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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
im allgemeinen zelluläre
Adhäsionsmoleküle und insbesondere
die Klonierung und Expression von DNA, die für ein bisher unbekanntes Polypeptid,
das als "ICAM-4" bezeichnet wird, kodiert, das strukturelle Verwandtheit
mit den interzellulären
Adhäsionsmolekülen ICAM-1,
ICAM-2 und ICAM-R besitzt.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die über das letzte Jahrzehnt hinweg
andauernde Forschung hat signifikant die molekularen Ereignisse
aufgeklärt,
die an den Zell-Zell-Interaktionen im Körper teilnehmen, insbesondere
diejenigen Ereignissen, die an der Bewegung und Aktivierung von
Zellen im Immunsystem beteiligt sind und, kürzlich, diejenigen, die an
der Entwicklung und normalen physiologischen Funktion von Zellen
im Nervensystem beteiligt sind. Siehe im allgemeinen Springer, Nature,
346: 425–434
(1990), in Bezug auf Zellen des Immunsystems und Yoshihara, et al.
Neurosci. Res. 10: 83–105
(1991) und Sonderegger und Rathjen, J. Cell Biol. 119: 1387–1394 (1992),
im Hinblick auf Zellen des Nervensystems. Zelloberflächenproteine
und insbesondere die sogenannten zellulären Adhäsionsmoleküle ("CAMs") waren entsprechender
weise das Subjekt pharmazeutischer Forschung und Entwicklung, die
als ihr Ziel einen Eingriff in die Prozesse der Leukozytenextravasation
an Stellen von Entzündung und
Leukozytenbewegung zu distinkten Zielgeweben sowie neuronale Differenzierung
und Bildung von komplexen neuronalen Netzwerken hatten. Die Isolierung
und Charakterisierung von zellulären
Adhäsionsmolekülen, die
Klonierung und Expression von DNA-Sequenzen die für solche
Moleküle
kodieren, und die Entwicklung von therapeutischen diagnostischen
Mitteln, die für
entzündliche
Prozesse und die Entwicklung und Funktion des Nervensystems relevant
sind, waren ebenfalls die Subjekte von zahlreichen U.S.- und ausländischen Patentanmeldungen.
Siehe Edwards, Current Opinion in Therapeutic Patents, 1(11): 1617–1630 (1991)
und insbesondere die darin zitierten publizierten "Patentliteratur-Referenzen".
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Von fundamentalem Interesse für den Hintergrund
der vorliegenden Erfindung sind die vorangegangene Identifizierung
und Charakterisierung von bestimmten Mediatoren von Zellad häsionsereignissen,
den "Leukointegrinen", LFA-1, MAC-1 und gp 150.95 (nach der WHO-Nomenklatur als jeweils
CD 18/CD 11a, CD 18/CD 11b und CD 18/CD 11c bezeichnet), die eine
Unterfamilie von heterodimeren "Integrin"-Zelloberflächeproteinen
bilden, die auf B-Lymphozyten,
7-Lymphozyten, Monozyten und Granulozyten vorhanden sind. Siehe,
z. B. Tabelle 1 von Springer, supra, auf Seite 429. Auch von Interesse
sind andere Einzelkettenadhäsionsmoleküle (CAMs),
die an Leukozytenaktivierung, -adhäsion, -bewegung und Ähnlichem
beteiligt sind, die den inflammatorischen Prozeß begleitende Ereignisse sind.
Zum Beispiel wird im Augenblick angenommen, daß vor der Leukozytenextravasation,
die die inflammatorischen Prozesse kennzeichnet, eine Aktivierung
von Integrinen auftritt, die konstitutiv auf Leukozyten exprimiert
werden und durch eine enge Liganden/Rezeptorinteraktion zwischen
den Integrinen (z. B. LFA-1) und einem oder beiden der zwei distinkten
intrazellulären
Adhäsionsmolekülen (CAMs),
bezeichnet als ICAM-1 und ICAM-2, die auf Blutgefäß-Endothelzelloberflächen und
auf anderen Leukozyten exprimiert werden, gefolgt wird.
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Wie die anderen bis jetzt charakterisierten
CAMs [z. B. vaskuläres
Adhäsionsmolekül (VCAM-1),
wie beschrieben in PCT WO 90/13300, veröffentlicht am 15. November
1990; und Blutplättchen-Endothelzelladhäsionsmolekül (PECAM-1)
wie beschrieben in Newman et al., Science, 247: 1219–1222 (1990)
und PCT WO 91/10683, veröffentlicht
am 25. Juli 1991] sind ICAM-1 und ICAM-2 zu anderen Mitgliedern
der Immunglobulingen-Superfamilie strukturell homolog, wobei der
extrazelluläre
Teil eines Jeden aus einer Serie von Domänen zusammengesetzt ist, die
ein ähnliches
Carboxy-terminales Motiv teilen. Eine "typische" Immunglobulin-ähnliche
Domäne
enthält
eine Schleifenstruktur, die gewöhnlicherweise
durch eine Disulfidbrücke
zwischen zwei Cysteinen an den äußersten
Seiten jeder Schleife verankert ist. ICAM-1 enthält fünf Immunglobulin-ähnliche
Domänen;
ICAM-2, das sich von ICAM-1 im Hinblick auf die Zellverteilung unterscheidet,
enthält
zwei solcher Domänen;
PECAM-1 enthält
sechs; VCAM schließt,
in Abhängigkeit
von Splice-Variationen, sechs oder sieben ein, usw. Darüber hinaus
enthalten CAMs typischerweise eine hydrophobe "Transmembran"-Region, von der geglaubt
wird, daß sie
an der Orientierung des Moleküls
an der Zelloberfläche
beteiligt ist, und eine Carboxy-terminale "zytoplasmatische" Region.
Graphische Modelle der operativen Anordnung von CAMs zeigen im allgemeinen
das Molekül
als an der Transmembranregion in der Zellmembran verankert, wobei
sich der zytoplasmatische "Schwanz" in das Zellzytoplasma hinein
erstreckt und sich eine oder mehrere Immunglobulin-ähnliche
Schleifen von der Zelloberfläche
nach außen
erstrecken.
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Eine Zahl von neuronalen Zellen exprimiert
Oberflächenrezeptoren
mit extrazellulären
Ig- ähnlichen Domänen, die
strukturell zu den ICAMs ähnlich
sind. Siehe zum Beispiel Yoshihara et al., supra. Zusätzlich zu Ig-ähnlichen
Domänen
enthalten viele Adhäsionsmoleküle des Nervensystems
auch in Tandem wiederholte Fibronectin-ähnliche Sequenzen in der extrazellulären Domäne.
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Eine Vielzahl von therapeutischen
Verwendungen wurde für
interzelluläre
Adhäsionsmoleküle vorgesehen,
einschließlich
Verwendungen, die auf der Fähigkeit
von ICAM-1 beruhen, menschlichen Rhinovirus zu binden. Europäische Patentanmeldung
468 257 A, veröffentlicht
am 29. Januar 1992, betrifft zum Beispiel die Entwicklung von multimeren
Konfigurationen und Formen von ICAM-1 (einschließlich Vollängen und verkürzten molekularen
Formen), die als eine verbesserte Liganden/Rezeptor-bindende Aktivität aufweisend
vorgeschlagen werden, insbesondere bei der Bindung an Viren, Lymphozyten
assoziierten Antigenen und Pathogenen, wie zum Beispiel Plasmodium
falciparum.
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Auf eine ähnliche Weise wurde eine Vielzahl
von Verwendungen für
Proteine vorgeschlagen, die immunologisch mit interzellulären Adhäsionsmolekülen verwandt
sind. WO 91/16928, veröffentlicht
am 15. November 1991, betrifft zum Beispiel humanisierte chimäre anti-ICAM-1-Antikörper und
deren Verwendung bei der Behandlung von spezifischer und nicht-spezifischer Entzündung, viraler
Infektion und Asthma. Anti-ICAM-1-Antikörper und Fragmente davon werden
als brauchbar bei der Behandlung von endotoxischem Schock in WO
92/04034, veröffentlicht
am 19. März
1992, beschrieben. Die Inhibierung von ICAM-1 abhängigen entzündlichen
Antworten mit anti-ICAM-1 anti-idiotypischen Antikörpern und
Antikörperfragmenten
wird in WO 92/06119, veröffentlicht
am 16. April 1992, adressiert.
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Trotz der fundamentalen Einsichten
in Zelladhäsions-Phänomene,
die durch die Identifizierung und Charakterisierung von interzellulären Adhäsionsproteinen,
wie zum Beispiel ICAM-1
und Lymphozyten interaktiven Integrinen, wie zum Beispiel LFA-1,
erhalten wurden, ist das Bild von einer Vollständigkeit weit entfernt. Es
wird allgemein geglaubt, daß zahlreiche
andere Proteine an inflammatorischen Prozessen und bei der gerichteten
Lymphozytenbewegung durch den Körper
beteiligt sind. Zum Beispiel beschreibt die veröffentlichte PCT-Anmeldung WO 93/14776
(veröffentlicht
am 5. August 1993) die Klonierung und Expression eines ICAM verwandten
Proteins, ICAM-R. Die DNA- und Aminosäuresequenzen von ICAM-R sind
hier in SEQ ID NO: 4 angegeben. Von diesem neuen Liganden wurde
gefunden, daß der
auf menschlichen Lymphozyten, Monozyten und Granulozyten exprimiert
wird.
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Als von besonderem Interesse für die vorliegende
Anmeldung wurde noch ein weiteres ICAM-ähnliches Oberflächenmolekül identifiziert,
das eine Gewebe-spezifische Expression aufweist, die sich von jedem anderen
bekannten ICAM-Molekül
unterscheidet. Mori, et al., [Proc.Natl.Acad.Sci. (USA) 84: 3921–3925 (1987)]
berichteten die Identifizierung eines Telencephalon-spezifischen
Antigens im Kaninchenhirn, das spezifisch mit monoklonalem Antikörper 271A6
immunreaktiv war. Dieses Oberflächenantigen
wurde Telencephalin genannt. Imamura et al., [Neurosci.Letts. 119:
118–121
(1990)] bestätigten
unter der Verwendung eines polyklonalen Antikörpers, um die lokalisierte
Expression zu ermitteln, daß die
Expression von Telencephalin im visuellen Cortex von Katzen Unterschiede
in Lagen des Gewebes zeigte und berichteten auch, daß die Telencephalin-Expression
als eine Funktion der Entwicklung variabel war. Oka et al., [Neuroscience
35: 93–103 (1990)]
berichteten anschließend über die
Isolierung von Telencephalin unter der Verwendung von monoklonalem
Antikörper
271A6. Die Publikation berichtet ein Molekulargewicht für das Oberflächenmolekül von ungefähr 500 kD
und daß das
Molekül
aus vier Untereinheiten zusammengesetzt war, jede mit einem Molekulargewicht
von 130 kD und im Anschluß an
N-Glycanase-Behandlung ungefähr
100 kD. Yoshihiro, et al., [Neuroscience, Research Supplement 18.
S. S83 (1994)] berichteten die cDNA- und Aminosäuresequenzen für Kaninchen-Telencephalin
auf dem 17. Annual Meeting of the Japan Neuroscience Society in
Nagoya, Japan, 7.–9.
Dezember 1993 und dem 23. Annual Meeting of the Society for Neuroscience
in Washington, D.C., 9. November 1993 [Society for Neuroscience
Abstracts 19 (1–3)
S. 646 (1993)]. Die abgeleitete Aminosäuesequenz, die berichtet wurde,
ließ vermuten,
daß das
130 kD Telencephalon ein integrales Membranprotein mit neun extrazellulären Immunglobulin
(Ig)-ähnlichen
Domänen
ist. Die distalen acht dieser Domänen zeigten Homologie zu anderen
ICAM Ig-ähnlichen
Domänen.
Dieselbe Information wurde durch Yoshihara, et al., in Neuron 12:
543–553
(1994) berichtet.
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Die PCT-Anmeldung WO 96/40916 (veröffentlicht
am 19. Dezember 1996) beschreibt ICAM-4 Polynukleotide und Polypeptide
sowie ein Verfahren zum Screening auf Neuopathologie durch Nachweisen
und Quantifizieren von ICAM-4 in einer Körperflüssigkeit.
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Es besteht daher weiterer Bedarf
im Stand der Technik an der Entdeckung von zusätzlichen Proteinen, die an
menschlichen Zell-Zell-Interaktionen teilnehmen und insbesondere
ein Be darf an Information, die dazu dient, solche Proteine im Hinblick
auf ihre Aminosäuresequenz
spezifisch zu identifizieren und zu charakterisieren. Darüber hinaus
ist es in dem Ausmaß,
in dem solche Moleküle
vielleicht die Basis für
die Entwicklung von therapeutischen diagnostischen Mitteln bilden,
wichtig, daß die
DNA, die für
diese kodiert, aufgeklärt
wird. Solche grundlegende Information würde unter anderem die Produktion
dieser Proteine im großen
Maßstab
ermöglichen,
die Identifizierung von Zellen, die diese natürlich produzieren ermöglichen
und die Herstellung von Antikörpersubstanzen
oder anderen neuen Bindeproteinen, die spezifisch damit reaktiv
sind und/oder inhibitorisch für
Liganden/Rezeptorbindungsreaktionen sind, an denen sie beteiligt
sind, ermöglichen.
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Kurze Zusammenfassang
der Erfindung
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Hier beschrieben sind gereinigte
und isolierte Polynukleotide (z. B. DNA-Sequenzen, RNA-Transkripte und anti-Sense
Oligonukleotide davon), die für
ein neues Polypeptid, "ICAM-4", kodieren, sowie Polypeptidvarianten
(einschließlich
Fragmente und Deletions-, Substitutionsund Additions-Analoga) davon,
die eine oder mehrere Ligand/Rezeptorbindungs-biologische Aktivitäten und/oder
immunologische Eigenschaften zeigen, die für ICAM-4 spezifisch sind. ICAM-4
spezifische Ligand/Rezeptor bindende biologische Aktivitäten umfassen
Interaktionen von sowohl den ICAM-4 extrazellulären und zytoplasmatischen Domänen mit
anderen Molekülen
(z. B. in Prozessen von Zell-Zell-Adhäsion und/oder Signaltransduktion).
Bevorzugte Sequenzen schließen
genomische und cDNA-Sequenzen sowie ganz oder teilweise chemisch
synthetisierte DNA-Sequenzen ein. Ein im Augenblick bevorzugtes
Polynukleotid ist in SEQ ID NO: 1 angeführt und kodiert für Ratten-Spezies
ICAM-4. Biologische Repliken (d. h. Kopien von isolierten DNA-Sequenzen,
die in vivo oder in vitro hergestellt sind) der beschriebenen DNA-Sequenzen
sind vorgesehen. Auch beschrieben sind autonom replizierende rekombinante
Konstruktionen, wie zum Beispiel Plasmid- und virale DNA-Vektoren,
die ICAM-4-Sequenzen enthalten und insbesondere Vektoren, worin
die DNA, die für
ICAM-4 oder eine
ICAM-4-Variante kodiert, operativ mit einer endogenen oder exogenen
Expressionskontroll-DNA-Sequenz verbunden ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt werden
Wirtszellen, insbesondere einzelzellige Wirtszellen, wie zum Beispiel
prokaryontische und eukaryontische Zellen stabil mit den beschriebenen
DNA-Sequenzen auf eine Weise transformiert, die es ermöglicht,
die gewünschten
Polypeptide darin zu exprimieren. Wirtszellen, die solche ICAM-4
und ICAM-4-Variantenprodukte exprimieren, können zu einer Vielzahl von
brauchbaren Verwendungen dienen. In dem Ausmaß, in dem die exprimierten
Produkte auf den Wirtszelloberflächen
"gezeigt" werden, können
die Zellen ein wertvolles Immunogen für die Entwicklung von Antikörpersubstanzen
darstellen, die spezifisch mit ICAM-4 und ICAM-4-Varianten immunreaktiv
sind. Wirtszellen sind bemerkenswert brauchbar in Verfahren für die Produktion
von ICAM-4 und ICAM-4-Varianten
in großem
Maßstab,
wobei die Zellen in einem geeigneten Kulturmedium angezogen werden
und die gewünschten
Polypeptidprodukte von den Zellen oder aus dem Medium, in dem die
Zellen angezogen werden, isoliert werden.
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Neues ICAM-4, wie hier beschrieben,
kann als Isolat aus natürlichen
Zellquellen erhalten werden, wird jedoch bevorzugterweise gemeinsam
mit ICAM-4-Variantenprodukten durch rekombinante Verfahren hergestellt
werden, die Wirtszellen einschließen. Eine im Augenblick bevorzugte
Aminosäuresequenz
für ein
ICAM-4 Polympeptid ist in SEQ ID NO: 2 angegeben. Die Produkte können vollständig oder
teilweise glycosyliert, teilweise oder vollständig deglycosyliert oder in
nicht-glycosylierten Formen erhalten werden, in Abhängigkeit
von der für
die , rekombinante Produktion ausgewählten Wirtszelle und/oder der
post-Isolierungsverarbeitung. ICAM-4-Varianten
können
wasserlösliche
oder unlösliche
Monomere, Multimere oder zyklische ICAM-4-Fragmente umfassen, die
alle oder ein Teil einer oder mehrerer der Domänenregionen einschließen, die
oben angegeben sind und eine biologische oder immonologische Eigenschaft
von ICAM-4 aufweisen, z. B. die Fähigkeit, an einen Bindungspartner
von ICAM-4 zu binden und/oder die Bindung von ICAM-4 an einen natürlichen Bindungspartner
zu inhibieren. ICAM-4-Varianten können auch Polypeptid-Analoga
umfassen, worin eine oder mehrere der angegebenen Aminosäuren deletiert
oder ersetzt sind: (1) ohne Verlust und bevorzugterweise mit Verstärkung von
einer oder mehrerer biologischer Aktivitäten oder für ICAM-4 spezifischen immunologischen Charakteristika;
oder (2) mit spezifischer Veränderung
einer bestimmten Liganden/Rezeptorbindungsfunktion. Analoge Polypeptide,
die zusätzliche
Aminosäurereste
(z. B. Lysin oder Cystein) einschließen, die die Multimerbildung
erleichtern, sind vorgesehen.
