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Diese Erfindung betrifft im allgemeinen
implantierbare Impulsgeneratoren, die verwendet werden, um eine
Stimulation zum Stimulieren bzw. Schrittmachen des Herzens eines
Patienten auszuführen,
und insbesondere solche, die eine atrielle Tachykardie detektieren
und entweder in einen Antitachy-Stimulationsmodus oder in einen
anderen Modus umschalten (als Modusumschalten bezeichnet), nachdem
Hinweise auf eine atrielle Tachykardie oder atrielle Tachyarrhythmien
entdeckt wurden.
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Ansprechend bzw. in Reaktion auf
diese Hinweise kann ein Schrittmacher in einer Anzahl verschiedener
Arten arbeiten, und es ist nicht der Zweck dieser Erfindung, diese
Ansprechweisen detailliert anzugeben. Vielmehr ist diese Erfindung
dafür vorgesehen,
falsche Ansprechweisen zu verhindern oder zu verringern, und sie
lehrt weiterhin, wie das Verpassen wahrer Bestimmungen von Tachyarrhythmien unter
Umständen,
unter denen möglicherweise
eine 2 : 1-Erfassung
auftritt, vermieden werden kann.
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Ein Verfahren zum Ansprechen auf
Hinweise auf eine Tachykardie ignoriert im allgemeinen die hohen
natürlichen
atriellen Raten und schaltet zu einer ventrikulären Stimulation um, wie in
US-A-5 144 949 (Olson) beschrieben ist. Dies ist ein Typ eines Modusumschaltens.
Andere Systeme verwenden alternative Operationen im Antitachy-Modus, wie jene,
die in US-A-4 587 970 (Holley u. a.) beschrieben sind, wobei eine
Umkehrstimulation verwendet wird, um zu versuchen, die Tachykardie
zu unterbrechen und auszusetzen. Ein recht detaillierter Hintergrund
zur Schrittmachertechnologie zum Modusumschalten kann US-A-4 562 841 (Brockway
u. a.) entnommen werden.
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Das Modusumschalten hatte verschiedene Definitionen
und Zwecke auf dem Fachgebiet der Schrittmacher oder der Stimulations-
und Impulsgeneratoren. Beispiele, abgesehen von jenen, die vorstehend
erwähnt
wurden, schließen
US-A-5 284 491 (Sutton
u. a.), US-A-4 856 523 (Sholder u. a.) und US-A-4 363 325 (Roline
u. a.) ein. Diese verwenden eine Sensorrate oder eine langfristige
oder sich ändernde
atrielle Rate zum Bestimmen, wann für die bestimmten Probleme,
auf die sich diese Patente richten, ein Modusumschalten ausgeführt werden soll.
Dies sind im allgemeinen Erfindungen, die auf Probleme ansprechen,
die wegen oder während
einer ratenadaptiven Stimulation auftreten. Das Modusumschalten
kann am besten als der Vorgang beschrieben werden, bei dem der Schrittmacher
in einen Modus übergeht,
der die atrielle Rate nicht verfolgt (also den Ventrikel nicht synchron
mit der atriellen Rate stimuliert). Eine andere Art, dies auszudrücken besteht
darin, daß in
einem Modus-geschalteten Zustand die ventrikuläre Stimulation nicht mit der natürlichen
atriellen Aktivität
synchronisiert ist.
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Verfahren und Merkmale zum Modusumschalten
sind in der am 19. November 1994 veröffentlichten Ausgabe des Magazins
PAGE (Band 17; Teil II) in dem Artikel "A New Automode Switch Algorithm for
Supraventricular Tachycardias" von
Levine u. a. auf den Seiten 1895–9 beschrieben. (Weitere Artikel
für Vorrichtungen
mit automatischer Modus umschaltung wurden auch in der gleichen Ausgabe von
PAGE auf den Seiten 1900 (Den Dulk), 1908 (Ovsyshcher) und 1913
(Provenier) veröffentlicht.)
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Ratenadaptive Schrittmacher, die
dem physiologischen Bedarf eines Patienten folgen, waren einige
Zeit verfügbar.
Ein neueres Beispiel ist in US-A-5 271 395 (Wahlstrand u. a.) dargestellt.
In US-A-4 856 524 (Baker, Jr.) wird ein AV-Intervallzeitgeber statt eines Aktivitätssensors
(wie in US-A-5 052 388 von Sivula u. a.) oder einer geringen Ventilation
(wie in US-A-5 271 395 von Wahlstrand) zum Bestimmen der geeigneten
Stimulationsrate verwendet.
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Die Schrittmachertechnologie gibt
es seit etwa 30 Jahren. Die Technologie zum Implantieren solcher
hermetisch gedichteter elektrischer Impulsgeneratoren (gewöhnlich mit
Batterien zur Leistungsversorgung), die auf die Stimulationsanforderungen eines
Patienten ansprechen, sind in vielerlei Hinsichten wohlbekannt,
und sie werden hier nicht eingehend beschrieben. Vielmehr sollte
der Leser auf in dieser Anmeldung zitierte Beschreibungen, die auf dem
Fachgebiet verfügbar
sind, und auf andere leicht verfügbare
Literatur Bezug nehmen.
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Wenn der Schrittmacher dafür ausgelegt
ist, nach Tachy-Bedingungen
(also ein Modusumschalten) zu suchen und auf diese anzusprechen,
bewirkt das Vorhandensein von Fernfeld-R-Zacken bzw. -Wellen (FFRWs) ein falsches
positives Modusumschalten. (AFFRW ist als atrielles Erfassen ventrikulärer Depolarisationen
definiert).
