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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft u.a. ein
Verfahren zur Veränderung
der Sensitivität
eines Leukozyten gegenüber
einem Zielantigen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Im Gegensatz zu Antikörpermolekülen können T-Zellen
aktiv und wirksam durch mikrovaskulare Wände durchtreten, was es ihnen
erlaubt, den Kern eines soliden Tumors zu penetrieren, bevor sie
ihre zytolytische Funktion ausüben.
Die ex vivo Expansion und Reinfusion von autologen Tumor-reaktiven
T-Zellen wird als experimenteller Ansatz der Krebstherapie untersucht.
Zirkulierenden T-Zellen aus peripherem Blut fehlt jedoch die Spezifität für Tumorantigene
(1), und es ist oft nicht praktizierbar oder unmöglich, eine hinreichende Anzahl Tumor-infiltrierender
Lymphozyten zu erhalten (2). Um diese Probleme zu überwinden,
sind neue Ansätze
entwickelt worden, wobei die Antikörper-Spezifität mit wirksamen
Zielführungseigenschaften
und Effektorfunktionen von T-Zellen kombiniert werden kann. Mehrere
Berichte haben gezeigt, dass die Transfektion von kultivierten T-Zellen
mit Genen, die chimere Rezeptoren codieren, in denen Einzelketten-Antikörperdomänen (scFv)
mit verschiedenen Signalteilen des TCR/CD3/ξ-Komplexes kombiniert sind,
ein durchführbarer
Ansatz ist, um Ziel-T-Zellen
auf native Antigene zielen zu lassen (3–6). Es scheint jedoch, dass
der langfristige klinische Erfolg dieses "T-Körper"-Ansatzes von der Entwicklung
von Lösungen
für eine
Anzahl von Problemen abhängt.
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Das vielleicht signifikanteste Problem
besteht darin, dass aufgrund der Tatsache, dass nur wenige "Krebsantigene"
wirklich tumorspezifisch sind (7), eine erfolgreiche Therapie mit
tumorreaktiven T-Körpern
mit einem signifikanten Collateralschaden für normale Gewebe einhergehen
könnte,
die niedrige Konzentrationen des Antigens exprimieren. Es ist daher
wünschenswert,
Strategien zu entwickeln, nach denen T-Zellen eine temporäre oder
permanente Anergie gegenüber
dem Zielantigen verliehen werden kann, oder eine differenzielle
Sensitivität
gegenüber
verschiedenen Oberflächendichten
des Antigens auf den Zielzellmembranen.
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Es sind zwar verschiedene Strategien
entwickelt worden, um die Transgenexpression in eukaryotischen Zellen
zu regulieren (8), das Tetracyclinregulierbare System (TRS) vermeidet
jedoch die im Zusammenhang mit vielen dieser Systeme auftretenden
Probleme, indem eine substantielle Regulierung der Transgenexpression
als Reaktion auf Konzentrationen von Tetracyclin erfolgt, die nur
sehr wenig oder keine Toxizität
in Säugetierzellen
zeigen (9, 10).
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Miller & Whelan (1997 Hum. Gene Therapy 8,
803–815)
haben kürzlich
einen Übersichtsartikel
geschrieben, der den Fortschritt in Bezug auf die Entwicklung von
regulierbaren Vektoren für
die Gentherapie beschreibt. Unter den beschriebenen Vektoren finden
sich auch diejenigen, die TRS einsetzen.
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Bei dem ursprünglich von Gossen & Bujard (1992
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 554–5551) beschriebenen TRS wurde
das Tetracyclinrepressorprotein mit der Herpes Simplex Virus (HSV)
VP-16-aktivierende Domäne
fusioniert, um ein chimeres Tetracyclin-reprimierbares transaktivierendes
(tTA) Polypeptid zu erzeugen, das an DNA bindet, die die tet Operatorsequenz
umfasst, wodurch eine transkriptionale Aktivierung der codierenden
Sequenzen stromabwärts
des Operators hervorgerufen wird. Das Vorliegen von Tetracyclin
oder Analogen davon (wie Doxycyclin, Anhydrotetracyclin, Minocyclin
und xytetracyclin) inhibiert die transkriptionale Aktivierung, da
diese Verbindungen an das tTA Polypeptid binden, wodurch die Konformation
verändert
und die Bindung an die tet Operatorsequenz verhindert wird.
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Varianten des Original-TSR sind nunmehr
beschrieben worden (WO 96/01313), in denen eine mutante Form des
tet Repressorproteins in Gegenwart, aber nicht in Abwesenheit von
Tetracyclin oder seinen Analogen an DNA bindet. Daher wird in diesen
Systemen die Expression des tet Operator-verbundenen Gens in Gegenwart
von Tetracyclin oder seiner Analogen positiv reguliert.
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Bei der Anwendung des TRS gibt es
jedoch noch eine Anzahl von Schwierigkeiten und/oder Unsicherheiten.
Zum Beispiel haben Cooke et al. (1997 J. Gen. Virol. 78, 381-392)
gefunden, dass TRS zur Regulierung der Expression des nef Gens in
der humanen T-Zelllinie Jurkat E6-1 nicht verwendet werden konnte.
Darüber hinaus
ist die HSV VP16 Domäne
mit einem toxischen "Brems"-Effekt verbunden, so dass hohe Regulationsgrade
bislang nicht erreicht werden konnten. In einem kürzlich veröffentlichten Übersichtsartikel
(Miller & Whelan
1997 Hum. Gene Ther. 8, 803–815)
wurde festgestellt, dass TRS "möglicherweise
nicht bei allen Zelllinien anwendbar ist" (wobei die Arbeit von
Ackland-Berglund & Leib
1995 BioTechniques 18, 196–200;
und Howe et al., 1995 J. Biol. Chem. 270, 14168-14174 zitiert wurde).
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WO 96/40892 offenbart die Verwendung
eines Tetracyclinrepressor/Operator/Induzierersystems, um die Genexpression
in prokaryotischen Zellen zu regulieren oder die Expression eines
therapeutischen Gens in Gentherapieanwendungen zu modulieren. Dieses
Dokument erwähnt
nicht explicit, dass transformierte Zellen zur Verwendung in Gentherapieanwendungen
Leukozyten sein sollten, und darüber
hinaus wird darin weder gelehrt noch in irgendeiner Weise nahegelegt,
dass das tet Expressionssystem verwendet werden könnte, um die
Reaktivität
eines Leukozyten zu regulieren, um zwischen Ziel- und Nichtziel-Zellen
zu unterscheiden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von Leukozyten, die gegenüber verschiedenen
Dichten von Leukozyten-stimulierenden Molekülen, die auf der Oberfläche einer
Zelle vorliegen, differenziell reaktiv sind, wobei der Leukozyt
durch die Wechselwirkung zwischen dem Leukozytstimulierenden Molekül auf der
Zelle und einem Leukozyt-aktivierenden Molekül aktiviert wird, das auf der
Oberfläche
des Leukozyten vorliegt, wobei das Verfahren umfasst: Transformieren
des Leukozyten mit einer Nucleinsäuresequenz, die die Expression
des Leukozyten-aktivierenden Moleküls in einer Art steuert, die
gegenüber
der Konzentration eines exogenen Mittels sensitiv ist; und Verändern der
Konzentration des exogenen Mittels, gegenüber dem der Leukozyt exponiert
wird. Typischerweise ist das exogene Mittel ein "regulatorisches
Arzneimittel", wie unten beschrieben, und die Nucleinsäuresequenz,
die die Expression des Leukozyten-aktivierenden Moleküls steuert,
ist mit einem Arzneimittel-regulierbaren Promotor operabel verbunden.
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Das exogene Mittel kann irgendein
beliebiges Mittel sein, das die Expression des Leukozyt-aktivierenden
Moleküls
beeinflusst, vorzugsweise in einer selektiven spezifischen Art.
Vorzugsweise ist das exogene Mittel eines, das einem menschlichen
Patienten in einer pharmakologischen Art verabreicht werden kann:
das heißt,
das Mittel übt
eine geeignete Wirkung auf die Expression des Leukozytaktivierenden
Moleküls
in einer Konzentration aus, die niedriger ist als die, die irgendeinen
signifikanten toxischen Effekt auf den Patienten hervorrufen würde. Zum
Beispiel wird das Leukozyt-aktivierende Molekül vorzugsweise in einer regulatorischen
Art exprimiert (z. B. unter Verwendung einer tet O-Sequenz und eines
tet-sensitiven Transaktivators), im wesentlichen wie unten beschrieben.
In dieser Ausführungsform
kann das exogene Mittel Tetracyclin oder ein Analog davon sein.
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Ein zweckmäßiger Weg, um die Expression
des Leukozyt-aktivierenden Moleküls
in eine Sensitivität gegenüber der
Konzentration des exogenen Mittels zu bringen, besteht darin, als
exogenes Mittel ein geeignetes "regulatorisches Arzneimittel" zu
wählen
und die Sequenz, die das Leukozyt-aktivierende Molekül codiert,
unter die Kontrolle eines Arzneimittel-regulierbaren Promotors zu
bringen, dessen Aktivität direkt oder indirekt durch
die Konzentration des Arzneimittels gesteuert wird. Der Begriff
"Arzneimittel-regulierbarer Promotor" soll so verstanden werden,
dass er auf Nucleinsäureabschnitte
bezogen ist (z. B. Enhancer oder stärker bevorzugt Promotoren),
die die Expression der codierenden Regionen von Nucleinsäure regulieren,
und zwar als Reaktion auf das Vorliegen einer Substanz (des "regulatorischen
Arzneimittels"), die gegenüber
der Zelle exogen ist.
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Das regulatorische Arzneimittel ist
so gewählt,
dass es die Modifikation der Aktivität des Arzneimittel-regulierbaren
Promotors bei einer Konzentration hervorruft, die gegenüber der
Zelle nicht lethal ist, in der die Nucleinsäure vorliegt. Vorzugsweise
ist die Wirkung des regulatorischen Arzneimittels im wesentlichen
für den
Arzneimittel-regulierbaren Promotor spezifisch, so dass, sollte
die Notwendigkeit bestehen, das Arzneimittel dem Patienten zu verabreichen,
dies keine weitreichenden Wirkungen auf andere Gewebe oder Zelltypen hervorruft.
Eine solche Spezifität
wird am einfachsten durch Verwendung eines synthetischen regulatorischen Arzneimittels
und eines entsprechenden Arzneimittel-regulierbaren Promotors erzielt,
der normalerweise in dem Subjekt nicht vorliegt. Der Arzneimittel-regulierbare
Promotor kann direkt Arzneimittel-regulierbar sein oder typischerweise
indirekt Arzneimittel-regulierbar. Ein Beispiel für ein System,
das einen indirekt Arzneimittel-regulierbaren Promotor umfasst,
ist ein System, in dem ein Arzneimittel-regulierbarer Operator eine
regulatorische Wirkung auf einem Promotor ausübt, wobei die Wirkung von der
Konzentration eines regulatorischen Arzneimittels abhängt.
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Eine Anzahl von geeigneten Arzneimittel-regulierbaren
Promotoren und entsprechenden regulatorischen Arzneimitteln ist
bekannt (siehe z. B. Miller & Whelan,
Hum. Gene Ther. 8, 803–815)
und dies schließt Promotoren
ein, die durch Gluccocorticoidsteroide, Sexualhormonsteroide, Lipopolysaccharide
(LPS) und Isopropyl-thiogalactosid (IPTG) reguliert werden. Geeignete
Konzentrationen der entsprechenden Arzneimittel sind für den Fachmann
offensichtlich. Als allgemeine Richtlinie kann gelten, dass bei
Kultivierung von Zellen in vitro in Gegenwart von Steroiden eine
bevorzugte Konzentration der Steroide 1 nM bis 1 mM ist. Wenn das Steroid-Arzneimittel
einem menschlichen oder tierischen Subjekt in vivo verabreicht wird,
wird die Dosierung wünschenswerterweise
so eingestellt, dass eine Serumkonzentration zwischen etwa 0,05
und 10,0 μg/kg
erreicht wird. Beim Kultivieren von Zellen in Gegenwart von IPTG
liegt die Dosis vorzugsweise im Bereich von 1 μM bis 100 mM, oder stärker bevorzugt
im Bereich von 100 μM
bis 1 mM. Beim Kultivieren von Zellen in Gegenwart von LPS liegt
die Dosis zweckmäßigerweise
im Bereich von 0,1 nM bis 1 mM, stärker bevorzugt im Bereich von
100 μM bis
1 mM.