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Auch umfaßt sind Antikörpersubstanzert
(z. B. monoklonale und polyklonale Antikörper, Antikörperfragmente, Single-Chain-Antikörper, chimäre Antikörper, CDR-grafted
Antikörper
und ähnliches)
und andere Bindungsproteine (z. B. Polypeptide und Peptide), die
spezifisch sind (d. h. nicht-reaktiv mit den ICAM-1, ICAM-2 und
ICAM-R interzellulären
Adhäsionsmolekülen, mit
denen ICAM-4 strukturell verwandt ist) für ICAM-4 oder ICAM-4-Varianten.
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Auch umfaßt sind Hybridomzellinien,
die spezifisch die offenbarten monoklonalen Antikörper sekretieren.
Im Augenblick bevorzugte Hybridome schließen diejenigen ein, die als
127A, 127H, 173E, 179I und 179H bezeichnet werden. Die Antikörpersubstanzen
können
unter der Verwendung von isoliertem natürlichem oder rekombinantem
ICAM-4 oder ICAM-4-Varianten
oder Zellen entwickelt werden, die solche Produkte auf ihren Oberflächen exprimieren.
Bindungsproteine sind weiterhin für die Charakterisierung von
Bindungsstellenstrukturen brauchbar (z. B. Epitopen und/oder der
Sensitivität
von Bindungseigenschaften gegenüber
Modifikationen in der ICAM-4 Aminosäuresequenz).
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Im Gegenzug dazu sind Bindungsproteine
in Zusammensetzungen zur Immunisierung sowie zur Reinigung von Polypeptiden
und der Identifizierung von Zellen, die die Polypeptide auf ihre
Oberflächen
zeigen, brauchbar. Sie sind auch offenkundig bei der Modulation
(z. B. Blockierung, Inhibierung oder Stimulierung) von Liganden/Rezeptorbindungs-biologischen
Aktivitäten,
die ICAM-4 einschließen,
brauchbar, insbesondere denjenigen ICAM-4 Effektorfunktionen, die
an spezifischen und nicht-spezifischen Immunsystemantworten beteiligt
sind. Für
anti-ICAM-4-Antikörpersubstanzen
spezifische anti-idiotypsiche Antikörper und die Verwendungen von
solchen anti-idiotypischen Antikörpersubstanzen
bei der Modulation von Immunantworten werden ebenfalls vorgesehen.
Die Erfindung beschreibt weiter Verfahren von Screening auf Neuropathologie
in einem Individuum, umfassend die Schritte von: a) Erhalten einer
flüssigen
Probe von dem Individuum; b) in Kontakt bringen der Probe mit einem
Antikörper,
der spezifisch mit ICAM-4 immunreaktiv ist; c) Messen des Spiegels von
ICAM-4/Antikörperbindung
in der Probe; und d) Vergleichen des Spiegels von ICAM-4/Antikörperbindung in
der Probe mit dem Spiegel von ICAM-4/Antikörperbindung in Individuen (Kontrollen),
die als frei von der Neuropathologie bekannt sind. Tests für den Nachweis
und die Quantifizierung von ICAM-4 auf Oberflächen und in Körperflüssigkeiten,
wie zum Beispiel Serum oder cerebrospinaler Flüssigkeit, können zum Beispiel eine einzelne
Antikörpersubstanz
oder mehrere Antikörpersubstanzen
in einem "Sandwich"-Testformat einschließen. Beim Nachweis von ICAM-4
in einer Körperflüssigkeit
sind Antikörper
auch zur Ermittlung des Auftretens von Neuropathologien, die mit
erhöhten
Spiegeln von zirkulierenden ICAM-4 korreliert werden können, brauchbar.
Solche Neuropathologien schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, cerebrale Ischämie
(d. h. Schlaganfall), die sich aus verschiedenen Erkrankungen ergibt,
einschließlich,
zum Beispiel, Thrombose, Embolie, cerebraler aneurysmaler Haemorrhagie,
Vasospasmie und Ähnlichem.
Die Mengenbestimmung von zirkulierendem ICAM-4 kann auch zwischen
verschiedenen Formen von Epilepsie unter scheiden und auch die Bestimmung
der Phase von AIDS-Progression erlauben. Noch andere neurodegenerative
Erkrankungen, für die
eine Messung von zirkulierendem ICAM-4 für die Diagnose brauchbar sein
kann, schließen
verschiedene Formen von Alzheimer-Erkrankung und andere kortikale
Demenz (wie zum Beispiel Pick's-Erkrankung, diffuse kortikale Lewy's-Körpererkrankung und Frontallappen-Degenerierung)
ein, subkortikale Demenzen (einschließlich Parkinsons-Erkrankung,
Huntington's-Erkrankung und progressive Supranuklear), eine Zahl
der primären
psychiatrischen Erkrankungen (wie zum Beispiel Depression, Schizophrenie
und Psychose) sowie nicht genetische Demenzen, die sich zum Beispiel
aus Infektionen, Vaskulitis, Stoffwechsel- und Nährstoff-Erkrankungen (z. B.
Thyroid, Vitamin B12-Defizienz),
vaskulären
Erkrankungen (multipler Infarkt, lakunärer Zustand, Binswanger's-Erkrankung), toxischen
Encephalopathien (z. B. Aussetzen gegenüber Kohlenmonoxid, Schwermetallen
oder anderen industriellen Verschmutzungen) und Tumoren ergeben.
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Der wissenschaftliche Wert der Information,
die durch die Veröffentlichungen
von DNA- und Aminosäuresequenzen
von ICAM-4 beigetragen wird, ist offensichtlich. Als eine Serie
von Beispielen macht das Wissen der Sequenz einer cDNA für ICAM-4
die Isolierung von genomischen DNA-Sequenzen, die für ICAM-4
kodieren und die Spezifizierung von ICAM-4 Expressionskontroll-Tegulatorischen
Sequenzen, wie zum Beispiel Promotoren, Operatoren und ähnliches
möglich.
Von den DNA/DNA-Hybridisierungsverfahren, die mit den beschriebenen
DNA-Sequenzen unter stringenten Bedingungen durchgeführt werden,
wird ähnlich
erwartet, daß diese
die Isolierung von DNAs ermöglichen,
die für
allelische Varianten von ICAM-4 kodieren, anderen strukturell verwandten
Proteinen, die eine oder mehrere der biologischen und/oder immunologischen
Eigenschaften teilen, die spezifisch für ICAM-4 sind, und Proteine
aus anderen Spezies, die zu ICAM-4 homolog sind. DNAs sind in DNA/RNA-Hybridisierungstests
brauchbar, um die Fähigkeit
von Zellen zu testen, ICAM-4 zu synthetisieren. Auch durch diese
Offenbarung erhältlich
gemacht werden anti-Sense Polynukleotide, die für die Regulation der Expression
von ICAM-4 durch diejenigen Zellen relevant sind, die Dasselbe normalerweise
exprimieren. Als eine weitere Serie von Beispielen macht das Wissen
der DNA- und Aminosäuresequenzen
von ICAM-4 die Erzeugung von ICAM-4-Varianten durch rekombinante Mittel,
wie zum Beispiel Mittel Hybridfusionsproteine (manchmal als "Immunadhäsionen"),
die durch die Anwesenheit von ICAM-4 Proteinsequenzen und Immunglobulin
schwere Ketten konstante Regionen und/oder Gelenkregionen gekennzeichnet
sind, möglich.
Siehe, Capon et al., Nature, 337: 525–531 (1989); Ashkenazi at al.,
P.N.A.S. (USA), 88: 10535–10539 (1991);
und PCT WO 89/02922, veröffentlicht
am 6.
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April 1989. Die ICAM-4-Varianten
Fusionsproteine können
auch zum Beispiel ausgewählte
extrazelluläre
Domänen
von ICAM-4 und Teile von anderen Zelladhäsionsmolekülen enthalten.
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Die hier offenbarte DNA ermöglicht auch
die Identifizierung von nicht translatierten DNA-Sequenzen, die spezifisch die Expression
von Polynukleotiden unterstützen,
die operativ mit den Promotorregionen verbunden sind. Die Identifizierung
und Verwendung von solchen Promotorsequenzen ist besonders in Fällen wünschenswert,
zum Beispiel Gentransfer, die spezifisch eine heterologe Genexpression
in einer begrenzten neuronalen Umgebung erfordern können. Auch
vorgesehen sind Vektoren, die die offenbarten Promotoren, sowie
chimäre
Genkonstrukte umfassen, worin der Promotor operativ mit einer heterologen
Polynukleotidsequenz und einem Transkriptionsterminationssignal
verbunden ist.
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Die durch die vorliegende Offenbarung
zur Verfügung
gestellte DNA- und Aminosäuresequenzinformation
macht auch die systematische Analyse der Struktur und Funktion von
ICAM-4 und Definitionen von denjenigen Molekülen möglich, mit denen es auf extrazellulärem und
interzellulärem
Niveau interagieren wird. Die Idiotypen von anti-ICAM-4 monoklonalen
Antikörpern
sind für
solche Moleküle
repräsentativ
und können natürliche Bindungsproteine
(Peptide und Polypeptide) nachahmen, durch die die ICAM-4 intrzellulären und intrazellulären Aktivitäten moduliert
werden oder durch die ICAM-4 intrzellulären und intrazellulären Ereignisse moduliert.
Wechselweise können
sie neue Klassen von Modulatoren von ICAM-4 Aktivitäten darstellen.
Anti-idiotypische Antikörper
können
wiederum neue Klassen von biologisch aktiven ICAM-4 Äquivalenten
darstellen. In vitro-Tests zur Identifizierung von Antikörpern oder
anderen Verbindungen, die die Aktivität von ICAM-4 modulieren, können zum
Beispiel das Immobilisieren von ICAM-4 oder eines natürlichen
Liganden, an das ICAM-4 bindet, nachweisbares Markieren des nicht-immobilisierten
Bindungspartners, Inkubieren der Bindungspartner miteinander und
Nachweisen des Effekts einer Testverbindung auf die Menge von gebundenen Marker
einschließen,
wobei eine Verringerung in dem gebundenen Marker in der Anwesenheit
der Testverbindung verglichen mit der Menge von Marker, die in der
Abwesenheit der Testverbindung gebunden ist, anzeigt, daß das Testmittel
ein Inhibitor der ICAM-4 Bindung ist.
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Die hier offenbarte DNA-Sequenzinformation
macht auch die Entwicklung von Nagern durch homologe Rekombination
oder "Knockout"-Strategien [siehe, z. B. Kapecchi, Science, 244: 1288–1292 (1989)]
möglich,
die dabei versagen, ein funktionelles ICAM-4-Protein zu exprimieren
oder die ein Varianten-ICAM-4-Protein exprimieren. Solche Nager
sind als Modelle zur Untersuchung der Aktivitäten von ICAM-4 und ICAM-4-Modulatoren
in vivo brauchbar. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Unterscheidung zwischen verschiedenen
Formen von Epilepsie zur Verfügung
gestellt, umfassen die Schritte von: a) in Kontakt bringen einer
flüssigen
Probe, die von einem ersten Individuum erhalten wurde mit einem
Antikörper,
der spezifisch mit ICAM-4 immunreaktiv ist; b) Quantifizieren des
Spiegels von ICAM-4/Antikörperbindung
in der Probe; und c) Vergleichen des Spiegels von ICAM-4/Antikörperbindung
in der Probe mit dem Spiegel von ICAM-4/Antikörperbindung in einem zweiten
Individuum, das eine bekannte Form von Epilepsie aufweist, ausgewählt aus
Grand Mal-Grenzen, Synkope oder Schläfenlappenepilepsie (SLE).
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Relevant für die Offenbarung der vorliegenden
Erfindung sind der Aufbau und die Konstruktion von Oligonukleotidsonden
für die
PCR-Amplifikation von ICAM-verwandten DNAs; die Verwendung der Sonden
zur Amplifikation eines menschlichen genomischen Fragments homolog
zu, jedoch distinkt von DNAs, die ICAM-1 und ICAM-2 kodieren; das
Screening von cDNA-Bibliotheken mit dem genomischen Fragment, um
zusätzliche ICAM-R
kodierende Sequenzen zu isolieren, das Screening von cDNA-Bibliotheken,
um eine Vollängenmenschliche
cDNA-Sequenz zu isolieren, die für
ICAM-R kodiert; die Charakterisierung von DNA- und Aminosäuresequenzinformation
für ICAM-R,
insbesondere wie mit ICAM-1 und ICAM-2 verwandt, die Entwicklung von
Säugetier-Wirtszellen,
die ICAM-R exprimieren; die Ermittlung von Hinweisen der ICAM-R-Beteiligung
an Adhäsionsereignissen,
die CD18-abhängige und
CD18-unabhängige
Signalwege einschließen;
die Inhibierung von Zelladhäsion
an ICAM-R durch ICAM-R-abgeleitete Peptide; die Expression von Varianten
von ICAM-R; die
Präparation
und Charakterisierung von anti-ICAM-R-Antikörpern und Fragmenten davon;
die Kartierung von ICAM-R-Epitopen, die durch anti-ICAM-R monoklonale
Antikörper
erkannt werden; die Bestimmung der Verteilung und die biochemische
Charakterisierung von ICAM-R und RNA, die für Dasselbe kodiert; die Ermittlung
von ICAM-R in homotypischer Zell-Zell-Adhäsion und Immunzellaktivierung/-proliferation;
die Charakterisierung von ICAM-R monoklonalen Antikörpern; und
die Ermittlung von differenziellen Phosphorylierungs- und Zytoskelettassozüerungen
der zytoplasmatischen Domäne
von ICAM-R. Auch beschrieben wurde die Identifizierung einer Nagetier-ICAM-kodierenden
DNA, die zu der Zeit das Rattenhomolog von menschlichen ICAM-R zu
sein schien und die Verwendung dieser DNA, um DNAs zu konstruieren
und zu exprimieren, die für
Glutathion-S-Transferase-Fusionsproteine
kodieren. Die genaue Beschreibung, wie diese Nagetier-DNA identifiziert
wurde, ist hier als Beispiel 1 wiedergegeben. Während mehr der Nagetier ICAM-kodierenden
Sequenz identifiziert wurde, wurde ersichtlich, daß die Nagetier
ICAM-DNA nicht für
ein Ratten-spezifisches Homolog von menschlichem ICAM-R kodiert,
sondern tatsächlich
für ein
neues ICAM-Polypeptid kodiert, das hier als ICAM-4 bezeichnet ist.
Um die Ereignisse zu verstehen, die zu der Identifizierung von ICAM-4 führten, wird
eine Chronologie zur Verfügung
gestellt, die von einer genauen Beschreibung der Erfindung gefolgt
wird.
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Eine erste Nagetier-genomische ICAM-4-Sequenz
wurde identifiziert, die für
eine Region kodierte, die homolog zur Domäne 2 (hier SEQ ID NO: 3) von
menschlichem ICAM-R (hier als SEQ ID NO: 4) war. Eine zweite überlappende
genomische DNA (hier SEQ ID NO: 5) wurde ebenfalls identifiziert,
die sowohl die Domäne
2 Region von SEQ ID NO: 2 und Sequenzen für ICAM-1 kodierte. Unter der
Verwendung von SEQ ID NO: 3 als einer Sonde wurde eine Nagetier-Milz-cDNA
(hier SEQ ID NO: 6) identifiziert, die für Domänen 2 bis 5 kodierte, sowie
für eine
fünfte
Domäne,
die vorher nicht als eine ICAM-Domäne beobachtet wurde. Zu dieser Zeit
schienen diese neu identifizierten Nagetier-DNAs für ein Nagetier-Homolog von menschlichem
ICAM-R zu kodieren, jedoch erwiesen sich Alignments der 3'-Regionen dieser DNAs
mit anderen ICAMs als schwierig.
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Die anschließende Isolierung eines 1 kb-cDNA-Klons
aus einer Rattenmilz-Bibliothek und die Amplifikation eines RT-PCR-Fragments
zeigten, daß ein
Teil von sowohl dem cDNA und genomischen Klonen nicht sequenziert
war. Ein weiteres RT-PCR-Amplifikationsprodukt (SEQ ID NO: 7) bestätigte diese
Auslassung. Es wurde bestimmt, daß ein Fragment von 177 bp durch
EcoRI-Verdau der Klone aus den genomischen und cDNA-Klonen ausgeschnitten
wurde, um diese Sequenzen aus λ-Phage
for DNA-Sequenzierungsstudien zu isolieren. Die Re-Analyse von SEQ
ID NO: 5 und 6 im Hinblick auf diese anderen Sequenzen ermöglichte
die Identifizierung von genaueren und vollständigeren Sequenzen für die anfangs
isolierten genomischen und cDNA-Klone, die hier als SEQ ID NO: 8
und 9 in korrigierter Form präsentiert
werden.
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Um eine vollständige kodierende Sequenz für ICAM-4
zu identifizieren, wurde eine Rattengehirn-cDNA (SEQ ID NO: 10)
isoliert und dies 5'-Ende-Sequenz durch 5'- Schnellamplifikation von cDNA-Enden
(5'-RACE) bestimmt, wobei das Amplifikationsprodukt in SEQ ID NO:
11 angegeben ist. Die Kombination der Information aus dem RT-PCR-Klon (SEQ ID NO:
7), der Hirn-cDNA (SEQ ID NO: 10) und dem Race-Amplifikationsprodukt (SEQ ID NO: 11)
ermöglichte
die Identifizierung der vollständigen
kodierenden Sequenz für ICAM-4
(SEQ ID NO: 1).
