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1. EINFÜHRUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Untereinheit eines G-Protein-regulierten
Phopshoinositid-3OH-Kinaseenzyms, isoliert aus Zellen einer hämatopoetischen
Linie, die an zellulären
Signaltransduktionswegen beteiligt sind, sowie die Verwendung dieser
neuen Untereinheit bei der Behandlung und Diagnose einer Krankheit.
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2. HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Phosphoinositid-3OH-Kinasen
(PI3Ks) sind eine große
Familien von Enzymen, die zur 3-Phosphorylierung von zumindest einem
der zellulären
Phosphoinositide fähig
sind (Whitman et al., Nature 332, 644–646 (1988); Auger et al.,
Cell 57, 167–175
(1989)). 3-Phosphorylierte Phosphoinositide finden sich in allen
höheren eukaryotischen
Zellen. Es häufen
sich Hinweise, die PI3K und ein Lipidprodukt dieses Enzyms, Phosphatidylinositol-(3,4,5)-triphosphat
(hiernach „PtdIns(3,4,5)P3"),
als Teil eines neuen und wichtigen zweiten Messengersystems bei
der zellulären
Signaltransduktion implizieren. Die Komponenten dieses neuen auf PtdIns(3,4,5)P3 basierenden Signalsystems scheinen vom
früher
charakterisierten Signalweg auf Basis von Inositolphospholipiden
unabhängig
zu sein, bei dem eine Phosphoinositidase C (PIC) Ptdlns(4,5)P2 hydrolysiert, um die strukturell verschiedenartigen
zweiten Messenger Inositol-(1,4,5)-triphosphat (Ins(1,4,5)P3) und Diacylglycerin freizusetzen.
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Ausgewählte extrazelluläre Agonisten
und Wachstumsfaktoren stimulieren die intrazelluläre PI3K-Aktivität und bewirken
die rasche und vorübergehende
intrazelluläre
Akkumulierung von PtdIns(3,4,5)P3. Überraschenderweise
aktiviert die Stimulation einer Anzahl von verschiedenen Typen von
Zelloberflächenrezeptoren, einschließlich Rezeptor-Tyrosinkinasen,
mit Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinasen der src-Familie assoziierten Rezeptoren,
Cytokin-Wachstumsfaktoren und G-Protein-gekoppelten Rezeptoren die
Elemente der PI3K-Familie. (Im Überblick
behandelt in Stephens et al., Biochemica et Biophysica Acta 1179,
27–75
(1993).) Beispielsweise sind Tyrosinkinase-Rezeptoren, die bei Aktivierung in erhöhter Akkumulierung
von PtdIns(3,4,5)P3 resultieren, der PDGF-Rezeptor,
der EGF-Rezeptor, Elemente der FGF-Rezeptorfamilie, der CSF-1-Rezeptor,
der Insulinrezeptor, der IGF-1-Rezeptor und der NGF-Rezeptor. Mit
den Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinasen der src-Familie assoziierte Rezeptoren,
die die Akkumulation von PtdIns(3,4,5)P3 stimulieren,
sind der II-2-Rezeptor, II-3-Rezeptor,
mlgM-Rezeptor, der CD4-Rezeptor, der CD2-Rezeptor und der CD3/T-Zellen-Rezeptor.
Außerdem
stimulieren der Cytokin-II-4-Rezeptor und der G-Protein-gebundene Thrombinrezeptor,
ATP-Rezeptor und der fMLP-Rezeptor alle die Aktivität einer
PI3K, was in der anschließenden
Akkumulation von PtdIns(3,4,5)P3 resultiert.
Daher scheint PtdIns(3,4,5)P3 ein zweiter
Messenger in äußerst verschiedenartigen
Signalwegen zu sein.
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Einen
Rückhalt
für die
Behauptung, dass PI3K-Aktivität
und Produktion von PtdIns(3,4,5)P3 ein physiologisch
relevanter Weg der Signaltransduktion für diese verschiedenartigen
Rezeptoren ist, liefern unter anderem zwei verschiedene experimentelle
Beweisführungen:
Hemmung von P13K-Aktivität
durch pilzliche Metaboliten und Beobachtungen direkter Proteinassoziationen.
Wortmannin, ein Pilzmetabolit, hemmt PI3K-Aktivität irreversibel
durch kovalente Bindung an die katalytische Domäne dieses Enzyms. Die Hemmung
der PI3K-Aktivität
durch Wortmannin eliminiert die anschließende zelluläre Reaktion
auf den extrazellulären
Faktor. Beispielsweise reagieren Neutrophile auf das Chemokin fMet-Leu-Phe
(fMLP) durch Stimulieren von PI3K und Synthetisieren von PtdIns(3,4,5)P3. Die Synthese korreliert mit Aktivierung
des plötzlichen
starken O2-Verbrauchs, der an der Zerstörung von
eindringenden Mikroorganismen durch Neutrophile beteiligt ist. Die
Behandlung von Neutrophilen mit Wortmannin verhindert den fMLP-induzierten
plötzlichen
starken O2-Verbrauch. Thelen et al., PNAS
USA 91, 4960–4964
(1994). In der Tat zeigen diese Experimente mit Wortmannin sowie andere
experimentelle Hinweise, dass PI3K-Aktivität in Zellen hämatopoetischer
Linen, insbesondere Neutrophilen, Monozyten und anderen Typen von
Leukozyten, an vielen der „Nicht-Erinnerungs"- („non memory") Immunreaktionen
beteiligt ist, die mit akuter und chronischer Entzündung in
Verbindung stehen.
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PI3K-Enzyme
Wechselwirken direkt mit aktivierten Formen mehrerer Rezeptor-Tyrosinkinasen oder können mit
ihnen zusammen gereinigt werden. Es ist gefunden worden, dass mit
Rezeptor-Tyrosinkinase assoziierte PI3K in gereinigter Form aus Heterodimeren
mit 170–200
kD besteht (Otsu et al., Cell 65, 91–104 (1991), Pons et al., Mol.
Cell. Biol. 15, 4453–4465
(1995), Inukai et al., J. Biol. Chem. 271, 5317–5320 (1996)), die eine Katalyseuntereinheit
und eine Adaptor- (oder Regulations-) Untereinheit umfassen.
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Zwei
verschiedene Homologe der Katalyseuntereinheit, p110α und p110β, sind beschrieben
und kloniert worden. Die Katalyseuntereinheit, die irreversibel
an Wortmannin bindet, geht eine enge Verbindung mit einem oder anderen
Elementen einer kleine Familie von nahe verwandten Regulationsuntereinheiten
ein (p55α,
p55P1K, p85α und
p85β), um
die Heterodimere von 170–200
kD auszubilden. Die bekannten Regulationsuntereinheiten enthalten
ein große
Ansammlung von Protein:Protein-Wechselwirkungsdomänen, einschließlich zwei
SH2-Domänen
(Cantley et al., Cell 64, 281–302
(1991)).
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Es
wird angenommen, dass die Gegenwart der SH2-Domänen für die Bindung und Stimulation
von PI3K-Heterodimeren an aktivierte Rezeptor-Tyrosinkinasen verantwortlich
sind. Aktivierte Rezeptoren werden an Tyrosin-Schlüsselresten
phosphoryliert, die sich innerhalb der lokalen Consensussequenzen
befinden, die von den SH2-Domänen
bevorzugt werden, die sich in den PI3K-Adaptoren von 55–87 kD finden
(Songyang et al., Cell 72, 767–778
(1993)). Sobald das PI3K-Hetrodimer bindet, aktiviert es direkt
die PI3K-Katalyseuntereinheit (obgleich diese Wirkung in vitro relativ
klein ist, Carpenter et al., J. Biol. Chem. 268, 9478–9483 (1993), Backer
et al., EMBO J. 11, 3469–3479
(1992)) und transloziert das zytosolische PI3K zu einer Quelle ihres Phospholipidsubstrats.
Die Kombination dieser Faktoren führt zu einem Schub an PtdIns(3,4,5)P3-Produktion. Klarerweise scheinen diese
Isoformen von PI3Ks (p100α/p110β/p55α, p55PIK)
strukturell so angepasst zu sein, dass sie als zweckbestimmte Signaltransduktoren
stromab der rezeptorregulierten Tyrosinkinasen fungieren, höchstwahrscheinlich
in der Weise, wie die τ-Familie
von PI-PLCs durch Rezeptor-sensitive Tyrosinkinasen reguliert wird
(Lee und Rhee, Current Biol. 7, 193–189 (1995)).
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Jedoch
scheint die p110/p85-Unterfamilie von PI3Ks nicht an der Produktion
von PtdIns(3,4,5)P3 beteiligt zu sein, die
als Resultat der Aktivierung von Zelloberflächenrezeptoren auftreten kann,
die heterodimere GTPasen einsetzen, um ihre Signale zu übertragen
(z.B. fMLP, PAF, ATP und Thrombin). Diese Typen von Zelloberflächenrezeptoren
sind in erster Linie in Zellen hämatopoetischen
Ursprungs beschrieben worden, deren Aktivierung an entzündlichen
Reaktionen des Immunsystems beteiligt ist. Neuere Belege legen nahe,
dass eine chromatographisch unterschiedliche Form von Wortmannin-sensitiver
PI3K in U937-Zellen und Neutrophilen vorhanden ist, die eine native,
relativ kleine Molmasse von etwa 220 kD besitzt (Stephens et al.,
Cell 77, 83–93
(1994)). Diese PI3K-Aktivität
kann spezifisch durch Gβγ-Untereinheiten,
nicht jedoch Gα-GTP-Untereinheiten
stimuliert werden. Eine ähnliche
PI3K-Aktivität
ist außerdem
in einer Osteosarkom-Zelllinie beschrieben worden (Morris et al.,
Mol. Pharm. 48, 532–539
(1995)). Blutplättchen
enthalten ebenfalls eine Gβγ-sensitive
PI3K, obgleich es unklar ist, ob diese ein Element der p85/p110-PI3K-Familie
ist (Thomason et al., J. Biol. Chem. 269, 16525–16528 (1994)). Es schien wahrscheinlich
zu sein, dass diese schlecht charakterisierte, Gβγ-sensitive PI3K möglicherweise
für die
Produktion von PtdIns(3,4,5)P3 in Reaktion
auf Agonisten wie ATP, fMLP usw. verantwortlich ist.
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Stoyanov
et al. (1995) haben neulich die Klonierung und Expression einer
Wortmannin-sensitiven PtdIns(4,5)P2-selektiven,
p110γ genannten
PI13K aus einer menschlichen Knochenmark-cDNA-Bibliothek veröffentlicht.
p110γ wurde
mittels PCR unter Verwendung von Primern amplifiziert, die konstruiert
waren, um auf potenzielle katalytische Zentren von PI3K sowie PtdIns(3,4,5)P3 abzuzielen. Sie unterscheidet sich eindeutig von
p110α und
p110β, und
es fehlt ihr beispielsweise eine Aminoterminus-Bindungsdomäne für ein Element der p85-Adaptorfamilie.
Es wurde gemutmaßt,
dass p110γ die
PI13K-Aktivität
stromab der heterotrimeren GTPase-gebundenen Rezeptoren ist, und
zwar auf Basis ihrer Empfindlichkeit auf Gα-GTP- sowie Gβγ-Untereinheiten in
vitro und ihre Expression in vom Knochenmark stammenden Zellen.
Trotzdem hinterließ diese
Hypothese mehrere ungelöste
Fragen bezüglich
der früheren
biochemischen Belege, die darauf hinwiesen, dass die Gβγ-reaktive
PI3K durch Gα-GTP-Untereinheiten
nicht stimuliert wurde und dass sie eine sehr viel größere Molmasse
von etwa 220 kD aufwies.
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Es
wurde vorgeschlagen, dass die Wirkungen der Gβγ-Untereinheiten auf p110γ über eine
mutmaßliche
NH2-Terminus-Pleckstrin-Homologie-(PH-)
Domäne
vermittelt werden. Jedoch häufen
sich mit der Beschreibung einer ansteigenden Zahl von Gβγ-regulierten Effektoren
die Hinweise, dass PH-Domänen
keine umfassend verwendete Gβγ-Bindungsdomäne darstellen.
Neuere Arbeiten unter Verwendung einer Palette von relativ kleinen
Peptiden auf Basis der Sequenz von Domänen, die sich nur in den Gβγ-aktivierten
Adenylatcyclasen (ACs 2 und 4) finden, die spezifisch die Gβγ-Aktivierung oder
Hemmung mehrerer Effektoren blockieren, haben nahe gelegt, dass
es Grund zur Annahme gibt, dass Gβγ-Untereinheiten
eine umfassend verwendete effektoraktivierende Domäne enthalten.
Außerdem
zeigen Regionen in verschiedenen Effektoren, die mit dieser Effektoraktivierungsdomäne wechselwirken,
signifikante Sequenzähnlichkeiten.
Daher tritt ein Motiv (Gln-X-X-Glu-Arg) innerhalb der Domäne in AC2,
das von diesen Peptiduntersuchungen hervorgehoben wurde, auch in
Regionen von Kaliumkanälen
und β-ARKs
auf, die bereits mit der Regulation durch Gβγ-Untereinheiten in Verbindung
gebracht worden sind (Chen et al. Science 268, 1166–1169 (1995)).
Jedoch wird dieses Motiv nicht in allen Proteinen repliziert, die
bekanntermaßen
durch Gβγ-Untereinheiten
reguliert werden, und folglich kann die Sequenzanalyse gegenwärtig nicht
vorhersagen, ob ein Protein durch Gβγ-Untereinheiten reguliert wird.
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Es
fehlt die Identifizierung von Mechanismen, durch die PI3K-Aktivität von zellulären Agonisten
aktiviert wird, die ihre Signale über G-Protein-gebundene Rezeptoren
signalisieren. Es ist wichtig anzumerken, dass die überwiegende
Mehrheit von Agonisten, die den an der Entzündungsreaktion beteiligten
plötzlichen starken
O2-Verbrauch von Neutrophilen aktivieren,
an G-Protein-gekoppelte Rezeptoren und nicht an Rezeptor-Tyrosinkinasen
binden. Daher ist der Mechanismus, durch den PI3K in Reaktion auf
diese Typen von Chemokinen reguliert wird, wahrscheinlich sehr verschieden
von der Regulation durch Wachstumsfaktoren, die über Tyrosinkinasen signalisieren.
Die vorliegende Erfindung richtet sich auf die Klärung dieser
Frage durch die Identifizierung, Reinigung und Klonierung einer
neuen spezifischen Form von PI3K, die durch βγ-Untereinheiten trimerer G-Proteine
aktiviert wird.
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3. ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Entdeckung, Identifizierung,
Reinigung und Klonierung von Nucleotiden, die für die p101-Untereinheit der
trimeren G-Protein-regulierten
PI13K kodieren, einem neuen Protein, das die Akkumulation des zweiten
Messengers PtdIns(3,4,5)P3 in Reaktion auf
die Aktivierung von G-Protein-gebundenen
Rezeptoren hervorruft. Diese neue G-Protein-regulierte PI3K umfasst
eine Katalyseuntereinheit, p120, und eine Regulationsuntereinheit,
p101. Die p120-Katalyseuntereinheit
weist eine partielle Aminosäuresequenzhomologie
mit den P13K-Katalyseuntereinheiten p110α, p110β und p110γ auf. p101 ist andererseits
ein völlig
neues Protein mit keiner feststellbaren Homologie zu irgendeiner
vorher verfügbaren
Sequenz. In Abwesenheit der p101-Regulationsuntereinheit induzieren
aktivierte G-Protein-Untereinheiten eine leichte Stimulation von
katalytischer Aktivität
durch die p120-Katalyseuntereinheit. Jedoch wird in Anwesenheit
der p101-Untereinheit
die PI3K-Aktivität
der Katalyseuntereinheit durch aktivierte G-Proteine um mehr als
das 100fache stimuliert.
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Für Schweine-p101-
und -p120 sowie menschliches p101 und p120 kodierende cDNAs sind
kloniert und sequenziert worden und werden hierin beschrieben. Die
Schweine-p101- und -p120-cDNAs kodieren für Proteine von etwa 877 Aminosäuren bzw.
etwa 1.102 Aminosäuren
(2 und 4), während menschliche p101- und
p120-cDNAs für
Proteine von etwa 880 Aminosäuren
bzw. 1102 Aminosäuren
kodieren (11 und 13).
Obgleich die Aminosäuresequenzen
der p120-Proteine zu jenen anderer bekannter PI3K-Katalyseuntereinheiten
homolog sind, unterscheiden sich die hierin beschriebenen p120-cDNAs
von jenen cDNAs, die für
die bekannten PI3K-Katalyseuntereinheiten kodieren, insbesondere
beispielsweise am Carboxylterminus (Aminosäurereste 1075–1102).
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Das
p101-Transkript findet sich in erster Linie in Zellen der hämatopoetischen
Linie. p120 und andere PI3K-Katalyseuntereinheitenproteine scheinen
eine weitaus breitere Gewebe- und Zelltypverteilung aufzuweisen.
In besonderem Maße
ist die Anwesenheit einer trimeren G-Protein-sensitiven PI3K-Aktivität nur in
einer beschränkten
Anzahl von Zellen der hämatopoetischen
Linie (z.B. Neutrophile, Blutplättchen
usw.) nachgewiesen worden. Daher scheint die Fähigkeit zur Aktivierung von
PI3K-Enzymen in
Reaktion auf die Stimulation von trimeren G-Protein-gebundenen Rezeptoren
hauptsächlich
von der Gegenwart der p101-Untereinheit abhängig zu sein.
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Die
Erfindung sieht die folgenden Nucleotide, derartige Nucleotide exprimierende
Wirtszellen und Expressionsprodukte derartiger Nucleotide vor: (a)
Nucleotide, die für
Säugetier-p101-Proteine
kodieren, einschließlich
Schweine-p101 und menschliches p101, und die p101-Genprodukte, einschließlich die
Schweine- und menschlichen Genprodukte; (b) Nucleotide, die für Abschnitte
von p101 kodieren, die dessen funktionellen Domänen entsprechen, sowie die
von derartigen Nucleotidsequenzen spezifizierten Polypeptidprodukte,
einschließlich,
jedoch nicht eingeschränkt
auf, die p101-Nucleotide, die beispielsweise für die p101-Gβγ-Wechelwirkungsdomäne oder
die Katalyseuntereinheiten-Assoziationsdomäne oder Aminosäurereste
aus Schweine-p101 kodieren, die sich von etwa 1 bis 160, 80-120,
161 bis 263, 264 bis 414, 415 bis 565, 566-706, 707-832 und/oder
833 bis 877 erstrecken, oder für
Aminosäurereste
aus menschlichem p101, die sich von etwa 1 bis 160, 80-120, 161
bis 263, 264 bis 416, 417 bis 567, 568 bis 709, 710-835 und/oder
836 bis 880 erstrecken; (c) Nucleotide, die für Mutanten von p101 kodieren,
in denen alle oder ein Teil von einer der Domänen deletiert oder verändert sind,
und die durch derartige Nucleotidsequenzen spezifizierten Polypeptidprodukte,
einschließlich,
jedoch nicht eingeschränkt
auf, Mutanten von p101, worin die für die G-Protein-Wechselwirkungsdomäne oder
die Katalyseuntereinheiten-Assoziationsdomäne oder Aminosäurereste
von etwa 1 bis 160, 80-120, 161 bis 263, 264 bis 414, 415 bis 565,
566 bis 706, 707-832
und/oder 833 bis 877 kodierenden Nucleotide deletiert sind; (d)
Nucleotide, die für
Fusionsproteine kodieren, die das p101-Protein oder eine seiner
Domänen
(z.B. die Gβγ-Wechselwirkungsdomäne oder
die Katalyseuntereinheiten-Assoziationsdo mäne oder die durch die Aminosäurereste
von etwa 1 bis 160, 80-120, 161 bis 263, 264 bis 414, 415 bis 565,
566 bis 706, 707-832 und/oder 833 bis 877 beschriebenen Domänen) enthalten,
die an ein anderes Polypeptid fusioniert ist.
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Außerdem beschrieben
werden hierin Agonisten und Antagonisten von G-Protein-regulierter PI3K, einschließlich kleine
Moleküle,
große
Moleküle,
mutierte p101-Proteine,
die mit nativem p101 konkurrieren, und Antikörper sowie Nucleotidsequenzen,
die verwendet werden können,
um die p101-Genexpression zu hemmen (z.B. Antisense- und Ribozym-Moleküle und Gen-
oder Regulationssequenzersatzkonstrukte) oder um die p101-Genexpression
zu verstärken
(z.B. Expressionskonstrukte, die das p101-Gen unter die Kontrolle eines
starken Promotorsystems stellen), und transgene Zellen und Tiere,
die ein p101-Transgen exprimieren, oder „Knockout"-Tiere,
die kein p101 exprimieren.
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Außerdem umfasst
die vorliegende Erfindung Verfahren und Zusammensetzungen für die diagnostische
Beurteilung, Typisierung und Prognose von Immunsystemstörungen,
einschließlich
Entzündung,
sowie für
die Identifizierung von Patienten, die eine Prädisposition für derartige
Leiden haben. Beispielsweise können p101-Nucleinsäuremoleküle der Erfindung
als diagnostische Hybridisierungssonden oder als Primer für diagnostische
PCR-Analyse zur Identifizierung von p101-Genmutationen, allelischen
Variationen und Regulationsdefekten im p101-Gen verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung stellt außerdem Diagnosesets für die praktische
Durchführung
derartiger Verfahren bereit.
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Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung Verfahren zur Verwendung der p101-Genprodukte zur Identifizierung
von Verbindungen, die die G-Protein-regulierte PI3K-Genexpression und/oder
p101-Genproduktaktivität
modulieren, d.h. als Agonisten oder Antagonisten davon agieren.
Derartige Verbindungen können als
Mittel verwendet werden, um Immunsystemstörungen zu kontrollieren, und
insbesondere als therapeutische Mittel für die Behandlung von Entzündungsstörungen,
wie z.B. Arthritis, septischem Schock, Atemnotsyndrom beim Erwachsenen
(ARDS), Pneumonie, Asthma, Allergien, Reperfusionsverletzung, Atherosklerose, Alzheimer-Krankheit
und Krebs.
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Außerdem beschrieben
werden hierin Verfahren und Zusammensetzungen für die Behandlung von Entzündungsstörungen,
wie z.B. Arthritis, septischem Schock, Atemnotsyndrom beim Erwachsenen
(ARDS), Pneumonie, Asthma, Allergien, Reperfusionsverletzung, Atherosklerose,
Alzheimer-Krankheit und Krebs. Derartige Verfahren und Zusammensetzungen
sind in der Lage, das Ausmaß an
p101-Genexpression und/oder das Ausmaß an p101-Genproduktaktivität zu modulieren.
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Diese
Erfindung basiert teilweise auf der überraschenden Entdeckung einer
G-Protein-stimulierten PI3K-Aktivität in isolierten
Neutrophilen; der Reinigung und Charakterisierung dieser Aktivität als ein
heterodimeres PI3K-Protein, das aus einer p101-Untereinheit und
einer p120-Untereinheit besteht; der Identifizierung und Klonierung
von p101-cDNA aus Bibliotheken, die aus Schweine-Neutrophil-mRNA,
menschlicher Monozyten-mRNA und menschlicher Leukozyten-mRNA hergestellt
wurde; der Identifizierung und Klonierung von p120-cDNA aus Bibliotheken,
die aus Schweine-Neutrophil-mRNA und menschlicher Leukozyten-mRNA
hergestellt wurde; Charakterisierung der neuen Sequenzen; und Untersuchungen
von isoliertem rekombinant exprimiertem p101- und p120-Protein in
Insektenzellen, U937-Zellen und Cos-7-Zellen.
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3.1 DEFINITIONEN
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Bei
Verwendung hierin weisen die folgenden Ausdrücke im Singular sowie Plural
die angegebenen Bedeutungen auf:
G-Protein-regulierte PI3K:
bezieht sich auf ein PI3K-Enzym, dessen Aktivität durch aktivierte trimere
G-Proteine, wie z.B. Gβγ-Untereinheiten
und/oder Gα-GTP-Untereinheiten, stimuliert
wird.
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p101:
ist die Regulationsuntereinheit der G-Protein-regulierten PI3K,
die auch als Adaptoruntereinheit bekannt ist. p101 umfasst Moleküle, die
zu p101 homolog sind oder die an p120 binden und die katalytische Aktivität von PI3K
in Reaktion auf Aktivierung trimerer G-Proteine stimulieren. p101-Fusionsproteine,
die eine N-terminale Glu-Markierung (im Speziellen MEEEEFMPMPMEF)
aufweisen, werden hierin als (EE)101-Fusionsproteine bezeichnet,
während
p101-Fusionsproteine, die eine N-terminale
myc-Epitpopmarkierung aufweisen, hierin als myc101-Fusionsproteine
bezeichnet werden.
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p101-Nucleotide
oder für
p101 kodierende Sequenzen: sind Nucleotidsequenzen, die für das p101-Regulationsunterinheitenprotein,
-Polypeptid oder Peptidfragmente von p101-Protein oder p101-Fusionsproteine
kodieren. p101-Nucleotidsequenzen umfassen DNA, einschließlich genomische
DNA (z.B. das p101-Gen) oder cDNA oder RNA.
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p120:
ist die katalytische Untereinheit der G-Protein-regulierten PI3K.
Polypeptide oder Peptidfragmente von p120-Potein werden als p120-Polypeptide
oder p120-Peptide
bezeichnet. Fusionen von p120 oder p120-Polypeptiden oder -Peptidfragmenten
an ein nicht verwandtes Protein werden hierin als p120-Fusionsproteine
bezeichnet. (EE)120-Fusionsproteine weisen die N-terminale Glu-Markierung
MEEEEFMPMEFSS auf. Funktionelle Entsprechungen von p120 beziehen
sich auf ein PI3K-Katalyseuntereinheitenprotein, das an die p101-Regulationsuntereinheit
mit hoher Affinität
in vivo oder in vitro bindet. Andere funktionelle Entsprechungen
von p120 sind homologe Katalyseuntereinheiten einer G-Protein-regulierten
PI3K, wie z.B. p117.
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p120-Nucleotide
oder für
p120 kodierende Sequenzen: sind Nucleotidsequenzen, die für das p120-Katalyseuntereinheitenprotein,
-Polypeptid oder Peptidfragmente von p120-Protein oder p120-Fusionproteine
kodieren. p120-Nucleotidsequenzen umfassen DNA, einschließlich genomische
DNA (z.B. das p120-Gen) oder cDNA oder RNA.
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4. BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1A, 1B, 1C und 1D.
Nucleotidsequenz der Schweine-p101-Adaptoruntereinheit (Seq.-ID
Nr. 1).
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2.
Abgeleitete Schweine-p101-Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 2). Mittels Proteinsequenzierung identifizierte tryptische
Peptide sind mit einer durchgezogenen Linie unterstrichen.
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3A, 3B und 3C.
Nucleotidsequenz der Schweine-p120-Katalyseuntereinheit (Seq.-ID
Nr. 3).
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4.
Abgeleitete katalytische Schweine-p120-Untereinheitsequenz (Seq.-ID
Nr. 4). Mittels Proteinsequenzierung identifizierte tryptische Peptide
sind mit einer durchgezogenen Linie unterstrichen. Die Region der
Abweichung von der veröffentlichten
Aminosäuresequenz
von p110γ ist
mit einer strichlierten Linie unterstrichen.
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5. Gβγ-sensitive
PI3K in Neutrophil-Cytosol unterscheidet sich von p85/p110-PI3Ks. Aliquoten von
jeder der Fraktionen aus einem Q-Sepharose-Chromatographieprofil
wurden entweder dem Western-Blotting unterzogen und mit den monoklonalen
Antikörpern αp85α oder αp85β sondiert
und mit einem HRP-gebundenen Sekundärantikörper sichtbar gemacht (obere
Tafel in 5) oder mit 100 nM [3H]-17-Hydroxy-Wortmannin
inkubiert, mittels SDS-PAGE (6 % Acrylamid) aufgetrennt und der
Fluorographie unterzogen (untere Tafel in 5).
Die Gβγ-sensitive
PI3K-Aktivität eluierte
in den Fraktionen 20–24.
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6.
Peak B nach abschließender
Mini-Q-Säulenreinigung
enthält
eine Gβγ-sensitive PI3K-Aktivität. Das Endprodukt
der Reinigung der Peak-B-Aktivität
wurde nach Isolierung aus einer Mini-Q-Säule in Gegenwart oder Abwesenheit
von aktivierten Gβγ-Untereinheiten
(βγ), einem
Tyrosin-phosphorylierten Peptid (YP-Peptid), Wortmannin und/oder
Gαi-GDP-Untereinheiten (αi-GDP)
analysiert.
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7.
Pharmakologische und regulatorische Eigenschaften von freiem p120-
und p101/p120-PI3K, rekombinant exprimiert in Sf9-Zellen. Tests
enthielten entweder 7 nM p101/p120 oder 36 nM p120 alleine (Endkonzentrationen),
die mit verschiedenen Reagenzien; 10 mM NaF und 30 μM AlCl3 (A/F); 1 μM Gβγ-Untereinheiten (βγ); 2 μM Gα-GDP; 100
nM Wortmannin (W) oder 50 μM
Tyrosin-phosphoryliertem Peptid (PY) für insgesamt 15 Minuten (bei
0°C) vor
dem Start der Tests durch Zugabe von [γ32P]ATP
inkubiert wurden; in [32P]PtdIns(3,4,5)P3 inkorporiertes [32P]
wurde quantifiziert. Die gezeigten Daten sind Mittelwerte (n=2).
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8.
p101 kann mit einer Gβγ-stimulierten
PI3K-Aktivität
in U937-Zellen assoziieren. U937-Zellen wurden vorübergehend
mit entweder für
(EE)120 oder (EE)101 kodierenden Säugetierexpressionsvektoren transfiziert,
in Kombination mit für
myc101, myc120 oder ein irrelevantes Kontroll-myc-Fusionsprotein
kodierenden Säugetier-Expressionsvektoren
wie angegeben cotransfiziert. Insgesamt 40 μg Vektor-DNA wurden verwendet.
Nach Cotransfektion wurden die Zellen lysiert, vorgereinigt und
mit Protein-G-Sepharose immunpräzipitiert,
die kovalent an monoklonalen α-(EE)-Antikörper vernetzt
war, wie in den Beispielen hierin ausführlicher beschrieben wird.
Die resultierenden Immunpräzipitate
wurden gewaschen, und die Gβγ-aktivierte
(1 μM, Endkonzentration)
PI3K-Aktivität
wurde getestet. Die PI3K-Aktivität,
die in Immunpräzipitaten
aus Zellen detektiert wurde, die mit irrelevantem (EE)-markiertem
Protein entweder mit oder ohne Gβγs transfiziert
worden sind, wurde von den gezeigten Daten subtrahiert (diese waren
Mittelwerte von 1.896 dpm und 2.862 dpm in Abwesenheit bzw. Anwesenheit
von Gβγs). Mit [35S]-Methionin markierte Paralleltransfektionen
zeigten, dass die Menge an [35S]-101 und
[35S]-p120 in den Immunpräzipitaten
um 40 % fiel, wenn sie cotransfiziert wurden (Daten nicht gezeigt).
-
9.
Regulation von p101/p120 durch Gβγs in vivo.
Cos-7-Zellen wurden mit Säugetier-Expressionsvektoren
transfiziert, die für
die Gβγ-Untereinheit
(„β1γ2"), p101 („101") und/oder p120 („120") wie angegeben kodierten.
