich durch die metallischen, nicht-supraleitenden Einschlüsse wie
z.B. Tantal, die nach den metallurgischen Herstellungsprozessen
von Niobium noch in der Niobium-Matrix enthalten sind, aber auch
durch die aufgelösten
Verunreinigungen (Sauerstoff, Kohlenstoff, ...).
- 2) – Die
HF-Verluste infolge der Feldemission und eventuell auch infolge
von Elektronenemissionen durch thermoionischen Effekt. Über ein
bestimmtes Oberflächenfeld
hinaus werden Elektronen nach der Theorie von Fowler-Nordheim von
der Oberfläche
extrahiert. Sie können
dabei durch die elektromagnetischen Felder, die in der Struktur
herrschen, beschleunigt werden.
Diese durch Feldeffekt emittierten
und durch die elektromagnetische Welle beschleunigten Elektronen
können
anschließend
mit der Struktur der Hohlräume
an einem anderen Ort kollidieren und zerstreuen ihre kinetische
Energie in Form von Wärme.
- 3) – Die
dielektrischen HF-Verluste auf der Ebene der Stäube und Verunreinigungen dielektrischer
Natur, die im Inneren der Hohlräume
beim Herstellungsprozess gelassen worden sein könnten.
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Um
diese Quellen von "Hitzepunkten" zu minimieren, muss
also extrem reines Niobium eingesetzt werden, bei niedriger Temperatur
gearbeitet werden, Oberflächenzustände ohne
Oberflächenrauhigkeiten
erhalten werden und jegliche Ablagerung von Stäuben auf der HF-Seite vermieden
werden.
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Wenn
man mit einem hohen Beschleunigungsfeld arbeiten will, und demzufolge
auch mit starkem Magnetfeld auf der Ebene des Äquators, kann die Erzeugung
von Wärme
nicht vermieden werden. Wie H. Padamsee in "Calculations for breakdown induced by 'Large defects' in superconducting
niobium cavities" erschienen
in IEEE Transactions on Magnetics, Vol. 19, 1983, S. 1322–1325, gezeigt
hat, geht selbst bei Abwesenheit von Fehlern bzw. Mängeln, wenn
lokal das kritische Feld Hc erreicht ist,
das Material vom supraleitenden Zustand in den normalen Zustand über.
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Diesseits
dieser Grenze muss diese auf diese Weise an der Innenwand des Hohlraums
erzeugte Wärme
so wirksam wie möglich
zum Heliumbad hin evakuiert werden, um den Temperaturanstieg der
Innenwand des Hohlraums einzuschränken.
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Wenn
der rasche Zugang zur Kältequelle
ungenügend
ist, kann sich eine lokalisierte thermische Störung ausdehnen und schließlich zu
einem Durchgehen (emballement) des Hohlraums führen, das im angelsächsischen
Jargon als "Quench" bezeichnet wird
(Übergang
der HF-Wand vom supraleitenden Zustand zum resistiven normalen Zustand).
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So
beginnt allgemein ein "Quench" oder "thermischer Breakdown" in einem Bereich,
in dem ein stärkerer
Widerstand existiert, oder in einem "nicht-leitenden" Bereich, oder an einem Mangel bzw.
Fehler oder einem Fremdkörper
auf der Oberfläche
des supraleitenden Materials.
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Wenn
lokal bei einem Fehler mehr Wärme
erzeugt wird als die, die in Richtung zum Heliumbad hin abziehen
kann, steigt die Temperatur in der Zone, und die Zone tendiert zu
einer Zone von "Nicht-Supraleitfähigkeit", die sich anschließend ausdehnt,
bis die Gesamtheit der im Hohlraum gespeicherten Energie in die heiße Zone
abgeführt
wird.
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Somit
wird verständlicherweise
versucht, eine hohe Wärmeleitfähigkeit
der Wand des Hohlraums zu erreichen, um diese Erscheinung des "thermischen Breakdowns" zu vermeiden, und
zwar auch bei geringen Werten der beschleunigenden Felder.
