-
Hintergrund der Erfindung
-
1. Gebiet der Endung
-
Die Erfindung betrifft eine amorphe
Legierung mit hoher Härte
und Festigkeit, hervorragender Duktilität, hoher Korrosionsbeständigkeit
und hervorragender Verarbeitbarkeit sowie ein Verfahren zu deren
Herstellung.
-
2. Beschreibung des Standes
der Technik
-
Herkömmliche Legierungen auf der
Grundlage von Zr mit Glasübergang
vor der Kristallisierung verursachenden spezifizierten Legierungszusammensetzungen,
weisen einen breiten unterkühlen
flüssigen
Bereich auf und weisen eine hohe Fähigkeit auf, eine amorphe Phase
zu bilden. Da diese Legierungen eine derart hohe Amorphisierungsfähigkeit
aufweisen, werden sie nicht nur mittels jedes Verfahrens, in dem
eine hohe Kühlrate
sichergestellt werden kann, wie bei einem Abschreckungsverfahren
mit Flüssigkeit
(liquid quenching method), amorph, sondern auch bei jedem gewöhnlichen
Gießverfahren,
bei dem die Kühlrate
langsam ist, wie bei einem Kupferformgießverfahren, mit welchem harte
amorphe Masselegierungen hergestellt werden können. Wenn jedoch ein z. B.
mittels des Abschreckungsverfahrens mit Flüssigkeit gebildeter abgeschreckter harter
dünner
Streifen auf eine Temperatur um dessen Kristallisationstemperatur
zum Verdunsten von Kristallen aufgeheizt wird, wird dessen Härte derart
verschlechtert, daß er
kaum einem 180°-Kontaktbiegen
ausgesetzt werden kann. Auf der anderen Seite kann anhand des Kupferformgießverfahrens
eine gute amorphe Masse gebildet werden, wenn sie mit einer gegebenen
oder höheren
Kühlrate
gekühlt
wird, wobei deren Härte sich
verschlechtert, wenn die Kühlrate
zur Verdunstung von Kristallen verringert wird.
-
Weiterhin wird der Effekt zusätzlicher
Elemente in glasartigen Zr-Al-Ca-Ni-Legierungen auf ΔT = Tx – Tg von Inoue A. et al. in „Effect
of additional elements on glass transition behaviour and glass formation
tendency of Zr-Al-Cu-Ni alloys",
JIM, 36(12), 1995, Seiten 1420–1426,
erörtert.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die Erfindung zielt darauf ab, eine
hochfeste amorphe Legierung zu schaffen, und gleichzeitig das Problem
der Härteverschlechterung,
welches entweder auftritt, wenn ein geformter abgeschreckter fester
dünner Streifen
oder Massenmaterial zur Verdunstung von Kristallen hitzebehandelt
wird oder wenn die Kühlrate
im Formgießverfahren
zur Verdunstung von Kristallen verringert wird, zu lösen.
-
Die Erfindung schafft ein Verfahren
zum Herstellen einer hochfesten amorphen Legierung, wie im beiliegenden
Anspruch 1 spezifiziert, und eine hochfeste amorphe Legierung, wie
im beiliegenden Anspruch 4 spezifiziert.
-
Der Zusatz von Ag kann bei der Bindung
der Bestandteilselemente der resultierenden amorphen Legierung zu
derartigen Veränderungen
führen,
daß sie
eine hohe Festigkeit ohne Verschlechterung der Härte erlangt. Die Bildung der
Mischphasenstruktur schafft hervorragende mechanische Festigkeit
und Duktilität. Wenn
besonderes Augenmerk auf Duktilität gelegt wird, macht die amorphe
Phase mindestens 50% in bezug auf den Volumenanteil aus.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnung
-
1 ist
ein die Tg- und Tx-Werte im Beispiel der Erfindung und im Vergleichsbeispiel
zeigendes Diagramm.
-
2 sind
die Röntgenbeugungsmuster
des Materials der Erfindung.
-
3 ist
ein die Ergebnisse einer Untersuchung mit einem DSC im Beispiel
der Erfindung und dem Vergleichsbeispiel zeigendes Diagramm.
-
4 ist
auch ein Diagramm, welches die Untersuchungsergebnisse von hitzebehandelten
Materialien mit dem DSC zeigt.
