-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
sind neue Verbindungen, die in der Therapie einer Reihe von pathologischen
Befunden beim Menschen wie etwa einem Tumorwachstum und einer Metastasierung,
der Atherosklerose, der Multiplen Sklerose, der Alzheimer-Krankheit,
der Osteoporose, der rheumatoiden Arthritis und anderen Entzündungskrankheiten
verwendbar sind. Diese Verbindungen wiesen in der Tat als Ergebnis von
vitro-Versuchen, die in den folgenden Kapiteln ausführlich beschrieben
werden, eine bemerkenswerte Hemmfähigkeit auf bestimmte menschliche
Enzyme, die zinkabhängigen
Metallproteinasen, auf, welche mit solchen pathologischen Befunden
in Verbindung gebracht wurden (siehe z. B.: "Inhibition of matrix metalloproteinases.
Therapeutic potential" – Annuals
N.Y. Acad. Sci. 732 (1994)). Wenngleich natürlich ein Abgleich der Versuchsdaten
mit entsprechenden Beweisen in vitro erforderlich ist, lassen die
bisher gesammelten Ergebnisse somit ihre Brauchbarkeit in spezifischen
Therapien erwarten. Außerdem
wurde eine solche Hemmfähigkeit
ursprünglich
auch bei einer Reihe von zinkabhängigen
Metallproteinasen gezeigt, die aus Schlangengiften extrahiert werden,
welche wegen ihrer Fähigkeit,
umfangreiche innere Blutungen in den Opfern von Schlangenbissen
hervorzurufen, auch als "Hämorrhagine" bezeichnet werden
und den am meisten schädigenden Wirkstoff
in den Giftmischungen darstellen, welche von Crotalidae und Viperidae
hervorgebracht werden. Somit erscheint ihre Brauchbarkeit auch beim
Herstellen von spezifischen Gegengiften gegen das Gift von Crotalidae
und Viperidae offensichtlich.
-
Die Planung und Synthese von solchen
Verbindungen stellt in der Tat den letzten Schritt in einer langen
Folge von Forschungen dar, die auf der Untersuchung der Struktur
und des Wirkungsmechanismus von bestimmten speziellen zinkabhängigen Metallproteinasen
beruhen, welche als Hämorrhagine
bezeichnet werden.
-
Der Artikel II FARMACO(1993), 48(9),
1271–7
zeigt, dass bei der Untersuchung von Peptidinhibitoren ein konformationell
eingeschränktes
Modell einer Verbindung, die an der Proteinase II aus Crotalus Adamanteus-Schlangengift
getestet wurde, eine merklich niedrigere Hemmwirkung aufweist als
die von verwandten Substraten. Dieses Ergebnis deutet darauf hin,
dass die Struktur der Inhibitorverbindung einen direkten Einfluss
auf das Einpassen und Binden an der aktiven Stelle des Enzyms hat
und a priori nicht vorhersehbar ist.
-
Die sogenannten hämorrhagischen Faktoren oder
Hämorrhagine
stellen eine sehr wichtige Klasse von Enzymen dar, die in dem Gift
von Schlangen entdeckt wurden, die zu der Crotalidae-Familie gehören. Sie
sind für
die Schlange strukturell von Nutzen, da sie rasch ausgedehnte innere
Blutungen in den Opfern auslösen, was
zu einem Kreislaufkollaps führt
und verhindert, dass das Opfer seinem Schicksal entgeht. Der Mechanismus
der hämorrhagischen
Wirkung beruht auf der besonderen Leichtigkeit, mit welcher die
Enzyme im Stande sind, eine große
Zahl von filiformen Proteinen abzubauen, welche die verschiedenen
Gefäßendothelzellen
binden, wodurch es möglich
wird, dass Elemente des Blutes aus den Gefäßen entweichen. Wenngleich
ihre Molekulargewichte sich erheblich unterscheiden, behalten die
Hämorrhagine
jedoch einige festgelegte Eigenschaften an der katalytischen Stelle
bei, und zwar im Hinblick auf die Weise, wie Zink an bestimmte Aminosäuren der
Proteinkette bindet, und auf die Weise, in der sie die Proteine
der Basalmembran von Blutgefäßen angreifen.
Sie scheinen auch den Mechanismus gemein zu haben, welcher den Schutz
des Organismus der Schlange vor den toxischen Wirkungen ihrer eigenen
Metallproteinasen gewährleistet,
welcher auf der Erzeugung von Tripeptiden zu beruhen scheint, die
als kompetitive Inhibitoren wirken können und mit der aktiven Stelle
des Zink enthaltenden Enzyms wechselwirken (Biomed. Biochim. Acta
50, 769–773,
1991).
-
Nun stellt das Vorhandensein von
Zink in der aktiven Stelle des Enzyms einen der interessantesten Aspekte
der Untersuchung von Hämorrhaginen
dar. In der Tat ist dieses Merkmal nicht nur ihnen eigen, sondern
kennzeichnet eine Vielzahl von proteolytischen Enzymen, welche eine
Reihe von wichtigen und unterschiedlichen physiologischen und pathologischen
Funktionen in anderen Tierorganismen ausüben, die evolutionär ebenfalls
ziemlich weit auseinanderliegen. In dieser Hinsicht wurde eine Vergleichsstudie
durchgeführt, um
mögliche Ähnlichkeiten
und Unterschiede der Struktur zu bestimmen.
-
Durch Untersuchen der Sequenzen der
Proteinketten und der Aminosäuren,
die an der Zinkbindung beteiligt sind, war es möglich, eine Art von "Stammbaum" für diese
Familie von Proteinasen zu erhalten (siehe z. B. FEBS Letters 312,
110–114,
1992 und Developmental Biology 180, 389–401, 1996): es hat sich folglich gezeigt,
dass die aktive Stelle von Enzymen, die zu Lebewesen gehören, die
voneinander ziemlich weit entfernt sind, wie Astatin (aus einem
Flusskrebs extrahiert), Seratin (aus einem Mikroorganismus erhalten),
Matrixinen (im Organismus von Säugern
vorhanden) und die von hämorrhagischen
Faktoren aus Schlangengift sich in Wirklichkeit nur durch eine der
vier Aminosäuren
unterscheiden, die Zink binden. Somit können sie trotz der Tatsache,
dass es starke Unterschiede im Rest der Proteinstruktur gibt, als
auf gewisse Weise evolutionär korreliert
angesehen werden. Dies ist besonders interessant, wenn man die Tatsache
berücksichtigt,
dass die von diesen Enzymen ausgeübten Funktionen keineswegs
analog sind. In der Tat wurde festgestellt, dass proteolytische
Enzyme aus Schlangengift, welche einerseits sehr ähnlich sind
und somit die Definition einer richtigen neuen Familie von Proteinasen:
Schlangengift-Metallproteinasen ermöglicht haben (siehe z. B. Biol. Chem.
Hoppe-Seyler 373, 381–385,
1992), andererseits keine funktionelle Ähnlichkeit mit irgendeinem
anderen Protein der Pflanzen- oder Tierwelt aufweisen. Insbesondere
ist eine äußerst relevante
Tatsache der Unterschied zwischen der Funktionalität von Hämorrhaginen
und der von menschlichen Matrixinen, welche wichtige Auswirkungen
auf die Zellwanderung und auf die Wiederherstellung von beschädigten Geweben
ausüben. Außerdem sind
Hämorrhagine
im Augenblick der Verdünnung
in dem Blutstrom sofort aktiv, während
Matrixine in Form von "Zymogenen" (d. h. inaktiven
Enzymen, welche durch das Eingreifen anderer Proteinasen funktionsfähig gemacht
werden müssen)
freigesetzt werden und durch bestimmte Proteine (TIMP) gehemmt werden können. Trotz
solcher strukturellen und funktionellen Unterschiede hat die Anmelderin
das Vorhandensein einer starken Übereinstimmung
zwischen der Hemmung von Schlangen-Hämorrhaginen
und den pharmakologischen Ergebnissen festgestellt, die an Tiermodellen
erhalten werden, in welchen das pathogene Agens vermutlich eine
zinkabhängige
Metallproteinase ist, die durch die Gewebe des Säugers erzeugt wird. Eine solche Übereinstimung
scheint die Folge einer strukturellen Ähnlichkeit zu sein, die – wenn auch
nur in der aktiven Stelle – zwischen
den zwei verschiedenen Arten von Metallproteinasen vorhanden ist,
und auf dieser Grundlage hat die Anmelderin ein Verfahren zur Auswahl
von Verbindungen für
eine mögliche
therapeutische Verwendung beim Menschen entwickelt (europäische Patentanmeldung
EP0758021).
-
Viele zinkabhängige Säuger-Metallproteinasen wurden
in der Tat mit pathologischen Situationen in Verbindung gebracht,
von denen einige vorstehend erwähnt
wurden. Zum Beispiel scheinen Gelatinasen an der Tumormetastasierung
beteiligt zu sein, während
der Collagenasen eine pathogene Rolle in arthritischen Phänomenen
spielen.
-
EP-A-0 401 963 beschreibt Phosphonopeptide,
die eine Hemmwirkung in Bezug auf Enzyme der Collagenase-Familie
aufweisen, und als solche werden die Verbindungen als brauchbar
für die
Behandlung von arthritischen und anderen Krankheiten angesehen.
-
Bestimmte Verbindungen, welche Matrixine
hemmen, sind in die Phase der klinischen Entwicklung bei Patienten
eingetreten, die an Tumoren oder Arthritis leiden: sie werden jedoch üblicherweise
kaum absorbiert, wenn sie oral verabreicht werden, und bestehen
aus Hydroxamaten, Verbindungen, welche bei einer chronischen Verabreichung
Toxizitätsprobleme
aufwerfen können.
-
Schließlich wurde in letzter Zeit
eine neue Familie von zinkabhängigen
Metallproteinasen identifiziert, die sich auf der Zellmembran befinden,
welche die gleichen Proteindomänen
wie Hämorrhagine
besitzen und somit als ihre engsten Verwandten angesehen werden
(siehe Developmental Biology 180, 389–401, 1996). Diese Proteinasen,
die ADAM (A Disintegrin and A Metalloproteinase Domain) genannt
werden, sind mit der Funktionalität des Reproduktionsapparats
verbunden, sind aber auch für
das Freisetzen von TNF-a (Tumor-Nekrose-Faktor alpha) und ACE in
den Kreislauf verantwortlich und scheinen mit ZNS-Erkrankungen,
einschließlich
der Multiplen Sklerose, korreliert zu sein.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist, Verbindungen mit einer pharmakologischen Aktivität gegenüber menschlichen
pathologischen Befunden bereitzustellen, welche in einen sicheren
Zusammenhang mit der enzymatischen Aktivität von zinkabhängigen Metallproteinasen
gebracht worden sind.