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Übrigens
ist die von den Strömen
in der LONDON-Schicht erzeugte Leistungsdichte proportional zum Quadrat
des lokalen magnetischen Feldes Bs. Die
Größe des lokalen
Magnetfeldes B(s) längs
des Meridians weist einen am Äquator
erreichten Maximalwert auf (in der Zone des größten Durchmessers).
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Vom Äquator aus
in Richtung der Iris nimmt Bs zuerst langsam
und dann schneller ab, wenn vom Äquator
zur Iris übergegangen
wird.
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Ein
Fehler bzw. Mangel würde
also nicht die gleiche Schädlichkeit
aufweisen, wenn er am Äquator
gelegen ist oder wenn er sehr weit vom Äquator weg zur Iris hin gelegen
ist. Außerdem
ist die Äquatorzone
besonders empfindlich hinsichtlich Mängeln der Supraleitfähigkeit,
da die Foucault'schen
Ströme,
die auf der Ebene normaler Elektronen an der Innenhaut induziert
werden, in dieser Zone wegen des starken Magnetfelds größer wären.
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Infolgedessen
ist die "Schädlichkeit" eines Fehlers nicht
identisch mit seiner geographischen Position in dem Hohlraum. Wenn
im übrigen
alles andere gleich bleibt, hat er, wenn er in Nähe des Äquators in einer Zone, in der
das Magnetfeld maximal ist, gelegen ist, die Tendenz, eine größere Schädlichkeit
im Hinblick auf den "Quench" aufzuweisen als
wenn er in der Umgebung der Iris gelegen ist.
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Hingegen
ist ein Fehler an der Oberfläche
oder sehr nahe an der Oberfläche
in Nähe
der Iris gegenüber
dem elektrischen Feld empfindlicher und neigt dazu, Elektronen gemäß dem Gesetz
von Fowler-Nordheim zu emittieren, oder eventuell sogar (gemäß dem Gesetz
von Richardson) einfach durch thermoionischen Effekt.
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Wenn
supraleitende Hohlräume
gemäß dem derzeitigen
Verfahren hergestellt werden, wobei Niobiumbleche eingesetzt werden,
die tiefgezogen werden und durch Elektronenstrahlen von außen her
geschweißt werden,
entstehen Fehler bzw. Mängel.
Verunreinigungen kommen lokal auf Ebene des Schmelzbades und damit,
im Fall des heute eingesetzten Verfahrens, am unteren Ende der Schweißnaht auf
der leeren Seite des Aufbaus vor.
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Da
außerdem
das derzeitige Verfahren darin besteht, eine Schweißnaht auf
Höhe des Äquators
herzustellen, und, wie oben erwähnt
wurde, dies die Zone ist, in der das stärkste Magnetfeld herrscht,
hat man bei diesem Verfahren alle Chancen, einen Hitzepunkt in diesem
Bereich zu erzeugen. Übrigens
muss, da Niobium sehr sauerstoffhungrig ist, ein sehr gutes Vakuum
in dem Behälter
vorhanden sein, wenn die Schweißnähte durch
Elektronenstrahlen erstellt werden. Untersuchungen haben gezeigt,
dass beim Schweißprozess das
Bad aus geschmolzenem Metall den Sauerstoff des Behälters absorbierte
und damit lokal eine Zone schaffte, in der die Reinheit von Niobium
beeinträchtigt
war.
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Alle
diese Erwägungen
zeigen die zu überwindenden
Schwierigkeiten bei der Herstellung eines Gegenstands auf industrieller
Ebene auf zuverlässige
Art und Weise und mit reproduzierbaren Ergebnissen, der so viele "schlecht plazierte" Schweißstellen
aufweist (vom Gesichtspunkt der "Supra"-Fehler) wie die
in den 2A oder 2B dargestellten.
Es ist übrigens
schwierig, reproduzierbare Vakuumzustände auf so schwachen Niveaus
herzustellen wie 10–9 torr, wenn Schweißnähte durch
Elektronenstrahlen hergestellt werden.
