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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Verbindungen, die Modulatoren des Rezeptors für fortgeschrittene
Glykierungs-Endprodukte (RAGE) sind und die Wechselwirkung mit seinen
Liganden, wie fortgeschrittene Glykierungs-Endprodukte (AGEs), S100/Calgranulin/EN-RAGE, β-Amyloid
und Amphoterin, für
das Management, Behandlung, Kontrolle oder als zusätzliche
Behandlung von Krankheiten, die durch RAGE verursacht werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Inkubation von Proteinen oder Lipiden mit Aldosezuckern resultiert
in der nicht-enzymatischen Glykierung und Oxidation von Aminogruppen
an Proteinen zur Bildung von Amadori-Addukten. Im Laufe der Zeit
erfahren die Addukte zusätzliche
Umlagerungen, Dehydratisierungen und Verknüpfungen mit anderen Proteinen
zur Bildung von Komplexen, die als fortgeschrittene Glykierungs-Endprodukte
(AGEs) bekannt sind. Faktoren, die die Bildung von AGEs fördern, schließen verzögerten Protein-Turnover
(z.B. wie in Amyloidosen), Anreicherung von Makromolekülen mit
hohem Lysingehalt und hohen Blutglukosespiegel (z.B. wie in Diabetes)
ein (Hori et al., J. Biol. Chem. 270: 25752–761, (1995)). AGEs haben eine
Vielzahl von Störungen,
einschließlich
Komplikationen, die mit Diabetes und der normalen Alterung assoziiert
sind, zur Folge gehabt.
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AGEs
zeigen spezifische und sättigbare
Bindung an Zelloberflächen-Rezeptoren von Endothelzellen der
Mikrovaskulatur, Monozyten und Makrophagen, glatten Muskelzellen,
mesangialen Zellen und Neuronen. Der Rezeptor für fortgeschrittene Glykierungs-Endprodukte
(RAGE) ist ein Mitglied der Immunoglobulin-Überfamilie von Zelloberflächenmolekülen. Die
extrazelluläre
(N-terminale) Domäne
von RAGE schließt
drei Immunoglobulin-Typ-Regionen ein, eine V (variable)-Typ-Domäne, gefolgt
durch zwei C-Typ (konstant)-Domänen (Neeper
et al., J. Biol. Chem. 267:14998–15004 (1992). Eine einzelne
Transmembran spannende Domäne
und ein kurzer, hochgeladener, cytosolischer Schwanz folgen der
extrazellulären
Domäne.
Die N-terminale extrazelluläre
Domäne
kann durch Proteolyse von RAGE isoliert werden zur Erzeugung von
löslichem
RAGE (sRAGE), umfassend die V- und C-Domänen.
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RAGE
wird in den meisten Geweben exprimiert und wird insbesondere in
kortikalen Neuronen während
der Embryogenese gefunden (Hori et al., J. Biol. Chem. 270:25752–761 (1995)).
Erhöhte
Spiegel von RAGE werden auch in alternden Geweben (Schleicher et
al., J. Clin. Invest. 99 (3): 457–468 (1997)) und der diabetischen
Retina, Vaskulatur und Niere (Schmidt et al., Nature Med. 1:1002–1004 (1995))
gefunden. Die Aktivierung von RAGE in unterschiedlichen Geweben
und Organen hat eine Anzahl pathophysiologischer Konsequenzen. RAGE
wurde mit einer Vielzahl von Zuständen in Verbindung gebracht,
einschließlich:
akute und chronische Entzündung
(Hofmann et al, Cell 97:889–901
(1999)), die Entwicklung diabetischer Spätkomplikationen, wie erhöhte vaskuläre Permeabilität (Wautier
et al., J. Clin. Invest. 97:238–243
(1995)), Nephropathie (Teillet et al., J. Am. Soc. Nephrol. 11:1488–1497 (2000)),
Atherosklerose (Vlassara et. al., The Finnish Medical Society DUODECIM,
Ann. Med. 28:419–426
(1996)), und Retinopathie (Hammes et al., Diabetologia 42:603–607 (1999)).
RAGE wurde auch in Verbindung gebracht mit Alzheimer (Yan et al.,
Nature 382: 685–691,
(1996)), erektiler Dysfunktion, und Tumorinvasion und Metastasen
(Taguchi et al., Nature 405: 354–357, (2000)).
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Zusätzlich zu
AGEs können
andere Verbindungen an RAGE binden und dieses modulieren. In der
normalen Entwicklung interagiert RAGE mit Amphoterin, einem Polypeptid,
das den Neuritenauswuchs in kultivierten embryonischen Neuronen
vermittelt (Hori et al., 1995). Es wurde ebenfalls gezeigt, dass
RAGE mit EN-RAGE wechselwirkt, ein Protein, das eine beträchtliche Ähnlichkeit
mit Calgranulin besitzt (Hofmann et al., Cell 97:889–901 (1999)).
Es wurde ebenfalls gezeigt, dass RAGE mit β-Amyloid wechselwirkt (Yan et
al., Nature 389:589–595,
(1997); Yan et al., Nature 382:685–691 (1996); Yan et al., Proc.
Natl. Acad. Sci., 94:5296–5301
(1997)).
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Es
wurde gezeigt, dass die Bindung von Liganden wie AGEs, S100/Calgranulin/EN-RAGE, β-Amyloid, CML
(Nε-Carboxymethyllysin)
und Amphoterin die Expression einer Vielzahl von Genen modifiziert.
So erzeugt z.B. in vielen Zelltypen die Wechselwirkung zwischen
RAGE und seinen Liganden oxidativen Stress, was dadurch resultiert
in der Aktivierung des auf freie Radikale empfindlichen Transkriptionsfaktor
NF-κB und
der Aktivierung von NF-κB-regulierten
Genen, wie den Zytokinen IL-1β,
TNF-α usw.
Außerdem
wurde gezeigt, dass verschiedene andere regulatorische Wege, wie
diejenigen, die p21ras, MAP-Kinasen, ERK1 und ERK2 involvieren,
durch Binden von AGEs und anderen Liganden an RAGE aktiviert werden.
Tatsächlich wird
die Transkription von RAGE selbst mindestens zum Teil durch NF-κB reguliert.
Somit wird eine ansteigende und oft nachteilige Spirale durch einen
positiven Feedback-Kreislauf, der durch Ligandenbindung initiiert
wird, angetrieben. Das antagonisierende Binden physiologischer Liganden
an RAGE zum Herunterregulieren der pathophysiologischen Änderungen,
die durch übermäßige Konzentrationen
von AGEs und anderen Liganden für RAGE
bewirkt werden, ist deshalb unser Ziel.
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Zu
denjenigen der vorliegenden Erfindung ähnliche Zusammensetzungen wurden
in verschiedenen anderen Zusammenhängen genannt, wie in WO 99/35279
von Merrell Pharma Inc, das substituierte Alkyldiaminderivate offenbart,
die als Tachykinin-Antagonisten nützlich sind, und zur Behandlung
von Asthma, Husten und Bronchitis verwendet werden. WO 97/22618
von Vertex Pharma offenbart ähnliche
Zusammensetzungen zum Inhibieren von ICE-Aktivität und Interleukin-1 vermittelten
Krankheiten. WO 96/32385 von Hoechst Marion Roussel offenbart Piperazinderivate
und ihre Verwendung als Tachykinin-Rezeptor-Antagonisten, die zur
Behandlung von Asthma, Husten und Bronchitis nützlich sind.
GB 2 005 675 von ERBA Carlo SPA offenbart
substituierte N-(β-Alkoxyethyl)-N-(4-phenoxybenzyl)-dichloracetamid-Zusammensetzungen
und Verfahren zu ihrer Herstellung zur pharmazeutischen und veterinärmedizinischen
Verwendung. WO 95/09838 von Merrell Dow Pharma offenbart Zusammensetzungen
zum Inhibieren oder Verhindern von Amyloidprotein-Abscheidungen
im Gehirn, insbesondere in Alzheimer- und älteren Down-Syndrom-Patienten.
WO 99/50230 von Vertex Pharma offenbart Verbindungen und pharmazeutische
Zusammensetzungen zur Inhibierung von Proteasen, die zum Inhibieren
von Viren, insbesondere des Hepatitis C-Virus, verwendet werden
können.
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Somit
gibt es ein Erfordernis für
die Entwicklung von Verbindungen, die dem Binden von physiologischen
Liganden an den RAGE-Rezeptor entgegenwirken.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Erfindung stellt Verbindungen bereit, die als RAGE-Modulatoren nützlich sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen der Formel (I), wie
nachstehend gezeigt, Verfahren zu ihrer Herstellung, die Verbindungen
umfassende pharmazeutische Zusammensetzungen und ihre Verwendung
bei der Behandlung menschlicher und tierischer Störungen bereit.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
sind nützlich
als Modulatoren der Wechselwirkung des Rezeptors für fortgeschrittene
Glykierungsendprodukte (RAGE) mit seinen Liganden, wie fortgeschrittene Glykierungsendprodukte
(AGEs), S100/Calgranulin/EN-RAGE, β-Amyloid und Amphoterin und
sind deshalb nützlich
zum Management, Behandlung, Kontrolle und/oder begleitende Behandlung
von Krankheiten in Menschen, die durch RAGE verursacht werden. Solche
Krankheiten oder Krankheitszustände
schließen
akute und chronische Entzündung,
die Entwicklung von diabetischen Spätkomplikationen, wie erhöhte vaskuläre Permeabilität, Nephropathie,
Atherosklerose und Retinopathie, die Entwicklung von Alzheimer,
eriktile Dysfunktion, und Tumorinvasion und Metastasen ein.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen
der Formel (I) bereit:
worin R
1 und
R
2 unabhängig
ausgewählt
sind aus:
a) -H
b) -C
1-6-Alkyl
c)
-Aryl
d) -C
1-6-Alkylaryl
e) -C(O)-O-C
1-6-Alkyl
f) -C(O)-O-C
1-6-Alkylaryl
g)
-C(O)-NH-C
1-6-Alkyl
h) -C(O)-NH-C
1-6-Alkylaryl
i) -SO
2-C
1-6-Alkyl
j) -SO
2-C
1-6-Alkylaryl
k) -SO
2-Aryl
l)
-SO
2-NH-C
1-6-Alkyl
m)
-SO
2-NH-C
1-6-Alkylaryl
n)
o) -C(O)-C
1-6-Alkyl
und
p) -C(O)-C
1-6-Alkylaryl;
R
3 ausgewählt
ist aus:
a) -C
1-6-Alkyl
b) -Aryl
und
c) -C
1-6-Alkylaryl;
R
4 ausgewählt
ist aus:
a) -C
1-6-Alkylaryl
b)
-C
1-6-Alkoxyaryl und
c) -Aryl;
R
5 und R
6 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, C
1-6-Alkyl,
C
1-6-Alkylaryl und Aryl; und worin die Aryl-
und/oder Alkylgruppe(n) in R
1, R
2, R
3, R
4,
R
5, R
6, R
7, R
8, R
9,
R
10, R
18, R
19 und R
20 gegebenenfalls
1–4 mal
mit einer Substituentengruppe substituiert sein können, worin
die Substituentengruppe(n) oder der Ausdruck substituiert Gruppen
bezeichnet, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
a) -H
b) -Y-C
1-6-Alkyl
-Y-Aryl
-Y-C
1-6-Alkylaryl
-Y-C
1-6-Alkyl-NR
7R
8 und
-Y-C
1-6-Alkyl-W-R
20;
worin
Y und W unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus -CH
2-,
-O-, -N(H), -S-, SO
2-, -CON(H)-, -NHC(0)-,
-NHCON(H)-, -NHSO
2-, -SO
2N(H)-,
-C(O)-O-, -NHSO
2NH-, -O-CO-,
c) Halogen,
Hydroxy, Cyano, Carbamoyl oder Carboxyl; und
R
18 und
R
19 unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Aryl, C
1-6-Alkyl, C
1-6-Alkylaryl,
C
1-6-Alkoxy und C
1-6-Alkoxyaryl;
R
20 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Aryl, C
1-6-Alkyl
und C
1-6-Alkylaryl;
R
7,
R
8, R
9 und R
10 unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Aryl, C
1-6-Alkyl und
C
1-6-Alkylaryl; und worin
R
7 und R
8 zusammengenommen
werden können
zur Bildung eines Rings mit der Formel -(CH
2)
m-X-(CH
2)
n-, gebunden an das Stickstoffatom, an das
R
7 und R
8 gebunden
sind, und/oder R
5 und R
6 können unabhängig zusammengenommen
werden zur Bildung eines Rings mit der Formel -(CH
2)
m-X-(CH
2)
n-, gebunden an die Stickstoffatome, an die
R
5 und R
6 gebunden
sind, worin m und n unabhängig
1, 2, 3 oder 4 sind; X ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus -CH
2-, -O-,
-S-, -S(O
2)- -C(O)-, -CON(H)-, -NHC(O)-,
-NHCON(H)-, -NHSO
2-, -SO
2N(H)-,
-C(O)-O-, -O-C(O)-, -NHSO
2NH-,
oder ein
pharmazeutisch annehmbares Salz, Solvat oder Prodrug davon.
