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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Nitroxide und Propharmaka davon und deren Verwendung in der prophylaktischen
und therapeutischen Behandlung von Krebs.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Krebs ist ein weltweites Hauptgesundheitsproblem.
Da die überwiegende
Mehrheit von menschlichen Tumoren schwierig effizient zu behandeln
sind, leiden die betroffenen Personen physisch, emotional und finanziell
und sterben unvermeidbar einen frühen Tod. Es besteht ebenso
ein immenser Aufwand für
die Familien und Freunde der betroffenen Personen, wie auch für die Gesellschaft
als Ganzes. Dementsprechend würde die
Fähigkeit,
Krebs zu vermeiden, sein Anschalten hinauszuschieben und/oder sein
Voranschreiten zu verlangsamen, Vorteile für alle Beteiligten haben.
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Obwohl aufwändige Forschung rund um die
Welt zu Fortschritten in der Krebsbehandlung geführt hat, war der Fortschritt
langsam und es gibt keine bekannte Heilung. Jedoch haben moderne
molekularbiologische Techniken zu unserem Verständnis der genetischen Aspekte
der Krebsentwicklung beigetragen. Beispielsweise konnte für das Tumor-Suppressor-Gen
p53 gezeigt werden, dass es für
einen Transkriptionsfaktor kodiert, welcher Tumorentwicklung unterdrückt. Dieses
Gen repräsentiert
eine allgemeine Klasse von Genen, welche für Produkte kodieren, die zelluläre Funktion
durch Vereitelung der Kaskade von Ereignissen, welche eine normal
funktionierende Zelle entweder veranlasst zu sterben oder unsterblich
zu werden, d. h. eine Krebszelle zu werden, regulieren. Es konnte
gezeigt werden, dass Mutation in dem p53 Tumor-Suppressor-Gen die
Produktion des Onkogen unterdrückenden
Transkriptionsfaktors beeinflußt.
Beispielsweise wird entweder kein Transkriptionsfaktor produziert,
oder es wird ein Transkriptionsfaktor, welcher ineffektiv oder nur
teilweise effektiv ist, produziert. In der Tat ist das p53 Tumor-Suppressor-Gen
die Site der genetischen Verletzung, die am häufigsten gemeinsam in menschlichen
Krebsarten ist (Levine et al., Nature 351: 453–456 (1991); und Hollstein et
al., Science 253: 49–53
(1991)), mit mehr als der Hälfte
aller menschlicher Tumore, welche p53 Punktmutationen oder Deletionen
aufweisen (Chang et al., Am. J. Gastroenterol. 88: 174–186 (199)).
Mutationen in dem p53-Gen wurden auch mit dem Li-Fraumeni-Syndrom
assoziiert, einer Familien-gebundenen autosomal dominanten Erkrankung,
welche mit einem vergrößerten Risiko
der Tumorgenesis assoziiert ist (Srivastava et al., Nature 348:
747–749
(1990)). Das p53-Protein spielt auch eine Rolle in der zellulären Antwort
auf DNA-beschädigende
Agenzien, dadurch, dass es eine Blockade in der G1-Phase des Zellzyklus
infolge der DNA-Beschädigung
ermöglicht,
und dabei Zeit für
die Reparatur der DNA-Schäden
zur Verfügung
stellt (Pietenpol et al., Nature 365: 17–18 (1993); und Kuerbitz et
al., PNAS USA 89: 7491–7495
(1992)) oder durch Auslösen
von Apoptosis (Yonish-Rouach et al., Nature 352: 345–347 (1991)).
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Um die weitere Untersuchung des p53-Gens
zu ermöglichen,
wurden rekombinante DNA-Techniken verwendet, um Nagetiermodelle
zu entwickeln. In einem Modell sind die Nagetiere homozygot für p53 Mutanten-Allele
(p53 –/–), so dass
das p53-Gen zerstört
oder "ausgeknockt" (p53 –/–) ist und
keine Funktion hat, und die Nagetiere sind bereits in frühem Alter
höchst
empfänglich
für eine
Vielzahl von Tumoren (Donehower et al., Nature 356: 251–221 (1992)).
In einem anderen Modell sind die Nagetiere heterozygot für Wildtyp
und Mutanten p53 Allele (p53 +/–)
und obwohl sie Tumore nach 10 bis 20 Monaten nach der Geburt ausbilden,
leben sie merklich länger
als die homozygoten Mutanten p53 Nagetiere (Harvey et al., Nature/Genetics
5: 225–229 (1993)).
Setzt man diese Nagetiere Karzinogenen aus, wie z. B. Dimethylnitrosamin,
oder bestrahlt man den ganzen Körper,
wird die Tumorbildung beschleunigt (Harvey et al. (1993), supra;
und Lee et al., Oncogene 12: 3731–3736 (1994)).
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Nitroxide sind stabile Verbindungen,
welche hinsichtlich des molekularen Gewichts niedrig sind, Metall-unabhängig, nicht-toxisch
und nicht-Allergie-erzeugend sind, und charakterisiert sind durch
ihre niedrige Reaktivitäten
mit Sauerstoff, ihre hohe Löslichkeit
in wässrigen
Lösungen
und die Fähigkeit
zelluläre
Membrane zu durchdringen. Die Lipophilizität von Nitroxiden kann durch
das Hinzufügen
von verschiedenen organischen Substituenten kontrolliert werden,
um das Targeting von Nitroxiden in spezifischen Organen oder Organellen
zu ermöglichen.
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Es konnte gezeigt werden, dass Nitroxide
Zellen und Tiere gegen unpassende akute Effekte, wie z. B. Zytotoxizität, Kurzzeitexposition
von lethalen Dosen von freien Radikalen und oxidativen Spezies,
wie z. B. Superoxid, Wasserstoffperoxid, Hydroxylradikalen und Hydroperoxiden
schützen,
d. h. durch ihre Funktion als Antioxidanzien (US-Patent Nr. 5,462,946).
