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Gebiet der Erfindung:
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Die
Erfindung bezieht sich auf Reagenzien mit dem therapeutischen Potential
zur Erkennung, der Prävention
und der Behandlung von Brust-und Ovarialkrebs beim Menschen. Im
Speziellen bezieht sich die Erfindung auf das Gen BREX, das bei
der Entstehung von Brustkrebs involviert ist, auf das exprimierte
Proteinprodukt und auf die Nutzung dieses Proteins als diagnostische
Probe zur präsymptomatischen
Erkennung von Brustkrebs sowie assoziierten Krebserkrankungen. Die
Erfindung bezieht sich zusätzlich
auf Nukleinsäuremoleküle, die
die Expression dieses Genes beeinflussen. Die Erfindung bezieht
sich zudem auf erst- und zweitgradige medizinische Anwendungen dieser
Reagenzien.
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Kreuzreferenz zu verwandten Patentanmeldungen:
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Diese
Patentanmeldung ist verwandt mit
PCT/EP94/00651 ,
WIPO Veröffentlichungsnummer
WO 94/21791 .
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Hintergrund der Erfindung:
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1. Brustkrebs
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Brustkrebs
trifft eine von zehn Frauen und einen von viertausend Männern. Ungefahr
fünf Prozent
dieser Fälle
bei Frauen (0.025% bei Männern)
werden mit vererbbaren Keimzellmutationen assoziiert. Der Rest wird
nach allgemeiner Vermutung durch somatische Mutationen an zumeist
nicht identifizierten Genen hervorgerufen und wird als „sporadisch" bezeichnet. Als
eine Erbeigenschaft ist Brustkrebs eine der häufigsten Genkrankheiten in
der industrialisierten Welt. Tatsächlich wird eine von 100 Frauen,
die heute leben, aufgrund dieser Vererbung Brustkrebs entwickeln,
es sei denn, dass eine Therapie für diese Krankheit gefunden
wird. Ungefähr
40% dieser Fälle
werden diagnostiziert, bevor der/die Patientin das Alter von 30
Jahren erreicht.
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Zur
Zeit gibt es weder eine Heilung für Brustkrebs noch eine nicht-invasive
Methode zur Früherkennung
der Krankheit. Brustkrebs wird derzeit mit chirurgischen Eingriffen,
Endokrintherapie und Chemotherapie behandelt (Salmon, S.E., Semin,,
17:50-52 (1990); Hortobagyi, G.N., Breast Cancer Res. Treat 21:3-13 (1992)).
Die Endokrintherapie resultiert in der vollständigen oder partiellen Remission
bei lediglich 30% der Patienten/innen (Jiang, S.-Y. et al., J. Natl.
Canc. Inst. 84:580-591 (1992); Muss, H.B., Breast Cancer Res. Treat 21:15-26
(1992)). Chemotherapie hat trotz der Entwicklung von neuen antineoplastischen
Reagenzien nur beschränken
Erfolg in der Behandlung von Brustkrebs (Hortobagzi, G.N., Breast
Cancer Res. Treat 21:3-13 (1992)). Damit ist derzeit der chirurgische
Eingriff die einzige bewährte
Behandlung bei Brustkrebs; seine Anwendung war lange Zeit umstritten
(Albert, S. et al., Cancer 41:2399-2408 (1978)). Der chirurgische
Eingriff wird oft mit endokrintherapeutischen oder chemotherapeutischen
Verfahren kombiniert.
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Es
wurde gefunden, dass biologische Agenzien wie Interferon und Interleukin
die Fähigkeit
haben, definierte anti-Tumorreaktionen (Antworten) zu produzieren.
Leider haben solche Fortschritte noch nicht zu verbesserten Verfahren
bei der Behandlung von Brustkrebs geführt (Hortobagyi, G.N., Breast
Cancer Res. Treat 21:3-13 (1992)). Monoklonale Antikörper sind
auch eingesetzt worden, um dem natürlichen Immunsystem zu helfen.
Jedoch haben die derzeit verfügbaren
Antikörper
weder die Spezifität
noch die Sensitivität,
um Tumorzellen erfolgreich zu anzugreifen.
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Die
oben genannten Annäherungsweisen
basieren hauptsächlich
auf zwei überlappenden
Hypothesen über
den Ursprung von Brustkrebs. Eine Hypothese ist, dass Brustkrebs
seinen Ursprung in der Brust hat und dann schrittweise Metastasen
in den Lymphknoten bildet, bevor der ganze restliche Körper befallen
wird. Das war der Anlass für
die Anwendung von radikaler Mastektomie in Verbindung mit sehr frühzeitiger
Diagnose. Die zweite Hypothese besagt, dass die Krankheit sehr früh in den
Blutkreislauf eintritt und sich langsam ausbreitet (über 8-10
Jahre), bevor sie in der Brust durch Mammographie oder andere spezialisierte
Untersuchungen erkannt wird. Dies gab den Anreiz für die Anwendung
der chemischen Adjuvantien-Chemotherapie, die
jedoch die Überlebensrate
nicht verbesserte. Obgleich diese Überlegungen noch immer die
klinischen Ansätze
beherrschen, wird es immer offensichtlicher, dass das Zerstören der
Tumorzellen nicht die Lösung
ist, sondern dass vielmehr die Umgebung der Zellen verändert werden
muss. Dies kann im Wesentlichen durch die Entschlüsselung
und Manipulation der molekularen Ereignisse erfolgen, die die Expression
von bisher unbekannten Genen, welche einen zerstörenden Einfluss auf Zellwachstum
und -entwicklung haben, kontrollieren. Ein Krebs hervorrufender
Umweltmechanismus besteht in der Zell-Exposition gegenüber „karzinogenen" Chemikalien oder
Strahlung. Solche Exposition kann die DNS schädigen, wodurch es entweder
zu einer Beeinträchtigung
der Expression eines spezifischen Gens oder zur Produktion eines
mutierten Gens kommen kann, oder auch zur Expression eines normalerweise
lebenslang reprimierten Gens. Es kann dann zur unkontrollierten
Proliferation der Zelle mit Tumorbildung in Folge kommen.
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Experimentell
hat man gefunden, dass zwei Klassen von kritischen Genen durch die
erwähnten
Bedingungen beeinflusst werden. Eine solche Klasse von Genen bezeichnet
man als „Onkogene". Onkogene sind Gene,
die normalerweise in einem ,inaktivierten' Zustand sind, die aber zum Beispiel
durch Schädigung der
DNS konvertiert werden in einen „aktivierten" Zustand und nun
fähig sind,
Tumorgenese (d.h. Tumorbildung) zu induzieren. Onkogene hat man
in 15-20% der menschlichen
Tumoren nachweisen können.
Die Produkte der Onkogene („Onkoproteine") können je
nach ihrem Vorkommen in der Zelle in zwei große Klassen unterteilt werden.