Nach 48 Stunden vorübergehender
Expression wurden Zellen aus jeder Transfektion entweder dem Western-Blotting unterzogen,
um „relative
Expression" zu ermitteln,
oder auf die Akkumulation von PtdIns(3,4,5)P3 getestet
(schraffierte Balken). Für
das Western-Blotting wurden die Proben mit einem monoklonalen α-(myc)-Antikörper sondiert,
um die Expression der verschiedenen (myc)-markierten Proteine zu
quantifizieren. Die Ergebnisse sind relativ zur Expression angegeben,
die in Gegenwart aller 4 Schlüsselvektoren erlangt
wurde; die absoluten Werte von (myc)-p120 und (myc)-p101 waren sehr ähnlich und
etwa 10 × höher als
jene von (myc)-γ2. Parallelansätze von Zellen wurden mit [32P]Pi markiert; nach 90 Minuten wurden Lipide extrahiert,
deacyliert und wasserlösliche
Kopfgruppen mittels Anionenaustauscher-HPLC getrennt und mittels Flüssigszintillationszählung quantifiziert.
Die gezeigten Daten sind Mittelwerte (n=2) +/– Bereiche. Die Daten für [32P]PtdIns(3,4,5)P3 liegen über der
irrelevanten DNA-Kontrolle (972 +/– 41 dpm).
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10A und 10B.
Nucleotidsequenz der menschlichen p101-Adaptoruntereinheit (Seq.-ID
Nr. 11).
-
11. Abgeleitete menschliche p101-Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 12).
-
12A und 12B.
Nucleotidsequenz der menschlichen p120-Katalyseuntereinheit (Seq.-ID
Nr. 13).
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13. Abgeleitete menschliche p120-Katalyseuntereinheitensequenz
(Seq.-ID Nr. 14).
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5. AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Identifizierung, Reinigung und
Klonierung einer p101-Untereinheit einer speziellen Form von PI3K,
die durch βγ-Untereinheiten
trimerer G-Proteine aktiviert wird. p101, die hierin erstmals beschrieben
wird, ist eine neue Untereinheit der G-Protein-regulierten PI3K.
Ebenfalls beschrieben hierin ist die Identifizierung, Klonierung
und korrekte Sequenz von p120, der Katalyseuntereinheit der trimeren
G-Protein-regulierten PI3K.
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PI3K
sind Enzyme, die Phosphatidylinositole an der 3d-Position phosphorylieren,
um das intrazelluläre Signalmolekül PtdIns(3,4,5)P3 zu erzeugen. Obgleich gezeigt worden ist,
dass PI3Ks in einer Vielzahl von Zelltypen nach Stimulation des
Tyrosinkinase-Rezeptors induziert werden, sind PI3Ks, die durch
trimere G-Protein-gebundene Rezeptoren aktiviert werden, nur in
einer beschränkten
Anzahl von Zeilen detektiert worden, die von der hämatopoetischen
Linie stammen, wie z.B. Blutplättchen,
Monozyten und Leukozyten. Interessanterweise ist die Akkumulation
von PtdIns(3,4,5)P3 in diesen Zellen mit
zahlreichen der Immunreaktionen assoziiert, die an akuter und chronischer
Entzündung
beteiligt sind. Beispielsweise werden Neutrophile unter anderem
durch das Chemokin fMLP aktiviert, das in Reaktion auf Infektion
durch Mikroorganismen freigesetzt wird. Dieser Agonist bindet an
einen Pertussis-Toxin-sensitiven, G-Protein-gekoppelten Rezeptor
und aktiviert den plötzlichen
starken O2-Verbrauch von Neutrophilen, was
in Superoxidproduktion und Zytotoxizität resultiert. Der plötzliche
starke O2-Verbrauch korreliert mit einer
raschen und vorübergehenden
intrazellulären
Erhöhung der
PI3K-Aktivität.
-
Untersuchungen
in Neutrophilen belegen, dass Wortmannin, das die katalytische Komponente
von PI3Ks selektiv hemmt, die Abschaltung der Superoxidproduktion
bewirkt. Da die überwiegende
Mehrheit von Agonisten, die diesen plötzlichen starken O2-Verbrauch
aktivieren, an G-Protein-gebundene Rezeptoren binden, stellt die
G-Protein-regulierte
PI3K-Aktivität
einen Kandidaten für
einen dominanten Effektor-Stoffwechselweg
dar, dessen Hemmung die zerstörenden
zellulären
Wirkungen der Entzündung
vermindern wird. Jedoch ist Wortmannin kein klinisch geeigneter
Inhibitor dieses Stoffwechselwegs, da Wortmannin alle PI3K-Katalyseaktivitäten einschließlich jener
hemmt, die an anderen zellulären
Stoffwechselwegen beteiligt sind, wie z.B. Wachstumsfaktoren.
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Hierin
wird die Entdeckung berichtet, dass die G-Protein-regulierte PI3K
aus zwei Untereinheiten zusammengesetzt ist: der katalytischen Untereinheit
(p110γ,
p117 oder p120); und der p101-Regulationsuntereinheit. Die Fähigkeit
von PI3K, auf Zelloberflächenrezeptoren
zu reagieren, die die Freisetzung von Gβγ-Untereinheiten aus aktivierten
trimeren G-Proteinen stimulieren, hängt hauptsächlich von der Gegenwart der p101-Regulationsuntereinheit
ab. Obgleich katalytische Untereinheiten eine geringfügige Stimulation
(ungefähr
1,7fach) der PI3K-Aktivität
in vitro in Gegenwart von Gγβ-Untereinheiten
zeigen, wird die Zugabe von p101-Proteinen die Gβγ-Stimulation der PI3K-Aktivität um das
100fache erhöhen.
Die Neutralisation von p101, Entfernung von p101 oder Störung der
p101-Bindung an seine Bindungspartner wird die Zellen unfähig machen,
stark erhöhte
Mengen des intrazellulären
Signals PtdIns(3,4,5)P3 in Reaktion auf
aktivierte Gβγ-Untereinheiten
zu erzeugen. Folglich scheint die eingeschränkte Verteilung der p101-Untereinheit
in Zellen, die vom Knochenmark stammen, der entscheidende Faktor
bei der Zelltyp-Spezifität
dieser Reaktion zu sein. Darüber hinaus
enthält
p101 keine signifikanten Homologien mit jeglicher anderen identifizierten
Sequenz. Diese Entdeckung macht p101 und den p101/p120-Komplex zu
einem Ziel der Wahl zur Hemmung, Aktivierung oder Modulation von
G-Protein-aktivierter PI3K mit minimalen unspezifischen Wirkungen.
-
Die
Anmeldung beschreibt außerdem
die Verwendung von p101- und p120-Nucleotiden, p101- und p120-Proteinen
und -Peptiden sowie Antikörpern
gegen p101 und p120 (die beispielsweise als Agonisten oder Antagonisten
von p101 oder p120 agieren können),
Antagonisten, die G-Protein-aktivierte PI3K-Aktivität oder -Expression
hemmen, oder Agonisten, die G-Protein-aktivierte PI3K-Aktivität aktivieren
und ihre Expression erhöhen,
und zwar bei der Behandlung von Störungen der Aktivierung von
Zellen der hämatopoetischen
Linie, einschließlich,
jedoch nicht eingeschränkt
auf, mit akuter und chronischer Entzündung in Verbindung stehenden
Immunreaktionen in Tieren, wie z.B. Menschen. Beispielsweise werden
Antagonisten von Gβγ-aktivierter PI3K
bei der Behandlung von Arthritis, einschließlich rheumatoider Arthritis,
septischem Schock, Atemnotsyndrom beim Erwachsenen (ARDS), Pneumonie,
Asthma und anderen Lungenleiden, Allergien, Reperfusionsverletzung,
Atherosklerose und anderen Herz-Kreislauf-Krankheiten, Alzheimer-Krankheit
und Krebs zweckdienlich sein, um nur einige wenige entzündliche
Störungen
zu nennen. Außerdem
sind p101-Nucleotide und p101-Regulationsuntereinheiten sowie p120-Nucleotide und p120-Katalyseuntereinheiten
zur Identifizierung von Verbindungen zweckdienlich, die bei der
Behandlung von Störungen
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie wirksam sind, die G-Protein-aktivierte PI3Ks umfassen.
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Außerdem umfasst
die Erfindung die Verwendung von p101-Nucleotiden, p101-Proteinen und -Peptiden
sowie Antikörpern
gegen p101 bei der Diagnose von Störungen der Aktivierung von
Zellen der hämatopoetischen
Linie. Die Diagnose einer Abnormalität der p101-Regulationsuntereinheit
in einem Patienten oder einer Abnormalität im G-Protein-aktivierten
PI3K-Signaltransduktionsweg wird die Ausarbeitung einer geeigneten
Behandlung oder eines therapeutischen Regimes unterstützen.
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Im
Speziellen umfasst die in den unten stehenden Unterabschnitten beschriebene
Erfindung die p101-Regulationsuntereinheit, Polypeptide oder Peptide,
die funktionellen Domänen
der p101-Regulationsuntereinheit entsprechen (z.B. der Katalyseuntereinheiten-Assoziationsdomäne oder
der Domäne
entsprechen, die mit aktivierten G-Proteinen wechselwirkt), mutierte,
trunkierte oder deletierte p101-Regulationsuntereinheiten (z.B.
eine p101-Regulationsuntereinheit, bei denen eine oder mehrere funktionelle
Domänen
oder Abschnitte deletiert sind), p101-Regulationsuntereinheitenfusionsproteine
(z.B. eine p101-Regulationsuntereinheit oder eine funktionelle Domäne der p101-Regulationsuntereinheit,
die an ein nicht verwandtes Protein oder Peptid, wie z.B. eine Epitopmarkierung,
d.h. ein myc-Epitop, fusioniert ist), Nucleotidsequenzen, die für derartige
Produkte kodieren, und Wirtszellexpressionssysteme, die derartige
p101-Regulationsuntereinheitenprodukte produzieren können.
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Außerdem beschreibt
die vorliegende Anmeldung p120-Katalyseuntereinheitenproteine, Polypeptide, funktionelle
Domänen
der p120-Untereinheit (z.B. die Katalysedomäne), mutierte, trunkierte oder
deletierte p120-Untereinheitenproteine, p120-Fusionsproteine, Nucleotidsequenzen,
die für
derartige Produkte kodieren, und Wirtszellexpressionssysteme, die
derartige p120-Katalyseuntereinheitenprodukte produzieren.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
Antikörper
und Anti-Idiotyp-Antikörper
(einschließlich
Fab-Fragmente), Antagonisten und Agonisten der G-Protein-aktivierten
PI3K sowie Verbindungen oder Nucleotidkonstrukte, die die Expression
des p101-Gens hemmen (Transkriptionsfaktorinhibitoren, Antisense-
und Ribozym-Moleküle
oder Gen- oder Regulationssequenzersatzkonstrukte) oder die Expression
der p101-Regulationsuntereinheit
fördern
(z.B. Expressionskonstrukte, bei denen für p101 kodierende Sequenzen
operativ mit Expressionskontrollelementen, wie z.B. Promotoren,
Promotor/Enhancer usw., assoziiert sind). Die Erfindung betrifft
außerdem
Wirtszellen und Tiere, die genetisch verändert sind, so dass sie die
menschliche p101-Regulationsuntereinheit (oder Mutanten davon) exprimieren
oder die „Knockout"-Expression der endogenen
p101-Regulationsuntereinheit des Tiers hemmen.
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Außerdem umfasst
die Erfindung insbesondere Antagonisten, die die Assoziation von
p101-Regulationsuntereinheiten mit ihren Bindungspartnern, einschließlich p120-
und anderen PI3K-Regulationsuntereinheitenproteinen, wie z.B. p117
und p110γ,
sowie aktivierten trimeren G-Protein-Proteinen, einschließlich Gβγ-Untereinheiten,
verhindern.
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Die
p101-Regulationsuntereinheitenproteine oder -peptide, p101-Regulationsuntereinheitenfusionsproteine,
p101-Nucleotidsequenzen, Antikörper,
Antagonisten und Agonisten können
für die
Detektion von mutierten p101-Regulationsuntereinheiten oder ungeeignet
exprimierten p101-Regulationsuntereinheiten für die Diagnose von Immunstörungen zweckdienlich
sein. Die p101- und p120-Untereinheitenproteine oder -peptide, p101-
und p120-Untereinheiten-Fusionsproteine, p101- und p120-Nucleotidsequenzen,
-Wirtszellexpressionssysteme, -Antikörper, -Antagonisten und -Agonisten
und genetisch veränderte
Zellen und Tiere können
zum Screening von Wirkstoffen verwendet werden, die zur Behandlung
derartiger Immunstörungen
wirksam sind. Die Verwendung von genetisch veränderten Wirtszellen und/oder
Tieren kann insofern einen Vorteil bieten, als dass derartige Systeme
nicht nur die Identifizierung von Verbindungen ermöglichen,
die an die p101-Regulationsuntereinheit binden, sondern auch Verbindungen
identifizieren können,
die das von der aktivier ten p101-Regulationsuntereinheit transduzierte
Signal, im Speziellen die Produktion des intrazellulären Signalmoleküls PtdIns(3,4,5)P3, beeinflussen.
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Schließlich können die
p101-Regulationsuntereinheitenproteinprodukte und -fusionsproteinprodukte, -Antikörper und
-Anti-Idiotyp-Antikörper
(einschließlich
Fc-Fragmente), -Antagonisten
oder -Agonisten (einschließlich
Verbindungen, die die Signaltransduktion modulieren, die an Stromab-Targets
im Signaltransduktionsweg der p101-Regulationsuntereinheit agieren
könnten)
zur Therapie derartiger Krankheiten verwendet werden. Beispielsweise
können
Nucleotidkonstrukte, die für
funktionelle p101-Regulationsuntereinheiten, mutierte p101-Regulationsuntereinheiten
sowie Antisense- und Ribozym-Moleküle kodieren, bei „Gentherapie"-Ansätzen für die Modulation
der Expression und/oder Aktivität
der p101-Regulationsuntereinheit bei der Behandlung von Störungen der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie verwendet werden. Daher umfasst die Erfindung auch pharmazeutische
Formulierungen und Verfahren zur Behandlung von Störungen der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie.
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Die
Erfindung basiert teilweise auf der überraschenden Entdeckung neuer
PI3K-Enzyme in Schweine-Neutrophilen.
Wie andere PI3K-Proteine 3-phosphorylieren diese Enzyme PtdIns-,
PtdIns4P- und PtdIns(4,5)P2-Substrate und
wurden durch 100 nM Wortmannin vollständig gehemmt. Jedoch wurde
die PI3K-Aktivität
im Gegensatz zu den früher
beschriebenen PI3K-p85/p101-Proteinkomplexen durch Inkubation mit
Gβγ-Untereinheiten
um mehr als das 100fache stimuliert. Die Zugabe von Gα-GDP-Untereinheiten
konnte diese Gβγ-Aktivierung
hemmen. Darüber
hinaus wurde die PI3K-Aktivität
durch phosphorylierte Tyrosinpeptide nicht stimuliert. Nach der
Reinigung wurden zwei unterschiedliche heterodimere Proteinkomplexe
identifiziert: ein p117/p101 Komplex und ein p120/p101-Komplex.
Die Peptidsequenzierung offenbarte, dass das p101-Protein in beiden
Komplexen identisch war. Die p120- und p117-Proteine waren mit der Ausnahme
des Aminoterminus homolog (siehe unten stehende Beispiele). Schweine-p101-
und -p120-cDNAs wurden dann unter Verwendung degenerierter Sonden
auf Basis der Peptidsequenz kloniert, um eine Ex pressionsbibliothek von
cDNAs zu screenen, die aus Schweine-Neutrophilen-mRNA synthetisiert
wurde. Menschliches p101 und p120 wurden unter Verwendung von Sonden
kloniert, die von den Schweine-cDNA-Sequenzen stammen, um menschliche
Monozyten- und Leukozyten-cDNA-Bibliotheken zu screenen. Während die
Sequenzanalyse der Schweine- und menschlichen Untereinheiten offenbarte,
dass die p120-Proteine zu früher
klonierten PI3K-Katalyseuntereinheiten homolog sind (obgleich sie
sich am äußersten
Carboxylterminus signifikant unterscheiden), weisen die p101-Proteine
keine Verwandtschaft zu irgendeiner Sequenz in den Datenbanken auf.
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Der
Vergleich der Aminosäuresequenzen
der Schweine- und menschlichen Homologe von p101 und p120 offenbart
einen hohen Konservierungsgrad zwischen den beiden Spezies. Dieser
hohe Grad an Konservierung zwischen zwei Säugetierspezies legt nahe, dass
ein ähnlicher
Konservierungsgrad unter Säugetierspezies
wahrscheinlich allgemein existiert. In derselben Weise, wie die
Schweinesequenzen zur Klonierung ihrer menschlichen Homologe verwendet
wurden, kann ein Fachmann p101- und p120-Homologe aus anderen Säugetierspezies
unter Verwendung der offenbarten menschlichen und/oder Schweinesequenzen
und der in dieser Patentbeschreibung beschriebenen Verfahren klonieren.
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Hierin
beschriebene Experimente, die p101- und/oder p120-Fusionsproteine
in Insektenzellen exprimierten, bewiesen, dass p101 bei einer molaren
Stöchiometrie
von 1:1 fest an p120 bindet. Freies gereinigtes p120 zeigte PI3K-Aktivität, die auf
die Gegenwart von Gα-Untereinheiten
und Tyrosin-phosphorylierten Peptiden unempfindlich war und von
Gβγ-Untereinheiten
nur leicht aktiviert wurde. Bei Bindung an p101 wurde jedoch die
PI3K-Aktivität
von p120 durch die Gegenwart von Gβγ-Untereinheiten um das 100fache stimuliert. Wenn
p101 alleine in Insektenzellen exprimiert wurde, zeigte p101 keine
PI3K-Aktivität.
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Ein
interessantes Ergebnis trat auf, wenn p101 als markiertes Fusionsprotein
in menschlichen U937-Zellen exprimiert wurde. Wenn dieses rekombinant
exprimierte Schweine-p101 über
die Fusionsproteinmarkierung immunpräzipitiert wurde, enthielten
diese Immunpräzipitate
G-Protein-regulierte PI3K-Aktivität. Die Coexpression von p120
mit p101 verminderte etwas die Menge an PI3K-Aktivität, die immunpräzipitiert werden
konnte. Diese Ergebnisse wiesen darauf hin, dass die menschlichen
U937-Zellen eine
PI3K-Katalyseuntereinheit enthielten, die an die Schweine-p101-Regulationsuntereinheit
binden und dadurch aktiviert werden konnte. Diese Ergebnisse beweisen,
dass sich Homologe aus verschiedenen Säugetierspezies gemeinsam mit
ihren höchst
konservierten Aminosäuresequenzen
einander funktionell und strukturell ähneln.
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Außerdem wurden
vorübergehende
Transfektionen in Cos-7-Zellen, die normalerweise die PI3K-Aktivität in Reaktion
auf aktivierte G-Proteine nicht stimulieren, mit Konstrukten durchgeführt, die
für p101-,
p120- und/oder Gβγ-Untereinheiten
kodieren. Die Transfektion eines Konstrukts, das nur p120 exprimierte,
produzierte signifikante Erhöhungen
der Ausmaße
von PtdIns(3,4,5)P3 auf eine Gβγ-abhängige Weise
bei Coexpression in Gegenwart von p101.
-
Verschiedene
Aspekte der Erfindung werden in den unten stehenden Unterabschnitten
ausführlicher beschrieben.
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5.1 DIE p101- UND p120-GENE
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Die
cDNA-Sequenz (Seq.-ID Nr. 1) und abgeleitete Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 2) der Schweine-p101-Regulationsuntereinheit sind in 1 bzw. 2 dargestellt. Eine relativ häufige allelische
Variation tritt am Aminosäurerest
483 im offenen Leseraster auf; ein Serin kann an dieser Stelle durch
ein Glycin ersetzt sein.
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Die
cDNA-Sequenz (Seq.-ID Nr. 11) und abgeleitete Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 12) der menschlichen p101-Regulationsuntereinheit sind
in 10 bzw. 11 gezeigt.
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Von
der für
die ersten 733 Aminosäuren
der Schweine-p101-Regulationsuntereinheit kodierenden Nucleotidsequenz,
die den ersten 736 Aminosäuren
der menschlichen Untereinheit entspricht, wird angenommen, dass
sie ausreicht, um die Katalyseuntereinheit zu binden. Jedoch wird
ohne die 145 carboxyterminalen Aminosäuren dieses trunkierte, an
p120 gebundene p101 die PI3K-Aktivität in Reaktion auf Gβγ-Untereinheiten nicht
stimulieren. Daher wird von der Katalyseuntereinheiten-Assoziationsdomäne angenommen,
dass sie innerhalb der ersten 732 Aminosäuren (735 beim Menschen) enthalten
ist, und die carboxyterminalen Aminosäuren 733 bis 877 (763 bis 880
bei Menschen) könnten
an der Reaktion auf Gβγ-Untereinheiten
beteiligt sein.
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Andere
Domänen
von Schweine-p101 werden durch die Aminosäurereste von etwa 1 bis 160,
80-120, 161 bis 263, 264 bis 414, 415 bis 565, 566 bis 706, 707-832
und/oder 833 bis 877 dargestellt. Die entsprechenden Domänen von
menschlichem p101 werden durch die Aminosäuren von etwa 1 bis 160, 80-120,
161 bis 263, 264 bis 416, 417 bis 567, 568 bis 709, 710-835 und/oder
836 bis 880 beschrieben. Die Nucleotidsequenzen, die für die Aminosäurereste
von etwa 161 bis 263 kodieren, definieren eine Pleckstrin-Homologie- („PH"-) Domäne (PROSITE:PS50003).
PH-Domänen könnten an
der Bindung von Proteinen an Gβγ-Untereinheiten
(Touhara et al., J. Biol. Chem. 269, 10217 (1994)) und an Membranphospholipide
(siehe Shaw, Bioessays 18, 35–46
(1996)) beteiligt sein. Daher könnte
die PH-Domäne
von p101 an beiden dieser Ereignisse beteiligt sein.
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Die
für die
Aminosäuren
1 bis 160 von p101 kodierenden Aminosäuren könnten für die Bindung an die p120-Katalyseuntereinheit
verantwortlich sein. Wenn diese Region des p101-Proteins auf Sekundärstruktur analysiert
wird, kann man vorhersagen, dass sie eine selbständige alternierende α-Helix/β-Faltblattstruktur aufweist.
Innerhalb dieser Struktur findet sich eine Homologie zu einer „WW-Domäne" (Staub et al., Structure 4,
495–499
(1996) und TIBS 21, 161–163).
Diese WW-Domäne
könnte
an eine an Prolin reiche Domäne
binden, die sich innerhalb des N-Terminus des p120-Proteins findet (Rests
310 bis 315). Folglich könnte
die WW-Domäne
von p101 an der Vermittlung der Wechselwirkung zwischen der Regulationsuntereinheit
und der Katalyseuntereinheit beteiligt sein.
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Die
cDNA-Sequenz (Seq.-ID Nr. 3) und abgeleitete Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 4) von Schweine-p120 sind in 3 bzw. 4 gezeigt.
Die cDNA-Sequenz (Seq.-ID Nr. 13) und abgeleitete Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 14) von menschlichem p120 sind in 12 bzw. 13 gezeigt.
Eine kryptische Thrombin-Spaltstelle ist nach den ersten etwa 40
Aminosäureresten
vorhanden. Das trunkierte p120-Protein, dem diese ungefähr 40 aminoterminalen
Reste fehlen, ist nach wie vor in der Lage, an p101 zu binden, jedoch
ist die PI3K-Aktivität
um etwa 20 bis 30 % vermindert. In anderen Worten behält ein Protein
mit der Aminosäuresequenz
jenes Abschnitts aus Seq.-ID Nr. 4 (abgeleitete Aminosäuresequenz
von Schweine-p120), der sich etwa vom Aminosäurerest 41 bis zum Rest 1.102
erstreckt, die Funktionalität
von p120 voller Länge
bei. Auf Basis des hohen Grads an Sequenzhomologie zwischen Schweine-p120
und menschlichem p120 würde
ein Protein mit der Aminosäuresequenz
jenes Abschnitts aus Seq.-ID Nr. 14 (abgeleitete Aminosäuresequenz
von menschlichem p120), der sich etwa vom Aminosäurerest 41 bis zum Rest 1.102
erstreckt, ebenfalls die Funktionalität von p120 voller Länge beibehalten.
Obgleich das p120-Protein höchst
homolog zum früher
klonierten p110γ-Protein
war, das von Stoyanov et al. (1995) beschreiben worden ist, unterscheidet
sich der äußerste C-Terminus
von p120 vom beschriebenen p110γ-Protein
am Aminosäurerest
1.075; folglich sind die letzten 28 Aminosäurereste von p120 in keinem
der Berichte über
homologe Proteine veröffentlicht
worden. Wie oben erwähnt,
könnten
die für
eine an Prolin reiche Region, einschließlich p120-Reste 310 bis 315,
kodierenden Nucleotide an der Wechselwirkung zwischen p120 und p101
beteiligt sein. Außerdem
definieren die für
die p120-Aminosäurereste
von etwa 172 bis 302 kodierenden Nucleotide eine schwache PH-Domäne, die
ein Kandidat für
Membranbindung und/oder Gβγ-Untereinheiten-Wechselwirkung
des p101/p120-Komplexes sein könnte.
-
Die
in den Arbeitsbeispielen (siehe unten) präsentierten Daten beweisen,
dass die p120-cDNA für
die Katalyseuntereinheit der Gβγ-aktivierten
PI3K kodiert. Die p101- cDNA
kodiert für
ein neues Regulationsuntereinheitenprotein, das an die p120-Untereinheit bindet.
Dieses Heterodimer 3-phosphoryliert PtdIns, PtdIns4P und PtdIns(4,5)P2 in Reaktion auf die Aktivierung trimerer
G-Protein-gebundener Rezeptoren.
-
Die
p101-Nucleotidsequenzen der Erfindung umfassen: (a) die DNA-Sequenz,
die in 1 oder 10 gezeigt
oder im bei der American Type Culture Collection (ATCC) unter der
Zugangsnummer 97636 hinterlegten cDNA-Klon pCMV3mycp101 enthalten
ist; (b) eine Nucleotidsequenz, die für die in 2 oder 11 gezeigte Aminosäuresequenz kodiert, oder die
p101-Regulationuntereinheiten-Aminosäuresequenz, die vom bei der
ATCC hinterlegten cDNA-Klon pCMV3mycp101 kodiert wird; (c) jegliche
Nucleotidsequenz, die an das Komplement der in 1 oder 10 gezeigten oder im bei der ATCC hinterlegten
cDNA-Klon pCMV3mycp101 enthaltenen DNA-Sequenz unter höchst stringenten Bedingungen
hybridisiert, z.B. Hybridisierung an filtergebundene DNA in 0,5
M NaHPO4, 7 % Natriumdodecylsulfat (SDS),
1 mM EDTA bei 65°C
und Waschen in 0,1 × SSC/0,1
% SDS bei 68°C
(F.M. Ausubel (Hrsg.), Current Protocols in Molecular Biology, Bd. I,
Green Publishing Associates, Inc., und John Wiley & Sons, Inc., New
York (1989), auf Seite 2.10.3), und für ein funktionell äquivalentes
Genprodukt kodiert; und (d) jegliche Nucleotidsequenz, die an das
Komplement der DNA-Sequenzen hybridisiert, die für die in 1 oder 10 gezeigte Aminosäuresequenz kodiert oder im
bei der ATCC hinterlegten cDNA-Klon
pCMV3mycp101 enthalten ist, und zwar unter weniger stringenten Bedingungen,
wie z.B. mäßig stringenten
Bedingungen, z.B. Waschen in 0,2 × SSC/0,1 % SDS bei 42°C (Ausubel
et al. (1989), siehe oben), die jedoch nach wie vor für ein funktionell äquivalentes
p101-Genprodukt kodiert. Funktionelle Äquivalente der p101-Regulationsuntereinheit
umfassen natürlich
vorkommende p101-Regulationsuntereinheiten, die in anderen Spezies
vorhanden sind, und mutierte p101-Regulationsuntereinheiten, ob
sie natürlich
vorkommen oder verändert
sind, die zumindest eine der funktionellen Aktivitäten von
p101 beibehalten (d.h. Bindung an die p120- oder p117-Katalyseuntereinheit,
Stimulation von Katalyseaktivität
in Reaktion auf Gβγ- Untereinheiten und/oder
Wechselwirkung mit Gβγ-Untereinheiten).
Die Erfindung umfasst außerdem
degenerierte Varianten der Sequenzen (a) bis (d).
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Die
Erfindung umfasst außerdem
Nucleinsäuremoleküle, vorzugsweise
DNA-Moleküle,
die an die Nucleotidsequenzen (a) bis (d) im vorangehenden Absatz
hybridisieren und daher Komplemente davon sind. Derartige Hybridisierungsbedingungen
können
hoch stringent oder weniger hoch stringent als die oben beschriebenen
sein. In Fällen,
bei denen die Nucleinsäuremoleküle Desoxyoligonucleotide
(„Oligos") sind, können hochstringente
Bedingungen sich z.B. auf Waschen in 6 × SSC/0,05 % Natriumpyrophosphat
bei 37°C
(für 14-Basen-Oligos),
48°C (für 17-Basen-Oligos),
55°C (für 20-Basen-Oligos)
und 60°C
(für 23-Basen-Oligos) beziehen.
Diese Nucleinsäuremoleküle können für p101-Antisense-Moleküle kodieren
oder als solche agieren, die beispielsweise bei der p101-Genregulation
zweckdienlich sind (für
und/oder als Antisense-Primer bei Amplifikationsreaktionen von p101-Gen-Nucleotidsequenzen).
In Bezug auf p101-Genregulation können derartige Techniken verwendet
werden, um beispielsweise entzündliche
Immunreaktionen zu regulieren. Weiters können derartige Sequenzen als
Teil von Ribozym- und/oder Dreifachhelix-Sequenzen verwendet werden,
die ebenfalls für
die p101-Genregulation zweckdienlich sind. Außerdem können derartige Moleküle als Komponenten
von Diagnoseverfahren verwendet werden, mit denen beispielsweise
die Gegenwart eines bestimmten p101-Allels, das für die Hervorrufung
einer Entzündungsreaktion
verantwortlich ist, detektiert werden kann.
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen p101-Nucleotidsequenzen können p101-cDNA- oder -Gensequenzen, die in der
selben Spezies vorhanden sind, und/oder Homologe des p101-Gens,
die in anderen Spezies vorhanden sind, durch molekularbiologische
Techniken, die auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind, ohne übermäßiges Experimentieren
identifiziert und leicht isoliert werden. Hierin beschriebene experimentelle
Belege weisen darauf hin, dass die p101-Proteine in verschiedenen
Säugetierspezies
konserviert sind. Beispielsweise wurde menschliches p101 aus Monozyten-
und Leukozyten-Bibliotheken unter Verwendung von Sonden klo niert,
die sich von der Schweine-p101-cDNA-Sequenz herleiten, und die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
von Mensch und Schwein erwiesen sich als höchst konserviert. Die strukturelle
und funktionelle Ähnlichkeit
der beiden Homologe wird durch Experimente bewiesen, die zeigen,
dass bei Expression von Schweine-p101 in U937-Zellen das Schweine-p101
an ein menschliches Homolog der Katalyseuntereinheit band. Außerdem sind
Elemente der Tyrosinkinase-regulierten PI3K-Famiie von Proteinen,
beispielsweise p110/p85-PI3qK unter verschiedenen Säugetierspezies
ebenfalls konserviert. Daher können
Homologe von p101 und p120 aus einer Vielzahl von Säugetierzellen
isoliert werden, die bekanntermaßen oder mutmaßlich eine
trimere G-Protein-regulierte PI3K enthalten, insbesondere aus Zellen
hämatopoetischen
Ursprungs und im Spezielleren Blutplättchen, Monozyten, Leukozyten,
Osteoklasten und Neutrophilen.
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Die
Identifizierung von Homologen von p101 in verwandten Spezies kann
zur Entwicklung von Tiermodellsystemen, die mit dem Menschen näher verwandt
sind, zum Zwecke der Entdeckung von Wirkstoffen zweckdienlich sein.
