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Diese
Erfindung betrifft allgemein Herzstimulatoren und insbesondere Herzschrittmacher.
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Wie
in dem Artikel "Rate
Stabilization by Right Ventricular Pacing in Patients With Atrial
Fibrillation" von
Wittkampf u. a., veröffentlicht
in PACE, Band 9, Nov.–Dez.,
1986, Teil II, S. 1147–1153
dargelegt ist, haben schnelle, veränderliche, ventrikuläre Rhythmen
negative hämodynamische
Konsequenzen. In dem Artikel von Wittkampf wird daher eine VVI-Stimulation
mit einer selbstadaptierenden Stimulationsfrequenz vorgeschlagen,
die so ausgewählt wird,
daß sie
dazu führt,
daß 91%
aller Depolarisationen stimuliert sind. In dem Artikel wird ausgesagt, daß dieses
Verfahren bei Vorhandensein einer atrialen Fibrillation bei einer
nur gemäßigten Erhöhung der
Gesamtfrequenz stabile ventrikuläre
Frequenzen bzw. Raten bereitstellt. Ein Doppelkammer-Schrittmacher,
der das gleiche Problem adressiert, ist im Greenhut u. a. erteilten
US-Patent US-A-5 480 413 offenbart. Diese Vorrichtung erkennt das
Vorhandensein einer atrialen Tachyarrhythmie und einer gleichzeitigen
unregelmäßigen ventrikulären Depolarisation
und erhöht
die ventrikuläre
Stimulationsfrequenz, bis der ventrikuläre Rhythmus reguliert ist.
Bei diesen beiden Ansätzen
aus dem Stand der Technik wird eine Folge vorhergehender ventrikulärer Depolarisationen
analysiert und allmählich
die Stimulationsfrequenz moduliert, bis ein stabiler ventrikulärer Rhythmus
erreicht wird.
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Im
Mehra u. a. erteilten US-Patent US-A-4 941 471 und im Denker erteilten
US-Patent US-A-5 545 185 sind Schrittmacher offenbart, die dafür ausgelegt
sind, die Kurz-Lang-Depolarisationsintervallmuster
zu verhindern, die mit PVCs einhergehen, welche häufig mit
dem Einsetzen ventrikulärer
Tachyarrhythmien verbunden sind. Diese Schrittmacher modulieren
anders als jene in den Entgegenhaltungen von Wittkampf und Greenhut
das Stimulationsintervall Schlag für Schlag, um ein Stimulationsintervall bereitzustellen,
das etwas länger
ist als ein vorhergehendes natürliches
Intervall. In dem Patent von Mehra ist die Stimulationsmodalität als fortlaufend
aktiviert offenbart. In dem Patent von Denker wird die Stimulationsmodalität nur bei
Erfassung eines Lang-Kurz-Intervallmusters aktiviert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung an den in den vorstehend
zitierten Patenten von Mehra und Denker beschriebenen frequenzstabilisierenden
Schrittmachern. Wenn in diesen Patenten eine frequenzstabilisierende
Stimulation aktiv ist, unterscheidet sich das vom Schrittmacher
definierte Escape-Intervall von einem vorhergehenden natürlichen
Escape-Intervall oder vom Schrittmacher definierten Escape-Intervall
(nachstehend beide als "Zyklen" bezeichnet) durch
ein vorgegebenes Inkrement dT, das entweder ein fester Wert oder
ein Prozentsatz der Dauer des vorhergehenden Zyklus oder der vorhergehenden
Zyklen sein kann. Wenngleich diese Schrittmacher das gewünschte Ergebnis
des Verhinderns des Kurz-Lang-Zyklusmusters, das manchmal mit dem
Einsetzen von Tachykardien verbunden ist, erreichen, berücksichtigen
sie nicht die zugrundeliegende Herzfrequenz oder den Grad der Verfrühtheit der
erfaßten
Herzdepolarisationen beim Berechnen des Werts des Inkrements.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Herzschrittmacher vorgesehen mit:
Erfassungsmitteln
zum Erfassen von Depolarisationen eines Herzens,
Impulserzeugungsmitteln
zur Abgabe von Stimulationsimpulsen an das Herz, und
Zeitgebermitteln,
die auf die Erfassungsmittel ansprechen bzw. reagieren und mit den
Impulserzeugungsmitteln gekoppelt sind, wobei die Zeitgebermittel
Escape-Intervalle definieren, die auf die festgestellten Depolarisationen
und die abgegebenen Stimulationsimpulse folgen, und die Impulserzeugungsmittel
nach Ablauf der Escape-Intervalle auslösen,
Herzzyklusmeßmitteln
zum Messen und Speichern von Zeitdauern von Herzzyklen, und
Steuermitteln,
die auf die Erfassungsmittel reagieren, zur Einstellung des Escape-Intervalls,
das durch die Zeitgebermittel nach einer erfaßten Depolarisation bestimmt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel das Escape-Intervall, das durch
die Zeitgebermittel definiert ist, einstellen, so daß es die
gleiche Länge
aufweist wie ein erster Herzzyklus, der der erfaßten Depolarisation unmittelbar
vorausgeht, zuzüglich
eines Zeitinkrements, das durch die Steuermittel auf der Grundlage
der Länge
eines zweiten Herzzyklus, der dem ersten Herzzyklus vorangeht, bestimmt
wird.