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In
den Verbindungen der Formel (I) sind die dargestellten verschiedenen
funktionellen Gruppen so zu verstehen, dass die Verknüpfungsstelle
der funktionellen Gruppe den Bindestrich trägt. Mit anderen Worten ist der
Fall von -C1-6-Alkylaryl so zu verstehen,
dass die Verknüpfungsstelle
die Alkylgruppe ist; ein Beispiel wäre Benzyl. Im Fall einer Gruppe
wie -C(O)-NH-C1-6-Alkylaryl ist die Verknüpfungsstelle
der Carbonylkohlenstoff.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung schließen die Verbindungen der Formel
(I) diejenigen ein, worin:
R
1 Wasserstoff
ist;
R
2 ausgewählt ist aus:
a) -H
b)
-C
1-6-Alkyl
c) -C
1-6-Alkylaryl
d)
-C(O)-O-C
1-6-Alkyl
e) -C(O)-NH-C
1-6-Alkyl
f) -C(O)-NH-C
1-6-Alkylaryl
g)
-SO
2-C
1-6-Alkyl
h)
-SO
2-C
1-6-Alkylaryl
i)
-SO
2-NH-C
1-6-Alkyl
j)
k) -C(O)-C
1-6-Alkyl
und
l) -C(O)-C
1-6-Alkylaryl;
R
3 ausgewählt
ist aus:
a) -C
1-4-Alkylaryl; und
R
4 ausgewählt
ist aus:
a) -C
1-6-Alkylaryl; und
b)
-Aryl;
und worin die Arylgruppe in R
1,
R
2, R
3 und R
4 gegebenenfalls 1–4 mal substituiert ist mit
einer Substituentengruppe, worin die Substituentengruppe(n) oder
der Ausdruck substituiert Gruppen bezeichnet, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus:
a) -H
b) -Y-C
1-6-Alkyl
-Y-Aryl
-Y-C
1-6-Alkylaryl
-Y-C
1-6-Alkyl-NR
7R
8 und
-Y-C
1-6-W-R
20;
worin
Y und W unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus -CH
2-,
-O-, -N(H), -S-, SO
2-, -CON(H)-, -NHC(O)-,
-NHCON(H)-, -NHSO
2-, -SO
2N(H)-,
-C(O)-O-, -NHSO
2NH-, -O-CO-,
c) Halogen,
Hydroxy, Carbamoyl und Carboxyl;
R
18 und
R
19 unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Aryl, C
1-6-Alkyl, C
1-6-Alkylaryl,
C
1-6-Alkoxy und C
1-6-Alkoxyaryl;
R
20 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Aryl, C
1-6-Alkyl
oder C
1-6-Alkylaryl; und worin
R
7 und R
8 ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Aryl, C
1-6-Alkyl
oder C
1-6-Alkylaryl; und worin
R
7 und R
8 zusammengenommen
werden können
zur Bildung eines Rings mit der Formel -(CH
2)
m-X-(CH
2)
n-, gebunden an das Stickstoffatom, an das
R
7 und R
8 gebunden
sind, und/oder R
5 und R
6 können unabhängig zusammengenommen
werden zur Bildung eines Rings mit der Formel -(CH
2)
m-X-(CH
2)
n-, gebunden an die Stickstoffatome, an die
R
5 und R
6 gebunden
sind, worin m, n und X wie oben definiert sind.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
schließen
obige R3-Gruppen C1-3-Alkylaryl
ein, das Aryl ist gegebenenfalls 1–4 mal mit einer Substituentengruppe
substituiert, worin die Substituentengruppe(n) oder der Ausdruck
substituiert Gruppen bezeichnet, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus:
-Y-C1-6-Alkyl
-Y-Aryl
-Y-C1-6-Alkylaryl
-Y-C1-6-Alkyl-NR7R8 und
-Y-C1-6-Alkyl-W-R20,
worin
Y und W unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus -CH2-,
-O-, -N(H), -S-, -SO2-, -CON(H)-, -NHC(O)-,
-NHCON(H)-, -NHSO2-, -SO2N(H)-,
-C(O)-O-, -NHSO2NH-, -O-CO-,
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
ist die oben beschriebene Ausführungsform,
worin Aryl Phenyl oder Naphthyl ist, gegebenenfalls substituiert
durch C1-6-Alkyl, C1-6-Alkoxy,
C1-6-Alkylaryl oder C1-6-Alkoxyaryl.
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Ebenfalls
eingeschlossen in den Bereich der Erfindung sind die individuellen
Enantiomere der durch Formel (I) oben dargestellten Verbindungen
sowie alle vollständig
oder teilweise razemischen Mischungen davon. Die vorliegende Erfindung
umfasst ebenso die einzelnen Enantiomere der durch obige Formel
dargestellten Verbindungen als Mischungen mit Diastereoisomeren
davon, worin ein oder mehrere Stereozentren invertiert sind.
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Erfindungsgemäße Verbindungen,
die aufgrund ihrer hohen biologischen Aktivität bevorzugt sind, sind namentlich
nachstehend in Tabelle 1 aufgeführt.
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Entsprechend
werden in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung die obigen Verbindungen oder das freie Amin, freie
Säure,
Solvat, Prodrug oder pharmazeutisch annehmbares Salz davon bereitgestellt.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Ausdruck "Alkyl" einen geradkettigen oder verzweigten
Kohlenwasserstoff mit der Anzahl spezifischer Kohlenstoffatome.
Beispiele von "Alkyl", wie hier verwendet,
schließen
ein, aber sind nicht eingeschränkt
auf Methyl, n-Butyl, n-Pentyl, Isobutyl und Isopropyl usw.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Ausdruck "Alkylen" ein geradkettiges oder verzweigtes
divalentes Kohlenwasserstoffradikal mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen,
gegebenenfalls substituiert mit Substituenten, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Niederalkyl, Niederalkoxy, Niederalkylsulfanyl,
Niederalkylsulfenyl, Niederalkylsulfonyl, Oxo, Hydroxy, Mercapto,
Amino, das gegebenenfalls durch Alkyl substituiert ist, Carboxy,
Carbamoyl, das gegebenenfalls durch Alkyl substituiert ist, Aminosulfonyl,
das gegebenenfalls durch Alkyl ist, Nitro, Cyano, Halogen oder Niederperfluoralkyl,
wobei mehrfache Substitutionsgrade erlaubt sind. Beispiele von "Alkylen", wie hier verwendet,
schließen
ein, aber sind nicht limitiert auf Methylen, Ethylen usw.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Ausdruck "Aryl" einen
fünf- bis
siebengliedrigen aromatischen Ring oder ein gegebenenfalls substituiertes
Benzolringsystem, gegebenenfalls enthaltend ein oder mehr Stickstoff-, Sauerstoff-
oder Schwefel-Heteroatome, worin N-Oxide und Schwefelmonoxide und
Schwefeldioxide erlaubte Substitutionen sind. Solch ein Ring kann
kondensiert sein mit einem oder mehreren fünf- bis siebengliedrigen aromatischen
Ringen, gegebenenfalls enthaltend ein oder mehrere Stickstoff-,
Sauerstoff- oder Schwefel-Heteroatome. Bevorzugte Arylgruppen schließen ein:
Phenyl, Biphenyl, 2-Naphthyl, 1-Naphthyl, Phenanthryl, 1-Anthracenyl,
Pyridyl, Furyl, Furanyl, Thiophenyl, Indolyl, Isothiazolyl, Imidazolyl,
Benzimidazolyl, Tetrazolyl, Pyrazinyl, Pyrimidyl, Chinolyl, Isochinolyl,
Benzofuryl, Isobenzofuryl, Benzothienyl, Benzindoyl, Pyrazolyl,
Isoindolyl, Purinyl, Carbazolyl, Isoxazolyl, Thiazolyl, Oxazolyl,
Benzothiazolyl, Benzoxazolyl usw. In diesem Zusammenhang schließen besonders
bevorzugte Arylgruppen ein: Phenyl, 2-Naphthyl, 1-Naphthyl, Biphenyl
und ähnliche
Ringsysteme, gegebenenfalls substituiert durch tert-Butyloxy, Benzyloxy,
n-Butyloxy, Ispropyloxy und Phenoxy.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Ausdruck "gegebenenfalls", dass das/die nachstehend beschriebene(n)
Ereignis(se) auftreten kann oder nicht, und schließt sowohl
Ereignis(se), die auftreten als auch Ereignisse, die nicht auftreten,
ein.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Ausdruck "substituiert" eine Substitution mit dem/den genannten
Substituenten, wobei verschiedene Substitutionsgrade erlaubt sind,
solange nicht anders angegeben.
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Wie
hier verwendet, betreffen die chemische Struktur-Ausdrücke "enthalten" oder "enthaltend" innere Substitutionen
bei irgendeiner Position entlang oben definierter Substituenten
eines oder mehrerer von O, S, SO, SO2, N
oder N-Alkyl, einschließlich
z.B. -CH2-O-CH2-,
-CH2-SO2-CH2-, -CH2-NH-CH3 usw.
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Wie
hier verwendet, ist der Ausdruck "Solvat" ein Komplex variabler Stöchiometrie,
gebildet durch einen gelösten
Stoff (solute) (in dieser Erfindung eine Verbindung der Formel (I))
und ein Lösungsmittel.
Solche Lösungsmittel
dürfen
für den
Zweck der Erfindung nicht mit der biologischen Aktivität des gelösten Stoffs
interferieren. Lösungsmittel
können
beispielsweise Wasser, Ethanol oder Essigsäure sein.
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Wie
hier verwendet, ist der Ausdruck "biohydrolysierbare Ester" ein Ester einer
Arzneimittelsubstanz (in dieser Erfindung eine Verbindung der Formel
(I)), die entweder a) nicht mit der biologischen Aktivität der Stammsubstanz
interferiert, sondern dieser Substanz in vivo vorteilhafte Eigenschaften
verleiht, wie Wirkungsdauer, Beginn der Wirkung usw. oder b) biologisch
inaktiv ist, aber in vivo vollständig
durch das Subjekt in die biologisch wirksame Form umgewandelt wird.
Der Vorteil ist, dass z.B. der biohydrolysierbare Ester oral vom Darm
absorbiert wird und im Plasma in (I) transformiert wird. Viele Beispiele
davon sind im Gebiet bekannt und schließen beispielsweise Niederalkylester
(z.B. C1-4), Niederacyloxyalkylester, Niederalkoxyacyloxyalkylester, Alkoxyacyloxyester,
Alkylacylaminoalkylester und Cholinester ein.
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Wie
hier verwendet, ist der Ausdruck "biohydrolysierbares Amid" ein Amid einer Arzneimittelsubstanz (in
dieser Erfindung eine Verbindung der allgemeinen Formel (I)), die
entweder a) nicht mit der biologischen Aktivität der Stammsubstanz interferiert,
sondern dieser Substanz in vivo vorteilhafte Eigenschaften verleiht, wie
Wirkungsdauer, Beginn der Wirkung usw. oder b) biologisch inaktiv
ist, aber in vivo vollständig
durch das Subjekt in die biologisch wirksame Form umgewandelt wird.
Der Vorteil ist, dass z.B. das biohydrolysierbare Amid oral vom
Darm absorbiert wird und im Plasma in (I) transformiert wird. Viele
Beispiele davon sind im Gebiet bekannt und schließen beispielsweise
Niederalkylamide, α-Aminosäureamide,
Alkoxyacylamide und Alkylaminoalkylcarbonylamide ein.
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Wie
hier verwendet, schließt
der Ausdruck "Prodrug" biohydrolysierbare
Amide und biohydrolysierbare Ester ein und umfasst ebenfalls a)
Verbindungen, worin die biohydrolysierbare Funktionalität in solch
einem Prodrug in der Verbindung der Formel (I) mit eingeschlossen
ist: z.B. das Lactam, gebildet durch eine Carbonsäuregruppe
in R2 und ein Amin in R4,
und b) Verbindungen, die in einer gegebenen funktionellen Gruppe
zum Erhalt von Arzneimittelsubstanzen der Formel (I) biologisch
oxidiert oder reduziert werden können.
Beispiele dieser funktionellen Gruppen schließen ein, aber sind nicht limitiert
auf 1,4-Dihydropyridin, N-Alkylcarbonyl-1,4-dihydropyridin, 1,4-Cyclohexadien,
tert-Butyl usw.
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Der
Ausdruck "pharmakologisch
wirksame Menge" soll
die Menge eines Arzneimittels oder pharmazeutischen Mittels bedeuten,
das die biologische oder medizinische Antwort eines Gewebes, Tieres
oder Menschen auslösen
wird, die durch einen Forscher oder Kliniker angestrebt wird. Diese
Menge kann eine therapeutisch wirksame Menge sein.