Beispielsweise können
Expressionsbibliotheken von cDNAs, die aus Neutrophilen-mRNA synthetisiert
werden, die vom Organismus von Interessen stammt, unter Verwendung
einer markierten Katalyseuntereinheit gescreent werden, die sich
aus dieser Spezies herleitet, z.B. ein p120-, p117 oder p110γ-Katalyseuntereinheiten-Fusionsprotein.
Alternativ dazu können
derartige cDNA-Bibliotheken oder genomische Bibliotheken, die aus
dem Organismus von Interesse stammen, unter Verwendung der hierin
beschriebene Nucleotide als Hybridisierungs- oder Amplifikationssonden
gescreent werden. Darüber
hinaus können
Gene an anderen Genorten im Genom, die für Proteine kodieren, die eine
ausgeprägte
Homologie mit einer oder mehreren Domänen des p101-Genprodukts aufweisen, über ähnliche
Techniken identifiziert werden. Im Falle von cDNA-Bibliotheken können derartige
Screeningtechniken Klone identifizieren, die von alternativ gespleißten Transkripten
in derselben oder einer anderen Spezies stammen.
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Das
Screening kann durch Filterhybridisierung unter Verwendung von Duplikatfiltern
erfolgen. Die markierte Sonde kann zumindest 15–30 Basenpaare der menschlichen
oder Schweine-p101-Nucleotidsequenz enthalten, wie in 1 bzw. 10 gezeigt
ist. Die verwendeten Waschbedingungen der Hybridisierung sollten
von niedrigerer Stringenz sein, wenn die cDNA-Bibliothek aus einem
Organismus stammt, der sich vom Typ von Organismus unterscheidet,
von der die markierte Sequenz abstammt. In Bezug auf die Klonierung
eines Säugetier-p101-Homologs
unter Verwendung von beispielsweise Schweine- und/oder menschlichen p101-Sonden
kann die Hybridisierung beispielsweise bei 65°C über Nacht in Church-Puffer
(7 % SDS, 250 mM NaHPO4, 2 μM EDTA, 1
% BSA) durchgeführt
werden. Waschvorgänge
können
mit 2 × SCC,
0,1 % SDS bei 65°C
und dann mit 0,1 × SCC,
0,1 % SDS bei 65°C
vorgenommen werden.
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Niedrigstringente
Bedingungen sind dem Fachmann wohlbekannt und werden vorhersehbar
vom jeweiligen Organismus abhängen,
aus dem die Bibliothek und die markierten Sequenzen abstammen. Anleitungen
in Bezug auf derartige Bedingungen finden sich beispielsweise in
Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Press, N.Y (1989); und Ausubel et al., Current Protocols
in Molecular Biology, Green Publishing Associates and Wiley Interscience,
N.Y. (1989).
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Alternativ
dazu kann die markierte p101-Nucleotidsonde verwendet werden, um
eine Genombibliothek zu screenen, die aus einem Organismus von Interesse
stammt, wiederum unter Anwendung von geeignet stringenten Bedingungen.
Die Identifizierung und Charakterisierung von menschlichen genomischen
Klonen ist hilfreich für
die Entwicklung von Diagnosetests und klinischen Protokollen zur
Behandlung von Störungen der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie bei menschlichen Patienten. Beispielsweise können Sequenzen
verwendet werden, die aus Regionen stammen, die den Intron/Exon-Begrenzungen
des menschlichen Gens benachbart sind, um Primer zur Verwendung
in Amplifikationstests zu konstruieren, um Mutationen innerhalb
von Exons, Introns, Spleißstellen
(z.B. Spleißakzeptor-
und/oder -donorstellen) usw. zu detektieren, die bei der Diagnostik
verwendet werden können.
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Weiters
kann ein p101-Genhomolog aus Nucleinsäure des Organismus von Interesse
isoliert werden, indem PCR unter Verwendung von zwei degenerierten
Pools von Oligonucleotidprimern durchgeführt wird, die auf Basis von
Aminosäuresequenzen
im hierin offenbarten p101-Genprodukt konstruiert wurden. Das Templat für die Reaktion
kann cDNA sein, die durch reverse Transkription von mRNA erlangt
wurde, die beispielsweise aus menschlichen oder nicht-menschlichen
Zelllinien oder Zelltypen, wie z.B. Neutrophilen, hergestellt wurde, die
bekanntermaßen
oder mutmaßlich
ein Allel des p101-Gens exprimieren.
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Das
PCR-Produkt kann subkloniert und sequenziert werden, um zu gewährleisten,
dass die amplifizierten Sequenzen die Sequenzen eines p101-Gens
darstellen. Das PCR-Fragment kann dann verwendet werden, um einen
cDNA-Klon voller Länge
mittels einer Reihe von Verfahren zu isolieren. Beispielsweise kann das
amplifizierte Fragment markiert und verwendet werden, um eine cDNA-Bibliothek,
wie z.B. eine Bakteriophagen-cDNA-Bibliothek, zu screenen. Alternativ
dazu kann das markierte Fragment verwendet werden, um genomische
Klone über
das Screening einer genomischen Bibliothek zu isolieren.
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PCR-Technologie
kann außerdem
eingesetzt werden, um cDNA-Sequenzen voller Länge zu isolieren. Beispielsweise
kann RNA unter Befolgung von Standardverfahren aus einer geeigneten
zellulären
Quelle isoliert werden (d.h. aus einer, die bekanntermaßen oder
mutmaßlich
das p101-Gen exprimiert, wie z.B. Neutrophile oder andere Typen
von Leukozyten). Eine reverse Transkriptionsreaktion kann an der
RNA durchgeführt werden,
wobei für
das Primen der Erststrangsynthese ein Oligonucleotidprimer verwendet
wird, der für
das 5'-Ende des
amplifizierten Fragments spezifisch ist. Die resultierende RNA/DNA-Hybride
kann dann unter Anwendung einer standardmäßigen terminalen Transferasereaktion
mit einem „Schwanz" von Guaninen versehen
werden, die Hybride kann mit RNAase H verdaut werden, und die Zweitstrangsynthese
kann dann mit einem Poly-C-Primer geprimt werden. Daher können cDNA-Sequenzen
stromauf des amplifizierten Fragments leicht isoliert werden. Für einen Überblick über Klonierungsstrategien,
die verwendet werden können,
siehe z.B. Sambrook et al. (1989), siehe oben.
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Die
p101-Gensequenzen können
außerdem
verwendet werden, um mutierte p101-Genallele zu isolieren. Derartige mutierte
Allele können
aus Individuen isoliert werden, die einen bekannten oder vorgeschlagenen
Genotyp aufweisen, der zu den Symptomen von Störungen der Aktivierung von
Zellen der hämatopoetischen
Linie, wie z.B. der Entzündung,
beiträgt.
Mutierte Allele und mutierte Allelprodukte können dann in den unten beschriebenen
therapeutischen und diagnostischen Systemen eingesetzt werden. Außerdem können derartige
p101-Gensequenzen verwendet werden, um p101-Genregulations- (z.B.
Promotor- oder Promotor/Enhancer-) Defekte zu detektieren, welche
die Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie beeinträchtigen
könnten.
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Eine
cDNA eines mutierten p101-Gens kann beispielsweise unter Anwendung
von PCR isoliert werden, einer Technik, die dem Fachmann wohlbekannt
ist. In diesem Fall kann der erste cDNA-Strang synthetisiert werden,
indem ein Oligo-dT-Oligonucleotid
an aus Zellen isolierter mRNA hybridisiert wird, die bekanntermaßen oder
vermutlich in einem Individuum exprimiert wird, das mutmaßlich das
mutierte p101-Allel trägt, und
indem der neue Strang mit reverser Transkriptase verlängert wird.
Der zweite Strang der cDNA wird dann unter Verwendung eines Oligonucleotids
synthetisiert, das spezifisch an das 5'-Ende des normalen Gens hybridisiert.
Unter Verwendung dieser beiden Primer wird das Produkt dann über PCR
amplifiziert, in einen geeigneten Vektor kloniert und der DNA-Sequenzanalyse
durch Verfahren unterzogen, die dem Fachmann wohlbekannt sind. Durch
Vergleichen der DNA-Sequenz
des mutierten p101-Allels mit jener des normalen p101-Allels kann/können die
für den
Verlust oder die Veränderung
der Funktion des mutierten p101-Genprodukts
verantwortliche(n) Mutation(en) festgestellt werden.
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Alternativ
dazu kann eine genomische Bibliothek unter Verwendung von DNA konstruiert
werden, die aus einem Individuum erlangt wurde, das mutmaßlich oder
bekanntermaßen
das mutierte p101-Allen trägt, oder
es kann eine cDNA-Bibliothek unter Verwendung von RNA aus einem
Zelltyp konstruiert werden, der bekanntermaßen oder mutmaßlich das
mutierte p101-Allel exprimiert. Das normale p101-Gen oder jegliches
geeignete Fragment davon kann dann markiert und als Sonde zur Iden tifizierung
des entsprechenden mutierten p101-Alles in derartigen Bibliotheken
verwendet werden. Die mutierten p101-Gensequenzen enthaltende Klone
können
dann gereinigt und der Sequenzanalyse gemäß Verfahren unterzogen werden,
die dem Fachmann wohlbekannt sind.
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Außerdem kann
eine Expressionsbibliothek konstruiert werden, indem cDNA eingesetzt
wird, die aus beispielsweise RNA aus einem Zelltyp synthetisiert
wurde, der bekanntermaßen
oder mutmaßlich
ein mutiertes p101-Allel in einem Individuum exprimiert, das mutmaßlich oder
bekanntermaßen
ein derartiges mutiertes Allel trägt. Auf diese Weise können durch
diesen mutmaßlich
mutierten Zelltyp hergestellte Genprodukte unter Abwendung von standardmäßigen Antikörper-Screeningtechniken
in Verbindung mit Antikörpern
exprimiert und gescreent werden, die gegen das normale p101-Genprodukt
hergestellt worden sind, wie unten im Abschnitt 5.3 beschrieben
wird. (Für
Screeningtechniken siehe beispielsweise E. Harlow und Lane (Hrsg.),
Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold
Spring Harbor (1988).) Außerdem
kann ein Screening durch Screening mit markierten Fusionsproteinen,
wie z.B. den (EE)120- oder myc120-Fusionsproteinen, erzielt werden.
In Fällen,
wo eine p101-Mutation in einem exprimierten Genprodukt mit veränderter Funktion
resultiert (z.B. als Resultat einer Fehlsinn- oder Rasterverschiebungsmutation),
wird ein polyklonaler Satz von Antikörpern gegen die p101-Regulationsuntereinheit
wahrscheinlich mit dem mutierten p101-Regulationsuntereinheiten-Genprodukt
kreuzreagieren. Über
die Reaktion mit derartigen markierten Antikörpern detektierte Bibliotheksklone
können
gereinigt und der Sequenzanalyse gemäß Verfahren unterzogen werden,
die dem Fachmann wohlbekannt sind.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
Nucleotidsequenzen, die für
mutierte p101-Regulationsuntereinheiten,
Peptidfragmente der p101-Regulationsuntereinheit, trunkierte p101-Regulationsuntereinheiten
und p101-Regulationsuntereinheitenfusionproteine kodieren. Diese
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Nucleotidsequenzen,
die für
mutierte p101-Regulationsuntereinheiten kodieren, die unten im Abschnitt
5.2 beschrieben werden; Polypeptide oder Peptide, die der Katalysebin dungsdomäne oder
Gβγ-Untereinheiten-Bindungsdomäne der p101-Regulationsuntereinheit
oder Abschnitte dieser Domänen
entsprechen; trunkierte p101-Regulationsuntereinheiten, bei denen
eine oder zwei der Domänen
deletiert sind, oder eine trunkierte, nicht funktionsfähige p101-Regulationsuntereinheit.
Für Fusionsproteine
kodierende Nucleotide können
eine p101-Regulationsuntereinheit voller Länge, trunkierte p101-Regulationsuntereinheit
oder Peptidfragmente einer p101-Regulationsuntereinheit umfassen,
die an ein nicht verwandtes Protein oder Peptid wie z.B. eine Epitopmarkierung
fusioniert sind, die bei der Reinigung oder Detektion des resultierenden
Fusionsproteins hilfreich ist, sind aber nicht darauf beschränkt; oder
ein Enzym, fluoreszierendes Protein, lumineszierendes Protein, das
als Marker verwendet werden kann.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
(a) DNA-Vektoren, die jegliche der vorangehenden, für die p101-Regulationsuntereinheit
kodierenden Sequenzen und/oder ihr Komplement (d.h. Antisense) enthalten;
(b) DNA-Expressionsvektoren, die jegliche der vorangehenden, für die p101-Regulationsuntereinheit
kodierenden Sequenzen enthalten, die operabel mit einem Regulationselement
assoziiert sind, das die Expression der kodierenden Sequenzen steuert;
und (c) genetisch veränderte
Wirtszellen, die jegliche der vorangehenden, für die p101-Regulationsuntereinheit
kodierenden Sequenzen enthalten, die operativ mit einem Regulationselement
assoziiert sind, das die Expression der kodierenden Sequenzen in
der Wirtszelle steuert. Wie hierin verwendet umfassen Regulationselemente,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, induzierbare und nicht induzierbare Promotoren, Enhancer, Operatoren
und andere dem Fachmann bekannte Elemente, die die Expression antreiben
und regulieren. Derartige Regulationselemente umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, den Baculovirus-Promotor, unmittelbar frühen Zytomegalievirus-hCMV-Gen-Promotor, die frühen und
späten
Promotoren von SV40-Adenovirus, das lac-System, das trp-System,
das TAC-System, das TRC-System, die Hauptoperator- und -Promotorregionen
des Phagen A, die Kontrollregionen des fd-Hüllproteins, den Promotor für 3-Phosphoglyceratkinase,
die Promotoren der sauren Phosphatase und die Promotoren der Hefe-α-Paarungsfaktoren.
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Schließlich beschreibt
die vorliegende Anmeldung Nucleotide, die für p120-Untereinheitenproteine
kodieren, einschließlich
für den
neu beschriebenen. Carboxylterminus dieser Katalyseuntereinheit,
Deletionsvarianten der p120-Untereinheitenproteine, Nucleotide,
die an diese Nucleotide unter hoch stringenten Bedingungen hybridisieren
und die für
funktionell äquivalente
Produkte kodieren, einschließlich
dem bei der ATCC unter der Zugangsnummer 97637 hinterlegten cDNA-Klon
pCMV3mycp120, allelische Varianten von p120 (z.B. mutierte Allele
oder die natürlich
vorkommenden Allele, wie z.B. die allelische Variation am Aminosäurerest
483) und äquivalente
p120-Nucleotide aus anderen Organismen, die wie oben für die p101-Nucleotide
der Erfindung beschrieben isoliert wurden. Außerdem werden hierin Expressionsvektoren
und Wirtszellen für
die rekombinante Produktion von p120 beschrieben.
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5.2 p101- UND p120-PROTEINE
UND -POLYPEPTIDE
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Die
p101-Regulationsuntereinheit und p120-Katalyseuntereinheit, -Polypeptide
und -Peptidfragmente, mutierte, trunkierte oder deletierte Formen
der p101-Regulationsuntereinheit und/oder p101-Regulationsuntereinheitenfusionsproteine
und die p120-Katalyseuntereinheit
und/oder p120-Katalyseuntereinheiten-Fusionsproteine können für eine Vielzahl
an Verwendungen hergestellt werden, einschließlich, jedoch nicht eingeschränkt auf,
die Erzeugung von Antikörpern,
als Reagenzien in Diagnosetests, die Identifizierung anderer zellulärer Genprodukte,
die an der Regulation von Zellen der hämatopoetischen Linie beteiligt
sind, als Reagenzien in Tests zum Screening auf Verbindungen, die
bei der Behandlung von Störungen
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie verwendet werden können,
und als pharmazeutische Reagenzien, die bei der Behandlung von Störungen der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie zweckdienlich sind, die mit Gβγ-aktivierter PI3K in Verbindung
stehen.
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2 und 11 zeigen
die Aminosäuresequenzen
der Schweine- bzw. menschlichen p101-Regulationsuntereinheit. 4 und 13 zeigen
die Aminosäuresequenz
des Schweine- bzw. menschlichen p120-Katalyseuntereinheitenproteins.
Die gestrichelte Linie in 4 unterstreicht
jene Region in p120, die von den veröffentlichen Sequenzen der PI3K-Katalyseuntereinheiten
p110α, p110β und p110γ abweicht.
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Die
Sequenz der p101-Regulationsuntereinheit beginnt mit einem Methionin
in einem DNA-Sequenz-Kontext, der mit einer Translationsinitiationsstelle
im Einklang steht. Die vorhergesagte Molmasse von Schweine- sowie
menschlichen p101-Regulationsuntereinheiten beträgt 97 kD.
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Die
Aminosäuresequenzen
der p101-Regulationsuntereinheit der Erfindung umfassen die in 2 (Seq.-ID
Nr. 2) oder 4 (Seq.-ID Nr. 12) gezeigten
Sequenzen oder die Aminosäuresequenz,
die vom bei der ATCC hinterlegten cDNA-Klon pCMV3mycp101 kodiert
wird. Außerdem
sind p101-Regulationsuntereinheiten anderer Spezies von der Erfindung
umfasst. In der Tat liegt jegliches p101-Regulationsuntereinheitenprotein,
das von den oben beschriebenen p101-Nucleotidsequenzen kodiert wird,
im Schutzumfang der Erfindung.
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Die
p120-Katalyseuntereinheiten-Aminosäuresequenzen der Erfindung
umfassen den bei der ATCC hinterlegten cDNA-Klon pCMV3mycp120. Die
vorliegende Anmeldung beschreibt außerdem p120-Katalyseuntereinheiten
anderer Spezies und die von den oben im vorhergehenden Abschnitt
beschriebenen p120-Nucleotidsequenzen kodierten p120-Proteine.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
Proteine, die funktionell zu der von den oben beschriebenen Nucleotidsequenzen
kodierten p101-Regulationsuntereinheit äquivalent sind, wie aufgrund
eines jeglichen einer Anzahl von Kriterien beurteilt werden kann,
umfassend, jedoch nicht eingeschränkt auf, die Fähigkeit
zur Bindung der Katalyseuntereinheit, die Bindungsaffinität für die Katalyseuntereinheit,
die Fähigkeit
zur Stimulation von PI3K-Aktivität
der Katalyseuntereinheit in Reaktion auf aktivierte trimere G-Proteine,
die resultierende biologische Wirkung der Bindung der Katalyseuntereinheit
und Reaktion auf Aktivierung trimerer G-Proteine, z.B. Signaltransduktion,
ei ne Änderung
des Zellmetabolismus (z.B. Erzeugung von PtdIns(3,4,5)P3)
oder Änderung des
Phänotyps,
wenn das Äquivalent
der p101-Regulationsuntereinheit in einem geeigneten Zelltyp zugegen ist
(wie z.B. dem Superoxid-Impuls in Neutrophilen). Derartige funktionell äquivalente
p101-Regulationsuntereinheitenproteine umfassen, sind jedoch nicht
eingeschränkt
auf, Additionen oder Substitutionen von Aminosäureresten innerhalb der Aminosäuresequenz,
die von den oben beschriebenen p101-Nucleotidsequenzen kodiert werden,
die jedoch in einer „stummen" Veränderung
resultieren, was daher ein funktionell äquivalentes Genprodukt hervorbringt.
Aminosäuresubstitutionen
können
auf Basis der Ähnlichkeit
hinsichtlich Polarität,
Ladung, Löslichkeit,
Hydrophobie, Hydrophilie und/oder amphipathischer Beschaffenheit
der beteiligten Reste vorgenommen werden. Beispielsweise umfassen
unpolare (hydrophobe) Aminosäuren
Alanin, Leucin, Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan
und Methionin; polar neutrale Aminosäuren umfassen Glycin, Serin,
Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin; positiv geladene
(basische) Aminosäuren
umfassen Arginin, Lysin und Histidin; und negativ geladene (saure)
Aminosäuren
umfassen Asparaginsäure
und Glutaminsäure.
Gleichermaßen
umfasst die Erfindung außerdem
oben beschriebene funktionelle Äquivalente
von p120-Protein.
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Obgleich
Zufallsmutationen an der p101-DNA vorgenommen (unter Anwendung von
Mutagenesetechniken, die dem Fachmann wohlbekannt sind) und die
resultierenden mutierten p101-Regulationsuntereinheiten auf Aktivität getestet
werden können,
können
ortsgerichtete Mutationen der für
p101 kodierenden Sequenz konstruiert werden (unter Anwendung von
ortsgerichteten Mutagenesetechniken, die dem Fachmann wohlbekannt
sind), um mutierte p101-Regulationsuntereinheiten mit verbesserter
Funktion, z.B. höherer
Bindungsaffinität
für die
Katalyseuntereinheit und/oder höherer
Signalkapazität;
oder verminderter Funktion, z.B. niedrigerer Bindungsaffinität für die Katalyseuntereinheit
und/oder verminderter Signaltransduktionskapazität, zu erzeugen.
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Beispielsweise
kann die Schweine-p101-Aminosäuresequenz
mit jener der menschlichen p101-Regulationsuntereinheit abgeglichen
werden. Mutierte p101-Regula tionsuntereinheiten können so
konstruiert werden, dass Regionen von Interspeziesidentität erhalten
bleiben, wogegen die variablen Reste verändert werden, z.B. durch Deletion
oder Insertion eines/mehrerer Aminosäurerests/e oder durch Substitution
von einem oder mehreren verschiedenen Aminosäureresten. Konservative Veränderungen
an den variablen Positionen können
konstruiert werden, um eine mutierte p101-Regulationsuntereinheit
herzustellen, die ihre Funktion beibehält: z.B. Bindungsaffinität für die Katalyseuntereinheit
oder Fähigkeit
zur aktivierten G-Protein-Transduktion oder
beides. Nicht-konservative Änderungen
können
an diesen variablen Positionen konstruiert werden, um die Funktion
zu verändern,
z.B. die Bindungsaffinität
für die
Katalyseuntereinheit oder Signaltransduktionsfähigkeit oder beides. Alternativ
dazu können,
wo eine Veränderung
der Funktion gewünscht
ist, Deletionen oder nicht-konservative Änderungen der konservierten
Regionen konstruiert werden. Ein Fachmann kann derartige mutierte
oder deletierte p101-Regulationsuntereinheiten leicht auf diese
Veränderungen
der Funktion unter Anwendung der hierin dargestellten Lehren testen.
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Andere
Mutationen der für
p101 kodierenden Sequenz können
vorgenommen werden, um p101-Regulationsuntereinheiten zu erzeugen,
die für
Expression, Scale-up usw. in den gewählten Wirtszellen besser geeignet
sind. Beispielsweise kann der Triplettcode für jede Aminosäure so modifiziert
werden, dass er der bevorzugten Codonverwendung des Translationsapparats
der Wirtszelle besser angepasst ist.
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Peptide,
die einer oder mehreren Domänen
(oder einem Abschnitt davon) der p101-Regulationsuntereinheit (z.B. der p120-Bindungsdomäne, der
G-Protein-Wechselwirkungsdomäne
oder den Domänen,
die durch die Aminosäurereste
1 bis 150, 151 bis 300, 301 bis 450, 451 bis 600, 601-732 (Schwein)
oder 601-735 (Mensch) und 733-877 (Schwein) oder 736-881 (Mensch)
definiert sind), trunkierten oder deletierten p101-Regulationsuntereinheiten
(z.B. p101-Regulationsuntereinheit, in der Abschnitte einer oder
mehrerer der obigen Domänen
deletiert sind) sowie Fusionsproteinen entsprechen, bei denen die
p101-Regulationsuntereinheit voller Länge, ein p101-Regulationsuntereinheitenpeptid
oder eine trunkierte p101-Regulationsuntereinheit an ein nicht verwandtes
Protein fusioniert ist, liegen ebenfalls im Schutzum fang der Erfindung
und können
auf Basis der in diesem Abschnitt und oben offenbarten p101-Nucleotid-
und p101-Regulationuntereinheiten-Aminosäuresequenzen konstruiert werden.
Derartige Fusionsproteine umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Fusionen an eine Epitopmarkierung (wie z.B. in den Beispielen unten
beispielhaft dargelegt ist); oder Fusionen an ein Enzym, fluoreszierendes
Protein oder lumineszierendes Protein, die eine Markerfunktion bereitstellen.
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Während die
p101-Regulationsuntereinheitenpolypeptide und -peptide chemisch
synthetisiert werden können
(siehe z.B. Creighton, Proteins: Structures and Molecular Principles,
W.H. Freeman & Co.,
N.Y. (1983)), können
große
Polypeptide, die von der p101-Regulationsuntereinheit stammen, und
die p101-Regulationsuntereinheit voller Länge selbst zweckmäßigerweise
durch DNA-Rekombinationstechnologie unter Anwendung von Techniken
hergestellt werden, die auf dem Gebiet der Erfindung zur Expression
von Nucleinsäure
wohlbekannt sind, die p101-Gensequenzen und/oder für p101 kodierende
Sequenzen enthält.
Derartige Verfahren können
verwendet werden, um Expressionsvektoren zu konstruieren, die die
oben beschriebenen p101-Nucleotidsequenzen und geeignete Transkriptions-
und Translationskontrollsequenzen enthalten. Diese Verfahren umfassen
beispielsweise In-vitro-DNA-Rekombinationstechniken,
synthetische Techniken und genetische Rekombination in vivo. Siehe
beispielsweise die Techniken, die in Sambrook et al., (1989), siehe oben,
und Ausubel et al. (1989), siehe oben, beschrieben sind. Alternativ
dazu kann RNA, die zur Kodierung von p101-Nucleotidsequenzen fähig ist,
chemisch synthetisiert werden, beispielsweise unter Verwendung von Synthesegeräten. Siehe
beispielsweise die Techniken, die beschrieben werden in „Oligonucleotide
Synthesis", M.J.
Gait (Hrsg.), IRL Press, Oxford (1984), die hierin als Ganzes durch
Verweis aufgenommen ist.
-
Es
kann eine Vielzahl an Wirt-Expressionsvektor-Systemen eingesetzt
werden, um die p101-Nucleotidsequenzen der Erfindung zu exprimieren.
Wo das p101-Regulationsuntereinheitenpeptid oder -polypeptid ein
lösliches
Derivat ist, kann das Peptid oder Polypeptid aus der Kultur gewonnen
werden, d.h. aus der Wirtszelle in Fällen, wo das p101-Regulationsuntereinheitenpeptid
oder -polypeptid nicht sekretiert wird, und aus dem Kulturmedium
in Fällen,
wo das p101-Regulationsuntereinheitenpeptid oder -polypeptid von
den Zellen sekretiert wird. Jedoch können derartige konstruierte
Wirtszellen selbst unter Gegebenheiten verwendet werden, wo es wichtig
ist, nicht nur die strukturellen und funktionellen Eigenschaften
der p101-Regulationsuntereinheit beizubehalten, sondern auch die
biologische Aktivität
zu beurteilen, z.B. bei Wirkstoff-Screeningtests.
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Die
Expressionssysteme, die zum Zwecke der Erfindung verwendet werden
könnten,
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Mikroorganismen, wie
z.B. Bakterien (z.B. E. coli, B. subtilis), die mit rekombinanten
Bakteriophagen-DNA-, Plasmid-DNA- oder
Cosmid-DNA-Expressionsvektoren transformiert sind, die p101-Nucleotidsequenzen
enthalten; Hefen (z.B. Saccharomyces, Pichia), die mit rekombinanten
Hefeexpressionsvektoren transformiert sind, die die p101-Nucleotidsequenzen
enthalten; Insektenzellsysteme, die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren
infiziert sind (z.B. Baculovirus), die die p101-Nucleotidsequenzen
enthalten; Pflanzenzellsysteme, die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren
infiziert sind (z.B. Blumenkohl-Mosaikvirus, CaMV; Tabakmosaikvirus,
TMV) oder mit rekombinanten Plasmidexpressionsvektoren (z.B. Ti-Plasmid)
transformiert sind, die p101-Nucleotidsequenzen enthalten; oder
Säugetierzellsysteme
(z.B. COS, CHO, BHK, 293, 3T3, U937), die rekombinante Expressionskonstrukte
beherbergen, die Promotoren enthalten, die aus dem Genom von Säugetierzellen
(z.B. Metallothionein-Promotor) oder aus Säugetierviren (z.B. der späte Adenovirus-Promotor;
der Promotor des Vakziniavirus 7.5K) stammen.
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In
bakteriellen Systemen kann eine Reihe von Expressionsvektoren zweckmäßigerweise
in Abhängigkeit
von der beabsichtigen Verwendung für das exprimierte p101-Genprodukt gewählt werden.
Wenn beispielsweise eine große
Menge eines derartigen Proteins herzustellen ist, beispielsweise
zur Erzeugung pharmazeutischer Zusammensetzungen des p101-Regulationsuntereinheitenproteins
oder zur Herstellung von Antikörpern
gegen das p101-Regulationsuntereinheitenprotein, könnten Vektoren
wünschenswert
sein, die die Expression hoher Mengen an Fusionsproteinprodukten
steuern, die leicht gereinigt werden können. Derartige Vektoren umfassen, sind
jedoch nicht eingeschränkt
auf, den E.-coli-Expressionsvektor pUR278 (Ruther et al, EMBO J.
2, 1791 (1983)), bei dem die für
p101 kodierende Sequenz individuell in den Vektor im Leseraster
mit der für
lacZ kodierenden Region ligiert werden kann, so dass ein Fusionsprotein
produziert wird; pIN-Vektoren (Inouye und Inouye, Nucleic Acids
Res. 13, 3101–3109
(1985); Van Heeke und Schuster, J. Biol. Chem. 264, 5503–5509 (1989));
und dergleichen. pGEX-Vektoren können
ebenfalls verwendet werden, um fremde Polypeptide als Fusionsproteine
mit Glutathion-S-Transferase (GST) zu exprimieren. Falls die insertierte
Sequenz für
ein relativ kleines Polypeptid (weniger als 25 kD) kodiert, sind
derartige Fusionsproteine im Allgemeinen löslich und können leicht aus lysierten Zellen
durch Adsorption an Glutathion-Agarose-Perlen, gefolgt von Elution in Gegenwart
von freiem Glutathion gereinigt werden. Die pGEX-Vektoren sind so
konstruiert, dass sie Thrombin- oder Faktor-Xa-Protease-Spaltstellen umfassen,
so dass das Target-Genprodukt von der GST-Gruppierung freigesetzt
werden kann. Falls das resultierende Fusionsprotein unlöslich ist
und Einschlusskörperchen
in der Wirtszelle bildet, können
alternativ dazu die Einschlusskörperchen
gereinigt und das rekombinante Protein unter Anwendung von Techniken
solubilisiert werden, die dem Fachmann wohlbekannt sind.
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In
einem Insektensystem kann das Kern-Hyperhidrose-Virus von Autographa
californica (AcNPV) als Vektor verwendet werden, um fremde Gene
zu exprimieren. (Siehe z.B. Smith et al., J. Virol. 46, 584 (1983); Smith,
US-Patent Nr. 4.215.051). In einer speziellen, unten beschriebenen
Ausführungsform
werden Sf9-Insektenzellen mit einem Baculovirus-Vektor infiziert,
der entweder ein 6 × HIS-markiertes
p120-Konstrukt oder ein (EE)-markiertes p101-Konstrukt exprimiert.
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Bei
Säugetierwirtszellen
kann eine Reihe von Virus-basierten Expressionssystemen eingesetzt
werden. Spezielle Ausführungsformen,
die unten ausführlicher
beschrieben werden, exprimieren markierte p101- oder p120-cDNA-Sequenzen
unter Verwendung eines CMV-Promotors, um rekombinantes Protein in U937-Zellen
oder in Cos-7-Zellen vorübergehend
zu exprimeren. Alternativ dazu können
retrovirale Vektorsysteme, die auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt
sind, verwendet werden, um das rekombinante Expressionskonstrukt
in Wirtszellen zu insertieren. Beispiels weise werden retrovirale
Vektorsysteme für
transduzierende hämatopoetische
Zellen in den veröffentlichten
PCT-Anmeldungen WO 96/09400 und WO 94/29438 beschrieben.
