DE69806403T2 - Druckeinheit - Google Patents
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Description
- Diese Erfindung betrifft ein Druckwerk, insbesondere für eine Rollenoffsetdruckmaschine mit fliegender Plattenwechselfähigkeit.
- Rollenoffsetdruckmaschinen, die zum Beispiel beim Druck von Zeitungen verwendet werden und Farbdruck auf jeder Seite eines Substrats, wie zum Beispiel Papier, beinhalten, umfassen im Allgemeinen mehrere Druckwerke.
- Ein Druckwerk druckt eine Farbe auf jede Seite eines Substrats, für gewöhnlich Papier. Bei dem Offsetlithographiedruckvorgang für doppelseitiges Drucken oder beidseitiges Drucken umfasst das Druckwerk ein Paar Druckeinheiten. Jede Einheit umfasst einen Plattenzylinder und einen Gummizylinder. Jeder Plattenzylinder trägt eine oder mehrere Druckplatten um seinen Umfang herum. Jede Druckplatte besitzt Teile, die wasserempfindlich sind, sowie Teile, die dies nicht sind. Druckfarbe und eine Anfeuchtlösung, zum Beispiel Wasser, werden auf die Platten an dem Druckzylinder aufgebracht. Das Vorhandensein der Anfeuchtlösung auf den wasserempfindlichen Teilen bedeutet, dass die Druckfarbe nur auf den nicht empfindlichen Teilen bleibt. Jeder Plattenzylinder wird gegen seinen zusammenwirkenden Gummizylinder gedrückt, welcher ein Zylinder mit einer elastischen Oberfläche, für gewöhnlich ein elastomeres Material, ist. Wenn sich die Zylinder in jeder Einheit drehen, wird das auf dem Plattenzylinder gebildete Druckfarbenbild auf den Gummizylinder übertragen. Das Substrat, z. B. Zeitungsdruck, bewegt sich zwischen den zwei Gummizylindern des Druckwerks hindurch, welche das Druckfarbenbild auf jede Seite des Substrats übertragen.
- In der Druckindustrie, insbesondere der Zeitungsindustrie, besteht ein Bedarf, jeden Seiteninhalt, insbesondere auf den Titelseiten und letzten Seiten, bei minimaler Druckmaschinenausfallzeit ändern zu können.
- In dem US Patent Nr. 5,134,934 wird ein Vorschlag offenbart. Bei dem Vorschlag wird jeder Druckeinheit ein weiterer Plattenzylinder hinzugefügt, so dass jeder Gummizylinder zwei zugehörige Plattenzylinder aufweist. Die Gummizylinder haben eine erste und eine zweite Druckstellung, so dass jeder Gummizylinder in Kontakt mit einem jeweiligen ersten oder zweiten Plattenzylinder steht und auch in Druckkontakt mit dem Substrat steht. Es gibt eine Zwischenstellung für Druck-Aus, in der sich die Gummizylinder weder in Kontakt mit den Druckzylindern noch dem Substrat befinden.
- Bei diesem Vorschlag werden die Gummizylinderachsen mittels exzentrischer Lagerhülsen bewegt, wobei die Achsen der Lagerhülsen näher zur Substratstrecke als die Gummizylinderachsen sind, so dass sich die Gummizylinder in einer Richtung im Wesentlichen parallel zur Substratstrecke zwischen den ersten und zweiten Druckstellungen bewegen. Mit den Gummizylindern in der ersten oder zweiten Druckstellung können die Plattenzylinder, die an jeder Seite des Substrats nicht im Kontakt stehen, angehalten werden und ihre Platten können gewechselt werden, während die Druckmaschine weiter arbeitet.