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Die
vorliegende Erfindung ändert
das Inkrement nach einem Zyklus, der in einer erfaßten Depolarisation
endet, als Funktion der zugrundeliegenden Herzfrequenz und kann
zusätzlich
das Inkrement als Funktion der Verfrühtheit der zuletzt erfaßten Depolarisation
in bezug auf die vorhergehende Depolarisation ändern. Ein größeres Inkrement
wird im allgemeinen bereitgestellt, falls die zugrundeliegende Zykluslänge größer ist,
während
das Inkrement nach verfrühteren
Depolarisationen verringert werden kann. Die Verfrühtheit kann
durch Vergleichen des Zyklus (CLnew), der in der zuletzt erfaßten Depolarisation endet,
mit der vorhergehenden Zykluslänge
(CLold) bestimmt werden, beispielsweise indem CLnew/CLold oder CLold – CLnew
berechnet wird. Der Mechanismus gemäß der vorliegenden Erfindung zum
Bestimmen der Dauer des Inkrements bietet eine schnellere Rückkehr zu
einer niedrigeren zugrundeliegenden Herzfrequenz, während weiter
das Kurz-Lang-Intervallmuster
vermieden wird, das manchmal mit dem Einsetzen einer Tachykardie
verbunden ist. Es wird angenommen, daß dieser Mechanismus zum Steuern
der Escape-Intervalle
in einem frequenzstabilisierenden Stimulationsmodus dabei helfen
kann, Arrhythmien zu verhindern, indem der Betrag der vom Schrittmacher
induzierten Schwankung der Refraktärperiode des Herzens reduziert wird.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung kann der Wert von dT direkt als Funktion (f1) der
durchschnittlichen Länge
der Zyklen, die dem in der erfaßten
Depolarisation endenden Zyklus (CLnew) vorhergehen, festgelegt werden.
Beispielsweise kann dT gleich A*(avgCL) – D gesetzt werden, wobei A
ein programmierter oder fester Wert sein kann und D ein programmierter
oder fester Wert sein kann oder ein programmierter oder fester Bruchteil
des minimalen Schrittmacher-Escape-Intervalls (Tmin) sein kann.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
kann der Wert von dT zusätzlich
als Funktion (f2) der Dauer des Zyklus, der in der zuletzt erfaßten Depolarisation
endet, und der relativen Verfrühtheit
der erfaßten Depolarisation
modifiziert werden. Beispielsweise kann dT gleich f1(avgCL) + B*(CLnew/CLold) – D oder
gleich f1(avgCL) + B/(CLold – CLnew) – D gesetzt
werden, wobei B ein programmierter oder fester Wert sein kann und
D ein programmierter oder fester Wert sein kann oder ein programmierter
oder fester Bruchteil des minimalen Schrittmacher-Escape-Intervalls
(Tmin) sein kann. Alternativ kann dT gleich fl(avgCL) – B*(CLold/CLnew) – D oder
f1(avgCL) – B/(CLold – CLnew) – D gesetzt
werden. Bei manchen Ausführungsformen
kann der gegenwärtige
Wert von CLnew zusätzlich
die Bestimmung von dT beeinflussen, das beispielsweise gleich fl(avgCL)
+ B*(CLnew*(CLnew/CLold)) – D
gesetzt werden könnte.
Die Werte der verschiedenen Konstanten und/oder Variablen werden
so gewählt,
daß die Änderung
des Inkrements dT in erster Linie als Funktion der zugrundeliegenden
Frequenz erreicht wird, wobei das Inkrement bei einer Erhöhung der
relativen Verfrühtheit verringert
wird. Andere Berechnungsmechanismen zum Erreichen einer ähnlichen Änderung
von dT können
auch verwendet werden.
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Die
Erfindung kann unter Verwendung entweder erfaßter oder stimulierter atrialer
Depolarisationen oder ventrikulärer
Depolarisationen zum Festlegen der Zykluslängen, die zum Berechnen des
Inkrements dT und des Schrittmacher-Escape-Intervalls verwendet werden, verwirklicht
werden. Die Erfindung kann auch nutzbringend in Vorrichtungen verwirklicht
werden, welche das maximale Stimulations-Escape- Intervall (Tmax) und das minimale Stimulations-Escape-Intervall (Tmin)
als Funktion eines Sensors des Bedarfs an Herzleistung regeln, wie
einem Aktivitätssensor,
einem Bluttemperatursensor, einem Sauerstoffsättigungssensor, einem Minutenvolumensensor
oder einem Herzschlagvolumen-Sensor.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nun nur als Beispiel mit Bezug auf die Zeichnung
beschrieben.
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1 zeigt
ein simuliertes EKG-Streifendiagramm, das die Arbeitsweise des im
vorstehend zitierten Patent von Mehra beschriebenen Schrittmachers
zeigt.
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Die 2a–2b sind
simulierte EKG-Streifendiagramme, die die Arbeitsweise einer ersten
Ausführungsform
eines Schrittmachers gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigen.
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Die 3a–3e sind
simulierte EKG-Streifendiagramme, die die Arbeitsweise einer zweiten
Ausführungsform
eines Schrittmachers gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigen.
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Die 4a–4e sind
simulierte EKG-Streifendiagramme, die die Arbeitsweise einer dritten
Ausführungsform
eines Schrittmachers gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigen.
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5 ist
ein Funktionsblockdiagramm eines Schrittmachers gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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6 ist
ein erstes Funktionsflußdiagramm, in
dem die Grundarbeitsweise eines Schrittmachers gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt ist.
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7 ist
ein zweites Funktionsflußdiagramm,
in dem ein Verfahren zum Steuern der Stimulationsfrequenz in einem
Herzschrittmacher gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt ist.
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1 zeigt
die Arbeitsweise eines Schrittmachers gemäß dem vorstehend erwähnten Patent von
Mehra aus dem Stand der Technik. Zum Verstehen der Arbeitsweise
eines Schrittmachers nach dem Patent von Mehra und gemäß der vorliegenden
Erfindung müssen
einige grundlegende Zeitintervalle verstanden werden. Hier bezeichnet
Tmax das maximal zulässige
Intervall zwischen einem erfaßten
Schlag und einem stimulierten Schlag oder zwischen zwei stimulierten
Schlägen.
