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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Faser, die ein Chelatbildungsvermögen mit
Metalloidelementen wie z. B. Bor, Germanium, Arsen, Antimon, Selen,
Tellur, usw., und Verbindungen davon aufweist, ein Verfahren zur
Herstellung der Faser und ein Verfahren zum Einfangen von Metalloidelementen
oder Verbindungen davon (nachstehend einfach als Metalloidelemente
oder manchmal als Metalloidelementkomponente bezeichnet) unter Verwendung
dieser Faser. Diese Faser kann aufgrund ihrer effizienten Leistung
zum selektiven Adsorbieren einer Spurenmenge von Metalloidelementen
und Verbindungen davon, die in Wasser und einem Gas vorliegen, in
vielen Bereichen industriell zur Reinigung von Industriewasser und
Wasser aus der Landwirtschaft, zur Luftreinigung und zur Gewinnung
von Metalloidelementen eingesetzt werden.
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Bor
und Borverbindungen als eine Art von Metalloidelementen sind in
der Natur weit verbreitet und für den
menschlichen Körper
essentiell. Es wurde jedoch bestätigt,
dass die Aufnahme einer großen
Menge von Bor und Borverbindungen einen negativen Einfluss auf den
menschlichen Körper
ausübt.
Kürzlich
wurde über einen
Fall berichtet, bei dem eine unnatürliche Verschmutzung aufgrund
von in Fluss- und Grundwasser enthaltenen Borkomponenten stattgefunden
hatte, so dass die Befürchtung
eines negativen Einflusses auf die Wiederverwendung des Wassers
und auf die Landwirtschaft bestand. Eine Spurenmenge von Borkomponenten
liegt auch in Stäuben
in der Luft vor, und es wurde auch darüber berichtet, dass diese Borkomponenten bei
der Herstellung von Halbleitervorrichtungen Schäden verursachen können.
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Zusätzlich zu
Bor sind auch Arsen und Arsenverbindungen für den menschlichen Körper schädlich und es
ist erforderlich, so viel wie möglich
davon aus Trinkwasser und verschiedenen Abgasen zu entfernen, von denen
angenommen wird, dass sie Arsen und Arsenverbindungen enthalten.
Da ferner Germanium, Antimon, Selen und Tellur teure Elemente sind,
wird es aus industriellen Gesichtspunkten als sehr effektiv erachtet,
diese Elemente aus verschiedenen flüssigen Abfällen und Abgasen, die eine
Spurenmenge dieser Elemente enthalten, effizient einzufangen.
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Die
JP-A-3-215533 beschreibt Formteile, die chemisch gebundenes D-Glucosamin
oder dessen Oligomer oder Chitosan oder dessen Derivate umfassen,
die durch funktionelle Gruppen auf der Oberfläche des Formteils zumindest
auf einem Teil davon eingeführt
sind.
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Die
Herstellung der Formteile wird z. B. durch Behandeln eines polymeren
Formteils nach dem Einführen
von funktionellen Gruppen mit D-Glucosamin oder dessen Oligomer
oder Chitosan oder dessen Derivaten durchgeführt. Die JP-A-3064577 beschreibt
ein Aggregat aus hochfunktionalisierten ultrafeinen zusammengesetzten
Fasern, wobei das Aggregat mit einem Acrylnitrilmonomer pfropfpolymerisiert
ist und etwa 50 Gew.-% der Grundgerüstfasern amidoximiert sind.
Die JP-A-60102947 beschreibt ein Anionenaustauscherharz mit einer
Aminopolyolgruppe, die hohe Desorptionsraten für Borsäure aufweist. Die JP-A-02099189
beschreibt Chelatadsorptionsmittel des Aminopolyalkoholtyps, die
mit selektiven Adsorptionsmitteln für Fluoridionen kombiniert sind,
um Borfluoridionen, Fluoridionen und Borationen zu entfernen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Technik bereit, mit der diese
Metalloidelemente und Verbindungen davon effizient aus Wasser und
verschiedenen Abgasen adsorbiert und entfernt werden, oder mit der
diese Metalloidelemente und Verbindungen davon effizient aufgenommen
und wiedergewonnen werden können. In
der vorliegenden Beschreibung wird die vorliegende Erfindung ausschließlich bezüglich Bor
beschrieben, bei dem es sich um ein sehr typisches Metalloidelement
handelt, jedoch kann die vorliegende Erfindung auch auf andere,
von Bor verschiedene Metalloidelemente und Verbindungen davon angewandt
werden.
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Das
Verfahren zum Entfernen von Metalloidelementen wie z. B. Bor in
Wasser umfasst z. B. ein Verfahren, bei dem ein basisches Ionenaustauscherharz
eingesetzt wird. Die Erkenntnisse der Erfinder haben verdeutlicht,
dass die Einfangleistung für
Metalloidelemente drastisch vermindert wird, wenn in einem zu behandelnden
System andere Anionen vorliegen, da die selektive Adsorption des
basischen Ionenaustauscherharzes für die Metalloidelemente wie
z. B. Bor sehr schlecht ist.
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Andererseits
sind auch ein Chelatharz mit einer Einfangleistung für Borkomponenten
und ein Verfahren zum Entfernen von Borkomponenten, die in Berieselungswasser
enthalten sind, unter Verwendung des Chelatharzes bekannt. Dieses
Chelatharz ist ein Kügelchen-artiges
oder körniges
Harz, bei dem Aminopolyolgruppen in ein Polymer mit einer starren,
dreidimensional vernetzten Struktur eingeführt worden sind, wie z. B.
in ein Styrol-Divinylbenzolharz
und ein Phenol-Aldehydharz. Dabei bestehen die folgenden Probleme:
Die Einfangmenge und die Einfangrate der Borkomponenten sind klein
und die Regenerierungsrate ist ebenfalls sehr klein, wenn das Chelatharz,
das die eingefangenen Borkomponenten enthält, regeneriert wird.
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Obwohl
das vorstehend genannte Chelatharz ein bestimmtes Maß eines
Effekts des Entfernens oder Einfangens der in Wasser enthaltenen
Borkomponenten aufweist, ist die Diffusionsgeschwindigkeit in das
Harz gering und eine spezifische Oberfläche, die effektiv zur Bildung
eines Chelats mit dem Metalloidelement verwendet werden kann, ist
sehr gering. Daher zeigt das Chelatharz kaum eine Leistung bezüglich der
Entfernung (oder des Einfangens) einer Spurenmenge der in einem
Gas (z. B. Luft, verschiedenen Abgasen, usw.) enthaltenen Borkomponenten
und kann nicht für
eine Anwendung eingesetzt werden, bei der eine Behandlung mit hohem
Entfernungsgrad erforderlich ist, z. B. für die Reinigung einer Halbleiterherstellungsvorrichtung.
