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Die
Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf implantierbare Herzstimulationsvorrichtungen,
beispielsweise Schrittmacher, und insbesondere auf Techniken zur
Schnellgangreizung eines Herzgewebes, um Dysrhythmie zu verhindern
oder zu beenden.
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Eine
Dysrhythmie ist ein unnormales Herzschlagmuster. Ein Beispiel einer
Dysrhythmie ist eine Bradykardie, bei der das Herz mit einer unnormal
langsamen Rate schlägt
oder bei der signifikante Pausen zwischen aufeinanderfolgenden Schlägen auftreten.
Andere Beispiele von Dysrhythmien umfassen Tachyarrhythmien, bei
denen das Herz mit einer unnormal schnellen Rate schlägt. Bei
einer atrialen Tachykardie schlagen die Atrien des Herzens unnormal
schnell. Bei einer ventrikulären
Tachykardie schlagen die Ventrikel des Herzens unnormal schnell.
Obwohl sie oft für
den Patienten unangenehm ist, ist eine Tachykardie typischerweise nicht
tödlich.
Einige Tachykardien, insbesondere ventrikuläre Tachykardien, können jedoch
eine ventrikuläre Fibrillation
auslösen,
bei der das Herz chaotisch schlägt,
so dass sich nur ein kleiner oder kein Nettoblutfluss von dem Herzen
zu dem Gehirn und anderen Organen ergibt. Die ventrikuläre Tachykardie
ist tödlich,
wenn sie nicht beendet wird. Folglich ist es in hohem Maße erwünscht, Dysrhythmien
zu verhindern oder zu beenden, insbesondere ventrikuläre Tachykardien.
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Eine
Technik, um Dysrhythmien zu verhindern oder zu beenden besteht darin,
eine Schnellgangreizung des Herzens durchzuführen, bei der eine implantierbare
Herzstimulationsvorrichtung, beispielsweise ein Schrittmacher oder
ein implantierbarer Kardioverter/Defibrillator (ICD), elektrische
Stimulationspulse auf das Herz mit einer Rate anwendet, die etwas
schneller ist als die intrinsische Herzrate des Patienten. Für Bradykardien
kann die Herzstimulationsvorrichtung programmiert werden, um das
Herz mit einer Rate von 60 bis 80 Pulsen pro Minute (ppm) künstlich
zu reizen, um dadurch zu verhindern, dass das Herz zu langsam schlägt und um
jegliche langen Pausen zwischen Herzschlägen zu eliminieren. Um zu verhindern,
dass Tachyarrhythmien auftreten, reizt die Herzstimulationsvorrichtung
künstlich
das Herz mit einer Rate von wenigstens 5 bis 10 Pulsen pro Minute
schneller als die intrinsische Tachyarrhythmie/Herzrate des Patienten.
Mit anderen Worten wird eine geringfügige, künstliche Tachykardie induziert
und beibehalten, um zu verhindern, dass eine tatsächliche
Tachykardie sich entwickelt. Wenn eine tatsächliche Tachykardie auftritt,
beispielsweise eine supraventrikuläre Tachykardie (SVT), bei der
das Herz plötzlich
mit 150 Schlägen
pro Minute oder mehr zu schlagen beginnen kann, erfasst die Herzstimulationsvorrichtung
die Tachykardie und beginnt sofort damit, mit einer Rate von wenigstens
fünf bis
zehn Pulsen pro Minute (ppm) schneller als die Tachykardie Schritt
zu machen, und sie vermindert dann langsam die Schrittmacherrate,
um die Herzrate langsam auf die normale hohe Rate zurück zu reduzieren,
um dadurch die Tachykardie zu beenden.
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Es
besteht die Auffassung, dass die Schnellgangreizung für wenigstens
einige Patienten effektiv ist, um das Auftreten einer tatsächlichen
Tachykardie zu verhindern oder zu beenden aus folgenden Grün den. Ein normales,
gesundes Herz schlägt
nur in Antwort auf elektrische Pulse, die von einem Teil des Herzens
erzeugt werden, das als Sinusnoden bezeichnet wird. Die Sinusnodenpulse
werden an die verschiedenen Atrien und Ventrikel des Herzens über gewisse,
normale Leitungswege geleitet. Bei einigen Patienten erzeugen jedoch zusätzliche
Teile des Herzens elektrische Pulse, die als "ektopische" Pulse bezeichnet werden. Jeder Puls,
ob es sich es um einen Sinusnodenpuls oder einen ektopischen Puls
handelt, hat danach eine Refraktärperiode, wobei
während
dieser Zeit das Herzgewebe nicht auf jegliche elektrischen Pulse
anspricht. Eine Kombination von Sinuspulsen und ektopischen Pulsen
kann dazu führen,
dass die Refraktärperioden
unscharf werden, was seinerseits eine Tachykardie auslösen kann.
Durch Schnellgangreizung des Herzens mit einer gleichförmigen Rate
wird die Wahrscheinlichkeit für
das Auftreten von ektopischen Pulsen reduziert, und die Refraktärperioden
in dem Herzgewebe werden gleichmäßig unperiodisch
gemacht. Auf diese Weise wird die Unschärfe der Refraktärperioden
reduziert, und Tachykardien, die dadurch rausgelöst werden, werden im wesentlichen
vermieden. Wenn trotzdem eine Tachykardie auftritt, hilft eine Schnellgangreizung
mit einer Rate, die schneller als die Tachykardie ist, dabei, die
ektopischen Pulse zu eliminieren, und sie reduziert die Refraktärperiodendispersion
und hilft damit, die Tachykardie zu verändern.
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Es
ist daher bei Patienten, die zu Tachykardien neigen, erwünscht, sicherzustellen,
dass die meisten Schläge
des Herzens stimulierte Schläge
sind, da jegliche nicht-stimulierte Schläge ektopische Schläge sein können. Ein
hoher Prozentsatz an stimulierten Schlägen kann einfach dadurch erreicht
werden, dass eine hohe Schnellgangreizungsrate verwirklicht wird.
Eine hohe Schnellgangreizungsrate hat jedoch ebenfalls Nachteile.
Beispielsweise kann eine hohe Schnellgangreizungsrate für den Patienten
unangenehm sein, insbesondere dann, wenn die künstlich induzierte Herzrate
relativ hoch ist im Vergleich zu der Herzrate, die sonst normalerweise
auftreten würde.
Eine hohe Herzrate kann auch eine mögliche Beschädigung des
Herzens verursachen oder kann noch schlimmere Dysrhythmien triggern,
beispielsweise eine ventrikuläre
Fibrillation.
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Eine
hohe Schnellgangreizungsrate kann besonders problematisch bei Patienten
sein, die unter Herzversagen leiden, insbesondere dann, wenn das
Herzversagen auf einer beeinträchtigten
diastolischen Funktion beruht. Eine hohe Schnellgangreizungsrate
kann tatsächlich
das Herzversagen bei diesen Patienten verschlimmern. Eine hohe Schnellgangreizungsrate
kann auch ein Problem bei Patienten mit einer Erkrankung der Koronararterie
sein, weil eine Erhöhung
der Herzrate die diastolische Zeit verkürzt und die Perfusion verkürzt und
damit die Ischämie
intensiviert.
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Die
Notwendigkeit, Schnellgangreizungspulse anzulegen, bewirkt auch,
dass die Stromversorgung der implantierbaren Herzstimulationsvorrichtung
erschöpft
wird, was möglicherweise
einen häufigen,
chirurgischen Ersatz der Stromversorgung erforderlich macht. Typischerweise
liegt die Stromversorgung in der implantierbaren Herzstimulationsvorrichtung
und dies erfordert daher einen chirurgischen Austausch der Herzstimulationsvorrichtung.
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Probleme,
die mit Schnellgangreizung verbunden sind, sind besonders schwerwiegend
bei gewissen aggressiven Schnellgangreizungstechniken, die eine
Erhöhung
in der Schrittmacherrate auf der Basis einer Detektion eines einzigen,
intrinsischen Herzschlages auslösen.
Bei solchen Techniken wird eine signifikante Erhöhung der Schrittmacherrate
durch die Detektion eines einzigen, intrinsischen Herzschlages ausgelöst, um sofort
auf das Auftreten einer Tachykardie mit hoher Rate zu antworten,
beispielsweise eine SVT. Als Resultat kann selbst in solchen Umständen, wo
eine Tachykardie mit hoher Rate nicht aufgetreten ist, die Detektion
eines einzigen, intrinsischen Herzschlages eine signifikante Erhöhung in
der Schnellgangreizungsrate bewirken, die nur graduell reduziert
werden kann. Wenn ein zweiter intrinsischer Herzschlag detektiert
wird, bevor die Schnellgangreizungsrate allmählich auf eine Standard-Schnellgangreizungsrate
reduziert worden ist, tritt noch eine weitere Erhöhung in
der Reizungsrate auf. Wie festgestellt werden kann, kann Vorstehendes
bewirken, dass die Schnellgangreizungsrate sich signifikant, möglicherweise
auf 150 ppm oder mehr, erhöht,
obwohl eine Tachykardie mit hoher Rate nicht aufgetreten ist.
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Folglich
wäre es
erwünscht,
Techniken für
die Schnellgangreizung zur Verfügung
zu stellen, die die mittlere Schnellgangreizungsrate reduzieren,
jedoch dennoch eine genügend
hohe Rate erreichen, um die Wahrscheinlichkeit einer Dysrhythmie
in dem Patienten zu reduzieren oder eine Dysrhythmie zu beenden, wenn
eine solche trotzdem auftritt. Insbesondere wäre es in hohem Maße erwünscht, Schnellgangsreizungstechniken
bereitzustellen, die es ermöglichen,
eine gewisse Prozentzahl von stimulierten Schlägen (beispielsweise 90 % oder
95 %) durch die Herzstimulationsvorrichtung aufrechtzuerhalten,
so dass die Schnellgangreizungsrate auf ein Minimum herabgesetzt
werden kann, während
dennoch sichergestellt ist, dass die meisten Schläge des Herzens
stimulierte Schläge
sind. Auf diesem Zweck sind die Aspekte der vorliegenden Erfindung hauptsächlich gerichtet.
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Die
Erfindung ist eine Vorrichtung, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert
ist.
