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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Gegenstand auf der Basis von Zirkonoxid, insbesondere gesintertem
Zirkonoxid, und speziell einen solchen Gegenstand, dessen chemische
Zusammensetzung über
einen Teil seiner Dicke modifiziert ist, um ihm eine äußere Oberfläche mit
einem goldmetallischen Aussehen zu geben. Die Erfindung betrifft
außerdem die
Verwendung eines solchen Gegenstandes als Verkleidungselement einer
Armbanduhr, um insbesondere Konstruktionselemente für Ohrenböden oder
Armbänder
herzustellen. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein
Verfahren zur Erzeugung eines solchen Gegenstandes.
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Unter allen bekannten Materialien
sind die Metalle sehr gebräuchlich,
und zwar auf Grund bestimmter ihrer Eigenschaften, die sich als
sehr wichtig erweisen: des hohen mechanischen Widerstandes, der
hohen Festigkeit, der elektrischen Leitfähigkeit usw. Ferner ist der
charakteristische Glanz dieser Metalle, insbesondere jener der Edelmetalle
wie etwa Gold, bei der Verschönerung
dienenden Anwendungen wie bei der Herstellung von Ohrenböden oder
dergleichen sehr gefragt. Der Härtegrad
von Massivgold oder von goldfarbenen Belägen ist jedoch kleiner als
jener der Keramiken, was bei zahlreichen gängigen Anwendungen wie etwa
bei der Verwirklichung von Verkleidungsteilen für den Ohrenbau wie Ohrenböden oder
Armbändern
zu einem starken Verschleiß führen kann.
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Um diesen Nachteilen zu begegnen,
wird seit langem versucht, die Härte
der Gegenstände
aus Massivgold oder mit einem goldfarbenen Belag zu erhöhen. Jedoch
können
mit den herkömmlichen
Metallurgieverfahren keine sehr hohen, d. h. über 1000 HV (Vickershärte) liegenden,
Härtegrade,
die das Herstellen von kratzfesten Schmuckteilen mit einem goldmetallischen
Aussehen ermöglichen,
erzielt werden.
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Deshalb wurde vorgeschlagen, die
Härte der Metalle
durch Zugabe von sehr harten Teilchen zu erhöhen. Somit wurden Zweiphasenverbundstoffe
hergestellt, die aus einer metallischen Phase bestehen, die die
harten Teilchen, die häufig
den größten Teil des
Materialvolumens belegen, umhüllen.
Es ist eine bestimmte Anzahl von Materialien dieses Typs mit einem
goldmetallischen Aussehen entwickelt worden, die heute in industriellem
Maßstab
verwendet werden. Sie werden allgemein als "Cermet" bezeichnet, da sie aus keramischem
Werkstoff, beispielsweise aus Titannitrid, sind.
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Allen diese Materialien ist jedoch
gemeinsam, dass sie eine unterschiedliche metallische Phase enthalten,
die ihre Korrosionsbeständigkeit
und ihre mechanischen Eigenschaften bei hoher Temperatur beschränken können.
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Zudem enthält diese metallische Phase,
die die Rolle eines Bindemittels spielt, stets Nickel oder Kobalt,
wobei alle Versuche, diese Elemente durch andere Metalle zu ersetzen,
bisher gescheitert sind. Nun aber muss die Verwendung von Nickel
oder Kobalt bei Anwendungen, die zu einem längeren Kontakt mit der Haut
führen,
wie beispielsweise die Anwendungen im Uhrenbau oder der Schmuckindustrie vermieden
werden, da diese Elemente dafür
bekannt sind, dass sie häufig
Allergien hervorrufen.
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Außerdem sind diese Materialien
schwer zu formen. Dies stellt eine große Einschränkung bei der Herstellung von
Verkleidungsteilen für
den Uhrenbau oder von Schmuckstücken
dar, deren Formen häufig komplex
sind, und erhöht
die Kosten ihrer Herstellung.
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Die Erfindung hat das Ziel, die Nachteile
des Standes der Technik zu beseitigen, indem sie einen Gegenstand
schafft, der auf der Basis von Zirkonoxid, insbesondere gesintertem
Zirkonoxid, hergestellt ist und alle wichtigen Eigenschaften der
Teile aus herkömmlicher
Keramik (Härte,
Leichtigkeit des Formens, Fehlen einer allergenen Wirkung usw.)
besitzt und dennoch den Glanz von goldmetallischen Teilen aufweist.