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Ein anderes System, das zur Anwendung
in der vorliegenden Erfindung besonders verwendbar ist, ist das
Tetracyclin-regulierbare System (TRS), das umfassend untersucht
worden ist und von dem mehrere Varianten entwickelt worden sind,
die das TRS extrem adaptierbar machen. Zum Beispiel verursacht in
Abwesenheit von Tetracyclin das Wildtyp-bakterielle tet Repressorprotein
eine negative Regulation des bakteriellen Tetracyclinresistenzgens:
Tetracyclin bindet an das Repressorprotein und hindert es daran,
an die tet perator-DNA-Sequenz zu binden, wodurch die Expression
des Resistenzgens ermöglicht
wird. Umgekehrt verursacht ein chimeres Polypeptid, das einen Teil
des tet Repressors und die HSV VP16-transaktivierende Domäne umfasst,
eine positive Regulation (transkriptionale Aktivität) der codierenden
Sequenzen. Andere transaktivierende Domänen sind dem Fachmann bekannt
(z. B. die Aminosäurereste
753–881
von GAL4; die Aminosäurereste
399–499
von CTF/NF1; und die von ITF1 oder ITF2) und es ist vorstellbar,
dass diese verwendet werden können,
um ein chimeres Tetracyclin-sensitives Polypeptid zu bilden.
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Zusätzlich zu den im Stand der
Technik beschriebenen chimeren Polypeptiden (z. B. Gossen & Bujard 1992,
wie oben zitiert), die einen Teil des Wildtyp-tet-Repressorproteins
umfassen, sind andere Polypeptide bekannt (offenbart in WO 96/01313),
die eine mutierte Form des tet Repressorproteins umfassen, das an
die tet Operatorsequenz in Anwesenheit, aber nicht in Abwesenheit
von Tetracyclin bindet.
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Demgemäss dient in einigen Ausführungsformen
der Erfindung das Vorliegen von Tetracyclin zur Inhibierung der
Expression einer Tetracyclinoperator (tet O)verbundenen codierenden
Sequenz (d. h. der Sequenz, die die immunogenen Polypeptide codiert),
während
in anderen Ausführungsformen
das Vorliegen von Tetracyclin zur Verstärkung der Expression der tet
O-verbundenen Sequenz dient.
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Dem Fachmann ist klar, dass eine
Anzahl von Analogen des Tetracyclins bekannt sind, die das Tetracyclin
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
einfach ersetzen können.
Tatsächlich
könnten
einige Analoge sogar dem Tetracyclin vorgezogen werden, da sie unter
Umständen
höhere
Bindungsaffinitäten
aufweisen (für das
Tetracyclin-sensitive Polypeptid) und so bei niedrigeren Konzentrationen
einen regulatorischen Effekt ausüben.
Tetracyclin-Analog ist so zu verstehen, dass ein Molekül gemeint
ist, das strukturell mit Tetracyclin verwandt ist und dass an den
Tet-Repressor mit einer Ka von mindestens
etwa 106 M–
1, bevorzugt 109 M1 oder darüber, bindet. Bevorzugte Analoge
sind Doxycyclin und Anhydrotetracyclin. Andere Analoge schließen Minocyclin,
Oxytetracyclin, Chlortetracyclin, Epoxytetracyclin und Cyanotetracyclin
ein. Andere Analoge von Tetracyclin werden von Hlavka & Boothe ("The
Tetracyclines" in "Handbook of Experimental Pharmacology 78, Blackwood
et al. (Herausgeber) Springer Verlag 1985) beschrieben.
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Die tet Operator (tet O)-Sequenz
ist nunmehr dem Fachmann gut bekannt. Für einen Übersichtsartikel wird der Leser
auf Hillen & Wissmann
(1989) in Protein-Nucleic
Acid Interaction. "Topics in Molecular and Structural Biology",
Herausgeber Saenger & Heinemann
(Macmillan, London), Band 10, S. 143–162, verwiesen. Typischerweise
wird diese das Leukozyt-aktivierende Molekül codierende Nucleinsäuresequenz
stromabwärts
von einer Mehrzahl von tet O-Sequenzen
platziert: im allgemeinen werden 5 bis 10 solcher tet O-Sequenzen
verwendet, in direkten Wiederholungen.
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Zweckmäßigerweise werden die tet O-Sequenzen
im wesentlichen angrenzend (d. h. innerhalb 100 bp, vorzugsweise
innerhalb 50 bp) mit einem "minimalen" (d. h. Enhancer-losen) eukaryotischen
Promotor fusioniert (wie dem minimalen CMV Immediate Early Promoter,
der vorhergehend beschrieben worden ist [Gossen & Bujard 1992 Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89, 5547]), so dass die Bindung des transaktivierenden Tetracyclin-sensitiven
Polypeptids an die tet O-Sequenz
eine verstärkte
Expression der tet O-verbundenen codierenden Sequenzen hervorruft.
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Konstrukte, die zum Einführen der
Sequenz, die das Leukozyt-aktivierende Molekül und/oder einen Arzneimittel-regulierbaren
Promotor codieren, besonders geeignet sind, sind allgemein bekannt
und sind vorhergehend offenbart worden (z. B. Baron et al., 1995
Nucl. Acids Res. 23, 3605–3606;
Schultze et al. 1996 Nature Biotechnology 14, 499–503). Ein
besonders bevorzugtes Konstrukt (in dem Tetracyclin oder ein Analog davon
das regulatorische Arzneimittel ist), von dem gefunden wurde, dass
es sehr hohe Regulations- und Expressionsgrade der tet O-verbundenen
Sequenzen ermöglicht,
wird von Mohaminadi et al. offenbart (1997 Gene Therapy 4, 991–997); 1998
Gene Therapy 5, 76–84)
sowie von Alvarez-Vallina
et al., (J. Immunol. 5889–5895).
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Das Verfahren ist wünschenswerterweise
eines, bei dem es die Regulation der Expression des Leukozyt-aktivierenden
Moleküls
dem Leukozyten ermöglicht,
vorzugsweise mit den Zielzellen in Wechselwirkung zu treten, die
eine relativ hohe Dichte der Leukozyt-stimulierenden Moleküle exprimieren,
im Vergleich zu Nichtzielzellen, die einen relativ niedrige Dichte
der Leukozyt-stimulierenden Moleküle exprimieren.
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Der Leukozyt ist vorzugsweise ein
Monozyt, ein Makrophage oder ein Lymphozyt, am meisten bevorzugt
ein T-Lymphozyt. Für
T-Lymphozyten (oder T-Zellen) ist das Leukozyt-stimulierende Molekül zweckmäßigerweise
ein "fremdes" Antigen oder ein Tumor-assoziiertes Antigen (z. B.
CEA), während
das Leukozytaktivierende Molekül
vorzugsweise die intrazelluläre
(zytoplasmatische) Signaldomäne
von mindestens einer der Ketten des T-Zellrezeptor(TCR) CD3-Komplexes umfasst
oder die intrazelluläre
Signaldomäne
eines costimulatorischen Moleküls
wie CD28, CD4 oder CD8.
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Viele Tumor-assoziierte Antigene
sind nicht auf Tumorzellen beschränkt: sie werden in relativ
hohen Dichten auf der Oberfläche
von Tumorzellen exprimiert, aber sie können auch in niedrigeren Dichten
auf der Oberfläche
von bestimmten Nichttumorzelltypen in einem Patienten exprimiert
werden. Dementsprechend resultieren viele therapeutische Verfahren,
die den Versuch unternehmen, zytotoxische Mittel auf Tumoren über ein
Tumor-assoziiertes Antigen zielgerecht einzusetzen oder Immunantworten
darauf abzurichten, oftmals zu einem Collateralschaden für Nichttumorzellen.
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Die vorliegende
Erfindung offenbart ein Verfahren zum zielgerechten Einsetzen von
therapeutischen Wirkungen spezifisch auf Zellen, die eine hohe Dichte
eines z. B. Tumor-assoziierten Antigens exprimieren. Die Expression
des Leukozytaktivierenden Moleküls
auf der Oberfläche
des Leukozyten (der die therapeutische Wirkung verursacht oder vermittelt)
kann reguliert werden, wodurch die Dichte des Leukozyt-stimulierenden
Moleküls
(z. B. des Tumor-assoziierten Antigens) verändert wird, die notwendig ist,
um den Schwellenwert der Wechselwirkung zu erreichen, bei dem der
Leukozyt aktiviert wird.
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Zum Beispiel können T-Lymphozyten mit einer
Nucleinsäuresequenz
transformiert werden, die die Tetracyclin-sensitive Expression eines
chimeren TCR-Moleküls
mit spezifischer Bindungsaktivität
für ein
Tumor-assoziiertes Antigen steuert. Die Einstellung der Menge des
Tetracyclins (oder des Analogs davon), die dem Patienten verabreicht
wird, kann so erfolgen, dass die Dichte des Tumorassoziierten Antigens
auf den Tumorzellen hinreichend ist, um die Aktivierung der T-Zelle
zu erreichen, während
die Dichte des Tumor-assoziierten Antigens auf Nichttumorzellen
zu niedrig ist, wodurch der Collateralschaden minimiert wird. Die
erwünschte
Einstellung der Tetracyclinkonzentration im Patienten kann durch
ein Versuch-und-Irrtum-Verfahren erfolgen, indem klinische Symptome
oder Marker analysiert werden. Andere regulierbare Systeme, die
zur Regulierung der Expression des Leukozyt-aktivierenden Moleküls verwendet
werden können,
sind z .B. von Miller & Whelan
(1997 Hum. Gene Ther. 8, 803–815)
offenbart.
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Daher wird das Leukozyt-stimulierende
Molekül
in bestimmten Ausführungsformen,
in denen das Leukozyt-stimulierende Molekül ein Tumorassoziiertes Antigen
ist, in relativ hoher Dichte auf der Tumorzielzelle exprimiert,
und zwar mit relativ niedriger Dichte auf den Nichttumor-Nichtzielzellen,
so dass das Durchführen des
Verfahrens gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung zu einem Leukozyten führt, der in der Lage ist, Tumorzielzellen
vorzugsweise zu erkennen und anzugreifen, der jedoch Nichttumorzellen
im wesentlichen nicht angreift.
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Das Leukozyt-aktivierende Molekül ist zweckmäßigerweise
membrangebunden, typischerweise umfassend eine intrazelluläre (zytoplasmatische)
Domäne,
eine Transmembrandomäne
und eine extrazelluläre Domäne. Wünschenswerterweise weist die extrazelluläre Domäne eine Bindungsspezifität für das Leukozytstimulierende
Molekül
auf. Das Leukozyt-stimulierende und/oder das Leukozytaktivierende
Molekül
kann monomer oder polymer (z. B. dimer, trimer usw.) sein.
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Vorteilhafterweise ist das Leukozyt-aktivierende
Molekül
ein chimeres Polypeptid. Zum Beispiel kann der Leukozyt mit einer
Sequenz transformiert werden, der die Arzneimittel-regulierbare
Expression eines TCR-Moleküls
steuert oder eines chimeren TCR-Moleküls, das mindestens eine funktionale
Domäne
(vorzugsweise die zytoplasmatische Signaldomäne) des TCR-Moleküls umfasst.
Wenn das Leukozyt-aktivierende Molekül ein chimerer TCR ist, kann
die Transmembrandomäne
(die notwendig ist, um das Molekül
auf der Oberfläche
der T-Zelle zu verankern) aus dem Wildtyp TCR-Molekül stammen,
oder es kann eine Transmembran (TM)-Domäne aus irgendeinem anderen
Molekül
umfassen, das auf der Oberfläche
einer eukaryotischen Zelle vorliegt, oder es kann eine "synthetische",
nicht natürlich
vorkommende Transmembrandomäne
sein. Vorzugsweise stammt die TM-Domäne von einem Mitglied der Immunglobulinfamilie
von Polypeptiden.
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In bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die extrazelluläre
Domäne
Antikörper
oder ein Antigen-bindendes Fragment (wie z. B. scFv, Fab oder ähnliches)
oder ist von diesen abgeleitet. In besonderen Ausführungsformen
umfasst das Leukozytaktivierende Molekül eine extrazelluläre Domäne mit Bindungsaffinität für ein Leukozyt-stimulierendes
Molekül,
das ein Tumor-assoziiertes Antigen ist (wie z. B. beschrieben von
Pardoll, Referenz 7).
