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BEREICH DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Verfahren für
die Herstellung eines neuen Heteropolysaccharidkonjugats oder -komplex,
Gele davon und/oder eine Zusammensetzung, z.B. Lösungen, die eine anpaßbare Viskosität aufweisen,
die durch die Veränderung
der Konzentration des Heteropolysaccharidkonjugats oder -komplexes
und/oder der Ionenkonzentrationen, z.B. Kalzium, zubereitet werden;
und/oder ein Gel oder ein Sol, das ein Heteropolysaccharidkonjugat umfaßt; die
Synthese, Reinigung und Verwendung eines neuen Glykopolymers und/oder
Heteropolysaccharids und/oder Gels, einer Lösung und/oder eines Sols; und
insbesondere Verfahren für
die Herstellung eines Neo-Heteropolysaccharidkonjugats oder -komplexes,
das hierin als „Biodritin-Heteropolysaccharid" bezeichnet wird,
das ein Heteropolysaccharid aus kovalenten Bindungen zwischen mindestens
einem Glukosaminoglykan, z.B. Chondroitinsulfat-4 und/oder -6 und
mindestens einem Alginsäuresalz,
z.B. Natriumalginat, vorzugsweise über eine Kopplungsreaktion über ein
Verbindungsmolekül
wie Divinylsulfon umfaßt.
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Somit
betrifft die Erfindung insbesondere Verfahren für die Herstellung eines Biodritin-Heteropolysaccharids,
Gele davon und/oder einer Zusammensetzung, z.B. Lösungen,
die eine anpaßbare
Viskosität
aufweisen, hergestellt durch die Beeinflussung der Konzentration
des Biodritin-Heteropolysaccharids und/oder der Ionenkonzentrationen,
z.B. Kalzium; und/oder ein Gel oder ein Sol, das das Biodritin-Heteropolysaccharid
umfaßt;
die Synthese, Reinigung und die Verwendung des Biodritin-Heteropolysaccharids
als ein neues Glykopolymer und/oder ein Heteropolysaccharid und/oder
Gele, Lösungen und/oder
Sole, die Biodritin-Heteropolysaccharid
umfassen. Die Gele werden durch das Hinzufügen eines anorganischen Ions,
wie Kalziumionen, zu einem Biodritin-Heteropolysaccharid erhalten.
Sole können durch
die Behandlung eines Gels mit einem geeigneten Mittel, wie einem
Natriumsalz, z.B. Zitratsalzen oder Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA)
als Natriumsalz erhalten werden. Die Gele können eine veränderbare
Viskosität
durch die Veränderung
der Menge des Biodritin-Heteropolysaccharids
und/oder des anorganischen Ions, z.B. eines Kalziumions aufweisen;
und mit einer Kalziumionenmenge können unbegrenzte Gele erhalten
werden.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren Verfahren für die Herstellung einer Zusammensetzung,
die hierin als „Biodritin-Polymernetzwerk" bezeichnet wird, und
Verfahren und Formulierungen für
die Zubereitung eines Biodritin-Polymernetzwerks. Ein Biodritin-Polymernetzwerk
umfaßt
mindestens ein Glukosaminoglykan, z.B. Chondroitinsulfat-4 und/oder
-6 und mindestens ein Alginsäuresalz,
z.B. Natriumalginat, wobei mindestens einer von den Glukosaminoglykan
und dem Alginsäuresalz
quervernetzt ist. Und es betrifft Verfahren und Formulierungen für die Zubereitung
eines Biodritin-Polymernetzwerks, die das Mischen des Glucosaminoglykan
und des Alginsäuresalzes
und das Hinzufügen
mindestens eines Quervernetzungsmittels, z.B. eines anorganischen Ions,
umfaßt.
Beispielsweise wird ein Biodritin-Polymernetzwerk, von dem angenommen
wird, ohne notwendigerweise zu wünschen
durch eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, daß es ein
halbdurchdringendes Polymernetzwerk (s-IPN = „semi-interpenetrating polymer
network") ist, durch
das Hinzufügen anorganischer
Ionen zu einer Lösung
aus Glukosaminoglykan und einem Alginsäuresalz, z.B. durch Kalziumionen,
die zu einer Lösung
aus Chondroitinsulfat-4 und/oder -6 und Natriumalginat hinzugefügt werden
(wobei Natriumalginat quervernetzt ist und Taschen aus Chondroitinsulfat-4
und/oder -6 und/oder nicht-quervernetzten Natriumalginat aufweist)
gebildet.
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Natürlich kann
ein Biodritin-Polymernetzwerk, das mindestens ein Biodritin-Heteropolysaccharid
enthält,
durch die kovalente Bindung des Glucosaminoglykans und des Alginsäuresalz
in Gegenwart eines Biodritin-Polymernetztwerks erhalten werden,
zum Beispiel dadurch, daß ein
Biodritin-Polymernetzwerks einer Kopplungsreaktion unterzogen wird,
an der ein Verbindungsmolekül
beteiligt ist; beispielsweise durch die Bildung eines Netzwerks
durch das Hinzufügen
anorganischer Ionen zu einer Lösung
aus Glukosaminoglykan und einem Alginsäuresalz, z.B. durch Kalziumionen,
die zu einer Lösung aus
Chondroitinsulfat-4 und/oder -6 und Natriumalginat hinzugefügt werden
und das Aussetzen des Netzwerks gegenüber einer Kopplungsreaktion,
z.B. das Aussetzen des Netzwerks gegenüber einer Kopplungsreaktion,
an der Divinylsulfon beteiligt ist.
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Bei
der Zubereitung eines Biodritin-Heteropolysaccharids oder eines
Biodritin-Polymernetzwerks,
das ein Biodritin-Heteropolysaccharid umfaßt, wird eine Lösung aus
GAG, z.B. ein Chondroitinsulfat-4 und/oder -6 mit einem Alginat,
z.B. Natriumalginat, durch kovalente Bindung über eine Reaktion mit einem
Verbindungsmolekül,
wie Divinylsulfon verknüpft;
die Reaktion findet vorzugsweise im alkalischem Medium statt. Bei
der Ausführung
der Erfindung kann man ein Verfahren einsetzten, um die Kalziumbindungsstellen
des Alginats, die auch als „Eierkarton"-Stellen bezeichnet
werden, zu schützen,
so daß an
diesen Stellen während
der Verknüpfungsreaktion
mit dem Verbindungsmolekül,
z.B. Divivylsulfon, und GAG, z.B. Chondroitinsulfat, keine Reaktion auftritt.
Man kann auch ein Verfahren einsetzten, um die verbleibenden aktiven
Vinylgruppen in Biodritin nach dem Verknüpfen durch eine Reaktion mit
einem Alkanolamin, wie Ethanolamin, vorzugsweise bei alkalischem
pH zu entfernen. Und man kann ein Verfahren zur Reinigung des Biodritins
nach der Synthesereaktion einsetzten, das die Entfernung des Kalziums
nach der Synthesereaktion mit einem Molekül, das an Kalzium bindet oder
es konjugiert, z.B. EDTA vorzugsweise gefolgt durch eine Präzipitation(en)
mit einem Alkohol wie Ethanol beinhaltet.
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Die
Erfindung betrifft auch ein weiteres Verfahren, um ein Biodritin-Polymernetzwerk
herzustellen, das eine dehydrothermale Quervernetzung eines Gemisches
der Polymere, die ein Biodritin-Heteropolysaccharid bilden, umfaßt. Die
dehydrothermale Reaktion kann die eines trockenen Kuchens, wie GAG, z.B.
Chondroitinsulfat und Alginat, z.B. Natriumalginat umfaßt, sein.
Der Kuchen kann durch das Gefriertrocknen einer Lösung, die
Chondroitinsulfat und Natriumalginat in den richtigen Konzentrationen
enthält, hergestellt
werden. Die Kalziumbindungsstellen des Alginats können vor
der dehydrothermalen Behandlung durch das Hinzufügen von Kalziumionen, um an die „Eierkarton"-Stellen des Alginats
zu binden, geschützt
werden. Das Kalzium kann aus dem „Eierkarton"-Komplexen durch
die Behandlung des dehydrothermalen Reaktionsprodukts mit einem
Material, das mit Kalzium komplexiert oder konjugiert oder daran
bindet, z.B. Natrium-EDTA, entfernt werden. Die Reinigung kann wie
oben diskutiert sein.
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Für die Erleichterung
der Bezugnahme können
Biodritin-Polymernetzwerke und Biodritin-Heteropolysaccharide auch als „Biodritin" oder „Biodritin-Produkte" bezeichnet werden.
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Eine
bedeutende Verwendung von Biodritin-Produkten und/oder Produkten,
die davon abgeleitet sind, besteht bei Anwendungen, bei denen die Biokompatibilität mit Wirtsgeweben
und/oder die Immunisolierung Probleme darstellen, beispielsweise bei
der Zelleinkapslung wie bei der Immunisolation durch Mikroeinkapslung
von Langerhansschen Inselzellen für die Kontrolle von Diabetes
oder von anderen Zelltypen oder Geweben. Ein Biodritin-Gel, das aus
Biodritin-Heteropolysaccharid gebildet wird oder das aus einem Biodritin-Polymernetzwerk
besteht (z.B. ein Gel, das mindestens ein Glukosaminoglykan, z.B.
Chondroitin-4 und/oder -6 und mindestens ein Alginsäuresalz
umfaßt,
wobei mindestens ein Glukosaminoglykan und ein Alginsäuresalz
quervernetzt sind, und das Glukosaminoglykan und das Alginsäuresalz
optional (und vorzugsweise) kovalent gebunden sind, vorzugsweise über eine
Reaktion, die ein Verbindungsmolekül, wie ein Divinylsulfon, beinhaltet
und die Quervernetzung nach der kovalenten Bindung oder davor ausgeführt werden
kann; im allgemeinen ein Biodritin-Produkt oder ein Produkt aus
einer Reaktion mit Biodritin) kann verwendet werden, um Perlen oder
Mikrokapseln, die Zellen oder Gewebe für die Implantation enthalten,
zu bilden. Und somit betrifft die Erfindung solche Perlen oder Mikrokapseln
und Verfahren für
die Herstellung und die Verwendung solcher Perlen oder Mikrokapseln.
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Die
Biodritin-Produkte und/oder Produkte davon können auch „gestrichen", gesprüht oder
auf oder oben auf Wunden, zum Beispiel auf chirurgischen Wunden
oder Nähten
angewendet werden, und können
verwendet werden, um Operations-, Überwachungs- oder andere Ausrüstungsgegenstände zu beschichten,
um eine lokale Reaktion, Verletzung oder Irritation zu vermeiden.
Der Fachmann kann diese ohne unzumutbare Experimente unter Berücksichtigung
der hierin enthaltenen Offenbarung und der Kenntnis im Stand der
Technik und typischen Faktoren, wie Alter, Geschlecht, Gewicht,
Zustand des Patienten etc. oder der Natur der zu beschichtenden
Ausrüstung,
anwenden. Die Biodritin-Produkte und/oder Produkte davon dienen
als Matrixmaterial für
das unterstützen
von Zellen für
die Kultivierung oder für
andere Anwendungen, in denen die Zellen einen suspendierten oder
nicht-aggregierten Zustand bewaren müssen. Demgemäß betrifft
die Erfindung „Farben", Sprays und Matrizen,
die Biodritin-Produkte und/oder Produkte davon umfassen, und Verfahren
für deren
Herstellung und Verwendung.
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Das
neue Heteropolysaccharid, das gemäß der Erfindung hergestellt
wird, und Produkte davon, sowie das halbdurchdringende Polymernetzwerk, d.h.
das Biodritin-Heteropolysaccharid und Produkte davon und das Biodritin-Polymernetzwerk
benutzen: die Biokompatibilität
von Glukosaminoglykanen (GAG) vorzugsweise einer besonderen Gruppe
der Glukosaminoglykane nämlich
denen, die keine definierte Zellbindungseigenschaften aufweisen,
vorzugsweise Chondroitinsulfat-4 und/oder -6, hierin als CIS bezeichnet;
und die wünschenswerten
Eigenschaften von Algenpolysacchariden und/oder Alginsäure, vorzugsweise
in der Form eines Salzes der Alginsäure, z.B. M+-Alginat-, wobei M ein Kation, wie ein Metallkation
bedeutet, das als ein stoichiometrisches Gegenion dient, um die
negativen Ladungen des Alginations auszugleichen, z.B. ein Metall
der Gruppe I wie Natrium, Lithium oder andere Kationen, z.B. organische
und komplexe Kationen, zum Beispiel Ammonium. Vorzugsweise ist das
Gegeni on Natrium und das Salz der Alginsäure ist Natriumalginat, das
dazu in der Lage ist in der Gegenwart von Kalziumionen unbegrenzte
Gelnetzwerke zu bilden.