Te ist das Escape-Intervall, das der Schrittmacher zu Beginn jedes
neuen Herzzyklus berechnet, und es legt die Abgabe des nächsten Stimulationsimpulses
fest. dT ist ein inkrementelles Intervall, das bei der Berechnung
des Intervalls Te verwendet wird. Für die Zwecke von 1 ist
das der minimalen Stimulationsfrequenz entsprechende Intervall (Tmax)
auf 1200 ms gelegt und der Wert für das Erhöhen des Stimulationsintervalls
(dT) mit jedem Zyklus auf 100 ms gelegt. Zu Beginn der Aufzeichnung
beim Stimulationsimpuls 20 wird das effektive Escape-Intervall
(Te) auf 1000 ms gelegt. Nach Verstreichen dieses Zeitraums bei 22 wird
ein Stimulationsimpuls erzeugt und Te um 100 ms auf 1100 ms inkrementiert.
Eine natürlich
ausgeführte Depolarisation
geschieht bei 24, 900 ms nach der stimulierten Depolarisation
bei 22. An diesem Punkt wird Te neu berechnet und auf 1000
ms gelegt (das vorhergehende natürliche
Escape-Intervall zuzüglich 100
ms). Das Escape-Intervall Te wird bei 25 und 26 ähnlich um
100 ms inkrementiert. Bei 26 ist Te = Tmax. Bei Nichtvorhandensein
der zugrundeliegenden Herzaktivität bleibt Te bei Tmax, wie bei 27 und 28 dargestellt
ist. Dies veranschaulicht die grundlegende Funktionsweise des Stimulationsmodus
eines Schrittmachers gemäß dem Patent
von Mehra. Zu Beginn jedes neuen Escape-Intervalls wird beim Auftreten entweder
einer stimulierten oder einer erfaßten atrialen oder ventrikulären Depolarisation
das folgende Stimulationsintervall so berechnet, daß es dem vorhergehenden
Stimulationsintervall zuzüglich
einem festen Inkrement dT (beispielsweise 100 ms) gleicht. Das Inkrementieren
wird fortgesetzt, bis das Escape-Intervall Te dem minimalen Stimulationsfrequenzintervall
Tmax gleicht.
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Der
zweite Abschnitt von 1 zeigt die Reaktion eines Schrittmachers
gemäß dem Patent
von Mehra auf das Auftreten einer PVC. Das minimale Stimulationsfrequenzintervall
Tmax ist wiederum auf 1200 ms gelegt, und das Escape-Intervall des
Schrittmachers Te ist beim stimulierten Schlag 40 auf 1000 ms
gelegt. Nach Ablauf des Escape-Intervalls von 1000 ms bei 42 wird
das Escape-Intervall Te als 1100 ms neu berechnet. 400 ms nach dem
stimulierten Schlag bei 42 tritt bei 44 eine PVC
auf. An diesem Punkt wird das Escape-Intervall Te als 500 ms (das tatsächliche
vorhergehende Escape-Intervall zuzüglich 100 ms) neu berechnet.
Nach diesem Escape-Intervall von 500 ms wird bei 46 ein
Stimulationsimpuls erzeugt und das Escape-Intervall Te als 600 ms
neu berechnet. 600 ms später
tritt bei 48 ein anderes stimuliertes Ereignis auf, und
das Escape-Intervall Te wird ähnlich
neu berechnet. Als eine Alternative zu einem festen Inkrement dT
schlägt
das Patent von Mehra auch vor, daß das Inkrement ein vordefinierter
Anteil der letzten Zykluslänge,
beispielsweise 20%, ist.
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Die 2a und 2b sind
simulierte Elektrokardiogramme, in denen eine erste Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist, wobei sich die Dauer des Inkrements
dT direkt als Funktion der zugrundeliegenden Herzfrequenz ändert. In
diesem Fall wird das Inkrement entsprechend der Gleichung dT = 0,3(avgCL) – 80 festgelegt,
wobei avgCL über
die drei Zyklen berechnet wird, die vor dem Zyklus enden, in dem
die letzte Depolarisation erfaßt
wurde. Für
die Zwecke von 2a sei angenommen, daß die durchschnittliche
Dauer der drei Zyklen, die der erfaßten Depolarisation 200 vorhergehen,
1100 Millisekunden ist, so daß der
Wert von avgCL bei der Depolarisation 202 auch 1100 ms
ist. Nach der erfaßten Depolarisation 204 berechnet
der Mikroprozessor einen neuen Wert für dT unter Verwendung der vorhergehenden
Gleichung, woraus sich ein Wert von 250 Millisekunden für dT ergibt,
so daß das
nächste
Escape-Intervall, bei dessen Verstreichen bei 206 ein Stimulationsimpuls
erzeugt wird, auf 670 Millisekunden gelegt wird. Bei 206 inkrementiert
der Mikroprozessor das Escape-Intervall wiederum um 250 bis 920
Millisekunden usw.
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2b zeigt
die Wirkung einer höheren
zugrundeliegenden Herzfrequenz auf die Berechnung der Dauer von
dT. Es sei angenommen, daß vor
der erfaßten
Depolarisation 208 die drei vorhergehenden Zyklen Längen von
600 Millisekunden aufwiesen, so daß beim Auftreten einer erfaßten Depolarisation 210 der
Wert von avgCL auch 600 Millisekunden ist. Bei 212 geschieht
eine relativ verfrühte
erfaßte
Depolarisation, 420 Millisekunden nach der Depolarisation 210.
Unter Verwendung der dargelegten Gleichung berechnet der Mikroprozessor
den Wert von dT als 100 Millisekunden, so daß das Escape-Intervall auf 520
Millisekunden gelegt wird. Beim Verstreichen des Escape-Intervalls 214 wird
ein Stimulationsimpuls abgegeben und das Escape-Intervall wieder
um 100 Millisekunden auf einen Wert von 620 Millisekunden inkrementiert,
wobei nach dessen Verstreichen ein Stimulationsimpuls bei 216 erzeugt
wird usw., wodurch das kleinere Inkrement dT erläutert wird, das bei Vorhandensein
einer höheren
Herzfrequenz bereitgestellt wird.