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Die
aktuellen Aufbauten von der Art der in den 2A und 2B dargestellten
verwenden eine große
Anzahl von Schweißnähten, und
diese Zonen sind besonders kritisch, vor allem die auf Höhe der Äquatoren gelegenen.
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Außerdem besteht
bei den praktizierten Schweißtechniken
die Tendenz, Verunreinigungen zum Innern hin zu konzentrieren (dort,
wo sich die LONDON-Schicht befindet), was unter anderem den Restwiderstand erhöht.
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Um
der "Quench"-Erscheinung oder
dem thermischen Durchgehen des Hohlraums infolge des Auftretens
eines Hitzepunkts entgegenzuwirken, muss bei den bekannten Aufbauten
Material großer
Reinheit verwendet werden, welches eine erhöhte thermische Leitfähigkeit
aufweist (entsprechend einem RRR mindestens über 200), d.h. Materialien,
deren Reinigungskosten zu den gewöhnlichen Kosten von industriellen
Standardmaterialien hinzukommen (das RRR oder "Residual Resistance Ratio" ist ein Maß für die Materialreinheit, wobei
Strukturmängel
und mikroskopische oder makroskopische Verunreinigungen mitzählen. Es
ist auch durch das Verhältnis
zwischen dem spezifischen elektrischen Widerstand im Kaltzustand
und dem spezifischen Widerstand bei Umgebungstemperatur definiert).
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Im
Fall von Niobium aber, selbst wenn Niobium großer Reinheit eingesetzt wird,
ist anzumerken, dass die thermische Leitfähigkeit dieses Materials beispielsweise
im Vergleich zu derjenigen von Kupfer oder Aluminium nicht sehr
gut ist. Außerdem
ist anzumerken, dass in dem Fall, in dem der von einem Hitzepunkt
erzeugte Wärmefluss
nicht in der Dicke von Niobium aufgenommen werden kann, dass der
Grenzflächenwiderstand
zwischen Niobium und flüssigem
Helium nicht vernachlässigbar
ist.
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So
gestatten es die oben beschriebenen Aufbauten und Verfahren nicht,
gleichzeitig die gewünschte mechanische
Stabilität
und die thermischen Bedingungen zu erzielen, insbesondere bei hohen
beschleunigenden Feldern.
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Die
Dokumente JP-0 2220399 und JP-0 2220400 (Patent Abstracts of Japan,
OEB) schlagen eine spezielle Herstellungstechnik von supraleitenden
Hohlräumen
aus Niobium vor, deren Wände
mit einem thermisch gut leitenden Metall mittels eines Aufbringungsverfahrens
durch Plasmaspritzen bedeckt sind bzw. werden.
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Aufgrund
dieser Technik kann ein supraleitender Hohlraum hergestellt werden,
der ein Blech oder ein Rohr aus supraleitendem Material aufweist,
welches die angemessene Form hat und verbesserte thermische Eigenschaften
aufweist.
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Es
bleibt jedoch das Problem der Starrheit bzw. Steifigkeit der Zellen
und des Hohlraums.
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Wie
vorher erwähnt
wurde, kann die Starrheit bzw. Steifigkeit eines Hohlraums mit einer
Mehrzellenstruktur verbessert werden, indem Versteifungs- bzw. Verstärkungselemente
in Form von Ringen angeschweißt
werden (2B).
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Außer den
bereits erwähnten
Problemen von mechanischen Zwängen
infolge von Einschnürungen
der Schweißnähte scheint
es, dass das Vorhandensein von Ringen kaum mit der Plasmaspritztechnik
kompatibel ist.
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Abriss der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Hohlraum eines
Teilchenbeschleunigers und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Hohlraums vorzuschlagen, welcher/welches die oben dargelegten Probleme
lösen kann.