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Die
indungsgemäße Vorrichtung
kann verwendet werden mit einem Verfahren zur Schnellgangreizung eines
Herzens unter Verwendung einer implantierbaren Herzstimulationsvorrichtung,
wobei eine Erhöhung
in der Schnellgangreizungsrate nur in Antwort auf das Erfassen von
wenigstens zwei intrinsischen Herzschlägen in einer vorgegebenen Untersuchungsperiode
durchgeführt
wird. Anfänglich
wird eine Schnellgangreizungsrate bestimmt, und das Herz wird bei
der Schnellgangreizungsrate gereizt. Intrinsische Herzschläge, die
während
der Schnellgangreizung auftreten, werden detektiert. Wenn wenigstens
zwei intrinsische Herzschläge
in einer vorgegebenen Unersuchungsperiode detektiert werden, wird
die Schnellgangreizungsrate um ein vorgegebenes Rateninkrement erhöht. Wenn
wenigstens zwei intrinsische Herzschläge in einer zweiten, vorgegebenen
Untersuchungsperiode nicht detektiert werden, wird die Schnellgangreizungsrate
mit einer vorgegebenen Rate von Dekrementen herabgesetzt. Indem
die Schnellgangreizungsrate nur in Antwort auf die Detektion von
wenigstens zwei intrinsischen Herzschlägen in der ersten, vorgegebenen
Untersuchungsperiode erhöht wird,
wird eine zunehmend höhere
Herzrate vermieden, wie sie sonst auftreten könnte, wenn eine Erhöhung der
Schnellgangreizungsrate auf der Erfassung von nur einem einzigen,
intrinsischen Herzschlag beruhen würden.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
erstreckt sich die erste, vorgegebene Untersuchungsperiode während einer
Anzahl X von Herzzyklen nach der Erfassung eines ersten, intrinsischen
Herzschlages, wobei X im Bereich von acht bis vierzig Zyklen liegt.
Die zweite, vorgegebene Untersuchungsperiode Z liegt ebenfalls im
Bereich von acht bis vierzig Herzzyklen. Wenn nach der Erfassung
eines ersten, intrinsischen Herzschlages ein zweiter Herzschlag
innerhalb von X-Herzzyklen detektiert wird, wird die Schnellgangreizungsrate
um Y ppm erhöht,
wobei Y gleich fünf,
zehn, fünfzehn,
zwanzig oder fünfundzwanzig
ist. Wenn Z-Herzzyklen ohne Erhöhung
der Rate auftreten, wird die Rate um einen Betrag von W ppm pro
Herzzyklus herabgesetzt, wobei W gleich eins, zwei, drei, vier oder
fünf ist.
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In
einem zweiten Ausführungsbeispiel
beträgt
die erste, vorgegebene Untersuchungsperiode N aufeinanderfolgende
Herzzyklen, wobei N beispielsweise gleich zehn ist. Wenn wenigstens
zwei intrinsische Herzschläge
innerhalb eines Satzes von N-aufeinanderfolgenden Herzzyklen auftreten,
wird somit die Schnellgangreizungsrate erhöht. Andernfalls wird die Schnellgangreizungsrate
herabgesetzt. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist es leicht,
einen minimalen Prozentsatz von stimulierten Schlägen zu programmieren.
Beispielsweise wird, um wenigstens ein Minimum von 90 % stimulierten
Schlägen
zu erreichen, N auf zehn eingestellt. Wenn weniger als 90 % der
Schläge
stimulierte Schläge
sind (d.h., dass wenigstens zwei Schläge aus zehn Schlägen intrinsische
Schläge
sind), wird die Schnellgangreizungsrate erhöht; andernfalls wird sie herabgesetzt.
Dies liefert eine Rückkopplungsschleife,
die die Reizungswarte bei einer Rate hält, die ausreicht, um im Mittel
etwa 90 % stimulierte Schläge
zu liefern.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
kann die Herzstimulationsvorrichtung die Schnellgangreizung periodisch
aussetzen, um die Erfassung von drei aufeinanderfolgenden, intrinsischen
Herzschlägen
zu ermöglichen.
Die intrinsische Herzrate wird auf der Basis dieser drei Herzschläge berechnet,
und die Schnellgangreizung wird bei einer Rate wieder aufgenommen,
die der intrinsischen Herzrate entspricht. In einem anderen Ausführungsbeispiel
bestimmt die Herzstimulationsvorrichtung periodisch die intrinsischen,
atrialen Raten und vergleicht die atriale Rate mit der gegenwärtigen Schnellgangreizungsrate.
Wenn die Differenz zwischen der atrialen Rate und der Schnellgangreizungsrate
einen vorgegeben Schwellenwert übersteigt,
stellt die Herzstimulationsvorrichtung die Schnellgangreizungsrate
so ein, dass sie gleich der atrialen Rate ist. Ansonsten fährt die
Herzstimulationsvorrichtung fort, mit der gegenwärtigen Schnellgangreizungsrate
zu stimulieren.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann verwendet werden mit einem Verfahren zum adaptiven Verändern der
Schnellgangreizungscharakteristiken, um ein vorgegebenes Maß an Schrittmachersteuerung
zu erreichen. Schnellgangreizungspulse werden an das Herz entsprechend
programmierten Werten angelegt, die die Schnellgangreizungscharakteristiken
definieren. Ein tatsächliches
Maß an
Stimulation, das aus den Schnellgangreizungspulsen resultiert, wird
festgestellt. Die programmierten Werte werden dann auf der Basis des
Maßes
der Reizung variiert, die sich aus den Schnellgangreizungspulsen
ergibt.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird die Schnellgangreizung dadurch durchgeführt, dass periodisch
eine intrinsische, atriale Rate bestimmt wird, und dass dann das
Herz mit einer Rate stimuliert wird, die gleich der intrinsischen
Rate plus einen zusätzlichen
Schnellgangreizungsbetrag ist. Der Schnellgangreizungsbetrag wird
danach wahlweise erhöht
oder herabgesetzt, um das tatsächliche
Maß an
Stimulation bei etwa 95 % stimulierten Schlägen zu halten. Zu diesem Zweck
kann der Schnellgangreizungsbetrag, der anfänglich auf fünf Schläge pro Minute
oberhalb der intrinsischen Herzrate eingestellt sein kann, inkrementell
erhöht
oder erniedrigt werden, um die Prozentzahl der stimulierten Schläge bei einer
Zielrate von etwa 95 % zu halten.
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In
einem zweiten Ausführungsbeispiel
wird die Schnellgangreizung entsprechend einer dynamischen, atrialen
Schnellgangtechnik durchgeführt,
die so arbeitet, dass eine Stimulationszykluslänge periodisch erhöht wird
(d.h. dass die Schrittmacherrate herabgesetzt wird, um die Erfassung
von intrinsischen, stimulierten Pulsen zu gestatten. Die Stimulationszykluslänge wird
automatisch bei jeweils NMAX-Herzzyklen um einen
vorgegebenen Betrag ausgedehnt. Anfänglich kann NMAX beispielsweise
zehn Zyklen lang sein. Gemäß der Erfindung
wird der Wert für
NMAX periodisch erhöht oder herabgesetzt entsprechend
dem tatsächlichen
Maß an
Stimulation, um das tatsächliche
Maß der
Stimulation bei etwa 95 % stimulierten Schlägen zu halten. Folglich werden
mögliche
Nachteile, die mit einer Erhöhung
der Schnellgangreizungsrate in Antwort auf die Erfassung von nur
einem einzigen, intrinsischen Schlag verbunden sind, im wesentlichen
vermieden, und die mittlere Schnellgangreizungsrate wird vernünftig niedrig
gehalten. Andere programmierbare Werte, die den dynamischen, atrialen
Schnellgangalgorithmus definieren, können ebenfalls adaptiv entsprechend
dem tatsächlichen Maß an Reizung
variiert werden.
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Folglich
werden in einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung die Schnellgangreizungscharakteristiken adaptiv variiert,
um die mittlere Schnellgangreizungsrate zu reduzieren während gleichzeitig
der Zielprozentsatz der stimulierten Schläge im Mittel beibehalten wird.
Das Maß des
Risikos oder der Unbequemlichkeit für den Patienten, das aus der
Schnellgangreizung resultiert, wird dadurch auf ein Minimum herabgesetzt,
und die Lebensdauer der Stromversorgung der implantierbaren, medizinischen
Vorrichtung wird erhöht,
während gleichzeitig
eine genügend
hohe Prozentzahl an stimulierten Schlägen erzielt wird, um das Risiko
zu reduzieren, dass eine natürliche
auftretende Tachyarrhythmie in dem Patienten vorkommt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann verwendet werden in einem Verfahren zur Steuerung der Schnellgangreizung
eines Patientenherzens unter Verwendung einer implantierbaren Herzstimulationsvorrichtung,
die mit dem Herzen verbunden ist, wobei das Verfahren die Schritte
aufweist:
Bestimmung einer Schnellgangreizungsrate;
Schnellgangreizung
des Herzens bei der Schnellgangreizungsrate;
Detektion intrinsischer
Herzschläge,
die während
der der Schnellgangreizung auftreten; und,
wenn wenigstens
zwei intrinsische Herzschläge
in einer ersten, vorgegebenen Messperiode festgestellt werden, Erhöhen der
Schnellgangreizungsrate um ein vorgegebenes Rateninkrement; und,
wenn wenigstens-zwei intrinsische Herzschläge nicht innerhalb einer zweiten
vorgegebenen Messperiode festgestellt werden, Vermindern der Schnellgangreizungsrate
um ein vorgegebenes Ratendekrement.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann verwendet werden mit einem Verfahren zur Steuerung der Schnellgangreizung
eines Patientenherzens unter Verwendung einer implantierbaren Herzstimulationsvorrichtung,
die mit dem Herzen verbunden ist, wobei das Verfahren die Schritte
aufweist: Bestimmung einer Schnellgangreizungsrate;
Schnellgangreizung
des Herzens bei der Schnellgangreizungsrate;
Detektion von
intrinsischen Herzschlägen,
die während
der Schnellgangreizung auftreten; und, wenn wenigstens zwei intrinsische
Herzschläge
in der ersten vorgegebenen Messperiode erfasst werden, Erhöhen der Schnellgangreizungsrate
um ein vorgegebenes Rateninkrement; und,
wenn keine intrinsischen
Herzschläge
in einer zweiten, vorgegeben Messperiode erfasst werden, Herabsetzen der
Schnellgangratenreizung um ein vorgegebenes Ratendekrement.
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Vorzugsweise
erstreckt sich die erste, vorgegebene Messperiode über eine
erste, vorgegebene Anzahl von Schnellgangreizungszyklen, und vorzugsweise
beginnt die erste vorgegebene Messperiode mit einem ersten, detektierten,
intrinsischen Schlag, und vorzugsweise liegt die erste, vorgegebene
Messperiode zwischen 8 und 40 Zyklen, inklusive und/oder die erste
vorgegebene Messperiode beginnt mit einem ersten stimulierten Schlag,
und vorzugsweise beträgt
die erste, vorgegebene Messperiode 10 Zyklen.