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Die
Chondroitinsulfate-4 und -6 sind bevorzugt, da sie dazu in der Lage
sind, aufgrund der folgenden Charakteristika eine Biokompatibilität zu verleihen:
ihrer Allgegenwart in tierischen Geweben als Bestandteile der extrazellulären Matrix
oder ihrer Verknüpfung
mit Proteinen auf Zelloberflächen,
das Fehlen einer Immunogenität;
und ihrer scheinbaren Unfähigkeit
spezifisch an bekannte Rezeptoren oder Zelltypen zu binden. Diese
Eigenschaften gekoppelt mit der Bildung einer kovalenten Bindung
und mit den Gelbildungseigenschaften von Salzen der Alginsäure bilden
die Grundlage für
die vorliegende Erfindung. Obwohl Alginat in Zell- und Gewebeeinkapplungsstudien
verwendet wird, gibt es im Hinblick auf das Ausmaß seiner
Biokompatibilität
(deVos et al., 1996) eine beträchtliche
Diskussion. Die vorliegende Erfindung räumt diese Hindernisse durch
die Verknüpfung
von Alginat und CIS durch stabile chemische Bindung oder in physikalischen
Gelen, z.B. in halbdurchdringenden Polymernetzwerken in einem solchen
Maße aus,
daß die
gewünschten
Eigenschaften jedes einzelnen bewahrt werden können und nützlich werden.
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Somit
betrifft die Erfindung im allgemeinen Verfahren zur Herstellung
eines Heteropolysaccharids, vorzugsweise aus der kovalenten Bindung
zwischen mindestens einem Glukosaminoglykan, z.B. Chondroitinsulfat-4
und/oder -6 und mindestens einem Alginat oder einem Alginsäuresalz,
z.B. einem das Gele bildet, wie unbegrenzte Gele in der Gegenwart
von Kalziumionen beispielsweise Natriumalginat, vorzugsweise mit
einer Kopplungsreaktion mit einem Verbindungsmolekül, z.B.
DVS.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren Verfahren für die Herstellung einer Formulierung,
die mindestens ein Alginat und Glukosaminoglykan, z.B. Chondroitinsulfat-4
und/oder -6 vermischt in einer Lösung und
polymerisiert oder quervernetzt umfaßt, um ein physikalisches Gel
oder ein Polymernetzwerk durch das Hinzufügen eines Polymerisierungs-
oder Quervernetzungsmittels, z.B. Kalziumionen, zu bilden; z.B.
ein Gel oder ein Polymernetzwerk, das ein halbdurchlässiges Polymernetzwerk
ist. Somit betrifft die Erfindung Verfahren für die Herstellung einer Formulierung,
umfassend ein Gel oder Verfahren für die Herstellung eines Polymernetzwerks
aus der Polymerisierung oder Quervernetzung eines Gemisches, das
mindestens ein Alginat und mindestens ein Glukosaminoglykan umfaßt; beispielsweise
eine Formulierung umfassend ein Gel oder ein Polymernetzwerk durch
das Hinzufügen
von Kalziu mionen zu einem Gemisch, das mindestens ein Alginat und
mindestens ein Glukosaminoglykan umfaßt.
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Die
Erfindung betrifft auch Verfahren für die Herstellung einer Formulierung,
umfassend ein Gel aus der kovalenten Bindung und Quervernetzung und
der Polymerisierung eines Gemisches, das mindestens ein Alginat
und mindestens ein Glukosaminoglykan umfaßt; beispielsweise ein Gel
aus dem Hinzufügen
von Kalziumionen zu den erfindungsgemäßen Heteropolysaccharid oder
einem Gel aus dem Unterziehen eines erfindungsgemäßen Gels oder
Polymernetzwerks, einer Kopplungsreaktion wie einer Kopplungsreaktion,
die eine Verbindungsmolekül,
wie DVS beinhaltet. Die letztere Sorte Gel weißt aufgrund der Verknüpfungen
durch eine kovalente Bindung über
das Verbindungsmolekül
und die dieser vorausgehenden Quervernetzung oder Polymerisierung
ein stabilisiertes Netzwerk auf.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren Verfahren für die Herstellung einer Formulierung,
die eine Kombination (Gemisch) des erfindungsgemäßen Heteropolysaccharids und/oder
Gels davon und eine erfindungsgemäße Formulierung oder ein Gemisch
der erfindungsgemäßen Formulierung,
z.B. ein Gemisch der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Gele, umfaßt.
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Daher
betrifft die Erfindung noch allgemeiner:
Verfahren für die Herstellung
einer Zusammensetzung, die mindestens ein Glukosaminoglykan und mindestens
ein Alginat umfaßt,
wobei das mindestens eine Glukosaminoglykan und/oder das Alginat quervernetzt
oder polymerisiert ist (sind), z.B. ist das Alginat quervernetzt
oder polymerisiert, beispielsweise durch das Hinzufügen eines
anorganischen Salzes, wie eines Kalziumsalzes; oder
das mindestens
eine Glukosaminoglykan und das Alginat sind kovalent gebunden, z.B.
mittels einer Kopplungsreaktion, die ein Verbindungsmolekül, wie DVS,
beinhaltet oder das mindestens eine Glukosaminoglykan und/oder das
Alginat sind quervernetzt oder polymerisiert, z.B. ist das Alginat
quervernetzt oder polymerisiert, beispielsweise durch das Hinzufügen eines
anorganischen Salzes, wie eines Kalziumsalzes, und das mindestens
eine Glukosaminoglykan und das Alginat sind kovalent gebunden, z.B. mittels
einer Kopplungsreaktion, die ein Linkermolekül, wie DVS, beinhaltet und
die kovalente Bindung kann vor der Quervernetzung oder der Polymerisierung
oder umgekehrt durchgeführt
werden; und
Gele, die Zusammensetzungen umfassen; Gemische
solcher Gele oder von mindestens einem solchen Gel und mindestens
einer solcher Zusammensetzung; und
Verfahren für die Herstellung
solcher Zusammensetzung und Gele; und
Verfahren für die Verwendung
solcher Zusammensetzung und Gele umfassend die Verwendung als „Farben", Sprays, Matrizen,
Perlen, Mikrokapseln; und
Produkte, die die Zusammensetzung
oder das Gel umfassen, z.B. „Farben", Sprays, Matrizen,
Perlen, Mikrokapseln.
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Eine
Biodritin-Heteropolysaccharidlösung wird
durch das Tropfen der Lösung
in eine Kalziumchloridlösung
zu Gelmikrokapseln umgewandelt. Eine Biodritin-Heteropolysaccharidlösung wird durch das In-Kontakt-bringen
des Biodritin-Heteropolysaccharids
und der Kalziumchloridlösung
zu einem Block jeder gewünschten
Form modelliert und somit durch das Gelieren des Biodritins in den
Formen der gewünschten
Gestalt, so daß die
Gestalt des Gels wie gewünscht
verändert
werden kann. Die Gelmikrokapseln oder der Block können darin
Langerhanssche Inselzellen aufweisen.
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Biodritin
kann auch in eine „Spaghetti"-ähnliche Struktur geformt werden,
die durch die Extrusion einer Biodritin-Heteropolysaccharidlösung über einen
Faden, z.B. durch eine zylindrische Katheterröhre, die innen ein Baumwoll-
oder chirurgischen Faden enthält,
hergestellt werden. Die Biodritin-Lösung wird zusammen mit dem
Faden in eine Lösung
extrudiert, die Kalziumionen enthält, wobei sich unmittelbar
ein Gel bildet, das den Faden enthält. Das Gel wird dann in einer
Kalziumionenlösung
reifen gelassen. Man kann dann eine schützende äußere Schicht, zum Beispiel
aus Poly-Lysin/Biodritin über
den Biodritin-Spaghetti bilden, um der Vorrichtung eine begrenzte
Permeabilität
zur Verfügung
zu stellen. Die Strukturierung der Spaghettivorrichtung erfolgt
durch den Faden im Inneren und setzt sich davon weiter in den umgebenden
Gelzylinder, zum Beispiel durch laterale Verlängerung des Fadens oder durch
die, die auf der Oberfläche
des Fadens durch das Kratzen beispielsweise durch eine Messerschneide
hervorgerufen werden, fort.
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Eine
Biodritin-Spaghettischnur kann für
die Implantation von Zellen oder darin enthaltenen Geweben zum Beispiel
von den lateralen Verlängerungen
verwendet werden; oder mehr als eine Biodritin-Spaghettischnüre kann
unter Zusammenbinden an jedem Ende verwendet werden. Die Schnüren können des
weiteren in ein biokompatibles Material eingeführt werden, so daß die Biodritin-Spaghettischnüre gegenüber den
mechanischen Belastungen der Implantation geschützt sind. Und diese Schnürenvorrichtungen
können
als Mittel für
die Implantation von Zellen oder Geweben in Menschen oder Tieren
für die
Verhinderung oder Behandlung von Erkrankungen verwendet werden,
wie das für
Langerhanssche Inselzellimplantate für die Diabetes-Behandlung der
Fall ist.
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Der
Fachmann kann eine Zusammensetzung, die Zellen, wie Inselzellen
enthält,
ohne unangemessene Experimente unter Berücksichtigung der typischen
Faktoren, wie dem Alter, dem Geschlecht, dem Zustand etc. des Patienten
und der Rate der Sekretion des gewünschten Expressionsprodukts
der Zellen, z.B. Insulin (siehe auch USSN 08/417,652, die am 5.
April 1995 eingereicht wurde, hierin durch Verweis aufgenommen)
transplantieren.
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Somit
betrifft die Erfindung diese Produkte und Verfahren für deren
Herstellung und Verwendung.
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Analoge
Verfahren können
verwendet werden, um Produkte aus Biodritin-Polymernetzwerken herzustellen; und
die Erfindung bezieht sich demgemäß auf diese Produkte und Verfahren
für deren
Herstellung und Verwendung.
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Im
Hinblick auf Glukosaminoglykane, wie Heparansulfat, Heparin und
Hyaluronsäure
sind diese für
die Erfindung nicht bevorzugt, da sie definierte Zellbindungseigenschaften
aufweisen können.
Im Hinblick auf ein Material, das definierte Zellbindungseigenschaften
aufweist, die es für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung ungeeignet machen,
bindet die Hyaluronsäure
spezifisch an CD-44, der auch als „Lymphozytenzielrezeptor" (Hermes-Antigen) oder „Haupt-Hyaluronsäurerezeptor
von Säugetierzellen" (Aruffo et al.,
1990) bekannt ist. CD-44 wird auf den Oberflächen der meisten Säugetierzellen, auf
hämatopoietischen
Nagetier- und Primatenzelltypen, auf Fibroblastoiden, auf neuralen
und Muskelzellen (Rosenmann and St. John, 1993) exprimiert. Die
Hyaluronsäure
bindet auch an Versican, einem großen Proteoglykan, das durch
Fibroblasten sekretiert wird, das die Zelladhäsion durch die Interak tion mit
Bestandteilen der extrazellulären
Matrix und Zelloberflächenglykoproteinen
fördert
(Zimmermann, 1993).
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Des
weiteren ist es im Hinblick auf die Verwendung von Materialien,
die ungewünschte
definierte Zellbindungseigenschaften aufweisen, für Heparin
auch nicht bevorzugt in der Zusammensetzung mit Alginat verknüpft zu sein,
aufgrund seiner gut bekannten Inhibition des Blutverklumpungsmechanismus.
Heparansulfat ist aufgrund seiner Teilnahme an Zell-Zelladhäsionsmechanismen
auch nicht bevorzugt. Heparansulfat ist mit einem Membrangebundenen
Proteoglykan, das NCAM (Neurales Zelladhäsionsmolekül) bindet, verknüpft, wodurch
die homophile Zelladhäsion
gefördert
wird (Cole et al., 1986). Die Heparansulfat-Bindungsdomäne des Fibronectins ist für die Bindung
von Neuronen, Lymphozyten und anderen Zelltypen an Fibronectin im
Prozeß der Zell-Zelladhäsion verantwortlich
(Liao, et al., 1988). Des weiteren sind Heparansulfatproteoglykane,
die auf Zelloberflächen
und in der extrazellulären
Matrix gefunden werden, Bindungsstellen für den basischen Fibroblastenwachstumsfaktor
(bFGF) (Moscatelli et al., 1988).