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Onkogenprodukte,
die im Zytoplasma aktiv sind, haben einfach zu identifizierende
biochemische oder biologische Aktivitäten (Green, M.R., Cell 56:3
(1989)). Im Zellkern aktive Onkogenprodukte waren schwieriger zu
charakterisieren. Einige (wie etwa E1A und myc) haben regulatorische
Aktivität
bei der Transkription, und man nimmt an, dass sich ihre Aktivität durch
die transkriptionelle Aktivierung von zellulären Genen äußert (Kingston, R.E., Cell
41:3-5 (1985). Andere Onkoproteine im Zellkern scheinen eine komplexe
Reihe von Aktivitäten
zu haben (wie etwa DNS Bindungsaktivität, die Fähigkeit, virale DNS Synthese
zu initiieren, ATPase Aktivität,
Helicase Aktivität
und transkriptionelle Regulationsaktivität (Green, M.R., Cell 56:1-3
(1989)).
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Die
zweite Klasse der Gene sind anti-Onkogene oder „Tumorsuppressionsgene". In ihrem natürlichen Zustand
unterdrücken
diese Gene Faktoren, welche Zellproliferation hervorrufen. Eine
Schädigung
solcher Gene führt
zum Verlust dieser Suppressionsaktivität und führt dadurch manchmal zur Tumorgenese.
Die Deregulierung des Zellwachstums, ein Haupt-Charakteristikum
der Tumorzellproliferation, kann also entweder durch die Aktivierung
von Oncogenen oder durch Inaktivierung von Tumorsuppressionsgenen
verursacht werden (Weinberg, R.A., Scientific Amer., Sept. 1988,
pp 44-51).
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Onkogene
und Tumorsupressionsgene unterscheiden sich durch eine grundlegende
Eigenschaft. Die Onkogene, so weit man sie bisher identifiziert
hat, sind ausschließlich
in somatischen Zellen in Erscheinung getreten und können daher
nicht ihre Wirkung auf die Keimzellen des Wirtes übertragen.
Im Gegensatz dazu sind Mutationen in Tumorsuppressionsgenen in Keimzellen
identifiziert worden, was bedeutet, dass diese auf die Nachkommen übertragbar
sind.
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Mutationen
in drei Tumorsuppressionsgenen und einem putativen Tumoren unterdrückenden
Gen sind vermutlich in vererbtem Brustkrebs involviert. Bis heute
wird familiärer
Brustkrebs beim Menschen mit Punktmutationen und Deletionen in vier
Genen assoziiert, die auf drei verschiedenen Chromosomen lokalisiert sind.
Drei dieser vier Gene, BRCA1 auf Chromosom 17q21-23 (Miki, Yet al.,
Science, 265:66-71 (1994)), TP53 auf Chromosom 17p13 (Malkin D.,
et al., Science 250:1233-1237 (1990)) and "BRCA2" auf Chromosom 13q12-13 (Wooster A.,
et al., Science 265:2088-2090 1994; Nature 579:789-792 (1995)),
spielen beim weiblichen Brust- und
Ovarialkrebs eine Rolle. Das vierte Gen, der Androgenrezeptor auf
Chromosom Xq11-12 (Wooster, A. et al., Nature Genet. 2:132-134 (1992)),
and BRCA2 sind beim männlichem
Brustkrebs involviert. Das KFLT Gen befindet sich in einer Region
in der Nähe
von BRCA2 auf Chromosom 13 und ist ein wahrscheinlicher Beteiligungs-Kandidat
bei einigen Brustkrebs-Aspekten.
Keimzell-Mutationen im Retinoblastomagen (RB Gen) sind bislang nicht
mit Brust oder Ovarialkrebs in Verbindung gebracht worden, jedoch
sind somatische Mutationen im RB Gen mit sporadischem Brustkrebs
assoziiert, und somatische Mutationen im TP53 Gen mit sporadischem
Brust-und Ovarialkrebs assoziiert worden (T'Ang, J.M. et al. Science 242:263-265 (1988)).
Das Ausschleusen von BRCA1 aus dem Kern (oder die vollständige Abwesenheit)
konnte man mit dem Vorkommen von Brustkrebs assoziieren (Chen Y.,
et al., Science 270:789-791
(1995)). Trotz der Tatsache, dass ungefähr 56 Keimzellmutationen im
BRCA1 Gen entdeckt worden sind (Shattuck-Eidens D. et al., JAMA
273:535-541 (1995)), sowie etwa ein Dutzend im BRCA2 Gen (Wooster,
et al., Nature 579:789-792 (1995)), scheinen somatische Mutationen
in diesen Genen nicht mit Brust und/oder Ovarialkrebs assoziiert
zu sein (Futreal A., et al., Science 266:120-122 (1994)).
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Die
Wahrscheinlichkeit eines Individuums, Brustkrebs zu entwickeln,
kann nicht auf Grund einer Genanalyse vorhergesagt werden, da das
Fehlen einer Keimzellmutation keine Garantie dafür ist, nicht doch ein Opfer
der Krankheit zu werden. Eine Frau mit normalen BRCA1, TP53 und
(soweit bisher bekannt) BRCA2 Genen hat das gleiche Risiko die Krankheit
zu bekommen, wie eine Frau mit einer hereditären Mutation in einem dieser
Gene, selbst wenn die Krankheit im letzteren Fall ein wenig später im Leben
auftritt. Tatsächlich entwickelt
eine Person mit Prädisposition
zu hereditärer
Mutation mit hoher Wahrscheinlichkeit die Krankheit durch einen
(bisher unbekannten) Faktor, der nicht mit der Mutation in Zusammenhang
steht.
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Wie
bereits erwähnt
haben nur ungefähr
5% alter Brustkrebsopfer Mutationen in wenigstens einem der prädisponierenden
Gene. Die anderen 95% von Brustkrebsfällen werden als sporadischen
Ursprungs angesehen. Die hohe Rate von sporadischem zu hereditärem Brustkrebs
(19 zu 1) und die Tatsache, dass, abgesehen vom Eintrittalter, keine
klinischen oder pathologischen Unterschiede zwischen familiärem und
sporadischem Brust-und Ovarialkrebs bestehen (Lynch, H.T., et al.,
Gynecol. Oncol. 36:48-53 (1990), sind klare Indikationen dafür, dass
Mutationen in Brustkrebs-assoziierten Genen nicht die direkte Ursache
für die
pathologischen Symptome der Krankheit sind. Es müssen vielmehr gemeinsame biochemische
Faktoren durch einerseits die Mutationen in allen prädisponierenden
Genen und andererseits die anderen "sporadischen Ursachen" in Mitleidenschaft
gezogen sein. BRCA1 scheint ein allen Formen von Brustkrebs ein
gemeinsamer Faktor zu sein, jedoch sind weder die Ausschaltung noch
Mutationen der ursächliche
Faktor. Der ursächliche
Faktor muss an einem Punkt angreifen, der vor der Ausschaltung der
Tumorsuppresionsaktivitat von BRCA1/BRCA2 liegt. Diese letztere
Aktivität
kann im Zusammenhang mit transkriptionellen Aktivitätsfunktionen
dieser beiden Gene stehen (Milner, J. et al., Nature 386:772-773
(1997)).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gegenstand
dieser Erfindung war, natürlich
vorkommende Moleküle
zu entdecken, welche in einer Krankheits-spezifischen Weise exprimiert
werden und als spezifische, universell einsetzbare diagnostische Marker
für Brust-und
Ovarialkrebs (Brustkrebs) genutzt werden können, und zudem potentielle
Zielmoleküle für Therapeutika
zur Behandlung von Brustkrebs sind.