-
Die zur Lösung dieses Problems befolgte
Strategie war, als Ausgangspunkte die nach gewiesene Ähnlichkeit
der Struktur der aktiven Stelle, die zwischen Hämorrhaginen und anderen zinkabhängigen Säuger-Metallproteinasen
vorhanden ist, und den Schutzmechanismus der Schlange gegen die
Wirkungen ihres eigenen Giftes auf der Grundlage der Erzeugung von
Peptiden, welche die enzymatische Aktivität von Hämorrhaginen selbst hemmen,
heranzuziehen.
-
Auf der Grundlage dieser Daten wurde
die Synthese von neuen Verbindungen geplant, die als Inhibitoren
der Schlangenproteinasen dienen können, wobei angenommen wurde,
dass sie in Anbetracht der strukturellen Ähnlichkeit in der aktiven Stelle
auch als Inhibitoren von humanen zinkabhängigen Metallproteinasen dienen
können.
-
Deshalb bestand ein erster Schritt
darin, diese Verbindungen auf der Grundlage der dreidimensionalen Charakteristik
der aktiven Stelle eines Hämorrhagins,
Adamalysin II, die durch Röntgenstrahlen
aufgeklärt
wurde, und der bekannten Daten im Hinblick auf die "natürlichen" Inhibitoren eines
solchen Enzyms zu planen.
-
Auf diese Weise ist es in der Tat
möglich,
nicht nur die relative Struktur von jeder einzelnen Domäne des Proteins
sichtbar zu machen, sondern auch die Beziehung der Domänen innerhalb
der quaternären
Struktur des Proteins zu verifizieren. Es ist deshalb möglich, einige
Strukturdaten zu erhalten, welche zusammen mit den enzymatischen
Daten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Wirkungs-Hemmungs-Mechanismus
eines bestimmten Proteins ergeben. Es war somit möglich, bestimmte
Verbindungen zu planen und zu konstruieren, die möglicherweise
im Stande sind, an die aktive Stelle zu binden und als Inhibitoren
des Proteins selbst zu wirken.
-
Als ein Ergebnis dieser Phase war
es möglich,
zu einer Definition dieser "peptidomimetischen" Verbindungen zu
kommen, d. h. Verbindungen, die Peptiden ähnlich sind, denen aber wenigstens
eine der Bindungen fehlt, welche die Moleküle durch die proteolytischen
Enzyme leicht angreifbar machen, wobei ein wichtiges Merkmal die
Substitution des terminalen Tryptophanrests mit dem analogen Phosphonat
ist.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können durch
die folgende allgemeine Formel wiedergegeben werden:
in welcher R H oder CH
2-C
6H
5 sein
kann und R' ein
gesättigter
oder aromatischer Ring, der durch fünf oder sechs Glieder gebildet
wird, sein kann, von denen mindestens eines nicht Kohlenstoff ist,
sondern unter Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählt werden
kann. Ein Beispiel wird durch die folgenden Strukturen geliefert:
-
Solche Verbindungen wurden dann durch
zwei verschiedene Syntheseschemata erhalten, die in der letzten
Phase ineinander übergehen.
-
In Diagramm 1 wird der Diethylester
von (1)-Phosphotryptophan (1), der durch Verwenden einer modifizierten
Version des vorstehend beschriebenen Verfahrens (Subotkowski, J.,
Kowalik J., Tyka R., Mastalerz P. Pol. J. Chem. 1981, 55, 853–857; Rogers
R. S., Stern M. K. Synlett. 1992, 708), (d. h. die Reduktion von 1-Hydroxyamino-2-(3-indolyl)-ethanphosphonat
mit Aluminiumamalgam in Gegenwart von wässrigem Ammo niak) erhalten
wird, mit einem Pseudopeptid umgesetzt, das durch Acylierung von
Leucin mit der Säure
R'-COOH erhalten
wird, wobei R' einen
gesättigten
oder aromatischen Ring bedeutet, der aus fünf oder sechs Gliedern gebildet
wird, von denen mindestens eines nicht aus Kohlenstoff besteht,
sondern unter Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählt werden
kann. Die resultierenden Diethylester (3) werden somit in die entsprechenden
freien Phosphonsäuren
umgewandelt, welche isoliert, gereinigt und als Cyclohexylaminsalze
(4) aufbewahrt wurden.
-
-
In dem speziellen Fall der Verbindung
5 wurde diese Verbindung als inneres Salz erhalten und isoliert. Dies
ist auch bei anderen gesättigten
Ringen mit 5 oder 6 Gliedern, die Stickstoff enthalten, der Fall.
-
-
Die Bedingungen, unter denen die
vorstehend erwähnten
Versuche durchgeführt
wurden, sind durch Symbole in dem Diagramm angegeben und sind die
folgenden: (i) DCC, 1-HBT, THF, 15 h, 53–73%; (ii) N,O-Bistrimethylsilylacetamid,
Me3Sil, CH2Cl2, 25°C,
2 h; (iii) C6H11NH2, AcOEt, 40–86%; (iv) 10% Pd/C, EtOH, 25°C, 2 h, 85%.
-
In Diagramm 2 wird statt dessen Indolessigsäure (6)
in den Benzyldiethylester (8) von Phosphotryptophan umgewandelt.
-
-
Die so erhaltene Verbindung (8) wird
dann mit den bereits in dem vorstehend beschriebenen Syntheseschema
verwendeten Pseudopeptiden umgesetzt.
-
-
Das Entfernen von nur einer der zwei
Benzylgruppen ergibt den Monobenzylester (10).
-
-
Die Reaktionsbedingungen werden hier
ebenfalls summarisch durch Symbole unterschieden und sind nachstehend
aufgeführt:
(i) ClCO-COCl, CH2Cl2,
0,3% DMF, Rückfl.,
30 min; (ii) Me3Si-O-P(O-CH2-C6H5)2, CH2Cl2, –18°C, 1 h; (iii)
NH2OH HCl, C5H5N, EtOH, von –18 bis 4°C, 15 h, 46%; (iv) AlHg, NH4OH, EtOH, 25°C, 2 h, 68%; (v) R'-CO-Leu-OH, i-Bu-O-CO-Cl,
NMM, THF, –20°C, 88%; (vi)
AlHg, NH4OH, EtOH, 25°C, 4 Tage, 58%.
-
UNTERSUCHUNG
DER PHARMAKOLOGISCHEN AKTIVITÄT
-
Die therapeutische Aktivität der so
erhaltenen Pseudopeptide wurde durch Anwenden des zuvor von der
Anmelderin erfundenen Verfahrens (europäische Patentanmeldung 758021) überprüft, wobei
die speziellen Merkmale des Falles berücksichtigt wurden.
-
Die so erhaltenen Verbindungen wurden
zuerst Versuchen unterzogen, um ihre tatsächliche Fähigkeit zum Hemmen der enzymatischen
Aktivität
von Schlangengift-Metallproteinasen zu testen, wobei sie auf die relative
dreidimensionale Struktur solcher Metallproteinasen ausgelegt wurden,
und zwar im Hinblick auf die Fähigkeit,
an die aktive Stelle der Enzyme zu binden und somit als kompetitive
Inhibitoren zu wirken.
-
Diese Eigenschaft wurde insbesondere
durch Hemmtests in vitro an der Metallproteinase Adamalysin II,
die aus Crotalus Adamanteus-Gift aufgereinigt wurde, überprüft, ein
Protein, dessen dreidimensionale Konfiguration vollständig bekannt
ist, welches auch ausgewählt
wurde, weil es unter Schlangen-Metallproteinasen dasjenige ist,
das der menschlichen Metallproteinase am nächsten kommt aufgrund der bemerkenswerten
Homologie der primären
Aminosäuresequenz,
welche sie in der aktiven Stelle aufweist, mit dem Enzym, welches TNF-a
beim Menschen freisetzt (TACE). Die in Beispiel 5 ausführlich beschriebenen
Ergebnisse deuten auf das Vorhandensein einer guten Hemmfähigkeit
in allen getesteten Verbindungen hin, von denen einige auch eine
bemerkenswerte Wirkungsstärke
aufweisen (siehe nachstehend Tabelle I). Aufgrund der Ähnlichkeit
zwischen Adamalysin II und TACE deuten diese Ergebnisse an sich
auch eine mögliche
pharmakologische Aktivität
der Verbindungen gegen TNF-a an.
-
Der nächste Schritt bestand deshalb
darin, die Hemmfähigkeit
solcher Verbindungen auch in Bezug auf menschliche Metallproteinasen
zu testen. Als Referenzproteinasen wurden zu diesem Zweck neutrophile Collagenasen
und gereinigte Gelatinasen A aus menschlichen Zellkulturen signifikant
ausgewählt.
-
Gelatinase A wird auch als MMP-2
bezeichnet und ist in der Tat ein Enzym, das zu der Matrixin-Familie gehört, von
dem nachgewiesen wurde, dass es in vielen pathologischen Situationen
in großer
Menge erzeugt wird, und von dem angenommen wird, dass es hauptsächlich für die Wanderung
von Tumorzellen aus dem Blut in Gewebe verantwortlich ist, welche
durch Metastasephasen betroffen sind.
-
Desgleichen wurden auch neutrophile
Collagenasen (die als MMP8 bezeichnet werden), die ebenfalls zu
der Matrixin-Familie gehören,
mit einer großen
Zahl von pathologischen Situtationen in Verbindung gebracht. Insbesondere
wird sie als in erster Linie verantwortlich für die Zerstörung von Knorpel angesehen,
welche in Fällen
einer chronischen Entzündung
beobachtet wird. Folglich ist es ziemlich klar, dass die Identifizierung
von Inhibitoren der Aktivität
dieser beiden Proteine als erster und wichtiger Schritt zur Ausarbeitung
neuer effizienter Therapien für
diese phathologischen Befunde angesehen werden muss.
-
Was diese Überlegungen anbelangt, wurden
Tests mit neutrophilen Collagenasen und Gelatinasen A selbst durchgeführt, um
die effektive Fähigkeit
von synthetisierten Verbindungen zu bestimmen, an die aktive Stelle
von menschlicher Metallproteinase zu binden und so als kompetitive
Inhibitoren zu dienen.