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In
dem so etabliert wurde, daß CIS
für die Verwendung
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung das wünschenswerteste Glukosaminoglykan ist,
bilden sich die erfinderischen Heteropolysaccharide, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden, aus den stabilen kovalenten chemischen
Bindungen zwischen Strukturen aus mindestens einem Alginsäuresalz,
z.B. Natriumalginat, und mindestens einem Glukosaminoglykan, z.B.
CIS beispielsweise durch eine Kopplungsreaktion mit Divinylsulfon
DVS. Diese Reaktanten können
ein neues neo-Heteropolysaccharidkonjugat, das die gewünschten
Eigenschaften für
die Verwendung der Zell- und Gewebebiologie aufweist, erzeugen wenn immer
Biokompatibilität
oder Immunisolation entscheidene Probleme darstellen. In derselben
Weise kann ein halbdurchdringendes Polymernetzwerk durch das Mischen
von CIS und Alginat mit den gewünschten
Konzentrationen und durch die Bildung eines Gels durch das Hinzufügen von
Kalziumionen hergestellt werden, daß zu den erfindungsgemäßen Heteropolysacchariden ähnliche
Eigenschaften und Vorteile aufweist.
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Somit
betrifft die Erfindung mindestens zwei Verfahren.
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Erstens
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Herstellung eines Heteropolysaccharids
zur Verfügung,
das die kovalente Bindung mindestens eines Glukosaminoglykans, z.B.
CIS oder mindestens eines Alginsäuresalzes,
z.B. Natriumalginats vorzugsweise durch eine Kopplungsreaktion mit
einem Verbindungsmolekül,
z.B. DVS umfaßt,
so daß die
Kalziumbindungsstellen im Alginat während der Kopplungsreaktion
bewahrt und/oder konserviert werden. Diese Stellen stellen die Flexibilität der Verwendung
des Heteropolysaccharids als Sol oder als Gel der gewünschten
Stärke
oder als eine Zusammensetzung, die eine anpaßbare Viskosität aufweist,
zur Verfügung;
und die vorliegende Erfindung betrifft solche Produkte aus dem Heteropolysaccharid
und ein Verfahren für
deren Herstellung und Verwendung, z.B. durch das In-Kontakt-bringen mit
Ionen, wie Kalziumionen, um ein Gel beispielsweise als unbeschränktes Gel
herzustellen.
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Das
zweite Verfahren bildet ein physikalisches Gel, z.B. vom Typ des
Halb-Durchdringungspolymernetzwerktyps
durch das Hinzufügen
eines Polymerisierungs- oder Quervernetzungsmittels, z.B. Kalziumionen
zu einer Lösung,
die sowohl mindestens ein Alginat als auch mindestens ein Glukosaminoglykan,
z.B. Chondroitinsulfat-4 und/oder -6 enthält. Dieses Gel kann eine Zusammensetzung
sein, die variiert werden kann, um für spezifische Anwendungen geeignet
zu sein. Das erfindungsgemäße s-IPN-Gel
ist stabil und wird durch die Komplexierung von Kalziumionen mit
Polyguluronblöcken
des Alginats, um „Eierkarton"-Strukturen zu bilden,
die das Gel stabilisieren, gebildet. Des weiteren kann innerhalb
der gerade ausgeführten
Prinzipien eine weitere Formulierung durch die geeignete Kombination
der oben beschriebenen Formulierungen zubereitet werden, in dem
eine gegebene Menge des kovalent gebundenen Heteropolysaccharidkonjugats
in Lösung mit
Alginat und CIS gemischt wird, wobei zu der Lösung Kalziumionen hinzugefügt werden,
um ein Gel zu bilden.
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Gleichermaßen kann
eine andere Formulierung zubereitet werden, indem das erfindungsgemäßen Gel
einer Verknüpfungsreaktion
unterzogen wird, um Glukosaminoglykan- und Alginat-Einheiten miteinander
kovalent zu verknüpfen,
zum Beispiel indem ein Gel einer Kopplungsrekation, die ein Verbindungsmolekül, wie DVS,
beinhaltet, unterzogen wird.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren die Verwendungen von Gelen und Zusammensetzungen, die
zu Gelen geformt werden können,
insbesondere zu biokompatiblen Gelen, wie in „Farben", Sprays, Matrizen, Perlen und Mikrokapseln
und ähnlichem, die
auch neue Verwendungen wie ein „Spaghetti"-ähnliches
Material umfassen, das ein Rückrat,
z.B. eine Naht oder einen Faden, der damit verbunden ein gewünschtes
Material, z.B. Zellen aufweist, die mit dem Rückrat verbunden sind und ein
erfindungsgemäßes Gel,
das das Rückrat
zum Beispiel in einer zylindrischen Weise umgibt.
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Dokumente
sind in dieser Offenbarung mit einem vollem Zitat für jedes
erscheinen zitiert. Diese Dokumente betreffen den Stand der Technik,
den diese Erfindung betrifft.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Zellen
und Gewebe können
durch drei grundlegende Verfahren immobilisiert und immunisoliert
werden: In extravaskulären
Kammern isoliert aber im Weg des Blutstroms, in kugelförmigen Dispersionen
oder Mikrokapseln und innerhalb von Mikrokapseln. Unter Verwendung
dieser Verfahren ist eine Vielzahl von Zellen und Geweben verschiedener Tiere
immunisoliert worden und in Tiere für die Entwicklung therapeutischer
Systeme implantiert worden (übersichtsartig
dargestellt durch Christenson et al. (1993)). Tatsächlich sind
zukünftige
Anwendungen immunisolierter Zelltherapie für Erkrankungen oder Zustände, wie
Diabetes, Hämophilie,
Leberversagen, Alzheimer-, Parkinson- und Huntington-Erkrankungen,
affektive Erkrankungen, Leberversagen und Fertilitätsproblemen
vorausgesehen worden (Christenson et al., 1993). Eine vollständige Übersicht über die
Fragen, die mit der Verkapslung und Immunisolierung verknüpft sind,
wird in einem aktuellen von Goosen (1993) editierten Buch dargestellt.
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Im
Falle von Diabetes mellitus ist nach Alternativen zu täglichen
Insulininjektionen für
die Kontrolle der Typ-I-Diabetes oder der Insulin-abhängigen Diabetes
mellitus (IDDM = „insulin-dependent
diabetes mellitus")
gesucht worden. Diese umfaßten
Pankreastransplantate, Pumpen um Insulin durch ein kontrolliertes
Programm zu verabreichen und kürzlich
die Transplantation von Langerhansschen Inseln. Ein Überblick über Implantate
für eine
langanhaltende Freisetzung, für
die Insulinverabreichung, ist publiziert worden (Wang, 1991).
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Mehrere
Wissenschaftler haben verschiedene Ansätze vorgeschlagen, um das Inselzellgewebe von
dem Angriff des Wirts nach der Transplantation zu schützten. Diese
umfaßten
die Einkapslung von Inselzellen in verschiedene Materialien, so
daß das Insulin
sekretiert werden kann, aber die β-Zellen
in dem Inselgewebe vom Wirt immunologisch isoliert sind. Polysaccharide
sind vorgeschlagen worden, um Membranen zu bilden, wie das der Fall
für Agarose durch
Howell et al. (1982) ist oder Alginat durch Tze und Tai (1982).
Die verwendeten Mate rialien umfassen synthetische Polysäuren und
Polybasen, Gelatine und Polyaminosäuren (Young et al., 1989) sowie verschiedene
Polysaccharide: chemisch modifiziertes Dextran, um polyionisch verbundene
Kapseln zu bilden (Lim und Hall, 1988, PCT Int. Anmel. WO 8,800,327),
Einschluß in
Alginat gefolgt von der Stabilisierung mit Polylysin und Alginat
(Chang und Wong, 1992,
US 5,084,350 )
sowie die Kombination von Chitosan und Carboxymethylzellulose, um
Kapseln kontrollierter Permeabilität zu bilden (Shioya und Hirano,
1990
US 5,089,272 ).
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Zusätzlich zeigte
eine kürzliche
Arbeit, die sich mit der Regeneration von Haut in Kultur beschäftigte,
die Bedeutung der Rolle von GAG in dem Prozeß in Studien auf, bei denen
Gemische aus Kollagen und GAG als Träger verwendet wurden (Murphy et
al., 1990; Yannas et al., 1990). In gleicher Weise erzeugten Keratinozyten
und Fibroblasten, die auf einem Nylonnetz wuchsen, eine Dermis-ähnliche
Matrix, die Proteoglykane enthielt (Slivka et al., 1993).
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Die
Bedeutung der extrazellulären
Matrixbestandteile für
die normale Entwicklung des Hautsystems unterstützt eine Grundlage der vorliegenden
Erfindung, z.B. das fremde Moleküle
kombiniert oder mit bestimmten GAGs strukturiert, z.B. vorzugsweise CIS,
im Falle dieser Erfindung ideale Schutzmaterialien bei der Transplantation
oder Implantation von Zellen oder Geweben menschlichen oder tierischen Ursprungs,
zum Zwecke der Behandlung oder der Kontrolle einer Erkrankung, darstellen.
Der vorherige Stand der Technik versäumt es jedoch, die bestimmten
Heteropolysaccharidpolymernetzwerke und Produkte davon und Prozesse
und Verwendungen dieser Erfindung zu lehren oder nahezulegen.
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Des
weiteren sind sie wesentliche Bestandteile der extrazellulären Matrix
in Bindegeweben, von Zellmembran und der Endothelauskleidung und
das gesamte Vorhandensein der GAGs zeigt deren Wichtigkeit bei der
Matrixbildung und -verlängerung
bei Zell-Matrix und Zell-Zellwechselwirkungen
auf. Obwohl die GAGs in Organismen in erster Linie mit Proteinen
verknüpft
als Proteoglykane auftreten, ist gezeigt worden, daß nur der
Proteinteil immunogen ist; das Glukosaminoglykan, z.B. die CIS-Komponente, ist
selbst nicht immunogen (Hirschmann und Dziewiatkowski, 1966; Loewi
und Muir, 1965).
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Die
Verwendung von GAG mit einem Alginatsalz, beispielsweise GAG-Alginatbiomolekülen, z.B. über eine
Kopplungsreaktion mit einem Verbindungsmolekül, um ein Heteropolysaccharidkonjugat
und Produkte davon zu bilden und Verfahren und Verwen dung der Erfindung
sind bisher nicht gelehrt oder nahegelegt worden. Darüber hinaus
ist die Bildung eines Polymernetzwerks, z.B. eines halbdurchdringenden
Polymernetzwerks, beruhend auf den zwei Bestandteilen Alginat und
GAG, z.B. CIS, das durch das Hinzufügen von Ionen wie anorganische
Ionen, z.B. Kalziumionen, in eine Gel-Form gebracht werden, nicht
im Stand der Technik gelehrt oder nahegelegt worden. Es ist auch
kein Polymernetzwerk, das ein Heteropolysaccharid, das aus der Kopplung
von GAG-Alginat entstanden ist, das in einem GAG-Alginatpolymernetzwerk
vorhanden ist, umfaßt,
vorher gelehrt oder nahegelegt worden.
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Im
Falle der Diabetes wird die Ernsthaftigkeit des Interesses daran,
den besten Weg für
die Verwendung von Inselzellen bei der Transplantation zu entdecken
durch zwei kürzlich
veröffentlichte
Publikationen demonstriert, von denen die eine von der Lagerung
und Konservierung von Inseln (Jindal und Gray, 1994) und die andere
von der Wirkung von Prednison auf die Inselautotransplantatfunktion
(Rodrigues Rilo et al., 1994) handelt.
