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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein verbessertes elektrochromes Medium, welches
fähig ist,
eine vorgewählte Farbe
zu erzeugen, und insbesondere eine verbesserte elektrochrome Vorrichtung
mit einem elektrochromen Medium, umfassend mindestens drei elektroaktive
Materialien, deren Konzentrationen ausgewählt werden können, so
dass eine vorgewählte
wahrgenommene Farbe erzeugt wird, wobei das elektrochrome Medium
bei Verwendung in einer elektrochromen Vorrichtung im Allgemeinen
die vorgewählte
wahrgenommene Farbe über
seinen Normalspannungsbereich hält.
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Elektrochrome
Vorrichtungen wurden seit nahezu siebzig Jahren für kommerzielle
Anwendungen vorgeschlagen (Britische Patentschrift Nr. 328,017 (1929)
von F. H. Smith). Die erste kommerziell erfolgreiche elektrochrome
Vorrichtung, ein abblendbarer Rückspiegel
für Kraftfahrzeuge,
wurde jedoch erst 1987 eingeführt.
Verschiedene automatische Rückspiegel
für Kraftfahrzeuge
wurden entwickelt, die automatisch vom vollständig reflektierenden Modus
(Tag) zu einem oder mehreren teilweise reflektierenden Modi (Nacht)
wechseln, zum Schutz vor Blendung durch Licht, das aus den Scheinwerfern
von sich hinten nähernden
Fahrzeugen ausgestrahlt wird. Die elektrochromen Spiegel, welche
offenbart sind in US Patent Nr. 4,902,108, mit dem Titel "Single-Compartment,
Self-Erasing, Solution-Phase Electrochromic Devices, Solutions for
Use Therein, and Uses Thereof",
erteilt an H. J. Byker am 20. Februar 1990; dem Kanadischen Patent
Nr. 1,300,945, mit dem Titel "Automatic
Rearview Mirror System for Automotive Vehicles", erteilt an J. H. Bechtel et al. am
19. Mai 1992; US Patent Nr. 5,128,799, mit dem Titel "Variable Reflectance
Motor Vehicle Mirror",
erteilt an H. J. Byker am 7. Juli 1992; US Patent Nr. 5,202,787,
mit dem Titel "Electro-Optic
Device", erteilt
an H. J. Byker et al. am 13. April 1993; US Patent Nr. 5,204,778,
mit dem Titel "Control
System For Automatic Rearview Mirrors", erteilt an J. H. Bechtel am 20. April
1993; US Patent Nr. 5,278,693, mit dem Titel "Tinted Solution-Phase Electrochromic
Mirrors", erteilt
an D. A. Theiste et al. am 11. Januar 1994; US Patent Nr. 5,280,380,
mit dem Titel "UV-Stabilized Compositions
and Methods", erteilt
an H. J. Byker am 18. Januar 1994; US Patent Nr. 5,282,077 mit dem
Titel "Variable
Reflectance Mirror",
erteilt an H. J. Byker am 25. Januar 1994; US Patent Nr. 5,294,376, mit
dem Titel "Bipyridinium
Salt Solutions",
erteilt an H. J. Byker am 15. März
1994; US Patent Nr. 5,336,448, mit dem Titel "Electrochromic Devices with Bipyridinium
Salt Solutions",
erteilt an H. J. Byker am 9. August 1994; US Patent Nr. 5,434,407,
mit dem Titel "Automatic
Rearview Mirror Incorporating Light Pipe", erteilt an F. T. Bauer et al. am 18.
Januar 1995; US Patent Nr. 5,448,397, mit dem Titel "Outside Automatic
Rearview Mirror for Automotive Vehicles", erteilt an W. L. Tonar am 5. September
1995; und US Patent Nr. 5,451,822, mit dem Titel "Electronic Control
System", erteilt
an J. H. Bechtel et al. am 19. September 1995, welche Patente alle
der Anmelderin der vorliegenden Erfindung übertragen sind, sind typisch
für moderne
automatische Rückspiegel
für Kraftfahrzeuge.
Derartige elektrochrome Spiegel können in einem vollständig integrierten
inneren/äußeren Rückspiegelsystem
verwendet werden, oder als ein inneres oder äußeres Rückspiegelsystem. Im Allgemeinen
umfassen in automatischen Rückspiegeln
der in den vorstehend angegebenen US Patenten offenbarten Typen
sowohl die inneren als auch die äußeren Rückspiegel
ein relativ dünnes
elektrochromes Medium, das zwischen zwei Glaselementen angeordnet
und eingeschlossen ist.
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Bei
den meisten elektrochromen Spiegeln wird, wenn das elektrochrome
Medium, das als das Medium einer variablen Transmission funktioniert,
elektrisch erregt wird, dieses dunkel und beginnt Licht zu absorbieren,
und umso mehr Licht das elektrochrome Medium absorbiert, umso dunkler
wird der Spiegel. Wenn die elektrische Spannung auf Null verringert
wird, kehrt der Spiegel zu seinem aufgehellten Zustand zurück. Das elektrochrome
Medium ist in einer abgeschlossenen Kammer enthalten, welche definiert
ist durch ein vorderes transparentes Glaselement, das mit einem
transparenten leitfähigen
Material beschichtet ist, eine Abdichtung an seinem äußeren Umfang,
und ein rückwärtiges Speiegelelement
mit entweder einer reflektierenden Schicht oder einer transparenten
leitfähigen
Schicht in Kontakt mit dem elektrochromen Medium, in Abhängigkeit davon,
ob der Spiegel einen dritten oder vierten Oberflächenreflektor hat. Die leitfähigen Schichten
auf sowohl dem vorderen Glaselement als auch dem rückwärtigen Glaselement
sind mit einem elektrischen Stromkreis verbunden, der für eine Anregung
des elektrochromen Mediums wirksam ist, um den Spiegel auf Nachtmodi mit
verringerter Reflexion umzuschalten, wenn Blendlicht erkannt wird,
und danach zu ermöglichen,
dass der Spiegel in den Tagesmodus mit hoher Reflexion zurückkehrt,
wenn das Blendlicht wegfällt,
wie in den vorstehend angegebenen US Patenten ausführlich beschrieben.
Zur Klarheit der Beschreibung einer derartigen Struktur wird die
vordere Fläche
des vorderen Glaselements als die erste Oberfläche bezeichnet, und die innere
Oberfläche
des vorderen Glaselements wird als die zweite Oberfläche bezeichnet.
Die innere Oberfläche des
rückwärtigen Glaselements
wird als die dritte Oberfläche
bezeichnet, und die hintere Oberfläche des rückwärtigen Glaselements wird als
die vierte Oberfläche
bezeichnet.
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Das
elektrochrome Medium umfasst typischerweise Lösungsphase-elektrochrome Materialien,
elektrochrome Materialien vom Elektrodeposition-Typ, Oberflächeneinschluss-elektrochrome
Materialien oder Kombinationen davon. Das elektrochrome Medium wechselt
von einem klaren oder gut sichtbaren Lichttransmissionsniveau zu
einem leicht gefärbten
Zustand, zu einem moderat gefärbten
Zustand und zu einem dunklen oder schlecht sichtbaren gefärbten Lichttransmissionszustand,
wenn unterschiedliche Spannungen angelegt werden und elektrochemische
Oxidation und Reduktion stattfinden. Ein wichtiger Faktor bei der
Bestimmung, wie wünschenswert
eine elektrochrome Vorrichtung ist, ist deren wahrgenommene Farbe,
wenn sie in ihrem klaren Zustand und dunklen Zustand, und in jedem
Zustand dazwischen ist. Die wahrgenommene Farbe eines elektrochromen
Spiegels umfasst die Einflüsse
von dem vorderen Glaselement, der zwei transparenten leitfähigen Beschichtungen,
des Reflektors und insbesondere des elektrochromen Mediums.
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Allgemein
gesagt, besteht ein Wunsch für
ein grau gefärbtes
elektrochromes Medium in Innenspiegeln und den meisten Außenspiegeln
für Kraftfahrzeuge,
da die wahrgenommene Farbe des reflektierten Bilds der Farbe des
Objekts, bevor es reflektiert wird, sehr nahe kommen wird. Zusätzlich ist
es wünschenswert,
dass die elektrochrome Vorrichtung diese graue Farbe während seiner
Verdunkelungs- und Aufhellübergänge beibehält, so dass
sich die wahrgenommenen Farben eines reflektierten Bilds während dieser Übergänge nicht ändern. Es
wurden jedoch Argumente für
getönte
oder gefärbte
Spiegel vorgebracht. Beispielsweise offenbart das der Anmelderin übertragene
US Patent Nr. 5,278,693 von D. A. Theiste et al. die Zugabe einer
elektrochemisch inaktiven und stabilen Verbindung zu einer Lösungsphase-elektrochromen
Vorrichtung, um einen Blauton bereitzustellen. Diese elektrochemisch
inaktive Verbindung ist im Wesentlichen ein Farbstoff, der normalerweise
in niedrigen Konzentrationen vorhanden ist, und der Vorrichtung
nur in den höchsten
Reflexions- oder Transmissionszuständen, wenn eine geringe oder
keine Spannung angelegt wird, einen wahrgenommenen Farbton vermittelt.
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In
anderen Anwendungen, wie etwa Gebäudefenstern, Sonnendächern, Anzeigevorrichtungen
und Spezialfenstern, können
aus einer Reihe von Gründen
zusätzlich
zu grau verschiedene Farben (z.B. Blau-, Grün-, Purpur-, Gelbtöne) wünschenswert
sein. Beispielsweise kann es wünschenswert
sein, dass bestimmte elektrochrome Fenster getönt sind um zu der Ausstattung
des Raums zu passen, um eine Kontrastverstärkung bereitzustellen, oder
dass Graustufenabdunkelungsfilter für Anzeigevorrichtungen bestimmte
Lichtfarben emittieren, oder um einem Gebäude eines bestimmte Farbe oder
ein bestimmtes Aussehen zu verleihen.
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Ein
Problem in der Technik war nunmehr das Unvermögen, vorab eine Farbe einer
elektrochromen Vorrichtung auszuwählen und gleichzeitig sicherzustellen,
dass die Vorrichtung die gewünschte
Farbe im Allgemeinen beibehält,
wenn sie in ihrem hellen Zustand und dunklen Zustand und in jedem
Zustand dazwischen ist. Wenn derartige Vorrichtungen als elektrochrome
Rückspiegel
für Kraftfahrzeuge
verwendet werden, und bei vielen Fensteranwendungen ist eine gewünschte Farbe
eine, welche als grau wahrgenommen wird. Für andere Anwendungen können Farben,
die als von grau verschieden wahrgenommen werden (z.B. rot, gelb, grün, blau,
purpurfarben) wünschenswert
sein.
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Demzufolge
ist es wünschenswert,
ein verbessertes elektrochromes Medium bereitzustellen, mit mindestens
drei elektroaktiven Materialien, deren Konzentrationen derart ausgewählt werden
können,
so dass sie eine vorgewählte
Farbe erzeugen, wobei das elektrochrome Medium im Allgemeinen die
vorgewählte wahrgenommene
Farbe über
ihren Normalspannungsbereich beibehält, wenn in einer elektrochromen
Vorrichtung verwendet.
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Elektrochrome
Vorrichtungen aus dem bekannten Stand der Technik sind in WO 95/30495,
EP 0 240 226 B1 und
EP 0 531 143 A2 offenbart.
Diese Vorrichtungen umfassen elektrochrome Materialien, die bei
Anlegen einer Potentialdifferenz ihre Farbe ändern. Die elektrochromen Materialien
dieser Vorrichtungen behalten jedoch eine im Wesentlichen konstante
vorgewählte
wahrgenommene Farbe über
die Normalspannungsbetriebsbereiche dieser Vorrichtungen nicht bei.
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GEGENSTÄNDE DER
ERFINDUNG
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Demgemäß ist es
ein hauptsächlicher
Gegenstand von Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes elektrochromes Medium
bereitzustellen, mit mindestens drei elektroaktiven Materialien, deren
relative Konzentrationen derart ausgewählt werden können, so
dass sie eine vorgewählte
wahrgenommene Farbe erzeugen, wobei das elektrochrome Medium im
Allgemeinen die vorgewählte
wahrgenommene Farbe über
ihren Normalspannungsbereich beibehält, wenn in einer elektrochromen
Vorrichtung verwendet.
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Ein
weiterer Gegenstand von Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist, ein verbessertes elektrochromes
Medium bereitzustellen, mit mindestens drei elektroaktiven Materialien,
deren Konzentrationen derart ausgewählt werden können, so
dass sie eine wahrgenommene graue Farbe erzeugen, wobei das elektrochrome
Medium im Allgemeinen die graue Farbe über ihren Normalspannungsbereich
beibehält,
wenn in einer elektrochromen Vorrichtung verwendet.
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Ein
nochmals weiterer Gegenstand von Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung ist, neue elektroaktive Materialien bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Vorrichtung wie in Anspruch 1 definiert bereitgestellt.
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Die
vorstehenden und andere Gegenstände,
weiche aus der Beschreibung als Ganzes einschließlich der Zeichnungen ersichtlich
werden werden, werden gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung erreicht, indem eine elektrochrome Vorrichtung
bereitgestellt wird, mit einem elektrochromen Medium, welches mindestens
drei elektroaktive Materialien umfasst, mit Absorptionsspektren,
welche sich zusammenaddieren, so dass die Farbe des elektrochemisch
aktivierten elektrochromen Mediums durch individuelles Auswählen der
Konzentrationen der mindestens drei elektroaktiven Materialien vorgewählt werden
kann. Das elektrochrome Medium hält
im Allgemeinen die vorgewählte
wahrgenommene Farbe über
seinen Normalspannungsbereich, wenn in einer elektrochromen Vorrichtung
verwendet. Die mindestens drei elektroaktiven Materialien umfassen
mindestens ein elektrochemisch reduzierbares Material (kathodisches
Material), mindestens ein elektrochemisch oxidierbares Material
(anodisches Material), und mindestens ein zusätzliches elektroaktives Material,
das entweder ein anodisches oder ein kathodisches Material sein
kann. Somit sind immer mindestens drei elektroaktive Materialien
in dem Medium vorhanden, wobei mindestens zwei davon anodische oder
kathodische Materialien sind. Die vorgewählte Farbe kann aus einem breiten
Spektrum von Farben ausgewählt
werden, und kann beispielsweise grau, rot, orange, gelb, grün, blau
und purpurfarben sein. Für
elektrochrome Spiegel für
Kraftfahrzeuge und viele Fensteranwendungen ist eine derzeit bevorzugte
Farbe grau.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Der
Gegenstand, der als die Erfindung angesehen wird, ist im abschließenden Abschnitt
der Schrift besonders hervorgehoben und gesondert beansprucht. Die
Erfindung, zusammen mit anderen Gegenständen und Vorteilen davon, kann
am besten verstanden werden durch Bezugnahme auf die nachfolgende
Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen, bei den gleiche
Bezugszeichen gleiche Komponenten darstellen, in denen:
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1 eine
vergrößerte Querschnittsansicht
einer elektrochromen Vorrichtung ist,
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2 skalierte
Absorptionsspektren für
die elektrochemisch aktivierten Zustände der nachfolgenden individuellen
elektrochromen Materialien zeigt: 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin
(A1); 2,7-Diphenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin (A6); 1,1'-Dimethyl-4,4'-(1,3,5-triazin-2,4-diyl)dipyridiniumdiperchlorat (C4);
1,1'-Dimethyl-2-(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat) (C5),
wobei jedes Absorptionsspektrum auf die relativen Konzentrationen
der aktivierten Zustände,
die in einer aktivierten Vorrichtung vorhanden wären, skaliert ist; sowie das
zusammengesetzte Spektrum für
den aktivierten Zustand eines elektrochromen Mediums, das ursprünglich A1
zu 80 % und A6 zu 20 % der gesamten anodischen Materialien, plus
C4 zu 50 % und C5 zu 50 % der gesamten kathodischen Materialien
umfasst;
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3 skalierte
Absorptionsspektren für
die elektrochemisch aktivierten Zustände der nachfolgenden individuellen
elektrochromen Materialien zeigt:
5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin
(A); 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin (B); und Wolframtrioxid
(C), wobei jedes Absorptionsspektrum auf die relativen Konzentrationen
der aktivierten Zustände,
die in einer aktivierten Vorrichtung vorhanden wären, skaliert ist; sowie das
zusammengesetzte Spektrum (D), welches die Summe der skalierten
Spektren der aktivierten Zustände
dieser drei elektrochromen Materialien ist;
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4 mehrere
Kurven zeigt, welche die Farbkoordinaten von verschiedenen elektrochromen
Spiegeln zeigt, welche verschiedene elektrochrome Medien beinhalten,
wenn die Spiegel von ihren hellen oder stark reflektierenden Zuständen zu
ihren dunklen oder niedrig reflektierenden Zuständen übergehen;
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5 mehrere
Kurven zeigt, welche die Farbkoordinaten von verschiedenen elektrochromen
Medien zeigt, welche in verschiedenen elektrochromen Fenstern vorhanden
sind, wenn die Fenster von ihren hellen oder hohen Transmissionszuständen zu
ihren dunklen oder niedrigen Transmissionszuständen übergehen;
-
6 mehrere
Farbkoordinatenkurven zeigt, welche das Stufentrennungsphänomen in
elektrochromen Fenstern aufzeigt, welche verschiedene elektrochrome
Medien beinhalten, wenn die Fenster von ihren hellen oder hohen
Transmissionszuständen
zu ihren dunklen oder niedrigen Transmissionszuständen übergehen;
und
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7 eine
Vorderansicht zeigt, die schematisch ein inneres/äußeres elektrochromes
Rückspiegelmedium
für Kraftfahrzeuge
veranschaulicht, wobei die Innen- und Außenspiegel die Spiegelzusammenstellung der
vorliegenden Erfindung beinhalten.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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1 zeigt
eine Querschnittsansicht einer elektrochromen Vorrichtung 110,
welche ein Spiegel, ein Fenster, eine Anzeigevorrichtung und dergleichen
sein kann. Die Vorrichtung 110 hat ein vorderes transparentes
Element 112 mit einer vorderen Oberfläche 112a und einer
rückwärtigen Oberfläche 112b,
und ein rückwärtiges Element 114 mit
einer vorderen Oberfläche 114a und
einer rückwärtigen Oberfläche 114b.
Da manche der Schichten des Spiegels sehr dünn sind, wurde der Maßstab für zeichnerische
Klarheit verzerrt. Für
die Klarheit der Beschreibung einer derartigen Struktur werden auch
nachstehend hierin die nachfolgenden Bezeichnungen verwendet. Die
vordere Oberfläche 112a des
vorderen Glaselements wird als die erste Oberfläche bezeichnet, und die hintere
Oberfläche 112b des
vorderen Glaselements als die zweite Oberfläche. Die vordere Oberfläche 114a des
rückwärtigen Glaselements
wird als die dritte Oberfläche
bezeichnet, und die hintere Oberfläche 114b des rückwärtigen Glaselements
als die vierte Oberfläche.
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Das
vordere transparente Element 112 kann jedes Material sein,
das transparent ist und ausreichend fest, um unter den Bedingungen,
z.B. variierenden Temperaturen und Drücken, die üblicherweise in Kraftfahrzeugumgebungen
angetroffen werden, betrieben werden zu können. Das vordere Element 112 kann
jeden Typ an Borsilikatglas, Natronkalkglas, Floatglas oder jedes
andere Material umfassen, wie etwa beispielsweise ein Polymer oder
Kunststoff, das im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums
transparent ist. Das vordere Element 112 ist bevorzugt
eine Glasscheibe mit einer Dicke im Bereich von 0,5 Millimetern
(mm) bis etwa 12,7 mm. Das rückwärtige Element 114 muss
die vorstehend angegebenen Betriebsbedingungen erfüllen, außer dass
das rückwärtige Element 114 nicht
transparent sein muss, wenn die elektrochrome Vorrichtung ein Spiegel
ist, und es kann daher Polymere, Metalle, Glas, Keramiken umfassen
und ist bevorzugt eine Glasscheibe mit einer Dicke im Bereich von
0,5 mm bis etwa 12,7 mm.
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Eine
Schicht aus einem transparenten, elektrisch leitfähigen Material 116 ist
auf der zweiten Oberfläche 112b abgelagert,
um als eine Elektrode zu wirken. Das transparente leitfähige Material 116 kann
jedes Material sein, das: für
sichtbares Licht im Wesentlichen transparent ist; gut an das vordere
Element 112 bindet und diese Bindung beibehält, wenn
die Epoxydichtung 118 daran bindet; gegen Korrosion durch
alle Materialien innerhalb der elektrochromen Vorrichtung beständig ist;
gegen Korrosion durch die Atmosphäre beständig ist; und minimale diffuse
Reflexion oder Spiegelreflexion und gute elektrische Leitfähigkeit
hat. Das transparente leitfähige
Material 116 kann Fluor-dotiertes Zinnoxid (FTO), Zinn-dotiertes Indiumoxid
(ITO), ITO/Metall/ITO (IMI) sein, wie in "Transparent Conductive Multilayer-Systems
for FPD Applications",
von J. Stollenwerk, B. Ocker, K. H. Kretschmer von LEYBOLD AG, Alzenau,
Deutschland, offenbart, und die in dem vorstehend zitierten US Patent
Nr. 5,202,787 beschriebenen Materialien, wie etwa TEC20 oder TEC15,
erhältlich
von Libbey Owens-Ford Co. (LOF), Toledo, OH. Die ebenfalls eingereichte
US Patentanmeldung mit dem Titel "AN IMPROVED ELECTRO-OPTIC DEVICE INCLUDING
A LOW SHEET RESISTANCE, HIGH TRANSMISSION TRANSPARENT ELECTRODE" beschreibt eine
kratzfeste transparente Elektrode mit niedrigem Flächenwiderstand
und hoher Transmission, welche feste Bindungen mit Klebstoffen bildet,
nicht Sauerstoff-empfindlich ist, und gebogen werden kann um konvexe
oder asphärische
elektro-optische Spiegelelemente zu bilden oder in Luft getempert
werden kann, ohne beeinträchtigende
Nebenwirkungen. Ähnliche
Erfordernisse gelten für
die auf der dritten Oberfläche 114a abgelagerte
Schicht 120, unabhängig
davon, ob es ein transparentes leitfähiges Material ist, das in
elektrochromen Fenstern und in Spiegeln mit einer vierten Reflektoroberfläche verwendet
wird, oder eine Reflektor/Elektrode-Kombination (nachstehend diskutiert),
die in elektrochromen Spiegeln mit einer dritten Reflektoroberfläche verwendet
wird.
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Die
Leitfähigkeit
der Schicht(en) aus transparentem leitfähigen Material (116 und/oder 120)
hängt von ihrer
Dicke und Zusammensetzung ab. Als eine allgemeine Regel sind TEC-Beschichtungen
von LOF farbneutraler als einfache FTO und ITO Beschichtungen. Dieser
Unterschied in der Farbneutralität
beeinflusst die Gesamtfarbe des reflektierten Bilds wenn der Spiegel
vollständig
abgedunkelt ist, da beinahe die gesamte vom Fahrer gesehene Reflexion
von der ersten und der zweiten Oberfläche kommt. Wenn transparentes
leitfähiges Material
auf der zweiten Oberfläche
des Spiegels ist, das nicht farbneutral ist, kann es somit die Farbe
des reflektierten, vom Fahrer gesehenen Bilds beeinflussen. In bestimmten
Kraftfahrzeugrückspiegelsystemen
ist es günstig,
TEC Beschichtungen als den transparenten Leiter auf dem Innenspiegel
zu verwenden, aber nicht auf größeren Außenspiegeln.