-
Die in den Beispielen 5 und 6 ausführlich beschriebenen
Ergebnisse haben das Vorhandensein einer guten (wenngleich von Verbindung
zu Verbindung schwankenden) Hemmfähigkeit solcher Verbindungen
auch für
diese Metallproteinasen gezeigt. Auch unter Berücksichtigung der Tatsache,
dass die zwei Proteinasen Funktionen ausüben, welche auch von anderen
Matrixinen ausgeübt
werden, müssen
die für
die beiden erhaltenen Ergebnisse deshalb auch als Anzeichen für die mögliche Hemmfähigkeit
der Pseudopeptide, die Aufgabe der vorliegenden Erfindung sind,
auf andere zinkabhängige
Matrixine angesehen werden, die als pathogene Wirkstoffe an vielen
pathologischen Situationen beim Menschen beteiligt sind.
-
Diese Fähigkeiten deuten somit auf
eine mögliche
Verwendung von Pseudopeptiden als starke therapeutische Mittel hin,
deren Wirksamkeit und pharmakologische Brauchbarkeit durch ihre
besonderen chemischen Eigenschaften erhöht wird. Die Modifizierungen
der Peptidstruktur dieser Verbindungen machen sie wahrscheinlich
gegen proteolytische Enzyme im Magen beständig und deshalb können sie
als für
eine orale Verabreichung geeignet angesehen werden. Außerdem erhöht die Substitution
des terminalen Tryptophanrests durch das analoge Phosphonat merklich
die Hemmwirkung auf Enzyme, ohne Gefahren einer systematischen Toxizität von Molekülen einzuführen, die
gegenwärtig
einer klinischen Untersuchung bei Tumoren und Arthritis unterzogen
werden. In der Tat beruhen sie auf Hydroxamatverbindungen, welche
ein großes
Zinkbindevermögen
aufweisen, aber nach einer längeren
Verabreichung eine Ansammlung von Hydroxylamin, einem potenziell
krebserregenden Mittel, im Organismus herbeiführen. Dagegen weisen die Verbindungen,
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung sind, da sie Phosphonate
sind, keine Risiken von gefährlichen
Nebenwirkungen auf, was durch Arzneimittel dieser Kategorie gezeigt
wird, welche bereits auf dem Markt sind.
-
Bezug nehmend auf alles vorstehend
Gesagte, sind die Aufgabe der vorliegenden Erfindung Verbindungen
der allgemeinen Formel:
in welcher R H oder CH
2-C
6H
5 sein
kann und R' ein
gesättigter
oder aromatischer Ring mit fünf
oder sechs Gliedern sein kann, von denen mindestens eines nicht
Kohlenstoff ist und ausgewählt
werden kann in einer Gruppe, die Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel
einschließt.
Ein besonders bevorzugter Fall ist der, bei dem R' aus der Gruppe ausgewählt ist,
die einschließt:
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist auch die Verwendung dieser als Inhibitoren der enzymatischen Aktivität von mindestens
einer der zinkabhängigen
Metallproteinasen, die aus dem Gift von Schlangen extrahiert werden,
die zu den Familien der Crotalidae und der Viperidae gehören, welche
auch als Hämorrhagine bezeichnet
werden (insbesondere Adamalysin II), und/oder mindestens einer der
zinkabhängigen
Metallproteinasen menschlichen Ursprungs, deren aktive Stelle eine
dreidimensionale Struktur aufweist, die der Struktur der besagten
Schlangen-Metallproteinasen analog ist (insbesondere der neutrophilen
Collagenasen, Gelatinasen A und der ADAM).
-
Als Ergebnis aller bisher angegebenen
Beobachtungen müssen
die Verwendung solcher Verbindungen als Pharmazeutika für die therapeutische
Behandlung von allen menschlichen pathologischen Befunden, bei denen
gezeigt wurde, dass der pathogene Mechanismus oder die Symptomatologie
mindestens eine zinkabhängige
Metallproteinase einschließt,
und entsprechende pharmazeutische Verbindungen, welche sie enthalten,
ebenfalls in Betracht gezogen werden. Insbesondere wird auf das
Tumorwachstum und die Metastasierung, die Atherosklerose, die Multiple
Sklerose, die Alzheimer- Krankheit,
die Osteoporose, den Hochdruck, die rheumatoide Arthritis und andere
Entzündungskrankheiten
Bezug genommen.
-
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist das Verfahren zum Herstellen des (1)-Phosphotryptophandiesters
als Ausgangsprodukt für
die Synthese der vorstehend beschriebenen Verbindungen, welches
als wesentlichen Arbeitsgang die Reduktion von 1-Hydroxyamino-2-(3-indolyl)ethanphosphonat
durch Zugeben eines Aluminiumamalgams in Gegenwart von wässrigem
Ammoniak einschließt.
-
Bisher wurde eine allgemeine Beschreibung
der vorliegenden Erfindung angegeben. Mit Hilfe der folgenden Beispiele
wird nun eine ausführlichere
Beschreibung von speziellen Ausführungsformen
angegeben, um ein besseres Verständnis
der Aufgaben, Merkmale, Vorteile und Betriebsverfahren der Erfindung
zu ergeben. Solche Beispiele dienen nur der Veranschaulichung und
beschränken
den Umfang der vorliegenden Erfindung nicht.
-
Beispiel 1
-
Herstellung des Oxalats
von (1)-Diethyl-1-amino-2-(3-indolyl)ethanphosphonat(Verbindun 1)
-
Zu einer Lösung von Diethyl-1-hydroxyimino-2-(3-indolyl)ethanphosphonat(Subotkowski,
J., Kowalik J., Tyka R., Mastalerz P. Pol. J. Chem. 1981, 55, 853–857) (7,93
g, 25,6 mmol) in EtOH/H2O 13/1 (38 ml) und wässrigem
NH3 mit einer Konzentration von 25% (11
ml) wurde unter Rühren
ein Aluminiumamalgam (15 g) zugegeben. Nach 19 Stunden bei Raumtemperatur
wurde das Reaktionsgemisch auf Kieselgur filtriert und die Lösung wurde
bei vermindertem Druck konzentriert. Das Rohprodukt wurde in EtOAc
(500 ml) gelöst
und mit 1 N NaOH (100 ml) und gesättigter NaCl-Lösung (100
ml) extrahiert. Nach dem Trocknen der organischen Phase über Na2SO4 wurde das Lösungsmittel
bei vermindertem Druck entfernt. Das Rohprodukt wurde in EtOAc (40
ml) unter Rühren
gelöst
und tropfenweise mit einer Lösung
von Oxalsäure
(2,30 g, 25,6 mmol) in EtOAc (40 ml) versetzt. Das als ein kristalliner
hygroskopischer Feststoff gebildete Salz wurde durch Filtration
gewonnen: 9,88 g (100%).
-
Das in den anschließenden Umwandlungen
verwendete (1)-Diethyl-1-amino-2-(3-indolyl)ethanphosphonat (1) wurde durch
Trennung von der racemischen Form unter Einsatz von D-(+)-Dibenzylweinsäure erhalten
(Lavielle G., Hautefaye P, Schaeffer C., Boutin J. A., Cudennec
C. A., Pierré A.
J. Med. Chem. 1991, 34, 1998–2003)
erhalten.
-
Beispiel 2
-
Herstellung der Pseudodipeptide
-
Herstellung von N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucin
(Verbindung 2a)
-
Zu einer Lösung von Furan-2-carbonsäure (2,0
g, 17,8 mmol) und N-Methylmorpholin (1,95 ml, 17,8 mmol) in wasserfreiem
THF (10 ml), die auf –15°C gekühlt war,
wurde eine äquivalente
Menge an Isobutylchlorformiat (2,33 ml, 17,8 mmol) tropfenweise
unter Rühren
zugegeben. Nach 30 Minuten wurde eine Lösung von L-Leucin-methylester-hydrochlorid (3,23
g, 17,8 mmol) und N-Methylmorpholin (1,95 ml, 17,7 mmol) in wasserfreiem
THF (15 ml) langsam zugegeben, wobei das Gemisch unter Rühren zwei
Stunden lang bei –15°C gehalten
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde mit CH2Cl2 (100 ml) verdünnt und mit 1 N HCl (30 ml × 2), gesättigter
NaHCO3-Lösung
(30 ml × 2)
und gesättigter
NaCl-Lösung
(30 ml) gewaschen. Nach dem Trocknen der organischen Phase über Na2SO4 und dem Entfernen
des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck wurde das Rohprodukt als ein öliger Rückstand
erhalten, welcher sich spontan verfestigte. Durch Mahlen bzw. Verreiben
der festen Substanz in Petroleumether wurden weiße Kristalle von Ether N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucin-methylester
erhalten: 3,32 g (80%); Schmelzpunkt 88–90°C; [α]D
22 = –23° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3424, 2956, 1741, 1663, 1595,
1517, 1351, 1177 cm–1; 1H-NMR
(CDCl3): d 0,95 und 1,02 [zwei s, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,45–2,00 [m,
3, CH
2CH(CH3)2], 3,85 (s, 3, OCH3),
4,73–5,13
(m, 1, aCH), 6,39–7,45
[m, 3, aromatische von Furan und 6,89 (d, 1, NH, J = 8 Hz)]. Berechnet
für C12H17NO4:
C, 60,24; H 7,16; N 5,85. Gefunden C 60,15; H 7,22; N 5,88%.
-
Eine Lösung von N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucin-methylester
(2,73 g, 11,4 mmol) und Dioxan/MeOH 7/1 (80 ml) und 1 N NaOH (22,8
ml) wurde eine Nacht lang bei Raumtemperatur gehalten. Nach dem
Konzentrieren des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck wurde die alkalische wässrige Phase in H2O
(20 ml) verdünnt,
mit Et2O (30 ml × 2) gewaschen, mit 2 N HCl
angesäuert
und mit CHCl3 (70 + 30 ml) extrahiert. Die organischen
Phasen wurden mit gesättigter
NaCl-Lösung
(30 ml × 2)
gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und bei vermindertem Druck abgedampft. Die Kristallisation des Rohproduktes
aus CH2Cl3/Petroleumether
ergab das reine Produkt (2a) in weißer fester Form: 2,24 g (90%);
Schmelzpunkt 80–3°C; [α]D
22 = –10° (1, Methanol); IR
(CHCl3): 3426, 2957, 1721, 1659, 1593, 1419,
1179, 1011 cm–1; 1H-NMR (MeOD): d 0,75–1,08 [m, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,50–1,83
[m, 3, CH
2CH(CH3)2], 4,32–4,80
(m, 1, aCH), 6,30–7,46
(m, 4, Furanprotonen). Berechnet für C11H15NO4: C, 58,66;
H, 6,71; N, 6,22. Gefunden C, 58,34; H, 6,33; N, 6,01%.
