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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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A. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft implantierbare Herzschrittmacher
und insbesondere einen Schrittmacher, der einen oder mehrere seiner
Stimulationsparameter entsprechend der körperlichen Langzeitverfassung
des Patienten selbst reguliert.
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B. BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Zunächst waren
Schrittmacher einfach Impulsgeneratoren, die Herzstimulationsimpulse
erzeugten und einem Patienten in vorbestimmten Intervallen unabhängig von
irgendeiner natürlichen
Herzaktivität
verabreichten. Als nächstes
wurden Schrittmacher hergestellt, die die natürliche Herzaktivität erfaßten und
es ermöglichten,
daß ein
Herzstimulationsimpuls nur bei Ausbleiben der natürlichen
Herzaktivität
während
eines bestimmten Zeitfensters verabreicht wurde. Diese Schrittmacher
werden normalerweise als 'Bedarfsschrittmacher' bezeichnet.
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Der
nächste
große
Schritt in der Schrittmachertechnologie waren die frequenzadaptiven
Schrittmacher. Diese Schrittmacher erfaßten nicht nur die natürliche Herzaktivität, um Stimulationsimpulse
bei Bedarf abzugeben, sondern erfaßten auch den momentanen Stoffwechselbedarf
des Patienten und regulierten dementsprechend die Stimulationsintervalle.
Dieser Betriebsmodus ist in den meisten implantierbaren Schrittmachern,
die heute zur Verfügung
stehen, vorherrschend. Der Stoffwechselbedarf wird entweder durch
Messung eines physiologischen Parameters in bezug auf die Tätigkeit
des Herzes, z. B. das Minutenvolumen, das QT-Intervall oder das
Depolarisationsintegral (PDI), oder durch Messung der körperlichen
Aktivität,
z. B. die Beschleunigung, unter Verwendung mechanischer oder elektrischer
Sensoren bestimmt. Eine Profil- oder Frequenzadaptionsfunktion (RRF)
wird verwendet, um diesen körperlichen
Parameter in einen entsprechenden Stimulationsparameter (z. B. Stimulationsfrequenz
oder Stimulationsintervall) umzusetzen.
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Ein
wichtiges Merkmal bestehender frequenzadaptiver Schrittmacher des
oben beschriebenen Typs besteht darin, daß zu irgendeinem gegebenen
Zeitraum, das optimale oder hämodynamische
Verhalten, die Stimulationsfrequenz nicht nur vom Stoffwechselbedarf
sondern auch vom körperlichen
Zustand oder von der körperlichen
Verfassung des Patienten abhängig
ist, was wiederum stark von seiner Lebensweise abhängt. Daher
ist einer der Parameter, der in den Schrittmacher einprogrammiert
werden muß,
wenn der Schrittmacher initialisiert oder neu programmiert wird,
ein Parameter der diese körperliche
Verfassung anzeigt. In seiner gröbsten
Form kann dieser Parameter drei Werte haben: sehr gute Verfassung,
durchschnittlich, nicht gut. Dieser Parameter muß durch den Kliniker auf der
Grundlage seiner Erfahrung mit anderen Patienten, der körperlichen
Untersuchung des Patienten durch ihn, sowie der Information vom
Patienten selbst, bestimmt werden. Um ihn bei dieser Bestimmung
zu unterstützen,
muß der
Kliniker den Patienten bitten, für
eine vorgeschriebene Zeitperiode körperliche Übungen auszuführen, z.
B. Gehen, Joggen oder Treppensteigen. Die Ausdauer des Patienten
bei körperlicher
Belastung (Länge
der Belastung) kann auch als Merkmal für seine Verfassung verwendet
werden. Jedoch ist im besten Fall am Ende der Wert, der vom Kliniker
eingegeben wird, eine begründete
Vermutung und kann häufig
ungenau sein. Belastungsprüfungen
sind oft zeitraubend und abhängig von
physiologischen Faktoren.