-
5 zeigt
die Ergebnisse der Röntgenbeugungsanalyse
für bei
750 K über
2 Minuten bzw. bei 730 K über
3 Minuten hitzebehandelte Materialien.
-
6 sind
das TEM und Elektronenbeugungsfotografien, welche die Kristallstrukturen
im Beispiel und dem Vergleichsbeispiel zeigen.
-
Detallierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
Die vorstehend erwähnte amorphe
Legierung kann durch Abschrecken einer geschmolzenen Legierung mit
der vorstehend erwähnten
Zusammensetzung gemäß einem
Abschreckungsverfahren mit Flüssigkeit, wie
etwa einem Schmelzendrehverfahren mit einer Einfachtrommel (single
roller melt-spinning method), einem Schmelzendrehverfahren mit einer
Zwillingstrommel, einem Schmelzendrehverfahren in rotierendem Wasser, einem
Hochdruckgaszerstäubungsverfahren,
oder einem Sprühverfahren
durch entsprechend dem Sputtern schnellem Kühlen derselben oder entsprechend
einem Formgießverfahren
langsamen Kühlen
derselben, hergestellt werden.
-
Die so erlangte amorphe Legierung
wird hitzebehandelt. Wenn sie jedoch unter Tx1 hitzebehandelt wird,
wird eine in der Erfindung nützliche
Verbindung kaum ausgefällt
und jede derartige Ausfällung
benötigt eine
unpraktisch lange Zeit. Auf der anderen Seite schreitet die Kristallisierung
sogar in einer so kurzen Zeit wie maximal eine Minute über Tx2 voran, wobei eine Struktur mit einer homogen
und fein in einer amorphen Phase verteilte kristalline Phase kaum
erlangt werden kann.
-
Die Heizzeit kann 1 bis 60 Minuten
betragen. Wenn sie kürzer
als 1 Minute ist, kann kein Hitzebehandlungseffekt erwartet werden,
selbst bei einer Temperatur nahe Tx2. Wenn
sie 60 Minuten übersteigt,
neigt die kristalline Phase selbst bei einer Temperatur nahe Tx1, wie vorstehend beschrieben, zur Vergröberung und
wird bei einer Temperatur nahe Tx2 vergröbert, während sie
das Material ungünstig
spröde
macht.
-
Die amorphe Legierungszusammensetzung
kann vor der Hitzebehandlung verformt werden und in eine Vielzahl
von Formen gebracht werden, indem der Hauptteil des viskosen Flusses
davon im unterkühlten Bereich
ausgeführt
wird, wodurch ein hochfestes Legierungsmaterial mit einer beliebigen
Form hergestellt werden kann.
-
Beispiel 1
-
Eine Mutterlegierung, welche die
folgende Zusammensetzung aufweist: Zr65Al7,5Ni10Cu17,5-xAgx (wobei x
= 0, 5 oder 10) (wobei die Fußnote
sich auf atomare bezieht), wurde in einem Bogenschmelzofen geschmolzen
und dann in einen dünnen
Streifen (Dicke: 20 μm,
Breite: 1,5 mm) mit einer im allgemeinen benutzten Flüssigkeitsabschreckeinheit
mit einer Einfachtrommel (Schmelzendreheinheit) geformt. In diesem
Schritt wurde eine aus Kupfer gefertigte und einen Durchmesser von
200 mm aufweisende Trommel mit einer Umdrehungszahl von 4000 rpm
in einer Ar Umgebung von nicht mehr als 10–3 Torr
benutzt. Der Fall, bei dem x = 5 oder 10 entspricht dem Beispiel
der Erfindung, während
der Fall, bei dem x = 0 dem Vergleichsbeispiel entspricht.
-
Der sich ergebende dünne Streifen
der amorphen Einfachphasenlegierung wurde bei einer Heizrate von
0,67 K/s mit einem differentiellen Abtastkalorimeter (DSC) analysiert.
-
Die Glasübergangstemperatur (Tg) und
die Kristallisationstemperatur (Tx) davon waren wie in 1 gezeigt. Der unterkühle flüssige Bereich
(ΔT) ist
ein zwischen die Glasübergangstemperatur
(Tg) und die Kristallisationstemperatur (Tx) fallender Bereich.
während
die Temperaturbreite (ΔT)
des unterkühlten
flüssigen Bereichs
nach der Formel ΔT
= Tx – Tg
aufgefunden werden kann.