-
Herstellung von N-[(Pyrrol-2-yl)carbonyl]-L-leucin
(Verbindung 2b).
-
Zu einer Lösung von Pyrrol-2-carbonsäure (1,11
g, 10 mmol), L-Leucinmethylester-hydrochlorid
(1,82 g, 10 mmol) und N-Methylmorpholin (1,09 ml, 10 mmol) in EtOAc
(25 ml), die auf 0°C
gekühlt
war, wurde unter Rühren
eine Lösung
von DCDl (2,06 g, 10 mmol) und HBT (13 mg, 1 mmol) in EtOAc (5 ml)
zugegeben. Nach dem Stehen über
Nacht bei Raumtemperatur wurden der N,N'-Dicyclohexylharnstoff und das N-Methylmorpholin-hydrochlorid
durch Filtration abgetrennt.
-
Das Reaktionsgemisch wurde dann mit
100 ml EtOAc verdünnt
und mit 1 N HCl (40 + 20 ml), gesättigter NaHCO3-Lösung (40
+ 20 ml) und gesättigter
NaCl-Lösung
(40 ml) extrahiert. Nach dem Trocknen der vereinigten organischen
Phasen über
Na2SO4 wurde das
Lösungsmittel
bei vermindertem Druck entfernt. Die Kristallisation des Rohmaterials
aus 1,2-Dichlorethan/n-Hexan ergab N-[(Pyrrol-2-yl)carbonyl]-L-leucin-methylester
als hellrosa Feststoff: 1,73 g (73%); Schmelzpunkt 131–2°C; [α]D
22 = –13° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3450, 2956, 1737, 1642, 1553,
1551, 1179, 1113 cm–1; 1H-NMR
(CDCl3): d 0,88 und 0,95 [zwei s, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,47–1,80 [m,
3, CH
2CH(CH3)2], 3,62 (s, 3, OCH3),
4,50–4,82
4M, 1, ACH7, 5,87–6,75
(m, 4, aromatische von Pyrrol und NH), 9,92 (bs, 1, Pyrrol NH).
Anal. Berechnet für
C12H18N2O3: C, 60,49; H 7,61; N 11,76. Gefunden C
60,72; H 7,82; N 11,87%.
-
Eine Lösung von N-[(Pyrrol-2-yl)carbonyl]-L-leucin-methylester
(1,82 g, 7,62 mmol) in Dioxan/MeOH 7/1 (80 ml) und 1 N NaOH (15,24
ml) wurde eine Nacht lang bei Raumtemperatur gehalten. Nach dem
Konzentrieren des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck wurde die wässrige alkalische Phase in
H2O (15 ml) verdünnt, mit Et2O
(25 ml × 2)
gewaschen, mit 2 N HCl angesäuert
und mit CHCl3 (60 + 20 ml) extrahiert. Die organischen
Phasen wurden mit gesättigter
NaCl-Lösung
(20 ml × 2)
gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und bei vermindertem Druck eingedampft. Die Kristallisation des
Rohproduktes aus 1,2-Dichlorethan ergibt das reine Produkt (2b)
als weiße
Kristalle: 708 mg (41%); Schmelzpunkt 78–80°C; [α]D
22 = –8° (1, Acetonitril);
IR (CHCl3): 3448, 3262, 2957, 1713, 1640,
1553, 1437, 1185, 1042, cm–1; 1H-NMR
(CDCl3): d 0,75–1,05 [m, 6, CH2CH(CH3)2], 1,40–1,85 [m,
3, CH2CH(CH3)2], 4,07–4,48
(m, 1, aCH), 5,78–6,72
(m, 3, aromatische von Pyrrol), 7,75 (d, 1, NH, J = 4,5 Hz), 8,0
(s, 1, NH von Pyrrol), 10,59 (bs, 1, COOH). Berechnet für C11H16N2O3: C, 58,91; H 7,19; N 12,49. Gefunden C
58,53; H 7,18; N 12,20%.
-
Herstellung von N-{[(S)-(5-Oxo-tetrahydrofuran-2-yl)carbonyl]}-L-leucin
(Verbindung 2e)
-
Zu einer Lösung von (S)-(+)-5-Oxo-tetrahydrofuran-2-carbonsäure (1,0
g, 7,68 mmol) und N-Methylmorpholin (0,84 ml, 7,68 mmol) in wasserfreiem
THF/wasserfreiem Dioxan 2/1 (15 ml), die auf –15°C gekühlt war, wurde die äquivalente
Menge an Isobutylchlorformiat (1,04 ml, 7,68 mmol) tropfenweise
unter Rühren
zugegeben. Nach 30 Minuten wurde eine Lösung von L-Leucin-tertbutylester
(1,44 g, 7,68 mmol) und wasserfreiem THF (5 ml) langsam zugegeben,
wobei das Gemisch unter Rühren
zwei Stunden lang bei –15°C gehalten
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde mit CH2Cl2 (70 ml) verdünnt und mit gesättigter
NaCl-Lösung
(20 ml), 1M KHSO4 (20 + 10 ml), gesättigter
NaHCO3-Lösung
(20 + 10 ml) und gesättigter
NaCl-Lösung
(20 ml) gewaschen. Die organische Phase wurde über Na2SO4 getrocknet und bei vermindertem Druck konzentriert.
Das Rohprodukt wurde durch Chromatographie an Silicagel (CH2Cl2/i-PrOH 98/2)
gereinigt. Durch Mahlen bzw. Verreiben des festen rohen Rückstands
in n-Hexan wurde der N-{[(S)-(5-Oxo-tetrahydrofuran-2-yl)carbonyl]}-L-leucin-tertbutylester
als weiße
Kristalle erhalten: 920 mg (40%); Schmelzpunkt 79–81°C; [α]D
22 = –25° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3415, 2934, 1788, 1727, 1677,
1517, 1369, 1149 cm–1; 1H-NMR
(CDCl3): d 0,87 und 0,97 [zwei s, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,18–1,62 [m,
3, CH
2CH(CH3)2] und 1,40 [s, 9, C(CH3)3], 2,15–2,80
(m, 4, Ring CH2CH2),
4,25–4,55
(m, 1, Ring CH), 4,62–4,88
(m, 1, aCH), 6,56 (d, 1, NH, J = 8 Hz). Berechnet für C15H25NO5: C,
60,18; H 8,42; N 4,68. Gefunden C 60,12; H 8,61; N 4,65%.
-
Zu einer Lösung von N-{[(S)-(5-Oxo-tetrahydrofuran-2-yl)carbonyl]}-L-leucin-tertbutylester
(800 mg, 2,67 mmol) in CH2Cl2 (3,0
ml), die auf 0°C
gekühlt
war, wurde frisch destillierte wasserfreie Trifluoressigsäure (0,5
ml) zugegeben. Nach einer Nacht bei Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel
bei vermindertem Druck abgedampft und der Rückstand wurde in Et2O gelöst.
Durch Zugeben von n-Hexan trennte sich die Verbindung (2e) als ein
braunes Öl
ab und wurde getrocknet und in Hochvakuum dekantiert: 650 mg (100%);
[α]D
22 = –7° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3413, 3036, 2957, 1787, 1725,
1678, 1526, 1172, 1151 cm–1; 11H-NMR
(CDCl3): d 0,87 und 0,93 [zwei s, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,37–1,83 [m,
3, CH
2CH(CH3)2], 2,06–2,73
(m, 4, Ring CH2CH2), 4,30-4,63 (m, 1, Ring
CH), 4,67–4,92
(m, 1, aCH), 6,92 (d, 1, NH, J = 8Hz), 8,15 (s, 1, COOH). Berechnet
für C17H30N2O5·1/2H2O (Cyclohexylaminsalz): C, 56,66; H 8,89;
N 7,77. Gefunden C 57,00; H 9,12; N 8,13%.
-
Herstellung von N-{[(R)-(2-Oxo-thiazolidin-4-yl)carbonyl]}-L-leucin
(Verbindung 2f).
-
Zu einer Lösung von (R)-(–)-2-Oxo-thiazolidin-4-carbonsäure (1,49
g, 10,2 mmol), L-Leucin-methylester-hydrochlorid (1,85 g, 10,2 mmol)
und N-Methylmorpholin (1,12 ml, 10,2 mmol) in wasserfreiem THF (15
ml), die auf 0°C
gekühlt
war, wurde unter Rühren
eine Lösung
von DCDl (2,10 g, 10,2 mmol) und HBT (13 mg, 1 mmol) in wasserfreiem
THF (8 ml) zugegeben. Nach dem Stehen über Nacht bei Raumtemperatur
wurden der N,N'-Dicyclohexylharnstoff
und das Hydrochlorid von N-Methylmorpholin durch Filtration abgetrennt
und die filtrierte Substanz wurde bei vermindertem Druck konzentriert.
Das Produkt wurde durch Verdünnung
des rohen Rückstands
mit CHCl3 (50 ml) und Extraktion mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
(20 ml × 2)
und gesättigter NaCl-Lösung (30
ml) gereinigt. Das Trocknen der vereinigten organischen Phasen über Na2SO4 und das Entfernen
des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck ergab den N-{[(R)-(2-Oxo-thiazolidin-4-yl)carbonyl]}-L-leucin-methylester,
welcher mit EtOAc kristallisiert wurde: 1,94 g (69%); Schmelzpunkt
125–6°C; [α]D
22 = –79° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3412, 2956, 1734, 1678, 1515,
1434, 1338, 1158 cm–1; 1H-NMR
(CDCl3): d 0,90 und 0,95 [zwei s, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,42–1,74 [m,
3, CH
2CH(CH3)2], 3,37–3,85
[m, 2, CH2S und 3,63 (s, 3, OCH3)], 4,18–4,69 (zwei
m, 2, aCH und Ring CH), 7,16 (d, 1, NH, J = 8 Hz). Berechnet für C11H17N2O4S: C, 48,34; H 6,27; N 10,25. Gefunden C
48,29; H 6,80; N 10,22%.