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Ansprechend auf das Problem einer
falschen positiven Tachy-Detektion
hat der implantierbare Impulsgenerator (PG) häufig bevor, während und
nachdem der falsche Indikator ein Modusumschalten bewirkt hat, bei
der programmierten unteren Rate oder in der Nähe von dieser stimuliert. Gewöhnlich wurde dieses
Ansprechen als Modusumschaltepisode bezeichnet. Diese Episodendauern
waren im allgemeinen kurz (weniger als eine Minute), und sie enden, wenn
die FFRW-Erfassung
beendet wird. Die AP-VP-AR- und AP-AR-VS-Zeitsequenzen (wobei das
AP-AR-Intervall in bezug auf die Größe des Intervalls AR-AP lang
ist), die über
mehrere Stimulationszyklen anhielten, wurden im allgemeinen als
für die falsche
positive Tachy-Detektion verantwortlich gehalten, und es wurde demgemäß angenommen,
daß sie
diese Modusumschaltepisoden bewirken. (Definitionen: AP = atrielle
Stimulation, VP = ventrikuläre Stimulation,
VS = ventrikuläre
Erfassung und AR = atrielle Refraktärerfassung). Weil ein Schrittmacher diese
Ereignisse durch eine intrakardiale elektrische Leitung (intrakardiale
elektrische Leitungen) erfaßt, wird
angenommen, daß diese
Muster das Ergebnis einer Fernfeld-R-Zacken-Erfassung sein können. Testergebnisse
unter Verwendung von Markerkanalinformationen, die diese Merkmale
aufweisen (wie in US-A-4
374 382, Markowitz u. a. erteilt, beschrieben ist), sind in ausgegebenen
Streifendiagrammen verfügbar.
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Das Dokument EP-A-0 718 009 stellt
den Stand der Technik im Sinne von Artikel 54(3) EPÜ für die angegebenen
EPÜ-Vertragsstaaten DE
und FR dar. Im Dokument EP-A-0 718 009 ist ein Schrittmacher zur
Herzstimulation mit Mitteln zum Bestimmen, ob ein langer PVAB die
Erfassung jedes zweiten atriellen Herzschlags blockiert (als "blockierte 2 : 1-Erfassung" bezeichnet), offenbart,
wobei die Mittel zum Bestimmen aufweisen: Mittel zum Bestimmen von Werten
für A-A-Intervalle
auf der Grundlage erfaßter atrieller
Depolarisationssignale, Berechnungsmittel zum Bestimmen (a), ob
eine blockierte 2 : 1-Erfassung eine Möglichkeit ist, durch Bestimmen,
ob das A-A-Intervall kleiner als etwa das Zweifache der Summe von
AV plus PVAB ist, oder zum Bestimmen (b), ob das A-A-Intervall kleiner
als ein programmiertes Tachy-Intervall ist und, falls a oder b wahr
ist, zum Erzeugen eines Signals für ein Mittel zum Einstellen von
Schrittmacherparametern, so daß ein
Suchzyklus eingeleitet wird, um zu bestimmen, ob während der
möglichen
blockierten 2 : 1-Erfassung
tatsächlich eine
Tachykardie auftritt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein Schrittmacher zur Herzstimulation mit Mitteln zum Bestimmen,
ob ein langer PVAB das Erfassen jedes zweiten atriellen Herzschlags
blockiert (als "blockierte
2 : 1-Erfassung" bezeichnet)
vorgesehen, wobei die Mittel zum Bestimmen aufweisen:
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Mittel zum Bestimmen von Werten für A-A-Intervalle
auf der Grundlage erfaßter
atrieller Depolarisationssignale,
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Berechnungsmittel zum Bestimmen (a),
ob eine blockierte 2 : 1-Erfassung eine Möglichkeit ist, durch Bestimmen,
ob das A-A-Intervall kleiner oder gleich dem Zweifachen der Summe
von AV zuzüglich PVAB
ist, und zum Bestimmen (b), ob die Hälfte des A-A-Intervalls kleiner
ist als ein programmiertes Tachy-Intervall, und, falls a und b wahr
sind, zum Erzeugen eines Signals für ein Mittel zum Einstellen
von Schrittmacherparametern, so daß ein Suchzyklus eingeleitet
wird, um zu bestimmen, ob während
der möglichen
blockierten 2 : 1-Erfassung tatsächlich eine
Tachykardie auftritt.
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Unsere Algorithmen verwenden vorzugsweise
eine Zeitvariable, die zweckmäßigerweise
als mittleres atrielles Intervall (oder MAI oder durchschnittliches
atrielles Intervall AAI) bezeichnet werden kann und die darstellt,
was die Schrittmachervorrichtung oder der "Schrittmacher" als das wahre atrielle Intervall ansieht.
Unser AAI soll auch beim kürzesten A-A-Intervall
konvergieren (wenn Lang-Kurz-Intervallmuster
auftreten). Es ist wahrscheinlich, daß dieser AAI/MAI-Algorithmus
beim kurzen AP-AR-Intervall (vorstehend beschrieben) konvergiert
und auf diese Weise diese Sequenzen selbst bei Nichtvorhandensein
einer tatsächlichen
atriellen Tachykardie als eine atrielle Tachykardie identifiziert.
Diese Algorithmen können
auf jeden Schrittmacher angewendet werden, der eine falsche Detektion
einer Tachykardie oder eines atriellen Flatterns aufweist, eine
bevorzugte Ausführungsform
besteht jedoch in ihrer Anwendung auf das MAI im Schrittmacher TheraTM von Medtronic.
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Auch andere Einstellungen können am
modernen Schrittmacher vorgenommen werden, welche in bezug auf hier
angegebene alternative bevorzugte Ausführungsformen beschrieben werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen werden nun in
näheren
Einzelheiten nur beispielhaft mit Bezug auf die anliegende Zeichnung
beschrieben.
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1 ist
ein Markerkanaldiagramm, in dem ein Beispiel eines Zeitablaufszenarios
angegeben ist, das eine falsche positive Tachy-Detektion und ein Modusumschalten
bewirken kann.
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2 ist
ein Blockdiagramm eines implantierbaren Impulsgenerators (IPGs oder "Schrittmachers") des zusammen mit
dieser Erfindung verwendbaren Typs.