-
Nun folgt eine Beschreibung des Verfahrens
zum Bestimmen von Tg und Tx in der Erfindung. Tg bezieht sich auf
eine Temperatur an einem Schnittpunkt der extrapolierten Grundlinie
mit dem ansteigenden Bereich der Kurve des Differentialabtastkalorimeters
in einem Bereich der Kurve, in dem eine endotherme Reaktion stattfindet,
während
Tx sich auf eine, auf die gleiche Art und Weise aufgefundene Temperatur
in einem Bereich, in dem eine exotherme Reaktion andersherum stattfindet,
bezieht.
-
Aus 1 wird
entnommen, daß die
Verbindung der Erfindung einen engen unterkühlten flüssigen Bereich im Vergleich
zur Legierung des Vergleichsbeispiels aufweist. Das ΔT ist im
Vergleichsbeispiel 111 K und 63 K im Beispiel. Das macht es verständlich,
daß der
Zusatz von Ag als das Element T den unterkühlten flüssigen Bereich verengt. Wie
aus 1 auch offensichtlich
ist, wird entnommen, daß die
Legierungen der Endung zwei exotherme Spitzen aufweisen. Auf die
nach dem vorstehenden Verfahren zum Bestimmen der ersten exothermen
Spitze aufgefundene Temperatur wird nachstehend als Tx1 Bezug
genommen und auf die nach dem vorstehenden Verfahren zum Bestimmen
der zweiten exothermen Spitze wird nachstehend als Tx2 Bezug
genommen. Die im Vergleichsbeispiel gezeigte Tx entspricht hierbei
Tx1.
-
Aus den DSC-Daten wird entnommen,
daß der
Zusatz von Ag Tg erhöhte
und Tx andersherum verringerte, während es gleichzeitig ΔT verengte
und stattdessen zwei exotherme Spitzen bildete, und daß der Bereich
zwischen den Spitzen zunehmend mit der größer werdenden Menge von zugefügtem Ag
aufgeweitet wurde.
-
Beispiel 2
-
Eine Mutterlegierung, welche aus
der folgenden Zusammensetzung besteht: Zr65Al7,5Ni10Cu17,5-xAgx (wobei
x = 0, 5 oder 10) (wobei die Fußnote
sich auf atomare % bezieht) wurde in einer Ar Umgebung in einem Hochfrequenzofen
geschmolzen und dann in vacuo in eine Kupferform mittels des Drucks
eines geblasenen Gases gegossen, um einen runden Stab mit 3, 4 oder
5 mm Durchmesser und 50 mm Länge
herzustellen. Die Temperatur der Mutterlegierung während dem
Gießen
betrug 1520 K, während
der Druck des geblasenen Gases 0,02 MPa betrug.
-
2 zeigt
die mittels des Röntgenbeugungsverfahrens
erlangten Untersuchungsergebnisse der Strukturen der runden Stäbe mit 3,
4 und 5 mm Durchmesser, welche von einer Legierung mit einer Zusammensetzung,
bei der x = 5 beträgt,
erlangt wurde. Jede Probe zeigte ein für eine amorphe Legierung typisches breites
Beugungsmuster, aus welchem entnommen wird, daß jede Probe eine aus einer
amorphen Einfachphase bestehende Legierung war.
-
Mutterlegierungen wurden mittels
DTA untersucht. Die Untersuchung wurde um die Schmelzpunkte (Tm)
derselben ausgeführt.
Die Ergebnisse sind in 3 gezeigt.
Aus 3 wird entnommen,
daß die
Legierungen (Ag5, Ag10)
nach der Erfindung bezüglich
ihres Schmelzpunktes im Vergleich zu dem (Ag0)
des Vergleichsbeispiels beträchtlich
niedrig angesiedelt waren und daß der Zusatz von Ag somit den
Schmelzpunkt (Tm) verringerte. Wenn dieses Ergebnis zusammen mit
den vorstehenden Ergebnissen der Untersuchung mit dem DSC, wie in 1 gezeigt, in Betracht gezogen
wird, wurde Tg/Tm als ein Kriterium zur Beurteilung der Fähigkeit
eines Materials, Glas zu bilden (Amorphisierungsfähigkeit)
auf 0,60 im Beispiel der Erfindung gegenüber 0,57 im Vergleichsbeispiel
erhöht
und somit gezeigt, daß die
Zugabe Ag die Fähigkeit,
Glas zu bilden (Amorphisierungsfähigkeit)
verbessert.