Wenn dünnes
Glas für
größere Außenspiegel
verwendet wird, kann TEC nicht verwendet werden, da diese Beschichtungen
an der Spiegellinie (float-line)
aufgetragen werden, und es sehr schwierig ist, dünnes Glas an großen Spiegellinien
herzustellen, und noch schwieriger, dünne Beschichtungen während der
Herstellung von dünnem
Glas an einer Spiegellinie aufzutragen. Daher ist dünnes, an
einer Spiegellinie beschichtetes Glas derzeit nicht kommerziell
erhältlich.
Wenn eine einfache ITO Beschichtung beim Außenspiegel verwendet wird,
dann wird das reflektierte Bild nicht farbneutral sein, wenn der
Spiegel im völlig abgedunkelten
Zustand ist, und man wird einen Farbunterschied zwischen den reflektierten
Bildern von diesem Außenspiegel
und Innenspiegeln, die mit TEC Glasbeschichtungen hergestellt sind,
feststellen. Die US Patentanmeldung mit dem Titel "A ELECTROCHROMIC
MIRROR WITH TWO THIN GLASS ELEMENTS AND A GELLED ELECTROCHROMIC
MEDIUM" offenbart
eine bevorzugte farbneutrale transparente leitfähige Beschichtung, welche auf
der zweiten Oberfläche
eines Spiegels oder eines Fensters verwendet werden kann und das
beschriebene Problem beseitigen wird. Diese farbneutrale transparente
leitfähige
Beschichtung stellt eine besonders vorteilhafte Kombination mit
dem grauen elektrochromen Medium der vorliegenden Erfindung bereit.
Die Kombination aus einem hellen nahezu achromatischen Reflektor,
einem grauen elektrochromen Medium und einer farbneutralen transparenten
leitfähigen
Beschichtung liefert zum ersten Mal einen Rückspiegel, der über den
gesamten Bereich seiner Reflexion, einschließlich intermediärer Reflexionszustände, als neutral
grau wahrgenommen wird.
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Für elektrochrome
Spiegel kann der Reflektor an der vierten Oberfläche angeordnet werden, in welchem
Fall eine Schicht einer transparenten leitfähigen Elektrode auf der dritten
Oberfläche 114a abgelagert wird,
oder der Reflektor kann gemäß der Offenbarung
der US Patentanmeldung mit dem Titel "ELECTROCHROMIC REARVIEW MIRROR INCORPORATING
A THIRD SURFACE METAL REFLECTOR",
eingereicht am oder in etwa am 2. April 1997, auf der dritten Oberfläche 114a positioniert
werden. In diesem Fall wirkt die dritte Reflektoroberfläche gleichzeitig
als eine Elektrode, und die transparente leitfähige Schicht auf der dritten Oberfläche ist
nicht erforderlich. Eine Heizvorrichtung (nicht gezeigt) kann direkt
auf der vierten Oberfläche 114b positioniert
werden.
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Die
Beschichtung 120 auf der dritten Oberfläche 114a (ob ein transparenter
Leiter oder eine) Reflektor/Elektrode) ist in der Nähe des äußeren Umfangs
durch ein Abdichtelement 118 abdichtend an die Beschichtung 116 auf
der zweiten Oberfläche 112b gebunden,
wodurch eine Kammer 122 definiert wird. Für elektrochrome
Spiegel enthält
das Abdichtelement 118 bevorzugt Glaskügelchen (nicht gezeigt), um
die transparenten Elemente 112 und 114 in einer
parallelen und beabstandeten Beziehung zu halten. Das Abdichtelement 118 kann
jedes Material sein, das die Beschichtungen auf der zweiten Oberfläche 112b durch
eine Klebebindung an die Beschichtungen auf der dritten Oberfläche 114a binden
kann, um den äußeren Umfang
abzudichten, so dass das elektrochrome Medium 124 nicht
aus der Kammer 122 leckt. Gegebenenfalls kann die Schicht aus
transparenter leitfähiger
Beschichtung 116 und die Schicht 120 auf der dritten
Oberfläche
(ob ein transparentes leitfähiges
Material oder eine) Reflektor/Elektrode) von einem Bereich entfernt
werden, an dem das Abdichtelement 118 angeordnet ist (nicht
dem gesamten Bereich, da sonst kein Antriebspotential an die zwei
Beschichtungen angelegt werden könnte).
In einem derartigen Fall muss das Abdichtelement 118 gut
an Glas binden.
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Die
Leistungsanforderungen für
ein den äußeren Umfang
abdichtendes Element 118, das in einer elektrochromen Vorrichtung
verwendet wird, sind ähnlich
zu denjenigen für
eine Umfangsabdichtung, welche in einer Flüssigkristallvorrichtung (LCD)
verwendet wird, die in der Technik gut bekannt sind. Die Abdichtung muss
eine gute Adhäsion
an Glas, Metallen und Metalloxiden haben, muss geringe Durchlässigkeiten
für Sauerstoff,
Feuchtigkeitsdampf und andere schädliche Dämpfe und Gase haben, und darf
mit dem elektrochromen Material oder Flüssigkristallmaterial, welches
es einschließen
und schützen
soll, nicht wechselwirken oder es vergiften. Die Umfangsabdichtung
kann durch Mittel aufgebracht werden, die gewöhnlich in der LCD-Industrie verwendet
werden, wie etwa durch Siebdruck oder Dispensieren. Völlig hermetische
Abdichtungen, wie etwa diejenigen, die mit Glasfritte oder Glaslot
gemacht werden, können
verwendet werden, aber die bei der Bearbeitung dieses Typs an Abdichtung
beteiligten Temperaturen (üblicherweise
fast 450 Grad Celsius) können zahlreiche
Probleme hervorrufen, wie etwa eine Verwölbung des Glassubstrats, Veränderungen
in den Eigenschaften der transparenten leitfähigen Elektrode, und Oxidation
oder Zersetzung des Reflektors. Aufgrund ihrer niedrigeren Bearbeitungstemperaturen
sind thermoplastische, wärmeaushärtende oder
UV-härtende
organische Abdichtharze bevorzugt. Derartige organische Harzabdichtsysteme
für LCD
sind beschrieben in den US Patenten Nr. 4,297,401, 4,418,102, 4,695,490,
5,596,023 und 5,596,024. Aufgrund ihrer hervorragenden Adhäsion an
Glas, niedrigen Sauerstoffdurchlässigkeit
und guten Lösungsmittelbeständigkeit
sind organische Abdichtharze auf Basis von Epoxy bevorzugt. Diese
Epoxyharzabdichtungen können
UV-härtend
sein, wie etwa in US Patent Nr. 4,297,401 beschrieben, oder thermisch
härtend,
wie etwa bei Gemischen von flüssigem Epoxyharz
mit flüssigem
Polyamidharz oder Dicyandiamid, oder sie können homopolymerisiert werden.
Das Epoxyharz kann Füllstoffe
oder Verdickungsmittel enthalten, um Fließen oder Schrumpfung zu verringern,
wie etwa Quarzstaub, Siliziumoxid, Glimmer, Ton, Calciumcarbonat,
Aluminiumoxid, etc. und/oder Pigmente um Farbe hinzuzufügen. Füllstoffe,
die mit hydrophoben oder Silan-Oberflächenbehandlungen vorbehandelt
wurden, sind bevorzugt. Die Vernetzungsdichte des gehärteten Harzes
kann gesteuert werden durch die Verwendung von Gemischen von monofunktionalen,
difunktionalen und mehrfach funktionalen Epoxyharzen und Härtern. Additive
wie etwa Silane oder Titanate können
verwendet werden um die Hydrolysestabilität der Abdichtung zu verbessern,
und Abstandhalter wie etwa Glaskügelchen
oder -stäbchen
können
verwendet werden um die endgültige
Dicke der Abdichtung und den Substratabstand zu steuern. Geeignete
Epoxyharze zur Verwendung in einem den äußeren Umfang abdichtenden Element 118 umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf: "EPON RESIN" 813, 825, 826, 828,
830, 834, 862, 1001 F, 1002F, 2012, DPS-155, 164, 1031, 1074, 58005, 58006,
58034, 58901, 871, 872 und DPL-862,
erhältlich
von Shell Chemical Co., Houston, Texas; "ARALITE" GY 6010, GY 6020, CY 9579, GT 7071,
XU 248, EPN 1139, EPN 1138, PY 307, ECN 1235, ECN 1273, ECN 1280,
MT 0163, MY 720, MY 0500, MY 0510 und PT 810, erhältlich von
Ciba Geigy, Hawthorne, NY; "D.E.R." 331, 317, 361, 383,
661, 662, 667, 732, 736, "D.E.N." 431, 438, 439 und
444, erhältlich
von Dow Chemical Co., Midland, Michigan. Geeignete Epoxy-Härter umfassen
V-15, V-20 und V-40 Polyamide von Shell Chemical Co.; "AJICURE" PN-23, PN-34 und
VDH, erhältlich
von Ajinomoto Co., Tokyo, Japan; "CUREZOL" AMZ, 2MZ, 2E4MZ, C11Z, C17Z, 2PZ, 2IZ
und 2P4MZ, erhältlich
von Shikoku Fine Chemicals, Tokyo, Japan; "ERISYS" DDA, oder DDA, beschleunigt mit U-405,
24EMI, U-410 und U-415, erhältlich
von CVC Specialty Chemicals, Maple Shade, NJ; "AMICURE" PACM, 352, CG, CG-325 und CG-1200,
erhältlich
von Air Products, Allentown, PA. Geeignete Füllstoffe umfassen Quarzstaub,
wie etwa "CAB-O-SIL" L-90, LM-130, LM-5,
PTG, M-5, MS-7, MS-55, TS-720, HS-5, EH-5, erhältlich von Cabot Corporation,
Tuscola, IL; "AEROSIL" R972, R974, R805, R812,
R812 S, R202, US204 und US206, erhältlich von Degussa, Akron,
OH. Geeignete Tonfüller
umfassen BUCA, CATALPO, ASP NC, SATINTONE 5, SATINTONE SP-33, TRANSLINK
37, TRANSLINK 77, TRANSLINK 445, TRANSLINK 555, erhältlich von
Engelhard Corporation, Edison, NJ. Geeignete Siliziumoxidfüllstoffe sind
SILCRON G-130, G-300, G-100-T und G-100, erhältlich von SCM Chemicals, Baltimore,
MD. Geeignete Silankopplungsmittel zur Verbesserung der Hydrolysestabilität der Abdichtung
sind Z-6020, Z-6030, Z-6032, Z-6040, Z-6075 und Z-6076, erhältlich von
Dow Corning Corporation, Midland, MI. Geeignete Präzision-Glasmikrokügelchen-Abstandhalter
sind in einem Sortiment von Größen von
Duke Scientific, Palo Alto, CA, erhältlich.
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Für die Diskussion
von Farben ist es nützlich,
auf das 1976 CIELAB Chromatizitätsdiagramm
(gewöhnlich
als das L*a*b* Diagramm bezeichnet) der Commission Internationale
de l'Eclairage (CIE)
zu verweisen. Die Technologie der Farbe ist ziemlich kompliziert,
aber eine einigermaßen
umfassende Diskussion ist in Principles of Color Technology von
F. W. Billmeyer und M. Saltzmann, 2. Ausgabe, J. Wiley and Sons
Inc. (1981) angegeben, und die vorliegende Offenbarung, soweit sie
sich auf die Technologie und Terminologie von Farbe bezieht, folgt
im Allgemeinen dieser Diskussion. Im L*a*b* Diagramm definiert L*
die Helligkeit, a* gibt den rotgrün-Wert an und b* gibt den gelb/blau-Wert
an. Jedes der elektrochromen Medien hat bei jeder besonderen Spannung
ein Absorptionsspektrum, das zu einer Drei-Zahlen-Bezeichnung, ihren
L*a*b* Werten, überführt werden
kann. Um einen Satz von Farbkoordinaten, wie etwa L*a*b* Werte,
aus der spektralen Transmission oder Reflexion zu berechnen, sind
zwei weitere Dinge erforderlich. Eines ist die spektrale Kraftverteilung der
Lichtquelle oder das Illuminant. Die vorliegende Offenbarung verwendet
das CIE Standardilluminant A um Licht aus Kraftfahrzeugscheinwerfern
zu simulieren, und das CIE Standardilluminant D65 um
Tageslicht zu simulieren. Der zweite erforderliche Punkt ist die
spektrale Reaktion des Beobachters. Die vorliegende Offenbarung
verwendet den 2 Grad CIE Standardbeobachter. Die im Allgemeinen
für Spiegel
verwendete Kombination von Illuminant/Beobachter wird somit als
A/2 Grad bezeichnet, und die im Allgemeinen für Fenster verwendete Kombination
wird als D65/2 Grad bezeichnet.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst die elektrochrome Vorrichtung ein elektrochromes
Medium, das mindestens drei elektroaktive Materialien mit Absorptionsspektren,
die sich zusammenaddieren, wenn elektrochemisch aktiviert, umfasst,
so dass die Farbe des elektrochromen Mediums durch individuelles
Auswählen
der Konzentrationen der mindestens drei elektroaktiven Materialien
vorgewählt
werden kann. Die mindestens drei elektroaktiven Materialien umfassen
mindestens ein reduzierbares Material (kathodisches Material), mindestens
ein oxidierbares Material (anodisches Material) und mindestens ein
zusätzliches
elektroaktives Material, das entweder ein anodisches oder ein kathodisches
Material sein kann. Somit sind immer mindestens drei elektroaktive
Materialien in dem Medium vorhanden, wobei mindestens zwei entweder
anodische oder kathodische Materialien sind. Im Allgemeinen sind
alle drei elektroaktiven Materialien elektrochrom, so dass es bei
elektrochemischer Aktivierung eine Veränderung im Absorptionskoeffizienten
bei mindestens einer Wellenlänge
im sichtbaren Spektrum gibt. Es gibt jedoch Fälle, bei denen es erwünscht ist,
mindestens zwei elektrochrome anodische Materialien in Kombination
mit mindestens einem im Allgemeinen farblosen elektroaktiven kathodischen
Material zu haben, oder alternativ mindestens zwei elektrochrome
kathodische Materialien in Kombination mit mindestens einem im Allgemeinen
farblosen elektroaktiven anodischen Material. Auf jeden Fall müssen mindestens
zwei der elektroaktiven Materialien elektrochrom sein.
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Schließlich, wenn
die mindestens drei elektroaktiven Verbindungen in ihren nicht aktivierten
Nullpotential-Gleichgewichtszuständen
in der Lösung
nicht ionisch sind, umfasst das elektrochrome Medium weiter einen
Elektrolyten, obwohl verstanden werden sollte, dass ein zusätzlicher
Elektrolyt vorhanden sein kann, wenn eine oder mehrere der elektroaktiven
Verbindungen ionisch sind.
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Das
elektrochrome Medium umfasst elektroaktive kathodische und anodische
Materialien, die unabhängig
voneinander aus mindestens den nachfolgenden drei Kategorien ausgewählt werden
können:
- (i) Lösungsphase – ein im
ionisch leitfähigen
Elektrolyten in Lösung
gehaltenes Material, das bei elektrochemischer Reduktion oder Oxidation
im Elektrolyten in Lösung
bleibt. Lösungsphase-elektroaktive
Materialien können
in der kontinuierlichen Lösungsphase
eines freistehenden Gels gehalten sein, gemäß den Lehren in der U.S. Patentanmeldung
mit der Seriennummer 08/616,967 mit dem Titel "IMPROVED ELECTROCHROMIC LAYER AND DEVICES
COMPRISING SAME",
- (ii) Oberflächeneinschluss – ein Material,
das direkt an einer elektronisch leitfähigen Elektrode befestigt ist oder
in sehr großer
Nähe dazu
restringiert ist, das bei elektrochemischer Reduktion oder Oxidation
befestigt oder restringiert bleibt, und
- (iii) Elektrodeposition – ein
im ionisch leitfähigen
Elektrolyten in Lösung
gehaltenes Material, das bei elektrochemischer Reduktion oder Oxidation
auf der elektronisch leitfähigen
Elektrode eine Schicht bildet.
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Zusätzlich kann
das elektrochrome Medium auch andere Materialien wie Lösungsmittel,
Lichtabsorber, Lichtstabilisatoren, Wärmestabilisatoren, Antioxidantien,
Verdickungsmittel oder Viskositätsmodifikatoren und
ein freistehendes Gel (was eine Polymermatrix umfasst) umfassen.
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Bei
elektrochemischer Aktivierung müssen
sich die Absorptionsspektren der elektrochromen Materialien zusammenaddieren,
so dass die Farbe des elektrochromen Mediums durch individuelles
Auswählen
der Konzentrationen oder der Schichtdicken der elektrochromen Materialien
vorgewählt
werden kann. In einer stabilen Vorrichtung muss jedes Elektron,
das durch Oxidation eines anodischen Materials entfernt wird, durch
ein Elektron, das durch Reduktion eines kathodischen Materials aufgenommen
wird, ausgewogen sein. Somit muss in einem elektrochromen Medium,
das drei oder mehr elektroaktive Materialien enthält, die
Gesamtzahl an anodischen Spezies, die oxidiert werden, gleich der
Gesamtzahl an kathodischen Spezies, die reduziert werden, sein.
Diese Einschränkung
ist ein wichtiger Aspekt um gemäß der vorliegenden
Erfindung die Fähigkeit,
eine vorgewählte
Farbe herzustellen, sicherzustellen. Zur Veranschaulichung dieses
Punkts, es ist gut bekannt, dass man zur Erzeugung von Grün Blau zu
Gelb zugeben kann, wenn jedoch ein anodisches Material mit einer
Veränderung
von farblos zu dunkelblau bei Oxidation und ein kathodisches Material
mit einer Veränderung
von farblos zu hellgelb bei Reduktion zusammenaddiert werden, werden
sie immer ein elektrochromes Medium mit dem gleichen Farbton über seinen
gesamten Normalspannungsbereich erzeugen, unabhängig von den Konzentrationsverhältnissen
der anodischen und kathodischen Materialien. Dies liegt daran, dass
die Gesamtmenge an oxidiertem anodischen Material gleich der Gesamtmenge
an reduziertem kathodischen Material sein muss. Auch wenn die Menge
des kathodischen Materials, das bei Reduktion gelb wird, verdoppelt oder
sogar verdreifacht wird, wird die Farbe somit die gleiche sein,
da für
jede kathodische Spezies, die gelb wird, eine anodische Spezies
blau wird. Damit jedoch die Konzentration sowohl der kathodischen
elektroaktiven Materialien als auch der anodischen elektroaktiven
Materialien in Lösungsphasesystemen
strombegrenzend wird, kann die Gesamtkonzentration eines Typs von
der Gesamtkonzentration des anderen Typs verschieden sein, aufgrund
von Unterschieden in Diffusionskoeffizienten in dem elektrochromen
Medium. Das bzw. die Materialien mit niedrigeren Diffusionskoeffizienten
sind oftmals in geringfügig
höheren
Konzentrationen vorhanden.
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Damit
ein elektrochromes Medium, das mehrere elektroaktive anodische und
kathodische Materialien enthält,
eine vorgewählte
Farbe erzeugen und die vorgewählte
wahrgenommene Farbe während
der Verdunkelungs- und Aufhellvorgänge beibehalten kann, während es
gleichzeitig für
kommerzielle Anwendungen wünschenswert
ist, sollte das elektrochrome Medium photochemisch und thermisch
stabil sein, und alle im elektrochromen Medium vorhandenen anodischen
Materialien sollten zueinander ähnliche
Redoxpotentiale aufweisen und alle im elektrochromen Medium vorhandenen
kathodischen Materialien sollten zueinander ähnliche Redoxpotentiale aufweisen.
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Bevorzugt,
wenn die wahrgenommene Farbe der Vorrichtung über den gesamten Betriebsbereich
der elektrochromen Vorrichtung (d.h. bei verschiedenen angelegten
Spannungen und während
Verfärbungs-
und Aufhellübergängen) konsistent
sein soll, müssen
die Redoxpotentiale aller der während
des Normalbetriebs elektrochemisch aktivierten kathodischen Materialien
einander ähnlich
sein, bevorzugt innerhalb von 60 mV beieinander liegen, und müssen die
Redoxpotentiale aller der während
des Betriebs elektrochemisch aktivierten anodischen Materialien
einander ähnlich
sein, bevorzugt innerhalb von 60 mV beieinander liegen. Stärker bevorzugt
liegen die Redoxpotentiale aller kathodischen Materialien innerhalb
von 40 mV beieinander und liegen die Redoxpotentiale aller anodischen
Materialien innerhalb von 40 mV beieinander.
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Selbst
wenn die Redoxpotentiale der Farbe-beisteuernden kathodischen Materialien
nicht zueinander ähnlich
sind, oder die Redoxpotentiale der Farbe-beisteuernden anodischen
Materialien nicht zueinander ähnlich
sind, kann eine Vorrichtung, welche ein derartiges elektrochromes
Medium enthält,
immer noch eine einzige Farbe zeigen, aufgrund einer Kombination
aller der Farben der kathodischen Materialien oder aller der Farben
der anodischen Materialien, bei einer angelegten Spannung, die hoch
genug ist um alle an der Kathode ankommenden kathodischen Materialien
zu reduzieren und alle an der Anode ankommenden anodischen Materialien
zu oxidieren. Bei niedrigeren angelegten Spannungen oder während Farbübergängen oder
insbesondere während
Aufhellübergängen, werden
jedoch diejenigen Farben die wahrgenommene Farbe des elektrochromen
Mediums dominieren, welche durch die am leichtesten zu reduzierenden
anodischen Materialien, d.h. die mit den höchsten Redoxpotentialen, und/oder
die am leichtesten zu oxidierenden kathodischen Materialien, d.h.
die mit den niedrigsten Redoxpotentialen, hervorgerufen werden.
Dieses Phänomen
wird gewöhnlich als
Stufentrennung bezeichnet. Wenn die Redoxpotentiale einander ähnlich sind
(und unter der Annahme, dass die Kinetiken der Elektrodenreaktionen
mindestens einigermaßen ähnlich sind
und dass die elektrochromen Materialien eine Farbe haben, die über den
gesamten Normalspannungsbereich der Vorrichtung nur im wahrgenommenen
Chroma variiert), dann wird die durch das elektrochrome Medium hervorgerufene
Farbe ein konsistentes Gemisch aller der Farbe-beisteuernden kathodischen
und anodischen Materialien sein, über den gesamten Betrieb der
Vorrichtung bei verschiedenen angelegten Spannungen und während Verfärbungs-
und Aufhellvorgängen.
Auf andere Weise ausgedrückt,
addieren sich die Absorptionsspektren der individuellen kathodischen
Materialien zusammen, und addieren sich die Absorptionsspektren
der individuellen anodischen Materialien zusammen, so dass das resultierende
Absorptionsspektrum des elektrochromen Mediums eine konsistente
wahrgenommene Farbe oder einen konsistenten wahrgenommenen Farbton über den
gesamten Betrieb der Vorrichtung erzeugt.