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Ein
weiteres Problem besteht darin, daß sich mit der Zeit die Lebensweise
des Patienten ändert,
er nämlich
aktiver oder weniger aktiv werden kann, der Grad seiner körperlichen
Verfassung sich dementsprechend ändert.
Normalerweise tritt die Änderung
der Lebensweise allmählich
ein. Aber selbst wenn diese Änderung
drastisch ist, ändert
sich der Grad der körperlichen
Verfassung relativ langsam. Zur Erreichung einer optimalen Leistungsfähigkeit
sollten die Schrittmacherparameter bei Änderungen der körperlichen
Verfassung dynamisch reguliert werden.
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Auf
jeden Fall werden bestehende Schrittmacher normalerweise auf einen
bestimmten Grad der körperlichen
Verfassung eingestellt, und wenn dieser Grad zum ersten Mal falsch
eingestellt wurde oder weil sich etwa die körperliche Verfassung des Patienten
geändert
hat, erzeugt der Schrittmacher nicht das optimale Verhalten, was
das Herz des Patienten unnötig
belastet.
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Ein
Patent, das dieses Problem indirekt behandelt, ist das US-Patent
4 856 522 von Hansen, in dem der Kliniker ein gewünschtes
Frequenzprofil zur Umsetzung eines Minutenvolumens in eine Stimulationsfrequenz
festlegt und sich der Stoffwechselbedarfssensor mit der Zeit durch
Regulierung der Beziehungen zur Erfüllung dieses Zielprofils anpaßt. In diesem
Dokument gibt es jedoch keinen Vorschlag für eine aktuelle Verfolgung
der körperlichen
Verfassung des Patienten und für
eine dynamische Änderung
des vom Arzt eingestellten Frequenzprofils.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung befassen sich mit dem fundamentalen Problem,
nämlich
welche Kriterien ein Schrittmacher verwenden sollte, um die Beziehung
zwischen dem Stoffwechselbedarfsparameter und dem Stimulationsparameter
kontinuierlich zu modifizieren, um Änderungen der körperlichen Verfassung
des Patienten zu berücksichtigen
oder um unrichtige Information über
die körperliche
Verfassung automatisch zu kompensieren. Im Prozeß der Durchführung dieser
Funktion reguliert der Schrittmacher automatisch die mittlere und
die niedrigste Herzfrequenz. Außerdem
ist der Schrittmacher durch Überwachung
der Beziehung zwischen dem Mittelwert und dem höchsten Wert des Stoffwechselbedarfsparameters
in der Lage, die maximal zulässige
Stimulationsfrequenz zu regulieren.
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US 5 074 302 beschreibt
einen frequenzadaptiven Schrittmacher gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1. Die Frequenz wird als Antwort auf Signale reguliert, die eine Änderung
des Grades der körperlichen Aktivität über mehrere
Tage oder weniger anzeigen.
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ZIELE UND
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Angesichts
der vorstehenden Tatsachen ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen implantierbaren Schrittmacher bereitzustellen,
der die tatsächliche
körperliche
Verfassung eines Patienten automatisch und dynamisch bestimmt.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, einen Schrittmacher bereitzustellen,
der seine Frequenzverhaltenscharakteristik reguliert, um sie an
den tatsächliche
Grad der Verfassung des Patienten anzupassen.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, einen Schrittmacher bereitzustellen,
der Grenzbedingungen (das heißt
niedrigste mittlere Frequenzen) zur körperlichen Verfassung eines
Patienten automatisch erzeugt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Schrittmacher nach Anspruch 1 bereitgestellt.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist einen Sensor zum Erfassen natürlicher
Herzereignisse, einen Stimulationsimpulsgenerator zur Erzeugung
von Stimulationsimpulsen bei Bedarf entsprechend den Befehlen von
einer Zustandsmaschine und einen Stoffwechselbedarfssensor auf.