Diese Tatsachen werden dann zu einem schwerwiegenden Problem, wenn
Arsen und Verbindungen davon, die für den menschlichen Körper schädlich sind,
entfernt werden.
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Andererseits
sind Bor, Germanium, Selen, Tellur und Antimon sehr nützliche
Elemente für
die Entwicklung neuer Materialien für die gegenwärtige moderne
Industrie, wie z. B. supraleitender Materialien, Halbleitermaterialien,
neutronenabsorbierender Materialien, usw., und es wird angenommen,
dass diese Elemente in industrieller Hinsicht sehr effektiv verwendet
werden können,
wenn eine Technik geschaffen werden kann, welche diese Metalloidelemente
effizient einfangen kann, um sie in einem konzentrierten Zustand
zu erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung wurde unter diesen Umständen gemacht und eine erste
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
Chelat-bildenden Faser mit einer hervorragenden Einfangleistung
für Metalloidelemente
wie z. B. Bor, Germanium und Verbindungen davon, die einfach verbrannt
und in einer einfachen und sicheren Weise bei niedrigen Kosten hergestellt
werden kann. Eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
die Bereitstellung eines Verfahrens zur effizienten Herstellung
der Chelat-bildenden Faser in einer einfachen und sicheren Weise.
Eine dritte Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zum effizienten Einfangen einer Spurenmenge von
Metalloidelementen und Verbindungen davon, die im Wasser und in
der Luft enthalten sind, in einer einfachen und sicheren Weise.
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Die
erfindungsgemäße Chelat-bildende
Faser, welche die vorstehend genannten Probleme löst, ist
ein faserförmiges
Chelat-Einfangmaterial, bei dem in einem Fasermolekül eine Gruppe
vorliegt, die eine Aminogruppe und zwei oder mehr Hydroxylgruppen,
insbesondere mindestens zwei Hydroxylgruppen, gebunden an benachbarte
Kohlenstoffatome, aufweist, und das ein Vermögen zur Bildung eines Chelats
mit Metalloidelementen oder Verbindungen davon aufweist.
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Die
Gruppe, die in das Fasermolekül
eingeführt
werden soll, um diesem das Vermögen
zur Bildung eines Chelats mit Metalloidelementen oder Verbindungen
davon zu verleihen, ist durch die folgende allgemeine Formel [1]
dargestellt, worin G einen
Zuckeralkoholrest oder einen Rest eines mehrwertigen Alkohols darstellt
und R ein Wasserstoffatom, eine Methyl- oder Ethylgruppe oder G
darstellt (G ist wie vorstehend definiert und kann eine Gruppe sein,
die mit dem vorstehend genannten G identisch oder davon verschieden
ist). Von diesen Gruppen ist insbesondere eine Gruppe bevorzugt,
bei der G in der vorstehenden Formel [1] ein D-Glucaminrest, bei
dem eine Aminogruppe eliminiert ist, oder eine Hydroxypropylgruppe
ist, und R ein Wasserstoffatom oder eine Methyl- oder Ethylgruppe
ist.
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Bevorzugte
Gruppen, die in das Fasermolekül
eingeführt
werden sollen, um das Vermögen
zur Bildung eines Chelats mit Metalloidelementen oder Verbindungen
davon zu verleihen (nachstehend manchmal als Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen bezeichnet),
können
direkt an eine reaktive funktionelle Gruppe (z. B. eine Hydroxylgruppe,
Aminogruppe, Iminogruppe, Aldehydgruppe, Carboxylgruppe, Thiolgruppe,
usw.) in dem Fasermolekül
gebunden sein oder sie können
auch indirekt mittels einer Vernetzung an die reaktive funktionelle
Gruppe gebunden sein. Als Faser, der das Chelatbildungsvermögen verliehen
wird, kann eine beliebige Faser verwendet werden, die aus einer
natürlichen
Faser, einer Regeneratfaser und einer synthetischen Faser ausgewählt ist.
Von diesen Fasern sind natürliche
Fasern und Regeneratfasern ganz besonders bevorzugt, um die Gruppe,
die ein Chelatbildungsvermögen
aufweist, auf die vorstehend beschriebene Weise einzuführen.
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Das
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Metalloidelementchelat-bildenden
Faser umfasst das Umsetzen einer reaktiven funktionellen Gruppe
in einem Fasermolekül
direkt mit einer Aminverbindung, die durch die folgende allgemeine
Formel [2]
dargestellt wird, worin G
und R wie vorstehend definiert sind, oder nach der Umsetzung der
reaktiven funktionellen Gruppe mit einer Verbindung, die in einem
Molekül
zwei oder mehrere von einer Epoxygruppe, einer reaktiven Doppelbindung
und einer Halogengruppe auf weist, und dann das Umsetzen des Reaktionsprodukts mit
der Aminverbindung der vorstehenden Formel [2]. Die hier verwendete
Aminverbindung, die im Hinblick auf die praktische Anwendung bezüglich des
Metalloidelementchelat-Bildungsvermögens, der Reaktivität mit dem Fasermolekül und der
Herstellungskosten insgesamt am besten geeignet ist, ist D-Glucamin, N-Methyl-D-glucamin
oder Dihydroxypropylamin.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Metalloidelemente oder die Verbindungen davon durch die
Verwendung der vorstehend genannten Chelat-bildenden Faser eingefangen
werden. In diesem Fall kann ein Verfahren eingesetzt werden, bei
dem die Chelat-bildende Faser mit einer Flüssigkeit in Kontakt gebracht
wird, die Metalloid-elemente oder Verbindungen davon enthält, um die
Metalloidelemente oder Verbindungen davon in der Flüssigkeit
einzufangen, oder ein Verfahren, bei dem die Chelatbildende Faser
mit einem Gas in Kontakt gebracht wird, das Metalloidelemente oder
Verbindungen davon enthält,
um die Metalloidelemente oder Verbindungen davon in dem Gas einzufangen.