In Zellkultur konnte gezeigt werden, dass Nitroxide hypoxische Zellen
gegen ionisierende Strahlung sensitivieren und paradoxerweise aerobe
Zellen gegen ionisierende Strahlen schützen. Ebenfalls in Zellkultur
konnte gezeigt werden, dass Nitroxide Zellen gegen akut zytotoxische
Auswirkungen von Paraquat und neoplastischen Agenzien schützen. Es
wurde gezeigt, dass Tempol, ein Nitroxid, zytotoxisch gegen neoplastische
Zelllinien in vitro ist (Monti et al., PAACR, 36: 387 (1995); und
Monti et al. PAACR, 38: 193 (1997)). In Tieren konnte gezeigt werden,
dass Nitroxide gegen Strahleninduzierte Alopecia schützen und
Gewichtsverlust induzieren. Es wurde berichtet, dass Nitroxide verwendet
werden können,
um gegen posttraumatische Lungeninsuffizienz, Linsendegeneration
und Hyalinmembran-Krankheit in Kindern zu schützen, Katarakte, oxidativen
Stress, wie z. B. denjenigen, der mit einer Sauerstoff Therapie
oder Sauerstoff-Überdruckbehandlung
assoziiert ist, und Reperfusionsverletzung, wie z. B. eine, welche
mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Pankreatitis, Danngeschwulstbildung
und Organtransplantation assoziiert ist.
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Es konnte nun überraschenderweise und unerwartet
entdeckt werden, dass Nitroxide und Propharmaka davon für die prophylaktische
und therapeutische Behandlung von Krebs (d. h. Verhinderung, Verzögerung des
Einschaltens und Verlangsamung der Progression von Krebs) verewendbar
sind. Demgemäß ist es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen für
die prophylaktische und therapeutische Behandlung von Krebs. Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Zusammensetzung für die Verwendung
in dieser Methode bereitzustellen. Diese und andere Aufgaben und
Vorteile der vorliegenden Erfindung, wie auch zusätzliche
erfinderische Merkmale, werden aus der Beschreibung der Erfindung
offensichtlich, welche hier zur Verfügung gestellt wird.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren für
die Herstellung eines Medikaments für die prophylaktische und therapeutische
Behandlung von Krebs bereit. Das Verfahren umfast die Verabreichung
eines Nitroxids oder eines Propharmakons davon an ein Tier, vorzugsweise
ein Säugetier,
noch mehr bevorzugt an einen Menschen, welches (welcher) unter dem
Risiko steht, Krebs zu entwickeln oder welches (welcher) Krebs hat,
in einer Menge, welche ausreichend ist, den Krebs zu verhindern
bzw. zu behandeln, wobei besagter Krebs auf die Verhinderung oder
Behandlung mit besagtem Nitroxid oder besagtem Propharmakon davon
reagiert. Vorzugsweise ist das Nitroxid oder Propharmakon davon
alicyclisch oder heterocyclisch. Besonders bevorzugt ist das Nitroxid
oder Propharmakon davon eine Verbindung der Formel I oder der Formel
II:
worin
R
1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus H, OH, OZ, O, =O und Y, worin Y eine Abgangsgruppe ist, welche
konvertiert werden kann in N, OH, O oder =O durch Reaktion mit einem
nukleophilen Agens, und Z ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einer C
1-20 aliphatischen
Gruppe, einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen
aromatischen Gruppe, einer multicyclischen aromatischen Gruppe,
einer C
1-20 alicyclischen Gruppe, einem
nicht-Kohlenstoff/nicht-Sauerstoff-Rest, einem Kohlenhydrat, einem
Lipid, einer Nukleinsäure
und einem Protein, worin R
2, R
3,
R
4 und R
5 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus einer C
1-20 Alkyl-Gruppe, einer C
2-20-Alkenyl-Gruppe, einer C
2-20 Alkinyl-Gruppe,
und -CH
2-[CR' R'']
m-CH
3,
worin R' ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Hydrogen, einer C
1-20 aliphatischen Gruppe,
einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen aromatischen
Gruppe, und einer multicyclischen aromatischen Gruppe, und R'' ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Hydrogen, einer C
1-20 aliphatischen
Gruppe, einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen
aromatischen Gruppe, einer multicyclischen aromatischen Gruppe,
einer C
1-20 alicyclischen Gruppe, einem
nicht-Kohlenstoff/nicht-Sauerstoff-Rest,
einem Kohlenhydrat, einem Lipid, einer Nukleinsäure, und einem Protein, m ≤ 30, und R
2 und R
3 oder R
4 und R
5 können durch
einen oder mehrere Mitglieder verknüpft werden, von welchen jeder
unabhängig
gewählt
werden kann aus der Gruppe bestehend aus Kohlenstoff und einem Heteroatom, worin
R
6, R
7, R
8 und R
9, unabhängig gewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, einer Hydroxyl-Gruppe,
einer C
1-20 aldehydischen Gruppe, einer
C
1-20 Keto-Gruppe, einer primären Amino-Gruppe,
einer sekundären
Amino-Gruppe, einer tertiären
Amino-Gruppe, einer Sulfido-Gruppe, einer Disulfid-Gruppe, einer Sulfat-Gruppe,
einer Sulfit-Gruppe, einer Sulfonat-Gruppe, einer Sulfinat-Gruppe,
einer Sulfenat-Gruppe, einer Sulfamat-Gruppe, einer Metall-enthaltenden Gruppe,
einer Silikon-Gruppe, einem Halogenid, einer C
1-20 Ester-enthaltenden
Gruppe, einer Carboxyl-Gruppe, einer Phosphat-Gruppe, einer Phosphin-Gruppe,
einer Phosphinat-Gruppe, einer Phosphonat-Gruppe, einer C
1-20 Alkyl-Gruppe, einer C
2-20 Alkenyl-Gruppe,
einer C
2-20 Alkinyl-Gruppe, und -CH
2 [CR' R'']
m-CH
3, worin R' ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, einer C
1- 20 aliphatischen
Gruppe, einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen
aromatischen Gruppe, und einer multicyclischen aromatischen Gruppe,
und R'' ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, einer C
1-20 aliphatischen
Gruppe, einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen
aromatischen Gruppe, einer multicyclischen aromatischen Gruppe,
einer C
1-20 alicyclischen Gruppe, einem
nicht-Kohlenstoff/nicht-Sauerstoff-Rest, einem Kohlenhydrat, einem
Lipid, einer Nukleinsäure,
und einem Protein, und m ≤ 30,