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Die folgende Erfindung wird daher
durch die folgenden Beispiele verdeutlicht. Genauer gesagt, betrifft Beispiel
1 die Klonierung einer teilweisen Nagetier-ICAM-4-DNA. Beispiel
2 beschreibt die Northern-Blot-Analyse von Nagetier-ICAM-4-Transkription.
Beispiel 3 beschreibt die Isolierung einer Vollängen-Nagetier-ICAM-4-cDNA.
Beispiel 4 betrifft die in situ-Hybridisierung von Nagetier-ICAM-4
in Hirngewebe. Beispiel 5 betrifft die Erzeugung von ICAM-4-Fusionsproteinen
in Prokaryonten. Beispiel 6 beschreibt die Produktion von monoklonalen
Antikörpern,
die spezifisch für
Ratten-ICAM-4/GST-Fusionsproteine sind. Beispiel 7 beschreibt die
Expression von löslichen
Ratten-ICAM-4-Proteinen in einem Baculovirus-Expressionssystem.
Beispiel 8 betrifft die Produktion von monoklonalen Antikörpern, spezifisch
für Ratten-ICAM-4,
das in einem Baculovirus-System exprimiert wurde. Beispiel 9 beschreibt
die Immunzytochemische Analyse von Ratten-ICAM-4-Expression.
Beispiel 10 betrifft die Klonierung einer für ICAM-4 kodierenden menschlichen
genomischen DNA. Beispiel 11 betrifft die Klonierung einer menschlichen
für ICAM-4
kodierenden DNA. Beispiel 12 beschreibt die Northern-Analyse von
menschlicher ICAM-4-Expression. Beispiel 13 beschreibt die Erzeugung
von menschlichen ICAM-4/GST-Fusionsproteinen. Beispiel 14 betrifft
die Produktion von monoklonalen Antikörpern, die für menschliches
ICAM-4 immunspezifisch sind. Beispiel 15 beschreibt die Entwicklung
eines Fangtests zur Bestimmung der Konzentration von löslichem
ICAM-4 in einer bestimmten Flüssigkeit.
Beispiel 16 wendet die Fangtestmethode bei der Bestimmung der ICAM-4-Konzentration
im Serum von Schlaganfall-Patienten an. Beispiel 17 betrifft die
Ermittlung von ICAM-4 Transkription in einem Ratten-Epilepsiemodell.
Beispiel 18 beschreibt die Messung von zirkulierender ICAM-4-Konzentration als
eine Bestimmung von verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen.
Beispiel 19 betrifft die Klonierung einer Promotorregion für menschliches ICAM-4.
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Beispiel
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Konierung von Ratten-ICAM-verwandter
DNA
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A. Isolierung einer Ratten
genomischen ICAM-verwandten Domäne 2 DNA
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Eine Ratten genomische Bibliothek,
die in λ-EMBL3
konstruiert wurde, wurde mit einer [32P]-markierten Probe
gescreent, die durch PCR aus DNA erzeugt wurde, die für die menschliche
ICAM-3 Domäne
2 kodierte. Die Sequenz der Probe ist in SEQ ID NO: 12 angegeben.
Bibliotheks-Plaques wurden auf Hybond N+ Nylon-Membranen (Amersham,
Arlington Heights, IL) transferiert. Das Screening aller cDNA- und
genomischen Bibliotheken wurde gemäß Standardprotokollen duchgeführt. Die
Prähybridisierung
und Hybridisierungen wurden in einer Lösung von 40–50% Formamid, 5X Denhardt's,
5X SSPE und 1,0% SDS bei 42°C
durchgeführt. Sonden
([32P]-markiert) wurden in einer Konzentration
von 105–106 cpm/ml von Hybridisierungslösung hinzugefügt. Im Anschluß von 16–18 Stunden
von Hybridisierung wurden die Nylon-Membranen extensiv bei Raumtemperatw
in 2X SSPE mit 0,1% SDS gewaschen und anschließend bei –80°C über Nacht gegenüber einem Röntgenfilm
ausgesetzt. Positive Plaques wurden einer oder mehrere Runden Hybridisierung
unterzogen, um einen klonalen Phagen zu erhalten. Die DNA, die aus
Lysat der positiven Klone präpariert
wurde, wurden in pBS+ subkloniert und sequenziert.
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Ein erster genomischer Klon wurde
identifiziert, der für
eine Ratten-ICAM-verwandte Domäne
2 kodierte, der als homolog zu Domäne 2 Regionen in anderen ICAM-Familienmitgliedern
bestimmt wurde, jedoch verschieden von dem vorher berichteten Nukleotidsequenzen
für Ratten-ICAM-1
[Kita, et al., Biochem. Biophys. Acta 1131: 108–110 (1992)] oder Maus-ICAM-2 [Xu, et al.,
J.Immunol. 149: 2560–2565
(1992)] war. Die Nukleinsäure
und abgeleiteten Aminosäuresequenzen
für diesen
Klon wurden offenbart, wie die behaupteten Variantenformen von ICAM-R
und sind jeweils in SEQ ID NO: 3 und 13 hier angegeben.
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Ein zweiter überlappender Klon wurde ebenfalls
mit denselben Sonden identifiziert und wurde als die ICAM-Domäne 2 Sequenz
von SEQ ID NO: 3 und 5'-DNA, die für mindestens einen Teil von
Ratten-ICAM-1 kodierte, enthaltend bestimmt. Die Nukleinsäuresequenz
für diesen
Klon ist hier als SEQ ID NO: 5 angegeben. Dieser zweite Klon zeigte,
daß das
ICAMverwandte Genfragment des ersten Klons und das Gen, das für Ratten-ICAM-1
kodiert, innerhalb von 5 kb voneinander auf demselben Rattenchromosom
lokalisiert sind.
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B. Isolierung von Ratten-ICAM-verwandter
cDNA
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Um eine vollständigere Protein-kodierende
Sequenz für
das ICAM-verwandte Polypeptid zu identifizieren, wurde [32P]-markierte DNA, die für die Domäne 2 Sequenz von dem in Teil
A identifizierten Ratten genomischen Klon (SEQ ID NO: 3), supra,
kodierte, dazu verwendet, um eine Zahl von cDNA-Bibliotheken von
verschiedenen Ratten- und Mauszelltypen, einschließlich Rattenmakrophagen
(Clontech, Palo Alto, CA), peripheren Blutlymphozyten (PBL) (Clontech),
T-Zellen (in-Haus konstruiert) und Milz (Clontech) und Maus-PBL (Clontech),
T-Zellen (in-Haus konstruiert) und B-Zellen (in-Haus konstruiert)
zu screenen.
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Ein einzelner Klon wurde in einer
Rattenmilz-cDNA-Bibliothek (Clontech) identifiziert, der fünf Ig-ähnliche
Domänen
enthielt, von denen vier homolog zu Domänen 3 bis 5 in sowohl ICAM-1
und ICAM-R waren. Darüber
hinaus enthielt dieser Klon 3'-DNA, die für eine offensichtliche fünfte Ig-ähnliche
Domäne
kodierte, die bisher nicht in irgendeinem anderen ICAM-Polypeptid
identifiziert wurde. Zusätzlich
enthielt der Klon eine ungewöhnliche
3'-Sequenz, die
anschließend
als ein partielles Intron (diskutiert infra) bestimmt wurde, das
zwischen Domänen
4 und 5 lokalisiert war, was vermuten läßt, daß der Klon das Produkt eines
unreifen oder fehlerhaft prozessierten Transkripts war. Die Anwesenheit
der einmaligen Domäne
und der Nachweis, daß die 3'-Region
nicht mit anderen bekannten ICAMs geeignet übereinstimmte, ließ vermuten,
daß die
ICAM-verwandte DNA potentiell für
ein neues Ratten-ICAM-Polypeptid kodierte. Die Nukleinsäuresequenz
für diesen Milz-cDNA-Klon
ist in SEQ ID NO: 6 angegeben.
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C. Re-Analyse von Ratten cDNA und
genomischen DNAs Anschließend
wurde nachgewiesen, daß das
dem partiellen Rattenmilz-cDNA-Klon (hier SEQ ID NO: 6) und dem
Rattenleber genomischen Klon (hier SEQ ID NO: 5) ein internes 177
bp EioRI-Fragment fehlte, das Teil jedes dieser Klone war, jedoch
in einem Subklonierungsschritt verloren wurde, als die Bibliotheksinserts
aus dem λ-Vektor
durch EioRI Verdau entfernt wurden und in einen Sequenzierungsvektor
ligiert wurden. Die Beobachtung, daß den cDNA und genomischen Klonen
möglicherweise
ein kodierendes Fragment fehlt, wurde nach Alignments der Ratten-genomischen
und cDNA-Sequenzen mit verschiedenen RT-PCR-Amplifikationsprodukten, einschließlich SEQ
ID NO: 7, ersichtlich, die eine Lücke in der Rattensequenz ergaben.
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Die anschließende Isolierung und das Sequenz-Alignment
einer cDNA aus einer Milzbibliothek unter der Verwendung des Milz-cDNA-Klons
(SEQ ID NO: 6) als eine Sonde, stellte einen ersten Hinweis zur
Verfügung,
daß ein
Teil der Milz-cDNA und der genomischen Klone nicht sequenziert wurde.
Eine weitere Bestätigung
dieser Idee wurde nach Amplifikation eines RT-PCR-Fragments ersichtlich,
das die Domänen
3 bis 5 überspannte,
unter der Verwendung eines 5'-Primers (RRD3 5'-Xho, der eine 5'
XhoI-Restriktionsstelle enthält, um
die Klonierung zu erleichtern), der in SEQ ID NO: 14 angegeben ist
und einen 3'-Primer (RRDS 3'-Rind, der eine HindIII-Stelle enthält, um die
Klonierung zu erleichtern), angegeben in SEQ ID NO: 15.
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Das Alignment dieser zwei DNAs zeigte
deutlich, daß die
cDNA und genomischen Klone ein Fragment vor der Sequenzierung verloren
hatten; diese Idee wurde weiter im Anschluß an die Sequenzierung der RT-PCR-DNA,
die infra diskutiert wird, unterstützt. Es wurde geschlossen,
daß der
Restriktionsverdau mit EioRI, um die cDNA und genomischen Fragmente
vor der Sequenzierung zu entfernen, zu der Exzision eines 177 bp
Fragments führte,
die nicht visuell in der Agarosegel-Auftrennung der Klone von den λ-Phagen Sequenzen
nachgewiesen wurde. Die anschließende Sequenzanalyse bestätigte die
Anwesenheit von zwei EioRI-Stellen,
die ein 177 bp Fragment in beiden der originalen Klone flankierten.
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Das 177 bp EioRI-Fragment liegt zwischen
Nukleotiden 719 und 896 im Ratten-partiellen cDNA-Klon, wie in SEQ
ID NO: 9 angegeben und zwischen Nukleotiden 2812 und 2989 in dem
teilweisen genomischen Klon, wie in SEQ ID NO: 8 angegeben.
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D. Durch den RT-PCR-Klon isolierte
DNA RT-PCR wurde verwendet, um eine vollständigere Sequenzinformation
für das
Ratten-ICAMverwandte Gen zu erzeugen. Die Sequenzinformation von
dem genomischen Klon (SEQ ID NO: 3) wurde verwendet, um Sense-Primer
aufzubauen, die komplementär
zu einer Region 5' zu der Protein-kodierenden Region waren, wie
aus dem cDNA-Klon bestimmt und anti-Sense-Primer, die komplementär zu kodierenden
Sequenzen und Regionen 3' zu der kodierenden Sequenz in dem cDNA-Klon
aufgebaut waren (SEQ ID NO: 6).
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Die Templat-cDNA für PCR-Reaktionen
wurde wie folgt hergestellt. Ungefähr 2μg von Poly A+RNA, isoliert
aus Ratten Milz-Zellen wurden durch Erhitzen auf 65°C in einem
10 μl-Volumen denaturiert.
Im Anschluß an
die Denaturierung wurden 0,1 μl
RNasin (Invitrogen, San Diego, CA), 5 μl 5X RTase Puffer (BRL), Bethesda,
MD), 2 μl
Random-Hexamere (pd(N)6 bei 100 μg/ml)
(Pharmacia, Piscataway, NJ), 6 μ1
dNTPs (jeweils 2 mM) und 2 μ1
AMV RTase (BRL) hinzugefügt
und die Reaktion wurde bei 42°C
für 60–90 Minuten
inkubiert. Die Reaktionen wurden bei –20°C bis zum Gebrauch gelagert.
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Eine anfängliche Serie von Experimenten
wurde durchgeführt,
um Oligonukleotid-Primerpaare
zu identifizieren, die ein Amplifikationsprodukt in PCR-Reaktionen
unter der Verwendung von Rattenmilz-cDNA als Templat produzieren.
Verschiedene 5'-Sense-Primer wurden in PCR mit einem 3'-Primer gepaart,
der so aufgebaut war, um komplementär zu einer internen kodierenden
Sequenz zu sein: der 3'-Primer wurde als RRD2- 3–1 bezeichnet und ist in SEQ
ID NO: 16 angegeben.
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(In dem letztendlich isolierten RT-PCR-Produkt,
SEQ ID NO: 7, infra, entsprach der Primer RRD2 3-1 zu Nukleotiden
719 bis 1736). Ähnlich
wurden verschiedene 3'-anti-Sense-Primer mit einem 5'-Primer gepaart, der
so aufgebaut war, um komplementär
zu einer anderen internen kodierenden Sequenz zu sein; der 5'-Primer
in diesen Reaktionen wurden als RGen3900S bezeichnet und ist in
SEQ ID NO: 17 angegeben.
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(In SEQ ID NO: 7, infra, entsprach
Primer RGen3900S den Nukleotiden 1719 bis 1736.) Basierend auf der
Größe der Amplifikationsprodukte
und der Fähigkeit
dieser Produkte, mit dem partiellen cDNA-Klon zu hybridisieren,
wurde ein Paar von Primern als am effizientesten bestimmt und wurde
in den nachfolgenden PCR-Amplifikationen verwendet. Der 5'-Primer
wurde als RGen780S (SEQ ID NO: 18) bezeichnet, und der 3'-Primer
wurde als RGen 4550S (SEQ ID NO: 19) bezeichnet.
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(In SEQ ID NO: 7, infra, entsprach
Primer RGen780S den Nukleotiden 1 bis 18 und Primer RGen4550AS entsprach
den Nukleotiden 2197 bis 2214).
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Dieses Primerpaar wurde in PCR unter
einer Anzahl von Bedingungen verwendet, um die Amplifikation zu
optimieren. Eine Gesamtzahl von 15 verschiedenen PCR-Puffern, die
sich in pH und Mg++ Konzentration unterschieden,
wurden bei zwei verschiedenen Annealing-Temperaturen verwendet und eine Probe
des Produkts aus jeder Reaktion wurde auf einem 1% Agarosegel aufgetrennt.
Da kein Amplifikationsprodukt durch visuelle Inspektion auf dem
Ethidiumbromid gefärbten
Gel von allen diesen Reaktionsbedingungen nachgewiesen werden konnte,
wurde eine empfindlichere Southern-Hybridisierung verwendet, um
die PCR-Produkte nachzuweisen.
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Aliquots der amplifizierten DNA wurden
durch Elektrophorese aufgetrennt, auf eine Hybond N+ Nylon-Membran
unter Verwendung von herkömmlichen
Southern-Blood Dochttechniken transferiert und mit der gesamten
Ratten cDNA hybridisiert, die [32P]-markiert
wurde. Die Hybridisierungsbedingungen waren im wesentlichen dieselben,
wie für
das Bibliotheksscreening-Verfahren in Teil A, supra, beschrieben.
Die Autoradiographie zeigte an, daß eine kleine Menge an DNA
von ungefähr
2,2 kb in zwei der Reaktionen erzeugt wurde, und der Rest des Amplifikationsprodukts
aus den zwei Reaktionen wurde auf einem Agarosegel aufgetrennt. Die
2,2 kb Region wurde aus dem Gel eluiert, obwohl kein Bande nach
visueller Inspektion ersichtlich war und als ein Templat in einer
weiteren PCR-Reaktion unter der Verwendung derselben Primer (SEQ
ID NO: 18 und 19), tris-HCl-Puffer, pH 8,0, 1 mM Mg++ und
55°C Annealing-Temperatur
verwendet. Das Amplifikationsprodukt aus der sekundären PCR
war in dem Gel sichtbar und wurde zur Sequenzanalyse in ein pBS+-Plasmid (Stratagene, La Jolla, CA) eluiert
und kloniert.
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Der erhaltende RT-PCR-Klon wurde
als 2214 by enthaltend bestimmt, wie in SEQ ID NO: 7 angegeben.
Der Klon kodierte für
Domänen
2 bis 6, die in dem Rattenmilz-cDNA-Klon gefunden wurden, eine weitere Amino-terminale
Domäne
1, eine weitere Carboxy-terminale Domäne 7 und 164 by von etwas,
das eine weitere Carboxy-terminale Domäne 8 zu sein schien. Unmittelbar
5' zu Domäne
1 war eine zusätzlich
144 by Sequenz, von der vermutet wurde, daß sie aus einem Intron zwischen
dem Leader und der ersten Domäne stammte.
Die ser Klon enthielt keine 5'-Leadersequenz oder 3'-Transmembran-
und zytoplasmatische Regionen. Zusätzlich zu der vorher identifizierten
Domäne
6 in dem Milz-cDNA-Klon unterstützte
die 7. und B. Domäne
in dem RT-PCR-Klon die Hypothese, daß dieser Klon eine neue Nagetier-ICAM
war.
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Beispiel 2
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Northern-Blot-Analyse
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Um die Möglichkeit weiter zu untersuchen,
daß die
in Beispiel identifizierten ICAMverwandten Klone für ein neues
ICAM-Polypeptid kodierten, wie durch die einmaligen Igähnlichen
Domäne
vermutet, wurde die Gewebe-spezifische Expression durch Nothern-Blot-Analyse untersucht,
um einen Vergleich mit den früher
berichteten Expressionsmustern von menschlichen ICAMs zu ermöglichen.
