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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Klärschlamm aus einer Abwasserbehandlung
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Genauer gesagt bezieht sich die Erfindung auf ein
solches Verfahren, in welchem eine Präzipitationschemikalie aus dem
Schlamm zurückgewonnen
und der Abwasserbehandlung wieder zugeführt wird.
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In der Abwasserbehandlung wird grundsätzlich als
erstes eine mechanische Abtrennung von festen Verunreinigungen durchgeführt, und
zwar zum Beispiel mit Hilfe von Sieben und Rechen und durch Absetzen der
Verunreinigungen in einer vorgeschalteten Absetzvorrichtung. Außerdem wird
das Abwasser mittels chemischer Reinigung und bevorzugt mittels
biologischer Reinigung behandelt. Die chemische Reinigung wird derart
durchgeführt,
dass Präzipitationschemikalien
wie etwa Eisensalze oder Aluminiumsalze zu dem Wasser hinzugegeben
werden, mittels Flokkulation präzipitieren
und Verunreinigungen im Abwasser wie etwa Phosphate und Teilchen
aufsammeln. In der biologischen Reinigung, welche zum Beispiel mittels
einem aktivierten Schlammverfahren oder mittels eines Tropfkörpers durchgeführt werden
kann, wird das Abwasser mittels Mikroorganismen gereinigt. In der
Abwasserbehandlung werden große
Mengen an zu behandelndem Schlamm erhalten. Dies kann durch Digestieren
des Schlamm durchgeführt
werden, wobei organische Substanzen in anorganische mit Hilfe von
anaeroben Mikroorganismen umgewandelt werden. Der nach dem Digestieren
erhaltene Schlamm, d. h. der digestierte Schlamm, kann deponieret
oder als Dünger
eingesetzt werden. Wenn der digestierte Schlamm als Dünger eingesetzt
wird, sollte der Gehalt an Schwermetallen, d. h., Metalle aus der
aus Chrom, Nickel, Kupfer, Zink, Cadmium, Blei und Quecksilber bestehenden
Gruppe, zuerst entfernt werden. Nebenbei enthält der Schlamm die zugegebenen
Präzipitationschemikalien
und aus ökonomischen
Gesichtspunkten sollten diese, falls möglich, zurückgewonnen und wiederverwendet
werden. In der vorliegenden Erfindung beziehen sich Präzipitationschemikalien
auf eisen- und/oder aluminiumhaltige Verbindungen, wie etwa Eisen(III)chlorid,
Eisen(II)-sulphat, Eisen(III)-sulphat, Aluminiumsulphat und Polyaluminiumchlorid.
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Unterschiedliche Verfahren zur Behandlung
von Schlamm aus der Abwasserbehandlung sind bekannt und als ein
Beispiel aus dem Stand der Technik wird auf die WO96/20894 Bezug
genommen, welche am 11. Juli veröffentlicht
worden ist. Gemäß diesem
Dokument wird der Abwasserschlamm durch Ansäueren des Schlamms zur Lösung der
Metalle und des Phosphors aus dem Schlamm behandelt. Nach der Abtrennung des
verbleibenden Schlamms werden die Präzipitationschemikalien Eisen
und Aluminium durch Einstellung des pH-Wertes auf ungefähr 2 bis
4 als Phosphate zurückgewonnen.
Nach der Abtrennung der präzipitierten Phosphate
wird eine weitere Präzipitation,
nämlich
der zu diesem Zeitpunkt gelösten
Schwermetalle durchgeführt,
welche durch Erhöhung
des pH-Wertes auf annähernd
7 bis 9 und durch Zugabe von Fällungsmitteln
wie etwa Sulfiden präzipitiert
werden. Nach der Abtrennung werden die Schwermetallsulfide niedergeschlagen, während das
filtrierte Wasser in das Abwasserbehandlungsverfahren zurückgeführt werden
kann.
