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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das „tissue bulking", die Verwendung
zur Behandlung des Gastroösophagal-Refluxes,
der Harninkontinenz und der Besserung von Hautfalten.
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2. Hintergrund der Erfindung
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2.1 Gastroösophagal-Reflux
(Gastroesophageal Reflux Disease, "GERD")
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Obwohl
der Gastroösophagal-Reflux
ein normales physiologisches Phänomen
ist, stellt er manchmal einen pathophysiologischen Zustand dar, der
in einer Vielzahl von Symptomen resultieren und der in extremen
Fällen
ernst werden kann. Der Gastroösophagal-Reflux
(„GERD") beschreibt einen Rückfluss
von saurer und enzymatischer Flüssigkeit aus
dem Magen in die Speiseröhre.
Er verursacht ein brennendes Gefühl
hinter dem Brustbein, welches von Erbrechen von Magensäure in den
Mund oder sogar in die Lungen begleitet werden kann. Komplikationen
des GERD, die den Ernst dieser Krankheit definieren, beinhalten
die Zerstörung
des Speiseröhrengewebes
sowie Geschwüre
der Speiseröhre,
wobei normales Zellgewebe durch pathologisches Gewebe ersetzt wird.
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Statistische
Daten zeigen auf, dass ungefähr 35
% der amerikanischen Bevölkerung
wenigstens einmal im Monat und zwischen 5 bis 10 % der Bevölkerung
einmal am Tag unter Sodbrennen leiden. Noch wichtiger für diese
Krankheit ist es, dass ungefähr
2 % der amerikanischen Bevölkerung
an GERD leiden, was durch medizinische Daten aus endoskopischen
Untersuchungen belegt ist. Diese Krankheit steht mit dem Alter eines
Individuums in Bezug und scheint nach einem Alter von 40 Jahren
zuzunehmen (Nebel O.T. et al., Am. J. Dig. Dis., 21 (11): 953–956 (1976).
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Bei
normalen Patienten bleibt nach einer Mahlzeit der untere Speiseröhrenschließmuskel
verschlossen, aber bei Patienten mit GERD entspannt er sich und
ermöglicht
so, dass als Ergebnis der Magenkontraktionen etwas saures Material
in die Speiseröhre
zurückläuft. Tatsächlich kann
GERD primär
der vorübergehenden
Entspannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels
zugeordnet werden. In anderen Fällen
kann GERD einem erhöhten
Ruhezustand des unteren Speiseröhrenschließmuskels
zugeordnet werden oder einer angeborenen zu geringen Ausdehnung
des Schließmuskels
selbst. Es existieren auch andere Ursachen, die in schwankenden
Graden zur Existenz und Schwere dieser Krankheit beitragen.
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Zusätzlich gibt
es externe Faktoren, die dazu beitragen, dass die Symptome von GERD
verschlimmert werden, wobei diese Zustände das Essen von fetten Nahrungsmitteln,
die Aufnahme von Koffein, Rauchen, enge Kleidung und bestimmte medikamentöse Behandlungen
beinhalten. Die Abnahme des Speichelflusses kann ebenso ein Faktor
sein, welcher GERD verschlimmert, da unter normalen Bedingungen
Speichel, der eine basische Flüssigkeit
ist, hilft, sauren Rückfluss
zu neutralisieren und daher die Zeitdauer verringert, in der die
Speiseröhre
der Säure
ausgesetzt ist.
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Hautrötung ist
eine der ersten sichtbaren Anzeichen von GERD, die mit dem Endoskop
gesehen werden kann. Die Zerstörung
des Gewebes zeigt eine fortgeschrittenere Krankheit an, die sich
dann zu tiefgehenden Geschwüren
entwickeln und zu Krebs führen
kann (bei Neuerkrankungen nehmen Adenocarcinome schneller zu als
andere Krebsarten). Diffuse Geschwürbildung und spezifische Komplikationen treten
bei ungefähr
3,5 % der Patienten unterhalb von 65 Jahren mit Speiseröhrenverschluss,
Blutverlust und in einigen Fällen
mit Speiseröhrendurchbruch auf.
Geschwürzustände führen nicht
nur zu Komplikationen, sondern sie sind auch Behandlungen gegenüber resistenter.
Obwohl ernste Komplikationen bei jungen Patienten ungewöhnlich sind,
treten sie bei ungefähr
20 bis 30 % der Patienten auf, die älter als 65 Jahre sind (Reynolds
J.C., Am. J. Health-Sys. Pharm 53, (1996)).
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Vor
der vorliegenden Erfindung wurden beim Versuch, die Funktion des
Schließmuskels
heraufzusetzen, „bulking"-Methoden unter Verwendung
von Rinderkollagen und Teflonpaste eingesetzt. Beide Methoden sind
jedoch nicht erfolgreich gewesen, da sich diese Materialien allmählich vom
ursprünglichen Ort
der Implantation fortbewegen.
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Gegenwärtig wird
GERD im Allgemeinen mit frei verkäuflichen („over-thecounter, „OTC") Säure-bindenden
Mitteln behandelt oder mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln,
die Protonenpumpen-Inhibitoren, Wirkstoffe, die die Motilität steuern und
H2-Blocker beinhalten. Zusätzlich sind
bei einem Teil der GERD-Patienten operative Eingriffe notwendig;
der häufigste
Typ der Operation ist Fundoplikation, die durch konventionelle chirurgische
Techniken oder unter Verwendung laparoskopischer Techniken durchgeführt werden
kann. Jedoch haftet einer Operation durch Fundoplikation das Risiko
ernsthafter Nebeneffekte an, und ist für die Heilung der GERD nur
geringfügig
erfolgreich. Atemsymptome sind gleichfalls bei ungefähr 50 %
der Patienten mit GERD verbunden, und bei Patienten, die einer Behandlung durch
Fundoplikation unterzogen wurden, können diese Krankheitserscheinungen
der Atmungswege sogar zunehmen (76 %, wie es in einer Studie von Johnson
W.E. et al., Archives of Surgery, 131: 489–492 (1996) berichtet wird).
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2.2 Harninkontinenz
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Harninkontinenz
ist ein häufiges
Problem, das Leute jeden Alters und Grades physischer Gesundheit
betrifft, sowohl in der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit wie auch
im Milieu der Gesundheitspflege. Medizinisch gesehen prädisponiert
Harninkontinenz einen Patienten für Infektionen des Harntrakts, Druckgeschwüre, perineale
Rashes und Harnfäule. Sozial
und psychologisch gesehen ist Harninkontinenz mit Peinlichkeit,
mit sozialer Stigmatisierung, Depression und, besonders für die Älteren,
mit einem zunehmenden Risiko der Institutionalisierung verknüpft (Herzo
et al, Ann. Rev. Gerontol. Geriatrics, 9: 74 (1989)). Ökonomisch
gesehen sind die Kosten erstaunlich; alleine in den Vereinigten
Staaten werden über
zehn Milliarden Dollar pro Jahr verwendet, um Inkontinenz zu behandeln.
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Inkontinenz
kann auf eine echte Belastung des Harnapparats (Hypermobilität der Harnröhre), auf
intrinsische Unzulänglichkeit
des Schließmuskels (intrinsic
sphincter deficiency, „ISD") oder auf beides zurückgeführt werden.
Sie ist insbesondere bei Frauen häufig, zu einem geringeren Ausmaß tritt
sie bei Kindern (insbesondere ISD) und bei Männern als Folge einer radikalen
Entfernung der Prostata auf.
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Ein
Ansatz zur Behandlung der Harninkontinenz beinhaltet die Verabreichung
von Medikamenten mit Harnblasen-entspannenden Eigenschaften und
mit einer Verabreichung von Medikamenten mit anticholinergischer
Wirkung, die die Hauptstütze
für diese
Arzneimittel sind. Beispielsweise wurden Arzneimittel mit anticholinergischer
Wirkung, wie beispielsweise Propanthelinbromid und eine Kombination
aus Arzneimitteln, die die glatte Muskulatur entspannen, und aus
anticholinergischen Arzneimitteln, wie beispielsweise racemisches
Oxybutynin und Dicyclomin, dazu verwendet, Harndrang zu behandeln (vgl.
beispielsweise A.J. Wein, Urol. Clin. N. Am., 22: 557 (1995)). Jedoch
erzielen solche Therapien mit Arzneimitteln keinen vollständigen Erfolg
bei allen Gruppen von Inkontinenzpatienten und resultieren häufig darin,
dass der Patient unter signifikanten Nebenwirkungen leidet.
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Außer Therapien
mit Arzneimitteln wurden vom Fachmann vor der vorliegenden Erfindung
andere Optionen verwendet, beinhaltend die Verwendung von künstlichen
Schließmuskeln
(Lima S.V.C. et al., J. Urology, 156: 622–624 (1996), Levesque P.E.
et al., J. Urology, 156: 625–628
(1996)), Prothesen zur Unterstützung
des Harnblasenhalses (Kondo A. et al., J. Urology, 157: 824–827 (1996)),
Injektion vernetzten Kollagens (Berman C.J. et al., J. Urology, 157:
122–124
(1997), Perez L.M. et al., J. Urology, 156: 633–636 (1996); Leonard M.P. et
al., J. Urology, 156: 637–640
(1996)) und Injektion von Polytetrafluorethylen (Perez L.M. et al.;
J. Urology, 156: 633–636 (1996)).
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Ein
kürzlich
bekannt gewordener Ansatz zur Behandlung der Harninkontinenz, die
mit ISD verknüpft
ist, besteht darin, den Patienten periurethrale endoskopische Injektionen
mit Kollagen zu verabreichen. Dies verstärkt den Harnblasenmuskel in
seinem Versuch, die Wahrscheinlichkeit der Undichtigkeit der Harnblase
oder der Beanspruchungsinkontinenz zu reduzieren.