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Elektrochrome
Vorrichtungen sollten bevorzugt photochemisch stabil sein. Vorrichtungen,
die in Anwendungen wie Rückspiegeln
verwendet werden, insbesondere auf der Außenseite von Kraftfahrzeugen, müssen Mittel
aufweisen, welche verhindern, dass schädliche Photonen das elektrochrome
Medium erreichen, oder müssen
ein elektrochromes Medium haben, das gegenüber photochemischer Zersetzung
stabil ist, mindestens gegenüber
der Aussetzung an Sonnenlicht über
die Nutzdauer der Vorrichtung, wenn die Vorrichtung im nominal hellen
Zustand ist. Für
elektrochrome Vorrichtungen, die in Anwendungen wie in Kraftfahrzeugfenstern
oder Gebäudefenstern
oder Verglasungen verwendet werden, muss die Vorrichtung schädliche Photonen davon
abhalten, dass sie das elektrochrome Medium erreichen, oder müssen ein
elektrochromes Medium haben, das gegenüber photochemischer Zersetzung
stabil ist, sowohl im nominal hellen Zustand als auch während elektrochemischer
Aktivierung. Für
elektrochrome Vorrichtungen und Medien, die mehrere kathodische elektrochrome
Materialien und/oder mehrere anodische elektrochrome Materialien
enthalten, müssen
Photonen, die für
irgend eines der elektrochromen Materialien schädlich sind, davon abgehalten
werden, dass sie das Material erreichen, oder jedes Material und
das Medium als solches müssen
gegenüber
photochemischer Zersetzung stabil sein.
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Schließlich sollte
das elektrochrome Medium bevorzugt thermisch stabil sein oder derart
sein, so dass das Medium aufgrund von thermischer Zersetzung nicht
seine Fähigkeit
sich zu verfärben
verliert oder permanent ungefärbt
wird. Viele in der Technik vorgeschlagene elektrochrome Medien leiden
an einem Mangel von thermischer Stabilität eines oder mehrerer elektrochromer
Materialien in ihren nominal hellen Oxidationszuständen oder
insbesondere in ihren gefärbten
Oxidationszuständen.
Ein Mangel an thermischer Stabilität führt zu einer geringen Zyklusdauer
für die
elektrochrome Vorrichtung. In elektrochromen Medien, die mehrere
kathodische und/oder mehrere anodische Materialien enthalten, muss
jedes elektrochrome Material in jedem seiner in der Vorrichtung
vorhandenen Oxidationszustände
ausreichend thermisch stabil sein, mit oder ohne angelegte Spannung,
um die Vorrichtung mit einer adäquaten
thermischen Stabilität
für ihre
vorgesehene Verwendung und Lebensdauer zu versehen, oder die thermische
Zersetzung dieser Materialien darf die Vorrichtung nicht entfärben oder
den korrekten Betrieb der Vorrichtung behindern.
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Wie
vorstehend angegeben umfassen die elektrochromen Medien der vorliegenden
Erfindung mindestens drei elektroaktive Materialien mit Absorptionsspektren
in ihrem aktivierten Zustand, die sich zusammenaddieren, so dass
eine vorgewählte
Farbe des elektrochromen Mediums erzeugt werden kann durch individuelles Auswählen der
Konzentrationen, der relativen Konzentrationen oder der Schichtdicken
der mindestens drei in dem Medium vorhandenen elektroaktiven Materialien.
Diese vorgewählte
Farbe kann ein breites Spektrum von wahrgenommenen Farben sein,
wie etwa rot, orange, gelb, grün,
blau, grau etc.
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Die
Tabellen 1 bis 9 listen eine Reihe von kathodischen elektrochromen
Materialien und eine Reihe von anodischen elektrochromen Materialien
auf, die, wenn in dem richtigen Lösungsmittel oder Lösungsmittelsystem
aufgelöst,
das ausreichend gelösten
Elektrolyten enthält
um die Lösung
ionisch leitfähig
zu machen, als Lösungsphase-elektrochrome
Materialien verwendet werden können.
Die verwendeten Lösungsmittel
sind im Allgemeinen die in US Patent Nr. 4,902,108 gelehrten polaren
aprotischen organischen Lösungsmittel.
In einer Reihe von diesen Lösungsmitteln
zeigen die Materialien in den Tabellen 1 bis 9 in einem zyklischen
Voltametrogramm, gefahren an einer inerten Elektrode bei Raumtemperatur,
zwei chemisch reversible Wellen. Die erste zyklische Voltametrogramwelle
beruht im Allgemeinen auf einer Reduktion von einem Elektron pro Molekül oder einer
Oxidation von einem Elektron pro Molekül, welche im Allgemeinen von
einer Änderung
von farblos oder leicht gefärbt
zu signifikant gefärbt
(d.h. bei mindestens einer Wellenlänge im sichtbaren Spektrum absorbierend)
begleitet ist. Die Verwendung dieser Materialien in elektrochromen
Vorrichtungen ist normalerweise auf die elektrochemische Aktivierung
der Materialien zu diesem um ein Elektron reduzierten Zustand oder
um ein Elektron oxidierten Zustand beschränkt. Diese reduzierten Zustände für kathodische
Materialien oder oxidierten Zustände
für anodische
Materialien haben ein besonderes Lichtabsorptionsspektrum, das in aktivierten
elektrochromen Vorrichtungen im Allgemeinen über ihren gesamten Konzentrationsbereich
dem Beer'schen Gesetz
folgt, mit Ausnahme mancher Materialien, die bei höheren Konzentrationen
des reduzierten Zustands eine Komplikation im Spektrum zeigen, was
angenommenermaßen
auf Dimerisierung zurückzuführen ist.
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Solange
die Spannung, welche an eine diese Materialien enthaltende elektrochrome
Vorrichtung angelegt wird, auf den Normalbereich beschränkt wird,
in dem nur der um ein Elektron reduzierte Zustand oder um ein Elektron
oxidierte Zustand an den Elektroden erzeugt wird, steuern die Materialien
einen konsistenten Farbbeitrag bei, der nur im Absorptionsbetrag
variiert. Wenn die Spannung zu groß ist, wird die Farbe oder
das Absorptionsspektrum von sichtbarem Licht des bzw. der zweifach
reduzierten Zustände
und/oder des bzw. der zweifach oxidierten Zustände einen Beitrag zum Gesamtspektrum
des elektrochromen Mediums und somit der elektrochromen Vorrichtung
leisten. Den Normalspannungsbereich zu verlassen kann und wird oftmals
zu einer wahrgenommenen Farbänderung
des Mediums führen.
Für verschiedene
der Materialien in den Tabellen 1 und 2 ist der Unterschied im Redoxpotential
für die
erste Reduktion um ein Elektron und die zweite Reduktion um ein
Elektron ziemlich klein und der Normalspannungsbereich für eine Vorrichtung,
welche diese Materialien enthält,
ist daher ziemlich beschränkt.
Wenn ein elektrochromes Medium sowohl anodische als auch kathodische
elektrochrome Materialien aus den Tabellen 1 bis 9 enthält, dann
beträgt
der Normalspannungsbereich für
das Medium im Allgemeinen von etwa 0,3 Volt kleiner als der Unterschied
in den Redoxpotentialen zwischen den kathodischen Materialien und
den anodischen Materialien bis etwa 0,2 bis 0,4 Volt größer als
der Unterschied in diesen Redoxpotentialen.
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Die
Redoxpotentiale in den Tabellen 1 bis 9 wurden bestimmt mittels
differentieller Pulsvoltametrie an einer Platin-Arbeitselektrode
in einer Argon-gespülten
Propylencarbonatlösung,
enthaltend 0,2 molar Tetraethylammoniumtetrafluorborat mit einer
internen Referenzverbindung mit bekanntem Redoxpotential. Letztlich sind
alle Redoxpotentiale in den Tabellen 1 bis 9 relativ zum Redoxpotential
von 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin,
das auf 0,300 Volt gesetzt ist, angegeben.
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Die
Tabellen 1 bis 4 listen vier Gruppen von kathodischen elektrochromen
Materialien auf, die bei elektrochemischer Reduktion von farblos
oder leicht gefärbt
zu signifikant gefärbt
wechseln. Die Tabellen geben auch die Redoxpotentiale für die erste
Reduktion jedes Materials um ein Elektron und die Wellenlängen der maximalen
Absorption und die Logarithmen der Absorptionskoeffizienten bei
diesen Wellenlängen
für den
um ein Elektron reduzierten Zustand für nahezu alle aufgelisteten
kathodischen Materialien an. Die Tabellen 5 und 6 listen zwei weitere
Gruppen von kathodischen elektrochromen Materialien und die Redoxpotentiale
für die erste
Reduktion um ein Elektron für
jedes Material auf. Das Redoxpotential für eine elektrochemische Reduktion
ist innerhalb jeder Tabelle oder Gruppe ähnlich.
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Alle
kathodischen Materialien in Tabelle 1 haben ihre Redoxpotentiale
zwischen –0,112
Volt und –0,132
Volt, die um ein Elektron reduzierten Materialien haben jedoch unterschiedliche
Absorptionsspektren bei unterschiedlichen Wellenlängen maximaler
Absorption, was zu unterschiedlichen wahrgenommenen Farben führt, wenn
die Materialien reduziert werden. Beispielsweise erscheinen die
Materialien 1 und 4 in Tabelle 1 bei Reduktion als eine grüne Farbe
und die Materialien 2 und 5 erscheinen bei Reduktion als eine blaue
Farbe. Durch eine Auswahl verschiedener relativer Konzentrationen
beispielsweise der Materialien 1 und 2 kann der Beitrag der kathodischen
Materialien zu der Farbe des elektrochromen Mediums im Bereich zwischen
blau, blaugrün
und grün
liegen.
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Alle
kathodischen Materialien in Tabelle 2 haben ihre Redoxpotentiale
zwischen –0,192
Volt und –0,216
Volt. Die spektralen Absorptionen der Materialien in ihren reduzierten
Zuständen
zeigen jedoch, dass die Materialien von zueinander unterschiedlicher
Farbe erscheinen, und dass sie in verschiedenen Konzentrationen
kombiniert werden können,
um einem elektrochromen Medium, das diese Kombination von kathodischen
Materialien enthält,
einen besonderen Farbbeitrag (unterschiedlich von jedem der Materialien
individuell) zu vermitteln.
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Alle
kathodischen Materialien in Tabelle 3 haben ihre Redoxpotentiale
zwischen –0,276
Volt und –0,304
Volt, es gibt jedoch Unterschiede in ihren Absorptionsspektren,
die zu nützlichen
Kombinationen dieser kathodischen Materialien in elektrochromen
Vorrichtungen führen.
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Die
kathodischen Materialien in Tabelle 4 haben Redoxpotentiale, die
einander ähnlich
sind und zwischen –0,340
Volt und –0,376
Volt liegen. Während
die Materialien 1, 3 und 5 in ihren reduzierten Zuständen zumindest
etwas ähnliche
Spektren und ein ähnliches
blaues Aussehen aufweisen, haben die Materialien 2 und 4 signifikant
verschiedene Spektren und Farbaussehen. Bei Reduktion erscheint
Material 2 purpurfarben und Material 4 erscheint grün. Dies
ermöglicht
besonders vorteilhafte Kombinationen für Materialien in Tabelle 4,
insbesondere im Hinblick darauf, eine graue Farbe in einem elektrochromen
Spiegel oder Fenster zu erreichen.
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Die
kathodischen Materialien in Tabelle 5 haben Redoxpotentiale zwischen –0,424 und –0,436.
Obwohl die Absorptionskoeffizienten nicht gemessen wurden, haben
die Verbindungen, wenn elektrochemisch reduziert, unterschiedliche
Absorptionsspektren und können
miteinander und/oder mit anodischen Materialien kombiniert werden,
um nützliche
Farbbeiträge
für das
Aussehen von elektrochromen Vorrichtungen zu ergeben.
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Die
kathodischen Materialien in Tabelle 6 haben Redoxpotentiale zwischen –0,472 und –0,492.
Obwohl die Absorptionskoeffizienten nicht gemessen wurden, haben
die Verbindungen, wenn elektrochemisch reduziert, unterschiedliche
Absorptionsspektren und können
miteinander und/oder mit anodischen Materialien kombiniert werden,
um nützliche
Farbbeiträge
für das
Aussehen von elektrochromen Vorrichtungen zu ergeben.
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Die
Tabellen 7 bis 9 listen Gruppen von anodischen Materialien auf,
die farblos oder leicht gefärbt
sind und bei elektrochemischer Oxidation zu signifikant gefärbt wechseln.
Die Tabellen geben auch die Redoxpotentiale für die erste Oxidation jedes
Materials um ein Elektron und die Wellenlängen der maximalen Absorption
und die Logarithmen der Absorptionskoeffizienten bei diesen Wellenlängen für den um
ein Elektron oxidierten Zustand der aufgelisteten anodischen Materialien
an.
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Alle
anodischen Materialien in Tabelle 7 haben ihre Redoxpotentiale zwischen
0,256 Volt und 0,264 Volt, die um ein Elektron oxidierten Materialien
haben jedoch alle unterschiedliche Absorptionsspektren. Die oxidierten
Materialien erscheinen blau, braun, purpurfarben oder grün, und können in
ausgewählten
relativen Konzentrationen in elektrochromen Vorrichtungen kombiniert
werden, um einen beliebigen einer Reihe von besonderen oder vorbestimmten
Farbbeiträgen
zu vermitteln.
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Alle
anodischen Materialien in Tabelle 8 haben ihre Redoxpotentiale zwischen
0,290 Volt und 0,308 Volt. Die Wellenlänge der maximalen Absorption
für den
Absorptionshauptpeak des oxidierten Zustands dieser Materialien
variiert von 460 Nanometern bis 532 Nanometer. Zahlreiche nützliche
Kombinationen dieser Materialien in ausgewählten relativen Konzentrationen
können
in elektrochromen Vorrichtungen verwendet werden, um einen besonderen
Beitrag zum Aussehen der Farbe zu erreichen.
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Schließlich haben
alle anodischen Materialien in Tabelle 9 ein zueinander ähnliches
Redoxpotential, und diese liegen zwischen 0,344 Volt und 0,352 Volt.
Obwohl die Redoxpotentiale ähnlich
sind, sind das Aussehen der Farbe und die Absorptionsspektren unterschiedlich,
und Kombinationen in ausgewählten
relativen Konzentrationen sind nützlich
um elektrochromen Vorrichtungen ein besonderes Aussehen der Farbe
zu vermitteln.
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Gemäß einem
wichtigen Aspekt der vorliegenden Erfindung zeigt Tabelle 10 die
Ergebnisse einer Kombination von unterschiedlichen Konzentrationen
einer Reihe der Materialien aus den Tabellen 1 bis 9 im elektrochromen
Medium einer elektrochromen Vorrichtung und zeigt, wie die Konzentrationen
der mindestens drei elektroaktiven Materialien ausgewählt werden
können
um eine Vorrichtung mit einer vorgewählten wahrgenommenen Farbe
zu erzeugen. Da die anodischen Materialien und die kathodischen
Materialien an sich derart ausgewählt werden, so dass sie ähnliche
Redoxpotentiale haben, behält
das elektrochrome Medium die vorbestimmte wahrgenommene Farbe in
seinen elektrochemisch aktivierten Zuständen über seinen gesamten Normalspannungsbereich.
A1 =
5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin
A2 = 2-Phenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
A3
= 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazi
A4 = 5-Ethyl-10-methyl-5,10-dihydrophenazin
A5
= 2,5,10-Trimethyl-3-phenyl-5,10-dihydrophenazin
A6 = 2,7-Diphenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
C1
= 1,1'-Bis(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
C2
= 1,1'-Dibenzyl-2,2',6,6'-tetramethyl-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
C3
= 1,1'-Ethylen-4,4'-dimethyl-2,2'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
C4
= 1,1'-Dimethyl-4,4'-(1,3,5-triazin-2,4-diyl)dipyridiniumdiperchlorat
C5
= 1,1'-Dimethyl-2,2'-bis(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
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Die
Ergebnisse von Tabelle 10 sind als L*a*b* Farbkoordinaten von transmittiertem
Licht gezeigt, wenn die elektrochromen Fenstervorrichtungen in ihrem
vollständig
gefärbten
Zustand waren. Dies ist der Zustand, bei dem L* minimal ist, das
Chroma maximal ist und a* und b* am weitesten vom Ursprung a* =
0 und b* = 0 (für
den normalen Betrieb der Vorrichtung) entfernt sind. Die elektrochromen
Vorrichtungen wurden hergestellt unter Verwendung von parallelen,
planaren, beabstandeten Glasscheiben, welche auf den sich gegenüberstehenden
Oberflächen
mit Fluor-dotiertem
Zinnoxid beschichtet waren (TEC 15 beschichtetes Glas, erhältlich von
Libbey-Owens-Ford, Toledo, Ohio). Der Abstand zwischen den Fluor-dotierten
Zinnoxidschichten (Zellabstand) betrug 137 Mikrometer. Mindestens
eine elektrochrome Fenstervorrichtung wurde mit einer Propylencarbonatlösung, enthaltend
jede der verschiedenen millimolaren (mM) Konzentrationen und Kombinationen
an anodischem und kathodischem Material bzw. Materialien für jede Zeile
in Tabelle 10, gefüllt.
Das sichtbare Spektrum der Vorrichtung in ihrem hellen Zustand ohne
angelegte Spannung wurde vom vollständig gefärbten Zustand, normalerweise
bei Anlegen von 0,6 bis 1,0 Volt, subtrahiert. Dieser Spektralunterschied
wurde durch ein in der Technik bekanntes Standardverfahren in die
auf der rechten Seite der Tabelle gezeigten Farbkoordinaten (Standardilluminans
A/2 Grad) überführt. Weiterhin
ist Y, ein Maß für die Leuchtdichte,
gezeigt.
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Unter
spezifischer Bezugnahme auf Zeile 7 ist ein elektrochromes Medium
gezeigt, umfassend ein anodisches und ein kathodisches elektrochromes
Material, deren relative Konzentration in kommerziell erhältlichen
elektrochromen Spiegeln gefunden wird. In einem elektrochromen Fenster
mit diesem elektrochromen Medium im vollständig gefärbten Zustand zeigen die Farbkoordinaten
ein großes
negatives a* oder ein grünes Aussehen
und ein etwas kleineres negatives b* oder ein gewisses blaues Aussehen,
und das vollständig
gefärbte
Fenster erscheint grün-blaugrün. Besonders
bemerkenswert sind auch die elektrochromen Fenstervorrichtungen
mit den in den Zeilen 3 und 4 angegebenen Konzentrationen/Kombinationen,
die sehr niedrige absolute a* und b* Werte haben und nahezu perfekt
grau erscheinen, und die Vorrichtungen der Zeilen 12 und 14, die
ebenfalls sehr kleine Werte für
a* und b* haben und bei verschiedenen angelegten Spannungen und Transmissionsniveaus,
umfassend das niedrigste Transmissionsniveau oder den vollständig gefärbten Zustand,
ein nahezu neutral graues Aussehen ergeben. In Tabelle 10 haben
alle anodischen, in einer Vorrichtung kombinierten Materialien zueinander ähnliche
Redoxpotentiale und haben alle kathodischen, in einer Vorrichtung
kombinierten Materialien zueinander ähnliche Redoxpotentiale. Daher
haben die Vorrichtungen über
ihren gesamten Verfärbungs-
oder Verdunkelungsbereich die gleiche wahrgenommene Farbe, was heißt, dass die
Vorrichtungen sowohl während
der Verfärbung
als auch der Aufhellung keine Farbstufentrennung zeigen.
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Es
sollte verstanden werden, dass mit den Daten in den Tabellen 1 bis
10 nicht nur Kombinationen von verschiedenen anodischen elektrochromen
Materialien und kathodischen elektrochromen Materialien ausgewählt werden
können,
sondern verschiedene relative Konzentrationen von jedem anodischen
Material und kathodischen Material ausgewählt werden können. Es
sollte verstanden werden, dass alle derartigen Kombinationen von
elektrochromen Materialien, die bei Kombination eine graue Vorrichtung
ergeben, innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung
liegen.
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2 zeigt
eine Methode, durch welche eine vorbestimmte Farbe für ein elektrochromes
Medium ausgewählt
werden kann. Das Absorptionsspektrum im sichtbaren Bereich für den gefärbten Zustand
oder in diesem Fall das Kationradikal von jeder der nachstehend
aufgelisteten Verbindungen für 2 wurde
bestimmt. Jedes nominale Spektrum wurde für die gleiche Weglänge und
Konzentration für
den gefärbten
Zustand von jedem Material bestimmt und wurde wie nachstehend beschrieben
skaliert. Wie vorstehend beschrieben ist in einer stabilen elektrochromen
Vorrichtung die Anzahl an Elektronen, die zu dem elektrochromen
Medium zugegeben werden, gleich der Anzahl an Elektronen, die während elektrochemischer
Aktivierung entfernt werden, und wenn die elektrochemische Aktivierung
eine Reduktion um ein Elektron für
jede kathodische Verbindung und eine Oxidation um ein Elektron für jede anodische
Verbindung beinhaltet (wie es für
diese, nachstehend für 2 aufgelisteten
Materialien der Fall ist), ist die Gesamtanzahl oder effektive Konzentration
an aktivierten kathodischen Spezies gleich der Gesamtanzahl oder
effektiven Konzentration an aktivierten anodischen Spezies.
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Somit
addieren sich die Prozentanteile der Spektren für die kathodischen Spezies
und die Prozentanteile der Spektren für die anodischen Spezies auf
100% auf. Kurve A1 zeigt 80% des nominalen Spektrums für das Kationradikal
von 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin,
Kurve A6 zeigt 20% des nominalen Spektrums für das Kationradikal von 2,7-Diphenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin,
Kurve C4 zeigt 50% des nominalen Spektrums für das Kationradikal von 1,1'-Dimethyl-4,4'-(1,3,5-triazin-2,4-diyl)dipyridiniumdiperchlorat,
und Kurve C5 zeigt 50% des nominalen Spektrums für das Kationradikal von 1,1'-Dimethyl-2-(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat).
Diese skalierten Spektren wurden zusammenaddiert, wobei sie das
zusammengesetzte Spektrum ergeben, welches im Wesentlichen das gleiche
wäre wie
das, welches in einem elektrochemisch aktivierten elektrochromen
Medium, das diese relativen Konzentrationen dieser elektrochromen
Verbindungen enthält,
beobachtet würde.
-
Die
Absorptionen in 2 sind in einem relativen Maßstab gezeigt,
da die Absorption des elektrochromen Mediums nach Aktivierung die
gleiche gezeigte Form (oder relative Peakhöhen und Peakpositionen) haben
wird, aber insgesamt größer werden
wird, wenn die Spannung erhöht
wird. Wie vorstehend beschrieben bleibt die Form des Absorptionsspektrums über den
gesamten Normalspannungsbereich des elektrochromen Mediums, der
im Allgemeinen von etwa 0,3 Volt kleiner als der Unterschied in
den Redoxpotentialen zwischen den anodischen Materialien und den
kathodischen Materialien bis etwa 0,2 bis 0,4 Volt größer als
der Unterschied in diesen Redoxpotentialen beträgt, gleich. In diesem Fall
wäre der Normalbetriebspannungsbereich des
Mediums für
die Materialien in 2 von etwa 0,35 Volt bis etwa
0,95 Volt, da die anodischen Materialien Redoxpotentiale um +0,300
Volt haben und die kathodischen Materialien Redoxpotentiale um –0,350 Volt
haben, was einen Unterschied von 0,650 Volt ergibt. Über diesen
Spannungsbereich und verschiedene Verdunkelungsgrade hinweg wird
ein elektrochromes Fenster, enthaltend ein elektrochromes Medium,
das die elektrochromen Materialien in 2 in den
angegebenen Konzentrationsverhältnissen
umfasst, ein konstantes blaugraues Aussehen beibehalten. Es könnte gesagt
werden, dass die Vorrichtung, wenn die Größenordnung des Chroma erhöht wird,
einen nahezu konstanten Farbton beibehält.