und worin ein jeder von R
6, R
7,
R
8 und R
9 kovalent
oder nicht-kovalent an ein Polymer von synthetischem oder natürlichen
Ursprung angebunden werden kann, worin in Formel I, einer von R
6 und R
7 und einer
von R
8 und R
9 fehlen
kann, so dass eine Doppelbindung die beiden Kohlenstoffatome verbindet,
an welche die übrigen
R Gruppen gebunden sind, worin n = 0 – 20 in Formel I, und n = 1 – 20 in
Formel II ist, worin X ein Heteroatom ist, und worin R
10 und
R
11 unabhängig gewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus einer C
1-20 aliphatischen Gruppe, einer
monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen aromatischen
Gruppe, einer multicyclischen aromatischen Gruppe, einer C
1-20 aliphatischen/aromatischen Gruppe, einer
heteroatomaren Gruppe, einer C
1-20 Ether-enthaltenden
Gruppe, einer C
1-20 Keto-Gruppe, einer C
1-20 aldehydischen Gruppe, einer Carboxamid-Gruppe,
einer Cyano-Gruppe, einer Amino-Gruppe, einer Carboxyl-Gruppe, einer
Selen-enthaltenden Gruppe, einer Sulfat-Gruppe, einer Sulfit-Gruppe,
einer Sulfenat-Gruppe, einer Sulfinat-Gruppe, und einer Sulfonat-Gruppe,
und worin R
10 und R
11 durch
eine aliphatische Gruppe und/oder eine aromatische Gruppe verknüpft werden
können,
oder R
10 und/oder R
11 eine
Mitglied enthalten können
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Kohlenhydrat, einem Lipid, einer
Nukleinsäure
und einem Protein.
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Ebenso wird durch die vorliegende
Erfindung eine Verbindung bereitgestellt, welche ein Nitroxid oder ein
Propharmakon davon für
die Verwendung in dem oben beschriebenen Verfahren umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 zeigt
ein Diagramm von Tumor-freiem Überleben
(in %) versus Zeit (in Tagen), worin die offenen Kreise die Kontrolltiere
und die geschlossenen Kreise, die mit Nitroxid behandelten Tiere
repräsentieren.
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2 zeigt
ein Diagramm der Gesamtzahl von Tumoren/Gruppe (n = 20) versus die
Gruppen Kontrolle 1, Kontrolle 2, Tempol/1 Jahr und Tempol/gesamte
Lebensdauer.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Verfügung
für die
Herstellung eines Medikaments für die
prophylaktische und therapeutische Behandlung von Krebs in einem
Tier, vorzugsweise einem Säugetier, besonders
bevorzugt einem Menschen, zur Verfügung. Der Krebs kann aufgrund
eines genetischen Defekts, wie z. B. einer Punktmutation, einer
Insertion oder einer Deletion auftreten, welche entweder homozygot
oder heterozygot sein kann, in (i) einem Tumor-Suppressor-Gen, so
dass das Tumor-Suppressor-Gen nicht länger die Tumorbildung unterdrückt oder
dies mit reduzierter Effizienz tut, oder (ii) einem Protoonkogen,
so dass das Protoonkogen in ein Onkogen konvertiert wird, welches
Krebs erzeugt. Beispiele von erblichen genetischen Defekten, welche
Menschen für
die Ausbildung von Krebs prädisponieren,
schließen
ein, sind jedoch aber nicht limitiert auf Ataxia telangiectasia,
Cowden-Krankheit, Torre-Syndrom, Gardner-Syndrom, Wiskott-Aldrich-Syndrom,
Peutz-Jeghers-Syndrom, Bloom-Syndrom, Fanconi-Syndrom, Wemers-Syndrom,
Chediak-Higashi-Syndrom, Retinoblastom, Beckwith-Wiedeman-Syndrom und Neuroblastome.
Zusätzlich
zu Krebsarten, welche von solchen inhärenten genetischen Defekten
herrühren,
können
genetische Defekte durch eine Vielzahl von Agenzien induziert werden,
welche DNA schädigen.
Beispielsweise haben eine Reihe von Studien gezeigt, dass oxidierende
Agenzien (beispielsweise ionisierende Strahlung und/oder von Sauerstoff
stammende freie Radikale) DNA-Mutationen verstärken, und zur Krebsinduktion
in Säugetieren
führen
(siehe beispielsweise Helbock et al., PNAS USA 95: 288–293 (1998);
Kreutzer et al., PNAS USA 95: 3578–3582 (1998); Valentine et
al., Biochemistry 37: 7030–7038
(1998); McBride et al., Biochemistry 30: 207–213 (1991); Reid et al., Princess
Takamatsu Symp. 22: 221–229
(1991); und Klaunig et al., Environ. Health Perspect. 106 (Suppl.): 289–95 (1998)).
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Genetische "knock-out"-Modelle können für genetische Defekte in Übereinstimmung
mit den Methoden aus dem Stand der Technik entwickelt werden (Joyner
et al., Nature 338: 153–156
(1989); siehe auch Donehower et al. (1992), supra, und Harvey et
al. (1993), supra), um damit zu bestimmen, wo ein Krebs, welcher durch
solch einen Defekt verursacht wird, verhindert werden kann, ob sein
Einschalten verzögert
werden kann und/oder sein Voranschreiten durch ein Nitroxid oder
ein Propharmakon davon in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verlangsamt werden kann. Solche Modelle
können
dann weiterverwendet werden, um zu bestimmen, welche Nitroxide oder
Propharmaka davon besonders effektiv in der prophylaktischen und
therapeutischen Behandlung eines gegebenen Krebs sind und in welchen
Mengen. Ein genetisches "knock-out"-Modell wurde für Ataxia
telangiectasia (Barlow et al., Cell 86: 159–171 (1996)) entwickelt.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
umfasst die Verabreichung eines Nitroxids oder eines Propharmaka
davon an ein Tier, vorzugsweise ein Säugetier, besonders bevorzugt
einen Menschen, bei welchem das Risiko zur Entwicklung eines Krebses
besteht oder welches (welcher) Krebs hat (d. h. einen genetischen Defekt
oder eine Neigung für
einen genetischen Defekt, wie z. B. einen induzierten oder ererbten
genetischen Defekt, welcher Krebs begünstigt oder verursacht), verabreicht
in einem Ausmaß hinreichend,
um besagten Krebs zu verhindern bzw. zu behandeln, wobei besagter
Krebspa tient empfänglich
für die
Prävention
oder Behandlung mit besagtem Nitroxid oder besagtem Propharmakon
davon ist. Durch „Nitroxid" wird eine Verbindung
bezeichnet, welche eine oder mehrere Nitroxid-Gruppen (d. h. N-O•Gruppen)
enthält.