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Eine
Aufgabe besteht insbesondere darin, einen solchen Beschleunigerhohlraum
vorzuschlagen, der ausgezeichnete thermische Eigenschaften und mechanische
Steifigkeit bzw. Starrheit aufweist und der besonders niedrige Herstellungskosten
hat.
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Die
Starrheit bzw. Steifigkeit des Hohlraums kann sicherlich verbessert
werden, indem eine durch Aufspritzen dickeren Plasmas hergestellte
Metallschicht aufgebracht wird. Die Herstellung einer dicken Metallschicht
stellt sich jedoch außer
den Kosten, die sie darstellt, als sehr komplex und langwierig heraus,
wenn man die Bedingungen des Plasmaspritzens berücksichtigt.
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Um
die obigen Zielsetzungen zu erreichen, ist die Aufgabe der Erfindung
im einzelnen ein Hohlraum eines Teilchenbeschleunigers mit mehreren
Zellen, bei dem die Zellen einen Bereich größeren Durchmessers aufweisen,
der als Äquatorbereich
bezeichnet wird, sowie Endbereiche kleineren Durchmessers, die als
Irisbereiche bezeichnet werden, die untereinander die Zellen verbinden,
wobei die Zellen von einer Wand aus einem Material mit Supraleitereigenschaften,
die mit mindestens einer Schicht aus wärmeleitendem Material bedeckt
ist, begrenzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht aus
wärmeleitendem
Material in den Irisbereichen der Zellen eine größere Dicke aufweist als in
deren Äquatorbereichen.
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Es
stellte sich heraus, dass es einfach durch Erhöhen der Dicke der wärmeleitenden
Materialschicht in den Irisbereichen der Zellen möglich ist,
die mechanische Festigkeit bzw. Steifigkeit des Hohlraums stark
zu verbessern. Die nicht konstante Eigenschaft der Dicke gestattet
es nämlich,
den Lorentz-Kräften,
welche auf die Wand einwirken, effizient entgegenzuwirken. So wird
die Anordnung von Ringen oder anderen Versteifungselementen überflüssig.
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Die
geringere Dicke des thermisch leitenden Materials in den Äquatorbereichen
beeinträchtigt
die Festigkeit nicht.
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Es
kann eine geringere Menge an thermisch leitendem Material eingesetzt
werden und die Aufbringungszeit dieses Materials kann verkürzt werden.
Die Herstellungskosten des Hohlraums werden dadurch gesenkt.
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Außerdem kann,
sobald eine bessere Festigkeit bzw. Steifigkeit des Hohlraums erzielt
worden ist, die Dicke der supraleitenden Materialschicht ebenfalls
reduziert werden. Dies trägt
zu einer weiteren Kostensenkung bei.
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Ein
erfindungsgemäßer Hohlraum
kann insbesondere für
Elektronen- oder Protonenbeschleuniger eingesetzt werden.
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Wie
vorher festgestellt wurde, kann das thermisch leitende Material
durch Plasmaspritzen gebildet werden.
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Das
Plasmaspritzen ermöglicht
den Erhalt einer porösen
Struktur, indem eine Grenzfläche
hergestellt wird, deren abgewickelte Gesamtoberfläche größer sein
kann als die nach dem Stand der Technik erzielte. Diese Zunahme
der Austauschfläche
ermöglicht
es, die thermischen Austausche zwischen dem flüssigen Helium und der eventuellen
Wärmequelle,
die sich auf lokale Art entwickeln könnte, zu verbessern.
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Die
Zunahme der Austauschfläche
zwischen Materialien gestattet es, den Kapitza-Widerstand oder den
thermischen Grenzflächenwiderstand
zu reduzieren, der eine der physikalischen Eigenschaften ist, welche
die Wärmeleistungen
der supraleitenden Struktur bestimmen.
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Das
Aufbringungsverfahren durch Plasmaspritzen ermöglicht es je nach Größe der die
Pulver bildenden Teilchen und je nach den Einstellungen des Plasmabrenners,
poröse
Schichten zu erhalten, deren Porosität angepasst werden kann.