- Diese Vorrichtung hat den Nachteil, dass jeder der zwei Gummizylinder an jeder Seite des Substrats gemeinsam bewegt werden muss, um die Druckgeometrie zu wahren. Wenn man also die Platten an nur einer Seite wechseln will, zum Beispiel für Änderungen der Titelseite oder der letzten Seite, wie dies in der Zeitungsindustrie häufig der Fall ist, muss somit für die Seite, die nicht geändert wird, entweder ein Duplikatsatz Platten vorgesehen werden, wobei es zu offensichtlicher Vergeudung kommt und zusätzliche Arbeit anfällt, um die Platten anzubringen, oder es müssen die Platten für diese Seite zwischen den Plattenzylindern ausgetauscht werden, was zeitraubend ist und die Vorteile von fliegenden Plattenwechseln stark mindert. Es ist ferner wesentlich, dass jeder Gummizylinder mit zwei Plattenzylindern versehen wird, während es bei manchen Druckwerken wünschenswert sein könnte, nur die Platten für einen Gummizylinder zu wechseln und somit einen einzelnen Plattenzylinder für den anderen Gummizylinder vorzusehen. Da die Gummizylinder im Wesentlichen parallel zu dem sich bewegenden Substrat bewegt werden müssen und auch das Substrat freigeben und dann wieder greifen müssen, während das Substrat in Bewegung bleibt, besteht ferner das Risiko eines Zerreißen des Substrats.
- DE-U-84 10 619 offenbart ein Druckwerk zum Drucken auf einer Seite des Substrats, bei dem zu einem Gummizylinder zwei Plattenzylinder gehören. Jeder Plattenzylinder ist so angeordnet, dass er in einer Richtung parallel zur Strecke des Substrats bewegbar ist, um den Plattenzylinder in oder aus dem Kontakt mit einem festen Gummizylinder zu bringen. Die Offenbarung löst weder die Probleme bei einer solchen Anlage, insbesondere wie die Plattenzylinder zur Bewegung angeordnet sind, bei gleichzeitigem Sicherstellen, dass der Plattenzylinder Passgenauigkeit für weiteres Drucken beibehält, noch wie insbesondere bei auf jeder Seite des Substrats angeordneten Druckwerken zum Drucken auf jeder Seite die Gummizylinder auseinander bewegt werden können, um das Substrat freizugeben, was von Zeit zu Zeit erforderlich ist.
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, zumindest teilweise einige der obigen Probleme zu erleichtern.
- Demgemäß sieht die vorliegende Erfindung ein Druckwerk zum doppelseitigen Offsetdrucken auf einem Substrat vor, wobei das Werk umfasst:
- ein Paar Gummizylinder, von denen jeweils einer an einer Seite einer Substratstrecke angeordnet ist;
- ein erstes Paar Plattenzylinder, die jeweils wahlweise in und aus dem Kontakt mit einem ersten Zylinder des Paars Gummizylinder bewegbar sind;
- dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Gummizylinder zum Drücken des Substrats gegen den anderen Gummizylinder in eine erste Position bewegbar ist und in eine zweite Position bewegbar ist, um einen Freiraum zwischen den Gummizylindern entlang der Substratstrecke vorzusehen.
- Nun folgt eine lediglich beispielhafte Beschreibung der Ausführungen der Erfindung unter Bezug auf die Begleitzeichnungen. Hierbei zeigen:
- Fig. 1 die Druckzylinderkonfiguration eines erfindungsgemäßen Druckwerks;
- Fig. 2 eine Ausführung eines Mechanismus zum Bewegen der Zylinder des Druckwerks von Fig. 1;
- Fig. 3 eine zweite Ausführung eines Mechanismus zum Bewegen der Druckzylinder des Druckwerks von Fig. 1;
- Fig. 4 in schematischer Darstellung eine erste erfindungsgemäße Druckvorrichtung und
- Fig. 5 eine zweite erfindungsgemäße Druckvorrichtung.