[ICAM-1, Dustin, et al., J.Immunol. 137: 245–254 (1986); ICAM-2, Staunton,
et al., Nature 339: 61–64
(1990); ICAM-R, de Fourgerolles and Springer, J. Exp. Med. 175:
185–190
(1992)].
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Gesamte zelluläre RNA aus Rattenlunge, -hirn,
-rückenmark,
-leber -verdauungstrakt, - thymus, -lymphknoten
und -milz wurde unter der Verwendung von STAT60 RNA-Isolationsreagenzien
(Tel-Test "B", Inc. Friendswood, Texas) gemäß dem durch den Hersteller
vorgeschlagenen Protokoll präpariert.
Poly A+ RNA wurde aus Gesamt-RNA unter der
Verwendung von Oligo-dT-Zellulosesäulen gereinigt. Ungefähr 5 μg an RNA,
abgeleitet aus jedem Gewebe, wurde auf einem 1% Formaldehyd Agarosegel
aufgetrennt und auf Hybond-C Nitrozellulose-Membran (Amersham) transferiert.
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Ein Fragment der Rattenmilz-cDNA
aus Beispiel , das den Domänen
2 bis 4 (Nukleotide 1 bis 724 in SEQ ID NO: 6) entsprach, wurde
in pBluescript SK+ (Stratagene) subkloniert
und eine anti-Sense Ribosonde wurde durch in vitro-Transkription
unter der Verwendung von 32Pmarkiertem UTP
und ungefähr
500 ng an linearisiertem Templat gemäß dem durch den Hersteller
vorgeschlagenen Protokoll (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN)
erzeugt. Die Membran-gebundene RNA wurde in einer Lösung prähybridisiert,
die 50% Formamid, 5X SSC, 1X PE (50 mM Tris-HCl, pH 7,5, 0,1% Natriumpyrophosphat,
0,2% Polyvinylpyrrolidon, 0,2% Ficoll, 5 mM EDTA, 1% SDS) und 150 μg/ml denaturierte
Lachssperma-DNA enthielt. Die radiomarkierte Probe wurde durch Kochen
denaturiert und zu der Prähybridisierungslösung in
einer finalen Konzentration von 1 × 106 cpm/ml
hinzugefügt.
Der Hybridisie rung wurde ermöglicht,
für 16
bis 18 Stunden bei 65°C
fortzuschreiten. Die Membran wurden dann bei 65°C in 2X SSC, enthaltend 0,1%
SDS, gewaschen und anschließend
für 3–16 Stunden
einem Röntgenfilm
ausgesetzt.
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Die Northern-Blood-Analyse zeigte,
daß die
in Beispiel identifizierte ICAM-verwandte cDNA nur im Rattenhirn
exprimiert wurde, eine Gewebespezifität, die bisher für kein anderes
der ICAM-Polypeptide berichtet wurde. Dieses Expressionsmuster,
in Kombination mit den einmaligen Ig-ähnlichen Domänen, von
denen bisher nicht bekannt war, daß sie in anderen ICAM-Polypeptiden
existieren, zeigte, daß der
ICAM-verwandte Klon ein neues Mitglied der ICAM-Familie von Proteinen
war, und wurde ICAM-4 benannt.
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Die Tatsache, daß die anfänglich identifizierten cDNA-Klone
in einer Rattenmilz-Bibliothek nachgewiesen wurden, ließ vermuten,
daß eine
Untergruppe von Zellen in der Milz vielleicht ICAM-4 in niedrigert
Spiegeln exprimiert. Jedoch konnte ein richtig gesplicter Klon nicht
in zahlreichen hämopoetischen
cDNA-Bibliotheken nachgewiesen werden, was zu Zweifeln führte, ob
das ICAM-4-Protein wirklich in anderen Geweben als Hirn exprimiert
wurde. Eine Erklärung
für den
Nachweis von ICAM-4-cDNA in Milz ist die, daß die Sensitivität der PCR
möglicherweise
eine Spurenmenge von Transkript amplifiziert hat, obwohl diese Gewebe
das kodierte Protein nicht exprimieren.
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Beispiel 3
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Isolierung von Vollängen-Ratten
ICAM-4-cDNA
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A. Identifizierung eines
Rattenhirn-cDNA-Klons
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Im Hinblick auf die Gewebe-spezifische
Expression von ICAM-4 wurde Hirngewebe-mRNA in einem Versuch verwendet,
eine Vollängen-cDNA
zu isolieren, die für
ICAM-4 kodiert. Zwei Sonden, eine komplementär zu Domänen 1 bis 2 und eine zweite,
komplementär
zu Domänen
3 bis 5 des in Beispiel identifizierten Milz-cDNA-Klons
(SEQ ID NO: 7), wurden radiomarkiert und dazu verwendet, um eine
Rattenhirn-cDNA-Bibliothek in λ-gt10
zu screenen, die vorher in-Haus konstruiert wurde. Die Hybridisierungsbedingungen
waren wie in Beispiel beschrieben, und positive Plaques
wurden einer oder mehrerer Runden von Screening unterzogen, um einen
klonalen Phagen zu erhalten.
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Neun positive Klone wurden identifiziert,
von denen zwei an beide Sonden hybridisierten. Der längste der
zwei Klone, bezeichnet als Klon 7, enthielt 2550 bp, die für vier der
fünf Igähnlichen
Domänen
kodierten, die in der Sonden-cDNA gefunden wurden. Zusätzlich kodierte
Klon 7 vier Ig-ähnliche
Domänen,
die nicht in der Sonde gefunden wurden. Mögliche Transmembran- und zytoplasmatische
Domänen
wurden identifiziert, die von einem Stopp-Kodon, einem Poly-Adenylierungssignal
und einem Poly-A-Schwanz gefolgt wurden. Klon 7 fehlte mindestens
eine 5' Ig-ähnliche
Domäne,
wie durch Vergleich mit dem RT-PCR-Klon (SEQ ID NO: 7) bestimmt,
und es fehlte ihm auch eine Leadersequenz; ein Re-Screening der
Bibliothek ergab keine längeren
Klone, die diese Sequenzen enthielten. Die Nukleinsäuresequenz
für Klon
7 ist in SEQ ID NO: 10 angegeben.
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B. Bestimmung des 5'-Endes
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Um Domäne 1 und andere 5'-Sequenzen
zu isolieren wurde eine PCR-Technik verwendet, genannt 5'-Schnellamplifikation
von cDNA-Enden (RACE) PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications,
Innis, et al., (eds) Academic Press: New York (1990) pp:28–38] unter
der Verwendung eines 5'-RACE-Kits (Clontech) angewendet. Diese Technik
verwendet einen internen Primer, der mit einem zweiten Primer paart,
der komplementär
zu der Sequenz ist, die an das 5'-Ende von cDNA-Bibliotheksmolekülen ligiert
wird. PCR mit diesem Primerpaar wird daher die dazwischen liegenden
Sequenzen amplifizieren und deren Identifizierung erleichtern. Überlappende
Sequenzinformation kann dann dazu verwendet werden, eine voll-ständige Sequenz
des Gens zu erzeugen.
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RACE-fertige cDNA aus Rattenhirn
(mit dem Kit geliefert) wurde in einer PCR mit dem Kit-Oligonukleotid und
einem anti-Sense-Primer, der auf einer internen ICAM-4-Sequenz basierte,
verwendet. Der 3'-anti-Sense-Primer, der als Spot714AS bezeichnet
wurde, wurde gemäß einer
ICAM-4-Domäne
4 Sequenz aufgebaut und ist in SEQ ID NO: 20 angegeben.
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Das aus diesem Primerpaar resultierende
Amplifikationsprodukt wurde anschließend einer sekundären PCR
unter der Verwendung des selben 5'-Kit-Primers, gepaart mit einem
3'-Primer komplementär zu einer Region
in der ICAM-4 Domäne
1, unterzogen. Der zweite 3'-Primer
wurde als RRACE2 bezeichnet und ist in SEQ ID NO: 21 angegeben.
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Jeder in der sekundären PCR
verwendete Primer enthielt eine EcoRI-Stelle, um die Klonierung
der erhaltenen Amplifikationsprodukte in pBS+ (Stratagene) zu erleichtern.
Die erhaltene Plasmid-DNA, die das 5'-Ende des Gens enthielt, wurde
durch Hybrtdisierung an eine Ratten-ICAM-4 Domänen 1 und 2-Sonde identifiziert,
die den Nukleotiden 1 bis 736 in SEQ ID NO: 7 entsprach. Partielle
Sequenzinformation für
Domäne
1 und den hydrophoben Leader wurde aus dem sich ergebenden Amplifikationsprodukt
bestimmt.
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Das Produkt aus dem 5'-RACE-Verfahren
war ein DNA-Fragment, das 222 by lang war und 60 by stromaufwärts des
Start-Methioninrests, eine 82 by Leadersequenz und 80 by Sequenz
aus Domäne
1 enthielt. Das Amplifikationsprodukt ist in SEQ ID NO: 11 angegeben.
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C. Vollänegen-Sequenz von Ratten-ICAM-4
-
Ein zusammengesetzter Klon des Vollängen-ICAM-4
wurde aus der Sequenzinformation konstruiert, die aus dem 5'=RACE-Verfahren
(SEQ ID NO: 11), dem RT-PCR-Klon (SEQ ID NO: 7) und dem Hirn-cDNA-Klon
7 (SEQ ID NO: 10) erhalten wurde. Das Vollängengen für Ratten ICAM-4 wurde als 2985
by enthaltend bestimmt, mit einem einzigen offenen Leserahmen, der
für ein
abgeleitetes 917 Aminosäure-Protein
kodierte. Eine putative Kozak-Sequenz
ist stromaufwärts
von dem Methioninrest in der Leadersequenz lokalisiert. Eine 27
Aminosäuren-hydrophobe
Leadersequenz wird von neun Ig-ähnlichen
Domänen
gefolgt, eine Transmembranregion und einen 58 Aminosäure zytoplasmatischen
Schwanz. Die zusammengesetzte ICAM-4 cDNA ist in SEQ ID NO: 1 angegeben
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID NO: 2 angegeben.
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Wie andere ICAM-Polypeptide enthält ICAM-4
extrazelluläre,
Transmembran- und zytoplasmatische Domänen. In der extrazellulären Domäne ist der
Aminoterminus von ICAM-4 eine Leadersequenz, die Aminosäuren 1 bis
27 umfaßt,
die gefolgt wird von neun Immunglobulin (Ig)-ähnlichen Domänen, eine
für ICAM-4 einmalige
Charaktertstik, da ICAM-1, ICAM-2 und ICAM-R jeweils fünf, zwei
und fünf
extrazelluläre
Ig-ähnlich Domänen enthalten.
In ICAM-4 umfaßt
Domäne
1 Aminosäuren
28 bis 118; Domäne
2 umfaßt
Aminosäuren 119
bis 224; Domäne
3 umfaßt
Aminosäuren
225 bis 321; Domäne
4 umfaßt Aminosäuren 322
bis 405; Domäne
5 umfaßt
Aminosäuren
406 bis 488; Domäne
6 umfaßt
Aminsäuren
489 bis 56; Domäne
7 umfaßt
Aminosäuren
570 bis 662; Domäne
8 umfaßt
Aminosäuren
663 bis 742; Domäne
9 umfaßt
Aminosäuren
743 bis 830. Innerhalb jeder Domäne
wird eine charakteristische "Schleifen"-Struktur durch eine Disulfidbrücke zwischen
Cysteinresten gebildet, die im allgemeinen an gegenüberliegenden
Enden der Domänen-Aminosäuresequenz
lokalisiert sind. Andere strukturelle Eigenschaften von ICAM-4 schließen die
Transmembranregion ein, die Aminosäuren 831 bis 859 umfaßt und die
zytoplasmatische Region, die Aminosäuren 860 bis 91 umfaßt.
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Der Vergleich der Aminosäurehomologie
von jeder Domäne
in Ratten-ICAM-4 mit den anderen Mitgliedern der ICAM-Familie wurde
auf die entsprechenden Sequenzen von humanem ICAM-1, ICAM-2 und ICAM-R
begrenzt, da Sequenzinformation für alle drei Nager homologe
vorher nicht berichtet wurde. In der ersten Domäne zeigt die Nagetier-ICAM-4
21, 3 und 28 Prozent Identität
mit jeweils menschlichem ICAM-1, ICAM-2 und ICAM-R. Die zweite Domäne ist konservierter,
wobei die Prozent-Identität
der Aminosäuren
60, 42 und 62 mit jeweils ICAM-1, –2 und –3 sind. Die Domänen 3-5
zeigen Prozent-Identitäten
von jeweils 48, 49 und 40 mit ICAM-1 und 60, 59 und 29 mit ICAM-R.
Interessanterweise sind die Ratten-ICAM-4 Domänen 6 bis 8 am meisten homolog
mit Domäne
5 (in einem Bereich von 29-42%
Identität),
was sich möglicherweise
aus einem Gensegment-Duplikationsereignis ergibt. Die neunte und
letzte extrazelluläre
Domäne
stimmt wenig mit anderen ICAM-Domänen überein, weist jedoch 22% Identität mit der
dritten und sechsten Domäne
von menschlichem VCAM-1 auf, einem anderen Mitglied der Ig-Familie
von Proteinen, die an der Zelladhäsion beteiligt sind. Der zytoplasmatische
Schwanz ist 58 Aminosäuren
lang. Dies ist länger
als die anderen Mitglieder der ICAM-Familie, wobei menschliches
ICAM-1, –2
und –3
jeweils 28, 26 und 37 Aminosäuren
enthalten. Wie mit der neunten Domäne ist der Ratten-ICAM-4 zytoplasmatische
Schwanz am meisten mit dem zytoplasmatischen Schwanz von menschlichem
VCAM-1 homolog, der nur 19 Aminosäuren enthält. Die Membran-proximalen
19 Aminosäuren
von Ratten-ICAM-4 teilen 7 Aminosäurereste mit VCAM-1 (37%).
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Zuletzt kartiert die funktionelle
Bindung an LFA-1 (CD 11a/CD 18) auf die erste Domäne in den
ICAMs. Vonderheide et al., [J. Cell. Biol., 125: 215–222 (1994)]
identifizierten ein Sequenzmotiv, von dem behauptet wurde, daß es an
der Integrinbindung beteiligt ist. Trotz der relativ niedrigen Homologie
zwischen Ratten-ICAM-4 und anderen ICAMs in Domäne 1 ist dieses Bindungsmotiv
konserviert, was vermuten läßt, daß Ratten-ICAM-4
möglicherweise
ein Ligand für
LFA-1 und möglicherweise
andere Integrine sein kann.
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Beispiel 4
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In situ-Hybridisierung
in Hirngewebe
-
Um das spezifische Hirngewebe zu
lokalisieren, das ICAM-4 exprimierte, wurde in situ-Hybridisierung mit
ICAM-4 Domäne
1 und ICAM-4 Domänen
3 bis 4 anti-Sense-Ribosonden angewendet. Die Proben wurden durch
in vitro-Transkrtption unter der Verwendung von 35S-markiertem UTP markiert.
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Gefrorene Gewebeschnitte von normalem
Rattenhirn wurden in 4% Paraformaldehyd für 20 Minuten fixiert, gespült und dehydriert
und die fixierte RNA für
2 Minuten in 2X SSC, 70% Formamid bei 70°C vor der Hybrtdisierung denaturiert.
Gewebeschnitte wurden über
Nacht bei 50°C
in einer Lösung
hybrtdisiert, die 50% Formamid, 0,3 M NaCl, 20 mM Trts-HCl, pH 7,4,
5 mM EDTA, 10% Dextransulfat, 1X Denhardt, 0,5 mg/ml Hefe-RNA, 10
mM DTT und eine Probenkonzentration von 50.000 cpm/μl enthielt.
Die Schnitte wurden einmal in 4X SSC, 10 mM DTT bei Raumtemperatw
für 60
Minuten, einmal in 50% Formamid, 2X SSC, 10 mM DTT bei 60°C für 40 Minuten
und einmal in jeweils 2X SSC und 1X SSC für 30 Minuten jeweils bei Raumtemperatw gewaschen.
Die Spezifität
der Hybrtdisierung wurden in parallelen Experimenten bestimmt, die
mit dem selben Protokoll durchgeführt wurden, jedoch auch eine
stringentere Waschung in 50% Formamid, 1X SSC, 10 mM DTT bei 60°C für 40 Minuten
einschlossen. Nach Waschen wurden die Schnitte in NTB2-Emulsion
(Kodak, Rochester, NY) eingetaucht und von 2 bis 21 Tage vor der
Entwicklung und Gegenfärbung
exponiert. Negative Kontrollen schlossen Sense-Sonden, erzeugt aus
ICAM-4 Domäne
1 und ICAM-4 Domäne
3 bis 4 Sense-Ribosonden ein, zusätzlich zu einer menschlichen
Immundefizienzvirus (HIV-1)-Ribosonde.
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Das in Hirnschnitten nachgewiesene
Signal war primär
in der grauen Substanz lokalisiert, mit dem stärksten Signal im cerebralen
Cortex und Hippocampus. Das Hybridisierungsprofil war mit der ICAM-4
Expression konsistent, primär
in cerebralen Neuronen.
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Beispiel 5
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Erzeugung von ICAM-4 Fusionsproteinen
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Ratten-ICAM-4/Glutathion-S-Transferase
(GST) Fusionsproteine wurden unter der Verwendung des Prokaryonten-Expressionsvektors
pGEX (Pharmacia, Alameda, CA) erzeugt, um monoklonale Antikörper gegen
spezifische ICAM-4 Polypeptid-Fragmente zu erzeugen.