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Der resultierende Phosphatniederschlag,
welcher Eisenphosphat und möglicherweise
ebenso Aluminiumphosphate enthält,
kann zur Rückgewinnung
der Präzipitationschemikalien
Eisen und Aluminium durch Zugabe eines Alkalihydroxids, wie etwa
Natriumhydroxid, behandelt werden, um dadurch unlösliches
Eisenhydroxid und eine Lösung,
die lösliche
Alkaliphosphate und Aluminiumhydroxide enthält, zu bilden. Das Eisenhydroxid
kann in einer Säure
wie etwa Salzsäure,
Schwefelsäure
oder Salpetersäure
gelöst
werden, um eine Lösung
des entsprechenden Eisensalzes zu ergeben, welches als Präzipitationschemikalie
einsetzbar ist.
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Gemäß der vorstehend erwähnten WO96/20894
liegt der Eisengehalt des Schlamms in dreiwertiger Form vor oder
das Eisen wird durch Zugabe eines Oxidationsmittels wie etwa Wasserstoffperoxid
in die dreiwertige Form oxidiert. Keine externe Zugabe von dreiwertigem
Eisen findet statt. Jedoch wird ausgesagt, dass eine externe Zugabe
von Phosphorsäure
oder Phosphaten zur Einstellung des Molverhältnisses an Phosphorsäure zu Phosphor
von annähernd
1 : 1 stattfinden kann.
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Wie aus dem vorstehenden ersichtlich
ist, bewerkstelligt die WO96/20894 eine Behandlung von Abwasserschlamm,
wobei der Schlamm von unerwünschten
Metallen wie etwa Schwermetallen und Phosphor befreit wird. Der
Gehalt der Metalle, der von den Präzipitationschemikalien herrührt, wie
etwa Eisen und Aluminium, wird in dem Schlamm als Phosphate zurückgewonnen
und kann nicht zu dem Abwasserreinigungsprozeß direkt zurückgeführt werden,
um als Präzipitationschemikalien
eingesetzt zu werden, sondern muss zuerst durch zusätzliche
Löse- und
Präzipitationsverfahrensschritte
umgewandelt werden. Da jeder Löse-
und Präzipitationsverfahrensschritt
ein Risiko für
die Gesamtausbeute der erwünschten
Chemikalien bedeutet, wäre
es vorteilhaft, einen Prozeß vorzusehen,
in welchem die in den Präzipitationschemikalien
eingesetzten Metalle nach dem Lösen
von dem Abwasserschlamm direkt zu dem Abwasserreinigungsprozeß ohne jegliche dazwischen
geschaltete Präzipitations-
und Löseschritte
zurückgeführt werden
können.
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Erfindungsgemäß können die vorstehend erwähnten Nachteile
beseitigt oder reduziert und es wird ein Verfahren zur Behandlung
von Schlamm aus der Abwasserreinigung geschaffen, in welchem Eisen
und/oder Aluminium aus den Präzipitationschemikalien
von dem Schlamm gelöst
werden und die resultierende Lösung in
die Abwasserbehandlung zurückgeführt wird.
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Genauer gesagt stellt die Erfindung
ein Verfahren zur Behandlung von Schlamm aus einer Abwasserreinigung
bereit, wobei der Schlamm Phosphor und wenigstens ein Metall enthält, welches
aus den Präzipitationschemikalien
stammt und welches aus Fe2+ und Al3+ ausgewählt
ist, wobei der pH-Wert des Schlamms zur Auflösung des Phosphoranteils und
des Metalls in dem Schlamm auf unter 4 eingestellt wird;
der
verbleibende Schlamm abgetrennt wird;
die vom Klärschlamm
befreite Lösung,
welche Phosphor und das Metall enthält, bei einem pH-Wert von 2
bis 3 durch Zugabe von wenigstens der äquivalenten Menge an Fe3+ zur Präzipitierung
des Phosphoranteils in der Lösung
als FePO4 behandelt wird; und
das präzipitierte
FePO4 abgetrennt wird.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die verbleibende Lösung,
welche das Metall aus den Präzipitierungschemikalien
enthält,
der Abwasserbehandlung wieder zugeführt wird.