Die natürlichen Ereignisse
werden in einem Verfassungsbestimmungsschema verwendet, um die körperliche Verfassung
des Patienten zu bestimmen. Der Stoffwechselbedarf wird dann in
einen entsprechenden Stimulationsparameter entsprechend der körperlichen
Verfassung des Patienten umgesetzt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
typische Herzfrequenzverteilungen in Perzentilen bei einem Menschen
mit sehr guter körperlicher
Verfassung, mit durchschnittlicher Verfassung und mit vorwiegend
sitzender Haltung;
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2 zeigt
kumulative Perzentile für
die Frequenzverteilungen in 1;
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2a zeigt,
wie eine bestimmte Perzentilmarke (92%) verwendet werden kann, um
körperliche
Verfassungsmerkmale zu erzeugen;
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3 zeigt
ein Blockschaltbild eines Schrittmachers, der gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgebaut ist;
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4 zeigt
ein Blockschaltbild für
den Detektor der körperlichen
Verfassung für
den Schrittmacher in 3;
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5 zeigt
ein Flußdiagramm
zur Ableitung eines Kriteriums für
die körperliche
Verfassung;
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6 zeigt
Details eines Zuordnungselements in 3;
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7 zeigt
ein Blockschaltbild für
die RRF-Zuordnungsschaltung in 6; und
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8 zeigt
eine Familie von RRF-Kurven.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Mit
Bezug auf 1 zeigen die Frequenzprofile 10, 12 und 14 statistische
Daten an, die von verschiedenen Herzpatienten stammen. Im einzelnen
zeigt das Profil 10 in Prozenten den Betrag der Zeit oder
der Frequenz für
Herzfrequenzen von etwa 20 Schlägen/Minute
bis etwa 110 Schläge/Minute
bei einem Menschen mit sehr guter körperlicher Verfassung. Wie
in dieser Figur zu sehen ist, ist der gewichtete Mittelwert etwa
55 Schläge/Minute
bei einem Perzentilwert von etwa 45%. Das heißt, während irgendeiner gegebenen
Zeitdauer von mehr als einem Tag oder dergleichen schlägt das Herz
eines Patienten in 45% der Zeit in einem Bereich von etwa 55 Schlägen/Minute,
in etwa 38% der Zeit schlägt
es etwa mit 60 Schlägen/Minute
und so weiter.
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Bei
einem Menschen mit einer durchschnittlichen körperlichen Verfassung (Profil 12)
beträgt
der gewichtete Mittelwert 40% bei etwa 65 Schlägen/Minute. Bei einem vorwiegend
sitzenden Menschen (Profil 14) beträgt der gewichtete Mittelwert
bei etwa 35% etwa 75 Schläge/Minute.
Man kann erkennen, daß,
wenn sich die Verfassung eines Menschen verbessert, sowohl der Bereich
als auch die mittlere Herzfrequenz abnimmt. Diese Wirkung ist in 2 mit
den Kurven 16, 18 und 20, die kumulative
Perzentile oder Integrale der Profile 10, 12 bzw. 14 wiedergeben,
dramatischer dargestellt. Wie man aus diesen letzteren Kurven erkennen
kann, verschiebt sich die kumulative Frequenzkurve nach links, wenn
sich die körperliche
Verfassung des Patienten verbessert. Außerdem wird jede Kurve gut
erkennbar gekennzeichnet durch die Werte bei 50% und etwa 90%, während die
Kurve dazwischen monoton ist.
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Daher
kann der tatsächliche
Grad der körperlichen
Verfassung eines Patienten im Schrittmacher gekennzeichnet werden,
indem die Frequenzen berechnet werden, die bestimmten vorgewählten Perzentilwerten
entsprechen. Demzufolge wird in der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die Aktivität
des Patienten kontinuierlich überwacht.