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Existierende
Lösungen,
Inkontinenz zu umgehen, haben gut bekannte Nachteile. Die Verwendung
von künstlichen
Schließmuskeln
bei Kindern mit hartnäckiger
Inkontinenz erfordert eine langfristige Überwachung der Harnwege wegen
der Gefahr von Nierenversagen nach dem Einsatz der Vorrichtung (Levesque
P.E. et al., J. Urology, 156: 625–628 (1996)). Während endoskopisch
gesteuerte Injektionen von Kollagen um den Hals der Harnblase herum eine
recht hohe Erfolgsrate bei Unzulänglichkeiten des
Schließmuskels
mit keiner signifikanten Krankheitsrate aufweisen, kann die Verwendung
von Kollagen zu Fehlschlägen
führen,
die durchschnittlich nach zwei Jahren eintreten, und Überlegungen
müssen
deshalb bezüglich
der Kosteneffektivität
angestellt werden (Khullar V. et al., British J. Obstetrics & Gynecology, 104:
96–99
(1996)). Zusätzlich
kann der Rückgang
der Harnkontinenz beim Patienten, die wahrscheinlich eine Folge
von Wanderungsphänomenen
ist (Perez L.M. et al.), wiederholte Injektionen erfordern, um die
Kontinenz wieder herzustellen (Herschorn S. et al., J. Urology,
156: 1305–1309 (1996)).
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Die
Resultate bei Verwendung von Kollagen in Anschluss an eine Entfernung
der Prostata für
die Behandlung der Belastungsharninkontinenz sind gleichfalls im
Allgemeinen enttäuschend
gewesen (Klutke C.G. et al., J. Urology, 156: 1703–1706 (1996)).
Darüber
hinaus gibt eine Studie Anhaltspunkte dafür, dass die Injektion von Kollagen
aus Rinderhaut spezifische Antikörper
vom IgG- und IgA-Typ
erzeugte (McCell M. und Delustro F., J. Urology, 155: 2068–2073 (1996)).
Deshalb kann eine mögliche
Sensibilisierung des Patienten bezüglich des Kollagens im Laufe
der Zeit erwartet werden.
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Trotz
der begrenzten Erfolgsrate bleibt die Therapie durch transurethrale
Injektion von Kollagen eine verträgliche Behandlung der intrinsischen
Fehlfunktion des Schließmuskels
als Folge anderer geeigneter Alternativen.
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2.3 Hautfalten
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Beschädigung der
Haut als Folge von Alterung oder als Folge der Exposition der Sonne
und anderer Elemente resultiert oft in Falten und anderen Hautanomalien.
Um Falten von der Haut zu entfernen, nehmen die Leute oft zu kosmetischen
Operationen Zuflucht, beispielsweise zur Operation zur Straffung
der Gesichtshaut (face lift) oder zum Zudecken von Haut (skin tuck).
Zusätzlich
wurden Kollageninjektionen dazu verwendet, Hautfalten zu entfernen
oder zu bessern. Injektionen mit Kollagen sind auch zum „tissue
bulking" verwendet
worden oder dazu, die Fülle
bestimmter Körperpartien
zu erhöhen, beispielsweise
um die Fülle
der Lippen oder die Fülle um
die Augen und des Bereichs der Augenbrauen des Gesichtes zu erhöhen. Jedoch
ist Kollagen eine natürlich
vorkommende Substanz, die der Körper
enzymatisch abbauen und allmählich
eliminieren kann, so dass wiederholte Behandlungen erforderlich
sind. Sogar noch alarmierender vom Blickwinkel der Kosmetik aus
ist es, dass sich Kollagen vom ursprünglichen Ort der Injektion
fortbewegen kann, was an unerwünschten
Stellen unter der Haut hässliche
Beulen und Aufwölbungen
verursacht.
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Mikrokügelchen
oder feste Mikropartikel sind für
die Korrektur der Hautfalten verwendet worden. Beispielsweise wurden
Silikonpartikel, Teflonpaste, Kollagenkügelchen und Mikrosphären auf
Polyacrylbasis mit enttäuschenden
Ergebnissen verwendet in Folge, inter alia, nachteiliger Reaktionen
des Gewebes, biologischen Abbaus und Wegbewegung vom ursprünglichen
Implantationsort.
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2.4 Mikropartikel
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Vor
der vorliegenden Erfindung wurden Mikrosphären hergestellt und vertrieben
für die
in-vitro-Anwendung in Verankerungs-abhängigen Zellkulturen (Van Vezel,
A.L., Nature, 216: 64–65
(1967); Levine et al., Somatic Cell Genetics, 3: 149–155 (1977);
Obrenovitch et al., Biol. Cell., 46: 249–256 (1983)). Diese wurden
gleichfalls in vivo angewendet, um Blutgefäße bei der Behandlung von Gefäßmissbildungen,
von Fisteln und Tumoren zu verschließen (vgl. US-Patent Nr. 5,635,215,
erteilt am 3. Juni 1997 für
Boschetti et al.; Laurenz et al., J. Am. Soc. Neuroial, 17: 533–540 (1996);
und Beauneux et al., J. Am. Soc. Neuroial, A: 533–540 (1996)).
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Weiterhin
wurde die direkte Implantation von Zellen in lebendes Gewebe wie
das Gehirn oder die Leber versucht, um spezifische Unzulänglichkeiten zu
korrigieren, wenn auch mit einer Anzahl von Fehlschlägen. Die
Hauptprobleme, die mit einer direkten Zelltransplantation verbunden
sind, sind die langfristige Lebensfähigkeit der verpflanzten Zellen
und sowohl die immunopathologische wie auch die histologische Antwort.
Mikropartikel, auf deren Oberfläche Zellen
angeheftet sind, wurden in einigen in vivo-Anwendungen verwendet.
Cherkesey et al., IBRO, 657–664
(1996) beschrieb die Kultur von Nebennierenzellen auf beschichteten
Dextrankügelchen
und die Implantation in das Gehirn von Säugetieren, um einige typische
Funktionsstörungen
zu verdrängen, die
sich auf einseitige Läsionen
der substantia nigra beziehen, die durch 6-Hydroxydopamin induziert werden.
Die Voranheftung der Zellen an Mikroträger aus Dextran erlaubte verbesserte
Funktionen durch die Zellen, die in das Gehirn implantiert wurden.
Auch die Transplantation von Leberzellen ist dazu verwendet worden,
um akutes Leberversagen zu behandeln, oder typische Unterfunktionen,
wie beispielsweise die Konjugation von Bilirubin oder die Synthese
von Albumin zu ersetzen. Für
diesen Zweck wurde eine Injektion von Hepatocyten, die auf der Oberfläche von
Mikrosphären
wuchsen, in die Milz durchgeführt (Roy
Chowdhury et al, in: Advanced Research of Animal Cell Technology,
AOA Miller (Hrsg.), 315–327, Kluers
Acad Press, (1989)).
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Die
meisten Ergebnisse mit Zellverpflanzungen waren jedoch in großem Maße hinsichtlich
der beabsichtigten Funktionen enttäuschend (oder hatten nur einen
niedrigen Grad einer biologischen Funktion).
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3. Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung umfasst implantierbare Mikropartikel zur Behandlung
von GERD, der Harninkontinenz und der Hautfalten.
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Demgemäß wird unter
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Zusammensetzung zur
Verfügung
gestellt, die biokompatible kationische hydrophile Mikropartikel,
die eine positive Ladung auf ihrer Oberfläche tragen, einen Zelladhäsionspromotor
und weiter umfassend autologe Zellen, oder dass die Mikropartikel
mit autologen Zellen beschichtet sind, umfasst.
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Unter
einem zweiten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine
sterile injizierbare Lösung,
die für
das „tissue
bulking" geeignet
ist, zur Verfügung
gestellt, wobei die injizierbare Lösung umfasst: (a) hydrophile
kationische Mikrokügelchen
mit einem Durchmesser von 10 bis 1000 μm, wobei besagte Mikrokügelchen
ein neutrales hydrophiles Monomer, ein oder mehrere kationische
Monomere, ein oder mehrere funktionalisierte Monomere und einen Zelladhäsionspromotor
umfassen; und (b) autologe Zellen.
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Unter
einem dritten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine
Zusammensetzung zur Verfügung
gestellt, wobei die Zusammensetzung kationische Mikropartikel umfasst,
welche hydrophile Polymere und einen Zelladhäsionspromotor umfassen, zur
Behandlung des Gastroösophagal-Refluxes, wobei
besagte Zusammensetzung durch Injektion in die Wände eines Schließmuskels
zu applizieren ist, der dort sitzt, wo in einem Säugetier
die Speiseröhre auf
den Magen trifft, wobei die Zusammensetzung weiter autologe Zellen
umfasst oder dass die Mikropartikel mit autologen Zellen beschichtet
sind.
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Unter
einem vierten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine
Zusammensetzung zur Verfügung
gestellt, die kationische Mikropartikel umfasst, welche hydrophile
Polymere und einen Zelladhäsionspromotor
umfassen, zur Behandlung der Harninkontinenz, wobei besagte Zusammensetzung durch
die Harnröhre
zu applizieren ist und die Mikropartikel in die Wände des
Schließmuskels
der Harnblase eines Säugetiers
zu injizieren sind, wobei die Zusammensetzung weiter autologe Zellen
umfasst oder dass die Mikropartikel mit den autologen Zellen beschichtet
sind.
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Unter
einem fünften
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine Zusammensetzung zur
Verfügung
gestellt, die kationische Mikropartikel umfasst, welche hydrophile
Polymere und einen Zelladhäsionspromotor
umfassen, zur Verbesserung von Hautfalten, wobei besagte Zusammniensetzung im
Gebiet besagter Hautfalten eines Säugetiers zu applizieren ist,
wobei die Zusammensetzung weiter autologe Zellen umfasst oder dass
die Mikropartikel mit autologen Zellen beschichtet sind.
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Unter
einem sechsten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine
Zusammensetzung zur Verfügung
gestellt, die kationische Mikropartikel umfasst, die hydrophile
Polymere und einen Zelladhäsionspromotor
umfassen, zum „tissue
bulking", wobei
besagte Zusammensetzung in ein Gebiet zu applizieren ist, in welchem
besagtes „tissue
bulking" in einem
Säugetier
erwünscht
ist, wobei die Zusammensetzung weiter autologe Zellen umfasst oder dass
die Mikropartikel mit autologen Zellen beschichtet sind.