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Weitere Vorteile und charakteristische
Merkmale der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung und
den angehängten
Ansprüchen
offensichtlich.
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Der Erfindung wird nun detaillierter
unter Bezugnahme auf die angehängte
Zeichnung beschrieben, welche schematisch eine momentan bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
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Schlamm aus einer Abwasserreinigungsanlange
(nicht gezeigt), der unter anderem Phosphor in der Form von Phosphaten
und Metalle, die aus den in der Abwasserreinigung eingesetzt Präzipitationschemikalien stammen,
enthält,
wird in einem ersten Schritt: I zur Lösung des Phosphoranteils und
der Metalle in dem Schlamm aus den Präzipitationschemikalien zugeführt. Erfindungsgemäß sind das
Metall oder die Metalle, die aus den Präzipitationschemikalien stammen,
Eisen und/oder Aluminium, und zwar unter der Bedingung, dass Eisen
in zweiwertiger Form (Fe2+) vorliegt. Anfänglich Liegt
das Eisen in dreiwertiger Form (Fe3+) in
der Präzipitationschemikalie
vor, aber bei der Zugabe der Präzipitationschemikalie
in dem chemischen Reinigungsschritt der Abwasserbehandlung wird
es ausgeflockt und gelangt in die Schlammphase, wobei das Eisen
zur zweiwertigen Form, zum Beispiel bein digestieren des Schlamms,
reduziert wird.
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Im ersten Schritt I, wird der Phosphor-,
Eisen- und/oder Aluminiumanteil in dem Schlamm durch Ansäuern des
Schlamms gelöst.
Dies wird durch eine saure Hydrolyse des Schlamms mit einer Säure, zum
Beispiel Schwefelsäure,
bei einem pH-Wert von unter 4 und bevorzugt von unter 2 bewirkt.
Die Hydrolyse wird unter Bedingungen ausgeführt, die die gewünschte Auflösung ergeben.
Weder die Temperatur noch der Druck sind in der Hydrolyse kritisch
und es können
Umgebungstemperatur und -druck eingesetzt werden. Falls erwünscht, können jedoch
eine erhöhte
Temperatur und/oder einerhöhter
Druck eingesetzt werden, um zum Beispiel die Hydrolyse zu beschleunigen.
Normalerweise kann die Temperatur im Bereich von annähernd 0
bis 200°C
liegen, und bevorzugt wird die Temperatur derart gesteigert, dass
sie bei annähernd
100 bis 140°C
liegt, um die Hydrolyse zu beschleunigen. Entsprechend kann der
Druck in Abhängigkeit
der Hydrolysetemperatur von Umgebungsdruck (atmosphärischem
Druck) bis ungefähr
1 Mpa variieren. Es ist in vielen Fällen für den pH-Wert hinreichend,
dass er bei der Hydrolyse gerade unter 4 liegt, bevorzugt liegt
er bei der Hydrolyse aber unter 2, um den Phosphor-, Eisen- und/oder Aluminiumanteil
in dem Schlamm vollständig
zu lösen.
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Nach der Beendigung der Hydrolyse
werden der verbleibende Schlamm und die Hhydrolyseflüssigkeit einem
zweiten Schritt II zur Abtrennung des verbleibenden Schlamms, zum
Beispiel mittels Filtration oder Zentrifugation, zugeführt.
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Nach der Abtrennung des Schlamms,
wird die vom Schlamm befreite Lösung,
welche gelöstes
Phosphor und Metall aus dem Schlamm in der Form von Phosphat und
gelösten
Metallsalzen enthält,
zu einem dritten Schritt III zur Abtrennung von gegebenenfalls vorhandenen
Schwermetallen zugeführt.