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Das
U.S. Patent Nr. 4,409,331 von Lim betrifft die Verkapslung von Inseln
in einem polymeren Material, das aus Alginat und Polylysin gebildet
wurde; Lim und Sun (1980) diskutieren die Mikroeinkapslung von Inseln,
um eine bioartifizielle Bauchspeicheldrüse zu bilden. Chitosanmikrokugeln
wurden entwickelt, die an die GAG-Rezeptoren auf Zelloberflächen binden
(Gallo et al. U.S. 5,129,877). Die Kollagen-GAG-Mikrokapseln wurden
als Arzneistoffverabreichungssysteme vorgeschlagen, um antimikrobielle
Mittel zu verabreichen (Rase et al. U.S. 5,169,631). Polyacrylate
wurden auch als Einkapslungsmaterialien entwickelt und sind auch
mit Alginat copolymerisiert worden wie durch Stevenson und Sefton
(1993) diskutiert. Die Verwendung von GAG mit einem Alginatsalz,
von GAG-Alginatbiomolekülen,
z.B. in einem physikalischen Gemisch oder über eine Kopplungsreaktion
mit einem Verbindungsmolekül
gebunden, um ein Heteropolysaccharid oder ein physikalisches Netzwerk
zu bilden, z.B. ein s-IPN, ein Gel und Produkte davon und Verfahren
und Verwendungen der Erfindung sind nicht gelehrt oder nahe gelegt.
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Es
wird jedoch betont, daß zuvor
im Stand der Technik GAG nicht als wichtiges Biokompatibilitätsmittel
zwischen einer fremden chemischen Struktur oder Vorrichtung und
einem Wirtsorganismus, insbesondere einer Zusammensetzung mit einem
Alginat gewirkt hat.
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Die
Synthese und die Eigenschaften von Glykokonjugaten sind in einem
Buch, das durch Lee und Lee (1994) editiert wurde, übersichtsartig
dargestellt. Die neuen hierin beschriebenen Strukturklassen gehören zu einer
Gruppe von Glykopolymeren, die durch Verknüpfung zweier verschiedener
natürlicher
Heteropolysaccharide durch Reaktion mit einer nicht-natürlichen
Verknüpfung,
z.B. Divinylsulfon, gebildet werden. Diese neue Klasse die Liste
der neo-Glykokonjugate,
die durch Magnusson et al. (1994) zusammen gestellt wurde, unter
der Überschrift „Glykopolymere
mit Gel-bildenden Eigenschaften" aufgenommen
werden.
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Auf
der anderen Seite gehört
das physische Gel, das durch das Hinzufügen von Kalziumionen zur Lösung, die
veränderlicher
Konzentrationen von GAG, z.B. CIS und Alginat enthalten gebildet
wird, zu der Gruppe von Polymeren, die als halbdurchdringende Polymernetzwerke
bekannt sind, welche kürzlich
durch LaPorte (1997) diskutiert wurden. In dieser Kategorie wird
ein Polymertyp durch einen zweiten Polymertyp verstrickt und gefangen,
der quervernetzt ist, um die Struktur zu stabilisieren.
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Daß die Zusammensetzungen
der Erfindung jedoch als „Glykopolymere
mit Gel-bildenden Eigenschaften" oder
als „Polymernetzwerk", z.B. „ein halbdurchdringendes
Polymernetzwerk",
charakterisiert werden können,
bedeutet nicht, daß die
Erfindung bisher gelehrt oder nahegelegt wurde.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren für die Herstellung eines neuen
Heteropolysaccharidkonjugats oder -komplexes, von davon abgeleiteten
Gelen und/oder Solen und für
die Synthese, Reinigung und Verwendung des neuen Glykopolymers und/oder
Heteropolysaccharids und/oder von Gelen, Lösungen und/oder Solen, die
hierin als Biodritin bezeichnet werden, zur Verfügung. Das Heteropolysaccharid
wird vorzugsweise durch kovalente Bindung zwischen mindestens einem
Glukosaminoglykan, z.B. Chondroitinsulfat-4 und/oder -6 und mindestens
einem Alginsäuresalz,
z.B. so daß ein
Gel und/oder ein Sol zum Beispiel in der Gegenwart eines geeigneten
Gegenions, z.B. Kalziums, gebildet wird.
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Eine
weitere Formulierung, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, verbindet die zwei Polysaccharide Alginat
und GAG, z.B. CIS, in wäßrigen Lösungen,
die variable Konzentrationen jedes Bestandteils aufweisen durch
die Bildung eines Gels des Halbdurchdringungs-Polymernetzwerktyps durch
das Hinzufügen
eines Quervernetzungs- oder Polymersierungsmittels, z.B. von Kalziumionen.
Eine dritte Formulierung verbindet die zwei Konzepte in derselben
Zubereitung in geeigneten Proportionen, die durch den Fachmann ohne
unzumutbare Experimente auf Grundlage dieser Offenbarung und dem Wissen
im Stand der Technik bestimmt werden können.
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Daher
stellt die Erfindung Verfahren für
die Herstellung einer Zusammensetzung zur Verfügung, die mindestens ein Glukosaminoglykan,
z.B. CIS und mindestens ein Alginat, z.B. Natriumalginat umfaßt, wobei:
das
mindestens eine Glukosaminoglykan und/oder das Alginat quervernetzt
oder polymerisiert sind, z.B. das Alginat ist quervernetzt oder
polymerisiert beispielsweise durch das Hinzufügen eines anorganischen Salzes,
wie ein Kalziumsalz; oder
das mindestens eine Glukosaminoglykan
oder Alginat kovalent gebunden sind, z.B. mittels einer Kopplungsreaktion
an der ein Linkermolekül
wie DVS beteiligt ist; oder
das mindestens eine Glukosaminoglykan
und/oder das Alginat quervernetzt oder polymerisiert sind; z.B. das
Alginat beispielsweise durch das Hinzufügen eines anorganischen Salzes
wie ein Kalziumsalz quervernetzt oder polymerisiert ist; und
das
mindestens eine Glukosaminoglykan und das Alginat kovalent gebunden
sind, z.B. mittels einer Kopplungsreaktion an der ein Verbindungsmolekül wie DVS
beteiligt ist und die kovalente Bindung vor dem Quervernetzen oder
der Polymerisierung oder anders herum durchgeführt worden ist; und
Gele,
die diese Zusammensetzung umfassen, Gemische solcher Gele oder von
mindestens einem solchen Gel und mindestens einer solchen Zusammensetzung;
und
Verfahren für
die Herstellung solcher Zusammensetzungen und Gele; und
Verfahren
für die
Verwendung solcher Zusammensetzungen und Gele, die „Farben", Sprays, Matrizen, Perlen,
Mikrokapseln umfassen; und
Produkte, die die Zusammensetzung
oder das Gel, z.B. „Farben", Sprays, Matrizen,
Perlen, Mikrokapseln umfassen.
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Die
Zusammensetzung kann durch das Mischen von 0,5% bis 5,0% z.B. 1%
bis 3% nach Gewicht oder Volumen des Alginats z.B. Natriumalginats
und etwa 1,0% z.B. 1,5% oder 2,0% bis zu 20% zu 30% z.B. 25% nach
Gewicht oder Volumen des GAG, z.B. CIS erhalten werden. Das bedeutet
im allgemeinen, daß bei
der Bildung der Zusammensetzungen das Alginat zu GAG-Verhältnis 0,5:30
betragen kann, aber vorzugsweise ist drei-(3)- bis vier-(4)-mal
mehr GAG als Alginat (nach Gewicht oder Volumen) vorhanden, d.h.
ein bei der Bildung der Zusammensetzung bevorzugtes Alginat zu GAG-Verhältnis ist
1:3 bis 1:4. Die Alginate sind in veränderlicher Viskosität, z.B.
hoher Viskosität,
mittlerer Viskosität
erhältlich.
Alginate mit mittlerer Viskosität
sind bevorzugt, da Alginate hoher Viskosität zu festeren Perlen führen können. Des
weiteren kann die Menge des bei der Bildung der Zusammensetzung
verwendeten Alginats durch die Viskosität des Alginats beschränkt werden;
wobei ein Alginat mittlerer Viskosität mit 5% Alginat nach Gewicht
oder Volumen recht viskos ist. Des weiteren kann der Fachmann ohne
weiteres erkennen, daß das
Volumen und die Viskosität
oder Härte
der Zusammensetzungen, Gele und der Produkte davon z.B. Perlen etc.
ohne unzumutbare Experimente durch die Variation der Menge des GAG,
z.B. CIS und des Alginats, z.B. Natriumalginats variiert werden
können.
Beispielsweise wird, wenn eine weichere Zusammensetzung, ein Gel
oder ein Produkt, das ein größeres Volumen
hat, erwünscht
ist, mehr GAG eingesetzt, die Menge des GAGs nach Gewicht oder Volumen
wird erhöht;
und wenn die physikalische Resistenz, Härte und ähnliche Eigenschaften gewünscht werden,
wird mehr Alginat verwendet, d.h. die Menge des Alginats nach Gewicht
oder Volumen wird erhöht.
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Wenn
ein Verbindungsmolekül
bei der Bildung der erfindungsgemäßen Verbindung verwendet wird,
kann es in einer Menge relativ zu der Menge des Alginats oder zu
der Menge des vorhandenen GAGs verwendet werden, z.B. in einer Menge
von 50% bis zur gleichen Menge nach Gewicht, Volumen oder stöichiometrisch
zu der Menge des vorhandenen Alginats oder zu der Menge des vorhandenen GAGs
oder zweifach oder dreifach das Gewicht, Volumen oder die stöichiometrische
Menge des vorhandenen Alginats oder GAGs. Wenn ein anorganisches Ion
bei der Bildung einer Zusammensetzung der Erfindung als Quervernetzungs-
oder Polymerisierungsmittel verwendet wird, ist das anorganische
Ion vorzugsweise ein Kalziumion, z.B. Kalziumchlorid, das in einer
Menge relativ zu der Menge des vorhandenen Alginats zum Beispiel
in einer Menge von etwa 0,05% bis 2,0% nach Gewicht oder nach Volumen, z.B.
etwa 1,0% nach Gewicht und nach Volumen verwendet werden kann.
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Die
Gele können
im wesentlichen kovalent oder teilkovalent oder zum Teil durchdringend
sein. Aus der Analyse der erfindungsgemäßen Gele, z.B. zeigt die HPLC-Analyse
Banden, die zu Alginat, CIS und einer kovalenten Struktur korrespondieren,
wird vermutet, daß die
Gele der Erfindung durchdringende Netzwerke bilden. Der Anmelder
wünscht
jedoch nicht durch irgendeine bestimmte Theorie gebunden zu sein.
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Biodritin
kann auf chirurgische Wunden oder Nähte angewendet werden, um vor
dem Anheften zu schützen;
es kann auch als Matrixmaterial für das Tragen von Zellen für die Kultivierung
oder andere Anwendungen, in denen die Zellen in einem suspendierten
oder nicht-aggregierten
Stadium gehalten werden müssen,
dienen.
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Diese
und andere Ausführungsformen
werden in der folgenden detaillierten Beschreibung beschrieben werden
und/oder daraus ersichtlich sein.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Die 1 zeigt
eine chematische Struktur des Biodritins (in rot – auch als „r" markiert gebundene
Alginatketten, die mit den Kalziumionen assoziieren, um die „Eierkarton"-Strukturen im Gelstadium zu bilden in
blau – auch
als „b" markiert, Alginatketten; grün – auch als „g" markiert, DVS-Moleküle, die
CIS und Alginat quervernetzen. Das idealisierte Bild am unteren
Rand zeigt die an Alginat gebundenen CIS-Moleküle, wobei die „Eierkarton"-Strukturen für den gelierten
Zustand charakteristisch sind; die quervernetzten Bindungen haben
die Struktur -CH2-SO2-CH2-);
-
Die 2A zeigt
ein, Schema eines Biodritin-Spaghettizylinders, die den strukturierenden Baumwollfaden
mit seinen kleinen lateralen Hervorstehungen, den umgebenden Biodritin-Gelzylinder, der
die Inseln enthält,
die durch runde oder ovale schwarze Punkte dargestellt werden, enthält;
-
2B zeigt
eine Wiedergabe einer Gruppe von 9 Biodritin-strukturierten Spaghetti,
die zu einem Bündel
zusammengebunden sind;
-
3 ist
ein Foto einer Biodritin-Perle mit ihrer äußeren Poly-L-Lysin/Biodritin
Kapsel, die drei Monate nach der intraperitonealen Implantation
aus einer Maus entfernt wurde (eine saubere und durchscheinende
Oberfläche
ist deutlich erkennbar); und
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4 ist
ein Schema der Struktur eines halbdurchdringenden Polymernetzwerks,
das aus CIS und Alginat gebildet wird.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Ohne
zu wünschen
das Vorangehende notwendigerweise zu beschränken soll das Folgende die
Erfindung im Hinblick auf bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
diskutieren. Es ist nunmehr gefunden worden, daß die chemische Polymerisation eines
Algenpolysaccharids der Alginsäure
in der Form des Natriumalginats mit einer bestimmten Sorte von Tier-Heteropolysacchariden,
z.B. Chondroitinsulfat-4 und -6, CIS, neue Materialien ergibt, z.B.