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Unter
einem siebten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung
einer Zusammensetzung zur Verfügung
gestellt, umfassend biokompatible kationische hydrophile Mikropartikel,
die eine positive Ladung auf ihrer Oberfläche tragen, für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung des Gastroösophagal-Refluxes.
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Unter
einem achten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine
Verwendung einer Zusammensetzung zur Verfügung gestellt, die biokompatible
kationische Mikropartikel, die eine positive Ladung auf ihrer Oberfläche tragen,
umfasst, für
die Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung der Harninkontinenz.
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Unter
einem neunten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine
Verwendung einer Zusammensetzung zur Verfügung gestellt, die biokompatible
kationische hydrophile Mikropartikel, die eine positive Ladung auf
ihrer Oberfläche
tragen, umfasst, für
die Herstellung eines Arzneimittels zur Verbesserung von Hautfalten.
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Unter
einem zehnten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine
Verwendung einer Zusammensetzung zur Verfügung gestellt, die biokompatible
kationische hydrophile Mikropartikel, die eine positive Ladung auf
ihrer Oberfläche
tragen, umfasst, für
die Herstellung eines Arzneimittels zum „tissue bulking".
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In
jeder Verwendung werden die Partikel in das entsprechende Gewebe,
Muskel, Organ etc. als ein Mittel zum „bulking" implantiert. Weiterhin sind in jeder
Verwendung die Mikropartikel vorzugsweise vorbeschichtet mit autologen
Zellen, z.B. Muskelzellen, Fettzellen und ähnlichen Zellen. Die Mikropartikel
der Erfindung sind biokompatible nicht-toxische Polymere, die beschichtet,
verknüpft
oder gefüllt
sind mit Zelladhäsionspromotoren.
Die Mikropartikel enthalten durch ein kationisches Monomer oder
Polymer vorzugsweise eine positive Ladung auf ihrer Oberfläche.
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In
einer Ausführungsform
werden die Mikropartikel zur Behandlung des Gastroösophagal-Refluxes
in einem Menschen verwendet, welche die Implantierung hydrophiler
biokompatibler Mikropartikel, welche (a) eine positive Ladung und
einen Zelladhäsionspromotor
umfassen; und (b) autologe Zellen, die schichtweise auf der Oberfläche besagter
Kügelchen
angebracht sind, in den unteren Schließmuskel der Speiseröhre umfasst.
Die Mikropartikel sind vorzugsweise Mikrosphären oder Mikrokügelchen,
die im Detail hierin beschrieben sind. Die autologen Zellen werden
vorzugsweise aus dem Gebiet entnommen, in dem die Implantation vorgenommen
werden soll. Serum oder Vollblut, das vom Patienten entnommen wird,
kann dazu verwendet werden, die Mikropartikel vor der Implantation
zu waschen. Zur GERD-Behandlung kann die Implantation auch unter Verwendung
von Standard-Techniken, die dem Fachmann bekannt sind, durchgeführt werden,
beispielsweise durch Injektion (oder Injektionen) mittels einer Spritze
oder anderer geeigneter Vorrichtungen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Mikropartikel in der Behandlung der Harninkontinenz in
einem Menschen verwendet, welche die Implantierung hydrophiler biokompatibler
Mikropartikel, welche umfassen (a) eine positive Ladung und einen Zelladhäsionspromotor;
und (b) autologe Zellen, die auf der Oberfläche der Kügelchen beschichtet sind, in
den Harnschließmuskel
umfasst. Die Mikropartikel sind vorzugsweise Mikrosphären oder
Mikrokügelchen,
wie hierin beschrieben. Weiter werden die autologen Zellen vorzugsweise
aus dem Gebiet entnommen, in dem die Implantation vorgenommen werden
soll. Serum oder Vollblut des Patienten kann dazu verwendet werden,
die Mikropartikel vor der Implantation zu waschen. Die Implantation
wird im Allgemeinen unter Verwendung einer Spritze oder einer anderen
Vorrichtung, die für
das bestimmte Gewebe der Implantation geeignet ist, vorgenommen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Mikropartikel in einer Methode zur Behandlung von Hautfalten
in einem Menschen verwendet, welche die Verabreichung oder die Implantation
von Mikropartikeln, die ein hydrophiles Copolymer umfassen, das
eine positive Ladung besitzt, und einen Zelladhäsionspromotor, wobei die Mikropartikel
mit autologen Zellen vorbehandelt wurden, umfasst. Die Mikropartikel
können
vor der Implantantion einfach den autologen Zellen ausgesetzt oder
gründlich
mit autologen Zellen vermischt werden.
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Es
ist selbstverständlich,
dass beide Behandlungen der GERD und der Harninkontinenz, die oben
beschrieben sind, in Kombination mit konventionellen Therapien,
die jetzt zur Behandlung dieser Krankheiten verwendet werden, eingesetzt
werden können,
beispielsweise mit oralen Diuretika, gegen Magensäure wirkenden
Mitteln, geeigneten Therapien mit Arzneimitteln und Ähnlichem.
Eine derartige Therapiekombination kann zu einer schnelleren, sichereren
und bequemeren Erholung des Patienten führen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Mikropartikel in der Behandlung oder Verbesserung von
Hautfalten verwendet, welche die Verabreichung hydrophiler biokompatibler
Mikropartikel umfasst, die umfassen: (a) eine positive Ladung und
einen Zelladhäsionspromotor;
und (b) autologe Zellen, Kollagen, Kollagenderivate oder Glukosaminglycane, die
auf der Oberfläche
der Kügelchen
schichtenweise angelegt sind, in das Gebiet der oder das umgebende
Gebiet der Hautfalten. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass Mikrosphären oder
Mikrokügelchen,
die mit einem Zelladhäsionspromotor
beschichtet und mit den geeigneten „tissue-bulking"-Zellen vorbehandelt
sind, in das Behandlungsgebiet appliziert werden.
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Der
Ort der Hautfalten wird vorzugsweise auf dem Gesicht, dem Hals,
dem Rumpf, den Armen, den Händen,
dem Bauch, den Hüften,
den Beinen oder Füßen eines
Menschen gefunden, und noch mehr bevorzugt im Bereich der Augen,
der Lippen, der Wangen, der Ohren oder der Nase eines Menschen.
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Wie
hierin verwendet werden die Begriffe „verabreicht", „implantiert" oder „Implantation" austauschbar verwendet
und bedeuten, dass das Material in den Behandlungsbereich durch
Techniken gebracht wird, die dem Fachmann bekannt und die für die Krankheit,
die behandelt werden soll, geeignet sind. Sowohl invasive wie auch
nicht-invasive Methoden können
für die
Zufuhr verwendet werden.
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4. Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung des „Schließmuskel-Bulking". Kügelchen
werden beschichtet und unter physiologischen Bedingungen in den
Schließmuskel
injiziert. Das Volumen des Schließmuskels nimmt proportional
mit der Menge der injizierten Kügelchen
zu, und das Lumenausmaß nimmt
ab. Die Kügelchen
werden fortschreitend und irreversibel in den Muskeln integriert.
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5. Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung verwendet Mikropartikel, insbesondere Mikrokügelchen,
die eine positive Ladung auf ihrer Oberfläche und einen Zelladhäsionspromotor
und gegebenenfalls einen Wirkstoff, der das Zellwachstum fördert, tragen,
zur Behandlung von GERD, Harninkontinenz und Hautfalten. Die Mikropartikel
der Erfindung werden vorzugsweise mit autologen Zellen verwendet.
Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Mikropartikel der Erfindung
mit den geeigneten Zellen vor der Implantation besiedelt werden.
Es hat sich gezeigt, dass dieser Schritt vor der Implantation immunologische
Antworten und Abstoßungsreaktionen
des Implantats reduziert oder eliminiert. Weiter verbessert die
Verwendung von nicht-bioabbaubaren biologisch verträglichen
Mikrokügelchen
mit positiven Ladungen und autologen Zellen, ob gewebespezifisch
oder nicht, die Annahme des Gewebes und die gesamte Behandlung.
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Bei
Verwendung der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung ist
die Behandlung von GERD, Harninkontinenz und Hautfalten unter Vermeidung
oder substanzieller Reduzierung nachteiliger Gewebereaktionen, beinhaltend
die Abstoßung des
Implantats, den Abbau von Partikeln, Resorption, Migration und anderer
nachteiliger Vorkommnisse, erreichbar. Die Zusammensetzungen der
Erfindung beinhalten auch eine gesteigerte verknüpfte Gewebeantwort.
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Mikrokügelchen
oder Mikropartikel für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung basieren auf einem
biokompatiblen nicht-toxischen Polymer, das mit Wirkstoffen beschichtet
ist, die die Zelladhäsion
fördern.
Lebende Zellen, die auf den Mikropartikeln angeheftet sind, bilden
darauf schichtweise Zellen, die umgebendes Gewebe verknüpfen und
die Langzeitstabilität
der Kügelchen
erhöhen.
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Es
ist gewollt, dass die Mikropartikel, die an verschiedenen Orten
des Körpers
gemäß der vorliegenden
Erfindung implantiert werden sollen, aus einem nicht-resorbierbaren hydrophilen
Polymer zusammengesetzt sind, das das geeignete Material für die Zelladhäsion enthält, und
zusätzlich
radiopake Moleküle
oder andere Marker enthalten kann, um die Lokalisierung durch Radiologie
vor oder während
des Eingriffs zu ermöglichen.
Hydrophile Copolymere, die für
diese Anwendung verwendbar sind, sind jene aus der Familie der Acrylate,
beispielsweise die Polyacrylamide und ihre Derivate, Polyacrylate
und ihre Derivate ebenso wie Polyallyl- und Polyvinylverbindungen.
Alle diese Polymere sind vernetzt, so dass sie stabil und nicht-resorbierbar
sind, und können
innerhalb ihrer Strukturen andere Chemikalien beinhalten, die bestimmte
Eigenschaften aufweisen, beispielsweise chemotaktische Effekte,
Promotion der Zelladhäsion
an Zellen oder Gewebe, beispielsweise wie Zellen der Speiseröhrenwand
oder der Harnröhrenwand,
oder Hautzellen und/oder Marker-Substanzen.