Durch den Ausdruck Schwermetalle sind, wie vorstehend erwähnt ist,
Metalle gemeint, die aus der aus Chrom, Nickel, Kupfer, Zink, Cadmium,
Blei und Quecksilber bestehenden Gruppe ausgewählt sind. Wenn keine Schwermetalle
vorhanden sind oder wenn diese vernachlässigbar sind, kann dieser Schritt
ausgelassen werden.
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In dem Schwermetallabtrennungsschritt
III, werden die Schwermetalle durch Zugabe einer Substanz abgetrennt,
welche eine unlösliche
Verbindung mit den Schwermetallen erzeugt. Bevorzugt ist diese Substanz eine
Sulfidionenquelle, wie etwa Natriumsulfid, so dass die Schwermetalle
als Schwermetallsulfide (HMS) präzipitiert
werden.
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Alternativ dazu kann der Phosphoranteil
in der Lösung
gemäß den nachstehend
beschriebenen Schritten IV und V erst als FePO4 präzipitiert
werden, bevor die Schwermetalle durch Zugabe einer Sulfidionenquelle präzipitiert
werden.
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Wenn Schwermetallsulfide in dem Schlamm,
welcher nach der sauren Hydrolyse abgetrennt wird, akzeptabel sind
impliziert eine weitere Alternative, dass kurz vor oder zusammen
mit der sauren Hydrolyse eine Sulfidionenquelle zur Bindung jeglicher
vorhandener Schwermetalle als Sulfide hinzugegeben wird. In diesem Fall
kann der nachfolgende spezifische Sulfidpräzipitationsschritt III ausgelassen
werden.
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Falls die Lösung von Schwermetallen befreit
worden ist, wird sie einem vierten Schritt IV zugeführt, welcher
ein Schritt ist, in dem der pH-Wert der Lösung auf 2 bis 3 und bevorzugt
auf 2 bis 2,8 eingestellt wird. Der pH-Wert wird durch Zugabe einer
geeigneten Base wie etwa Natriumhydroxid oder Magnesiumhydroxid eingestellt.
Die Einstellung des pH-Wertes wird als ein vorausgehender Schritt
vor der nachfolgenden Präzipitierung
des Phosphoranteils in der Lösung
als FePO4, welches in dem angegebenen pH-Bereich
unlöslich
ist, ausgeführt.
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Wenn der pH-Wert der Lösung schon
in dem ersten Schritt, in welchem der pH-Wert auf unter 4 eingestellt
wird, im Bereich von 2 bis 3 eingestellt worden ist, ist keine nachfolgende
Einstellung des pH-Wertes nach der Abtrennung des Schlamms notwendig.
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Die Lösung aus Schritt IV, welche
Phosphat (PO4
–3),
zweiwertiges Eisen (Fe2+) und/oder Aluminium (Al3+) enthält,
wird dann zu einem fünften
Schritt V zurm Präzipitation
des Phosphoranteils der Lösung
als Eisenphosphat (FePO4) zugeführt. Dies
geschieht durch die Zugabe einer dreiwertigen Eisenquelle (Fe3+), zum Beispiel Eisen(III)-chlorid, zu
der Lösung.
Hinsichtlich des Erreichens einer vollständigen Präzipitation des Phosphoranteils
der Lösung
wird das dreiwertige Eisen wenigstens in äquimolarer Menge, dass heißt in einer solchen
Menge, dass das molare Verhältnis
des dreiwertigen Eisens zu dem Phosphoranteil der Lösung wenigstens
annähernd
1 : 1 ist, wie etwa 1 bis 1,5 : 1, zugegeben. Wie vorstehend erwähnt, ist
dreiwertiges Eisenphosphat in dem pH-Bereich von 2 bis 3, bevorzugt
von 2 bis 2,8 unlöslich
und wird in diesem Bereich in sehr reiner Form präzipitiert.