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Andere Ausführungsformen der Erfindung
(z. B. bezugnehmend auf die Antigendichte spezifische Aktivierung
von B Lymphozyten) sind für
den Fachmann offensichtlich.
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In einem ersten Aspekt stellt die
Erfindung einen Leukozyten bereit, der mit einer Nucleinsäuresequenz
transformiert ist, die ein Leukozyt-aktivierendes Molekül auf eine
Art exprimiert, die in Bezug auf die Konzentration eines exogenen
Mittels sensitiv ist, wobei der Leukozyt durch Interaktion zwischen
dem Leukozytaktivierenden Molekül
und einem Leukozyt-stimulierenden Moleküle aktiviert wird, das auf
der Oberfläche einer
Zelle vorliegt, wobei der Leukozyt in Bezug auf verschiedene Dichten
dieser Leukozyt-stimulierenden Moleküle differenziell reaktiv ist
und zwischen Zielzellen, die relativ hohe Dichten der Leukozytstimulierenden Moleküle aufweisen,
und Nichtzielzellen, die relativ niedrige Dichten der Leukozyt-stimulierenden
Molekülen aufweisen,
unterscheidet. Der Leukozyt ist typischerweise einer, der nach dem
oben offenbarten Verfahren behandelt worden ist.
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In einem zweiten Aspekt stellt die
Erfindung eine Zusammensetzung zur Verwendung in einem therapeutischen
Verfahren bereit, wobei die Zusammensetzung eine Mehrzahl von Leukozyten
gemäß dem ersten Aspekt
der oben definierten Erfindung umfasst und einen physiologisch aktzeptablen
Verdünner.
Die Erfindung stellt darüber
hinaus in einem dritten Aspekt ein Verfahren zur Herstellung solcher
Zusammensetzungen bereit, wobei das Verfahren umfasst: das Nehmen
einer Leukozytenprobe, vorzugsweise erhalten von einem Subjekt,
das behandelt werden soll; Transformieren der Leukozyten mit einer
Nucleinsäuresequenz,
die die Expression eines Leukozyt-aktivierenden Moleküls in einer
Art steuert, die gegenüber
der Konzentration eines exogenen Mittels sensitiv ist; und Mischen
der Leukozyten mit einem physiologisch akzeptablen Verdünner (wie
z. B. Saline, Phosphat-gepufferte Saline, Gewebekulturmedium usw.).
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Zusätzlich offenbart die Beschreibung
die Verwendung von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zur
Behandlung eines humanen oder tierischen Subjekts, wobei das Verfahren
die Herstellung einer Zusammensetzung wie oben definiert umfasst,
das Verabreichen der Zusammensetzung gegenüber einem Subjekt und, falls
notwendig, das Verabreichen einer exogenen Substanz gegenüber dem
Subjekt, um den Grad der Expression des Leukozyt-aktivierenden Moleküls in den
verabreichten Leukozyten zu verändern.
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Die verschiedenen Aspekte der Erfindung
finden in einer Anzahl von Gebieten Anwendung, aber insbesondere
bei der Behandlung von Tumoren und anderen neoplastischen Krankheiten
oder im Zusammenhang mit diesen.
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Üblicherweise
werden die relevanten Nucleinsäuresequenzen
in vitro in den Leukozyten eingeführt. Verschiedene Verfahren
zum Einführen
von Nucleinsäuresequenzen
in eukaryotische Zellen sind bekannt, einschließlich Transfektion, Tranduktion,
Elektroporation, Zellfusion und ähnliches.
Alle diese Verfahren können erfindungsgemäß verwendet
werden und können
allgemein als Transformation bezeichnet werden.
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In ähnlicher Weise sind die Verfahren
zum Einführen
von transformierten Leukozyten in ein Subjekt allgemein bekannt.
Zweckmäßigerweise
erfolgt dies durch Infusion oder Injektion in den Blutstrom des
Subjekts. Typischerweise werden zwischen 105-
und 108-Zellen (vorzugsweise zwischen 106 und 107) in den
Blutstrom des Subjekts eingeführt.
Es ist klar, dass das Einführen
von fremden Zellen in ein Subjekt wahrscheinlich eine Immunantwort
gegen fremde Antigene auf den Zellen hervorruft, so dass die Leukozyten
im allgemeinen eine Gewebeübereinstimmung
mit dem Empfängersubjekt
aufweisen. Am zweckmäßigsten
handelt es sich bei den Zellen um autologe Zellen, die ursprünglich von
dem Subjekt erhalten wurden (z. B. aus peripherem Blut oder aus
Knochenmark), die in vitro mit den relevanten Nucleinsäuresequenzen
transformiert und dann wieder in das Subjekt eingeführt wurden.
Typischerweise umfassen die in vitro-Stadien des Verfahrens allgemein
ein Selektionsverfahren zur Selektion von Zellen, die erfolgreich
transformiert sind, und eine Wachstumsphase, um die Anzahl der transformierten
Zellen zu erhöhen.
Verfahren zur Selektion und zum Wachstum von Zellen sind dem Fachmann
allgemein bekannt und stellen nicht einen Teil der Erfindung dar.
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Es ist möglich, dass das Leukozyt-aktivierende
Molekül
in dem Subjekt immunogen ist. Wenn die Erfindung die Regulierung
der Expression des potenziell immunogenen Leukozyt-aktivierenden
Moleküls
beinhaltet, ist es wünschenswert,
eine Verzögerung
bei der Expression des Moleküls
zu verursachen, nachdem die Zelle in das Subjekt eingeführt worden
ist, und zwar aus Gründen,
die unten stärker
detailliert beschrieben werden. Demgemäss wird die Zelle im allgemeinen
aus in vitro-Bedingungen, in denen die Expression des immunogenen
Polypeptids vollständig
unterdrückt
ist, in in vivo-Bedingungen in das Subjekt transferiert, in dem
die Expression des Leukozyt-aktivierenden Moleküls nicht länger nach unten reguliert ist.
Die Erfindung ist jedoch so, dass ein gewisser Zeitraum notwendig
ist (möglicherweise
2 bis 10 Tage, vorzugsweise 4 Tage oder länger), damit die Zelle aus
dem vollständig
reprimierten Zustand in den voll-exprimierenden Zustand übergeht.
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Die Zelle kann sich in einem Zustand
befinden, in dem die Expression des Leukozyt-aktivierenden Moleküls in vitro
vollständig
reprimiert ist, indem sie geeigneten (nicht-toxischen) Konzentration
des regulatorischen Arzneimittels (Tetracyclin oder ein Analog davon)
ausgesetzt wird und bei Einführen
in das Subjekt, das frei von dem regulatorischen Arzneimittel ist,
in einen Zustand eintritt, in dem das Leukozyt-aktivierende Molekül exprimiert
wird. Alternativ kann aufgrund der Vielseitigkeit des TRS und seiner
Varianten und anderer durch Arzneimittel regulierbarer Promotorsysteme,
die dem Fachmann zur Verfügung
stehen, der Leukozyt in vitro in Abwesenheit des regulatorischen
Arzneimittels in einem vollständig
reprimierten Zustand gehalten werden und dann in ein Subjekt eingeführt werden,
das geeignete Dosen des regulatorischen Arzneimittels erhält, um die Expression
(nach einer geeigneten Verzögerung)
des Leukozytaktivierenden Moleküls
hervorzurufen.
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Im allgemeinen, aber nicht essentiell,
ist es bevorzugt, dass das Vorliegen eines regulatorischen Arzneimittels
die Expression des Leukozyt-aktivierenden Moleküls inhibiert, da das anschließende Entfernen
der Zelle aus der Exponiertheit gegenüber dem regulatorischen Arzneimittel
normalerweise zu einer längeren
Ruhephase bzw. einer längeren
Verzögerung
führt,
bevor die Induktion der Expression des Leukozyt-aktivierenden Moleküls erfolgt.
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Die Effizienz des Tumorangriffes
durch die eingeführten
Leukozyten kann verstärkt
werden, indem eine Expression von Zieleinheiten durch die Zellen
auf ihrer Zelloberfläche
hervorgerufen wird (siehe z. B. Eshar et Acad. Sci. USA 90, 720;
Hwu et al. 1993, J. Exp. Med. 178, 361; Stancovski et al. 1993 J.
Immunol. 151, 6577; und Brocker et al. 1996, Eur. J. Immunol. 26,
1770). Sobald sie sich innerhalb des Tumors befinden, können die
Leukozyten ihren therapeutischen Effekt (z. B. die zytotoxische
Wirkung oder die Rekrutierung von Makrophagen und Lymphozyten) ausüben.
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Jeder solide Tumor, der zugänglich ist
für aus
dem Blut stammende Leukozyten, kann zur Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet sein. Zweckmäßigerweise
umfasst der Leukozyt, der in das Subjekt eingeführt wird, auch eine Zelloberflächenkomponente,
die den Leukozyten auf einen Marker zielen lässt, der auf der Oberfläche der
Tumorzellen exprimiert wird. Diese können z. B. chimere "T-Körper"-Zielkomponenten
sein, die dem Fachmann bekannt sind (siehe Offenbarungen von Eshar
et al., Hwu et al., Stancovski et al., und Brocker et al., wie oben
zitiert).
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Das Abzielen der eingeführten Leukozyten
auf den Tumor benötigt
jedoch einige Zeit. Daher wird die Expression von immunogenen Polypeptiden
während
dieser Zeit vorzugsweise vermieden, da diese verursachen kann: (a)
einen Collateralschaden für
nicht mehr lebende Zellen und/oder b) eine Wechselwirkung des immunogenen
Proteins mit Komponenten aus dem Immunsystem des Subjektes (insbesondere
zirkulierenden Antikörpern).
Der letztgenannte Punkt ist besonders relevant, falls eine wiederholte
Verabreichung der Leukozyten erforderlich ist, da dies eine effiziente
Induktion der Immunantworten gegenüber dem immunogenen Polypeptid
verursachen würde,
was zu einer Tendenz zur Wechselwirkung mit den verabreichten Leukozyten
führen
würde und
sie daran hindern würde,
den Zieltumor zu erreichen. Diese Probleme können nach den hierin offenbarten
Verfahren überwunden
werden, in dem man das potentiell immunogene Leukozyt-aktivierende Molekül erst nach
einer signifikanten zeitlichen Verzögerung in hohen Graden exprimieren
lässt,
wobei zu diesem Zeitpunkt die verabreichten Leukozyten den Zieltumor
penetriert haben, wodurch ein Abfangen durch das Immunsystem verhindert
wird und der Collateralschaden für
nicht maligne Zellen minimiert wird. Demgemäss kann das hierin offenbarte
Verfahren in einem Subjekt durchgeführt werden, in dem bereits
eine Immunantwort gegenüber
den Leukozyt-aktivierendem Molekül
erfolgt ist und das, z. B., zirkulierende Antikörper aufweist, die mit dem
Leukozyt-aktivierenden Molekül
reagieren oder immunokompetente Memory-Zellen, die dafür spezifisch
sind.
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Es kann wünschenswert sein, die Komponenten
des Arzneimittel-regulierbaren Promotorsystem, das in dem Verfahren
eingesetzt wird, zu modifizieren, um deren Immunogenizität zu reduzieren
(z. B. durch Modifikation eines oder mehrerer DNA-bindender Proteine,
um bestimmte Epitope zu entfernen). Das DNA-Protein, falls ein solches
vorliegt, umfasst zweckmäßigerweise
ein nucleates Lokalisierungssignal (NLS), um die Menge zu minimieren,
die möglicherweise
gegenüber
dem Immunsystem des Subjekts präsentiert
wird. Andere verwendbare Techniken sind in W 96/01313 offenbart.