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Vorzugsweise
beginnt die zweite vorgegebene Messperiode nach einer Erhöhung der
Schnellgangreizungsrate, und vorzugsweise liegt die zweite vorgegebene
Messperiode zwischen 8 und 40 Zyklen inklusive.
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Vorzugsweise
wird das vorgegebene Rateninkrement ausgewählt aus der Gruppe umfassend
5, 10, 15, 20 und 25 ppm und/oder das vorgegebene Ratendekrement
wird ausgewählt
aus der Gruppe umfassend 1, 2, 3, 4 und 5 ppm.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt der Bestimmung der Schnellgangreizungsrate die
folgenden Schritte:
Bestimmung einer Sinusrate; und
Einstellung
der Schnellgangreizungsrate auf der Art, dass sie gleich der Sinusrate
ist, und
vorzugsweise der Schritt der Bestimmung der Sinusrate
die Schritte aufweist;
Detektion von wenigstens drei aufeinanderfolgenden
Sinus-P-Wellen;
Bestimmen eines gemittelten Intervalls zwischen
den P-Wellen; und
Errechnung der Sinusrate basierend auf dem
mittleren Intervall und/oder ferner umfassend den Schritt, die Schnellgangreizungsrate
periodisch erneut zu bestimmen durch:
Aussetzen der Schnellgangreizung;
Erfassen
von wenigstens drei aufeinanderfolgenden P-Wellen, während die.
Schnellgangreizung aufgehoben ist;
Erfassen einer auf den neuesten
Stand gebrachten Sinusrate basierend auf den wenigstens drei aufeinanderfolgenden
P-Wellen; und
Einstellen der Schnellgangreizungsrate basierend
auf der auf den neuesten Stand gebrachten Sinusrate.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt der Bestimmung der Schnellgangreizungsrate die
folgenden Schritte:
Bestimmen einer atrialen Rate; und
Einstellen
der Schnellgangreizungsrate derart, dass er gleich der atrialen
Rate ist, und vorzugsweise umfassend weiterhin die Schritte:
periodisches
Bestimmen einer auf den neuesten Stand gebrachten atrialen Rate;
Vergleichen
der auf den neuesten Stand gebrachten atrialen Rate mit einer gegenwärtigen Schnellgangreizungsrate;
und,
wenn die auf den neuesten Stand gebrachte, atriale Rate
die gegenwärtige
Schnellgangreizungsrate um einen vorgegebenen Betrag übersteigt,
erneutes Einstellen der Schnellgangreizungsrate so, dass sie gleich
der auf dem neuesten Stand gebrachten atrialen Rate ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist verwendbar mit einem Verfahren zur Steuerung der Schnellgangreizung
eines Herzens unter Verwendung einer implantierbaren Herzstimulationsvorrichtung,
die mit dem Herzen verbunden ist, wobei das Verfahren folgende Schritte
aufweist:
Programmierung von Steuerwerten, die die Schnellgangreizungscharakteristiken
spezifizieren; Anwendung von Schnellgangreizungspulsen auf das Herz
entsprechend den Steuerwerten;
Bestimmung eines gegenwärtigen Maßes an Reizung,
die aus den Schnellgangreizungspulsen resultiert; und
Variieren
der Steuerwerte basierend auf dem Maße der Reizung, die aus den
Schnellgangreizungspulsen resultiert.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt der Programmierung der Steuerwerte, die die
Schnellgangreizungscharakteristiken spezifizieren, den Schritt der
Auswahl eines Parameters aus der Gruppe umfassend: eine Schnellgangreizungsrate,
eine Schnellgangreizungszykluslänge,
eine Anzahl von Stimulationspulsen, die vor einer Verlängerung
der Stimulationszykluslänge
angewendet werden sollen, eine Zeitspanne vor einer Verlängerung
der Stimulationszykluslänge,
eine Anzahl von nichtbildlich stimulierten Schlägen, die vor einer Verlängerung
der Stimulationszykluslänge
detektiert werden, eine Größe des Rateninkrements, eine
Größe des Ratendekrements,
eine Messfensterdauer, eine Schrittmacher-Basisrate und eine vom
Sensor modulierte Basisrate.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt der Bestimmung des tatsächlichen Maßes an Reizung, die aus den Schnellreizungspulsen
resultiert, folgende Schritte auf:
Bestimmung einer Anzahl
von stimulierten Pulsen, die während
einer Periode der Schnellgangreizung auftreten;
Bestimmung
einer Anzahl von nicht-stimulierten Schlägen, die während der Dauer der Schnellgangreizung auftreten;
und
Berechnen des tatsächlichen
Maßes
der Reizung basierend auf einem Vergleich der Anzahl der stimulierten Schläge und der
Anzahl der nicht-stimulierten Schläge, die während einer Periode der Schnellgangreizung
auftreten, und vorzugsweise den Schritt der Berechnung des tatsächlichen
Maßes
an Reizung basierend auf dem Vergleich der Anzahl der stimulierten
Schläge
und der Anzahl der nichtstimulierten Schläge den Schritt der Bestimmung
eines Prozentsatzes von stimulierten Schlägen aus der Gesamtzahl der
stimulierten Schläge
und der nicht-stimulierten Schläge.
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Vorzugsweise
weist der Schritt des Variierens der Steuerwerte basierend auf dem
tatsächlichen
Maße der
Reizung die folgenden Schritte auf:
Eingeben eines Zielwertes,
der ein Zielmaß an
Reizung darstellt;
Vergleichen des tatsächlichen Maßes an Reizung mit dem Zielmaß der Reizung;
und
Einstellen der Schnellgangreizungswerte, um ggf. eine Differenz
zwischen dem tatsächlichen
Maß
der
Reizung und dem Zielmaß der
Reizung zu reduzieren, und vorzugsweise umfassen die Steuerwerte,
die die Schnellgangreizungcharakteristiken repräsentieren, eine Stimulationszykluslänge und
eine Anzahl von Stimulationspulsen, die vor einer Verlängerung
der Stimulationszykluslänge
angewendet werden; und wobei
der Schritt der Anwendung der
Schnellgangreizungspulse an das Herz entsprechend der Steuerwerte
die folgenden Schritte erfasst:
Zählen einer Anzahl von Stimulationspulsen;
und
Erhöhen
der Stimulationszykluslänge,
wenn ein Zählerstand
der Anzahl der Stimulationspulse einen Parameter übersteigt,
der für
die Anzahl der Stimulationspulse repräsentativ ist, die vor einer
Verlängerung
der Stimulationszykluslänge
angewendet werden, und vorzugsweise umfasst der Schritt der Variierung
der Steuerwerte folgende Schritte:
Erhöhen der Anzahl der Stimulationsgröße, die
vor einer Verlängerung
einer Stimulationspulslänge
angewendet werden, wenn das tatsächliche
Maß an
Reizung geringer ist als das Zielmaß der Reizung, und
Herabsetzen
der Anzahl der Stimulationspulse, die vor einer Verlängerung
der Stimulationszykluslänge
angewendet werden, wenn das tatsächliche
Maß der
Reizung größer ist
als das Zielmaß der
Reizung.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist des Weiteren ein System zum Steuern der Schnellgangreizung
eines Herzens unter Verwendung einer implantierbaren Herzstimulationsvorrichtung
vorgesehen, die mit dem Herzen verbunden ist, wobei das System umfasst:
einen
Empfänger
zum Empfangen programmierter Werte, die die Schnellgangreizungscharakteristiken
spezifizieren;
einen Pulsgenerator, der Schnellgangreizungspulse
zur Anwendung auf das Herz in Übereinstimmung
mit den Werten erzeugt;
eine Bestimmungseinheit, die ein tatsächliches
Maß der
Reizung bestimmt, die aus den Schnellgangreizungspulsen resultieren;
und
eine Einstelleinheit, die die Werte variiert, die die Schnellgangreizungscharakteristiken
spezifizieren, auf der Basis des Maßes der Reizung, die aus den
Schnellgangreizungspulsen resultiert. Vorrichtungs-Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nun geliefert. Die Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nun beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
in denen:
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1 ein
schematisches Diagramm ist, das einen Schrittmacher zeigt, der intern
gemäß der Erfindung konfiguriert
ist und der mit einem Patientenherzen verbunden ist;
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2 ein
Zeitdiagramm ist, das stimulierte Schläge und nicht-stimulierte Schläge in dem
Herz von 1 zeigt;
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3 ein
Flussdiagramm ist, das ein Schnellgangreizungsverfahren zeigt, in
dem eine Schnellgangreizungsrate nur dann erhöht wird, wenn wenigstens zwei
intrinsische Ereignisse innerhalb von X-Herzzyklen voneinander entfernt
erfasst werden;
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4 ein
Flussdiagramm ist, das ein Schnellgangreizungsverfahren zeigt, bei
dem eine Schnellgangreizungsrate nur dann erhöht wird, wenn wenigstens zwei
intrinsische Herzschläge
innerhalb eines Blocks von N-aufeinanderfolgenden Herzzyklen erfasst
werden;
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5 ein
Flussdiagramm ist, das ein Verfahren zeigt, um programmierbare Werfe,
die Schnellgangreizungscharakteristiken definieren, adaptiv zu ändern, um
einen Zielwert der Reizung beizubehalten;
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6 ein
Flussdiagramm des Verfahrens von 5 ist, das
konfiguriert ist, um eine Schnellgangreizungsrate adaptiv zu ändern; und
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7 ein
Flussdiagramm ist, das ein Verfahren zeigt, um die automatischen
Stimulationszykluslängen adaptiv
zu ändern,
um einen Zielwert der Reizung beizubehalten.
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Kurz
gesagt, bezieht sich die Erfindung auf Techniken zur Steuerung der
Schnellgangreizung, um einen Zielwert der Reizung zu erreichen und
beizubehalten. Diese Techniken werden als erstes unter Bezugnahme
auf die 1 bis 4 beschrieben,
in denen eine Schnellgangreizungsrate nur in Antwort auf die Erfassung
von wenigstens zwei intrinsischen Herzschlägen innerhalb einer vorgegebenen
Anzahl von Herzzyklen erhöht
wird. Dann werden Techniken der Erfindung unter Bezugnahme auf die 5 bis 7 beschrieben, bei
denen programmierbare Werte, die Schnellgangreizungscharakteristiken
spezifizieren, adaptiv geändert werden,
um eine Zielprozentzahl von stimulierten Schlägen beizubehalten.