Durch "Propharmakon" wird eine Verbindung
bezeichnet, welche zumindest eine funktionelle Gruppe enthält, die
in eine Nitroxid-Gruppe konvertiert werden kann, wodurch das Propharmakon
in ein Nitroxid übergeführt wird.
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Wenn Krebs von einem genetischen
Defekt verursacht wird, betrifft der genetische Defekt vorzugsweise
ein Krebs regulierendes Gen oder ein Tumor-Suppressor-Gen. Ein Krebs
regulierendes Gen ist ein Gen, welches ein Gen hoch oder nieder
reguliert, welches Krebs erzeugt. Beispiele eines solchen Gens schließen ABEL
und BCL2 ein. Ein Tumor-Suppressor-Gen ist ein Gen, welches die
Tumorausbildung unterdrückt,
wie z. B. das p53-Gen, welches bevorzugt ist.
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Das Nitroxid oder Propharmakon, welches
bevorzugt verabreicht werden soll, ist acyclisch oder heterocyclisch.
Besonders bevorzugt ist das acyclische oder heterocyclische Nitroxid
oder Propharmakon davon eine Verbindung von Formel I oder Formel
II:
worin
R
1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus H, OH, OZ, O, =O und Y, worin Y eine Abgangsgruppe ist, welche
konvertiert werden kann in H, OH, 0 oder =O durch Reaktion mit einem
nukleophilen Agens, und Z ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einer C
1-20 aliphatischen
Gruppe, einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen
aromatischen Gruppe, einer multicyclischen aromatischen Gruppe,
einer C
1-20 alicyclischen Gruppe, einem
nicht-Kohlenstoff /nicht-Sauerstoff-Rest, einem Kohlenhydrat, einem
Lipid, einer Nukleinsäure
und einem Protein, worin R
2, R
3,
R
4 und R
5 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus einer C
1-20 Alkyl-Gruppe,
einer C
2-20-Alkenyl-Gruppe, einer C
2-20 Alkinyl-Gruppe, und -CH
2-[CR' R'']
m-CH
3, worin R' ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Hydrogen, einer C
1-20 aliphatischen
Gruppe, einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen
aromatischen Gruppe, und einer multicyclischen aromatischen Gruppe,
und R'' ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Hydrogen, einer C
1-20 aliphatischen
Gruppe, einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen
aromatischen Gruppe, einer multicyclischen aromatischen Gruppe,
einer C
1-20 alicyclischen Gruppe, einem
nicht-Kohlenstoff/nicht-Sauerstoff-Rest,
einem Kohlenhydrat, einem Lipid, einer Nukleinsäure, und einem Protein, m ≤ 30, und R
2 und R
3 oder R
4 und R
5 können durch
einen oder mehrere Mitglieder verknüpft werden, von welchen jeder
unabhängig gewählt werden
kann aus der Gruppe bestehend aus Kohlenstoff und einem Heteroatom,
worin R
6, R
7, R
8 und R
9, unabhängig gewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, einer Hydroxyl-Gruppe,
einer C
1-20 aldehydischen Gruppe, einer
C
1-20 Keto-Gruppe, einer primären Amino-Gruppe,
einer sekundären
Amino-Gruppe, einer tertiären
Amino-Gruppe, einer Sulfido-Gruppe, einer Disulfid-Gruppe, einer
Sulfat-Gruppe, einer Sulfit-Gruppe, einer Sulfonat-Gruppe, einer
Sulfinat-Gruppe, einer Sulfenat-Gruppe, einer Sulfamat-Gruppe, einer Metall-enthaltenden
Gruppe, einer Silikon-Gruppe, einem Halogenid, einer C
1-20 Ester-enthaltenden
Gruppe, einer Carboxyl-Gruppe, einer Phosphat-Gruppe, einer Phosphin-Gruppe,
einer Phosphinat-Gruppe, einer Phosphonat-Gruppe, einer C
1-20 Alkyl-Gruppe, einer C
2-20 Alkenyl-Gruppe,
einer C
2-20 Alkinyl-Gruppe, und -CH
2 [CR' R'']
m-CH
3, worin R' ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, einer C
1-20 aliphatischen
Gruppe, einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen
aromatischen Gruppe, und einer multicyclischen aromatischen Gruppe,
und R'' ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, einer C
1-20 aliphatischen
Gruppe, einer monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen
aromatischen Gruppe, einer multicyclischen aromatischen Gruppe,
einer C
1-20 alicyclischen Gruppe, einem
nicht-Kohlenstoff/nicht-Sauerstoff-Rest, einem Kohlenhydrat, einem
Lipid, einer Nukleinsäure,
und einem Protein, und m < 30,
und worin ein jeder von R
6, R
7,
R
8 und R
9 kovalent
oder nicht-kovalent an ein Polymer von synthetischem oder natürlichen
Ursprung angebunden werden kann, worin in Formel I, einer von R
6 und R
7 und einer
von R
8 und R
9 fehlen
kann, so dass eine Doppelbindung die beiden Kohlenstoffatome verbindet,
an welche die übrigen
R Gruppen gebunden sind, worin n = 0 – 20 in Formel I, und n = 1 – 20 in
Formel II ist, worin X ein Heteroatom ist, und worin R
10 und
R
11 unabhängig gewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus einer C
1-20 aliphatischen Gruppe, einer
monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen aromatischen
Gruppe, einer multicyclischen aromatischen Gruppe, einer C
1-20 aliphatischen/aromatischen Gruppe, einer
heteroatomaren Gruppe, einer C
1-20 Ether-enthaltenden
Gruppe, einer C
1-20 Keto-Gruppe, einer C
1-20 aldehydischen Gruppe,
einer Carboxamid-Gruppe, einer Cyano-Gruppe, einer Amino-Gruppe, einer Carboxyl-Gruppe,