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In
Fällen,
wo ein Adenovirus als Expressionsvektor verwendet wird, kann die
p101-Nucleotidsequenz von
Interesse an einen Adenovirus-Transkriptions/Translations-Kontrollkomplex,
z.B. die späte
Promotor- und dreiteilige Leadersequenz, insertiert werden. Dieses
chimäre
Gen kann dann in das Adenovirus-Genom durch In-vitro- oder In-vivo-Rekombination
insertiert werden. Die Insertion in eine nicht-essentielle Region
des Virusgenoms (z.B. Region E1 oder E3) wird in einem rekombinanten
Virus resultieren, der lebensfähig
und in der Lage ist, das p101-Genprodukt in infizierten Wirten zu
exprimieren. (Siehe z.B. Logan und Shenk, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 81, 3655–3659
(1984).) Spezielle Initiationssignale können ebenfalls für die effiziente
Translation von insertierten p101-Nucleotidsequenzen erforderlich
sein. Diese Signale umfassen das ATG-Initiationscodon und benachbarte
Sequenzen. In Fällen,
wo ein vollständiges
p101-Gen oder vollständige
p101-cDNA, einschließlich
sein/ihr eigenes Initiationscodon und benachbarte Sequenzen, in
den geeigneten Expressionsvektor insertiert wird, sind möglicherweise
keine weiteren Translationskontrollsignale erforderlich. Jedoch
müssen
in Fällen,
wo nur ein Abschnitt der für
p101 kodierenden Sequenz insertiert wird, exogene Translationskontrollsignale,
einschließlich,
möglicherweise,
das ATG-Initiationscodon, bereitgestellt werden. Darüber hinaus
muss sich das Initiationscodon in Phase mit dem Leseraster der gewünschten
kodierenden Sequenz befinden, um die Translation des gesamten Inserts
zu gewährleisten.
Diese exogenen Translationskontrollsignale und Initiationscodons
können
verschiedensten natürlichen
sowie synthetischen Ursprungs sein. Die Effizienz der Expression
kann durch Aufnahme geeigneter Transkriptionsenhancerelemente, Transkriptionsterminatoren
usw. verstärkt
werden (siehe Bittner et al., Methods in Enzymol. 153, 516–544 (1987)).
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Zusätzlich kann
ein Wirtszellenstamm gewählt
werden, der die Expression der insertierten Sequenzen moduliert
oder das Genprodukt in der speziell gewünschten Weise modifiziert und
prozessiert. Eine derartige Modifizierung (z.B. Glykosylierung)
und Prozessierung (z.B. Spaltung) von Proteinprodukten kann für die Funktion
des Proteins wichtig sein. Verschiedene Wirtszellen haben charakteristische
und spezifische Mechanismen für
die posttranslationelle Prozessierung und Modifizierung von Proteinen
und Genprodukten. Geeignete Zelllinien oder Wirtssysteme können gewählt werden,
um die korrekte Modifizierung und Prozessierung des exprimierten
fremden Proteins zu gewährleisten.
Zu diesem Zweck können
eukaryotische Wirtszellen verwendet werden, die die Zellausrüstung für die richtige
Prozessierung der Primärtranskripte
besitzen. Derartige Säugetierzellen
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, CHO-, VERO-, BHK-,
HeLa-, COS-, MDCK-, 293-, 3T3-, WI38- und U937-Zellen.
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Für die langfristige
Produktion rekombinanter Proteine in hoher Ausbeute wird die stabile
Expression bevorzugt. Beispielsweise können Zelllinien konstruiert
werden, die die oben beschriebenen p101-Sequenzen stabil exprimieren.
Anstatt Expressionsvektoren zu verwenden, die Virus-Replikationsstartpunkte
enthalten, können
Wirtszellen mit DNA transformiert werden, die durch geeignete Expressionskontrollelemente
(z.B. Promotor, Enhancersequenzen, Transkriptionsterminatoren, Polyadenylierungsstellen
usw.) und einen Selektionsmarker kontrolliert werden. Nach der Einführung der
fremden DNA können
die veränderten
Zellen 1–2
Tage lang in einem angereicherten Medium gezüchtet und dann auf ein Selektivmedium
umgestellt werden. Der Selektionsmarker im rekombinanten Plasmid
verleiht Resistenz gegen die Selektion und ermöglicht den Zellen, das Plasmid
stabil in ihre Chromosomen zu integrieren und zu wachsen, um Zentren
zu bilden, die wiederum kloniert und zu Zelllinien vermehrt werden
können.
Dieses Verfahren kann zweckdienlicherweise verwendet werden, um
Zelllinien zu konstruieren, die das p101-Genprodukt exprimieren.
Derartige konstruierte Zelllinien können beim Screening und bei
der Evaluierung von Verbindungen besonders zweckdienlich sein, die
die endogene Aktivität
des p101-Genprodukts
beeinflussen.
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Es
kann eine Reihe von Selektionssystemen verwendet werden, einschließlich, jedoch
nicht eingeschränkt
auf, die Herpes-simplex-Virus-Thymidinkinase- (Wigler et al., Cell
11, 223 (1977)), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase- (Szy balska
und Szybalski, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 48, 2026 (1962)) und Adenin-Phosphoribosyltransferase-
(Lowy et al., Cell 22, 817 (1980)) Gene, die in tk–-,
hgprt–- oder aprt–-Zellen eingesetzt
werden können.
Außerdem
kann Antimetabolit-Resistenz als Basis der Selektion für die folgenden Gene
verwendet werden: dhfr, das Resistenz gegen Methotrexat verleiht
(Wigler et al., Natl. Acad. Sci. USA 77, 3567 (1980); O'Hare et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 78, 1527 (1981); gpt, das Resistenz gegen Mycophenolsäure verleiht
(Mulligan und Berg, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78, 2072 (1981));
neo, das Resistenz gegen das Aminoglykosid G-418 verleiht (Colberre-Garapin et al., J.
Mol. Biol. 150, 1 (1981)); und hygro, das Resistenz gegen Hygromycin
verleiht (Santerre et al., Gene 30, 147 (1984)).
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Die
p101-Genprodukte können
auch in transgenen Tieren exprimiert werden. Tiere jeglicher Spezies, einschließlich, jedoch
nicht eingeschränkt
auf, Mäuse,
Ratten, Kaninchen, Mehrschweinchen, Schweine, Minischweine, Ziegen
und nicht-menschliche Primaten, z.B. Paviane, Affen und Schimpansen,
können
verwendet werden, um p101-transgene Tiere zu erzeugen.
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Jegliche
auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Technik kann verwendet werden,
um das p101-Transgen in nicht-menschliche Tiere einzuführen, um
die Gründerlinie
nicht-menschlicher transgener Tiere zu produzieren. Derartige Techniken
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Pronukleus-Mikroinjektion
(P.C. Hoppe und T.E. Wagner, US-Patent Nr. 4.873.191 (1989)); Retrovirus-vermittelten
Gentransfer in Keimbahnen (Van der Putten et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 82, 6148–6152
(1985)); Gen-Targeting in nicht-menschliche Embryonalstammzellen
(Thompson et al. Cell 56, 313–321
(1989)), Elektroporation von Embryos (Lo, Mol. Cell. Biol. 3, 1803–1814 (1983));
und Spermien-vermittelten Gentransfer (Lavitrano et al., Cell 57,
717–723
(1989)); usw. Für
einen Überblick über derartige
Techniken siehe Gordon, Transgenic Animals, Inti. Rev. Cytol. 115,
171–229
(989).
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Die
vorliegende Erfindung stellt nicht-menschliche transgene Tiere bereit,
die das p101-Transgen in allen ihren Zellen tragen, sowie Tiere,
die das Transgen in manchen, nicht jedoch allen ihren Zeilen, z.B.
in Mosaikzellen, tragen. Das Transgen kann als einzelnes Transgen
oder in Konkatameren, z.B. Kopf-zu-Kopf-Tandems oder Kopf-zu-Schwanz-Tandems,
integriert werden. Das Transgen kann außerdem in einen bestimmten
Zelltyp selektiv eingeführt
und aktiviert werden, indem beispielsweise die Lehren von Lasko et
al. (M. Lasko et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 6232–6236 (1992))
befolgt werden. Die für
eine derartige zellspezifische Aktivierung erforderlichen Regulationssequenzen
werden vom jeweiligen Zelltyp von Interesse abhängen und werden dem Fachmann
offensichtlich sein. Wenn gewünscht
ist, dass das p101-Transgen in die chromosomale Stelle des endogenen
p101-Gens insertiert wird, wird Gen-Targeting bevorzugt. Zusammenfassend
werden bei Einsatz einer derartigen Technik Vektoren konstruiert,
die einige zum endogenen p101 homologe Nucleotidsequenzen enthalten,
und zwar zum Zwecke der Integration über homologe Rekombination
mit chromosomalen Sequenzen in das endogene p101-Gen sowie Unterbrechung der Funktion
der Nucleotidsequenz des endogenen p101-Gens. Auf diese Weise kann die Expression
des endogenen p101-Gens auch durch Insertieren nicht-funktioneller
Sequenzen in das endogene Gen eliminiert werden. Das Transgen kann
auch selektiv in einen bestimmten Zelltyp eingeführt werden und so das endogene
p101-Gen in nur diesem Zelltyp inaktivieren, indem beispielsweise
die Lehre von Gu et al. (Gu et al., Science 265, 103–106 (1994)) befolgt
wird. Die für
eine derartige zelltypspezifische Inaktivierung erforderlichen Regulationssequenzen
werden vom jeweiligen Zelltyp von Interesse abhängen und werden dem Fachmann
offensichtlich sein.
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Wenn
einmal transgene Tiere erzeugt worden sind, kann die Expression
des rekombinanten p101-Gens unter Einsatz von Standardtechniken
getestet werden. Ein anfängliches
Screening kann durch Southern-Blot-Analyse oder PCR-Techniken erzielt
werden, um tierische Gewebe zu analysieren, um zu testen, ob die
Integration des Transgens aufgetreten ist. Das Ausmaß der mRNA-Expression
des Transgens in den Geweben der transgenen Tiere kann auch unter
Anwendung von Techniken festgestellt werden, die Northern-Blot-Analyse
von aus dem Tier erlangten Zelltypproben, In-situ-Hybridisierungsanalyse
und RT-PCR umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Proben
von das p101-Gen exprimierendem Gewebe können wie unten beschrieben
immunzytochemisch unter Verwendung von Antikörpern beurteilt werden, die
für das p101-Transgenprodukt
spezifisch sind.
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5.3 ANTIKÖRPER GEGEN
p101- UND p120-PROTEINE
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Antikörper, die
spezifisch ein oder mehrere Epitope der p101-Regulationsuntereinheit
oder Epitope konservierter Varianten der p101-Regulationsuntereinheit
oder Peptidfragmente der p101-Regulationsuntereinheit erkennen,
sind in der Erfindung ebenfalls umfasst. Außerdem werden hierin Antikörper beschrieben, die
ein oder mehrere Epitope des p120-Proteins, insbesondere den neuen
Carboxylterminus, erkennen. Derartige Antikörper umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, polyklonale Antikörper,
monoklonale Antikörper
(mAbs), humanisierte oder chimäre
Antikörper,
Einzelkettenantikörper,
Fab-Fragmente, F(ab')2-Fragmente, Fragmente, die durch eine Fab-Expressionsbibliothek
gebildet werden, Anti-Idiotyp-(Anti-Id-) Antikörper und Epitop-bindende Fragmente
aller obigen.
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Die
Antikörper
der Erfindung können
beispielsweise bei der Detektion der p101-Regulationsuntereinheit oder p120 in
einer biologischen Probe verwendet werden und können daher als Teil einer Diagnose-
oder Prognosetechnik eingesetzt werden, mit der Patienten auf abnormale
Mengen dieser Proteine getestet werden können. Derartige Antikörper können auch
in Verbindung mit beispielsweise Screening-Schemata für Verbindungen, wie unten im
Abschnitt 5.5 beschrieben, für
die Beurteilung der Wirkung von Testverbindungen auf die Expression
und/oder Aktivität
der p101- oder p120-Genprodukte eingesetzt werden. Zusätzlich können derartige
Antikörper
in Verbindung mit Gentherapietechniken verwendet werden, die unten
im Abschnitt 5.6 beschrieben werden, um beispielsweise die normalen
und/oder veränderten,
die p101-Regulationsuntereinheit exprimierenden Zellen vor ihrer
Einführung
in den Patienten zu evaluieren. Derartige Antikörper können außerdem als Verfahren zur Hemmung
abnormaler p101-Regulationsuntereinheiten- oder p120-Aktivität verwendet werden.
Folglich können
derartige Antikörper
daher als Teil von Behandlungsverfahren von entzündlichen Störungen eingesetzt werden.
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Für die Herstellung
von Antikörpern
können
verschiedene Wirtstiere durch Injektion mit der p101-Regulationsuntereinheit,
einem p101-Regulationsuntereinheitenpeptid, trunkierten p101-Regulationsuntereinheitenpolypeptiden,
funktionellen Äquivalenten
der p101-Regulationsuntereinheit oder Mutanten der p101-Regulationsuntereinheit
immunisiert werden. Außerdem
können
Wirtstiere durch Injektion mit der p120-Katalyseeinheit oder Peptiden der p120-Untereinheit
immunisiert werden. Derartige Wirtstiere umfassen, sind jedoch nicht
eingeschränkt
auf, Kaninchen, Mäuse
und Ratten, um einige wenige zu nennen. Es können verschiedene Adjuvantien
verwendet werden, um die immunologische Reaktion in Abhängigkeit
von der Wirtsspezies zu steigern, einschließlich, jedoch nicht eingeschränkt auf,
Freundsches (komplettes und inkomplettes) Adjuvans, Mineralgele,
wie z.B. Aluminiumhydroxid, oberflächenaktive Substanzen, wie
z.B. Lysolecithin, Pluronic-Alkohole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen,
Keyhole-Limpet-Hämocyanin,
Dinitrophenol und potenziell zweckdienliche menschliche Adjuvantien,
wie z.B. BCG (Bacillus Calmette-Guérin) und Corynebacterium
parvum. Polyklonale Antikörper
sind heterogene Populationen von Antikörpermolekülen, die aus den Seren der
immunisierten Tiere stammen.
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Monoklonale
Antikörper,
die homogene Populationen von Antikörpern gegen ein bestimmtes
Antigen sind, können
durch jegliche Technik erlangt werden, die für die Produktion von Antikörpermolekülen durch
kontinuierliche Zelllinien in Kultur sorgt. Diese umfassen, sind
jedoch nicht eingeschränkt
auf, die Hybridomtechnik von Kohler und Milstein (Nature 256, 495–497 (1975);
und US-Patent Nr. 4.376.110), die menschliche B-Zellen-Hybridomtechnik
(Kosbor et al., Immunology Today 4, 72 (1983); Cole et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 80, 2026–2030
(1983)) und die EBV-Hybridomtechnik
(Cole et al., Monoclonal Antibodies And Cancer Therapy, Alan R.
Liss, Inc., S. 77–96
(1985)). Derartige Antikörper
können
jeder Immunglobulinklasse angehören,
einschließlich
IgG, IgM, IgE, IgA, IgD und jeder Unterklasse davon. Die Hybridome,
die die mAb dieser Erfindung produzieren, können in vitro oder in vivo
kultiviert werden. Die Produktion hoher Titer von mAbs in vivo macht diese
zum gegenwärtig
bevorzugten Produktionsverfahren.
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Außerdem können Techniken
verwendet werden, die für
die Produktion von „chimären Antikörpern" entwickelt wurden
(Morrison et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 6851–6855 (1984);
Neuberger et al., Nature 312, 604–608 (1984); Takeda et al.,
Nature 314, 452–454
(1985)), indem die Gene aus einem Maus-Antikörpermolekül geeigneter Antigenspezifität zusammen
mit Genen aus einem menschlichen Antikörpermolekül geeigneter biologischer Aktivität gespleißt werden.
Ein chimärer
Antikörper
ist ein Molekül,
bei dem verschiedene Abschnitte aus verschiedenen Tierspezies stammen,
wie z.B. jene, die eine von einem Schweine-mAb stammende variable
Region und eine menschliche konstante Immunglobulinregion aufweisen.
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Alternativ
dazu können
Techniken, die zur Produktion von Einzelkettenantikörpern beschrieben
wurden (US-Patent Nr. 4.946.778; Bird, Science 242, 423–426 (1988);
Huston et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 5879–5883 (1988);
und Ward et al., Nature 334, 544–546 (1989)) adaptiert werden,
um Einzelkettenantikörper
gegen p101-Genprodukte
herzustellen. Einzelkettenantikörper
werden durch Verbinden der Schwer- und Leichtkettenfragmente der
Fv-Region über
eine Aminosäurebrücke gebildet,
was in einem Einzelkettenpolypeptid resultiert.
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Antikörperfragmente,
die spezifische Epitope erkennen, können durch bekannte Techniken
hergestellt werden. Derartige Fragmente umfassen, sind jedoch nicht
eingeschränkt
auf, die F(ab')2-Fragmente, die durch Pepsinverdau des Antikörpermoleküls produziert
werden können,
sowie die Fab-Fragmente, die durch Reduktion der Disulfidbrücken des
F(ab')2-Fragments
erzeugt werden können.
Alternativ dazu können
Fab-Expressionsbibliotheken konstruiert werden (Huse et al., Science
246, 1275–1281
(1989)), um die rasche und einfache Identifizierung von monoklonalen
Fab-Fragmenten mit der gewünschten
Spezifität
zu ermöglichen.
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Antikörper gegen
die p101-Regulationsuntereinheit oder die p120-Katalyseuntereinheit
können
wiederum eingesetzt werden, um Anti-Idiotyp-Antikörper zu
erzeugen, die die p101-Regulationsuntereinheit bzw. p120-Untereinheit „nachahmen", und zwar unter
Anwendung von Techniken, die dem Fachmann wohlbekannt sind. (Siehe
z.B. Greenspan und Bona, FASEB J. 7(5), 437–444 (1993); und Nissinoff,
J. Immunol. 147(8), 2429–2438
(1991)). Beispielsweise können
Antikörper,
die an die p101-Regulationsuntereinheit
binden und die Bindung der Katalyseuntereinheit an die p101-Regulationsuntereinheit
kompetitiv hemmen, verwendet werden, um Anti-Idiotypen zu erzeugen, die die p101-Regulationsuntereinheit
nachahmen und daher die Katalyseuntereinheit binden und neutralisieren.
Derartige neutralisierende Anti-Idiotypen
oder Fab-Fragmente derartiger Anti-Idiotypen können in therapeutischen Regimen
verwendet werden, um die Katalyseuntereinheit zu neutralisieren
und Entzündungen
zu vermindern.
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5.4 DIAGNOSE VON STÖRUNGEN DER
AKTIVIERUNG HÄMATOPOETISCHER
ZELLEN
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Eine
Vielzahl von Verfahren kann für
die diagnostische und prognostische Evaluierung von Störungen der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie, einschließlich
entzündlichen
Störungen,
und für
die Identifizierung von Patienten eingesetzt werden, die eine Prädisposition
für derartige
Störungen
aufweisen.
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Derartige
Verfahren können
beispielsweise Reagenzien, wie z.B. oben beschriebene p101- und p120-Nuleotidsequenzen,
und die p101-Regulationsuntereinheit und p120-Antikörper wie
im Abschnitt 5.3 beschrieben einsetzen. Im Speziellen können derartige
Reagenzien beispielsweise verwendet werden für: (1) die Detektion der Gegenwart
von p101- oder p120-Genmutationen oder die Detektion von entweder Über- oder Unterexpression
von p101- oder p120-mRNA im Vergleich zum Störungszustand der Aktivierung
von Zellen der nicht-hämatopoetischen
Linie; (2) die Detektion einer erhöhten oder erniedrigten Häufigkeit
von p101- oder p120-Genprodukt
im Vergleich zum Störungszustand
der Aktivierung von Zellen der nicht-hämatopoetischen Linie;
und (3) die Detektion von Störungen
oder Abnormalitäten
im von der p101-Regulationsuntereinheit und p120-Katalyseuntereinheit
vermittelten Signaltransduktionsweg.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren können
beispielsweise unter Einsatz von vorverpackten Diagnosesets durchgeführt werden,
die zumindest ein(e) hierin beschriebe ne(s) spezifische(s) p101-
oder p120-Nucleotidsequenz oder p101- oder p120-Regulationsuntereinheiten-Antikörperreagens
umfassen, die zweckdienlicherweise verwendet werden können, z.B.
unter klinischen Gegebenheiten zur Diagnose von Patienten, die Abnormalitäten der
Aktivierungsstörung
von Zellen der hämatopoetischen
Linie aufweisen.
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Für den Nachweis
von p101- und p120-Mutationen kann jede kernhaltige Zelle als Ausgangsquelle
für genomische
Nucleinsäure
verwendet werden. Zum Nachweis von p101- und p120-Genexpression
oder p101- oder p120-Genprodukten kann jeglicher/s Zelltyp oder
Gewebe, in dem das p101- oder p120-Gen exprimiert wird, wie z.B.
Neutrophilen-Zellen, eingesetzt werden.
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Auf
Nucleinsäure
basierende Detektionstechniken werden unten im Abschnitt 5.4.1 beschrieben.
Detektionstechniken für
Peptide werden unten im Abschnitt 5.4.2 beschrieben.
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5.4.1 DETEKTION VON p101-GEN
UND -TRANSKRIPTEN
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Mutationen
innerhalb der p101- oder p120-Gene können unter Einsatz einer Anzahl
von Techniken detektiert werden. Nucleinsäure aus jeglicher kernhaltigen
Zelle kann als Ausgangspunkt für
derartige Testtechniken verwendet werden und kann nach standardmäßigen Nucleinsäurepräparationsverfahren
isoliert werden, die dem Fachmann wohlbekannt sind.
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DNA
kann in Hybridisierungs- oder Amplifikationstests biologischer Proben
verwendet werden, um Abnormalitäten
zu detektieren, die die Genstruktur umfassen, einschließlich Punktmutationen,
Insertionen, Deletionen und chromosomale Umordnungen. Derartige
Tests können
Southern-Analysen, Einzelstrang-Konformationspolymorphismus-Analysen
(SSCP) und PCR-Analysen umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Derartige
Diagnoseverfahren zur Detektion von p101- oder p120-Gen-spezifischen
Mutationen können
beispielsweise das Kontaktieren und Inkubieren von Nucleinsäuren, einschließlich rekombinanten DNA-Molekülen, klonierten
Genen der degenerierten Varianten davon, die aus einer Probe erlangt
wurden, z.B. von einer Patientenprobe oder anderen geeigneten Quelle
stammen, mit einer oder mehreren markierten Nucleinsäurereagenzien,
einschließlich
rekombinanten DNA-Molekülen,
klonierten Genen oder degenerierten Varianten davon wie oben beschrieben,
unter Bedingungen umfassen, die für die spezifische Anellierung
dieser Reagenzien an ihre komplementären Sequenzen im p101- oder
p120-Gen günstig
sind. Vorzugsweise beträgt
die Länge
dieser Nucleinsäurereagenzien
zumindest 15 bis 30 Nucleotide. Nach der Inkubation werden alle
nicht anellierten Nucleinsäuren
aus der Nucleinsäuremolekülhybride
entfernt. Die Gegenwart von Nucleinsäuren, die hybridisiert haben,
wird dann, falls irgendwelche derartigen Moleküle existieren, detektiert.
Unter Anwendung eines derartigen Detektionsschemas kann die Nucleinsäure aus
dem Zelltyp oder Gewebe von Interesse beispielsweise an einen festen
Träger,
wie z.B. eine Membran oder eine Kunststoffoberfläche, wie z.B. an einer Mikrotiterplatte
oder an Polystyrolperlen, immobilisiert werden. In diesem Fall können nach
der Inkubation nicht anellierte, markierte Nucleinsäurereagenzien
des oben beschriebenen Typs leicht entfernt werden. Die Detektion
der verbleibenden, anellierten, markierten p101- oder p120-Nucleinsäurereagenzien wird
unter Anwendung von Standardtechniken erzielt, die dem Fachmann
auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind. Die p101- oder p120-Gensequenzen,
an die die Nucleinsäurereagenzien
anelliert haben, können
mit dem Anellierungsmuster verglichen werden, das von einer normalen
Gensequenz erwartet wird, um zu ermitteln, ob eine Genmutation zugegen
ist.
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Alternative
Diagnoseverfahren zur Detektion von p101- oder p120-Gen-spezifischen
Nucleinsäuremolekülen in Patientenproben
oder anderen geeigneten Zellquellen können ihre Amplifikation, z.B.
mittels PCR, umfassen (die in K.B. Mullis, US-Patent Nr. 4.683.202
(1987) dargelegte experimentelle Ausführungsform), gefolgt von der
Detektion der amplifizierten Moleküle unter Anwendung von Techniken,
die dem Fachmann wohlbekannt sind. Die resultierenden amplifizierten
Sequenzen können
mit jenen verglichen werden, die zu erwarten wären, wenn die amplifizierte
Nuclein säure
nur normale Kopien des p101- oder p120-Gens enthielte, um zu ermitteln,
ob eine Genmutation vorhanden ist.
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Außerdem können wohlbekannte
genetische Diagnosetechniken durchgeführt werden, um Individuen zu
identifizieren, die p101- oder p120-Genmutationen tragen. Derartige
Techniken umfassen beispielsweise die Verwendung von Restriktionsfragmentlängen-Polymorphismen
(RFLPs), die Sequenzvariationen in einer der Erkennungsstellen für das speziell
verwendete Restriktionsenzym umfassen.
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Das
Ausmaß der
p101- oder p120-Genexpression kann auch durch Detektieren und Messen
der p101- oder p120-Transkription getestet werden. Beispielsweise
kann RNA aus einem Zelltyp oder Gewebe, der/das bekanntermaßen oder
mutmaßlich
das p101- oder p120-Gen exprimiert, wie z.B. Zellen der hämatopoetischen
Linie, insbesondere Knochenmarkzellen und Blutplättchen, unter Einsatz von Hybridisierungs- oder
PCR-Techniken, wie sie oben beschrieben sind, isoliert und getestet
werden. Die Zellen können
aus der Zellkultur oder aus einem Patienten stammen. Die Analyse
von einer Kultur entnommenen Zellen kann ein notwendiger Schritt
bei der Beurteilung von Zellen sein, die als Teil einer auf Zellen
basierenden Gentherapietechnik zu verwenden sind, oder, alternativ
dazu, um die Wirkung von Verbindungen auf die Expression des p101- oder
p120-Gens zu testen. Derartige Analysen könnten quantitative sowie qualitative
Aspekte des Expressionsmusters des p101- oder p120-Gens offenbaren, einschließlich die
Aktivierung oder Inaktivierung der p101- oder p120-Genexpression.
-
5.4.2 DETEKTION DER p101-GENPRODUKTE
-
Gegen
Wildform oder mutierte p101- oder p120-Genprodukte oder konservierte
Varianten oder Peptidfragmente davon gerichtete Antikörper, die
oben im Abschnitt 5.3 erörtert
sind, können
ebenfalls als Diagnostika oder Prognostika für die Störung der Aktivierung von Zellen
der hämatopoetischen
Linie verwendet werden, wie hierin beschrieben wird. Derartige Diagnoseverfahren
können
verwendet werden, um Abnormalitäten
im Ausmaß der
p101- oder p120-Genexpression oder Abnormalitäten in der Struktur und/oder
zeitlichen, Gewebe-, zellulären
oder subzellulären
Lokalisation der p101-Regulationsuntereinheit zu detektieren, und können in
vivo oder in vitro, wie z.B. an Biopsiegewebe, durchgeführt werden.
-
Das/der
zu analysierende Gewebe oder Zelltyp wird im Allgemeinen jene umfassen,
die bekanntermaßen
oder mutmaßlich
Zellen enthalten, die das p101- oder p120-Gen exprimieren, wie z.B. Neutrophilen-Zellen,
die das entzündete
Gewebe infiltriert haben. Die hierin eingesetzten Proteinisolierungsverfahren
können beispielsweise
jene sein, die in Harlow und Lane (E. Harlow und D. Lane, Antibodies:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, New York (1988)) beschrieben sind, was hierin zur Gänze durch
Verweis aufgenommen ist. Die isolierten Zellen können aus Zellkultur oder aus
einem Patienten stammen. Die Analyse von Zellen, die aus einer Kultur
entnommen wurden, kann ein notwendiger Schritt bei der Beurteilung
von Zellen sein, die als Teil einer auf Zellen basierenden Gentherapietechnik
verwendet werden könnten,
oder, alternativ dazu, um die Wirkung von Verbindungen auf die Expression
des p101- oder p120-Gens zu testen.
-
Beispielsweise
können
Antikörper
oder Fragmente von Antikörpern,
wie z.B. jene, die oben im Abschnitt 5.3 beschrieben und in der
vorliegenden Erfindung zweckdienlich sind, verwendet werden, um
quantitativ oder qualitativ die Gegenwart von p101- oder p120-Genprodukten
oder konservierten Varianten oder Peptidfragmenten davon zu detektieren.
Dies kann beispielsweise durch Immunfluoreszenztechniken erzielt
werden, die einen fluoreszierend markierten Antikörper (siehe
unten, dieser Abschnitt) gekoppelt mit lichtmikroskopischer, durchflusszytometrischer
oder fluorometrischer Detektion einsetzen.
-
Die
Antikörper
(oder Fragmente davon) oder Fusions- oder konjugierten Proteine,
die in der vorliegenden Erfindung zweckdienlich sind, können außerdem histologisch
eingesetzt werden, wie z.B. bei Immunfluoreszenz-, Immunelektronenmikroskopie
oder Nicht-Immuntests, und zwar für die In-situ-Detektion von
p101- oder p120-Genprodukten
oder konservierten Varianten oder Peptidfragmenten davon oder für die Katalyseuntereinheitenbindung
(im Falle eines markierten Katalyseuntereinheiten-Fusionsproteins).
-
In-situ-Detektion
kann erzielt werden, indem eine histologischen Probe aus einem Patienten
entfernt und ein markierter/s Antikörper oder Fusionsprotein der
vorliegenden Erfindung auf diesen/s aufgegeben wird. Der Antikörper (oder
das Fragment) oder das Fusionsprotein wird vorzugsweise durch Überschichten
einer biologischen Probe mit dem markierten Antikörper (oder
Fragment) aufgegeben. Durch Anwenden eines derartigen Verfahrens
ist es möglich,
nicht nur die Gegenwart des p101- oder p120-Genprodukts oder konservierter -Varianten
oder -Peptidfragmente zu ermitteln, sondern auch ihre Verteilung
im untersuchten Gewebe. Unter Anwendung der vorliegenden Erfindung
wird der Fachmann leicht erkennen, dass ein beliebiges einer breiten Vielfalt
von biologischen Verfahren (wie z.B. Färbeverfahren) modifiziert werden
kann, um einer derartige In-situ-Detektion zu erzielen.
-
Immuntests
und Nicht-Immuntests für
p101- oder p120-Genprodukte oder konservierte Varianten oder Peptidfragmente
davon werden typischerweise das Inkubieren einer Probe, wie z.B.
einer biologischen Flüssigkeit,
eines Gewebeextrakts, frisch geernteter Zellen oder von Lysaten
von Zellen, die in Zellkultur inkubiert worden sind, in Gegenwart
eines nachweisbar markierten Antikörpers, der in der Lage ist,
p101- oder p120-Genprodukte
oder konservierte Varianten oder Peptidfragmente davon zu identifizieren,
und das Detektieren des gebundenen Antikörpers durch eine beliebige
einer Anzahl von auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Techniken
umfassen.