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1 zeigt
eine implantierbare Herzstimulationsvorrichtung 10 (beispielsweise
einen Schrittmacher), die mit einem Patientenherzen 12 über eine
ventrikuläre
Leitung 14 und eine atriale Leitung 16 gekoppelt
ist. Die ventrikuläre
Leitung 14 umfasst eine Elektrode 18, die in dem
rechten Ventrikel 20 des Herzens 12 positioniert
ist, und eine atriale Leitung 16 umfasst eine Elektrode 22,
die in dem rechten Atrium 24 des Herzens 12 (vorzugsweise
unter Verwendung einer einschraubbaren, aktiven Fixierungsleitung)
positioniert ist. Verschiedene interne Komponenten des Schrittmachers
arbeiten, um die elektrische Aktivität des Herzens 12,
beispielsweise die Anwesenheit von P-Wellen und R-Wellen, unter
Verwendung von Elektroden 18 und 22 abzutasten
und um das Herz wahlweise in Antwort auf Ereignisse, die in dem
Herzen 12 abgetastet werden, durch Zufuhr von elektrischen
Stimulationspulsen an das Herz 12 unter Verwendung der
Elektroden 18 und 22 zu stimulieren. Neben anderen
Funktionen arbeitet der Schrittmacher, um das Herz entsprechend
den Techniken, die unten beschrieben werden, einer Schnellgangreizung
zu unterziehen, um das Auftreten von Tachykardien zu verhindern
oder um, wenn Tachykardien trotzdem auftreten, die Tachykardien
zu beenden.
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2 zeigt
eine Sequenz von Stimulationspulsen 102, die durch die
Herzstimulationsvorrichtung 10 von 1 angewendet
werden. Jeder elektrische Stimulationspuls triggert eine dadurch
hervorgerufene Antwort 104, die einen künstlich hervorgerufenen Herzschlag
darstellt. Die Pulse 102 werden mit einer konstanten Stimulationsrate
angewendet und sind daher durch eine konstante Stimulationszykluslänge voneinander
getrennt. 2 zeigt auch einen einzigen,
nicht-stimulierten Schlag 106, dem kein Stimulationspuls 102 vorangeht.
Der nicht-stimulierte Schlag 106 kann beispielsweise ein
ektopischer Schlag sein, der durch ein natürlich auftretendes, elektrisches
Signal verursacht wird, das in dem Herzen von einer Stelle außerhalb
des Sinusnoden erzeugt wurde, von dem normale Sinusrhythmus-Herzschläge natürlich erzeugt
werden. Wie oben diskutiert wurde, hat es sich herausgestellt, dass
ektopische Schläge
gelegentlich Tachyarrhythmien triggern, und folglich ist es verwünscht, die
Anzahl der ektopischen Schläge
zu minimieren. Entsprechend führt
die Herzstimulationsvorrichtung 10 von 1 einen
Schnellgangreizungsalgorithmus durch, der dazu vorgesehen ist, Schnellgangreizungspulse 102 mit
einer genügend
hohen Rate zu erzeugen, um die Anzahl der nicht-stimulierten Schläge 106 ohne
die Auslösung
einer unnötig
hohen Herzrate auf ein Minimum herabzusetzen. Zu diesem Zweck bestimmt
die Herzstimulationsvorrichtung 10 das tatsächliche
Maß an
Reizung, das aus Schnellgangreizungspulsen resultiert, und modifiziert
adaptiv die Schnellgangreizungsrate, um das tatsächliche Maß der Reizung in etwa bei dem
Zielmaß der
Reizung zu halten, bei dem etwa 95 % der gesamten Schläge stimulierte
Schläge
sind.
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3 zeigt
eine Technik zur Schnellgangreizung eines Herzens, bei der die Schnellgangreizungsrate nur
in Antwort auf die Detektion von wenigstens zwei intrinsischen P-Wellen
erhöht
wird, die innerhalb von X-Herzzyklen nacheinander auftreten, wobei
X typischerweise zwischen acht und vierzig Herzzyklen liegt. Kurz
gesagt, wird die Technik wie folgt zusammengefasst:
- 1. Identifiziere eine P-Welle.
- 2. Wenn eine andere P-Welle innerhalb von X-Herzzyklen auftritt,
erhöhe
die Stimulationsrate um Y bpm.
a) X ist vorzugsweise von etwa
8 bis 40 Herzzyklen programmierbar.
b) Y ist die programmierbare
Ratenerhöhung
und ist vorzugsweise auf 5, 10, 15, 20 oder 25 ppm programmierbar.
- 3. Wenn Z-Herzzyklen ohne eine Erhöhung der Stimulationsrate auftreten,
dann erniedrige die Stimulationsrate um W ppm.
a) Z ist die
Verweilzeit, bevor die Stimulationsrate herabgesetzt wird, und sie
ist vorzugsweise programmierbar von 8 bis 40 Herzzyklen.
b)
W ist vorzugsweise auf 1, 2, 3, 4 oder 5 ppm/Herzzyklen programmierbar.
-
Zusätzlich setzt
die Herzstimulationsvorrichtung 10 periodisch die Stimulation
aus, um die Detektion von drei aufeinanderfolgenden P-Wellen zu
gestatten. Zu diesem Zeitpunkt wird die Sinusrate auf der Basis der
detektierten P-Wellen berechnet, und die Schnellgangratenreizung
wird zurückgesetzt,
so dass sie gleich der Sinusrate ist.
-
Diese
Technik wird nun vollständiger
unter Bezugnahme auf 3 erläutert. Anfänglich wird bei dem Schritt 200 die
intrinsische Sinusrate durch die Detektion von drei aufeinanderfolgenden
P-Wellen detektiert. An dem Schritt 204 wird die gegenwärtige Schnellgangreizungsrate
so eingestellt, dass sie gleich der detektierten Sinusrate ist.
An dem Schritt 206 beginnt die Herzstimulationsvorrichtung 10,
die Zahl der stimulierten Zyklen (IRest),
seitdem die Schnellgangreizungsrate basierend auf der intrinsischen
Sinusrate eingestellt wurde. Dieser Zählerstand der stimulierten
Zyklen wird dann mit einem Raten-Neukalibrierungswert
in dem Schritt 218, der unten beschrieben wird) verglichen,
und, wenn er den Neukalibrierungswert übersteigt, wird der Schritt 200 wiederholt,
um eine neue intrinsische Sinusrate zu detektieren, um die Schnellgangreizungsrate erneut
einzustellen.
-
An
dem Schritt 208 werden die Atrien des Herzens mit der gegenwärtigen Schnellgangreizungsrate stimuliert.
An dem Schritt 210 wird die Zahl der Zyklen (ICYCLES)
seit dem Beginn der Stimulation mit der gegenwärtigen Rate gezählt. Es
ist zu beachten, dass IRESET und ICYCLES anfänglich einander gleich sind,
Wie noch beschrieben wird, divergieren jedoch die Werte typischerweise
voneinander mit der weiteren Ausführung der Verfahrensschritte.
ICYCLES wird sodann in dem Schritt 214 (der
unten beschrieben wird) mit einem Ratenrückholungswert Z verglichen,
und, wenn ICYCLES Z übersteigt, wird die Schnellgangreizungsrate
herabgesetzt.
-
An
dem Schritt 212 detektiert die Herzstimulationsvorrichtung 10 jeglicher
intrinsischer P-Wellen. Wenn eine P-Welle nicht detektiert wird,
geht die Verarbeitung zu dem Schritt 214 weiter, indem
der Zäh lerstand
der stimulierten Zyklen seit dem Beginn der Stimulation mit der
gegenwärtigen
Rate (ICYCLES) mit dem Ratenrückholungswert
(Z) verglichen. Wenn ICYCLES Z übersteigt,
wird der Schritt 216 ausgeführt, bei dem die gegenwärtige Schnellgangreizungsrate
um den Stimulationsdekrementbetrag W herabgesetzt wird, der vorzugsweise
auf 1, 2, 3, 4 oder 5 ppm voreingestellt ist. Die Verarbeitung kehrt
dann zu dem Schritt 206 zurück, um die Stimulation mit
der neu reduzierten Schnellgangreizungsrate fortzusetzen. Wenn wenigstens
ICYCLES von Stimulation vor der Detektion
einer einzigen, intrinsischen P-Welle auftreten, wird daher die
gegenwärtige Schnellgangreizungsrate
reduziert, um eine Rate für
die Erholung bereitzustellen. Wenn eine dem Schritt 214 ICYCLES Z nicht übersteigt, wird dann der Schritt 218 ausgeführt, bei
dem die Herzstimulationsvorrichtung 10 bestimmt, ob der
Zählerstand
der stimulierten Zyklen, seit die gegenwärtige Rate ursprünglich eingestellt
wurde (IRESET), einen Ratenneukalibrierungswert
(NRECALIBRATION) übersteigt. Wenn IRESET NRECALIBRATION übersteigt, wird der Schritt 200 erneut
ausgeführt,
bei dem eine neue Sinusrate detektiert und die Schnellgangreizungsrate
auf die neue Sinusrate erneut eingestellt wird. Dies stellt sicher,
dass die Schnellgangreizungsrate nicht signifikant unterschiedlich
von der Sinusrate während
einer längeren
Zeitperiode bleibt. Wenn an dem Schritt 218 IRESET NRECALIBRATION nicht übersteigt, kehrt die Verarbeitung
zu dem Schritt 206 zum Zwecke zusätzlicher Stimulation mit der
gegenwärtigen
Schnellgangreizungsrate zurück.
-
Was
soweit beschrieben worden ist unter Bezugnahme auf 3 sind
Umstände,
bei denen keine intrinsischen P-Wellen detektiert werden. Schritte,
die in Antwort auf die Detektion von P-Wellen durchgeführt werden,
werden nun beschrieben. Insbesondere wird, wenn an dem Schritt 212 eine
intrinsische P-Welle
detektiert wird, der Schritt 220 ausgeführt, bei dem festgestellt wird,
ob bereits mit dem Zählen
der Anzahl der Schnellgangreizungszyklen seit der Detektion der
letzten, detektierten P-Welle begonnen wurde. Während der ersten Ausführung des
Schrittes 220 nach der Detektion der ersten P-Welle hat
die Zählung
noch nicht begonnen, und folglich wird die Verarbeitung zu dem Schritt 222 weiter,
bei dem die Herzstimulationsvorrichtung 10 beginnt, die
Anzahl der Schnellgangreizungszyklen seit der letzten, detektierten
P-Welle (IP-WAVE) zu zählen. Die Verarbeitung geht
dann zu dem Schritt 206 zum Zwecke der weiteren Stimulation
mit der gegenwärtigen Schnellgangreizungsrate
zurück,
während
IP-WAVE (zusammen mit IRESET und
ICYCLES) mit jedem zusätzlichen Stimulationszyklus
inkrementartig erhöht
wird.