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Immer
dann, wenn die Ausdrücke "Alkyl" oder "Aryl" oder eines ihrer
Präfixwurzeln
im Namen eines Substituenten auftauchen (z.B. Arylalkoxyaryloxy)
sollen sie derart zu interpretieren sein, dass sie die oben angegebenen
Einschränkungen
für "Alkyl" und "Aryl" einschließen. Alkylsubstituenten
sollen angesehen werden als funktionell äquivalent zu denjenigen mit
einem oder mehreren Graden an Nichtsättigung. Bestimmte Zahlen von
Kohlenstoffatomen (z.B. C1-6) sollen unabhängig die
Anzahl von Kohlenstoffatomen in einem Alkylteil oder den Alkylanteil
eines größeren Substituenten,
worin der Ausdruck "Alkyl" als seine Präfixwurzel
auftaucht, betreffen. Ebenso betrifft der Ausdruck "C2-8-Alkenyl" und C2-8-Alkinyl" Gruppen mit 2 bis
8 Kohlenstoffatomen und mindestens einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
bzw. Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindung. Der Ausdruck "Nieder" betrifft z.B. mit
Bezug auf "Niederalkyl" eine C1-6-Alkylgruppe.
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Wie
hier verwendet, soll der Ausdruck "Oxo" den
Substituenten =O betreffen.
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Wie
hier verwendet, soll der Ausdruck "Halogen" oder "Halo" Iod,
Brom, Chlor und Fluor einschließen.
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Wie
hier verwendet, soll der Ausdruck "Mercapto" den Substituenten -SH betreffen.
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Wie
hier verwendet, soll der Ausdruck "Carboxy" den Substituenten -COOH betreffen.
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Wie
hier verwendet, soll der Ausdruck "Cyano" den Substituenten -CN betreffen.
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Wie
hier verwendet, soll der Ausdruck "Aminosulfonyl" den Substituenten -SO2NH2 betreffen.
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Wie
hier verwendet, soll der Ausdruck "Carbamoyl" den Substituenten -C(O)NH2 betreffen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Synthese von
Verbindungen bereit, die als Zwischenprodukte in der Herstellung
von Verbindungen der Formel (I) zusammen mit Verfahren zur Herstellung von
Verbindungen der Formel (I) nützlich
sind.
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Eine
geeignet geschützte α-Aminosäure (1),
worin PG eine Aminoschutzgruppe wie tert-Butoxycarbonyl ist, wird
mit einem Amin in der Gegenwart eines Kupplungsreagenz wie, aber
nicht limitiert auf, Diisopropylcarbodiimid (DIC) zur Bildung des
Amids (2) behandelt. Die α-Aminogruppe
in (2) wird dann entschützt,
unter Verwendung einer starken Säure
wie Salzsäure,
für den
Fall, dass PG tert-Butoxycarbonyl ist, zum Erhalt des freien Amins
(3) entweder als freie Base oder als Salz (Schema 1). Eine geeignet
geschützte α-Aminosäure (1),
worin PG eine Aminschutzgruppe, wie tert-Butoxycarbonyl ist, wird mit einem Amin
in der Gegenwart eines Kupplungsreagenz wie, aber nicht limitiert
auf Diisopropylcarbodiimid (DIC) zur Bildung des Amids (2) behandelt.
Die α-Aminogruppe
in (2) wird dann entschützt,
unter Verwendung einer starken Säure
wie Salzsäure
für den
Fall, dass PG tert-Butoxycarbonyl ist, zum Erhalt des freien Amins
(3) entweder als freie Base oder als Salz (Schema 1).
-
-
Um
die Aminogruppe der Verbindung (3) weiter zu derivatisieren, kann
die freie Aminoverbindung oder das geeignete Salz davon mit einem
Aldehyd oder Keton R12C(O)R11 in
der Gegenwart eines Reduktionsmittels, wie Natriumcyanoborhydrid
oder Natriumtriacetoxyborhydrid behandelt werden zum Erhalt einer
Verbindung (4), worin R12 und R11 so
definiert sind, dass R2 in (4) den Spezifikationen
für die
Formel (I) entspricht. Alternativ kann die Aminverbindung (3) mit
einer tertiären
Aminbase wie DIEA und einer molar-äquivalenten Menge (oder einem
geringfügigen Überschuss)
eines Alkylierungsmittels der allgemeinen Struktur R2-Z
behandelt werden, worin Z eine Abgangsgruppe wie Brom ist, zur Bildung
der Aminverbindung (5). Alternativ kann die Aminverbindung (3) mit
einer olefinischen Elektronenmangelverbindung behandelt werden wie,
aber nicht limitiert auf Ethylacrylat, zum Erhalt des Addukt-Zwischenprodukts
(6). Verbindung (6) kann behandelt werden unter Verwendung von im
Gebiet bekannten Verfahren wie der Hydridreduktion, um solch ein
Addukt in Verbindungen der allgemeinen Struktur (4) umzuwandeln.
-
-
Um
die Aminogruppe der Verbindung (3) weiter zu derivatisieren, kann
die freie Aminoverbindung oder das geeignete Salz davon mit einem
Sulfonylchlorid wie Benzolsulfonylchlorid behandelt werden zur Bildung des
Sulfonamids (7) (Schema 3), worin R14 C1-6-Alkyl, C1-6-Alkylaryl
oder Aryl ist. Alternativ kann ein Amin R15-NH2 mit Sulfurylchorid behandelt werden und
das Zwischenprodukt kann mit (2) behandelt werden zum Erhalt des
Sulfonylharnstoffs (7), worin R14 -NH-C1-6-Alkyl oder -NH-C1-6-Alkylaryl
ist.
-
-
Um
die Aminogruppe der Verbindung (3) weiter zu derivatisieren, kann
die freie Aminoverbindung oder das geeignete Salz davon mit einem
Isocyanat R15NCO in der Gegenwart oder Abwesenheit
einer tertiären Aminbase
wie TEA behandelt werden, um den Harnstoff (8) zu bilden (Schema
4), worin R15 -C1-6-Alkyl
oder -C1-6-Alkylaryl ist und Q NH ist. Alternativ
kann die Verbindung (3) mit R15O-C(O)Cl
und einer tertiären
Aminbase wie TEA behandelt werden zum Erhalt der Verbindung (8),
worin R15 -C1-6-Alkyl
oder -C1-6-Alkylaryl ist und Q O ist.
-
-
Verbindung
(9) kann mit Triphenylphosphin, entweder Diisopropylazodicarboxylat
(DIAD) oder Diethylazodicarboxylat (DEAD) und einem Alkohol R16-OH behandelt werden zur Bildung der Verbindung
(10) (Schema 5), nach Entfernung der Schutzgruppe PG. R16 ist
-C1-6-Alkyl, -C1-6-Alkylaryl,
-C1-6-Alkyl-OSi(C1-6-alkyl)3, -C1-6-Alkyl-OSi(C1-6-alkylaryl)3 oder
-C1-6-Alkyl-NR8R9 (vorausgesetzt,
dass weder R8 noch R9 Wasserstoff
sind). PG kann z.B. tert-Butoxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl usw.
sein.
-
-
Verbindung
(3) oder ein geeignetes Salz davon kann mit einem Säureanhydrid,
(R17-CO)2O und einer Base
wie TEA in der Gegenwart oder Abwesenheit von Pyridin oder DMAP
behandelt werden zum Erhalt der Verbindung (11) (Schema 6). Der
Substituent R17 kann so ausgewählt werden,
dass die Gruppe R17-C(O)- wie für R2 in Formel (I) aufgeführt ist. Alternativ kann die
Verbindung (3) mit dem Säurechlorid
R17-COCl und einer tertiären Aminbase wie TEA in der
Gegenwart oder Abwesenheit von Pyridin oder DMAP behandelt werden zum
Erhalt der Verbindung (11). Alternativ kann die Verbindung (3) mit
der Carbonsäure
R17-CO2H und einem Carbodiimid-Reagenz
(z.B. einem "Kupplungsreagenz") wie EDC, DIC oder
DCC in der Gegenwart oder Abwesenheit von HOBt behandelt werden
zum Erhalt der Verbindung (11).
-
-
Verbindung
(3) oder ein geeignetes Salz davon kann behandelt werden (Schema
7) mit einem aktivierten Amidinreagenz wie N,N'-Bis-BOC-1-guanylpyrazol oder 3,5-Dimethylpyrazol-1-carboxamidinnitrat
in der Gegenwart einer tertiären
organischen Base wie TEA zur Erzeugung der Guanidinverbindung. Guanidin-Substituenten-Schutzgruppen
können
entfernt werden. Zum Beispiel, wenn N,N'-Bis-BOC-1-guanylpyrazol verwendet wird,
können
die BOC-Gruppen
des Addukts mit einer starken Säure
wie Salzsäure
entfernt werden zum Erhalt der freien Guanidinverbindung (12), worin
R5 und R6 wie in
Formel (I) definiert sind.
-
-
Allgemeines Experimentelles
-
LC-MS-Daten
wurden unter Verwendung der Gradientenelution an einem Waters 600-Regler,
versehen mit einem 2487-Zweifach-Wellenlängendetektor und einem Leap
Technologies HTS PAL Autosampler unter Verwendung einer YMC Combiscreen
ODS-A 50 × 4,6
mm Säule
erhalten. Ein 3-Minuten-Gradient wurde von 25 % B (97,5 % Acetonitril,
2,5 % Wasser, 0,05 % TFA) und 75 % A (97,5 % Wasser, 2,5 % Acetonitril, 0,05
% TFA) bis 100 % B laufen gelassen. Das MS war ein Micromass ZMD-Instrument.
Alle Daten wurden im positiven Modus, sofern nicht anders angegeben,
erhalten. 1H-NMR-Daten wurden mit einem
Varian 300 MHz-Spektrometer erhalten.
-
Die
in den Beispielen verwendeten Abkürzungen sind wie folgt:
- APCI
- = chemische Ionisierung
bei Atmosphärendruck
- BOC
- = tert-Butoxycarbonyl
- BOP
- = (1-Benzotriazolyloxy)tris(dimethylamino)phosphonium-hexafluorphosphat
- d
- = Tag
- DIAD
- = Diisopropylazodicarboxylat
- DCC
- = Dicyclohexylcarbodiimid
- DCM
- = Dichlormethan
- DIEA
- = Diisopropylethylamin
- DMF
- = N,N-Dimethylformamid
- DMPU
- = 1,3-Dimethypropylenharnstoff
- DMSO
- = Dimethylsulfoxid
- EDC
- = 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid-hydrochlorid
- EDTA
- = Ethylendiamintetraessigsäure
- ELISA
- = Festphasen-Enzymimmuno-Assay
- ESI
- = Elektronenspray-Ionisation
- Ether
- = Diethylether
- EtOAc
- = Ethylacetat
- FBS
- = fötales Rinderserum
- g
- = Gramm
- h
- = Stunde
- HBTU
- = O-Benzotriazol-1-yl-N,N,N',N'-tetramethyluroniumhexafluorphosphat
- HMPA
- = Hexamethylphosphorsäuretriamid
- HOBt
- = 1-Hydroxybenzotriazol
- Hz
- = Hertz
- i.v.
- = intravenös
- kD
- = Kilodalton
- l
- = Liter
- LAH
- = Lithiumaluminiumhydrid
- LDA
- = Lithiumdiisopropylamid
- LPS
- = Lipopolysaccharid
- M
- = Molar
- m/z
- = Masse-Ladungs-Verhältnis
- mbar
- = Millibar
- MeOH
- = Methanol
- mg
- = Milligram
- min
- = Minute
- ml
- = Milliliter
- mM
- = Millimolar
- mmol
- = Millimol
- mol
- = mol
- Schmp.
- = Schmelzpunkt
- MS
- = Massensprktrometrie
- N
- = Normal
- NMM
- = N-Methylmorpholin,
4-Methylmorpholin
- NMR
- = kernmagnetische
Resonanzspektroskopie
- p.o.
- = per oral
- PBS
- = phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
- PMA
- = Phorbolmyristatacetat
- ppm
- = Teile auf eine Million
- psi
- = Pfund pro Quadratinch
- Rf
- = relative TSC-Mobilität
- rt
- = Raumtemperatur
- s.c.
- = subkutan
- SPA
- = Szintillationsnäherungs-Assay
- TEA
- = Triethylamin
- TFA
- = Trifluoressigsäure
- THF
- = Tetrahydrofuran
- THP
- = Tetrahydropyranyl
- TLC
- = Dünnschichtchromatographie
- Tr
- = Retentionszeit
-
Die
folgenden Verbindungen werden gemäß den Schemata synthetisiert.
-
-
Zu
einer Lösung
von BOC-2-Naphthyl-(D)-alanin (3,15 g) in CH2Cl2 (40 ml), wurden HOBt (1,35 g) und DCC (2,2
g) bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre gegeben.
Nach 2 h wurden NEt3 (2,79 ml) und 4-Diethylaminoethoxycarbonyl-2-butoxyanilin-hydrochlorid
(3,8 g) zugegeben, gefolgt von DMAP (122 mg). Die Reaktionsmischung
wird dann 3 d bei rt gerührt
und filtriert, um Dicyclohexylharnstoff zu entfernen. Das Filtrat
wird eingeengt und durch Kieselgel-Säulenchromatographie gereinigt
zum Erhalt von 4,8 g des Amid-Zwischenprodukts 1A. 1H-NMR
(CDCl3): 8,50 (d, 1H), 8,27 (br s, 1H),
7,55–7,85
(m, 5H), 7,25–7,45
(m, 5H), 5,15 (br s, 1H), 4,60 (br s, 1H), 4,38 (t, 2H), 3,6–3,9 (m,
2H), 3,30 (d, 2H), 2,82 (t, 2H), 2,60 (q, 4H), 1,2–1,8 (m,
10H), 1,10 (t, 6H).