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Die Erfindung hat außerdem das
Ziel, zu ästhetischen
und schmückenden
Zwecken im Rahmen der Anwendungen auf dem Gebiet der Uhrmacherei bestimmte
Eigenschaften des Zirkonnitrids, das durch Oberflächentransformation
des Zirkonoxids erhalten wird, in vorteilhafter Weise zu nutzen.
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Die Erfindung hat außerdem das
Ziel, ein Verfahren zur Erzeugung eines solchen Gegenstandes aus
Zirkonoxid bereitzustellen, das ohne weiteres industrialisiert werden
kann und das die Erzeugung dieser Gegenstände in Fertigungszeiten und bei
Kosten ermöglicht,
die den Bedürfnissen
des Marktes genügen.
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Dazu hat der Erfinder einen Gegenstand
auf Zirkonoxidbasis hergestellt, der einen Kern aus ZrO2 und/oder
aus teilweise reduziertem ZrO2 besitzt und dadurch
gekennzeichnet ist, dass er wenigstens auf einem Teil seiner Oberfläche eine
Oberflächenschicht
aufweist, die mit dem Gegenstand einteilig ausgebildet ist, wobei
die Oberflächenschicht
mehrere Bereiche aufweist, wovon ein äußerer Bereich aus Zirkonnitrid
mit einem goldmetallischen Glanz gebildet ist.
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Die Oberflächenschicht kann einen Übergangsbereich
aufweisen, der sich zwischen dem Kern und dem äußeren Bereich befindet, wobei
der Übergangsbereich
substöchiometrisches
Zirkonnitrid und Zirkon-oxynitride enthält.
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Es sei angemerkt, dass die chemische
Zusammensetzung der Oberflächenschicht
in Abhängigkeit
der von der Oberfläche
des Verkleidungselementes aus gemessenen Tiefe variiert und kontinuierlich,
d. h. ohne offenen Stellen, vom stöchiometrischen Zirkonnitrid
in einen Übergangsbereich übergeht,
der substöchiometrisches
Zirkonnitrid und Zirkonoxynitride enthält.
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Der Gehalt an Stickstoff des substöchiometrischen
Zirkonnitrids in dem Übergangsbereich
kann mit der Tiefe abnehmen, während
der Gehalt an Sauerstoff der Oxynitride mit der Tiefe zunimmt.
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Der Übergangsbereich enthält folglich
substöchiometrisches
Zirkonnitrid, dessen Gehalt an Stickstoff mit dem Vordringen zum
Kern des Gegenstandes allmählich
abnimmt, während
das Vorhandensein von Sauerstoff in Form von Verbindungen des Typs
Zirkonoxynitrid (ZrOxNy)
zunimmt und fortschreitend den Kern des Gegenstandes erreicht, der im
Wesentlichen aus teilweise reduziertem Zirkonoxid des Typs ZrO2-x und/oder Zirkonoxid (ZrO2)
gebildet ist. Selbstverständlich
erfolgt der Übergang
zwischen diesen verschiedenen Bereichen stufenweise, wobei die Menge
einer Verbindung eines oberen Bereiches zu Gunsten einer Verbindung
einer tieferen Schicht abnimmt.
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Durch chemische Analyse der Oberflächenschicht
mittels RBS-ERDA-Messtechniken
konnte nachgewiesen werden, dass in Abhängigkeit von der Tiefe, wenn
von der Oberfläche
des Gegenstandes ausgegangen wird, die relativen Konzentrationen
von Zirkon, Stickstoff und Sauerstoff den oben genannten chemischen
Verbindungen entsprechen.
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Die Erfindung hat ein Verfahren zur
Erzeugung eines Gegenstandes aus Zirkonoxid zur Aufgabe, der einen
Kern aus ZrO2 und/oder aus teilweise reduziertem
ZrO2besitzt, fertig oder halbfertig ist
und ein goldmetallisches äußeres Aussehen
hat, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass es die
Schritte umfasst, die darin bestehen:
- – wenigstens
einen Gegenstand aus Zirkonoxid vorzusehen, der im Voraus seine
fertige oder halbfertige Form erhalten hat;
- – den
Gegenstand in einem Behälter
anzuordnen, in dem ein Plasma erzeugt wird, das anhand eines Gasgemisches
aus Ammoniak und einem neutralen Gas oder anhand eines Gemisches
aus Stickstoff, Wasserstoff und einem neutralen Gas oder aber aus
einer Kombination dieser beiden Gemische erhalten wird, und
- – den
Gegenstand in dem Plasma während
einer Dauer von etwa 15 bis 240 Minuten zu halten, wobei die mittlere
Temperatur des Gegenstandes unter diesen Bedingungen im Bereich
von 600 bis 1300°C
liegt.