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Die 1 ist
ein Graph, der eine Beziehung zwischen der Borkonzentration und
der Einfangrate der Chelatfaser A, die in dem Beispiel erhalten
worden ist, im Vergleich mit einem käuflichen, Kügelchen-artigen Chelatharz
zeigt; die 2 ist ein Graph, der eine Beziehung
zwischen der Borkonzentration und der Einfangrate der Chelatfaser
B, die in dem Beispiel erhalten worden ist, im Vergleich mit einem
käuflichen,
Kügelchen-artigen
Chelatharz zeigt; die 3 ist ein Graph, der eine Beziehung
zwischen der Borkonzentration und der Einfangrate der Chelatfaser
C, die in dem Beispiel erhalten worden ist, im Vergleich mit einem
käuflichen, Kügelchen-artigen
Chelatharz zeigt; und die 4 ist ein
Graph, der eine Durchbruchskurve der erfindungsgemäßen Chelatfaser
im Vergleich mit einem käuflichen
Chelatharz zeigt, wenn Bor als Material zum Einfangen eines Chelats
verwendet wird.
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Die
erfindungsgemäße Metalloidelementchelat-bildende
Faser ist dadurch gekennzeichnet, dass ihr ein Vermögen zur
Bildung eines Chelats mit Metalloidelementen oder Verbindungen davon
dadurch verliehen wird, dass eine Gruppe in das Fasermolekül eingeführt wird,
die eine Aminogruppe und eine Hydroxylgruppe, vorzugsweise zwei
oder mehr Hydroxylgruppen, mehr bevorzugt mindestens zwei Hydroxylgruppen
aufweist, die an benachbarte Kohlenstoffatome gebunden sind, wie
es vorstehend beschrieben worden ist. Die Metalloidelement-Chelat-Einfangreaktion
unter Verwendung der Faser, in die ein N-Methyl-D-glucaminrest eingeführt worden
ist, wird bezüglich
Bor als Beispiel veranschaulicht, wie es in dem folgenden Schema
gezeigt ist:
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Erfindungsgemäß kann somit
der Faser durch Einführen
einer Gruppe, die eine Aminogruppe oder zwei oder mehr Hydroxylgruppen,
insbesondere mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweist, die an benachbarte
Kohlenstoffatome gebunden sind, ein hervorragendes Chelatbildungsvermögen mit
Metalloidelementen wie z. B. Bor verliehen werden, wodurch es möglich wird,
die Metalloidelemente effektiv einzufangen.
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In
der vorliegenden Erfindung ist die Art der Faser, der das Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen verliehen
wird, nicht speziell beschränkt
und beispielsweise können
verschiedene pflanzliche Fasern einschließlich Baumwolle, Hanf, usw.;
verschiedene tierische Fasern einschließlich Seide, Wolle, usw.; Regeneratfasern
einschließlich
Viskoserayon, usw.; und synthetische Fasern einschließlich Polyamid,
Acryl, Polyester, usw. verwendet werden. Bei den Fasern kann es
sich gegebenenfalls auch um modifizierte Fasern handeln.
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Von
diesen Fasern sind pflanzliche Fasern, tierische Fasern und Regeneratfasern,
die in einem Fasermolekül
eine reaktive funktionelle Gruppe wie z. B. eine Hydroxylgruppe,
eine Aminogruppe oder dergleichen aufweisen, besonders bevorzugt.
Diese Fasern sind bevorzugt, da eine Gruppe, die das vorstehend
beschriebene Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen aufweist, unter Verwendung
der reaktiven funktionellen Gruppe in dem Fasermolekül leicht
eingeführt
werden kann. Selbst in dem Fall, bei dem eine Faser ohne reaktive funktionelle
Gruppe, wie sie vorstehend beschrieben worden ist, in ihrem Molekül verwendet
wird, wird eine reaktive funktionelle Gruppe in das Molekül der Faser
mit einem beliebigen Verfahren wie z. B. Oxidation eingeführt und
dann wird die vorstehend beschriebene Gruppe unter Verwendung dieser
funktionellen Gruppe eingeführt.
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Die
Form der vorstehend beschriebenen Faser ist ebenfalls nicht speziell
beschränkt
und es kann sich um ein Monofilament oder ein Multifilament langer
Fasern, um ein gesponnenes Garn kurzer Fasern, um einen gewebten
oder gestrickten Stoff, der durch Weben oder Verstricken der Fasern
erhalten wird, und um ein Faservlies oder Papier handeln. Es ist
auch möglich,
Fasern zu verwenden, die durch Kombinieren von zwei oder mehr Arten
von Fasern erhalten worden sind, oder einen gewebten/gestrickten
Stoff davon.
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In
der vorliegenden Erfindung muss die Gruppe, die in die vorstehend
genannte Faser eingeführt
wird, eine Aminogruppe und zwei oder mehr Hydroxylgruppen, insbesondere
zwei oder mehr Hydroxylgruppen aufweisen, die an benachbarte Kohlenstoffatome
gebunden sind, um ein Chelat mit Metalloidelementen zu bilden, wie
es aus dem vorstehenden Schema [3] ersichtlich ist.
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Die
Gruppe, welche diese Anforderungen erfüllt, ist durch die vorstehende
Formel [1] dargestellt, worin G einen Zuckeralkoholrest oder einen
Rest eines mehrwertigen Alkohols darstellt und R ein Wasserstoffatom, eine
Methyl- oder Ethylgruppe oder G darstellt (G ist wie vorstehend
definiert und kann eine Gruppe sein, die mit dem vorstehend genannten
G identisch oder davon verschieden ist).
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Von
den Gruppen, die durch die vorstehende Formel [1] dargestellt sind,
ist eine Gruppe besonders bevorzugt, bei der G einen Zuckeralkoholrest
oder einen Rest eines mehrwertigen Alkohols darstellt und R ein Wasserstoffatom
oder eine Methyl- oder Ethylgruppe darstellt. Spezielle Beispiele
dafür umfassen
einen Zuckeralkoholrest, bei dem eine Aminogruppe aus D-Glucamin,
D-Galactamin, D-Mannosamin, D-Arabitilamin, N-Methyl-D-glucamin,
N-Ethyl-D-glucamin,
N-Methyl-D-galactamin, N-Ethyl-D-galactamin, N-Methyl-D-mannosamin,
N-Ethyl-D-arabitilamin
oder dergleichen eliminiert ist, und eine Dihydroxyalkylgruppe.
Von diesen Resten ist ein Rest, bei dem eine Aminogruppe von D-Glucamin
oder N-Methyl-D-glucamin
eliminiert ist, oder eine Dihydroxypropylgruppe im Hinblick auf
die Einfachheit des Einführuns
des Rests in das Fasermolekül
und der Verfügbarkeit
des Ausgangsmaterials ganz besonders bevorzugt.