-
Die
biologische Probe kann mit einem Festphasenträger, wie z.B. Nitrocellulose
oder einem anderen festen Träger,
in Kontakt gebracht und daran immobilisiert werden, der in der Lage
ist, Zellen, Zellteilchen oder lösliche
Proteine zu immobilisieren. Der Träger kann dann mit geeigneten
Puffern gewaschen werden, gefolgt von Behandlung mit dem nachweisbar
markierten p101-Regulationsuntereinheiten- oder p120-Untereinheiten-Antikörper oder
-Fusionsprotein. Der Festphasenträger kann dann mit dem Puffer
ein zweites Mal gewaschen werden, um ungebundenen/s Antikörper oder
Fusionsprotein zu entfernen. Die Menge an gebundener Markierung
am festen Träger
kann dann mit herkömmlichen
Mitteln detektiert werden.
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„Festphasenträger" umfasst jeglichen
Träger,
der in der Lage ist, ein Antigen oder einen Antikörper zu binden.
Wohlbekannte Träger
umfassen Glas, Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Dextran, Nylon,
Amylasen, natürliche
und modifizierte Cellulosen, Polyacrylamide, Gabbro und Magnetit.
Die Beschaffenheit des Trägers
kann entweder in gewissem Ausmaß löslich oder
unlöslich
zum Zwecke der vorliegenden Erfindung sein. Das Trägermaterial
kann nahezu jede mögliche
strukturelle Konfiguration aufweisen, solange das gekoppelte Molekül fähig ist,
an ein Antigen oder einen Antikörper
zu binden. Folglich kann die Struktur des Trägers kugelförmig sein, wie bei einer Perle,
oder zylindrisch, wie bei der Innenoberfläche eines Teströhrchens
oder Außenfläche eines
Stäbchens.
Alternativ dazu kann die Oberfläche
flach sein, wie z.B. ein Blatt, Teststreifen usw. Bevorzugte Träger umfassen
Polystyrolperlen. Der Fachmann wird viele andere geeignete Träger zur
Bindung von Antikörpern
oder Antigenen kennen oder wird in der Lage sein, dieselben durch
Anwendung routinemäßiger Experimente
zu ermitteln.
-
Die
Bindungsaktivität
einer gegebenen Charge eines p101-Regulationsuntereinheiten- oder
p120-Untereinheiten-Antikörpers
oder -Fusionsproteins kann nach wohlbekannten Verfahren ermittelt
werden. Der Fachmann wird in der Lage sein, die operativen und optimalen
Testbedingungen für
jede Bestimmung durch Einsetzen routinemäßiger Experimente zu ermitteln.
-
In
Bezug auf Antikörper
ist eine der Art und Weisen, auf die der Antikörper nachweisbar markiert werden
kann, die Bindung desselben an ein Enzym und die Verwendung in einem
Enzymimmuntest (EIA) (Voller, The Enzyme Linked Immunosorbent Assay
(ELISA), Diagnostic Horizons 2, 1–7 (1978), Microbiological
Associates Quarterly Publication, Walkersville, MD; Voller et al.,
J. Clin. Pathol. 31, 507–520
(1978); Butler, Meth. Enzymol. 73, 482–523 (1981); Maggio (Hrsg.),
Enzyme Immunoassay, CRC Press, Boca Raton, FL (1980); Ishikawa et
al. (Hrsg.), Enzyme Immunoassay, Kgaku Shoin, Tokyo (1981)). Das
Enzym, das an den Antikörper gebunden ist,
wird mit einem geeigneten Substrat, vorzugsweise einem chromogenen
Substrat, in einer Weise reagieren, dass eine chemische Gruppierung
produziert wird, die detektiert werden kann, beispielsweise durch spektrophotometrische,
fluorometrische oder visuelle Mittel. Enzyme, die verwendet werden
können,
um den Antikörper
nachweisbar zu markieren, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Malatdehydrogenase, Staphylococcus-Nuclease, Delta-5-steroid-Isomerase,
Hefe-Alkoholdehydrogenase, Alpha-Glycerophosphatdehydrogenase, Triosephosphatisomerase,
Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase, Asparaginase, Glucoseoxidase,
Beta-Galactosidase, Ribonuclease, Urease, Catalase, Glucose-6-phosphatdehydrogenase, Glucoamylase
und Acetylcholinesterase. Die Detektion kann durch kolorimetrische
Verfahren erzielt werden, die ein chromogenes Substrat für das Enzym
einsetzen. Die Detektion kann auch durch visuellen Vergleich des
Ausmaßes
der enzymatischen Reaktion eines Substrats im Vergleich mit ähnlich hergestellten
Standards erzielt werden.
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Eine
Detektion kann außerdem
unter Anwendung einer Vielzahl anderer Immuntests erzielt werden. Beispielsweise
ist es durch radioaktives Markieren der Antikörper oder Antikörperfragmente
möglich,
die p101-Regulationsuntereinheit durch die Anwendung eines Radioimmuntests
(RIA) zu detektieren (siehe beispielsweise B. Weintraub, Principles
of Radioimmunoassays, Seventh Training Course on Radioligand Assay Techniques,
The Endocrine Society, March, 1986, die hierin durch Verweis aufgenommen
ist). Das radioaktive Isotop kann durch derartige Mittel wie die
Verwendung eines Gammazählers
oder eines Szintillationszählers oder
mittels Autoradiographie detektiert werden.
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Es
ist außerdem
möglich,
den Antikörper
mit einer fluoreszierenden Verbindung zu markieren. Wenn der fluoreszierend
markierte Antikörper
Licht geeigneter Wellenlänge
exponiert wird, kann seine Gegenwart dann aufgrund von Fluoreszenz
detektiert werden. Unter den am häufigsten verwendeten Fluoreszenzmarkierungsverbindungen
finden sich Fluoreszeinisothiocyanat, Rhodamin, Phycoerythrin, Phycocyanin,
Allophycocyanin und Fluorescamin.
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Der
Antikörper
kann auch unter Verwendung von Fluoreszenz-emittierenden Metallen,
wie z.B. 152Eu und anderen der Lanthanoidenreihe,
nachweisbar markiert werden. Diese Metalle können unter Verwendung derartiger
metallkomplexierender Gruppen wie z.B. Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA)
oder Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) an den Antikörper
gebunden werden.
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Der
Antikörper
kann außerdem
durch dessen Koppelung an eine chemilumineszierende Verbindung nachweisbar
markiert werden. Die Gegenwart des chemilumineszierend markierten
Antikörpers
wird dann durch Detektieren der Gegenwart von Lumineszenz bestimmt,
die während
des Verlaufs einer chemischen Reaktion entsteht. Beispiele von besonders
zweckdienlichen chemilumineszierenden Markierungsverbindungen sind
Luminol, Isoluminol, theromatischer Acridiniumester, Imidazol, Acridiniumsalz
oder -oxalatester.
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Gleichermaßen kann
eine biolumineszierende Verbindung verwendet werden, um den Antikörper der vorliegenden
Erfindung zu markieren. Biolumineszenz ist eine Art von Chemilumineszenz,
die sich in biologischen Systemen findet, bei denen ein katalytisches
Protein die Effizienz der chemilumineszierenden Reaktion erhöht. Die
Gegenwart eines biolumineszierenden Proteins wird durch Detektieren
der Gegenwart von Lumineszenz bestimmt. Wichtige biolumineszierende
Verbindungen zum Zwecke der Markierung sind Luciferin, Luciferase
und Äquorin.
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5.5 SCREENINGTESTS FÜR VERBINDUNGEN,
DIE DIE G-PROTEIN-AKTIVIERTE EXPRESSION ODER AKTIVITÄT VON PI3K
MODULIEREN
-
Die
folgenden Tests sind konstruiert, um Verbindungen zu identifizieren,
die mit der p101-Regulationsuntereinheit oder der p120-Katalyseuntereinheit
wechselwirken (z.B. daran binden), Verbindungen, die mit intrazellulären Proteinen
wechselwirken (z.B. daran binden), die mit der p101-Regulationsuntereinheit
und/oder der p120-Katalyseuntereinheit
wechselwirken, Verbindungen, die die Wechselwirkung der p101-Regulationsuntereinheit
mit der p120-Katalyseuntereinheit oder mit anderer intrazellulären Proteinen
stören,
die an der G-Protein-stimulierten PI3K-vermittelten Signaltransduktion
beteiligt sind, sowie Verbindungen, die die Aktivität des p101-
oder p120-Gens modulieren (d.h. das Ausmaß an p101- oder p120-Genexpression
modulieren) oder die Menge von p101 oder p120 modulieren. Es können zusätzlich Tests
eingesetzt werden, die Verbindungen identifizieren, die an p101-
und p120-Genregulationssequenzen
(z.B. Promotorsequenzen) binden und die die p101- oder p120-Genexpression
modulieren können.
Siehe z.B. K.A. Platt, J. Biol. Chem. 269, 28558–28562 (1994).
-
Die
Verbindungen, die gemäß der Erfindung
gescreent werden können,
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Peptide, Antikörper und
Fragmente davon, Prostaglandine, Lipide und andere organische Verbindungen
(z.B. Terpine, Peptidomimetika), die an die p101-Regulationsuntereinheit
oder p120-Katalyseuntereinheit binden und entweder die von einem
natürlichen
Liganden ausgelöste
Aktivität
nachahmen (d.h. Agonisten) oder die von einem natürlichen
Liganden ausgelöste
Aktivität
hemmen (d.h. Antagonisten); sowie Peptide, Antikörper oder Fragmente davon und
andere organische Verbindungen, die die p101-Regulationsuntereinheit
oder p120-Katalyseuntereinheit (oder einen Abschnitt davon) nachahmen
und an einen natürlichen
Liganden binden und diesen „neutralisieren".
-
Derartige
Verbindungen können
die folgenden umfassen, sind jedoch nicht darauf eingeschränkt: Peptide,
wie z.B. lösliche
Peptide, einschließlich,
jedoch nicht eingeschränkt
auf Elemente von Zufalls-Peptidbibliotheken (siehe z.B. K.S. Lam,
Nature 354, 82–84
(1991); R. Houghten et al., Nature 354, 84–86 (1991)) und Peptide aus
molekularen, aus der kombinatorischen Chemie stammenden Bibliotheken,
die aus D- und/oder L-Konfiguration-Aminosäuren bestehen, Phosphopeptide
(einschließlich,
jedoch nicht eingeschränkt
auf, Elemente von Zufalls- oder partiell degenerierten, gerichteten
Phosphopeptid-Bibliotheken); Antikörper (einschließlich, jedoch
nicht eingeschränkt
auf, polyklonale, monoklonale, humanisierte, anti-idiotypische,
chimäre oder
Einzelketten-Antikörper
und FAb-, F(ab')2- und FAb-Expressionsbibliothekfragmente
und Epitop-bindende Fragmente davon); und kleine organische und
anorganische Moleküle.
-
Andere
Verbindungen, die gemäß der Erfindung
gescreent werden können,
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, kleine organische
Moleküle,
die in der Lage sind, sich Zutritt zu einer geeigneten Zelle (z.B.
zu einem Neutrophilen) zu verschaffen und die Expression des p101-
oder p120-Gens oder eines anderen Gens zu beeinflussen, das am Signaltransduktionsweg
der p101-Regulationsuntereinheit oder p120-Katalyseuntereinheit
beteiligt ist (z.B. durch Wechselwirken mit der Regulationsregion
oder Transkriptionsfaktoren, die an der Genexpression beteiligt
sind); oder derartige Verbindungen, die die Aktivität der p101-Regulationsuntereinheit
beeinflussen, z.B. durch Hemmen oder Verstärken der Bindung von p101 an
die Katalyseuntereinheit der PI3K oder die Bindung von p101 oder
eines anderen intrazellulären
Faktors, der am Signaltransduktionsweg der p101-Regulationsuntereinheit
beteiligt ist, wie z.B. Gβγ.
-
Computermodellierungs-
und Suchtechnologien ermöglichen
die Identifizierung von Verbindungen oder die Verbesserung von bereits
identifizierten Verbindungen, die die Expression oder Aktivität der p101-Regulationsuntereinheit
oder p120-Katalyseuntereinheit
modulieren können.
Nach Identifizierung einer derartigen Verbindung oder Zusammensetzung
werden die aktiven Stellen oder Regionen identifiziert. Derartige
aktiven Stellen könnten
typischerweise die Bindungspartnerstellen sein, wie z.B. die Wechselwirkungsdomänen der
p120-Katalyseuntereinheit mit der p101-Regulationsuntereinheit selbst.
Die aktive Stelle kann unter Anwendung von Verfahren identifiziert
werden, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, wie z.B.
aus den Aminosäuresequenzen
von Peptiden, aus den Nucleinsäuresequenzen
von Nucleinsäuren
oder aus der Untersuchung von Komplexen der maßgeblichen Verbindung oder
Zusammensetzung mit seinem natürlichen
Liganden. Im letzteren Fall können
Verfahren der Röntgenstrahlenkristallographie
angewendet werden, um die aktive Stelle zu finden, indem herausgefunden
wird, wo am Faktor sich der komplexierte Ligand befindet.
-
Als
Nächstes
wird die dreidimensionale geometrische Struktur der aktiven Stelle
ermittelt. Dies kann mittels bekannten Verfahren, einschließlich Röntgenstrahlenkristal lographie,
durchgeführt
werden. Andererseits kann Festphasen- oder Flüssigphasen-NMR verwendet werden, um bestimmte intramolekulare
Abstände zu
bestimmen. Jegliches andere experimentelle Verfahren der Strukturbestimmung
kann angewendet werden, um partielle oder vollständige geometrische Strukturen
zu erlangen. Die geometrischen Strukturen können mit einem komplexierten
Liganden gemessen werden, der natürlich oder künstlich
sein kann, was die Genauigkeit der ermittelten Struktur der aktiven
Stelle erhöhen
kann.
-
Falls
eine unvollständige
oder eine nicht ausreichend genaue Struktur ermittelt wird, können die
Verfahren der computerbasierten numerischen Modellierung verwendet
werden, um die Struktur zu vervollständigen oder ihre Genauigkeit
zu verbessern. Es kann ein beliebiges anerkanntes Modellierungsverfahren
verwendet werden, einschließlich
parametrisierte Modelle, die auf bestimmte Biopolymere, wie z.B.
Proteine oder Nucleinsäure,
spezialisiert sind, Moleküldynamikmodelle
auf Basis der Berechnung von Molekülbewegungen, statistische Mechanikmodelle
auf Basis der thermischen Gesamtheit oder kombinierte Modelle. Für die meisten
Modelltypen sind standardmäßige Molekülkraftfelder,
die die Kräfte
zwischen konstituierenden Atomen und Gruppen darstellen, notwendig
und können
aus Kraftfeldern ausgewählt
werden, die aus der physikalischen Chemie bekannt sind. Die unvollständigen oder
weniger genauen experimentellen Strukturen können als Zwangsbedingung für die vollständigen und
genaueren Strukturen dienen, die aus diesen Modellierungsverfahren
errechnet wurden.
-
Schließlich können nach
der experimentell, durch Modellierung oder durch eine Kombination
ermittelten Struktur der aktiven Stelle modulierende Kandidatverbindungen
mittels Durchsuchen von Datenbanken identifiziert werden, die Verbindungen
gemeinsam mit anderen Informationen über ihre molekulare Struktur enthalten.
Eine derartige Suche sucht nach Verbindungen mit Strukturen, die
mit der ermittelten Struktur der aktiven Stelle übereinstimmen und die mit den
die aktive Stellen definierenden Gruppen Wechselwirken. Eine derartige
Suche kann manuell sein, ist jedoch vorzugsweise computerunterstützt. Diese
Verbindungen, die aus dieser Suche her vorgehen, sind dann potenzielle
G-Protein-aktivierte PI3K-modulierende Verbindungen.
-
Alternativ
dazu können
diese Verfahren verwendet werden, um verbesserte modulierende Verbindungen
aus einer/m bereits bekannten modulierenden Verbindung oder Liganden
zu identifizieren. Die Zusammensetzung der bekannten Verbindung
kann modifiziert werden, und die strukturellen Wirkungen der Modifikation
können
unter Anwendung der oben beschriebenen und auf die neuen Zusammensetzungen
angewendeten experimentellen Verfahren und Computermodellierungsverfahren
ermittelt werden. Die veränderte Struktur
wird dann mit der Struktur der aktiven Stelle der Verbindung verglichen,
um zu ermitteln, ob sich eine verbesserte Passung oder Wechselwirkung
ergibt. Auf diese Weise können
systematische Variationen der Zusammensetzung, wie z.B. durch Variieren
der Seitengruppen, rasch evaluiert werden, um modifizierte modulierende
Verbindungen oder Liganden verbesserter Spezifität oder Aktivität zu erlangen.
-
Weitere
experimentelle und Computermodellierungsverfahren, die zur Identifizierung
modulierender Verbindungen auf Basis der Identifizierung der aktiven
Stellen von p120-Katalyseuntereinheit, p101-Regulationsuntereinheit
und verwandten Transduktions- und Transkriptionsfaktoren zweckdienlich
sind, sind dem Fachmann offensichtlich.
-
Beispiele
von Molekülmodellierungssystemen
sind die Programme CHARMm und QUANTA (Polygen Corporation, Waltham,
MA). CHARMm führt
die Energieminimierungs- und Moleküldynamikfunktionen aus. QUANTA
führt die
Konstruktion, grafische Modellierung und Analyse der Molekülstruktur
aus. QUANTA ermöglicht
die interaktive Konstruktion, Modifikation, Visualisierung und Analyse
des Verhaltens von Molekülen
untereinander.
-
Eine
Anzahl von Publikationen behandeln im Überblick die Computermodellierung
von Wirkstoffen, die mit bestimmten Proteinen wechselwirken, wie
z.B. Rotivinen et al., Acta Pharmaceutical Fennica 97, 159–166 (1988);
Ripka, New Scientist 54–57 (16.
Juni 1988); McKinaly und Rossmann, Annu. Rev. Pharmacol. Toxicol. 29,
111–122
(1989); Perry und Davies, QSAR: Quantitative Structure-Activity
Relationships in Drug Design, Alan R. Liss, Inc., S.189–193 (1989);
Lewis und Dean, Proc. R. Soc. Lond. 236, 125–140 und 141–162 (1989); und
in Bezug auf einen Modellrezeptor für Nucleinsäurekomponenten, Askew et al.,
J. Am. Chem. Soc. 111, 1082–1090
(1989). Andere Computerprogramme, die Chemikalien screenen und grafisch
darstellen, sind von Firmen, wie z.B. BioDesign, Inc. (Pasadena,
CA), Allelix, Inc. (Mississauga, Ontario, Canada) und Hypercube, Inc.
(Cambridge, Ontario), erhältlich.
Obgleich diese in erster Line zur Anwendung auf Wirkstoffe ausgelegt sind,
die für
bestimmte Proteine spezifisch sind, können sie für die Konstruktion von Wirkstoffen
adaptiert werden, die für
Regionen von DNA oder RNA spezifisch sind, wenn diese Region einmal
identifiziert ist.
-
Obgleich
oben in Bezug auf Konstruktion und Erzeugung von Verbindungen beschrieben,
die die Bindung verändern
könnten,
könnte
man auch Bibliotheken von bekannten Verbindungen, einschließlich natürlichen
Produkten oder synthetischen Chemikalien und biologisch aktiven
Materialien, einschließlich
Proteinen, auf Verbindungen screenen, die Hemmstoffe oder Aktivatoren
sind.
-
Verbindungen,
die über
Tests wie die hierin beschriebenen identifiziert wurden, könnten beispielsweise bei
der Ausarbeitung der Funktion des p101- oder p120-Gens und für die Besserung
von Störungen
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie zweckdienlich sein. Tests zum Testen der Wirksamkeit von Verbindungen,
die beispielsweise durch Techniken, wie z.B. jene in den Abschnitten
5.5.1 bis 5.5.3 beschriebenen, identifiziert worden sind, werden
unten im Abschnitt 5.5.4 erörtert.
-
5.5.1 In-vitro-SCREENINGTESTS
FÜR VERBINDUNGEN,
DIE AN DIE p101-REGULATIONSUNTEREINHEIT
BINDEN
-
Es
können
In-vitro-Systeme konstruiert werden, um Verbindungen zu identifizieren,
die zur Wechselwirkung mit einer (z.B. Bindung an eine) p101-Regulationsunter einheit
oder p120-Katalyseuntereinheit fähig sind.
Identifizierte Verbindungen können
beispielsweise bei der Modulation der Aktivität von mutierten p101- oder
p120-Genprodukten
oder jenen der Wildform zweckdienlich sein; können für das Screening zum Identifizieren
von Verbindungen eingesetzt werden, die die normalen Wechselwirkungen
der p101-Regulationsuntereinheit oder p120-Katalyseuntereinheit
unterbrechen; oder können
selbst derartige Wechselwirkungen unterbrechen.
-
Das
Prinzip der Tests, die zur Identifizierung von Verbindungen verwendet
werden, die an die p101-Regulationsuntereinheit binden, umfasst
das Herstellen eines Reaktionsgemischs der p101-Regulationsuntereinheit
und der Testverbindung unter Bedingungen und für eine Zeit, die ausreichten,
um zu ermöglichen,
dass die beiden Komponenten wechselwirken und binden und so einen
Komplex bilden, der entfernt und/oder im Reaktionsgemisch detektiert
werden kann. Die verwendete p101-Regulationsuntereinheitenspezies
kann in Abhängigkeit
vom Ziel des Screeningtests variieren. Wo beispielsweise Agonisten
des natürlichen Liganden
gesucht werden, kann die p101-Regulationsuntereinheit voller Länge oder
ein Fusionsprotein eingesetzt werden, das die p101-Regulationsuntereinheit
an ein Protein oder Polypeptid fusioniert enthält, das Vorteile im Testsystem
liefert (z.B. Markierung, Isolierung des resultierenden Komplexes
usw.).
-
Die
Screeningtests können
auf eine Vielzahl von Art und Weisen durchgeführt werden. Beispielsweise würde eines
der Verfahren zur Durchführung
eines derartigen Tests das Verankern des p101-Regulationsuntereinheitenproteins,
-polypeptids, -peptids oder -fusionsproteins oder der Testsubstanz
auf einer Festphase und das Detektieren von p101-Regulationuntreinheiten/Testverbindungs-Komplexen
umfassen, die am Ende der Reaktion an der Festphase verankert sind.
In einer der Ausführungsformen
eines derartigen Verfahrens kann der p101-Regulationsuntereinheitenreaktant
an einer Festphase verankert sein, und die Testverbindung, die nicht
verankert ist, kann entweder direkt oder indirekt markiert sein.
In einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens wird ein an der Festphase verankertes p101-Regulationsuntereinheitenprotein
mit einer markierten Katalyseuntereinheit, wie z.B. p120, komplexiert.
Dann könnte
eine Testverbindung auf ihre Fähigkeit
getestet werden, die Assoziation des p101/p120-Komplexes aufzuspalten.
-
In
der Praxis können
Mikrotiterplatten zweckdienlicherweise als Festphase verwendet werden.
Die verankerte Komponente kann durch nicht-kovalente oder kovalente
Bindungen immobilisiert werden. Die nicht-kovalente Bindung kann
erzielt werden, indem die feste Oberfläche einfach mit einer Lösung des
Proteins beschichtet und getrocknet wird. Alternativ dazu kann ein
immobilisierter Antikörper,
vorzugsweise ein monoklonaler Antikörper, der für das zu immobilisierende Protein
spezifisch ist, verwendet werden, um das Protein an der festen Oberfläche zu verankern.
Die Oberflächen
können
im Voraus hergestellt und gelagert werden.
-
Um
den Test auszuführen,
wird die nicht immobilisierte Komponente zu der die verankerte Komponente
enthaltenden beschichteten Oberfläche zugegeben. Nachdem die
Reaktion beendet ist, werden nicht umgesetzte Komponenten entfernt
(z.B. durch Waschen), und zwar unter Bedingungen, so dass jegliche
gebildeten Komplexe an der festen Oberfläche immobilisiert verbleiben.
Die Detektion von an der festen Oberfläche verankerten Komplexen kann
auf zahlreiche Weisen erzielt werden. Wo die vorher nicht immobilisierte
Komponente vormarkiert ist, zeigt die Detektion von an der Oberfläche immobilisierter
Markierung an, dass Komplexe gebildet wurden. Wo die vorher nicht
immobilisierte Komponente nicht vormarkiert ist, kann eine indirekte Markierung
verwendet werden, um an der Oberfläche verankerte Komplexe zu
detektieren; z.B. unter Verwendung eines immobilisierten Antikörpers, der
für die
vorher nicht immobilisierte Komponente spezifisch ist (der Antikörper wiederum
kann mit einem markierten Anti-Ig-Antikörper direkt markiert oder indirekt
markiert sein).
-
Alternativ
dazu kann die Reaktion in einer flüssigen Phase durchgeführt, die
Reaktionsprodukte von nicht umgesetzten Komponenten abgetrennt und
Komplexe detektiert werden; z.B. unter Verwendung eines immobilisierten
Antikörpers,
der für
p101-Regulationsuntereinheitenprotein,
-polypeptid, -peptid oder -fusionsprotein oder das Katalysedomänenuntereinheitenprotein
oder -fusionsprotein oder die Testverbindung spezifisch ist, um
jegliche in Lösung
gebildeten Komplexe zu verankern, sowie eines markierten Antikörpers, der
für die
andere Komponente des möglichen
Komplexes spezifisch ist, um verankerte Komplexe zu detektieren.
-
5.5.2 TESTS FÜR INTRAZELLULÄRE PROTEINE
DIE MIT DEN p101- ODER p120-PROTEINEN WECHSELWIRKEN
-
Jegliches
zur Detektion von Protein-Protein-Wechselwirkungen geeignete Verfahren
kann zur Identifizierung von intrazellulären Proteinen eingesetzt werden,
die mit der p101-Regulationsuntereinheit und/oder p120-Katalyseuntereinheit
wechselwirken. Unter den herkömmlichen
Verfahren, die eingesetzt werden können, sind Co-Immunpräzipitation,
Vernetzung und gemeinsame Reinigung über Gradienten oder chromatographische
Säulen
von Zelllysaten oder Proteinen, die aus Zelllysaten erlangt wurden,
und der p101-Regulationsuntereinheit, um Proteine im Lysat zu identifizieren,
die mit der p101-Regulationsuntereinheit wechselwirken. Für diese
Tests kann die verwendete p101-Regulationsuntereinheitenkomponente
eine p101-Regulationsuntereinheit
voller Länge
oder ein trunkiertes Peptid sein. Gleichermaßen kann die Komponente eine
p120-Katalyseuntereinheit oder ein Komplex der p101-Regulationsuntereinheit
mit der p120-Katalyseuntereinheit sein. Wenn es einmal isoliert
ist, kann ein derartiges intrazelluläres Protein identifiziert werden
und kann wiederum, in Verbindung mit Standardtechniken, verwendet
werden, um Proteine zu identifizieren, mit denen es wechselwirkt.
Beispielsweise kann zumindest ein Abschnitt der Aminosäuresequenz
eines intrazellulären
Proteins, das mit der p101-Regulationsuntereinheit,
PI3K (p101/p120-Komplex) oder p120-Katalyseuntereinheit wechselwirkt,
unter Anwendung von Techniken ermittelt werden, die dem Fachmann
wohlbekannt sind, wie z.B. über die
Edman-Abbau-Technik (siehe z.B. Creighton, Proteins: Structure and
Molecular Principles, W.H. Freeman & Co., N.Y., S. 34–49 (1983)). Die erlangte Aminosäuresequenz
kann als Anhaltspunkt für
die Erzeugung von Oligonucleotidgemischen verwendet werden, die
zum Screening auf Gensequenzen verwendet werden können, die
für derartige
intrazelluläre
Proteine kodieren. Das Screening kann beispielsweise durch standardmäßige Hybridisierungs-
oder PCR-Techniken bewerkstelligt werden. Techniken zur Erzeugung
von Oligonucleotidgemischen und Screening sind wohlbekannt. (Siehe
z.B. Ausubel, siehe oben, und PCR Protocols: A Guide to Methods
and Applications, M. Innis et al. (Hrsg.), Academic Press, Inc.,
New York (1990).) Außerdem
können
Verfahren eingesetzt werden, die in der gleichzeitigen Identifizierung
von Genen resultieren, die für
die mit der p101-Regulationsuntereinheit und/oder p120-Katalyseuntereinheit
und/oder die PI3K wechselwirkenden intrazellulären Proteine kodieren. Diese
Verfahren umfassen beispielsweise das Sondieren von Expressionsbibliotheken
auf eine der wohlbekannten Technik der Antikörpersondierung von λgt11-Bibliotheken ähnlichen Weise
unter Verwendung von markiertem p101-Regulationsuntereinheitenprotein
oder einem p101-Regulationsuntereinheitenpolypeptid, -peptid oder
-fusionsprotein, z.B. einem p101-Regulationsuntereinheitenpolypeptid
oder einer p101-Regulationsuntereinheitendomäne, fusioniert an einen Marker
(z.B. ein Enzym, Fluorophor, lumineszierendes Protein oder einen
Farbstoff), oder einer Ig-Fc-Domäne.
-
Eines
der Verfahren, das Proteinwechselwirkungen in vivo detektiert, das
Zwei-Hybriden-Verfahren, wird
ausführlich
nur zur Illustration und nicht zur Einschränkung beschrieben. Eine der
Versionen dieses Systems ist beschrieben worden (Chein et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 88, 9578–9582
(1991)) und ist im Handel von Clontech (Palo Alto, CA) erhältlich.
-
Zusammenfassend
werden unter Einsatz eines derartigen Systems Plasmide konstruiert,
die für
zwei Hybridproteine kodieren: eines der Plasmide besteht aus Nucleotiden,
die für
die DNA-bindende Domäne
eines Transkriptionsaktivatorproteins kodieren, das an eine p101-Nucleotidsequenz
fusioniert ist, die für
eine p101-Regulationsuntereinheit,
ein p101-Regulationsuntereinheitenpolypeptid, -peptid oder -fusionsprotein
kodiert, und das andere Plasmid besteht aus Nucleotiden, die für Transkriptionsaktivatorprotein-Aktivierungsdomäne kodiert,
die an eine cDNA fusioniert ist, die für ein unbekanntes Protein kodiert,
das in dieses Plasmid als Abschnitt einer cDNA-Bibliothek rekombiniert
worden ist. Das DNA-Bindungsdomänenfusionsplasmid
und die cDNA-Bibliothek werden in einen Stamm der Hefe Saccharomyces cerevisiae
transformiert, der ein Reportergen enthält (z.B. HBS oder lacZ), dessen
Regulationsregion die Bindungsstelle des Transkriptionsaktivators enthält. Keines
der beiden Proteine alleine kann die Transkription des Reportergens
aktivieren; die DNA-Bindungsdomänenhybride
kann es nicht, da sie keine Aktivierungsfunktion bereitstellt, und
die Aktivierungsdomänenhybride
kann es nicht, da sie die Bindungsstellen des Aktivators nicht lokalisieren
kann. Die Wechselwirkung der beiden Hybridproteine stellt das funktionelle
Aktivatorprotein wieder her und resultiert in der Expression des
Reportergens, das durch einen Test für das Reportergenprodukt detektiert
wird.
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Das
Zwei-Hybriden-System oder eine ähnliche
Methodik kann verwendet werden, um Aktivierungsdomänenbibliotheken
auf Proteine zu screenen, die mit dem „Köder"-Genprodukt wechselwirken. Beispielhaft und
zur Einschränkung
kann die p101-Regulationsuntereinheit
als das Köder-Genprodukt
verwendet werden. Gesamtgenom- oder -cDNA-Sequenzen werden an die
für eine
Aktivierungsdomäne
kodierende DNA fusioniert. Diese Bibliothek und ein Plasmid, das
für eine
Hybride eines Köder-p101-Genprodukts,
fusioniert an die DNA-Bindungsdomäne, kodiert, werden in einen
Hefe-Reporterstamm cotransformiert und die resultierenden Transformanten
auf jene gescreent, die das Reportergen exprimieren. Beispielhaft
und nicht zur Einschränkung
kann eine Köder-p101-Gensequenz,
wie z.B. das in 1 dargestellte offene
Leseraster von p101 (oder einer Domäne von p101), so in einen Vektor
kloniert werden, dass sie translationell an die DNA fusioniert wird, die
für die
DNA-bindende Domäne des GAL4-Proteins
kodiert. Diese Kolonien werden gereinigt und die für die Expression
des Reportergens verantwortlichen Bibliotheksplasmide der Bibliothek
isoliert. DNA-Sequenzierung wird dann angewendet, um die von den
Bibliothekplasmiden kodierten Proteine zu identifizieren.