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PCR-Primer, die den 5'- und 3'-Enden
von Domäne
1 und den 5'- und 3'-Enden von Domäne 2 entsprachen wurden dazu
verwendet, um DNA-Fragmente zu amplifizieren, die für die individuellen
Domänen
kodierten. Die erhaltenen Fragmente wurden getrennt in eine EioRI-Stelle von pGEX-2T
kloniert, die DNA-Sequenzanalyse bestätigte die korrekte Orientierung
und das Leseraster. Transformanten wurden anschließend auf
ihre Fähigkeit
hin gescreent, Fusionsprotein des korrekten Molekulargewichts zu
produzieren.
-
Sowohl ICAM-4 Domäne 1/GST- und ICAM-4 Domäne 2/GST-Fusionsproteine
verblieben in der unlöslichen
Fraktion, nachdem die Bakterien durch Beschallung in PBS, enthaltend
1% SDS, lysiert wurden. Die unlösliche
Proteinfraktion aus 100 ml Kultwen wurden in SDS Ladefarbstoff gekocht
und auf einem 10% präparativen
Polyacrylamid-SDS-Gel aufgetrennt. Das Gel wurde in eiskaltem 0,4
M KCl gefärbt
und die Fusionsproteinbanden wurden ausgeschnitten. Die Fusionsproteine
wurden auf den Gelscheiben in Dialyseröhrchen in Puffer, enthaltend
25 mM Tris-HCl und 192 mM Glycin, elektroeluiert. Ungefähre Proteinkonzentration
wurde durch OD280 bestimmt und die Reinheit
der Präparation
auf einem SDS-PAGE, gefärbt
mit Coomassie-Blau, bestimmt.
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Beispiel 6
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Produktion von monoklonalen
Antikörpern
gegen Ratten ICAM-4/GST-Fusionsproteine
-
Balb/c-Mäuse wurden durch subkutane
Injektion mit 40–50 μg ICAM-4
Domäne
2/GST-Fusionsprotein (beschrieben
in Beispiel 5), emulgiert in Freund's vollständigen Adjuvans (FCA), immunisiert.
Zwei Wochen später
wurden die Mäuse
nochmals durch subkutante Injektion mit demselben Protein, jedoch
in Freund's unvollständigem
Adjuvans emulgiert, immunisiert. Zwei finale intraperitoneale Immunisierungen,
gegeben zwei Wochen nach der zweiten Immunisierung, enthielten lösliches
Antigen mit keinem Adjuvants, gegeben in zweiwöchigen Intervallen. Serum aus
jeder immunisierten Maus wurde durch ELISA auf seine Fähigkeit
hin getestet, spezifisch mit Ratten-ICAM-4 zu reagieren, das durch
das Baculovirus-Expressionssystem produziert wurde, das infra beschrieben
wird.
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Die Milz aus Maus # 1654 wurde steril
entfernt und in 10 ml Serum-freies RPMI 1640 plaziert. Eine Einzel-Zellsuspension
wurde durch Zermahlen des Milzgewebes zwischen mattierten Enden
von zwei Glasmikroskop-Objektträgern,
die in Serum-freien RPMI 1640 (Gibco, Burlington, Ottawa, Kanada)
untergetaucht waren, das mit 2 mM L-Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat,
100 Einheiten/ml Penicillin und 100 μg/ml Streptomycin ergänzt war,
gebildet. Die Zellsuspension wurde durch einen sterilen 70-Mesh
Nitex Zelldurchschlag (Becton Dikkinson, Parsippany, NJ) filtriert
und zweimal mit RPMI gewaschen, gefolgt von Zentrifugation bei 200
x g für
5 Minuten. Das sich ergebende Pellet aus dem letzten Waschen wurde
in 20 ml Serum-freiem RPMI resuspendiert. Thymocyten, die aus drei
naiven Balb/c-Mäusen
entnommen wurden, wurden auf eine identische Weise präpariert.
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Vor der Fusion wurden NS-1 Myelomzellen
in Logphasewachstum in RPMI mit 11% fötalem Klonserum (FBS) (Hyclone
Laboratories, Logan, Utah) für
drei Tage gehalten. Sobald geerntet, wurden die Zellen bei 200 x
g für 5
Minuten zentrifugiert und das Pellet wurde zweimal wie in dem voranstehenden
Absatz beschrieben gewaschen. Nach dem Waschen wurde die Zellsuspension
auf ein finales Volumen von 10 ml in Serum-freiem RPMI gebracht.
Ein 20 μ1
Aliquot wurde entfernt und 1 : 50 mit Serum-freien RPMI verdünnt und
ein 20 μ1 Aliquot
dieser Verdünnung
wurde entfernt, mit 20 μ1
0,4% Trypan-blaue Farbe in 0,85% Kochsalzlösung (Gibco) gemischt, auf
ein Hämazytometer
(Baxter Healthcare, Deerfield, IL) geladen und die Zellen gezählt. Ungefähr 2,425 × 108 Milzzellen wurden mit 4,85 × 107 NS-1 Zellen kombiniert, das Gemisch zentrifugiert
und der Überstand
entfernt. Das erhaltene Pellet wurde durch Klopfen des Röhrchens
losgelöst
und 2 ml von 50% PEG 1500 in 75 mM Hepes, pH 8,0 (Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN) wurden mit Rühren über den
Verlauf von 1 Minute hinweg hinzugefügt. Anschließend wurden
weitere 14 ml Serum-freies RPMI über
7 Minuten hinweg hinzugefügt.
Die Zellsuspension wurde bei 200 × g für 10 Minuten zentrifugiert
und der Überstand
abgegossen. Das Pellet wurde in 200 ml RPMI, enthaltend 15% FBS,
100 μM Natriumhypoxanthin,
0,4 μM Aminopterin,
16 μM Thymidin
(HAT) (Gibco), 25 Einheiten/ml IL-6 (Boehringer Mannheim) und 1,5 × 106 Thymocyten/ml resuspendiert. Die Suspension
wurde zuerst in eine 225 cm2 Flasche (Corning,
Essex, Großbritannien) bei
37°C für 4 Stunden
plaziert, bevor sie in zehn 96-Tüpfel
Flachboden-Gewebekulturplatten (Corning) bei 200 μl/Tüpfel verteilt
wurde. Die Zellen in den Platten wurden an Tagen 3, 4, 5 und 6 Post-Fusion
durch Absaugen von ungefähr
100 μ1 aus
jedem Tüpfel
mit einer 20 G Nadel (Bacton Dickinson) und Hinzufügen von 100 μl/Tüpfel Plattierungsmedium
wie oben be schrieben mit der Ausnahme, daß es 10 Einheiten/ml IL-6 enthielt
und ihm Thymocyten fehlten, geüttert.
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Die Fusionsplatten wurden anfänglich durch
Antigen-Fang-ELISA wie folgt gescreent. Immulon 4-Platten (Dynatech,
Cambridge, MA) wurden über
Nacht bei 4°C
mit 100 ng/Tüpfel
von entweder Domäne
1-GST- oder Domäne
2-GST-Fusionsprotein in 50 mM Carbonatpuffer beschichtet. Die Platten
wurden mit 100 μl/Tüpfel 0,5%
Fischhautgelatine (Sigma, St. Louis, MO) in PPS für 30 Minuten
bei 37°C
blockiert. Nach der Blockierung wurden die Platten 3X mit PPS, enthaltend
0,05% Tween 20 (PBST) gewaschen und 50 μl/Tüpfel von Hybridom-Überstand
aus jeder Fusion wurden hinzugefügt.
Nach Inkubation bei 37°C
für 30
Minuten wurden die Platten wie oben beschrieben gewaschen und 50 μ1 1 : 3500
Verdünnung
von Meerrettichperoxidase-konjugiertem Ziege-anti-Maus IgG (Fc)
(Jackson ImmunoResearch, West Grove, Pennsylvania) wurden hinzugefügt. Die
Platten wurden nochmals für
30 Minuten inkubiert und 4X mit PBST gewaschen. Substrat, 100 μl/Tüpfel, bestehend
aus 1 mg/ml o-Phenylendiamin (Sigma) und 0,1 μl/ml 30% H2O2 in 100 mM Citrat, pH 4,5, wurden hinzugefügt. Der
Farbreaktion wurde es erlaubt, für
10 Minuten fortzuschreiten und wurde dann durch die Zugabe von 50 μl/Tüpfel von
15% H2SO4 gestillt.
Die Absorption bei 490 nm wurde dann auf einem automatisierten Plattenlesegerät (Dynatech)
bestimmt.
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Tüpfel,
die für
Domäne
2-GST-Protein positiv waren, jedoch nicht auf Domäne 1-GST-Protein, wurden dann
durch ELISA gegen einen Baculovirus-Überstand (beschrieben infra)
gescreent. ELISA wurde wie oben beschrieben durchgeführt, mit
der Ausnahme, daß die
Immulon 4-Platten anfangs über
Nacht mit Baculovirus-Überstand,
verdünnt
1 : 4 in 50 mM Carbonatpuffer, beschichtet wurden. Drei Tüpfel (103A,
103B und 103F) wurden zwei- bis drei- mal nacheinander kloniert, durch verdoppelnde
Verdünnung
in RPMI, 15% FBS, 100 μ1
Natriumhypoxanthin, 16 μM
Thymidin und 10 Einheiten/ml IL-6. Tüpfel von Klonplatten wurden
visuell nach 4 Tagen bewertet und die Zahl von Kolonien in den am
wenigsten dichten Tüpfel
wurde aufgezeichnet. Ausgewählte
Tüpfel
von jeder Klonierung wurden nochmals durch ELISA nach 7 bis 10 Tagen
gegen entweder Domäne
1-GST-Protein und Domäne
2-GST-Protein oder
Baculovirus-Überstand
getestet.
-
Die durch die Hybridome produzierten
monoklonalen Antikörper
wurden durch ELISA isotypisiert. Immulon 4-Platten (Dynatech) wurden
bei 4°C
mit 50 μl/Tüpfel Ziege-anti-Maus
IgA, IgG oder IgM (Organon Teknika, Durham, NC), verdünnt 1 :
5000 in 50 mM Carbonatpuffer, pH 9,6 beschichtet. Die Tüpfel wurden
für 30 Minuten
bei 37°C
mit 1% BSA in PBS blokkiert, 3X gewaschen mit PBST. Eine 1 : 10
Verdünnung
von Hybridomkultur-Überstand
(50 μ1)
wurde zu jeder Platte hinzugefügt,
inkubiert und wie oben beschrieben gewaschen. Nach Entfernen der
letzten Waschung wurden 50 μ1
Meerrettichperoxidase-konjugiertes Kaninchen-anti-Maus IgG1, G2a, G2b oder G3 (Zymed,
San Francisco, CA) (verdünnt
1 : 1000 in PBST mit 1% normalen Ziegenserum) hinzugefügt. Die
Platten wurden wie oben inkubiert, 4X mit PBST gewaschen und 100 μ1 Substrat
wurden hinzugefügt.
Die Farbreaktion wurde nach 5 Minuten durch die Zugabe von 50 μ1 50% H2SO4 gestoppt und
die Absorption bei 24 nm auf einem Plattenlesegerät bestimmt
(Dynatech).
-
Die Ergebnisse zeigten, daß die Antikörper 103A,
1038 und 103F alle IgG1-Isotypen waren.
Diese Antikörper
wurden anschließend
in immuncytochemischen Analysen, Western-Blots, und zur Reinigung
von in Baculovirus-exprimiertem Protein verwendet.
-
Beispiel 7
-
Baculovirus-Expression von
Ratten-ICAM-4
-
Ein Baculovirus-Expressionssystem
(Invitrogen) wurde dazu verwendet, um lösliches Protein zu erzeugen,
das Domänen
1 bis 6 von ICAM-4 entsprach. Weil die Leadersequenz von ICAM-4
zu der Zeit nicht bekannt war, wurde das Expressionskonstrukt hergestellt,
wobei es die kodierende Sequenz für ICAM-4 enthielt, fusioniert
3' an die ICAM-1-Leadersequenz in korrektem Leserahmen. Spezifische
Details betreffend die Konstruktion des ICAM-1/ICAM-4-Expressionsplasmids
sind wie folgt.
-
Ratten-ICAM-I-DNA, die für die fünf Ig-ähnlichen
Domänen
kodierte, wurde durch PCR unter der Verwendung von Primern amplifiziert,
die verschiedene Merkmale enthielten, um die Konstruktion des Fusionsplasmids
zu erleichtern. Der 5'-Oligonukleotidprimer schloß HindIII-
und BglII-Stellen ein, zusätzlich
zu einer Konsensus-Kozak-Sequenz stromaufwärts des ersten Methionins in
der Leadersequenz. Der 3'-Oligonukleotidprimer schloß eine kodierende
Sequenz für
sechs Histidine ein, gefolgt von einem Stoppkodon und einer HindIII-Klonierungsstelle.
Das PCR-Amplifikationsprodukt wurde in einen HindIII-verdauten pBS+-Vektor
kloniert und die Sequenzanalyse bestätigte die richtige Konstruktion.
Eine interne SmaI-Stelle in der ICAM-1-Leadersequenz und eine andere
SmaI-Stelle in der Multiple-Cloning-Region
des Vektors (3' zur ICAM-1 Ig-ähnlichen
Domäne
5) wurden verdaut, was das meiste der ICAM-1 kodierenden Sequenz
entfernte. Nach diesen Manipulationen enthielt der linearisierte,
Blunt-endige Vektor einen Teil der stromaufwärts multiplen Klonierungsregion
(diejenigen Restriktionsstellen 5' der originalen HindIII-Stelle
in der multiplen Klonierungs-Region), die Kozak-Sequenz und das
Meiste der ICAM-1-Leadersequenz.
-
Die kodierende Sequenz für Ratten-ICAM-4
Domänen
1 bis 6 wurde durch PCR unter der Verwendung von Primern amplifiziert,
die so aufgebaut waren, um eine Klonierung dieser Sequenz in den
linearisierten Vektor wie oben beschrieben zu ermöglichen.
Der 5'-Oligonukleotidprimer
schloß eine
EcoRV-Stelle und die Kodons, die dazu benötigt wurden, um die ICAM-1-Leadersequenz
zu vervollständigen,
ein. Der 3'-Oligonukleotidprimer schloß Kodons für sechs Histidinreste, ein
Stoppkodon und HindIII- und EcoRV-Restriktionsstellen ein. Das Amplifikationsprodukt
aus dieser PCR wurde mit EcoRV verdaut, um eine Bluntendige Sequenz
zu produzieren, die dann in den Blunt-endigen SmaI-verdauten pBS+
lineartsierten Vektor ligiert wurde. Die gesamte Sequenz, die die
ICAM-1-Leadersequenz 5' zu den ICAM-4 Domänen 1 bis 6 enthielt, wurde
aus dem Konstrukt mit BglII- und HindIII-Verdau entfernt und die
gereinigte ICAM-1/ICAM-4 Fusionssequenz direkt in einen BglII/HindIII
verdauten pBluesac III-Vektor (Invitrogen) kloniert.
-
Auf die Proteinproduktion durch den
rekombinanten Virus wurde durch ELISA getestet, wobei anfänglich Immunseren
von Mäusen
verwendet wurden, die mit Ratten-ICAM-4 Domäne-2/GST Fusionsprotein, wie beschrieben
in Beispiel 5, immunisiert waren. Bei späterer Arbeit wurden monoklonale
Antikörper,
die aus diesen Mäusen
erzeugt wurden, dazu verwendet, um ICAM-4 Protein zu reinigen, das
durch den rekombinanten Baculovirus in SF9-Zellen produziert wurde.
-
Beispiel 8
-
Produktion von monoklonalen
Antikörpern
gegen Baculovirus-exprimiertes Ratten-ICAM-4
-
Die Ratten-ICAM-4 Domänen 1-6
wurden in den Baculovirus-Expressionssystem, wie beschrieben in Beispiel
7, exprimiert. Das rekombinante Protein wurde unter der Verwendung
von monoklonalem Antikörper 103A
(wie beschrieben in Beispiel 6) gereinigt.
-
Kurz gesagt, wurden 30 mg von gereinigtem
monoklonalem 103A (in 100 mM Natriumborat, 500 mM Natriumchlorid)
an 3 g von aktivierter Cyanogenbromidsepharose 4B (Pharmacia, Piscataway,
NJ) gekoppelt. Der Baculovirus-Überstand,
der rekombinantes ICAM-4 (Domänen
1-6) enthielt, wurde über
Nacht bei 4°C
auf die Sepharosesäule
geladen. Die Säule
wurde in Calcium-Magnesium-freier Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (CMF-PBS)
gewaschen und das gebundene Material wurde in 50 mM Zitronensäure, 500
mM NaCl, pH 4,0, eluiert. Die Probe wurde mit 1/10 Volumen Tris,
pH 10, neutralisiert und bei –20°C gelagert.
Das auf SDS-PAGE abgetrennte gereinigte Protein schien mehr als
90% rein und wanderte bei ungefähr
80 kD.
-
Mäuse
wurden mit dem gereinigten rekombinanten Ratten-ICAM-4 Domänen 1-6
Protein auf ähnliche Weise
wie in Beispiel 6 beschrieben immunisiert. Die Milz von Maus #1945
wurde für
die Fusion #127 verwendet. Das Fusionsprotokoll war wie in Beispiel
6 beschrieben. Die Fusionstüpfel
wurden durch ELISA auf das rekombinante ICAM-4-Protein hin gescreent.
Der sekundäre
Screen schloß Immuncytochemie
an Rattenhirnschnitten (wie unten beschrieben in Beispiel 9) ein.
Vier zusätzliche
Antikörper,
die spezifisch für
Ratten-ICAM-4 waren, wurden von dieser Fusion kloniert: 127A, 127E,
127F und 127H. Die immuncytochemischen Färbemuster von jedem Antikörper auf
Rattenhirnschnitten waren dieselben, wie mit monoklonalen Antikörper 103A
beobachtet (siehe Beispiel 9). Die monoklonalen Antikörper wurden
auf ihre Fähigkeit
hin getestet, die D1/GST- und D2/GST-Fusionsproteine (beschrieben
in Beispiel 5) zu binden. Der monoklonale Antikörper 127A erkannte das D 1
/GST-Fusionsprotein und 127H erkannte das D2/GST-Fusionsprotein.