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Die 3–5 sind Markerkanaldiagramme.
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Die 6 und 7 sind kombinierte EKG- und Markerkanalgraphen.
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Die 8 und 9 sind Flußdiagramme.
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Es sind alternative Verfahren zum
Verhindern einer falschen positiven atriellen Tachykardiedetektion
(also einer Detektion einer nicht vorhandenen Tachykardie oder eines
nicht vorhandenen Flatterns) verfügbar. Mindestens ein Verfahren
erstreckt sich auf PVARP oder PVAB oder bewirkt auf andere Weise,
daß der
Schrittmacher das Erfassen von Fernfeld-R-Zacken (FFRWs) oder das Ansprechen auf diese
vermeidet.
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Jede korrigierende Tätigkeit
zum Vermeiden einer falschen positiven Tachy-Detektion, die AS-Ereignisse
ignoriert, riskiert, daß sie
Hinweise auf wahre Tachyarrhythmien verpaßt. Diese Erfindung umfaßt daher
Operationen zum Vermeiden auch dieser Schwierigkeit, hauptsächlich durch
Erfassen und Verwenden möglicher
FFRW-Ereignisse auf der Grundlage von Überprüfungskriterien, die vorzugsweise
in Software im IPG implementiert sind. Der Algorithmus bestimmt
zuerst, ob es möglich
ist, daß ein 2
: 1-Erfassen auftritt und daß es
im Bereich erwarteter atrieller Tachyarrhythmien liegt (also im "Tachy"-Bereich). Es wird
eine Suchroutine auf der Grundlage der Verlängerung der PVARP verwendet. Falls
ein atrielles Tachy-Ereignis gefunden wird, reagiert die Vorrichtung
vorzugsweise durch eine Modusumschaltung. Falls ausreichende Zuverlässigkeitskriterien
eingerichtet wurden, kann die Suche vorzugsweise abgebrochen oder
abgeschwächt
werden.
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Zuerst folgt eine Beschreibung eines
Schrittmachersystems.
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2 ist
ein Blockschaltplan, der eine mögliche
Form eines Schrittmachers 10 zeigt, der in der Lage ist,
die vorliegende Erfindung auszuführen. Wenngleich
die vorliegende Erfindung in Zusammenhang mit einer Mikroprozessor-basierten
Architektur beschrieben ist, ist zu verstehen, daß sie auch
in einer anderen Technologie, wie einer digitalen logikbasierten,
kundenspezifisch integrierten Schaltungsarchitektur (IC-Architektur),
Analogschaltungen usw. implementiert werden könnte, falls dies erwünscht ist.
Es sei auch bemerkt, daß die
vorliegende Erfindung in Kardiovertern, Defibrillatoren und dergleichen
verwirklicht werden kann.
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Bevorzugte Ausführungsformen verwenden zwei
Leitungen, nämlich 14 und 15.
Die Leitung 14 weist eine Elektrode 24 auf, die
sich in der Nähe
ihres distalen Endes befindet, das innerhalb des rechten Ventrikels 16 positioniert
ist. Die Elektrode 24 ist durch einen Leiter 14 über einen
Eingangskondensator 26 mit dem Knoten 28 und mit
den Ein-/Ausgangsanschlüssen einer
Ein-/Ausgabeschaltung 30 gekoppelt. Die Leitung 15 hat
eine distale Elektrode, die innerhalb des rechten Atriums 17 positioniert
ist. Die Elektrode 22 ist durch einen Eingangskondensator 75 mit
einem Knoten 76 und mit den Ein-/Ausgangsanschlüssen der
Ein-/Ausgabeschaltung 30 gekoppelt.
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Die Ein-/Ausgabeschaltung 30 enthält die wirksamen
Ein- und Ausgangs-Analogschaltungen für digitale
Steuer- und Zeitgeberschaltungen zur Detektion vom Herzen abgeleiteter
elektrischer Signale in der Art des Herzelektrogramms (EGM oder
EKG). Sie empfängt
auch die Ausgabe von Sensoren (nicht dargestellt, die jedoch an
die Leitungen 14 und 15 angeschlossen werden können), und
sie ist der Teil, der durch Software-implementierte Algorithmen
in einer Mikrocomputerschaltung 32 gesteuert Stimulationsimpulse
an das Herz anlegt.
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Die Mikrocomputerschaltung 32 weist
eine auf der Platine vorhandene Schaltung 34 und eine außerhalb
der Platine vorhandene Schaltung 36 auf. Die auf der Platine
vorhandene Schaltung 34 weist einen Mikroprozessor 38,
einen Systemtaktgeber 40, einen auf der Platine vorhandenen
RAM 42 und einen auf der Platine vorhandenen ROM 44 auf.
Die außerhalb
der Platine vorhandene Schaltung 36 weist eine außerhalb
der Platine vorhandene RAM/ROM-Einheit 46 auf. Die Mikrocomputerschaltung 32 ist
durch einen Datenkommunikationsbus 48 mit einer digitalen
Steuer-/Zeitgeberschaltung 50 gekoppelt. Die Mikrocomputerschaltung 32 kann
aus kundenspezifischen IC-Vorrichtungen bestehen, die durch Standard-RAM/ROM-Komponenten
erweitert sind.
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Fachleute werden verstehen, daß die in 2 dargestellten elektrischen
Komponenten durch eine geeignete, Implantationsqualität aufweisende Batteriespannungsquelle
(nicht dargestellt) gespeist werden.