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3 zeigt
die skalierten Spektren des Kationradikals von 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin in Kurve
A, des Kationradikals von 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin in
Kurve B, eines Wolframtrioxidfilms, der in der Gegenwart von Lithiumionen
elektrochemisch reduziert worden ist, wobei LixWO3 gebildet wird, in Kurve C. Die Summe oder
das zusammengesetzte Spektrum für
die skalierten Spektren dieser drei elektrochromen Materialien ist
in Kurve D gezeigt. Eine elektrochrome Vorrichtung, welches dieses
elektrochrome Medium enthält,
hat eine an die Oberfläche
begrenzte WO3-Schicht an einer Elektrode
(entweder die zweite oder die dritte Oberfläche) und eine Lösung aus
Propylencarbonat, welche die zwei anodischen Materialien und ein
Lithiumsalz (z.B. LiClO4, um ionische Leitfähigkeit
und eine Quelle für
Lithiumionen bereitzustellen) in Kontakt mit der anderen Elektrode
und der WO3-Schicht enthält. Die Spektren sind derart
skaliert, so dass 60% des elektrochemisch zu aktivierenden anodischen
Materials 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin sind
und 40% 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin sind, und die Schichtdicke
des Wolframtrioxidfilms ist derart ausgewählt, um zu ermöglichen,
dass die Absorption in seinem reduzierten Zustand den in 3 gezeigten
spektralen Beitrag relativ zu den anodischen Materialien hat.
-
Die
elektrochrome Vorrichtung ist immer noch selbst-löschend,
wie eine vollständig
auf Lösungsphase beruhende
Vorrichtung, da die oxidierten anodischen Materialien zu dem reduzierten
Wolframtrioxidfilm diffundieren können und spontan Elektronen
austauschen können,
wobei der reduzierte Film oxidiert wird und die oxidierten anodischen
Materialien reduziert werden. Somit würde die vollständig gefärbte Vorrichtung
sogar bei einem offenen Stromkreis spontan zu ihrem aufgehellten
Zustand zurückkehren.
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Die
relativen und gesamten Konzentrationen dieser anodischen Materialien,
welche ähnliche
Redoxpotentiale haben, und die Dicke der Wolframtrioxidschicht können derart
ausgewählt
werden, so dass eine grau erscheinende elektrochrome Vorrichtung
erhalten wird, wie durch das Spektrum in Kurve D veranschaulicht
wird. Für
dieses zusammengesetzte, auf einen L* Wert von 53,72, einen moderaten
Verfärbungsgrad,
skalierte Spektrum werden die nachfolgenden Farbkoordinaten erhalten:
a* = 2,18 und b* = –3,24
(für D65/2 Grad). Dies ist ein bemerkenswertes
Ergebnis für
Vorrichtungen auf Basis von Wolframtrioxid, die üblicherweise an einem rein
blauen Aussehen bei moderater Verfärbung leiden, wenn das elektrochrome
Medium Wolframtrioxid als ein elektrochromes Material enthält.
-
In ähnlicher
Weise kann das anodische Material in Form einer an die Oberfläche begrenzten
Schicht sein, wie etwa ein Metalloxid (umfassend MxV2O5, NiOxHy, MxCeO2,
MxNb2O5,
IrOx, zusammen mit Ce/Ti, Zr/Ce und W/Ce
Mischoxiden). Eine elektrochrome Vorrichtung, welche dieses elektrochrome
Medium enthält,
hat die an die Oberfläche
begrenzte Schicht (Oberflächeneinschlussschicht)
auf der zweiten oder dritten Oberfläche und eine Lösung von
zwei oder mehreren kathodischen Materialien, z.B. Viologenen, in
einem geeigneten Lösungsmittel.
Die Lösung
enthält
auch ein lösliches
ionisches Material (typischerweise ein Lithiumsalz) um ionische
Leitfähigkeit
bereitzustellen und eine Ionenquelle zur Interkalation der Oberflächeneinschlussschicht zu
liefern. Die relativen und gesamten Konzentrationen der kathodischen
Materialien und die Dicke der anodischen Oberflächeneinschlussschicht können derart
ausgewählt
werden, so dass sie eine vorgewählte
wahrgenommene Farbe, einschließlich
grau, ergeben.
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Für ein elektrochromes
Medium, das ein elektrochromes Material vom Elektrodepositionstyp
enthält, das
kathodisch ist, können
zwei oder mehrere anodische Lösungsphase-Materialien
mit ähnlichem
Redoxpotential in relativen Konzentrationen in dem Medium kombiniert
werden, so dass ein vorgewähltes
wahrgenommenes Farbaussehen, einschließlich grau, erzeugt wird. Die vorgewählten relativen
Konzentrationen der anodischen Materialien können auf Basis der Absorptionsspektren
des Elektrodepositionsfilms, denen der anodischen Materialien und
der Geschwindigkeit der Selbstlöschreaktion
ausgewählt
werden. Für
ein anodisches elektrochromes Material vom Elektrodepositionstyp
können
zwei oder mehrere kathodische Materialien mit ähnlichem Redoxpotential wie
vorstehend beschrieben in dem Medium kombiniert werden, so dass
ein vorgewähltes
wahrgenommenes Farbaussehen, einschließlich grau, erzeugt wird.
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Im
Allgemeinen können
die Absorptionsspektren der elektrochemisch aktivierten Zustände von
elektrochromen Materialien in der vorstehend beschriebenen Weise
skaliert und zusammenaddiert werden, um Materialien und relative
Konzentrationen auszuwählen,
welche ein elektrochromes Medium mit einer besonderen (und vorgewählten) wahrgenommenen
Farbe über
ihre gesamten Normalbetriebspannungsbereiche zu ergeben. Obwohl
die Erfindung unter Verwendung mehrerer Typen von elektroaktiven
und elektrochromen Materialien veranschaulicht worden ist, ist die
Fähigkeit,
die wahrgenommene Farbe vorzuwählen,
breit und auf elektrochrome Medien anwendbar, welche organische,
anorganische, organometallische und polymere Materialien umfassen,
die elektroaktive und elektrochrome Materialien vom Typ Lösungsphase,
Elektrodeposition und Oberflächeneinschlussschicht
sein können,
sowie Kombinationen davon.
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In
bestimmten Anwendungen wie etwa Gebäudefenstern und Kraftfahrzeugspiegeln
kann die vorgewählte
Farbe des elektrochromen Mediums eine sein, die als grau wahrgenommen
wird. Im breitesten Aspekt ist eine als grau wahrgenommene Farbe
eine achromatische Farbe mit einer Helligkeit zwischen schwarz und weiß, und obwohl
achromatisch definiert ist als eine Farbe, die wahrgenommen wird
mit einer Sättigung
von null und daher ohne Farbton, sollte der Begriff im Zusammenhang
der vorliegenden Erfindung breiter ausgelegt werden, in der Bedeutung
einer Farbe, die als eine mit einem kleinen oder moderaten Chromabetrag
wahrgenommen wird. Obwohl die Bedeutung von Chroma vom Fachmann
verstanden werden wird, kann es hilfreich sein, auf das L*a*b* Diagramm
zu verweisen. Wie vorstehend angemerkt definiert im L*a*b* Diagramm
L* die Helligkeit, a* gibt den rotgrün-Wert an und b* gibt den gelb/blau-Wert
an. Gemäß der vorliegenden
Erfindung und wie weiter in den nachfolgenden Absätzen beschrieben,
ist ein kleiner oder moderater Sättigungsbetrag definiert
als die Farbe um (und einschließlich)
a* = 0 und b* = 0, welche bei Betrachtung durch das menschliche Auge
unter besonderen Bedingungen als grau wahrgenommen wird. Im engsten
Sinn kann die Farbe Grau durch einen Kreis um a* = 0 und b* = 0
mit einem Radius C* definiert werden, wobei C* = (a*2 +
b*2)1/2.
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4 zeigt
Exkursionen im a*b* Farbkoordinatenraum (A/2 Grad) für eine Reihe
von elektrochromen Spiegeln, die zur Verwendung als Rückspiegel
in Kraftfahrzeugen geeignet sind. Die Exkursionen im Farbkoordinatenraum
für Fenster
sind im Allgemeinen sehr hilfreich um elektrochrome Medien zur Verwendung
in Spiegeln auszuwählen,
und umgekehrt, die Kurven in 4 haben
jedoch eine eindeutige semielliptische Form, im Gegensatz zu den
Kurven in 5 (nachstehend diskutiert),
die nahezu linear sind. Es wird geglaubt, dass der Grund dafür wie folgt
ist: Die Ausgangsfarbkoordinaten für einen Spiegel in seinem stark
reflektierenden Zustand werden großenteils durch die Farbe bestimmt,
welche dem Licht vermittelt wird in zwei Durchgängen durch das bzw. die Glassubstrat(e),
transparente(n) Elektrode(n) und das nicht aktivierte elektrochrome Medium
(von denen alle irgendeine geringfügige Absorption von Licht bei
irgendwelchen sichtbaren Wellenlängen
haben können),
und das leicht ungleichmäßige Reflexionsvermögen (bezogen
auf Licht sichtbarer Wellenlängen),
hervorgerufen durch die transparente(n) Elektrode(n) und die Reflektorschicht(en)
des Spiegels. Somit erscheinen elektrochrome Spiegel oftmals leicht
gelb oder gelblich grün
in ihren stark reflektierenden Zuständen, und die Farbkoordinaten
für alle
in 4 gezeigten Spiegel sind im grün-gelb (–a*, +b*) Quadranten im stark
reflektierenden Zustand mit einer angelegten Spannung von null.
-
Wenn
die Spiegel beginnen, abzudunkeln, durch Anlegen einer Spannung
an das elektrochrome Medium und dadurch Verkleinern dessen Transmissionsgrads,
werden die Farbkoordinaten des reflektierten Lichts großenteils
bestimmt durch die Farbe oder die Absorptionsspektren im sichtbaren
Bereich des elektrochromen Mediums. Dies ist in 4 gezeigt
durch die Farbkoordinatenexkursion in den grün-blau (–a*, –b*) Quadranten, wenn die angelegte
Spannung erhöht
wird. Wenn der Spiegel weiter abdunkelt, beginnt der Lichtbetrag,
der nicht von zwei Durchgängen durch
die (das elektrochrome Medium umfassende) elektrochrome Vorrichtung
absorbiert worden ist, vergleichbar zu werden zu den Restreflexionen
und Sekundärreflexionen, welche
von der ersten Oberfläche
des vorderen Glassubstrats, der Grenzfläche zwischen dem vorderen Glassubstrat
und der transparenten Elektrodenschicht und der Grenzfläche zwischen
der transparenten Elektrodenschicht und dem elektrochromen Medium
hervorgerufen werden.
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Im
Allgemeinen sind diese Restreflexionen und Sekundärreflexionen
relativ farblos, wenn die transparenten Elektrodenschicht(en) eine
Farbunterdrückung
der transparenten Elektrodenstruktur bereitstellen (wie es für TEC 15
Glas, erhältlich
von LOF, Toledo, Ohio, der Fall ist, oder die farbneutralen Beschichtungen,
welche in der ebenfalls eingereichten U.S. Patentanmeldung mit dem
Titel "AN ELECTROCHROMIC
MIRROR WITH TWO THIN GLASS ELEMENTS AND A GELLED ELECTROCHROMIC
MEDIUM" der gleichen
Anmelderin offenbart sind). Daher beginnen die Farbkoordinaten des
reflektierten Lichts in dieser Reflexionsregion weniger von der
Farbe oder den Absorptionsspektren im sichtbaren Bereich des elektrochromen
Mediums dominiert zu werden, und beginnen, von den relativ farblosen
Restreflexionen und Sekundärreflexionen
dominiert zu werden, und die Kurven in 4 beginnen "sich umzudrehen". Wenn das Reflexionsvermögen weiter
abnimmt, werden die Farbkoordinaten des reflektierten Lichts großenteils
von der Farbe der Restreflexionen und Sekundärreflexionen dominiert und
steuern oftmals auf relativ kleine absolute Werte von a* und b*
zu. Bei den höchsten
angelegten Spannungen oder den niedrigsten Reflexionsgraden sind
die Farbkoordinaten für
die Spiegel in 4 (mit Ausnahme von Kurve E)
somit immer noch im grün-blau
Quadranten, aber näher
an a*, b* gleich 0, 0 als bei mittleren Reflexionsgraden.
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Die
Erwünschtheit
eines elektrochromen Spiegels zur Verwendung als ein Kraftfahrzeugrückspiegel hängt in Bezug
auf Farbe von der wahrgenommenen Farbe des hellen, stark reflektierenden
Zustands, der wahrgenommenen Farbe des am geringsten reflektierenden
Zustands (oftmals hauptsächlich
von Restreflexionen und Sekundärreflexionen
bestimmt) und der wahrgenommenen Farbe der dazwischen liegenden
Reflexionszustände
ab.
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Wie
vorstehend angemerkt, haben kommerzielle elektrochrome Rückspiegel
typischerweise einen leicht gelblichen oder gelblich grünen Farbton
in ihrem stark reflektierenden Zustand, mit L* von typischerweise 90 ± 5, a*
von typischerweise –4 ± 3 und
b* von typischerweise 5 ± 3.
Am wünschenswertesten
für viele
Leute wäre
ein L*, das so hoch wie möglich
ist, und a* und b* jeweils so nahe wie möglich bei null.
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Die
tatsächlichen
elektrochromen Spiegel, die verwendet wurden um die Farbkoordinatenkurven
von 4 als eine Funktion der angelegten Spannung zu
erhalten, werden nachstehend beschrieben. Die Spiegel mit den Farbkoordinatenkurven
A, B und D wurden aus zwei ebenen Scheiben aus TEC15 Glas mit einer
Dicke von jeweils 2,3 mm konstruiert, die mit einer Epoxydichtung
aneinander gebunden wurden, welche für einen Abstand von 137 Mikrometern
zwischen den auf den Oberflächen
2 und 3 bereitgestellten TEC 15 Zinnoxidbeschichtungen sorgte. Die
Spiegel hatten eine vierte Reflektoroberfläche aus einem herkömmlichen
Silberreflektor mit einer Kupferüberbeschichtung
und Farbschichten, die auf der hinteren Oberfläche der TEC 15 Glasscheibe,
die das rückwärtige Glaselement
war, aufgetragen waren. Der Spiegel mit der Farbkoordinatenkurve F
war ein großer
Außenrückspiegel
(etwa 12 Zentimeter hoch und 20 Zentimeter breit), der ein vorderes
und ein rückwärtiges Glaselement
aus 1,1 mm dicken Glasscheiben hatte, die durch eine Epoxydichtung
aneinander gebunden waren, welche einen Abstand von 180 Mikrometern
zwischen den Oberflächen
2 und 3 bereitstellte. Auf der Oberfläche 2 war eine farbunterdrückte transparente
Elektrodenstruktur aus etwa 300' ITO, etwa
300' Siliziumdioxid,
gefolgt von etwa 1500' ITO,
und das beschichtete Glaselement war bei Betrachtung sowohl in Transmission
als auch Reflexion im Wesentlichen farblos. Auf der Oberfläche 3 war
eine Reflektorelektrodenstruktur aus einer ersten Schicht aus Chrommetall,
einer Zwischenschicht aus Rhodiummetall und einer Oberschicht aus
einer Silber-Gold-Legierung,
die 85 Gew.-% Silber und 15 Gew.-% Gold enthielt. Dieser Reflektor
hatte ein im Wesentlichen achromatisches Aussehen. Zusätzlich zu
den nachstehend beschriebenen elektrochromen Materialien enthielt
das elektrochrome Medium des Spiegels von Kurve F auch eine Polymermatrix,
mit der die elektrochrome Lösung
ein freistehendes Gel bildete. Das elektrochrome freistehende Gelmedium
wurde gemäß den Lehren
in der ebenfalls anhängigen
U.S. Patentanmeldung der gleichen Anmelderin mit der Seriennummer
08/616,967, mit dem Titel "IMPROVED ELECTROCHROMIC
LAYER AND DEVICES COMPRISING SAME", von W. L. Tonar et al., hergestellt.
Dieser Spiegel hatte eine Reflexionsobergrenze für CIE-Kurve-Weißlicht von 85%, eine Reflexionsuntergrenze
von 7%, und ein achromatisches, "silbernes" oder graues Aussehen
bei hohen, niedrigen und allen dazwischen liegenden Reflexionsgraden.
-
Kurve
A zeigt die Farbkoordinaten (A/2 Grad) für verschiedene Reflexionszustände eines
elektrochromen Spiegels mit einem elektrochromen Medium, umfassend:
30 mM 1,1'-Bis(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat);
20 mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin
und 4 mM 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin. Kurve A hat ein maximales
C* von 21,56 und ein maximales a* von –17,24. Kurve B zeigt die Farbkoordinaten
(A/2 Grad) für
verschiedene Reflexionszustände
eines elektrochromen Spiegels mit einem elektrochromen Medium, umfassend:
30 mM 1,1'-Bis(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat); 18
mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin und 7,2 mM 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin.
Kurve B hat ein maximales C* von 20,24 und ein maximales a* von –13,15.
-
Die
Kurven C (nicht erfindungsgemäß), E (nicht
erfindungsgemäß) und D
(nicht erfindungsgemäß) zeigen
Farbkoordinaten (A/2 Grad) für
die verschiedenen Reflexionszustände
von elektrochromen Spiegeln, die in Europa, den Vereinigten Staaten
bzw. weltweit kommerziell erhältlich
sind. Kurve C hat ein maximales C* von 28,63 und ein maximales a*
von –15,77,
Kurve D hat ein maximales C* von 23,53 und ein maximales a* von –20,48,
und Kurve E hat ein maximales C* von 31,13 und ein maximales a*
von –16,84.
Die Spiegel, welche durch die Kurven A und B dargestellt werden
(4 mM bzw. 7,2 mM 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin)
haben, wenn bei Nacht in einem Kraftfahrzeug betrachtet, ein neutral
graues Aussehen, während die
in den Kurven C und E gezeigten Vorrichtungen ein blaues Aussehen
haben und die in Kurve D gezeigte Vorrichtung ein grünes oder
grünblaues
Aussehen hat. Diese anscheinend kleine Änderung in C* (der Unterschied
zwischen 21,56 und 23,53 oder 28,44) stellt eine signifikante Änderung
in der wahrgenommenen Farbe der Vorrichtung dar. Kurve F zeigt die
Farbkoordinaten (A/2 Grad) für
die verschiedenen Reflexionszustände eines
elektrochromen Spiegels mit einem elektrochromen Medium, umfassend:
12 mM 1,1'-Dimethyl-2-(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat);
12 mM 1,1'-Dimethyl-4,4'-(1,3,5-triazin-2,4-diyl)dipyridiniumdiperchlorat;
16 mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin
(DMP) und 4 mM 2,7-Diphenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin. Kurve F hat ein maximales
C* von 13,51 und ein maximales a* von –7,48, und ergibt, wenn bei
Nacht in einem Kraftfahrzeug betrachtet, ein neutral graues Aussehen.
Somit ist der Unterschied in der wahrgenommenen Farbe von Spiegeln
mit einem C* Wert von 21,56 und 23,53 (eine 8% Änderung) signifikant, während der
Unterschied in der wahrgenommenen Farbe von Spiegeln mit einem C*
Wert von 13,51 und 21,56 (eine 37% Änderung) beide als grau wahrgenommenen
werden. Es erscheint daher klar, dass im engsten Sinne eine Farbe
als grau wahrgenommen wird, für
reflektierte Scheinwerfer bei Betrachtung während einer Nachtfahrt in einem
Kraftfahrzeug, wenn ihre Farbkoordinaten (A/2 Grad) einen maximalen
C* Wert unterhalb von etwa 22 haben, insbesondere wenn der a* Wert
zwischen –18
und null beträgt.
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Obwohl
dies nicht sicher ist, wird im Allgemeinen angenommen, dass für elektrochrome
Rückspiegel für Kraftfahrzeuge,
die bei Nacht abgedunkelt werden, wenn die Augen des Fahrers mindestens
teilweise an die Dunkelheit angepasst sind, und wobei die wahrgenommene
Farbe dieser Spiegel im abgedunkelten Zustand von der Farbe des
reflektierten Scheinwerfers bestimmt wird, dass wenn es eine wahrgenommene
Farbe gibt, die am meisten bevorzugten oder akzeptabelsten Farben,
ob aus physiologischen oder psychologischen Gründen oder nicht, im blau-grün Quadranten
des a*, b* Farbkoordinatenraums liegen. In der Tat scheint es für eine Akzeptanz
des Spiegels als relativ grau eine etwas höhere Toleranz für Exkursionen
in die –b*
oder die blaue Richtung zu geben als in die –a* oder die grüne Richtung,
solange der C* Wert unter einem Maximalwert von etwa 22 bleibt.
Dies wird bekräftigt
durch 3, indem ein Spiegel wie der von Kurve D in den
mittleren Reflexionszuständen
während
Nachtfahrbedingungen mit moderater Blendung als etwas grün wahrgenommen
wird (nahe maximalen C* Werten). Spiegel mit Farbkoordinatenexkursionen
während
Reflexionsänderungen
wie die Kurven A und B werden als viel näher zu grau wahrgenommen, auch
bei mittleren Reflexionsgraden, während Spiegel mit den Kurven
C und E in ihren mittleren Reflexionszuständen definitiv als blau wahrgenommen
werden.
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Es
wurde ermittelt, dass für
Kraftfahrzeugfahrer bei Nacht die Wahrnehmung derart sein wird,
dass der Spiegel über
seinen gesamten Reflexionsbereich im Wesentlichen grau ist, wenn
er einen maximalen C* Wert von weniger als etwa 22 hat, insbesondere
wenn der a* Wert zwischen –18
und null beträgt.
Es wurde ebenfalls ermittelt, dass die Kurve A als die Akzeptabilitätsgrenze
erachtet wird, damit ein Spiegel in seinen mittleren Reflexionszuständen als
grau wahrgenommen wird, und dass Spiegel der Kurven B und F über ihren
gesamten Reflexionsbereich als im Wesentlichen neutral oder grau
erachtet werden.