einer Selen-enthaltenden Gruppe, einer Sulfat-Gruppe, einer Sulfit-Gruppe,
einer Sulfenat-Gruppe, einer Sulfinat-Gruppe, und einer Sulfonat-Gruppe,
und worin R
10 und R
11 durch
eine aliphatische Gruppe und/oder eine aromatische Gruppe verknüpft werden
können,
oder R
10 und/oder R
11 eine
Mitglied enthalten können
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Kohlenhydrat, einem Lipid, einer
Nukleinsäure
und einem Protein. Die aliphatische Gruppe kann verzweigt, substituiert
und/oder ungesättigt
sein. Wenn die aliphatische Gruppe substituiert ist, ist sie bevorzugt
mit einem Heteroatom substituiert, welches bevorzugt aus der Gruppe,
bestehend aus Sauerstoff, Phosphor, Selen, Schwefel und Stickstoff
ausgewählt
ist. Die aromatische Gruppe kann substituiert sein. Wenn die aromatische
Gruppe substituiert ist, ist sie bevorzugt mit einem Heteroatom
substituiert, welches bevorzugt aus der Gruppe gewählt aus
Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, Phosphor und Bor ist. Die alicyclische
Gruppe kann substituiert und/oder ungesättigt sein. Wenn die alicyclische
Gruppe substituiert ist, ist sie bevorzugt mit einem Heteroatom
substituiert. Die Aminogruppe kann ebenfalls substituiert sein. Wenn
die Aminogruppe substituiert ist, ist sie bevorzugt mit bis zu drei
Substituenten substituiert, welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus einer C
1-20 aliphatischen Gruppe, einer
monocyclischen aromatischen Gruppe, einer bicyclischen aromatischen
Gruppe, einer multicyclischen aromatischen Gruppe und einer C
1-20 alicyclischen Gruppe. Alle diese Gruppen
sind wie oben beschrieben. Obwohl Kohlenstoffbereiche für eine Vielzahl
der oben genannten Substituenten spezifiziert wurden, sind solche
Kohlenstoffbereiche nur bevorzugt, da Substituenten umfassend Kohlenstoffatome
außerhalb
des spezifizierten Bereichs ebenso effektiv im Zusammenhang mit
dem vorliegenden erfinderischen Verfahren sein können.
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Das oben beschriebene Verfahren kann
für die
in vitro Verwendung für
wissenschaftliche und Forschungszwecke adaptiert werden, einschließlich der
Bestimmung, welche Typen von Krebs durch die Gabe von Nitroxid oder
eines Propharmaka davon in Übereinstimmung
mit dem vorliegenden erfinderischen Verfahren behandelt werden können. Jedoch
hat das oben beschriebene Verfahren besondere Bedeutung in in vivo Anwendungen,
z. B. in der Prävention,
der Hinausschiebung des Anschaltens und/oder der Verlangsamung der
Progression von Krebs.
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Ein Fachmann wird verstehen, dass
viele geeignete Verfahren zur Verabreichung eines Nitroxids oder eines
Propharmaka davon an ein Tier, vorzugsweise ein Säugetier,
besonders bevorzugt an einen Menschen, verfügbar sind, dass mehr als ein
Verabreichungsweg für
eine bestimmte Verbindung verwendet werden kann und dass ein besonderer
Weg eine unmittelbar neue und effizientere Behandlung als ein anderer
Weg ermöglichen
kann. Dementsprechend ist das oben beschriebene Verfahren eher exemplarisch
und in keinster Weise limitierend.
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Die Dosis, welche einem Tier, vorzugsweise
einem Säugetier,
besonders bevorzugt einem Menschen, verabreicht wird, welches (welcher)
einen induzierten und/oder inhärenten
genetischen Defekt, welcher Krebs verursacht oder begünstigt,
aufweist, sollte hinreichend sein, Krebs zu verhindern, dessen Anschalten
zu verzögern,
und/oder dessen Progression zu verlangsamen. Ein Fachmann wird erkennen,
dass die Dosis von einer Vielzahl von Faktoren abhängig ist,
einschließlich
des Wirkstoffgehalts der besonderen Verbindung, welche eingesetzt
wird und des Alters, des Geschlechts, des Zustands und des Körpergewichts
des Tieres. Die Größe der Dosis
wird ebenso bestimmt durch den Verabreichungsweg, Zeitpunkt und
Häufigkeit
der Verabreichung, wie auch durch die Existenz, Natur, und das Ausmaß von jeglicher
Art von schädlichen
Nebeneffekten, welche begleitend zu der Gabe einer speziellen Verbindung
und dem gewünschten
physiologischen Effekt auftreten könnten.
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Geeignete Dosen und Dosierungskuren
können
durch konventionelle Techniken zum Finden von Größenordnungsbereichen bestimmt
werden, welche dem gewöhnlichen
Fachmann bekannt sind. Im Allgemeinen wird die Behandlung mit kleineren
Dosen beginnen, welche niedriger liegen als die optimale Dosis der
Verbindung. Danach wird die Dosierung in Schrittweiten vergrößert, bis
der optimale Effekt unter den Umständen erreicht wird. Das vorliegende
erfinderische Verfahren wird typischerweise die Gabe von etwa 0,1
bis ungefähr 100
mg eines oder mehrerer der Verbindungen, wie oben beschrieben, pro
Kilogramm an Körpergewicht
einschließen.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch eine Verwendung einer Verbindung der Formel I oder der Formel II,
wie oben beschrieben, zur Verfügung.