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Die 3a–3e sind
simulierte Elektrogramme, welche eine erste alternative Ausführungsform
der Erfindung veranschaulichen, wobei der Wert von dT unter Verwendung
der Gleichung dT = 0,125(avgCL) + 0,134(CLnew*(CLnew/CLold)) – 11 festgelegt
wird. Unter Verwendung dieses Mechanismus zum Festlegen des Werts
des Inkrements dT liefert die Vorrichtung ein Inkrement, das im
allgemeinen bei sich verringernder Herzfrequenz zunimmt, jedoch
als Funktion der relativen Verfrühtheit
der letzten erfaßten
Depolarisation abnimmt. Die 3a–3e zeigen
zusammen das Verhalten einer solchen Vorrichtung unter einer Vielzahl
von Umständen.
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In 3a sei
angenommen, daß vor
der Depolarisation 220 der Durchschnitt der vorhergehenden
3 Herzzykluslängen
1000 Millisekunden beträgt, so
daß bei
der Depolarisation 222 der Wert von avgCL auch 1000 Millisekunden
ist. Ein relativ verfrühter Schlag 224 tritt
bei 400 Millisekunden auf, und der Mikroprozessor aktualisiert den
Wert von dT unter Verwendung der vorstehenden Gleichung, wodurch
ein Wert von 150 Millisekunden für
das Inkrement erreicht wird und ein Wert von 550 Millisekunden für das Escape-Intervall
erreicht wird. Bei 226 läuft das Escape-Intervall ab
und wird wieder um 150 Millisekunden inkrementiert, um ein Escape-Intervall von 700
Millisekunden zu erzeugen, bei dessen Verstreichen bei 228 ein
Stimulationsimpuls abgegeben wird.
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3b zeigt
eine ähnliche
Situation mit einem weniger verfrühten Schlag. Vor der erfaßten Depolarisation 230 sei
angenommen, daß der
Durchschnitt der vorhergehenden 3 Zyklen 1000 Millisekunden beträgt, so daß bei 234 der
Wert von avgCL auch 1000 Millisekunden ist. Ein etwas weniger verfrühter Schlag 236 tritt
600 Millisekunden später
auf, und der Mikroprozessor berechnet unter Verwendung der vorstehenden
Gleichung den Wert von dT als 162 Millisekunden, woraus sich ein
Escape-Intervall von 762 Millisekunden ergibt. Weil die erfaßte Depolarisation 236 weniger
verfrüht
war als die erfaßte
Depolarisation 224, wird ein längeres Inkrement dT bereitgestellt.
Beim Verstreichen des Escape-Intervalls
von 762 Millisekunden wird bei 238 ein Stimulationsimpuls
abgegeben, und der Wert des Escape-Intervalls wird wieder um 162 Millisekunden
auf 924 Millisekunden inkrementiert.
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3c zeigt
die Wirkung eines relativ wenig verfrühten Schlags unter Umständen, die
ansonsten denjenigen aus den vorstehenden 3a und 3b entsprechen.
Vor einer erfaßten
Depolarisation 240 sei angenommen, daß die drei vorhergehenden Zyklen
eine durchschnittliche Länge
von 1000 Millisekunden aufwiesen, so daß bei einer erfaßten Depolarisation 242 der
Wert von avgCL auch 1000 Millisekunden ist. Eine erfaßte Depolarisation 244 tritt 800
Millisekunden später
auf, und der Mikroprozessor berechnet unter Verwendung der vorstehend
erwähnten
Gleichung einen Wert von 200 Millisekunden für dT, woraus sich ein Escape-Intervall
von 1000 Millisekunden ergibt, bei dessen Verstreichen bei 246 ein
Stimulationsimpuls erzeugt wird. Bei 246 wird das Escape-Intervall
wieder neu berechnet, so daß es das
kleinere von dem maximalen Escape-Intervall Tmax und 1200 Millisekunden
ist.
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3d zeigt
die Situation, in der die zugrundeliegende Frequenz erheblich höher ist
als in den 3a–c.
Vor einer erfaßten
Depolarisation 250 sei angenommen, daß die vorhergehenden drei Zyklen einen
Durchschnittswert von 600 Millisekunden hatten, so daß bei einer
erfaßten
Depolarisation 252 der Wert von avgCL auch 600 Millisekunden
ist. 400 Millisekunden später
tritt ein erfaßter
Schlag 254 auf, wodurch bewirkt wird, daß der Mikroprozessor
den Wert von dT unter Verwendung der vorstehend erwähnten Gleichung
aktualisiert, woraus sich ein Wert von 100 Millisekunden für dT ergibt.
Weil die zugrundeliegende Frequenz erheblich höher ist, ist der entsprechende
Wert von dT erheblich niedriger als in der vorstehend erörterten 3a.
Das Inkrement dT von 100 Millisekunden wird zum Escape-Intervall
addiert, um ein Escape-Intervall von 500 Millisekunden zu erzielen,
bei dessen Verstreichen bei 256 ein Stimulationsimpuls
abgegeben wird. Der Mikroprozessor addiert ein zusätzliches
Inkrement von 100 Millisekunden zum Escape-Intervall, um ein Escape-Intervall von
600 Millisekunden zu definieren, bei dessen Verstreichen ein Stimulationsimpuls
bei 258 erzeugt wird usw.
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3e zeigt
eine Situation mit einer zugrundeliegenden Frequenz, die zwischen
denjenigen liegt, die in den 3a und 3d dargestellt
sind. Vor einer erfaßten
Depolarisation 260 sei angenommen, daß die drei vorhergehenden Zyklen
einen Durchschnittswert von 800 Millisekunden aufwiesen, so daß bei 262 der
Wert von avgCL auch 800 Millisekunden beträgt. Ein relativ verfrühter Schlag 264 tritt 400
Millisekunden später
auf, wodurch der Mikroprozessor veranlaßt wird, den Wert von dT zu
152 Millisekunden zu aktualisieren, woraus sich ein Escape-Intervall von
552 Millisekunden ergibt. Es sei bemerkt, daß die in einer in 3e dargestellten
Situation bereitgestellten Inkremente zwischen den entsprechenden
Inkrementen liegen, die unter den in den 3a und 3d dargestellten
Umständen berechnet
wurden. Beim Verstreichen des Escape-Intervalls von 552 Millisekunden bei 266 wird
ein Stimulationsimpuls erzeugt, und der Mikroprozessor aktualisiert
das Escape-Intervall durch Addieren zusätzlicher 152 Millisekunden,
um ein Escape-Intervall von 704 Millisekunden zu erzielen. Beim
Verstreichen dieses Escape-Intervalls
wird bei 268 ein Stimulationsimpuls abgegeben usw.