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Die
Gruppe, die in das Fasermolekül
eingeführt
werden soll, um das Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen zu verleihen, kann direkt
an die reaktive funktionelle Gruppe (z. B. eine Hydroxylgruppe,
Aminogruppe, Iminogruppe, Carboxylgruppe, Aldehydgruppe, Thiolgruppe,
usw.) in dem Fasermolekül
gebunden werden, oder sie kann auch indirekt durch ein Vernetzungsmittel
an die reaktive funktionelle Gruppe gebunden werden. Im Hinblick
auf die Einfachheit der Einführung
der reaktiven funktionellen Gruppe in das Fasermolekül werden
diejenigen als für
die praktische Anwendung besonders geeignet empfohlen, die indirekt
durch das nachstehend beschriebene Vernetzungsmittel eingeführt werden.
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Als
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Metalloidelementchelat-bildenden
Faser kann ein Verfahren eingesetzt werden, welches das Umsetzen
der vorstehend beschriebenen intrinsisch reaktiven funktionellen
Gruppe des Fasermoleküls
oder einer reaktiven funktionellen Gruppe, die durch Modifizierung
direkt mit der Aminverbindung der vorstehenden allgemeinen Formel
[2] eingeführt
worden ist, oder das Umsetzen der reaktiven funktionellen Gruppe
mit einer Verbindung, die in einem Molekül zwei oder mehr funktionelle Gruppen
wie z. B. Epoxygruppen, reaktive Doppelbindungen, Halogengruppen,
Aldehydgruppen, Carboxylgruppen, Isocyanatgruppen, usw., aufweist,
und das Umsetzen des Reaktionsprodukts mit der Aminverbindung der
allgemeinen Formel [2] umfasst.
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Wenn
das Fasermolekül
eine Hydroxylgruppe, eine Carboxylgruppe oder dergleichen aufweist,
ist es möglich,
dass diese Gruppen direkt mit der Aminverbindung der vorstehenden
allgemeinen Formel [2] umgesetzt werden und dann das Reaktionsprodukt
in das Fasermolekül
in Form einer gebundenen Gruppe eingeführt wird. In diesem Fall ist
eine typische Reaktion folgendermaßen:
worin
G und R die vorstehend angegebene Bedeutung haben.
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Wenn
die Reaktivität
zwischen der reaktiven funktionellen Gruppe in dem Fasermolekül und der
Aminverbindung unzureichend ist, dann ist es möglich, dass eine funktionelle
Gruppe, die eine starke Reaktivität mit der vorstehend genannten
Aminverbindung aufweist, zuerst durch Umsetzen der Faser mit einem
Vernetzungsmittel in Form einer gebundenen Gruppe in das Fasermolekül eingeführt wird
und dann eine Gruppe, die ein Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen aufweist,
durch Umsetzen der funktionellen Gruppe mit der vorstehend genannten
Aminverbindung in Form einer gebundenen Gruppe in das Fasermolekül eingeführt wird. Wenn
das letztgenannte Verfahren eingesetzt wird, kann das Metalloidelement-Chelat-Einfangvermögen (d.
h. die Menge einer einzuführenden
Gruppe mit einem Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen) gemäß den Anwendungszwecken
gegebenenfalls durch Steuern der Menge des Vernetzungsmittels und
einer einzusetzenden Aminoverbindung auf der Basis der Menge der
Fasern gesteuert werden, was ganz besonders bevorzugt ist.
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Bevorzugte
Vernetzungsmittel, die hier verwendet werden können, umfassen z. B. Verbindungen,
die zwei oder mehr Gruppen wie z. B. Epoxygruppen, reaktive Doppelbindungen, Halogengruppen,
Aldehydgruppen, Carboxylgruppen, Isocyanatgruppen, usw., vorzugsweise
zwei Gruppen aufweisen. Spezielle Beispiele des bevorzugten Vernetzungsmittels
umfassen Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat, Allylglycidylether,
Glycidylsorbat, Epichlorhydrin, Epibromhydrin, Ethylenglykoldiglycidylether,
Neopentylglykoldiglycidylether, Glycerindiglycidylether, Polypropylenglykoldiglycidylether,
Maleinsäure,
Bernsteinsäure,
Adipinsäure,
Glyoxazol, Glyoxylsäure,
Toluylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat und dergleichen. Von
diesen Verbindungen sind Glycidylmethacrylat, Epichlorhydrin und
Ethylenglykoldiglycidylether ganz besonders bevorzugt.
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Wenn
die Aminverbindung unter Verwendung des vorstehend genannten Vernetzungsmittels
eingeführt
wird, ist die spezifische Reaktion folgendermaßen.
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Die
Reaktion bei der Einführung
einer Gruppe mit einem Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen in die Faser unter Verwendung
dieser Vernetzungsmittel ist nicht speziell beschränkt, jedoch
ist das bevorzugte Verfahren ein Verfahren, bei dem eine Basisfaser
mit dem vorstehend genannten Vernetzungsmittel in Wasser oder einem
polaren Lösungsmittel
wie z. B. N,N'-Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, usw., gegebenenfalls unter Verwendung eines Reaktionskatalysators
und eines Emulgators bei etwa 60 bis 100°C etwa 30 min bis mehrere zehn
Stunden umgesetzt wird. Gemäß dieser
Reaktion reagiert das Vernetzungsmittel mit einer reaktiven Gruppe
(z. B. einer Hydroxylgruppe, einer Aminogruppe, usw.) in dem Fasermolekül, so dass
es mit der Faser kombiniert wird, wodurch es möglich wird, eine funktionelle
Gruppe, die mit der Aminverbindung der vorstehend genannten Formel
[2] leicht reagieren kann, in das Fasermolekül einzuführen. Wenn die Faser, in welche
die funktionelle Gruppe eingeführt
worden ist, dann mit der vorstehend genannten Aminverbindung in Wasser
oder einem polaren Lösungsmittel
wie z. B. N,N'-Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, usw., gegebenenfalls unter Verwendung eines Reaktionskatalysators
und eines Emulgators bei etwa 60 bis 100°C etwa 30 min bis mehrere zehn
Stunden umgesetzt worden ist, reagiert eine Aminogruppe der vorstehend
genannten Aminverbindung mit einer reaktiven Gruppe (z. B. einer
Epoxygruppe, einer Halogengruppe, usw.) des Vernetzungsmittels,
wodurch eine Gruppe der vorstehend genannten Formel [1], die ein
Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen aufweist,
in Form einer gebundenen Gruppe in das Fasermolekül eingeführt wird.