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Die
Mikropartikel für
die Anwendung in der vorliegenden Erfindung sind für Gewebe
und Zellen nicht-toxisch, biokompatibel und bezüglich verschiedener Zellen
und Gewebe am Ort der Implantation auf Grund des Zellwachstums,
welches sie fördern, adhäsiv. Zusätzlich sind
diese Mikropartikel nicht-resorbierbar
und nicht-bioabbaubar und sind daher stabil und haltbar und werden
ihre allgemeine Gestalt und Lage beibehalten, wenn sie erst einmal
am gewünschten
Ort implantiert wurden.
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Im
Allgemeinen können
die Mikropartikel, die für
die vorliegende Erfindung verwendet werden, eine beliebige Form
aufweisen, wobei Mikropartikel mit einer sphärischen Form bevorzugt sind.
Mikropartikel für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung können Durchmesser besitzen,
die im Bereich zwischen 10 μm
und 1000 μm
liegen. Vorzugsweise weisen die Mikropartikel für die Verwendung in der vorliegenden
Erfindung, die Zellen besitzen, die auf deren Oberfläche angehaftet
sind, einen Durchmesser im Bereich zwischen 50 μm und 1000 μm auf.
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Mögliche Variationen
der vorliegenden Erfindung beinhalten den Ersatz der Mikropartikel
durch beliebige biokompatible nicht-toxische nicht-resorbierbare
polymere Partikel, Membrane, Fasern oder andere feste Substrate,
die mit einem Wirkstoff zur Promotion der Zelladhäsion behandelt
wurden. Die Erfindung beinhaltet gleichfalls lineare lösliche Polymere,
die nach der Injektion in situ vernetzen, um einen festen, die Zelladhäsion promotierenden
Füllwirkstoff
zu ergeben. Die Herstellung und/oder Injektion von leeren Mikropartikeln
(Mikroblasen), die im voraus hergestellt oder statt dessen durch
die Verwendung geeigneter Katheder hergestellt wurden, werden gleichfalls
in dieser Erfindung in Betracht gezogen.
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Die
Mikropartikel oder andere feste Substrate zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung sind in der Weise flexibel, dass sie leicht
in und durch Injektionsvorrichtungen und kleine Katheder treten können, ohne
dass sie ständig
verändert
werden müssen,
jedoch sind die Mikropartikel auch gegenüber der Beanspruchung durch
die Muskelkontraktion resistent, die während und nach dem Implantationsprozess
erzeugt wird. Sie sind gleichfalls thermisch stabil, was eine einfache
und bequeme Sterilisation und die Lagerung in gefrorenem Zustand
ermöglicht.
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Die
Mikropartikel oder andere feste Substrate zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung sind auch in Suspension stabil, was es den
Mikropartikeln oder anderen festen Substraten erlaubt, in Suspension
formuliert und gelagert und mit verschiedenen Flüssigkeiten injiziert zu werden.
Noch spezifischer gestattet es die hydrophile Natur der Mikropartikel,
sie in Suspension und insbesondere in der Form von sterilen und
pyrogenen (pyrogen-freien) injizierbaren Lösungen zu lagern, wodurch die
Bildung von Aggregaten oder das Ankleben an die Wände der
Lagerbehälter
und der Implantationsvorrichtungen, wie Katheder, Spritzen, Nadeln
und ähnliches,
vermieden wird. Vorzugsweise enthalten diese injizierbaren Lösungen Mikropartikel
oder andere feste Substrate, die ungefähr in Durchmessersegmenten
im Bereich zwischen 10 μm
und 2000 μm
verteilt sind.
-
Die
Mikropartikel der vorliegenden Erfindung sind sowohl hydrophil wie
auch kationisch. Die Mikropartikel umfassen vorzugsweise ein Copolymer
eines neutralen hydrophilen Monomers, ein difunktionelles Monomer,
ein oder mehrere Monomere, die eine kationische Ladung tragen, und
gegebenenfalls ein funktionalisiertes Monomer, das es erlaubt, das
Mikropartikel detektierbar zu machen. Die Mikropartikel können auch
ein oder mehrere Zelladhäsionspromotoren
und ein Marker-Agens umfassen.
-
Das
Copolymer ist vorzugsweise ein hydrophiles acrylisches Copolymer,
welches in copolymerisierter Form 25 bis 98 % eines neutralen hydrophilen
Acrylmonomers (bezogen auf das Gewicht), 2 bis 50 Gewichtsprozent
difunktionelles Monomer und 0 bis 50 Gewichtsprozent eines oder
mehrerer Monomere, die eine kationische Ladung tragen, umfasst.
-
Vorzugsweise
sind die Mikropartikel, wenn sie zur Behandlung des Gastroösophagal-Refluxes oder
der Harninkontinenz verwendet werden, Mikrosphären, umfassend ein hydrophiles
Copolymer, welches in copolymerisierter Form 25 bis 99 Gewichtsprozent
eines neutralen hydrophilen acrylischen Monomers, 2 bis 50 Gewichtsprozent
eines oder mehrerer Monomere mit einer kationischen Ladung und 1 bis
30 Gewichtsprozent eines funktionalisierten Monomers umfasst; und
einen Zelladhäsionspromotor.
-
Vorzugsweise
sind die Mikropartikel, wenn sie zur Behandlung von Hautfalten verwendet
werden, Mikrosphären,
umfassend ein hydrophiles Copolymer, welches in copolymerisierter
Form 25 bis 98 Gewichtsprozent eines neutralen hydrophilen acrylischen
Monomers, 2 bis 50 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Monomere
mit einer kationischen Ladung und 1 bis 30 Gewichtsprozent eines
funktionalisierten Monomers umfasst; und einen Zelladhäsionspromotor.
-
Beispielsweise
können
die Copolymere, die im französischen
Patent 2,378,808 beschrieben sind, in Übereinstimmung mit dieser Erfindung
verwendet werden, um das Mikropartikel-Grundcopolymer herzustellen.
-
Als
hydrophiles acrylisches Monomer können Acrylamid und seine Derivate,
Methacrylamid und seine Derivate oder Hydroxymethylmethacrylat verwendet
werden.
-
Beispiele
eines difunktionellen Monomers beinhalten, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, N,N'-Methylen-bis-acrylamid,
N',N'-Diallylweinsäureamid
oder Glyoxal-bis-acrylamid.
-
Weiter
beinhaltet das Monomer, das eine kationische Ladung trägt, jene,
ohne jedoch auf solche begrenzt zu sein, die eine tertiäre oder
quartäre Aminfunktion
besitzen, vorzugsweise Diethylaminoethylacrylamid, Methacrylamidopropyltrimethylammonium
oder Acrylamidoethyltriethylammonium.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird ein Copolymer, das 25 bis 98 Gewichtsprozent Methacrylamid
und 2 bis 50 Gewichtsprozent N,N-Methylen-bis-Acrylamid
umfasst, verwendet.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
es möglich,
die Stabilität der
Mikrosphären
dadurch zu erhöhen,
dass man das Adhäsionsagens
netzartig ausbringt. Beispielsweise wird im Falle von Gelatine das
netzförmig
aufzubringende Agens aus difunktionellen chemischen Agenzien ausgewählt, die
auf den Gelatineaminen basieren (beispielsweise Glutaraldehyd, Formaldehyd, Glyoxal
und Ähnliches).
-
Das
funktionalisierte Monomer wird im Allgemeinen durch chemisches Verknüpfen des
Monomers mit einem Marker erhalten, der sein kann:
- – Eine
chemische Farbe, beispielsweise Cibacron Blue oder Procion Red HE-3B, die eine direkte Sichtbarmachung
der Mikrosphären
ermöglichen (Boschetti,
J. Biochem-Bophys. Meth., 19: 21–36 (1989)). Beispiele für ein funktionalisiertes
Monomer, das für
diese Art der Markierung geeignet ist, sind N-Acryloylhexamethylen-Cibacron-Blue
oder N-Acryloylhexamethylen-Procion-Red HE-3B;
- – ein
Agens für
die bildgebende Kernspintomographie (Erbium, Gadolinium oder Magnetit);
- – ein
Kontrastmittel, beispielsweise Barium- oder Jodsalze (beinhaltend
beispielsweise Acylamino-e-propion-amido-3-trijod-2,4,6-benzoesäure, die
unter den Bedingungen, wie sie von Boschetti et al. (Bull. Soc.
Chim., No. 4 France, (1986)) beschrieben sind, hergestellt werden
können.
Im Falle von Barium- oder Magnetitsalzen können diese direkt in pulverisierter
Form in die Lösung der
Ausgangsmonomere eingebracht werden.
-
Wie
oben gezeigt, ist es gleichfalls möglich, die Mikrosphären nach
ihrer Herstellung zu markieren. Dies kann beispielsweise durch Pfropfen
von Derivaten von Fluoreszenzmarkern durchgeführt werden (beinhaltend z.
B. Fluoreszinisothiocyanat (FITC), Rhodaminisothiocyanat (RITC)
und Ähnliches).
-
Verschiedene
Typen von Zelladhäsionspromotoren,
die gut aus dem Stand der Technik bekannt sind, können in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Insbesondere können die
Zelladhäsionspromotoren
ausgewählt
werden aus Kollagen, Gelatine, Glukoseaminglykanen, Fibronektinen,
Lektinen, Polykationen (beispielsweise Polylysin, Chitosan und Ähnliches)
oder beliebigen anderen natürlichen
oder synthetischen biologischen Zelladhäsionsagenzien.
-
Vorzugsweise
ist der Zelladhäsionspromotor im
Mikropartikel oder einem anderen festen Substrat in einer Menge
zwischen 0,1 bis 1 g pro ml der besiedelten Mikropartikel anwesend.
-
Mikropartikel
werden durch Suspensionspolymerisation, Tröpfchenpolymerisation oder einer
beliebigen anderen Methode, wie sie dem Fachmann bekannt ist, hergestellt.