MS: m/z 606 (M+H)+.
-
120
mg des oben erhaltenen Zwischenprodukts 1A wird in 4 M HCl in Dioxan
(2 ml) 3 h gerührt.
Das Lösungsmittel
wird dann im Vakuum entfernt und der erhaltene Rückstand mit Ether behandelt
und gerührt. Der
Ether wird abdekantiert und das Waschen mit Ether zweimal wiederholt.
Das Produkt wird dann im Vakuum getrocknet zum Erhalt eines blassgelben
Feststoffs (90 mg), Beispiel 1.
LC: Tr 1,53;
MS: 506 (M+H)+.
-
-
Beispiel
1 (115 mg) wird in wasserfreiem Methanol (5 ml) gelöst und mit
1 M KOH in Methanol (25 μl) behandelt.
Die Reaktionsmischung wird über
Nacht bei rt gerührt
und 2 Tropfen Essigsäure
zugegeben und gerührt.
Das Lösungsmittel
wird dann im Vakuum entfernt und der erhaltene Rückstand durch Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt zum Erhalt des Methylester-Zwischenprodukts 2A (65 mg).
NMR
(Aceton-d6): 9,10 (br s, 1H), 8,42 (d, 2H), 7,20–7,80 (m, 7H), 6,78 (br d,
1h), 4,50 (br m, 1H), 4,0 (br m, 2H), 3,76 (s, 3H), 3,20 (dd, 1H),
2,9–3,2
(m, 4H), 1,22 (q, 2H), 1,20 (s, 9H), 0,90 (t, 3H).
MS: m/z
521 (M+H)+.
-
Zwischenprodukt
2A wird in 4 M HCl in Dioxan (2 ml) gelöst und 3 h bei rt gerührt. Das
Produkt wird wie für
Beispiel 1 isoliert zum Erhalt von Beispiel 2 als flauschigen weißen Feststoff
(50 mg).
MS: m/z 421 (M+H)+.
-
-
Zu
einer Lösung
von BOC-D-Tyr(Bzl)-OH (1,11 g) in CH2Cl2 (15 ml) wurden HOBT (406 mg) und DCC (681
mg) bei rt gegeben. Nach 2 h wurden TEA (840 μl) und 4-Diethylaminoethoxycarbonyl-2-butoxyanilin-hydrochlorid
(1,04 g) zugegeben, gefolgt durch DMAP (36 mg). Die Reaktionsmischung
wird dann 3 d bei rt gerührt
und filtriert zum Entfernen von Dicyclohexylharnstoff. Das Filtrat
wird eingeengt und mit Kieselgel-Säulenchromatographie gereinigt
zum Erhalt von 1,2 g des Beispiels 3.
LC: Tr 2,18;
MS: m/z 662 (M+H)+.
-
-
165
mg von Beispiel 3 wird in 4 M HCl in Dioxan (2 ml) 3 h gerührt. Das
Produkt wird wie für
Beispiel 1 isoliert zum Erhalt von Beispiel 4 als blassgelber Feststoff
(105 mg).
LC: Tr 1,75; MS: m/z 562(M+H)+.
-
-
BOC-(2-Naphthyl)-D-alanin
(946 mg) wird in wasserfreier THF bei rt gelöst, mit Methyliodid (1,5 ml) versetzt
und auf 0°C
gekühlt.
Feste NaH (400 mg; 60 % Dispersion in Öl) wird langsam dazugegeben
und die Reaktion über
Nacht mit allmählichem
Aufwärmen
auf rt fortschreiten gelassen. Nach 24 h wird die Reaktionsmischung
mit einer Mischung aus EtOAc und kaltem Wasser verdünnt und
gerührt.
Der Inhalt wird dann mit einem Scheidetrichter ausgeschüttelt und
die Schichten getrennt. Die wässrige
Schicht wird dann mit EtOAc extrahiert. Die organischen Extrakte
werden vereinigt, mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wird im Vakuum entfernt und der erhaltene Rückstand durch Kieselgel-Säulenchromatographie
gereinigt zum Erhalt des Säurezwischenprodukts
5A (630 mg).
MS: m/z 230 (M+H)+.
-
Zu
einer Lösung
des oben erhaltenen Zwischenprodukts 5A (616 mg) in CH2Cl2 (10 ml) wurden HOBt (303 mg) und DCC (463
mg) bei rt unter einer Stickstoffatmosphäre gegeben. Nach 2 h wurden
Triethylamin (651 μl)
und 4-Diethylaminoethoxycarbonyl-2-butoxyanilin-hydrochlorid (645
mg) zugegeben, gefolgt durch DMAP (36 mg). Die Reaktionsmischung
wird dann für
4 d bei rt gerührt
und filtriert zum Entfernen von Dicyclohexylharnstoff. Das Filtrat
wird eingeengt und durch Kieselgel-Säulenchromatographie gereinigt
zum Erhalt des Zwischenprodukts 5B (220 mg).
LC: Tr 2,45
min; MS: m/z 620 (M+H)+.
-
Zwischenprodukt
5B wird dann in 4 M HCl in Dioxan (4 ml) 3 h gelöst. Das Produkt wird wie für Beispiel 1
isoliert zum Erhalt von Beispiel 5 (160 mg).
MS: m/z 520 (M+H)+.
-
-
BOC-D-Tyr(Bzl)-OH
(4,46 g, 12,0 mmol) wird in 50 ml DCM suspendiert und dazu wird
DCC (2,72 g, 13,20 mmol) und HOBt (1,62 g, 12,01 mmol) gegeben und
die Mischung 2 h unter Stickstoff gerührt. Triethylamin (3,3 ml)
wird zugegeben, gefolgt durch 4-Amino-3-hydroxybenzoesäuremethylester
(2,67 g, 13,20 mmol). Die Mischung wird 4 d gerührt. Die Reaktionsmischung
wird filtriert und der feste Rückstand
mit DCM gewaschen. Das Filtrat wird dann gewaschen mit 5 % Na2CO3-Lösung (2 × 50 ml),
gefolgt durch Kochsalzlösung. Der
organische Extrakt wird über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und eingeengt und durch Flash-Chromatographie auf Kieselgel,
eluiert mit EtOAc/Hexan (50:50) gereinigt zum Erhalt von Beispiel
6 als Feststoff (5,0 g).
MS: m/z 521 (M+H)+.
-
-
Die
Verbindung des Beispiels 6 wird verseift zum Erhalt der Carbonsäure durch
das bei der Herstellung von Zwischenprodukt 2A angewendete allgemeine
Verfahren, zum Erhalt des Zwischenprodukts 7A.
-
Zwischenprodukt
7A (0,050 g, 0,099 mM) in 3 ml DCM wird mit 2 Tropfen von jeweils
BF3Et2O und H3PO4 versetzt. Die
Lösung
wird dann auf –78°C gekühlt und
Isobutylengas 3 min durchblubbern gelassen und dann wird sie auf
rt erwärmen
gelassen und 12 h gerührt.
Die Lösung
wird mit gesättigter
NaHCO3 (2 × 10 ml) extrahiert, über Na2SO4 getrocknet und
zu einem Öl
eingeengt, das auf Kieselgel, eluiert mit EtOAc/Hexan (30:70) gereinigt
wird zum Erhalt von Beispiel 7 als weißen Feststoff (0,055 g).
MS:
m/z 619 (M+H)+.
-
-
Zu
Beispiel 6 (0,05 g, 0,096 mmol) in 1 ml THF wird 6 μl Isobutylalkohol
und Triphenylphosphin (0,025 g, 0,096 mmol) gegeben, gefolgt durch
Zutropfen von Diisopropylazodicarboxylat (0,019 g, 0,096 mmol) bei 0°C. Die Reaktionsmischung
wird auf rt erwärmen
gelassen und 18 h gerührt.
Das Lösungsmittel
wird unter reduzierendem Druck entfernt und das erhaltene Öl durch
Flash-Chromatographie auf Kieselgel, eluiert mit EtOAc/Hexan (30:70)
gereinigt zum Erhalt des Zwischenprodukts 8A als Öl (43,6
mg, 79 %). Zwischenprodukt 8A wird mit einer 1 M KOH-Lösung in
Dioxan bei 80°C
hydrolysiert zum Erhalt des Säurezwischenprodukts
8B (0,015 g).
-
Zwischenprodukt
8B (0,015 g, 0,026 mmol) wird in 1 ml DCM gelöst und HBTU (0,020 g, 0,054
mmol) wird zugegeben. Die Mischung wird 1 h gerührt und 100 μl TEA wird
zugegeben, gefolgt durch N,N-Diethylethanolamin (0,021 g, 0,180
mmol). Die resultierende Lösung
wird 18 h gerührt.
Nach Einengen unter reduziertem Druck wird das Rohprodukt auf Kieselgel,
eluiert mit EtOAc/Hexan (50/50), gereinigt zum Erhalt des Beispiels
8 als Feststoff (0,014 g).
LC: Tr 2,20
min; MS:m/z 662 (M+H)+.
-
-
Beispiel
8 (7 mg) wird wie für
Zwischenprodukt 1A beschrieben mit 4 N HCl/Dioxan behandelt. Das Produkt
(5 mg) wird wie für
Beispiel 1 isoliert zum Erhalt von Beispiel 9.
MS: m/z 552
(M+H)+.
-
-
Zu
einer Lösung
von BOC-D-phenylalanin (1,33 g) in DCM (15 ml) wurden HOBT (743
mg) und DCC (1,24 g) bei rt gegeben. Nach 2 h wurden TEA (1,2 ml)
und 4-Diethylaminoethoxycarbonyl-2-butoxyanilin-hydrochlorid (1,73
g) zugegeben, gefolgt durch DMAP (60 mg). Die Reaktionsmischung
wird dann 3 d bei rt gerührt
und filtriert zum Entfernen von Dicyclohexylharnstoff. Das Filtrat
wird eingeengt und durch Kieselgel-Säulenchromatographie gereinigt
zum Erhalt von 1,9 g des Beispiels 10.
LC: Tr 2,05
min; MS: m/z 556 (M+H)+.
-
-
Beispiel
10 (47 mg) wird in 4 M HCl in Dioxan (2 ml) 3 h gerührt. Das
Produkt wird wie für
Beispiel 1 isoliert zum Erhalt von Beispiel 11 als blassgelben Feststoff
(38 mg).
C: Tr 0,83 min; MS: m/z 456
(M+H)+.
-
-
Beispiel
1 (80 mg) wird in wasserfreiem Acetonitril (3 ml) gelöst und mit
DIEA (60 μl)
und N,N'-Bis-BOC-1-guanylpyrazol
(60 mg) behandelt. Die resultierende Mischung wird dann über Nacht
zum Rückfluss
erhitzt. Die Reaktionsmischung wird dann auf rt abgekühlt und
mit EtOAc (5 ml) verdünnt.
Die Mischung wird mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wird im Vakuum entfernt und der erhaltene Rückstand durch Kieselgel-Säulenchromatographie gereinigt
zum Erhalt des BOC-geschützten
Guanadinprodukts im Zwischenprodukt 12A (12 mg).
NMR: (Aceton-d6)
8,8 (br s, 1H), 8,20 (d, 1H), 7,2–7,8 (m, 9H), 4,95 (dd, 1H),
4,2 (br s, 2H), 3,65–3,85
(m, 4H), 3,0–3,3
(m, 4H), 1,25 (s, 9H), 1,20 (m, 4H), 1,15 (s, 9H), 0,95 (3, 3H)
MS:
m/z 748 (M+H)+.
-
Zwischenprodukt
12A (12 mg) wird mit 4 M HCl/Dioxan (0,5 ml) behandelt zum Entfernen
der BOC-Gruppe wie für
Zwischenprodukt 1A beschrieben zum Erhalt von Beispiel 12 (4 mg).
MS:
m/z 549 (M+H)+.
-
-
53
mg (0,084 mmole) von Beispiel 4 wird in 5 ml Methanol gelöst. 10 μl Aceton
werden dazugegeben. Nach 40 min werden 0,10 ml 1 M Natriumcyanoborhydrid
in THF zugegeben. Die Reaktionsmischung wird über Nacht gerührt, das
Lösungsmittel
im Vakuum entfernt und die rohe Verbindung durch Flash-Chromatographie auf
Kieselgel (4:1 Hexan:EtOAc, 10 % TEA) gereinigt zum Erhalt von 22
mg von Beispiel 14.
LC: T
r 1,77 min;
MS: m/z 603 (M+H)
+. Beispiel
14
-
106
mg (0,168 mmol) von Beispiel 4 werden in 5 ml Methanol gelöst. Dazu
werden 60 μl
Benzaldehyd unter Rühren
gegeben. Nach 12 h werden 0,50 ml 1 M Natriumcyanoborhydrid in THF
zugegeben. Die Reaktionsmischung wird über Nacht gerührt, das
Lösungsmittel
im Vakuum entfernt und die Rohverbindung durch Flash-Chromatographie
aus Kieselgel (4:1 Hexan:EtOAc, 10 % TEA) gereinigt zum Erhalt von
48,3 mg von Beispiel 14.