-
Eine Lösung von N-{[(R)-(2-Oxo-thiazolidin-4-yl)carbonyl]}-L-leucin-methylester
(2,08 g, 7,58 mmol) in Dioxan/MeOH 7/1 (90 ml) und 1 N NaOH (23
ml) wurde 6 Stunden bei Raumtemperatur gehalten. Nach dem Konzentrieren
des Lösungsmittels
in wässriger
alkalischer Phase wurde sie mit H2O (20
ml) verdünnt,
mit Et2O (30 ml × 2) gewaschen, mit 2 N HCl
angesäuert
und mit EtOAc (70 + 30 ml) extrahiert. Die organischen Phasen wurden
mit gesättigter
NaCl-Lösung
(20 ml × 2)
gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und bei vermindertem Druck eingedampft. Durch Kristallisation aus
EtOAc wurde das reine Produkt (2f) als weiße Kristalle erhalten: 643
mg (32%); Schmelzpunkt 90–3°C; [α]D
22 = –69° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3297, 1672, 1446, 1405, 1369, 1157
cm–1; 1H-NMR (DMSO-d6): d 0,70 und 0,97 [m, 6,
CH2CH(CH
3)2], 1,35–1,76 [m,
3, CH
2CH(CH3)2], 3,09–3,68
(m, 2, CH2S), 3,95–4,30 (m, 2, aCH und Ring CH),
7,85–8,07
(m, 2, 2 NH). Berechnet für C10H16N2O4S: C, 46,14; H 6,20; N 10,76. Gefunden C
45,75; H 6,16; N 10,36%.
-
Herstellung von N-Benzyloxycarbonyl-L-pyroglutamyl-L-leucin
(Verbindung 2g)
-
Zu einer Lösung von N-Benzyloxycarbonyl-L-pyroglutaminsäure (1,6
g, 6,0 mmol) und N-Methylmorpholin (0,66 ml, 6,0 mmol) in wasserfreiem
THF (10 ml), die auf –15°C gekühlt war,
wurde eine äquivalente Menge
an Isobutylchlorformiat (0,82 ml, 6,0 mmol) tropfenweise unter Rühren zugegeben.
Nach 30 Minuten wurde eine Lösung
von L-Leucin-tertbutylester-hydrochlorid (1,34 g, 6,0 mmol) und
N-Methylmorpholin (0,66 ml, 6,0 mmol) in wasserfreiem THF (9 ml)
langsam zugegeben, wobei die Temperatur 2 Stunden lang bei –15°C gehalten
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde mit EtOAc (70 ml) verdünnt und
mit gesättigter
NaCl-Lösung
(20 ml), 1M KHSO4 (20 + 10 ml), gesättigter
NaHCO3-Lösung
(20 + 10 ml) und gesättigter
NaCl-Lösung (20
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde bei vermindertem
Druck entfernt. Die Kristallisation des Rohmaterials aus EtOAc/n-Hexan
ergab N-Benzyloxycarbonyl-L-pyroglutamyl-L-leucin-tertbutylester
als weiße
Kristalle: 2,0 g (77%); Schmelzpunkt 130–1°C; [α]D
22 = –70° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3420, 2958, 1794, 1723, 1514,
1303, 1152 cm–1; 1H-NMR (CDCl3): d
0,8–0,91 [m,
6, CH2CH(CH
3)2], 1,20–1,67 [m,
3, CH
2CH(CH3)2 und 1,43 (s, 9, OC(CH3)3], 2,00–2,93
(m, 4, CH2CH2 von pGlu),
4,27–4,61
(m, 2, 2 aCH), 5,22 (s, 2, CH2 von Benzyl),
6,24 (d, 1, NH, J = 8 Hz), 7,28 (s, 5, aromatische von Benzyl).
Berechnet für
C23H32N2O6: C, 63,87; H 7,46; N 6,48. Gefunden C 64,20;
H 7,60; N 6,48%.
-
Eine Lösung von N-Benzyloxycarbonyl-L-pyroglutamyl-L-leucin-tertbutylester
(1,0 g, 2,3 mmol) in frisch destillierter wasserfreier Trifluoressigsäure (3 ml)
wurde 30 Minuten bei 0°C
und 4 Stunden bei Raumtemperatur gehalten. Überschüssige Trifluoressigsäure wurde
bei vermindertem Druck entfernt und das Rohprodukt wurde 2 Stunden
unter Hochvakuum getrocknet. Die Kristallisation aus EtOAc/Et2O ergab ein reines Produkt (2g) als einen
weißen
Feststoff: 721 mg (83%); Schmelzpunkt 164–5°C; [α]D
22 = –45° (1, Methanol);
IR (KBr): 3336, 3094, 1767, 1654, 1554, 1305, 1288, 1267, 1197,
1153 cm–1; 1H-NMR (MeOD): d 0,75–1,02 [m, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,42–1,77
[m, 3, CH
2CH(CH3)2], 2,00–2,73
(m, 4, CH2CH2 von
pGlu), 4,29–4,77
(zwei s, 2, 2 aCH), 5,23 (d, 2, CH2 von
Benzyl, J = 3 Hz), 7,36 (s, 5, aromatische). Berechnet für C19H24N2O6: C, 60,63; H 6,43; N 7,44. Gefunden C 60,38;
H 6,09; N 7,27%.
-
Beispiel 3:
-
Acylierung von (1)-Phosphotryptophan-diethylester
und Herstellung von Cyclohexylaminsalzen der Acyl-L-leucyl-Derivate
von d(1)-Phosphotryptophan. Allgemeines Verfahren.
-
A) Zu einer Lösung des geforderten L-Leucylderivats
(1 mmol) und von (1)-Phosphotryptophandiethylester (1 mmol) in wasserfreiem
THF (5 ml), die auf 0°C
gekühlt
war, wird unter Rühren
eine Lösung
von DCDl (206 mg, 1 mmol) und HBT (14 mg, 0,1 mmol) in wasserfreiem
THF (5 ml) zugegeben. Nach dem Stehen über Nacht bei Raumtemperatur
wird der N,N'-Dicyclohexylharnstoff
durch Filtration abgetrennt und bei vermindertem Druck konzentriert.
Die Lösung
des Rückstandes
in 30 ml EtOAc wird mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
(20 × 2
ml) und gesättigter
NaCl-Lösung
(15 ml) extrahiert. Nach dem Trocknen der vereinigten organischen
Phasen über
Na2SO4 wird das
Lösungsmittel
bei vermindertem Druck entfernt.
-
B) Zu einer Lösung von Acyl-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-diethylester
(1 mmol) in wasserfreiem CH2Cl2 (10
ml) wird unter Rühren
in einer Stickstoffatmosphäre
ein Überschuss
von N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid (BSA) (11 mmol, 2,69 ml) zugegeben.
Nach einer Stunde bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch auf –20°C gekühlt und
ein Überschuss
an lodtrimethylsilan (8 mmol, 1,1 ml) wird tropfenweise zugegeben.
Am Ende der Zugabe der reaktiven Substanz wird die Lösung innerhalb
einer Stunde auf 0°C
gebracht und weitere 2 Stunden bei Raumtemperatur gehalten. Der
dunkle ölige
Rückstand,
der durch Konzentration des Reaktionsgemisches bei niedrigem Druck
erhalten wird, wird eine Stunde lang mit CH3CN/H2O 7/3 (3 ml) behandelt. Nach dem Entfernen
des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck wird der ölige
Rückstand
in EtOAc (40 ml) gelöst
und mit 1,5% Na2SO4 in
1 N HCl (10 ml × 2)
und gesättigter
NaCl-Lösung
(10 ml) gewaschen. Die organische Phase wird über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wird bei vermindertem Druck
entfernt. Das Rohprodukt, das in EtOAc (4,5 ml) gelöst ist,
wird tropfenweise mit einer Lösung
von Cyclohexylamin (1 mmol) in EtOAc (4,5 ml) behandelt. Nachdem
es die Form eines festen hygroskopischen Kristalles angenommen hat,
wird das Salz durch Filtration gewonnen.
-
Herstellung des N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-salzes
von Cyclohexylamin (Verbindung 4a).
-
N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucin
(2a, 536 mg, 2,38 mmol) und (1)-Phosphotryptophan-diethylester (705
mg, 2,38 mmol) wurden gemäß Verfahren
A umgesetzt. Das Rohprodukt wurde durch Chromatographie an Silicagel
(CHCl3/i-PrOH 98/2) gereinigt, wobei der
N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucin-(1)-phosphotryptophan-diethylester
(3a) in Form eines Schaumes erhalten wurde: 733 mg (62%); [α]D
22 = –55° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3478, 3418, 1660, 1474, 1244,
1026 cm–1; 1H-NMR (CDCl3): d
0,88 [(2d, 6, CH2CH(CH
3)2,
J = 6,1 Hz], 1,20–1,40
[m, 8, CH
3CH2O und 2 von CH
2CH(CH3)2], 1,60 [m, 1,
1 von CH
2CH(CH3)2), 3,11 und 3,35 (zwei m 2, bCH2 TrpP), 4,12 (m, 4, 2CN3CH
2O),
4,64 (m, 1, aCH Leu), 4,77 (m, 1, aCH TrpP),
6,56 (d, 1, NH Leu, J = 8,8 Hz), 6,90 (d, 1, NH-CO TrpP),
6,48–7,61
(m, 8, 5 aromatische von Indol und 3 aromatische von Furan), 8,10 (s,
1, NH von dem Indol). Berechnet für C25H34N3O6P·2/3H2O: C, 58,85; H 6,98; N 8,24. Gefunden C
58,40; H 6,66; N 7,85%.
-
N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucin-(1)-phosphotryptophan-diethylester
(3a, 150 mg, 0,298 mmol), BSA (0,80 ml, 3,27 mmol) und TMSl (0,32
ml, 2,38 mmol) wurden gemäß Verfahren
B umgesetzt. Durch die Behandlung mit Cyclohexylamin (29 mg, 0,298
mmol) wird das reine Produkt (4a) als ein hygroskopischer Feststoff
erhalten: 128 mg (79%); [α]D
22 = –67° (1, Methanol);
IR (KBr): 3291, 2937, 1631, 1528 cm–1; 1H-NMR (DMSO-d6):
d 0,80 [(m, 6, CH2CH(CH
3)2],
0,95–2,01
[m, 13, CH2)5 Cyclohexylamin
und CH
2CH(CH3)2], 2,83 (m, 2, CHN Cyclohexylamin und 1H
von bCH2 TrpP),
3,29 (m, 1, 1H von bCH2 TrpP),
4,13 (m, 1, aCH TrpP), 4,47 (m, 1, aCH Leu),
6,51–7,88
[(m, 9, aromatische von Indol, von Furan und 7,74 (d, 1, J = 9,3
Hz, NH von TrpP)], 8,48 (d, 1, J = 8,9 Hz,
NH Leu), 10,64 (s, 1, NH von Indol). Berechnet für C27H39N4O6P·1/2H2O (Cyclohexylaminsalz): C, 58,37; H 7,26;
N 10,08. Gefunden C 58,11; H 6,99; N 9,81%.
