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Die Erfindung betrifft ein Stahlblech
mit einer galvanisierten legierten Schicht, die einen hohen Widerstand
gegen Abblättern
und Abplatzen aufweist.
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Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren
zur Herstellung dieses Stahlblechs mit einer galvanisierten legierten
Schicht, wobei nach dem Eintauchen eines Stahlbleches in ein Galvanisierbad
eine thermische Behandlung des galvanisierten Stahlbleches durchgeführt wird
zur Ausbildung einer Zink – Eisen -Legierung
zwischen der Galvanisierschicht auf Zinkbasis und ihrem Substrat
auf Eisenbasis.
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Die Erfindung befasst sich insbesondere
mit der thermischen Behandlung bei der Legierungsausbildung.
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Um eine vollständige Legierungsausbildung des
im Galvanisierbad enthaltenen Zinks mit dem Substrat zu erhalten,
müssen
bei der Legierungsausbildung zahlreiche Parameter berücksichtigt
werden, darunter:
- – die Zusammensetzung des das
Substrat bildenden Stahles, insbesondere dessen Gehalte an P, Si,
Ti oder Nb;
- – die
Temperatur und die Zusammensetzung des Galvanisierbades und insbesondere
der Gehalt an Aluminium;
- – die
Temperatur des Stahlbleches zum Zeitpunkt seines Eintauchens in
das Bad und die Dicke der Galvanisierschicht beim Verlassen des
Bades und nach dem Trocknen.
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Die Struktur der durch ein derartiges
Verfahren erhaltenen galvanisierten legierten Beschichtung ist im
allgemeinen schichtförmig
und weist mehrere übereinander
angeordnete Unterschichten auf mit verschiedenen Legierungsphasen
Eisen – Zink,
wobei in der Nähe
der Oberfläche
ein höherer
Anteil an Zink und in der Nähe
der Übergangsfläche Substrat-Beschichtung
ein höherer
Anteil an Eisen vorherrscht.
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Die erhaltene galvanisierte legierte
Beschichtung weist, über
ihre gesamte Dicke gesehen, im allgemeinen einen mittleren Gehalt
an Eisen zwischen 8 und 14% auf.
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Ausgehend vom Substrat liegen in
Richtung Oberfläche
die folgenden Unterschichten vor: eine Phase Gamma (Γ), mehrere
Phasen Delta (δ kompakt
und δ) und
eine Phase Dzeta (ζ).
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Bei unvollständiger Legierungsausbildung liegt
demzufolge an der Oberfläche
der Schicht die Phase Eta (η)
vor, entsprechend der nicht mit dem Eisen legierten Anfangsbeschichtung
der Galvanisierung.
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Die Mikrohärte „Vickers" der wesentlichen in Betracht gezogenen
Phasen lautet wie folgt: Phase Γ:
505 – Phase δ: 353 – Phase ζ: 208.
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Auf Anforderung hin der Industrie
müssen Bleche
mit einer galvanisierten legierten Schicht hergestellt werden, die
einen sehr hohen Widerstand gegen Abblättern und Abplatzen aufweisen.
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Abblättern und Abplatzen sind mechanische Beschädigungen
der Beschichtung, die im allgemeinen bei mechanischen Belastungen
des Bleches während
des Tiefziehens auftreten.
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Das Abblättern erfolgt durch Rissbildung
in der Dicke selbst der Beschichtung, insbesondere unter dem Einfluss
von Kompressionsbelastungen, denen das Blech im Bereich des Schlagstempels
der Tiefziehmaschine ausgesetzt ist.
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Das Abplatzen erfolgt hingegen durch
Rissbildung an der Übergangsfläche Beschichtung
-Substrat unter dem Einfluss von Scherbelastungen.
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Die beiden Punkte, nämlich Widerstandsfestigkeit
gegen Abblättern
und Abplatzen bringen gegenteilige Anforderungen hinsichtlich der
thermischen Behandlung bei der Legierungsausbildung mit sich.