Um den Phosphoranteil der Lösung
so vollständig
wie möglich
zu präzipitieren, sollte
eine bestimmte Verweilzeit zwischen der Zugabe der dreiwertigen
Eisenquelle und der Abtrennung des gebildeten Eisenphosphats abgewartet
werden. Geeigneter Weise liegt die Verweilzeit von ungefähr 5 Minuten bis ungefähr 6 Stunden
und bevorzugt von ungefähr
30 Minuten bis ungefähr
1 Stunde. Das präzipitierte
Eisenphosphat wird dann aus der Lösung in einer an sich bekannten
Art und Weise, zum Beispiel mittels Filtration oder Zentrifugation,
abgetrennt.
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Selbst wenn das Verfahren vorstehend
derart beschrieben wurde, dass der Schritt IV mit einer pH-Wert-Einstellung
der Lösung
vor Schritt V zusammen mit der Zugabe einer dreiwertigen Eisenquelle
(Fe3+) durchgeführt wird, kann selbstverständlich die
relative Reihenfolge der Schritte IV und V in der vorliegenden Erfindung
optional sein. Somit ist es sogar möglich und in vielen Fällen sogar
bevorzugt, zuerst die dreiwertige Eisenquelle zuzugeben und nur
dann den pH-Wert auf 2 bis 3 einzustellen. Im letzteren Fall steht
die vorstehend erwähnte
Verweilzeit in Verbindung mit der pH-Wert-Einstellung.
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Nach der Abtrennung des präzipitierten
Eisenphosphats enthält
die verbleibende Lösung
den Metallanteil, der aus den Präzipitationschemikalien
stammt und der in dem ursprünglichen
Schlamm Fe2+ und/oder Al3+ war.
Diese vom Schlamm, den Schwermetallen und dem Phosphat befreite
Lösung
wird wieder der Abwasserreinigung für einen erneuten Einsatz des
Eisen- und Aluminiumanteils in der Lösung als Präzipitationschemikalien zugeführt. Um
den Eisenanteil der Lösung
als eine Präzipitationschemikalie
zu aktivieren, bedarf es der Umwandlung der zweiwertigen in die
dreiwertige Form. Dies wird bevorzugt mittels der Abwasserreinigung
durchgeführt,
welche einen aeroben biologischen Reinigungsschritt umfasst, wobei
die Lösung
in diesem Reinigungsschritt zugegeben wird und das zweiwertige Eisen
in dreiwertiges Eisen in dem aeroben biologischen Reinigungsschritt
oxidiert wird. Wenn die zurückgeführte Lösung zweiwertiges
Eisen enthält,
wird sie somit aus diesem Grund der Abwasserreinigung vor oder in
dem aeroben biologischen Reinigungsschritt zugegeben. Wenn die Lösung nur
Aluminium enthält,
kann sie prinzipiell an einem beliebigen Punkt in der Abwasserreinigung
zugegeben werden. Man kann selbstverständlich auf eine andere Art
und Weise, zum Beispiel durch Zugabe von Wasserstoffperoxid, den
zweiwertigen Eisenanteil der Lösung
zu dreiwertigen Eisen oxidieren. In diesem Fall, kann die Lösung der
Abwasserreinigung an einem beliebigen Punkt zugegeben werden.
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Das aus der vorstehend beschriebenen
Präzipitation
resultierende Eisen(III)-phosphat (FePO4)
kann als ein Dünger
in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Es ist ebenso möglich, das
dreiwertige Eisen aus dem Eisen(III)phosphat für einen erneuten Einsatz als
Präzipitationsreagens
durch Behandlung des Eisen(III)phosphatpräzipitat mit einem alkalischen
Reagens wie etwa Natriumhydroxid zu behandeln, um Eisen(III)-hydroxid zu
erzeugen, welches abgetrennt und mit einer Säure, wie etwa Salzsäure oder
Schwefelsäure,
zur Erzeugung des entsprechenden Eisen(III)-salzes behandelt werden
kann, und welches dann als Präzipitationsreagens eingesetzt
werden kann.
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Es soll hervorgehoben werden, dass
die Erfindung ein einfaches und unkompliziertes Verfahren zur Wiedergewinnung
von aus Präzipitationschemikalien
stammendem Metall aus Schlamm und die Rückführung dieses Metalls in die
Abwasserreinigung für
einen erneuten Einsatz ermöglicht.