-
Die runden Stäbe mit 3 mm Durchmesser, welche
aus einer Ags-Legierung mit einer amorphen Einfachphase nach dem
vorstehenden Verfahren von Beispiel 2 hergestellt wurden, wurden
2 Minuten lang (Probe Nr. 1) bzw. 3 Minuten lang bei 730 K, sowie
1 Minute lang (Probe Nr. 2) bzw. 2 Minuten lang (Probe Nr. 3) bei 750
K, wie in 4 gezeigt,
hitzebehandelt. In diesem Fall sind die Hitzebehandlungstemperaturen
730 K und 750 K Temperaturen, welche in den sich von der Starttemperatur
einer ersten exothermen Reaktion (Tx1) bis zur
Starttemperatur einer zweiten exothermen Reaktion (Tx2)
erstreckenden Bereich fallen, wie aus 1 verständlich.
Die amorphe Phase wurde in eine mikrokristalline Phase durch die
Hitzebehandlung zerlegt, um eine aus einer amorphen Phase und der
mikrokristallinen Phase bestehende Mischphasenlegierung zu bilden.
Die Mikrostrukturfotografie (TEM-Fotografie) eines Teils der Legierung
ist in 6 gezeigt. Der
Volumenanteil der kristallinen Phase in jeder Legierung war wie
in Tabelle 1 gezeigt. Probe 3 liegt außerhalb der beanspruchten Erfindung.
-
-
Es wird auch erkannt, daß Probe
Nr. 1 eine kristalline Phase mit einer Teilchengröße von 20
nm und einem Abstand zwischen den Teilchen von 30 nm aufwies und
daß Probe
Nr. 2 eine kristalline Phase mit einer Teilchengröße von 15
nm und einem Abstand zwischen den Teilchen von 25 nm aufwies. Aus
den Mikrostrukturfotografien wird auch erkannt, daß sie Strukturen
waren, welche fein verteilte Ausfällungen (Verbindungen) als
eine sehr feine kristalline Phase in der amorphen Phase aufweisen.
-
5 zeigt
die Ergebnisse der Röntgenbeugungsanalyse
für die
bei 730 K über
3 Minuten hitzebehandelte Probe. Aus 5 wird
erkannt, daß die
in der amorphen Phase verteilte Verbindung Zr3Al2 war.
-
Die Proben Nr. 1 und 2 wurden mit
der DSC ebenfalls untersucht. Es wird aus 4 erkannt, daß die hitzebehandelten Proben
ebenfalls nicht nur Tg und Tx mit einem unterkühlten flüssigen Bereich aufwiesen, sondern
auch erste und zweite exotherme Spitzen.
-
Als ein Ergebnis der Untersuchung
der mechanischen Eigenschaften von Proben Nr. 1 bis 3 wurden die
in Tabelle 2 gezeigten Härtegrade
aufgefunden.
-
-
Probe Nr. 1 und ein nicht hitzebehandeltes
Material wurden bezüglich
Zugfestigkeit beim Brechen (σf) untersucht.
Als ein Ergebnis wurde herausgefunden, daß sie 1520 MPa für Probe
Nr. 1 und 1150 MPa für
das nicht hitzebehandelte Material betrug.
-
Es wurde weiterhin herausgefunden,
daß die
Proben Nr. 1 bis 3 mit einer besonders hervorragenden Duktilität ausgestattet
waren, dass die Proben Nr. 1 und 2 insbesondere zu 180°-Kontaktbiegen
in der Lage waren und daß eine
besonders hervorragende Duktilität
vorlag, wenn der Volumenanteil Vf der kristallinen Phase 14 bis
23% betrug.
-
Die Legierung der Erfindung ist ein
Material, welches nicht nur mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften
und einer hervorragenden Duktilität ausgestattet ist, sondern
auch mit einem hervorragenden Korrosionswiderstand und einer hervorragenden
Bearbeitbarkeit. Weiterhin kann nach dem Verfahren der Erfindung
ein mit den vorstehenden Eigenschaften ausgestattetes Material mit
angemessener Kontrolle ihrer Struktur hergestellt werden.