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Um solche Gegenstände herzustellen, ist mit der
Herstellung eines Teils aus herkömmlicher
Keramik nach üblichen
Techniken begonnen worden, das außer dem metallischen Charakter
alle gesuchten Eigenschaften besitzt. Anschließend ist dieses Teil dem erfindungsgemäßen Verfahren
unterzogen worden, um die kristallographische Struktur seiner Oberfläche umzuwandeln
und daraus eine Oberflächenschicht
zu bilden, die insbesondere einen aus Zirkonnitrid gebildeten äußeren Bereich
enthält.
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Der äußere Bereich der Oberflächenschicht des
Verkleidungselementes aus gemäß dem Verfahren
der Erfindung umgewandeltem Zirkonoxid verleiht so diesem Element
die optischen Eigenschaften eines Zirkonnitrids mit goldmetallischem
Aussehen.
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Zudem hat eine Diffraktionsanalyse
mit flach einfallenden Röntgenstrahlen
gezeigt, dass die Struktur der Oberflächenschicht, die oberflächentransformiert
worden ist, die kristallographische Struktur aufwies, die jener
des Zirkonnitrids entspricht.
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Eine standardmäßige Diffraktionsanalyse mit Röntgenstrahlen
hat gezeigt, dass die kristallographische Struktur des Kerns des
Teils jener des tetragonalen Zirkonoxids entspricht.
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Die durch dieses Verfahren erzeugten
Gegenstände
erlangen bestimmte neue Eigenschaften, insbesondere eine elektrische
Leitfähigkeit
und einen goldmetallischen Glanz, und bewahren dennoch die Eigenschaften
der Keramiken, insbesondere deren große Härte.
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Im Unterschied zu den bekannten "Hartmetallen" und "Cermeten" enthalten die erfindungsgemäßen Gegenstände aus
Zirkonoxid keine metallische Phase, die Ni oder Co enthält.
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Die Erfindung hat außerdem die
Verwendung einer Keramik als verschleißbeständiges Verkleidungselement
einer Armbanduhr zur Aufgabe, wobei die Keramik einen Kern aus ZrO2 und/oder aus teilweise reduziertem ZrO2 besitzt und wenigstens auf einem Teil ihrer
Oberfläche
eine Oberflächenschicht
aufweist, die mit dem Element einteilig ausgebildet ist, wobei die
Dicke der Oberflächenschicht mehrere
Bereiche aufweist, wovon ein äußerer Bereich
aus Zirkonnitrid mit einem goldmetallischen Glanz gebildet ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
eines Gegenstandes aus Zirkon oxid, der ein goldmetallisches äußeres Aussehen
hat, verständlicher,
wobei die Beschreibung lediglich zur Veranschaulichung gegeben wird
und mit Bezug auf die beigefügte
Zeichnung erstellt wurde, worin die 1 und 2 Diftraktionsspektren von
flach einfallenden Röntgenstrahlen
(Struktur der Oberfläche)
bzw. standardmäßigen Röntgenstrahlen
(Struktur des Kerns) sind, die durch Messungen an einem erfindungsgemäßen Gegenstand
erhalten wurden.
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Als Beispiel sei ein Ausgangsgegenstand aus
Zirkonoxid genommen, der eine tetragonale kristallographische Konfiguration
(Zirkonoxid ZrO2) weißer Farbe besitzt und nach üblichen
Fertigungstechniken von Gegenständen
aus Keramik, beispielsweise durch Sintern, hergestellt worden ist.
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Dieser Gegenstand kann ein fertiges
Produkt sein und die endgültige
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Form, in der er verwendet wird, besitzen,
beispielsweise ein Teil mit einer parallelepipedischen Grundform
sein, das bereits ein Spiegelschleifen erfahren hat und dazu bestimmt
ist, ein Verkleidungselement einer Uhr, beispielsweise ein Armbandglied, zu
bilden.