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Nahezu
alle kommerziellen elektrochromen Rückspiegel haben den Großteil ihrer
Farbkoordinatenexkursion in den grün-blau Quadranten. Dies mag
kein völliger
Zufall sein, da Spiegel mit Farbkoordinatenexkursionen in den +a*
(rot) und den –b*
(blau) Quadranten während
ihrer Reflexionsänderungen
purpurfarben erscheinen können,
was Fahrern, die diese Spiegel bei Nacht unter Blendbedingungen
verwenden, ein unheimliches Gefühl
gibt. Spiegel mit Farbkoordinatenexkursionen in den –a* (grün) und den
+b* (gelb) Quadranten werden von Fahrern als unerwünscht erachtet,
und haben Schwierigkeiten, ausreichend gering zu reflektieren um
eine starke Blendung zu lindern. Dies liegt an dem gleichen Grund,
wie dass ein dunkelgelbes Fenster immer noch eine signifikante Lichttransmission
hat. Es bestehen gewisse Gedanken dahingehend, dass Spiegel mit
einer Farbkoordinatenexkursion in den +a* (rot) und den +b* (gelb)
Quadranten (insbesondere mit größeren +a*
Werten als den +b* Werten) für
manche Fahrer, die rote oder orange Anzeigenbeleuchtung in einem Kraftfahrzeug
mögen,
wünschenswert
sein können,
aber im Allgemeinen sind Spiegel mit diesem Typ an Farbkoordinatenexkursion
kontrovers. Daher ist der –a*
(grün)
und –b*
(blau) Quadrant für
die Farbkoordinaten von Rückspiegeln
in ihren mittleren Reflexionszuständen bevorzugt, insbesondere
wenn C* und a* wie vorstehend beschrieben begrenzt sind.
-
5 zeigt
Farbkoordinatenexkursionen (D65/2 Grad)
für vier
elektrochrome Fenster in den Kurven A bis D (alle aus TEC 15 Glas
hergestellt, mit einem Zellabstand von 137 Mikrometern), und Kurve
E zeigt die Farbkoordinatenexkursionen (D65/2
Grad) für
das zusammengesetzte Spektrum von 2, multipliziert
mit verschiedenen Faktoren um verschiedene L* Werte oder Transmissionsgrade
zu simulieren. Für
jedes der experimentellen elektrochromen Fenster wird das Spektrum
des Fensters bei 0,0 Volt vom Spektrum bei jeder angelegten Spannung
subtrahiert, so dass die Farbkoordinaten im Wesentlichen für das elektrochrome
Medium alleine berechnet werden.
-
Kurve
A ist für
ein elektrochromes Fenster, das eine Propylencarbonatlösung von
28 mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin und 34 mM 1,1'-Bis(3-phenyl(n-propyl))dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
enthält. Wenn
die an das Fenster angelegte Spannung von 0,0 Volt auf 1,0 Volt
erhöht
wird, verändern
sich die Farbkoordinaten für
durch das Medium transmittiertes Licht von L*, a*, b* gleich 100,
0, 0 auf ein ziemlich grünes und
leicht blaues Aussehen mit L*, a*, b* gleich 40,14, –36,47, –5,87. Wenn
man einfach gerade Linien verwendet um die Datenpunkte bei verschiedenen
Spannungen zu verbinden, führt
dies zu einer relativ geraden Linie insgesamt, und für dieses
elektrochrome Medium, das nur zwei Materialien enthält, bleibt
die Farbe oder der Farbton über
den gesamten Normalspannungsbereich und Transmissionsbereich der
Vorrichtung konsistent.
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Kurve
B zeigt Farbkoordinatendaten für
ein elektrochromes Medium, für
das erwünscht
war, ein Fenster mit einem leuchtend grünen Aussehen herzustellen.
Das Fenster wurde mit einer Propylencarbonatlösung von 25 mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin,
10 mM 1,1'-Dibenzyl-2,2',6,6'-tetramethyl-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
und 20 mM 1,1'-Ethylen-4,4'-dimethyl-2,2'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
gefüllt.
Wie aus Kurve B ersichtlich ist, verändert sich dieses elektrochrome
Medium von L*, a*, b* gleich 100, 0, 0 oder farblos bei 0,0 Volt
zu L*, a*, b* gleich 64,12, –40,58,
35,17 bei 1,0 Volt. Da die zwei kathodischen Materialien ähnliche
Redoxpotentiale haben, obwohl sie signifikant verschiedene Absorptionsspektren
haben, hat das Medium die gleiche scheinbare leuchtend grüne Farbe
oder einen konsistenten Farbton über
seinen gesamten Normalspannungsbereich und Transmissionsbereich.
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Kurve
C steht für
ein elektrochromes Fenster, das mit einer Propylencarbonatlösung von
20 mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin, 4 mM 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
und 30 mM 1,1'-Dimethyl-4,4'-(1,3,5-triazin-2,4-diyl)dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
gefüllt
ist. Dieses elektrochrome Medium hatte einen konsistenten Farbton
mit einer wahrgenommenen rotbraunen Farbe über seinen gesamten Normalspannungsbereich
und Transmissionsbereich, was die Farbkoordinaten für das Medium
von L*, a*, b* gleich 100, 0, 0 bei 0,0 Volt auf L*, a*, b* gleich
53,70, 9,44, 9,70 bei 1,0 Volt brachte.
-
Kurve
D zeigt, was passiert, wenn die relativen Konzentrationen der anodischen
Materialien in Kurve C umgekehrt werden. Das Fenster für Kurve
D wurde mit einer Propylencarbonatlösung von 4 mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin,
20 mM 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
und 30 mM 1,1'-Dimethyl-4,4'-(1,3,5-triazin-2,4-diyl)dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
gefüllt.
Dieses Medium, mit seinen im Vergleich zu dem Fenster von Kurve
C umgekehrten Konzentrationen, hatte einen konsistenten Farbton
mit einer wahrgenommenen rot/magenta Farbe über seinen gesamten Normalspannungsbereich
und Transmissionsbereich, was die Farbkoordinaten von L*, a*, b*
gleich 100, 0, 0 bei 0,0 Volt auf L*, a*, b* gleich 43,70, 45,23, –27,19 bei
1,0 Volt brachte.
-
Kurve
E zeigt Farbkoordinaten für
das zusammengesetzte Spektrum von 2, multipliziert
mit verschiedenen Faktoren, die den für die verschiedenen skalierten
Spektren berechneten L* Wert über
einen Bereich von L* Werten variieren ließen, ähnlich zu den experimentellen
Vorrichtungen der Kurven A bis D. Bei der höchsten Absorption waren die
Farbkoordinaten L*, a*, b* gleich 26,91, –3,62, –16,2. Dieses Medium hat relativ kleine
absolute Werte von a* und b*, obwohl der L* Wert ziemlich niedrig
ist. Diese kleine Exkursion in a*, b*, welche eine starke Veränderung
in L* hervorruft, deutet auf ein relativ graues Medium hin. Ein
experimentelles Fenster mit einem elektrochromen Medium, das die
elektrochromen Materialien in den gleichen relativen Konzentrationen
enthält,
zeigt eine Farbkoordinatenexkursion, die in hervorragender Übereinstimmung
mit der Exkursion des theoretischen oder berechneten Mediums von 2 ist,
und die experimentelle Vorrichtung hatte, wie von den Lehren dieser
Erfindung erwartet, eine graues Aussehen, mit leichtem blaugrau.
-
Für Farbkoordinatenkurven
wie denen in 5 ist es interessant, anzumerken,
dass ein Fenster, welches das gleiche elektrochrome Medium wie ein
Spiegel enthält,
typischerweise eine größere Farbkoordinatenexkursion
haben wird, da Restreflexionen, die bei Spiegeln ins Spiel kommen,
kein signifikanter Faktor in der scheinbaren Farbe von transmittiertem
Licht für
Fenster in ihren aktivierten Zuständen sind. Die Farbkoordinatenexkursion
für Fenster
ist jedoch sicherlich wertvoll um elektrochrome Medien für Spiegel
zu entwerfen, und umgekehrt. Eine allgemeine Beobachtung ist, dass
ein Fenster bei Verfärbung
umso grauer erscheint, je kleiner seine Farbkoordinatenexkursion
von a*, b* gleich 0, 0 für
eine Verfärbung
auf einen gegebenen L* Wert ist. Die Kurven in 5 sind
nahezu gerade Linien, zeigen aber eine gewisse Krümmung. Dies
ist nicht unerwartet, da die Munsell-Loci von konstantem Farbton
als eine Funktion von zunehmendem Chroma eine gewisse Krümmung zeigen,
siehe beispielsweise die Figur auf Seite 63 und die dazugehörige Diskussion
in Billmeyer und Saltzmann, a.a.O.
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Obwohl
manche Kombinationen von elektrochromen Materialien eine(n) ziemlich
konsistente(n) wahrgenommene(n) Farbe oder Farbton halten, auch
wenn ihre Redoxpotentiale nicht ähnlich
sind, tun viele dies nicht. 6 zeigt
die Farbkoordinatenkurven (D65/2 Grad) für drei Fenster,
die ein verschiedenes Ausmaß an Stufentrennung
zeigen. Kurve A von 6 ist für ein elektrochromes Medium
in einem elektrochromen Fenster, das mit einer Propylencarbonatlösung von
30 mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin, 15 mM 1,1'-Bis(3-phenyl(n-propyl))dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
und 15 mM 1,1'-Ethylen-2,2'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat) gefüllt ist.
Diese letztere Verbindung hat ein Redoxpotential von –0,252 in
der Redoxpotentialskala der Verbindungen von Tabelle 1 bis 9. Kurve
A beginnt bei a*, b* gleich 0,0 bei 0,0 Volt und zeigt bei höheren Spannungen
im Vergleich zu den Kurven von 5 eine stärkere Krümmung. Für das Fenster
von Kurve A gibt es eine sehr kleine wahrgenommene Änderung
im Aussehen des Farbtons oder der Farbe als eine Funktion der Spannung.
Dies liegt daran, dass der Redoxpotentialunterschied zwischen den
zwei kathodischen Materialien 44 Millivolt beträgt, so dass sie immer noch ähnlich im
Sinne der Definition dieser Erfindung sind.
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Das
elektrochrome Medium, für
das die Daten von Kurve B (nicht erfindungsgemäß) gemessen wurden, war in
einem elektrochromen Fenster enthalten, das mit einer Propylencarbonatlösung von
8 mM 5-Ethyl-10-methyl-5,10-dihydrophenazin, 20 mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrodibenzo(A,C)phenazin
und 34 mM 1,1'-Ethylen-4,4'-dimethyl-2,2'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
gefüllt
war. Diese Farbkoordinatenkurve zeigt eine signifikante Krümmung und
die Vorrichtung zeigt leicht unterscheidbare wahrgenommene Farben,
die von grünlich/gelb
bei niedriger Spannung zu rötlich/braun
bei hohen Spannungen gehen. Der Redoxpotentialunterschied zwischen
den zwei anodischen Materialien beträgt 80 Millivolt und eine Stufentrennung ist
leicht erkennbar.
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Kurve
C zeigt Daten für
ein elektrochromes Medium in einem elektrochromen Fenster, das mit
8 mM N,N,N',N'-tetramethyl-p-phenylendiamin,
20 mM 5,10-Diisopropyl-5,10-dihydrophenazin
und 34 mM 1,1'-Bis(3-phenyl(n-propyl))dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
gefüllt
ist. Die Redoxpotentiale der anodischen Materialien unterscheiden
sich um 88 Millivolt und die Farbkoordinatenkurve zeigt eine signifikante
Krümmung. Die
wahrgenommene Farbe der Vorrichtung ändert sich über den gesamten angelegten
Spannungsbereich nur leicht von blau nach blau-purpurfarben. Diese geringe Variation
in der wahrgenommenen Farbe oder die Farbtonvariation kann daran
liegen, dass bei den Spannungen, bei denen die Absorptionsspektren
ihre Form verändern,
die Größenordnung
des Chroma bereits ziemlich hoch ist und L* ziemlich klein ist,
wodurch die Veränderung
im Farbton verdeckt wird.
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Das
elektrochrome Medium umfasst die elektrochromen Materialien, und
andere Materialien wie Lösungsmittel,
Lichtabsorber, Lichtstabilisatoren, Wärmestabilisatoren, Antioxidantien
und ein freistehendes Gel (was eine Polymermatrix umfasst). Die
Polymermatrix, die in der vorliegenden Erfindung gegebenenfalls
verwendet werden kann, ist ein Teil eines freistehenden Gels, welches
in der ebenfalls anhängigen
U.S. Patentanmeldung der gleichen Anmelderin mit der Seriennummer
08/616,967, mit dem Titel "IMPROVED
ELECTROCHROMIC LAYER AND DEVICES COMPRISING SAME", von W. L. Tonar et al., offenbart
ist. Für
elektrochrome Spiegel hat das freistehende Gel eine kooperative
Wechselwirkung mit den Glaselementen 112 und 114,
wobei ein Spiegel erzeugt wird, der als ein einziges dickes Element
wirkt, anstelle von zwei Glaselementen, die nur von einem Abdichtelement
zusammen gehalten werden. Dies ermöglicht, einen Rückspiegel
mit dünnerem
Glas zu konstruieren, um das Gesamtgewicht des Spiegels zu verringern,
und gleichzeitig eine ausreichende strukturelle Festigkeit beizubehalten,
so dass der Spiegel die extremen Umgebungen, die für Kraftfahrzeugumgebungen
gewöhnlich
sind, überleben
wird. Für
elektrochrome Fenster (insbesondere größere Fenster) hat die Polymermatrix
eine kooperative Wechselwirkung mit den Glaselementen 112 und 114,
so dass der hydrostatische Druck, der typischerweise durch die Wirkung
von Schwerkraft auf das elektrochrome Medium resultiert (wenn das
elektrochrome Medium eine Lösung
umfasst) verringert oder beseitigt wird.
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Während des
Betriebs eines elektrochromen Spiegels im aufgehellten Zustand und
mit einer dritten Reflektoroberfläche fällt Licht durch das vordere
Glas 112 ein und tritt durch die transparente leitfähige Schicht 116,
das elektrochrome Medium in der Kammer 122 durch, bevor
es von dem Reflektor/der Elektrode, der bzw. die an der dritten
Oberfläche 114a des
Spiegels 110 angeordnet ist, reflektiert wird (außer der
Spiegel hat eine vierte Reflektoroberfläche). Licht in reflektierten
Strahlen tritt aus durch den gleichen allgemeinen Weg, der in umgekehrter
Richtung durchlaufen wird. Wenn eine ausreichend hohe Spannung (manchmal
der richtigen Polarität)
en eine elektrochrome Vorrichtung angelegt wird, findet elektrochemische
Reduktion durch Elektronentransfer an das elektrochrome Medium von
einer der Elektroden (bezeichnet als die Kathode) statt, und elektrochemische
Oxidation findet statt durch Elektronentransfer vom elektrochromen
Medium an die andere Elektrode (bezeichnet als die Anode). Die elektrochemische
Reduktion und/oder die elektrochemische Oxidation erzeugen eine
Veränderung
der Lichtabsorptionseigenschaften des oder der reduzierten und/oder
oxidierten Materialien. Betrieb oder Aktivierung der Vorrichtung
führt im
Allgemeinen zu einer Erhöhung
der Lichtabsorption bei den interessierenden Wellenlängen (obwohl
es für
den Betrieb einer bereits gefärbten
Vorrichtung möglich
ist, dass eine Verringerung der Lichtabsorption bei den interessierenden
Wellenlängen
hervorgerufen wird). Wenn die Vorrichtung in ihrem abgedunkelten
Zustand oder in irgendeinem Zustand zwischen ihrem abgedunkelten
und aufgehellten Zustand ist, werden sowohl die einfallenden Strahlen
als auch die reflektierten Strahlen proportional zu dem Grad, in
dem das elektrochrome Medium 124 Licht absorbiert, abgeschwächt.
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Der
Fachmann wird verstehen, dass der Hauptunterschied zwischen einem
elektrochromen Kraftfahrzeugspiegel und einem elektrochromen Fenster
oder einer anderen elektrochromen Vorrichtung in der Gegenwart eines
Reflektors bei Spiegeln besteht. Durch Befolgen der in dieser Schrift
beschriebenen Lehren kann eine elektrochrome Vorrichtung mit verschiedenen
vorgewählten
wahrgenommen Farben, einschließlich
grau, hergestellt werden, unabhängig
davon ob die Vorrichtung ein Spiegel, ein Fenster, eine Anzeige
etc. ist.
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In
Bezug auf Kraftfahrzeugspiegel zeigt 7 eine Vorderansicht,
die schematisch eine Innenspiegelzusammenstellung 110 und
zwei Außenrückspiegelzusammenstellungen 111a und 111b für die Fahrerseite bzw.
die Beifahrerseite veranschaulicht, die alle zum Einbau in einem
Kraftfahrzeug auf herkömmliche
Weise angepasst sind und wobei die Spiegel zur Rückseite des Fahrzeugs zeigen
und vom Fahrer des Fahrzeugs eingesehen werden können, um eine Sicht nach hinten
bereitzustellen. Die Innenspiegelzusammenstellung 110 und
die Außenrückspiegelzusammenstellungen 111a und 111b können Licht-fühlende elektronische Schalttechnik
beinhalten, vom Typ, der im vorstehend genannten Kanadischen Patent
Nr. 1,300,945; US Patent Nr. 5,204,778 oder US Patent Nr. 5,451,822
veranschaulicht und beschrieben ist, und andere Schalttechnik, welche
Blendlicht und Umgebungslicht fühlen
und eine Antriebsspannung an das elektrochrome Element liefern kann.
Die Spiegelzusammenstellungen 110, 111a und 111b sind
im Wesentlichen identisch, indem gleiche Ziffern Komponenten der
Innen- und Außenspiegel
identifizieren. Diese Komponenten können hinsichtlich der Konfiguration
leicht verschieden sein, funktionieren aber im Wesentlichen auf
die gleiche Weise und erreichen im Wesentlichen die gleichen Ergebnisse
wie ähnlich
bezifferte Komponenten. Beispielsweise ist die Form des vorderen
Glaselements von Innenspiegel 110 im Allgemeinen länger und
schmäler
als die der Außenspiegel 111a und 111b.
Für den
Innenspiegel 110 gelten, im Vergleich zu den Außenspiegeln 111a und 111b auch
andere Leistungsstandards. Beispielsweise sollte der Innenspiegel 110 im
vollständig
aufgehellten Zustand einen Reflexionswert von etwa 70 Prozent bis
etwa 80 Prozent oder höher
haben, während
die Außenspiegel
oftmals ein Reflexionsvermögen
von etwa 50 Prozent bis etwa 65 Prozent haben. In den Vereinigten
Staaten hat der beifahrerseitige Spiegel 111b (wie von
den Kraftfahrzeugherstellern geliefert) typischerweise auch eine
sphärisch
gebogene oder konvexe Form, während
der fahrerseitige Spiegel 111a und der Innenspiegel 110 derzeit
planar sein müssen.
In Europa ist der fahrerseitige Spiegel 111a üblicherweise
planar oder asphärisch,
während
der beifahrerseitige Spiegel 111b eine konvexe Form hat.
In Japan haben beide Spiegel eine konvexe Form. Die nachfolgende
Beschreibung ist allgemein auf alle Spiegelzusammenstellungen der vorliegenden
Erfindung anwendbar.
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Die
elektrische Schalttechnik umfasst bevorzugt einen Umgebungslichtsensor
(nicht gezeigt) und einen Blendlichtsensor 160, wobei der
Blendlichtsensor entweder hinter dem Spiegelglas positioniert ist
und durch einen Bereich des Spiegels sieht, bei dem das reflektierende
Material vollständig
oder teilweise entfernt ist, oder der Blendlichtsensor kann außerhalb
der reflektierenden Oberflächen
positioniert sein, z.B. in der Umfassung 144. Zusätzlich können eine
oder mehrere Flächen
des Reflektors und der Elektrode, wie etwa 146 oder die
mit dem Sensor ausgerichtete Fläche 160,
vollständig
entfernt sein, oder partiell entfernt sein, beispielsweise in einem
Punkt- oder Zeilenmuster, um zu ermöglichen, dass eine Vakuumfluoreszenzanzeige,
wie etwa ein Kompass, eine Uhr oder andere Anzeigen zum Fahrer des
Fahrzeugs durchscheinen. Die vorstehend genannte ebenfalls anhängige U.S.
Patentanmeldung mit dem Titel "AN
INFORMATION DISPLAY AREA ON ELECTROCHROMIC MIRRORS HAVING A THIRD
SURFACE REFLECTOR" zeigt
ein derzeit bevorzugtes Zeilenmuster. Die vorliegende Erfindung
ist auch auf einen Spiegel anwendbar, der nur einen Videochip-Lichtsensor
verwendet um sowohl Blendlicht als auch Umgebungslicht zu messen,
und der weiterhin die Richtung des Blendlichts bestimmen kann. Ein
automatischer, gemäß dieser
Erfindung konstruierter Spiegel im Inneren eines Kraftfahrzeugs
kann auch einen oder beide Außenspiegel
als Sklaven in einem automatischen Spiegelsystem steuern.
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Rückspiegel,
die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen, umfassen bevorzugt eine Umfassung 144,
die sich um den gesamten Umfang jeder individuellen Zusammenstellung 110, 111a und/oder 111b herum
erstreckt. Die Umfassung 144 verbirgt und schützt die
Federbügel
(nicht gezeigt) und die Umfangskantenbereiche des Abdichtelements
und sowohl des vorderen als auch des rückwärtigen Glaselements (nachstehend
beschrieben). In der Technik ist eine Vielzahl an Designs für Umfassungen
bekannt, wie etwa die in dem vorstehend genannten US Patent Nr.
5,448,397 gelehrte und beanspruchte Umfassung. In der Technik ist
auch eine Vielzahl von Gehäusen
bekannt um die Spiegelzusammenstellung 110 am Inneren der Windschutzscheibe
eines Kraftfahrzeugs zu befestigen oder um die Spiegelzusammenstellungen 111a und 111b am Äußeren eines
Kraftfahrzeugs zu befestigen. Ein bevorzugtes Gehäuse zur
Befestigung einer inneren Zusammenstellung ist in dem vorstehend
genannten US Patent Nr. 5,337,948 offenbart.
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Es
wird angenommen, dass die in den Beispielen 1 bis 29 beschriebenen
Materialien neue chemische Substanzen sind, außer der chemischen Substanz
der Beispiele 10 und 25. Diese Materialien können als Redoxmaterialien in
Anwendungen wie etwa Redoxbatterien, Redoxindikatoren und vermitteltem
Elektronentransfer in elektroorganischer Synthese verwendet werden.
Da sie bei elektrochemischer Reduktion oder elektrochemischer Oxidation
ihre Absorptionsspektren für
sichtbares Licht signifikant ändern,
sind sie auch nützlich in
elektrochromen Medien zur Verwendung in elektrochromen Fenstern,
Anzeigevorrichtungen, Spiegeln, etc. Insbesondere haben diese Materialien
Absorptionsspektren im gefärbten
Zustand und Redoxpotentiale, so dass sie in Gruppen von Materialien
mit ähnlichen
Redoxpotentialen eingeteilt werden können. Durch Auswählen von
zwei oder mehreren Materialien mit unterschiedlichen Absorptionsspektren
im gefärbten
Zustand aus einer Gruppe mit ähnlichen
Redoxpotentialen, und durch Auswählen
von relativen Konzentrationen der zwei oder mehreren Materialien
kann man ein elektrochromes Medium entwerten, das eine vorgewählte wahrgenommene
Farbe hat, wenn in einer elektrochromen Vorrichtung eingebaut, und
bei Betrieb über
den gesamten Normalspannungsbereich oder Transmissionsbereich der
Vorrichtung. Diese Materialien sind auch insbesondere nützlich für den Entwurf
von elektrochromen Medien, welche in elektrochromen Vorrichtungen
mit einer als grau wahrgenommenen Farbe über ihre gesamten Betriebsbereiche
resultieren.