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Eine Antenne 52 ist zur
Aufwärts-/Abwärtstelemetrie
durch eine Funkfrequenz-(RF)-Sender-/Empfängerschaltung (RF-TX/RX) 54 mit
der Ein-/Ausgabeschaltung 30 verbunden. Die Fernübertragung
analoger und digitaler Daten zwischen der Antenne 52 und
einer externen Vorrichtung, wie einer externen Programmiereinrichtung
(nicht dargestellt) wird gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
durch Mittel erreicht, die im wesentlichen denjenigen entsprechen,
die im am 7. Juli 1992 erteilten US-Patent US-A-5 127 404 mit dem
Titel "Telemetry
Format for Implantable Medical Device" beschrieben sind. Ein Reed-Schalter 51 ist
an die Ein-/Ausgabeschaltung 30 angeschlossen,
um eine Patientennachsorge durch Deaktivieren des Meßverstärkers 146 und
Aktivieren von Telemetrie- und Programmierfunktionen zu ermöglichen,
wie auf dem Fachgebiet wohlbekannt ist.
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Eine Kristalloszillatorschaltung 56,
typischerweise ein kristallgesteuerter Oszillator mit 32768 Hz, liefert
der digitalen Steuer-/Zeitgeberschaltung 50 Haupt-Zeittaktsignale.
Die meisten Zeitperioden hängen
davon ab, daß ein
Takt, von einem Programm gesteuert, ein- oder ausschaltet, und die
Länge der Zeitsteuerung
wird im allgemeinen mit Bezug auf eine Anzahl von Taktzyklen festgelegt.
Eine Vref-/Vorspannungsschaltung 58 erzeugt
eine stabile Spannungsreferenz und Vorspannungsströme für die Analogschaltungen
der Ein-/Ausgabeschaltung 30. Eine ADC-/Multiplexerschaltung
(ADC/MUX) 60 digitalisiert analoge Signale und Spannungen
zum Bereitstellen einer Telemetrie- und Austauschzeitangabe- oder
Lebensdauerendefunktion (EOL). Eine Einschaltrücksetzschaltung (POR) 62 initialisiert
den Schrittmacher 10 während
des Hochfahrens mit programmierten Werten und setzt die Programmwerte nach
der Detektion eines Batterie-Schwach-Zustands oder transient, bei
Vorhandensein bestimmter unerwünschter
Bedingungen, wie beispielsweise einer unannehmbar hohen elektromagnetischen
Interferenz (EMI), zurück.
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Die Betriebsbefehle zum Steuern des
in 2 dargestellten Zeitablaufs
des Schrittmachers sind durch den Bus 48 mit der digitalen
Steuer-/Zeitgeberschaltung 50 gekoppelt, worin digitale
Zeitgeber das Gesamtescapeintervall des Schrittmachers sowie verschiedene
Refraktär(PVARP)-,
Austast-(PVAB)- und andere Zeitfenster zum Steuern des Betriebs
der Peripheriekomponenten innerhalb der Ein-/Ausgabeschaltung 50 festlegen.
Für diese Erfindung
können
sie auch atrielle Intervallwerte, AV-Intervalle usw. aufweisen.
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Die digitale Steuer-/Zeitgeberschaltung 50 ist
mit Meßverstärkern (SENSE) 64 und 67 und
mit Elektrogrammverstärkern
(EGM-Verstärkern) 66 und 73 gekoppelt,
um verstärkte
und verarbeitete Signale, die von der Elektrode 24 über die
Leitung 14 und den Kondensator 26 aufgenommen
wurden, zu empfangen, und um verstärkte und verarbeitete Signale zu
empfangen, die von der Elektrode 22 über die Leitung 15 und
den Kondensator 75 aufgenommen wurden, welche die elektrische
Aktivität
des Ventrikels 16 bzw. des Atriums 17 des Patienten
darstellen. In ähnlicher
Weise erzeugen die Meßverstärker 64 und 67 Leseereignissignale
zum Zurücksetzen
des Escapeintervall-Zeitgebers innerhalb der Schaltung 50. Das
vom EGM-Verstärker 66 entwickelte
Elektrogrammsignal wird zu den Gelegenheiten verwendet, in denen
die implantierte Vorrichtung von der externen Programmiereinrichtung
bzw. vom externen Transceiver (nicht dargestellt) abgefragt wird,
um durch Aufwärtstelemetrie
eine Darstellung des analogen Elektrogramms der elektrischen Herzaktivität des Patienten
zu senden, wie im Thompson u. a. erteilten US-Patent US-A-4 556
063 mit dem Titel "Telemetry
System for a Medical Device" beschrieben ist.
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Ausgangsimpulsgeneratoren 68 und 71 liefern
die Stimulationsimpulse über
Ausgangskondensatoren 74 und 77 und die Leitungen 14 und 15 ansprechend
auf stimulierte Auslösesignale,
die jedesmal dann, wenn das Escapeintervall abläuft, von der digitalen Steuer-/Zeitgeberschaltung 50 entwickelt werden,
oder wenn ein von außen
gesendeter Stimulationsbefehl empfangen worden ist, oder ansprechend
auf andere gespeicherte Befehle, wie auf dem Gebiet der Schrittmacher
wohlbekannt ist, zum Herz 11 des Patienten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist der Schrittmacher 10 in der
Lage, in verschiedenen nicht ratenabhängigen Modi, welche DDD, DDI,
VVI, VOO und VVT einschließen,
sowie in entsprechenden ratenabhängigen
Modi DDDR, DDIR, VVIR, VOOR und VVTR, zu arbeiten. Weiterhin kann
der Schrittmacher 10 programmierbar so konfiguriert werden,
daß er
seine Rate nur ansprechend auf eine gewählte Sensorausgabe oder ansprechend
auf beide Sensorausgaben, falls dies gewünscht ist, ändert. Viele andere Merkmale
und Funktionen von Schrittmachern können aufgenommen werden, ohne über den
Schutzumfang dieser Erfindung hinauszugehen.
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Einige Hintergrundinformationen zu
Markerkanälen
und dazu, wie Schrittmacher Informationen hinsichtlich A-A-Intervallen
halten, sind auch erforderlich.