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Um nämlich das Abblättern zu
vermeiden, ist es erforderlich, eine Bildung der Phasen Γ und δ kompakt
zu begrenzen, da dies die härtesten
und sprödesten
Phasen der Beschichtung sind (wobei ausserdem die Phase δ kompakt
eine mikrokristalline Struktur aufweist), wodurch allgemein gesehen
die Temperatur und die Dauer der thermischen Behandlung bei der
Legierungsausbildung auf entsprechend niedrige Werte einzustellen
sind um dergestalt den mittleren Gehalt an Eisen in der Beschichtung
zu begrenzen; jedoch besteht hierbei das Risiko, dass unter diesen
Bedingungen bei der Legierungsausbildung ein Teil der Phase ζ an der Oberfläche der
Beschichtung verbleibt.
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Um ein Abplatzen hingegen zu vermeiden
ist es erforderlich, die thermische Behandlung bei der Legierungsausbildung
bei höheren
Werten der Temperatur und der Dauer durchzuführen, um ein Weiterbestehen
der Phase ζ an
der Oberfläche
zu vermeiden, die einen erhöhten
Reibungsfaktor besitzt, der für
das Risiko des Abplatzens ursächlich
ist.
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Unter diesen Bedingungen der Legierungsausbildung
erhält
man jedoch Beschichtungen mit einem hohen Anteil an Eisen und mit
dicken Unterschichten der Pasen Γ und δ kompakt,
wodurch das Risiko der Abblätterung
hervorgerufen wird.
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Die durch das Vorhandensein der Phase ζ bedingten
Nachteile sind stärker
ausgeprägt
bei Stahlsorten mit einem geringen Gehalt an Kohlenstoff, auch ULC
genannt (Ultra Low Carbon im Englischen); bei diesen Stahlsorten
besitzen die Galvanisierschichten oder galvanisierten legierten
Schichten ein geringere Haftung, sodass das Risiko von Abplatzungen
an der Übergangsschicht
erhöht
ist auf grund von auftretenden Scherbelastungen, die von der darüber liegenden
Phase ζ übertragen
werden.
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Unter einer Stahlsorte mit niedrigem
Gehalt an Kohlenstoff wird eine Stahlsorte verstanden, die entweder
weniger als 5.10–3 Gew% Kohlenstoff aufweist,
oder die einen höheren
Gehalt an Kohlenstoff aufweist, von dem jedoch ein erheblicher Anteil
durch Zusatzelemente, wie Titan und/oder Niob gebunden ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Stahlblech mit einer galvanisierten legierten Schicht zu schaffen, das
sowohl einen hohen Widerstand gegen Abblättern als auch gegen Abplatzen
aufweist und das insbesondere keine Oberflächenphase ζ aufweist und dessen harte und
spröde
Phasen, insbesondere die Phase Γ,
eine minimale Dicke besitzen.
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Die Veröffentlichungen
JP 06 0881912 A und
JP 04 013855 der Firma
NISSHIN STEEL beschreiben ein Verfahren zur Herstellung eines Bleches
mit einer galvanisierten legierten Schicht mit einem einzigen Schritt
der thermischen Behandlung der Legierungsausbildung; die maximale
Temperatur der thermischen Behandlung liegt zwischen 450°C und 500°C, während die
Aufenthaltszeit bei dieser Temperatur geringer als 1 Minute ist.
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Gemäss diesen Veröffentlichungen
wird eine vollständig
legierte galvanisierte Schicht erhalten, das heisst ohne Phase η, jedoch
auch ohne Phase ζ, wobei
sie eine Phase Γ minimaler
Dicke aufweist (≤ 0,5 μm).
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Gemäss diesen Veröffentlichungen
enthält die
Legierung aus Eisen und Zink, die im wesentlichen die galvanisierte
legierte Schicht bildet, ausserdem:
- – in herkömmlicher
Weise weniger als 0,5 Gew% Aluminium;
- – zwischen
0,1 und 5 Gew% Chrom gemäss
der JP 06 0881912
A und 0,02 bis 1 Gew% Nickel gemäss der JP 04 013855 A .