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Eine
Reihe der in den Tabellen 7 bis 9 aufgelisteten Phenazinverbindungen
mit der nachfolgenden allgemeinen Struktur:
haben
im Vergleich zu Phenazinen, die früher hinsichtlich ihrer Aufnahme
in elektrochrome Medien untersucht worden sind, vorteilhafte Eigenschaften.
Die meisten der früher
untersuchten Phenazine haben ihren Haupabsorptionspeak im sichtbaren
Bereich bei einer Wellenlänge
der maximalen Absorption um 460 Nanometer für den elektrochemisch aktivierten
Zustand. Eine Kombination einer Phenazinverbindung als das anodische
Material mit einem typischen 1,1'-substituierten-4,4'-Dipyridiniumsalz
als das kathodische Material (mit einer Wellenlänge der maximalen Absorption
von sichtbarem Licht um 600 Nanometer für den elektrochemisch aktivierten
Zustand) erzeugt elektrochrome Medien, die im Wellenlängenbereich
von etwa 470 bis etwa 540 Nanometer gering absorbieren. Diese Medien
und sie enthaltende Vorrichtungen haben typischerweise ein grün-blaugrünes Aussehen
bei Tageslicht und ein irgendwie grünlich-blaues Aussehen bei Verwendung
in einem Rückspiegel,
um Blendung während
Fahrens bei Nacht abzumildern.
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Es
wurden Phenazinverbindungen entdeckt, die eine erhebliche Absorption
von sichtbarem Licht im Bereich von 470 bis 540 Nanometern haben
und in der Tat ihren maximalen Absorptionspeak von sichtbarem Licht
in diesem Bereich haben. Besonders hervorzuheben sind die Phenazinverbindungen
mit Phenyl, Phenoxy, Vinyl oder substituiertem Phenyl, z.B. Tolyl,
in einer oder mehreren der Positionen 2, 3, 7 und 8. Bemerkenswerterweise
haben die vorstehend aufgelisteten, normalerweise elektronenabziehenden
Arylgruppen wenig Wirkung, falls überhaupt, auf das Redoxpotential
für die
erste Oxidation um ein Elektron dieser Verbindungen, wenn in diesen
Positionen als Substituenten vorhanden, und dennoch verursachen
diese Gruppen eine Rotverschiebung der Absorptionsspektren des oxidierten
oder elektrochemisch aktivierten Zustands. Eine Kombination dieser
neuen Phenazine in verschiedenen relativen Konzentrationen mit Phenazinen,
die bei etwa 470 Nanometern oder weniger absorbieren, führt zu elektrochromen
Medien, die bei Aktivierung ein erwünschtes Farbaussehen, einschließlich grau,
haben. Zusätzlich
können
Phenazinverbindungen mit Arylgruppensubstitution, z.B. Phenyl, Vinyl,
Tolyl, etc. in einer oder mehreren der Positionen 2, 3, 7 und 8
in elektrochromen Medien kombiniert werden ohne die photochemische
oder thermische Stabilität
der Medien zu beeinträchtigen.
Der einzige potentielle Nachteil besteht darin, dass der nicht aktivierte,
neutrale Zustand dieser Verbindungen aufgrund eines Schweifs der
UV Absorption im nicht aktivierten Zustand leicht gelb sein kann.
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Diese
Sorge wird im Wesentlichen überwunden,
indem eine oder mehrere Methyl- oder
Alkylgruppen neben dem oder an dem Arylsubstituenten oder der Arylgruppe
in einer zu der Bindung zwischen dem Phenazin und der Arylgruppe
benachbarten Position angeordnet werden. Beispielsweise sind 2,5,10-Trimethyl-3-phenyl-5,10-dihydrophenazin,
1,5,10-Trimethyl-2-phenyl-5,10-dihydrophenazin, 2,7-Di(o-tolyl)-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
und sogar 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin (zwei benachbarte Arylgruppen)
entweder farblos oder weniger gelb als 2-Phenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin,
2,7-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
und 2-Vinyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin. Andere Phenazine
mit Wellenlängen
der maximalen Absorption im Bereich von 470 bis 540 Nanometern für ihren
elektrochemisch aktivierten Zustand, die in ihrem nicht aktivierten
Zustand nicht im Wesentlichen gelb sind, sind auch für Kombinationen,
die eine vorgewählte
Farbe erreichen, insbesondere grau, sehr nützlich (z.B. 2,7-Diphenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin,
2-Phenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
und 5,10-Diisopropyl-5,10-dihydrophenazin).
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In
Beispiel 17 wurde 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin in einer neuen
Eintopfsynthese aus Phenazin hergestellt. Die gleiche Strategie
kann auf die Alkylierung von Phenazinen, Triphenodithiazinen, Triphenodioxazinen,
Chinoxalinophenazinen, Farbstoffen auf Basis von Phenazinen, Farbstoffen
auf Basis von Phenoxazinen, Farbstoffen auf Basis von Phenothiazinen
und ähnlichen Phenazinverbindungen
angewandt werden. Im allgemeinen Verfahren wird das Azinausgangsmaterial
im gleichen Reaktionsgemisch sowohl reduziert als auch alkyliert.
Dieses Verfahren ist neu, da es lehrt, wie man sowohl Reduktion
als auch Alkylierung der Azinverbindung in einer sicheren, schnellen,
kostengünstigen
Eintopfreaktion durchführt.
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In
der bekannten Literatur gibt es Dokumente in Bezug auf die Reduktion
und Alkylierung von Phenazinen in separaten Schritten und üblicherweise
ist einer der Schritte gefährlich
und kostenintensiv. In dem Dokument "The Direct Preparation of Some Dihydro
and Other Phenazine Derivatives",
JACS (1957), Seiten 6178–6179,
wurde Phenazin mit Natrium- oder Kaliummetall reduziert und danach
mit Methyljodid alkyliert. Diese Methode ist gefährlich, langwierig und kostenintensiv.
In einem anderen Dokument, "Preparation
and Properties of Electron Donor Acceptor Complexes of the Compounds
Having Capto-dative Substituents",
J. Heterocyclic Chemistry (1989), Vol. 26, Seiten 435–438, wurde
Phenazin mit Natriumdithionit reduziert. Das resultierende Dihydrophenazin
wurde danach alkyliert unter Verwendung von Butyllithium für einen
Lithium-Proton-Austausch, und das Dilithioaddukt wurde durch Zugabe
von Methyljodid alkyliert. Dieses Verfahren ist eine Zweitopfsynthese,
die einen gefährlichen
Alkylierungsschritt beinhaltet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Azinverbindung, Reduktionsmittel,
Base, Alkylierungsmittel und Phasentransferkatalysator in einem
polaren aprotischen Lösungsmittel
in Gegenwart einer kleinen Menge Wasser zusammengegeben. Bei Erwärmung wird
das Azin sowohl reduziert als auch alkyliert. Wir haben unser Verfahren
zur Herstellung von vielen alkylierten Phenazinen, z.B. 2,7-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin,
Stickstoffheterozyklen, z.B. N,N',N'',N'''-tetrabutylchinoxalinophenazin, Farbstoffen
auf Azin-Basis, z.B. 3,7-Dibutoxy-10-butylphenoxazin aus 7-Hydroxy-3H-phenoxazin-3-on angewandt.
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Wir
haben typischerweise Natriumdithionit als das Reduktionsmittel verwendet,
andere Reduktionsmittel können
jedoch ebenfalls funktionieren, z.B. Phosphinsäure. Unsere Base ist üblicherweise
Kaliumcarbonat- oder Natriumcarbonatpulver. Alkylierungsmittel können Alkyljodide,
-bromide, -chloride, -triflate, -mesylate oder -tosylate sein. Der
Phasentransferkatalysator ist essentiell und wir hatten guten Erfolg
mit quaternären Ammoniumhalogeniden
oder Hydrogensulfaten. Kronenether und quaternäre Phosphoniumkatalysatoren könnten ebenfalls
funktionieren. "Zugängliche" quaternäre Ammoniumsalze,
was ein für
den Fachmann auf dem Gebiet von Phasentransferreaktionen vertrauter
Begriff ist, haben sich als die besten Katalysatoren herausgestellt.
Das beste Lösungsmittel
ist Acetonitril, aber andere polare aprotische Lösungsmittel können funktionieren.
Zur Verringerung der Reaktionsdauer ist auch die Zugabe einer kleinen
Menge Wasser hilfreich.
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Die
Vorgehensweise ist wie folgt: Für
ein Mol Azinverbindung mit zwei Azinstickstoffen sind die Mengen
an anderen verwendeten Reagenzien: 1,15 Mol Natriumdithionit (85%),
2,0 Mol Natriumcarbonat, 4,0 Mol Alkylhalogenid, 0,115 Mol Phasentransferkatalysator,
10 Liter Acetonitril und 200 Milliliter Wasser. Alle Reagenzien
werden in einem Topf kombiniert und mindestens 5 Stunden unter einer
inerten Atmosphäre
auf Rückfluss
erwärmt.
10 Liter Wasser werden zugegeben und das alkylierte Produkt wird
abfiltriert. Dies sind die derzeit bevorzugten Mengen dieser Reagenzien,
es ist jedoch unsere Absicht zu lehren, dass diese Reagenzien zur
Herstellung eines alkylierten Produkts funktionieren werden, auch
wenn die Mengen der Reagenzien nicht in den bevorzugten Mengen vorhanden
sind, da die Reaktion robust ist.
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Eine Änderung
dieser Bedingungen ist notwendig, wenn Dialkylaminosubstituenten
vorhanden sind. In diesem Fall wird die Acetonitril/Wasser/Carbonat-Kombination
im vorstehend ausgeführten
Verfahren durch eine 2-Phasenreaktion, bestehend aus einem nicht-polaren
organischen Lösungsmittel
und einer wässrigen Hydroxidschicht,
ersetzt. Dies vermeidet eine Quaternisierung der Dialkylaminogruppen.
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Es
ist ebenfalls von Bedeutung, zu bemerken, dass Alkyljodide reaktiver
sind als Alkylbromide, und dass Alkylbromide reaktiver sind als
Alkylchloride. Bei Verwendung von Alkylbromiden oder Alkylchloriden kann
Natriumjodid als ein Cokatalysator zugegeben werden.
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Zusammenfassend
ist dieses Eintopf-Reduktions/Alkylierungsverfahren für die Alkylierung
von Phenazinen und verwandten Azinverbindungen in breitem Umfang
anwendbar, wie in den Beispielen 1, 3, 4, 12, 13, 14 und 16 gezeigt.
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Die
in den Tabellen 1 bis 6 aufgelisteten Dipyridiniumverbindungen werden
gewöhnlich
als Viologene bezeichnet. Für
die Herstellung von Viologenen, die elektrochemisch schwieriger
zu reduzieren sind, werden bekanntermaßen die Dipyridiniumsalze an
einer oder mehreren der Positionen 2, 2', 6 und 6', gezeigt in der nachfolgenden allgemeinen
Struktur, mit Alkylgruppen substituiert.
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-
Die
Substitution mit Methylgruppen an einer oder mehreren der Positionen
2, 2', 6 und 6' führt jedoch zu
Verbindungen mit relativ sauren Protonen, aufgrund der stark elektronenabziehenden
Kraft des quaternisierten Stickstoffs nahe der Methylgruppe. Zusätzlich sind
1,1',2,2',6,6'-Hexamethyl-4,4'-dipyridiniumsalze
in polaren organischen Lösungsmitteln
wie zyklischen Estern und Nitrilen nur wenig löslich, wenn das Salz Anionen
wie Tetrafluorborat, Hexafluorphosphat, Perchlorat oder Halogenide
enthält.
Beispiel 29 beschreibt die Synthese von Viologenen, welche diese
Schwierigkeiten überwinden
und Verbindungen mit wünschenswerten Diffusionseigenschaften
bereitstellen. Verbindungen der Struktur XXX, bei denen eine oder
mehrere der Positionen 2, 2',
6 und 6' mit einer
bzw. mehreren Aralkylgruppen, z.B. 2-Phenylethyl und 3-Phenyl(n-propyl),
oder mit einer bzw. mehreren langkettigen Alkylgruppen, z.B. Hexyl,
substituiert sind, und die restlichen der Positionen 2, 2', 6 und 6' mit einer bzw. mehreren
Methylgruppen substituiert sind, haben eine erhöhte Löslichkeit in polaren organischen
Lösungsmitteln,
im Vergleich zu Verbindungen der Struktur XXX, die Methylgruppen
an allen der Positionen 2, 2',
6 und 6' haben.
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Im
Allgemeinen führt
eine Substitution an einer oder mehreren der Positionen 2, 2', 6 und 6' mit 2-Phenylethyl
oder 3-Phenylpropyl zu einem Viologen, das elektrochemisch schwieriger
zu reduzieren ist, kein Proton bzw. keine Protonen hat, die derart
sauer sind wie wenn die Substitution eine Methylgruppe wäre, und
da angenommen wird, dass die Phenylgruppen durch Lösungsmittel
wie Propylencarbonat gut solvatisiert werden, wird angenommen, dass
diese Verbindungen kleinere Diffusionskoeffizienten wie ähnliche
Viologene ohne diese Substitutionen haben.
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Bestimmte
Aspekte der vorliegenden Erfindung werden in den nachfolgenden Beispielen
ausführlicher erläutert. Sofern
nicht anders angegeben, sind alle in den Beispielen genannten Konzentrationen
bei Raumtemperatur (20–27
Grad Celsius) und sind alle Temperaturen in Grad Celsius.
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Beispiel 1
-
Synthese von 5-Ethyl-10-methyl-5,10-dihydrophenazin
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5-Ethyl-10-methyl-5,10-dihydrophenazin
wurde wie folgt hergestellt: 5-Methylphenaziniummethosulfatsalz
wurde in einer Eintopf-Phasentransferreaktion reduziert und alkyliert
zu 5-Ethyl-10-methyl-5,10-dihydrophenazin.
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1,0
Gramm des 5-Methylphenaziniummethosulfatsalzes wurden in einer 2-Phasen-Aufschlämmung, enthaltend
50 Milliliter Toluol, 10 Milliliter 4 M wässrige NaOH, 10 Gramm Natriumdithionit,
10 Milliliter Jodethan, 0,1 Gramm Tetrabutylammoniumhydrogensulfat
und 50 Milliliter Wasser, unter Rückfluss gehalten.
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Dieses
Gemisch wurde 4 Tage unter Rückfluss
gehalten, wonach die Reaktion gekühlt wurde und die untere wässrige Phase
abgetrennt und verworfen wurde.
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Nach
weiterem zweimaligen Waschen mit Wasser wurde das Toluol entfernt
und das Rohprodukt in 50 Millilitern heißem Ethanol erneut aufgelöst. Die
gekühlte
Lösung
ergab 0,35 Gramm 5-Methyl-10-ethyl-5,10-dihydrophenazin, entsprechend
einer Ausbeute von 48%.
-
Beispiel 2
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Synthese von 2-Vinyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
-
Eine
Probe von 2-Formyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin wurde gemäß dem Verfahren
von Pokhodenko et al., J. Chem. Soc. Chem. Commun., 1985, 72, hergestellt.
Die Formylgruppe wurde zu der Vinylgruppe umgesetzt durch das Verfahren
von Ghosh und Spiro, J. Electrochem. Soc. 128, 1281 (1981) zur Herstellung
von 4-Vinyl-1,10-phenanthrolin. Rekristallisation aus Aceton/Wasser
ergab einen gelben Feststoff mit einer Masse von 236, und der elektrochemisch
mit einem N,N'-dialkylierten
Phenazin konsistent war.
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Beispiel 3
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Synthese von 2,7-Bis(o-tolyl)-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
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2,7-Bis(o-tolyl)-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
wurde aus 2,7-Dichlorphenazin hergestellt. Das 2,7-Dichlorphenazin
wurde aus 2-Jod-5-chlornitrobenzol und 2-Nitro-5-chloranilin unter Verwendung einer Arylaminierung
vom Ullmann-Typ hergestellt, gefolgt von Reduktion der Nitrogruppen
und Oxidation mit Eisen(III)chlorid.
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Die
Chlorgruppe am 2,7-Dichlorphenazin wurde mit einer "Suzuki-Kopplung" unter Verwendung
von o-Tolylboronsäure
gegen o-Tolylgruppen ausgetauscht. "Palladium Catalyzed Cross-Coupling Reactions
of Organoboron Compounds",
N. Miyawra und A. Suzuki, Chem. Rev. 95, Seiten 2457–2483 (1995).
Diese Kreuzkopplungsreaktion benötigte
bis zur Vollendung etwa 3 Wochen.
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Das
2,7-Bis(o-tolyl)phenazin (2,2 Gramm) wurde in Acetonitril, enthaltend
2 Vol.-% Wasser, 0,6 Gramm Methyltributylammoniumchlorid, 8,7 Gramm
Natriumdithionit, 1,6 Gramm Natriumcarbonat und 3,1 Milliliter Jodmethan,
unter Rückfluss
gehalten. Nach 40 Stunden wurde Wasser in die Lösung der Rückflussreaktion eingetropft,
und Produkt fiel aus. Nach Abkühlung
wurde das Produkt abfiltriert und aus Acetonitril rekristallisiert.
2,07 Gramm Produkt wurden isoliert, entsprechend einer 87% Ausbeute
für die
Alkylierung.
-
Beispiel 4
-
Synthese von 2,3-Dimethyl-7-trifluormethyl-5,10-diethyl-5,10-dihydrophenazin
-
2,3-Dimethyl-7-trifluormethyl-5,10-diethylphenazin
wurde aus 2,3-Dimethyl-7-trifluormethylphenazin hergestellt.
-
Das
2,3-Dimethyl-7-trifluormethylphenazin wurde in einem dreistufigen
Verfahren hergestellt, ausgehend von 4,5-Dimethyl-1,2-phenylendiamin
und 3-Nitro-4-brombenzotrifluorid.
Das nukleophile Substitutionsprodukt, welches das Biarylamin ist,
wurde danach mit Zinnchlorid in konzentrierter HCl zum Diaminodiphenylamin
reduziert.
-
Diese
Verbindung wurde mit Eisen(III)chlorid in einer verdünnten wässrigen
HCl-Lösung zum
Phenazin oxidiert. Tomlinson: "The
Preparation of 2,2'-diaminodiphenyl
Amines", J. Chem.
Soc., Seiten 158–163 (1939).
-
24,0
Gramm dieses Phenazins wurden zu 500 Millilitern Acetonitril, 21,2
Gramm Natriumcarbonat, 69,6 Gramm Natriumdithionit 3,4 Gramm Tetrabutylammoniumhydrogensulfat
und 78,0 Gramm Jodethan zugegeben. Dieses Gemisch wurde 4 Tage unter
Rückfluss
gehalten bis die Reaktion vollständig
abgelaufen war. Zu der unter Rückfluss
gehaltenen Reaktionsaufschlämmung
wurden langsam 400 Milliliter Wasser zugegeben. Das gewünschte Produkt
fiel aus und wurde nach dem Abkühlen
abfiltriert. Das Produkt wurde aus heißem Ethanol rekristallisiert,
wobei 17,7 Gramm 2,3-Dimethyl-7-trifluormethyl-5,10-diethyl-5,10-dihydrophenazin erhalten
wurden. Dies entspricht einer Gesamtausbeute von 30,1 %, ausgehend
vom 4,5-Dimethyl-1,2-phenylendiamin.
-
Beispiel 5
-
Synthese von 2,3,5,10-Tetramethyl-7-trifluormethyl-5,10-dihydrophenazin
-
Dieses
Material wurde gemäß der Vorgehensweise
von Synthesebeispiel 4 hergestellt, außer dass im Alkylierungsschritt
Jodethan durch Jodmethan ersetzt wurde.
-
Beispiel 6
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Synthese von 2,3-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
-
2,3-Diphenylphenazin
wurde gemäß der Methode
von C. H. Issidories et al., Tetrahedron 34, 217 (1978) hergestellt.
Die Phenazinstickstoffe wurden danach gemäß der Vorgehensweise von Synthesebeispiel 3
methyliert.
-
Beispiel 7
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Synthese von 2,5,10-Trimethyl-3-phenyl-5,10-dihydrophenazin
-
2-Methyl-3-phenylphenazin
wurde gemäß der Methode
von C. H. Issidories et al., Tetrahedron 34, 217 (1978) hergestellt,
außer
dass Benzil durch 1-Phenyl-1,2-propandion
ersetzte wurde. Die Phenazinstickstoffe wurden danach gemäß der Vorgehensweise
von Synthesebeispiel 3 methyliert.
-
Beispiel 8
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Synthese von 5,10-Diisopropyl-5,10-dihydrophenazin
-
9.0
Gramm Phenazin wurden bei 40°C
in 150 Millilitern 1,2-Dimethoxyethan mit 6,5 Gramm einer fein verteilten
Metalllegierung von 10:1 Kalium zu Natrium gerührt, bis sich eine ziegelrote
Aufschlämmung
bildete: annähernd
24 Stunden. 14,1 Milliliter 2-Brompropan
wurden zugegeben und die Reaktion wurde 2 Stunden Rühren gelassen,
zu welchem Zeitpunkt das Reaktionsgemisch filtriert wurde, das Filtrat
auf einem Rotationsverdampfer zur Trockene eingedampft wurde und
das Produkt als ein Feststoff auf eine Silicagelsäule geladen wurde.
Die Säule
war mit 8:2 Hexan/Ethylacetat hergestellt und wurde damit eluiert.
Die Entfernung von Lösungsmittel
aus den Fraktionen der Zielverbindung ergab einen weißen Feststoff,
der aus Methanol rekristallisiert wurde, wobei 2,1 Gramm weiße Nadeln,
Smp. 80–81°C, erhalten
wurden. Eine Masse von 306 wurde mittels Massenspektrometrie bestätigt.
-
Beispiel 9
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Synthese von 2,3,5,10-Tetramethyl-5,10-dihydrobenzo(B)phenazin
-
2,3-Dimethylbenzo(B)phenazin
wurde hergestellt durch Kondensation von 2,3-Diaminonaphthalin mit 4,5-Dimethyl-1,2-benzochinon
in 4:1 Ethanol zu Essigsäure
unter Rückfluss
während
2 Stunden. Das Phenazin wurde gemäß der Vorgehensweise von Synthesebeispiel
8 unter Verwendung von Jodmethan alkyliert. Elektrochemische Analyse
war konsistent mit einem N,N'-dialkylierten
Phenazin.
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Beispiel 10
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Synthese von 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrodibenzo(A,C)phenazin
-
Dibenzo(A,C)phenazin
wurde mit 1,2-Phenylendiamin und Phenanthrenchinon hergestellt,
unter Verwendung von Standardkondensationsbedingungen. 4,2 Gramm
Dibenzo(A,C)phenazin wurden gemäß der Vorgehensweise
von Synthesebeispiel 8 unter Verwendung von Methyljodid alkyliert,
wobei 2,1 Gramm gelbe Kristalle erhalten wurden. Elektrochemische
Analyse war konsistent mit einem N,N'-dialkylierten
Phenazin.
-
Beispiel 11
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Synthese von 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrobenzo(A)phenazin
-
Benzo(A)phenazin
wurde mit 1,2-Phenylendiamin und 1,2-Naphthochinon hergestellt,
unter Verwendung von Standardkondensationsbedingungen.
-
Dieses
Phenazin wurde mit einer 3:1 Kalium/Natrium-Metalllegierung in Dimethoxyethan
zu dem ziegelroten Alkalimetalladdukt reduziert. Alkylierung erfolgte
während
1 Stunde mit Zugabe von Jodmethan. Restliche K/Na-Legierung wurde
durch Zugabe von Ethanol abgelöscht.