-
Herstellung von N-((Pyrrol-2-yl)carbonyl]-L-leucin-(1)-phosphotryptophan
(Verbindung 4b).
-
N-[(Pyrrol-2-yl)carbonyl]-L-leucin
(2b, 303 mg, 1,35 mmol) und (1)-Phosphotryptophan-diethylester (400
mg, 1,35 mmol) wurden gemäß Verfahren
A umgesetzt. Das Rohprodukt wurde durch Chromatographie an Silicagel
(CHCl3/i-PrOH 99/1) gereinigt. Durch anschließendes Mahlen
bzw. Verreiben des festen Rückstandes
in wasserfreiem Et2O wurde N-[(Pyrrol-2-yl)carbonyl]-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan
(3b) als weiße
Kristalle erhalten: 415 mg (61%); Schmelzpunkt: 172–4°C; [α]D
22 = –68° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3278, 2957, 1632, 1553, 1510,
1332, 1199 cm–1; 1H-NMR (CDCl3): d
0,80 und 0,87 [zwei s, 6, CH2CH(CH
3)2],
1,13–1,83
[m, 8, 2CH
3CH2O und zwei CH
2CH(CH3)2], 2,59 und 3,27
(zwei m, 2, bCH2 TrpP),
3,79–4,26
(m, 4, 2CH3CH
2O), 4,40–5,23 (zwei m, 2, 2 aCH), 5,83–6,41 (m,
4, aromatische von Pyrrol und 1 NH), 6,55–7,55 (m, 5, aromatische von
Indol), 8,44 und 8,54 (zwei s, 2, NH von Pyrrol und NH von Indol).
Berechnet für
C25H35N4O5P: C, 59,75; H 7,02; N 11,15. Gefunden C
59,47; H 6,93; N 10,77%.
-
N-[(Pyrrol-2-yl)carbonyl]-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-diethylester
(3b, 361 mg, 0,72 mmol), BSA (1,93 ml, 7,92 mmol) und TMSl (0,78
ml, 5,76 mmol) wurden gemäß Verfahren
B umgesetzt. Durch die Behandlung mit Cyclohexylamin (71,4 mg, 0,72
mmol) wird das reine Produkt (4b) als ein hygroskopischer Feststoff
erhalten: 339 mg (86%); [α]D
22 = –74° (1, Methanol);
IR (KBr) 3277, 2937, 1645, 1524, 1140, 1047 cm–1; 1H-NMR (DMSO-d6):
d 0,80 [m, 6, CH2CH(CH
3)2],
0,96–2,00
[m, 13, (CH2)5 Cyclohexylamin
und CH
2CH(CH3)2], 2,86 (m, 2, CHN Cyclohexylamin und 1
H von bCH2 TrpP),
3,30 (m, 1,1H von bCH2 TrpP),
4,17 (m, 1, aCH TrpP), 4,51 (m, 1, aCH Leu)
6,07 (scheinbares s, 1, CH von Pyrrol), 6,75–7,60 [(m, 7, aromatische von
Indol und von Pyrrol), 7,72 (d, 1, J = 8,0 Hz, NH von TrpP)], 8,37 (d, 1, J = 7,7 Hz, NH Leu), 10,67
(s, 1, NH von Indol), 12,01 (s, 1, NH von Pyrrol). Berechnet für C27H40N5O5P·7/2H2O (Cyclohexylaminsalz): C, 53,29; H, 7,72;
N, 11,51. Gefunden C, 53,37; H, 7,32; N, 11,41%.
-
L-Prolyl-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan
(Verbindung 5).
-
N-Benzyloxycarbonyl-L-prolyl-L-leucin
(Cash W. D. J. Org.Chem., 1961, 26, 2136), (2c 490 mg, 1,35 mmol)
und (1)-Phosphotryptophan-diethylester (400 mg, 1,35 mmol) wurden
gemäß Verfahren
A umgesetzt. Die Kristallisation des Rohmaterials aus wasserfreiem
Et2O ergab den N-Benzyloxycarbonyl-L-prolyl-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-diethylester (3c)
als einen kristallinen hygroskopischen Feststoff: 570 mg (66%); [α]D
22 = –72° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3477, 2991, 1687, 1500, 1357,
1217, 1052 cm–1; 1H-NMR (CDCl3): d 0,78
und 0,82 [zwei s, 6, CH
2CH(CH3)2], 1,10–1,39 [m,
9, 2CH
3CH2O) und CH
2CH(CH3)2], 1,42–2,05 (m,
4, b,g CH2 von Pro), 2,81–3,50 (m,
4, CH2N von Pro und bCH2 von
TrpP), 3,80–4,48 (m, 7, 2CH3CH
2O
und 3 aCH), 4,98 (s, 2, CH2 von Benzyl),
6,34–7,50
[m, 5, aromatische von Indol und 7,10 (5, s, aromatische von Benzyl)], 8,48
(s, 1, NH von Indol). Berechnet C33H45N4O7P·2/3H2O: C, 60,79; H, 7,06; N, 8,59. Gefunden
C, 60,47; H, 6,90; N, 8,55%.
-
N-Benzyloxycarbonyl-L-prolyl-L-leucyl-(1)-phosphotryptophandiethylester
(3c, 550 mg, 0,86 mmol), BSA (2,3 ml, 9,46 mmol) und TMSl (0,93
ml, 6,88 mmol) wurden gemäß Verfahren
B umgesetzt. Nach der Behandlung mit CH3CN/H2O und dem Entfernen des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck wurde der feste Rückstand mit EtOAc gewaschen
und mit HPLC (Waters ODS DeltaPack 19 × 30 mm-Säule; Elutionsmittel H2O/CH3CN 70 : 30;
Fließgeschwindigkeit
8 ml/Minute; Retentionszeit: 10,34 min) gereinigt, wobei 200 mg
reines Produkt (5) in Form eines kristallinen hygroskopischen Feststoffs
(40%) erhalten wurde; [α]D
22 = –97° (1, NaOH
1 N); IR (KBr) 3337, 3262, 2959, 1642, 1135, 1071 cm–1;
Berechnet für
C21H31N4O5P·2H2O: C, 51,80; H, 7,19; N 11,51. Gefunden
C, 51,70; H, 6,96; N, 10,88%.
-
Herstellung von N-{[(S)-(5-Oxo-tetrahydrofuran-2-yl)carbonyl]}-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-cyclohexylaminsalz
(Verbindung 4e)
-
N-{[(S)-(5-Oxo-tetrahydrofuran-2-yl)carbonyl]}-L-leucin
(328 mg, 1,35 mmol) und (1)-Phosphotryptophandiethylester (400 mg,
1,35 mmol) wurden gemäß Verfahren
A umgesetzt. Die Reinigung des Rohmaterials durch Chromatographie
an Silicagel (CHCl3/i-PrOH 95/5) und Kristallisation
aus Et2O Petroleumether ergab den N-{[(S)-(5- Oxo-tetrahydrofuran-2-yl)carbonyl]}-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-diethylester
(3e) in hygroskopischer fester Form: 474 mg (68%); [α]D
22= –48° (1, Methanol);
IR (CHCl3): 3476, 2992, 1788, 1676, 1517, 1246,
1052 cm–1; 1H-NMR (CDCl3): d
0,77 und 0,85 [zwei s, 6, CH2CH(CH
3)2],
1,10–1,60
[m, 9, 2CH
3CH2O und CH
2CH(CH3)2], 2,04–2,48 (m,
4, CH2CH2 von dem
Tetrahydrofuranring), 3,08–3,43
(m, 2, bCH2 von TrpP), 3,98–5,00 (m,
7, 2 von CH3CH
2O, 2 aCH und CH von dem Tetrahydrofuranring),
6,76 (d, 1, NH, J = 9,8 Hz), 6,95–7,75 (m, 5, aromatische von
Indol), 8,88 (s, 1, NH von Indol). Berechnet für C25H36N3O7P·2/3H2O: C, 56,28; H, 7,05; N, 7,88. Gefunden
C, 55,92; H, 6,83; N, 7,78%.
-
N-{[(S)-(5-Oxo-tetrahydrofuran-2-yl)carbonyl]}-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-diethylester (3e,
207 mg, 0,40 mmol), BSA (1,10 ml, 4,36 mmol) und TMSl (0,43 ml,
3,2 mmol) wurden gemäß Verfahren
B umgesetzt. Durch Behandlung mit Cyclohexylamin (34 mg, 0,40 mmol)
wird ein reines Produkt (4e) als hygroskopischer Feststoff erhalten:
157 mg (82%); [α]D
22 = –63° (1, Methanol);
IR (KBr) 3280, 2934, 1777, 1641, 1552, 1177, 1048 cm–1; 1H-NMR (DMSO-d6):
d 0,77 [m, 6, CH2CH(CH
3)2),
0,95–2,50
[m, 17, (CH2)5 von
Cyclohexylamin, CH
2CH(CH3)2 und CH
2CH
2 von dem Tetrahydrofuranring], 2,87 (bs,
2, CHN Cyclohexylamin und 1H von bCH2 TrpP), 3,24 (bs, 1, 1H von bCH2 TrpP), 4,27 (bs, 2, aCH TrpP und
aCH Leu), 4,96 (bs, 1, CH von dem Tetrahydrofuranring), 6,79–7,60 (m,
5, aromatische von Indol), 7,77 (bs, 1, NH TrpP),
8,91 (bs, 1, NH Leu), 10,55–10,78
(m, 2, NH von Indol und NHCHO). Berechnet für C27H45N4O9P·2H2O (Cyclohexylaminsalz): C, 54,17; H, 7,24;
N, 9,36. Gefunden C, 54,22; H, 7,57; N, 9,03%.
-
Herstellung des N-{[(R)-(2-Oxo-thiazolidin-4-yl)carbonyl]}-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-cyclohexylaminsalzes
(Verbindung 4f).