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Selbstverständlich kann der Gegenstand
gegebenenfalls ein halbfertiges Produkt sein, an dem nachträgliche Bearbeitungsvorgänge ausgeführt werden
könnten,
um diesen Gegenstand an seine endgültige Verwendung anzupassen.
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Dieser Gegenstand wird anschließend in
einem Behälter
eingeführt,
in dem ein Plasma erzeugt wird, das durch Ionisation eines Gasgemisches
aus Ammoniak und einem neutralen Gas oder eines Gemischs aus Stickstoff,
Wasserstoff und einem neutralen Gas oder aber aus einer Kombination
dieser beiden Gemische erhalten wird. Dieses Plasma wird beispielsweise
mit Hilfe einer elektrischen Ladung erhalten.
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Gemäß dem verwendeten Verfahren
zur Gewinnung des Plasmas ist die Verwendung von Argon als neutrales
Gas vorteilhaft. Selbstverständlich kommt
die Verwendung anderer neutraler Gase wie etwa Neon in Betracht.
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Der Gegenstand wird für eine Dauer
zwischen 15 und 240 Minuten und vorzugsweise zwischen 15 und 150
Minuten in dem Plasma gehalten. Die mittlere Temperatur des Gegenstandes
im Zuge seiner Behandlung liegt den Ausführungsparametern (Zeit, Zusammensetzung
des Gasgemisches, Durchsätze
usw.) des Verfahrens entsprechend zwischen 600 und 1300°C.
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Nach diesem letzten Vorgang weist
der Gegenstand den goldmetallischen Glanz des Zirkonnitrids auf
und behält
dennoch eine sehr große
Oberflächenhärte, die
bei der Erzeugung eines unter normalen Gebrauchsbedingungen verschleißfesten
Gegenstandes unverzichtbar ist.
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Ein Hauptpunkt des Verfahrens beruht
darauf, dass eine Umwandlung des Gegenstandes über eine geringe Dicke im Bereich
von 100 bis 1000 nm verwirklicht wird, wobei das Zirkonoxid in dem äußeren Bereich
in Zirkonnitrid umgewandelt wird, das ein goldmetallisches Aussehen
hat. Es handelt sich folglich um eine Oberflächenmodifikation der Struktur des
Zirkonoxids in eine neue kristallographische Struktur, die jener
des Zirkonnitrids entspricht, und nicht um einen angebrachten Überzug,
der vor allem dann, wenn er Bedingungen starken Verschleißes unterworfen
wird, abgerissen werden kann oder sich von der Oberfläche des
Gegenstandes lösen
kann.
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Genauer, der äußere Bereich der Oberflächenschicht,
die die Struktur des Zirkonnitrids aufweist, erstreckt sich von
der Oberfläche
ausgehend in eine Tiefe, die zwischen 20 und 150 nm liegt.
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Der Übergangsbereich, der sich zwischen dem
Kern des Gegenstandes und dem äußeren Bereich
befindet, enthält
substöchiometrisches
Zirkonnitrid des Typs ZrN1-y. Die Substöchiometrie
des Zirkonnitrids erhöht
sich mit dem Näherkommen
an den Kern zunehmend (der Gehalt an Stickstoff nimmt ab), während ab
einer bestimmten Tiefe eine wachsende Menge an Sauerstoff in Form
von Zirkonoxynitrid auftritt.
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Anschließend wird der Kern des Teils
erreicht, der im Wesentlichen aus teilweise reduziertem Zirkonoxid
des Typs ZrO2-x und/oder Zirkonoxid (ZrO2) gebildet ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren beeinflusst folglich
nicht nur die Oberfläche,
sondern auch den Kern des Gegenstandes oder einen Teil dieses Kerns,
der sich den Abmessungen des Gegenstandes entsprechend in ZrO2-x umwandelt, wobei dieser Kern dann eine
graue Farbe aufweist.
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Die Struktur der Oberflächenschicht
des Gegenstandes aus oberflächentransformiertem
Zirkonoxid konnte durch mit flach einfallenden Röntgenstrahlen erhaltenen Diffraktionsspektren
sichtbar gemacht werden, während
die Struktur des Kerns durch Standardtechniken der Röntgenstrahlendiffraktion erhalten
wurde. In diesen in den 1 bzw. 2 gezeigten Spektren sind
die charakteristischen Spitzen des Zirkonnitrids und des Zirkonoxids
zu erkennen.