Das Produkt wurde mittels Säulenchromatographie
isoliert und wurde aus Ethylacetat/Hexan rekristallisiert. 2,0 Gramm
Produkt wurden isoliert, entsprechend einer Gesamtausbeute von 38%.
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Beispiel 12
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Synthese von 2-Phenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
-
2-Phenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
wurde aus 2-Chlorphenazin hergestellt. 2-Chlorphenazin wurde hergestellt
unter Verwendung von 4-Chlor-1,2-phenylendiamin
und 1-Jod-2-nitrobenzol. Dieses Diphenylamin wurde mit Zinnchlorid
zu Chlor-2,2'-diaminodiphenylamin
reduziert und mit Eisen(III)chlorid in verdünnter wässriger HCl zum 2-Chlorphenazin
oxidiert. Tomlinson: "The
Preparation of 2,2'-diaminodiphenylamines", J. Chem. Soc.,
Seiten 158–163
(1939).
-
2-Chlorphenazin
wurde mit Kaliumphenolat in Tetraglyme reagiert um zum 2-Phenoxyphenazin zu
gelangen.
-
150
Milligramm 2-Phenoxyphenazin wurden in 50 Millilitern Acetonitril,
3 Millilitern Jodmethan, 1,7 Gramm Natriumdithionit, 0,21 Gramm
Natriumcarbonat und 0,1 Gramm Tetrabutylammoniumhydrogensulfat unter
Rückfluss
erwärmt.
Nach 24 Stunden war die Reaktion vollständig abgelaufen. 50 Milliliter
Wasser wurden zu dem unter Rückfluss
siedendem Reaktionsgemisch zugegeben. Es trennte sich ein Öl ab, das
isoliert und in 20 Millilitern heißem Ethanol aufgelöst wurde.
Nach Abkühlen
wurden 47 Milligramm kristallines 2-Phenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin isoliert,
entsprechend einer Ausbeute von 31 %.
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Beispiel 13
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Synthese von 2,7-Diphenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
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2,7-Diphenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
wurde aus 2,7-Dichlorphenazin hergestellt. 2,7-Dichlorphenazin wurde
gemäß der in
Synthesebeispiel 3 für
2,7-Bis(o-tolyl)phenazin
beschriebenen Vorgehensweise hergestellt.
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Das
Diphenoxyphenazin wurde hergestellt durch Reaktion des Dichlorphenazins
mit Kaliumphenolat in Tetraglyme. 0,35 Gramm des resultierenden
2,7-Diphenoxyphenazins
wurden in 100 Millilitern Acetonitril, 1,7 Gramm Natriumdithionit,
0,53 Gramm Natriumcarbonat, 3 Millilitern Jodmethan und 0,1 Gramm
Tetrabutylammoniumhydrogensulfat unter Rückfluss erwärmt. Nach dreitätigem Halten
unter Rückfluss
wurden 100 Milliliter Wasser zu der unter Rückfluss siedendem Reaktionsaufschlämmung zugegeben.
Das präzipitierte
Produkt wurde abfiltriert und aus Ethanol rekristallisiert. Es wurden
210 Milligramm 2,7-Diphenoxy-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
isoliert, entsprechend einer Ausbeute von 55%.
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Beispiel 14
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Synthese von 1,5,10-Trimethyl-2-phenyl-5,10-dihydrophenazin
-
1,5,10-Trimethyl-2-phenyl-5,10-dihydrophenazin
wurde in einem fünfstufigen
Verfahren hergestellt.
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Der
erste Schritt umfasste eine "Suzuki-Kopplung"-Reaktion mit 2-Nitro-6-Bromtoluol
und Phenylboronsäure.
Die verwendete Vorgehensweise war aus "Palladium Catalyzed Cross-Coupling Reactions
of Arylboronic Acids with ⨅-Deficient Heteroaryl Chlorides", Tetrahedron 48,
Seiten 8117–8126
(1992). Diese Reaktion war quantitativ nach 40 Stunden.
-
Das
2-Nitro-6-Phenyltoluol wurde als ein Öl aus der "Suzuki-Kopplung" isoliert. Es wurde danach mit Zinnchlorid
in konzentrierter HCl und Methanol zum 2-Amino-6-phenyltoluol reduziert.
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Der
nächste
Schritt ist eine Arylaminierung vom Ullmann-Typ des Amins mit 2-Jodnitrobenzol. Diese Reaktion
wurde in Nitrobenzol mit Kupfer als Katalysator ausgeführt. Das
Produkt wurde isoliert durch Abdestillieren des Lösungsmittels,
gefolgt von Säulenchromatographie.
-
Das
resultierende 2-Nitrodiphenylamin wurde als ein unreines Öl isoliert
und wurde mit Eisenpulver zum 1-Methyl-2-phenylphenazin zyklisiert. "Direct Ring Closure
Through a Nitro Group I. Certain Aromatic Compounds with the Formation
of Nitrogen Heterocycles: A New Reaction", von H. C. Waterman und D. L. Vivian,
J. Org. Chem. 14, 289–297
(1949).
-
Das
1-Methyl-2-phenylphenazin wurde als ein Öl in den letzten Reduktion/Alkylierungsschritt
eingebracht. Das Öl
wurde in 50 Millilitern Acetonitril, 1 Milliliter Wasser, 0,9 Gramm
Methyltributylammoniumchlorid, 2,1 Gramm Natriumcarbonat, 8,7 Gramm
Natriumdithionit und 2 Millilitern Jodmethan unter Rückfluss
erwärmt. Nach
16 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 50 Millilitern Wasser
zu dem unter Rückfluss
siedenden Reaktionsgemisch abgelöscht.
Es trennte sich ein Öl
ab, das isoliert wurde, danach in Ethylacetat aufgelöst und mit
Wasser gewaschen wurde. Das Ethylacetat wurde entfernt und das Öl mittels
Säulenchromatographie
aufgereinigt. Rekristallisation aus Ethanol ergab 88 Milligramm
1,5,10-Trimethyl-2-phenyl-5,10-dihydrophenazin als einen nahezu
weißen
Feststoff.
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Beispiel 15
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Synthese von 2-Phenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
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2-Phenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
wurde in einem vierstufigen Verfahren hergestellt.
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Der
erste Schritt umfasst Arylaminierung von 4-Brom-3-nitrobiphenyl
mit Anilin, in Dimethylformamid. Das resultierende 2-Nitro-4-phenyldiphenylamin
wurde einem Ringschluss zum 2-Phenylphenazin unterzogen, unter Verwendung
von Natriumethoxid und Natriumborhydrid, durch das in "A New Phenazine Synthesis, The
Synthesis of Grisolutein Acid, Grisolutein A and Methyl Diacetyl
Grisolutein B",
J. Chem. Soc. Chem. Commun., 1423–1425 (1970), beschriebene
Verfahren.
-
Das
2-Phenylphenazin wurde zum 2-Phenyl-5,10-dihydrophenazin reduziert
durch Zugabe von wässriger
Dithionitlösung
zu einer unter Rückfluss
siedenden Ethanollösung
des Phenazins. Dieses Dihydroprodukt wurde isoliert und danach in
einer unter Rückfluss
siedenden Lösung
von Acetonitril, enthaltend Jodmethan und Natriumcarbonat, alkyliert.
Das Produkt wurde durch Zugabe von Wasser ausgefällt und wurde isoliert. Es wurde
mit Aktivkohle behandelt und aus einem Gemisch von Aceton und Ethanol
rekristallisiert, wobei ein leuchtend gelber kristalliner Feststoff
erhalten wurde.
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Beispiel 16
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Synthese von 2,7-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
-
2,7-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin
wurde aus 2,7-Dichlorphenazin hergestellt. 2,7-Dichlorphenazin wurde
gemäß der in
Synthesebeispiel 3 für
2,7-Bis(o-tolyl)phenazin
beschriebenen Vorgehensweise hergestellt.
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2,7-Diphenylphenazin
wurde durch eine "Suzuki"-Kreuzkopplungsreaktion
mit 2,7-Dichlorphenazin und
Phenylboronsäure
hergestellt. Es wird auf die in "Palladium
Catalyzed Cross-Coupling Reactions of Arylboronic Acids with Deficient
Heteroaryl Chlorides",
Tetrahedron 48, Seiten 8117–8126,
beschriebene Vorgehensweise verwiesen.
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660
Milligramm 2,7-Diphenylphenazin wurden reduziert und alkyliert durch
Erwärmen
unter Rückfluss in
10 Millilitern Acetonitril, 0,2 Millilitern Wasser, 1 Milliliter
Jodmethan, 3,5 Gramm Natriumdithionit, 0,21 Gramm Natriumcarbonat
und 60 Milligramm Methyltributylammoniumchlorid. Nach 40 Stunden
wurde die Reaktion durch Eintropfen von 20 Millilitern Wasser in
die unter Rückfluss
siedende Reaktionsaufschlämmung
abgelöscht.
Es wurden 450 Milligramm 2,7-Diphenyl-5,10-dimethyl-5,10-dihydrophenazin isoliert,
entsprechend einer Ausbeute von 62,0%.
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Beispiel 17
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Neue Methode zur Herstellung
von 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin
-
5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin
kann leicht in einer neuen Eintopfsynthese hergestellt werden, ausgehend
von Phenazin. In dieser Synthese verlaufen sowohl Reduktion als
auch Alkylierung rasch unter milden Reaktionsbedingungen.
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Unter
einer Stickstoffatmosphäre
wurden 650 Gramm Phenazin in 3,5 Litern Acetonitril in Gegenwart von
100 Millilitern Wasser, 899 Millilitern Jodmethan (Alkylierungsmittel),
765 Gramm Natriumcarbonatpulver (Base), 723 Gramm Natriumdithionit
(Reduktionsmittel) und 130 Gramm Methyltributylammoniumchlorid (Phasentransferkatalysator)
unter Rückfluss
erwärmt.
Nach 5 Stunden war das Phenazin vollständig reduziert und methyliert.
Zu diesem Zeitpunkt wurden über
25 Minuten 4,5 Liter Wasser zu der unter Rückfluss siedenden Reaktionsaufschlämmung zugegeben.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur war das 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin nahezu
vollständig
ausgefallen. Dieses wurde abfiltriert und in 1,95 Litern heißem Toluol
erneut aufgelöst.
Diese Toluollösung
wurde filtriert um anorganische Salze zu entfernen. Nach der Filtration
wurden 0,95 Liter Toluol mittels Destillation bei Atmosphärendruck
unter Stickstoff entfernt. Die Reaktion wurde auf 85°C abgekühlt und
1 Liter Ethanol wurde über
20 Minuten zugegeben.
-
Die
Lösung
wurde langsam auf Raumtemperatur abgekühlt und 4 Stunden vor der Filtration
bei Raumtemperatur gehalten. Das resultierende 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrophenazin wurde
mit 1 Liter Wasser, gefolgt von 1 Liter kaltem Ethanol, gewaschen.
Dieses Produkt wurde danach getrocknet, wobei 650,2 Gramm weiße Kristalle,
entsprechend einer Ausbeute von 85,3%, erhalten wurden.
-
Beispiel 18
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Synthese von 1-Methyl-1'-phenyl-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
-
1-Phenyl-1'-methyl-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
wurde hergestellt, indem zunächst
die Phenylgruppe und danach die Methylgruppe an 4,4'-Dipyridyl angebunden
wurde. Die Phenylgruppe wurde unter Verwendung einer Vorgehensweise
aus dem Kanadischen Patent Nr. 1031346 mit dem Titel "Preparation of Bipyridinium
Compounds" von John
G. Allen angebunden. Das 4,4'-Dipyridyl wird mit
2,4-Dinitrochlorbenzol bei 35°C
quaternisiert, und die Verwendung von nur 1 Äquivalent bei dieser Temperatur
begrenzt die Quaternisierung auf nur eine Seite des 4,4'-Dipyridyls.
-
Das
monoquaternisierte Intermediat wird in Acetonitril mit 10 Äquivalenten
Jodmethan unter Rückfluss erwärmt um den
verbleibenden Stickstoff zu quaternisieren. Diese Reaktion ist nach
1 Stunde mit einer Ausbeute von 97,6% vollendet. Das Salzgemisch
wird in heißem
Wasser aufgelöst,
filtriert, und das Produkt unter Zugabe von einer 1 molaren Ammoniumhexafluorphosphatlösung ausgefällt.
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Beispiel 19
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Synthese von 1-(4-Cyanophenyl)-1'-methyl-4,4'-bipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
-
1-(4-Cyanophenyl)-1'-methyl-4,4'-bipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
wurde ähnlich
wie 1-Phenyl-1'-methyl-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
in Synthesebeispiel 18 hergestellt. Der einzige Unterschied besteht
darin, dass 4-Cyanoanilin anstelle von Anilin verwendet wurde um
die 2,4-Dinitrophenylgruppe zu verdrängen. Siehe das Kanadische
Patent Nr. 1031346.
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Beispiel 20
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Synthese von 1-(4-Methoxyphenyl)-1'-methyl-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
-
1-(4-Methoxyphenyl)-1'-methyl-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
wurde ähnlich
wie 1-Methyl-1'-phenyl-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
in Synthesebeispiel 18 hergestellt. Der einzige Unterschied besteht
darin, dass para-Anisidin anstelle von Anilin verwendet wurde um
die 2,4-Dinitrophenylgruppe zu verdrängen. Siehe das Kanadische
Patent Nr. 1031346.
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Beispiel 21
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Synthese von 1-Phenyl-1'-(4-dodecylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
-
Bezüglich der
Herstellung dieses Viologens wird auf das Kanadische Patent Nr.
1031346 verwiesen. Zunächst
wurde das 4,4'-Dipyridyl
auf einer Seite mit 1 Äquivalent
2,4-Dinitrochlorbenzol quaternisiert. Nach Verdrängung mit Dodecylanilin wurde
der zweite Stickstoff mit Dinitrochlorbenzol quaternisiert. Diese
Quaternisierung wurde mit einem Überschuss
von Dinitrochlorbenzol bei Rückflusstemperatur
durchgeführt.
Diese Dinitrophenylgruppe wurde danach durch Anilin verdrängt, wobei
das Dichloridsalz des gewünschten
Produkts erhalten wird.
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Metathese
zum Hexafluorphosphat wurde in heißem MeOH mit einer Acetonitrillösung von
Ammoniumhexafluorphosphat durchgeführt.
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Beispiel 22
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Synthese von 1,2,6-Trimethyl-1'-phenyl-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
-
2,6-Dimethyl-4,4'-dipyridyl wurde
bei 50°C
mit einem 5-fachen Überschuss
von Dinitrochlorbenzol quaternisiert. Die Quaternisierung findet
an dem nicht-gehinderten Stickstoff statt, wobei 2,6-Dimethyl-1'-(2,4-dinitrophenyl)-4,4'-dipyridiniumchlorid
erhalten wird. Dieses wird mit Anilin umgesetzt (siehe das Kanadische
Patent Nr. 1031346), wobei 2,6-Dimethyl-1'-phenyl-4,4'-dipyridiniumchlorid erhalten wird.
-
Schließlich wird
der gehinderte Stickstoff mit einem 20-fachen Überschuss von Jodmethan in
unter Rückfluss
siedendem Acetonitril quaternisiert. Diese Quaternisierung ist nach
1 Stunde erfolgt, und das resultierende disubstituierte Dipyridiniumsalz
wird abfiltriert. Dieses Salz wird in heißem Wasser aufgelöst und mit einer
1 molaren wässrigen
Lösung
von Natriumtetrafluorborat als das Tetrafluorboratsalz ausgefällt.
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Beispiel 23
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Synthese von 1,1'-Bis(2,6-dimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
-
7,0
ml 2,6-Dimethylanilin wurden zu 40 ml einer 3:2 Dimethylformamid/H2O Lösung
zugegeben und das Gemisch wurde unter einer Stickstoffatmosphäre auf Rückflusstemperatur
erwärmt.
5,0 g 1,1'-Bis(2,4-dinitrophenyl)-4,4'-dipyridinium (Cl– Salz)
in 50 ml Wasser wurden langsam (über
20 min) über
einen Druckausgleichszugabetrichter zugegeben. Die schwarze Lösung wurde
weitere 2,5 h unter Rückfluss
erwärmt,
danach abgekühlt,
wobei ein gelbbraunes öliges
Präzipitat
entstand. Das feste Material wurde mittels Filtration entfernt und
verworfen. Das Volumen des Filtrats wurde mittels Rotationsverdampfen
auf etwa 10 ml eingeengt. Zugabe von reichlichen Acetonmengen erzeugte
einen hellbraunen Feststoff, der in 10:1 Methanol/Wasser erneut aufgelöst wurde.
Diese Lösung
wurde mit entfärbender
Aktivkohle behandelt und filtriert. Wässriges Natriumtetrafluorborat
wurde zugegeben und die Lösung
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht stehen gelassen. Das Produkt wurde mittels Vakuumfiltration
als hellbraune Nadeln isoliert.
-
Beispiel 24
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Synthese von 1,1'-Bis(3,5-dimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
-
6,7
ml 3,5-Dimethylanilin wurden zu 30 ml einer 3:2 Dimethylformamid/H2O Lösung
zugegeben und das Gemisch wurde unter einer Stickstoffatmosphäre auf Rückflusstemperatur
erwärmt.
5,0 g 1,1'-Bis(2,4-dinitrophenyl)-4,4'-dipyridinium (Cl– Salz)
in 50 ml Wasser wurden langsam (über
20 min) über
einen Druckausgleichszugabetrichter zugegeben. Die schwarze Lösung wurde
weitere 5 h unter Rückfluss
erwärmt,
danach abgekühlt,
wobei ein gelbbraunes Präzipitat
entstand. Das feste Material wurde mittels Filtration entfernt und verworfen.
Das Volumen des Filtrats wurde mittels Rotationsverdampfen auf etwa
10 ml eingeengt. Zugabe von reichlichen Acetonmengen erzeugte einen
orangebraunen Feststoff, der in Wasser erneut aufgelöst wurde.
Wässriges
Natriumtetrafluorborat wurde zugegeben, was zur Präzipitation
des Rohprodukts als ein orangefarbener Feststoff führte. Das
Produkt wurde gereinigt, zunächst
durch Digerieren in Ethanol, danach durch entfärbende Aktivkohlebehandlung
in Methanol/Acetonitril. Nach Zugabe von Wasser und Entfernung von
Methanol und Acetonitril mittels Rotationsverdampfen wurde das reine
Produkt mittels Vakuumfiltration als ein kreideartiger schmutzig
weißer
Feststoff isoliert.
-
Beispiel 25
-
Synthese von 1,1'-Bis(2,4,6-trimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
-
7,5
ml 2,4,6-Trimethylanilin wurden zu 40 ml einer 3:2 Dimethylformamid/H2O Lösung
zugegeben und das Gemisch wurde unter einer Stickstoffatmosphäre auf Rückflusstemperatur
erwärmt.
5,0 g 1,1'-Bis(2,4-dinitrophenyl)-4,4'-dipyridinium (Cl– Salz)
in 50 ml Wasser wurden langsam (über
20 min) über
einen Druckausgleichszugabetrichter zugegeben. Die schwarze Lösung wurde
weitere 6 Stunden unter Rückfluss
erwärmt, danach
abgekühlt,
wobei ein gelbbraunes Präzipitat
entstand. Das feste Material wurde mittels Filtration entfernt und
verworfen. Das Volumen des Filtrats wurde mittels Rotationsverdampfen
auf etwa 10 ml eingeengt. Zugabe von reichlichen Acetonmengen erzeugte
einen gelbbraunen Feststoff, der in 10:1 Methanol/Wasser erneut
aufgelöst
wurde. Wässriges
Natriumtetrafluorborat wurde zugegeben, was die Bildung eines leuchtend gelben
Präzipitats
verursachte. Der rohe Feststoff wurde mittels Vakuumfiltration isoliert
und mit kleinen Mengen von kaltem Methanol und Wasser gewaschen.
Eine Reinigung wurde durch entfärbende
Aktivkohlebehandlung in Methanol/Acetonitril erreicht. Nach Zugabe
von Wasser und Entfernung von Methanol und Acetonitril mittels Rotationsverdampfen
wurde das reine Produkt mittels Vakuumfiltration als ein leuchtend
gelber Feststoff isoliert.
-
Beispiel 26
-
Synthese von 1-(3,5-Dimethoxyphenyl)-1'-methyl-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
-
3,0
ml 3,5-Dimethoxyanilin wurden zu 25 ml einer 3:2 Dimethylformamid/H2O Lösung
zugegeben und das Gemisch wurde unter einer Stickstoffatmosphäre auf Rückflusstemperatur
erwärmt.
3,0 g 1-(2,4-Dinitrophenyl)-4,4'-dipyridinium
(Cl– Salz)
in 50 ml Wasser wurden langsam (über
20 min) über
einen Druckausgleichszugabetrichter zugegeben. Die orangebraune
Lösung
wurde weitere 3 h unter Rückfluss
erwärmt,
danach abgekühlt,
wobei ein gelbes Präzipitat
entstand. Das feste Material wurde mittels Filtration entfernt und verworfen.
Das Volumen des Filtrats wurde mittels Rotationsverdampfen auf etwa
10 ml eingeengt. Zugabe von reichlichen Acetonmengen erzeugte einen
hellgelben Feststoff.
-
0,30
g dieses Feststoffs wurden in 80 ml Acetonitril aufgelöst, zusammen
mit einem Überschuss
von Methyljodid. Die Lösung
wurde 4 h unter einer Stickstoffatmosphäre unter Rückfluss gehalten und danach
auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Das resultierende Präzipitat
wurde mittels Vakuumfiltration als ein leuchtend orangefarbener
Feststoff isoliert. Dieses Rohprodukt (als ein Cl–,
I– Mischsalz)
wurde in Wasser erneut aufgelöst.
Wässriges
Natriumtetrafluorborat wurde zugegeben und die Lösung wurde über Nacht gekühlt. Das Produkt
wurde mittels Vakuumfiltration als ein gelborangefarbener Feststoff
isoliert. Die Reinigung wurde bewirkt durch zunächst erneutes Auflösen in Acetonitril,
danach Präzipitieren
als das Chloridsalz durch Zugabe einer Lösung von Tetraethylammoniumchlorid
in Aceton. Das Chloridsalz wurde durch Filtration isoliert und kurz
an Luft getrocknet. Das Produkt wurde danach in das PF6 – Salz überführt durch
Auflösen
in Wasser, Filtrieren, und Zugabe von wässrigem Ammoniumhexafluorphosphat
zu dem Filtrat. Das resultierende Präzipitat wurde mittels Vakuumfiltration
als ein kreideartiger schmutzig weißer Feststoff isoliert. Die
Farbe dieser Verbindung war weniger gelb als 1-(4-Methoxyphenyl)-1'-methyl-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat).
Dies hat Vorteile in elektrochromen Vorrichtungen, wenn restliche
gelbe Farbe unerwünscht
ist.
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Beispiel 27
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Synthese von 1-Methyl-1'-(2-methylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
-
3,0
ml o-Toluidin wurden zu 25 ml einer 3:2 Dimethylformamid/H2O Lösung
zugegeben und das Gemisch wurde unter einer Stickstoffatmosphäre auf Rückflusstemperatur
erwärmt.