-
Eine
cDNA-Bibliothek der Zelllinie, aus der Proteine zu detektieren sind,
die mit dem Köder-p101-Genprodukt
wechselwirken, kann unter Anwendung von Verfahren hergestellt werden,
die auf dem Gebiet der Erfindung routinemäßig praktiziert werden. Gemäß dem beispielsweise
hierin beschriebenen speziellen System können die cDNA-Fragmente so
in einen Vektor insertiert werden, dass sie translationell an die transkriptionelle
Aktivierungsdomäne
von GAL4 fusioniert werden. Diese Bibliothek kann gemeinsam mit
dem Köder-p101-Gen-GAL4-Fusionsplasmid
in einen Hefestamm cotransfiziert werden, der ein lacZ-Gen enthält, der von
einem Promotor angetrieben wird, der die GAL4-Aktivierungssequenz
enthält.
Ein cDNA-kodiertes Protein, fusioniert an eine GAL4-Transkriptionsaktivierungsdomäne, die
mit dem Köder-p101-Genprodukt wechselwirkt,
wird ein aktives GAL4-Protein wiederherstellen und dadurch die Expression
des HIS3-Gens antreiben. Kolonien, die HIS3 exprimieren, können aufgrund
ihres Wachstums auf Petrischalen detektiert werden, die ein auf
halbfestem Agar basierendes Medium enthalten, dem Histidin fehlt.
Die cDNA kann dann aus diesen Stämmen
gereinigt und verwendet werden, um das mit dem p101-Gen wechselwirkende
Protein unter Anwendung von Techniken zu isolieren, die auf dem
Gebiet der Erfindung routinemäßig praktiziert
werden.
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5.5.3 TESTS FÜR VERBINDUNGEN,
DIE DIE WECHSELWIRKUNG ZWISCHEN p101-REGULATIONSUNTEREINHEIT UND
INTRAZELLULÄREN
MAKROMOLEKÜLEN
STÖREN
-
Die
Makromoleküle,
die mit der p101-Regulationsuntereinheit wechselwirken, werden zum
Zwecke dieser Erörterung
als „Bindungspartner" bezeichnet. Diese
Bindungspartner sind wahrscheinlich am p101-Regulationsuntereinheiten-Signaltransduktionsweg
beteiligt und daher an der Rolle der p101-Regulationsuntereinheit
bei der Regulation der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie. Bekannte Bindungspartner sind Katalyseuntereinheiten der
PI3K-Kinase wie z.B. p120, p117 und vielleicht gewisse p110-Proteine.
Andere Bindungspartner sind wahrscheinlich aktivierte trimere G-Proteine,
wie z.B. Gβγ-Untereinheiten,
und/oder Lipide. Daher ist es wünschenswert,
Verbindungen zu identifizieren, die die Wechselwirkung derartiger
Bindungspartner mit p101 stören
oder unterbrechen, was für
die Regulation der Aktivität
der p101-Regulationsuntereinheit und daher für die Kontrolle von Störungen der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie zweckdienlich sein könnte,
die mit p101-Regulationsuntereinheitenaktivität in Verbindung stehen.
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Das
grundlegende Prinzip des Testsystems, das zur Identifizierung von
Verbindungen verwendet wird, die die Wechselwirkung zwischen der
p101-Regulationsuntereinheit und seinem/n Bindungspartner oder Bindungspartnern
stören,
umfasst das Herstellen eines Reaktionsgemischs, das p101-Regulationsuntereinheitenprotein,
-polypeptid, -peptid oder -fusionsprotein wie in den obigen Abschnitten
5.5.1 und 5.5.2 beschrieben und den Bindungspartner unter Bedingungen
und für
eine Zeitspanne enthält,
die ausreichen, um die Wechselwirkung und Bindung der beiden zu
ermöglichen,
so dass ein Komplex gebildet wird. Um eine Verbindung auf hemmende
Aktivität
zu testen, wird das Reaktionsgemisch in Gegenwart und Abwesenheit
der Testverbindung hergestellt. Die Testverbindung kann von Anfang
an im Reaktionsgemisch enthalten sein oder kann zu einer Zeit nach
der Zugabe der p101-Regulationsuntereinheitengruppierung
und seines Bindungspartners zugegeben werden. Kontrollreaktionsgemische
werden ohne Testverbindung oder mit einem Placebo inkubiert. Die
Bildung jeglicher Komplexe zwischen der p101-Regulationsuntereinheitengruppierung
und dem Bindungspartner wird dann detektiert. Die Bildung eines
Komplexes in der Kontrollreaktion, nicht jedoch im die Testverbindung
enthaltenden Reaktionsgemisch zeigt an, dass die Verbindung die
Wechselwirkung der p101-Regulationsuntereinheit und des wechselwirkenden
Bindungspartners stört.
Außerdem
kann die Komplexbildung in Reaktionsgemischen, die die Testverbindung
und normales p101-Regulationsuntereinheitemprotein enthalten, mit
der Komplexbildung in Reaktionsgemischen verglichen werden, die
Testverbindung und eine mutierte p101-Regulationsuntereinheit enthalten.
Dieser Vergleich kann in Fällen
wichtig sein, worin es wünschenswert ist,
Verbindungen zu identifizieren, die Wechselwirkungen von mutierten,
nicht jedoch normalen p101-Regulationsuntereinheiten
unterbrechen.
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Der
Test auf Verbindungen, die die Wechselwirkung von p101-Regulationsuntereinheit
und Bindungspartnern stören,
kann in einem heterogenen oder homogenen Format durchgeführt werden.
Heterogene Tests umfassen die Verankerung von entweder des p101-Regulationsuntereinheitengruppierungsprodukts
oder des Bindungspartners auf einer festen Phase und das Detektieren
von Komplexen, die an der festen Phase am Ende der Reaktion verankert
sind. Bei homogenen Tests wird die gesamte Reaktion in einer flüssigen Phase durchgeführt. Bei
beiden Ansätzen
kann die Reihenfolge der Zugabe von Reaktanten variiert werden,
um unterschiedliche Informationen über die getesteten Verbindungen
zu erlangen. Beispielsweise können
Testverbindungen, die die Wechselwirkung durch Konkurrenz stören, durch
Ausführen
der Reaktion in Gegenwart der Testsubstanz identifiziert werden;
d.h. durch Zugeben der Testsubstanz zum Reaktionsgemisch vor oder gleichzeitig
mit der p101-Regulationsuntereinheitengruppierung und dem wechselwirkenden
Bindungspartner. Alternativ dazu können Testverbindungen, die
vorgebildete Komplexe aufspalten, z.B. Verbindungen mit höheren Bindungskonstanten,
die eine der Komponenten vom Komplex verdrängen, durch Zugeben der Testverbindung
zum Reaktionsgemisch getestet werden, nachdem sich Komplexe gebildet
haben. Die verschiedenen Formate werden unten kurz beschrieben.
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In
einem heterogenen Testsystem wird entweder die p101-Regulationsuntereinheitengruppierung oder
der wechselwirkende Bindungspartner an einer festen Oberfläche verankert,
während
die nicht verankerte Spezies entweder direkt oder indirekt markiert
ist. In der Praxis werden zweckdienlicherweise Mikrotiterplatten
eingesetzt. Die verankerte Spezies kann durch nicht-kovalente oder
kovalente Bindung immobilisiert werden. Nicht-kovalente Bindung
kann erzielt werden, indem die feste Oberfläche einfach mit einer Lösung des p101-
oder p120-Genprodukts oder -Bindungspartners beschichtet und getrocknet
wird. Alternativ dazu kann ein für
die zu verankernde Spezies spezifischer, immobilisierter Antikörper verwendet
werden, um die Spezies an der festen Oberfläche zu verankern. Die Oberflächen können im
Voraus hergestellt und gelagert werden.
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Um
den Test durchzuführen,
wird der Partner der immobilisierten Spezies an der beschichteten
Oberfläche
mit oder ohne Testverbindung exponiert. Nach Beendigung der Reaktion
werden nicht umgesetzte Komponenten entfernt (z.B. durch Waschen),
und jegliche gebildeten Komplexe werden an der festen Oberfläche immobilisiert
bleiben. Die Detektion der an der festen Oberfläche verankerten Komplexe kann
auf eine Reihe von Weisen erzielt werden. Wo die nicht immobilisierte
Spezies vormarkiert ist, zeigt die Detektion von an der Oberfläche immobilisierter
Markierung an, dass Komplexe gebildet wurden. Wo die nicht immobilisierte
Spezies nicht vormarkiert ist, kann eine indirekte Markierung verwendet
werden, um Komplexe zu detektieren, die an der Oberfläche verankert
sind; z.B. unter Verwendung eines markierten Antikörpers, der
für die
anfangs nicht immobilisierte Spezies spezifisch ist (der Antikörper wiederum
kann direkt markiert und indirekt mit einem markierten Anti-Ig-Antikörper markiert
sein). In Abhängigkeit
von der Reihenfolge der Zugabe von Reaktionskomponenten können Testverbindungen
detektiert werden, die die Komplexbildung hemmen oder die vorgebildeten
Komplexe aufspalten.
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Alternativ
dazu kann die Reaktion in einer flüssigen Phase in Gegenwart oder
Abwesenheit der Testverbindung durchgeführt werden, und die Reaktionsprodukte
können
von nicht umgesetzten Komponenten abgetrennt und Komplexe detektiert
werden; z.B. unter Verwendung eines immobilisierten Antikörpers, der
für eine
der Bindungskomponenten spezifisch ist, um jegliche in Lösung gebildeten
Komplexe zu binden, sowie eines markierten Antikörpers für den anderen Partner, um verankerte
Komplexe zu detektieren. Wiederum können in Abhängigkeit von der Reihenfolge
der Zugabe von Reaktanten zur Flüssigphase
Testverbindungen identifiziert werden, die den Komplex hemmen oder
die vorgebildeten Komplexe aufzuspalten.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann ein homogener Test verwendet werden. Bei diesem
Ansatz wird ein vorgebildeter Komplex aus der p101-Regulationsuntereinheitengruppierung
und dem wechselwirkenden Bindungspartner hergestellt, in dem entweder
die p101-Regulationsuntereinheit oder ihr Bindungspartner markiert
ist, jedoch das von der Markierung erzeugte Signal aufgrund der
Bildung des Komplexes gequencht ist (siehe z.B. US-Patent Nr. 4.109.496
von Rubenstein, welches diesen Ansatz für Immuntests einsetzt). Die
Zugabe einer Testverbindung, die mit einer der Spezies aus dem vorgebildeten
Komplex konkurriert oder diese verdrängt, wird in der Erzeugung
eines über
den Hintergrund hinausgehenden Signals resultieren. Auf diese Weise
können
Testsubstanzen identifiziert werden, die die Wechselwirkung zwischen p101-Regulationsuntereinheit
und intrazellulärem
Bindungspartner zerstören.
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In
einer speziellen Ausführungsform
kann eine p101-Regulationsuntereinheitenfusion für die Immobilisierung hergestellt
werden. Beispielsweise kann die p101-Regulationsuntereinheit oder ein -Peptidfragment, das
z.B. der CD entspricht, an ein Glutathion-S-Transferase- (GST-)
Gen unter Verwendung eines Fusionsvektors, wie z.B. pGEX-5X-1, auf
eine solche Weise fusioniert werden, dass ihre/seine Bindungsaktivität im resultierenden
Fusionsprotein erhalten bleibt. Der wechselwirkende Bindungspartner
kann gereinigt und verwendet werden, um einen monoklonalen Antikörper herzustellen,
wobei Verfahren verwendet werden, die auf dem Gebiet der Erfindung
routinemäßig praktiziert
werden und oben im Abschnitt 5.3 beschrieben sind. Der Antikörper kann
beispielsweise mit dem radioaktiven Isotop 125I
mittels Verfahren markiert werden, die auf dem Gebiet der Erfindung
praktiziert werden. In einem heterogenen Test kann z.B. das GST-p101-Regulationsuntereinheitenfusionsprotein
an Glutathion-Agarose-Perlen verankert werden. Der wechselwirkende
Bindungspartner kann dann in Gegenwart oder Abwesenheit der Testverbindung
auf eine Weise zugegeben werden, die das Zustandekommen von Wechselwirkung
und Bindung ermöglicht.
Am Ende des Reaktionszeitraums kann ungebundenes Material ausgewaschen
werden, und es kann der markierte monoklonale Antikörper dem
System zugegeben werden, dem die Bindung an die komplexierten Komponenten
ermöglicht
wird. Die Wechselwirkung zwischen dem p101- oder p120-Genprodukt
und dem wechselwirkenden Bindungspartner kann durch Messen der Menge
an Radioaktivität
detektiert werden, die mit den Glutathion-Agarose-Perlen assoziiert
verbleibt. Eine erfolgreiche Hemmung der Wechselwirkung durch die
Testverbindung wird in einer Abnahme der gemessenen Radioaktivität resultieren.
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Alternativ
dazu können
das GST-p101-Regulationsuntereinheitenfusionsprotein und der wechselwirkende
Bindungspartner in Flüssigphase
in Abwesenheit der festen Glutathion-Agarose-Perlen miteinander vermischt
werden. Die Testverbindung kann entweder während oder nach der Ermöglichung
der Wechselwirkung der Spezies zugegeben werden. Dieses Gemisch
kann dann den Glutathion-Agarose-Perlen zugegeben werden, und ungebundenes
Material wird ausgewaschen. Wiederum kann das Ausmaß der Hemmung
der Wechselwirkung zwischen p101-Regulationsunter einheit und Bindungspartner
durch Zugeben des markierten Antikörpers und Messen der mit den
Perlen assoziierten Radioaktivität
detektiert werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
dieselben Techniken unter Verwendung von Peptidfragmenten eingesetzt
werden, die den Bindungsdomänen
der p101-Regulationsuntereinheit und/oder des wechselwirkenden Partners
oder Bindungspartners (in Fällen,
wo der Bindungspartner ein Protein ist) entsprechen, und zwar anstelle
von einem oder beiden Proteinen voller Länge. Es kann jegliche Anzahl
von Verfahren zur Identifizierung und Isolierung der Bindungsstellen
angewendet werden, die auf dem Gebiet der Erfindung routinemäßig praktiziert
werden. Diese Verfahren umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Mutagenese des für
eines der Proteine kodierenden Gens und Screening auf Aufspaltung
der Bindung in einem Coimmunpräzipitationstest.
Kompensierende Mutationen im Gen, das für die zweite Spezies im Komplex
kodiert, können
dann ausgewählt
werden. Die Sequenzanalyse der Gene, die für die jeweiligen Proteine kodieren,
wird jene Mutationen offenbaren, die derjenigen Region des Proteins
entsprechen, die an der wechselwirkenden Bindung beteiligt sind.
Alternativ dazu kann eines der Proteine an eine feste Oberfläche unter
Anwendung oben beschriebener Verfahren verankert und dessen Wechselwirkung
mit und Bindung an dessen markierten Bindungspartner ermöglicht werden,
der mit einem proteolytischen Enzym, wie z.B. Trypsin, behandelt worden
ist. Nach dem Waschen kann ein kurzes, markiertes Peptid, das die
Bindungsdomäne
umfasst, mit dem festen Material assoziiert verbleiben, das isoliert
und mittels Aminosäuresequenzierung
identifiziert werden kann. Außerdem
können,
wenn das für
den intrazellulären
Bindungspartner kodierende Gen einmal erlangt ist, kurze Gensegmente
konstruiert werden, um Peptidfragmente des Proteins zu exprimieren,
die dann auf Bindungsaktivität
getestet und gereinigt oder synthetisiert werden können.
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Als
Beispiel und nicht zur Einschränkung
kann ein p101-Genprodukt wie oben beschrieben an ein festes Material
verankert werden, indem ein GST-p101-Regulationsuntereinheitenfusionsprotein
hergestellt und dessen Bindung an Glutathion-Agarose-Perlen ermöglicht wird.
Der wechselwirkende Bindungspartner kann mit einem radioaktiven
Isotop, wie z.B. 35S, markiert und mit einem
proteolytischen Enzym, wie z.B. Trypsin, gespalten werden. Spaltprodukte
können
dann dem verankerten GST-p101-Fusionsprotein zugegeben und deren
Bindung ermöglicht
werden. Nach dem Auswaschen ungebundener Peptide kann markiertes
gebundenes Material, das die Bindungsdomäne des intrazellulären Bindungspartners
darstellt, mittels wohlbekannter Verfahren eluiert, gereinigt und
hinsichtlich Aminosäuresequenz
analysiert werden. Auf diese Weise identifizierte Peptide können synthetisch
produziert oder unter Anwendung von DNA-Rekombinationstechnologie
an geeignete Hilfsproteine fusioniert werden.
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5.5.4 TESTS ZUR IDENTIFIZIERUNG
VON VERBINDUNGEN DIE ENTZÜNDLICHE
STÖRUNGEN
BESSERN
-
Verbindungen,
einschließlich,
jedoch nicht eingeschränkt
auf, bindende Verbindungen, die über
Testtechniken, wie z.B. die oben in den Abschnitten 5.5.1 bis 5.5.3
beschriebenen, identifiziert worden sind, können auf die Fähigkeit
getestet werden, die Symptome von Immunsystemstörungen, einschließlich Entzündungen, zu
bessern. Die oben beschriebenen Tests können Verbindungen identifizieren,
die die Aktivität
der p101-Regulationsuntereinheit beeinflussen (z.B. Verbindungen,
die an die p101-Regulationsuntereinheit
binden, die Bindung der natürlichen
Liganden hemmen und entweder die Signaltransduktion aktivieren (Agonisten)
oder die Aktivierung blockieren (Antagonisten), und Verbindungen,
die an einen natürlichen
Liganden der p101-Regulationsuntreeinheit
binden und die Aktivität
des Liganden neutralisieren); oder Verbindungen, die die p101- oder
p120-Genaktivität
beeinflussen (durch Beeinflussen der p101- oder p120-Genexpression,
einschließlich Moleküle, z.B.
Proteine oder kleine organische Moleküle, die Spleißereignisse
beeinflussen oder diese stören, so
dass die Expression der p101-Regulationsuntereinheit voller Länge oder
ihrer trunkierten Form moduliert werden kann). Jedoch sollte erwähnt werden,
dass die hierin beschriebenen Tests auch Verbindungen identifizieren
können,
die die Signaltransduktion der p101-Regulationsuntereinheit modulieren
(z.B. Verbindungen, die Stromab-Signalereignisse beeinflussen, wie
z.B. Inhibitoren oder Verstärker
der Aktivitäten,
die an der Transduktion des PtdIns(4,5)P3-Signals
teilhaben, das durch die Bindung der Katalyseuntereinheit an die p101-Regulationsuntereinheit
erzeugt wird). Die Identifizierung und Verwendung derartiger Verbindungen,
die einen weiteren Schritt im Signaltransduktionsweg der p101-Regulationsuntereinheit
beeinflussen, an dem das p101- oder p120-Gen und/oder p101- oder
p120-Genprodukt beteiligt ist, und die durch Beeinflussen desselben
Wegs die Wirkung der p101-Regulationsuntereinheit auf die Entwicklung
von Störungen
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie modulieren können,
liegen im Schutzumfang der Erfindung. Derartige Verbindungen können als
Teil eines therapeutischen Verfahrens für die Behandlung von Störungen der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie verwendet werden.
-
Die
Erfindung umfasst auf Zellen basierende und auf Tiermodelle basierende
Tests zur Identifizierung von Verbindungen, die eine derartige Fähigkeit
zur Besserung von Symptomen von Störungen der Aktivierung von
Zellen der hämatopoetischen
Linie zeigen. Derartige auf Zellen basierende Testsysteme können außerdem als
Standard verwendet werden, um auf die Reinheit und Wirksamkeit des/der
natürlichen
Liganden, Katalyseuntereinheit, einschließlich rekombinant oder synthetisch
hergestellten Katalyseeinheit, und Mutanten der Katalyseeinheit
zu testen.
-
Auf
Zellen basierende Systeme können
verwendet werden, um Verbindungen zu identifizieren, die Symptome
von Störungen
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie bessern könnten.
Derartige Zellsysteme können
beispielsweise rekombinante oder nicht-rekombinante Zellen umfassen,
wie z.B. Zelllinien, die das p101- oder p120-Gen exprimieren. Beispielsweise
können
Leukozytenzellen oder von Leukozytenzellen hergeleitete Zelllinien
verwendet werden. Außerdem
können
Expressionswirtszellen (z.B. COS-Zellen, CHO-Zellen, Fibroblasten,
Sf9-Zellen) als Endpunkt im Test verwendet werden, die genetisch
so verändert sind,
dass sie eine funktionelle p101/p120-PI3K exprimieren und auf die
z.B. mittels chemischer oder phänotypischer
Veränderung,
Induktion eines weiteren Wirtszellengens, Veränderung von intrazellulären Messenger-Werten
(z.B. PtdIns(3,4,5)P3 usw.) gemessenen Aktivierung
durch die natürlichen
Liganden-Gβγ-Untereinheiten
reagieren.
-
Unter
Einsatz derartiger Zellsysteme können
Zellen einer Verbindung exponiert werden, von der vermutet wird,
dass sie eine Fähigkeit
aufweist, Symptome der Störung
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie zu bessern, und zwar bei einer Konzentration und für eine Zeitdauer,
die ausreicht, um eine derartige Besserung von Symptomen der Störung der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie in den exponierten Zellen hervorzurufen. Nach der Exposition
können
die Zellen getestet werden, um Veränderungen hinsichtlich der
Expression des p101- oder p120-Gens
zu messen, z.B. durch Testen von Zelllysaten auf p101- oder p120-mRNA-Transkripte (z.B.
durch Northern-Analyse) oder auf in der Zelle exprimiertes p101- oder p120-Protein;
Verbindungen, die die Expression des p101- oder p120-Gens modulieren,
sind wertvolle Kandidaten als Therapeutika. Alternativ dazu werden
Zellen untersucht, um zu ermitteln, ob eine oder mehrere von zellulären, der
Störung
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie ähnlichen
Phänotypen
so verändert
worden ist, dass er einem normaleren oder der Wildform ähnlicheren
Phänotyp
oder einem Phänotyp gleicht,
der eher einen) vermindertes/n Auftreten oder Schweregrad von Symptomen
der Störung
hervorruft. Außerdem
kann die Expression und/oder Aktivität von Komponenten des Signaltransduktionswegs,
wobei die p101-Regulationsuntereinheit ein Teil davon ist, oder
die Aktivität
des Signaltransduktionswegs der p101-Regulationsuntereinheit selbst
getestet werden.
-
Beispielsweise
können
nach Exposition der Zellen Zelllysate auf die Gegenwart erhöhter Werte
des zweiten Messengers PtdIns(3,4,5)P3 im
Vergleich zu Lysaten getestet werden, die von nicht exponierten
Kontrollzellen stammen. Die Fähigkeit
einer Testverbindung, die Produktion des zweiten Messengers in diesen Testsystemen
zu hemmen, zeigt an, dass die Testverbindung die von der Aktivierung
der p101-Regulationsuntereinheit
ausgelöste
Signaltransduktion hemmt. Die Zelllysate können leicht unter Anwendung
von Anionenaustausch-HPLC getestet werden. Alternativ dazu können die
Ausmaße
an Superoxidproduktion oder O2 getestet
werden, indem die Chemilumineszenz aus der durch Meerrettichperoxidase
katalysierten Oxidation von Luminol wie in Wymann et al., Anal.
Biochem. 165, 371–378
(1987), beschrieben gemessen wird. Schließlich kann eine Veränderung
der Zelladhäsion
intakter Zellen unter Anwendung von Techniken getestet werden, die dem
Fachmann wohlbekannt sind.
-
Außerdem können auf
Tiere basierende Systeme der Störung
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie, beispielsweise Mäuse,
verwendet werden, um Verbindungen zu identifizieren, die zur Besserung
von Symptomen von Störungen
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie fähig
sind. Derartige Tiermodelle können
als Testsysteme für
die Identifizierung von Medikamenten, Pharmazeutika, Therapien und
Interventionen verwendet werden, die bei der Behandlung derartiger
Störungen
wirksam sind. Beispielsweise können
Tiermodelle einer Verbindung exponiert werden, von der vermutet
wird, dass sie eine Fähigkeit
aufweist, Symptome der Störung
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie zu bessern, und zwar bei einer Konzentration und für eine Zeitdauer,
die ausreicht, um eine derartige Besserung von Symptomen der Störung der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie in den exponierten Tieren hervorzurufen. Die Reaktion der
Tiere auf die Exposition kann festgestellt werden, indem die Umkehrung
von Störungen
beurteilt wird, die mit Störungen
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie, wie z.B. Entzündungen,
assoziiert sind. In Bezug auf Intervention sollten jegliche Behandlungen,
die irgendein der Störung
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetische
Linie ähnliches
Erscheinungsbild umkehren, als Kandidaten für die therapeutische Intervention
bei der Störung
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie beim Menschen erwogen werden. Dosierungen von Testmitteln
können
durch Herleiten von Dosis-Wirkungs-Kurven wie unten erörtert ermittelt
werden.
-
5.6 BEHANDLUNG VON MIT
DER STIMULATION VON G-PROTEIN-AKTIVIERTER PI3K IN VERBINDUNG STEHENDEN
STÖRUNGEN
EINSCHLIESSLICH ENTZÜNDLICHEN
STÖRUNGEN
-
Die
Erfindung sieht außerdem
Verfahren und Zusammensetzungen zur Modifizierung von Störungen der
Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie und zur Behandlung von Störungen
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie, einschließlich
entzündlichen
Störungen,
vor. Beispielsweise kann durch Vermindern des Ausmaßes an p101-Genexpression
und/oder p101-Regulationsuntereinheitengenaktivität und/oder
Herabregulation der Aktivität
des p101-Regulationsuntereinheitenstoffwechselwegs (z.B. durch Störung der
Wechselwirkung der p101-Regulationsuntereinheit mit der p120-Katalyseuntereinheit
oder durch Targeting von Stromab-Signalereignissen) die Reaktion
von Leukozytenzellen auf Faktoren, die mit trimerem G-Protein assoziierte
Rezeptoren aktivieren, wie z.B. Cytokinen, vermindert und die Symptome
chronischer entzündlicher
Krankheiten gebessert werden. Umgekehrt kann die Reaktion von Leukozytenzellen
auf die Aktivierung von G-Protein-assoziierten Rezeptoren durch
Erhöhen
der Aktivität
der p101-Regulationsuntereinheit gesteigert werden. Beispielsweise
kann eine derartige Steigerung dazu dienen, die Reaktion des Immunsystems
auf Infektionen zu verstärken.
Unterschiedliche Ansätze
werden unten erörtert.
-
5.6.1 HEMMUNG DER P101-ADAPTOR-EXPRESSION
ODER p101-ADAPTOR-AKTIVITÄT, UM G-PROTEIN-AKTIVIERTE
PI3K-AKTIVITÄT
ZU VERMINDERN UND ENTZÜNDUNGEN
ZU VERMINDERN
-
Jegliches
Verfahren, das die Katalyseuntereinheit neutralisiert oder die Expression
des p101- oder p120-Gens (entweder Transkription oder Translation)
hemmt, kann angewendet werden, um die Entzündungsreaktion zu vermindern.
Derartige Ansätze
können
verwendet werden, um Entzündungsreaktionsstörungen, wie
z.B. Arthritis, einschließlich
rheumatoide Arthritis, septischen Schock, Atemnotsyndrom beim Erwachsenen
(ARDS), Pneumonie, Asthma und andere Lungenleiden, Allergien, Reperfusionsverletzungen,
Atherosklerose und andere Herz-Kreislauf-Krankheiten, Alzheimer-Krankheit
und Krebs, zu behandeln, um nur einige wenige Entzündungsstörungen zu
benennen.
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In
einer der Ausführungsformen
kann Immuntherapie so konzipiert werden, dass das Ausmaß endogener
p101- oder p120-Genexpression herabgesetzt wird, und zwar beispielsweise
unter Anwendung von Antisense- oder Ribozym-Ansätzen, um die Translation von
p101- oder p120-mRNA-Transkripten zu hemmen oder zu verhindern;
Dreifachhelix-Ansätzen,
um die Transkription des p101- oder p120-Gens zu hemmen; oder gezielter
homologer Rekombination, um das p101- oder p120-Gen oder seinen
endogenen Promotor zu inaktivieren oder ein „Knockout" desselben zu bewirken.
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Antisense-Ansätze umfassen
die Konstruktion von Oligonucleotiden (entweder DNA oder RNA), die zur
mRNA der p101- oder p120-Regulationsuntereinheit komplementär sind.
Die Antisense-Oligonucleotide werden an die komplementären p101-
oder p120-mRNA-Transkripte binden und die Translation verhindern. Eine
absolute Komplementarität
ist, obgleich bevorzugt, nicht erforderlich. Unter einer Sequenz,
die zu einem Abschnitt einer hierin genannten RNA „komplementär" ist, wird eine Sequenz
verstanden, die eine ausreichende Komplementarität aufweist, um in der Lage
zu sein, mit der RNA zu hybridisieren und einen stabilen Komplex
zu bilden. Im Falle doppelsträngiger
Antisense-Nucleinsäuren
kann daher ein Einzelstrang der Doppelhelix-DNA getestet werden,
oder es kann die Tripelhelixbildung getestet werden. Die Fähigkeit
zur Hybridisierung wird vom Ausmaß der Komplementarität sowie
der Länge
der Antisense-Nucleinsäure
abhängen.
Je länger
die hybridisierende Nucleinsäure,
desto mehr Basenfehlpaarungen mit einer RNA wird sie im Allgemeinen
enthalten und nach wie vor eine stabile Doppelhelix (bzw. Dreifachhelix)
ausbilden. Ein Fachmann kann ein tolerierbares Ausmaß an Fehlpaarung
feststellen, indem er Standardverfahren anwendet, um den Schmelzpunkt
des hybridisierten Komplexes zu ermitteln.
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Oligonucleotide,
die zum 5'-Ende
der mRNA, z.B. zur 5'-untranslatierten
Sequenz bis zum und einschließlich
des AUG-Initiationscodons, komplementär sind, sollten hinsichtlich
der Hemmung der Translation am effizientesten sein. Jedoch erwiesen
sich neulich Sequenzen, die zu den 3'-untranslatierten Sequenzen von mRNAs
komplementär
sind, ebenfalls als wirksam bei der Hemmung der Translation von
mRNAs. Siehe allgemein R. Wagner, Nature 372, 333–335 (1994).
Folglich könnten
Oligonucleotide, die entweder zu 5'- oder zu 3'-nicht-translatierten, nicht-kodierenden
Regionen von in 1 und 3 gezeigtem
p101 oder p120 komplementär
sind, in einem Antisense-Ansatz verwendet werden, um die Translation
von endogener p101- oder p120-mRNA zu hemmen. Oligonucleotide, die
zur 5'-untranslatierten
Region der mRNA komplementär
sind, sollten das Komplement des AUG-Startcodons umfassen. Antisense-Oligonucleotide,
die zu kodierenden mRNA-Regionen komplementär sind, sind weniger effiziente
Inhibitoren der Translation, könnten
jedoch gemäß der Erfindung
verwendet werden. Egal, ob sie zur Hybridisierung an die 5'-, 3'- oder an die kodierende Region
der p101-Regulationsuntereinheiten-mRNA konstruiert sind, sollten
Antisense-Nucleinsäuren
eine Länge
von zumindest sechs Nucleotiden aufweisen und sind vorzugsweise
Oligonucleotide einer Länge
im Bereich von 6 bis etwa 50 Nucleotiden. In speziellen Aspekten
weist das Oligonucleotid zumindest 10 Nucleotide, zumindest 17 Nucleotide,
zumindest 25 Nucleotide oder zumindest 50 Nucleotide auf.