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Dementsprechend
beschreibt das vorliegende Patent einen Ansatz, den wir entwickelt
haben, der Krankheits-spezifische Gene entdeckt. Die Anwendung dieser
Vorgehensweise hat zur Entdeckung von einer Anzahl von pathogenen
Proteinen (L-Onkoproteinen) geführt,
die von L-Onkogenen
exprimiert werden. Diese L-Onkogene wurden innerhalb von chromosomalen
Orten lokalisiert, die von den oben beschriebenen Tumorsuppressorgenen
besetzt werden. Diese Moleküle
werden bei Menschen mit der Krankheit, aber nicht bei Menschen,
die nicht von Brustkrebs betroffen sind, exprimiert. Im Gegensatz
zu Onkogenen, die durch Mutationen aktiviert werden müssen, sind
L-Onkogene präaktivierte
Onkogene, d.h. sie werden als Antwort auf verschiedene Umweltsignale
in der aktivierten Form exprimiert. Die Erfindung, die definiert
wird durch die Patentansprüche
im Anhang, bezieht sich auf eines dieser Gene, namentlich auf BREX,
dessen Sequenz in der SEQ ID NO:28 und 32 angegeben wird, wohingegen
sein korrespondierendes Protein die Sequenz SEQ ID NO:29 hat; die
Erfindung bezieht sich weiterhin auf die Anwendung dieses Gens als
Marker zur Frühdiagnose
und als Zielmolekül
für Therapieansätze für alle Formen
von Brustkrebs beim Menschen. Beschrieben werden auch andere neuartige
Proteine, die durch einzigartige Assoziation mit Brustkrebs verbunden
sind, sowie Analoge und Derivate dieser Moleküle, und Nukleinsäuremoleküle, die
für solche
Moleküle
kodieren oder deren Expression beeinflussen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
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5a (SEQ
ID NO:28) zeigt die cDNS von BREX, das kodiert wird von Sequenzen,
die homolog sind zu Exon 16 auf dem Antisense-Strang des BRCA1 Gens.
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5b (SEQ
ID NO:29) zeigt die abgeleitete Proteinsequenz (BREX).
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5d (SEQ
ID NO:31) zeigt die 5'-regulatorische
Region von BREX. Sie enthält
drei mit cap-Stellen verbundene
TATA Boxen und eine GC Box. Die Sequenz ist homolog zu einer Region
auf dem Antisense-Strang von BRCA1 Intron 17.
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7e Funktionelle Homologie zwischen der
c-terminalen putativen Nukleartransitsequencz von BC531 und den
zwei putativen Nukleartransitsequenzen von BRCA1.
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7g Domänenhomologie
zwischen p53, BREX und FLT4.
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7h Homologie zwischen BC532 und BREX.
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8 Eine
identische Promotersequenz „ATAAAA", die sich in mindestens
einem Promotorelement in der regulatorischen Region jedes L-Onkogens
findet.
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9c Organisation
der BREX Gene.
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10 Sequenz
der Primer, die bei der RT-PCR benutzt wurden, um L-Onkogen mRNS
in klinischen Proben zu erkennen.
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12a Sequenz der Epitope, gegen die monospezifische
polyklonale Kaninchen-Antikörper
hergestellt wurden. Die Antikörper
wurden benutzt, um die Expression des BREX Proteins in klinischen
Proben zu detektieren.
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12b Darstellung des ELISA Antigen-Einfang Tests.
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12c Darstellung des ELISA Antikörper-Einfang
Tests.
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12d & e
Nachweis von BC531 & BC532
in der von Brusttumoren und normalen Brüsten nicht verwandter Personen
erhaltenen Proteinfraktion.
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12f & g
Nachweis von BC531 & BC532
in der von Primärtumoren
nicht verwandter Frauen erhaltenen Proteinfraktion.
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12h & i
Nachweis von BC531 & BC532
in der Kernfraktion von Proteinen, die von fortgeschrittenen Brusttumoren
mit Beteiligung der Lymphknoten isoliert wurden.
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12j Nachweis von BC531 & BC532 in Blut, das von 18 Frauen
mit Tumoren mit einem Durchmesser von kleiner als 1 cm erhalten
wurde.
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12o Immunnachweis von BREX und BRCA1 in
Brusttumorgewebe derselben Patientin.
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DETAILS DER ERFINDUNG
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Im
Einzelnen liefert die Erfindung ein Nukleinsäuremolekül, das substanziell frei von
natürlichen
Verunreinigungen ist und für
das Protein BREX kodiert, dessen Sequenz SEQ ID NO:28 ist.
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Die
Erfindung liefert auch das BREX Protein, welches substanziell von
natürlichen
Verunreinigungen ist und ei Sequenz SEQ ID NO:29 hat.
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Die
Erfindung bezieht sich zudem auf einen Antikörper oder ein Fragment eines
Antikörpers,
welche fähig
sind, an ein Molekül
zu binden, das die SEQ ID NO:29 besitzt.
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Die
Erfindung zeigt auch die Verwendung einer Antisense-RNS spezifisch
für BREX
mRNS oder für SEQ
ID NO:29, oder eines Antikörpers
gegen BREX, für
die Herstellung eines Medikamentes zur prophylaktischen Behandlung
von Brustkrebs.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
WEGE ZUR VERWIRKLICHUNG
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Der
Erfolg der vorliegenden Erfindung kam hauptsächlich durch unsere Erkenntnis,
dass es andere Genen innerhalb der von Tp53 und BRCA1 besetzten
Chromosomenorte geben muss, die mit der Biochemie von Brust-und
Ovarialkrebs assoziiert sind, und dass zumindest eines dieser Gene
auch mit einer Komponente von anderen, mit der Krankheit assoziierten
Genen in Bezug stehen muss. Daher haben wir eine Prozedur angewandt,
die wir schon erfolgreich für
die Entdeckung alternativer Gene benutzt haben, die putativ kausale Faktoren
bei anderen „genetischen
Krankheiten" sind,
um innerhalb des Locus, der das Tp53 Gen auf Chromosom 17 kodiert,
solche Gene zu suchen, die sich möglicherweise zusammen mit Brustkrebs
verteilen. Wir haben daraufhin das sich in dieser Region befindliche
potentielle Gen als Sonde benutzt, um Sequenzen des BRCA1 Gens,
des RB Gens, des AR Gens, sowie uns zur Verfügung stehende Sequenzen des
vorgeschlagenen „BRCA2"-Locus auf Chromosom
13 auf Sequenzähnlichkeiten
zu durchsuchen.