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Außer dem
bereits erläuterten
thermischen Vorteil ermöglicht
eine solche Schicht, welche den Aufbau festigt bzw. versteift, außerdem eine
wirksame Dämpfung
von Vibrationen der geriffelten Haut des supraleitenden Materials.
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Wenn
das supraleitende Material Niobium ist, kann die Austauschfläche noch
weiter vergrößert werden,
indem vorteilhafterweise auf die Außenfläche der Struktur eine feine
Niobiumschicht aufgespritzt wird, bevor das Kupfer oder das zweite
die Struktur versteifende Material aufgespritzt wird. Außerdem kann
zur Erleichterung der Wärmeaustausche
die Schicht aus wärmeleitendem
Material mit einer Schicht eines Materials bedeckt werden, das eine
geringere akustische Impedanz aufweist als die des thermisch leitenden
Materials.
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Tatsächlich kann
der Kapitza-Widerstand zwischen dem Kupfer (oder dem mittels Plasma
aufgebrachten Material) und dem flüssigen Helium weiter verbessert
werden, indem beispielsweise eine Aluminiumschicht aufgebracht wird,
welche die akustische Anpassung zwischen zwei Elementen realisiert,
von denen eines ein Feststoff mit starker akustischer Impedanz und
das andere eine Flüssigkeit
mit geringer akustischer Impedanz ist.
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Wenn
die Form der Zellen dies gestattet (d.h. wenn das Verhältnis zwischen
dem Durchmesser am Äquator
und dem Durchmesser der Iris nicht zu hoch ist), kann der Hohlraum
anhand eines Rohrs ohne Schweißnaht
gebildet werden, das man durch ein bekanntes Verfahren, wie z.B
die Hydroformung, die Aussenwulstbildung, die Warmformung, die Formung
durch Explosion, die Magnetoformung, ... verformt. Wenn das Rohr
mit seinen Wellungen entstanden ist, versteift man die Struktur,
indem von außen
Pulver, beispielsweise aus Kupfer, auf die Außenfläche gespritzt wird, statt wie
beim Stand der Technik (2B) einen
Außenring
anzuschweißen.
Es kann auch Wolfram oder irgendein anderes Material verwendet werden,
das gute thermische Eigenschaften besitzt.
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Wenn
die Dimensionen der Hohlräume
derart sind, dass ein Verformungsverfahren des Rohrs ohne Schweißvorgang
eingesetzt werden kann, ohne zu einem Zerreißen von Metall zu führen, kann
man von tiefgezogenen Dünnblechelementen
ausgehen, die durch Schweißnähte verbunden
werden, welche durch Laserstrahl oder durch Elektronenstrahl gemäß bekannten
Techniken hergestellt werden. Wegen des starken Risikos, die eine Schweißnaht auf
Höhe des Äquators
darstellt, kann diese vorteilhafterweise an einen anderen Ort verlegt
werden.
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Sobald
die Struktur mit ihren Wellungen, die aufeinanderfolgende Zellen
bildet, entstanden ist, wird die Einheit von außen durch Plasmaspritzen des
thermisch leitenden Materials auf die oben beschriebene Weise versteift
bzw. verstärkt.
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Unter
thermisch leitendem Material versteht man ein Material, das gute
thermische Eigenschaften besitzt, welche die Evakuierung eines "Quench" ermöglicht.
Kupfer oder Wolfram sind beispielsweise gute Kandidaten hierfür.