-
Wenn
eine weitere P-Welle an dem Schritt 212 detektiert wird,
geht die Ausführung
durch den Schritt 220 zu dem Schritt 224 weiter,
bei dem IP-WAVE mit einem Stimulationszyklus-Inkrementwert
(X) verglichen wird. Wenn IP-WAVE kleiner
als X ist, was anzeigt, dass wenigstens zwei detektierte, intrinsische
P-Wellen nacheinander
innerhalb der X- Herzzyklen liegen, wird dann der Schritt 226 ausgeführt, bei
dem die gegenwärtige Schnellgangreizungsrate
um einen vorgegebenen Stimulationsinkrementwert (Y) erhöht wird,
der auf beispielsweise 5, 10, 15, 20 oder 25 ppm eingestellt ist.
Wenn jedoch an dem Schritt 224 gefunden wurde, dass IP-WAVE größer ist
als X, was bedeutet, dass wenigstens zwei detektierte, intrinsische
P-Wellen um mehr
als X-Zyklen auseinander lagen, wird die Schnellgangreizungsrate
nicht sofort erhöht.
-
Stattdessen
geht die Verarbeitung zu dem Schritt 222 weiter, bei dem
IP-WAVE zurückgesetzt wird, so dass eine
neue Zählung
der Anzahl der Schnellgangreizungszyklen seit der zuletzt detektierten
P-Welle begonnen wird.
-
Folglich
ist 3 ein Flussdiagramm, das eine Technik zum Umsetzen
eines Schnellgangreizungsalgorithmus zeigt, der u.a. Merkmalen (1)
eine Schnellgangreizungsrate erhöht,
wenn zwei P-Wellen innerhalb von X-Herzzyklen nacheinander detektiert
werden, (2) die Schnellgangreizungsrate herabsetzt, wenn eine Erhöhung der
Rate innerhalb von wenigstens Z-Herzzyklen nicht auftritt, und (3)
die Schnellgangreizungsrate erneut so einstellt, dass sie gleich
einer detektierten Sinusrate ist, und zwar nach jeweils einer Zahl
NRECALIBRATION von Herzzyklen unabhängig von
dem Maß,
in dem die Schnellgangreizungsrate in der Zwischenzeit modifiziert worden
ist.
-
4 zeigt
ein Verfahren zur Steuerung der Schnellgangreizung, bei dem eine
Schnellgangreizungsrate nur dann erhöht wird, wenn wenigstens zwei
intrinsische, atriale Schläge
innerhalb eins Blocks von N-aufeinanderfolgenden Herzzyklen detektiert
werden. Die Technik von 4 wird wie folgt zusammengefasst:
- 1. Bei Abschluss eines Blocks von N-Herzzyklen
bestimmt die Herzstimulationsvorrichtung, ob es mehr als eine P-Welle
in dem Block der Herzzyklen gibt. Wenn es mehr als eine P-Welle
gibt, wird die Stimulationsrate um Y ppm erhöht.
- a) Y ist ein programmierbares Rateninkrement, und es ist vorzugsweise
auf 5, 10, 15, 20 oder 25 ppm programmierbar.
- 2. Wenn Z-Herzzyklen auftreten, ohne dass die Stimulationsrate
erhöht
wird, dann wird die Stimulationsrate um W ppm herabgesetzt.
- a) Z ist die Verweilzeit, bevor die Stimulationsrate herabgesetzt
wird und sie ist vorzugsweise programmierbar von 8 bis 40 Herzzyklen.
- b) W ist vorzugsweise auf 1, 2, 3, 4 oder 5 ppm programmierbar.
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Zusätzlich setzt
die Herzstimulationsvorrichtung 10 periodisch die Stimulation
aus, um die intrinsische, atriale Rate zu detektieren und um die
intrinsische, atriale Rate mit einer gegenwärtigen Schnellgangreizungsrate
zu vergleichen. Wenn die Differenz zwischen der atrialen Rate und
der Schnellgangreizungsrate einen vorgegebenen Schwellenwert (NTHRESHOLD) übersteigt, wird die Schnellgangreizungsrate
auf die detektierfe, atriale Rate erneut neu eingestellt. Andernfalls
wird die Schnellgangreizung mit der gegenwärtigen Stimulationsrate fortgesetzt.
-
Die
Technik wird nun in größerem Detail
unter Bezugnahme auf 4 beschrieben. Gewisse Schritte von 4 sind ähnlich wie
die in 3, und sie werden folglich nicht erneut im Detail
beschrieben. Bei den Schritten 300 und 302 detektiert
die Herzstimulationsvorrichtung 10 anfänglich die gegenwärtige, intrinsische, atriale
Rate und stellt eine gegenwärtige
Schnellgangreizungsrate basierend auf der detektierten atrialen
Rate ein. Anfänglich
wird die Schnellgangrate so eingestellt, dass sie gleich der detektierten atrialen
Rate ist. Während
der nachfolgenden Wiederholungen der Schritte 300 und 302 wird
die Schnellgangreizungsrate nur dann auf die atriale Rate eingestellt,
wenn die atriale Rate minus der gegenwärtigen Schnellgangreizungsrate NTHRESHOLD übersteigt.
-
An
dem Schritt 304 beginnt die Herzstimulationsvorrichtung
alle stimulierten Zyklen (IRESET) zu zählen, seit
die Schnellgangreizungsrate an dem Schritt 302 eingestellt
worden ist. An dem Schritt 305 stimuliert die Herzstimulationsvorrichtung 10 die
Atrien mit der gegenwärtigen
Schnellgangreizungsrate, während
sie jegliche intrinsischen P-Wellen detektiert. An dem Schritt 306 werden
alle stimulierten Zyklen detektiert und gezählt (ICYCLES)
seit die Stimulation mit der gegenwärtigen Rate begonnen wurde.
An dem Schritt 308 zählt
die Herzstimulationsvorrichtung 10 auch jede Gruppe von
N-aufeinanderfolgenden, stimulierten Zyklen (IN),
wobei N beispielsweise gleich 10 ist. Anfänglich sind die Zählerstände, die
bei den Schritten 302, 306 und 308 ausgelöst wurden,
gleich groß.
Wie jedoch ersichtlich ist, können
diese Zählerstände mit
weiterer Durchführung
der Verfahrensschritte voneinander abweichen.
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An
dem Schritt 310 bestimmt die Herzstimulationsvorrichtung 10 durch Überprüfung von
IN, ob N-Stimulationszyklen
abgelaufen sind. Wenn IN gleich N ist, wird
der Schritt 312 ausgeführt,
bei dem die Herzstimulationsvorrichtung 10 feststellt,
ob wenigstens zwei intrinsische P-Wellen in der Gruppe von N-stimulierten Zyklen
detektiert worden ist. Wenn dies zutrifft, wird die gegenwärtige Schnellgangreizungsrate
an dem Schritt 314 um einen Betrag Y erhöht, wobei
Y beispielsweise gleich 5, 10, 15, 20 oder 25 ppm ist. Danach kehrt
die Verarbeitung zu dem Schritt 304 zwecks zusätzlicher
atrialer Stimulation bei der neuen Stellgangreizungsrate zurück. Wenn
bei dem Schritt 312 wenigstens zwei intrinsische P-Wellen
in der Gruppe der N-Stimulationszyklen nicht detektiert worden sind,
dann wird der Schritt 316 durchgeführt, bei dem der Zählerstand
von N-Stimulationszyklen (IN) so neu eingestellt
wird, dass der nächste
Satz von N-aufeinanderfolgenden
stimulierten Zyklen gezählt
werden kann. Auf diese Weise wird die Schnellgangreizungsrate erhöht, wenn
und nur wenn wenigstens zwei P-Wellen in einer Gruppe von N-aufeinanderfolgenden
Herzzyklen detektiert werden.
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Wenn
an dem Schritt 310 N-stimulierte Zyklen noch nicht abgelaufen
sind (d.h., dass der Zählerstand IN kleiner als N ist), wird der Schritt 318 durchgeführt, bei
dem die Herzstimulationsvorrichtung 10 feststellt, ob der
Zählerstand
der stimulierten Zyklen, seit die Stimulation mit der gegenwärtigen Rate
(IPACED) begonnen hat, einen Erholungswert
(Z) übersteigt.
Wenn dies zutrifft, wird an dem Schritt 320 die Schnellgangreizungsrate um
einen Stimulationsdekrementbetrag W herabgesetzt, wobei W beispielsweise
auf 1, 2, 3, 4 oder 5 ppm voreingestellt ist. Wenn die Schnellgangreizungsrate
nicht als Ergebnis der Detektion von wenigstens zwei P-Wellen in
einem Block von N-Zyklen erhöht
worden ist, wird folglich die Schnellgangreizungsrate herabgesetzt,
um eine Erholung der Rate zu liefern.
-
Wenn
an dem Schritt 318 ICYCLES nicht
größer als
Z ist, dann wird der Schritt 322 ausgeführt, bei dem die Herzstimulationsvorrichtung 10 feststellt,
ob der Zählerstand
der stimulierten Zyklen, seit die gegenwärtige Rate ursprünglich eingestellt
worden ist (IRESET), in dem Schritt 302 eingestellt
worden ist, einen Ratenkalibrierungswert NRECALIBRATION übersteigt.
Wenn dies zutrifft, werden die Schritte 300 und 302 wiederholt,
bei denen die Schnellgangreizung ausgesetzt wird, um die Detektion
der intrinsischen, atrialen Rate zu gestatten, und bei denen die
Schnellgangreizungsrate dann basierend auf der intrinsischen, atrialen
Rate eingestellt wird. Wie oben festgestellt wurde, wird in dem
Schritt 302 eine Bestimmung durchgeführt, ob die Differenz zwischen
der intrinsischen atrialen Rate und der Schnellgangreizungsrate
einen Schwellenwert NTHRESHOLD übersteigt,
und wenn dies zutrifft, wird die Schnellgangreizungsrate nicht erneut
eingestellt, so dass sie gleich der atrialen Rate ist. Wenn eine
dem Schritt 322 IRESET nicht größer ist
als NRECALIBRATION, kehrt die Verarbeitung
lediglich zu dem Schritt 304 zum Zwecke zusätzlicher
Stimulation bei der gegenwärtigen
Schnellgangreizungsrate zurück.