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Ein anderer Vorteil, der durch die
Erfindung erzielt wird, liegt natürlich in der Fähigkeit,
die Konzentration des exogenen Mittels zu steuern, gegenüber dem
der Leukozyt exponiert wird, wodurch der Grad der Expression des
Leukozytaktivierenden Moleküls
im Leukozyten gesteuert wird. Dies wiederum steuert die Dichte der
Leukozyt stimulierenden Moleküle,
die erforderlich ist, um die Aktivierung des Leukozyten hervorzurufen. Die
Erfinder haben gefunden, dass der Leukozyt durch Steuerung der Menge
des Leukozyt-aktivierenden Moleküls
auf dem Leukozyten dazu gebracht werden kann, eine bestimmte Schwellenwertdichte
des Leukozyt-stimulierenden Moleküls auf einer Zelle zu erfordern,
damit der Leukozyt aktiviert wird: Falls die Zelle nicht die hinreichende Dichte
des Leukozyt-stimulierenden Moleküls aufweist, wird keine Aktivierung
des Leukozyten hervorgerufen und die Zelle wird nicht durch den
Leukozyten angegriffen. Falls die Zelle umgekehrt eine Dichte des
Leukozyt-stimulierenden Moleküls über der
Schwellenwertdichte aufweist, werden Leukozyten, die der Zelle begegnen,
aktiviert und sie greifen die Zelle an.
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In den meisten Ausführungsformen
wird das regulatorische Arzneimittel toleriert, wenn es dem Subjekt verabreicht
wird. Dementsprechend kann, falls erwünscht, in den Situationen,
in denen die transformierten Zellen in vitro dem regulatorischen
Arzneimittel ausgesetzt werden, um die Expression des Leukozyten-aktivierenden
Moleküls
zu inhibieren, das regulatorische Arzneimittel dem Patienten vor,
während
oder nach Einführen
der transformierten Zellen verabreicht werden. Dies kann zur Verlängerung
des Verzögerungsintervalls wünschenswert
sein, oder zur Exposition der Zellen gegenüber mittleren Konzentrationen
regulatorischer Arzneimittel, um die Expression des Leukozytaktivierenden
Moleküls
zu regulieren oder, falls der Patient während der Expression des Leuktozyt-aktivierenden
Moleküls
eine ungünstige
Reaktion feststellen sollte, kann das regulatorische Arzneimittel
in einer hinreichenden Dosis verabreicht werden, um dessen weitere
Expression zu vermeiden.
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Verfahren, mit denen dem Subjekt
das regulatorische Arzneimittel verabreicht wird (falls erforderlich), sind
dem Fachmann gut bekannt und schließen orale Verabreichung (in
jeder Form), Pellets zur langsamen Freisetzung und Implantation
einer Diffusionspumpe ein, sowie konventionellere Verfahren wie
Injektion, Infusion, Inhallation oder Einnehmen. Falls z. B. Tetracyclin
oder ein Tetracyclin-Analog dem Subject verabreicht werden, wird
die Dosierung üblicherweise
so eingestellt, dass eine Serumkonzentration zwischen etwa 0,05 und
1,0 μg/ml
erzielt werden.
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Auf diese Art wird die Schwellenwertdichte
der Leukozyt-stimulierenden Moleküle, die zur Aktivierung des
Leukozyten erforderlich ist, von der Konzentration des exogenen
Mittels (oder des regulatorischen Arzneimittels) abhängen, denen
der Leukozyt ausgesetzt wird. Daher kann durch Anpassen der Konzentration
des exogenen Mittels auf das erwünschte
Niveau erreicht werden, dass in das Subjekt eingeführte transformierte Leukozyten
zwischen den Zielzellen (z. B. Tumorzellen), die eine relativ hohe
Dichte des Leukozyt-stimulierenden Moleküls (z. B. Tumorassoziierten
Antigens) exprimieren, und Nichtzielzellen (z. B. Nichttumorzellen),
die eine relativ niedrige Dichte Leukozyten-stimulierender Zellen
exprimieren, unterscheiden. Auf diese Art werden nur Zielzellen
eine Aktivierung der Leukozyten erreichen, wodurch der "Collateralschaden"
für Nichtzielzellen minimiert
wird.
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Die Erfindung wird im Weiteren durch
illustrative Beispiele in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genauer
beschreiben, in denen:
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1A und 1B schematische Darstellungen
der Nucleinsäurekonstrukte
sind, auf die im Beispiel unten Bezug genommen wird;
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2A und 2B und 3 repräsentative FACS-Daten zeigen;
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4 ein
Graph ist, der die Expression eines chimeren Polypeptids (prozentuale
Expression in Kontrollzellen) gegen die Zeit zeigt;
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5A und 5B Balkendiagramme sind,
die den Grad der IL-2-Produktion (in Pikogramm/ml) durch T-Lymphozyten
zeigen, die verschiedenen Konzentrationen von Tetracyclin oder dem
Tetracyclin-Analog Doxycyclin ausgesetzt wurden;
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6A ein
Graph der mittleren Fluoreszenzintensität gegen [Tetracyclin] in ng/ml
ist, der die Expression eines chimeren TCR-Leukozyt-aktivierenden
Moleküls
zeigt, das durch die Konzentration eines exogenen Mittels reguliert
wird;
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6B die
FACS-Profile von zwei Leukozytenclonen zeigt;
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7A ein
Graph der OD (bei 450 nm) gegen die Konzentration von NIP10-BSA (in ng/ml) ist, die zum Beschichten
einer Mikrotiterplatte verwendet wurde;
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7B ein
Graph der T-Zeltaktivierung ist, wie durch IL-2-Produktion (pg/ml)
gemessen, gegen die Konzentration von NIP10-BSA
(in ng/ml), die zum Beschichten einer Mikrotiterplatte verwendet
wurde;
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7C ein
Graph für
die % lebenden Zellen gegen die Konzentration von NIP10
-BSA (in ng/ml), die zum Beschichten einer
Mikrotiterplatte verwendet wurde;
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7D ein
Graph von % Annexin V-Bindung gegen die Konzentration von NIP10-BSA (in ng/ml) ist, die zur Beschichtung
einer Mikrotiterplatte verwendet wurde;
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8A und 8B kartografische Karten
der IL-2-Produktion (pg/ml) bei verschiedenen Zielantigen (NIP10-BASA)-Dichten und verschie denen chTCR-Dichten
(wie gemessen durch Fluoreszenzintensität, MFI) sind;
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9 die
FACS-Profile von HeLa S3-Zellen mit (1–4) oder ohne ("con")-Markierung
mit NIP-enthaltendem Hapten zeigt, gefolgt von Markierung mit einem
Anti-NIP-Antikörper
scFv-Fragment (B1.8)
und einem FITC-konjugiertem Ziegeantiserum gegen Maus-λ-Kette; und
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10 eine
Serie von drei Tafeln ist, die die IL-2-Produktion (pg/ml) durch
NIP-responsive T-Zellen nach der Stimulierung durch HeLa S3-Zielzellen
zeigen, beschichtet mit NIP-enthaltendem Hapten bei 1,5 oder 10 μg/ml (10A, B bzw. C) bei verschiedenen Effektor: Zielverhältnissen.
Der hinterste Balken zeigt die Ergebnisse für T-Zellen ohne Tetracyclin-Repression, der mittlere
Balken zeigt die Ergebnisse, die durch Tetracyclin-induzierte Repression
erhalten werden und der vorderste Balken zeigt die mangelnde Reaktion
der Zellen der Negativkontrolle, die den NIP-spezifischen chimeren
T-Zellrezeptor nicht
exprimieren.
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Detaillierte
Beschreibung einer Ausführungsform
der Erfindung
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Beispiel 1
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Die Erfinder haben die Verwendbarkeit
des Tetracyclin-gesteuerten Transaktivatorsystems als Mittel zur
temporären
Regulation zur Expression eines Oberflächenmoleküls in einer humanen T-Zeltlinie
untersucht. Unter Verwendung eines Vektors, der sowohl die Transaktivator-
als auch die Expressionsgeneinheit enthält, waren wir in der Lage,
stabil transfizierte Jurkat-T-Zeltlinien zu erzeugen, in denen die
Expression eines chimeren TCR (chTCR)-Moleküls wirksam reguliert werden
konnte. In Abhängigkeit
vom verwendeten Tetracyclinanalog und seiner Konzentration kann
die Induktion von chTCR im stärkeren
oder weniger stärkeren
Ausmaß reversibel
reprimiert werden. Darüber
hinaus haben wir gezeigt, dass vollständig reprimierte T-Zellen nicht
zur Produktion von IL-2 über
diesen chimeren Rezeptor aktiviert werden können, wodurch gezeigt wird, dass
eine reversible funktinnale Inaktivierung von redirigierten T-Zellen
möglich
ist.
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Der Zeitablauf zur Repression der
Genexpression auf basales Niveau war wesentlich kürzer als
der Zeitablauf bis zum Erreichen des Maximalniveaus der Expression
nach Entfernen des Arzneimittels und die Verzögerung bei der Wiederaufnahme
der Promotoraktivität
variierte in Abhängigkeit
von der Konzentration des Doxycyclins (ein Tetracyclinanalog), das
für die
Repression verwendet wurde, wesentlich. Die Relevanz dieser Daten
in Bezug auf die gegenwärtigen
Vorstellungen der T-Zellen vermittelten Immunotherapie werden diskutiert.
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Material und
Methoden
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Reagenzien. Die verwendeten mAbs
schlossen SPvT3b (Maus IgG2A) (11) und YTH913.12 (Ratte IgG2b)
(Serotex Ltd., Oxford, UK) ein, spezifisch für humane CD3ε bzw. CD28-Moleküle. Zur
direkten Färbung würden die
folgenden FITCkonjugierten Antikörper
verwendet: UCHT-1 (Anti-CD3ε,
ein Maus IgG1 Serotec; Ziege-polyclonale Antiseren gegen Maus λ-leichte
Kette (Southern Biotechnology Associates, Inc., Birmingham AL);
und Ziege-polyclonale Antiseren für Maus IgG (γ-Ketten spezifisch)
(Sigma Chemical Co., St.Louis, MO). Rinderserum Albumin (BSA) wurde
mit 4-Hydroxy-5-iod-3-nitrophenylacetyl (NIP) (Cambridge Research Biochemicals,
Northwich, UK) in einem molaren Verhältnis von 10 : 1 (NIP10-BSA) konjugiert (12). Tetracyclinhydrochlorid
(Sigma) wurde bei einer Konzentration von 0,5 mg/ml in Kulturmedium
gelöst.
Doxycyclinhydrochlorid ("Dox") (Sigma) wurde in 0,02N HCl bei einer
Konzentration von 1 mg/ml verdünnt
und weiter im Kulturmedium verdünnt.
Die Antibiotikalösungen
wurden am Tag der Verwendung frisch hergestellt und in die geeigneten
Konzentrationen verdünnt.
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Vektorkonstuktion. Die Plasmide pUHD
15–1,
enthaltend das tTA-Transaktivatorgen,
transkribiert aus dem humanen CMV Immediate Early (CMV IE) Promotor/Enhancer
und pUHD 10–3,
enthaltend einen tTA-responsiven Promotor (TRP, heptamerisierte
tetO-Sequenzen (TetO) 7, fusioniert mit einem humanen CMV Immediate
Early Minimalpromotor [PhCMV*–1]),
wurden freundlicherweise von N. Bujard zur Verfügung gestellt (9). Das Plasmid
pCS wurde durch Entfernen eines 1308 bp Sal I-Fragmentes hergestellt,
enthaltend den CMV IE-Promotor, die multiple Clonierungsstelle und
das SV40 Polyadenylierungssignal aus einem pCEP4-Gerüst (Invitrogen,
San Diego, CA). Ein 6723 bp Nru I-Cla I verdautes Fragment aus pCS
wurde mit Klenow (Cambio, Cambridge, UK) in stumpfe Enden überführt und
in die Xho I-Stelle des Plasmides pUHD 15–1 insertiert, nach Behandlung
dieser Stelle mit Klenow und Kälberintestinaler
alkalischer Phosphatase (CIP, Boehringer Mannheim GmbH, Deutschland).
Das resultierende Plasmid, enthaltend sowohl tTA als auch Hygromycintranskriptionseinheiten
in gegensätzlichen
Richtungen, wurde pCRAZY genannt.