-
N-{[(R)-(2-Oxo-thiazolidin-4-yl)carbonyl]}-L-leucin
(2f, 353 mg, 1,35 mmol) und (1)-Phosphotryptophandiethylester (400
mg, 1,35 mmol) wurden gemäß Verfahren
A umgesetzt. Die Reinigung des Rohproduktes durch Chromatografie
an Silicagel (CHCl3/i-PrOH 95/5) und Kristallisation
aus CHCl3/Et2O ergab N-{[(R)-(2-Oxo-thiazolidin-4-yl)carbonyl]}-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-diethylester
(3f) als einen hygroskopischen Feststoff: 572 mg (73%); [α]D
22 = –89° (1, Methanol);
IR (CHCl3) 3333, 2958, 1678, 1513, 1339,
1260, 1026 cm–1; 1H-NMR (CDCl3): d
0,69–0,92
[m, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,08–1,65 [m,
9, 2CH
3CH2O und CH
2CH(CH3)2], 2,92–3,47 (m,
4, CH2S und bCH2 TrpP), 3,63–4,90
(m, 7, 2CH3CH
2O und 3 aCH), 6,73–7,43 (m, 5, aromatische von
Indol), 8,63 (s, 1, NH von Indol). Berechnet für C24H35N4O6PS·1/2H2O: C, 52,64; H, 6,63; N, 10,23. Gefunden
C, 52,66; H, 6,45; N, 10,03%.
-
N-{[(R)-(2-Oxo-thiazolidin-4-yl)carbonyl]}-L-leucyl-(1)-phosphotryptophandiethylester
(3f, 404 mg, 0,75 mmol), BSA (2,0 ml, 8,25 mmol) und TMSl (0,82
ml, 6,0 mmol) wurden gemäß Verfahren
B umgesetzt. Durch Behandlung mit Cyclohexylamin (74 mg, 0,75 mmol)
wird das reine Produkt (4f) als ein hygroskopischer Feststoff erhalten:
312 mg (71%); [α]D
22 = –70° (1, Methanol);
IR (KBr) 3285, 2936, 1641, 1532, 1141, 1047 cm–1; 1H-NMR (DMSO-d6):
d 0,75 [m, 6, CH2CH(CH
3)2],
1,00–2,00
[m, 13, (CH2)5 von
Cyclohexylamin und CH
2CH(CH3)2], 2,92 (m, 2,
CHN von Cyclohexylamin und 1H von bCH2 TrpP), 3,15–3,68
(m, 3, 1H von bCH2 TrpP und
CH
2S),
4,05–4,40
(m, 3, aCH TrpP und aCH Leu überlagert über CHCH2S),
6,85–7,68
(m, 5, aromatische von Indol), 8,05 (d, 1, J = 8,6 Hz, NH von TrpP), 8,78 (d, 1, J = 8,6 Hz, NH Leu), 9,00
(bs, 1, NHCH2S), 10,65
(s, 1, NH von Indol). Die Zuordnung der NH-Gruppen ist austauschbar.
Berechnet für
C26H40N5O6P·1H2O (Cyclohexylaminsalz): C, 52,02; H, 7,00;
N, 11,67. Gefunden C, 52,29; H, 7,07; N, 11,38%.
-
Herstellung des N-Benzyloxycarbonyl-L-pyroglutamyl-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-cyclohexylaminsalzes (Verbindung
4g).
-
N-Benzyloxycarbonyl-L-pyroglutamyl-L-leucin
(2 g, 507 mg, 1,35 mmol) und (1)-Phosphotryptophandiethylester (400
mg, 1,35 mmol) wurden gemäß Verfahren
A umgesetzt. Die Chromatografie an Silicagel (CHCl3/i-
PrOH 95/5) des Rohproduktes ergab N-Benzyloxycarbonyl-L-pyroglutamyl-L-leucyl-(1)-phosphotryptophandiethylester
(3g) in Form eines Schaums: 466 mg (53%); [α]D
22 = –73° (1, Methanol);
IR (KBr) 3287, 2957, 1787, 1654, 1552, 1232, 1028 cm–1; 1H-NMR (MeOD): d 0,74–1,00 [m, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,13–1,54
[m, 9, 2CH
3CH2O und CH
2CH(CH3)2], 2,16–2,41 (m,
4, CH2CH2 von pGlu)
3,21–3,48
(m, 2, bCH2 TrpP),
4,00–4,91 (3m,
7, 2CH3CH
2O und 3 aCH), 5,26 (s, 2, CH2 von
Benzyl), 7,00–7,68
[m, 5, aromatische von Indol und 7,40 (s, 5, aromatische von Benzyl)].
Berechnet für
C33H43N4O8P: C, 60,54; H, 6,62; N, 8,56. Gefunden
C, 60,03; H, 6,63; N, 8,33%.
-
N-Benzyloxycarbonyl-L-pyroglutamyl-L-leucyl-(1)-Phosphotryptophandiethylester
(3 g, 366 mg, 0,56 mmol), BSA (1,5 ml, 6,16 mmol) und TMSl (0,6
ml, 4,48 mmol) wurden gemäß Verfahren
B umgesetzt. Für
die Behandlung mit Cyclohexylamin (55 mg, 0,56 mmol) wird das reine
Produkt (4 g) als ein hygroskopischer Feststoff erhalten: 195 mg
(62%); [α]D
22 = –72° (1, NaOH
1 N); IR (KBr) 3294, 2936, 1786, 1640, 1548, 1305, 1135, 1046 cm–1; 1H-NMR (DMSO-d6):
d 0,70 [m, 6, CH2CH(CH
3)2],
0,95–2,40
[m, 17, (CH2)5 Cyclohexylamin, CH
2CH(CH3)2 und CH
2CH
2 von pGlu], 2,86 (m, 2, CHN von Cyclohexylamin
und 1 von bCH2 TrpP),
3,25 (m, 1,1 von bCH2 TrpP),
4,00–4,30
(m, 2, aCH von TrpP und von dem Leu), 4,71
(m, 1, aCH pGlu), 5,09 und 5,15 (A und B von einem AB, 2, J = 13
Hz, PhCH
2O),
6,80–7,68
(m, 12, aromatische von Indol, aromatische von Benzyl und 2 NH),
8,86 (bs, 1, NH), 10,65 (s, 1, NH von dem Indol). Berechnet für C35H48N5O8P·1H2O (Cyclohexylaminsalz): C, 58,67; H, 6,98;
N, 9,78. Gefunden C, 58,91; H, 6,97; N 9,33%.
-
Herstellung des L-Pyroglutamyl-L-leucyl-(1)-phosphotryptophansalzes
von Cyclohexylamin (Verbindung 4h).
-
Eine Lösung von N-Benzyloxycarbonyl-L-pyroglutamyl-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-cyclohexylaminsalz
(4f) (50 mg, 0,072 mmol) in EtOH/H2O 5 :
2 (7 ml) in Gegenwart von Pd/C 10% wurde 2 Stunden lang in einem
H2-Strom gehalten. Nach der Filtration auf
Papier und dem Entfernen des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck wurde das Produkt (4h) rein in Form eines
rosafarbenen hygroskopischen Feststoffs erhalten: 34 mg (85%). [α]D
22 = –80° (0,5, MeOH);
IR (KBr) 3280, 2936, 1642, 1536, 1149, 1047 cm–1; 1H-NMR (DMSO-d6):
d 0,76 [m, 6, CH2CH(CH3)2], 0,95–2,30
[m, 17, (CH2)5 Cyclohexylamin,
CH
2CH(CH3)2 und CH
2CH
2 von pGlu], 2,87 (bs, 2, CHN von Cyclohexylamin
und 1 von bCH2 TrpP),
3,24 (m, 1, 1 von bCH2 TrpP),
3,97–4,30 (m,
3, aCH von TrpP, von Leu und von pGlu),
6,80–7,60
(m, 5, aromatische von Indol), 7,91 (d, 1, J = 8 Hz, NH TrpP), 8,33 (s, 1, NH Lacton), 8,50 (d, 1, J
= 7 Hz, NH Leu), 10,66 (s, 1, NH von Indol). Berechnet für C27H42N5O6P·3/2H2O (Cyclohexylaminsalz): C, 54,86; H, 7,62;
N, 11,85. Gefunden C, 54,90; H, 7,55; N, 11,50%.
-
Beispiel 4:
-
N[(Furan-2-yl)-carbonyl-L-leucyl-phosphotryptophan-monobenzylester
(Verbindung 10).
-
Herstellung von Dibenzyl-1-hydroxyimin-2-(3-indolyl)ethanphosphonat
(Verbindung 7).
-
Zu einer Suspension von Indolessigsäure (6,5
g, 28,5 mmol) in wasserfreiem CH2Cl2 (100 ml) und wasserfreiem DMF (0,3 ml)
die auf 0°C
gekühlt
war, wurde tropfenweise unter Rühren
und in einer Stickstoffatmosphäre
Oxalylchlorid (2,7 ml, 31,4 mmol)innerhalb einer Zeitspanne von
30 Minuten zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 30 Minuten refluxiert.
Am Ende eines solchen Zeitraums wurde das Lösungsmittel bei vermindertem
Druck abgedampft und der ölige
Rückstand,
welcher das Indolessigsäurechlorid
enthielt, wurde in wasserfreiem CH2Cl2 (50 ml) gelöst. Zu dieser Lösung, die
auf –18°C gekühlt war,
wurde tropfenweise unter Rühren
und in einer Stickstoffatmosphäre
eine Lösung
von Dibenzyltrimethylsilylphosphit in wasserfreiem CH2Cl2 (100 ml) zugegeben, die aus Dibenzylphosphit
(6,33 ml, 28,5 mmol) und Trimethylchlorsilan (5 ml, 39,5 mmol) in
Gegenwart von Triethylamin erhalten wurde (Afarinkia K., Rees C.