- Eine Ausführung der vorliegenden Erfindung wird in Fig. 1 gezeigt. Das Druckwerk umfasst ein Paar Gummizylinder 2, die an jeder Seite einer Substratstrecke 50 angeordnet sind. Zu jedem Gummizylinder 2 gehört ein Paar Plattenzylinder 1A, 1B. In Fig. 1 ist jeder Plattenzylinder 1A, 1B mittels jeweiliger exzentrischer Lagerhülsen 15A, 15B, 16A, 16B befestigt. Bei den durch die durchgehenden Umrisse der Zylinder gezeigten Bedingungen befinden sich die oberen Plattenzylinder 1A in Kontakt mit jeweiligen Gummizylindern 2 und die unteren Plattenzylinder 1B befinden sich nicht in Kontakt mit den Gummizylindern 2. In diesem Zustand können die unteren Plattenzylinder 1B feststehend sein, während sich die oberen Plattenzylinder 1A und die Gummizylinder 2 drehen und ein Substrat bedrucken. Die Lithographieplatten an den unteren Plattenzylindern 1B können entfernt und ausgewechselt werden.
- Die Erfindung könnte auch bei einem Druckwerk verwendet werden, bei dem die Plattenzylinder durch Zylinder ersetzt werden, die das Druckbild durch andere Mittel als die gezeigten Platten tragen, zum Beispiel bei denen die Zylinder das Druckbild durch Laserabbildung, Bestrahlung oder magnetische Mittel tragen.
- Wenn erwünscht ist, vom Drucken mit den Platten an einem oberen Plattenzylinder 1A zu denen an einem unteren Plattenzylinder 1B zu wechseln, werden die jeweiligen Lagerhülsen um ihre Achsen 16X gedreht. Dies bewegt die Plattenzylinder 1A, 1B zu den durch die gestrichelten Umrisse gezeigten Stellungen. Der untere Plattenzylinder 1B befindet sich dann in Kontakt mit seinem Gummizylinder 2 und dreht sich diesbezüglich in Gegenrichtung und der obere Plattenzylinder 1A befindet sich nicht in Kontakt mit dem Gummizylinder 2 und kann zum Plattenwechsel angehalten werden.
- Der oben beschriebene fliegende Plattenwechselvorgang kann, falls erwünscht, ohne Bewegen der Gummizylinder 2 durchgeführt werden. Es ist möglich, die Plattenzylinder 1A, 1B an einer Seite des Substrats zu bewegen, ohne die an der anderen Seite zu bewegen. Somit ist es möglich, eine unabhängige Plattenzylinderwahl so vorzusehen, dass asymmetrische Druckkonfigurationen möglich sind, zum Beispiel Drucken mit Hilfe des oberen Plattenzylinders 1A an einer Seite des Substrats und des unteren Plattenzylinders 1B an der anderen Seite des Substrats. Die Platten an einer Seite des Substrats können gewechselt werden, ohne dass entweder die Platten an der anderen Seite ausgetauscht oder Duplikatplatten an der anderen Seite vorgesehen werden müssen. Dadurch sind Extraplatten und die Zeit zu deren Wechseln nicht erforderlich. Es könnte sogar ein Paar Plattenzylinder 1A, 1B an nur einer Seite des Substrats vorgesehen werden, während die andere Seite einen herkömmlichen Gummizylinder und eine einzelne Plattenzylindereinheit aufweist.