Dadurch, dass das Metall im Verfahren konstant in Lösung gehalten
wird und dass keine Abtrennung des Metalls in einem oder mehreren Präzipitationsschritten
vorkommt, ist der Verlust an Metall in dem erfindungsgemäßen Verfahren
minimiert. Die Möglichkeit
der Rückgewinnung
des dreiwertigen Eisens, welches das Präzipitationsreagens für den Phosphoranteil
des Schlamms bildet, macht das erfinderische Verfahren höchst ökonomisch.
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Zusätzlich zu der Zurückführung des
Eisens und Aluminiums in die Abwasserreinigung für einen erneuten Einsatz als
Präzipitationschemikalie
wird ein Schlamm durch die vorliegende Erfindung erzielt, welcher von
unerwünschten
Verunreinigungen befreit ist und welcher zum Beispiel als Dünger eingesetzt
werden kann. Jegliche mit umfasste Schwermetalle werden in der Erfindung
bevorzugt als ein getrenntes Präzipitat
zurückgewonnen,
welches deponiert werden kann oder zur Rückgewinnung der Schwermetalle
weiter verarbeitet werden kann. Letztendlich wird ebenso der Phosphoranteil
des ursprünglichen
Schlamms erfindungsgemäß zurückgewonnen,
und zwar getrennt in der Form von Eisen(III)-phosphat, welches wie
vorstehend beschrieben zur Rückgewinnung
des dreiwertigen Eisens behandelt werden kann. In dieser Rückgewinnung
des dreiwertigen Eisens wird das Phosphat als Natriumphosphat (Na3PO4) erhalten, welches
zum Beispiel als ein Ausgangsmaterial für die Herstellung von Dünger in
der Landwirtschaft oder als ein Ausgangsmaterial in der Waschmittelindustrie
eingesetzt werden kann.
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Es ist aus dem Vorstehenden ersichtlich,
dass erfindungsgemäß die Emission
von schädlichen
oder unerwünschten
Substanzen verhindert oder auf ein minimales Niveau reduziert wird,
und folglich stellt die Erfindung ein extrem umweltfreundliches
Verfahren zur Behandlung von Schlamm aus einer Abwasserreinigung bereit.
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Um die vorliegende Erfindung weiter
zu veranschaulichen, werden nachstehend einige Ausführungsformen
beschrieben, welche jedoch den Umfang der vorliegenden Erfindung
nicht einschränken
sollen.
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Beispiel 1
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Schlamm aus einer Abwasserreinigung
in einer Pilotanlage wurde einer sauren Hydrolyse bei einem pH-Wert
von 1,6 und einer Temperatur von ungefähr 140°C für eine Stunde unterzogen. Die
Präzipitationschemikalien
umfaßten
sowohl Eisen(III)-chlorid und Eisen(III)-sulfat als auch Polyaluminiumchlorid,
wobei der Schlamm deshalb sowohl Fe2+ als
auch Al3+ enthielt. Nach der Hydrolyse wurde
der verbleibende Schlamm mittels Zentrifugation abgetrennt und die
vom Schlamm befreite Lösung
(klare Phase) wurde in dem Test eingesetzt, welcher bei einer Temperatur
von ungefähr
20°C durchgeführt wurde.