Biodritine, die als neo-Heteropolysaccharidkonjugate klassifiziert
werden können,
die neue Eigenschaften im Hinblick auf die Ausgangsmoleküle besitzen,
während
sie die meisten der chemischen Charakteristika beider Ausgansmoleküle bewahren.
Die allgemeinen Eigenschaften dieser Klasse von Verbindungen umfassen
jede oder alle und vorzugsweise sind alle Biodritine Polyanionen,
die sowohl Carboxylat- und Sulfatgruppen tragen (Alginat enthält Carboxylate
während
Chondroitinsulfat Carboxylate und Sulfate enthält); die Biodritine bilden
unbeschränkte
Gele, wenn sie mit Kalziumionen behandelt werden, eine Eigenschaft,
die durch den Alginatrest beigetragen wird. Biodritine lösen sich
ohne weiteres in Wasser auf. Zusätzlich
kann die Viskosität
der Lösungen
durch das Anpassen der Konzentration des Biodritins sowie durch
die Konzentration des Kalziums angepaßt werden.
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Die
Biodritine können
auch durch die Polymerisation von CIS und Alginat in gemischten
Lösungen
durch das Hinzufügen
von Kalziumionen hergestellt werden, was zu Bildung stabiler Gele
eines halbdurchdringenden Polymernetzwerks führt, in dem der CIS-Bestandteil
im Gelnetzwerk, das durch das Kalziumalginat gebildet wird, gefangen
ist.
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Durch
das Hinzufügen
von Kalzium in einer ausreichenden Konzentration bilden die Biodritine stabile
Gele, da der Syntheseprozeß der
Erfindung entworfen wurde, um mit extremer Vorsicht die Kalziumbindungsstellen
in dem Alginatbestandteil zu bewahren. Die Gegenwart der Chondroitinsulfatkomponente
verleiht auf der anderen Seite den Biodritinen die stärkere negative
Ladung der Sulfate und eine Ähnlichkeit
zu der extrazellulären
Matrix wodurch sie vollständig
für die
Anwendung unter anderem bei der Transplantation von Zellen und Geweben
biokompatibel gemacht werden.
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Die
Permeabilitätsbarriere
der Biodritin-abgeleiteten Materialien können durch die ionische Komplexierung
mit positiv geladenen Polymeren wie Poly-L-Lysin oder Poly-L-Ornitin,
die eine dünne äußere Kapsel
um das Gel bilden, kontrolliert werden. Die Porengröße dieser
Kapsel kann wie gewünscht durch
die Änderung
der Konzentration und des Molekulargewichts des positiv geladenen
Polymers während
der Kapselbildung angepaßt
werden.
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Bei
der Synthese der Zusammensetzung der Erfindung weist Biodritin vorzugsweise
einen GAG-Gehalt auf, der abhängig
von den spezifischen Reaktionsbedingungen von 2 bis 200 Gew.% der
Alginatzusammensetzung reicht. Die endgültige Zusammensetzung kann
durch die Verbindung von Biodritin, das quervernetzt worden ist,
mit Biodritin, das durch die gelierung von Alginat gebildet worden
ist, in derselben Lösung
angepaßt
werden. Innerhalb dieses Bereiches können die Verbindungen die gewünschten
Eigenschaften für
die Verwendung als Transplantationsmaterialien aufweisen. Unlösliche Materialien
können
auch durch die Kontrolle der Polymerisierungsbedingungen zubereitet
werden. Diese können
eine Anwendbarkeit als Füllstoffe
bei der Gewebereparatur oder als Oberflächen, um das Zellwachstum in
Kultur zu erlauben, aufweisen.
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Die
Oberfläche
von Biodritin-Perlen, die gegenüber
einem wäßrigen Lösungsmittel
ausgesetzt ist, trägt
die Funktionalitäten
sowohl des Alginats und des Chondroitinsulfats (GAG) Carboxylate,
Sulfate, Hydroxyle sowie glykosidische Verknüpfungen und die Sulfongruppe
des Quervernetzungsrests; die negativ geladenen Sulfat- und Carboxylatgruppen
sind dazu in der Lage starke Ionen-Ionenkomplexe mit Polykationen
wie Polylysin oder Poly-Ornitin zu bilden, wodurch den Perlen zusätzliche
externe Struktur und Schutz verliehen wird, der in Alginatkapseln beobachtet
worden ist. Diese Komplexe, die an der äußeren Oberfläche der
Mikrokapsel gebildet werden, helfen auch dabei die Porengruppe zu
definieren.
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Die
viskose Lösung,
die durch das Auflösen von
Biodritin in Wasser oder einer Salzlösung oder eines anderen gewünschten
wäßrigen Mediums
erhalten wird, wird leicht handhabbar, insbesondere wenn die Konzentration
unter 4% (w/v) gehalten wird und wenn sie nicht gegenüber Kalziumionen
ausgesetzt wird. Solche Lösungen
können
durch die Komplexierung mit Kalziumionen zu unbeschränkten Gelen
umgewandelt werden; z.B. erhält
man durch das Tropfen dieser aus Spritzen oder Kapilaren in Kalziumchloridlösungen Mikroperlen
der gewünschten
kugelförmigen
Größe. Die
weitere Behandlung mit positiv geladenen Molekülen wie Polylysin führt zu einer dünnen äußeren Kapsel,
die wiederum durch das Auftragen von Biodritin darauf aus einer
verdünnten Lösung geschützt werden
kann.
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Eine
Biodritin-Lösung
kann, z.B. aus einer dünnen
Röhre direkt
in eine Kalziumchloridlösung extrudiert
werden, wobei ein Gel in der Form eines Stabs oder Zylinders einem
gleichmäßigen Durchmesser
erhalten wird. Zellen oder Gewebe können innerhalb dieser Zylinder
zum Zwecke der Kultivierung oder der Transplantation gehalten werden.
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Das
Biodritin-Gel kann auch, z.B. als Platte einer geeigneten Größe und Form,
wobei die Zellen oder die Gewebe zum Zwecke der Kultivierung oder Implantation
eingeschlossen werden, können
geformt werden.
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Eine
weitere Verwendung des Biodritins besteht im Schutz von frischen
Nähten:
ein Biodritin-Sol kann „gemalt" oder direkt mit
einem sterilen Pinsel oder um einen Nahtbereich gesprüht werden,
gefolgt von einem Sprühen
mit einer geeigneten Kalziumchloridlösung. Ein weiches schützendes
Gel lege sich unmittelbare um den Nahtbereich, was ihn gegen eindringende
Zellen durch die Blockierung der Zelladhäsion schützt. Das Biodritin-Gel selbst
kann auf eine Naht gesprüht,
gemalt oder aufgetragen werden, um sie vor Anhaftungen zu schützen. Der Fachmann
kann eine geeignete Viskosität
des Gels und die Menge davon, die gesprüht, gemalt oder angewandt wird,
ohne unangemessene Experimente aus seiner Kenntnis des Stands der
Technik, der hierin enthaltenen Offenbarung und typischen Faktoren, wie
der Wunde oder der Naht und dem Zustand des Patienten, bestimmen.
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Die
chemische Kopplung der zwei Biodritin-Hauptbestandteile vorzugsweise
Natriumalginat und Chondroitinsulfat-4 und/oder -6 wird durch die Reaktion
mit einem Verbindungsmolekül
z.B. Divinylsulfon, abgekürzt
DVS, ausgeführt.
Ein Verbindungsmolekül
ist ein kleines Molekül,
das gegenüber
einem nukleophilen Angriff sehr zugänglich ist (siehe USSN 08/417,652,
im Hinblick auf andere Sorten der Verbindungsmoleküle und Sorten
der Kopplungsreaktionen). Die Reaktion wird bei einem alkalischen
pH unter Bedingungen, die es erlauben die Kalziumbindungsstellen
im Alginat vor der Reaktion zu schützten, ausgeführt. Das Endprodukt
der Quervernetzungsreaktion wird dann löslich gemacht, und kann von
den Reagenzien durch Reinigung durch wiederholte Alkoholpräzipitation
abgetrennt werden.
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Die
Konzentration des Verbindungsmoleküls z.B. DVS, das in der Reaktion
verwendet wird, kann die Endlöslichkeit
des Glykopolymerkomplexes definieren; über einen bestimmten Bereich
hinaus bilden sich unlösliche
Materialien.
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Eine
Alternative zu der chemischen Kopplung von CIS und Alginat besteht
in der Herstellung von Biodritin durch die Bildung eines physikalischen Gels
aus einer Lösung,
die beide Polymere in den gewünschten
Konzentrationen enthält.
Dieses Gel bildet sich, wenn Kalziumionen zugefügt werden und das sich ergebende
Gel ist vom Typ eines halbdurchdringenden Polymernetzwerks, s-IPN.
In diesem polymeren Geltyp ist die quervernetzte Struktur aus einer
Komponente z.B. dem Alginat durch die Bildung der „Eierkarton"-Strukturen, die
sich aus der Bindung der Kalziumionen an die Polyguluronblöcke im Alginat
bilden, abgeleitet. Das sich ergebende Gelnetzwerk schließt die CIS-Ketten,
die mit dem Alginat verflochten sind, ein und hält sie, so daß die CIS-Moleküle als Bestandteil
der Gelstruktur zurückgehalten werden,
wodurch der Gelstruktur die Eigenschaften des CIS verliehen werden.
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Ein
Element der Erfindung ist die Fähigkeit des
Endprodukts, Biodritin-Gele mit Kalziumionen zu bilden. Dies wird
durch das Schützen
der Kalziumbindungsstellen im Alginat, die auch „Eierkarton"-Stellen genannte
werden, vor der Reaktion mit der Quervernetzungsreagenz während der
Synthese der chemisch gekoppelten Variante des Biodritins erreicht. Dies
wird durch das Hinzufügen
einer geeigneten Kalziumionenmenge zu der Alginatlösung vor
der Kopplungsreaktion in einer solchen Weise erreicht, daß die Kalzium-„Eierkarton"-Komplexe vorgeformt werden,
wobei eine starke Gelierung vermieden wird und die Lösungskopolymerisationsreaktion
nicht blockiert wird.
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Früh in den
Reinigungsschritten des Endprodukts werden die schützenden
Kalziumionen aus den „Eierkarton"-Komplexen entfernt,
was die Auflösung der
Partikel zur Bildung einer viskosen Lösung erlaubt, die dann wie
gewünscht
behandelt werden kann.
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Die
Fähigkeit
der Zusammensetzung durch die Manipulation der Kalziumionenkonzentration leicht
und rasch von einer Lösung
zu einem Gel und von einem Gel zu einer Lösung zu ge hen, ist eine weitere
beachtenswerte Eigenschaft der Verbindung und führt zu weiteren Anwendungen
dieses neuen Materials außerhalb
des Transplantationsbereichs.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die chemische Verbindung des Alginats
z.B. Natriumalginat und des GAG, z.B. Chondroitinsulfat-4 und/oder
-6 durch eine dehydrothermale Reaktion bei Temperaturen von etwa
100°C ausgeführt. In
diesem Fall wird DVS nicht verwendet und Esterbindungen werden zwischen
den alkoholischen Hydroxylen und den Säuregruppen im Alginat und Chondroitinsulfat
gebildet. Auch unter Verwendung der DHT wird ein Schutz der „Eierkarton"-Stellen erhalten
und dies ist für
den Erhalt der Gelierungseigenschaften des Biodritins nützlich.
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Es
wird betont, daß aufgrund
der Reinigungsschritte nach der Reaktion, kommerziell erhältliche
Reaktanten in allen Testserien hierin ohne vorhergehende Reinigung
und ohne negative Auswirkungen auf die Eigenschaften des Endprodukts
Biodritin verwendet worden sind.
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Eine
schematische Wiedergabe der komplexen chemischen Struktur des Biodritins
wird in der 1 bzw. 4 für das chemisch gekoppelte und
das physikalische Gel gezeigt.