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Wir
nennen die oben genannten (alternativen Gene) „Huckepack-Gene" (piggy-back genes,
pb Gene) und bezeichnen diese Technologie als „disease gene discovery by
positional searching" (DGDPS).
Nach unserer Arbeitsdefinition können
pb Gene in jeder Richtung innerhalb des von anderen charakterisierten
funktionellen Genen besetzten chromosomalen Locus transkribiert
werden.
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Im Folgenden ist die DGDPS
Vorgehensweise beschrieben
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Die
Vorgehensweise hat gegenüber
einer von Genom- oder cDNS-Bibliotheken ausgehenden Genlokalisierung
durch Klonieren den Vorteil, dass sie drei Hauptschwierigkeiten überwindet,
(1) dass einige DNS-Sequenzen mit konventionellen Methoden möglicherweise
nicht geklont werden können,
(2) dass einige mRNS-Sequenzen nur in so geringer Menge vorhanden
sind, dass sie in einer cDNS-Bibliothek nicht repräsentiert
werden, und (3) dass die Produkte einiger geklonter Sequenzen höchst toxisch
für bakterielle
oder andere Wirte sind.
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Im
Allgemeinen haben wir zunächst
ein Gen identifiziert, das mit einem Gen, welches bereits genetisch mit
einer bestimmten Krankheit in Verbindung gebracht wurde, in engem
Bezug steht, haben dann die von dem Gen transkribierte mRNS aus
Krankheitsgewebe oder von Patientenblut isoliert, haben des weiteren
die cDNS aus der isolierten mRNS mittels reverser Transkriptase
synthetisiert und die neue cDNS mit Hilfe die gesamte Kodierungsregion
der cDNS flankierenden spezifischen Primern amplifiziert, haben
sodann die cDNS nach einer Eletrophorese im Agarosegel aufgrund
der Größe identifiziert,
und haben schliesslich die einzigartige cDNS aus dem Agarosegel
isoliert. Das hat uns erlaubt, das gewünschte Molekül, wenn
es exprimiert war, herauszufiltern, ohne einige Hunderttausend cDNS-Klone
testen zu müssen.
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Die
vorliegende Erfindung leitet sich von der Entdeckung und der Klonierung
eines neuartigen Gens, BREXL, her, wobei die obige Vorgehensweise
Anwendung fand. Im Folgenden werden einige Beispiele des positionellen
Suchens beschrieben, so wie es in der vorliegenden Erfindung angewendet
wurde:
- (1) wir haben die sequenzierten Regionen
innerhalb der p53- und BRCA1-Orte auf Chromosom 17 untersucht und
potentielle vollständige „orfs" ausgewählt, d.h.
offene Leserahmen (orfs) mit akzeptierten Translationsinitiationssequenzen
(siehe Kozak, M, Nucleic Acid Res. 12:857-872 (1984)) sowie Translationsterminations-Stopkodons
(TAA, TAG oder TGA) in der richtigen Position,
- (2) anschließend
haben wir die Methode von Sucher et al., J. Mol. Biol. 212:563-578
(1990) angewandt, um putative Promoterregionen zu identifizieren,
welche mit dem orf assoziiert sind und innerhalb von 100-1000 bp
5'-sequenz-aufwärts von
der Translationsinitiationssequenz liegen, und haben potentielle
poly-A-Additionssignale (die Konsens-Poly-A-Additionssequenz ist „AATAAA") innerhalb einer
Region von 1000 bp 3'-sequenzabwart
vom Translations-Stopkodon des potentiellen orfs identifiziert,
- (3) danach wurden die orfs, die die oben genannten Charakteristika
erfüllten,
unter Zuhilfenahme des Universalcodes in putative Proteinsequenzen übersetzt,
- (4) wir haben dann die putativen Proteine mit Hilfe unserer
,propriety computer assisted Protein finger printing'-Technologie analysiert
und erhielten so Informationen über
potentielle biochemische Eigenschaften der deduzierten Proteine,
- (5) als nächstes
wurden die biochemischen Eigenschaften der Proteine mit bekannten
biochemischen Charakteristika von Brustkrebs verglichen,
- (6) im Folgenden wurde die RNS, die für Proteine mit Korrelation
zu Krankheitscharakteristika kodiert, als potentielle Kandidaten
mit Krankheitsbezug ausgewählt,
- (7) anschließend
wurde die Transkription der selektierten Sequenzen in klinischem
Material untersucht. [der Gegenwartsnachweis für transkribierte mRNS-Sequenzen,
die für
Proteine in einer Zelle kodieren, kann mit allen zur Detektion von
mRNS geeigneten Methoden erfolgen].
In dieser Erfindung wurde
Reverse Transkriptase-PCR (RT-PCR) mit dem Stratagene RAP-PCR RT-PCR Kit entsprechend
den Angaben des Herstellers durchgeführt und es wurden unmarkierte
Primer verwendet, um in aus gefrorenen Brustkrebstumoren, normalen
Brustgeweben und Lymphozyten isolierte RNS die für die deduzierten Proteine
kodierende cDNA nachzuweisen. RNS wurde aus gefrorenem Gewebe extrahiert, indem
etwa 20 mg gefrorenes Brustgewebe in einem Gewebehomogenisator in
der Gegenwart von Diethylpyrocarbonat (DECP) zerrieben wurde. Gesamt-RNS
wurde mit Hilfe des Stratagene Micro RNS Isolierung-Kits, und Poly(A)+
unter Benutzung des Strategene Poly(A)+ Quick mRNS Isolierung-Kits
entsprechend den Angaben des Herstellers isoliert. Die isolierte
RNS wurde mit 10 Einheiten (units) RNAse-freier DNAse bei 37°C für 15 Minuten
behandelt. DNAse wurde durch 2-minütige Behandlung bei 100°C inaktiviert.
cDNS Synthese wurde mit mRNS als Templat nach dem im Kit mitgelieferten
Erststrang-Protokoll ausgeführt,
und RT-PCR wurde unter den vom Hersteller empfohlenen Zyklisierungsbedingungen
durchgeführt.