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Die Galvanisierbäder enthalten im allgemeinen
Aluminium um die Legierungsausbildung der Schicht im Bad zu steuern.
Es ist also in jedem Fall üblich,
Aluminium (≤ 0,5%)
in der galvanisierten Schicht vorzufinden; der Gehalt an Aluminium
in der Schicht liegt üblicherweise
in der Grössenordnung von
0,2%.
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Im Gegensatz dazu ist das Vorhandensein von
Chrom oder Nickel in der galvanisierten legierten Schicht mit den
oben angegebenen Gehalten keineswegs üblich; die Anwesenheit dieser
Elemente im Galvanisierbad bewirkt die Bildung von Bodenmatten,
die bei der kontinuierlichen Weiterverarbeitung besonders störend sind.
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Ziel der Erfindung ist es, ein Stahlblech
mit galvanisierter legierter Schicht zu schaffen, das sowohl eine
hohe Widerstandsfestigkeit gegen Abblättern als auch eine hohe Widerstandsfestigkeit
gegen Abplatzen aufweist.
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Weiteres Ziel der Erfindung ist es,
die Bildung von Bodenmatten während
des Galvanisiervorgangs zu begrenzen.
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Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines für das Tiefziehen geeigneten
interstitiellfreien Stahlbleches, das mit einer galvanisierten legierten
Schicht beschichtet ist, das den Schritt aufweist der Galvanisierung
durch Eintauchen des Stahlbleches in ein Bad auf Zinkbasis sowie
einen einzigen Schritt der thermischen Behandlung der Legierungsausbildung
des galvanisierten Stahlbleches; es ist dadurch gekennzeichnet, dass:
- – die
maximale Temperatur, die das Band während der Behandlung erreicht,
grösser
oder gleich 490° C
ist,
- – diese
maximale Temperatur und die Behandlungsdauer derart begrenzt werden,
dass der mittlere Gehalt an Eisen in der erhaltenen legierten Schicht
6 g/m2 nicht überschreitet.
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Die Erfindung kann ausserdem eine
oder mehrere der folgenden Eigenschaften aufweisen:
- – das
Bad besteht im wesentlichen aus Zink, Aluminium mit einem Gehalt
von 0,10 bis 0,135 Gew%, Eisen, gegebenenfalls einem Blühmittel, sowie
den unvermeidlichen, verbliebenen Verunreinigungen,
- – nach
der Galvanisierung und vor der thermischen Behandlung beträgt der Anteil
an Chrom in der galvanisierten Schicht weniger als 0,1 Gew% und/oder
der Anteil an Nickel weniger als 0,02 Gew%,
- – die
Einwirkungsdauer bei der maximalen Temperatur ist kleiner als eine
Minute,
- – die
maximale Temperatur ist kleiner oder gleich 510°C
- – die
maximale Temperatur liegt zwischen 495°C und 505°C.
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Die Erfindung wird besser verstanden
durch die Lektüre
der nachfolgenden Beschreibung von nicht begrenzenden Ausführungsbeispielen
im Zusammenhang mit der beigefügten
Zeichnung; darin zeigen:
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1,
auf die sich das Beispiel 1 bezieht, ein Diagramm der Behandlungsdauer
(in Sekunden) und der maximalen Temperatur der Behandlung (in °C), den existierenden
Bereich der Phase ζ (schraffierter Bereich,
der durch die schwarzen Punkte • begrenzt ist),
sowie die Grenzen der Bereiche, in denen die Phasen Γ durch +
dargestellt) und δ (durch × dargestellt)
auftreten,
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2 und 3, auf die sich das Beispiel
2 bezieht, einerseits die Entwicklung des Gehaltes an Eisen (in
g/m2) der galvanisierten legierten Schicht
als Funktion der maximalen Temperatur der Behandlung während der
Legierungsausbildung (2)
und andererseits die Entwicklung der Abblätterung (in g/m2 der
galvanisierten legierten Schicht als Funktion des Gehaltes an Eisen
(in g/m2) in dieser Schicht (3).