LC: Tr 1,83
min; MS: m/z 653 (M+H)+.
-
-
12
mg (0,019 mmol) von Beispiel 4 werden in 3,5 ml trockenem DCM suspendiert.
Dazu werden 10 μl Methansulfonylchlorid
(0,13 mmol) gegeben. Die Reaktionsmischung wird über Nacht gerührt, dann
werden weitere 10 μl
Methansulfonylchlorid zugegeben und die Reaktionsmischung weitere
24 h rühren
gelassen. Das Lösungsmittel
wird im Vakuum entfernt zum Erhalt von 12,2 mg von Beispiel 15.
LC:
Tr 1,99 min; MS: m/z 640 (M+H)+.
-
-
15
mg (0,024 mmol) von Beispiel 4 wird in 4,0 ml trockener DCM suspendiert.
Dazu werden 10 μl (0,078
mmol) Benzolsulfonylchlorid gegeben. Die Reaktionsmischung wird über Nacht
gerührt,
dann werden weitere 10 μl
Benzolsulfonylchlorid zugegeben und die Reaktionsmischung weitere
24 h rühren
gelassen. Das Lösungsmittel
wird im Vakuum entfernt zum Erhalt von 16,8 mg von Beispiel 16.
LC:
Tr 2,05 min; MS: m/z 702 (M+H)+.
-
-
25
mg (0,040 mmol) von Beispiel 4 werden in 5 ml trockener DCM suspendiert.
Dazu werden 50 μl Ethylisocyanat
(0,63 mmol) gegeben. Die Reaktionsmischung wird über Nacht gerührt und
das Lösungsmittel im
Vakuum entfernt zum Erhalt von 25,2 mg von Beispiel 17.
LC:
Tr 1,99 min; MS: m/z 633 (M+H)+.
-
-
20
mg (0,032 mmol) von Beispiel 4 wird in 5 ml trockener DCM suspendiert.
Dazu werden 50 μl
tert-Butylisocyanat (0,44 mmol, 13,7 äq.) gegeben. Die Reaktionsmischung
wird über
Nacht gerührt,
dann werden weitere 50 μl
tert-Butylisocyanat zugegeben und die Reaktionsmischung weitere
24 h rühren
gelassen. Das Lösungsmittel
wird im Vakuum entfernt zum Erhalt von 21,1 mg von Beispiel 18.
LC:
Tr 1,97 min; MS: m/z 661 (M+H)+.
-
-
Zu
einer Lösung
von BOC-D-Tyr(Bzl)-OH (279 mg) und 4-Aminoresorcinolhydrochlorid
(135 mg) in Acetonitril (2 ml) bei rt werden HBTU (285 mg) und Pyridin
(145 μl)
nacheinander zugegeben. Die resultierende Mischung wird über Nacht
gerührt.
Die tiefrote Reaktionsmischung wird mit EtOAc/Wasser (5 ml/3 ml)
gewaschen und die Schichten werden getrennt. Die wässrige Schicht
wird weiter mit EtOAC (5 ml) extrahiert. Die organischen Schichten
werden vereinigt und mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen und über Na2SO4 getrocknet.
Die Lösung
wird filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt. Das resultierende Rohprodukt wird durch Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung von Methanol/CHCl3/Hexan
(1:20:20) als Eluent gereinigt zum Erhalt von 300 mg des Amid-Zwischenprodukts
19A.
LC: Tr 2,17 min; MS:m/z 479 (M+H)+.
-
120
mg des Zwischenprodukts 19A wird in THF (2 ml) bei rt gelöst und mit
Triphenylphosphin (197 mg) und N,N-Diethylaminoethanol (100 μl) versetzt.
Die resultierende Lösung
wird auf 0°C
gekühlt
und mit Diisopropylazodicarboxylat (DIAD) (152 mg) behandelt. Die
Reaktionsmischung wird über
Nacht mit allmählichem Aufwärmen auf
rt fortschreiten gelassen. Die Reaktionsmischung wird mit EtOAc/Wasser
(5 ml/3 ml) verdünnt und
die Schichten wurden getrennt. Die wässrige Schicht wird weiter
mit EtOAc (5 ml) extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt
und mit Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen und über
Na2SO4 getrocknet.
Die Lösung
wird filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt. Das resultierende Rohprodukt wird durch Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung von NEt3/Methanol/CHCl3/Hexan (1:2:40:40) als Eluent gereinigt
zum Erhalt von 100 mg von Beispiel 19.
LC: Tr 1,80
min; MS: m/z 677 (M+H)+.
-
-
50
mg von Beispiel 19 werden in 4 M HCl in Dioxan (1 ml) 3 h gerührt. Das
Produkt wird wie für
Beispiel 1 isoliert zum Erhalt von Beispiel 21 als blassgelben Feststoff
(35 mg).
MS: m/z 576 (M+H)+.
-
-
120
mg von Beispiel 19 werden in THF (2 ml) bei rt gelöst und mit
Triphenylphosphin (197 mg) und N,N-Diethylaminopropanol (115 μl) versetzt.
Die resultierende Lösung
wird auf 0°C
abgekühlt
und mit Diisopropylazodicarboxylat (DIAD) (152 mg) versetzt. Die
Reaktionsmischung wird über
Nacht mit allmählichem
Erwärmen
auf rt fortschreiten gelassen. Die Reaktionsmischung wird mit EtOAc/Wasser
(5 ml/3 ml) verdünnt
und die Schichten wurden getrennt. Die wässrige Schicht wird weiter
mit EtOAc (5 ml) extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt
und mit Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen und über
Na2SO4 getrocknet.
Die Lösung
wird filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt. Das resultierende Rohprodukt wurde durch Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung von Triethylamin/Methanol/CHCl3/Hexan
(1:2:40:40) als Eluent gereinigt, zum Erhalt von 50 mg von Beispiel
21.
LC: Tr 1,84 min; MS: m/z 705 (M+H)+.
-
-
30
mg von Beispiel 21 werden in 4 M HCl in Dioxan (1 ml) 3 h gerührt. Das
Produkt wird wie für
Beispiel 1 isoliert zum Erhalt von Beispiel 22 als blassgelber Feststoff
(20 mg).
MS: m/z 604 (M+H)+.
-
-
Zu
Beispiel 6 (0,05 g, 0,096 mmol) in 1 ml THF werden 6 μl Furfurylalkohol
und Triphenylphosphin (0,025 g, 0,096 mmol) gegeben, gefolgt durch
Zutropfen von Diisopropylazodicarboxylat (0,019 g, 0,096 mmol) bei
0°C. Die
Reaktionsmischung wird auf rt erwärmen gelassen und 18 h gerührt. Das
Lösungsmittel
wird unter reduzierendem Druck entfernt und das erhaltene Öl durch
Flash-Chromatographie auf Kieselgel, Elution mit EtOAc/Hexan (30:70)
gereinigt zum Erhalt des Arylether-Zwischenprodukts 23A als Öl (43,0
mg). Zwischenprodukt 23A wird zur Carbonsäure unter Verwendung einer
1 M KOH-Lösung in
Dioxan bei 80°C
hydrolysiert. Die erhaltene Säure
(0,02 g, 0,036 mmmol) wird in 1 ml DCM gelöst und HBTU (0,015 g, 0,039
mmol) zugegeben. Die Mischung wird 1 h gerührt und 36 μl TEA werden zugegeben, gefolgt
durch N,N-Diethylethanolamin (0,015 g, 0,130 mmol). Die resultierende
Lösung
wird für
18 h gerührt.
Nach Einengen unter reduziertem Druck wird das rohe Produkt auf
Kieselgel, Elution mit EtOAc/Hexan (1:1) gereinigt zum Erhalt von
Beispiel 23 als Feststoff (0,015 g).
MS: m/z 686 (M+H)+.
-
-
Beispiel
23 (7 mg) wird mit 4 N HCl/Dioxan, wie für Zwischenprodukt 1A beschrieben,
behandelt und das Produkt wird wie für Beispiel 1 isoliert zum Erhalt
von Beispiel 24 (4 mg).
LC: Tr 1,87
min; MS: m/z 586 (M+H)+.
-
-
20
mg von Beispiel 1 wird in Pyridin (100 μl) gelöst und mit Essigsäureanhydrid
(100 μl)
bei rt behandelt und 1 h gerührt.
Die Reaktionsmischung wird mit Eis/Wassermischung versetzt und mit
EtOAC extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt und
mit 5 % wässriger
CuSO4, Wasser und Kochsalzlösung gewaschen
und über
Na2SO4 getrocknet.
Die Lösung
wird filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt zum Erhalt von Beispiel 25 als blassweißen Feststoff
(15 mg).
LC: Tr 1,90 min; MS:m/z 548
(M+H)+.
-
-
30
mg von Beispiel 4 werden in Pyridin (200 μl) gelöst und mit Essigsäureanhydrid
(150 μl)
bei rt behandelt und 1 h gerührt.
Die Reaktionsmischung wird mit Eis/Wassermischung behandelt und
mit EtOAC extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt
und mit 5 % wässrigem
CuSO4, Wasser und Kochsalzlösung gewaschen
und über
Na2SO4 getrocknet.
Das Lösungsmittel
wird im Vakuum entfernt zur Bereitstellung von Beispiel 26 als blassweißen Feststoff
(25 mg).
LC: Tr 1,97 min; MS: m/z 604
(M+H)+.
-
In
obigen Schemata stellt "PG" eine Aminoschutzgruppe
dar. Der hier verwendete Ausdruck "Aminoschutzgruppe" bezieht sich auf Substituenten der
Aminogruppe, die allgemein verwendet werden, um die Aminofunktionalität zu blockieren
oder zu schützen,
während
andere funktionelle Gruppen der Verbindung umgesetzt werden. Beispiele
solcher Aminoschutzgruppen schließen ein: die Formylgruppe,
Tritylgruppe, Phthalimidogruppe, Trichloracetylgruppe, Chloracetyl,
Bromacetyl- und Iodacetylgruppen, Urethan-Typ-Blockiergruppen, wie Benzyloxycarbonyl,
4-Phenylbenzyloxycarbonyl, 2-Methylbenzyloxycarbonyl, 4-Methoxybenzyloxycarbonyl,
4-Fluorbenzyloxycarbonyl, 4-Chlorbenzyloxycarbonyl, 3-Chlorbenzyloxycarbonyl,
2-Chlorbenzyloxycarbonyl, 2,4-Dichlorbenzyloxycarbonyl, 4-Brombenzyloxycarbonyl,
3-Brombenzyloxycarbonyl, 4-Nitrobenzyloxycarbonyl, 4-Cyanobenzyloxycarbonyl,
2-(4-Xenyl)iso-propoxycarbonyl, 1,1-Diphenyleth-1-yloxycarbonyl, 1,1-Diphenylprop-1-yl-oxycarbonyl,
2-Phenylprop-2-yl-oxycarbonyl, 2-(p-Toluyl)prop-2-yl-oxycarbonyl,
Cyclopentanyloxycarbonyl, 1-Methylcyclopentanyloxycarbonyl, Cyclohexanyloxycarbonyl,
1-Methylcyclohexanyloxycarbonyl, 2-Methylcyclohexanyloxycarbonyl,
2-(4-Toluylsulfonyl)ethoxycarbonyl, 2-(Methylsulfonyl)ethoxycarbonyl,
2-(Triphenylphosphin)ethoxy carbonyl, 9-Fluorenylmethoxycarbonyl
("FMOC"), t-Butoxycarbonyl ("BOC"), 2-(Trimethylsilyl)ethoxycarbonyl,
Allyloxycarbonyl, 1-(Trimethylsilylmethyl)prop-1-enyloxycarbonyl, 5-Benzisoxalylmethoxycarbonyl,
4-Acetoxybenzyloxycarbonyl, 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl, 2-Ethynyl-2-propoxycarbonyl,
Cyclopropylmethoxycarbonyl, 4-(Decyloxy)benzyloxycarbonyl, Isobornyloxycarbonyl,
1-Piperidyloxycarbonyl usw.; die Benzoylmethylsulfonylgruppe, 2-(Nitro)phenylsulfenylgruppe,
Diphenylphosphinoxidgruppe und ähnliche
Aminoschutzgruppen. Die verwendete Art der Aminoschutzgruppe ist
nicht kritisch, solange die derivatisierte Aminogruppe unter den
Bedingungen der nachfolgenden Reaktion(en) an anderen Positionen
der Verbindung der Formel (I) stabil ist und am gewünschten
Punkt ohne Zerstören
des Rests des Moleküls
entfernt werden kann. Bevorzugte Aminoschutzgruppen sind die Allyloxycarbonyl-,
t-Butoxycarbonyl-, 9-Fluorenylmethoxycarbonyl- und Tritylgruppen. Ähnliche,
im Gebiet von Cephalosporin, Penicillin und Peptiden verwendete
Aminoschutzgruppen sind auch durch obige Ausdrücke umfasst. Weitere Beispiele
von Gruppen, auf die durch obige Ausdrücke Bezug genommen wird, sind
beschrieben durch J. W. Barton, "Protective Groups
In Organic Chemistry",
J. G. W. McOmie, Ed., Plenum Press, New York, N.Y., 1973, Kapitel
2 und T. W. Greene, "Protective
Groups in Organic Synthesis",
John Wiley and Sons, New York, N.Y., 1981, Kapitel 7. Der verwandte
Ausdruck "geschütztes Amino" definiert eine Aminogruppe,
die mit einer obengenannten Aminoschutzgruppe substituiert ist.