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Das chimere NIP-spezifische scFv-TCR ζ Molekül wurde
wie vorhergehend beschrieben (12) konstruiert und in das Plasmid
pUHD 10–3
cloniert. Um dies zu erreichen, wurde die Hind III-Stelle aus pUHD
10–3 durch
Spaltung mit Hind III entfernt, gefolgt von einem Klenow Auffüllen und
einer Ligation mit stumpfen Enden, was zu pLAV5 führte. Um
pLAV6 zu konstruieren, wurde ein 1342 bP EcoR I-Xba I-Fragement,
abgeleitet aus dem Plasmid pVAC1.aNIP.TCR ζ (beschrieben in der Referenz
12), enthaltend eine humane VH1-Leadersequenz und ein chimeres NIP-spezifisches
TCR ζ-Molekül, in die
EcoR I-Xba I-Polylinkerstelle des pLAV5 cloniert. Das 91 bp EcoR
I-Hind III-Fragment, enthaltend eine Rous Sarcoma Virus (RSV)-Promotorteilsequenz, wurde
durch Verdau mit EcoRI und Hind III aus pLAV6 entfernt und unter
Erzeugen des Plasmids pLAV7 Klenowaufgefüllt und über stumpfe Enden ligiert.
Ein Polylinker, enthaltend das zu dem Vektorkonstrukt einzigartigen
Restriktionsstellen HindIII-BgIII-EcoRV-Cla I, (5826: 5'-CATCGATCGAACTGATATCAGCAGATCTCAGAAGCTTAAT-3'
Seq. ID Nr. 1 und 5827: 5'-ATTAAGCTTCTGAGATCTGCTGATATCAGTTCGATCGATGACGT-3'
Seq. ID Nr. 2) wurde in die Ssp I AatII-Stelle des pLAV7 ligiert,
was zu pLAV8 führte.
Um ein Einzelplasmid mit sowohl dem tTA-Transaktivatorgen als auch
dem chimeren NIP-spezifischen scFv-TCR ζ-Gen unter der Kontrolle des
TRP in Antisense-Orientierung (relativ zu tTA-Transkriptionseinheit)
zu erzeugen, wurde das Plasmid pCRAZY mit einem Xmn I- und Bg/ II-Linker
(New England Biolabs, Inc., Beverly, MA) an dieser Stelle eingeführt. Nach
Verdau mit Bg/ II und Hind III wurde ein 9386 bp-Fragment in die
Bg/ II-Hind III-Stelle des pLAV8 insertiert. Das resultierende Plasmid
wurde als pLAV12 (1A) bezeichnet.
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Zellkultur und Transfektionen. Die
Jurkat T-Zelllinie (Clon E6-1) wurde in RPMI 1640 gehalten,
supplementiert mit 10% fötalem
Kälberserum
(FCS), 2 mM L-Glutamin,
100 E/ml Penicillin, 100 μg/ml
Streptomycin und 25 mM HEPES-Puffer (alle von GIBCO-BRL, Gaitersburg,
MD), bezeichnet als Komplettmedium (CM). Zum Erzeugen von stabilen
Zelllinien wurden Jurkat-Zellen mit linearisierter Plasmid-DNA (10 μg) durch
Elektroporation bei 250 mV und 960 μF, wie vorhergehend beschrieben
(13) transfiziert. Die Transfektanten wurden in CM, supplementiert
mit 0,4 mg/ml Hygromycin B (Calbiochem, San Diego, CA) selektiert.
Stabile Zelllinien wurden nach 3–4 Wochen etabliert und durch
FACS auf Expression des chTCR analysiert. Um eine Population von
chTCR ζ exprimierenden
Zellen zu selektieren, wurden stabile Jurkat-Zellen mit den linearisierten pLAV12A
oder pCEP4.aNIP.TCR ζ abgeleiteten
Plasmidfragmenten durch FACS sortiert (siehe unten). Die resultierenden
Populationen wurden zweifach durch Grenzverdünnungen cloniert und durch
Durchflusszytometrie auf Proteinexpression gescreent.
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Duchflusszytometrie und Zellsortierung.
Die Expression von Zelloberflächenproteinen
wurde durch Standarddirektimmunofluoreszenz, wie in (14) beschrieben,
unter Verwendung von sättigenden
Mengen FITC-konjugierter Antikörper
durchgeführt.
Tote Zellen wurden unter Verwendung einer Kombination von Propidiumiodid
und vorwärtsgerichteter
Lichtstreuung aussortiert. Geeignete FITC-Isotyp-abgeglichene irrelevante
Abs wurden in allen Experimenten verwendet. Die Proben wurden mit
einem FACScan(R) (Becton Dickinson, Mountain
View, CA) analysiert. Ein Minimum von 20.000 Zellen wurde für jede Probe
analysiert. Eine anschließende
erneute Analyse der Daten wurde unter Verwendung der CELLQuest Software
(Version 1.2) (Becton Dickinson) durchgeführt. Zusätzlich wurden Zellen mit FITC-konjugiertem
Ziege-Antiserum gegen Maus λ leichte
Kette unter sterilen Bedingungen auf einem Zellsorter (FACScalibur,
Becton Dickinson) sortiert.
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Assay zu IL-2-Freisetzung. Die Zellen
wurden bei einer Konzentration von 5×105/ml
für 48
h in CM in Abwesenheit oder Anwesenheit von Tetracyclin oder Doxycyclin
in den angegebenen Konzentrationen vorinkubiert. Anschließend wurden
die Zellen gewaschen, gezählt
und stimuliert (105/Napf), dreifach mit
Plastik-immobilisiertem NIP10-BSA-Konjugaten (iNIP10-BSA) oder Plastikimmobilisiertem
Anti-Cε mAb
(Anti-CD3) in frischem CM allein oder in Gegenwart der Arzneimittel
(12). Die Platten wurden bei 37°C
in 5% Co2 inkubiert. Nach 20 h wurden die Überstände geerntet
und unter Verwendung eines ELISA Kit einem Assay auf IL-2 Aktivität unterzogen
(Genzyme Diagnostics, Cambridge, MA).
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Ergebnisse
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Entwurf des tet-regulierbaren
Vektors.
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Zur Bestimmung, ob die Expression
eines chTCR in T-Zellen pharmakologisch reguliert werden kann, haben
die Erfinder die Plasmide pLAV12 und pCEP4a.NIP.TCR ζ konstruiert
(1 und Alvarez-Vallina et al., 1997
). Immunol. 159, 5889). Die 1A und 1B sind schematische Karten
representativer Plasmidfagmente, wie sie in den Experimenten verwendet
werden, und die nach Ingration in das Wirtsgenom die vorhergesagte Struktur
zeigen: (A) pLAV12 bzw. (B) pCEP4.aNIP.TCR (. Die Richtung der Transkription
wird durch Pfeile angezeigt.
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Beide Konstrukte codieren ein chimeres
TCR-Molekül,
das vorhergehend beschrieben worden ist (12) und die Antigen-kombinierende
Stelle des Haptenspezifischen (NIP) mAb B1.8 (15), fusioniert an
die transmembran- und zytoplasmatischen Regionen der humanen TCR
(-Kette (16), umfasst. pLAV12 (1A)
ist ein Tetracylin-regulierbares Konstrukt, das alle Komponenten
des TRS enthält,
mit dem tTA-Gen unter der Kontrolle des konstitutiven CMV IE-Promotors und dem
Gen, das für
chTCR codiert, insertiert unter Kontrolle des tTA-responsiven Promotors.
In einem Versuch, die potenzielle cis-regulatorische Verstärkung der
TRP-Aktivität aufgrund
der Nähe
zu den anderen Enhancer- und Promotorelementen, die in dem Vektor
vorliegen, zu reduzieren, wurde die tTAabhängige Kassette von den anderen
transkriptionalen Einheiten durch ein 2500 bp-Fragment getrennt,
das den pUC-abgeleiteten ColEl-Replikationsursprung und das ß-Lactamasegen
(1A) enthält. In dem Kontrollkonstrukt
pCEP4.aNIP.TCR (war das chTCR-Molekül unter der Kontrolle des konstitutiven CMV
IE-Promotors (1B).
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Beide Konstrukte codieren ein Hygromycinresistenzmarkergen,
transkribiert durch einen konstitutiven Promotor. Um die stabile
Integration dieser DNA-Konstrukte in der entworfenen Konfiguration
in transfizierte T-Zellen zu erleichtern, wurde ein linearisiertes
Avr II-Sap I 9975 bp DNA-Fragment (1A)
aus dem Plasmid pLAV12 und ein lineariertes Avr II-EcoRV 7551 bp-Fragment
(1B), abgeleitet aus
dem Plasmid pCEP4.aNIP.TCR ζ,
denen beide der EBV-Replikationsursprung und das EBNA-1 Gen (1) fehlt, zur Transfektion der Jurkat-Zellen
verwendet.
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tTA-abhängige Expression des chimeren
scFv-Genkonstrukts.
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Jurket E6-1-Zellen
wurden mit linearisierten Fragmenten von pLAV12 und pCEP4.aNIP.TCR
( transfiziert. Um auf höhere
Expression von chTCR zu selektieren, wurden die stabil transfizierten
Hygromycin-resistenten Zellen nach Färben mit FITC-markiertem Ziegeantimaus λ leichte
Kette Antiserum durch FACS sortiert. Die meisten isolierten pLAV12-Transfektanten
(JLAVI2S) und pCEP4.aNIP.TCR ζ-Transfektanten
(JN3S-Zellen) exprimierten das chTCR, obwohl eine erhebliche Heterogenität in den
absoluten Expressionsniveaus vorlag ( 2A, 2B).
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2 zeigte
repräsentative
Ergebnisse, die die Regulation der chTCR-Genexpression durch Tetracyclinanaloge
bestätigen.
In 2A wurden stabil
transfizierte nicht-clonierte JLAVI2S (linke Seite) und JN3S Jurkat
(rechte Seite) Zellpopuiationen für 48 h in Tetracyclin-freiem
Medium kultiviert (CM, obere Reihe der Tafel) oder in Gegenwart
von 1 μg/ml
Tet (durchbrochene Linie) oder Dox (durchgezogene Linie) (untere
Reife der Tafeln) kultiviert und die Oberflächenexpression von chTCRs wurde
nach Färben
mit FITC-konjugiertem Ziegeantiserum gegen Maus λ leichte Kette untersucht. 28 zeigt einen zeitlichen Verlauf der
Inaktivierung der chTCR-Genexpression in JLAVI2S-Zellen null Stunden
(oben links), 8 h (oben rechts), 12 h (unten links) oder 24 h (unten
rechts) nach Zugabe von Dox bei 1 μg/ml. In beiden 2A und 2B wurden
Negativkontrollen (FITC-konjugiertes Ziegeantiserum gegen Maus IgG) überlagert
(gefüllte
Kurve). Die Nummer des Fluoreszenzkanals ist entlang der x-Achse
aufgetragen und die y-Achse repräsentiert
die relative Zellzahl.
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Die ausgewählte Population von pLAV12-Transfektanten
(JLAVI2S) wurde dann durch Grenzverdünnung cloniert und zwei Subclone,
die chTCR bei niedrigen (2E11) und mittleren (1F5)-Graden (3) exprimieren, wurden für weitere
Untersuchungen ausgewählt.
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Regulation der chimeren
scFv-TCR Genexpression.
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Um zu bestimmen, ob die Expression
des chTCR durch Tetracycline unterdrückt werden kann, wurden JLAVI2S
und JN3S-Zellen (5 × 105/ml) für
48 h in Gegenwart von 1 μg/ml
Tetracyclin (Tet) oder seinem Analog Doxycyclin (Dox) inkubiert.
Bei dieser Konzentration wurden die meisten Oberflächen chTCRs
(90%) in JLAVI2S-Zelien
herunterreguliert, aber in JN3S-Zellen (2A) waren sie nicht betroffen. Darüber hinaus zeigte
eine Oberflächenfärbung mit
CD3ε mABs,
dass die Menge des TCR/CD-Komplexes in beiden Zellpopulationen konstant
blieb (nicht gezeigt). Bei dieser Konzentration wurden keine Änderungen
in der Zellviabilität
beobachtet, der Assay darauf erfolgte unter Verwendung einer Trypan
Blau-Färbung (Daten
nicht gezeigt).
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Um den zeitlichen Verlauf der Inaktivierung
der Genexpression zu untersuchen, wurden JLAVI2S-Zellen zu verschiedenen
Zeitpunkten nach der Zugabe der Antibiotika bei 1 μg/ml analysiert
(2B). Eine leichte Reduktion
wurde innerhalb von 8 h der Exposion gegenüber den Arzneimitteln beobachtet
und eine maximale Repression wurde innerhalb von 24 h erzielt, wobei
zu diesem Zeitpunkt die Expression der chTCR auf weniger als 10%
des Niveaus fiel, das in Abwesenheit von Tetracyclinen zum gleichen
Zeitpunkt beobachtet wurde (Fig.