Die Frequenzverhaltensfunktion, die zur Zuordnung des Stoffwechselbedarfsparameters
zu einem entsprechenden stoffwechselindizierten Stimulationsparameter verwendet
wird, wird dann entsprechend dem Grad der körperlichen Verfassung des Patienten
reguliert. Auf diese Weise kann der Schrittmacher so reguliert werden,
daß bei
minimalen Herzfrequenzen Stimulationsimpulse erzeugt werden, die
den hämodynamischen
Anforderungen des Patienten entsprechen.
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Es
ist aus der Standardliteratur bekannt, daß es etwa 40 bis 60 Tage dauert,
bis die körperliche
Verfassung eines Menschen eine Änderung
der Lebensweise kompensiert. Beispielsweise kann eine solche Änderung
auftreten, wenn ein Patient, der anfänglich vorwiegend sitzt und
dann beginnt, sich hinreichend körperlich
zu betätigen
und häufig
genug so, daß sein
Herzschlag 50% der höchsten
Rate zumindest dreimal in der Woche überschreitet, wobei die körperliche
Betätigung
mindestens 20 min dauert. Infolgedessen verringert sich nach etwa
50 Tagen seine mittlere Herzfrequenz, und das Minimum sinkt um etwa
10 Schläge/Minute
ab. Bei intensiverer körperlicher
Betätigung
erfolgt die Änderung
der körperlichen
Verfassung noch schneller. Solange der Patient den Grad seiner körperlichen
Belastung beibehält,
bleibt sein mittlerer Herzschlag auf dieser niedrigen Stufe. Wenn
er den Belastungsgrad steigert (nämlich die Dauer, die Frequenz
und/oder die Intensität),
verringert sich seine mittlere Herzfrequenz weiter. Wenn er seinen
mittleren Belastungsgrad reduziert, erhöht sich seine Herzfrequenz
langsam, und somit verringern sich die Vorteile der körperlichen
Betätigung
langsam.
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Die
kumulative Herzschlagkurve eines Menschen bewegt sich also zwischen
den Kurven 16 und 20 hin und her, die in 2 gezeigt
sind, und im Verlaufe eines Lebens ändert ein Mensch seine Lebensweise und
den Grad seiner körperlichen
Verfassung. Dieses Phänomen
wird in der vorliegenden Erfindung genutzt, wie nachstehend beschrieben
wird.
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2 ist
eine praktische Möglichkeit
zur Darstellung des Konzepts des körperlichen Verfassung eines Patienten.
Die Kurven 16, 18, 20 sind in einem bestimmten
Grad idealisiert. Sie werden jedoch verwendet, um die folgenden
Beobachtungen darzustellen.
- (1) Wenn der Patient
seine körperliche
Verfassung verbessert, verbringt er mehr Zeit bei niedrigeren Frequenzen;
- (2) Ein beliebiger Punkt nahe der maximalen Frequenz, z. B.
die 92%-Marke, stellt verschiedene Frequenzen dar, die bei Patienten
mit besserer körperlicher
Verfassung niedriger sind;
- (3) Die mittlere Frequenz sinkt; dies ist die Frequenz, unterhalb
der Patienten 50% ihrer Zeit verbringen;
- (4) Die minimale Frequenz (10%-Grenze) verringert sich auch.
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Jede
Perzentilmarke in 2 kann verwendet werden, um
ein kontinuierliches körperliches
Verfassungsmerkmal zu erzeugen. Beispielsweise ist das Merkmal für 92%-Perzentilmarke
in 2a gezeigt.
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Ein ähnliches
Diagramm wie 2a könnte für die mittlere (50%-Perzentil)
oder die niedrigste (10%-Perzentil) Frequenz dargestellt werden.
Diese abgeleiteten Werte der Lebensweise des Patienten können in
einem adaptiven Algorithmus verwendet werden, der mit der Zeit eine
entsprechende Beziehung zwischen MV und Stimulationsfrequenz erzeugt.