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Die Anlage zur kontinuierlichen Herstellung eines
Bleches mit einer galvanisierten legierten Schicht nach der Erfindung
weist in herkömmlicher Weise
ein Anordnung zur Galvanisierung auf durch Eintauchen in ein Bad
aus geschmolzenem Metall und eine nachgeordnete Anordnung zur thermischen Behandlung
der Legierungsausbildung.
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In herkömmlicher Weise weist diese
Anordnung zur Legierungsausbildung eine Anordnung auf zum Vorschub
des Bandes mit, in Vorschubrichtung gesehen, einem aufsteigenden
Trum, einer Trag- und Führungsrolle
für das
Band im Oberteil der Anlage (im Englischen „top roll„ genannt) und einem absteigenden
Trum.
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Das aufsteigende Trum wird senkrecht
zum Galvanisierbad ausgerichtet sowie zur Trocknunsanordnung für das Band,
die Teil der Anordnung zur Galvanisierung ist.
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Gemäss einer wesentlichen Ausführungsform
der Erfindung sind entlang des aufsteigenden Trums nacheinander
die Anordnungen zur thermischen Behandlung der Legierungsausbildung
sowie Anordnungen zur Abkühlung
des Bandes vorgesehen.
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Die Anordnungen zur thermischen Behandlung
weisen zum Beispiel Anordnungen auf zur Erhöhung der Temperatur und einen
Ofen zur Aufrechterhaltung derselben.
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Die Anordnung zur thermischen Behandlung und
die Anordnung zur Abkühlung
sind an und für sich
bekannt und werden daher an dieser Stelle nicht im einzelnen erläutert.
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Bei der gewählten Ausgestaltung der Anlage erfolgt
also die Legierungsausbildung während
eines einzigen Schrittes der thermischen Behandlung, im Gegensatz
zu den Verfahren, die in den Veröffentlichungen
JP 02 194157 A und
JP 07 0342213 A der Firma
SUMITOMO,
JP 08 165550 ,
JP 05 320853 A und
JP 61 223174 A der
Firma NIPPON STEEL beschrieben sind.
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Im folgenden wird eine wesentliche
Ausführungsform
der Herstellung eines erfindungsgemässen Bleches mit einer galvanisierten
legierten Schicht beschrieben.
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Das Verfahren nach der Erfindung
ist insbesondere geeignet zum Aufbringen von galvanisierten legierten
Schichten auf Stahlblechen vom Typ „interstitiell-frei" (im Englischen:
Interstitial Free oder IF), die tiefziehbar sind; unter einem tiefziehbaren
IF Stahl werden daher die Sorten IF oder IF(Ti, Nb), IF(Ti, B) oder
IF(Ti) verstanden, d. h. IF Stähle
ohne andere Zusatzelemente (wie Ti und/oder Nb,B) als diejenigen,
die zum Binden von Kohlenstoff und/oder Stickstoff dienen.
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Es wird kontinuierlich ein galvanisiertes Blech
hergestellt indem ein Band aus tiefziehbarem IF Stahl eine Galvanisieranlage
durchläuft
und zwar mit Eintauchen in ein Galvanisierbad.
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In herkömmlicher Weise enthält dieses
Bad im wesentlichen Zink, Aluminium zur Steuerung der Legierungsbildung
im Bad, Eisen, das durch Lösung des
Bandes entsteht und unvermeidliche Verunreinigungen; das Bad kann
ausserdem Blühmittel,
wie zum Beispiel Blei, Antimon oder Wismuth enthalten; der Gewichtsanteil
an Aluminium im Bad liegt zwischen 0,10 und 0,135; die Anteile an
Nickel und Chrom, die unter den Verunreinigungen enthalten sind,
sind erheblich geringer mit 0,02 Gew% bzw. 0,1 Gew%.