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2B). Ähnliche Ergebnisse wurden in
1E5 und 2E11-Clonen beobachtet, wobei das Niveau des chTCR auf etwa
10% (1E5) und 20% (2E11) seiner maximalen Expression reduziert wurde
(3). Der zeitliche Verlauf
der Genrepression war als Reaktion auf beide Antibiotika (Tet oder
Dox) in allen analysierten Populationen sehr ähnlich. Es ist wichtig festzustellen,
dass der prozentuale Anteil der Zellen, in denen Tetracycline die
Expression von chTCRs nicht herunterregulierten, bei <0,5% lag, was keinen
Einfluss auf die Gesamtregulierung der gesamten Population von JLAVI2S-Zellen
hatte (2A).
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Eine Dosis-Antwortkurve der Genrepression
wurde unter Verwendung von verschiedenen Konzentrationen von Tet
oder Dox bestimmt. Nach 48 h Behandlung wurden die Zellen geerntet
und die Expression der chTCR wurde durch FACS-Analyse untersucht.
Typische Ergebnisse sind in 3 gezeigt.
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Stabil transfizierte unclonierte
(JLAVI2S, linke Spalte) und clonierte (1F5, mittlere Spalte; und
2E11, rechte Spalte) Jurkat-Zellpopulationen wurden für 48 h in
Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen (0 ng/ml obere Reihe,
0,1 ng/ml 2. Reihe, 1 ng/ml 3. Reihe und 10 ng/ml untere Reihe)
Tet (gestrichelte Linie) oder Dox (durchgezogene Linie) kultiviert
und die Oberflächenexpression
von scFv-TCR (-Molekülen
wurde untersucht. Negativ-Kontrollen (FITC-konjugierte Ziegeantiseren
gegen Maus IgG) sind darüber
gelegt (gefüllte
Kurven). Die Nummer des Fluoreszenzkanals ist entlang der x-Achse
gedruckt und die y-Achse repräsentiert die
relative Zellzahl.
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In Bezug auf 3 wurde in beiden clonalen Populationen
(1E5 und 2E11) die Expression von chTCRs bei 100 pg/ml (0,1 ng/ml)
Dox maximal reprimiert, wobei bei höheren Konzentrationen kein
weiterer Zusatz im Niveau der Repression erzielt wurde. Eine partielle
Aktivität
des TRP wurde im Konzentrationsbereich von 1 pg/ml bis 100 pg/ml
Dox beobachtet (Daten nicht gezeigt). In JLAVI2S-Zellen wurde eine maximale Repression
bei Dox-Konzentrationen beobachtet, die größer oder gleich 1 ng/ml sind.
Für Tetracyclin
erfolgte die maximale Repression in allen analysierten Zelllinien
bei Konzentrationen größer oder
gleich 10 ng/ml. Die Induktion des chTCR-Gens wurde bei Tetracyclin-Konzentrationen
von 100pg/ml bis 1 ng/ml nur teilweise reprimiert.
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Um die Kinetik der Erholung der TRP-gesteuerten
Genexpression nach Entfernen der Tetracycline zu untersuchen, wurden
stabil transfizierte unclonierte JLAVI2S-Zellen für 48 h in Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen
von Dox (1 ng/ml bis 1 μg/ml)
kultiviert. Nach drei Waschungen wurden die Zellen (5×105/ml) in Tetracyclin-freiem CM in neuen Platten
inkubiert und die Oberflächenexpression
von chTCRs wurde alle 24–48
h nach Färben
mit FITCkonjugierten Ziegeantiserum gegen Maus λ leichte Kette untersucht. Die
Resultate sind in 4 gezeigt. Ähnliche
Experimente wurden auch mit 1F5-Zellen
durchgeführt
(Daten nicht gezeigt).
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Die 100%-Werte entsprechen der mittleren
Fluoreszenz von unbehandelten Kontrollzellen nach Färbung mit
FITC-konjugiertem Ziegeantiserum gegen Maus leichte Kette. Die Werte
sind der prozentuale Anteil chimerer TCR ζ-Moleküle, die auf Tetracyclin behandelten
Zellen exprimiert werden, wobei jede Zellpopulation mit der Menge
der chimeren TCR ζ-Moleküle auf unbehandelten
Kontrollzellen (als 100%) verglichen werden. In Bezug auf 4 war nach Behandlung der
Zellen mit 1 μg/ml
Dox (gefüllte
Kreise) die Erholung der chTCR-Expression zum Zeitpunkt 192 h nach
Entfernen des Arzneimittels nicht sichtbar, und sie wurde auf der Zelloberfläche nach
216 h erstmals selektiert, wobei die vollständige Erholung der Expression
nach 288 h erfolgte. Im Gegensatz dazu verblieb TRP für lediglich
24 h nach Entfernen des Arzneimittels reprimiert, wenn die Zellen
mit 1 μg/ml
Tet vorbehandelt wurden, wobei ein maximales Niveau der chTCR-Expression nach 72 h
erreicht wurde (Daten nicht gezeigt). Behandlung der Zellen mit
niedrigeren Konzentrationen von Tet (nicht gezeigt) oder Dox (1ng/ml
offene Rechtecke, 10 ng/ml – gefüllte Rechtecke,
100 ng/ml – offene
Kreise) führte zu
einer frühen
Erholung der Aktivität
des TRP.
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Beispiel 2
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Funktionale Untersuchung
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Es ist vorhergehend gezeigt worden,
dass der in dieser Untersuchung eingesetzte TCR fähig ist,
die spezifische Erkennung seines verwandten Antigens (NIP, konjugiert
an BSA), löslich
oder auf Plastik immobilisiert, zu vermitteln, was zur Produktion
von IL-2 durch die transfizierten T-Zellen (12) führt. In
der vorliegenden Untersuchung hatten die Erfinder konsistent gefunden,
dass die Stimulierung durch chTCR-exprimierende Zellen (JN3S, JLAVI2S,
IF5 und 2E11) mit auf Plastik-immobilisierten NIP10-BSA-Konjugaten
eine IL-2-Sekretion induziert hat (Daten nicht gezeigt). Das Niveau
der IL-2-Sekretion variierte zwischen verschiedenen transfizierten
Zellpopulationen, im allgemeinen war es zudem in der gleichen Zellpopulation
als Antwort auf standardisierte Stimulierung mit anti-CD3ε mAb, immobilisiert
in Mikrotiter-Näpfen, ähnlich (nicht
gezeigt).
-
Angesichts der Tatsache, dass für hohe Konzentrationen
von Tetracyclin gezeigt wurde, dass sie in den Prozess der T-Zeltaktivierung
eingreifen (17), haben die Erfinder die Wirkungen von steigenden
Konzentrationen von Tet und Dox auf die anti-CD3ε-induzierte IL-2-Sekretion von
Jurkat-Zellen untersucht. Die IL-2-Sekretion war durch 100 ng/ml oder niedrigeren
Konzentrationen von Doxycyclin nicht beeinflusst, aber sie wurde
bei einer Doxycyclin-Konzentration von 1 μg/ml zu 25% inhibiert (nicht
gezeigt). Tetracyclin bei Konzentrationen von kleiner oder gleich
1 μg/ml
hat die anti-CD3ε-induzierte
IL-2-Sekretion nicht beeinflusst, was im Vergleich zu der in unbehandelten
Zellen beobachten ähnlich
war (nicht gezeigt). Diese Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist,
die maximale TRP-Repression
bei Konzentrationen von Doxycyclin mehr als 1000-fach unter dem
Schwellenwert zu induzieren, bei dem immunomodulierende Wirkungen
auf humane T-Zellen erstmals auftreten.
-
Die Erfinder haben als Nächstes bestimmt,
ob die Tetracyclin-vermittelte Suppression des chTCR einen reversiblen
Zustand der Antigen-Unempfindlichkeit in den transfizierten Jurkat-Zellen
induzieren kann. JLAVI2S und JN3S-Zellen wurden 48 h in ansteigenden
Konzentrationen von Dox und Tet vorinkubiert und dann in immobiliertem
NIP-BSA stimuliert, woraufhin ihre IL-2-Produktion gemessen wurde.
In Situationen voller TRP-Repression wurden die JLAVI2S-Zellen in Bezug auf
Oberflächen-chTCRs
90% herunterreguliert (siehe 3)
und sie waren vollständig
unempfindlich gegenüber
einer Stimulierung mit iNIP10-BSA-Konjugaten (siehe 5A).
-
Die 5A und 5B sind Balkendiagramme,
die die IL-2-Produktion (in pg/ml) durch transfizierte JLAVI2S (5A)-
oder JN3S (5B)-Zellen zeigen, die mit iNIP10-BSA in Abwesenheit
oder Anwesenheit von Tet oder Dox stimuliert wurden. Die Zellen
wurden in einem Zeitraum von 48 h in Abwesenheit oder Anwesenheit der
Arzneimittel präinkubiert
(bei den angezeigten Konzentrationen in ng/ml), gewaschen und mit
auf Plastik-immobilisierten NIP10-BSA-Konjugaten (50 μg/ml) stimuliert
(105/Napf), und zwar in frischem CM alleine (durchgezogener
Balken) oder in Anwesenheit von Tet (schattierte Balken) oder Dox
(offene Balken) in den angegebenen Konzentrationen. Eines aus zwei ähnlichen
Experimenten ist gezeigt.
-
Die Herunterregulierung von etwa
75% der chTCRs war mit einer niedrigen IL-2-Produktion verbunden, wobei kein inhibitorischer
Effekt beobachtet wurde, wenn das Niveau der chTCR-Expression etwa
50% von dem betrug, das in Abwesenheit von Tetracyclin beobachtet
wurde (5A). Diese Ergebnisse
zeigen, dass die Anzahl der Oberflächen-chTCR-Moleküle, die
durch JLAVI2S-Zellen in Situationen vollständiger TRP-Repression exprimiert
werden, nicht ausreicht, um den Aktivierungsschwellenwert zu erreichen,
der für eine
optimale T-Zellenfunktion erforderlich ist. Im Gegensatz dazu erfolgte
bei Stimulierung von JN3S-Zellen mit iNIP10-BSA-Konjugaten keine
inhibitorische Wirkung von Tetracyclin oder Doxycyclin bei Konzentrationen von
weniger als 1 μg/ml
(5B).
-
Dieses Beispiel zeigt die Machbarkeit
der Anwendung einer regulierten Expression von Leukozyt-aktivierenden
Molekülen
auf der Oberfläche
von Leukozyten, um den Leukozyten eine differenzielle Empfindlichkeit
gegenüber
verschiedenen Dichten von Leukozyt-stimulierenden Molekülen (z.
B. Antigenen) zu verleihen, die auf der Oberfläche einer Zielzelle vorliegen.
-
Beispiel 3
-
Jurkat E6-1 T-Zellen wurden stabil
mit linearisiertem pLAV12 transfiziert und Clone (1D9 und 2D6) mit hohem
Niveau einer Tetracyclin-reprimierbaren Expression wurden wie oben
beschrieben ausgewählt.
Das System ist für
Rezeptordichte-Untersuchungen ideal, da es die transkriptionale
Regulation der chTCR-Expression ohne Einbindung von TCR, der intrazelluläre Signale
erzeugen und die Zellempfindlichkeit regulieren könnte (21),
erlaubt. Unter Verwendung des geeigneten Bereichs von Tetracyclin-Konzentrationen
konnten leicht fein regulierte Änderungen
im Niveau der chTCR-Expression induziert und in stabiler Form auf
einem bestimmten Niveau gehalten werden, indem kontinuierlich in
einer festen Konzentration von Tetracyclin kultiviert wurde (6A und 6B).
-
6A zeigt
die mittleren Flureszenzintensitätswerte
von 1D9 (offene Kreise) und 2D6 (gefüllte Kreise)-Zellen für 48 h in
Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen von Tetracyclin, nachdem
mit FITC-konjugiertem Antiserum gegen Maus λ leichte Kette gefärbt wurde.
-
6B zeigt
die FACS-Profile von 1D9 (obere Tafel) und 2D6 (untere Tafel)-Zellen, die für 48 h in
Tetracyclin-freiem Medium (mit "unbehandelt" markierte Kurve) oder
in Gegenwart verschiedener Konzentrationen von Tetracyclin im 0,1
bis 10 ng/ml-Bereich (offene Kurven zwischen "unbehandelt" und "Kontrolle"
Profilen) kultiviert. Negativkontrollen (FITC-konjugiertes Ziegeantiserum
gegen Maus IgG) sind darübergelegt
(grau gefüllte
Kurve in der linken Grafik).