-
4 zeigt
somit eine Schnellgangreizungstechnik, bei der u.a. Merkmalen (1)
eine Schnellgangreizungsrate nur dann erhöht wird, wenn wenigstens zwei
P-Wellen in einem Block von N-aufeinanderfolgenden Herzzyklen
detektiert werden, (2) die Schnellgangreizungsrate herabgesetzt
wird, wenn die Schnellgangreizungsrate innerhalb von Z-aufeinanderfolgenden
Herzzyklen nicht erhöht
worden ist, und (3) die Schnellgangreizungsrate periodisch auf eine
intrinsische, atriale Rate neu eingestellt wird, wenn die Differenz
zwischen der atrialen Rate und der gegenwärtigen Schnellgangreizungsrate
einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigt. Indem die Schnellgangreizungsrate
nur in Antwort auf die Detektion von wenigstens zwei P-Wellen innerhalb
eines Blocks von N-aufeinanderfolgenden Herzzyklen erhöht wird,
können
exzessiv aggressive Erhöhung
der Schnellgangreizungsrate vermieden werden. Durch geeignete Wahl
von N kann zusätzlich
im Mittel ein minimaler Prozentsatz von stimulierten Zyklen erreicht
werden. Indem N gleich zehn eingestellt wird, kann beispielsweise
ein mittlerer Prozentsatz von stimulierten Zyklen bei etwa 90 %
gehalten werden. Wenn mehr als 10 % der Herzzyklen intrinsische
Zyklen sind, dann wird die Schnellgangreizungsrate erhöht. Andernfalls wird
die Schnellgangreizungsrate periodisch herabgesetzt. Folglich wird
ein Mittel von 90 % aufrechterhalten.
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Unter
Bezugnahme auf 5 werden Techniken zum adaptiven Ändern von
Schnellgangreizungscharakteristiken zusammengefasst. Anfänglich wird
eine am Schritt 400 eine bestimmte Schnellgangreizungstechnik
oder ein bestimmter Algorithmus durch die Herzstimulationsvorrichtung
ausgewählt.
Dann werden an dem Schritt 401 programmierbare Werfe, beispielsweise
Steuerwerte, zur Kontrolle des Betriebs des Algorithmus von einem
Speicher 402 eingegeben. (Wenn die implantierbare Herzstimulationsvorrichtung 10 in
der Lage ist, nur eine einzige Schnellgangreizungstechnik durchzuführen, ist
Schritt 400 nicht notwendig.) Je nach der Schnellgangreizungstechnik
können
die programmierbaren Werfe repräsentativ
sein für:
eine Schnellgangreizungsrate, einen Schnellgangreizungsspielraum,
eine Stimulationszykluslänge,
eine Anzahl von Stimulationspulsen vor der Verlängerung (Z) der Stimulationszykluslänge, eine
Zeitdauer vor der Verlängerung
der Stimulationszykluslänge,
eine Anzahl von nicht-stimulierten Schlägen vor der Verlängerung
der Stimulationszykluslänge,
ein Rateninkrementwert (Y), ein Ratendekrementwert (W), eine Messfensterdauer
(X), eine Schrittmacher-Basisrate und eine durch Sensor-modulierte
Basisrate.
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An
dem Schritt 403 legt die Herzstimulationsvorrichtung 10 Schnellgangreizungspulse
an das Herz entsprechend den jeweiligen, programmierten Werten an.
Während
die Schnellgangreizung durchgeführt
wird, führt
die Herzstimulationsvorrichtung 10 die Schritte 404–412 aus,
um die programmierbaren Werte so einzustellen, dass jegliche Differenz
zwischen einem tatsächlichen
Maß an
Stimulation und einem Zielmaß an
Stimulation reduziert wird. Insbesondere bestimmt an dem Schritt 402 die
Herzstimulationsvorrichtung 10 das tatsächliche Maß an Stimulation, das sich
aus den Stimulationspulsen ergibt. Das tatsächliche Maß der Stimulation kann durch
einen Prozentsatz stimulierter Schläge (bestimmt als eine Funktion
der Zeit oder als eine Funktion der Herzzyklen) oder durch einen
beliebigen anderen, geeigneten Faktor dargestellt werden. An dem Schritt 406 wird
das Zielmaß der
Stimulation von einem Speicher 408 eingegeben, und an dem
Schritt 410 vergleicht die Herzstimulationsvorrichtung 10 das
aktuelle Maß an
Stimulation mit dem Zielmaß der
Stimulation. An dem Schritt 412 stellt die Herzstimulationsvorrichtung 10 die
Werte, die von dem Speicher 402 genutzt werden, so ein,
dass jegliche Differenz zwischen dem tatsächlichen Maß an Stimulation und dem Zielmaß der Stimulation
reduziert wird. Die spezielle Einstellung hängt von dem speziellen, programmierbaren
Wert ab, der eingestellt wird. In einigen Fällen kann es sein, dass ein
Wert erhöht
werden muss, um eine Herabsetzung des Maßes an Stimulation zu bewirken.
In anderen Fällen
kann es vorkommen, dass ein Wert herabgesetzt werden muss, um eine
Herabsetzung in dem Maß der
Stimulation zu bewirken. Die Richtung der Einstellung und die Größe der Einstellung
werden so vorgenommen, dass eine negative Rückkopplungsschleife erreicht
wird, die das tatsächliche
Maß an
Stimulation an das Zielmaß der
Stimulation konvergent hinführt.
Zu diesem Zweck werden Routineexperimente durchgeführt, um
die optimalen Werte zu bestimmen, um die verschiedenen Parameter
so einzustellen, dass die gewünschte
Rückkopplungsschleife
erreicht und Einstellungswerte ggf. eliminiert werden, die zu einer
positiven Rückkopplungsschleife
führen
können,
die bewirkt, dass das tatsächliche
Maß an
Stimulation von dem Zielmaß der
Stimulation abweicht, statt konvergent auf das Zielmaß der Stimulation
zuzulaufen. Die resultierende Einstellung der Werte kann linear
oder nicht-linear sein, je nach den speziellen, programmierbaren
Werten und je nach der ggf, vorhandenen Größe der Differenz zwischen dem tatsächlichen
Maß an
Stimulation und dem Zielmaß an
Stimulation. Wie zu erkennen ist, kann ein großer Bereich möglicher
Einstellungen in Übereinstimmung
mit der Erfindung verwendet werden, ja nach den Charakteristiken
der Schnellgangreizungstechnik, die implementiert wird. In vielen
Fällen
werden zwei oder mehrere, programmierbare Werte gleichzeitig eingestellt.
Beispielsweise können
sowohl der Schnellgangreizungsspielraum als auch die Zahl der Stimulationspulse
vor einer Verlängerung
der Stimulationszykluslänge
adaptiv eingestellt werden.
-
Ein
erstes spezifisches Beispiel der Technik von 5 wird nun
unter Bezugnahme auf 6 beschrieben. In diesem spezifischen
Beispiel arbeitet die Herzstimulationsvorrichtung 10, um
die Schnellgangreizungsrate auf einer Rate gleich der intrinsischen
Rate plus gleich der intrinsischen Rate plus einem programmierbaren
Ratenspielraum zu halten. Der Ratenspielraum wird adaptiv geändert, um
das Zielmaß der
Stimulation beizubehalten. Anfänglich
bei dem Schritt 500 gibt die Herzstimulationsvorrichtung 10 einen
anfänglichen
Schnellgangreizungsspielraum von einem Speicher 502 ein.
Der Spielraum kann beispielsweise fünf Schläge pro Minute (bpm) sein, was
anzeigt, dass das Herz mit einer Rate gleich der intrinsischen Herzrate plus
fünf bpm
stimuliert werden soll. An dem Schritt 504 bestimmt die
Herzstimulationsvorrichtung 10 periodisch die intrinsische
Herzrate und liefert Schnellgangreizungspulse an das Herz mit einer
Rate gleich der intrinsischen Rate plus der dem Schnellgangreizungsspielraum.
Wenn beispielsweise die intrinsische Rate zu 60 bpm ermittelt wird,
wendet die Herzstimulationsvorrichtung 10 eine Schnellgangreizung
auf das Herz mit einer Rate von 65 ppm an. Wenn festgestellt wird,
dass sich die intrinsische Rate auf 80 bpm erhöht, erhöht sich die Schnellgangreizungsrate
automatisch auf 85 ppm. Auf diese Weise versucht die Herzstimulationsvorrichtung 10,
die Schnellgangreizungsrate jederzeit auf einer Rate zu halten,
die geringfügig
höher ist
als die intrinsische Rate.
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Eine
Bestimmung der intrinsischen Rate an dem Schritt 504 kann
beispielsweise dadurch durchgeführt werden,
dass die Schnellgangreizung periodisch deaktiviert wird, so dass
die Detektion von intrinsischen Schlägen möglich ist, aus denen die intrinsische
Herzrate bestimmt wird. In diesem Zusammenhang kann ein Schätzwert der
intrinsischen Herzrate basierend auf der Zeitdauer zwischen den
detektierten, intrinsischen Schlägen
berechnet werden. Je größer die
Zahl der intrinsischen Schläge
ist, die erfasst werden, desto präziser ist die Bestimmung der
intrinsischen Herzrate.
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Der
Schritt 506 wird periodisch ausgeführt, wobei die Herzstimulationsvorrichtung
die Anzahl der stimulierten Schläge
und die Anzahl der nicht-stimulierten Schläge zählt, bis eine vorgegebene Zeitdauer,
beispielsweise 60 Sekunden, abgelaufen ist. Alternativ zählt die
Herzstimulationsvorrichtung 10 die Schläge solange, bis eine vorgegebene
Anzahl von gesamten Schlägen,
beispielsweise 100 Schläge,
gezählt
worden sind. Die Herzstimulationsvorrichtung 10 berechnet
dann einen Prozentsatz der Anzahl der stimulierten Schläge aus einer
Gesamtzahl der Schläge.
Bei dem Beispiel von 2 mit neun stimulierten Schlägen und
einem nicht-stimulierten Schlag ist der Prozentsatz der stimulierten
Schläge
etwa 90 %. An dem Schritt 508 gibt die Herzstimulationsvorrichtung 10 ein
Zielmaß der
Stimulation von einem Speicher 510 ein. Das Ziel der Stimulation
kann beispielsweise 25 % stimulierte Schläge sein. An dem Schritt 512 bestimmt
die Herzstimulationsvorrichtung 10, ob der tatsächliche
Prozentsatz der stimulierten Schläge, der an dem Schritt 506 festgestellt worden
ist, größer ist
als der Zielprozentsatz der stimulierten Schläge, der an dem Schritt 508 angegeben
wurde. Wenn ja, wird der Schritt 514 ausgeführt, bei
dem die Herzstimulationsvorrichtung 10 automatisch dem Schnellgangreizungsspielraum
um einen vorgegebenen Betrag, beispielsweise 1 ppm, herabsetzt.