Vorwärts-
und Rückwärts-PCR-Primer
wurden zu den die gesamte Proteinkodierungsregion des orfs von dem
ausgewählten
Protein flankierenden Regionen präpariert (siehe Tabelle 1 für die Primersequenzen und
die Grösse
des erwarteten Amplifikationsproduktes). Die amplifizierte cDNS
wurde auf Agarosegelen elektrophoretisiert und die Grösse wurde
mit Hilfe von DNS Größenmarkern
bestimmt, die parallel im Gel mit-elektrophoretisiert wurden. Um
die Sequenz der cDNS zu verifizieren, wurde die Region in der Agarose, die
die cDNS mit der erwünschten
Größe enthielt,
in H2O extrahiert, mit Äthanol präzipitiert und ein Teil unter Benutzung
der Primer in „12" und der Perkin Elmer
ampli-taq in einem Perkin Elmer 376 A DNA-Sequenzierer nach einer
nicht-radioaktiven
Methode, wie beschrieben bei Liu, C. et al. Nucl. Acid. Res. 21:333-334 (1993),
zyklisch sequenziert,
- (8) als Nächstes
wurde bestimmt, ob die Proteine tatsächlich exprimiert wurden: um
das zu erreichen, wurden mit Hilfe der Methode von Hopp, T.P. and
Woods, K.R. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78:3824-3828 (1981) innerhalb
der Aminosäuresequenz
der deduzierten Proteine Epitope identifiziert und ihre Sequenz
mit Sequenzen in Datenbanken verglichen; es wurden Epitope ausgewählt (siehe
Tabelle 2), die keine Homologie mit Sequenzen in öffentlichen
Datenbanken hatten. Monospezifische polyklonale Kaninchen Antikörper gegen
diese Epitope wurden präpariert
und mittels Immunaffinitätschromatographie
mit Pharmacia LKB, CNBr-activated Sepharose 4B entsprechend den
Empfehlungen des Herstellers (siehe Sektion #11 in Immunology, in
Current Protocol in Molecular Biology (Vol 1) Ausubel, F.M. et al.
(ed) John Wiley & Sons
NY. NY. 1991) gereinigt. Enzyme-basierte Immunassay-Formate (ELISAs)
wurden unter Benutzung eines kolorimetrischen Tests mit Horseradish
Peroxidasekonjugiertem IgG als zweitem Antikörper und Orthophenylen-Diamin
(OPD) als Substrat (siehe „ELISA
and other Solid Phase Immunoassays", Kemeny, D.M. et al. (eds), John Wiley & Sons, NY, NY
1988) durchgeführt.
Zwei ELISA-Versionen wurden benutzt, um die Gegenwart spezifischer
brustkrebsverwandter Proteine in Körperflüssigkeiten (Blut, Serum, Speichel)
von Brustkrebspatienten zu bestimmen, ebenso wie die Gegenwart eines
endogenen IgGs, das bei allen Brustkrebspatienten/innen gegen diese
Proteine produziert wurde.
Um die Expression der deduzierten
Proteine in menschlichem Material nachzuweisen, wurden Proteine
aus Brust-Tumoren und normalem Gewebe isoliert durch Präzipitation
aus homogenisiertem Gewebe mittels >80% Ammoniumsulfat und anschließender Dialyse
gegen SDS PAGE Puffer (die Pufferbedingungen sind beschrieben bei
Laemmli, U.K. Nature 227:680-685 (1970). Die dialysierten Proteine
wurden in SDS PAGE Puffer gekocht und entweder in einem 17.5% Acrylamidgel
elektrophoretisiert mit anschliessendem Transfer der Proteine auf
Nylon Membran nach der Western-Blot Methode und Behandlung mit affinitätsgereinigtem
Antikörper,
oder direkt auf positiv geladene Membranen gespottet und behandelt
wie oben beschrieben. Interaktion des Antikörpers mit membrangebundenem
Protein wurde durch mit einem von BioRad Inc. gekauften Chemilumineszenz-Kit
nach den Angaben des Herstellers visualisiert (siehe auch Blake,
M.S. et al., Anal. Biochem. 136:175-179 (1984)). Wechselwirkungen des Antikörpers mit
Proteinen, die innerhalb von Zellen in Brust- und Ovarialgewebe
von Patienten lokalisiert waren, erfolgte durch Visualisierung mit immunhistochemischen
Methoden.
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DIE MOLEKÜLE DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Entdeckung, unter Verwendung der
DGDPS Prozedur, eines pb-Gens (L-Onkogens), dessen Sequenz und SEQ
ID oben angegeben ist, sowie auf die Proteinprodukte dieses Gens
(L-Onkoproteine), deren Sequenz und SEQ ID ebenfalls oben angegeben
sind. Die Transkription des L-Onkogens wird durch innerhalb der
in 5D (BREXL) gezeigten Sequenz lokalisierte Promoterelemente programmiert.
Der chromosomale Ort und ausgewählte
potentielle, biologische Eigenschaften des L-Onkoproteines, welche
bezüglich
einer Rolle bei Brust und Ovalrialkrebs relevant sein könnten, werden
in den Beispielen unten und in Tabelle 1 dargelegt. Die Organisation
dreier weiterer Gene, genannt BC531L, BC532L und BC533L und abgeleitet
durch unser ebenfalls in diesem Antrag beschriebenes Suchverfahren,
ist in den 9a und 9b gezeigt,
und die des BREX Gens ist in 9c gezeigt.
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Beispiel 1
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BREX
(SEQ ID NO:29) ist ein Tachykinin-ähnliches Polypeptid-Hormon,
das viele intrazelluläre
Systeme beeinflussen kann, einschließlich der Aktivierung der Expression
der anderen, hierin beschriebenen L-Onkogene, sowie der FLT4 Tyrosinkinase.
Wie in 7H gezeigt wird, hat es eine
signifikante Homologie zu Domänen
in p53 und FLT4. Es enthält
eine Domäne,
die identisch mit einer ähnlichen
Domäne
in BRCA1 ist, die Teil einer oder zweier BRCA1 Sulfatierungs-Stellen
ist. Dieselbe Domäne
ist auch zu 100% homolog (70% Ähnlichkeit)
zu einer Domäne
in BRCA2, die an eine bevorzugte Glykosylierungsstelle angrenzt.
Tyrosinsulfatierung ist für
Proteine wichtig, die in die Golgivesikel eindringen, um dort glycosyliert
zu werden. BRCA1/BRCA2 sind glycosylierte Granin-artige Proteine,
die ausgeschleust werden. Glycosylierung erfolgt hauptsächlich in
den Golgivesikeln und ist für
die funktionelle Integrität
dieser Proteine notwendig. Folglich kann BREX in der Lage sein,
die Reifung und die Transportaktivität von BRCA1/BRCA2 zu beeinträchtigen. Diese
und andere durch Daten untermauerte Rückschlüsse haben zu der Schlussfolgerung
geführt,
dass BREX bei den frühesten
Stadien von Brustkrebs involviert ist, wohingegen die anderen L-Onkoproteine
wahrscheinlich eher bei den späteren
Stadien der Krankheit beteiligt sind.
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Eine
Region der Sequenz, die ein potentielles L-Onkogen enthält, wurde
durch die Verwendung von BC532 als „evolutionäre Verwandtschaftssonde" ausgewählt. Die
evolutionäre
Verwandtschaft zwischen den L-Onkogenen und den L-Onkoproteinen
wurde nach der Methode von Higgins D.G. und Sharp P.M., CABIOS 5:151-153
(1989) hergestellt. Der Verwandtschaftsgrad zwischen den L-Onkogenen
und zwischen den L-Onkoproteinen ist in den 6a und 6b dargestellt.