3,0 g 1-(2,4-Dinitrophenyl)-4,4'-dipyridinium
(Cl– Salz)
in 50 ml Wasser wurden langsam (über
20 min) über
einen Druckausgleichszugabetrichter zugegeben. Die orangebraune
Lösung
wurde weitere 3,5 h unter Rückfluss
erwärmt,
danach abgekühlt,
wobei ein gelbes Präzipitat
entstand. Das feste Material wurde mittels Filtration entfernt und
verworfen. Das Volumen des Filtrats wurde mittels Rotationsverdampfen
auf etwa 10 ml eingeengt. Zugabe von reichlichen Acetonmengen erzeugte
einen hellgelben Feststoff, der in Wasser erneut aufgelöst wurde.
Wässriges Ammoniumhexafluorphosphat
wurde zugegeben und das resultierende weiße Präzipitat wurde mittels Vakuumfiltration
isoliert, mit Wasser gewaschen und in einem Vakuumofen getrocknet.
-
0,70
g dieses Feststoffs wurden in 50 ml Acetonitril aufgelöst, zusammen
mit ca. 1,0 g Methyljodid. Die Lösung
wurde 6 h unter einer Stickstoffatmosphäre unter Rückfluss gehalten. Zugabe von
wässrigem
Ammoniumhexafluorphosphat, gefolgt von Entfernung von Acetonitril
mittels Rotationsverdampfen, erzeugte einen hellgelbbraunen Feststoff.
-
Beispiel 28
-
Synthese von 1-Methyl-1'-(2,4,6-trimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)
-
Diese
Verbindung wurde aus 1-(2,4-Dinitrophenyl)-4,4'-dipyridiniumchlorid (siehe Synthesebeispiel 18)
durch Reaktion mit einem Überschuss
von Methyljodid in unter Rückfluss
siedendem Acetonitril hergestellt. Die 2,4-Dinitrophenylgruppe wurde
danach durch Reaktion mit 2,4,6-Trimethylanilin in 1:1 Dimethylformamid/Wasser
(siehe das Kanadische Patent Nr. 1031346) verdrängt. Das Rohprodukt wurde als
ein Halogenidmischsalz isoliert durch Einengen des Volumens des
Reaktionsgemisches auf nur wenige ml, Zugabe von 200 ml Aceton und
Kühlen über Nacht.
Der resultierende Feststoff wurde mittels Filtration isoliert, in
Wasser erneut aufgelöst,
und durch Zugabe von wässrigem
Ammoniumhexafluorphosphat als das Hexafluorphosphatsalz ausgefällt.
-
Beispiel 29
-
Herstellung von neuen
2,2',6,6'-substituierten 4-4'-Dipyridiniumsalzen
-
Die
hier beschriebene Vorgehensweise zur Herstellung der Verbindungen
I-IV und VIII–XI
beruht auf denjenigen, welche ausgeführt sind in:
- 1. (a)
Minisci, Top. Curr. Chem., Vol. 62 (1976), Seiten 1–48
(b)
Synthesis (1973), Seiten 1–24
- 2. Minisci, Mondelli, Gardini und Porta, Tetrahedron, Vo. 28
(1972), 2403
- 3. Citterio, Minisci und Franchi, J. Org. Chem., Vol. 45 (1980),
4752
- 4. Anderson und Kochi, J. Am. Chem. Soc., Vol. 92 (1970), 1651
- 5. Baltrop und Jackson, J. Chem. Soc., Perkin II (1984), Seiten
367–371
-
Herstellung von 2-(2-Phenylethyl)-4,4'-dipyridyl (I) und
2,2'-Bis(2-phenylethyl)-4,4'-dipyridyl (II)
-
Vorgehensweise:
Zu einer gerührten
Lösung
von 4,4'-Dipyridyl
(15,62 g, 0,1 Mol) in einem Gemisch aus Wasser (100 ml) und konzentrierter
Schwefelsäure
(5,3 ml) wurde Hydrozimtsäure
(32,0 g, 0,213 Mol) und Silbernitrat (1,7 g, 0,01 Mol) zugegeben
und das Gemisch wurde auf etwa 80°C
erwärmt,
und unter Beibehalten dieser Temperatur während 30 Minuten wurde Ammoniumperoxydisulfat
(22,82 g, 0,1 Mol) in kleinen Teilmengen zugegeben. Nach der Zugabe
wurde das Gemisch weitere 2 Stunden bei der gleichen Temperatur gehalten.
Danach wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt, und
wurde mit wässrigem
Natriumhydroxid (10%) neutralisiert. Das resultierende dunkelbraun
gefärbte
Gemisch wurde filtriert und das Filtrat wurde mehrere Male mit 25
ml Teilmengen Ethylacetat extrahiert. Die organischen Phasen wurden
kombiniert, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat
wurde eingedampft um das Lösungsmittel
vollständig
zu entfernen, so dass ein dunkel gefärbtes viskoses Öl zurück blieb.
Aus diesem öligen Gemisch
wurden die gewünschten
Verbindungen I und II mittels Silicagel-Säulenchromatographie als Feststoffe
isoliert. Die derart erhaltenen Mengen an I und II waren 4,7 g bzw.
1,76 g.
-
Herstellung von 2-(3-Phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridyl (III)
und 2,2'-Bis(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridyl (IV)
-
Vorgehensweise:
Die Verbindungen III und IV wurden mittels der gleichen Vorgehensweise
wie für
die Verbindungen I und II beschrieben hergestellt, außer dass
4-Phenylbutansäure
anstelle von Hydrozimtsäure verwendet
wurde. Die derart erhaltenen Mengen an III und IV waren 3,3 g bzw.
2,15 g.
-
Herstellung von 2,2',6-Trimethyl-6'-(2-phenylethyl)-4,4'-dipyridyl (V), 2,2'-Dimethyl-6,6'-bis(2-phenylethyl)-4,4'-dipyridyl (VI) und
2-Methyl-2',6,6'-tris(2-phenylethyl)-4,4'-dipyridyl (VII)
-
Vorgehensweise:
Zu einer gerührten
Lösung
von Natriumamid (29,2 g, 0,75 Mol) in m-Xylol (80 ml) wurde unter
einer Argonatmosphäre
2,2',6,6'-Tetramethyldipyridyl (5,3
g, 0,025 Mol) zugegeben. Nach kurzem Rühren wurde Benzylchlorid (50
g, 0,39 Mol) langsam über
einen Zeitraum von 15–30
Minuten zugegeben und das Gemisch wurde 15–20 Stunden unter Rückfluss
gehalten. Nach diesem Zeitraum wurde das Erwärmen beendet, das Reaktionsgemisch
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
und kaltes Wasser (5–10
ml) wurde vorsichtig zugegeben um das nicht-abreagierte Natriumamid
zu zerstören.
Das Gemisch wurde mit konzentrierter Salzsäure angesäuert und wurde mehrere Male
mit 25 ml Teilmengen Methylenchlorid extrahiert. Dieser Schritt
unterstützte
die Entfernung des nicht-abreagierten Benzylchlorids und von Lösungsmittel
m-Xylol. Die organische Phase wurde abgetrennt und verworfen. Nunmehr
wurde die wässrige
Lösung
mit Natriumhydroxid (20% wässrige
Lösung)
basisch gemacht und das Gemisch wurde 2–3 Mal mit 25 ml Teilmengen
Methylenchlorid extrahiert. Die organischen Phasen wurden kombiniert, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Nach vollständigem Eindampfen
des Lösungsmittels
ergab das Filtrat ein braunes viskoses Öl (9,2 g). Die gewünschten
Verbindungen V, VI und VII wurden mittels Silicagel-Säulenchromatographie aus dem
Gemisch isoliert.
-
Herstellung von 2,2',6-Trimethyl-6'-n-hexyl-4,4'-dipyridyl (VIII)
und 2,2'-Dimethyl,6,6'-bis(n-hexyl)-4,4'-dipyridyl (IX)
-
Vorgehensweise:
Zu einer per Magnetrührer
gerührten,
auf –78°C gekühlten (Trockeneis
und 2-Propanol) Lösung
von 2,2',6,6'-Tetramethyl-4,4'-dipyridyl (5,3 g,
0,025 Mol) in reinem Tetrahydrofuran (80 ml) wurde unter einer Argonatmosphäre eine
Cyclohexanlösung
(2,0 M) von n-Butyllithium (1,76 g, 0,0275 Mol) über einen Zeitraum von 20 Minuten
aus einem Tropftrichter zugetropft. Die Lösung schlug sofort nach dunkelblau um.
Das Gemisch wurde 5 Minuten auf –30°C erwärmen gelassen und wurde wieder
auf –78°C gekühlt. Nunmehr
wurde eine Lösung
von 1-Chlorpentan
(2,93 g, 0,0275 Mol) in reinem Tetrahydrofuran (15 ml) über einen Zeitraum
von 10 Minuten aus einem Tropftrichter zugetropft. Nach der Zugabe
wurde die Farbe des Gemisches dunkel purpurfarben. Nach Rühren bei –78°C während eines
kurzen Zeitraums wurde das Gemisch auf Raumtemperatur erwärmen gelassen.
Reines Wasser (2–3
ml) wurde vorsichtig zugegeben um alles noch vorhandene nicht-abreagierte
Butyllithium zu zerstören,
und das Gemisch wurde mit mehr reinem Wasser (100 ml) verdünnt und
2–3 Mal
mit 25 ml Teilmengen Ethylacetat extrahiert. Die organischen Phasen
wurden kombiniert, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, und das Filtrat
wurde eingedampft um das Lösungsmittel
vollständig
zu entfernen. Dies ergab 7,2 g eines gelbbraunen Öls. Die
Verbindungen VIII und IX wurden mittels Silicagel-Säulenchromatographie als feste
Produkte aus dem Öl
isoliert.
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Herstellung von 2,2',6-Trimethyl-6'-(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridyl (X) und
2,2'-Dimethyl,6,6'-bis(3-phenyl(n-propyl))-4,4'-dipyridyl (XI)
-
Vorgehensweise:
Die Verbindungen X und XI wurden mittels der gleichen Vorgehensweise
wie für
die Verbindungen VIII und IX beschrieben hergestellt, außer dass
1-Brom-2-phenylethan anstelle von 1-Chlorpentan als das Alkylierungsmittel
verwendet wurde.
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Überführung der Verbindungen I bis
XI zu ihren entsprechenden 1,1'-Dimethyl-4,4'-dipyridiniumdijodidsalzen
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Die
Dijodidsalze der Verbindungen I bis XI wurden hergestellt, indem
jede davon 24 bis 48 Stunden mit einem überschüssigen Moläquivalent Jodmethan in reinem
Acetonitril unter Rückfluss
gehalten wurde, und die resultierenden diquaternären Salze wurden filtriert,
gründlich
mit frischem Acetonitril gewaschen, gefolgt von Spülen mit
trockenem Aceton.
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Überführung der Verbindungen I-IV,
VIII und IX zu ihren entsprechenden 1,1'-Dimethyl-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat)salzen
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Typische
Vorgehensweise: Das wie vorstehend beschrieben hergestellte Dijodidsalz
(5 Mol) wurde in reinem Wasser (100–150 ml) aufgelöst und die
Lösung
wurde 2–3
Stunden bei Raumtemperatur mit entfärbender Aktivkohle (1,0 g)
gerührt.
Die Suspension wurde filtriert und das farblose Filtrat wurde mit
einer wässrigen Lösung von
einmolarem Ammoniumhexafluorphosphat behandelt bis die Präzipitation
vollständig
abgelaufen war. Nach einstündigem
Stehen lassen wurde das Präzipitat
mit Unterdruck abfiltriert, 2–3
Mal mit reinem Wasser (20 ml) gewaschen und aus Wasser rekristallisiert
um ein reines Salz zu erhalten. Die Ausbeuten variierten in Abhängigkeit
von den individuellen Verbindungen irgendwo zwischen 20 und 80%.
-
Überführung der Verbindung VI zum
1,1'-Dimethyl-4,4'-dipyridiniumdiperchloratsalz
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Das
wie vorstehend hergestellte Dijodidsalz von Verbindung VI wurde
zunächst
in heißem
reinen Wasser (100 ml) aufgelöst,
und zu der Lösung
wurde eine wässrige
Lösung
(5%) von Natriumperchlorat zugegeben, bis die Präzipitation vollständig abgelaufen
war. Das Präzipitat
wurde abfiltriert, 4–5
Mal mit reinem Wasser (25 ml) gewaschen, und das nasse Präzipitat
wurde rekristallisiert und gereinigt durch Behandlung mit entfärbender
Aktivkohle in einem Gemisch (8:2 v/v) von Acetonitril und Wasser.
Die Ausbeute an gelb gefärbtem Feststoff
betrug 32%.
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Überführung der Verbindungen VII
und VIII zum 1,1'-Dimethyl-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)salz
-
Das
Dijodidsalz (2,0 g, 3,5 mMol) wurde bei Raumtemperatur in reinem
Wasser (25 ml) aufgelöst.
Die Lösung
wurde mit entfärbender
Aktivkohle behandelt, filtriert, und das farblose Filtrat wurde
zu einer wässrigen Lösung von
Natriumtetrafluorborat (2 molar) zugegeben bis die Präzipitation
vollständig
abgelaufen war. Das resultierende hellgelb gefärbte Präzipitat wurde abfiltriert,
4–5 Mal
mit 25 ml Teilmengen von reinem Wasser gewaschen. Das feste Präzipitat
wurde danach aus heißem
Wasser rekristallisiert, wobei ein farbloser Feststoff erhalten
wurde.
-
Beispiel 30
-
Grün/blaue elektrochrome Vorrichtung
-
Symmetrisch
substituierte Arylviologene wurden hergestellt aus der Reaktion
des entsprechenden Anilinderivats mit 1,1'-Bis(2,4-dinitrophenyl)-4,4'-dipyridinium, wie
vorstehend in den Beispielen 23 und 24 beschrieben. Ferrocen wurde
kommerziell erhalten (Aldrich) und vor Verwendung durch Sublimation
gereinigt.
-
Zwei
Vorratslösungen,
eine enthaltend 60 mM Ferrocen in Propylencarbonat und die zweite
enthaltend jeweils 30 mM 1,1'-Bis(2,4,6-trimethylphenyl)-4,4'- dipyridiniumbis(tetrafluorborat) und
1,1'-Diphenyl-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
in Propylencarbonat wurden in separaten kleinen Phiolen hergestellt.
Beiden Vorratslösungen
wurde mit trockenem Stickstoff Sauerstoff entzogen. Gleiche Volumina
jeder Vorratslösung
wurden in eine saubere Phiole eingebracht, wobei ein Gemisch erzeugt
wurde, das annähernd
30 mM Ferrocen und 15 mM von jedem der zwei Viologenderivate enthielt.
Dieses Mehrkomponentengemisch wurde danach verwendet um elektrochrome
Vorrichtungen zu befüllen.
-
Elektrochrome
Fenstervorrichtungen wurden hergestellt wie in der Technik bekannt,
unter Verwendung von TEC-20 Glas von Libbey-Owens-Ford mit einem
Zellabstand von 137 Mikrometern. Die Vorrichtungen hatten eine Fläche von
etwa 1' × 2'', und wurden befüllt, indem die vorstehend beschriebene
Lösung
durch eines von zwei in die obere Platte gebohrten Löchern in
die Vorrichtung eingebracht wurde. Beide Löcher wurden danach unter Verwendung
einer Warmklebpistole verschlossen.
-
Das
Anlegen von 1,2 V an diese elektrochrome Vorrichtung führte zu
einer gleichmäßigen Verfärbung zu
einem grün/blauen
Zustand; es wurde jedoch sowohl bei der Verfärbung als auch beim Aufhellen
eine gewisse Stufentrennung (über
ein grünes
Intermediat) beobachtet.
-
Beispiel 31
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Graue elektrochrome
Vorrichtung
-
Zwei
Vorratslösungen,
eine enthaltend 60 mM Ferrocen in Propylencarbonat und die zweite
enthaltend jeweils 30 mM 1,1'-Bis(2,4,6-trimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(hexafluorphosphat) und
1-(4-Cyanophenyl)-1'-methyl-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat) in
Propylencarbonat wurden in separaten kleinen Phiolen hergestellt.
Beiden Vorratslösungen
wurde mit trockenem Stickstoff Sauerstoff entzogen. Gleiche Volumina
jeder Vorratslösung
wurden in eine saubere Phiole eingebracht, wobei ein Gemisch erzeugt
wurde, das annähernd
30 mM Ferrocen und 15 mM von jedem der zwei Viologenderivate enthielt.
Dieses Mehrkomponentengemisch wurde danach verwendet um elektrochrome
Vorrichtungen zu befüllen.
-
Elektrochrome
Fenstervorrichtungen wurden hergestellt wie in der Technik bekannt,
unter Verwendung von TEC-20 Glas von Libbey-Owens-Ford mit einem
Zellabstand von 137 Mikrometern. Die Vorrichtungen hatten eine Fläche von
etwa 1' × 2'', und wurden befüllt, indem die vorstehend beschriebene
Lösung
durch eines von zwei in die obere Platte gebohrten Löchern in
die Vorrichtung eingebracht wurde. Beide Löcher wurden danach unter Verwendung
einer Warmklebpistole verschlossen.
-
Das
Anlegen von 1,2 V an diese elektrochrome Vorrichtung führte zu
einer gleichmäßigen Verfärbung zu
einem dunkelblau/grünen
(moderat grauen) Zustand. Weder bei der Verfärbung noch beim Aufhellen wurde eine
Stufentrennung beobachtet.
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Beispiel 32
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Elektrochrome Vorrichtungen
mit Farben im Bereich von grün/grau
und blaugrün/grau
-
Drei
Vorratslösungen,
eine enthaltend 60 mM Ferrocen in Propylencarbonat, eine enthaltend
60 mM 1,1'-Bis(2,4,6-trimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
(V1) in Propylencarbonat, und eine enthaltend 60 mM 1,1'-Bis(3,5-dimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
(V2) in Propylencarbonat wurden in separaten kleinen Phiolen hergestellt.
Allen drei Vorratslösungen
wurde mit trockenem Stickstoff Sauerstoff entzogen. Aliquots aus
jeder der Vorratslösungen
wurden in fünf
saubere Phiolen eingebracht, so dass die nachfolgenden Lösungen erzeugt
wurden:
- A) 30 mM Ferrocen/15 mM V1 und 15 mM
V2
- B) 30 mM Ferrocen/18 mM V1 und 12 mM V2
- C) 30 mM Ferrocen/20 mM V1 und 10 mM V2
- D) 30 mM Ferrocen/21 mM V1 und 9 mM V2
- E) 30 mM Ferrocen/24 mM V1 und 6 mM V2
-
Diese
Mehrkomponentengemische wurden danach verwendet um elektrochrome
Vorrichtungen zu befüllen.
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Elektrochrome
Fenstervorrichtungen wurden hergestellt wie in der Technik bekannt,
unter Verwendung von TEC-20 Glas von Libbey-Owens-Ford mit einem
Zellabstand von 137 Mikrometern. Die Vorrichtungen hatten eine Fläche von
etwa 1' × 2'', und wurden befüllt, indem die vorstehend beschriebenen
Lösungen durch
eines von zwei in die obere Platte gebohrten Löchern in die Vorrichtung eingebracht
wurden. Beide Löcher
wurden danach unter Verwendung einer Warmklebpistole verschlossen.
-
Das
Anlegen von 1,2 V an diese elektrochromen Vorrichtungen führte zu
einer gleichmäßigen Verfärbung, wobei
die genaue Farbe bei vollständiger
Abdunkelung sanft von grün-grau
für Vorrichtung
A bis blau-grüngrau
für Vorrichtung
E variierte. Während
der Verfärbung
von A, B und C wurde eine leichte Stufentrennung beobachtet, während D
und E weder bei der Verfärbung
noch beim Aufhellen eine erkennbare Stufentrennung zeigten.
-
Beispiel 33
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Graue elektrochrome
Vorrichtungen
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Einer
Lösung,
bestehend aus 25 mM 1,1'-Dimethylferrocen,
100 mM 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon
(als ein UV-Stabilisator), 18 mM 1,1'-Bis(2,6-dimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat),
12 mM 1,1'-Bis(3,5-dimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat) und
3% (w/w) Polymethylmethacrylat in Propylencarbonat wurde mit trockenem
Stickstoff Sauerstoff entzogen.
-
Elektrochrome
Fenstervorrichtungen wurden hergestellt wie in der Technik bekannt,
unter Verwendung von TEC-20 Glas von Libbey-Owens-Ford mit einem
Zellabstand von 137 Mikrometern. In ähnlicher Weise wurden elektrochrome
Spiegel hergestellt, unter Verwendung einer vorderen TEC-20 Platte
mit einer rückwärtigen TEC-20
Platte, die zuvor entweder auf der der leitfähigen Beschichtung gegenüberliegenden
Seite (vierte Reflektoroberfläche)
versilbert worden war, oder mit einem anderen reflektierenden Metall
beschichtet worden war (dritte Reflektoroberfläche). Diese Vorrichtungen maßen etwa
2'' × 5'',
und wurden über
die Vakuumrückfülltechnik
mit der vorstehend beschriebenen elektrochromen Lösung befüllt. Die
Vakuumbefüllungsöffnungen
der Vorrichtungen wurden mit einem UV-härtenden Material verschlossen.
-
Nach
vier Monaten waren repräsentative
L*a*b* Werte (A/2 Grad) wie folgt:
-
Beispiel 34
-
Graue elektrochrome Vorrichtung
-
Eine
elektrochrome Vorrichtung wurde aus zwei Stücken TEC 15 Glas hergestellt,
die durch eine Epoxyabdichtung entlang des Umfangs um 137 Mikrometer
beabstandet waren. Die Vorrichtung wurde mit einer Stickstoff-gespülten Propylencarbonatlösung von
14 mM 5,10-Diisopropyl-5,10-dihydrophenazin, 14 mM 5,10-Dimethyl-5,10-dihydrobenzo(A,C)phenazin
und 34 mM Bis(3,5-dimethylphenyl)-4,4'-dipyridiniumbis(tetrafluorborat)
befüllt.
Im aufgehellten Zustand war die Vorrichtung leicht gelb und bei
Anlegen von 0,8 Volt war die Vorrichtung sehr dunkel grau. Aus dem
Spektrum des aufgehellten Zustands wurde ermittelt, dass die Farbkoordinaten
(A/2 Grad) L*, a*, b* gleich 89,19, –0,27, 10,7 waren, und bei
0,8 Volt waren L*, a*, b* gleich 17,72, 9,03, 7,37. Die CIE-Kurve-Weißlicht-Transmissionsgrade
waren 75% für
den aufgehellten Zustand und 2,5% für den abgedunkelten Zustand
bei 0,8 Volt. Die Vorrichtung war nach Aktivierung nicht nur grau,
sondern hatte auch einen bemerkenswert niedrigen Transmissionsgrad
im vollständig
abgedunkelten Zustand.
-
Während die
Erfindung hierin ausführlich
gemäß bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
davon beschrieben worden ist, können
viele Modifikationen und Veränderungen
vom Fachmann bewerkstelligt werden ohne vom Grundgedanken der Erfindung
abzuweichen. Dementsprechend ist es unsere Absicht, nur durch den
Schutzumfang der beigefügten
Ansprüche
beschränkt
zu sein, und nicht durch die Details und Mittel, welche die hierin
gezeigten Ausführungsformen
beschreiben.