Wenn nein, dann wird der Schritt 516 ausgeführt, bei
dem die Herzstimulationsvorrichtung 10 automatisch den
Schnellgangreizungsspielraum um den vorgegebenen Betrag herabsetzt.
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Danach
wird der Schritt 504 ausgeführt, wobei der eingestellte
Schnellgangreizungsspielraum verwendet wird. Folglich kann nun die
Schnellgangreizung mit einer Rate von sechs ppm oberhalb der intrinsi schen Rate
oder möglicherweise
nur mit einer Rate von vier ppm oberhalb der intrinsischen Rate
stattfinden. Nach mehrfachen Wiederholungen der Schritte 504–516 wird
dadurch das Maß der
Schnellgangreizung periodisch, adaptiv eingestellt, so dass der
tatsächliche
Prozentsatz der stimulierten Schläge bei einem Betrag etwa gleich dem
Zielmaß der
Stimulation, beispielsweise bei etwa 95 %, gehalten wird. Wenn der
anfängliche
Einstellfaktor für
die Schnellgangreizung zu hoch war, so dass im wesentlichen 100
% der Herzschläge
stimulierte Schläge waren,
wird folglich der Einstellfaktor der Schnellgangreizung etwas herabgesetzt,
um eine gelegentliche Detektion eines nicht-stimulierten Schlages
zu gestatten. Dies hilft dabei, sicher zu stellen, dass die Schnellgangreizungsrate
nicht so hoch ist, dass sie möglicherweise
die Gesundheit des Patienten nachteilig beeinflusst. Auch hilft
die Vermeidung von einer unnötig
hohen Schnellgangreizungsrate dabei, eine lange Batterielebensdauer
zu bewahren. Bei Ausführungsbeispielen,
in denen die Herzstimulationsvorrichtung auf die Detektion von gelegentlichen,
intrinsischen Schlägen
zurückgreift,
um die intrinsische Herzrate zu bestimmen, hilft darüber hinaus
eine Verminderung der Schnellgangreizungsrate dabei, sicherzustellen,
dass die intrinsischen Schläge
gelegentlich detektiert werden. Wenn sich das tatsächliche
Maß der
Schnellgangreizung als erheblich unterhalb von 95° herausstellt,
wird andererseits die Schnellgangreizungsrate erhöht, um zu
verhindern, dass zu viele intrinsische Herzschläge auftreten, die eine Tachyarrhythmie
triggern können.
-
Obwohl
dies nicht speziell in 6 gezeigt ist, kann, wenn sich
an dem Schritt 512 herausstellt, dass der tatsächliche
Prozentsatz an Stimulation genau gleich dem Zielmaß an Stimulation
ist, dann die Herzstimulationsvorrichtung 10 so konfiguriert
sein, dass sie den Schnellgangreizungs-Einstellfaktor weder nach
oben noch nach unten nachstellt. Auch kann der vorgegebene Betrag,
um den der Schnellgangreizungsspielraum erhöht wird, sich von dem unterscheidet,
um den er herabgesetzt wird. Auch die vorgegebenen Beträge können je
nach der gegenwärtigen
Schnellgangreizungsrate oder je nach dem gegenwärtigen Schnellgangreizungs-Stellfaktor
variieren. Wenn der Schnellgangreizungsspielraum gegenwärtig auf
20 ppm eingestellt ist, kann der Faktor beispielsweise um einen
größeren Betrag
erhöht
oder herabgesetzt werden, als wenn der Schnellgangreizungsspielraum
gegenwärtig
auf zwei oder drei ppm festgesetzt war. Wenn die gegenwärtige Schnellgangreizungsrate
(d.h. die Summe der gegenwärtigen,
intrinsischen Herzrate und dem gegenwärtigen Schnellgangreizungsspielraum)
besonders hoch ist, können
die vorgegebenen Beträge
entsprechend ebenfalls verhältnismäßig hoch
eingestellt werden. Es ist auch zu beachten, dass der Schnellgangreizungsspielraum
gelegentlich negativ sein kann. Wie zu erkennen ist, kann ein großer Bereich
von Alternativen in Übereinstimmung
mit den Prinzipien der Erfindung vorgesehen sein.
-
Ein
anderes, spezielles Beispiel der Technik von 5 wird nun
unter Bezugnahme auf 7 beschrieben. In diesem speziellen
Beispiel führt
die Herzstimulationsvorrichtung 10 eine dynamische, atriale Schnellgangreizungstechnik
durch, bei der die Detektion einer einzigen P-Welle eine sofortige,
signifikante Erhöhung
in der Schnellgangreizungsrate auslöst und bei der nach einer Erhöhung die
Stimulationszykluslänge periodisch
ausgedehnt wird, um die Schnellgangreizungsrate allmählich zu
reduzieren. Mehr speziell arbeitet die dynamische, atriale Schnellgangtechnik
wie folgt. Die Herzstimulationsvorrichtung 10 überwacht
die Atrien des Herzens und detektiert P-Wellen und erhöht in Antwort
auf die Detektion einer einzigen P-Welle die Schnellgangreizungsrate
um einen programmierbaren Inkrementwert, der davon abhängt, ob
die gegenwärtige
Schnellgangreizungs-Basisrate sich befindet innerhalb: 1) eines
Schnellgangregimes mit niedrigerer Rate (LRO) von zwischen 25 bis
59 ppm, 2) eines Schnellgangregimes mit mittlerer Rate (MRO) von
zwischen 60 und 149 ppm oder 3) in einem Schnellgang mit oberer
Rate (URO) von zwischen 150 und 185 ppm.
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In
dem LRO-Regime erhöht
die Herzstimulationsvorrichtung 10 die Schnellgangreizungsrate
mit jeder abgetasteten P-Welle um einen programmierbaren LRO-Inkrementwert,
beispielsweise 5, 10, 15, 20 und 25 ppm. In dem URO-Regime erhöht die Herzstimulationsvorrichtung 10 die
Schnellgangreizungsrate mit jeder abgetasteten P-Welle um einen
programmierbaren URO-Inkrementwert, beispielsweise 5 oder 10 ppm.
(Typischweise wird der LRO-Inkrementwert auf einen hohen Wert, beispielsweise
25 ppm programmiert, während das
URO-Inkrement auf einen niedrigen Wert, beispielsweise 5 ppm, programmiert
wird.) In dem MRO-Regime erhöht
die Herzstimulationsvorrichtung 10 die Schnellgangreizungsrate
mit jeder abgetasteten P-Welle um ein MRO-Inkrement, das ein Mischwert
zwischen dem LRO-Inkrement und dem URO-Inkrement ist. Das MRO-Inkrement ist
gleich dem LRO-Inkrement, wenn die Basisrate 60 ppm ist. Das MRO-Inkrement
variiert graduell, wenn die Basisrate in dem Bereich von 60 ppm
bis 150 ppm liegt, bis das Inkrement gleich dem URO-Inkrement ist,
wenn die Basisrate gleich 150 ppm ist.
-
Die
Herzstimulationsvorrichtung 10 setzt auch eine dynamische
Ratenerholungstechnik ein, bei der die Schnellgangbasisrate herabgesetzt
wird, wenn eine vorgegebene Anzahl von Stimulationszyklen auch ohne
jegliche, detektierfe P-Wellen auftritt. Die vorgegebene Anzahl
der Zyklen und der Betrag der Verminderung sind beide programmierbar.
Der Betrag der Verminderung variiert je nachdem, ob die Basis-Schnellgangreizungsrate
innerhalb von einem der beiden Regime liegt. Die spezielle Arbeitsweise
der Herzstimulationsvorrichtung 10 in den verschiedenen
Regimen wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele beschrieben.
-
Als
Beispiel des Betriebs in dem LRO-Regime wird, wenn die gegenwärtige Schnellgangreizungsrate 45
ppm ist, der LRO-Inkrementwert 5 ppm ist und eine P-Welle erfasst
wird, die gegenwärtige
Schnellgangreizungsrate sofort auf 50 ppm erhöht. Wenn die P-Welle von einer
intrinsischen, atrialen Aktivität
auftritt, die mit einer Rate von 53 bpm auftritt, dann wird eine
zweite P-Welle detektiert, bevor ein stimulierter Schlag erzeugt werden
kann (weil die Schnellgangbasisrate immer noch unterhalb der intrinsischen
Rate ist). Folglich wird eine weitere P-Welle detektiert, und die
Schnellgangreizungsrate erhöht
sich auf 55 ppm.
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Als
ein anderes Beispiel des Betriebs in dem LRO-Regime wird, wenn die
gegenwärtige
Schnellgangreizungsrate 55 ppm ist, das LRO-Inkrement 25 ppm ist,
das URO-Inkrement 5 ppm ist und der Patient einen SVT-Zustand bei
160 bpm erfährt,
sodann die Schnellgangreizungsrate um 25 ppm bei jedem abgetasteten, atrialen
Schlag erhöht,
bis die Schnellgangreizungsrate 60 ppm übersteigt. Sodann beginnen
jegliche weiteren Inkremente bei etwas weniger als dem LRO-Inkrement
von 25 ppm, und sie werden graduell auf das URO-Inkrement von 5
ppm reduziert, wenn die Schnellgangreizungsrate 150 ppm übersteigt.
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Um
eine Ratenerholung zu erreichen, zählt die Herzstimulationsvorrichtung 10 die
Anzahl der stimulierten Pulse, die bei einer gegenwärtigen Schnellgangreizungsrate
abgegeben werden, und, wenn die Zahl der Zyklen einen Schwellenwert
NMAX übersteigt,
setzt die Herzstimulationsvorrichtung 10 die Schnellgangreizungsrate
durch Erhöhen
einer Stimulationszykluslänge
(CL) gleich der Zeitdauer zwischen individuellen Stimulationspulsen
herab. NMAX ist vorzugsweise in einem Bereich
von 1 bis 32 Zyklen programmierbar. Wenn somit NMAX auf
10 Zyklen programmiert ist, und wenn die Schnellgangreizungsrate
während
10 Zyklen konstant geblieben ist, wird die CL um einen programmierbaren
Ratenerholungswert erhöht.
Auf diese Weise nimmt die Schnellgangreizungsrate graduell ab, solange
keine intrinsische Aktivität
detektiert wird. Immer dann, wenn eine intrinsische, atriale Aktivität abgetastet
wird, wird der NMAX zugeordnete Rechner
zurückgesetzt,
und die Schnellgangreizungsrate wird in Übereinstimmung mit den bereits
beschriebenen Techniken inkrementell erhöht. Beispielhafte, programmierbare
CL-Inkrementwerte sind:
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Millisekunden/Zyklus
-
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Erkennbar
bewirkt ein Anstieg in der Stimulationszykluslänge eine entsprechende Verminderung
in der Schnellgangreizungsrate. In dem Vorstehenden stellt der erste
Wert die Erhöhung
von CL in Millisekunden pro Zyklus dar, die verwendet werden soll,
wenn die gegenwärtige
Basisrate über
100 ppm ist. Der zweite Wert stellt die Erhöhung der CL in Millisekunden
pro Zyklus dar, der verwendet werden soll, wenn die gegenwärtige Basisrate
100 ppm oder weniger ist. Somit werden zwei Basis-CL-Inkrementregime
verwendet.