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In
einer anderen Ausführung
der Erfindung wurde entdeckt, dass alle L-Onkogene mindestens ein
Promotor Element in der 5'-regulatorischen
Region enthalten, welches eine konservierte 6 bp Promotorsequenz beinhaltet,
wie in 8 zu sehen ist. Das deutete an, dass mindestens
ein Promotor für
jedes L-Onkogen von demselben Transkriptionsfaktor/Mechanismus oder
derselben Auswahl von Faktoren beeinflusst wird. Das Blockieren
eines solchen Faktors könnte
ausreichen, um die Transkription all dieser L-Onkogene zu stoppen.
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Weiterhin
ist laut dieser Erfindung die Kombination von fehlender Expression
in normalen Zellen und der Komplexizität des in der 5'-regulatorischen
Region befindlichen Promotersystems, ein Anzeichen dafür, dass
der Promoter durch eine Anzahl von Faktoren wahrscheinlich in einer
Gewebe-spezifischen Weise reguliert werden kann. Das Verhindern
der Aktivierung von selektiven L-Onkogen Promotern ist damit eine
ideale Methode, um die Expression der Transkription von L-Onkogenen
und damit die Expression von L-Onkoproteinen zu verhindern.
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Beispiel 2
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Detektion
von BREX mRNS in Patienten mit Brustkrebs und gesunden Patienten.
mRNS wurde isoliert und wie beschrieben zu cDNS konvertiert. PCR
wurde mit dem geeigneten Primerpaar durchgeführt wie in 12 gezeigt.
Ein von der Größe her korrektes
Fragment wurde aus dem Material von allen fünf Brustkrebspatienten, nicht
aber aus den drei getesteten gesunden Proben, amplifiziert.
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Beispiel 3
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Nachweis
des BREX Proteins und des BREX Proteins im Komplex mit humanem IgG
im Serum von Patienten mit fortgeschrittenem Brustkrebs unter Verwendung
der in 12b/c beschriebenen ELISA Tests. Serum
von allen Patienten mit Brust- und Ovarialkrebs war positiv für BREX;
Serum von vier aus fünf
Kontrollpatienten war negativ für
BREX, und Serum von 11 aus 14 Patienten mit anderen Epithelzellkrebsformen
und entzündlichen
Krankheiten waren negativ für
BREX. Das Serum eines Patienten mit Pankreas Krebs, eines Patienten
mit Magenkrebs und zweier Patienten mit benignem Brustkrebs waren
positiv für
BREX.
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Beispiel 4
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Nachweis
von BRCA1 und BREX in Tumorextrakten der/desselben Patienten/in.
Das Serum einer Brustkrebs-Patientin wurde mit nicht-SDS kationischer
Polyacrylamid Gelektrophorese gefolgt von Western Blot und Immunreaktion
unter Verwendung von affinitätsgereingtem
Epitop-spezifischem polyklonalem anti-BREX IgG zur Erkennung von
BREX (12p) und anti-BRCA1 monoklonalem
Antikörper
zur Erkennung von BRCA1 (12q) analysiert.
Die immunspezifischen Banden wurden mit einem speziesspezifischen chemilumineszenz-markierten
monoklonalen IgG bestimmt.
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Es
ist 1t. dieser Erfindung daher möglich,
unter Verwendung von PCR-Primern und monospezifischen Antikörpern, die
gegen L-Onkoproteinepitope gerichtet sind, mit hohem Konfidenzgrad
Brust-und Ovarialkrebs beim Menschen nachzuweisen. Da L-Onkoproteine
gemeinsame sowie individuelle biologische Eigenschaften haben, welche
viele biochemische Charakteristika hervorrufen, die von Epithelzellen
herrührenden
Krebsarten zu Eigen sind, könnte
die Eliminierung dieser Moleküle
zum Stillstand dieser Symptome fuhren; somit sind L-Onkoproteine geeignete
Zielmoleküle,
gegen die therapeutische Reagenzien gerichtet werden können, um Brustkrebs
im Menschen zu stoppen.
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Biochemische Aktivität von L-Onkogenen mit Relevanz
für eine
Rolle bei der Brust- und Ovarialkrebsbildung: Wie L-Onkogene möglicherweise
Brust-und Ovarialkrebs initiieren.
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Wie
vom Expressionsprofil von L-Onkogenen in Tumorzellen ersichtlich
ist, gezeigt in Tabelle 2a, war BREXL auch in allen getesteten Proben
vorhanden; anti-BREX Antikörper
detektierte auch BREX in allen Brustkrebstumoren, die untersucht
wurden (Ergebnisse sind nicht gezeigt). In immunhistochemischen
Experimenten (Ergebnisse werden nicht hier gezeigt), bei denen ein
von anderen Forschern zur Verfügung
gestellter anti-BRCA1 Antikörper
verwendet wurde, reagierten anti-BRCA1 und anti-BREXab1 Antikörper mit,
wie es erschien, denselben Strukturen im Zytoplasma von Brustkrebszellen,
wohingegen anti-BC531 hauptsächlich
im Kern und über
das Zytoplasma verteilt erschien. Während anti-BRCA1 hauptsächlich in
den Zellkern von normalem Brustgewebe lokalisiert war, reagierten
weder anti-BC531 noch anti-BREX mit Zellen aus gesundem Brustgewebe.
Diese Ergebnisse ließen
vermuten, dass BRCA1 und BREX eng mit Strukturen im Zytoplasma von
Brustkrebszellen assoziiert sind (Chen, Y. et al., Science 270:789-791 (1995) haben
schlüssig
gezeigt, dass BRCA1 bei allen normalen Zellen im Kern gefunden wird,
es in Brust-und Ovarialkrebszellen aber fast ausschließlich im
Zytoplasma vorkommt), während
BC531 mit dem Kern von Brusttumorzellen assoziiert ist. Letzteres
wird durch die in 12h und 12 dargestellten
Ergebnisse unterstützt,
in denen gezeigt wird, dass BC531 in der aus dem Kernpellet von
Tumorzellen isolierten Proteinfraktion nach Behandlung mit Triton
X-100 nachweisbar war. Bezüglich
BRCA2 wurden keine ähnlichen
Experimente durchgeführt,
da uns kein für BRCA2
spezifischer Antikörper
zur Verfügung
stand.
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Zusammenfassend
befasst sich diese Erfindung mit der Entdeckung eines Gens (BREX),
das innerhalb einer für
das BRCA1 Gen kodierenden Region auf Chromosom 17 exprimiert wird.
BREX kodiert für
ein Protein, das als endogenes Pathogen klassifiziert werden kann,
da das menschliche Immunsystem einen endogenen anti-BREX Antikörper gegen
dieses Protein produziert. Die pathogene Aktivität von BREX rührt von seiner
Fähigkeit
her, BRCA1 und BRCA2 kompetitiv von Sulfatierungs- und Glycosylierungsstellen
in der Golgimembran zu verdrängen,
sowie dem Potential, Aktivitäten
von physiologisch aktiven Peptiden vom Tachykinintyp nachzuahmen.