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Mit Bezug auf 1 sei bemerkt, daß, wenngleich eine Anzahl von
Algorithmen verwendet werden könnte,
um das durchschnittliche atrielle Intervall zu bestimmen, diejenigen,
die wir verwenden, zu einer in einer sich wieder holenden Sequenz
erfolgenden Konvergenz zum kürzesten
atriellen Intervallwert tendieren. (Dies kann durch Untersuchen
des nachstehend erörterten
AAI-Algorithmus erkannt werden.) Diese Konvergenz zum kürzesten
Zeitintervall AA ist die Art, in der das Modusumschalten im allgemeinen ausgelöst wird.
(Wir nehmen an, daß dies
der "wahre" A-A-Wert ist und nennen
diesen aktualisierten atriellen Intervallwert zweckmäßigerweise
entweder das durchschnittliche atrielle Intervall (AAI) oder das mittlere
atrielle Intervall (MAI).) Diese A-A-Intervallzeitwerte sind gewöhnlich erheblich
kürzer
als Intervalle von einer atriellen Stimulation zur anderen, wie in 1 leicht ersichtlich ist.
Hierbei ist ein Markerkanaldiagramm 20 mit atriellen Stimulationsindikatoren 3/3a,
atriellen Refraktärereignisindikatoren 4/4a und ventrikulären Stimulationsindikatoren 5/5a dargestellt.
Die Pfeile 13 (für
AP-AR-Intervalle) und 15 (für AR-AP-Intervalle) geben die
wahrscheinlichen Zeitdifferenzen zwischen einem atriellen Ereignis
zum anderen für
diesen Patienten an. Zum Größenbezug ist
ein Indikatormaßstab 2 im
Diagramm aus 1 aufgenommen.
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Die 3 und 4 zeigen Fälle, in
denen eine falsche Tachy-Detektion auftreten könnte, wie in diesen Markerkanaldiagrammen
dargestellt ist (als Linien oder Graphen 81 und 82 dargestellt).
Die atriellen Stimulations-, atriellen Refraktär- und ventrikulären Stimulationsereignisse
sind einfach mit AP, AR bzw. VP angegeben. In 3 kann ein erfaßtes Ereignis in einer postventrikulären atriellen
Refraktärperiode (PVARP 88)
(hier als AR dargestellt) entweder auf Fernfeld-R-Zacken (FFRWs),
eine T-Zacken-Erfassung,
eine retrograde Leitung, Skelettmuskelaktivitätsartefakte oder eine andere
Erfassung, die während PVARP
auftritt, oder eine falsche atrielle Erfassung infolge einer Polarisation
nach einem Stimulationsimpuls auftreten. (Zu heuristischen Zwecken
ist eine PVAB-Periode 89 auch innerhalb des PVARP 88 in 3 dargestellt.) In einem
zweiten Fall (4) ist eine
Erfassung während
des atrioventrikulären
Intervalls (AV-Intervalls) dargestellt. Dies kann auf eine ventrikuläre Fusionsstimulation,
einen Verlust einer atriellen Mitnahme, einen Verbindungsrhythmus
oder eine andere atrielle Erfassung während des AV-Intervalls zurückzuführen sein,
wodurch der Tachy-Detektionsalgorithmus überlistet werden kann, indem
nahegelegt wird, daß das
wahre atrielle Intervall sehr kurz ist.
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Die Erfassung von Fernfeld-R-Zacken
kann in Fällen
auftreten, die von einem AP-AR-AP-Rhythmus verschieden sind. Es
ist auch möglich,
eine Fernfeld-R-Zacke nach einem Sinusrhythmus zu bekommen, wodurch
eine AS-VP-AR-Markerkanalserie erzeugt wird. Wenngleich es im allgemeinen
angenommen werden kann, daß das
Markerkanaldiagramm aus 3 geeignet
bezeichnete Markersignale aufweist, können diese inkorrekt sein.
Beispielsweise kann eine Fernfeld-R-Zacke oder ein anderes Signal wie etwas
anderes aussehen. Falls dies der Fall ist, bezeichnet der Markerkanalgenerator
es falsch, wodurch angegeben wird, daß der Schrittmacher falsch
reagieren kann.
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Es gibt bei anderen Impulsgeneratoren
möglicherweise
keine Markerkanalreferenz, die Vorrichtung kann Signale jedoch nichtsdestoweniger
fehlinterpretieren. Der Markerkanal wird in dieser Beschreibung
verwendet, weil er viel leichter lesbar ist als Streifendiagramme
und weil er angibt, wie der Schrittmacher die erfaßten Signale,
die er vom Herzen und seiner Umgebung empfängt, interpretiert.
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Bewertung von "AAI" oder "MAI" (eine vom Schrittmacher
gespeicherte und aktualisierte Variable)
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Der aktuelle Wert des durchschnittlichen
atriellen Intervalls wird von einer in 2 dargestellten Mikrocomputerschaltung
normalerweise nach jedem atriellen Intervall, das in einem natürlichen
(atriellen, nichtstimulierten) Ereignis endet, und jenen Intervallen
zwischen zwei atriellen stimulierten Ereignissen eingestellt.
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Es gibt zahlreiche Arten zum Einstellen
des AAIs. Diese fallen in drei Kategorien. 1) Ignorieren bestimmter
individueller Herzerfassungsereignisse, die während Austastperioden auftreten,
2) Ignorieren anderer individueller Ereignisse, die wegen des Signaltyps
oder des Zeitpunkts des empfangenen Signals nicht in Frage kommen,
und 3) ein Satz von Verfahren durch Manipulation des zum Bestimmen
und Aktualisieren des AAIs verwendeten Algorithmus selbst. Wenngleich
viele Funktionen eines Schrittmachers von der Berechnung abhängen können, die zum
Beurteilen einer solchen AAI-Variable verwendet wird, besteht ihre
klarste Indikation im Bestimmen, ob eine Tachykardie vorhanden ist.