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Am Ausgang der Galvanisieranlage
und nach der Trocknung wird mittels einer Anordnung zur thermischen
Behandlung der Legierungsausbildung anschliessend kontinuierlich
das Band auf eine maximale Temperatur aufgeheizt, die grösser oder
gleich 490° C
ist, wobei die Bedingungen für
die Temperatur und die Dauer der Einwirkung dergestalt gewählt werden,
dass einerseits eine vollständige
Legierungsausbildung (= ohne Phase η) der galvanischen Beschichtung
auf dem Stahlband erhalten wird und dass andererseits der mittlere
Gehalt an Eisen in der erhaltenen legierten Beschichtung 6 g/m2 nicht überschreitet.
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Die notwendigen Geräte (zur
Steuerung der Anlagen) um diese Bedingungen einhalten zu können sind
dem Fachmann geläufig;
in der Praxis überschreitet
die Dauer der Einwirkung bei der maximalen Temperatur nicht 1 Minute.
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Vorzugsweise liegt, wenn die Dauer
der Einwirkung kleiner als 1 Minute ist, die vom Band angenommene
maximale Temperatur während
dieser Behandlung zwischen 490°C
und 510°C
oder, wenn möglich,
zwischen 495°C
und 505°C.
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Mittels der Kühlanordnung wird anschliessend
das Blechband auf eine ausreichend niedrige Temperatur abgekühlt, sodass
die Beschichtung nicht während
des Umlaufs über
die obere Tragrolle für
das Band beschädigt
wird; diese Temperatur ist im allgemeinen kleiner oder gleich 300°C.
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Dadurch wird also in einem einzigen
Schritt der thermischen Behandlung ein mit einer galvanisierten
legierten Schicht versehenes Stahlband mit sehr hoher Festigkeit
sowohl gegen Abplatzen als auch gegen Abblättern erhalten.
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Das Stahlband widersteht dem Abplatzen
da der Anteil der Phase ζ an
der Oberfläche
unterhalb eines messbaren Schwellwertes liegt; das Ziel des geringen
Anteils der Phase wird gemäss
der Erfindung unabhängig
von der Dauer der Behandlung dadurch erreicht, dass die maximale
Temperatur der Behandlung grösser
oder gleich 490° C
ist, wie es im nachfolgenden Beispiel 1 beschrieben wird
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Das Stahlband widersteht auch dem
Abblättern
da der Gehalt an Eisen in der Beschichtung kleiner oder gleich 6
g/mm2 ist, wie es im nachfolgenden Beispiel
2 der Fall ist.
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Ist die maximale Temperatur der thermischen
Behandlung niedriger als 490°C,
d. h. liegt sie zum Beispiel im Bereich von 450°C bis 490°C, wie es gemäss dem Stand
der Technik der Fall ist, so besteht das Risiko, dass, je nach der
Dauer der Behandlung, ein zu grosser Anteil der Phase ζ an der Oberfläche der
Beschichtung entsteht, was sich nachteilig auswirkt auf die Widerstandsfestigkeit
gegen Abplatzen, insbesondere im Fall von tiefziehbaren IF Stählen.
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Ist die maximale Temperatur der thermischen
Behandlung grösser
als 510°C
und/oder ist die Dauer der Behandlung zu lang, d. h. ist die Dauer
der Einwirkung bei dieser maximalen Temperatur länger als 1 Minute, so besteht
das Risiko, dass der Anteil an Eisen in der Beschichtung grösser wird
als 6 g/m2, was sich nachteilig auswirkt
auf die Widerstandsfestigkeit gegen Abblättern, wie es im Beispiel 2
dargestellt ist.
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Da die Empfindlichkeiten der Stahlsorten hinsichtlich
der Fähigkeiten
der Legierungsausbildung und der Zunahme der Phasen mit Eisenanreicherung
unterschiedlich sind, ist es erforderlich, dass die Sorten mit der
grössten
Empfindlichkeit der erfindungsgemäss vorgegebenen unteren Grenze
der maximalen Temperatur am nächsten
liegen (d. h. 490°C
und vorzugsweise 495°C).