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Die 4a–4e erläutern die
Arbeitsweise einer dritten Ausführungsform
eines Schrittmachers gemäß der vorliegenden
Erfindung in den gleichen Situationen wie in den 3a–3e.
In diesem Fall wird der Wert von dT jedoch unter Verwendung der
Gleichung dT = 0,25(avgCL) – 0,125(CLold – CLnew) – 25 berechnet.
Wenngleich sich das Berechnungsverfahren erheblich von demjenigen
unterscheidet, das in Zusammenhang mit den 3a–3e erläutert wurde,
ist das Gesamtverhalten der Vorrichtung ähnlich.
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In 4a sei
angenommen, daß vor
einer erfaßten
Depolarisation 270 die vorhergehenden drei Zyklen eine
durchschnittliche Zykluslänge
von 1000 Millisekunden aufwiesen, so daß bei einer erfaßten Depolarisation 272 der
Wert von avgCL auch 1000 Millisekunden ist. Ein relativ verfrühter Schlag 274 tritt
400 Millisekunden später
auf und veranlaßt
den Mikroprozessor, den Wert von dT unter Verwendung der vorstehenden
Gleichung zu berechnen, woraus sich ein Wert von 150 Millisekunden
für dT
ergibt, was zu einem Escape-Intervall von 550 Millisekunden führt. Beim
Verstreichen des Escape-Intervalls von 550 Millisekunden bei 276 wird
ein Stimulationsimpuls abgegeben, und der Mikroprozessor aktualisiert
das Escape-Intervall durch Addieren von zusätzlich 150 Millisekunden, um
ein Escape-Intervall von
700 Millisekunden zu erhalten. Beim Verstreichen des Escape-Intervalls
von 700 Millisekunden wird bei 278 ein Stimulationsimpuls
erzeugt usw.
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In 4b sei
angenommen, daß vor
einer erfaßten
Depolarisation 280 die vorhergehenden drei Zykluslängen eine
durchschnittliche Dauer von 1000 Millisekunden aufwiesen, so daß bei einer
erfaßten Depolarisation 282 der
Wert von avgCL auch 1000 Millisekunden beträgt. 600 Millisekunden später tritt bei 284 eine
erfaßte
Depolarisation auf, wodurch der Mikroprozessor veranlaßt wird,
den Wert von dT unter Verwendung der vorstehenden Gleichung zu aktualisieren,
woraus sich ein Wert von 175 Millisekunden für dT und ein Escape-Intervall
von 775 Millisekunden ergibt. Beim Verstreichen des Escape-Intervalls
von 775 Millisekunden wird bei 286 ein Stimulationsimpuls
erzeugt, und das Escape-Intervall wird wieder um 175 Millisekunden
inkrementiert usw.
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In 4c sei
vor einer erfaßten
Depolarisation 290 angenommen, daß die durchschnittliche Zykluslänge der
drei vorhergehenden Zyklen 1000 Millisekunden betrug, so daß bei einer
bei 292 auftretenden erfaßten Depolarisation der Wert
von avgCL auch 1000 Millisekunden beträgt. 800 Millisekunden danach
tritt bei 294 eine erfaßte Depolarisation mit einer
relativ geringen Verfrühtheit
auf, und der Mikroprozessor verwendet die vorstehende Gleichung,
um einen Wert von 200 Millisekunden für dT bei einem Wert von 1000
Millisekunden für
das Escape-Intervall zu berechnen. Bei 296 setzt der Mikroprozessor
beim Verstreichen des Escape-Intervalls von 1000 Millisekunden das
Escape-Intervall
zurück,
so daß es
gleich dem kleineren von Tmax und 1200 Millisekunden wird, wie vorstehend
erwähnt
wurde. Die 4a, 4b und 4c zeigen
zusammen ein relativ lineares Fortschreiten des Werts von dT bei
Vorhandensein derselben zugrundeliegenden Herzfrequenz als Funktion
einer durch die Differenz zwischen CLnew und CLold gemessenen erhöhten Verfrühtheit.
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4d zeigt
die Situation, in der die zugrundeliegende Frequenz erheblich höher ist
als in den 4a–c.
Es sei angenommen, daß vor
einer erfaßten
Depolarisation 300 die vorhergehenden drei Zyklen einen
Durchschnittswert von 600 Millisekunden aufwiesen, so daß bei einer
erfaßten
Depolarisation 302 der Wert von avgCL auch 600 Millisekunden
beträgt.
400 Millisekunden danach tritt ein erfaßter Schlag 304 auf,
wodurch der Mikroprozessor veranlaßt wird, den Wert von dT unter
Verwendung der vorstehend erwähnten
Gleichung zu aktualisieren, woraus sich ein Wert von 100 Millisekunden
für dT
ergibt. Weil die zugrundeliegende Frequenz erheblich höher ist,
ist der entsprechende Wert von dT erheblich niedriger als in 4a,
wie vorstehend erörtert
wurde. Das Inkrement dT von 100 Millisekunden wird zum Escape-Intervall
addiert, um ein Escape-Intervall von 500 Millisekunden zu erhalten,
bei dessen Verstreichen ein Stimulationsimpuls bei 306 abgegeben
wird. Der Mikroprozessor addiert ein zusätzliches Inkrement von 100
Millisekunden zum Escape-Intervall, um ein Escape-Intervall von
600 Millisekunden zu definieren, bei dessen Verstreichen bei 308 ein
Stimulationsimpuls erzeugt wird usw.