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In
einem speziellen Ratenerholungsbeispiel wird, wenn die gegenwärtige Schnellgangreizungsrate 102
ppm ist, die intrinsische, atriale Rate 90 ppm ist, und die dynamischen
Ratenerholungswerte auf 6;19 Millisekunden/Zyklus programmiert sind,
die Stimulationszykluslänge
nach jeweils N
MAX wie folgt herabgesetzt:
(1) | 595
Millisekunden (101 ppm) |
(2) | 601
Millisekunden (100 ppm) |
(3) | 620
Millisekunden (97 ppm) |
(4) | 639
Millisekunden (94 ppm) |
(5) | 658
Millisekunden (91 ppm) |
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Somit
verwendet die Herzstimulationsvorrichtung 10 eine dynamische,
atriale Schnellgangtechnik, die eine Schnellgang-Basisrate sehr
unmittelbar in Antwort auf die Detektion einer intrinsischen, atrialen
Aktivität (d.h.
P-Wellen) erhöht
und eine Ratenerholungstechnik liefert, um die Schnellgangreizungsrate
zu reduzieren, wenn die Schnellgangreizung nicht mehr benötigt wird.
Das Maß an
Inkrement oder Dekrement für
die Schnellgangreizungs-Basisrate hängt, wie oben beschrieben wurde,
von dem gegenwärtigen
Basisratenregime ab. Zusätzliche Änderungen
an der Schnellgangreizungsrate können
auf der Detektion von prä-atrialen
Kontraktionen (PAC) oder anderen intrinsischen Ereignissen abhängen.
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Bei
der Technik von 7 wird NMAX adaptiv
verändert,
um ein Zielmaß von
Reizung aufrecht zu erhalten. Anfänglich gibt an den Schritt 600 die
Herzstimulationsvorrichtung 10 sowohl eine anfängliche
Stimulationszykluslänge
(CL) als auch NMAX von einem Speicher 602 ein.
CL kann beispielsweise eine Sekunde (entsprechend einer Schnellgangreizungsrate
von 60 ppm) sein, und NMAX kann beispielsweise
anfänglich
auf zehn eingestellt sein.
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An
dem Schritt 604 liefert die Herzstimulationsvorrichtung 10 wiederholt
Schnellgangreizungspulse an das Herz entsprechend dem dynamischen,
atrialen Schnellgangalgorithmus ab, der oben beschrieben wurde und
bei dem CL automatisch nach jeweils NMAX-Pulsen
verlängert
wird, um gelegentlich die Detektion von intrinsischen Herzschlägen oder
anderen intrinsischen Aktivitäten
zu ermöglichen.
Während
der Schritt 604 durchgeführt wird, führt die Herzstimulationsvorrichtung 10 zusätzlich die
Schritte 606–616 wie
folgt durch. Die Herzstimulationsvorrichtung zählt die Anzahl der stimulierten
Schläge
und der nichtstimulierten Schläge
entweder während
einer vorgegebenen Zeitdauer oder während einer vorgegebenen Anzahl
von Pulsen und berechnet dann den Prozentsatz von stimulierten Pulsen
an den Schritt 606. Ein Zielmaß an Stimulation wird an den
Schritt 608 von einem Speicher 610 eingegeben,
und an dem Schritt 612 bestimmt die Herzstimulationsvorrichtung 10,
ob der tatsächliche
Prozentsatz der Stimulation größer ist
als der Zielprozentsatz der Stimulation. Wenn ja, wird NMAX um einen vorgegebenen Betrag, beispielsweise
einem Zyklus, an dem Schritt 614 vermindert. Wenn nein,
wird NMAX um einen vorgegebenen Betrag,
beispielsweise einen Zyklus, an dem Schritt 616 erhöht. Danach
wird die Schnellgangreizung von der Herzstimulationsvorrichtung 10 während des
Schritts 604 unter Verwendung des nachgestellten Wertes
von NMAX durchgeführt. Nach mehreren Wiederholungen
der Schritte 604–616 wird
das tatsächliche
Maß der
Stimulation im wesentlichen auf oder nahe bei dem Zielmaß der Stimulation
gehalten, so dass eine übermäßige Schnellgangreizung
verhindert wird, während
die Anzahl der nicht-stimulierten Schläge auf ein Minimum herabgesetzt
wird. In diesem Zusammenhang wird NMAX herabgesetzt,
wenn der tatsächliche
Prozentsatz der Stimulation größer ist
als der Zielprozentsatz der Stimulation, so dass eine mehr unmittelbare
Detektion eines intrinsischen Pulses ermöglicht wird, von dem eine neue, intrinsische
Herzrate bestimmt wird. Indem eine unmittelbarere Detektion eines
nächsten,
intrinsischen Schlages gestattet wird, kann die Schnellgangreizungsrate
dadurch entsprechend dem dynamischen, atrialen Schnellgangalgorithmus
so eingestellt werden, dass sie enger mit der intrinsischen Rate übereinstimmt.
Durch Erhöhung
von NMAX, wenn der tatsächliche Prozentsatz der Stimulation
sich als weniger als 95 % herausstellt, vergeht dagegen eine längere Zeitdauer,
bevor ein nächster,
intrinsischer Puls detektiert wird, so dass die erneute Nachstellung
der Schnellgangreizungsrate verzögert
wird. Dies kann im allgemeinen in einer höheren Schnellgangreizungsrate
resultieren. Unabhängig
davon, ob die Nachstellungen von NMAX eine
Erhöhung
oder eine Verminderung der gesamten, mittleren Schnellgangreizungsrate
zur Folge haben, arbeiten die Nachstellungen von NMAX in
jedem Fall typischerweise dahingehend, dass der Prozentsatz der
stimulierten Schläge etwa
bei dem Zielprozentsatz gehalten wird, und dass die oben erwähnten Vorteile
erreicht werden.
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In
einem anderen speziellen Beispiel der Technik von 5 verwendet
die implantierbare Herzstimulationsvorrichtung 10 eine
Technik, um die Basisrate der Herzstimulationsvorrichtung 10 auf
der Basis von zirkadischen Rhythmen des Patienten zu modulieren.
Die Technik zum Modulieren der Basisrate ist in einem US-Patent
Nr. 5 476 483 an Bomzin et al. beschrieben. Entsprechend der Technik
des Bomzin et al. Patents wird kurz gesagt die Basisrate, die einer
Transferfunktion eines ratenabhängigen
Herzschrittmachers zugeordnet ist, moduliert. Messungen mit aktivem
Sensor werden verwendet, um Messungen von Aktivitätsveränderungen
abzuleiten, die ihrerseits verwendet werden, um die Basisstimulationsrate
zu modulieren. In einem Ausführungsbeispiel
wird ein Histogramm verwendet, um die Messungen zu Aktivitätsänderungen
zu speichern, die während
einer Periode von etwa einer Woche gesammelt worden sind. Ein Histogramm
wird verwendet, um einen Schwellenwert der Aktivitätsschwankungen
abzuleiten, der mit aktuellen Messungen der Aktivitätsschwankungen
verglichen wird, um zu bestimmen, ob der Patient schläft. Wenn
angenommen wird, dass der Patient schläft, wird die Stimulationsrate
auf eine Rate eingestellt, die bequem den niedrigen, metabolischen
Bedarf des Patienten während
des Schlafs befriedigt. In alternativen Ausführungsbeispielen werden die
Messungen der Aktivitätsschwankungen
auf eine Steigung der Basisrate angewendet, um die Basisstimulationsrate
zu modulieren.
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Somit
kann die Basisrate moduliert werden, und als solches kann der Prozentsatz
der Zeit, in der unterlegte, intrinsische P-Wellen während einer
Messperiode detektiert werden können,
dadurch eingestellt werden, dass die Basisrate entsprechend den
oben beschriebenen, adaptiven Techniken adaptiv eingestellt wird. Bei
einer ordnungsgemäßen Auswahl
von geeigneten, adaptiven Einstellungswerten (wenn die Herzstimulationsvorrichtung
ein atriales Escapeintervall ausdehnt, um die Detektion einer unterlegten,
intrinsischen P-Welle zu ermöglichen),
begrenzt die eingestellte Basisrate die Ausdehnung des Escapeintervalls,
so dass die Basisrate tatsächlich
höher ist
als die darunterliegende atriale Rate. Folglich gibt es wenige auftretende
P-Wellen, wenn überhaupt.
Insbesondere werden die Parameterschlafrate und BPR-Steigung in der Gleichung
9 des Bomzin et al. Patents adaptiv so eingestellt, dass ein Zielmaß der Stimu lation
erreicht wird. Eine Erhöhung
der Schlafrate und der BPR-Steigung hat die Wirkung, dass die Basisrate
erhöht
wird und dass damit der Prozentsatz der atrialen Stimulation erhöht wird.
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Was
beschrieben wurde, sind verschiedene Techniken zur Schnellgangreizung
einschließlich
Techniken zur adaptiven Einstellung von programmierbaren Schnellgangreizungswerten,
um ein gewünschtes
oder Zielmaß an
Schnellgangreizung aufrecht zu erhalten oder, um jegliche andere,
erwünschte
Charakteristik der Schnellgangreizung beizubehalten. Die Schnellgangreizungstechniken
wurden primär
unter Bezugnahme auf Flussdiagramme beschrieben, die die Schritte
zeigen, die durch die Komponenten einer implantierbaren Herzstimulationsvorrichtung
durchgeführt
werden. Jeder Verfahrensschritt der Flussdiagramme stellt zusätzliche eine
funktionale Komponente zur Durchführung des Verfahrensschritts
dar. Die funktionale Komponente kann individuelle Hardware-Vorrichtungen
oder Software-Komponenten umfassen. In einigen Fällen kann eine einzige funktionale
Komponente zwei oder mehrere Verfahrensschritte ausführen. In
anderen Fällen
können
zwei oder mehrere funktionale Komponenten in Kombination einen einzigen
Verfahrensschritt ausführen.
Im allgemeinen können
die hier beschriebenen Techniken unter Verwendung von einer beliebigen,
geeigneten Technologie, beispielsweise Hardware, Software, Firmware
oder dergleichen implementiert werden.