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Unabhängig von
der Wahl der Zielsequenz wird bevorzugt, dass In-vitro-Untersuchungen
zuerst durchgeführt
werden, um die Fähigkeit
des Antisense-Oligonucleotids zu quantifizieren, die Genexpression
zu hemmen. Es wird bevorzugt, dass diese Untersuchungen Kontrollen
einsetzen, die zwischen Antisense-Gen-Hemmung und unspezifischen
biologischen Wirkungen von Oligonucleotiden unterscheiden können. Es
ist außerdem
bevorzugt, dass diese Untersuchungen Ausmaße von Target-RNA oder -Protein
mit denen einer/s internen Kontroll-RNA oder -Proteins vergleichen.
Zusätzlich
ist vorgesehen, dass Ergebnisse, die unter Verwendung des Antisense-Oligonucleotids
erlangt wurden, mit jenen verglichen werden, die unter Verwendung
eines Kontroll-Oligonucleotids erlangt wurden. Es wird bevorzugt,
dass das Kontroll-Oligonucleotid ungefähr dieselbe Länge wie
das Test-Oligonucleotid aufweist und dass die Nucleotidsequenz des
Oligonucleotids sich von der Antisense-Sequenz um nicht mehr unterscheidet
als nötig
ist, um eine spezifische Hybridisierung an die Target-Sequenz zu
verhindern.
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Die
Oligonucleotide können
DNA oder RNA oder chimäre
Gemische oder Derivate oder modifizierte Versionen davon, einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein. Das Oligonucleotid kann beispielsweise an der Basengruppierung,
Zuckergruppierung oder am Phosphatgerüst modifiziert werden, um die
Stabilität
des Moleküls,
Hybridisierung usw. zu verbessern. Die Oligonucleotide können andere
angefügte
Gruppen umfassen, wie z.B. Peptide (z.B. für das Targeting von Wirtzellrezeptoren
in vivo) oder Agenzien, die den Transport durch die Zellmembran
erleichtern (siehe z.B. Letsinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 86, 6553–6556
(1989); Lemaitre et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84, 648–652 (1987);
PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 88/09810, veröffentlicht
am 15. Dezember 1988), oder Hybridisierungs-getriggerte Spaltmittel
(siehe z.B. Krol et al., Bio/Techniques 6, 958–976 (1988)) oder interkalierende
Agenzien (siehe z.B. Zon, Pharm. Res. 5, 539–549 (1988)). Zu diesem Zweck
kann das Oligonucleotid an ein weiteres Molekül, z.B. ein Peptid, Hybridisierungs-getriggertes Vernetzungsmittel,
Transportmittel, Hybridisierungs-getriggertes Spaltmittel usw.,
konjugiert sein.
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Das
Antisense-Oligonucleotid kann zumindest eine modifizierte Basengruppierung
umfassen, die aus der Gruppe gewählt
ist, die 5-Fluoruracil, 5-Bromuracil, 5-Chloruracil, 5-Ioduracil, Hypoxanthin,
Xanthin, 4-Acetylcytosin, 5-(Carboxyhydroxylmethyl)uracil, 5-Carboxymethylaminomethyl-2-thiouridin,
5-Carboxymethylaminomethyluracil, Dihydrouracil, Beta-D-galactosylqueosin,
Inosin, N6-Isopentenyladenin, 1-Methylguanin, 1-Methylinosin, 2,2-Dimethylguanin,
2-Methyladenin, 2-Methylguanin, 3-Methylcytosin, 5-Methylcytosin, N6-Adenin,
7-Methylguanin, 5-Methylaminomethyluracil, 5-Methoxyaminomethyl-2-thiouracil,
Beta-D-mannosylqueosin, 5'-Methoxycarboxymethyluracil,
5-Methoxyuracil, 2-Methylthio-N6-isopentenyladenin, Uracil-5-oxyessigsäure (v),
Wybutoxosin, Pseudouracil, Queosin, 2-Thiocytosin, 5-Methyl-2-thiouracil,
2-Thiouracil, 4-Thiouracil, 5-Methyluracil, Uracil-5-oxyessigsäuremethylester,
Uracil-5-oxyessigsäure
(v), 5-Methyl-2-thiouracil, 3-(3-Amino-3-N-2-carboxypropyl)uracil, (acp3)w und 2,6-Diaminopurin
umfasst, jedoch nicht darauf beschränkt ist.
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Das
Antisense-Oligonucleotid kann außerdem zumindest eine modifizierte
Zuckergruppierung umfassen, die aus der Arabinose, 2-Fluorarabinose,
Xylulose und Hexose umfassenden Gruppe gewählt, jedoch nicht darauf beschränkt ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Antisense-Oligonucleotid zumindest ein modifiziertes Phosphatgerüst, das
aus der aus einem Thiophosphat, einem Dithiophosphat, einem Phosphoramidothioat, einem
Phosphoramidat, einem Phos phordiamidat, einem Methylphosphonat,
einem Alkylphosphotriester und einem Formacetal oder Analogon davon
bestehenden Gruppe gewählt
ist.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
ist das Antisense-Oligonucleotid ein α-anomeres Oligonucleotid. Ein α-anomeres
Oligonucleotid bildet spezifisch doppelsträngige Hybride mit komplementärer RNA
aus, bei denen die Stränge
im Gegensatz zu den üblichen β-Einheiten
parallel zueinander verlaufen (Gautier et al., Nucl. Acids Res.
15, 6625–6641
(1987)). Das Oligonucleotid ist ein 2'-O-Methylribonucleotid
(Inoue et al., Nucl. Acids. Res. 15, 6131–6148 (1987)) oder ein chimäres RNA-DNA-Analogon
(Inoue et al., FEBS Lett. 215, 327–330 (1987)).
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Oligonucleotide
der Erfindung können
mittels Standardverfahren synthetisiert werden, die auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind, wie z.B. durch Verwendung eines automatisierten
DNA-Synthesegeräts
(wie z.B. jener, die im Handel von Biosearch, Applied Biosystems
usw. erhältlich
sind). Als Beispiele können
Thiophosphat-Oligonucleotide mit dem Verfahren von Stein et al.,
Nucl. Acids Res. 16, 3209 (1988), synthetisiert werden. Methylphosphonat-Oligonucleotide
können
unter Verwendung von Controlled-Pore-Glass-Polymerträgern hergestellt
werden (Sarin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 7448–7451 (1988)).
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Obgleich
zur für
p101 oder p120 kodierenden Sequenzregion komplementäre Antisense-Nucleotide verwendet
werden könnten,
sind jene insbesondere bevorzugt, die zur transkribierten untranslatierten
Region komplementär
sind.
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Die
Antisense-Moleküle
sollten an Zellen abgegeben werden, die die p101-Regulationsuntereinheit in vivo exprimieren,
z.B. an Zellen hämatopoetischen
Ursprungs, wie z.B. Blutplättchen
und Neutrophile und andere Leukozyten. Eine Reihe von Verfahren
ist zur Abgabe von Antisense-DNA oder -RNA an Zellen entwickelt worden;
z.B. können
Antisense-Moleküle
direkt in die Stelle der Herkunft des Gewebes oder der Zellen injiziert werden,
oder es können
modifizierte Antisense-Moleküle,
die zum Targeting der gewünschten
Zellen konstruiert sind (z.B. an Peptide oder An tikörper gebundene
Antisense-Moleküle,
die spezifisch Rezeptoren oder Antigene binden, die an der Target-Zelloberfläche exprimiert
werden), systemisch verabreicht werden.
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Jedoch
ist es häufig
schwierig, intrazelluläre
Konzentrationen des Antisense-Moleküls zu erzielen,
die ausreichen, um die Translation endogener mRNAs zu unterdrücken. Daher
setzt ein bevorzugter Ansatz ein rekombinantes DNA-Konstrukt ein,
in dem das Antisense-Oligonucleotid unter die Kontrolle eines starken pol-III- oder pol-II-Promotors
gestellt wird. Die Verwendung eines derartigen Konstrukts zur Transfektion
von Target-Zellen im Patienten wird in der Transkription ausreichender
Mengen der einzelsträngigen
RNAs resultieren, die komplementäre
Basenpaare mit den endogenen p101- oder p120-Transkripten bilden
und dadurch die Translation der p101- oder p120-mRNA verhindern
werden. Beispielsweise kann ein Vektor in vivo so eingeführt werden,
dass er von einer Zelle aufgenommen wird und die Transkription von
Antisense-RNA steuert. Ein derartiger Vektor kann episomal verbleiben
oder chromosomal integriert werden, solange er transkribiert werden
kann, um die gewünschte
Antisense-RNA zu produzieren. Derartige Vektoren können durch
Verfahren der DNA-Rekombinationstechnologie konstruiert werden,
die auf dem Gebiet der Erfindung standardmäßig eingesetzt werden. Die
Vektoren können
Plasmid- oder Virus- oder andere Vektoren sein, die auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind, die zur Replikation und Expression in Säugetierzellen
verwendet werden. Die Expression der für die Antisense-RNA kodierenden
Sequenz kann durch jeglichen Promotor erfolgen, von dem auf dem
Gebiet der Erfindung bekannt ist, dass er in Säugetierzellen, vorzugsweise
menschlichen Zellen, funktionstüchtig
ist. Derartige Promotoren können
induzierbar oder konstitutiv sein. Derartige Promotoren umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf: die frühe
Promotorregion von SV40 (Bernoist und Chambon, Nature 290, 304–310 (1981)),
den in der langen terminalen 3'-Wiederholung
des Rous-Sarkom-Virus enthaltenen Promotor (Yamamoto et al., Cell
22, 787–797
(1980)), den Herpes-Thymidinkinase-Promotor (Wagner et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 78, 1441–1445
(1981)), die regulatorischen Sequenzen des Metallothionein-Gens
(Brinster et al., Nature 296, 39–42 (1982)) usw. Jeglicher
Typ von Plasmid-, Cosmid-, YAC- oder Virusvektor kann verwendet
werden, um das rekombinante DNA-Konstrukt herzustellen, das direkt
in die Gewebe- oder Zellen-Herkunftsstelle,
z.B. in das Knochenmark, eingeführt
werden kann. Alternativ dazu können
Virusvektoren verwendet werden, die den gewünschten Gewebe- oder Zelltyp
selektiv infizieren (z.B. Viren, die Zellen der hämatopoetischen
Linie infizieren), wobei in diesem Fall die Verabreichung über einen
anderen Weg (z.B. systemisch) erfolgen kann.
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Ribozym-Moleküle, die
zur Spaltung von p101- oder p120-mRNA-Transkripten konstruiert sind,
können
verwendet werden, um die Translation von p101- und p120-mRNA und Expression
der p101-Regulationsuntereinheit zu verhindern (siehe z.B. Internationale
PCT-Veröffentlichung
WO 90/11364, veröffentlicht
am 4. Oktober 1990; Sarver et al., Science 247, 1222–1225 (1990)).
Obgleich Ribozyme, die mRNA an ortsspezifischen Erkennungssequenzen
spalten, verwendet werden können,
um p101- oder p120-mRNAs zu zerstören, ist die Verwendung von
Hammerkopf-Ribozymen
bevorzugt. Hammerkopf-Ribozyme spalten mRNAs an Stellen, die von
den flankierenden Regionen bestimmt sind, die komplementäre Basenpaare
mit der Target-mRNA bilden. Das einzige Erfordernis ist, dass die
Target-mRNA die folgende Sequenz von zwei Basen aufweist: 5'-UG-3'. Die Konstruktion
und Produktion von Hammerkopf-Ribozymen ist auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt
und wird in Haseloff und Gerlach, Nature 334, 585–591 (1988),
ausführlicher
beschrieben. Es gibt hunderte von potenziellen Hammerkopf-Ribozym-Spaltstellen
in der Nucleotidsequenz von menschlicher p101- oder p120-cDNA (3). Vorzugsweise wird das Ribozym so konstruiert,
dass die Spalterkennungsstelle sich nahe dem 5'-Ende der p101- oder p120-mRNA befindet;
d.h. um die Wirksamkeit zu erhöhen
und die intrazelluläre
Anreicherung nicht-funktioneller mRNA-Transkripte zu minimieren.
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Die
Ribozyme der vorliegenden Erfindung umfassen außerdem RNA-Endoribonucleasen
(hiernach „Cech-Typ-Ribozyme" genannt), wie z.B.
die eine, die in Tetrahymena thermophila natürlich vorkommt (als IVS oder
L19-IVS-RNA bekannt) und die von Thomas Cech und Mitarbeitern ausführlich beschrieben
worden ist (Zaug et al., Science 224, 574–578 (1984); Zaug und Cech,
Science 231, 470–475
(1986); Zaug et al., Nature 324, 429–433 (1986); veröffentlichte
internationale Patentanmeldung Nr. WO 88/04300 von University Patents Inc.;
Been und Cech, Cell 47, 207–216
(1986)). Die Cech-Typ-Ribozyme weisen eine aktive Stelle von acht Basepaaren
auf, die an eine Target-RNA-Sequenz hybridisiert, worauf die Spaltung
der Target-RNA stattfindet. Die Erfindung umfasst jene Cech-Typ-Ribozyme,
die auf Acht-Basenpaar-Aktivstellensequenzen
abzielen, die in p101 oder p120 vorhanden sind.
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Wie
beim Antisense-Ansatz können
die Ribozyme aus modifizierten Basenpaaren zusammengesetzt sein
(z.B. für
verbessertes) Stabilität,
Targeting usw.) und sollten an Zellen abgegeben werden, die die p101-Regulationsuntereinheit
in vivo exprimieren, z.B. Neutrophile. Ein bevorzugtes Abgabeverfahren
umfasst die Verwendung eines für
das Ribozym „kodierenden" DNA-Konstrukts unter
der Kontrolle eines starken konstitutiven pol-III- oder pol-II-Promotors,
so dass transfizierte Zellen ausreichende Mengen des Ribozyms produzieren
werden, um endogene p101- oder p120-RNAs zu zerstören und die Translation zu
hemmen. Da Ribozyme im Gegensatz zu Antisense-Molekülen katalytisch
sind, wird für
die Wirksamkeit eine niedrigere intrazelluläre Konzentration benötigt.
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Endogene
p101- oder p120-Genexpression kann außerdem vermindert werden, indem
das p101- oder p120-Gen oder sein Promotor unter Anwendung gezielter
homologer Rekombination inaktiviert wird oder ein „Knockout" erfährt (siehe
z.B. Smithies et al., Nature 317, 230–234 (1985); Thomas und Capecchi,
Cell 51, 503–512
(1987); Thompson et al., Cell 5, 313–321 (1989); alle davon hierin
zur Gänze
durch Verweis aufgenommen). Beispielsweise kann eine mutierte, nicht
funktionsfähige
p101-Regulationsuntereinheit (oder eine völlig unverwandte DNA-Sequenz),
flankiert von DNA, die homolog zum endogenen p101- oder p120-Gen
ist (entweder die kodierenden Regionen oder Regulationsregionen
des p101- oder p120-Gens), mit oder ohne einen Selektionsmarker
und/oder einen Negativselektionsmarker verwendet werden, um Zellen
zu transfizieren, die die p101-Regulationsuntereinheit in vivo exprimieren.
Die Insertion des DNA-Konstrukts über gezielte homologe Rekombination
resultiert in der Inaktivierung des p101- oder p120-Gens. Derartige
Ansätze
sind insbesondere auf dem Gebiet der Landwirtschaft geeignet, wo
Modifikationen an ES- (embryonalen Stamm-) Zellen verwendet werden
können,
um Tier- Nachzuchten
mit einer inaktiven p101-Regulationsuntereinheit zu erzeugen (siehe
z.B. Thomas und Capechi (1987) und Thompson (1989), siehe oben).
Jedoch kann dieser Ansatz zur Verwendung im Menschen unter der Voraussetzung
adaptiert werden, dass die rekombinanten DNA-Konstrukte unter Verwendung
geeigneter Virusvektoren direkt an die erforderliche Stelle in vivo
verabreicht oder abgegeben werden.
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Alternativ
dazu kann endogene p101- oder p120-Genexpression durch Targeting
von Desoxyribonucleotidsequenzen vermindert werden, die zur Regulationsregion
des p101- oder p120-Gens (d.h. p101- oder p120-Promotor und/oder
-Enhancer) komplementär
sind, um Dreifachhelix-Strukturen zu bilden, die die Transkription
des p101- oder p120-Gens in Target-Zellen im Körper verhindern (siehe allgemein
C. Helene, Anticancer Drug. Des. 6(6), 569–84 (1991); C. Helene et al.,
Ann. N.Y. Acad. Sci. 660, 27–36
(1992), und L.J. Maher, Bioassays 14(12), 807–15 (1992)).
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann die Aktivität
der p101-Regulationsuntereinheit
unter Verwendung eines „dominant
negativen" Ansatzes
zur Störung
der trimeren G-Protein-Aktivierung von PI3K vermindert werden. Zu
diesem Zweck können
Konstrukte, die für
defekte p101-Regulationsuntereinheiten kodieren, bei Gentherapieansätzen verwendet
werden, um die Aktivität
der p101-Regulationsuntereinheit in geeigneten Target-Zellen zu
vermindern. Beispielsweise können
Nucleotidsequenzen, die die Wirtszellexpression von p101-Regulationsuntereinheiten
steuern, bei denen die Gβγ-Wechselwirkungsdomäne deletiert
oder mutiert ist, in hämatopoetische
Zellen eingeführt
werden (entweder durch In-vivo- oder Ex-vivo-Gentherapieverfahren, wie sie oben beschrieben
sind). Alternativ dazu können
Nucleotidsequenzen, die nur für
eine funktionelle Domäne
von p101 kodieren, als Inhibitor von nativen p101/p120-Wechselwirkungen verwendet
werden. Alternativ dazu kann gezielte homologe Rekombination eingesetzt
werden, um derartige Deletionen oder Mutationen in das endogene
p101- oder p120-Gen des Patienten im Rückenmark einzuführen. Die
veränderten
Zellen werden nicht funktionsfähige
Rezeptoren exprimieren (d.h. eine Regulationsuntereinheit, die fähig ist,
an die Katalyseunterein heit zu binden, jedoch unfähig ist,
die katalytische Aktivität
in Reaktion auf G-Protein-Aktivierung
zu stimulieren). Derartige veränderte
Zellen, d.h. Neutrophile oder andere Leukozyten-Linien, sollten
eine verminderte Reaktion auf die Aktivierung von G-Protein-gebundenen
Rezeptoren auf extrazelluläre
Chemokine zeigen, was in einer Verminderung des Entzündungsphänotyps resultiert.
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5.6.2 WIEDERHERSTELLUNG
ODER STEIGERUNG DER p101-REGULATIONSUNTEREINHEITENEXPRESSION ODER
-AKTIVITÄT
ZUR FÖRDERUNG
DER IMMUNSYSTEMAKTIVIERUNG
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In
Bezug auf eine Steigerung des Ausmaßes an normaler p101- oder
p120-Genexpression
und/oder p101-Regulationsuntereinheitenproduktaktivität können p101-
oder p120-Nucleinsäuresequenzen
für die
Behandlung von Störungen
der Aktivierung von Zellen der hämatopoetischen
Linie, einschließlich
für verminderte Reaktionen
des Immunsystems auf Chemokine, eingesetzt werden. Wo die Ursache
der Immunsystemdysfunktion eine defekte p101-Regulationsuntereinheit
ist, kann die Behandlung beispielsweise in Form einer Genersatztherapie
verabreicht werden. Im Speziellen können eine oder mehrere Kopien
eines normalen p101-Gens oder eines Abschnitts des p101-Gens, das
die Produktion eines p101-Genprodukts mit normaler Funktion steuert,
in die geeigneten Zellen eines Patienten oder Tiers insertiert werden,
und zwar unter Verwendung von Vektoren, einschließlich, jedoch
nicht eingeschränkt
auf, Adenovirus-, Adeno-assoziierte Virus-, Retrovirus- und Herpesvirus-Vektoren
zusätzlich
zu anderen Teilchen, die DNA in Zellen einführen, wie z.B. Liposomen.
-
Da
das p101- oder p120-Gen in den Zellen der hämatopoetischen Linie, einschließlich in
Neutrophilen und anderen Leukozyten, exprimiert wird, sollten derartige
Genersatztherapien in der Lage sein, p101- oder p120-Gensequenzen
an diese Zelltypen im Inneren von Patienten abzugeben. Alternativ
dazu kann gezielte homologe Rekombination eingesetzt werden, um
das defekte endogene p101- oder p120-Gen im geeigneten Zelltyp zu
korrigieren; z.B. in Knochenmarkzellen oder Neutrophilen und/oder
anderen Leukozyten. Bei Tieren kann die gezielte homologe Rekombinati on
verwendet werden, um den Defekt in ES-Zellen zu korrigieren, um Nachkommen
mit einem korrigierten Merkmal zu erzeugen.
-
Schließlich können in
den oben beschriebenen Tests identifizierte Verbindungen, die das
von der aktivierten p101-Regulationsuntereinheit transduzierte Signal
stimulieren, verstärken
oder modifizieren (z.B. durch Aktivieren von Stromab-signalisierenden
Proteinen in der p101-Regulationsuntereinheitenkaskade, wodurch
die defekte p101-Regulationsuntereinheit umgangen wird), verwendet
werden, um eine Immunsystemstimulation zu erzielen. Formulierung
und Verabreichungsmodus werden von den physikalisch-chemischen Eigenschaften
der Verbindung abhängen.
-
5.7 PHARMAZEUTISCHE PRÄPARATE UND
VERABREICHUNGSVERFAHREN
-
Die
Verbindungen, von denen ermittelt worden ist, dass sie die p101-
oder p120-Genexpression
oder die Aktivität
der p101-Regulationsuntereinheit oder die Wechselwirkung von p101
mit jeglichem ihrer Bindungspartner, einschließlich, jedoch nicht eingeschränkt auf,
die Katalyseuntereinheit, beeinflussen, können einem Patienten in therapeutisch
wirksamen Dosierungen verabreicht werden, um Störungen der Aktivierung von
Zellen der hämatopoetischen
Linie, wie z.B. Arthritis, einschließlich rheumatoide Arthritis,
septischen Schock, Atemnotsyndrom beim Erwachsenen (ARDS), Pneumonie,
Asthma und andere Lungenleiden, Allergien, Reperfusionsverletzungen,
Atherosklerose und andere Herz-Kreislauf-Krankheiten, Alzheimer-Krankheit und Krebs,
zu behandeln oder zu bessern. Eine therapeutisch wirksame Dosis
bezieht sich auf jene Menge der Verbindung, die ausreicht, um in
einer Besserung von Symptomen von Störungen der Aktivierung von
Zellen der hämatopoetischen
Linie zu resultieren.
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5.7.1 WIRKSAME DOSIS
-
Die
Toxizität
und therapeutische Wirksamkeit derartiger Verbindungen kann mittels
standardmäßiger pharmazeutischer
Verfahren in Zellkulturen oder Versuchstieren ermittelt werden,
z.B. für
die Bestimmung der LD50 (der für 50 % der
Population töd lichen
Dosis) und der ED50 (der für 50 % der
Population wirksamen Dosis). Das Dosisverhältnis zwischen toxischer und
therapeutischer Wirkung ist der therapeutische Index und kann als
das Verhältnis
LD50/ED50 ausgedrückt werden.
Verbindungen, die große
therapeutische Indices zeigen, sind bevorzugt. Obgleich Verbindungen,
die hohe toxische Nebenwirkungen aufweisen, verwendet werden können, sollte
darauf geachtet werden, ein Abgabesystem zu konstruieren, das derartige
Verbindungen an die Stelle des beeinträchtigen Gewebes führt, um
die mögliche
Schädigung
nicht infizierter Zellen zu minimieren und dadurch Nebenwirkungen
zu vermindern.
-
Die
aus den Zellkulturtests und Tieruntersuchungen erlangten Daten können bei
der Formulierung eines Dosierungsbereichs zur Verwendung beim Menschen
verwendet werden. Die Dosierung derartiger Verbindungen liegt vorzugsweise
in einem Bereich zirkulierender Konzentrationen, der die ED50 mit wenig oder ohne Toxizität umfasst.
Die Dosierung kann um diesen Bereich in Abhängigkeit von der eingesetzten
Dosierungsform und dem eingesetzten Verabreichungsweg variieren.
Für jegliche
im Verfahren der Erfindung verwendete Verbindung kann die therapeutisch
wirksame Dosierung zuerst aus den Zellkulturtests abgeschätzt werden.
Es kann eine Dosis in Tiermodellen formuliert werden, um einen zirkulierenden
Plasmakonzentrationsbereich zu erzielen, der die in Zellkultur ermittelte
IC50 (das ist jene Konzentration der Testverbindung,
die eine halbmaximale Hemmung von Symptomen erzielt) einschließt. Derartige
Informationen können
verwendet werden, um zweckdienliche Dosen beim Menschen genauer
bestimmen zu können.
Werte im Plasma können beispielsweise
mittels Hochleistungsflüssigchromatographie
gemessen werden.
-
5.7.2 FORMULIERUNGEN UND
VERWENDUNG
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
können auf
herkömmliche
Weise unter Verwendung von einem oder mehreren physiologisch annehmbaren
Trägern oder
Exzipienten formuliert werden.
-
Daher
können
die Verbindungen und ihre physiologisch annehmbaren Salze und Solvate
für die
Verabreichung durch Inhalation oder Insufflation (entweder durch Mund
oder Nase) oder orale, bukkale, parenterale oder rektale Verabreichung
formuliert werden.
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Für orale
Verabreichung können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen die Form von beispielsweise
Tabletten oder Kapseln einnehmen, die durch herkömmliche Mittel hergestellt
werden, und zwar mit pharmazeutisch annehmbaren Exzipienten, wie
z.B. Bindemitteln (z.B. vorgelatinierte Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon oder
Hydroxypropylmethylcellulose); Füllstoffen
(z.B. Lactose, mikrokristalline Cellulose oder Calciumhydrogenphosphat);
Gleitmitteln (z.B. Magnesiumstearat, Talkum oder Kieselerde); Abbaumitteln
(z.B. Kartoffelstärke
oder Natrium-Stärkeglycolat);
oder Benetzungsmitteln (z.B. Natriumlaurylsulfat). Die Tabletten
können
mittels Verfahren beschichtet werden, die auf dem Gebiet der Erfindung
wohlbekannt sind. Flüssige
Präparate
für orale
Verabreichung können
die Form von beispielsweise Lösungen,
Sirup oder Suspensionen einnehmen, oder sie können als Trockenprodukt zur
Konstitution mit Wasser oder einem anderen geeigneten Vehikel vor
Verwendung vorliegen. Derartige flüssige Präparate können durch herkömmliche
Mittel mit pharmazeutisch annehmbaren Additiven hergestellt werden,
wie z.B. mit Suspendiermitteln (z.B. Sorbitsirup, Cellulosederivaten
oder hydriertem Speisefett); Emulgatoren (z.B. Lecithin oder Akaziengummi);
nicht-wässrigen
Vehikeln (z.B. Mandelöl, ölige Ester,
Ethylalkohol oder fraktionierte Pflanzenöle); und Konservierungsmitteln
(z.B. Methyl- oder
Propyl-p-hydroxybenzoate oder Sorbinsäure). Die Präparate können außerdem gegebenenfalls Puffersalze,
Geschmacks-, Farb- und Süßstoffe
enthalten.
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Präparate für orale
Verabreichung können
in geeigneter Weise formuliert werden, um eine kontrollierte Freisetzung
der aktiven Verbindung bereitzustellen.
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Für bukkale
Verabreichung können
die Zusammensetzungen die Form von Tabletten oder Pastillen einnehmen,
die auf zweckdienliche Weise formuliert sind.
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Für die Verabreichung
durch Inhalation werden die Verbindungen zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung zweckdienlicherweise in Form einer Aerosolspray-Darbietung
aus Druckbehältern
oder einem Zerstäuber
abgegeben, wobei ein geeignetes Treibmittel verwendet wird, z.B.
Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan,
Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas. Im Falle eines unter Druck
stehenden Aerosols kann die Dosiseinheit durch Bereitstellen eines
Ventils zur Abgabe einer abgemessenen Menge ermittelt werden. Kapseln
und Kartuschen aus z.B. Gelatine zur Verwendung in einem Inhalator oder
Insufflator können
formuliert werden, die ein Pulvergemisch aus der Verbindung und
einer geeigneten Pulverbasis, wie z.B. Lactose oder Stärke, enthalten.
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Die
Verbindungen können
für parenterale
Verabreichung durch Injektion, z.B. durch Bolusinjektion, oder kontinuierliche
Infusion formuliert werden. Formulierungen zur Injektion können in
Einheitsdosisform, z.B. in Ampullen, oder in Multidosisbehältern mit
einem zugesetzten Konservierungsmittel dargeboten werden. Die Zusammensetzungen
können
solche Formen wie Suspensionen, Lösungen oder Emulsionen in öligen oder wässrigen
Vehikeln einnehmen und können
Formulierungsmittel, wie z.B. Suspendier-, Stabilisierungs- und/oder
Dispergiermittel, enthalten. Alternativ dazu kann der aktive Bestandteil
vor der Verwendung in Pulverform zur Konstitution mit einem geeigneten
Vehikel, z.B. in sterilem, pyrogen-freiem Wasser, vorliegen.
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Die
Verbindungen können
außerdem
in rektale Zusammensetzungen, wie z.B. Suppositorien oder Retentionseinläufen, formuliert
werden, die z.B. eine herkömmliche
Suppositorienbasis, wie z.B. Kakaobutter oder andere Glyceride,
enthalten.
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Zusätzlich zu
den vorher beschriebenen Formulierungen können die Verbindungen auch
als Depot-Präparat
formuliert werden. Derartige, für
einen langen Zeitraum wirkende Formulierungen können durch Implantation (zum
Beispiel subkutan oder intramuskulär) oder durch intramuskuläre Injektion
verabreicht werden. Folglich können
die Verbindungen mit geeigneten polymeren oder hydrophoben Materialien
(z.B. als Emulsion in einem annehmbaren Öl) oder Ionentauscherharzen
oder als schwerlösliche
Derivate, beispielsweise als ein schwerlösliches Salz, formuliert werden.
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Die
Zusammensetzungen können,
falls erwünscht,
in einer Packungs- oder Spendervorrichtung dargeboten werden, die
eine oder mehrere Einheitsdosisformen ent halten kann, die den aktiven
Bestandteil enthalten. Die Packung kann beispielsweise Metall- oder
Kunststofffolie umfassen, wie z.B. eine Blisterpackung. Die Packungs- oder Spendervorrichtung
kann mit Anweisungen zur Verabreichung einhergehen.
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Die
folgenden Beispiele werden dargelegt, um die vorliegende Erfindung
zu illustrieren und einem Durchschnittsfachmann zu helfen, dieselbe
herzustellen und zu verwenden. Die Beispiele beabsichtigen in keiner
Weise die Einschränkung
des Schutzumfangs der Offenbarung oder des Schutzes, der durch dieses
Patent gewährt
wird.