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Die
folgenden nicht-einschränkenden
Beispiele werden nur zum Zwecke der Illustration wiedergegeben und
sollen nicht als eine Beschränkung der
Erfindung angesehen werden, da viele offensichtliche Veränderungen
davon möglich
sind, ohne vom Geist oder vom Umfang davon abzuweichen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 – Herstellung
der Reaktantenlösungen
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Chondroitinsulfat:
Das verwendete kommerzielle CIS enthält 70% des 4-Sulfats und 30%
des 6-Sulfats; 2,5 g wurde es erlaubt sich in 25 ml 0,1 mol/l Natriumcarbonatlösung aufzulösen, um
eine 100 mg/ml Endkonzentration zu ergeben. In anderen Formulierungen
wurden höhere
Konzentrationen des CIS verwendet, um eine Endkonzentration von
150, 200 oder 250 mg/ml zu ergeben.
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Das
Natriumalginat (5,0 g) wurde in 45 ml Wasser, das auf 40°C erhitzt
war, suspendiert, wonach weitere 30 ml Wasser in 10 ml Teilen hinzugefügt wurden,
um die Auflösung
zu er möglichen
und die Viskosität
der Endlösung
zu verringern. Die Menge des verwendeten Natriumalginats korrespondiert zu
28,3 mmol/l eines Einheits-Disaccharidrests des Alginats (F. Wt.
= 176,2).
-
Beispiel 2 – Teilweiser
Schutz der Kalziumbindungsstellen
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Die
vollständige
Blockierung der Kalziumstellen in der Alginatlösung würde 6,5 ml einer 4,5 mol/l
CaCl2-Lösung
erfordern, die praktisch nicht zu verwenden ist. Eine 4,5 mol/l
Kalziumstammlösung wurde
1:5 verdünnt
und 200 μl
Teile wurden in Intervallen zu der Natriumalginatlösung hinzugefügt. Während des
Hinzufügens
und danach wurde die Lösung
mit Hilfe eines elektrischen Mixers kräftig gemischt, um vollständig die
Bildung von Gelklumpen zu verhindern. Acht solcher Hinzufügungen plus
einer wurden bis zu einer Gesamtmenge von 1.800 μl ausgeführt, die 1,5 mmol/l hinzugefügten Kalziumionen
entsprechen.
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Es
können
auch Biodritin-Zubereitungen hergestellt werden, in denen die Kalziumbindungsstellen in
geringerem Maße
von 25% bis 75% des oben beschriebenen blockiert sind. Dies führt auch
zu löslichen
Materialien unter der Voraussetzung, daß die Kopplung mit DVS nicht
ausgiebig ist.
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In
Anwendungen, bei denen das s-IPN-Gel zubereitet wird, ist der Schutz
der Kalziumbindungsstellen nicht notwendig, da es keine chemische
Reaktion mit dem Alginatbestandteil des Biodritins vor dem Gelbildungsschritt
gibt.
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Beispiel 3 – DVS-Kopplungsreaktion
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Während das
Alginatgel mit den geschützten Kalziumbindungsstellen
unter ständiger
kräftiger
Mischung gehalten wurde, wurden 25 ml der CIS-Lösung hinzugefügt, zu welchem
Zeitpunkt die Viskosität
der Lösung
abnahm. Die Lösung
wurde rasch durch das kräftige
Mischen homogenisiert und das Kopplungsreagenz DVS wurde in zehn
Teilen von jeweils 0,3 ml unter fortgesetztem Mischen in 2–3 Minutenintervallen
hinzugefügt.
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Wenn
die DVS-Hinzufügung
abgeschlossen war, wurde das Gemisch für 2 Stunden in einem Wasserbad
bei 40°C
gehalten. Am Ende dieses Intervalls zeigt das Reaktionsgemisch eine leicht
lilane Farbe; es wurde aus dem Wasserbad entfernt und über Nacht
bei Raumtemperatur belassen.
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Während der
Reaktionsschritte ist ein beständiges
Mischen erforderlich, das ohne weiteres mit Hilfe eines elektrischen
Mischers mit Klingen oder Paddeln erreicht werden kann.
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Beispiel 4 – Aufarbeitung
und anfängliche
Reinigung
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Nach
dem die Reaktion abgeschlossen ist gleicht das Gemisch einem Mus.
Zu jedem 100 ml Teil dieses Materials wurden 15 ml 1 mol/l NaCl
und 5 × 1
ml Teile einer 0,63 mol/l EDTA-Lösung hinzugefügt, um die
Kalziumionen aus den „Eierkarton"-Stellen zu entfernen.
Das Mischen wurde beibehalten, um die Auflösung zu ermöglichen. Eine sehr viskose und
bräunliche
Lösung
wurde schließlich
erhalten.
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Die
Lösung
wurde in einem Eiswasserbad gekühlt,
worauf 3 × 100
ml Teile eiskalten Ethanols langsam unter starkem Mischen mit einem
Spatel, um das Produkt zu präzipitieren,
hinzugefügt
wurden. Ein weißes
faserähnliches üppiges Präzipitat
bildete sich; das Gemisch wurde für 1 Stunden in dem Eiswasserbad
belassen, worauf es bei 4°C
bei 6.000 upm für
mindestens 20 Minuten in 250 ml Plastikflaschen zentrifugiert wurde.
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Beispiel 5 – Blockierung
der verbleibenden aktiven Vinylgruppen
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Nach
dem Verwerfen des Überstands
wurde die Zentrifugenflasche für
die Ableitung der überschüssigen Flüssigkeit
umgedreht, das Präzipitat wurde
entnommen und unter Verwendung behandschuhter Hände zwischen Filterpapieren
gepreßt.
Es wurde dann in 50 ml 1 mol Ethanolamin bei pH 9,5 suspendiert,
zu dem auch 1 ml 0,63 mol/l EDTA hinzugefügt wurde. Wenn die Auflösung begann,
wurden weitere 50 ml Ethanolaminlösung in gleichen Teilen hinzugefügt; kleine
Klumpen wurden mit einem Spatel aufgebrochen. Die Lösung wurde
dann unter Erhitzung auf etwa 40°C
gerührt,
wobei die vollständige
Lösung
auftrat. Der Behälter
wurde mit Parafilm verschlossen und über Nacht bei Raumtemperatur oder
alternativ in einem Wasserbad bei 40°C für 4 Stunden gehalten. Es ergab
sich eine goldgelbe transparente Lösung, die in ein 2 Liter Becherglas
für die
weitere Behandlung überführt wurde.
-
Beispiel 6 – Weitere
Reinigung
-
Die
Lösung
des vorangehenden Schritts wurde in einem Eiswasserbad gekühlt und
nach 30 Minuten wurden 3 × 100
ml Teile eiskalten Ethanols unter heftigem Mischen mit einem Spatel
hinzugefügt.
Ein weißes
fasriges Präzipitat
bildete sich, das leicht durch die Gravitation sedimentierte. Die
Suspension wurde für
1 Stunde in einem Eiswasserbad gehalten, wonach sie bei 6.000 upm
für 20
Minuten bei 4°C
wie zuvor zentrifugiert wurde. Der klare Überstand wurde verworfen und
das Präzipitat
wie in Beispiel 4 oben gesammelt und zwischen Filterpapieren getrocknet.
-
Dieses
Präzipitat
wurde dann für
eine dritte Ethanolpräzipitation
in 2 × 50
ml Teilen Wasser aufgelöst.
Die Lösung
wurde in ein 2 Liter Becherglas überführt und
auf Eiswasserbadtemperatur abgekühlt.
Nach dem langsamen Hinzufügen
von 3 × 100 ml
Teilen eiskalten Ethanols bildete sich ein weißes fasriges Präzipitat
und das Gemisch wurde für
1 Stunde in dem Eiswasserbad belassen.
-
Das
Präzipitat
wurde nach der Zentrifugation, die genau wie in diesem Beispiel
beschrieben, ausgeführt
wurde, gesammelt; es wurde entwässert, zwischen
Filterpapieren gepreßt
und mit der Hilfe eines Spatels in 100 ml Wasser aufgelöst. Die
Endlösung
war klar, sehr viskos. Sie wurde in Petrischalen gegossen, eingefroren
und gefriergetrocknet.
-
Das
trockene Material, das nach dem Gefriertrocknen erhalten wurde,
war weiß und
wog im Durchschnitt 5,9 g für
diese Chargengröße. Es wurde als
strahlende faserförmige
Blätter,
die in Flocken aufbrachen, erhalten. Das Endmaterial ist vollständig in
Wasser oder 0,15 mol/l NaCl-Lösung
löslich.
Lösungen
in beiden Lösungsmitteln
mit Mengen von 10 bis 30 mg/ml bilden Gelkugeln wenn sie in 1 %
Kalziumchloridlösung
getropft werden.
-
Beispiel 7 – Dehydrothermale
Zubereitung des Biodritins
-
Die
Natriumalginat- und CIS-Lösung
wurden wie im Beispiel 1 mit der wichtigen Veränderung, daß das Lösungsmittel für jedes
nun Wasser war, zubereitet.
-
Die „Eierkarton"-Stellen wurden mit
Kalziumionen wie im Beispiel 2 verbunden. Die CIS-Lösung wurde dann zu dem Alginat
hinzugefügt;
die CIS-Lösung
kann auch vor der Kalziu mionenhinzufügung zugefügt werden. Ein elektrischer
Mischer wurde dann verwendet, um alle Klumpen, die sich bei dem Kalziumchloridhinzufügungsschritten
gebildet haben könnten,
aufzubrechen. Die sehr viskose Endmischung wurde in Petrischalen überführt, gefroren
und gefriergetrocknet.
-
Der
harte trockene Kuchen in den Petrischalen wurde dann der dehydrothermalen
Behandlung wie folgt unterzogen: die Schalen, die die Kuchen enthielten
wurden unter eine elektrische Haube, die bei 102–106°C gehalten wurde, eingebracht
und dort für
24 Stunden aufbewahrt. Nach dieser Zeit, die für die Reaktion erlaubt wurde,
wurden die Kuchen stehen gelassen, um auf Raumtemperatur abzukühlen und
weiter verarbeitet. An diesem Punkt wird im Durchschnitt 6,7 g Kuchen
erhalten; er wird zu Pulver verkleinert und in ~ 75 ml Wasser, zu
dem 5– 6
ml 0,63 mol/l EDTA hinzugefügt
wurde, um das Kalzium aus den „Eierkarton"-Stellen zu entfernen,
suspendiert. Zu 100 ml des Gemisches werden 10 ml 1 mol/l NaCl hinzugefügt, um es
auf 0,1 mol/l NaCl zu bringen und das Gemisch wird vorsichtig erhitzt.
Große Klumpen,
die sich nicht mit einem Spatel auflösen lassen, werden entfernt
und das Gemisch wird zentrifugiert, um unlösliche Bestandteile zu entfernen.
Der klare Überstand
wird durch Ethanolpräzipitation
wie in Beispiel 6 beschrieben, gereinigt; eine Gesamtzahl von drei
Präzipitation
werden ausgeführt,
die erste nach zwei Hinzufügungen
von 2 ml EDTA, um die vollständige
Kalziumentfernung sicherzustellen. Nach der dritten Präzipitation
wird der Kuchen in ~ 75 ml Wasser suspendiert, vorsichtig erwärmt, um
die Lösung
zu ermöglichen.
Die erhaltene klare Lösung wird
dann in Petrischalen überführt, gefroren
und gefriergetrocknet. Eine typische Ausbeute für eine solche Charge beträgt 5,6 g
Endprodukt.
-
Das
sich ergebende Pulver ist leicht wasserlöslich in Konzentrationen von
10–40
mg/ml Wasser oder 0,1 mol/l NaCl; die Viskosität ist ein wenig geringer als
die entsprechenden Konzentrationen des Biodritins, das durch eine
chemische Copolymerisation mit DVS hergestellt wurde, aber Mikrokapseln
werden gebildet, wenn die Lösung
in Kalziumchlorid getropft wird.
-
Beispiel 8 – Zubereitung
von Biodritin-Poly-L-Lysinmikrokapseln
-
Eine
Stammlösungen
des Biodritin-Heteropolysaccharids wurde mit 10, 15, 20 mg/ml (DVS
polymerisiertes Biodritin) oder 30 mg/ml (DHT-Biodritin) in 0,15
mol/l NaCl bei Raumtemperatur zubereitet. Die Auflösung ist
schnell und einfach. Die Biodritin- Heteropolysaccharidlösung wurde aus einer Spritze
in eine 1,1% CaCl2-Lösung unter leichter Bewegung
aus einer Höhe
von etwa 15 cm getropft und formte Perlen. Die Perlen wurden für verschiedene Zeitintervalle
von 5 bis 40 Minuten in der Kalziumchloridlösung zur Reifung belassen und
wurden dann wie durch Sun et al. (1984) beschrieben, weiter verarbeitet.