Ein dreiwertiges Eisensalz, welches detaillierter in Tabelle 1 beschrieben
ist, wurde zu der Lösung
unter Rühren
zur Vermeidung eines Absetzens in einer solchen Menge hinzugegeben,
dass das molare Verhältnis
Fe3+ : PO4
3– 1
: 1 betrug. Dann wurde NaOH zu der Lösung unter fortgesetzten Rühren hinzugegeben,
um den pH-Wert der Lösung
auf 2,6 einzustellen. In der pH-Wert-Einstellung wurde Eisenphosphat
(FePO4) aus der Lösung präzipitiert, und nach dem Rühren und
Präzipitieren über eine
Stunde wurde das resultierende Eisenphosphatpräzipitat aus der Lösung mittels
Filtration durch einen GF/A-Filter abgetrennt. Die verbleibende
Lösung
wurde dann bezüglich
des Anteils an Fe2+ und Al3+ analysiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. In Tabelle 1 bezeichnet
Fe2+ Ein und Al3+ Ein
den Anteil an Fe2+ beziehungsweise Al3+ des ursprünglichen Schlamms. Fe2+ Aus und Al3+ Aus kennzeichnen
den Fe2+- und Al3+-Anteil
der letztendlich zurückgeführten Lösung. P
Zurückgeführt, Fe2+ Zurückgeführt und
Al3+ Zurückgeführt kennzeichnen
die prozentualen Mengen an P, Fe2+ beziehungsweise
Al3+, welche in die Abwasserreinigung zurückgeführt werden.
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Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist,
erlaubt die Erfindung die Rückführung von
ungefähr
90% des Fe2+ und ungefähr 75% des Al3+ aus
den Präzipitationschemikalien
im Schlamm.
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Beispiel 2
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Abwasserschlamm von einer herkömmlichen
Abwasserreinigungsanlage, welche Eisen(III)-chlorid und Eisensulphat
als Präzipitationschemikalien
einsetzt, wurde in zwei unterschiedlichen Tests (Test 1 und Test
2) einer sauren Hydrolyse bei einem pH von 1,8 und einer Temperatur
von ungefähr
140°C über ungefähr 1 Stunde
unterzogen. Nach der Hydrolyse wurde der verbleibende Schlamm mittels
eines Zentrifugaldekanters abgetrennt und die vom Schlamm befreite
Lösung
(klare Phase) in dem Test eingesetzt, welcher bei einer Temperatur
von ungefähr
50 bis 60°C
durchgeführt
wurde. Ein dreiwertiges Eisensalz wurde zu der Lösung in einem Mischbehälter derart
zugegeben, dass das molare Verhältnis
von Fe3+ zu PO4
3– bei
ungefähr
1 : 1 lag. Das zugegebene dreiwertige Eisen war ein Eisenchloridprodukt,
das 13,7 Gew.-% Fe3+ und 26 –28 Gew.-%
Cl– enthielt.
Dieses Produkt ist von Kemira Kemwater, Schweden unter der Bezeichnung
PIX-111 erhältlich.
Die Verweilzeit in dem Mischbehälter
betrug 30 Minuten. In einem anschließenden Mischbehälter wurde
NaOH zur Einstellung des pH-Wertes auf 2,1 bis 2,8 zugegeben. Die
Verweilzeit in diesem Mischverhälter
betrug 30 Minuten. Bei der pH-Wert-Einstellung wurde das Eisenphosphat
(FePO4) präzipitiert, welches von der
Lösung
in dem Mischbehälter
durch Umpumpen zu einem Zentrifugaldekanter abgetrennt wurde. Ein
kationisches Polymer Zetag 89, bezogen von Allied Colloid, Grossbritannien,
wurde zur Sicherstellung einer guten Abtrennung zu dem Dekanter
hinzugegeben. Eine Analyse bezüglich
des Fe2+-Gehalts (Fe2+ Ein)
des ursprünglichen Schlamms
und des Fe2+-Gehalts (Fe2+ Aus)
der letztendlichen Lösung
wurde durchgeführt.
Die Ergebnisse aus Test 1 und aus Test 2 sind in Tabelle 2 angegeben,
und die Werte beziehen sich auf Durchschnittswerte der Tests, welche über 4 Stunden
(Test 1) und 6 Stunden (Test 2) durchgeführt wurden.
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Die Tabelle 2 zeigt, dass wenigstens
80% des Fe2+-Anteils des Schlamms zu dem
Wasserreinigungsprozess zurückgeführt werden
können
(Fe2+ Zurückgeführt).
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