Im allgemeinen gilt AAI = F(N), so daß der als durchschnittliches
atrielles Intervall bezeichnete Wert eine Funktion von "N" ist, wobei N ein kontinuierlich aktualisierter
Wert ist, der vom Bestimmen atrieller erfaßter Ereignisse und der Zeit
zwischen einem atriellen erfaßten
Ereignis und dem nächsten
abhängt.
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Demgemäß kann der Wert von AAI verschoben
werden, indem bestimmte atrielle Ereignisse ignoriert werden, die
im allgemeinen zu dicht bei einem vorhergehenden Ereignis auftreten,
eine zu kleine Amplitude haben oder zu lang nach einem vorhergehenden
Ereignis auftreten. Beim Auftreten eines gültigen A-A-Ereignisintervalls
wird der Wert dieses Zeitraums zwischen dem Auftreten des ersten
Ereignisses und des zweiten Ereignisses zum Erhöhen oder Verringern des Werts
von AAI verwendet. Dies kann direkt oder indirekt erfolgen, und
verschiedene algorithmische Filter und Beschränkungen können dieser additiven oder
subtraktiven Funktion hinzugefügt werden,
was für
den Leser mit durchschnittlichen Kenntnissen auf diesen Fachgebieten
verständlich sein
wird.
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Eine Hauptaufgabe dieses Patents
besteht darin, einen Wert für
das geeignete A-A-Intervall zu bestimmen, um zu beurteilen, ob ein
Tachyarrhythmieereignis auftritt oder nicht. In einer Sinusverfolgungssituation,
in der jedes atrielle Ereignis ein erfaßtes (natürliches) Ereignis ist, wird
beispielsweise jedes A-A-Intervall beim Einstellen von AAI verwendet.
In einer Situation einer konkurrierenden Stimulation, in der die
atrielle Stimulation eng mit der natürlichen atriellen Aktivität gekoppelt
ist, sollte das Intervall zwischen einer refraktären Erfassung und einer Stimulation
nicht verwendet werden, weil es möglicherweise die zugrundeliegende
intrinsische bzw. natürliche
Aktivität
nicht wirklich wiedergibt.
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Abhängig vom Entwicklungsgrad des
Schrittmachers oder der implantierten Impulsgeneratorvorrichtung
kann die interne Aufzeichnung des AAI an mehreren Orten aufrechterhalten
werden, und es können,
falls gewünscht,
mehrere verschiedene Werte verwendet werden, wobei jeweils einer
jedem speziellen Zweck dient.
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Gemäß der gegenwärtig bevorzugten
Ausführungsform
ist das Aktualisieren des AAIs ein "vorgespannter Delta-Vorgang". Jede Einstellung
modifiziert das AAI um einen festen Betrag. Falls das für eine Aktualisierung
des AAIs verwendete gemessene A-A-Intervall kleiner oder gleich
dem aktuellen AAI ist, wird das AAI um einen als "DELTADEC" bezeichneten festen
Betrag verringert. Falls das für
eine Aktualisierung des AAIs verwendete A-A-Intervall größer als
das aktuelle AAI ist, wird das AAI um einen anderen festen Betrag "DELTAINC" erhöht. DELTADEC
und DELTAINC gehören
zu den programmierbaren Werten, die von einem Arzt ausgewählt und modifiziert
oder manipuliert werden können.
Diese Werteänderung
wird unter Verwendung der Telemetrieprogrammierfähigkeiten des Impulsgenerators
erreicht, um bestimmte Speicherstellen in der Vorrichtung zu modifizieren.
Diese Telemetrie und Kommunikation ist auf dem Fachgebiet wohlbekannte
Praxis.
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Für
jede gegebene Aktualisierung kann das gemäß der bevorzugten Ausführungsform
verwendete AAI nie um mehr als die DELTADEC- oder DELTAINC-Werte
geändert
werden. Gemäß der gegenwärtig bevorzugten
Implementierung der Erfindung ist DELTADEC größer als DELTAINC. Dies führt zu einem
Ratenglättungsmuster,
das schnell ansteigende atrielle Raten schneller als abnehmende
atrielle Raten verfolgt.
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Ein Ergebnis des schrittweisen Inkrementierens
und Dekrementierens des AAIs besteht darin, daß es möglich ist, daß das AAI über die
natürliche atrielle
Rate hinausschießt.
Falls beispielsweise angenommen wird, daß (1) ein aktueller AAI-Wert
600 ms (Millisekunden) ist, (2) der programmierte DELTADEC-Wert
24 ms ist, (3) der program mierte DELTAINC-Wert 8 ms ist, und (3)
eine atrielle Erfassung 550 ms nach einer vorhergehenden atriellen
Erfassung (also einem gemessenen atriellen Intervall von 550 ms)
auftritt, führt
dies zu einem aktualisierten AAI-Wert
von 576 ms (600–24).
Falls (4) das nächste natürliche atrielle
Ereignis 560 ms nach demjenigen auftritt, bei dem das AAI zu 576
ms aktualisiert wurde, zieht die nächste AAI-Aktualisierung wiederum ein
Dekrementieren des aktuellen AAIs um 24 ms nach sich. Diese Einstellung
führt jedoch
zu einem AAI von 552 ms, das etwas kleiner ist als das gerade gemessene
natürliche
A-A-Intervall (560 ms). Falls das nächste natürliche atrielle Ereignis 560
ms vom letzten entfernt ist, wird DELTAINC zu 552 ms addiert, wodurch
ein neues AAI von 560 ms erzielt wird.