- Nach der in Fig. 1 gezeigten Ausführung der Erfindung können sich die Gummizylinder 2 auch noch bei Maschinenstillstand trennen. Dies wird auch durch die exzentrischen Lagerhülsen 4 verwirklicht. Die Achsen der Gummizylinder 2 und der Lagerhülsen 4 sind so angeordnet, dass die Gummizylinder 2 sich im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des Substrats am Kontaktpunkt bewegen. Die Bewegung der Plattenzylinder 1A, 1B erzeugt den Raum, der den Gummizylindern 2 das Auseinanderbewegen ermöglicht. Die in Fig. 3 durch durchgehende Linien gezeigten Gummizylinder 2 haben ihre Achsen an den Punkten 11 und 12, so dass es einen Gummieingriffspunkt gibt, bei dem das Substrat zwischen ihnen mit einer zum Drucken erforderlich Druckkraft zusammengedrückt wird. Das Drehen der Lagerhülsen 4 verlagert die Gummizylinderachsen zu den Punkten 13 und 14. Der Umfang der Gummizylinder 2 in diesem Nichtdruckzustand wird durch die Strichlinien gezeigt. Es gibt einen Freiraum zwischen den Gummizylindern 2. Dieser erlaubt ein Freigeben des Substrats, zum Beispiel bei einem Reißen, und erlaubt das Einfädeln eines neuen Substrats zwischen den Gummizylindern 2. Der Freiraum zwischen den Gummizylindern 2 muss nur sehr klein sein, zum Beispiel 1,5 mm. Damit dies eintreten kann, werden die Plattenzylinder 1A, 1B so bewegt, dass keiner der Gummi- und Plattenzylinder einen der anderen Zylinder berührt. Die Radien der exzentrischen Lagerhülsen werden im Einklang mit einem angemessenen Nichtberührungsspalt zwischen den Gummizylindern 2 minimiert, um den mechanischen Vorteil des Drehmechanismus für die Lagerhülsen und somit ihren Widerstand gegenüber der Druckreaktionskraft beim Drucken zu maximieren.
- Jeder Gummizylinder 2 kann ein einzelnes Farbwerk für die Zufuhr von Druckfarbe und Anfeuchtlösung über den einen oder anderen Plattenzylinder 1A, 1B sowie eine für jeden Plattenzylinder vorgesehene Farbauftragswalze 17 aufweisen. Die Anfeuchtlösung kann auf die Plattenzylinder separat von der Druckfarbe oder als einzelnes Fluid aufgebracht werden. Weitere Walzen und Schabmesser können vorgesehen werden, um von jedem Farbwerk überschüssige Druckfarbe zu entfernen und die entfernte Druckfarbe über das Farbwerk wieder in Umlauf zu bringen.
- Die Geometrie der Plattenzylinder-Lagerhülsen 15, 16 in der in Fig. 1 dargestellten Ausführung der Erfindung ist so ausgelegt, dass die Bewegungen der Plattenzylinderachsen im Wesentlichen parallel zur Linie des Substrats sind. Dies erleichtert das Ablösen jedes Plattenzylinders 1A, 1B von seinem Gummizylinder und der Farbauftragswalze 17 in einer Bewegung. Die Drehachse jeder Plattenzylinder- Lagerhülse 15X, 16X ist nahe zur Mittellinie zwischen der Achse ihres jeweiligen Plattenzylinders und der entsprechenden Gummizylinder-Achsenposition 11, 12 positioniert, so dass bei Betriebskontakt der Zylinder die Druckreaktion bei Drucken nicht auf den Drehmechanismus der Plattenzylinder-Lagerhülsen übertragen wird.
- Fig. 2 veranschaulicht eine erste Ausführung eines Lagerhülsen-Drehmechanismus für das Druckwerk von Fig. 1. Jede Lagerhülse 15, 16 ist mit einem einzelnen Stellantrieb mit Linearantrieb 18 versehen. Ein Ende jedes Stellantriebs ist an einem festen Punkt an dem Druckwerkrahmen schwenkbar verbunden und das andere Ende des Stellantriebs ist mit einem an der exzentrischen Hülse angebrachten Element schwenkbar verbunden. Die Stellantriebe 18 können von jeder geeigneten Bauart sein, zum Beispiel hydraulisch oder elektrisch. Der Betrieb der Stellantriebe 18 kann verriegelt und programmiert werden, um eine vorbestimmte Kinematik vorzusehen, welche ein Nichtstören der verschiedenen Zylinder sicherstellt, zum Beispiel um die Plattenzylinder 1 aus dem Weg zu bewegen, bevor die Gummizylinder 2 ihre Bewegung aufnehmen.