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Das Verfahren zur Schaffung einer
galvanisierten legierten Schicht fast ohne Phase ζ und mit
einer minimalen Schichtdicke von harten und spröden Phasen, insbesondere der
Phase Γ,
ist vorteilhaft, insbesondere hinsichtlich der bereits erwähnten Verfahren,
die in den Veröffentlichungen
JP 02 194157 A und
JP 08 165550 A beschrieben
sind, da nach der Erfindung nur ein einziger thermischer Behandlungsschritt
durchgeführt
wird, was erheblich wirtschaftlicher und produktiver ist.
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Das Verfahren nach der Erfindung
sieht keine zwischenzeitliche Abkühlung vor, schon gar nicht auf
einen Wert von unterhalb 400°C,
während
des Schrittes der thermischen Behandlung; eine Abkühlung wird
erst nach dem Ende der thermischen Behandlung vorgenommen.
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Schliesslich geht das erfindungsgemässe Verfahren
aus von einem galvanisierten Blech, d. h. einem Blech, das mit einer
nicht legierten Schicht auf der Basis von Zink beschichtet ist,
und nicht von einem Blech, das bereits mit einer vorab ausgebildeten Zink-Eisen-Legierung
beschichtet worden ist, wie es in der Veröffentlichung WO 90 02043 A
beschrieben ist ausserdem ist die Dauer der thermischen Behandlung
nach der Erfindung erheblich kürzer
als diejenigen, die in dieser Veröffentlichung angegeben sind, was,
wie es ohne weiteres erkennbar ist, vorteilhaft auf die Produktivität auswirkt.
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Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen die
Erfindung.
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Beispiel 1:
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Dieses Beispiel dient dazu, die Wichtigkeit
zu verdeutlichen der thermischen Behandlung zur Legierungsausbildung
bei einer maximalen Temperatur gemäss der Erfindung von grösser oder
gleich 490° C.
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Die thermischen Behandlungen während der Legierungsausbildung
wurden an galvanisierten Stahlblechproben der Sorte ULC durchgeführt.
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Die verwendete Stahlsorte wies in
der Analyse die folgende Zusammensetzung auf (mit Gehalten ausgedrückt in Tausendstel
Gewichtsprozent: 10–3%): C = 2 – Mn = 150 – P < 15 – S < 10 - Al = 35 – Nb = 15 – Ti = 15.
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Die Proben wurden vorab bei den gleichen Bedingungen
galvanisiert in einem Zinkbad bei 470°C, das 0,135% Aluminium enthielt;
das Galvanisierbad enthielt weder Nickel noch Chrom, ausser als unvermeidbare
Verunreinigungen, sodass in den Beschichtungen der Proben der Gehalt
an Chrom unterhalb 0,1 Gew% und der Gehalt an Nickel unterhalb 0,02
Gew% lag; die Bedeingungen der Galvanisierung wurden derart gewählt, dass
eine Beschichtung von 60 g/m2 erhalten wurde,
entsprechend einer Dicke von etwa 8 μm.
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Es wurden verschiedene thermische
Behandlungen zur Legierungsausbildung der Proben durchgeführt; jede
Probe wurde auf eine maximale Temperatur der Behandlung aufgeheizt
und anschliessend auf dieser Temperatur während einer Dauer gehalten,
die 70 Sekunden erreichen konnte.
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Während
der Einwirkungszeit bei dieser Temperatur wurden mittels eines Röntgenstrahldiffraktometers
das Vorhandensein und die Identifizierung der Phasen ζ, δ und Γ durchgeführt unter
Aufzeichnung der Zeitdauern der Einwirkung, an denen die Phasen ζ, δ und Γ auftraten,
sowie die Dauer der Einwirkung, an deren Ende die Phase ζ verschwand; die
untere Grenze dieser Feststellung liegt in der Grössenordnung
von 5% für
die Phase ζ und
in der Grössenordnung
von 7 bis 8% für
die Phase Γ und die
Phase δ.