Diese zwei distinkten Bindungsspezifitäten, gemeinsam mit den anderen,
die nicht jedes GST-Protein binden, lassen vermuten, daß mindestens
drei verschiedene Epitope durch das Sortiment von Antikörpern erkannt
wurden. Die Hybridome 127A und 127H wurden jeweils am 31. Mai 1995
und 1. Juni 1995 bei der American Type Cultwe Collection, 12301
Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852 hinterlegt und erhielten
jeweils Zugangsnummern HB 11905 und HB 11911.
-
Beispiel 9
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Immuncytochemie von Ratten-ICAM-4-Expression
-
Es wurde eine Immuncytochemie mit
monoklonalem Antikörper
103A durchgeführt,
um die Proteinproduktion innerhalb des Rattenhirns zu lokalisieren.
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Ein Hirn wurde von einer normalen
erwachsenen Lewis-Ratte geerntet, saggital geschnitten und in RNase-freiem
1X PBS auf Eis für
30 Minuten gewaschen. Die Hirnschnitte wurden dann in Tissue-Tek
II Cryoformen (Miles Laboratories, Inc., Naperville, IL) mit einer
kleinen Menge von O.C.T.-Verbindung (Miles Inc., Elkhart, IN) plaziert.
Die Hirne wurden in der Cryoform zentriert, die Cryoform mit der
OCT-Verbindung gefüllt und
dann in einen Behälter
mit 2-Methylbutan (Aldrich Chemical Company, Inc., Milwaukee, WI)
plaziert und die Behälter
in flüssigem
Stickstoff plaziert. Sobald das Gewebe und die OCT-Verbindung in
der Cryoform gefroren waren, wurden die Blöcke bei –80°C bis zum Zerschneiden gelagert.
-
Das Gewebe wurde bei 6 μm Dicke geschnitten,
an Vectabond (Vector Laboratories, Inc., Burlingame, CA) beschichtete
Objektträger
angeheftet und es ihnen erlaubt, bei Raumtemperatur über Nacht
bis zur Verwendung luftzutrocknen. Die Schnitte wurden in Ethylether
(Malinckrodt, Paris, KY) für
5 Minuten bei Raumtemperatur fixiert. Sobald die Objektträger aus
dem Ether entfernt wurden, wurde es dem Reagenz ermöglicht, abzudampfen.
Jeder Gewebeschnitt wurde mit 150 μ1 50% normalem Rattenserum (Sigma)
und 2% Rinderserumalbumin (BSA) (Sigma) in 1X PBS (hergestellt nur
mit Natriumphosphaten) für
30 Minuten bei Raumtemperatw blockiert. Nach Blockierung wurde die
Lösung
sanft von den Schnitten abgetupft und der gereinigte Überstand-Antikörper 103A
(1,65 mg/ml) wurde 1 : 10 in der Blokkierungslösung verdünnt und 150 μ1 auf jeden
Gewebeschnitt aufgetragen. Die Schnitte wurden in einer Feuchtigkeitskammer
plaziert und bei 4°C über Nacht
inkubiert.
-
Am nächsten Tag wurde die Antikörperlösung sanft
von den Schnitten abgetupft und die Objektträger wurden dreimal in 1X PBS
bei jeder Waschung für
4 Minuten gewaschen. Das überschüssige PBS
wurde von dem Objektträger
abgesaugt und 100 μ1
des sekundären
Ratteanti-Maus-Biotin konjugierten Antikörpers (Jackson ImmunoResearch
Laboratories), verdünnt
1 : 100 in einer Lösung
von 10% normalem Rattenserum und 2% BSA in 1X PBS, auf die Gewebe
aufgetragen. Der Inkubation wurde es ermöglicht, für 1 Stunde bei Raumtemperatur
fortzuschreiten. Die Schnitte wurden zweimal in 1X PBS für 4 Minuten
bei jeder Waschung gewaschen, dann wurden 100 μ1 von ABC-Reagenz von einem
Elite-Ratten IgG Vectastain ABC-Kit (Vector Laboratories, Inc.,
Burlingame, CA), hergestellt nach der Produktbeilage, auf jeden
Schnitt aufgetragen. Der Inkubation wurde es ermöglicht, für 30 Minuten bei Raumtemperatur
fortzuschreiten. Nach der Inkubation wurden die Objektträger zweimal
in 1X PBS (10 Minuten jede Waschung) gewaschen und 150 μ1 von Vektor VIP-Peroxidasesubstratlösung (Vector
Laboratories Inc., Burlingame, CA) auf jeden Schnitt für ungefähr 10 Minuten
aufgetragen. Nach der Farbentwicklung wurden die Schnitte unter
laufendem Leitungswasser für
5 Minuten gespült,
mit Mayers-Hämatoxylin
(Sigma) für
20 Minuten gegengefärbt
und nochmal in sanft laufenden Leitungswasser für 5 Minuten gespült. Die
Objektträger
wurden über
eine abgestufte Serie von Ethanolen dehydriert, durch Xylen passiert
und mit Accumount 60 (Stephens Scientific, Riverdale, NJ montiert.
-
Die Immunhistochemie von Rattenhirnschnitten,
die mit mAb 103A gefärbt
wurden, zeigte, daß Ratten-ICAM-4
in den neuronalen Zellen des Hippocampus exprimiert wird. Die Färbemuster
ließen
vermuten, daß das
Protein möglicherweise
auf die neuronalen Fortsätze
(Dendriten) beschränkt
ist. Hirnschnitte, gefärbt auf ähnliche
Weise mit einem inelevanten Antikörper oder zweiten Schrittreagenz
allein zeigten nicht das distinkte Expressionsmuster, das mit mAb
103A gesehen wird.
-
Beispiel 10
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Klonierung einer menschlichen
ICAM-4 genomischen DNA
-
Während
der Klonierung von Ratten-ICAM-4 aus genomischer DNA wurde entdeckt,
daß ICAM-4
und ICAM-1 innerhalb von 5 kb voneinander lokalisiert waren und
diese Information wurde in einem Versuch verwendet, das menschliche
Homolog von ICAM-4 zu klonieren.
-
Genome Systems Inc. (St. Louis, MO)
amplifizierte Fragmente in einer menschlichen P1-Bibliothek durch PCR unter der Verwendung
von menschlichem ICAM-1 Domäne
3 Primern, einem Sense-Primer, der komplementär zu menschlicher ICAM-1 Domäne 3 aufgebaut
war (H-1/D3 S) und einem anti-Sense-Primer, der komplementär zu menschlicher
ICAM-1 Domäne
3 aufgebaut war (H-1/D3 AS). Diese Primer sind in jeweils SEQ ID
NO: 22 und 23 angegeben.
-
-
Zwei Klone, bezeichnet als 1566 und
1567 wurden identifiziert und einer weiteren Analyse unterzogen. Beide
P1-Klone enthielten ungefähr
75–95
kb genomische DNA-Inserts. Die Klone wurden mit BamHI verdaut, mit
Agarose-Gelelektrophorese aufgetrennt und auf Ny lon-Membranen geblottet.
Southern Blot Hybrtdisierung wurde durchgeführt unter entweder geringer
Stingenz (30% Formamid) oder hoher Stringenz (60% Formamid) bei
42°C mit
menschlichen ICAM-1, ICAM-3 oder Ratten-ICAM-4 radiomarkierten Sonden;
andere Bestandteile der Hybrtdisierungslösung waren wie in Beispiel beschrieben.
Die geringe Stingenz-Hybrtdisierungsserten wurden bei Raumtemperatw
in 2X SSPE, enthaltend 0,1% SDS,. gewaschen. Die hohe Stringenz-Hybrtdisierung
wurde bei 65°C
und 0,2X SSPE, enthaltend 0,1 % SDS, gewaschen. Die gewaschenen
Membran wurden für
3,5 Stunden gegenüber
Röntgenfilm
ausgesetzt.
-
Die differenzielle Hybrtdisierung
zeigte, daß menschliches
ICAM-1 auf einem 5,5 kb BamHI-Fragment enthalten
war, während
menschliches ICAM-3 auf einem 4,0 kb und einem 1,5 kb BamHI-Fragment
lokalisiert war. Die menschlichen ICAM-1 und ICAM-R Fragmente wurden
in pBS+ subkloniert und deren Identität durch begrenzte
Sequenzanalyse bestätigt.
-
Ein 7,0 kb BamHI-Fragment, das mit
Ratten-ICAM-4 unter hoch stringenten Bedingungen hybridisierte wurde
subkloniert und wurde weiter durch RsaI-Restriktionsverdau fragmentiert.
Drei RsaI-Fragmente, die mit Ratten-ICAM-4 hybridisierten, wurden
identifiziert und deren Sequenzen bestimmt. Basierend auf Homologie zu
Ratten-ICAM-4 schienen diese Fragmente die Domänen 2, 3, 4, 5 und einen Teil
von Domäne
6 zu enthalten.
-
Beispiel 11
-
Klonierung einer menschlichen
ICAM-4-cDNA
-
Die Fragmente von genomischer DNA,
die den Domänen
2–5 von
menschlichen ICAM-4 (beschrieben in Beispiel 10) entsprachen, wurden
als Sonden verwendet, um eine λgt10
menschliche Hippocampus-cDNA-Bibliothek (Clontech, Palo Alto, CA)
zu screenen. Das Bibliotheks-Screeningprotokoll war im wesentlichen dasselbe,
wie in Beispiel beschrieben.
-
Der längste menschliche ICAM-4-Klon
(#18), der in dieser Bibliothek gefunden wurde, war nur 992 by (SEQ
ID: 24) und entsprach zu ungefähr
der Mitte des vorhergesagten 3 kb Gens. Das 992 by DNA-Insert von Klon
18 (SEQ ID: 24) wurde als eine Sonde verwendet, um eine λZAPII menschliche
Hippocampus-cDNA-Bibliothek (Stratagene, La Jolla, CA) zu screenen.
Diese Bibliothek ergab eine Zahl von positiven Klonen. Der längste Klon,
#34, war 2775 by (SEQ ID: 25). Basierend auf den Alignments mit
dem Vollängen-Ratten-ICAM-4,
wurde vor hergesagt, daß diesem
Klon die Leadersequenz und ungefähr
30 kb vom 5'-Ende von Domäne
1 fehlten. Der Poly-A+-Schwanz am 3'-Ende
fehlte, jedoch war das Translations-Stoppkodon vorhanden.
-
Ein Fragment von DNA, das den ersten
drei Domänen
(Nukleotide 1 bis 840 in Klon #34) entsprach, wurde als eine Sonde
verwendet, um eine λgt10
cDNA-Bibliothek zu screenen, die von menschlichem cerebralem Cortex
abgeleitet war (Clontech, Palo Alto, CA). Ein Klon, 16-1 (SEQ ID NO: 26),
wurde als 1557 by aufweisend identifiziert und enthielt 39 by von
5' nicht-translatierter DNA, eine Leadersequenz und Sequenzinformation
durch die fünfte
Domäne. Überlappende
Klone #34 (SEQ ID NO: 25) und 16-1 (SEQ ID NO: 26) wurden dazu verwendet,
um einen Verbund der Vollängen-menschlichen
ICAM-4-Sequenz (SEQ ID NO: 27) zu erzeugen.
-
Das Vollärtgen-Gen ist 2927 by lang
und kodiert ein 924 Aminosäureprotein.
Die ICAM-4 Nukleotidsequenz ist in SEQ ID NO: 27 angegeben und die
Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID NO: 28 angegeben. Das Sequenzalignment mit dem Vollängen-Ratten-ICAM-4-Gen
(SEQ ID NO: 11) ergab eine gesamte DNA-Sequenzidentität von 82%
und 85% auf dem Aminosäureniveau.
Die ersichtliche 9 Ig-ähnliche
extrazelluläre
Domänenstruktur
des Proteins ist zwischen Ratte und Mensch konserviert. Die Leadersequenz
erstreckt sich von Aminosäure
1 bis 28; Domäne
1 von Aminosäure
29 bis 117; Domäne
2 von Aminosäure
118 bis 224; Domäne 3
von Aminosäure
225 bis 320; Domäne
4 von Aminosäure
321 bis 405; Domäne
5 von Aminosäure
406 bis 488; Domäne
6 von Aminsäure
489 bis 570; Domäne
7 von Aminosäure
571 bis 663; Domäne
8 von Aminosäure
664 bis 743; Domäne
9 von Aminosäure
744 bis 837; die Transmembranregion von Aminosäure 838 bis 857 und der zytoplasmatische
Schwanz von Aminosäure
858 bis 924.
-
Zusätzlich dazu, daß menschliches
ICAM-4 (HuICAM-4) genetisch mit ICAM-1 und ICAM-R verwandt ist, zeigte auch bestimmte
gemeinsame strukturelle Eigenschaften, die diese als eine Familie
von Molekülen zusammenfaßt. Ein
Domäne-für-Domäne-Alignment
von HuI-CAM-4 mit
den anderen Mitgliedern der ICAM-Familie zeigt verschiedene Ausmaße an Homologie.
Die Domäne
1 Aminosäuresequenz
von HuICAM-4 ist 21, 30 und 26% identisch zu jeweils Domäne 1 von
ICAMs-1, 2 und 3. Domäne
2 von HuICAM-4 ist 61, 39 und 62% identisch zu jeweils ICAMs-1,
2 und 3. Domäne
3 von HuICAM-4 ist 50 und 65% identische zu jeweils ICAMs-1 und
3. Domäne
4 von HuICAM-4 ist 54 und 64% identisch zu jeweils ICAMs-1 und 3.
Die Domänen 5–8 von HuICAM-4
sind am meisten homolog zu den fünften
Domänen
von ICAM-1 und 3, mit Prozent-Identitäten, die von 33–47 für ICAM-1
Domäne
5 und 21–31
für ICAM-R
Domäne
5 reichen. Die neunte Domäne
von HuICAM-4 stimmt wenig mit den anderen Mitgliedern der ICAM-Familie überein,
ist jedoch homolog zu Domänen
3 (24% identisch) und 6 (23% identisch) von HuICAM-1.
-
Beispiel 12
-
Northern-Analyse von menschlicher
ICAM-4-Expression
-
Zwei menschliche multiple Gewebe
Northern (MTN) Blots wurden von Clontech (Palo Alto, CA) erworben.
Diese enthielten mindestens 2 μg
an Poly-A+-RNA aus 16 verschiedenen menschlichen
Geweben (wie in Tabelle 1 gezeigt), die auf einem denaturierenden
Formaldehyd 1,2% Agarosegel laufen gelassen wurde und auf Nylon-Membran
transferiert wurde. Die Blots wurden für 3 Stunden bei 42°C in 10 ml
einer Lösung,
die 5X SSPE, 10X Denhardt's-Lösung, 50%
Formamid, 2% SDS und 100 μg/ml
denaturierte Lachssperma DNA enthielt, prähybridisiert. Die Blots wurden
in der oben genannten Lösung
mit einer radiomarkierten menschlichen ICAM-4-Sonde (Klon #18, SEQ
ID NO: 24) für
16 Stunden bei 42°C
hybridisiert. Am folgenden Tag wurden die Blots in einer Lösung von
0,1X SSC/0,1% SDS bei Raumtemperatur gewaschen, gefolgt von einem
Waschen bei 50°C.
Die Blots wurden gegenüber
Röntgenfilm
bei –80°C für 24 Stunden
exponiert. Die Ergebnisse der Analyse sind unten in Tabelle 1 gezeigt.
-
Nur die Spur, die RNA aus dem Hirn
enthielt, hybridisierte mit der ICAM-4 Sonde und ergab eine einzelne
Bande bei ungefähr
3 kb. Eine längere
Exponierung (5 Tage) bestätigte,
daß nur
das Hirn einen nachweisbaren Spiegel von Messenger aufwies. Um zu
bestimmen, ob alle Spuren vergleichbare Mengen von RNA von vergleichbarer
Qualität
enthielten, wurde derselbe Blot mit einer Kontroll-β-Actinsonde
hybridisiert. Die Blots wurden durch Behandlung mit einer kochenden
Lösung
von 0,1% SDS für
15 Minuten gestrippt und anschließend auf eine ähnliche
Weise mit einer β-Actinsonde
sondiert, die durch den Hersteller zur Verfügung gestellt wurde. Außer kleineren
Unterschieden in den Mengen wurde von allen Spuren gezeigt, daß sie eine RNA
guter Qualität
aufweisen.
-
Tabelle
1
Nothern Gewebeanalyse von menschlicher ICAM-4-Expression
Zwei weitere Nort Blotherns wurden von Clontech
erworben, die Poly-A
+-RNA aus 16 verschiedenen
Unterregionen von menschlichem Hirn enthielten (wie in Tabelle 2
gezeigt). Die Blots wurden auf eine ähnliche Weise, wie die, für die Gewebeanalyse
sondiert, und die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt. Die RNA-Qualität und Quantität, die geladen
wurde, wurde durch Sondieren der Blots mit einer β-Actinsonde überprüft.
-
Alle die Regionen, die ICAM-4 Expression
zeigten, sind Teile des Telencephalons, mit der Ausnahme des Thalamus,
der als Teil des Diencephalons betrachtet wird. Der Hippocampus
und cerebrale Cortex schienen die höchste Spiegel an Expression
aufzuweisen. Die Transkriptgröße war in
allen Fällen
dieselbe, 3kb. Die auserlesene Gewebeverteilung der ICAM-4 Expression
läßt vermuten,
daß die
Promotonegion vielleicht Elemente enthält, die die beobachtete Entwicklungs-
und spatiale Expression des Genprodukts bewirken. Die Anwendung
solcher Information kann Einsichten in das Verständnis der Kontrolle der neuralen
Genexpression im Allgemeinen zur Verfügung stellen.