- Verstellbare Anschläge 19 sind vorgesehen, gegen welche jede exzentrische Hülsenbaugruppe 4, 15, 16 durch ihren jeweiligen Stellantrieb 18 gehalten werden kann. Die Einstellung der Anschläge 19 erlaubt das Einstellen der Zylindergeometrie solcherart, dass zum Beispiel der Abstand von Mitte zu Mitte der Gummizylinder 2 zueinander und zu den Plattenzylindern 1A, 1B gesteuert werden kann.
- Ein alternativer Lagerhülsen-Drehmechanismus wird in Fig. 3 veranschaulicht, bei welchem ein mechanischer Verbindungsmechanismus ein Nichtbeeinflussen der Zylinder unter einander sicherstellt. Wie in Fig. 3 gezeigt, ist die exzentrische Lagerhülse 4 des Gummizylinders durch eine Pleuelstange 20 mit einem Umlenkhebel 21 verbunden, welcher wiederum an einem Stellantrieb 22 angebracht ist. Wenn die Gummizylinder-Lagerhülse 4 so positioniert ist, dass die Gummizylinderachse sich in der Druck-Ein-Stellung 11, 12 in Fig. 3 befindet, sind der Zapfen des Umlenkhebels 21 und die Pleuelstangen-Kolbenstifte 23 im Wesentlichen ausgerichtet, so dass sie eine Verriegelung bilden und den Stellantrieb 22 vor der Kontaktreaktionslast des Gummizylinders schützen. Die Lagerhülsen 15A, 15B, 16A, 16B der Plattenzylinder sind mit dem gleichen Umlenkhebel 21 wie ihre Gummizylinder-Lagerhülse 4 verbunden, so dass der Umlenkhebel-Stellantrieb 22 eine simultane relative Bewegung in allen drei Lagerhülsen auslöst. Die Geometrie des Umlenkhebels 21 und des Mechanismus der Pleuelstange 20 stellt sicher, dass bei Bewegen des Gummizylinders in die Druck-Aus-Stellung die Plattenzylinderachsen die Bewegung vor der Gummizylinderachse aufnehmen und umgekehrt, wenn der Gummizylinder in die Druck-Ein-Stellung bewegt wird, wodurch eine störungsfreie Bewegung ermöglicht wird.
- Die Verbindungselemente zwischen dem Umlenkhebel 21 und den Plattenzylinder- Lagerhülsen 15, 16 sind Stellantriebe mit Linearantrieb 24. Sie können unabhängig von dem Umlenkhebel-Stellantrieb 22 aktiviert werden, um von einem Plattenzylinder zum anderen zu wechseln, ohne den Gummizylinderkontakt mit dem Substrat zu stören.
- Vollfarben-Offsetlithodruck beinhaltet das Zerlegen des Farbbildes in "Auszüge", um den erfolgreichen Druck der drei Sekundärfarben Zyan, Magenta und Gelb und auch Schwarz zu erleichtern. Um das Vollfarbenbild auf dem Substrat zu erhalten, sind vier Druckwerke, wobei jedes einen der Auszüge druckt, in sukzessiver Folge angeordnet, so dass das Substrat durch jeden Kontaktspalt der Gummizylinderpaare laufen kann. Fig. 4 zeigt vier erfindungsgemäße Druckwerke, die vertikal aufeinander angeordnet sind, mit einer vertikalen Substratstrecke 30, und Fig. 5 zeigt eine horizontale Konfiguration von vier Druckwerken und einer horizontalen Substratstrecke 31.