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Aufgabe
der Erfindung ist auch ein Herstellungsverfahren eines Beschleunigerhohlraums
mit mehreren Zellen mit Äquatorbereichen
größeren Durchmessers
und Irisbereichen kleineren Durchmessers, die durch eine Trennwand
aus supraleitende Eigenschaften aufweisendem Material begrenzt sind,
wobei eine thermisch leitende Materialschicht auf der Oberfläche der
Wand durch Plasmaspritzen ausgebildet wird. Gemäß der Erfindung wird das thermisch
leitende Material derart aufgespritzt, dass in den Irisbereichen
eine dickere Schicht als in den Äquatorbereichen
ausgebildet wird.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung klarer hervor. Diese Beschreibung bezieht sich auf
zur Erläuterung
gegebene, nicht einschränkende
Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen, in denen zeigen:
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Die
bereits beschriebenen 1A und 1B Darstellungen
der bekannten supraleitenden Hohlräume für Elektronen- oder Protonenbeschleuniger,
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die
bereits beschriebenen 2A bis 2C bekannte
verfestigte supraleitende Strukturen,
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3 ein
Plasmaspritzverfahren eines Materials für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Hohlraums,
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4 eine
Darstellung eines Aufbaus eines Hohlraums aus Niobium mit in Bezug
auf den Äquator
versetzten Schweißnähten, und
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5 eine
Struktur des Hohlraums gemäß der Erfindung
mit einem Überzug
variabler Dicke.
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Detaillierte Darstellung
von Ausführungsformen
der Erfindung
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Ein
Herstellungsverfahren eines erfindungsgemäßen Hohlraums verwendet ein
Element wie z.B. ein Blech oder ein dünnes Rohr aus einem supraleitenden
Material, beispielsweise aus Niobium, mit einer Dicke kleiner 1
mm (beispielsweise: 0,5 mm, oder einige zehntel Millimeter), das
man mittels einer äußeren Beschichtung
zu versteifen versucht. Das heißt
es wird ein Plasmaspritzvorgang auf die Außenfläche des Elements aus supraleitendem
Material durchgeführt.
Die Pulverspritzverfahren mittels Plasmatechnik sind beispielsweise
in dem Artikel von M. DUCOS mit dem Titel "Revêtement
par projection thermique" erschienen
in Technique de l'Ingenieur,
Vol. M5, 1645, S. 1–23
beschrieben. Der Artikel von F. Brossa et al. mit dem Titel "Plasma Spraying,
A Versatile Coating Technique",
erschienen in Advanced Techniques for Surface Engineering, W. Gisoler
und H. A. Jehn, Herausgeber, 1992, beschreibt ebenfalls diese Technik.
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Die
erhaltene Struktur umfasst also das gewählte Element, beispielsweise
ein Blech oder ein Rohr, das mit einem Material überzogen ist, welches durch
Plasmaspritzen aufgespritzt wurde und die in dem oben zitierten
Artikel von M. DUCOS beschriebenen Eigenschaften aufweist (sh. insbesondere § 2.2 dieses
Dokuments). Im einzelnen weist die Beschichtung eine bestimmte Porosität auf. Dies
ist insbesondere der Fall für eine
Beschichtung aus Kupfer oder Wolfram, die auf ein Blech oder ein
dünnes
Rohr aus Niobium aufgebracht wird. Diese Porosität ermöglicht im Fall einer Anwendung
eines supraleitenden Hohlraums eine wirksamere Abkühlung. Der
Hohlraum wird nämlich
in ein flüssiges
Heliumbad getaucht, und dieses kann wegen seiner Eigenschaften leicht
in die porösen
Stellen des aufgebrachten Materials eindringen. Daraus ergibt sich
eine wirksamere Abkühlung
der Struktur.
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Wenn
die Form des Hohlraums es gestattet, kann dieser anhand eines unverschweißten Rohrs,
das durch ein bekanntes Verfahren verformt wird, beispielsweise
die Hydroformung oder die Hydroformung mit Flammtrocknung, hergestellt
werden. Es kann auch die Warmformung oder die Formung durch Explosion
eingesetzt werden.
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3 stellt
eine dünne
gewellte Struktur aus Niobium 30 dar, auf die eine Beschichtung
durch Plasmaspritzen mittels eines Spritzgeräts oder einer Pistole 32 aufgebracht
wird. Eine Plasmaspritze oder Plasmapistole ist in dem oben bereits
zitierten Artikel von M. DUCOS beschrieben. Es kann beispielsweise
ein Material vom Typ "Sulzer-Metco" verwendet werden.