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Einstellen von AAI/MAI zum Ausschließen bestimmter
Sequenzen
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5 ist
ein Markerkanaldiagramm 85, in dem zwei PVABs (postventrikuläre atrielle
Austastperioden) als Bezugszahlen 86 und 87 dargestellt
sind und in dem auch eine ausgetastete atrielle Refraktärerfassung 88 dargestellt
ist. Beginnend auf der linken Seite, wird die AP-AS-(bei 88 ausgetastet)-RR-Sequenz
als ein von AP bis AS gemessenes A-A-Intervall interpretiert, weil das
Signal vom FFRW-Typ bei 88 ignoriert wird. Im Fall einer
langen PVAB (postventrikulären
atriellen Austastperiode) entsprechend PVAB 86 liegt das
nächste
atrielle Markerkanalereignis demgemäß weiter außen, und es wird ein langes A-A-Intervall
zum Aktualisieren des MAIs verwendet. Wenn PVAB verkürzt wird,
weil es nach einem atriellen Erfassungsereignis (keinem Stimulationsereignis)
auftritt, wie bei PVAB 87, ist das AR- oder FFRW-Ereignis
das nächste
vom Tachy-Detektions algorithmus berücksichtigte Ereignis. Mit anderen Worten
verkürzt
das AS-AR-Intervall das MAI/AAI (weil es sich um einen kurzen Zeitraum
handelt), und falls es kurz genug ist, gibt die MAI-Größe eine
Tachy-Bedingung an und bewirkt ein Modusumschalten. Auf diese Weise
wird das AAI/MAI durch die geänderte
Länge des
PVABs automatisch eingestellt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
gibt es zwei mögliche
PVAB-Längen,
nämlich
eine in der Nähe
von 200 ms und die kurze um 150 ms.
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FFRW-Erfassung
-
Falls die Vorrichtung FFRWs erfassen
kann, ist eine Alternative zum Vermeiden einer falschen Tachy-Detektion
verfügbar,
wobei selektiv nur einige der FFRWs beim Bestimmen der Größe des atriellen Intervalls
(A-A-Intervalls) nicht berücksichtigt
werden. Hierzu wird angenommen, daß der Meßverstärker der atriellen Leitung
während
des Zeitraums im PVARP, der PVAB nicht überlappt, "eingeschaltet" bleibt. Durch Bestimmen, ob das während dieses "Sensoreinschaltzeitraums" gefundene bestimmte erfaßte Ereignis
gezählt
werden sollte oder nicht, kann es verwendet werden, um die Wertedarstellung des
Schrittmachers für
das A-A-Intervall, das MAI/AAI oder das "wahre A-A-Intervall" einzustellen.
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Lösung
für ein überlanges
PVAB, das einen Verlust einer gültigen
Tachy-Detektion hervorruft Weil eine Tachyarrhythmie im Atrium nicht
detektiert werden kann, während
der atrielle Meßverstärker abgeschaltet
ist, maskiert PVAB, falls er zu lang ist, Indikatoren einer wirklichen
Tachykardie. Eine übliche
Manifestation ist eine "2
: 1-Erfassung",
wobei nur jedes zweite atrielle Ereignis erfaßt wird. Wir bezeichnen dies
als "blockierte
2 : 1-Erfassung". Ein Beispiel ist in 6 ersichtlich, worin eine
Kombination 53 aus einem Markerkanal 35 und einem
EKG-Diagramm 31 zusammen
mit einem heuristischen "Herzmarkerdiagramm" 37 dargestellt
ist, das in einer Simulation konstruiert werden kann. Die PACs geben
den zeitlichen Ort atrieller Kontraktionen des simulierten Herzens
an, und die VPs stellen ventrikuläre Stimulationsereignisse dar.
PVABs sind die dunklen Kästen (39–39d),
und die restlichen PVARPs sind mit Bezugszahlen 41–41d angegeben.
Das Abstandselement 45 im Markerkanaldiagramm 37 gibt
die Größe des MAIs
oder seiner Entsprechung auf der Grundlage des mutmaßlichen
EKGs im Diagramm 31 an. Das atrielle Intervall mit der
tatsächlichen
Größe ist als Abstandselement 47 dargestellt.
Es sei bemerkt, daß die
Größe dem Platz
zwischen allen PACs im Diagramm 37 entspricht. Die Manipulation
des PVABs und der PVARP, die nachstehend beschrieben wird, ergibt
das AR-Signal im Markerkanal bei 55. Andernfalls werden
wegen einer atriellen Austastperiode, die so lang ist wie diejenige,
die bei der Bezugszahl 39 angegeben ist, diese Signale
vom IPG nicht gesehen, weil der atrielle Meßverstärker "ausgetastet" oder abgeschaltet wird.
-
Diese Lösung bestimmt, ob es möglich ist, daß der PVAB
zu lang ist und eine 2 : 1-Erfassungsbedingung maskiert, in der
nur jedes zweite atrielle Ereignis erfaßt wird. 8 ist ein Flußdiagramm, in dem dargestellt
ist, wann der IPG eine Suche gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
ausführen
soll. Dabei wird zunächst
der Wert des momentanen A-A-Intervalls betrachtet und dann bestimmt,
ob dieser momentane Wert die zwei nachstehend in den Schritten 82 und 85 beschriebenen Regeln
erfüllt. Falls
diese beiden Regeln erfüllt
sind (Schritte 83 und 84), erhöht der Prozeßalgorithmus
einen Zähler,
bis er zeigt, daß beide
Regeln achtmal in Folge erfüllt worden
sind. Bis dies wahr wird, wartet er auf die nächste Erfassung im Atrium 81 und
löst sich
wieder aus, behält
jedoch den Zähler
bei. Das Ändern
der Größe oder
der Bedarf an einem vollständigen
Zähler sind
lediglich einige Alternativen zum Bestimmen der Zuverlässigkeit,
und es könnten
auch andere Kriterien verwendet werden. Wenn die Erfahrung zeigt,
daß es
einmal während
des Algorithmus 80 ausreichend ist, eine Suche in einem
bestimmten Patienten einzuleiten, kann dies auch erfolgen. Der Algorithmus 80 löst sich
auch selbst jedesmal dann wieder aus, wenn eine der Regeln für eine gegebene
atrielle Erfassung nicht erfüllt
ist. Er wird unter Verwendung von zwei Regeln angewendet:
-
REGEL 1: Falls das A-A-Intervall <= dem Zweifachen
der Summe des AV-Intervalls zuzüglich der
PVAB-Länge
ist, ist es möglich,
daß eine
2 : 1-Erfassung auftritt, was andernfalls nicht der Fall ist.