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Es wurden thermische Behandlungen
der Legierungsausbildung bei 440°C,
450°C, 460°C, 470°C, 480°C, 490°C, 500°C, 510° C, 520°C, 530°C, 540°C, 550°C und 560°C durchgeführt .
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In 1 ist
ein Diagramm dargestellt, bei dem auf der Ordinate die Temperatur
der Behandlung und auf der Abszisse für jede Temperatur die Einwirkungsdauer
abgetragen ist, an deren Ende die Phasen ζ, δ und Γ auftraten und die Einwirkungsdauer,
an deren Ende die Phase ζ verschwand.
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In 1 entspricht
die durch die schwarzen Punkte begrenzte, schraffierte Fläche dem
Bereich, in dem die Phase ζ existiert;
wie man sieht tritt, wenn die Temperatur der Behandlung zur Legierungsausbildung
gemäss
der Erfindung grösser
oder gleich 490°C
ist, die Phase ζ nicht
in messbarer Weise während
der Behandlung auf, unabhängig
von der Dauer der Einwirkung der maximalen Temperatur, mit der Grenze
von ungefähr
1 Minute.
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Die Grenzen des Bereichs, in dem
die Phase ζ existiert,
hängt selbstverständlich von
der verwendeten Stahlsorte ab, sodass für andere Stahlsorten als tiefziehbare
IF Stähle
die untere Grenze der Temperatur zur Legierungsausbildung sich von
der Temperatur von ungefähr
490° C unterscheiden
kann.
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Erfindungsgemäss kann für die tiefziehbaren IF Stähle unabhängig von
der Dauer der thermischen Behandlung die Anwesenheit der Phase ζ an der Oberfläche der
galvanisierten legierten Schicht ab dem Zeitpunkt verhindert werden,
zu dem die Behandlung bei einer Temperatur von grösser oder gleich
490° C beginnt;
unter diesen Bedingungen kann die Dauer der Behandlung unabhängig von
der Temperatur der Behandlung festgelegt werden, wodurch die Steuerung
des Schrittes der Legierungsausbildung erleichtert wird; die Dauer
der Einwirkung der maximalen Temperatur der Behandlung beträgt vorzugsweise
weniger als eine Minute.
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Ausserdem kann, wie es aus den Grenzen der
Bereiche des Auftretens der Phasen Γ (durch + dargestellt) und δ (durch × dargestellt)
in 1 im Temperaturbereich
von 480° C
bis 510° C
ersichtlich ist, eine Verzögerung
des Auftretens dieser Phasen δ und Γ festgestellt
werden (Winkelpunkt bei ungefähr 490° C in den
Kurven, die diesen Phasen entsprechen ); diese Tatsache wird im
Zusammenhang mit Beispiel 2 berücksichtigt.
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Beispiel 2:
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Dieses Beispiel dient dazu, die Wichtigkeit des
Einstellens der Temperatur und der Dauer der thermischen Behandlung
für die
Legierungsausbildung auf ausreichend geringe Werte zu verdeutlichen
um den mittleren Gehalt an Eisen in der Beschichtung auf einen Wert
kleiner oder gleich 6 g/m2 zu begrenzen.
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Ausgehend von denselben galvanisierten Proben
wie im Beispiel 1 erfolgen die Behandlungen zur Legierungsausbildung
dadurch, dass die Proben auf eine vorgegebene maximale Temperatur
der Behandlung aufgeheizt werden, dass sie während 15 Sekunden dieser Temperatur
ausgesetzt werden und dass sie anschliessend abgekühlt werden.
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Die dabei verwendeten maximalen Temperaturen
der Behandlung liegen zwischen 460 und 530°C.