Die Art der gewählten
Herstellung der Mikropartikel hängt
gewöhnlich
von den gewünschten
Eigenschaften der resultierenden Mikropartikel ab, beispielsweise
vom Durchmesser der Mikropartikel und der chemischen Zusammensetzung.
Die Mikropartikel der vorliegenden Erfindung können nach Standardmethoden
der Polymerisation hergestellt werden, wie sie im Stand der Technik
beschrieben werden (vgl. z. B. E. Boschetti, Microspheres for Biochromatography
and Biomedical Applications. Part I, Preparation of Microbands in:
Microspheres, Microencapsulation and Liposomes, John Wiley & Sons, Arshady
R., Ed., 1998 (im Druck)). Mikrosphären werden dadurch hergestellt,
dass man von einer wässrigen
Lösung
der Monomeren ausgeht, die die Adhäsionsagenzien, wie beispielsweise
das Kollagen, enthält
(Gelatine ist ein denaturiertes Kollagen). Die Lösung wird dann mit einem Lösungsmittel, das
mit Wasser nicht verträglich
ist, gemischt, um eine Suspension von Tröpfchen zu erzeugen, die dann
durch Polymerisation von Monomeren mittels geeigneter Katalysatoren
zu einem festen Gel umgesetzt wird. Die Mikrosphären werden dann durch Filtration
oder Zentrifugation isoliert und gewaschen.
-
Zelladhäsionspromotoren
oder Marker werden auf die Mikrokügelchen durch chemische Verknüpfungsmethoden,
wie sie aus der Affinitätschromatographie
bekannt sind, eingeführt,
worauf sich der Begriff „Ligandenimmobilisierung" bezieht. Eine weitere
Methode der Einführung
ist die durch Diffusion im Gelnetzwerk, das das Kügelchen
begründet, und
dann das Festhalten des diffundierten Moleküls am Platze durch Ausfällen oder
chemische Vernetzung. Therapeutische Wirkstoffe, Arzneimittel oder beliebige
andere aktive Moleküle,
die für
den Transport durch die Kügelchen
geeignet sind, können gleichfalls
in die Mikrokügelchen
vor der Implantation der Kügelchen
gemäß dieser
letzten Methode eingeführt
werden.
-
Die
Mikrosphären
der Erfindung können auch
durch Standardmethoden der Polymerisation erhalten werden, wie sie
im Stand der Technik beschrieben sind, beispielsweise im französischen
Patent 2,378,808 und dem US-Patent 5,648,100. Im Allgemeinen wird
die Polymerisation der Monomeren in Lösung bei einer Temperatur im
Bereich von 0 °C
und 100 °C
und zwischen 40 °C
und 60 °C
in Gegenwart eines Initiators für
die Polymerisationsreaktion durchgeführt.
-
Der
Polymerisationsinitiator wird vorzugsweise aus Redoxsystemen ausgewählt. Es
ist besonders möglich,
Kombinationen eines Alkalimetallpersulfats mit N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
oder mit Dimethylaminopropionitril, organischen Peroxiden, wie beispielsweise
Benzoeperoxiden oder sogar 2,2'-Azo-bis-isobutyronitril,
zu verwenden.
-
Die
Menge des verwendeten Katalysators wird durch den Fachmann der Menge
der Monomeren und der Polymerisationsgeschwindigkeit, die eingestellt
werden soll, angepasst.
-
Die
Polymerisation kann in Substanz oder in Emulsion durchgeführt werden.
-
Im
Falle der Substanzpolymerisation geht die wässrige Lösung, die die verschiedenen
gelösten Bestandteile
und den Initiator enthält,
eine Polymersation in einem homogenen Medium ein. Dies ermöglicht es,
dass ein wässriges
Gel am Stück
zugänglich wird,
das dann in Mikrosphären
aufgetrennt werden kann, indem man es beispielsweise durch die Maschen
eines Siebes passiert.
-
Emulsions-
oder Suspensionspolymerisation ist die bevorzugte Herstellungsmethode,
da es dadurch möglich
ist, direkt Mikrosphären
einer erwünschten
Größe zugänglich zu
machen. Es kann wie folgt vorgegangen werden: Die wässrige Lösung, die
die verschiedenen gelösten
Bestandteile enthält (beispielsweise
verschiedene Monomere, Zelladhäsionsagens),
wird durch Rühren
mit einer flüssigen organischen
Phase, die mit Wasser nicht mischbar ist und gegebenenfalls in Gegenwart
eines Emulgators gemischt. Die Rührgeschwindigkeit
wird so angepasst, dass eine Emulsion in wässriger Phase in der organischen
Phase erhalten wird, wobei Tropfen mit dem gewünschten Durchmesser entstehen.
Die Polymerisation wird dann durch Zugabe des Initiators gestartet.
Sie ist von einer exothermen Reaktion begleitet und ihre Entwicklung
kann dann durch Messung der Temperatur des Reaktionsmediums verfolgt werden.
-
Es
ist möglich,
als organische Phase vegetabile Öle
oder Mineralöle,
bestimmte Petroleumdestillate, chlorierte Kohlenwasserstoffe oder
eine Mischung dieser verschiedenen Lösungen zu verwenden. Für den Fall,
dass der Polymerisationsinitiator einige Komponenten beinhaltet
(Redoxsystem), ist es weiterhin möglich, einen von diesen in
der wässrigen
Phase vor der Emulsionsbildung hinzuzufügen.
-
Die
Mikrosphären,
die auf diese Weise erhalten werden, können dann durch Abkühlen, Dekantieren
und Filtration isoliert werden. Sie werden dann entsprechend ihrer
Größenverteilung
getrennt und gewaschen, um jegliche Spuren eines Nebenprodukts zu
eliminieren.
-
Der
Polymerisationsstufe kann eine Retikulationsstufe des Zelladhäsionsagenses
folgen und möglicherweise
eine Markerstufe für
den Fall, dass die Mikrosphären
nach der Herstellung durch Aufpfropfen identifizierbar sein sollen.
-
Mikropartikel
der vorliegenden Erfindung, die die spezifischen Eigenschaften der
Zelladhäsion
und der Förderung
des Wachstums besitzen, können
direkt für
das „tissue
bulking" verwendet
werden. Darüber
hinaus können
die Mikropartikel der vorliegenden Erfindung spezifische autologe
Zellen tragen, die auf ihrer Oberfläche in vitro wachsen, und die
dadurch die Mikropartikel für
das „tissue
bulking" besonders verwendbar
machen.
-
Vor
der vorliegenden Erfindung resultierte die Injektion von implantierbaren
Substanzen, die in einer physiologischen Lösung suspendiert waren, in das
Gewebe in der Bildung diskreter Aggregate innerhalb der Muskelmasse.
Diese diskreten Aggregate können
aus verschiedenen Mengen der implantierten Substanz bestehen, die
zusammen bleibt, wobei jedoch die Substanz weder am Gewebe befestigt
ist, noch ein Teil des Gewebes selbst wird. Diese Trennung erlaubt
es der Substanz sich vom ursprünglichen
Implantationsort weg zu bewegen.
-
Um
dieses Problem zu vermeiden, können die
Mikropartikel einzeln und getrennt injiziert werden oder, was noch
mehr bevorzugt ist, die Oberfläche der
Mikropartikel kann durch eine Schicht von Zellen zur besseren Einbindung
und zur besseren Langzeitstabilität des Implantats durch eine
Schicht von Zellen besiedelt werden.
-
Die
Mikropartikel der vorliegenden Erfindung demonstrieren eine überlegene
Eignung für
das Zellwachstum auf ihren Oberflächen. Beispielsweise wurden
primäre
Muskelzellen erfolgreich auf der Oberfläche der Mikropartikel der vorliegenden
Erfindung angeheftet, was zu einer besseren Einbindung innerhalb
eines Muskelgewebes führte.
Zusätzlich wurden,
da es das endgültige
Ziel des „tissue
bulking" ist die
Gewebemasse künstlich
zu erhöhen, auch
Präadipozyten
verwendet, um die Oberfläche der
Mikropartikel vor der Injektion zu besiedeln. In diesem Falle haben
die Präadipozyten
ein Volumen, das ähnlich
zu dem anderer regulärer
Zellen ist. Aber nach der Implantation, wenn die Präadipozyten
physiologischen Bedingungen in vivo unterzogen werden, akkumulieren
sie zu Fetttröpfchen,
wobei die Menge des Implantats um mehr als 10 % im Volumen zunimmt.
-
Ein
Mittel zur Durchführung
des „tissue
bulking" in einem
Patienten kann wie folgt beschrieben werden:
- a)
Primäre
Zellen werden aus dem Patienten durch eine einfache Biopsie extrahiert
und isoliert;
- b) diese Zellen lässt
man auf der Oberfläche
der Mikropartikel unter wachstumsfördernden Bedingungen wachsen
(beispielsweise unter Verwendung eines Nährstoffmediums, das autologes
Serum enthält
(erhalten vom Patienten), bis Konfluenz erreicht ist);
- c) die Mikropartikel, die die Zellen des Patienten aufweisen,
die darauf gewachsen sind, werden in das Zielgewebe des Patienten
injiziert, in welchem das „tissue
bulking" durchgeführt werden soll.