-
REGEL 2: Falls Regel 1 erfüllt ist
und die Hälfte
des A-A-Intervalls
kleiner als ein programmiertes "Tachy-Intervall" ist, wird diese
mögliche
2 : 1-Erfassung, falls sie existiert, als pathologisch definiert, was
andernfalls nicht der Fall ist.
-
(Es sei bemerkt, daß diese
Regeln auch in einer anderen Reihenfolge angewendet werden können.)
-
Der Schrittmacher gemäß der bevorzugten Ausführungsform
zählt die
Anzahl der Herzschläge, während derer
eine mögliche
2 : 1-Erfassung wahr ist, über
acht aufeinanderfolgende Herzzyklen. Falls alle acht die Regel nicht
erfüllen,
wird erneut begonnen.
-
Sobald acht aufeinanderfolgende Zyklen
verstreichen, in denen Regel 1 und Regel 2 erfüllt sind, modifiziert der Schrittmacher
seine Zeitparameter zum Prüfen
einer tatsächlichen
2 : 1-Erfassung. Hierzu führt
er sogenannte "Suchzyklen" aus, während derer
drei Parameter folgendermaßen
geändert
werden sollten. Die PVARP wird so eingestellt (verlängert),
daß das
nächste
erwartete erfaßte
atrielle Ereignis in die PVARP gedrängt wird. Der PVAB kann auch
so eingestellt werden, daß er
kürzer
wird. Die nachfolgenden AV-Intervalle werden als Vorsichtsmaßnahme verkürzt, um
ein minimales Absinken der ventrikulären Rate während einer fortgesetzten atriellen
Verfolgung zu gewährleisten.
Weil die Zeit der erwarteten Tachy-Erfassung weiterhin das Eineinhalbfache
des gemessenen A-A-Intervalls ist, sollte das Escapeintervall so
eingestellt werden, daß es
eine atrielle Stimulation gleich nach der erwarteten Tachy-Erfassung abgibt.
Die Anwendung dieser atriellen Stimulation auf der Grundlage des
Ablaufens eines Escapeintervalls ist in 7 bei 55 ersichtlich. Hierdurch
kann das Escapeintervall, falls gewünscht, erhöht oder verringert werden.
-
Die Suchroutine ist in 9 als ein Algorithmus 90 dargelegt,
der mit einem Einleitungsschritt 91 beginnt, wodurch bewirkt
wird, daß die
Länge der PVARP
erhöht
wird 92 und die nachfolgenden AV-Intervalle verkürzt werden 93.
(Eine atrielle Stimulation muß gleich
nach jeder erwarteten Tachy-Erfassungszeit ausgeführt werden,
wenn diese Erfassung nicht auftritt 94, um sicher zu sein,
daß das
Herz synchron oder in der Nähe
davon pumpt.) Nach dem Schritt 94 detektiert oder bestimmt
der Algorithmus 90, ob eine AS in der Hälfte der angenommenen Zykluslänge nach
AR oder in der Nähe
davon aufgetreten ist. Falls dies nicht der Fall ist, wird die Zuverlässigkeit
der Bestimmung, daß kein
Tachy-Ereignis aufgetreten
ist, erhöht 98,
und wenn dieser Wert ausreichend ist, wie in Schritt 100 bestimmt
wurde, geht das Programm zu Schritt 101, wodurch diese
Suche beendet wird und zugelassen wird, daß die Notwendigkeit zum Suchen
in der Zukunft verringert oder ausgeschlossen wird, falls dies erwünscht ist.
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Falls eine AS aufgetreten ist, als
dies erwartet wurde (nach AR), teilt der Algorithmus dies nach Schritt 95 dem
ansprechenden Programm im IPG mit, der die weitere Verwendung dieses
Suchprogramms einstellen kann sowie das Ansprechen auf den wahrgenommenen
Tachy-Zustand vorschreiben kann.
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Demgemäß führt das Ausführen dieses Suchzyklus
zu zwei einander ausschließenden
Möglichkeiten:
- A. Falls eine atrielle Tachykardie existiert,
geschieht ein atrielles Ereignis nach dem Ereignis, das nahezu in
der Hälfte
des erfaßten
A-A-Intervalls in PVARP geschoben wurde, oder
- B. eine atrielle Stimulation ist das nächste atrielle Ereignis nach
der AR.
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Falls gemäß der bevorzugten Ausführungsform
die Möglichkeit
B auftritt (was bedeutet, daß kein
natürlicher
Tachy-Impuls aufgetreten ist, als dies erwartet wurde, wenn eine
2 : 1- Erfassung
stattgefunden hat), wird der Suchzyklus eine kurze Zeit (vorzugsweise
mehrere Herzzyklen) später
wiederholt, bis eine angemessene Anzahl wiederholter B-Ereignisse
sicherstellt, daß keine
Tachykardie auftritt. Künftige
Suchen können
um eine programmierbare Zeit verzögert werden, die weiter zunehmen
kann (falls dies gewünscht
ist, um Batterieleistung zu sparen), solange keine Tachy-Impulse
vorgefunden werden. Demgemäß wird das
Ausmaß des
Suchens auf der Grundlage der Male, die kein Tachy-Ereignis gefunden
wird, verringert.
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Zum Implementieren dieser Lösung können diese
Regeln und ein Einleiten einer Suchsequenz zum Algorithmus hinzugefügt werden,
der PVAB auf der Grundlage davon verlängert oder verkürzt, ob
ein atrielles Stimulationsereignis oder ein erfaßtes Ereignis aufgetreten ist.
Andere Anwendungen dieser Vorrichtung können dem Leser einfallen, der
Schutzumfang dieser Erfindung ist jedoch nur durch die folgenden
Ansprüche
beschränkt.