-
In
Schema 1 können
andere Verfahren zum Kuppeln oder Acylieren der geschützten Aminosäure an die
Verbindung der R4NH2 verwendet
werden, z.B. DCC/HBT, HBTU und BOP und andere Verfahren, einschließlich, aber
nicht limitiert auf diejenigen, die aufgeführt sind in: Fernando Albericio
und Louis A. Carpino "Coupling
Reagents and Activation" in
Methods in Enzymology, Bd. 289 (Gregg B. Fields Hrsg.), S. 104–126, Academic
Press, San Diego, 1997.
-
I. Biologischer Assay
-
Das
folgende Assay-Verfahren wird verwendet, um Verbindungen der Formel
(I) zu identifizieren, die zum Binden mit RAGE effektiv sind und
deshalb als Modulatoren, vorzugsweise Antagonisten von RAGE, nützlich sind.
Dieses Verfahren ist ebenfalls beschrieben und beansprucht in US
09/799,152, der Prioritätsanmeldung
für WO01/92892.
-
Allgemeines Assay-verfahren
-
S100b, β-Amyloid
und CML (500 ng/100 μl/Vertiefung)
in 100 mM Natriumbicarbonat/Natriumcarbonat-Puffer (pH 9,8) wird
in die Vertiefungen einer NUNC Maxisorp-Mikrotiterplatte mit 96
Vertiefungen und flachem Boden gegeben. Die Platte wird bei 4°C über Nacht
inkubiert. Die Platten werden aspiriert und mit 50 mM Imidazol-Puffer-Kochsalzlösung (pH
7,2) (mit 1 mM CaCl2/MgCl2)
enthaltend 1 % Rinderserumalbumin (BSA) (300 μl/Vertiefung) 2 h bei 37°C behandelt.
Die Vertiefungen werden aspiriert und dreimal (400 μl/Vertiefung)
mit 155 mM NaCl, pH 7,2, Puffer-Kochsalzlösung gewaschen und 10 Sekunden
zwischen jedem Waschen durchtränkt.
-
Die
Testverbindungen werden in Nanopur-Wasser (Konzentration: 10 bis
100 μM)
gelöst.
DMSO kann als co-Lösungsmittel
verwendet werden. 25 μl
der Testverbindung-Lösung
in 2 % DMSO wird zusammen mit 75 μl
sRAGE (4,0 × 10–4 mg/ml
FAC) zu jeder Vertiefung zugegeben und die Proben werden 1 h bei
37°C inkubiert.
Die Vertiefungen werden dreimal mit 155 mM NaCl, pH 7,2, Puffer-Kochsalzlösung gewaschen
und 10 Sekunden zwischen jedem Waschen durchtränkt. Nicht-radioaktive Bindung
wird durchgeführt
durch Zugabe von:
10 μl
biotinyliertes Ziege-F(ab')2-Anti-Maus-IgG
(8,0 × 10–4 mg/ml,
FAC)
10 μl
Alk-phos-Streptavidin (3 × 10–3 mg/ml
FAC)
10 μl
polyklonaler Antikörper
für sRAGE
(FAC 6,0 × 10–3 mg/ml)
zu
5 ml 50 mM Imidazol-Puffer-Kochsalzlösung (pH 7,2), enthaltend 0,2
% Rinderserumalbumin und 1 mM CaCl2. Die
Mischung wird 30 Minuten bei 37°C
inkubiert. 100 μl
Komplex wird zu jeder Vertiefung gegeben und die Inkubierung wird
1 h bei rt fortschreiten gelassen. Die Vertiefungen werden dreimal
mit Waschpuffer gewaschen und 10 s zwischen jedem Waschen durchtränkt. 100 μl 1 mg/ml
(PNPP) in 1 M Diethanolamin (pH auf 9,8 mit HCl eingestellt) wird
zugegeben. Im Dunkeln wird die Farbentwicklung 1 bis 2 h bei rt
durchgeführt.
Die Reaktion wird mit 10 μl
Beendigungslösung
(0,5 N NaOH in 50 % Ethanol) gequencht und die Absorption spektrophotometrisch
mit einem Mikroplattenleser bei 405 nm gemessen.
-
Die
folgenden Verbindungen der Formel I wurden gemäß den Schemata synthetisiert
und gemäß dem oben
beschriebenen Assay-Verfahren untersucht.
-
IC50 (μM)
von ELISA-Assay stellt die Konzentration der Verbindung dar, bei
der 50 % des Signals inhibiert wurde.
-
Die
Inhibierung der S-100b/RAGE-Wechselwirkung in Gliomazellen durch
die Verbindung von Beispiel 1 hatte einen IC50 von
3,3 μM.
Somit zeigte der Assay auf Zellbasis eine effektive Korrelation
mit der Bindung des ELISA-IC50-Werts (1,75 μM).
-
-
-
- NV
- = ELISA-Assay-Daten
nicht vorhanden
-
Die
Erfindung stellt ferner pharmazeutische Zusammensetzungen bereit,
die die erfindungsgemäßen RAGE
modulierenden Verbindungen umfassen. Der Ausdruck "pharmazeutische Zusammensetzung" wird hier verwendet,
um eine Zusammensetzung zu bezeichnen, die einem Säugerwirt
verabreicht werden kann, z.B. oral, topisch, parenteral, durch Inhalationsspray
oder rektal, in Einheitsdosisformulierungen, enthaltend übliche nicht-toxische
Träger,
Verdünner,
Adjuvantien, Vehikel usw. Der Ausdruck "parenteral", wie er hier verwendet wird, schließt subkutane
Injektionen, intravenöse,
intramuskuläre,
intracisternale Injektionen oder durch Infusionsverfahren ein.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die eine erfindungsgemäße Verbindung
enthalten, können
in einer Form vorliegen, die geeignet ist zur oralen Verwendung,
z.B. als Tabletten, Pastillen, Lutschtabletten, wässrige oder ölige Suspensionen,
dispergierbare Pulver oder Granalien, Emulsionen, Hart- oder Weichkapseln
oder Sirups oder Elixiere. Zur oralen Verwendung gedachte Zusammensetzungen
können
gemäß jedem
bekannten Verfahren hergestellt werden, und solche Zusammensetzungen
können
ein oder mehrere Mittel enthalten, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Süßstoffen,
Geschmacksstoffen, Farbstoffen und Konservierungsstoffen, um pharmazeutisch
geschmackvolle und genießbare
Zubereitungen bereitzustellen. Tabletten können den Wirkstoff in Beimischung
mit nicht-toxischen pharmazeutisch annehmbaren Exzipienten enthalten,
die zur Herstellung von Tabletten geeignet sind. Diese Exzipienten
können
z.B. sein: inerte Verdünner,
wie Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Lactose, Calciumphosphat oder
Natriumphosphat; Granulier- und
Sprengmittel, z.B. Maisstärke
oder Alginsäure;
Bindemittel, z.B. Stärke,
Gelatine oder Akzin; und Gleitmittel, z.B. Magnesiumstearat, Stearinsäure oder
Talk. Die Tabletten können
unbeschichtet sein oder sie können
durch bekannte Verfahren beschichtet werden, um die Auflösung und
Absorption im Magen-Darm-Trakt zu verzögern und dadurch eine anhaltende
Wirkung über
eine längere
Zeitdauer bereitzustellen. Zum Beispiel kann ein Zeitverzögerungsmaterial
wie Glycerylmonostearat oder Glyceryldistearat verwendet werden.
Sie können
auch beschichtet werden durch die in
US
4,356,108 ; 4,166,452 und 4,265,874, hiermit durch Bezugnahme
mit eingeschlossen, beschriebenen Verfahren beschichtet werden,
um osmotisch-therapeutische Tabletten zur kontrollierten Freisetzung
bereitzustellen.
-
Formulierungen
zur oralen Verwendung können
auch bereitgestellt werden als Hartgelatinekapseln, worin der Wirkstoff
mit einem inerten festen Verdünner
vermischt ist, z.B. Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Kaolin,
oder als Weichgelatinekapseln, worin der Wirkstoff mit Wasser und
einem Ölmedium
vermischt ist, z.B. Erdnussöl,
flüssiges
Paraffin- oder Olivenöl.
-
Wässrige Suspensionen
können
die Wirkstoffe in Beimischung mit Exzipienten, die zur Herstellung wässriger
Suspensionen geeignet sind, enthalten. Solche Exzipienten sind Suspendiermittel,
z.B. Natriumcarboxy methylcellulose, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon, Traganthgummi und Gummi arabicum;
Dispergier- oder
Feuchtemittel können
sein: ein natürlich
vorkommendes Phosphatid wie Lecithin, oder Kondensationsprodukte
eines Alkylenoxids mit Fettsäuren,
z.B. Polyoxyethylenstearat oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, z.B. Heptadecaethylenoxycetanol
oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit Teilestern aus Fettsäuren und
einem Hexitol wie Polyoxyethylensorbitolmonooleat, oder Kondensationsprodukte
von Ethylenoxid mit Teilestern aus Fettsäuren und Hexitolanhydriden,
z.B. Polyethylensorbitanmonooleat. Die wässrigen Suspensionen können auch
einen oder mehrere Farbstoffe, einen oder mehrere Geschmacksstoffe
und einen oder mehrere Süßstoffe,
wie Sucrose oder Saccharin enthalten.
-
Ölige Suspensionen
können
formuliert werden durch Suspendieren des Wirkstoffs in einem Pflanzenöl, z.B.
Arachinöl,
Olivenöl,
Sesamöl
oder Kokosnussöl
oder in einem Mineralöl
wie flüssiges
Paraffin. Die öligen
Suspensionen können
ein Verdickungsmittel, z.B. Bienenwachs, hartes Paraffin oder Cetylalkohol
enthalten. Süßstoffe,
wie die obengenannten, und Geschmacksstoffe können zugegeben werden, um eine
wohlschmeckende orale Zubereitung bereitzustellen. Diese Zusammensetzungen
können
durch Zugabe eines Antioxidans, wie Ascorbinsäure, konserviert werden.
-
Dispergierbare
Pulver und Granalien, die zur Zubereitung einer wässrigen
Dispersion durch Zugabe von Wasser geeignet sind, stellen die Wirkverbindung
in Beimischung mit einem Dispergier- oder Feuchtemittel, Suspendiermittel
und einem oder mehreren Konservierungsstoffen bereit. Geeignete
Dispergier- und Feuchtemittel und Suspendiermittel werden durch
die bereits oben Aufgeführten
veranschaulicht. Zusätzliche Exzipienten,
z.B. Süß-, Geschmacks-
und Farbstoffe können
auch vorhanden sein.
-
Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
auch in Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen
vorhanden sein. Die Ölphase
kann ein Pflanzenöl,
z.B. Olivenöl
oder Arachinöl
oder ein Mineralöl,
z.B. flüssiges
Paraffin oder eine Mischung davon sein. Geeignete Emulgiermittel
können
sein: natürlich
vorkommende Gummis, z.B. Gummi arabicum oder Traganthgummi, natürlich vorkommende
Phosphatide, z.B. Sojabohnen, Lecithin und Ester oder Teilester
aus Fettsäuren
und Hexitolanhydriden, z.B. Sorbitanmonooleat und Kondensationsprodukte
dieser Teilester mit Ethylenoxid, z.B. Polyoxyethylensorbitanmonooleat.
Die Emulsionen können
auch Süß- und Geschmacksstoffe
enthalten.
-
Sirupe
und Elixiere können
mit Süßstoffen,
z.B. Glycerol, Propylenglykol, Sorbitol oder Sucrose formuliert
werden. Solche Formulierungen können
auch ein Demulcens, Konservierungs- und Geschmacks- und Farbstoffe
enthalten. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können in
Form einer sterilen injizierbaren wässrigen oder öligen Suspension
sein. Die Suspension kann gemäß bekannten
Verfahren formuliert werden, unter Verwendung geeigneter Dispergier-
oder Feuchtemittel und oben beschriebener Suspendiermittel. Die sterile
injizierbare Zubereitung kann auch eine sterile injizierbare Lösung oder
Suspension in einem nicht-toxischen parenteral annehmbaren Diluens
oder Lösungsmittel,
z.B. als Lösung
in 1,3-Butandiol,
sein. Unter den annehmbaren Vehikeln und Lösungsmitteln, die verwendet
werden können,
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Natriumchlorid-Lösung.