-
Zur
Behandlung von GERD werden die Mikropartikel oder andere feste Substrate über die Speiseröhre eingeführt, entweder
durch endoskopische Zuführung
oder durch laparoskopische Techniken, und werden in die Wände des
Schließmuskels injiziert,
wo die Speiseröhre
auf den Magen trifft, d.h. in den unteren Schließmuskel der Speiseröhre. Dies verringert
das interne Lumen des Schließmuskels, was
eine leichtere Kontraktion des Muskels mit reduziertem Erbrechen
der Magenflüssigkeiten
in die Speiseröhre
gestattet. Zusätzlich
reduziert diese Behandlung die Entzündung der unteren Speiseröhre. Die
Mikropartikel oder andere feste Substrate können auch mit Farbe, die für Röntgenstrahlen
undurchlässig
ist oder anderen bildgebenden Agenzien für eine nachfolgende Sichtbarmachung
durch Röntgenstrahlen
beladen werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können Mikropartikel,
die in den Schließmuskel
bei der Verbindungsstelle der Speiseröhre und des Magens injiziert
werden, um GERD zu behandeln, auch eine Menge eines Arzneimittels
enthalten, das zur Behandlung von GERD verwendet wird, beispielsweise H2-Histamin-Antagonisten beinhaltend Cimetidin, Ranitidin,
Famotidin und Nizatedin; Inhibitoren der H+,
K+-ATPase beinhaltend Omeprazol und Lansoprazol;
gegen Magensäure
wirkende Mittel beinhaltend beispielsweise Al(OH)3,
Mg(OH)2, und CaCO3. Zur
Behandlung der Harninkontinenz und von Hautfalten können die
Mikrosphären
gleichfalls mit entzündungshemmenden
Wirkstoffen, Inhibitoren der Angiogenese, radioaktiven Elementen
und antimitotischen Wirkstoffen verwendet werden.
-
Andere
Therapeutika, die in Kombination mit den Mikrosphären oder
Mikropartikeln der vorliegenden Erfindung zu verwenden sind, beinhalten
jene für die
Behandlung von Funktionsstörungen
der Haut, GERD und Harninkonti nenz, wie es in Goodman & Gilman's The Pharmacological
Basis of Therapeutics, 9th Ed., McGraw-Hill
(1996) und The Physician's Desk
Reference 1997 berichtet wird.
-
Die
grundlegenden Vorteile der Behandlung von GERD mit den Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung bezüglich
der Methoden des Standes der Technik sind:
- a)
Geringere invasive Effekte bezüglich
des Patienten verglichen mit einer Operation;
- b) länger
anhaltende Wirkungen verglichen mit gegen Magensäure wirkenden Mitteln oder
anderen Arzneimitteln;
- c) gute Biokompatibilität
mit chemotaktischen Wirkungen; und
- d) Eignung zur Verwendung der Sichtbarmachung durch Röntgenstrahlen
oder MRI zur Unterstützung
einer nachfolgenden Beurteilung des Patienten.
-
Für die Behandlung
der Harninkontinenz werden die Mikropartikel oder andere feste Substrate über die
Harnröhre
eingeführt
und in die Wände
des Schließmuskels
der Harnblase injiziert, wobei demzufolge das interne Lumen des
Muskels des Schließmuskels
reduziert und eine leichtere Kontraktion des Muskels mit reduzierter
Wahrscheinlichkeit der Inkontinenz ermöglicht wird. Die Mikropartikel
oder ein anderes festes Substrat können gleichfalls mit einem Farbstoff
beladen werden, der für
Röntgenstrahlung undurchlässig ist,
oder anderen bildgebenden Agenzien für eine nachfolgende Sichtbarmachung
durch Röntgenstrahlen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
beinhalten Mikropartikel, die in den Schließmuskel der Harnblase injiziert
werden, um Harninkontinenz zu behandeln, auch eine Menge eines Arzneimittels
zur Behandlung der Harninkontinenz, beispielsweise wie Antidiuretika,
Anticholinergika, Oxybutynin und Vasopressin.
-
Injizierte
Mikropartikel können
einige kurzzeitige nachteilige Reaktionen erzeugen, wie beispielsweise örtliche
Entzündung,
weshalb deshalb die Mikropartikel entzündungshemmende Arzneimittel
enthalten oder zusammen mit entzündungshemmenden
Arzneimitteln injiziert werden können,
wie beispielsweise Salicylsäure-Derivate
beinhaltend Aspirin; Para-Aminophenol-Derivate beinhaltend Acetaminophen;
nicht-steroidische entzündungshemmende
Wirkstoffe beinhaltend Indomethacin, Sulindac, Etodolac, Tolmetin,
Diclodfenac, Ketorolac, Ibuprofen, Naproxen, Flurbiprofen, Ketoprofen,
Fenoprofen, Oxaprozin; Anthranilsäuren beinhaltend Mefenaminsäure, Meclofenaminsäure; enolische
Säuren
wie beispielsweise Piroxikam, Tenoxikam, Phenylbutazon, Oxyphenthatraron;
und Nabumeton. Diese entzündungshemmenden
Stoffe werden vorzugsweise auf dem Netzwerk der Mikropartikel adsorbiert
und werden langsam über
eine kurze Zeitspanne freigesetzt (einige wenige Tage). Die Mikropartikel
können gleichfalls
verwendet werden, um andere spezifische Arzneimittel freizusetzen,
die im Netzwerk des Mikropartikels eingeschlossen sind vor der Injektion
in den Patienten. Das Arzneimittel wird örtlich an dem Ort der Implantation über eine
kurze Zeitspanne freigesetzt, um die gesamte Behandlung zu bessern.
-
Die
Aufnahme wirksamer Moleküle,
wie beispielsweise Arzneimittel, in die Mikropartikel der vorliegenden
Erfindung kann durch Mischen trockener Mikropartikel mit Lösungen besagter
wirksamer Moleküle
oder Arzneimittel in einer wässrigen
oder in wässrig-organischer
Lösung
bewerkstelligt werden. Die Mikropartikel quellen durch Absorption
der Lösungen
auf und schließen
die wirksamen interessanten Moleküle im Netzwerk der Mikropartikel
ein. Die wirksamen Moleküle
bleiben innerhalb der Mikropartikel in Folge eines wirksamen Absorptionsmechanismus,
der im Wesentlichen auf einem Ionenaustauscheffekt beruht. Auf Grund
ihrer Natur tragen die Mikropartikel kationische Gruppen und haben
die Fähigkeit,
anionische Moleküle
zu absorbieren, beispielsweise wie gut bekannte entzündungshemmende
Arzneimittel, und diese anionischen Moleküle werden dann langsam nach
Injektion in den Patienten in Folge der Wirkung physiologischer
Salze und des pH-Wertes freigesetzt. Die Fähigkeit verschiedener Typen
von Mikropartikeln Arzneimittelmoleküle zu absorbieren, kann leicht
durch den Fachmann bestimmt werden und ist abhängig von der Menge kationischer
Monomere, die in der Ausgangslösung
vorhanden sind, aus der die Mikropartikel hergestellt werden.
-
Einige
dieser grundsätzlichen
Vorteile zur Behandlung der Harninkontinenz mit den Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung bezüglich der
Methoden des Standes der Technik sind:
- a) Beständigere
Wirkung im Vergleich zur Verwendung normaler viskoser Lösungen von
Kollagen;
- b) gute Biokompatibiolität
mit chemotaktischem Effekt;
- c) Sichtbarmachung durch Röntgenstrahlen
oder MRI, um eine nachfolgende Beurteilung zu unterstützen; und
- d) Vermeidung wiederholter Behandlungen mit resorbierbaren natürlich vorkommenden
Substanzen wie Kollagen.
-
Die
grundlegenden Vorteile der Methode zur Behandlung von Hautfalten
gemäß der vorliegenden Erfindung
sind:
- a) Geringere invasive Effekte bezüglich des
Patienten verglichen mit einer Operation;
- b) beständigere
Auswirkungen im Vergleich zur Verwendung von Kollageninjektionen;
und
- c) gute Biokompatibilität
mit chemotaktischen Wirkungen.
-
Zur
Behandlung von Hautfalten können
die Mikropartikel durch Injektion eingeführt werden. Die Mikropartikel
können
auch eine oder mehrere entzündungshemmende
Wirkstoffe enthalten.
-
Unter
einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird eine
sterile injizierbare Lösung
in Erwägung
gezogen, die für
das „tissue
bulking" geeignet
ist, welche umfasst:
- (a) Hydrophile kationische
Mikrosphären
mit einem Durchmesser von 10 bis 1000 μm, wobei besagte Mikrosphären ein
neutrales hydrophiles Monomer, ein oder mehrere kationische Monomere, ein
oder mehrere funktionalisierte Monomere und einen Zelladhäsionspromotor
umfassen; und
- (b) autologe Zellen.
-
Die
Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf folgende Beispiele definiert,
die im Detail die Herstellung von Mikropartikeln zur Verwendung
in Verfahren des „tissue
bulking" beschreiben,
und die Behandlung von Hautfalten, Harninkontinenz und GERD. Die
folgenden Beispiele sind lediglich veranschaulichend.
-
6. Beispiele
-
6.1 Beispiel 1: Herstellung
ungleichmäßiger Hydrogelpartikel
mit chemotaktischen Eigenschaften
-
58
Gramm Natriumchlorid und 27 Gramm Natriumacetat wurden bei Raumtemperatur
in 100 ml entsalztem Wasser gelöst.
Zu dieser Lösung
wurden 400 ml Glyzerin hinzugefügt,
der pH-Wert wurde auf 6,0 eingestellt und dann wurden Monomere aufgelöst. Genauer
wurden zu dieser Lösung
90 Gramm von Methylolacrylamid, 2 g Methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid-Hydrochlorid
und 10 Gramm N,N'-Methylen-bis-acrylamid
hinzugefügt und
die Mischung bis zur kompletten Auflösung gerührt. Die Lösung wurde auf etwa 70 °C erhitzt
und 100 ml einer Lösung
von Gelatine mit einer Konzentration von 500 mg/ml hinzugefügt. Das
gesamte Volumen dieser Mischung wurde dann auf 1000 ml justiert
durch Addition von entsalztem Wasser. Schließlich wurden 20 ml einer wässrigen
Lösung,
die 70 mg/ml Ammoniumpersulfat enthielt, und 4 ml N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
hinzugefügt.
Die erhaltene Lösung
wurde bei 70 °C
für ungefähr 3 Stunden
bis zur Bildung eines kompakten dreidimensionalen Gels gelagert.
Dieses Gel war in Wasser vollständig
unlöslich.
Es wurde in kleine Stücke
geschnitten und dann gemahlen, um sehr kleine Partikel mit einer
Größe nahe
100–200 μm zu erhalten. Die
Teilchen wurden dann in einem Liter physiologischen Puffers, der
5 % (Gewicht/Volumen) Glutaraldehyd enthielt, suspendiert und zwei
Stunden lang geschüttelt.