Der Verlust von BRCA1/BRCA2 führt
zu einer Aktivierungskaskade einer Reihe von Genen, die normalerweise
beim Menschen reprimiert sind. Die Proteine, die von einigen dieser
Gene exprimiert werden, können
womöglich
an Stellen in der chromosomalen DNS binden und die Aktivierung von
Genen beeinflussen, die für
die Entwicklung und das Wachstum kritisch sind, sowie von anderen
pathogenen Genen, die normalerweise im menschlichen Genom reprimiert
sind; mindestens eines dieser pathogenen Gene könnte bei der Inhibierung der
Tyrosinkinase-Phosphorylierung involviert sein.
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Die Anwendung der Moleküle aus der
vorliegenden Erfindung
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A. Diagnostische Anwendung
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Da
BREX in gesunden Zellen nicht in nachweisbaren Mengen exprimiert
ist, zeigt die Detektion dieses Moleküls in Gewebe oder Flüssigkeit
(wie etwa eine Biopsie, Blut, Urin oder Speichel), dass Brust- oder
Ovarialkrebs bei einer Person vorhanden ist.
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In
dieser Erfindung haben wir zwei Arten immunologischer Ansätze zur
Detektion des BREX Genprodukts in menschlichem Material angewendet;
der Nachweis dieser Moleküle
kann allerdings durch irgendeine einer Vielzahl immunologischer
Methoden erfolgen; eine große
Anzahl geeigneter Immunassayformate sind beschrieben worden (Polken,
R.H., Rev. Infect. Dis. 4:35 (1982); Collins, W.P., In: Alternative
Immunoassays, John Wiley & Sons,
NY (1985); Ngo, T.T. et al., In: Enzyme Mediated Immunoassay, Plenum
Press, NY (1985)), die hiermit durch Referenz im Antrag eingefügt sind.
Unter Anwendung von Epitop-spezifischen, zweifach affinitätsgereinigten,
monospezifischen Antikörpern,
wie in den Beispielen und den 12A und 12B gezeigt, wird die Gegenwart eines Zielmoleküls durch
eine immunpositive Reaktion angezeigt; die Intensität der Reaktion
ist proportional zur Konzentration des vom Zielmolekül gebundenen
Antikörpers.
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Der
andere für
die Diagnose von Brust-und Ovarialkrebs anwendbare Ansatz, ist der
Nachweis der Expression von L-Onkogen mRNS BREXL in einer/m Brustkrespatientin/en
oder in einer zufällig
ausgewählten Population,
wie in den oben beschriebenen Beispielen. Die Diagnose basiert wie
beschrieben auf dem Nachweis der mRNS, die für diese Proteine in Gewebe
und biologischen Flüssigkeiten
kodiert. Somit können
mit solchen Molekülen
hybridisierende Nukleinsäuresonden
(DNS oder RNS) zur Diagnose von Brust- und Ovarialkrebs verwendet
werden.
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In
einer Ausführung
können
die Assays auf aus Blut, Zellen oder Gewebe extrahierter RNS angewendet
werden, wie in den Spezifikationen beschrieben.
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Wenn
die Konzentration einer mRNS in einer Probe in für den Nachweis zu niedrig ist,
kann solch eine mRNS nach einer Reihe von Amplifikationsprotokollen
spezifisch amplifiziert werden, wie zum Beispiel mit PCR (Mullis,
K.B., Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol. 51:263-273 (1986); Mullis,
K. et al.,
U.S. Patent 4,683,202 :
Erlich, H.,
U.S. Patent 4,582,788 ;
Saiki, R. et al.,
U.S. Patent
4,683,194 und Mullis, K.B. et al., Meth. Enzymol. 155:335-350
(1987)) oder mit transcriptionsbasierten Amplifikationssystemen
(Kwoh, D. t al., Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 86:1173 (1989);
Gingeral, T.R. et al., PCT appl.
WO
88/10315 ; Davey, C. et al.,
Europäische Patentanmeldung
329,822 ).
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B. Prognostische Anwendung
-
Die
vorliegende Erfindung liefert zusätzlich eine sensitive und spezifische
Methode zur Überwachung einer
möglichen
Wiederkehr der Krankheit in einem Individuum, das als von Brust-
oder Ovarialkrebs geheilt gilt. Somit kann jeder der vorher beschriebenen
Assays bei asymptomatischen Individuen durchgeführt werden, um festzustellen,
ob es einen Wiederbeginn dieser Krankheiten gibt.
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C. Therapeutische Anwendung
-
Bedeutenderweise
liefert die vorliegende Erfindung Wege zur Behandlung von Brustkrebs.
Solche Behandlungswege können
entweder „prophylaktisch" sein: sie werden
bereit gestellt, bevor sich irgendwelche klinischen Brustkrebssymptome
zeigen, um die Krankheit entweder zu verhindern oder den Verlauf
abzuschwächen;
oder eine therapeutische Behandlung sein: diese wird bereit gestellt,
nachdem Brustkrebssymptome begonnen haben, was zu einer Verringerung
der eigentlichen Symptome verhelfen sollte.
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Die
Behandlung wird mittels der Gabe einer effektiven Menge eines Antikörpers an
den Patienten vorgenommen, beziehungsweise eines Antikörperfragments
(F(ab')), F(ab')2, oder Einzelkettenantikörpers, oder pseudo-homologen
Antikörpers
einschließlich "humanisierter" Antikörper, oder
einer Kombination all der genannten, die in der Lage sind, BREX
zu neutralisieren. In dieser Erfindung bedeutet eine effektive Menge
eine Menge, die ausreicht, um eine klinisch signifikante Änderung
in der Schwere der Symptome, oder eine klinisch signifikante Verzögerung beim
Beginn der Symptome zu bewirken.
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Dieses
können
monospezifische polyklonale oder monklonale Antikörper (oder
Fragmente derer) sein, die zur Anwendung kommen. Vorzugsweise sollten
solche Moleküle
nicht-immunogener Natur sein. Dieses können pseudohomologe (d.h. humanisierte)
Moleküle
sein, die per rekombinanter oder anderer Technologie hergestellt
wurden. Solche Antikörper
sind Äquivalente
zu den monoklonalen und polyklonalen Antikörpern, sind aber weniger immunogen
und damit besser verträglich
für den
Patienten.
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Humanisierte
anti-BREX Antikörper
können
z.B. durch Ersetzen eines immnunogen Teils eines jeden Antikörpers mit
einem korrespondieren aber nicht-immunogenen Teil hergestellt werden
(d.h. chimäre
Antikörper).