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Für
jede mit einer galvanisierten legierten Schicht versehene Probe
wird der Gehalt an Eisen in der galvanisierten legierten Schicht
gemessen; diese Messung erfolgt in an und für sich bekannter Weise dadurch,
dass das Eisen durch Hydrochloreinwirkung herausgelöst wird
und dass die Menge an gelöstem
Eisen durch Flamm-Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt wird; 2 zeigt die erhaltenen Resultate,
wobei die Temperatur (°C)
auf der Abszisse und der Gehalt an Eisen(g/m2)
auf der Ordinate abgetragen ist; wie ersichtlich, besitzt die erhaltene
Kurve bei ungefähr
500°C einen
Winkelpunkt.
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Jede hergestellte mit einer galvanisierten
legierten Schicht versehene Probe wird ausserdem einem Abblätterungstest
unterzogen, wobei der für
die Abblätterung
charakteristische Gewichtsverlust (g/m2)
gemessen wird; um diese Messung durchzuführen wird in an und für sich bekannter
Weise ein Napf durch Tiefziehen der Probe hergestellt und danach
der Gewichtsverlust der Probe durch das Tiefziehen bestimmt.
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Vor dem Tiefziehen wird die Oberfläche entfettet
und die Probe gewogen; anschliessend wird die Probe mit einer Schicht
aus Teflon® auf
beiden Seiten abgedeckt und dann vollständig gezogen durch Eindrücken eines
Stempels in eine Matritze, die derart ausgestaltet ist, dass ein
Napf geformt wird; der derart erhaltene Napf wird mittels Ultraschall
gereinigt und dann gewogen; anschliessend wird die Differenz der
Gewichte berechnet und durch die ursprüngliche Oberfläche der
Probe dividiert; das erhaltene Resultat in g/m2 stellt
die Abblätterung
der Beschichtung dar.
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In 3 sind
die erhaltenen Resultate dargestellt, wobei der Gehalt an Eisen
(g/m2) auf der Abszisse und die Abblätterung
der Beschichtung (g/m2) auf der Ordinate
abgetragen ist; daraus geht hervor, dass für Beschichtungen mit einem
Gehalt an Eisen von mehr als 6 g/m2 die
Widerstandsfestigkeit hinsichtlich des Abblätterns erheblich abnimmt, wobei diese
bis zu einem Drittel der Oberflächendichte
der Beschichtung erreichen kann.
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Aus 3 kann
ferner entnommen werden, dass zur Begrenzung des Auftretens des
Abblätterns auf
tiefziehbaren IF Stählen
es vorteilhaft ist, den mittleren Gehalt an Eisen in der Beschichtung
auf einen Wert kleiner oder gleich 6 g/m2 zu
begrenzen; aus 2 kann
entnommen werden, dass im Fall einer Einwirkungszeit von 15 Sekunden
dieses Ziel erreicht wird, wenn die maximal eingestellte Temperatur
(Tmax) während
der Behandlung kleiner oder gleich 510°C ist.
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Durch Kombination mit der Lehre gemäss Beispiel
1, aus dem hervorgeht, dass die Phase ζ nicht auftritt, wenn Tmax ≥ 490°C ist, dass
das Auftreten der Phasen δ und Γ verzögert wird,
wenn ausserdem Tmax ≤ 510° C ist, lässt sich der Schluss ziehen, dass
der Bereich zwischen 490°C
und 510°C
die bestmöglichen
Bedingungen bietet zur Erreichung der erfindungsgemässen Ziele.
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Für
Einwirkungszeiten, die sich von den 15 Sekunden unterscheiden und
für unterschiedliche Zeitdauern
der thermischen Behandlung sind natürlich in an und für sich bekannter
Weise die Bedingungen der Behandlung derart anzupassen, dass der mittlere
Gehalt an Eisen in der Legierungsschicht den Wert 6 g/m2 nicht überschreitet
und dass die maximale Temperatur der Behandlung auf einem Wert grösser oder
gleich 490° C
verbleibt, sodass das Auftreten der Phase ζ verhindert wird, unabhängig von
der Dauer der Behandlung (siehe 1).