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Verbindungen von Formel I oder II
können
gemäß der Verfahren
synthetisiert werden, welche im Stand der Technik wohlbekannt sind.
Siehe beispielsweise Rosantzev "Synthesis
of Individual Radicals",
Chapter III, Seiten 67–89,
und "Synthesis of
Some Stable Radicals and the Most Important Intermediates", Chapter IX, Seiten
203–247,
In Free Nitroxyl Radicals, Plenum Press (1970). Vorzugsweise ist
die Verbindung eine pharmazeutische Verbindung, welche einen pharmazeutisch
akzeptablen Carrier umfasst. Jeder geeignete Carrier kann verwendet
werden, und wird typischerweise unter Betrachtung seiner chemisch-physikalischen
Eigenschaften gewählt,
wie z. B. Löslichkeit
und den Grad von Reaktivität
mit anderen Komponenten der Zusammensetzung und aufgrund des Verabreichungsweges.
Es wird von einem Fachmann verstanden werden, dass über die
im Folgenden beschriebene pharmazeutische Verbindung hinaus, die
Verbindungen der vorliegenden erfinderischen Methode als Inklusionskomplexe
formuliert werden können,
z. B. als Cyclodextrin-Inklusionskomplexe oder Liposome, um einige
zu nennen.
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Beispiele von pharmazeutisch akzeptablen
sauren additiven Salzen, zur Anwendung in der vorliegenden erfinderischen
pharmazeutischen Verbindung, schließen solche ein, welche von
Mineralsäuren
erhalten werden, wie z. B. Salzsäure,
Bromwasserstoff, Phosphorsäure,
Metaphosphorsäure,
Salpetersäure
und Schwefelsäure
und von organischen Säuren,
wie z. B. Weinsäure,
Essigsäure,
Zitronensäure,
Malinsäure, Milchsäure, Fumarsäure, Benzoesäure, Glykolsäure, Gluconsäure, Succinsäure und
Arylsulfonsäure,
wie z. B. p-Toluolsulfonsäure.
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Die pharmazeutisch akzeptablen Arzneistoffträger, welche
hier beschrieben werden, beispielsweise Bindemittel, Hilfsstoffe,
Carrier oder Verdünnungsmittel,
sind denjenigen welche Fachleute auf dem Gebiet sind, wohlbekannt
und sind für
die Öffentlichkeit
fertig verfügbar.
Es ist bevorzugt, dass der pharmazeutisch akzeptable Carrier einer
ist, welcher chemisch inert gegenüber den aktiven Verbindungen
ist und einer, welcher keine nachteiligen Nebeneffekte oder Toxizität unter
den Bedingungen der Verwendung aufweist.
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Die Wahl des Arzneistoffträgers wird
speziell durch die besondere Verbindung bestimmt ebenso wie durch
das besondere Verfahren, welches zur Verabreichung der Verbindung
verwendet wird. Dementsprechend gibt es eine große Vielzahl von geeigneten
Formulierungen der pharmazeutischen Verbindung der vorliegenden
Erfindung. Die folgenden Formulierungen für orale, aerosole, parenterale,
subkutane, intravenöse, intramuskuläre, interperitoneale,
rektale und vaginale Administration sind in erster Linie exemplarisch
und in keinster Weise limitierend. Injizierbare Formulierungen sind
unter solchen Formulierungen, welche gemäß dem vorliegenden erfinderischen
Verfahren bevorzugt sind. Die Anforderungen an effektive pharmazeutische Carrier
für indizierbare
Verbindungen sind den gewöhnlichen
Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt (siehe Pharmaceutics and Pharmacy
Practice, J. B. Lippincott Company, Philadelphia, PA, Banker and
Chalmers, Herausgeber, Seiten 238–250, (1982), und ASHP Handbook
on Iniectable Drugs, Toissel, 4. Auflage, Seiten 622–630 (1986)).
Es ist bevorzugt, dass solche injizierbaren Verbindungen intravenös verabreicht
werden, intratumoral (in den Tumor) oder peritumoral (nahe der Außenseite
des Tumors). Es wird vom Fachmann auf dem Gebiet verstanden werden,
dass verschiedene der beschriebenen injizierbaren Verbindungen für intratumorale
und peritumorale Verabreichung geeignet sind.
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Topische Formulierungen sind für die Fachleute
auf dem Gebiet wohlbekannt. Solche Formulierungen sind geeignet
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung für die Anwendung auf die Haut.
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Formulierungen, welche zur oralen
Verabreichung geeignet sind, können
bestehen aus (a) flüssigen Lösungen,
wie z. B. eine effektive Menge des Nitroxids oder Propharmakons
davon, aufgelöst
in einem Verdünnungsmittel,
wie z. B. Wasser, Salzlösung
oder Orangensaft; (b) Kapseln, Portionierungen, Tabletten, Pillen
und Pastillen, jeweils enthaltend eine vorbestimmte Menge des Nitroxids
oder Propharmakons davon, als Feststoffe oder Granulate, (c) Pulver;
(d) Suspensionen in einer geeigneten Flüssigkeit; und (e) geeignete Emulsionen.
Flüssige
Formulierungen können
Verdünnungsmittel
einschließen,
z. B. Wasser und Alkohole, beispielsweise Ethanol, Benzylalkohol
und die Polyethylenalkohole, entweder mit oder ohne dem Zusatz von pharmazeutisch
akzeptab lem Tensid, suspendierendem Agens oder emulgierendem Agens.