-
Es wurde gefunden, dass die Clone
1D9 und 2D6 aktiviert werden konnten, bei Antigen-vermittelter Ligation
ihres chTCR durch Plastik-immobilisierte NIP10-BSA-Konjugate (iNIP10-BSA)
IL-2 zu sekretieren. Die Mikrotiterplatten wurden mit NIP10-BSA
beschichtet und wie folgt überprüft:
-
Näpfe
von 96-Napfplatten mit runden Böden,
die für
Gewebekultur behandelt waren, wurden passiv mit 100 μl von 10
Dreifachserien-Verdünnungen
von NIP10-BSA beschichtet, beginnend bei 100 μg/ml. Die
relative Menge von NIP10-BSA, die an die
Näpfe gebunden
war, wurde von der Verwendung von löslichem B1.8scFv-Antikörperfragment
(15) abgeschätzt.
Die Bindung wurde mit Ziegeantiserum gegen Maus λ Kette und Peroxidase-konjugiertem
Antiziege/Schaf mAb GT-34 detektiert. Die Ergebnisse sind grafisch
in 7A gezeigt.
-
Die Erfinder haben dann die Fähigkeit
von NIP10-BASA-beschichteten Platten untersucht,
die IL-2-Produktion in 1D9 und 2D6-Zellen zu stimulieren. Etwa 5 × 104 Zellen wurden in Tetracyclin-freiem Medium
in 96-Napfplatten mit rundem Boden stimuliert, die mit verschiedenen
Mengen von NIP10-BSA-Konjugaten beschichtet
waren. Die Daten stammen aus einem repräsentativen Experiment aus dreien
und sind in 7B gezeigt.
Die Standardabweichung für
IL-2-Messungen war weniger als 15%. In der 7B sind Daten für 1D9-Zellen durch offene Kreise
gezeigt und die für
2D6-Zellen sind durch gefüllte
Rechtecke gezeichnet.
-
Die 7C und 7D zeigen die Ergebnisse
von Experimenten, in denen die Clone 1D9 (offene Kreise) und 2D6
(gefüllte
Rechtecke) gegenüber
verschiedenen Mengen von iNIP10-BSA für 24 h exponiert wurden. In 7C ist die Anzahl der Zellen
gezeigt, die lebendig blieben (zytofluorometrisch gemessen, wie
von Boehme & Lenardo,
1993, Leukemia (Baltimore) 7, 845 beschrieben): der prozentuale
Zellverlust wurde als 100 × [1-(Anzahl
der lebendigen Zellen, die Antigenstimulation erfahren/Anzahl der
lebenden Zellen ohne irgendeine Behandlung)] berechnet.
-
Die 7D zeigt
eine Beurteilung der Apoptose, gemessen durch Annexin V-Bindung an apoptotische Zellen,
wie von Vermes et al. (1995 ). Immunol. Methods 180, 39) beschrieben.
Um Zellen zu unterscheiden, die ihre Membranintegrität verloren
haben, wurde vor der Analyse Propidiumiodid bis zu einer Endkonzentration
von 10 μg/ml
zugesetzt.
-
Die Erfinder haben gefunden, dass
bei Exposition von Zellen gegenüber
einem Bereich von verschiedenen Konzentrationen von iNIP10-BSA (7A) eine optimale IL2-Sekretion
bei niedrigen oder mittleren Antigendichten beobachtet wurde und
dass diese mit ansteigender Antigendichte über dieses Niveau hinaus abnahm
(7B). Die Suppression
der IL-2-Sekretion bei hoher Antigendichte war mit einem klaren
Dosis-Antworteffekt in Bezug auf die Zellviabilität verbunden
(7C). Annexin V-Färbung zeigte,
dass die Apoptose ein Mechanismus ist, der diesem Verlust der Zellviabilität zugrundeliegt,
wobei beide Clone ein ähnliches
Dosis-Wirkungsverhältnis
in Bezug auf die Apoptose zeigen (7D).
-
Um das Verhältnis zwischen chTCR-Rezeptordichte,
Zielantigenkonzentration und T-Zell-Antwort weiter zu untersuchen,
wurde die Sekretion von IL-2 durch 1D9-Zellen, die in verschiedenen Konzentrationen
von Tetracyclin gehalten wurden (und daher verschiedene Dichten
des chTCR exprimierten) in Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen
von iNIP10-BSA bestimmt. Die Daten aus einem repräsentativen
Experiment sind in 8 grafisch gezeigt,
die eine Anzahl von interessanten Merkmalen zeigt.
-
Wie erwartet, besteht für Zellen,
die eine hohe Dichte des chTCR exprimieren, eine Schwellwertkonzentration
des Antigens, unterhalb derer es nicht möglich ist, eine maximale IL-2-Antwort
zu induzieren. In ähnlicher
Weise gibt es einen niedrigen Schwellenwert der chTCR-Rezeptordichte,
unterhalb dessen es nicht möglich
ist, die Sekretion von IL-2 zu induzieren, auch wenn die Zellen
sehr hohen Konzentrationen von Antigen ausgesetzt werden. Zwischen
diesen beiden Extremen besteht ein mittlerer Bereich der chTCR-Dichten, indem
die Schwellenwert-Antigenkonzentration, die zur Stimulierung der
IL-2-Sekretion erforderlich ist, mit steigendem Niveau der chTCR-Expression
konstant abfällt.
Bei einer gegebenen Konzentration von Antigen steigt die Größenordnung
der IL-2 Antwort auf ein maximales Niveau, wenn die Oberflächendichte
von chTCR auf der Zelle über
ein bestimmtes Schwellenwertniveau steigt. Mit ansteigender Rezeptordichte über das
Niveau hinaus, das eine maximale IL-2-Freisetzung erzeugt, erfolgt
ein progressiver Abfall der T-Zellantwort, der mit einem Verlust
an T-Zellviabilität
assoziiert ist, vermutlich als Konsequenz einer exzessiven Signaltransduktion über chTCR.
Eine Rezeptor-abhängige
Suppression der IL-2-Antwort
wurde bei niedrigen Antigen-Konzentrationen nicht beobachtet, selbst
auf dem höchsten
Niveau der TCR-Expression. 8 zeigt
auch, dass für
jede gegebene Antigenkonzentration, die zur optimalen Stimulierung
der T-Zellen fähig
ist, ein entsprechender schmaler Bereich der Rezeptordichte besteht,
der mit der Induktion einer optimalen T-Zell-Antwort korreliert.
Diese "ideale" Rezeptordichte ist bei einer niedrigen Antigenkonzentration
hoch und verringert sich mit steigender Antigenkonzentration bis
eine kritische minimale Rezeptordichte erreicht ist, unterhalb der
eine maximale IL-2-Antwort nicht mehr verursacht werden kann, unabhängig von
der Antigenkonzentration. Ein anderes interessantes Merkmal ist
das Verhältnis
zwischen der chTCR-Dichte und der Suppression der T-Zellantworten
bei hoher Antigenkonzentration. Die Auftragung zeigt, dass mit fallender
chTCR-Dichte, ein Bereich erreicht wird, in der die T-Zellantwort über einen
großen
Bereich hoher Antigenkonzentrationen optimal bleibt. Eine Antigen-vermittelte
Suppression der Antwort wird bei diesen mittleren Dichten nicht
erreicht, sogar bei der höchsten
erzielbaren Antigenkonzentration. Diese Daten bestätigen, dass
die TCR-Dichte eine Schwellenwertkonzentration des Antigens verursacht,
die für
die T-Zellaktivität
erforderlich ist und liefert darüber
hinaus einen Beleg dafür,
dass eine exzessive TCR-Auslösung
die T-Zellantwort
unterdrückt
(Critchfield et al., 1994 Science 263, 1139). Der wichtigste Befund
dieser Untersuchung ist jedoch, dass es sich gezeigt hat, dass eine
optimale T-Zeltaktivierung dann möglich ist, wenn die TCR-Dichte
korrekt eingestellt ist, um in optimaler Weise auf die Konzentration
des Antigens in der Umgebung zu reagieren. Die Daten verleihen daher
der Hypothese, dass T-Zellen im Verlauf einer Immunantwort einer
Reifung in Bezug auf die Rezeptordichte unterliegen, starke Unterstützung.
-
Zusätzlich zu ihrer wichtigen Relevanz
für die
Untersuchung der T-Zellbiologie haben unsere Beobachtungen Auswirkungen
auf die Entwicklung therapeutischer Strategien, die einen adoptiven
Transfer von T-Zellen einsetzen, die chimere Rezeptoren exprimieren,
in denen Einzelketten-Antikörperdomänen mit
verschiedenen Signalteilen des TCR/CD3/ζ-Komplexes als Mittel zum Abzielen
von T-Zellen auf Krebsantigene verbunden sind (Eshar et al., 1993;
Brocken et al., 1996, beide oben zitiert). Ein wichtiger theoretischer
Einwand gegen diesen Ansatz besteht darin, dass die meisten Krebsantigene,
obwohl sie auf Krebszellen in größerem Umfang
exprimiert werden als auf Zellen normaler Gewebe, nicht wirklich
tumorspezifisch sind. Unsere Daten legen es jedoch nahe, dass es
möglich
sein sollte, den Expressionsgrad eines chimeren TCRs so einzustellen,
dass eine solchermaßen
manipulierte T-Zelle durch Krebszellen, die eine hohe Dichte des
Zielantigens exprimieren, optimal aktiviert wird und nicht von normalen
Zellen, die das gleiche Antigen in niedrigerer Dichte exprimieren.
-
Beispiel 4
-
In diesem Beispiel haben die Erfinder
die Fähigkeit
von T-Zellen untersucht, die Tetracyclin-regulierbare chimere TCR-Moleküle exprimieren,
durch Zielzellen (HeLa S3) stimuliert zu werden, die NIP-Hapten
beschichtet waren.
-
Jurkat E6-1-Zellen wurden in RPMI
1640, supplementiert mit 10% FCS, 3mM L-Glutamin, Antibiotika, 25 mM HEPES-Puffer
(alle von GIBCO-BRL, Gaitersburg, MD), und 0,4 mg/ml Hygromycin
B (Calbiochem, San Diego, CA, wie oben beschrieben) gehalten. HeLa
S3-Zellen (ATCC CCL-2.2) wurden in DMEM gehalten, das mit 10% FCS,
2mM L-Glutamin und Antibiotika (GIBCO) supplementiert war.
-
Hapten-Modifikation von
Zielzellen
-
HeLa S3-Zellen wurden ausgiebig in
PBS gewaschen, gezählt
und ihre Konzentration wurde auf 107/ml
eingestellt. Verschiedene Mengen einer frischen 50 mg/ml-Lösung von
NIP-CAP-Osu [Succiriimidester von 3-Nitro-4-hydroxy-5-iodphenylessigsäure mit
Aprionsäure
auf Abstand gehalten] (Genosys Biotechnologies Inc., Cambridge,
UK) in trockenem Dimethylformamid wurden der Zellsuspension zugegeben,
unter Erzielung von End-Konzentrationen im Bereich von 1–10 μg/ml. Die
Zellen wurden für
1 h bei 37°C
inkubiert und dann dreimal mit 15 ml kaltem PBS gewaschen, supplementiert
mit 10% FCS.
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Durchflusszytometrie
-
Die Expression von chTCR-Molekülen wurde
durch Standarddirekt-Immunofluoreszenz
unter Verwendung von FITC-konjugierten Ziegeantiserum gegen Maus λ-Kette (Southern
Biotechnology Associates, Inc., Birmingham, AL) aufgezeichnet. Die
relative Menge von an Hapten-modifizierte HeLa S3-Zellen gebundenem NIP
wurde durch indirekte Immunofluoreszenz unter Verwendung einer Sättigungsmenge
von löslichem B1.8scFv-Antikörperfragment
und eines FITC-konjugierten Ziegeantiserum gegen Maus λ-Kette (Southern
Biotechnology Associates) abgeschätzt. Es wurden mindestens 20.000
Zellen mit einem FACScan (Becton Dickinson) analysiert.