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Diese
Reaktion wird üblicherweise
im Anschluss in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt, jedoch
kann die Faser gemäß dem Reaktionssystem
auch gleichzeitig mit dem Vernetzungsmittel und der Aminverbindung
umgesetzt werden. Als Basisfaser, die in dieser Reaktion eingesetzt
werden soll, kann durch optionale Auswahl ein Monofilament oder
ein Multifilament langer Fasern, ein gesponnenes Garn kurzer Fasern,
ein gewebter oder gestrickter Stoff, der durch Weben oder Verstricken
der Fasern erhalten wird, und ein Faservlies oder Papier verwendet
werden, und ferner können
auch Fasern, die durch Kombinieren von zwei oder mehr Arten von
Fasern erhalten worden sind, oder ein gewebter/gestrickter Stoff
davon verwendet werden, wie es vorstehend erläutert worden ist.
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Bezüglich der
Menge der reaktiven funktionellen Gruppen in dem Basisfasermolekül kann die
Menge der Gruppe, die der Faser das vorstehend genannte Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen verleihen,
gegebenenfalls durch Steuern der Menge der Aminverbindung, die in
der Einführungsreaktion
verwendet wird, der Menge des Vernetzungsmittels und der Aminverbindung
sowie der Reaktionsbedingungen gesteuert werden. Um der Faser ein
ausreichendes Metalloidelement-Einfangvermögen zu verleihen, ist es bevorzugt,
die Menge der Gruppe so zu steuern, dass die Substitutionsrate,
die mit der folgenden Gleichung berechnet wird, einen Wert von 10
Gew.-% oder mehr, mehr bevorzugt von 20 Gew.-% oder mehr hat.
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Substitutionsrate
(Gew.-%) = [(Gewicht der Faser nach der Einführung des Substituenten – Gewicht der
Faser vor der Einführung
des Substituenten)/Gewicht der Faser vor der Einführung des
Substituenten)] × 100,
wobei der Substituent eine Gruppe der vorstehend genannten Formel
[1] ist.
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Zur
Erhöhung
des Metalloidelement-Einfangvermögens
der Faser ist es umso besser, je höher die vorstehend genannte
Substitutionsrate ist. Demgemäß ist die
Obergrenze der Substitutionsrate nicht speziell beschränkt. Wenn
die Substitutionsrate zu hoch wird, wird die Kristallisierbarkeit
der Faser, in die der Substituent eingeführt worden ist, besser, und
die Faser neigt dazu, schwach zu werden, und daher beträgt die Substitutionsrate
vorzugsweise etwa 130 Gew.-% oder weniger, mehr bevorzugt etwa 80
Gew.-% oder weniger, wobei der Nutzen als Metalloidelementfänger und
die wirtschaftliche Effizienz kombiniert berücksichtigt werden. Entsprechend
der Art der funktionellen Gruppe, der Aminverbindung in dem Fasermolekül und dem
Vernetzungsmittel sowie der Anwendungen der Faser kann das Metalloidelement-Einfangvermögen auch
durch den Einsatz einer hohen Substitutionsrate wie z. B. 150 bis
200 Gew.-% verstärkt
werden.
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Die
Metallelementchelat-bildende Faser, die wie vorstehend beschrieben
erhalten worden ist, kann in Form eines Monofilaments, eines Multifilaments,
eines gesponnenen Garns, eines Faservlieses, eines gewebten oder
gestrickten Stoffs oder eines Papiers erhalten werden, das bzw.
der gemäß den verwendeten
Fasern beliebige Eigenschaften aufweist. Da jedoch im Wesentlichen
alle der vorstehend beschriebenen Gruppen mit der Metalloidelementchelat-Bildungseigenschaft,
die in die molekulare Oberfläche
der Faser mit geringem Durchmesser eingeführt worden sind, eine Metalloidelement-Einfangleistung
aufweisen, zeigt die Metalloidelementchelat-bildende Faser im Vergleich
zu denjenigen Fasern, die eine herkömmliche körnige Form aufweisen, eine
stark überlegene
Metalloidelement-Einfangrate.
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D.
h., erfindungsgemäß weist
die Faser mit einem Chelatbildungsvermögen die folgenden Vorteile
gegenüber
einem herkömmlichen
körnigen
Chelatharz auf.
- (1) Ein herkömmliches
körniges
Chelatharz bildet auf der Kornoberfläche und den Porenabschnitten
ein Chelat mit Metalloidelementen oder Verbindungen davon. Da jedoch
die Diffusionsgeschwindigkeit der Metalloidelemente niedrig ist
und im Wesentlichen alle funktionellen Gruppen nicht zur Chelatbildung
beitragen können,
ist die effektive Nutzungsrate des gesamten Chelatharzes sehr niedrig
und die Absolutmenge der Elemente, die eingefangen werden kann,
wird notwendigerweise unzureichend. Da in der vorliegenden Erfindung
alle Chelat-bildenden funktionellen Gruppen, die in die Faseroberfläche eingeführt worden
sind, zur Chelatbildung mit den Metalloidelementen effektiv genutzt
werden, kann durch die Verwendung einer kleinen Fasermenge ein sehr
hohes Chelat-Einfangvermögen
erhalten werden.
- (2) Da darüber
hinaus in einem herkömmlichen
körnigen
Chelatharz die Diffusion in dem Porenabschnitt langsam fortschreitet,
wie es in dem vorstehenden Punkt (1) beschrieben worden ist, kann
ohne In-Kontakt-Bringen des körnigen
Chelatharzes mit der zu behandelnden Lösung über einen beträchtlichen
Zeitraum kein ausreichender Einfangeffekt erhalten werden. Wenn
der Teilchendurchmesser übermäßig erhöht wird,
um die effektive spezifische Oberfläche wesentlich zu erhöhen, wird
der Druckverlust groß und
daher kann das körnige
Chelatharz im Wesentlichen nicht zur Entfernung von Bor in einem
Gas verwendet werden. Bei der erfindungsgemäßen Chelat-bildenden Faser
kann jedoch selbst im Fall eines Gases eine hohe Kontakteffizienz
erhalten werden, da sie eine große effektive Oberfläche aufweist.
Wenn die fasergepackte Schicht verstärkt wird, kann gegebenenfalls
eine Spurenmenge an Metalloidelementen, die in dem Gas enthalten
sind, effizient eingefangen werden.