Kapselformen können
von gewöhnlichen
hart- oder weichschaligen Gelatinetypus sein, enthaltend beispielsweise
Tenside, Gleitmittel, und inerte Füllstoffe, wie z. B. Laktose,
Sucrose, Calciumphosphat und Speisestärke. Tablettenformen können einschließen einen
oder mehrere von Lactose, Sucrose, Mannitol, Speisestärke, Kartoffelstärke, Alginsäure, mikrokristalline
Zellulose, Akazie, Gelatine, Guargummi, kolloidalem Siliziumdioxid,
Croscarmellose-Natrium, Talk, Magnesiumstearat, Calciumstearat,
Zinkstearat, Stearinsäure
und andere Bindemittel, Farbmittel, Verdünnungsmittel, puffernde Agenzien,
abbauende Agenzien, benetzende Agenzien, Konservierungsmittel, Geschmacksagenzien
und pharmakologisch kompatible Bindemittel. Pillenformen können das
Nitroxid oder Propharmakon davon umfassen, Geschmacksmittel, beispielsweise
Sucrose und Akazie oder Tragacanth-Gummi, wie auch Pastillen umfassend
das Nitroxid oder Propharmakon davon in einer inerten Basis, wie
z. B. Gelatine und Glycerin, oder Sucrose und Akazie, Emulsionen,
Gele und dergleichen, welche in Addition zu dem Nitroxid oder dem
Propharmakon davon solche Bindemittel enthalten, wie diejenigen,
welche im Stand der Technik bekannt sind.
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Die Nitroxide oder Propharmaka davon,
allein oder in Kombination mit anderen geeigneten Komponenten, können ebenso
als Aerosolfonmulierungen hergestellt werden, um per Inhalation
verabreicht zu werden. Diese Aerosolformulierungen können ebenso
wie unter Druck stehende akzeptable Treibgase eingebracht werden,
wie z. B. Dichlorodifluoromethan, Propan, Stickstoff und dergleichen.
Sie können
ebenfalls als Pharmazeutika formuliert werden in nicht unter Druck
stehenden Präparationen,
wie z. B. in einem Vernebler oder einem Zerstäuber. Solche Sprayformulierungen
können
ebenso verwendet werden, um die Schleimhaut zu besprühen.
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Formulierungen geeignet für die parenterale
Verabreichung schließen
wässrige
und nicht-wässrige isotonische
sterile Injektionslösungen
ein, welche Antioxidanzien enthalten können, Puffer, Bakteriostatika
und gelöste
Stoffe, welche die Formulierung mit dem Blut des gewünschten
Empfängers
isotonisch machen und wässrige
und nicht-wässrige
sterile Lösungen,
welche suspendierende Agenzien einschließen können, Lösungsmittel, Eindickungsagenzien,
Stabilisierungsmittel und Konservierungsmittel. Das Nitroxid oder
Propharmakon davon kann in einem physiologisch akzeptablen Verdünnungsmittel
in einem pharmazeutischen Carrier, wie z. B. in Form einer sterilen
Flüssigkeit
o der Mischung von Flüssigkeiten,
einschließend
Wasser, Salzlösung,
wässrige
Dextrose und verwandte Zuckerlösungen,
Alkohole, wie z. B. Ethanol, Isopropanol und Hexadecylalkohol, Glykole,
wie z. B. Propylenglykol und Polyethylenglykol, Dimethylsulfoxid,
Glycerolketale, wie z. B. 2,2-Dimethyl-4-hydroxymethyl-1,3-dioxolan,
Ether, wie z. B. Po-ly(ethylenglykol)
400, Öle,
Fettsäuren,
Fettsäurester
oder Glyceride und acetylierte Fettsäureglyceride mit oder ohne
das Hinzufügen
von einem oder mehreren pharmazeutischen akzeptablen Tensiden, wie
z. B. Seifen und Detergenzien, suspendierenden Agenzien, wie z.
B. Pektin, Carbomeren, Cellulosederivaten, wie z. B. Methylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose und Carboxymethylcellulose, emulgierenden
Agenzien und anderen pharmazeutischen Hilfsstoffen verabreicht werden.
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Öle,
welche in parenteralen Formulierungen verwendet werden können, schließen Petrol-,
tierische, pflanzliche oder synthetische Öle ein. Spezifische Beispiele
von Ölen
schließen
Erdnussöl,
Sojaöl,
Sesamöl, Baumwollsamenöl, Maiskeimöl, Olivenöl, Petrolatum
und Mineralöl
ein. Geeignete Fettsäuren
zur Verwendung in parenteralen Formulierungen schließen Ölsäure, Stearinsäure und
Isostearinsäure
ein. Ethylolat und Isopropylmyristat sind Beispiele von geeigneten
Fettsäureestern.
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Geeignete Seifen für die Anwendung
in parenteralen Formulierungen schließen Alkalimetallfettsäuren, Ammonium
und Triethanolaminsalze ein, und geeignete Detergenzien schließen (a)
kationische Detergenzien, wie z. B. beispielsweise Dimethyldialkylammoniumhalogenide,
und Alkylpyridiniumhalogenide, (b) anionische Detergenzien, wie
z. B. beispielsweise Alkyl-, Aryl- und Olefinsulfonate, Alkyl-,
Olefin-, Ether- und Monoglyceridsulfate und Sulfonsuccinate, (c)
nicht-ionische Detergenzien, wie z. B. beispielsweise Fettsäureaminoxide, Fettsäurealkanolamide
und Polyoxyethylenpolypropylencopolymere, (d) amphotere Detergenzien,
wie z. B. beispielsweise Alkyl-b-aminopropionate und 2-Alkyl-imidazolin
quaternäre
Ammoniumsalze und (e) Mischungen hiervon ein.
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Die parenteralen Formulierungen werden
typischerweise von ungefähr
0,5 bis ungefähr
25 Gew.-% an Nitroxid oder Propharmakon davon in Lösung enthalten.
Konservierungsmittel und Puffer können verwendet werden. Um Irritationen
zu minimieren oder eliminieren, können anstelle der Injektion,
solche Zusammensetzungen ein oder mehrere nicht-ionische Tenside
mit einer Hydrophil-Lipophil-Balance (HLB) von ungefähr 12 bis
ungefähr
17 enthalten. Die Menge an Tensiden in den Formulierungen wird üblicherwei se
von ungefähr
5 bis ungefähr
15 Gew.-% reichen. Geeignete Tenside schließen Polyethylensorbitfettsäureester,
wie z. B. Sorbitmonooleat und die Addukte von hohem molaren Gewicht
von Ethylenoxid mit einer hydrophoben Base ein, welche durch Kondensation
von Propylenoxid mit Propylenglykol gebildet werden. Die parenteralen
Formulierungen können
in einheitsdosierten oder vielfachdosierten versiegelten Behältern dargeboten
werden, z. B. in Ampullen oder Violen und können in einem gefriergetrockneten
(lyophilisierten) Zustand gelagert werden, welche nur die Zugabe
des sterilen flüssigen
Arzneistoffträgers,
beispielsweise Wasser, für
Injektionen, unmittelbar vor der Verwendung nötig machen. Unvorbereitete
Injektionslösungen
und Suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten, einer Art wie sie
vorher beschrieben wurden, hergestellt werden.