-
Tabelle
2 Nothern Hirnzelltypanalyse von menschlicher ICAM-4-Expression
-
Beispiel 13
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Erzeugung von menschlichen
ICAM-4/IgG Fusionsproteinen
-
Menschliche ICAM-4/IgG1Fusionsprotein-Expressionsplasmide
wurden konstruiert, um Proteine zur Erzeugung von monoklonalen Antikörpern herzustellen
und für
die Verwendung in Adhäsionstests,
um potentielle ICAM-4 Liganden zu identifizieren. Zwei Konstrukte
wurden hergestellt; das Erste enthielt DNA, die für Domänen 1-3
von HuICAM-4 kodierte und das Zweite Domänen 4-8. Beide wurden an die
Fc-Region von menschlichem IgG1 in Vektor pDCS1 gekoppelt, der den
Cytomegalovirus (CMV) Promotor verwendet, um die Expression anzutreiben
und die Signalsequenz von IgG4, um die Sekretion der Moleküle zu erleichtern.
-
Die PCR-Primen (unten als SEQ ID
NO: 29–32
gezeigt) wurden so aufgebaut, um die nötigen DNA-Fragmente für Subklonierung
zu erzeugen. Der "Sense"-Primen für das 5'-Ende von Domäne 1 (HI4-D1(s),
SEQ ID NO: 29) wurde so aufgebaut, um 30 Basenpaare von Domäne 1 aufzufüllen, die
in Klon #34 fehlten. Die Primen HI4-D1(s), SEQ ID NO: 29) und HI4-D3(AS), SEQ ID NO:
30) wurden dazu verwendet, um ein DNA-Fragment zu erzeugen, daß für Domänen 1-3
von menschlichem ICAM-4 kodierte, die einer Region in SEQ ID NO:
1 von Nukleotid 130 bis Nukleotid 996 entsprachen. Die Primen HI4-D3(s)
(SEQ ID NO: 31 und HI4-D8(s) (SEQ ID NO: 32) wurden dazu verwendet,
um ein DNA-Fragment zu erzeugen, das für die Domänen 4-8 von menschlichen ICAM-4
kodierte, die einer Region in SEQ ID NO: 30 von Nukleotid 997 bis Nukleotid
2268 entsprachen. Jeder 5'-Primen kodierte für eine BamHI- Restriktionsstelle
(GGATCC, unten fett angegeben) und jeder 3' (Antisense)-Primer enthielt
eine XhoI-Stelle (CTCGAG, unten fett angegeben), um die Subklonierung
5' an das IgGI-Gen zu erleichtern. Alle Oligonukleotide enthielten
Spacer-Nukleotide (unten unterstrichen), am 5'-Ende, um einen Restriktionsverdau
zu ermöglichen.
-
-
Die PCR-Reaktionen wurden in einem
50 μl-Volumen
unter der Verwendung von Puffern durchgeführt, die durch Perkin Elmer
mit dem AmpliTaq-Enzym zur Verfügung
gestellt wurden. Die Primer wurden bei einer finalen Konzentration
von 10 μg/ml
hinzugefügt,
alle vier dNTPs waren bei 2 mM enthalten. Die Reaktionen wurden über 30 Zyklen
von Denaturierung (94°C
für 4 Minuten),
Annealing (50°C
für 2 Minuten)
und Verlängerung
(72°C für 1 Minute)
fortgeführt.
Die PCR-Produkte wurden auf Agarosegelen visualisiert, und ein Aliquot von
jeder Reaktion wurde dazu verwendet, um die PCR-Produkte in Vektor
PCRII (Invitrogen, San Diego, CA) subzuklonieren. Sequenzanalyse
wurde durchgeführt,
um mögliche
Fehler nachzuweisen, die sich aus dem Amplifikationsprozeß ergeben
und um die richtige Orientierung zu bestätigen. Geeignete Klone wurden
mit BamHI und XhoI verdaut und die Fragmente mit Agarosegelelektrophorese
aufgetrennt. Die gereinigten Fragmente wurden in einen pDSCI Vektor
ligiert, der vorher mit BamHI und XhoI verdaut wurde, und die erhaltenen Plasmide
wurde sequenziert, um die richtige Orientierung und das Leseraster
zu bestätigen.
-
Menschliche ICAM-4 Domänen 1-3-
und 4-8/IgGI-Fusionsproteine wurden, im Anschluß an die transiente Transfektion
der Expressionsplasmide, erhalten in COS7-Zellen und die Isolie rung
des sekretierten Proteins aus dem Kulturmedium. Die Transfektion
wurde wie folgt durchgeführt.
Adhärente
COS7-Zellen bei ungefähr
50–60%
Konfluenz wurden mit CMF-PBS
gewaschen und anschließend
mit 10–15 μg von Plasmid-DNA in
7,5 ml Serum-freiem DMEM-Medium (Gibco, Gaithersburg, MD), das 6 μ1 von 0,25
M Chloroquin (Sigma, St. Louis, MO) enthielt. Weiteres 7,5 ml Serum-freies
Medium, das 150 μ1
von DEAE-Dextran (50 mg/ml) (Sigma, St. Louis, MO) enthielt, wurden
hinzugefügt
und die Platten 2-3 Stunden inkubiert, bevor das Medium entfernt
wurde und mit 10% DMSO (Mallinckrodt, McGaw Park, Illinois) in PBS
ersetzt wurde. Nach einer einminütigen
Inkubation wurde die DMSO-Lösung entfernt
und durch frisches Medium ersetzt, das 5% FBS enthielt. Jede Transfektion
enthielt mehrere Platten, und Medien von Zellen, die das selbe Protein
exprtmierten, wurden für
die Proteinisolation vereinigt.
-
Die Medien wurden alle drei Tage über den
Verlauf von 3–4
Ernten hinweg gesammelt. Die Proteine wurden unter der Verwendung
einer 0,4–0,8
ml Procep-A-Säule
(Bioprocessing Ltd., England) gereinigt, die mit 35 mM Trts, 150
mM NaCl, pH 7,5 pre-äquilibrtert
war. Das Kulturmedium wurde auf die Säule zweimal bei einer Flußrate von
weniger als 60 Säulenvolumen
pro Stunde geladen: Die Säule
wurde einmal mit jedem von 20 Säulenvolumen
Tris/NaCl-Puffer, 20 Säulenvolumen
von 0,55 M Diethanolamin, pH 8,5 und 20 Säulenvolumen von 50 mM Zitronensäure, pH
5,0 gewaschen. Die Fusionsproteine wurden in 1 ml Fraktionen unter
der Verwendung von 50 mM Zitronensäure, pH 3,0, eluiert und jede
Fraktion wurde mit 1/10 Volumen 1M Trts, pH 9,5, neutralisiert.
Die Proteinkonzentration wurde durch OD280 bestimmt
und die Reinheit wurde unter der Verwendung von SDS-PAGE bestimmt.
-
Eine signifikante Kontamination von
Rinder-IgG (vorhanden im FBS) wurde bemerkt. Obwohl das Domänen 1-3-Fusionsprotein
als kleiner als das Domänen
4-8-Fusionsprotein vorhergesagt wurde, wanderten beide bei ungefähr 90 kD.
Eine mögliche
Erklärung
für diese
Beobachtung ist, daß das
kleinere Domänen 1-3-Fusionsprotein
stärker
glycosyliert sein kann, als das größere Domänen 4-8-Fusionsprotein.
-
Zusätzlich zur Verwendung der gereinigten
Proteine für
die monoklonale Antikörperproduktion,
beschrieben unten, werden die Proteine auch in Adhäsionstests
verwendet, um ICAM-4-Liganden
zu identifizieren.
-
Beispiel 14
-
Monoklonale Antikörperproduktion
-
Das in Beispiel 13 beschriebene gereinigte
Protein wurde dazu verwendet, um monoklonale Antikörper zu
erzeugen, unter der Verwendung eines wie in Beispiel 6 beschriebenen
Immunisierungsprotokolls.
-
Die Milz von Maus #2250 (immunisiert
mit HuICAM-4 D1-3/IgG1) wurde für
Fusion 172 verwendet und die Milz von Maus #2272 (immunisiert mit
HuICAM-4 D4-8/IgGl) wurde für
Fusion 173 verwendet. Das verwendete Fusionsprotokoll war wie in
Beispiel 6 beschrieben. Die Fusionsplatte wurden durch ELISA gescreent
(im wesentlichen wie in Beispiel 6 beschrieben) unter der Verwendung
jedes HuICAM-4/IgG1-Fusionsproteins. Fusionstüpfelüberstände, die das immunogene Protein
und kein anderes erkannten, wurden für Klonierung berücksichtigt.
Immuncytochemie an menschlichen Hippocampusschnitten wurde als ein
sekundärer
Screen verwendet.
-
Ein primärer Klon aus jeder Fusion war
bei Immuncytochemie positiv und wurde kloniert. Einer der zwei Klone
versagte dabei, nach der Klonierung zu wachsen, was nur einen Kandidaten,
Klon 173E, zur Fortsetzung übrig
ließ,
der von der HuICAM-4 D4-8/IgG1 immunisierten Maus abgeleitet war.
Hybridom 173E wurde am 1. Juni 1995 bei der American Type Culture
Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852 hinterlegt
und bekam Zugangsnummer HB 11912 zugeteilt.
-
Aus einer anderen Fusion, die von
einer Maus abgeleitet wurde, die mit einem löslichen ICAM-4-Fragment immunisiert
wurde, das Domänen
1-3 entsprach, wurden sechs Klone (179A, 179B, 179D, 179H, 179I und
179K) als spezifisch für
HuICAM-4 Domänen
1–3 (D1-3) gefunden. Alle
sechs Antikörper
in der 179-Serie banden an die dendritischen Fortsätze im Dentatgyrus,
sowie den polymorphen und pyramidialen Zellagen. Der monoklonale
Antikörper
179A färbte
zusätzlich
zu den dendritischen Fortsätzen
neuronale Zeltkörper
aus diesen Bereichen. Die Hybridomzeltinien, die Antikörper 179I
und 179H produzierten, wurden am 10. Juni 1996 bei der American
Type Culture Collection 12301 Parklawen Drive, Rockville, Maryland,
20852 hinterlegt und ihnen wurden jeweils Zugangsnummern HB 12123
und HB 12124 zugeteilt.
-
Zusätzliche Fusionen werden ähnlich durchgeführt, um
andere Antikörper
zu erzeugen, die spezifisch mit bestimmten ICAM-4-Regionen immunreaktiv
sind.
-
Beispiel 15
-
Fangtestentwicklung
-
Die sechs monoklonalen Antikörper aus
Fusion 179 wurden in verschiedenen Kombinationen auf ihre Fähigkeit
hin getestet, lösliches
ICAM-4 in Lösung
zu fangen und nachzuweisen. Dieser Test, wie unten beschrieben,
wurde etabliert, um lösliche
ICAM-4-Spiegel in menschlichen Flüssigkeiten im Hinblick auf
normale und Erkankungszustände
zu evaluieren.
-
Antikörper 179I wurde auf Immulon
4 (Dynatech) 96-Tüpfelplatten
bei 3 μg/ml
beschichtet, 125 μl/Tüpfel für 2 Stunden
bei 37°C.
Die Antikörperlösung wurde
durch Absaugen entfernt und die Tüpfel wurden für 30 Minuten
bei Raumtemperatur mit 300 μ1
Blocklösung
blockiert, die 5% Teleosteangelatine in Calcium-freiem, Magnesium-freiem
PBS (CMF-PBS) enthielt.
-
Die Blockierungslösung wurde durch Absaugen entfernt,
100 μ1 von
Probenflüssigkeit,
verdünnt
in Omni-Diluent (CMF-PBS, 1% Gelatine und 0,05% Tween 20) wurde
zu jedem Tüpfel
hinzugefügt
und das Gemisch bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert. Die Platten wurden dreimal mit PBST (CMF-PBS,
0,05% Tween 20) gewaschen. Der Antikörper 179A wurde bei 1,5 mg/ml
unter der Verwendung von NHS-LC-Biotin (Pierce) biotinyliert, wobei
das durch den Hersteller vorgeschlagene Protokoll befolgt wurde,
1 : 2000 verdünnt
und zu den Tüpfeln
hinzugefügt
(100 μ1/Tüpfel). Das
erhaltene Gemisch wurde für
30 Minuten bei 37°C
inkubiert und die Platten dreimal mit PBST gewaschen. Streptavidin-HRP
(Pierce) wurde (100 μ1,
0,25 μg/ml)
zu jedem Tüpfel
hinzugefügt
und dieses Gemisch bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert. Die Platten wurden, vor der Zugabe von 100 μ1 Tetramethylbenzidin
(Sigma) (10 mg/ml Vorrat an DMSO), verd,nnt 1 : 100 in gepufferten
Substrat (13,6 g/l Natriumacetattrihydrat, pH bis 5,5 mit 1 mM Zitronensäure, mit
150 μl/l
30% Wasserstoffperoxid, hinzugefügt
gerade vor der Entwicklung) viermal mit PBST gewaschen. Der Reaktion
wurde ermöglicht,
sich für
30 Minuten bei Raumtemperatur im Dunklen zu entwickeln, wonach die
Reaktion durch die Zugabe von 15 μl/Tüpfel von
15% H2SO4 gestoppt
wurde. Die Absorption wurde bei 450 nm abgelesen.
-
Die Ergebnisse zeigten an, daß der Test
in der Lage war, lösliches
HuICAM-4 D1-3 rekombinantes Protein bei einer Konzentration so gering
wie 5–10
ng/ml nachzuweisen, wobei der lineare Teil der Kurve im 10–100 ng/ml
Bereich liegt. Keine Kreuzreaktivität mit HuICAM-4 D4-8 wurde beobachtet,
wenn diese Proteinregion bei 1 und 10 μg/ml getestet wurde.
-
Beispiel 16
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Untersuchung von löslichem
ICAM-4 in Serum aus Schlaganfallpatienten
-
Um die Rolle von ICAM-4 in neurologischen
Erkrankungen und Zuständen
zu ermitteln, wurde Serum von 28 Patienten, die an akutem Schlaganfall
litten und 20 jungen gesunden Freiwilligen (nicht altersangepaßt), wie
oben beschrieben, auf Unterschiede in der Serumkonzentration von
löslichen
ICAM-4 hin getestet.
-
Die Ergebnisse zeigten, daß Serum
von den gesunden Freiwilligen keinen nachweisbaren Spiegel von ICAM-4
aufwies. 20 von 28 akuten Schlaganfallpatienten wiesen jedoch nachweisbare
Spiegel von löslichen ICAM-4
auf. Das Signal von den positiven Schlaganfallpatienten entsprach
einem Bereich von 5–38
ng/ml des Standards (lösliches
ICAM-4 D1-4 rekombinantes Protein).
-
Beispiel 17
-
ICAM-4 mRNA-Spiegel im Hippocampus
in einem Rattenmodell von Epilepsie Spiegel von exprimierter Ratten-ICAM-4
mRNA wurden im Hippocampus von Ratten untersucht, die auf eine Weise
behandelt wurden, um ein Entfachungs-Epileptogenese-Tiermodell zu
erzeugen [Lothmann, et al., Brain Res. 360: 83–91 (1985)]. In diesem Modell
wird der Ratten-Hippocampus mit einer Serie von subkonvulsiven elektrischen Schocks
durch eine Elektrode stimuliert, die in der Region des Hirns implantiert
ist, was allmählich
schwere Anfallsverhalten hervorruft. Das Entfachungsverfahren schließt 12 Stimulation
pro Tag, verabreicht jeden zweiten Tag für 8 Tage ein. Sobald vollständig entfacht,
kann ein einzelner Stimulus krampfartiges Verhalten und histologische
Veränderungen,
die ähnlich
sind zu menschlicher Epilepsie, hervorrufen. Vollständig entfachte Ratten
erhielten zwei Stimulationen pro Tag über eine zweiwöchige Zeitdauer
hinweg und die Tiere wurden 24 Stunden nach der letzten Stimulation
getötet.
Der Hippocampus wurde entfernt und für RNA-Präparation präpariert.
-
Aus jeder Probe wurde Gesamt-RNA
unter der Verwendung des Guanidium/Phenol/Chloroform-Extraktionsverfahrens
[Chomezynski and Sacchi, Anal. Biochem. 162: 156–159 (1987)] präpariert.
Die RNA wurde auf denaturterenden Formaldehydagarosegelen aufgetrennt,
auf Nylon-Membran transferiert und mit radiomarkierten Ratten-ICAM-4
und Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase (GAPDH) spezifischen DNA-Sonden
hybridisiert. GAPDH ist ein basal exprimiertes Gen, das gewöhnlich als
eine Kontrolle verwendet wird, um Spur-zu-Spurvariationen in der
Menge an RNA nachzuweisen, die auf ein Gel geladen wurden. Fluktuationen
in Verhältnis
von ICAM-4/GAPDH werden als Veränderungen
im Spiegel von ICAM-4 Expression – interpretiert. Hybridisierende
Banden für
ICAM-4 und GAPDH wurden mit einem Phosphorimager quantifiziert und
ein Verhältnis
von ICAM-4/GAPDH
bestimmt.
-
Das Verhältnis von ICAM-4/GAPDH war
in den Kontrolltieren, die nicht entfacht wurden (n = 5) signifikant
höher,
verglichen mit der entfachten Gruppe (n = 5), was vermuten läßt, daß ICAM-4
als eine Konsequenz des Entfachungsprozesses herunterreguliert wurde.
Es sollte jedoch bemerkt. werden, daß die Kontrollgruppe keiner
Scheinbehandlung unterzogen wurde, so daß die Möglichkeit besteht, daß die ICAM-4-mRNA-Spiegel
in Antwort auf die chirurgische Behandlung, die mit der Entfachung
assoziiert ist, moduliert wurden.