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Mit
Bezug auf 3 weist ein Schrittmacher 40,
der gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist, einen Herzsensor 42 zum
Empfangen von Signalen vom Herz des Patienten auf, die die natürliche Herzaktivität anzeigen.
(Wie für
den Fachmann zu erkennen ist, kann ein Schrittmacher 40 normalerweise
ein Zweikammerschrittmacher sein, der eine oder beide Kammern des
Herzes des Patienten erfaßt
und/oder stimuliert. Ein Einkammerschrittmacher ist jedoch hier
aus Gründen
der Einfachheit beschrieben.) Der Schrittmacher 40 weist
ferner einen Stoffwechselbedarfssensor 44 zum Erfassen
des hämodynamischen
Bedarfs des Körpers
des Patienten auf. Wie oben erwähnt,
könnte
der Sensor 44 auf physiologischen Parametern (z. B. Minutenvolumen,
QT-Intervall, PDI usw.) beruhen oder ein mechanischer Sensor sein,
der einen körperlichen
Aktivitätsparameter,
z. B. die Beschleunigung, tatsächlich
mißt.
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In
jedem Fall wird das Ausgangssignal des Sensors 44 einem
Zuordnungselement 46 zugeführt, das eine RRF-Funktion
verwendet, um den Stoffwechselbedarf vom Sensor 44 in einen
entsprechenden stoffwechselindizierten Parameter MIP umzusetzen.
Das Ausgangssignal des Sensors 42 (das die natürliche Herzaktivität anzeigt)
und der stoffwechselindizierte Parameter werden beide einer Zustandsmaschine 48 zugeführt. Die
Zustandsmaschine 48 verwendet diese Parameter und eine
Menge von vorprogrammierten Regeln, um (bei Bedarf) Stimulationsbefehle
für den
Stimulationsgenerator 50 zu erzeugen. Der Stimulationsgenerator 50 erzeugt
als Antwort darauf Stimulationsimpulse, die über entsprechende Elektroden
(nicht dargestellt) an das Herz des Patienten gesendet werden. Die
Regeln in der Zustandsmaschine 48 legen verschieden Stimulationsparameter,
z. B. AV-Verzögerung,
Austastperioden, postventrikuläre
atriale Refraktärperioden
und andere Parameter fest, die einer Einkammer- oder Zweikammerstimulation
zugeordnet sind, wie im US-Patent 5 441 523 beschrieben.
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Gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung – und
dies ist wichtig – ist
der Schrittmacher 40 außerdem mit einem Detektor der
körperlichen
Verfassung 52 ausgestattet, der auch mindestens einige
der Ereignisse aufnimmt, die vom Herzsensor 42 detektiert
werden, und der ein Merkmal der gegenwärtigen körperlichen Verfassung des Patienten
erzeugt. Der Detektor 52 liefert diese Information an das
Zuordnungselement 46, das als Antwort darauf die entsprechende
RRF-Zuordnungsfunktion auswählt.
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Man
beachte, dass der Detektor der körperlichen
Verfassung 52, das Zuordnungselement 46 und die Zustandsmaschine 48 alle
auf einem einzigen Mikroprozessor implementiert sein können, hier
aber der Einfachheit halber als diskrete Elemente dargestellt sind.
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Insbesondere
werden die Herzschläge
vom Detektor 60 protokolliert. Der Detektor 60 sammelt
entweder alle oder eine Auswahl der Herzschläge über eine längere Zeitperiode, z. B. über die
letzten 30 bis 40 Tage und vorzugsweise über die letzten 35 Tage.
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Wie
in 4 gezeigt, weist der Detektor der körperlichen
Verfassung 52 einen Herzfrequenzdetektor 60 auf,
der die natürlichen
Herzereignisse vom Sensor 42 empfängt und einen numerischen Wert
für die
aktuelle detektierte Herzfrequenz (HR) des Patienten erzeugt. Außerdem wird
die aktuelle maximal zulässige
Herzfrequenz (HRMAX) für
den Patienten (dies ist normalerweise eine programmierbare Variable)
auch einem Multiplizierer 62 zugeführt, wo sie mit 0,6 multipliziert
wird, um einen 60%-Schwellwert T60 zu erhalten.