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Beispiel 1:
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Mehrere Uhrarmbandglieder aus weißem tetragonalem
Zirkonoxid (ZrO2), die eine Länge von
20 mm, eine Breite von 7 mm und eine Dicke von 3 mm besitzen, werden
in einem Behälter
mit Plasma, der einen Durchmesser von 700 mm besitzt, angeordnet. Ein
Gasgemisch, das 43% Argon (Ar) und 57% Ammoniak (NH3)
enthält,
wird in diesen Behälter
eingeleitet. Der Durchsatz von Argon beträgt 1250 sccm, während der
Durchsatz von Ammoniak 1650 sccm beträgt. Die Leistung ist auf 220
A und 89 V festgelegt. Ferner ist der Druck im Behälter auf
1,5 Millibar festgelegt. Das Plasma wird herkömmlicherweise zwischen der
Katode und der Anode, die sich in dem Behälter befinden, erzeugt. Das
ionisierte Gasgemisch gelangt dann mit der Oberfläche der
Glieder in Kontakt, wobei der atomare Stickstoff des Plasmas den
Sauerstoff des Zirkonoxids substituiert. Der in dem Behälter vorhandene
Wasserstoff dient als Katalysator für diese Reaktion und verhindert
die erneute Oxidation des Zirkonoxids. Während der Behandlung der Glieder
liegt die Temperatur in dem Behälter bei
etwa 1100°C.
Die Behandlung dauert drei Stunden. Die Glieder werden anschließend aus
dem Behälter
herausgenommen und RBS-(Rutherford back-scattering)-Analysen unterzogen.
Diese Analysen zeigen, dass ein Teil der Oberfläche der Glieder bis in eine
Tiefe von etwa 100 nm in Zirkonnitrid (ZrN) umgewandelt worden ist.
Die Härte
der behandelten Glieder ist ebenfalls gemessen worden. Die erhaltenen
Vickershärtewerte
liegen im Bereich von 12 GPa. Die erhaltenen Glieder haben ein goldmetallisches Aussehen,
das jenem von Gold sehr nahe kommt.
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Beispiel 2:
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Ein Ohrenboden aus weißem tetragonalen Zirkonoxid
wird, wie im Beispiel 1 beschrieben worden ist, in einem Behälter mit
Plasma angeordnet. Der Boden ist von rechteckiger Grundform und
besitzt eine Länge
von 30 mm, eine Breite von 24 mm und eine Höhe von 5 mm. Dieser Boden weist
in seiner Mitte eine Aussparung auf. Die Vorgehensweise ist die
gleiche wie jene, die in dem Beispiel 1 beschrieben worden ist,
mit dem einzigen Unterschied, dass das verwendete Gasgemisch 74%
Stickstoff, 4% Wasserstoff und 22% Argon enthält. Der Durchsatz von Argon
beträgt
1200 sccm, während
der Durchsatz von Stickstoff 4000 sccm beträgt und der Durchsatz von Wasserstoff
200 sccm beträgt.
Die Leistung ist auf 170 A und 60 V festgelegt. In diesem Beispiel
liegt die Temperatur in dem Behälter
während
der Behandlung bei etwa 1000°C.
Die Behandlung dauert vier Stunden. Die erhaltenen Ohrenböden besitzen ähnlich wie
die obenbeschriebenen Glieder ein goldmetallisches Aussehen und
weisen dieselben Umwandlungs- und Härtecharakteristika wie jene,
die in dem Beispiel 1 beschrieben worden sind, auf.
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Aus dem Vorhergehenden ergibt sich,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
die Herstellung von Gegenständen,
insbesondere von Schmuckgegenständen,
mit einem goldmetallischen Aussehen, die bestimmte Eigenschaften
der Keramiken und der Metalle in sich vereinigen, ermöglicht.
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Es ist somit möglich, Schmuckgegenstände mit
einer großen
Härte zu
erhalten, die ein goldmetallisches Aussehen und einen schönen goldmetallischen
Glanz aufweisen, leicht zu formen sind und unempfänglich für das Hervorrufen
von allergischen Reaktionen mit der Haut des Trägers sind. Somit sind diese
Gegenstände
hervorragend für
Anwendungen als Schmuckgegenstände
und insbesondere als Konstruktionselemente von Armbändern oder
Böden für Zeitmessgeräte geeignet.