-
Beispiel 18
-
Serum-ICAM-4-Konzentration
als ein Marker für
neurodegenerative Erkrankungen
-
Zirkulierende Serumkonzentrationen
von ICAM-4 wurden als ein möglicher
Indikator für
verschiedene neurodegenerative Erkrankungen untersucht. Serum- und/oder
Plasmaproben von anonymen Spendern wurden wie in Beispiel 16 oben
getestet und verglichen mit Proben, die von Kontrollspendern mit
einer vorhergehenden Historie von neurologischen Erkrankungen abgenommen
wurden.
-
Kontrollspender
-
Um einen Basisliniendurchschnitt
für zirkulierenden
ICAM-4 in normalen gesunden Individuen zu etablieren, wurden Serumproben
von 100 Spendern untersucht. Die Ergebnisse zeigten, daß 12 Individuen
(12%) zirkulierende Spiegel von ICAM-4 von mehr als 10 ng/ml aufwiesen.
Von diesen 12 betrug die ICAM-4-Konzentration in fünf Proben
im Durchschnitt 10- 20
ng/ml, drei Proben zeigten eine durchschnittliche ICAM-4-Konzentration
von 20–100
ng/ml, zwei Proben zeigten ICAM-4-Spiegel zwischen 100–500 ng/ml,
und zwei Proben enthielten ICAM-4 bei einer Konzentration von mehr
als 500 ng/ml.
-
Proben wurden zur selben Zeit von
den beiden Spendern mit sehr hohen Spiegeln zu verschiedenen Zeitpunkten über eine
achtmonatige Zeitdauer hinweg genommen, um die Stabilität der Beobachtungen über die
Zeit hinweg zu ermitteln. Es wurde beobachtet, daß die Ablesung über eine
Zeitdauer von Monaten, en schwankten. Keine medizinische Information
war über
diese Spender erhältlich,
was Korrelationen mit den ICAM-4-Spiegeln und der physikalischen
Gesundheit der Spender nicht möglich
machte. Wenn sowohl Serum- und Plasmaproben von demselben Individuum
hergestellt wurden, wurde kein Unterschied im vorhandenen Spiegel
von ICAM-4 beobachtet.
-
Diese Beobachtung zeigte an, daß ein Test
für lösliches
ICAM-4 in seiner Verwendung von entweder Serum oder Plasma sehr
vielseitig wäre.
Zusätzlich
zeigten die Ergebnisse, daß ICAM-4
sehr stabil im Blut ist, was vermuten läßt, daß ein erhöhter Spiegel von ICAM-4 als
ein Ergebnis von einigen pathologischen Zuständen möglicherweise nicht nur vorübergehend
wäre. Zuletzt,
aufgrund der ersichtlichen Stabilität von ICAM-4 in einer Blutumgebung,
können
Tests auf lösliches
ICAM-4 Blutbankproben verwenden, was daher den Bedarf an frischem
Blut für
jeden Test verringert.
-
Um zu bestimmen, ob die Verfahren
der Sammlung und/oder Lagerung die Beobachtungen beeinträchtigten,
wurde die Stabilität
von ICAM-4-Serum durch Behandlung der Proben von dem einen Individuum mit
den höchsten
Spiegel von zirkulierendem ICAM-4 in einer Auswahl von Wegen ermittelt,
gefolgt von einer Messung der Spiegel von ICAM-4. Weder die Inkubation
bei 37°C
für 24
Stunden noch von einem bis drei Einfrier-/Auftauzyklen veränderten
den Spiegel von nachweisbarem ICAM-4 im Serum.
-
Spender mit
Epilepsie
-
Die Serumkonzentration von ICAM-4
in Proben von 20 Patienten mit Schläfenlappen-Epilepsie (TLE) wurde gemessen und mit
Serumproben von Kontrollgruppenpatienten verglichen, die Grand Mal-Krämpfe (38 verschiedene
Patienten), Synkope (8 Patienten) erfahren hatten oder normale gesunde
Spender (20 Individuen) waren. Das in Beispiel 1 beschriebene Testverfahren
wurde nochmals angewendet und die Ergebnisse als ng/ml relativ zu
dem für
den Test verwendeten Standard, lösliches
HuICAM-4 D1-3 rekombinantes Protein (beschrieben in Beispiel 13)
angegeben.
-
Serum von allen 20 Patienten mit
TLE wies meßbare
Spiegel von ICAM-4 mit einem Durchschnitt von ungefähr 140 ng/ml
auf. In Serumproben von allen drei Kontrollgruppen, einschließlich der
Grand Mal-Krampfgruppe, befand sich die ICAM-4-Konzentration durchschnittlich
unterhalb von 10 ng/ml. Diese Beobachtungen lassen vermuten, daß ein ICAM-4-Serumspiegel eines
Individuums einen biochemischen Marker darstellen kann, der zwischen
fokussierten Krämpfen,
wie denjenigen, die bei TLE erfahren werden und allgemeineren Grand
Mal-Krämpfen
unterscheiden kann.
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Spender mit AIDS
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Die Serumkonzentration von ICAM-4
in den Seren aus einer begrenzten Zahl von AIDS-Patienten wurde ebenfalls untersucht.
Die Patienten wurden gemäß den CD4-Zahlen
und der Anwesenheit von irgendwelchen Anzeichen von Demenz gruppiert.
Eine erste Gruppe, die 16 Frühphasen-asymptomatische
Patienten mit CD4-Zahlen von größer als
500 umfaßte,
wurde getestet. Eine zweite Gruppe umfaßte sieben spätere-Phasenpatienten
mit CD4-Zahlen von weniger als 300; Anzeichen von Demenz wurden
für diese
Gruppe nicht bestimmt. Die letzte Gruppe umfaßte neuen späte-Phasen
AIDS-Patienten, die alle Anzeichen von Demenz zeigten.
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Die Ergebnisse zeigten, daß Serumproben
von vier der sechzehn (25%) Frühphasen
asymptomatischen Patienten nachweisbare Spiegel von löslichem
ICAM-4 aufwiesen; drei der vier Proben wiesen eine ICAM-4-Konzentration
im Überschuß von 500
ng/ml auf. Vier der sieben (57%) Serumproben von Patienten späterer Phase
waren ebenfalls für
ICAM-4 positiv, wobei zwei der vier ICAM-4-Konzentrationen einen Überschuß von 500
ng/ml aufwiesen. Proben von den Patienten der späten Phase, die Anzeichen von
Demenz aufwiesen, wiesen keinen nachweisbaren Spiegel von ICAM-4
auf. Die Ergebnisse dieser vorläufigen
Studie lassen vermuten, daß ICAM-4
ein früher
Marker der Neurodegeneration sein kann, die mit AIDS-Demenz assoziiert
ist.
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Sender mit anderen neurodegenerativen
Erkrankungen
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Die Ergebnisse aus der Studie von
Epilepsie- und AIDS-Spendern ließen vermuten, daß ICAM-4-Spiegel
im Blut Beschädigung
der Neuronen wiederspiegeln kann, die dies normalerweise exprimieren.
Es gibt eine Zahl von anderen neurologischen Erkrankungen, die als
Teil ihrer Ätiologie
auch Schaden an spezifisch ICAM-4 exprimierenden Neuronen zeigen
könnten,
die zu Veränderungen
in der Serumkonzentration von ICAM-4 in der Peripherie führen könnten.
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Zum Beispiel ist Alzheimers-Erkrankung
mit extensiver neuronaler Schädigung
in den Regionen des Telencephalons assoziiert, wo ICAM-4 exprimiert
wird. Die Ermittlung von ICAM-4-Spiegeln in Serum von Patienten
mit der frühen
Ausbruchs-familiären
Form der Erkrankung, sowie Patienten mit der sporadischen Form der
Erkrankung könnten
einen Marker für
die verschiedenen Phasen der Erkrankung zur Verfügung stellen, wodurch eine
Untersuchung von möglichen
therapeutischen Eingriffen ermöglicht
würde.
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Als ein. anderes Beispiel, weil andere
kortikale Demenzen, wie zum Beispiel Pick's-Erkrankung, diffuse kortikale Lewy-Körper-Erkrankung
und Frontlappen-Degenerierung manchmal mit Alzheimer verwechselt werden,
könnten
sie jedoch voneinander und von Alzheimer's-Erkrankung durch Serum
ICAM-4-Analyse unterscheidbar sein. Als ein weiteres Beispiel kann
die Serum ICAM-4-Konzentration in Patienten, die an einer subkortikalen
Demenz, einschließlich
Parkinsons-Erkrankung, Huntington's-Erkrankung und progressiven
Supranuklear-Leiden als ein Ergebnis von gemeinsamen pathologischen
Indikationen dieser Klasse von Erkrankungen erhöht sein.
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Als ein weiteres Beispiel sind eine
Zahl der primären
psychiatrischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Depression, Schizophrenie
und Psychose teilweise durch die Ausmaße von Neurodegeneration charakterisiert,
die mit nachweisbaren Spiegel von ICAM-4 in Blut assoziiert sein
können.
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Als ein weiteres Beispiel können erhöhte Spiegel
von ICAM-4 mit einer Zahl von nicht genetischen Demenzen assoziiert
sein, die von Infektionen, Vaskulitis, Stoffwechsel- und Nährstofferkrankung
(z. B. Thyroid, Vitamin B12-Defizienz), vaskulären Erkrankungen (multipler
Infarkt, lakunärer
Zustand, Binswanger's-Erkrankung), toxische Encephalopathien (z.
B. Aus setzen gegenüber
Kohlenstoffmonoxid, Schwermetalle oder anderen industriellen Umweltgiften)
und Tumore.
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Beispiel 19
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Konierung und Analyse der
menschlichen ICAM-4 stromaufwärts
regulatorischen DNA
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Die ICAM-4-Genexpression ist spatial
und temporal geregelt, wobei die Expression auf die am meisten anteriore
oder ventrale Region des Hirns begrenzt ist, das Telencephalon.
In einem Versuch Gensequenzen zu identifizieren, die für die begrenzte
transkriptionelle Regulation von ICAM-4 verantwortlich sind, wurde
die Nukleotidregion 5' zu menschlichen ICAM-4 kodierenden Sequenzen untersucht.
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Ein 2607 Basenpaar BamHI/PstI-Fragment,
abgeleitet von einem 7,0 kb genomischen Bam-HI-Fragment (beschrieben in Beispiel
10) wurde sequenziert und als 1684 Nukleotide stromaufwärts von
dem ATG-Startkodon enthaltend gefunden. Die vollständige Sequenz
für diese
stromaufwärts-Region
ist in SEQ ID NO: 33 angegeben. Im Hinblick auf die Position der
ICAM-4 kodierenden Region, ist das "A" im ATG-Startkodon (numeriert
in SEQ ID NO: 33 als Nukleotide 1685–1687) als das +1 Nukleotid
bezeichnet und das Nukleotid unmittelbar 5' zu dem A+1-Nukleotid
wird als –1
bezeichnet. Daher ist die Gesamtsequenz als sich von Nukleotid –1684 bis
Nukleotid +3 erstreckend gezeigt, entsprechend der Numerierung im
Se quenzprotokoll Nukleotid 1 bis Nukleotid
1687.
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Basierend auf der genomischen HuICAM-4
Sequenz wurden Oligonukleotide synthetisiert und in PCR verwendet,
um DNA-Moleküle
von veränderlichen
Längen
innerhalb der stromaufwärts
regulatorischen Region zu erzeugen. Jedes in Tabelle 3 abgegebene
Oligonukleotid enthielt eine Spacerregion (kursiv gezeigt) von ungefähr 6–10 bp,
um enzymatischen Verdau des PCR-Produkts zu ermöglichen, eine NheI- oder HindIII-Restriktionsstelle
(fett dargestellt), und eine spezifische Hybridisierungs-Primersequenz
(unterstrichen). Die Oligonukleotidnamen enthalten Nummern, die
ihren Ort innerhalb der stromaufwärts regulatorischen Region
bezeichnen. In den PCR-Amplifikationen wurden die Oligonukleotide
wie in Tabelle 4 gepaart, um DNA-Fragmente zu erzeugen, die spezifische
Regionen der stromaufwärts
regulatorischen Region enthalten.
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Die Restriktionsstellen und Spacenegion,
die mit jedem Oligonukleotid erzeugt wurden, ermöglichten den enzymatischen
Verdau und die anschließende
gerichtete Klonierung von individuellen PCR-Produkten in den pGL3-Basisvektor
(Promega, Madison, WI), der ein Luciferase-Reportergen unmittelbar
stromabwärts
einer Multiple-Cloning-Site (MCS) enthält. Eine Promotor-Aktivität, kloniert
in die MCS-Region des Vektors, treibt die Expression des Luciferase-Reportergens
in transfizierten Zellinien an, und Lichtproduktion von exprtmierter Luciferase
kann als ein Indikator von Promotor-Aktivität gemessen werden. Der pGL3-Basisvektor weist
keinen Promotor auf und diente daher als die negative Kontrolle,
während
ein pGL3-Vektor, der einen SV40-Promotor enthielt, als eine positive
Kontrolle diente. Die Sequenz jedes Expressionskonstrukts wurde
durch Restrtktionsanalyse und DNA-Sequenzierung vertfiziert.
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Tabelle 3
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Für
die Amplifikation von HuICAM-4 Stromaufwärts-Region verwendete PCR-Primer
Plasmide, die jedes der
in Tabelle 4 beschriebenen amplifizierten Sequenzen enthielten,
wurden unter der Verwendung eines Transfektions-MBS-Säuger-Transfektionskits
(Stratagene, La Jolla, CA) gemäß dem durch den
Hersteller vorgeschlagenen Protokoll in Säugetierzellen transfiziert.
Jedes Plasmid wurde in zwei verschiedene Zellinien, COS 7- und NT2-Vorläuferzellen
(Ntera2/D1 von Stratagene), eingeführt. COS 7-Zellen sind eine
herkömmlich
verwendete Affenfibroblasten-ähnliche
Zellinie, transformiert mit SV40, was sie für das Antreiben der Expression
eines Gens unter der Kontrolle des SV40-Promotors in Zellen, die
mit dem positiven Kontrolle-pGL3-Promotor-Vektor transfiziert wurden,
geeignet macht. NT2-Vorläuferzellen
sind eine vorbestimmte neuronale Vorläuferzellinie und obwohl sie
nicht ICAM-4 exprimieren, können
sie eher für
einen Zelltyp repräsentativ
sein, der ICAM-4 exprimiert. Tabelle
4
Primerpaare und amplifizierte Regionen
Oliaonukleotidpaare | Entsprechende
stromaufwärts
regulatorische Region |
HI4-19
(AS) mit HI4-114 | -19 → –114 |
HI4-19
(AS) mit HI4-149 | -19 → –149 |
HI4-19
(AS) mit HI4-206 | -19 → –206 |
HI4-19
(AS) mit HI4-270 | -19 → –270 |
HI4-19
(AS) mit HI4-408 | -19 → –408 |
HI4-19
(AS) mit HI4-480 | -19 → –480 |
HI4-19
(AS) mit HI4-560 | -19 → –560 |
HI4-19
(AS) mit HI4-817 | -19 → –817 |
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Jeder Tüpfel einer 6-Tüpfel Flachboden-Gewebekulturplatte
(Falcon) wurde mit 2,5 × 10-5 Zellen beimpft.
Die Transfektionen von COS 7- und NT2-Ze11en wurden Seite an Seite
in zweifachen Ansätzen
unter der Verwendung von 5 μg
Plasmid-DNA für
jeden Tüpfel
durchgeführt.
Die Zellen wurden bei 37°C
für 48
Stunden kultiviert, lysiert und auf Luciferase-Aktivität mit einem Luciferase-Testsystem
(Promega) getestet.
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Die Ergebnisse des Experiments, zusammengefaßt in Tabelle
5, zeigen einen hohen Spiegel von Promotor-Aktivität, der innerhalb
der –408
bis –19
und –480
bis -19 Regionen der stromaufwärts
regulatorischen Region von ICAM-4 in NT2-Ze11en enthalten ist. Weil
NT2-Zellen neuronalen
Ursprungs sind, können
sie bestimmte Transkrtptionsfaktoren exprimieren, die den ICAM-4-Promotor
erkennen, die nicht in anderen Zelltypen gefunden werden. Der höchste Spiegel
von Promotor-Aktivität
in COS-Zell-Transfektanten wurde mit dem Plasmid erhalten, das Nukleotide –560 bis
-19 enthielt. Während
der positive Kontrolle-pGL3-Promotor-Vektor in
COS-Zellen gut funktionierte, zeigte er sehr geringe Promotor-Aktivität in NT2-Zellen,
wodurch eine Zelltyp-spezifische Präferenz für bestimmte Promotor-Sequenzen verdeutlicht
wurde.
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Tabelle
5
Promotor-Aktivität
von 5' ICAM-4-Regionen
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Da weder COS 7- noch N72-Zellen normalerweise
ICAM-4 exprimieren, wird dasselbe Experiment unter der Verwendung
von prtmären
kultivierten Ratten-Hippocampus-Neuronen wiederholt werden, die
ICAM-4 exprimieren und nötigerweise
die transkrtptionelle Maschinerie exprimieren, die für die ICAM-4
Promotor-Aktivität
erforderlich ist. Durch transfizieren der hier beschriebenen einzelnen
Promotorkonstrukte, sowie anderen, in die natürlichere Umgebung kann es möglich sein
genauer zu identifizieren, welche Nukleotide in der stromauf wärts regulatorischen
Region für
die enge Regulierung des ICAM-4-Gens im Hirn verantwortlich sind.
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Die vorangehenden illustrativen Beispiele
betreffen augenblicklich bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
und zahlreiche Modifikationen und Variationen davon werden als dem
Durchschnittsfachmann in den Sinn kommen, erwartet. Daher sollten
nur solche Begrenzungen, wie sie in den beigefügten Ansprüchen erscheinen auf den Bereich
der vorliegenden Erfindung plaziert werden.
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