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Darüber hinaus können die
Nitroxide oder Propharmaka davon in Zäpfchen eingebracht werden,
durch Vermischen einer Vielzahl von Grundsubstanzen, wie z. B. emulgierenden
Grundsubstanzen oder wasserlöslichen
Grundsubstanzen. Formulierungen, welche geeignet sind für vaginale
Verabreichung können
als Pessare, Tampons, Cremen, Gele, Pasten, Schäume oder Sprührezepturen,
welche zusätzlich
zu den Nitroxid oder Propharmakon davon enthalten sind, präsentiert
werden. Solche Carrier sind im Stand der Technik als geeignet bekannt.
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BEISPIELE
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Die folgenden Beispiele illustrieren
die vorliegende Erfindung weiter und sollen natürlich nicht so ausgelegt werden,
dass sie in irgendeiner Weise den Umfang beschränken.
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BEISPIEL 1
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Dieses Beispiel demonstriert, dass
die Verabreichung eines Nitroxids an p53-/-Mäuse das Anschalten des Tumors
hinausschiebt.
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Männliche
und weibliche p53-/-Mäuse
(Strang 129/Sv-Trp5ntml Tyj) wurden von
Jackson Labs (Bar Harbor, Maine) käuflich erworben. Solche Tiere
sterben einheitlich innerhalb weniger Monate nach der Geburt durch
rapide Tumorausbildung und Wachstum. Tiere, welche im Labor im Alter
von 7–8
Wochen ankamen, wurden für
fünf Tage
akkli matisiert und wurden zufällig
in Kontroll- (n = 8; Durchschnittsgewicht = 24,6 g) und Behandlungs-
(n = 9; durchschnittliches Gewicht = 25,0 g) Gruppen eingeteilt.
Beide Gruppen erhielten Futter und Wasser nach Belieben. Das Wasser
der Kontrollgruppe war mit Zucker ergänzt (4 g/100 ml), wohingegen das
Wasser der Behandlungsgruppe mit Zucker (4 g/100 ml) und 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-oxyl
(Tempol), auf eine Endkonzentration von 58 mM ergänzt war.
Die Mäuse
wurden beim ersten Anzeichen eines sichtbaren Tumorknotens, dramatischer
Vergrößerung der
Milz oder merklicher Schwierigkeit beim Atmen geopfert. Die Ergebnisse
sind in 1 gezeigt, welche
hier ein Diagramm von tumorfreiem Überleben aufgetragen gegen
die Zeit (in Tagen) ist, in welchem die geschlossenen Kreise die
Kontrollgruppe und die offenen Kreise die behandelte Gruppe repräsentieren.
Tägliche
Administration von Tempol an p53-/-Mäuse verlängerte ihre Lebensdauer um
ungefähr
58% im Vergleich zu der Kontrollgruppe. Die mit Tempol behandelten Tiere
entwickelten ultimativ Tumore, aber Anschalten der Tumorausbildung
wurde im Vergleich zu der Kontrollgruppe hinausgeschoben.
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BEISPIEL 2
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Dieses Beispiel demonstriert, dass
die Verabreichung eines Nitroxids an normale C3H weibliche Mäuse über ihre
ganze Lebensdauer, das Auftreten von Krebs in solche Mäuse vermindert.
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Weibliche C3H Mäuse wurden durch das Frederick
Cancer Research Center-Animal Production, Frederick, MD, geliefert.
Die Tiere wurden im Alter von 6 Wochen erhalten und zufällig in
Gruppen (n = 20/Gruppe) wie folgt eingeteilt: Kontrolle-1, welche
reguläres
Futter und Wasser erhielt; Kontrolle-2, welche reguläres Futter
und Wasser ergänzt
mit Zucker (4 g/100 ml) erhielt; Tempol/1 Jahr, welche reguläres Futter
und Wasser ergänzt
mit Zucker (4 g/100 ml) und Tempol mit einer letztendlichen Konzentration
von 58 mM für
ein Jahr erhielt, nachdem sie umgestellt wurden auf reguläres Futter
und Wasser; und Tempol/gesamte Lebensdauer, welche reguläres Futter
und Wasser ergänzt
mit Zucker (4 g/100 ml) und Tempol mit einer letztendlichen Konzentration
von 58 mM über
ihre ganze Lebensdauer erhielt. Alle Gruppen erhielten Futter und
Wasser nach Belieben. Alle Gruppen wurden hinsichtlich ihrer Gesamtlebensdauer
verfolgt. Die Tiere wurden geopfert bei einem ersten Anzeichen eines
sichtbaren Tumorknotens, dramatischer Vergrößerung der Milz, oder merklicher Schwierigkeit
beim Atmen. Die Gegenwart des Tumors wurde histologisch bestätigt.
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Die Ergebnisse sind in 2 gezeigt, welche ein Diagramm
zeigt, in welchem die Gesamtzahl der Tumore gegen die verschiedenen
Gruppen aufgetragen ist. Die Verabreichung von Tempol in dem Trinkwasser für ein Jahr
reduziere dramatisch das Auftreten von Krebs in den behandelten
Tieren im Vergleich zu beiden Kontrollgruppen und die Verabreichung
von Tempol über
das Trinkwasser für
die gesamte Lebensdauer der Tiere reduzierte das Auftreten von Krebs
weiter (vierfache Reduktion im Vergleich zu den Kontrollgruppen).
Die Nitroxidbehandlung reduzierte effektiv das Auftreten von Krebs.