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4e zeigt
eine Situation mit einer zugrundeliegenden Frequenz, die zwischen
denjenigen liegt, die in den 4a und 4d dargestellt
sind. Es sei angenommen, daß vor
einer erfaßten
Depolarisation 310 die drei vorhergehenden Zyklen einen Durchschnittswert
von 800 Millisekunden aufwiesen, so daß bei 312 der Wert
von avgCL auch 800 Millisekunden beträgt. Ein relativ verfrühter Schlag 314 tritt 400
Millisekunden später
auf, wodurch der Mikroprozessor veranlaßt wird, den Wert von dT auf
125 Millisekunden zu aktualisieren, wodurch sich ein Escape-Intervall
von 525 Millisekunden ergibt. Es sei bemerkt, daß die in einer in 4e dargestellten
Situation bereitgestellten Inkremente zwischen den entsprechenden
Inkrementen liegen, die unter den in den 4a und 4d dargestellten
Umständen berechnet
wurden. Beim Verstreichen des Escape-Intervalls von 525 Millisekunden
bei 316 wird ein Stimulationsimpuls erzeugt, und der Mikroprozessor aktualisiert
das Escape-Intervall
durch Addieren zusätzlicher
125 Millisekunden, woraus sich ein Escape-Intervall von 650 Millisekunden
ergibt. Beim Verstreichen dieses Escape-Intervalls wird bei 318
ein Stimulationsimpuls abgegeben usw.
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Die
simulierten Elektrogramme aus den 2a, 2b, 3a–3e und 4a–4e zeigen
alle Implementationen der Erfindung, wobei der Wert von dT nach
den erwähnten
Gleichungen nur in Reaktion auf erfaßte Schläge berechnet wird und nach
stimulierten Schlägen
konstant bleibt. Alternative Implementationen der Erfindung können jedoch
den Wert von dT auch nach stimulierten Schlägen unter Verwendung derselben
Gleichungen aktualisieren. Beispielsweise könnte in 2b der
Wert von dT nach dem Stimulationsimpuls 214 unter Verwendung
der vorhergehenden Zykluslängen
von 600 ms, 600 ms, 600 ms und 420 ms aktualisiert werden, um avgCL
unter Verwendung des Intervalls von 420 ms zwischen den erfaßten Depolarisationen 210 und 212 als
CLold und der Zykluslänge
von 520 ms zwischen der erfaßten
Depolarisation 212 und dem Stimulationsimpuls 216 als
CLnew zu berechnen. Bei Verwendung dieses Verfahrens würde der
Wert von dT nach dem Stimulationsimpuls 214 86,5 ms betragen,
woraus sich ein Escape-Intervall von 606,5 ms ergibt. Der Wert von
dT würde
dann entsprechend nach dem Stimulationsimpuls 216 aktualisiert
werden usw. Ähnlich
könnte
der Wert von dT nach jedem stimulierten Schlag in den in den 3a–3e und 4a–4e dargestellten
Implementationen aktualisiert werden.
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5 ist
ein Blockdiagramm der in Form eines mikroprozessorbasierten Schrittmachers
verwirklichten vorliegenden Erfindung. Die hier dargelegte Grundarchitektur ähnelt derjenigen,
die im vorstehend erwähnten
Patent von Mehra dargelegt ist. Es wird jedoch angenommen, daß ein Fachmann
in der Lage wäre,
die vorliegende Erfindung in mikroprozessorbasierte Schrittmacher
mit einer anderen Architektur oder in Schrittmacher, bei denen eine
andere Analog- und Digitalschaltungsarchitektur verwendet wird,
aufnehmen könnte.
Der Grundbetrieb des Schrittmachers wird, von einem gespeicherten Programm
gesteuert, das sich im Nurlesespeicher 102 befindet, vom
Mikroprozessorchip 100 gesteuert. Auf das gespeicherte
Programm wird vom Mikroprozessor über den Datenbus 104 zugegriffen.
Der Zugriff auf den Nurlesespeicher 102 wird über den Adreßbus 106 gesteuert.
Programmierbare oder veränderbare
Parameter (wie Tmax) sind im Direktzugriffsspeicher 108 gespeichert.
Die Eingabe von Daten in den Direktzugriffsspeicher 108 und
das Auslesen aus dem Direktzugriffsspeicher 108 werden
vom Mikroprozessor 100 gesteuert. Die Analogschaltung 110 des
Schrittmachers weist eine Ausgangsstufe, die Stimulationsimpulse
zum Stimulieren des Herzens erzeugt, und einen Meßverstärker, der
die zugrundeliegende Herzaktivität
erfaßt,
auf. Sowohl der Ausgabeverstärker
als auch der Meßverstärker sind mit
dem Herzen 112 durch Elektroden 114 und 116 gekoppelt,
von denen wenigstens eine am oder im Herzen 112 angebracht
ist. Die Analogschaltung 110 weist auch eine Schaltung
zum Empfangen von Telemetriesignalen von einer externen Programmiereinrichtung über eine
Antenne 118 und zum Senden von Signalen über die
Antenne 118 zu einer externen Programmiereinrichtung auf.
Die Analogschaltung 110 wird von einer Digitalschaltung 120 gesteuert. Die
Digitalschaltung 120 wird über eine Steuer-/Statusleitung 122 vom
Mikroprozessor 100 gesteuert. Die Digitalschaltung 120 weist
einen oder mehrere Intervallzähler
zum Erleichtern von Zeitsteuerungsfunktionen und zum Auslösen des
Betriebs der Ausgangsstufe in der Analogschaltung 110 ansprechend auf
den Ablauf des Escape-Intervalls des Schrittmachers auf. Die Digitalschaltung 120 steuert
auch die Telemetrie von digitalen Daten aus dem Schrittmacher über die
Analogschaltung 110 und die Eingabe von der Analogschaltung 110 empfangener
Daten in den Mikroprozessor 100 und den Direktzugriffsspeicher 108.