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Der
Betrieb des Detektors 52 wird in Verbindung mit dem Flussdiagramm
in 5 beschrieben.
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Im
Schritt 200 detektiert der Detektor 60 die Herzfrequenz
HR.
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Das
Ausgangssignal des Detektors 60 und der Wert T60 werden
einem Komparator 62 zugeführt, der ein Ausgangssignal
erzeugt, wenn die aktuelle Frequenz HR höher ist. Der Komparator 62 wird praktisch
verwendet, um den Beginn der körperlichen
Betätigung
des Patienten zu bestimmen (Schritt 204). Der Zweck dieses
Versuchs besteht darin, sicherzustellen, dass sich der Patient einer
körperliche
Belastung aussetzt, die eine ausreichend hohe Intensität und nicht
nur Übergangscharakter
hat. Das Ausgangssignal des Komparators 62 bleibt so lange
hoch, wie der Patient sich körperlich
weiter betätigt.
Dieses Ausgangssignal wird verwendet, um einen Zeitgeber 64 auszulösen, der
verwendet wird, um die Dauer der körperlichen Betätigung Te zu
messen (Schritt 206). Die Dauer Te wird gleichzeitig einem
Komparator 66 und einem Akkumulator 68 zugeführt. Der
Komparator 66 vergleicht Te mit einem Schwellwert T0, um
zu bestimmen, ob die körperliche
Betätigung
lange genug beibehalten worden ist, um eine ausreichende Wirkung
auf die körperlichen
Verfassung des Patienten zu haben. Te kann beispielsweise 20 min
sein. Wenn Te diese Grenze überschreitet,
dann berücksichtigt
der Akkumulator 68 dies. Im übrigen wird Te ignoriert (Schritt 208).
In den meisten Fällen
ist ein Skalierfaktor vorhanden, so daß weniger als 20 min berücksichtigt
werden.
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Der
Akkumulator 68 hält
eine laufende Summe des Gesamtbetrags Ta aller Belastungsbehandlungen für eine gegebene
Zeitperiode (z. B. eine Woche) aktuell, die die Kriterien erfüllt haben,
die vom Komparator 66 festgelegt werden (Schritt 210).
Im Schritt 212 vergleicht ein Komparator 70 den
Gesamtbetrag Ta mit einem Schwellwert Tm. Ein niedriger Ta zeigt
an, daß der
Patient sich nicht genug körperlich
betätigt
hat und daß sich daher
seine körperliche
Verfassung verschlechtert. Unter diesen Umständen wird im Schritt 214 ein
Signal PFIL in einem Signalspeicher 12 erzeugt, um ein
Merkmal für
schlechte körperliche
Verfassung anzuzeigen.
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Wenn
das Ausgangssignal des Komparators hoch ist, das heißt, wenn
Ta > Tm, dann wird
ein Aktivitätskalkulator 74 verwendet,
um den Gesamtbetrag der Zeit Tn zu berechnen, der oberhalb eines
Schwellwerts TI verbracht worden ist, der der gleiche wie Tm sein
kann, jedoch nicht sein muß.
Die Differenz zwischen diesen Signalen wird durch das Signal PFIH
(Merkmal für
gute körperliche
Verfassung) angezeigt (Schritt 216).
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6 zeigt
Details des Zuordnungselements 46. Das Zuordnungselement 46 empfängt die
Signale PFIL und PFIH. Das Element 46 weist eine Logikschaltung 80 und
zwei Komparatoren 82 und 84 auf. Die Komparatoren 82 und 84 werden
verwendet, um zu bestimmen, ob das Signal PFIH und somit der Gesamtbetrag der
körperlichen
Betätigung
des Patienten zwischen einem Bereich von E1 und E2 ist. Der Komparator 82 erzeugt
ein Ausgangssignal, wenn das Merkmal PFIH über dem Wert E1 ist. Der Komparator 84 erzeugt
ein Ausgangssignal, wenn das Merkmal PFIH über dem Wert E2 ist.