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Wie
aus 3 zu ersehen ist, weist der von der Wand aus Niobium
festgelegte Hohlraum eine Aufeinanderfolge von Kappenzellen mit
Drehsymmetrie auf.
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Die
Zellen weisen jeweils einen Äquatorbereich 46 größeren Durchmessers
sowie Irisbereiche 44 geringeren Durchmessers auf.
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Die
Irisbereiche verbinden die Zellen untereinander.
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Wenn
die Dimensionen der Hohlräume
derart sind, dass ein Verformungsverfahren des schweißnahtfreien
Rohrs nicht erfolgen kann, ohne ein Zerreißen des Metalls zu verursachen,
wird eher von tiefgezogenen Dünnblechen
ausgegangen, die durch Schweißnähte verbunden
werden, die mittels eines Laserstrahls oder durch Elektronenstrahlen
gemäß bekannten
Techniken hergestellt werden. Vorteilhafterweise sind gemäß 4 die
Schweißnähte 34, 36, 38, 40 nicht
auf Höhe
der Äquatorbereiche
ausgeführt,
sondern sind auf beide Seiten des Äquators versetzt. Gemäß der Erfindung
ist die Struktur der 4 dazu vorgesehen, anschließend mit
einer Außenverkleidung
durch Plasmaspritzen beschichtet zu werden, wie oben beschrieben
wurde.
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Das
Spritzmaterial kann Kupfer oder Wolfram oder ein Gemisch aus Pulvermaterialien
sein, welche die Herstellung einer porösen thermischen Schicht ermöglichen.
Beispielsweise kann auch eine progressive Cu-Al-Schicht in dem Fall
einer auf Niobium erfolgenden Aufbringung hergestellt werden: Das
Kupfer wird hierbei in Kontakt mit dem Niobium aufgebracht, mit
dem es eine gute akustische Impedanz aufweist, und anschließend nähert man
sich, je weiter man sich vom Niobium entfernt, einer Zusammensetzung
aus reinem Aluminium, wobei das Aluminium eine akustische Impedanz
annähernd
derjenigen von Helium aufweist. Die Einheit weist nun eine akustische
Impedanz auf, die sich regelmäßig von
derjenigen von Niobium bis zu derjenigen von flüssigem Helium, in die der Hohlraum
getaucht ist, hin entwickelt.
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Als
Variante kann auch eine erste Kupferschicht hergestellt werden und
dann darauf eine Aluminiumschicht gespritzt werden, wobei eine akustische
Anpassung zwischen der Kupferschicht und dem Helium erfolgt.
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Gemäß der Erfindung
werden lokal stärkere
Schichten aufgebracht. Wie in 5 dargestellt
ist, kann beispielsweise in der Umgebung der Iris 44 mit
einer gewellten bzw. geriffelten Struktur eine thermisch leitende Schicht 45 aufgebracht
werden, die auf Höhe
des Äquators 46 dieser
Struktur stärker
ist. Wenn L2 die Dicke der Schicht auf Höhe der Iris
bezeichnet, und L1 die Dicke der Schicht
auf Höhe
des Äquators
bezeichnet, ergibt sich: L2 < L1,
beispielsweise L2 = 2L1.
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Wie
die Figur zeigt, kann die Dicke der Schicht(en) kontinuierlich zwischen
den Werten L1 und L2 variieren.
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Die
numerischen Werte von L1 und L2 sind den Dimensionen des Hohlraums
angepasst. Als Beispiel können
Werte wie 1 mm < L1 < L2 < 5
mm angegeben werden.