Die Herstellung von humanisierten Antikörpern sind im Detail in den
folgenden Referenzstellen beschrieben (Robinson, R.R. et al., Internationale
Patentveröffentlichung
PCT/US8/6/02269 ; Akira,
K. et al.,
Europäische Patentanmeldung
184,187 ; Taniguchi, M.,
European
Patent Application 171,496 ; Morrison, S.L. et al.,
Europäische Patentanmeldung 173,494 ;
Neuberger, M.S. et al., PCT Anmeldung
WO
86/01533 ; Cabilly, S. et al.,
Europäische Patentanmeldung
125,023 ; Retter, M. et al., Science 240:1041-1043 (1988);
Liu, A.Y. et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 84:3439-3443 (1987);
Liu, A.Y. et al., J. Immunol. 139:3521-3526 1987); Sun, L.K. et
al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 84:214-218 (1987); Nishimura, Y.
et al., Canc. Res. 47:999-1005 (1987); Wood, C.R. et al., Nature
314:446-449 (1985); Shaw et al., J. Natl. Cancer Inst. 80:1553-1559
(1988); Morrison, S.L., Science 229:1202-1207 (1985); Oi, V.T. et
al., BioTechniques 4:214 (1986); Jones, P.T. et al., Nature 321:552-525 (1986);
Verhoeyan et al., Science 239:1534 (1988); Beidler, C.B. et al.,
J. Immunol. 141:4053-4060 (1988)).
-
In
einer anderen Ausführung
kann die gewünschte
Therapie erzielt werden, indem Nukleinsäuremoleküle, speziell die Promotorsequenzen
BREXP4 dieser Erfindung, mit „Antisens-"Nukleinsäuremolekülen (Antisens-Oligonukleotiden)
angesteuert werden. Um als ein solches Antisens-Oligonukleotid zu
wirken, muss das Nukleinsäuremolekül in der
Lage sein, an den Bereich des Moleküls zu binden oder mit ihm zu
hybridisieren, der die Translation der Ziel-mRNS ermöglicht. Antisens-Oligonukleotide
sind in den
Europäischen Patentanmeldungs-Veröffentlichungen
Nrn. 263,740 ;
335,451 ;
und
329,882 , wie auch
in PCT Veröffentlichung
Nr.
WO90/00624 veröffentlicht.
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Wie
in dieser Erfindung verwendet, ist ein „Antisens-Oligonukleotid" eine Nukleinsäure (entweder
DNS oder RNS), dessen Sequenz komplementär zur Sequenz von BREXLP aus
dieser Erfindung ist, sodass sie fähig ist, an eine endogene Promotor-
oder Heatshock-Sequenz zu binden oder mit ihnen zu hybridisieren,
und das in einer Weise, die ausreicht, um deren Transkription zu
behindern und ihre Aktivität
in der Zelle in bedeutendem Maße
zu reduzieren, und damit die Übersetzung
zum Protein zu beeinträchtigten
(d.h. zu verringern oder zu verhindern).
-
Die
Antisense-Oligonukleotide können
mittels des Protein-Polykation Konjugat-Systems (Beug, H. et al.,
United States Patent 5,354,844 ,
11/10, 1994) in einer geeigneten pharmazeutischen Verbindung in
die Zelle transportiert werden.
-
Antisense-Nukleinsäuremoleküle können unter
Verwendung eines viralen oder retroviralen Vectors entsprechend
der Methoden der „Gentherapie" verabreicht werden.
Dieses Gebiet ist ausführlich
behandelt in: Biotechnology, A Comprehensive Treatise, volume 7B,
Gene Technology, VCH Publishers, Inc. NY, pp 399-458 (1989).
-
Obgleich,
wie oben angegeben, eine solche Gentherapie einem Rezipienten zur
Behandlung (d.h. Unterdrückung
oder Abschwächung)
eines vorliegenden Zustandes verabreicht werden kann, so sind die
Prinzipien dieser Erfindung auch als prophylaktische Gentherapie
bei Individuen anwendbar, deren Risiko als hoch eingeschätzt wird
diese Krankheit zu entwickeln.
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Administration der Moleküle aus dieser
Erfindung
-
Wie
in Remington's Pharmaceutical
Sciences (1980) dargelegt, können
zusätzliche
Nukleinsäuremoleküle zur Kontrolle
der Wirkdauer einer jeden therapeutischen Substanz in einen Patienten
verabreicht werden.
-
Nachdem
nun generell die Erfindung durch Referenzen und Beispiele in einer
Art beschrieben wurde, dass sie leicht von jedem mit einer ausreichenden
Fachausbildung verstanden werden kann, muss ausdrücklich darauf
hingewiesen werden, dass die Erfindung nicht auf diese Referenzen
und Beispiele limitiert ist, außer wenn
dies ausdrücklich
so spezifiziert ist.
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Legenden zu 1-5
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- über – & unterstrichen
= CAATT Promotorelement
- unterstrichen = TATA Promotorelement
- überstrichen
= Cap Stelle
- doppelt unterstrichen = Bipartit-Kerntransportsequenz#
- eingekastet = Transmembranhelix
- x---Fe++--x = Häm-Eisenbindungsstelle
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Legende zu 12
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- A. Sequenz der zur Herstellung monospezifischer
polyklonaler Antikörper
gegen L-Onkogene benutzter Epitope.
- B. ELISA Test zur Detektion von L-Onkoproteinen in Körperflüssigkeiten
des Menschen.
- C. ELISA Test zur Detektion von endogenen anti-L-Onkoprotein-Antikörper in
Körperflüssigkeiten
des Menschen.
- D. Nachweis von BC531 mit BC531ab1 in metastatischen Brusttumoren
und normaler Brust, A1 = normale Brust
- E. Nachweis von BC532 mit BC532ab1 wie in D beschrieben.
- F. Nachweis von BC531 in der Proteinfraktion von 15 nachgewiesenen
und 3 vermuteten Brust-Primärtumoren mit
BC531ab1. B1 und B4 zeigen normale Brust, A2, B2 und C2 die vermuteten
Tumore.
- G. Nachweis von BC532 mit BC532ab1. A1 und B1 = normale Brust,
A2, B2 und C2 = vermutete Tumore.
- H. Identifizierung von Tumorgewebe unter gemischten normalem
und Brustkrebs-Gewebe unter Verwendung von BC531ab1. A1, B1, C1,
A2 und B2 wurden korrekt als kanzeröses Brustgewebe identifiziert;
C2, D1 und D2 waren normal.
- I. Nachweis von BC532 unter Verwendung von BC532ab1, die gleiche
Identifizierung wie in H.
- J. Nachweis von BC531 in Kern- und Zytoplasmafraktionen von
Brusttumoren unter Verwendung von BC531ab1. A = Brustkrebs-Zytoplasmafraktion,
B = Brustkrebs-Kernfraktion, C = normale Kernfraktion und D = normale
Zytoplasmafraktion.
- K. Nachweis von BC532 unter Verwendung von BC532ab1, gleiche
Beschreibung wie in J.
- O. Nachweis von BREX in Tumorgewebe einer/s metastatischen Brustkrebspatientin/en:
der Proteinextrakt wurde der kationischen nicht-SDS (nativen) PAGE
unterzogen; BREX wurde auf einem Western Blot, gefolgt von einer
Reaktion mit anti-BREX1 ab und einem Chemilumineszenz-Maus-anti-Kaninchen
IgG monoklonalem Antikörper,
nachgewiesen. Nachweis von BRCA1 in denselben Tumorextrakten wie
in Q. Das BRCA1-Protein wurde mit anti-BRCA1 und einem Chemilumineszenz-markierten
Maus-anti-Kaninchen IgG monoklonalem Antikörper detektiert.
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