Schließlich
wurden die Partikel eingehend gewaschen, um nicht-polymerisiertes
Material, Nebenprodukte und Salze zu entfernen. Um eine homogene
Teilchengrößenverteilung
zu erhalten, wurde die Teilchensuspension unter Verwendung eines geeigneten
Siebes gesiebt.
-
Diese
Partikel besitzen die Eigenschaften, die für die Adhäsion an die Gewebezellen vor
dem „Muskelbulking" gewünscht sind
und beinhalten kationische Gruppen und Adhäsionsagenzien für einen wirksamen
Zelladhäsionsmechanismus.
-
6.2 Beispiel 2: Herstellung
kugelförmiger
Polyacrylhydrogel-Partikel mit chemotaktischen Eigenschaften
-
Die
Lösung
der Monomere, die hergestellt wurde wie in obigem Beispiel 1 beschrieben,
wurde langsam in 1500 ml eines gerührten und heißen Paraffinöls (50–70 °C) gegossen.
Nach einigen Minuten wurde eine Suspension/Emulsion von Flüssigkeiten erhalten
(die wässrige
Monomerlösung
war im Öl
dispergiert und bildete sehr kleine kugelförmige Tröpfchen) und die Polymerisation
trat in Suspension ein. Die Mikrotröpfchen wurden in Mikrokügelchen überführt. Die
festen Mikrokügelchen
wurden durch Zentrifugation gewonnen und in 1 Liter eines physiologischen
Puffers, der 5 % (Gewicht/Volumen) Glutaraldehyd enthielt, suspendiert
und zwei Stunden lang geschüttelt.
Schließlich
wurden die Partikel eingehend mit Wasser gewaschen, um die Ölspuren
vollständig
zu entfernen. Die Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel
oder ein intensives Waschen in Gegenwart von Spuren von nicht-ionischen
Detergenzien können
für eine
wirksamere Entfernung des Öls
verwendet werden. Die erhaltenen Mikrokügelchen werden, falls das notwendig
ist, durch Sieben durch ein Nylonnetz kallibriert und in einem Autoklav sterilisiert.
Diese Mikrosphären
besitzen die gewünschten
Charakteristika und Eigenschaften zur Zelladhäsion vor dem „Muskelbulking".
-
6.3 Beispiel 3: Herstellung
hydrophiler kugelförmiger Polystyrol-Copolymer-Partikel,
die für
das "tissue-bulking" verwendbar sind
-
10
Gramm Styrol werden mit 60 ml Toluol gemischt. 1 Gramm Divinylbenzol,
1 Gramm Dimethylaminoethylmethacrylat und 1 Gramm Dimethylacrylamid
werden zu der resultierenden Lösung
hinzugefügt.
Nach kompletter Auflösung
wird die Monomerlösung
mit 1 % AIBN (2,2'-Azobisisobutyronitril)
als Polymerisationskatalysator und mit 40 ml Paraffinöl als Viskositätsinduzierendem
Agens gemischt. Die Mischung wird in eine gerührte wässrige Lösung gegossen, die 0,5 % Tween
80 enthält.
An dieser Stelle tritt Bildung der Tröpfchensuspension ein, die sich
in feste Mikrokügelchen
umwandelt, wenn die Temperatur für
drei bis fünf
Stunden auf 80–90 °C erhöht wird. Die
resultierenden Kügelchen
werden getrocknet und organische Lösungsmittel extrahiert. Dann
werden sie in einer wässrigen
Lösung
von Kollagen in Phosphatpuffern bei einem neutralen pH-Wert gequollen. Eingebettetes
Kollagen wird dann mit Glutaraldehyd vernetzt, wie in den Beispielen
1 und 2 beschrieben. Die resultierenden Kügelchen besitzen kationische Ladungen,
damit sie mit den Zellwänden
wechselwirken können,
und Kollagen zur Zelladhäsion,
und einen chemotaktischen Wirkstoff für das Zellwachstum und die
Biokompatibilität.
Sie sind geeignet als Wirkstoff für das „tissue bulking".
-
6.4 Beispiel 4: Herstellung
hydrophiler Silikonkügelchen
zur Zelladhäsion
und "tissue bulking"
-
10
Gramm Silikonkügelchen
mit einem Durchmesser von 20–300 μm werden
in 30 ml einer Lösung
von Hexadecylamin in Ethylazetat suspendiert (10 mg/ml). Die Lösung wird
für zwei
Stunden gerührt,
und dann werden 100 ml Ethanol hinzugefügt. Eine einmolare Ammoniumsulfat-
oder Natriumchlorid-Lösung
in Wasser wird langsam hinzugefügt, bis
300 ml Suspension erhalten werden. Die Amin-enthaltenden Silikonkügelchen
werden dann mit einem Butandioldiglycydylether unter alkalischen Bedingungen
reagiert. Auf diese Weise werden Epoxyderivate erhalten, auf die
Gelatine unter Verwendung bekannter Methoden verankert wird. Die
resultierenden Kügelchen
haben die Zieleigenschaften der Biokompatibilität, Hydrophilie, Nicht-Bioabbaubarkeit
und Zelladhäsion
durch die Gegenwart kationischer Aminogruppen und Gelatine als einem
Wirkstoff, der das Zellwachstum fördert. Sie sind geeignet zum „tissue
bulking" in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
-
6.5 Beispiel 5: Herstellung
von Kügelchen
für das "tissue-bulking" welche Adhäsionsfaktoren
enthalten
-
Kügelchen,
die nach Beispiel 2 hergestellt wurden, wurden chemisch mit bekannten
Reagenzien, die bei der Herstellung von Sorbentien für die Affinitätschromatographie
verwendet werden, aktiviert. Die aktivierten Kügelchen wurden dann für die Immobilisierung
von Zelladhäsionsagenzien
wie beispielsweise Fibronektin oder Vitronektin oder Laminin verwendet.
Adhäsionsagenzien
wurden in einer Konzentration von 1–10 mg/ml in einem Puffer (100
mM Carbonat- oder Boratpuffer mit einem pH-Wert von 8–10), der
für die
Verankerung verwendet wird, gelöst und
die Lösung
mit den aktivierten Kügelchen
gemischt. Die resultierenden Kügelchen
besitzen die Zieleigenschaften der Zelladhäsion und des Zellwachstums,
der Nicht-Bioabbaubarkeit und waren nicht resorbierbar. Sie sind
geeignet für
die Zelladhäsion
und für
das dauerhafte „tissue
bulking" in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung. In ähnlicher Weise können Kügelchen,
die gemäß Beispiel 3
und 4 hergestellt wurden, verwendet werden.
-
6.6 Beispiel 6: Herstellung
kugelförmiger
Polyacrylhydrogel-Partikel mit chemotaktischen Eigenschaften
-
Mikrokügelchen,
die kommerziell erhältlich sind
unter der Bezeichnung SPEC-70 (BioSepra Inc., Marlborough, MA) sind
polyacrylische polyanionische Kügelchen
mit elastischen Eigenschaften, die für Anwendungen im „tissue
bulking" geeignet
sind. Jedoch sind diese Mikrokügelchen
nicht chemotaktisch und besitzen keine kationischen Ladungen. SPEC-70-Mikrokügelchen
werden zuerst im Vakuum behandelt, um Wasser zu entfernen und dann
in einer wässrigen
Lösung
von 1 % Natriumchondroitinsulfat unter physiologischen Bedingungen
suspendiert. Sobald diese Verbindung auf den Kügelchen absorbiert ist, werden
die Kügelchen
im Vakuum behandelt und in einer wässrigen Lösung, die 20 Gewichtsprozent Polylysin
enthält,
suspendiert. Die Suspension wird einige Stunden lang geschüttelt und
dann im Vakuum behandelt und schnell mit destilliertem Wasser gewaschen.
Die Kügelchen
werden dann in einer Lösung von
5 % Butandiodiglycidylether in Ethanol suspendiert und über Nacht
geschüttelt.
Unter diesen Bedingungen wird das Polylysin genau so wie das Chondroitinsulfat
vernetzt. Die resultierenden modifizierten Kügelchen besitzen Eigenschaften
wie eine kationische Ladung zur Zelladhäsion und promotierende Agenzien
für das
Zeltwachstum wie beispielsweise Polylysin und Chondroitinsulfat.
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6.7 Beispiel 7: Herstellung
von radiopaken Mikrokügelchen
mit chemotaktischen Eigenschaften für das "tissue bulking"
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Die
Mikrokügelchen
aus Beispiel 2 wurden unter Vakuum behandelt und dann in einer gesättigten
Lösung
von Bariumchlorid suspendiert. Sie wurden zwei Stunden lang bei
Raumtemperatur geschüttelt
und dann unter Vakuum behandelt, um überschüssige Lösung von Bariumchlorid zu entfernen. Die
Kügelchen
wurden in einer gesättigten
Lösung von
Ammoniumsulfat suspendiert und für
zwei zusätzliche
Stunden vor Entfernung des überschüssigen Ammoniumsulfats
durch Vakuumfiltration geschüttelt.
Diese Durchführung
des Kontakts mit Bariumsalzen und Ammoniumsulfat kann mehrere Male wiederholt
werden, bis der resultierende radiopake Niederschlag innerhalb der
Kügelchen
die gewünschte
Menge erreicht. Die resultierenden Kügelchen haben radiopake Eigenschaften
ohne dass sie ihre ursprünglich
wünschenswerten
Eigenschaften für
das „tissue
bulking" verloren
haben. Die Mikrokügelchen
aus Beispielen 3, 4 und 6 können ähnlich verwendet
werden.
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6.8 Beispiel 8: Herstellung
von radiopaken Mikrokügelchen
mit chemotaktischen Eigenschaften für das "tissue-bulking"
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Mikrokügelchen
aus Beispiel 6, die mit Polylysin beschichtet sind, werden eingehend
mit destilliertem Wasser gewaschen und in einer Lösung von Natriumtriazoat
suspendiert. Der pH-Wert der Suspension wird durch Addition von
Essigsäure
auf ungefähr
7 eingestellt, und die Lösung
einige Stunden lang geschüttelt.