-
T-Zellstimulierung
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Jurkat 1D9-Zellen (5 × 105/ml) wurden für 48 h in Abwesenheit oder
Anwesenheit von Tetracyclinhydrochlorid (Sigma Chemical Co., St.
Louis, MO) vorinkubiert und die Oberflächenexpression von chTCR wurde durch
FACS-Analyse untersucht. In jedem Assay wurden 5 × 104-Effektor Jurkat 1D9-Zellen, die verschiedene chTCR-Dichten exprimierten,
mit Target HeLa S3-Zellen cokultiviert, die verschiedene Gehalte
an NIP-modifizierten Zelloberflächenproteinen
in verschiedenen Effektor : Ziel (E : T)-Verhältnissen im Medium allein oder in
Gegenwart von Tetracyclin bei der gleichen Konzentration, die ursprünglich für die Repression
verwendet wurde, cokultiviert. Die Zellen wurden zweifach in 96-Wellplatten
mit runden Böden
(Corning, NY, USA) bei 37°C
in 5% CO2 in einem Endvolumen von 200 μl inkubiert,
und nach 20 h wurden zellfreie Überstände geerntet
und unter Verwendung eines ELISA-Kit (Genzyme Diagnostic, Cambridge,
MA) auf IL-2-Aktivität untersucht.
-
Ergebnisse
-
Die Markierung von HeLa S3-Zellen
mit verschiedenen Konzentrationen von NIP-CAP-Osu führte zur Erzeugung von Populationen
lebendiger Zellen, die verschiedene Niveaus von Hapten-modifizierten
Zelloberflächenproteinen
in einem homogenen Muster exprimierten (9).
-
In 9 sind
die GACS-Profile verschiedener HeLa-Zellpopulationen gezeigt. Das
Profil am extremen linken Ende (markiert "con") betrifft Zellen
der negativen Kontrolle ohne NIP-CAP-Osu-Markierung. Die Profile 1–4 sind
die durch FACS-Analyse
von HeLa S3-Zellen erzeugt worden, die mit 1, 2,5, 5 bzw. 10 μg/ml Hapten markiert
waren.
-
Wir haben vorgehend gezeigt, dass
das bei dieser Untersuchung analysierte chTCR fähig ist, eine spezifische Erkennung
seines verwandten Antigens (NIP, konjugiert an BSA), entweder in
Lösung
oder auf Plastik immobilisiert, zu vermitteln, was zur Produktion
von IL-2 durch transfizierte T-Zellen führt. In diesem Beispiel haben
wir konsistent herausgefunden; dass nicht mit Tetracyclin behandelte
chTCR-exprimierende 1D9-Zellen nach Inkubation mit NIPmodifizierten
HeLa S3-Stimulatorzellen spezifisch zur Produktion von IL-2 in einer
Dosis-abhängigen
Art ausgelöst
werden konnten (siehe 10A bis 10C). Interessanterweise
war das Niveau der IL-2-Sekretion höher als das, das in der gleichen
Zellpopulation als Antwort auf Plastik-immobilisierte NIP-BSA-Konjugate
beobachtet wurde. Dies legt es nahe, dass zusätzliche synergistische oder
costimulatorische Signale existieren. Nicht-markierte HeLa S3-Zellen
haben Jurkat 1D9-Zellen nicht aktiviert (nicht gezeigt), wodurch
die Spezifität
der Antwort gegenüber
NIP demonstriert wird. Nicht-transduzierte ursprüngliche Jurkat-Zellen konnten
durch NIP-markierte (10) oder unmarkierte
(nicht gezeigt) HeLa-S3-Zellen
nicht zur Sekretion von IL-2 stimuliert werden. Jurkat 1D9-Zellen,
die für
24 bis 48 h in Gegenwart von 10 ng/ml Tetracyclin inkubiert waren,
haben den Hauptteil der Oberflächen-chTCR-Expression
(1) herunterreguliert und die Zellen wurden im Ergebnis gegenüber der
Stimulierung mit zellgebundenem Hapten unempfindlich, sogar bei hohen
E : T-Verhältnissen
(10).
-
Diskussion
-
Die Erfinder haben einen einzelnen
Vektor verwendet, der alle Komponenten des TRS für die pharmakologische Regulation
eines in einer humanen T-Zelllinie exprimierten fremden Gens enthält. Der
TRS umfasst das tTA-Gen, üblicherweise
unter der Kontrolle eines konstitutiven Promotors, und ein interessierendes
Gen unmittelbar stromabwärts
des tTA-responsiven Promotors (9). Um die Anwendung des TRS auf
T-Zellen zu erleichtern, haben die Erfinder einen geschlossenen
Plasmidvektor konstruiert, der beide Komponenten des TRS codiert,
sowie ein Hygromycin-selektierbares Markergen unter der Kontrolle
eines konstitutiven Promotors. Der neue Vektor überwindet die Effizienzverluste,
die mit einer Co-Transfektion
durch das ursprüngliche Zweiplasmid-basierte
TRS-System (9) verbunden sind und er stellt die Integration gleicher
Kopiezahlen der tTA- und Reportergeneinheiten in einer unmittelbaren
cis-Konfiguration auf dem gleichen chromosomalen Locus sicher.
-
Unter Verwendung dieses stabilen
Expressionssystems als Modell für
Ansätze
zur integrierten Gentherapie haben die Erfinder gezeigt, dass ein
scFv-TCRζ-chimeres
Molekül
funktional in einer humanen T-Zelllinie exprimiert werden kann und
dass diese Expression pharmakologisch herunterreguliert werden kann,
was zu einem Verlust der Empfindlichkeit gegenüber dem Zielantigen in der
genetisch modifizierten T-Zelle führt. In Abwesenheit von Tetracyclinen
war das Expressionsniveaus des chTCRs vergleichbar mit dem, das
beobachtet wurde, wenn das chimere Gen unter der Kontrolle des starken
CMV IE Enhancer/Promotors stand. Eine wirksame Tetracyclin-abhängige Suppression
der Genexpression wurde in allen untersuchten T-Zelltransfektanten
beobachtet. In Abhängigkeit
von der Dosis und dem eingesetzten Analog konnte die Expression
von chTCRs mehr oder weniger stark reprimiert werden. Dies zeigt,
dass der TRS auf T-Zellen anwendbar ist, unter Erzielen eines funktionalen
Niveaus der Transaktivatorexpression ohne irgendeine sichtbare toxische
Bremswirkungen der VP16-Domäne.
-
Variable Wirkungen sind für verschiedene
Tetracyclinanaloge in vorhergehenden Untersuchungen des TRS gezeigt
worden, wobei Doxycyclin im Vergleich zu Tetracyclin 100-fach stärkere Wirkung
aufweist (18). In unserem System erfolgte eine maximale Repression
bei einer Konzentration von 10 ng/ml Tetracyclin, wohingegen Doxycyclin
eine vollständige
Repression des TRP über
einen Bereich von 100 pg/ml bis 1 ng/ml verursachte.
-
Der zeitliche Verlauf des Abfalls
in der chTCR-Expression bei Exposition gegenüber Tet oder Dox war kurz und
dies legt nahe, dass die chimeren TCRζ-Ketten ähnlich zu Wildtyp TCRζ-Ketten einem
schnellen Abbau unterliegen (19). In dieser Hinsicht ist es interessant
festzustellen, dass der Abbau von ζ-Ketten in Jurkatzellen gegenüber dem
in primären
T-Zellen ähnlich
ist (19). Im Gegensatz zur raschen Suppression der Genexpression
war ihre Erholung nach Entfernung von Doxycyclin wesentlich langsamer.
Die Verzögerung
vor dem Beginn der Erholung der chTCR-Genexpression variierte direkt
proportional zur Konzentration von Doxycyclin, das für die Repression
verwendet wurde. Diese andauernde Repression und die relativ langsame
Erholung der Genexpression, die nach Entfernen der Tetracyclinanaloge
erfolgt, ist in allen Zelltypen beobachtet worden und könnte bei
der Entwicklung neuartiger T-Zellimmuntherapieansätze und
neuer Immunvermeidungsstrategien von Interesse sein.
-
Die Expression des chimeren TCR führte zu
einer Empfindlichkeit gegenüber
NIP-BSA-Konjugaten, was
durch die IL-2-Sekretion bei Exposition gegenüber diesen Antigenen gezeigt
wurde. Es wurde gezeigt, dass Doxycyclin diese Empfindlichkeit gegenüber Antigen
bei Konzentrationen vollständig
verhinderte, die keine anderen immunomodulierenden Wirkungen auf
humane T-Zellen hatten und weit unter den Gewebekonzentrationen
lagen, die klinisch erzielt werden, wenn Doxycyclin zur Behandlung
einer Infektion verwendet wird (20). Daher zeigen diese Ergebnisse,
dass die Verwendung des TRS-Vektors ein Mittel liefern kann, um
den reinfusierten Gen-modifizierten T-Zellen Unempfindlichkeit gegenüber dem
Zielantigen zu verleihen, falls diese Autoimmunstörungen verursachen.
In ähnlicher
Weise sollte es durch Behandlung manipulierter T-Zellen mit Doxycyclin
vor deren Verabreichung möglich
sein, die Expression des Transgens für einen vorherbestimmten Zeitraum
abzuschalten, wodurch der Collateralschaden auf normale Gewebe,
die möglicherweise
niedrige Gehalte des Zielantigens exprimieren, begrenzt wird.
-
Interessanterweise war bei Tet oder
Dox-behandelten Jurkat-T-Zellen stets eine gewisse Restexpression
des chTCR durch FACS-Analyse nachweisbar, sogar wenn die Suppression
ausreichend war, um eine Empfindlichkeit gegenüber dem Zielantigen vollständig zu
unterdrücken.
Dies zeigt, dass die Anzahl der chTCR-Moleküle, die im "Aus"-Zustand exprimiert
werden, nicht hinreichend ist, um eine wirksame T-Zeltaktivierung
auszulösen
(21), selbst bei dem experimentell verwendeten System, in dem Zellen
hohen Konzentrationen an multivalentem Antigen ausgesetzt wurden.
Die Fähigkeit,
die Expression der TCR-Moleküle
in einfacher Art auf definiertem Niveau zu regulieren, könnte relevant
sein, um die Stöchiometrie
des T-Zellaktivierungsprozesses zu untersuchen. Im therapeutischen
Bereich deutet dies auf die Möglichkeit
hin, T-Zellen eine differenzielle Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen
Oberflächendichten
des Antigens auf den Zielzellmembran zu verleihen.
-
Eine vollständige Suppression der Transgenexpression
wurde in der vorliegenden Untersuchung nicht erzielt. Die Charakteristika
des eingesetzten Vektors und/oder der Zelltyp-spezifischen Faktoren
können
für dieses
Niveau der Transkription verantwortlich sein, dass in dem nicht-induzierten
Zustand beobachtet wurde (22, 23). Zusätzlich muss die potenzielle
Immungenität
des tTA-Proteins in Betracht gezogen werden. In dem von uns eingesetzten
Vektor steht der Transaktivator unter der Kontrolle eines konstitutiven
Promotors, was die konsistente Expression unabhängig von dem Vorliegen von
Tetracyclin sicherstellt und daher möglicherweise eine Immunantwort
gegen genetisch modifizierte T-Zellen hervorruft, selbst im reprimierten
Zustand. Dies tritt jedoch für
eine neuere Generation Enhancer-freier-Tetracyclin-responsiver Vektoren
nicht zu, in denen Tetracyclin das tTA-Protein an der Bindung an
TRP hindert, wodurch sowohl seine eigene Expression als auch die
Expression des Reportergens im Sinne eines selbstregulierenden Kreislaufs
unterdrückt
wird (18, 24). Diese Anordnung führt
zu einer verstärkten
Suppression der Transgenexpression (auf ein vernachlässigbares
Niveau in vorläufigen
Untersuchungen) und stellt sicher, dass das Vorliegen des tTA-Proteins
im vollständig
reprimierten Zustand stark reduziert ist (24).
-
Zusammenfassend gesagt, haben wir
die Verwendung eines einzelnen Tetracyclinsupprimierbaren Vektors
zum Erzielen einer chimeren TCR-Gens in Jurkat-T-Zellen gezeigt,
und wir haben darüber
hinaus gezeigt, dass dies ein zweckmäßiges Verfahren für die pharmakologische
Regulierung der Empfindlichkeit manipulierter T-Zellen gegenüber ihrem
Zielantigen darstellt.
-
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