- (3) Aus dem im vorstehenden Punkt (2) beschriebenen Grund kann
ein herkömmliches
körniges
Chelatharz im Wesentlichen nur zum Einfangen von Metallen in einer
Flüssigkeit
verwendet werden. Die erfindungsgemäße Chelat-bildende Faser kann
jedoch nicht nur für
die Flüssigkeit
effektiv verwendet werden, sondern auch für Metalloidelemente, die in
einem Gas wie z. B. Luft, Abgas, usw., enthalten sind, und zwar
durch Nutzen ihrer hervorragenden spezifischen Oberfläche.
- (4) Da in der vorliegenden Erfindung eine Chelat-bildende funktionelle
Gruppe an der Faseroberfläche
freiliegt, ist die Adsorptionsrate hoch und eine Durchbruchskurve
zeigt einen guten steilen Anstieg.
- (5) Beim Trocknen wird ein körniges
Chelatharz im Allgemeinen schwach und in ein feines Pulver umgewandelt
und daher wird es unmöglich,
es praktisch einzusetzen. Die erfindungsgemäße Chelatfaser wird aufgrund
der Einführung
einer Chelat-bildenden funktionellen Gruppe in das Fasermaterial
beim Trocknen nicht brüchig.
- (6) Im Fall eines körnigen
Chelatharzes ist die Form bei der Anwendung gemäß der Form des Verpackungsbehälters beschränkt. Eine
Chelatfaser kann jedoch dadurch in einer beliebigen Form verwendet
werden, dass sie in die Form eines Faservlieses oder eines gewebten/gestrickten
Stoffs gebracht wird.
- (7) Im Fall eines körnigen
Chelatharzes wird die Porosität
automatisch vom Teilchendurchmesser bestimmt. Im Fall einer Chelatfaser
kann die Packungsdichte (Schüttdichte)
gegebenenfalls modifiziert und die Porosität frei gesteuert werden.
- (8) In manchen Fällen
wird es möglich,
die Chelatfaser als faserförmigen
Katalysator in einem Zustand zu nutzen, bei dem die Metalloidelemente
eingefangen worden sind.
- (9) Wenn eine Metalloidelementkomponente wie vorstehend beschrieben
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Chelat-bildenden Faser
eingefangen worden ist und die Faser dann mit einer wässrigen Lösung einer
starken Säure,
wie z. B. Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
usw., behandelt wird, können die
Metalloidelemente, die nach der Bildung eines Chelats mit der Faser
eingefangen worden sind, einfach entfernt werden, was es ermöglicht,
die Metalloidelementkomponente als wertvolle Komponente aus der regenerierten
Lösung
einfach zu regenerieren und effektiv zurückzugewinnen.
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Zusätzlich zu
den Vorteilen, die durch den Einsatz einer Faserform erhalten werden,
wie es vorstehend beschrieben worden ist, weist die erfindungsgemäße Chelat-bildende
Faser das Charakteristikum auf, dass ein Chelat mit den Metalloidelementen
selbst dann selektiv gebildet wird, wenn gleichzeitig andere Metallionen,
wie z. B. Ionen von Metallen wie Mg, Ca, Zn, Na, K, usw., oder andere
Anionen, z. B. Ionen von Halogenen wie z. B. Fluor, Chlor, Iod,
usw., vorliegen. Daher kann die Chelat-bildende Faser als effektiver
Fänger
der Metalloidelemente sehr effektiv genutzt werden.
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Wenn
diese Faser demgemäß mit einer
Flüssigkeit
oder einem Gas in Kontakt gebracht wird, das die Metalloidelemente
oder Verbindungen davon enthält,
wird die Faser insbesondere in einer optionalen Dicke schichtartig
angeordnet oder in einer Säule
gepackt und von einer zu behandelnden Flüssigkeit oder einem zu behandelnden
Gas durchdrungen, so dass Metal loidelementkomponenten, die in der
zu behandelnden Flüssigkeit
oder dem zu behandelnden Gas enthalten sind, selektiv eingefangen
werden können.
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Beispiele
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Nachstehend
werden Beispiele der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die folgenden Beispiele
beschränkt
und es können
Modifizierungen durchgeführt
werden, ohne von den vorstehend und nachstehend beschriebenen Gegenständen abzuweichen,
wobei die Modifizierungen von dem technischen Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung umfasst sind.
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Beispiel 1
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In
eine Lösung,
die durch Lösen
von 2,0 g Glycidylmethacrylat, 0,2 g Natriumdodecylsulfat, 2,0 g
wässriges
1%iges H2O2 und
5,3 g einer wässrigen
0,5%igen Thioharnstoffdioxidlösung
in 80 ml destilliertem Wasser hergestellt worden ist, wurden 2,0
g eines Baumwollstoffs (ungebleichte Baumwolleinheit) eingetaucht
und 1,5 Stunden einer Wärmebehandlung
bei 60°C
unterworfen. Anschließend
wurde der wärmebehandelte
Baumwollstoff mit destilliertem Wasser gewaschen, dehydratisiert
und 15 Stunden bei 20°C
getrocknet, wobei 2,9 g einer Pfropffaser erhalten wurden, bei der
Glycidylmethacrylat gepfropft worden ist.
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Die
vorstehend genannte gepfropfte Faser wurde in eine Lösung, die
durch Lösen
von 30 g N-Methyl-D-glucamin in 270 g destilliertem Wasser hergestellt
worden ist, eingetaucht und 15 Stunden einer Wärmebehandlung bei 80°C unterworfen.
Anschließend
wurde die gepfropfte Faser ausreichend mit Wasser gewaschen und
15 Stunden bei 20°C
getrocknet, wobei 3,9 g (Substitutionsrate: 34,5 Gew.-%) einer Faser
(nachstehend als Chelatfaser A bezeichnet) erhalten wurden, die
ein Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen aufwies.
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1
g der resultierenden Chelatfaser A wurde 500 ml einer wässrigen
Borsäurelösung (5
mmol/l) zugesetzt und nach 20 Stunden Rühren bei 20°C wurde das Boreinfangvermögen durch
Bestimmen der Bormenge bestimmt, die in der Lösung zurückgeblieben ist. Als Ergebnis
wurde bestätigt,
dass die Chelatfaser A ein Boreinfangvermögen von 1,3 mmol pro 1 g der
Chelatfaser A aufwies.