Das Triazoat, welches ein radiopakes Molekül ist, wird fest auf den Kügelchen
absorbiert und die verbleibenden Reagenzien werden durch Waschen
im Vakuum entfernt. Die resultierenden Kügelchen besitzen immer noch
Zellpromotions-Eigenschaften und sind jetzt immer noch radiopak.
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6.9 Beispiel 9: Einführung von
entzündungshemmenden
Arzneimitteln in die Kügelchen
für das "bulking"
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Mikrokügelchen,
wie sie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben sind, können lokale,
vorübergehende
entzündende
Reaktionen auslösen, wenn
sie in das Zielgewebe injiziert werden. Um dieses Phänomen zu
vermeiden oder zu verringern, können
die Mikrokügelchen,
wenn sie einmal mit autologen Zellen beschichtet sind, mit einem
oder mehreren entzündungshemmenden
Arzneimitteln gefüllt werden.
Die Mikrokügelchen
sind auf Grund ihrer Natur kationisch und können anionische Arzneimittel durch
Ionenaustauscheffekte absorbieren.
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Vor
der Injektion werden Mikrokügelchen
mit einer Lösung
eines entzündungshemmenden
anionischen Arzneimittels in steriler physiologischer Salzlösung (10
mg/ml) gemischt. Die Suspension wird einige Stunden lang geschüttelt und
dann werden die Kügelchen,
die nun mit dem Arzneimittel gefüllt
sind, durch Filtration oder Zentrifugation erhalten. Die resultierenden
Mikrokügelchen,
die entzündungshemmendes
Arzneimittel enthalten, können
dann als Wirkstoffe für
das „tissue
bulking" zur Anwendung
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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6.10 Beispiel 10: in vitro-Adhäsion von
Präadipozyten
und Wachstum auf polymeren Kügelchen
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Um
die Fähigkeit
polymerer Kügelchen
aus Beispiel 2 zugänglich
zu machen und Adhäsion
und Wachstum von Präadipozyten
zu erlauben, wurden frische Präadipozyten
aus Nebenhodenfettgewebe von Wistar-Ratten eingesammelt und isoliert.
Die Präadipozyten
wurden dann in Gegenwart der oben beschriebenen Mikrokügelchen
in Kultur gehalten bei einer Konzentration von ungefähr 7,1 × 105 bis ungefähr 1,7 × 106 Zellen/ml
unter Verwendung des klassischen Protokolls für die in vitro-Mikroträgerkultur.
In einer ersten Phase heften sich die Zellen auf der Kügelchenoberfläche an und
dann wachsen sie, bis sie die Kügelchenoberfläche völlig bedecken.
Die gesamte Besiedelungsdauer beträgt ungefähr 72 Stunden.
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Präadipozyten
aus diesem Kulturtyp zeigen gutes Wachstum und spezifische biologische
Aktivität,
die mit der Differenzierung in Adipozyten verknüpft ist (Akkumulation von Lipiden).
Darüber
hinaus zeigen diese Zellen die Gegenwart von spezifischen enzymatischen
Markern, wie z. B. Glyzerin-3-phosphat-Dehydrogenase und Malat-Dehydrogenase.
Mikrokügelchen,
welche anheftende Zellen besitzen, sind für das „tissue bulking" zur Anwendung in
der vorliegenden Erfindung geeignet. Die polymeren Kügelchen
von Beispielen 2 bis 5 sind in gleicher Weise zugänglich.
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6.11 Beispiel 11: in vitro-Kultur
von Präadipozyten und
Myozyten auf Mikrokügelchen
zur Überprüfung ihrer
Eignung zum Einbau in ein in vivo-Gewebe
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Präadipozyten
und Zellen des glatten Muskels wurden aus Wistar-Ratten gemäß des klassischen
Protokolls isoliert, um die meisten der anderen kontaminierenden
Zellen auszuschließen.
Diese Zellen wurden separat in einer Petri-Schale in Gegenwart von
Dulbecco's Modified
Eagle Medium kultiviert, das mit 10 fötalem Rinderserum supplementiert war.
Kationische Mikrokügelchen,
die mit Gelatine beschichtet waren und nach Beispiel 2 hergestellt wurden,
wurden dann zu den Zellen, die in vitro kultiviert wurden, hinzugefügt, bis
sie die Oberfläche
der Petri-Schale bedeckten. Die anfängliche Zellsaatkonzentration
war 0,7 × 106 Zellen/ml.
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Wiederholte
Beobachtungen zeigten, dass Zellen sich an die Oberfläche der
Mikrokügelchen
anhefteten und sich weiter vervielfältigten, bis sie die Oberfläche bedeckten.
Nach 5 bis 7 Tagen der Kultur trat die Bildung eines festen Netzwerks
der Kügelchen
ein, wobei die Zellen als ein Bindemittel wirkten und die aus einigen
Kügelchen
bestehenden Blöcke verfestigten.
In den meisten Fällen
trat die Bildung fester nicht-trennbarer Aggregate ein, die Kügelchen und
Zellen umfasste.
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Wenn
nach der Wachstumsperiode (i. A. 5 bis 7 Tage) differenzierende
Elemente wie beispielsweise 3,3',5-Trijod-D-thyronin
zu den Präadipozyten hinzugefügt wurde,
begannen die Präadipozyten
Fette als Mikrotröpfchen
innerhalb des Zytoplasmas zu akkumulieren.
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Spezifisches
Einfärben
mit 3,3'-Dioktadecyloxacarbocyaninperchlorat
oder 2'-[4-Hydroxyphenyl]-5-[4-methyl-1-piperazinyl]-2,5'-bis-1H-benzimidazol
zeigte gute Adhäsion
der Kügelchen
auf dem Kügelchensubstrat.
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Einfärben der
Zellen mit Rot-Öl
zu Beginn der Differenzierungsphase bewies die Akkumulation von
Fetten innerhalb der Zellen.
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Zusätzlich zeigten
spezifische Enzymreaktionen von Äpfelsäureenzymen,
dass, zum Ende der Kultur, resultierende Adipozyten mit ihren hauptsächlich exprimierten
Eigenschaften funktionsfähig
waren. Dieses Enzym ist zu Beginn der Kultur nicht exprimiert und
tauchte gleichzeitig mit der Akkumulation von Fetten auf.
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Zellen
der glatten Muskulatur wurde gleichfalls in ihrer Proliferation
durch DNA-Synthese-Assay nachgegangen.
Ihrer Adhäsion
auf das Substrat wurde genau wie bei den präadipozyten Zellen gefolgt. Myozyten
zeigten genau so gute Proliferation wie auch Adhäsion auf den Kügelchen.
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6.12 Beispiel 12: in vitro-Adhäsion von
Myozyten und Wachstum auf polymeren Kügelchen
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Um
die Eignung von polymeren Kügelchen aus
Beispiel 2 zugänglich
zu machen und Adhäsion und
Wachstum der Muskelzellen zu erlauben, wurden frische glatte Zellmyozyten
aus der Speiseröhre von
Ratten gemäß der klassischen
Verfahren isoliert. Die Zellen wurden dann in Gegenwart der oben
beschriebenen Mikrokügelchen
bei einer Konzentration von ungefähr 106 Zellen/ml
unter Verwendung des klassischen Protokolls für die Mikroträgerkultur
in vitro kultiviert. In einer ersten Phase hefteten sich die Zellen
auf der Kügelchenoberfläche an und
dann wuchsen sie, bis sie die gesamte Kügelchenoberfläche bedeckten.
Die gesamte Besiedelungsdauer betrug ungefähr 72 Stunden.
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Myozyten
aus diesem Kulturtyp zeigten gutes Wachstum und Verhalten und offenbarten
den typischen Myosinmarker. Diese Mikrokügelchen mit den daran anhaftenden
Zellen sind in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung für
das „tissue bulking" verwendbar. Mit
den Kügelchen
aus Beispielen 2 bis 5 kann in ähnlicher
Weise verfahren werden.
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6.13 Beispiel 13: Herstellung
einer injizierbaren Susuension von Zell-Mikrokügelchen-Partikeln für das in vivo-"bulking"
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In
der Stufe der Zellkulturphase werden die Partikel aus Zellen und
Kügelchen
durch Filtration eingesammelt und intensiv mit Blutserum vom Wirt, in
den das Material implantiert werden soll, gewaschen. Dieses Verfahren
garantiert den Ausschluss fremden Materials aus der Zellkultur.
Die Mikrokügelchen
werden dann in einigen wenigen ml des autologen Serums suspendiert
(in einem Verhältnis
von Kügelchen
zu Serum von ungefähr
1:1) und sind dann fertig, in das Gewebe, das durch „tissue
bulking" behandelt
werden soll, mittels einer geeigneten Spritze oder einer anderen
Injektionsvorrichtung injiziert zu werden.
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6.14 Beispiel 14: Herstellung
einer injizierbaren Suspension der Zell-Mikrokügelchen-Partikel für das in vivo-"bulking"
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Mikrokügelchen,
wie sie in Beispiel 2 beschrieben sind, werden mit Muskelzellen
von Ratten gemäß Beispiel
10 besiedelt und gemäß Beispiel
13 unter Verwendung von Rattenserum, das mit physiologischer Salzlösung verdünnt ist
(50 %–50
%), konditioniert. Die resultierende sterile Zellsuspension, die
auf den Kügelchen
verankert ist (50 % des Volumens bestehen aus Kügelchen und 50 % aus physiologischer
Salzlösung)
wird dann in den rechten Oberschenkelmuskel einer Ratte injiziert.
Drei Monate nach der Injektion der Kügelchen wurde der Muskel auf
seine Gestalt untersucht und histologisch überprüft. Das Muskelvolumen sollte
nach Autopsie größer sein
als das Volumen des linken Oberschenkelmuskels. Die Kügelchen
innerhalb der Muskelmasse sollten von fibroplastischen Zellen umgeben sein,
wobei keine typische nachteilige entzündliche oder nekrotische Effekte
auftreten sollten.
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Andere
Ausführungsformen
sind innerhalb der folgenden Patentansprüche.