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Der
Aufbau gemäß der Erfindung
ermöglicht
es, eine Versteifung, d.h. eine mechanische Verstärkung einer
supraleitenden Struktur zu erhalten. Insbesondere im Fall eines
Hohlraums für
Teilchenbeschleuniger wird eine gute mechanische Stabilität hinsichtlich
der Lorentz'schen
Kräfte
erhalten. Der Beschleuniger umfasst hierbei ein Wellungen bzw. Riffelungen
aufweisendes Rohr mit der in der 1A oder 1B dargestellten
Form, wobei dieses Rohr aus supraleitendem Material von einer durch
Plasmaspritzen aufgebrachten Materialschicht nach obiger Beschreibung
verstärkt
ist. Der Beschleuniger umfasst außerdem Mittel zum Einführen einer
Radiofrequenzwelle (ein Klystron), einen Behälter flüssigen Heliums sowie Mittel,
die zur Erzeugung eines elektrischen Beschleunigungsfeldes geeignet
sind.
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Die
Erfindung ermöglicht
außerdem
eine Verbesserung der thermischen Eigenschaften des supraleitenden
Materials. Die physikalischen Eigenschaften, welche die thermischen
Leistungen des supraleitenden Elements und damit, im Fall von Hohlräumen für Beschleuniger
der den Aufbau der Hohlräume
bildenden Dicke hinsichtlich einer verfügbaren Enthalpie-Reserve und ein Zugang
zu der Kältequelle
bestimmen, sind:
- – die thermische Leitfähigkeit λ in W/mK,
- – die
spezifische volumetrische Wärme ρCv, oder ρ und
Cv, bezeichnen jeweils die volumetrische
Masse und die spezifische Wärme
bei konstantem Volumen,
- – der
thermische Grenzflächenwiderstand
zwischen Materialien, auch Kapitza-Widerstand RK genannt. Dieser
Widerstand gibt die Wirkung eines Temperatursprungs an den Grenzflächen bei
Vorhandensein eines Wärmeflusses
wider. Man kann auch von Grenzflächen-Leitfähigkeit
hK sprechen
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Was
den letzteren Parameter hK betrifft, so
ist festzustellen, dass der thermische Grenzflächenwiderstand zwischen zwei
Materialien von der thermischen Koppelung abhängt, die mit akustischen Phonomen
in auf beiden Seiten der Grenzfläche
gelegenen Milieus verknüpft
ist. Die thermische Kopplung ist um so schlechter, je größer eine
akustische Fehlanpassung zwischen den beiden Milieus ist.
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Was
den mit den Phononen verbundenen Wärmefluss betrifft, so kann
aufgezeigt werden, dass dieser an einer Schnittstelle bzw. Grenzfläche von
der Austauschfläche
zwischen den beiden Grenzflächen
abhängt. Je
größer die
Austauschfläche
ist, um so stärker
ist der Wärmefluss.
Die Verkleidungs- bzw. Beschichtungsstruktur gemäß der Erfindung, die die Herstellung
einer porösen
Beschichtung ermöglicht,
welche somit eine große
Austauschfläche
aufweist, gestattet eine starke Verbesserung der thermischen Austausche
zwischen dem Element aus supraleitendem Material, beispielsweise
dem Rohr oder Blech aus Niobium, und seiner äußeren Beschichtung. Im Fall
eines Hohlraums für
einen Beschleuniger ermöglicht
ein effizienter Wärmefluss die
Gewährleistung
einer thermisch stabilen Funktionsweise des Hohlraums ohne merkliche
Verschlechterung der HF-Eigenschaften, der elektrischen Beschleunigungsfelder
Eacc sowie des Qualitätsfaktors Q.
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Desgleichen
wird versucht, auf der Außenseite
der Beschichtung über
ein festes Material zu verfügen, das
eine geringe akustische Impedanz aufweist, um den Grenzflächenwiderstand
beim Heliumbad zu verringern. Aus diesem Grund kann vorteilhafterweise
eine Aluminiumschicht oder eine Schicht aus einem Material vom Epoxytyp über einer
Kupferschicht oder Wolframschicht aufgebracht werden.
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Übrigens
weist ein Material, welches den Kapitza-Widerstand verbessert, vorzugsweise
auch eine gute Wärmeleitfähigkeit
auf. Dies ist der Fall bei Aluminium, trifft aber nicht für Epoxyharze
zu.