- i- In Kürze:
Die Perlen wurden aufeinanderfolgend in 0,1 % CHES (Cyclohexyl-Ethansulfonsäure) und
1,1 % Kalziumchlorid gewaschen; sie wurden dann für 6 Minuten
in 0,5% Poly-L-Lysinlösung behandelt,
um eine Kapsel eines Biodritin-Polylysinkomplexes an der Perlenoberlfäche zu bilden.
- ii- Die Perlen wurden dann in 0,1 % CHES und 1,1 % Kalziumchlorid
und 0,15 mol/l NaCl in dieser Reihenfolge gewaschen, wobei jede
Waschung zwei Minuten dauerte.
- iii- Eine äußere Beschichtung
des Biodritins wird nun durch die Inkubation der Kapseln mit einer 0,03%
Biodritin-Heteropolysaccharidlösung
für 4 Minuten
aufgetragen, wonach die Kapseln ausgiebig in 0,15 mol/l NaCl gewaschen
werden. Sie werden in 0,15 mol/l NaCl bis zur Verwendung gelagert.
-
In
diesem Beispiel wurden keine Zellen eingekapselt; die Mikrokapseln
enthielten nur Biodritin-Kalziumgel und die äußeren Beschichtungen. Reine
Mikrokapseln werden verwendet, um die Biokompatibilität in Tierexperimenten
zu untersuchen. Der äußere Durchmesser,
der in diesem Beispiel hergestellten Mikrokapseln betrug 4–5 mm aber
unter Verwendung von Vorrichtungen, bei denen ein koaxialer Luftstrom
um die Spitze der Spritzennadel fließt, können viel kleinere Mikrokapseln
hergestellt werden, wie es dem, der mit dem Bereich vertraut ist,
bekannt ist.
-
Beispiel 9 – Zubereitung
von Biodritin als ein s-IPN-physikalisches Gel
-
In
diesem Beispiel wurden Lösungen
zubereitet, die die folgenden Konzentrationen der Bestandteile aufwiesen:
Das Lösungsmittel
war 0,15 mol/Natriumchlorid, die Alginatkonzentration wurde bei
3,0% fixiert und die verwendeten CIS-Konzentrationen betrugen 1,5%,
3% beziehungsweise 6%, was zu CIS-Alginat-Verhältnissen von 0,5:1, 1:1 und
2:1 nach Gewicht führte.
Das halbdruchdringende Polymernetzwerk wurde durch das Tropfen jeder
Lösung in
eine Lösung
aus Kalziumchlorid mit 1,1% wie oben beschrieben in Perlenform gebildet.
-
Die
Perlen wurden aus einer Spritzennadel der Größe 20 mit einer Rate von 1
ml/min (peristaltische Pumpe) gebildet. Diese Nadel wurde in eine größere eingeführt, die
mit einer Luftpumpe verbunden war, so daß Luft um die Tropfnadel geblasen werden
konnte, um durch die Luftzerlegung der herausfließenden Flüssigkeitssäule, die
in die Kalziumchloridlösung
tropfte, Mikroperlen zu erzeugen. Eine typische Zubereitung bestand
aus dem Bilden von Perlen aus 3 ml einer Lösung, die in einem kleinen Becherglas
in 30 ml 0,15 mol/l NaCl aufgenommen wurde. Unmittelbar danach wurden
die Perlen in ein 50 ml Zentrifugenröhrchen überführt, wo sie vorsichtig für 10 Minuten
mit der Kalziumlösung
gemischt wurden. In diesem Schritt können Zeiträume von wenigen Minuten zu
viel längeren,
wie beispielsweise 40 Minuten, abhängig vom gewünschten
Grad der Gelierung variieren.
-
Nach
diesem Zeitraum werden die Perlen mit niedriger Kraft abzentrifugiert
(1.000 upm, 3 Minuten) in ein 15 ml Zentrifugenröhrchen überführt und mit 0,15 mol/l NaCl
gewaschen. Eine Waschsequenz, wie in Beispiel 8 beschrieben, wurde
angewendet. Eine Polylysinkapsel kann genau wie oben beschrieben
auf die Perlen aufgetragen werden.
-
Die
Biodritin-Perlen des s-IPN-Typs wurden auf ihre Stabilität ohne die
Polylysinkapsel durch Inkubation für 140 Stunden bei Raumtemperatur
in 0,15 mol/l NaCl untersucht. Die Analyse des Ausströmens von
CIS und Alginat, die durch ultraviolett Spektrophotometrie bei 204
und 215 nm ausgeführt wurde,
offenbarte, daß nur
6% des gesamten Alginats in den Perlen innerhalb der ersten 50 Stunden für Perlen,
die 6% CIS enthielten, auslief, etwa 4% Alginat lief aus Perlen
mit 3% CIS aus und ca. 1% lief aus Perlen mit 1,5% CIS aus, was
ungefähr
derselbe Auslauf war, der mit Alginatkontrollperlen beobachtet wurde.
Das Auslaufen von CIS war andererseits in allen Fällen minimal,
weniger als 1 %. Nach diesem Zeitraum wurden die Perlen durch tägliches
Auswechseln des 0,15 mol/l NaCl weiter gewaschen. Die auslaufenden
Mengen verringerten sich und erreichten nach dem dritten Austausch,
d.h. nach 72 Stunden für
alle Perlen null. Diese Daten zeigen, daß die durch s-IPN gebildeten
Perlen stabil sind und ihre Zusammensetzung nach der Gelierung beibehalten. Die
Perlen, die in diesem Beispiel gebildet wurden, hatten einen durchschnittlichen
Durchmesser von 550 μm.
-
Beispiel 10 – s-IPN-Gel,
das aus einem Gemisch aus DVS-CIS-quervernetzten Biodritin und hinzugefügtem CIS
gebildet wurde
-
Eine
Biodritin-Lösung
mit 2% (w/v) wurde in 0,15 mol/l NaCl zubereitet. Die verwendete
Biodritin-Pulverzubereitung hatte ein DVS-quervernetzten CIS-Gehalt
von ca. 2 Gew.%. Der durch das Hinzufügen von CIS auf 15% erhöht wurde.
Die Endlösung hatte
daher eine Zusammensetzung aus 2% Alginat und 0,2% CIS auf Grundlage
von w/v. Die Perlen wurden durch das Tropfen dieser Lösung in
eine 1,1 % Kalziumchloridlösung
gefolgt von einer 40 minütigen Inkubation
in derselben Lösung
hergestellt. Die weitere Behandlung beinhaltete die Bildung einer
Poly-L-Lysinkapsel, des weiteren beschichtet mit Biodritin und das
Waschen wie in Beispiel 8 beschrieben. Die Perlen und Kapseln, die
in dieser Weise zubereitet wurden, haben zu Perlen gleicher Zusammensetzung,
die aus Alginat und CIS in Beispiel 9 hergestellt wurden, identische
Eigenschaften. Sie können
genauso, wie die Perlen, die in den nächsten Beispielen beschrieben
werden, behandelt werden.
-
Beispiel 11 – Sterilisierung
der Mikrokapseln
-
Zusätzlich zu
der Möglichkeit
der Sterilisierung der Biodritin-Heteropolysaccharidlösung sowie aller
anderen bei der Kapselzubereitung verwendeten Lösungen durch Membranfiltration
vor dem Gelierungsschritt, können
die Biodritin-Mikrokapseln auch durch die Behandlung mit 70% (v/v)
Isopropanol in 0,15 mol/l NaCl sterilisiert werden. Daher wurden
Biodritin-Mirkokapseln
aufeinanderfolgend durch Isopropanol/0,15 mol/l NaCl-Lösung mit
ansteigenden Isopropanolkonzentrationen wie folgt behandelt: 25%,
50% und 70%, alles in Volumenprozent.
-
Die
ersten zwei Behandlungen wurden für jeweils 30 Minuten angewendet,
um die langsame Dehydration der Kapseln durch die ansteigende Konzentration
des Isopropanols zu erlauben. Wenn sie 70% Isopropanol unterzogen
wurden, wurden die Kapseln für
bis zu 4 Tage bei Raumtemperatur gelassen.
-
Unter
diesen Bedingungen schrumpften sie auf etwa die Hälfte des
anfänglichen
Durchmessers und zeigten auf der Oberfläche Falten. Wenn sie 4 Tage
später
durch absteigende Isopropanolkonzentrationen in umgekehrte Reihenfolge
wie oben bis 0,15 mol/l NaCl erreicht wurde, regeneriert wurden, gewannen
sie ihre ursprüngliche
sphärische
Form ohne Gestaltverän derungen,
Brüche
oder Abpellen der äußeren Schicht
wieder. Die Oberflächenuntersuchung
wurde mit Hilfe einer Lupe mit verschiedenen Vergrößerungsgraden
ausgeführt.
-
Abweichend
davon schrumpften Mikrokapseln, die allein aus Alginat hergestellt
wurden, die in derselben Weise und in parallelen Experimenten behandelt
wurden, auf 1/3 des ursprünglichen
Volumens und erlangten ihre ursprüngliche kugelförmige Form
nicht zurück.
Die meisten wurden zu Rotationselipsoiden mit intakten Oberflächen, die
Falten aufwiesen, die mit der Zeit nicht verschwanden.
-
Die
wie in den Beispielen 8 und 9 behandelten Mikrokapseln wurden auch
in Mäuse
implantiert, um ihre Biokompatibilität zu testen.
-
Beispiel 12 – Die Intaktheit
der äußeren Mikrokapselmembran
(Biodritin/Polylysin/Biodritin)
-
Der
Erhalt der äußeren Membran
nach der Sterilisierung und Dehydrierung wurde durch das Auflösen eines
beachtlichen Teils des Gels im Inneren der Mikrokapsel durch die
Behandlung mit 0,050 mol/l Natriumzitrat getestet.
-
Die
Mikrokapseln wurden mit Natriumzitrat bei Raumtemperatur für verschiedene
Zeiten während
der Beobachtung unter einer Lupe bei hoher Vergrößerung inkubiert. Abhängig von
der Kapselgröße ändert sich
der Zeitablauf der Vorgänge,
aber für
eine Gruppe größere Mikrokapseln
wurden die folgenden Ergebnisse erhalten: nach ~ 10 Minuten wurde
der zentrale Kern durch eine schmale, sehr transparente Zone umgeben,
wobei die letztere durch die äußere Membran
begrenzt wurde.
-
Nach
30 Minuten der Beobachtung erreichte die Auflösung des Biodritin-Gels durch
Kalziumentfernung durch das Zitrat etwa 50% des Kapseldurchmessers;
die äußere Membran
war intakt. Das Mischen der Mikrokapselsuspension durch Rotation des
Kolbens machte es möglich
die wellenförmige Bewegung
der intakten äußeren Membran
zu beobachten, was auch daraufhin deutet, daß sie durchlässig ist
und es der Flüssigkeit
erlaub sich hinein und hinaus zu bewegen.
-
Da
der Membran die Unterstützung
der darunterliegenden Gelstruktur fehlt, die durch die Wirkung des
Zitrats aufgelöst
wurde, kann sie durch starkes Ansaugen mit einer Pipette aufgebrochen
werden.
-
Beispiel 13 – Mikrokapselfärbung mit
Alcianblau
-
Alcianblau
ist ein gut bekannter Farbstoff für Chondroitinsulfat (Turnbull,
1993); wir haben gefunden, daß es
auch Alginat färbt,
obwohl mit geringerer Intensität.
Die Mikrokapseln wurden in 0,5% Alcianblau in 2% Essigsäure für 20 Minuten
gefärbt;
die Entfärbung
fand in 2% Essigsäure
mit wiederholten Waschungen statt. Die Biodritin-Mikrokapseln ergeben,
wie erwartet, ein tieferes Blau als die Alginatkapseln. Wenn Biodritin-Mikrokapseln,
die wie in Beispiel 8 zubereitet wurden, in Hälften geschnitten werden und
gefärbt
werden, färbt
sich das Innere der Kapseln intensiver als das Äußere, was daraufhin deutet, daß die äußere Membran
eine Wirkung auf die Farbstoffdiffusion in das Kapselinnere hat.