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6 zeigt
ein verallgemeinertes Flußdiagramm
des Funktionsbetriebs des Schrittmachers gemäß der vorliegenden Erfindung
bei Implementation in einen bedarfsweise arbeitenden atrialen oder ventrikulären Schrittmacher.
Wenngleich die vorliegende Erfindung in beliebigen der gegenwärtig verfügbaren elektronischen
Technologien konfiguriert werden kann, welche diskrete Komponenten,
kundenspezifische Logikschaltungen oder mikroprozessorbasierte Schaltungen einschließen, wird
angenommen, daß der
bevorzugte Modus die Form eines mikroprozessorbasierten Schrittmachers
annimmt.
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Der
Schrittmacher ist mit einem grundlegenden, minimalen Stimulationsfrequenzintervall
Tmax versehen. Tmax ist vorzugsweise ein programmierbarer Parameter,
der das maximale Intervall definiert, welches eine stimulierte Depolarisation
von der unmittelbar vorhergehenden erfaßten oder stimulierten Depolarisation
trennen kann. Bei der in 5 dargestellten mikroprozessorbasierten
Ausführungsform wird
ein sich in der Digitalschaltung 120 befindender Intervallzähler verwendet,
um Zeitintervalle festzulegen, wie es im vorstehend zitierten Patent
von Mehra der Fall war. Tmax ist daher ein Zählwert, der dem gewünschten
Zeitintervall entspricht. Typischerweise entspricht Tmax Intervallen
von 600 bis 1500 ms und beträgt
typischerweise etwa 800 bis 100 ms. Ähnlich ist Tmin ein Zählwert,
der der maximal zulässigen
Stimulationsfrequenz (dem minimalen Stimulationsintervall) entspricht.
dT ist ein berechneter Wert, der dem zu jedem aufeinanderfolgenden
Stimulationszyklus addierten Zeitinkrement entspricht, das typischerweise
zwischen 50 und 300 ms liegt. "T" ist der Wert des
Zeitintervallzählers,
der an dem Punkt gespeichert ist, an dem ein Zyklus entweder mit
einem stimulierten Schlag oder einer erfaßten Depolarisation endet. "Ta" ist der Wert, der
im Intervallzähler
zu einem bestimmten Zeitpunkt gehalten wird. Beim Verstreichen eines
Depolarisationsintervalls wird dieser Wert auf 0 zurückgesetzt,
so daß das
Zählen
des nachfolgenden Intervalls beginnen kann. "Te" ist
die Variable, die dem operativen Escape-Intervall des Schrittmachers
entspricht. Wenn Ta gleich Te ist, wird ein Stimulationsimpuls abgegeben.
Teol ist ein Zeitintervall, typischerweise 100 ms oder dergleichen,
das zum effektiven Escape-Intervall addiert wird, wenn der Schrittmacher
das Einsetzen des Lebensdauerendes oder eine Batterieerschöpfung erfaßt. Tr ist die
der Refraktärperiode
entsprechende Zahl von typischerweise 100 bis 500 ms. Wenn Ta gleich
Tr ist, wird der Meßverstärker des
Schrittmachers aktiviert, so daß er
das Auftreten der natürlichen
Depolarisationen erfassen kann.
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Der
Grundbetrieb des Schrittmachers ist zyklisch. Der beliebige Anfangspunkt
A ist die Zeit unmittelbar nach der Abgabe eines Stimulationsimpulses
oder nach dem Auftreten einer erfaßten Depolarisation. T wird
bei r gleich Ta (dem tatsächlichen
Escape-Intervall) gesetzt. Der Intervallzähler wird dann bei 52 zurückgesetzt,
wobei Ta auf 0 zurückgesetzt wird.
Bei 54 wird ein Test ausgeführt, um festzustellen, ob sich
der Schrittmacher im Magnetmodus befindet.
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Wie
es bei Schrittmachern aus dem Stand der Technik typisch ist, ist
vorgesehen, daß ein Schrittmacher
gemäß der vorliegenden
Erfindung ein das Lebensdauerende angebendes Verhalten ansprechend
auf das Vorhandensein eines über
dem Schrittmacher angeordneten Magneten anzeigt. Alternativ könnte das
Vorhandensein des Programmierkopfs eines Programmierers eines Herzschrittmachers über dem
Schrittmacher verwendet werden, um das Eintreten in den Lebensdauerendeindikator-Stimulationsmodus
auszulösen.
Die bestimmte Wahl des Lebensdauerendeverhaltens ist für das Verwirklichen
der Erfindung nicht entscheidend. In jenen Fällen, in denen eine Änderung
der Stimulationsfrequenz zum Angeben des Lebensdauerendes gewählt wird,
wird jedoch vorgeschlagen, daß eine
Modifikation des Escape-Intervalls gemäß der vorliegenden Erfindung
während
des Prüfens
des Lebensdauerendes ausgesetzt wird, um die EKG-Interpretation zu
erleichtern.
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Unter
der Annahme, daß ein
Magnet oder ein Programmierkopf vorhanden ist, prüft der Schrittmacher
bei 51, ob die Batteriespannung angibt, daß sich der
Schrittmacher seinem Lebensdauerende nähert. Falls die Batteriespannung
kleiner als ein vorgegebener Betrag ist, setzt der Schrittmacher
das Escape-Intervall Te gleich dem maximalen Stimulationsintervall
Tmax zuzüglich
einem inkrementellen Intervall Teol. Falls die Batteriespannung
innerhalb normaler Grenzen liegt, setzt der Schrittmacher das Escape-Intervall
Te gleich Tmax. Weil der Meßverstärker nicht
zu jeder Zeit aktiviert ist, zu der sich der Schrittmacher im Magnetmodus
befindet, stimuliert der Schrittmacher asynchron mit dem Escape-Intervall von
entweder Tmax oder Tmax + Teol, wodurch eine zweckmäßige Prüfung zur
Bestimmung, ob die Batterieentleerung bevorsteht, bereitgestellt
wird.