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Für Vergleichszwecke
wurde das Boreinfangvermögen
mit dem gleichen Verfahren untersucht, wie es vorstehend beschrieben
worden ist, jedoch wurde anstelle der vorstehend genannten Chelatfaser
A ein käufliches,
Kügelchen-artiges
Styrol-Glucamin-Chelatharz (von Mitsubishi Chemical Co. unter dem
Handelsnamen „Dia
Ion CRB02" hergestellt)
verwendet. Als Ergebnis wurde erhalten, dass das Chelatharz nur
ein Boreinfangvermögen
von 0,8 mmol pro 1 g (berechnet auf der Basis des Feststoffgehalts)
des Chelatharzes aufwies.
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Nachdem
1 g der vorstehend genannten Chelatfaser A 15 Stunden bei 20°C in destilliertes
Wasser eingetaucht worden ist, wurde Borsäure so zugesetzt, dass die
Borkonzentration 50 ppm betrug (Gesamtmenge: 500 ml) und die Änderung
der Borkonzentration der Lösung
im Zeitverlauf wurde untersucht. Bezüglich des vorstehend genannten
käuflichen,
Kügelchenartigen
Styrol-Glucamin-Chelatharzes (vorstehend erwähnt) wurde die Änderung
der Borkonzentration der Lösung
im Zeitverlauf ebenfalls mit dem gleichen Verfahren untersucht,
wie es vorstehend beschrieben worden ist.
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Die
Ergebnisse sind in der 1 gezeigt. Im Fall des käuflichen
Chelatharzes dauert es nicht weniger als etwa 30 min, bis die Boreinfangleistung
gesättigt
ist, während
die für
die Sättigung
der Boreinfangleistung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Chelatfaser
A erforderliche Zeit nur etwa 5 min beträgt. Aus diesen Ergebnissen
wird deutlich, dass die erfindungsgemäße Chelatfaser bezüglich der
Rate eine etwa 6-fach höhere
Boreinfangleistung aufweist als das käufliche Chelatharz.
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Beispiel 2
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In
eine Lösung,
die durch Lösen
von 3,6 g Glycidylmethacrylat, 0,36 g Natriumdodecylsulfat und 0,16 g
Kaliumpersulfat in 350 ml destilliertem Wasser hergestellt worden
ist, wurden 5,2 g einer Habutae-Seide mit einem Gewicht von 6 „Momme" (6 × 0,132
Unzen) eingetaucht und 1 Stunde einer Wärmebehandlung bei 80°C unterworfen.
Anschließend
wurde die wärmebehandelte
Habutae-Seide mit destilliertem Wasser gewaschen, dehydratisiert
und 15 Stunden bei 20°C
getrocknet, wobei 7,8 g einer Pfropffaser erhalten wurden, bei der
Glycidylmethacrylat gepfropft worden ist.
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Die
vorstehend genannte gepfropfte Faser wurde in eine Lösung, die
durch Lösen
von 80 g N-Methyl-D-glucamin in 720 g destilliertem Wasser hergestellt
worden ist, eingetaucht und 15 Stunden einer Wärmebehandlung bei 80°C unterworfen.
Anschließend
wurde die gepfropfte Faser ausreichend mit Wasser gewaschen und
15 Stunden bei 20°C
getrocknet, wobei 10,1 g (Substitutionsrate: 29,5 Gew.-%) einer
Faser (nachstehend als Chelatfaser B bezeichnet) erhalten wurden,
die ein Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen aufwies.
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1
g der erhaltenen Chelatfaser B wurde 500 ml einer wässrigen
Borsäurelösung (5
mmol/l) zugesetzt und nach 20 Stunden Rühren bei 20°C wurde das Boreinfangvermögen durch
Bestimmen der Bormenge bestimmt, die in der Lösung zurückgeblieben ist. Als Ergebnis
wurde bestätigt,
dass die Chelatfaser B ein Boreinfangvermögen von 1,2 mmol pro 1 g der
Chelatfaser B aufwies.
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Mit
der vorstehend genannten Chelatfaser B wurde ein Bewertungstest
der Boreinfangrate mit dem gleichen Verfahren wie im Beispiel 1
durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der 2 gezeigt.
Für Vergleichszwecke
ist die Boreinfangrate des als Vergleichsmaterial im Beispiel 1
verwendeten Kügelchen-artigen
Chelatharzes ebenfalls in der 2 gezeigt.
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Wie
es aus der 2 ersichtlich ist, war das Boreinfangvermögen im Fall
der erfindungsgemäßen Chelatfaser
B ebenfalls innerhalb von nur etwa 5 min gesättigt und die Chelatfaser B
zeigt deshalb eine viel höhere
Boreinfangrate als das käufliche
Kügelchen-artige
Chelatharz.
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Beispiel 3
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In
eine Lösung,
die durch Lösen
von 26,8 g N-Methyl-D-glucamin und 23,9 g Ethylenglykoldiglycidylether
in 400 ml N,N-Dimethylformamid hergestellt worden ist, wurden 2
g einer Habutae-Seide mit einem Gewicht von 6 „Momme" (6 × 0,132 Unzen) eingetaucht
und 15 Stunden einer Wärmebehandlung
bei 80°C
unterworfen. Anschließend
wurde die wärmebehandelte
Habutae-Seide mit destilliertem Wasser gewaschen, dehydratisiert
und 15 Stunden bei 20°C
getrocknet, wobei 2,5 g (Substitutionsrate: 25,0 Gew.-%) einer Faser (nachstehend
als Chelatfaser C bezeichnet) erhalten wurden, die ein Metalloidelementchelat-Bildungsvermögen aufwies
und bei der N-Methyl-D-glucamin in Form einer gebundenen Gruppe
eingeführt
worden ist.
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1
g der erhaltenen Chelatfaser C wurde 500 ml einer wässrigen
Borsäurelösung (5
mmol/l) zugesetzt und nach 20 Stunden Rühren bei 20°C und einer Filtration wurde
das Boreinfangvermögen
durch Bestimmen der Bormenge bestimmt, die im Filtrat zurückgeblieben
ist. Als Ergebnis wurde bestätigt,
dass die Chelatfaser C ein Boreinfangvermögen von 1,2 mmol pro 1 g der
Faser aufwies.
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Mit
der vorstehend genannten Chelatfaser C wurde ein Bewertungstest
der Boreinfangrate mit dem gleichen Verfahren durchgeführt, wie
es vorstehend beschrieben worden ist. Dabei wurden die in der 3 gezeigten
Ergebnisse erhalten. Die Ergebnisse, die erhalten wurden, wenn als
Vergleichsbeispiel ein käufliches
Kügelchen-artiges
Chelatharz verwendet wurde, sind ebenfalls in dieser Zeichnung gezeigt.