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Als
Antwort darauf erzeugt die Logikschaltung eines von vier Ausgangssignalen
in Abhängigkeit
von ihren Eingangssignalen. Wenn die Eingangssignale anzeigen, daß der Patient
eine 'normale' körperliche
Verfassung hat, das heißt,
wenn keines der Eingangssignale hoch ist, dann erzeugt die Logikschaltung
ein Ausgangssignal FIT (gute Verfassung), das einen normalen Grad
der körperlichen
Verfassung anzeigt. Bei einem schlechten Grad der körperlichen
Verfassung am Eingang PFIL erzeugt die Logikschaltung ein niedriges
oder 'vorwiegend
sitzendes' Ausgangssignal.
Wenn nur der Komparator 82 ein Ausgangssignal erzeugt,
erzeugt die Logikschaltung 80 ein Ausgangssignal 'MEDIUM FIT' (mittelmäßige Verfassung),
das anzeigt, daß der
Patient eine mittelmäßige Verfassung
hat, nämlich
eine Verfassung, die etwas besser ist als der normale Verfassungsgrad.
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Schließlich zeigt
ein Eingangssignal vom Komparator 84 einen hohen Grad der
Verfassung an, und als Antwort darauf erzeugt die Logikschaltung 80 ein
Ausgangssignal 'VERY
FIT' (sehr gute
Verfassung). Diese Eingangssignale werden vom RRF-Selektor 86 verwendet,
um ein entsprechendes RRF-Zuordnungsprofil zu
erzeugen, wie nachstehend beschrieben wird.
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In
der vorstehenden Beschreibung sind vier Grade der körperlichen
Verfassung als beispielhafte Ausführungsform beschrieben, was
so zu verstehen ist, daß die
Konzepte, die hier dargelegt werden, bei Bedarf auf eine beliebige
Anzahl solcher Grade erweitert werden können.
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Wenn
wir zunächst
erneut 2 betrachten, wie vorher erwähnt, so ist ein Mensch mit
einer durchschnittlichen körperlichen
Verfassung durch die kumulative Kurve 18 gekennzeichnet,
ein Mensch mit sehr guter Verfassung kann im Vergleich dazu durch
die kumulative Kurve 16 gekennzeichnet sein, und ein vorwiegend
sitzender Mensch kann durch die Kurve 20 gekennzeichnet
sein.
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Wie
durch diese Kurven angezeigt wird, sind die folgenden Parameter
im allgemeinen auf verschiedene Patienten anwendbar:
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Die
92%-Stufe ist ein geeignetes Kriterium, da sie einem gemäßigten Belastungsgrad
entspricht, der normalerweise von einem Menschen mindestens einmal
am Tag erreicht wird.
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Ein
Mensch mit einer mittelmäßigen körperlichen
Verfassung ist durch Herzfrequenzen gekennzeichnet, die irgendwo
zwischen der normalen (oder FIT) und der sehr guten Verfassungscharakteristik
liegen.
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Die
Verwendung der Zahlen in der Tabelle oberhalb der Grenzbedingungen
zur Berechnung neuer RRF-Werte, kann wie in dem US-Patent 4 856
522 von Hansen erfolgen.
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In
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung geht man davon aus, dass die Techniken,
die in dem oben erwähnten
Patent beschrieben sind, verwendet werden, um zunächst den
kleinsten Wert, den Mittelwert und einen kumulativen Wert von 92%
für die
Stoffwechselbedarfparameter, nämlich
MV_MIN, MV_AVR und MV_92 zu erzeugen. Bei einem Menschen
mit einer normalen körperlichen
Verfassung können
diese Parameter dann verwendet werden, um ein Profil 100 zu
erzeugen, wie in 8 gezeigt. In dieser Figur ist
das Profil 100 so dargestellt, als wäre es durch zwei Strecken definiert.