W., Cadogan J. I. G.; Tetrahedron, 1990, 46, 7175–7196),
(4,38 ml, 31,4 mmol). Nach einer Stunde wurde das Lösungsmittel
bei vermindertem Druck entfernt und der ölige Rückstand in EtOH (35 ml) und
Pyridin (3,44 ml, 42,75 mmol) gelöst. Zu dieser Lösung, die
auf –18°C gekühlt war,
wurde tropfenweise und unter Rühren
eine Lösung
von Hydroxylaminhydrochlorid (2,57 g, 37,05 mmol) in MeOH (35 ml)
zugegeben. Nachdem das Reaktionsgemisch 12 Stunden bei 4°C gehalten
worden war, wurde das Lösungsmittel
bei vermindertem Druck entfernt und der Rückstand, gelöst in CHCl3 (400 ml), wurde mit H2O
(100 ml), gesättigter
NaHCO3-Lösung
(100 ml) und gesättigter
NaCl-Lösung (100
ml) gewaschen. Die organischen Phasen wurden wiedervereinigt und über Na2SO4 getrocknet und das
Lösungsmittel
wurde bei vermindertem Druck entfernt. Die Reinigung des Rohmaterials
durch Chromatographie an Silicagel (CH2Cl2/i-PrOH 95/5) und Kristallisation aus 1,2-Dichlorethan
ergab das reine Produkt (7) in Form eines festen weißen Kristalls:
5,74 g (46%); Schmelzpunkt: 130–1°C; IR (KBr):
3428, 3187, 1641, 1455, 1425, 1244, 1057 cm–1; 1H-NMR (DMSO-d6):
d 3,77 (bs, 2, bCH2 TrpP),
4,70–4,90
(m, 4, 2CH
2Ph), 6,80–7,60 (m,
15, aromatische), 10,60 (s, 1, NH von Indol), 12,27 und 12,33 (zwei
s, 1, C=N-OH).
-
Herstellung von Phosphotryptophan-dibenzylester-oxalat
(Verbindung 8).
-
Zu einer Lösung von Dibenzyl-1-hydroxyimin-2-(3-indolyl)ethanphosphonat
(7, 2,61 g, 6,01 mmol) in EtOH/H2O 13/1
(56 ml) und wässrigem
NH3 in einer Konzentration von 25% (2,6
ml) wurde ein Aluminiumamalgam (3,60 g) zugegeben. Nach 1 Stunde
wurde das Reaktionsgemisch auf Kieselgur filtriert und die filtrierte Substanz
wurde bei vermindertem Druck konzentriert. Das Rohprodukt wurde
in EtOAc (80 ml) gelöst
und mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
(20 ml) und gesättigter
NaCl-Lösung
(20 ml) extrahiert. Nach dem Trocknen der organischen Phase über Na2SO4 wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck entfernt. Das in EtOAc (10 ml) gelöste Rohprodukt
wurde tropfenweise mit einer Lösung
von Oxalsäure
(600 mg, 6,01 mmol) in EtOAc (10 ml) versetzt. Das reine Produkt
(8), das als fester hygroskopischer Kristall abgetrennt wurde, wurde
durch Filtration gewonnen: 2,087 g (68%); IR (CHCl3):
3424, 2925, 1702, 1619, 1453, 1229, 1098, 998 cm–1; 1H-NMR (DMSO-d6):
d 2,90–3,43
(m, 2, bCH2 TrpP),
3,60–4,03
(m, 1, aCH TrpP), 4,70–5,13 (m, 4, 2CH
2Ph), 6,80–7,76 (m,
15, aromatische), 8,07 (bs, 1, NH von Indol).
-
Herstellung von N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-dibenzylester
(Verbindung 9).
-
Zu einer Lösung von N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucin
(2a, 664 mg, 2,95 mmol) und N-Methylmorpholin (0,32 ml, 2,95 mmol)
in wasserfreiem THF (10 ml), die auf –15°C gekühlt war, wurde tropfenweise
unter Rühren
eine äquivalente
Menge an Isobutylchlorformiat (0,39 ml, 2,95 mmol) zugegeben. Nach
30 Minuten wurde eine Lösung
von Dibenzyl-1-amino-2-(3-indolyl)ethanphosphonat in wasserfreiem
THF (10 ml) langsam zugegeben (8), wobei das Gemisch 2 Stunden unter
Rühren
bei –15°C gehalten
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde mit CH2Cl2 (50 ml) verdünnt und mit 1N HCl (10 ml × 2), gesättigter
NaHCO3-Lösung
(10 ml × 2) und
gesättigter
NaCl-Lösung
(10 ml) gewaschen. Nach dem Trocknen der organischen Phase über Na2SO4 und dem Entfernen
des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck wurde das Rohprodukt durch Chromatographie
an Silicagel (CH2Cl2/i-PrOH
95/5) gereinigt, wobei durch Entfernen des Lösungsmittels bei vermindertem Druck
das reine Produkt (9) in Form eines weißen Schaums erhalten wurde:
1,63 g (88%); IR (CHCl3) 3477, 3419, 1660,
1594, 1512, 1248, 1011, 998 cm–1; 1H-NMR
(CDCl3): d 0,70 und 0,80 [zwei s, 6, CH2CH(CH
3)2], 1,10–1,71 [m,
3, CH
2CH(CH3)2], 3,10–3,33
(m, 2, bCH2 TrpP),
4,33–4,63
(m, 2, aCH Leu und aCH TrpP), 4,77–4,97 (m,
4, CH
2Ph),
6,23–6,67
(zwei m, 2, Amid NH), 6,76–7,47
(m, 18, aromatische), 8,07 (bs, 1, NH von Indol).
-
Herstellung von N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucyl-(1)-phosphotryptophan-monobenzylester
(Verbindung 10).
-
Zu einer Lösung von N-[(Furan-2-yl)carbonyl]-L-leucyl-(1)-phosphotryptophandibenzylester
(9) (100 mg, 0,159 mmol) in EtOH/H2O 13/1
(1,5 ml) und wässrigem
NH3 in einer Konzentration von 25% (0,07
ml) wurde ein Aluminiumamalgam (95 mg) zugegeben. Nach 4 Tagen wurde
das Reaktionsgemisch auf Kieselgur filtriert und die filtrierte
Substanz wurde bei vermindertem Druck konzentriert. Das rohe Reaktionsprodukt
wurde in CHCl3 (10 ml) gelöst und mit
0,1N NaOH (5 ml × 2)
extrahiert. Die wässrigen
alkalischen Phasen wurden mit 1N HCl (1,5 ml) angesäuert und
mit CHCl3 (10 ml × 2) extrahiert. Die organischen
Phasen wurden mit gesättigter
NaCl-Lösung
(5 ml) gewaschen, wiedervereinigt und über Na2SO4 getrocknet. Durch Verdampfen des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck wurde das reine Produkt (10) in Form eines
weißen
Schaums erhalten: 49 mg (58%); [α]D
22 = –24° (0,5, MeOH);
IR (CHCl3) 3477, 3414, 1649, 1595, 1516,
1011 cm–1; 1H-NMR (CDCl3): d
0,70 und 0,80 [zwei s, 6, CH2CH(CH
3)2],
1,07–1,40
[m, 3, CH
2CH(CH3)2], 3,07–3,43
(m, 2, bCH2 TrpP), 4,40–4,73 (m,
2, aCH Leu und aCH TrpP), 4,83–5,03 (m,
2, CH
2Ph),
6,07–6,40
(zwei m, 2, Amid NH), 6,57–7,53 (m,
13, aromatische), 8,07 (bs, 1, NH von Indol). Berechnet für C28H32N3O6P·1H2O: C, 60,48; H, 6,12; N, 7,56. Gefunden
C, 60,46; H, 5,99; N, 7,50%.
-
BEISPIEL 5:
-
Hemmung von
Adamalysin II
-
Das Enzym Adamalysin II, das aus
dem Gift der Spezies Crotalus Adamanteus isoliert und in extrem reiner
Form von dem Labor von Prof. L. F. Kress (Buffalo, NY, USA) erhalten
wurde, wurde im Hinblick auf seine Fähigkeit getestet, das fluoreszierende
Substrat 2-Aminobenzoyl-ALA-GLY-LEU-ALA-4-nitrobenzylamid (von der
Firma Bachem) zu spalten. Der Verlauf der Erzeugung von fluoreszierenden
Verbindungen wurde 30 Minuten lang verfolgt, wobei als Detektor
ein Perkin Elmer L 50B Spektralfluorometer ver wendet wurde, das
auf 320 nm für
die Anregung und auf 420 nm für
die Emission fest eingestellt war.
-
Ergebnisse (IC
50 gibt
die Konzentration der Verbindung wieder, die die Spaltung des fluoreszierenden Substrats
um 50% verringern kann): Tabelle
1
-
Wie man in der Referenztabelle sehen
kann, sind alle getesteten Verbindungen im Stande, das Enzym zu
hemmen, und einige weisen eine bemerkenswerte Stärke auf.
-
BEISPIEL 6:
-
Hemmung des menschlichen
Enzyms Gelatinase A (MMP-2)
-
Die synthetisierten Verbindungen
wurden auch an dem Enzym menschlichen Ursprungs Gelatinase A getestet,
das auch als MMP-2 (Matrix-Metallproteinase Nr. 2) bezeichnet wird.
Das reine Enzym, das aus menschlichen Kulturen extrahiert und von
Prof. G. Murphy (Strangeways Labs., Cambridge, UK) erhalten wurde,
wurde zuerst mit p-Aminoquecksilberacetat aktiviert und die proteolytische
Aktivität
wurde durch die Verwendung eines künstlichen fluoreszierenden
Substrats MCA-PRO-LEU-GLY-LEU-DPA-ALA-ARG-NH2(Strangeways
Labs.) in einem Spektralfluorometer Perkin Elmer L 50B nachgewiesen,
das auf 328 nm für
die Anregung und 393 nm für
die Emission fest eingestellt war.
-
Um die Hemmwirkung zu testen, wurden
die synthetisierten Verbindungen 3 Stunden bei Raumtemperatur in
Gegenwart des Enzyms inkubiert, bevor das Substrat zugegeben wurde.
-
Die qualitativ angegebenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle gezeigt: Tabelle
II
-
BEISPIEL 7:
-
Hemmung des menschlichen
Enzyms Collagenase aus Neutrophilen (MMP-8)
-
Die neu synthetisierten Derivate
wurden auch an einer anderen zinkabhängigen Metallproteinase menschlichen
Ursprungs getestet: nämlich
der Collagenase aus Neutrophilen, die auch als MMP-8 (Matrix-Metallproteinase
Nr. 8) bezeichnet wird. Das reine Enzym, das aus menschlichen Zellkulturen
extrahiert und von Prof. G. Murphy (Strangeways Labs., Cambridge,
UK) erhalten wurde, wurde mit p-Aminoquecksilberacetat (2 Stunden
bei 37°C)
aktiviert und die enzymatische Aktivität wurde durch das Spektralfluorometer
auf die gleiche Weise wie im vorstehenden Kapitel beschrieben verfolgt.
-
Die qualitativ angegebenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle gezeigt: Tabelle
III