Außerdem
werden sterile, fixierte Öle
in geeigneter Weise als Lösungsmittel
oder Suspendiermedium verwendet. Für diesen Zweck kann jedes sanfte
Fettöl
unter Verwendung von synthetischen Mono- oder Diglyceriden verwendet
werden. Außerdem
finden Fettsäuren
wie Oleinsäure
in der Herstellung von Injektionsmitteln Anwendung.
-
Die
Zusammensetzungen können
auch in der Form von Suppositorien zur rektalen Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen
sein. Diese Zusammensetzungen können
hergestellt werden durch Mischen des Arzneimittels mit einem geeigneten,
nicht-irritierenden Exzipienten, der bei normalen Temperaturen fest,
aber bei der Rektaltemperatur flüssig
ist, und deshalb im Rektum zur Freisetzung des Arzneimittels schmelzen
wird. Solche Materialien schließen
z.B. Kakaobutter und Polyethylenglykole ein.
-
Zur
topischen Verwendung werden Cremes, Salben, Gele, Lösungen von
Suspensionen, usw., enthaltend die erfindungsgemäßen Verbindungen, in Erwägung gezogen.
Für den
Zweck dieser Anwendung sollen topische Anwendungen Mundwasser und
Gurgelmittel einschließen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
in Form von liposomen Freisetzungssystemen, wie kleinen unilamellaren
Vesikeln, großen
unilamellaren Vesikeln und multilamellaren Vesikeln verabreicht
werden. Liposome können
aus einer Vielzahl von Phospholipiden, wie Cholesterol, Stearylamin
oder Phosphatidylcholinen gebildet werden. Ebenfalls bereitgestellt
werden durch die vorliegende Erfindung Prodrugs der Erfindung.
-
Pharmazeutisch
annehmbare Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen, worin eine
basische oder saure Gruppe in der Struktur vorhanden ist, sind auch
in den Bereich der Erfindung mit eingeschlossen. Der Ausdruck "pharmazeutisch annehmbare
Salze" betrifft
nicht-toxische Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen, die üblicherweise
hergestellt werden durch Umsetzen der freien Base mit einer geeigneten
organischen oder anorganischen Säure
oder durch Umsetzen der Säure
mit einer geeigneten organischen oder anorganischen Base. Typische
Salze schließen
die folgenden Salze ein: Acetat, Benzolulfonat, Benzoat, Bicarbonat,
Bisulfat, Bitartrat, Borat, Bromid, Calcium-Edetat, Camsylat, Carbonat,
Chlorid, Clavulanat, Citrat, Dihydrochlorid, Edetat, Edisylat, Estolat,
Esylat, Fumarat, Gluceptat, Gluconat, Glutamat, Glycollylarsanilat,
Hexylresorzinat, Hydrabamin, Hydrobromid, Hydrochlorid, Hydroxynaphthoat,
Iodid, Isethionat, Lactat, Lactobionat, Laurat, Malat, Maleat, Mandelat,
Mesylat, Methylbromid, Methylnitrat, Methylsulfat, Monokaliummaleat,
Mucat, Napsylat, Nitrat, N-Methylglucamin, Oxalat, Pamoat (Embonat),
Palmitat, Pantothenat, Phosphat/Diphosphat, Polygalacturonat, Kalium,
Salicylat, Natrium, Stearat, Subacetat, Succinat, Tannat, Tartrat,
Teoclat, Tosylat, Triethiodid, Trimethylammonium und Valerat. Wenn
ein saurer Substituent, wie -COOH vorhanden ist, kann das Ammonium-,
Morpholinium-, Natrium-, Kalium-, Barium-, Calciumsalz usw. zur
Verwendung als Dosierungsform gebildet werden. Wenn eine basische
Gruppe vorhanden ist, wie Amino oder ein basisches Heteroarylradikal,
wie Pyridyl, kann ein Säuresalz
gebildet werden, wie Hydrochlorid, Hydrobromid, Phosphat, Sulfat,
Trifluoracetat, Trichloracetat, Acetat, Oxlat, Maleat, Pyruvat,
Malonat, Succinat, Citrat, Tartarat, Fumarat, Mandelat, Benzoat,
Cinnamat, Methansulfonat, Ethansulfonat, Picrat usw., und schließt Säuren ein,
die zu den im Journal of Pharmaceutical Science, 66, 2 (1977) S.
1–19 aufgeführten pharmazeutisch
annehmbaren Salzen ähnlich
sind.
-
Andere
Salze, die nicht pharmazeutisch annehmbar sind, können zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
nützlich
sein, und diese bilden einen weiteren Aspekt der Erfindung.
-
Außerdem können manche
der erfindungsgemäßen Verbindungen
Solvate mit Wasser oder üblichen organischen
Lösungsmitteln
bilden. Solche Solvate sind auch in den Bereich der Erfindung mit
eingeschlossen.
-
Somit
wird in einer weiteren Ausführungsform
eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend eine
erfindungsgemäße Verbindung
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz, Solvat oder Prodrug davon,
und einen oder mehrere pharmazeutisch annehmbare Träger, Exzipienten
oder Verdünner.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
wirken selektiv als Modulatoren der RAGE-Bindung an einen einzelnen
endogenen Liganden, d.h. selektive Modulatoren der β-Amyloid-RAGE-Wechselwirkung,
und sind deshalb besonders vorteilhaft zur Behandlung von Alzheimer
und verwandten Demenzen.
-
Ferner
wirken die erfindungsgemäßen Verbindungen
als Modulatoren der RAGE-Wechselwirkung mit zwei oder mehreren endogenen
Liganden bevorzugt gegenüber
anderen. Solche Verbindungen sind vorteilhaft zur Behandlung von ähnlichen
oder nicht ähnlichen
Pathologien, die durch RAGE vermittelt werden, d.h. Alzheimer oder
Krebs.
-
Ferner
wirken die erfindungsgemäßen Verbindungen
als Modulatoren der RAGE-Bindung an jeden einzelnen seiner Liganden,
wodurch die Erzeugung von oxidativem Stress und Aktivierung von
NF-KB-regulierten Genen verhindert wird, wie der Zytokine IL-1 und
TNF-α. Somit
verhindert das Antagonisieren der Bindung physiologischer Liganden
an RAGE gezielte pathophysiologische Konsequenzen und sind deshalb
nützlich
zum Management oder zur Behandlung von Krankheiten, d.h. AGE-RAGE-Wechselwirkung,
die zu diabetischen Komplikationen führt, S100/EN-RAGE/Calgranulin-RAGE-Wechselwirkung,
die zu inflammatorischen Krankheiten führt, β-Amyloid-RAGE-Wechselwirkung,
die zu Alzheimer führt
und Amphoterin-RAGE-Wechselwirkung, die zu Krebs führt.
-
I. RAGE und die Komlikationen
von Diabetes
-
Wie
oben ausgeführt,
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung der Komplikationen von Diabetes nützlich. Es wurde gezeigt, dass
die nichtenzymatische Glykoxidierung von Makromolekülen letztendlich
in der Bildung von fortgeschrittenen Glykierungsendprodukten (AGEs)
resultiert, erhöht
ist an Entzündungsstellen,
bei renalem Versagen, in der Gegenwart von Hyperglykämie und
anderen, mit systemischem oder lokalem oxidativem Stress verbundenen
Zuständen
(Dyer, D., et al., J. Clin. Invest., 91:2463–2469 (1993); Reddy, S., et
al., Biochem., 34:10872–10878
(1995); Dyer, D., et al., J. Biol. Chem., 266:11654–11660 (1991); Degenhardt,
T., et al., Cell Mol. Biol., 44:1139–1145 (1998)). Die Akkumulation
von AGEs in den Gefäßen kann fokal
auftreten, wie im gemeinsamen Amyloid, zusammengesetzt aus AGE-β2-Mikroglobulin,
das in Patienten mit diabetesverwandter Amyloidose gefunden wird
(Miyata, T., et al., J. Clin. Invest., 92:1243–1252 (1993); Miyata, T., et
al., J. Clin. Invest., 98:1088–1094
(1996)), oder allgemein, wie durch die Gefäße und Gewebe von Patienten
mit Diabetes veranschaulicht (Schmidt, A-M., et al., Nature Med.,
1:1002–1004
(1995)). Die fortschreitende Akkumulation von AGEs im Laufe der
Zeit in Patienten mit Diabetes deutet darauf hin, dass endogene
Clearance-Mechanismen an AGE-Abscheidungsstellen
nicht wirksam funktionieren können.
Solche akkumulierte AGEs besitzen die Eigenschaft, zelluläre Eigenschaften
durch eine Vielzahl von Mechanismen zu verändern. Obwohl RAGE in normalen
Geweben und Gefäßen in geringen
Spiegeln exprimiert wird, wurde gezeigt, dass in einer Umgebung,
wo die Rezeptorliganden akkumulieren, RAGE überreguliert wird (Li, J. et
al., J. Biol. Chem., 272:16498–16506
(1997); Li, J., et al., J. Biol. Chem., 273:30870–30878 (1998);
Tanaka, N., et al., J. Biol. Chem,. 275:25781–25790(2000)). Die RAGE-Expression
wird im Endothel, glatten Muskelzellen und infiltrierenden mononuklearen
Phagozyten in diabetischen Gefäßen erhöht. Ebenfalls
zeigten Untersuchungen in Zellkulturen, dass die AGE-RAGE-Wechselwirkung
Veränderungen
in den Zelleigenschaften, die in vaskulärer Homöostase sind, verursacht.
-
II. RAGE und zelluläre Dysfunktion
in der Amlyloidose
-
Wie
oben ebenfalls ausgeführt,
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
nützlich
zum Behandeln von Amyloidose und Alzheimer. Bei RAGE scheint es
sich um einen Zelloberflächenrezeptor
zu handeln, der β-Blatt-fibriläres Material
unabhängig
von der Zusammensetzung der Untereinheiten bindet (Amyloid-β-Peptid, Aβ, Amylin,
Serumamyloid A, Prion-stammendes Peptid) (Yan, S.-D., et al., Nature,
382:685–691
(19961; Yan, S-D., et al., Nat. Med., 6:643–651 (2000)). Es zeigte sich,
dass die Abscheidung von Amyloid zu erhöhter Expression von RAGE führt. Zum
Beispiel führt
in Gehirnen von Patienten mit Alzheimer (AD) die RAGE-Expression
zu einem Anstieg der Neuronen und Glia (Yan, S.-D., et al., Nature
382:685–691
(1996)). Die Auswirkungen der AB-Wechselwirkung mit RAGE scheinen
recht unterschiedlich bei Neuronen, verglichen mit Mikroglia. Während Mikroglia
als Auswirkung der Aβ-RAGE-Wechselwirkung
aktiviert werden, wie durch einen Anstieg der Beweglichkeit und
Expression von Zytokinen reflektiert, wird die früher RAGE-vermittelte
neuronale Aktivierung später
durch Zytotoxizität
verdrängt.
Der weitere Beweis einer Rolle für
RAGE bei zellulären
Wechselwirkungen von Aβ betrifft
die Inhibierung von Aβ-induzierter
cerebraler Vasokonstriktion und den Transfer des Peptids über die
Blut-Hirn-Schranke in das Hirn-Parenchym, wenn der Rezeptor blockiert
war (Kumar, S., et al., Neurosci. Program, S. 141–#275.19
(2000)). Es zeigte sich, dass die Inhibierung der RAGE-Amyloid-Wechselwirkung
die Expression zellulären
RAGE und von Zellstressmarkern (sowie die NF-κB-Aktivierung) vermindert und
die Amyloidabscheidung verringert (Yan, S-D., et al., Nat. Med.,
6:643–651
(2000)), was auf eine Rolle der RAGE-Amyloid-Wechselwirkung sowohl
bei der Störung
zellulärer
Eigenschaften in einer Amyloid-angereicherten Umgebung (sogar in
frühen
Stadien) sowie bei Amyloid-Akkumulierung nahelegt.
-
III. RAGE und Ausbreitung
der Immun-/inflamatorischen Antwort
-
Wie
oben ausgeführt,
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
nützlich
zum Behandeln von Entzündungen.
Es zeigte sich z.B., dass S100/Calgranulin-Familie nahe verwandter calciumbildender
Polypeptide, die durch zwei EF-Handregionen,
die durch ein Verknüpfungspeptid
verbunden sind, umfassen (Schafer, B. et al., TIBS, 21:134–140 (1996);
Zimmer, D., et al., Brain Res. Bull., 37:417–429 (1995); Rammes, A., et
al., J. Biol. Chem., 272:9496–9502
(1997); Lugering, N., et al., Eur. J Clin. Invest., 25:659–664 (1995)).
Obwohl ihnen Signalpeptide fehlen, ist seit langem bekannt, dass
S100/Calgranuline Zugang zum extrazellulären Raum erhalten, insbesondere
an Stellen chronischer Immun-/inflammatorischen Antworten, wie in
zystischer Fibrose und rheumatoider Arthritis. RAGE ist ein Rezeptor
für viele
Mitglieder der S100/Calgranulin-Familie, die ihre proinflammatorischen
Wirkungen auf Zellen vermitteln, wie Lymphozyten und mononuklearen
Phagozyten. Ebenfalls legen Studien der verzögerter-Typ-Übersensitivitätsantwort,
Colitis in IL-10 Null-Mäusen,
Collagen-induzierte Arthritis und experimentellen Autoimmun-Encephalitis-Modellen
nahe, dass die RAGE-Ligand-Wechselwirkung
(vermutlich mit S100/Calgranulinen) eine proximale rolle in der
inflammatorischen Kaskade besitzen.