- Zwar weist jedes der Druckwerke in der Vorrichtung von Fig. 4 und 5 ein Paar Plattenzylinder an beiden Seiten des Substrats auf, doch einige Zeitungsdrucker benötigen die Möglichkeit eines fliegenden Plattenwechsel zum Beispiel nur an der Titelseite, in welchem Fall ein Paar austauschbarer Plattenzylinder in jedem Druckwerk nur an einer Seite des Substrats vorgesehen werden würde. Es ist auch möglich, dass nur eine der Plattenwechselwerke, z. B. die eine zum Drucken der schwarzen Abschnitte, die Plattenwechselmöglichkeit an einer oder beiden Seiten aufweist, die verbleibenden drei Druckwerke, z. B. für Farbbilder, aber eine herkömmliche Plattenzylinderanordnung aufweisen.
- Für das Drehen der Zylinder der Druckvorrichtung stehen eine Anzahl unterschiedlicher Antriebsoptionen zur Verfügung. Dazu gehören:
- (1) Wellenlose Antriebsanlagen für Druckeinheiten, bei denen ein Servomotor für jeden Druckzylinder vorgesehen ist. Dies bietet maximale Vielseitigkeit und elektronische Steuerung.
- (2) Verteilte wellenlose Antriebsanlagen, bei denen ein Motor pro Druckwerk vorgesehen ist und eine Verbindungswelle die vier Druckwerke in der Vorrichtung von Fig. 4 oder Fig. 5 koppelt. Dies hat den Vorteil, dass bei Ausfall eines der Motoren die Druckmaschine immer noch weiterarbeiten kann, wenn auch mit verringerter Geschwindigkeit, da ein Antrieb zu dem Werk mit dem ausgefallenen Motor über die Verbindungswelle erfolgt. Dies wird jedoch durch den von der Verbindungswelle und die notwendigerweise vorzusehenden Getrieberäder eingenommenen Raum ausgeglichen.
- (3) Herkömmlicher Wellenantrieb, welcher typischerweise einen Motor pro Stapel aus vier Druckwerken verbunden durch eine Verbindungswelle und mehrere Stapel, die eine gemeinsame Antriebswelle teilen, umfasst. Dies ist eine kostengünstige Lösung, sie ist aber nicht besonders flexibel und der Zugriff auf die Druckwerke kann aufgrund der Antriebswelle und der zugehörigen Kupplungen eingeschränkt sein.
- Jede dieser Antriebsoptionen kann zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung durch das Vorsehen geeigneter Zahnrad- und Kupplungsmechanismen, damit der nicht druckende Plattenzylinder in genauer Passung auf Druckgeschwindigkeit gebracht werden kann, bevor er mit dem Gummizylinder für den fliegenden Seitenwechsel in Kontakt gebracht wird, angepasst werden. Die bevorzugte Option ist ein Servomotor für jeden Druckzylinder.
Claims (22)
1. Druckwerk für den Offsetdruck auf einem Substrat, wobei das Werk umfasst:
ein erstes Paar Plattenzylinder, die jeweils wahlweise in den und aus dem
Kontakt mit einem ersten Gummizylinder bewegbar sind;
dadurch gekennzeichnet, dass das Druckwerk dem doppelseitigen Offsetdruck
dient und ein Paar von auf jeder Seite einer Substratstrecke angeordneten
Gummizylindern umfasst, wobei der erste Gummizylinder ein Zylinder des
Gummizylinderpaars ist, und
wobei mindestens einer der Gummizylinder zum Drücken des Substrats gegen
den anderen Gummizylinder in eine erste Position bewegbar ist und zu einer
zweiten Position bewegbar ist, um zwischen den Gummizylindern entlang der
Substratstrecke einen Freiraum vorzusehen.
2. Druckwerk nach Anspruch 1, welches weiterhin ein zweites Paar Plattenzylinder
umfasst, die jeweils in den und aus dem Kontakt mit dem zweiten Zylinder des
Gummizylinderpaars bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite
Paar Plattenzylinder unabhängig von dem ersten Paar Plattenzylinder bewegbar
sind.
3. Druckwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
einer der Zylinder mittels mindestens eines Lagerhülsenexzenters zum
Ermöglichen von Querbewegungen der Zylinderachse angebracht ist.
4. Druckwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse des
mindestens einen der Gummizylinder und die Achse seiner mindestens einen
Lagerhülse in Richtung der Substratstrecke im Wesentlichen parallel und
beabstandet sind.
5. Druckwerk nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse
des mindestens einen der Plattenzylinder und die Achse seiner mindestens einen
Lagerhülse im Wesentlichen parallel und beabstandet sind, so dass bei Kontakt
des mindestens einen Plattenzylinders mit seinem Gummizylinder die jeweiligen
Achsen des Plattenzylinders, der Lagerhülse und des Gummizylinders im
Wesentlichen in einer Ebene liegen.
6. Druckwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen ist, um eine störende
Beeinflussung zwischen der Bewegung eines bewegbaren Gummizylinders und
dessen zugehörigem Plattenzylinderpaar zu verhindern.
7. Druckwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Verriegelungsmechanismus elektronisch ist.
8. Druckwerk nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Verriegelungsmechanismus einen Umlenkhebel umfasst.
9. Druckwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der
Verriegelungsmechanismus weiterhin einen Umlenkhebelstellantrieb und ein
Umlenkhebelgestänge zum Erzeugen einer gleichzeitigen relativen Bewegung
des mindestens einen Gummizylinders und des Plattenzylinderpaars umfasst.
10. Druckwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn sich der
Gummizylinder in der ersten Position befindet, der Zapfen des Umlenkhebels und
die Kolbenstifte des Gestänges im Wesentlichen ausgerichtet sind, um ein
Sperrschloss zu bilden und den Umlenkhebelstellantrieb vor der
Gegenwirkungslast an dem Gummizylinder zu schützen.
11. Druckwerk nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei
Bewegen des Gummizylinders aus der ersten Position der
Verriegelungsmechanismus sicherstellt, dass die Plattenzylinder die Bewegung
vor dem Gummizylinder aufnehmen.
12. Druckwerk nach Anspruch 8, 9, 10 oder 11, welches weiterhin Stellantriebe
zwischen dem Umlenkhebel und dem Plattenzylinderpaar zum Bewegen eines
Zylinders des Plattenzylinderpaars in Kontakt mit bzw. eines Zylinders des
Plattenzylinderpaars aus dem Kontakt mit dem Gummizylinder ohne Bewegen
des Gummizylinders umfasst.
13. Druckwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens einer der Zylinder mit einem Stellantrieb zum Bewegen der
Zylinderachse versehen ist.
14. Druckwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb
hydraulisch oder elektrisch und vorzugsweise ein Stellantrieb mit Linearantrieb
ist.
15. Druckwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass für das erste Plattenzylinderpaar ein erstes gemeinsames Farbwerk
vorgesehen ist.
16. Druckwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass
für das zweite Plattenzylinderpaar ein zweites gemeinsames Farbwerk
vorgesehen ist.
17. Druckwerk nach Anspruch 15 oder 16, welches weiterhin eine Farbauftragswalze
für jeden Plattenzylinder umfasst.
18. Druckwerk nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass beim Bewegen
eines Plattenzylinders aus dem Kontakt mit seinem Gummizylinder er auch aus
dem Kontakt mit seiner Farbauftragswalze kommt.
19. Druckwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Farb- und Anfeuchtlösungen auf mindestens einen der Plattenzylinder
als ein Fluid aufgebracht werden.
20. Druckvorrichtung, welche mehrere Druckwerke jeweils nach einem der
vorstehenden Ansprüche umfasst.
21. Druckvorrichtung nach Anspruch 20, welche mindestens vier Druckwerke
umfasst, wobei jedes Druckwerk zum Drucken mit einer Farbtinte dient.
22. Druckmaschine, welche mehrere Druckvorrichtungen jeweils nach Anspruch 20
oder 21 umfasst.
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