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Unter
der Annahme, daß kein
Magnet oder Programmierkopf vorhanden ist, bestimmt der Schrittmacher
das nächste
Escape-Intervall Te bei 56. Der Algorithmus für das derartige
Bestimmen des Escape-Intervalls ist in der nachstehenden 7 dargestellt.
Nach dem Bestimmen des Escape-Intervalls Te prüft der Schrittmacher bei 58 fortlaufend,
um festzustellen, ob der Zählwert
Ta im Intervallzähler gleich
dem Refraktärperioden-Zählwert Tr
ist. Der Intervallzähler
wird bei 60 weiter inkrementiert, bis Ta gleich Tr ist,
woraufhin der Meßverstärker 62 bei 62 aktiviert
wird, so daß der
Schrittmacher die zugrundeliegende Herzaktivität erfassen kann. Nach dem Aktivieren
des Meßverstärkers prüft der Schrittmacher fortlaufend,
um festzustellen, ob bei 64 eine Depolarisation erfaßt wurde und
bei 66 das Escape-Intervall verstrichen ist. Bis eines
dieser Ereignisse auftritt, wird der Intervallzähler bei 68 weiter
inkrementiert. Unter der Annahme, daß eine Depolarisation vor dem Verstreichen
des Escape-Intervalls Te erfaßt
wird, wird der Meßverstärker bei 71 deaktiviert,
und der Zählwert
Ta im Intervallzähler
wird bei 50 gespeichert, wie vorstehend erörtert wurde.
Der Herzzyklus wird danach bei 52 durch Rücksetzen des Intervallzählers wieder
eingeleitet. Falls andererseits das Escape-Intervall vor dem Erfassen
einer Depolarisation verstreicht, wird der Meßverstärker bei 69 deaktiviert und
bei 70 ein Stimulationsimpuls erzeugt. Die Zeit, zu der
der Stimulationsimpuls erzeugt wird, wird, wie vorstehend erörtert wurde,
bei 50 gespeichert, und der Zeitzyklus wird durch Rücksetzen
des Intervallzählers
auf 0 bei 52 wieder eingeleitet.
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7 zeigt
das Verfahren zum Berechnen des Escape-Intervalls eines Schrittmachers gemäß der vorliegenden
Erfindung. 7 entspricht dem "Festlegen von Te"-Schritt im Kästchen 56 in 6. Bei 320 prüft der Mikroprozessor
nach dem Ende des vorhergehenden Zyklus, ob das Ereignis, das den
Zyklus beendet hat, eine erfaßte
Depolarisation war. Falls dies nicht der Fall ist, wird der zuvor
bestimmte Wert von dT zur Verwendung beim Berechnen der Dauer des
nächsten
Escape-Intervalls festgehalten. Falls das Ereignis eine erfaßte Depolarisation
war, wird ihr Wert bei 322 aktualisiert. Bei 324 prüft der Mikroprozessor,
ob T + dT kleiner als Tmin ist. Falls dies der Fall ist, wird Te
bei 332 gleich Tmin gesetzt. Falls dies nicht der Fall
ist, prüft
der Mikroprozessor bei 328, ob T + dT größer als
Tmax ist. Falls dies der Fall ist, wird Te bei 330 gleich
Tmax gesetzt. Falls dies nicht der Fall ist, wird Te bei 332 gleich
T + dT gesetzt.
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Falls
die vorstehend erörterte
alternative Implementation erwünscht
ist, bei der der Wert von dT nach jedem stimulierten oder erfaßten Schlag
aktualisiert wird, kann das Flußdiagramm
aus 7 bei 320 durch einfaches Löschen der
Funktion oder Prüfen,
ob das Ereignis, das den Zyklus beendet hat, ein erfaßtes Ereignis
war, modifiziert werden. Mit dieser Änderung wird der Wert von dT
nach jedem erfaßten Schlag
und jedem stimulierten Schlag aktualisiert.
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Gemäß der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform
ist die Erfassung während
der Refraktärperiode
deaktiviert. Falls die Erfassung, wie bei manchen Schrittmachern,
während
der Refraktärperiode
aktiviert ist, ist der Schrittmacher vorzugsweise so konfiguriert,
daß, wie
gemäß der offenbarten
Ausführungsform,
das Aktualisieren der Werte von dT und des Escape-Intervalls nur
ansprechend auf erfaßte
Ereignisse geschieht, welche das Escape-Intervall wieder einleiten.
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Wenngleich
der in der Beschreibung dargelegte Schrittmacher ein ventrikulärer oder
atrialer beschränkter
Schrittmacher ist, wird angenommen, daß die hier erörterte Stimulationsmodalität auch in
Zusammenhang mit einem Doppelkammer-Schrittmacher verwendbar und wertvoll
wäre. Beispielsweise könnte die
vorliegende Erfindung in Doppelkammer-Schrittmachern verwirklicht
werden, die im VDD-, DVI-, DDI- oder DDD-Modus arbeiten. Wie vorstehend
erwähnt
wurde, kann die vorliegende Erfindung auch in frequenzadaptierenden
Schrittmachern des Typs verwirklicht werden, der im Bornzin am 28.
August 1984 erteilten US-Patent U5-A-4 467 807 "Rate Adaptive Demand Pacemaker" offenbart ist. Solche
Schrittmacher ändern
ihre Escape-Intervalle ansprechend auf die Erfassung eines physiologischen
Parameters, der einen Bedarf an Herzleistung angibt. In diesem Fall
wird vorgeschlagen, daß der
physiologische Parameter verwendet wird, um Tmax und Tmin zu modulieren
und dadurch die Dauer von jedem bei einem erfaßten erhöhten Bedarf an Herzleistung
zu verringern, wobei die Arbeitsweise ansonsten derjenigen des vorstehend
offenbarten Schrittmachers entspricht.