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Wie
es aus der 3 ersichtlich ist, war das Boreinfangvermögen im Fall
der erfindungsgemäßen Chelatfaser
C ebenfalls innerhalb von nur etwa 5 min gesättigt und die Chelatfaser C
zeigt deshalb eine höhere Boreinfangrate
als das käufliche
Kügelchen-artige
Chelatharz.
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Beispiel 4
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Vier
Chelatfaserbaumwollstoffe (aus 100% Baumwolle hergestellt), die
mit dem Verfahren von Beispiel 1 erhalten worden sind, wurden schichtartig
angeordnet und Luft, die eine Spurenmenge von Borkomponenten (reduzierter
Gehalt auf der Basis von Bor: 21 ng/m3)
enthielt, wurde unter den folgenden Bedingungen durch die Chelatfaserbaumwollstoffe
geschickt.
Fläche,
durch die Luft geschickt wird: 78,5 cm2.
Luftmenge:
150 Liter/min.
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Die
restliche Menge an Bor in der Luft, die durch die schichtartig angeordneten
Chelatfaserbaumwollstoffe geschickt worden ist, wurde gemessen.
Als Ergebnis wurde bestätigt,
dass die Bormenge auf 1 ng/m3 oder weniger
abgenommen hatte.
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Beispiel 5
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1
g der im Beispiel 1 verwendeten Chelatfaser A wurde 500 ml einer
wässrigen
Germaniumoxidlösung (5
mmol/l) zugesetzt und nach 20 Stunden Rühren bei 20°C wurde das Germaniumeinfangvermögen durch Bestimmen
der Germaniummenge bestimmt, die in der Lösung zurückgeblieben ist. Als Ergebnis
wurde bestätigt,
dass unter Verwendung von 1 g der Chelatfaser A 1,0 mmol Germanium
eingefangen werden können.
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Andererseits
wurde das Germaniumeinfangvermögen
unter Verwendung eines käuflichen,
Kügelchen-artigen
Styrol-Glucamin-Chelatharzes (von Mitsubishi Chemical Co. unter
dem Handelsnamen „Dia
Ion CRB02" hergestellt)
mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren untersucht. Als Ergebnis
wurde bestätigt, dass
das Germaniumeinfangvermögen
pro 1 g „Dia
Ion CRB02" lediglich
0,7 mmol beträgt
(70% der Chelatfaser A).
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Beispiel 6
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1
g der im Beispiel 1 erhaltenen Chelatfaser A wurde 500 ml einer
wässrigen
Arsensesquioxidlösung (5
mmol/l) zugesetzt und nach 20 Stunden Rühren bei 20°C wurde das Arseneinfangvermögen durch
Bestimmen der Arsenmenge untersucht, die in der Lösung zurückgeblieben
ist. Als Ergebnis wurde bestätigt,
dass unter Verwendung von 1 g der Chelatfaser A 0,4 mmol Arsen eingefangen
werden können.
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Andererseits
wurde das Arseneinfangvermögen
unter Verwendung eines käuflichen,
Kügelchen-artigen
Styrol-Glucamin-Chelatharzes (von Mitsubishi Chemical Co. unter
dem Handelsnamen „Dia
Ion CRB02" hergestellt)
mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren untersucht. Als Ergebnis
wurde bestätigt,
dass das Arseneinfangvermögen
pro 1 g „Dia
Ion CRB02" lediglich
0,2 mmol beträgt
(50% der Chelatfaser A).
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Beispiel 7
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Die
Chelatfaser A und „Dia
Ion CRB02" (jeweils
4 g), wie sie im Beispiel 1 verwendet worden sind, wurden getrennt
voneinander in eine Glassäule
mit einem Durchmesser von 10 mm eingebracht und eine wässrige Borsäurelösung (10
mmol/l) wurde mit einer Strömungsgeschwindigkeit
SV von 10 Stunde–1 durch jede Säule geschickt.
Anschließend
wurde durch Messen der Borkonzentration der abfließenden Flüssigkeit
jeweils die Durchbruchskurve bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in der 4 gezeigt. Im Fall der erfindungsgemäßen Chelatfaser
A zeigte die Durchbruchskurve einen steilen Anstieg und bis zur
Sättigung
des Chelatbildungsvermögens
wird ein nahezu vollständiger
Einfang von Bor erreicht. Andererseits zeigt die Durchbruchskurve
im Fall des käuflichen
Chelatharzes „Dia
Ion CRB02" einen
geringfügigen
Anstieg vom Beginn der Behandlung aufgrund eines Durchbruchs wegen
der geringen Einfangleistung des Harzes, wodurch bestätigt werden
kann, dass eine große
Bormenge bis zu einem Durchbruchspunkt abläuft, ohne eingefangen zu werden.
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Die
vorliegende Erfindung weist den vorstehenden Aufbau auf. Es ist
nicht nur das Vermögen
zum Einfangen von Metalloidelementen hoch, sondern auch die Einfangrate
ist überlegen
und daher können
Metalloidelemente in Berieselungswasser/Abwasser und in der Luft
(einschließlich
verschiedenen Abgasen) verglichen mit dem Ionenaustauscherharz und
dem Chelatharz des Standes der Technik sehr effizient eingefangen und
entfernt werden, wodurch diese sehr effektiv gereinigt werden können. Da
darüber
hinaus bei der erfindungsgemäßen Chelatfaser,
die eingefangene Metalloidelemente enthält, die Metalloidkomponenten durch eine
Behandlung mit einer wässrigen
Lösung
einer Säure
einfach entfernt werden können,
kann die Chelatfaser nicht nur einfach regeneriert und wiederholt
verwendet werden, sondern sie kann auch zur Konzentrierung/Gewinnung
der Metalloidkomponenten verwendet werden. Wenn eine Chelatfaser
(einschließlich
Papier) in Form eines Faservlieses oder eines Stoffs eingesetzt
wird, kann die Chelatfaser mit einer herkömmlichen Verbrennungsanlage
einfach verbrannt werden, wenn die Leistung zum Einfangen der Metalloidelemente
als Ergebnis einer wiederholten Verwendung verloren gegangen ist.
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Wenn
ferner das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt wird, kann eine Metalloidelementeinfangende Faser mit
hoher Leistung in einer einfachen und sicheren Weise, wie z. B.
durch eine Wärmebehandlung
in Wasser oder einem herkömmlichen
polaren Lösungsmittel,
erhalten werden, ohne dass eine spezielle Vorrichtung oder Behandlung
unter Verwendung ionisierender Strahlen eingesetzt wird.