Der Fachmann wird anerkennen, dass andere Profile auf ähnliche
Weise definiert werden können,
so dass eine exponentielle oder andere (vorzugsweise) monotone Form
entstehen kann.
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Wenn
man annimmt, dass bei einem gegebenen Patienten das Ausgangssignal
der Logikschaltung 80 eine normale körperliche Verfassung anzeigt,
kann der RRF-Selektor 86 das Profil 100 wählen, und
unter Verwendung dieses Profils wird bei jedem momentanen MV-Parameter
ein entsprechender stoffwechselindizierter Parameter erzeugt. In 3 wird
dieser MIP der Zustandsmaschine 48 zugeführt, wie
beschrieben.
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Mit
Bezug auf 7 weist der RRF-Selektor 86 einen
Akkumulator 92 auf, der den Parameter DMV überwacht
und ein kumulatives Histogramm erzeugt, das verschiedene kritische
Werte für
das kumulative Minutenvolumen definiert, z. B. NIV_MIN, MV_AVR und
MV_92. Die entsprechenden kumulativen MIR-Werte sind aus
der oben bezeichneten Tabelle bekannt, und daher wird das Profil 100 mit
einem Kalkulator 94 berechnet. Vorzugsweise ist der Kalkulator 94 als
Nachschlagtabelle implementiert.
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Ausführungsformen
der Erfindung gehen davon aus, dass der Belastungsgrad des Menschen
langfristig, nämlich
35 Tage, überwacht
wird, und entwickeln auf der Grundlage dieser Überwachung ein Merkmal, nämlich ob
die körperliche
Verfassung des Menschen sich verändert
hat oder nicht.
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Wir
nehmen an, dass sich die Lebensweise des Patienten nach mehreren
Monaten ändert,
was zu einer Veränderung
seiner körperlichen
Verfassung von 'normal' zu 'sehr gut' führt, wie
durch das Ausgangssignal der Logikschaltung 80 angezeigt.
Als Antwort darauf erzeugt der Zuordnungskalkulator 94 ein
neues Profil 102, das in 8 gezeigt
ist, unter Verwendung der MV-Perzentile vom Akkumulator 92 und
der MIR-Werte aus der oben beschriebenen Tabelle. Im Vergleich zu
der Kurve 100 kann die Kurve 102 als nach rechts
verschoben angesehen werden.
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Wir
nehmen nunmehr an, daß der
Patient, statt eine bessere Verfassung zu bekommen, eine schlechtere
bekommt und daß dieser
neue Zustand von der Logikschaltung 80 als vorwiegend sitzend
angezeigt wird. Wiederum erzeugt der Kalkulator 94 ein
neues Profil 104 auf der Grundlage der neuen MV-Werte vom Akkumulator 92 und
den MIR-Werten aus der oben genannten Tabelle. Wie in 8 zu
sehen ist, kann dieses neue Profil durch eine geringfügige Verschiebung
des Profils 100 nach links angesehen werden.
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Was
wichtig ist, man sollte anerkennen, daß mindestens anfänglich die
MV-Werte, die den MIR-Perzentilen
von 10%, 50% und/oder 92% entsprechen, nicht bekannt sind, aber
im Schrittmacher mit der Zeit dynamisch abgeleitet werden können.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezug auf verschiedene bestimmte Ausführungsformen
beschrieben worden ist, versteht es sich, das diese Ausführungsformen
lediglich darstellenden Charakter für die Anwendung der Prinzipien
der Erfindung haben. Demzufolge sollten die Ausführungsformen, die im einzelnen
beschrieben sind, als beispielhaft und nicht einschränkend in
Bezug auf die beigefügten
Ansprüche
angesehen werden.