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IV. RAGE und Amphoterin
-
Wie
oben ausgeführt,
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
zum Behandeln von Tumor und Tumormetastasen nützlich. Amphoterin ist z.B.
ein hohe Mobilität
Gruppe I Nichthiston chromosomale DNA-Bindungsprotein (Rauvala,
H., et al., J. Biol. Chem., 262:16625–16635 (1987); Parkikinen,
J., et al., J. Biol. Chem. 268:19726–19738 (1993)) von dem gezeigt
wurde, dass es mit RAGE wechselwirkt. Es wurde gezeigt, dass Amphoterin
die Protuberanz von Neuriten fördert,
und außerdem
als Oberfläche
zur Anordnung von Proteasekomplexen im fibrinolytischen System (von
dem ebenfalls bekannt ist, dass sie zur Zellmobilität beiträgt) dient. Außerdem wurde
eine lokale inhibitorische Tumorwachstumwirkung beim Blockieren
von RAGE in einem primären
Tumormodell (C6 Glioma), dem Lewis-Lungen-Metastasen-Modell (Taguchi,
A., et al., Nature 405:354–360
(2000)) und spontan auftretenden Papillomas in Mäusen, die das v-Ha-ras-Transgen
exprimieren (Leder, A., et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 87:9178–9182 (1990))
beobachtet.
-
Amphoterin
ist ein hohe Mobilitätsgruppe
I nichthistones chromosomales DNA-Bindungsprotein (Rauvala, H. und
R. Pihlaskari. 1987. Isolation and some characteristics of an adhesive
factor of brain that enhances neurite outgrowth in central neurons.
J. Biol. Chem. 262:16625–16635.
(Parkikinen, J., E. Raulo, J. Merenmies, R. Nolo, E. Kajander, M.
Baumann, und H. Rauvala. 1993. Amphoterin, the 30 kDa protein in
a family of HIMG1-type polypeptides. J. Biol. Chem. 268:19726–19738).
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V. RAGE und erektile Dysfunktion
-
Die
Relaxation der glatten Muskelzellen in den kavernosalen Muskelzellen
in den kavernosalen Arteriolen und Sinus resultiert in einem erhöhten Blutfluss
in den Penis, was zu einer Erhöhung
des Corpus Cavernosum-Drucks
führt,
was in einer Erektion des Penis kulminiert. Stickstoffoxid wird
als Hauptstimulator der kavernosalen Glattmuskelrelaxation angesehen
(siehe Wingard CJ, Clinton W, Branam H, Stopper VS, Lewis RW, Mills
TM, Chitaley K. Antagonism of Rho-kinase stimulates rat penile erection
via a nitric oxide-independent pathway. Nature Medicine January
2001;7(1):119–122).
Die RAGE-Aktivierung führt
zur Erzeugung von Oxidanzien (siehe Yan, S-D., Schmidt A-M., Anderson,
G., Zhang, J., Brett, J., Zou, Y-S., Pinsky, D., und Stern, D. Enhanced
cellular oxidant stress by the interaction of advanced glycation
endproducts with their receptors/binding proteins. J. Biol. Chem.
269:9889–9887,
1994.) über
ein NADH-Oxidase-ähnliches
Enzym, wodurch die Zirkulation von Stickoxid unterdrückt wird.
Möglicherweise
wird die Erzeugung von Oxidanzien durch Inhibieren der Aktivierung
von RAGE-Signalpfaden
durch Vermindern der intrazellulären
Produktion von AGEs abgeschwächt
werden. RAGE-Blocker können
die Peniserektion durch Blockieren des Zugangs von Liganden an RAGE
fördern
und erleichtern.
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Der
Calcium-sensibilisierende Rho-Kinase-Pfad könnte eine synergistische Rolle
in der kavernosalen Vasokonstriktion zur Aufrechterhaltung der Penisschlaffheit
spielen. Der Antagonismus der Rho-Kinase resultiert in einem erhöhten Corpus
Cavemosum-Druck, was die erektile Antwort unabhängig von Stickoxid initiiert (Wingard
et al.). Einer der Signalmechanismen, der durch RAGE aktiviert wird,
involviert die Rho-Kinase-Familie wie cdc42 und rac (siehe Huttunen
HJ, Fages C, Rauvala H. Receptor for advanced glycation end products
(RAGE)-mediated neurite outgrowth und activation von NF-κB require
the cytoplasmic domain of the receptor but different downstream
signaling pathways. J Biol Chem Juli 9, 1999; 274(28):19919–24). Somit
wird die Inhibierung der Aktivierung von Rho-Kinasen über die
Unterdrückung
der RAGE-Signalpfade die Peniserektion unabhängig von Stickoxid erhöhen und
stimulieren.
-
Somit
stellt die vorliegende Erfindung in einem weiteren Aspekt ein Verfahren
zum Inhibieren der Wechselwirkung von RAGE mit physiologischen Liganden
bereit. In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Aspekts stellt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit zum Behandeln eines Krankheitszustands, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus akute und chronische Entzündung, Symptome
der Diabetes, vaskuläre
Permeabilität,
Nephropathie, Atherosklerose, Retinopathie, Alzheimer, erektile
Dysfunktion und Tumorinvasion und/oder Metastasen, das umfasst das
Verabreichen an ein Subjekt, das das benötigt, eine Verbindung der vorliegenden
Erfindung, vorzugsweise eine pharmakologisch wirksame Menge, bevorzugter
eine therapeutisch wirksame Menge. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird mindestens eine Verbindung der Formel (I) entweder allein oder
in Kombination mit einem oder mehreren bekannten therapeutischen
Mitteln verwendet. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verhindern und/oder
Behandeln von RAGE-vermittelten menschlichen Krankheiten bereit,
wobei die Behandlung das Mildern von einem oder mehreren Symptomen,
die von dieser Störung
resultieren umfasst, bis zu einer gänzlichen Heilung dieser bestimmten
Störung
oder Verhinderung des Entstehens dieser Störung, wobei das Verfahren die
Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung, vorzugsweise
einer Verbindung der Formel (I) an einen Menschen, der dies benötigt, umfasst.
-
In
diesem Verfahren werden die Faktoren, die beeinflussen, was die
wirksame Menge ausmacht, von der Größe und Gewicht des Subjekts,
der Bioabbaubarkeit des therapeutischen Mittels, der Aktivität des therapeutischen
Mittels, sowie seine Bioverfügbarkeit
abhängen.
Wie hier verwendet, schließt
der Ausdruck "ein Subjekt,
das dies benötigt" Säugetiersubjekte,
vorzugsweise Menschen ein, die entweder an einer oder mehreren der
obengenannten Krankheiten oder Krankheitszustände leiden oder dafür gefährdet sind.
Dementsprechend umfasst im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen therapeutischen
Verfahren dieses Verfahren auch ein Verfahren zum Behandeln eines
Säugersubjekts
prophylaktisch oder vor dem Auftreten der Diagnose solch einer (einen)
Krankheit(en) oder Krankheitszustand (zustände).
-
In
einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
werden die erfindungsgemäßen RAGE-Modulatoren
in hilfstherapeutischen oder kombinationstherapeutischen Behandlungen
mit anderen bekannten Therapeutika verwendet.
-
Der
Ausdruck "Behandlung", wie er hier verwendet
wird, betrifft das vollständige
Spektrum von Behandlungen für
eine bestimmte Störung,
unter der der Patient leidet, einschließlich der Linderung von einem oder
den meisten der Symptome, die von dieser Störung resultieren, bis zu einer vollständigen Heilung
der bestimmten Störung
oder Verhinderung des Entstehens der Störung.
-
Das
Folgende ist eine nicht erschöpfende
Liste der Adjuvantien und zusätzlichen
therapeutischen Mittel, die in Kombination mit den erfindungsgemäßen RAGE-Modulatoren
verwendet werden können:
-
Pharmakologische Klassifizierung
von Krebsmitteln:
-
- 1. Alkylierungsmittel: Cyclophosphamid, Nitrosoharnstoff,
Carboplatin, Cisplatin, Procarbazin
- 2. Antibiotika: Bleomycin, Daunorubicin, Doxorubicin
- 3. Antimetaboliten: Methotrexat, Cytarabin, Fluoruracil
- 4. Pflanzenalkaloide: Vinblastin, Vincristin, Etoposid, Paclitaxel,
- 5. Hormone: Tamoxifen, Octreotidacetat, Finasterid, Flutamid
- 6. Modifikatoren des biologischen Antwortverhaltens: Interferone,
Interleukine
-
Pharmakologische Klassifizierungen
der Behandlung der rheumatoiden Arthritis (Entzündung)
-
- 1. Analgetika: Aspirin
- 2. NSAIDs (nicht-steroide antiinflammatorische Arzneimittel):
Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac
- 3. DMARDs (Krankheit-modifizierende rheumatische Arzeimittel):
Methotrexat, Goldzubereitungen, Hydroxychlorochin, Sulfasalazin
- 4. Modifikatoren des biologischen Antwortverhaltens, DMARDs:
Etanercept, Infliximab, Glucocorticoide
-
Pharmakologische Klassifizierung
der Behandlung für
Diabetes Mellitus
-
- 1. Sulfonylharnstoffe: Tolbutamid, Tolazamid,
Glyburid, Glipizid
- 2. Biguanide: Metformin
- 3. Verschiedene orale Mittel: Acarbose, Troglitazon
- 4. Insulin
-
Pharmakologische Klassifizierungen
der Behandlungen von Alzheimer
-
- 1. Cholinesterase-Inhibitor: Tacrin, Donepezil
- 2. Antipsychotika: Haloperidol, Thioridazin
- 3. Antidepressiva: Desipramin, Fluoxetin, Trazodon, Paroxetin
- 4. Antikonvulsiva: Carbamazepin, Valproinsäure.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Behandeln von
RAGE-vermittelten Krankheiten bereit, wobei das Verfahren die Verabreichung
an ein Subjekt, das dies benötigt
umfasst, einer therapeutisch wirksamen Menge der Verbindung der
Formel (I) in Kombination mit therapeutischen Mitteln, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Alkylierungsmitteln, Antimetaboliten, Pflanzenalkaloiden,
Antibiotika, Hormonen, Modifikatoren des biologischen Antwortverhaltens,
Analgetika, NSAIDs, DMARDs, Glucocorticoide, Sulfonylharnstoffe,
Biguanide, Insulin, Cholinesterase-Inhibitoren, Antipsychotika,
Antidepressiva und Antikonvulsiva. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung die oben beschriebene erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, die weiter ein oder mehrere therapeutische
Mittel umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Alkylierungsmitteln, Antimetaboliten,
Pflanzenalkaloiden, Antibiotika, Hormonen, Modifikatoren des biologischen
Antwortverhaltens, Analgetika, NSAIDs, DMARDs, Glucocorticoide,
Sulfonylharnstoffe, Biguanide, Insulin, Cholinesterase-Inhibitoren,
Antipsychotika, Antidepressiva und Antikonvulsiva.
-
Allgemein
gesprochen wird die erfindungsgemäße Verbindung, vorzugsweise
der Formel (I), in einem Dosisniveau von ca. 0,01 bis 500 mg/kg
Körpergewicht
des zu behandelnden Subjekts mit einem bevorzugten Dosierungsbereich
zwischen 0,01 und 200 mg/kg, am bevorzugtesten 0,1 bis 100 mg/kg
Körpergewicht
pro Tag verabreicht. Die Menge des Wirkstoffs, die mit den Trägermaterialien
kombiniert werden kann, um eine Einzeldosis bereitzustellen, wird
abhängig
von dem zu behandelnden Wirt und der besonderen Art der Verabreichung
abhängen.
Zum Beispiel kann eine zur oralen Verabreichung vorgesehene Formulierung
1 mg bis 2 g einer Verbindung der Formel (I) mit einer angemessenen
und praktischen Menge an Trägermaterial
enthalten, die von ca. 5 bis 95 % der Gesamtzusammensetzung variieren
kann. Dosiseinheitsformen werden üblicherweise zwischen ca. 5
mg bis ca. 500 mg des Wirkstoffs enthalten. Diese Dosis muss durch
den Arzt auf Basis des spezifischen klinischen Zustands des zu behandelnden
Subjekts individualisiert werden. Somit wird man verstehen, dass
das spezifische Dosierungsniveau für jeden bestimmten Patienten
von einer Vielzahl von Faktoren abhängen wird, einschließlich der
Aktivität
der verwendeten spezifischen Verbindung, dem Alter, Körpergewicht,
allgemeinen Gesundheitszustand, Geschlecht, Ernährungsgewohnheiten, Verabreichungszeit, Verabreichungsweg,
Ausscheidungsrate, Arzneimittelkombination und Schwere der durch
Therapie behandelten bestimmten Krankheit.