-
Beispiel 14 – Zubereitung
von strukturierten "Spaghetti"-ähnlichen Zylindern aus Biodritin
für die
Zell- und Gewebeimplantation
-
Eine
neue Verwendung der Biodritin-Erfindung besteht in der Zubereitung
von strukturierten Spaghetti-ähnlichen
Zylindern, um Zellen oder Gewebe für die Implantation zu enthalten,
die selbst eine Erfindung darstellen, die hierin zum ersten Mal beschrieben
werden, die Biodritin-Spaghetti
genannt werden. Diese Biodritin-Spaghetti werden als „strukturiert" bezeichnet, da der
dünne Gelzylinder,
der den Namen Spaghetti erhält,
eine innere Struktur aufweist, die aus einer Schnur eines Nähgarns oder
alternativ einem chirurgischen Nahtfaden gebildet wird. Der Baumwollfaden
hat eine Vielzahl sehr feiner lateraler Verlängerungen, wie kurze Zweige
an einem langen Zweig, die aus der Fadenoberfläche hervorspringen und in das
Gel eingebettet sind. Der chirurgische Wundfaden hat keine solchen
Zweige, aber diese können
durch das Aufkratzen der Oberfläche des
Fadens mit einer Messerklinge vor der Sterilisierung erzeugt werden.
Diese lateralen Verlängerungen
des zentralen Fadenkerns stellen weitere Bereiche für die Adhäsion zwischen
der Gelmatrix und den zentralen Kern zur Verfügung, was die Struktur in einer
Weise verstärkt,
die der von Stahldraht in Beton ähnlich
ist.
-
Strukturierte
Biodritin-Spaghetti werden wie folgt hergestellt: 1) Ein sterilisierter
Baumwollnähfaden,
der Größe 50 oder
dünner,
wird in einen 10 bis 20 cm langen sterilen Polyethylen katheter des
gewünschten
Durchmessers – üblicherweise
der Größe 60, aber
die Größe 90 kann
mit dünneren
Fäden verwendet
werden – bis
zu dem Punkt eingeführt,
bis der Faden die Nadel erreicht, die selbst mit der Spritze verbunden
ist. Ein chirurgischer Nahtfaden kann anstelle des Baumwollfadens
mit vergleichbaren Ergebnissen verwendet werden. Der Faden sollte
für 4 bis 5
cm über
das freie Ende des Katheterschlauchs reichen, so daß er später in dem
Verfahren gehandhabt, verankert oder zurückgehalten werden kann (siehe 2A).
- 2) Eine Biodritin-Heteropolysaccharidlösung der gewünschten
Konzentration beispielsweise zwischen 0,5 und 3% in dem erforderlichen
Lösungsmittel
(Salzlösung,
Kulturmedium, oder Hank's Medium)
und die gewünschte
Zell- oder Gewebezubereitung enthaltend, wird in den Katheterschlauch
durch Spritzenaufsaugen durch den Katheter mit dem Faden an Ort
und Stelle eingeführt. Nachdem
eine vorgegebene Menge des Katheters mit der Lösung gefüllt ist, wird die Katheterspitze
und die Fadenverlängerung
kurz mit Lösungsmittel
gespült
und die Anordnung ist für
die Spaghettibildung bereit.
- 3) Ein strukturierter Spaghetti wird wie folgt gebildet: Der
mit Biodritin-Heteropolysaccharidlösung, die
Zellen enthält,
gefüllte
Katheter, der mit der Spritze verbunden ist, wird schnell in eine
Kalziumchloridlösung
in einer großen
Petrischale oder einem flachen Tablett plaziert und der Spritzenkolben
wird gedrückt,
während
der Katheter beständig
in die Kalziumchloridlösung
vorwärtsbewegt wird.
Wenn die Biodritin-Heteropolysaccharidlösung den
Katheter verläßt, tritt
sie in unmittelbare Berührung
mit den Kalziumionen und bildet unmittelbar ein zylindrisches Gel
um den Baumwollfaden oder den chirurgischen Faden. Wenn die gesamte
Biodritin-Heteropolysaccharidlösung
in dem Katheter durch die Spritze ausgetrieben wurde, verbleibt
ein zylindrisches Gel, das um den Faden gebildet wurde, dessen Ausdehnung
durch die Menge der ursprünglich
in dem Katheter befindlichen Biodritin-Heteropolysaccharidlösung bestimmt
wird. An jedem Ende des Biodritin-Gels gibt es ein zusammenhängendes
Fadenstück, das
nunmehr verwendet wird, um den Gelzylinder während der weiteren Bearbeitung
zu halten.
- 4) Die Biodritin-Spaghetti werden nun für einen gegebenen Zeitraum
in der Kalziumchloridlösung belassen,
um das Gel zu festigen. Dieser Zeitraum variiert abhängig von
dem gewünschten Geltyp
und reicht von 5 bis 40 Minuten. Nach der Inkubation mit Kalziumionen
werden die Biodritin-Spaghetti genauso wie in Beispiel 8 behandelt, um
eine Biodritin-Poly-L-Lysinmembran,
die die Spaghettioberflächenfläche abdeckt,
zu bilden. Diese äußere Biodri tin/Polylysin/Biodritin-Membran
hilft dabei, das Gel zu unterstützen
und kontrolliert die Permeabilität
anhand der Molekulargröße.
- 5) Wenn Langerhanssche Inseln oder andere Zellen oder Gewebe
in den Biodritin-Spaghetti suspendiert werden, verteilen sie sich
selbst in dem doppelzylindrischen Raum, der innerhalb der Begrenzungen
der Baumwoll- oder chirurgischen Fadenoberfläche auf der Innenseite und
der Biodritin/Polylysin/Biodritin-Membran auf der Außenseite
enthalten ist, wie in der 2A gezeigt.
Die Zahl der pro zylindrische Volumeneinheit enthaltenen Inseln,
kann durch die Inselsuspension, die ursprünglich in der Biodritin-Lösung zubereitet wurde,
kontrolliert werden. Die biokompatible Biodritin-Gelstruktur, die
den Großteil
der Spaghetti ausmacht, unterstützt
die Inseln in Abstand voneinander und verhindert, daß sie zusammenklumpen,
wodurch eine zentrale Nekrose in Inselaggregaten vermieden wird.
- 6) Die Biodritin-Spaghetti mit den Fadenverlängerungen an jedem Ende können individuell
oder zusammengeschnürt
durch die Fadenenden vor der Implantation wie in der 2B gezeigt,
implantiert werden. In dieser Weise kann eine viel größere Zellmasse
in einem eher begrenzten Raum, aber unter Bedingungen, die die individuellen Spaghetti
enthalten, implantiert werden.
- 7) Eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die, die eine Gruppe von Biodritin-Spaghettischnüren mit
Zellen, die wie in 3B zusammengebunden
sind, innerhalb eines porösen,
schützenden
und biokompatiblen äußeren Zylinders,
der ursprünglich
aus Venen oder Arterien eines Tiers oder von dem Empfänger selbst
zubereitet wurde, eingesetzt wird. Sobald sie innerhalb eines solchen
biokompatiblen Behälters
befestigt sind, um eine An lebend Gewebekassette zu bilden, können die
Biodritin-Spaghettischnüre
in einen Patienten implantiert werden. Eine mögliche und interessante Alternative, die
in dieser Erfindung vorgeschlagen wird, ist durch die Nabelschnurnarbe
in einer solchen Weise, daß letztlich
Ersatzkassetten unter Verwendung einer vergleichsweise einfachen
chirurgischen Technik ausgetauscht werden können.
- 8) Unter den oben beschriebenen Herstellungsbedingungen würde ein
Biodritin-Spaghetti mit einer Gellänge, die 10 cm entspricht,
die folgenden ungefähren
Dimensionen aufweisen (4): A) Gellänge – 100 mm; B) gesamter innerer
Durchmesser – 0,76
mm; C) Baumwollfa dendurchmesser – 0,20 mm; D) Dicke des Biodritin-Gelzylinders (B-C) – 0,50 mm;
Volumen des Biodritin-Gels – 42,2
mm3 oder 4,22 mm3 pro
lineare Zentimeterlänge.
-
Beispiel 15 – Tierimplantate
aus Biodritin-Mikrokapseln: Biokompatibilität
-
Die
Biodritin-Mikrokapseln mit einem Durchmesser von 4–5 mm wurden
intraperitoneal in Mäusen,
3 Kapseln pro Maus, 2 Mäuse
pro Gruppe gemäß chirurgischem
Standardverfahren und zugelassenen Protokollen implantiert.
-
In
Zeiträumen
von einer Woche, einem Monat und drei Monaten nach der Implantation
wurden die Kapseln aus den Tieren entfernt. Die eine Woche lang
implantierten Kapseln wurden frei im Peritonealraum, sauber und
ohne Anheftungen gefunden; es konnten keine inflammatorischen Reaktionen
in oder um die Stelle, an der sie gefunden worden, beobachtet werden.
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden mit den Mikrokapseln gefunden, die für einen
Monat oder drei Monate intraperitoneal in den Mäusen verblieben. Die Kapseln
zeigten eine klare schimmernde Oberfläche, die frei von allen Anheftungen
war. Wie bei den 1 wöchigen
Experimenten wurde keine inflammatorische Reaktion bemerkt. Die 4 zeigt
eine Kapsel, die aus einer Maus nach drei Monaten intraperitonealer Implantation
entfernt wurde. Eine histologische Untersuchung der Zubereitungen
unterstützte
im vollen Umfang die Schlußfolgerungen:
Auf der Oberfläche der
Perlen wurden nach der intraperitonealen Implantation für 8 Tage,
1 Monat und 3 Monate keine Zellen gefunden.
-
Somit
wurde die Biokompatibilität
dieses neuen Materials wie aufgrund der Allgegenwärtigkeit des
Chondroitinsulfats im Tierreich und aufgrund seiner gezeigten inherenten
fehlenden Immunogenität erwartet,
bewiesen.
-
Beispiel 16 – Chirurgische
Biodritin-Farbstoff oder -Spray für den Nahtschutz
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde eine 0,8 bis 1,5% (w/v) Biodritin-Heteropolysaccharidlösung in
einer Salzlösung
auf und um eine chirurgische Naht gestrichen; unmittelbar danach
wurde eine 1 % (w/v) Kalziumchloridlösung kurz als Nebel über den
bestrichenen Bereich gesprüht.
Es bildet sich unmittelbar über
dem bestrichenen Bereich ein Biodritin-Gel, das ihn vor eindringenden
Zellen oder vor dem Anheften an an grenzende Gewebe schützt. Dies
hat bedeutende Anwendungen in abdominalen Operationen, bei denen
sich nach den chirurgischen Verfahren unerwünschte Anheftungen bilden können. Als
eine alternative Anwendungsweise kann die Biodritin-Heteropolysaccharidlösung über und
um die Naht gesprüht werden,
gefolgt von dem Sprühen
der Kalziumchloridlösung,
um das Biodritin-Gel zu bilden.
-
Eine
dritte Weise der Biodritin-Anwendung besteht in dem Mischen der
Biodritin-Heteropolysaccharidlösung mit
einem unlöslichen
Kalziumsalz, wie Trikalziumzitrat, die Bildung einer gleichmäßigen Suspension
des Kalziumsalz und unmittelbar vor der Anwendung dem Mischen dieser
mit einer wäßrigen Lösung des δ-Laktons
der Glukonsäure,
die langsam zu Glukonsäure
hydrolisiert, welches die Kalziumionen des Zitrats auflöst, wodurch
das Biodritingel in situ gebildet wird. Diese Formulierung wird
als „interne
Gelierung" bezeichnet,
und ist durch Johansen und Fink (1988) verwendet worden, um mikrobielle Zellen
zu verkapseln. Um diese Formulierung auszuführen werden die folgenden Verhältnisse
empfohlen: zu jeden 8 ml der Biodritin-Heteropolysaccharidlösung einer
angemessenen Konzentration (beispielsweise 2,5%) füge 1 ml
einer Trikalziumzitratlösung
(11,4 mg/ml) und schließlich
1 ml Glukonolakton (10 mg/ml) hinzu. Nach dem Hinzufügen des
Glukonolaktons findet die Lösung
der Kalziumionen in Minuten statt, wenn sich das Gel zu bilden beginnt.
Dies ist die bevorzugte Ausführungsform
dieser Anwendung.
-
In
dem somit detailliert die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung beschrieben worden sind, soll es verstanden werden, daß die Erfindung,
die durch die angefügten
Ansprüche
definiert ist, nicht durch bestimmte in den obigen Beispielen dargestellten
Details beschränkt
werden soll.
-
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