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6. BEISPIEL: Reinigung
und Charakterisierung von Schweine-Gβγ-aktivierten PI3K-Aktivitäten
-
6.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
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6.1.1 PI3K-TESTS
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Gereinigte
Aliquoten von Sf9-hergeleiteter oder Schweine-Neutrophilen-Cytosol-hergeleiteter PI3K wurden
in eiskaltem 0,12 M NaCl, 25 mM HEPES, 1 mM EGTA, 1 mM DTT, 1 mg.ml–1 BSA,
1 % Betain, 0,02 % (Gew./Vol.) Tween-20, pH 7,4, 0°C auf ein
geeignetes Ausmaß verdünnt, worauf
Aliquoten von 5 μl
auf Eis bis zum Testen gelagert wurden. Falls die PI3K-Tests an
Immunpräzipitaten
aus U937-Zellen durchgeführt wurden
(siehe folgende Beispiele), dann wurde die PI3K an 10 μl gepackter
Protein-G-Sepharose-Perlen in einem oben definierten eiskalten Puffer
immobilisiert. 30 μl
eines Gemischs aus Phospholipiden mit oder ohne Gβγ und/oder
Gα (entweder
GDP-gebunden oder aktiviert) wurden zu den S-μl-Fraktionen oder zu den 10 μl Perlen
zugegeben und vermischt. Nach 10 Minuten auf Eis wurden 5–10 μl des letzten
Waschpuffers, ergänzt mit
MgCl2, im noch vorhandenen Testvolumen auf
eine Endkonzentration von 3,5 mM zugegeben und vermischt. Sechs
Minuten später
wurden 5 μl
des letzten Waschpuffers zugegeben (um ein Endtestvolumen von 50 μl zu liefern),
der [γ32P]-ATP (typischerweise 10 μCi.Test–1,
Amersham, PB10168) und 3,5 mM MgCl2 enthielt,
die Röhrchen
gemischt und in ein Wasserbad mit 30°C überführt. Die Tests wurden nach
15 Minuten mit 500 μl
Chloroform:Methanol:H2O (29:54:13,1, Vol./Vol./Vol.)
gequencht. Ein μl
100 mM ATP, 103 μl
2,4 HCl und 434 μl
Chloroform wurden anschließend
zugegeben, um eine Zweiphasen-„Folch"-Lösungsmittelverteilung
zu erzeugen. Nach Vermischen und Zentrifugation wurden die unteren
Phasen entfernt und in saubere Röhrchen überfragen,
die 424 μl
frischer „oberer
Phase" enthielten
(Methanol:1M HCl:Chloroform; 48:47:3, Vol./Vol./Vol.). Nach Vermischen
und Zentrifugation wurde die untere Phase entfernt und in ein frisches
Röhrchen überführt (während der
Reinigung von Schweine-Neutrophilen-PI3Ks wurde [32P]-Lipidprodukt
an diesem Punkt mit einem Geigerzähler quantifiziert), unter
Vakuum getrocknet, entacetyliert und mittels DC an PEI-Platten aufgetrennt
(mit 0,6 M HCl; PtdIns(3,4,5)P3 hat einen
Rf-Wert von 0,47) (Stephens et al., Cell 77, 83–93 (1994)). In manchen Experimenten
wurde das getrocknete Lipid in Chloroform:Methanol (2:1, Vol./Vol.)
wiederaufgelöst,
auf eine mit Kaliumoxalat imprägnierte
DC-Platte aufgegeben und in einem Gemisch aus Chloroform:Aceton:Methanol:Essigsäure:H2O (40:15:13:12:8, Vol./Vol./Vol./Vol./Vol.;
Traynor-Kaplan et al. (1988)) aufgetrennt.
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Die
Lipid/G-Protein-Untereinheiten-Gemische wurden wie folgt hergestellt:
PtdIns(4,5)P2 (das aus Folch-Phosphoinositid-Fraktionen
durch 2 Chromatographiezyklen an immobilisiertem Neomycin hergestellt wurde)
und PtdEtn (Sigma) wurden unter Vakuum getrocknet (ausreichend,
um Endkonzentrationen von 50 μM
bzw. 0,5 mM im Test zu liefern). In manchen Experimenten waren PtdIns4P
(auf ähnliche
Weise wie PtdIns(4,5)P2 hergestellt) und/oder
PtdIns (Sigma) enthalten. Das getrocknete Lipid wurde (bei Raumtemperatur)
in einem Bad in einen mit 0,1 % Natriumcholat ergänzten letzten
Waschpuffer (siehe oben) beschallt. Nach dem Abkühlen auf Eis wurden Portionen
dieser dispergierten Lipid-Stammlösung mit einem Gemisch, insgesamt
1 μl.Test–1,
aus Gβγ-Lagerpuffer
(1 % Cholat; 50 mM HEPES, pH 7,5, 4°C, 0,1 M NaCl; 1 mM DTT; 0,5
mM EDTA), aktivem Gβγ oder einem
gleichem Volumen von aufgekochtem Gβγ von 3 bis 7 mg.ml–1 Stammlösung in
Lagerpuffer vermischt. In manchen Experimenten enthielten die 1 μl Gα-Untereinheiten
oder ih ren Lagerpuffer, wobei in diesem Fall die Gβγs mit den
Gα-Untereinheiten
(entweder GDP-gebunden oder aktiviert; siehe unten) 10 Minuten lang
auf Eis vorgemischt wurden.
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Gα-Untereinheiten
(ein äquimolares
Gemisch von Gα:o,
i, i2 und i3, hergestellt
wie bei den Gβγ-Untereinheiten
beschrieben und im selben Puffer gelagert, jedoch ergänzt mit
10 μM GDP)
wurden durch 10-minütige
Inkubation auf Eis mit 10 mM NaF, 30 μM AlCl3 (A/F)
aktiviert; Tests, in die diese Untereinheiten verdünnt wurden,
enthielten ebenfalls A/F.
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a) Proteinreinigung
-
Blut
aus Schweinen (42 Chargen) wurde direkt in Antikoagulans in 21 Behälter abgenommen.
Innerhalb von 40 Minuten nach der Abnahme wurde das Blut/Antikoagulans
mit 3 % (Gew./Vol.) Polyvinylpyrrolidon (PVP, 360 kD) und isotonischer
Salzlösung
gemischt (4,2 des Blutgemischs:0,8 PVP). Nach 35-minütigem Stehen
(in 25 Behältern)
hatten sich die Erythrozyten hinreichend abgesetzt, so dass der Überstand
abgesaugt und in 1-Liter-Behälter
zentrifugiert (8 Minuten, 1.000 × g) werden konnte. Ungefähr 28 Liter
dieses ersten Überstands
wurden gewonnen. Die sedimentierten Zellen wurden in Hank-Salzlösung resuspendiert,
so dass das schließlich
angesammelte Volumen in zwei 1-Liter-Zentrifugenflaschen enthalten
war. Die Zellen wurden durch Zentrifugation sedimentiert (8 Minuten
bei 1.000 × g). Überstände wurden
abgesaugt und das Zellpellet einem hypotonischen Schock unterzogen
(um jegliche verbliebenen, verunreinigenden Erythrozyten zu lysieren),
indem 70 ml eiskaltes H2O zugegeben wurden.
Nach 25–30
Sekunden Mischen wurden 77 ml 10 × Hank-Salzlösung (ohne
Calcium) zugegeben. Nach einem Waschvorgang mit Hank-Salzlösung wurden
die Zellen in eine Zentrifugenflasche vereinigt, pelletiert und
resuspendiert, und zwar in 500 ml eiskaltem 40 mM TRIS, pH 7,5,
4°C; 0,12
M NaCl; 2,5 mM MgCl2. Diisopropylfluorphosphat
wurde zugegeben (Endkonzentration 0,5 mM) und die Zellen nach 5
Minuten auf Eis pelletiert (ungefähr 80–90 ml Packungsvolumen) und
in 300 ml eiskaltem 40 mM TRIS, pH 7,5; 0,1 M NaCl; 2,5 mM MgCl2; 1 mM EGTA; 0,2 mM EDTA und Antiproteasen I
resuspendiert. Die Zellsuspension wurde beschallt (Ultraschallgerät Heat Systems
Probe, Einstellung 9,25, 4 × 15
Sekunden mit 1 Minute Mischen, auf Eis, zwischen jeder Beschallung),
dann zentrifugiert (2.000 × g,
10 Minuten), um nicht aufgebrochene Zellen und Kerne zu sedimentieren
(weniger als 5 % der Zellen blieben intakt). Der Überstand
wurde zentrifugiert (bei 100.000 × g 60 Minuten lang bei 4°C), und die Überstände wurden dekantiert,
vereinigt, mit EDTA, Betain und DTT vermischt (Endkonzentrationen
von 5 mM, 1 % bzw. 1 mM) und schließlich in Flüssigstickstoff eingefroren
und bei –80°C gelagert.
Cytosolfraktionen, die auf diese Weise hergestellt wurden, wiesen üblicherweise
eine Proteinkonzentration von 8 bis 9 mg.ml–1 auf
(ungefähr
2,5 g Protein pro Präparat).
Nachdem das Cytosol aus einer 750 Litern entsprechenden Blutmenge
(18 bis 42 Präparate,
9 × 1012 Zellen, 40 g Protein) gesammelt und bei –80°C gelagert
worden war, wurde es in getrennten Chargen im Abstand von 5 Stunden
aufgetaut. Von diesem Punkt an wurden Prozeduren bei 2–4°C durchgeführt.
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Das
frisch aufgetaute Cytosol wurde mit Tween-20 (0,05 % (Gew./Vol.)
Endkonzentration) ergänzt, zentrifugiert
(20.000 × g
für 30
Minuten, 2°C),
filtriert (5 μm
Zellulosenitrat, 4,5 cm Duchmesser; Whatman), ungefähr 2,5fach
mit Puffer K (siehe unten) auf eine Endleitfähigkeit von 200 μS (bei 4°C) verdünnt, dann
auf eine mit Puffer K äquilibrierte
Säule aus
Fast-flow-Q-Sepharose von 800 ml (5 cm Durchmesser) aufgegeben (12,5
ml.min–1 mit
einer peristaltischen Pumpe). Das Gesamtvolumen von verdünntem Cytosol
betrug etwa 15,5 Liter. Nach der Beladung wurde mit Säule mit
1 Liter Puffer K gewaschen und dann mit 4,5 Liter eines linearen
Gradienten aus 0,1 bis 0,6 M NaCl in Puffer K bei 8 ml.min–1 eluiert.
Es wurden 50 Fraktionen von 1 ml aufgefangen. Leitfähigkeit
und Absorption (bei 280 nm) des Säuleneluats wurden fortlaufend
(und in allen nachfolgenden Schritten) gemessen. Puffer K hatte
die folgende Zusammensetzung: 40 mM TRIS/HCl, 1 mM EGTA, 0,2 mM
EDTA, 1 % Betain, 0,05 % (Gew./Vol.) Tween 20, 5 mM β-Glycerophosphat
pH 7,5 bei 4°C,
15 mM β-Mercaptoethanol
mit jeweils 4 μg.ml–1 Antipain,
Leupeptid, Bestatin, Pepstatin A und Aprotinin und 0,1 mM PMSF („Antiproteasen
II"). Diese Lösung sowie
die folgenden wurden bei 0,2 μm
filtriert.
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Nachdem
die maßgeblichen
Fraktionen mittels PI3K-Tests identifiziert worden waren, wurden
sie vereinigt und sofort auf eine Säule (5 cm Durchmesser) von
1,8 Litern aus Sephadex-G25-fine geladen (10 ml.min–1),
die mit 18 l Puffer L (nur die letzten beiden Liter mit Antiproteasen
II) voräquilibriert
worden war (Puffer L enthielt: 5 mM β-Glycerophosphat, 20 mM KCl,
0,05 % (Gew./Vol.) Tween 20, 1 % Betain, 0,1 M EDTA, 10 mM Kaliumphosphat
pH 7,0 bei 4°C,
15 mM β-Mercaptoethanol
plus Antiproteasen II). Der entsalzte Pool aus Q-Sepharose wurde
sofort auf 80 ml Hydroxylapatitsäule
(2,6 cm Durchmesser; Macroprep-ceramic, BioRad) geladen (5 ml.min–1),
die mit 1 Liter Puffer M (5 mM β-Glycerophosphat;
10 mM Kaliumphosphat, pH 7,0, 4°C,
0,05 % (Gew./Vol.) Tween 20, 1 % Betain, 15 mM β-Mercaptoethanol) bei einer Durchflussgeschwindigkeit
von 10 ml.min–1 und
dann mit 100 ml Puffer N (umfassend Puffer M, ergänzt mit
0,1 mM EDTA und Antiproteasen I) unmittelbar vor der Aufgabe der
Probe äquilibriert
worden war. Nach der Aufgabe wurde die Säule mit 100 ml Puffer N gewaschen
und mit 100 ml eines linearen Gradienten aus 0,05 bis 0,35 M Kaliumphosphat in
Puffer N (4 ml.min–1) eluiert. Es wurden
Fraktionen von 25 ml aufgefangen und auf Gβγ-stimulierte PI3K-Aktivität getestet.
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Maßgebliche
Fraktionen wurden vereinigt (typischerweise insgesamt 100 ml), 3fach
mit Puffer O verdünnt
(auf eine Leitfähigkeit
von 250 μS,
4°C) und
auf Heparin-Sepharose-HR
(Säule
von 1,6 cm Durchmesser, die mit 150 ml Puffer O voräquilibriert
war (siehe unten, bei 2 ml.min–1)) aufgegeben (bei
1,1 ml.min–1). Nach
der Beladung wurde die Säule
mit Puffer O gewaschen (30 ml) und mit 140 ml eines linearen Gradienten aus
0,1–0,7
M KCl in Puffer O eluiert (Durchflussgeschwindigkeit 1 ml.min–1);
das Eluat wurde in Fraktionen von 5 ml aufgefangen. Puffer O war:
20 mM HEPES, 1 mM EGTA, 0,1 EDTA, 0,05 % (Gew./Vol.) Tween 20, 1,0
% Betain, 1 mM β-Glycerophosphat
pH 7,2, 4°C,
15 mM β-Mercaptoethanol
plus Antiproteasen II.
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Gβγ-stimulierte
PI3K-Aktivität
eluierte aus Heparin-Sepharose-HR in zwei Peaks, die als Peaks A
und B bezeichnet werden. A sowie B wurden durch aufeinander folgende
Verwendung derselben Kombination von Säulen gereinigt. Peak A befand
sich in 15 ml (0,4 M KCl) und wurde 8fach in Puffer P verdünnt (siehe
unten), und zwar auf eine Leitfähigkeit
von 200 μS
(4°C), Peak
B befand sich in 15 ml (0,6 M KCl) und wurde 10fach in Puffer P
verdünnt
(auf eine Endleitfähigkeit
von 200 μS,
4°C). Die
Verdünnung
erfolgte unmittelbar vor der Aufgabe bei 1 ml.min–1 auf
eine Säule
Mono Q 5/5 HR, die mit 20 ml Puffer P voräquilibriert worden war. Nach der
Beladung wurde die Säule
mit 5 ml Puffer P gewaschen. Eluat wurde in Faktionen von 0,5 ml
aufgefangen. Puffer P enthielt: 10 mM Tris, 1 mM EGTA, 0,2 EDTA,
0,05 % (Gew./Vol.) Tween 20, 1 % Betain, 1 mM β-Glycerophosphat, pH 7,1, 4°C, 15 mM β-Mercaptoethanol plus
Antiproteasen II.
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Die
maßgeblichen
Fraktionen aus der Mono Q (A) und (B) wurden unabhängig vereinigt
(beide hatten ein Gesamtvolumen von 3 ml), mit einer Ultrafiltrationseinheit
auf 0,8 ml konzentriert (50 kD Cutoff, vorgewaschen mit Puffer P),
zentrifugiert (10.000 × g
10 Minuten lang bei 0°C)
und direkt auf eine Hochleistungs-Größenausschlusschromatographiesäule (Ve 72 ml, Vt 172 ml)
aufgegeben (0,25 ml.min–1), die mit Puffer Q
voräquilibriert
worden war (siehe unten; 2 Liter ohne Antiproteasen II, dann 150
ml mit Antiproteasen II). Fraktionen von 1,5 ml wurden unmittelbar
vor dem Ve aufgefangen. Puffer Q enthielt:
0,17 M KCl, 1 % Betain, 0,05 % (Gew./Vol.) Tween 20, 1 mM β-Glycerophosphat,
1 mM EGTA, 0,2 mM EDTA, 1,5 mM Kaliumphosphat, 40 mM HEPES, pH 6,9
bei 4°C,
15 mM β-Mercaptoethanol.
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Maßgebliche
Fraktionen von A und B wurden unabhängig voneinander vereinigt
(beide hatten ein Gesamtvolumen von 6 ml), mit Puffer R auf 24 ml
verdünnt
(Endleitfähigkeit
250 μS,
4°C) und
auf eine Kationentauscher-HPLC-Säule
auf Acrylbasis (2,5 ml Volumen, BioRad) aufgegeben (0,8 ml.min–1)
und mit 25 ml eines linearen Gradienten von KCl (0,1 bis 0,6 M)
in Puffer R eluiert. Das Eluat wurde in Fraktionen von 1 ml aufgefangen.
Puffer R enthielt: 1 % Betain, 0,05 % (Gew./Vol.) Tween 20, 1 mM
EGTA, 0,2 mM EDTA, 20 mM HEPES, pH 6,8 bei 4°C, 15 mM β-Mercaptoethanol plus Antiproteasen II.
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Maßgebliche
Fraktionen wurden vereinigt (3 ml für (A), 2 ml für (B)),
7fach mit Puffer S verdünnt
(auf eine Endleitfähigkeit
von 180 μS,
4°C) und
auf eine Mini-Q-Säule
(0,24 ml, betrieben an einem Pharmacia-SmartTM-System)
aufgegeben (0,15 ml.min–1). Die Säule wurde
mit 1 ml Puffer S gewaschen und mit einem linearen Gradienten NaCl
(0,1 bis 0,5 M NaCl) in Puffer S bei 0,1 ml.min–1 gewaschen.
Das Eluat wurde in Fraktionen von 75 μl aufgefangen. Puffer S enthielt:
1 % Betain, 0,05 (Gew./Vol.) Tween 20, 1 mM EGTA, 0,2 mM EDTA, 2
mM β-Glycerophosphat,
10 mM TRIS, pH 7,7, 4°C,
1 mM DTT (ohne Antiproteasen).
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Proteinkonzentrationen über die
gesamte Reinigung hinweg wurden auf vier Weisen abgeschätzt: (a) mit
einem Proteinbindungsfarbstoff (BioRad; dies wurde nur an Lysaten-,
Cytosol- und Q-Sepharose-Fraktionen angewendet); (b) durch Integration
der Peakflächen
der Absorption bei 280 nm (dies wurde durch Anwendung des Farbstoffbindungstests
kalibriert); (c) Proteine an Filtern wurden mit Ponceau S gefärbt und
mit der Färbeintensität von definierten
Aliquoten eines auf ähnliche
Weise immobilisierten Standards verglichen; und (d) mittels SDS-PAGE
aufgetrennte und mit Coomassie R250 gefärbte Proteine wurden mit Aliquoten
von Proteinen bekannter Konzentration verglichen, die am selben
Gel mitliefen.
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Das
endgültige
Präparat
von PI3K (oder das gereinigte Material aus der ersten Stufe) wurde
mit 100 nM [3H]-17-Hydroxy-Wortmannin (17,7
Ci.mmol–1,
Amersham, auf Bestellung hergestellt) inkubiert, mittels SDS-PAGE
aufgetrennt, mit Coomassie-Blau
gefärbt
und fotografiert. [3H] wurde dann fluorografisch
nachgewiesen.
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6.2. ERGEBNISSE
-
Die
Analyse von Schweine-Neutrophilen-Cytosol mittels Anionenaustauschchromatographie
zeigte, dass es eine Gβγ-aktivierte
PI3K-Aktivität
mit ähnlichen
Eigenschaften enthielt, wie sie bereits in U937- und Osteosarkom-Zellen
beschrieben wurde. Die Verwendung von [3H]-17-Hydroxy-Wortmannin
als Sonde identifizierte einen Doppelpeak einer scheinbaren Größe von 117
kD und 120 kD, der in den Gβγ- aktivierte PI3K-Aktivität enthaltenden
Fraktionen eluierte, und außerdem,
dass sie bei 2–4
% der Werte von [3H]-17-Hydroxy-Wortmannin-gebunder
p110α und/oder
p110β lagen
(siehe 5). Dieser Peak von Gβγ-aktivierter PI3K-Aktivität wurde
weiter gereinigt (alle Figuren und Tabellen stellen ausführlich die
Reinigung der Präparate von
PI3Ks dar, die letztlich sequenziert wurden). Während dieses Prozesses spaltete
er sich in zwei Peaks (A und B) auf, die beide scheinbare, native,
relative Molmassen von 220 kD zeigten. Nachdem sie im Wesentlichen
rein waren, wie mittels Coomassie-gefärbten SDS-PAGE-Gelen festgestellt
wurde, war klar, dass beide Aktivitäten gemeinsam mit zwei Proteinen
wanderten: (A) mit Proteinen von 117 kD (das spezifisch [3H]-17-Hydroxy-Wortmannin band und daher
für die
Katalyseuntereinheit gehalten wurde) und 101 kD; und (B) mit Proteinen
von 120 kD (das ebenfalls [3H]-17-Hydroxy-Wortmannin
band) und 101 kD. Dieses Ergebnis zeigte an, dass die PI3K-Aktivitäten p117/p101-
und p120/p101-Heterodimere in ihrem nativen Zustand waren. In ihren endgültigen Formen
sind die PI3Ks A und B ungefähr
180.000 X und 380.000 X aus Neutrophilen-Lysaten (1.000.000.000
X aus Blut) mit einer Gesamtaktivitätsausbeute von 5,5 % gereinigt
worden. Tabelle 1 definiert die Ausbeuten von Protein und PI3K-Aktivität über jeden
Schritt.
-
TABELLE
1 Reinigung
von Schweine-Leukozyten-G-Protein-βγ-Untereinheiten-aktivierten
PI3Ks
-
Diese
Werte der Anreicherung stehen im Einklang mit den an diese Proteine
gebundenen Mengen an [3H]-17-Hydroxy-Wortmannin
im Vergleich zu Elementen der p85/p110-Familie. Es wird daher angenommen, dass
alle diese Proteine in geringer Menge vorkommen.
-
Gereinigte
Präparate
der PI3Ks A und B waren auf Basis ihrer Lipidkinaseaktivitäten unterscheidbar. Beide
Präparate
(a) wurden um mehr als das 100fache durch Gβγ-Untereinheiten auf Gα-GDP-sensitive Weise aktiviert,
(b) wurden durch 100 nM Wortmannin vollständig gehemmt (mit 5 μM ATP in
den Tests), (c) waren entweder in Gegenwart oder Abwesenheit von
Gβγs gegen Tyrosin-phosphorylierte
Peptide unempfindlich, die PI3Ks der p85/p110 um das Fünffache
aktivieren (siehe 6), und (d) waren zur 3-Phosphorylierung
von PtdIns, PtdIns4P und PtsIns(4,5)P2 fähig (die
Identität
der Produkte wurde durch sequentielle Entacetylierung und Glycerinentfernung,
gefolgt von Anionenaustausch-HPLC-Analyse der [32P]-markierten
wasser löslichen Produkte
mit intern [3H]-markierten Standards festgestellt).
Außerdem
zeigten die gereinigten Präparate
von PI3K A und B die niedrigste scheinbare Km für letzteres Substrat (8 und
10 μM für A bzw.
B) unter Einsatz des γ-Phosphats
von ATP als Phosphatdonor (Ergebnisse nicht gezeigt).
-
7 BEISPIEL PEPTIDSEQUENZIERUNG
VON SCHWEINE-Gβγ-AKTIVIERTER
PI3K A UND B
-
In
diesem Beispiel wurden beide Schweine-PI3K-Proteine durch Aminosäuresequenzierung
analysiert. PI3Ks A und B, gereinigt aus einer 40 g entsprechende
Menge Cytosolprotein, wurden dem Western-Blotting auf Nitrocellulose
unterzogen, mit Ponceau S gefärbt,
die allen vier Untereinheiten entsprechenden Banden herausgeschnitten,
mit Trypsin behandelt und für
die interne Aminosäuresequenzanalyse
verarbeitet.
-
7.1. MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
Erzeugung
von Peptiden und Peptidsequenzierung. Aliquoten von Protein zur
Sequenzierung wurden (im einen Nass-Blotter) mittels Western-Blotting
auf Nitrocellulose (0,45 μm
Porengröße BA85;
Schleicher und Schüll)
geblottet. Der Transferpuffer enthielt 192 mM Glycin, 25 mM TRIS
und 10 Vol.-% Methanol. Vor dem Zusammenbau der fertigen Transfereinheit
wurden die Filterpapierträger
aus Whatman-Filterpapier
Nr. 1 an der (–)-Seite
des Gel/Filter-Sandwich und das Gel (1 mm stark) in 0,0005 % (Gew./Vol.)
SDS enthaltendem Transferpuffer getränkt. Der Transfer erfolgte
für 16
Stunden bei einer Festspannung von 35 V (0,25 bis 0,35 A bei 5°C). Die Filter
wurden mit 0,1 % Ponceau S in 1 % Essigsäure 1 Minute lang gefärbt, dann
1 Minute lang in 1 % Essigsäure
entfärbt.
Ungefähr
85–90
% des auf das Gel aufgegebenen Proteins wurden aus dem Filter gewonnen.
Die Banden von Interesse wurden aus der Nitrozellulose herausgeschnitten
und für
die interne Aminosäuresequenzanalyse
wie beschrieben (Tempst et al., Electrophoresis 11, 537–552 (1990))
mit Modifizierungen (Lui et al. (1996)) verarbeitet. Zusammenfassend
wurde eine proteolytische Spaltung in situ unter Verwendung von
0,5 μg Trypsin
(Promega, Madison, WI) bei 37°C
2 Stunden lang durchgeführt.
Das resultierende Peptidgemisch wurde mit 0,1 % β-Mercaptoethanol (BioRad, Richmond,
CA) und 0,3 % 4-Vinylpyridin (Aldrich,
Milwaukee, WI) reduziert bzw. S-alkyliert und mittels Umkehrphasen-HPLC
fraktioniert. Ein Enzym-Blindwert wurde an einem gleich großen Streifen
Nitrozellulose durchgeführt.
-
HPLC-Lösungsmittel
sowie Systemkonfiguration waren die beschriebenen (Elicone et al.
(1994)) mit der Ausnahme, dass eine Vydac-C4-Säule 214 TP54 mit 2,1 mm (Separations
Group, Hesperia, CA) mit Gradientenelution bei einer Durchflussgeschwindigkeit
von 100 μl/min
verwendet wurde. Die Identifizierung von Trp-enthaltenden Peptiden wurde durch manuelle
Analyse des Verhältnisses
der Absorptionen bei 297 und 277 nm durchgeführt, die in Echtzeit unter
Verwendung eines Diodenarray-Detektors, Modell 1000S von Applied
Biosystems (Foster City, CA), aufgezeichnet wurden (Erdjument-Bromage
et al. (1994)). Fraktionen wurden händisch aufgefangen und für die Zeit
des Laufs auf Eis gehalten und dann vor der Analyse bei –70°C gelagert.
-
Gereinigte
Peptide wurden durch Kombination von automatischem Edman-Abbau und
matrixbasierter Laser-Desorptions/Ionisations-Flugzeit-(MALDI-TOF-)
Massenspektrometrie analysiert; Einzelheiten über diesen kombinierten Ansatz,
einschließlich
massenunterstützte
Routineprozeduren nach chemischer Sequenzierung, finden sich anderswo
(Geromanos et al., Techniques in Protein Chemistry V, 143–150 (1994);
Elicone et al., J. Chromatogr. 676, 121–137 (1994); Erdjument-Bromage
et al., Protein Sci. 3, 2435–2446
(1994)). Nach der Lagerung wurden Säulenfraktionen mit reiner TPA
ergänzt
(so dass eine Endkonzentration von 10 % erreicht wurde), bevor sie
auf Sequenzierungsscheiben und Massenspektrometer-Targets aufgegeben
wurden. Die Massenanalyse (an Aliquoten von 2 %) wurde unter Verwendung
eines Voyager-RP-MALDI-TOF-Geräts (Vestec/PerSeptive,
Framingham, MA) im Linearmodus durchgeführt, und zwar mit einem 337-nm-Stickstofflaser,
einem Flugrohr von 1,3 m und α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure (Fertiglösung, erhalten
von Li near Sci., Reno, NV) als Matrix. Eine Ionenbeschleunigungsspannung
von 30 kV (Gitterspannung 70 %, Drahtführungsspannung 0,1 %) und –2,0, kV
Multiplier-Spannung
wurden verwendet. Laserfluenz und Anzahl an Akquisitionen wurden
nach Beurteilung der optimalen Ablenkungen spezifischer Maxima unter
Verwendung eines Digitalisieroszilloskops TDS 520 Tektronix (Beaverton,
OR) eingestellt. Mz- (Masse
zu Ladung) Spektren wurden aus den Flugzeitdateien unter Verwendung
der Datenanalysesoftware GRAMS (Galactic Ind., Salem, NH) erzeugt.
Jede Probe wurde zweimal analysiert, in Gegenwart und Abwesenheit
von zwei Kalibriersubstanzen (jeweils 25 Femtomol APID und P8930),
wie beschrieben (Geromanos et al. (1994)). Chemische Sequenzierung (an
95 % der Probe) wurde unter Verwendung eines Geräts von Applied Biosystems (AB),
Modell 477A, durchgeführt.
Schrittweise freigesetzte PTH-Aminosäuren wurden unter Verwendung
eines „On-line"-120A-HPLC-Systems (AB), ausgestattet
mit einer PTH-C18-Säule
(2/1 × 220
mm; 5 Mikrometer Teilchengröße) (AB),
identifiziert. Geräte
und Verfahren wurden für
die Phenylthihydantoin-Aminosäureanalyse
im Femtomolbereich wie beschrieben optimiert (Erdjument-Bromage
et al., Protein Sci. 3, 2435–2446
(1994); Tempst et al., Methods Companion Meth. Enzymol. 6, 284–261 (1994)).
-
Mittlere
Isotopenmassen der Peptide wurden aus den identifizierten Resten
(einschließlich
den vermuteten) unter Verwendung der Software ProComp, Version 1.2,
aufsummiert (erhalten von Dr. P.C. Andrews, University of Michigan,
Ann Arbor, MI).
-
Ein
doppelt Tyrosin-phosphoryliertes Peptid (18 Reste) auf Basis der
umgebenden Tyrosine 740 und 751 in der PDGF-βR wurde von der mikrochemischen
Anlage am Babraham Institute hergestellt.
-
7.2 ERGEBNISSE
-
Die
Peptidsequenzdaten lösten
sogleich mehrere Fragen bezüglich
der Beziehungen zwischen diesen Proteinen. Die aus beiden PI3Ks
A und B stammenden p101s waren identisch, und außerdem wurde eine relativ häufige allelische
Variante an der Stelle 483 im ORF identifiziert (in 3 markiert),
bei der ein Serin durch ein Glycin ersetzt war. p117 und p120 zeigten
nahezu identische tryptische HPLC-Profile, und alle scheinbar gemeinsamen
Peptide, die aus beiden Spezies sequenziert wurden, waren mit der
Ausnahme eines aminoterminal blockierten Peptids aus p117 identisch
(siehe unten). Peptidsequenzinformation wurde dann verwendet, um
Sonden für
die Wiedererlangung der für
diese Proteine kodierenden Nucleotidsequenzen zu konstruieren.
-
8 BEISPIEL Klonierung
der für
Schweine-p120 und -p101 kodierenden cDNAs
-
Degenerierte
Oligonucleotidsonden auf Basis der Sequenz eines Peptids aus Schweine-p120
und eines Peptids aus Schweine-p101 wurden verwendet, um eine Oligo-dT-geprimte,
amplifizierte cDNA-Bibliothek zu screenen (hergestellt aus Schweine-Neutrophilen-Poly-A-selektierter
RNA). Unten beschrieben ist die Klonierung und Charakterisierung
von cDNAs, die für
die p101- sowie p120-Proteine kodieren.
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8.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
Die
Erfinder stellten 0,7 mg Gesamt-RNA aus 4,2 × 109 Schweine-Neutrophilen
her (Chomczynski und Sacchi, Anal. Biochemistry 162, 156–159 (1987)).
Diese RNA wurde von Stratagene (San Diego, CA) verwendet, um PolyA-selektierte
mRNA herzustellen, aus der sie oligodT- und zufallsgeprimte cDNA-Bibliotheken
in λZAPII
herstellten (ungefähr
5,4 × 10–6 bzw.
3,2 × 106 primäre
p.f.u.). Amplifizierte Bibliotheken wurden aus ungefähr 2 × 106 ursprünglichen
Rekombinanten konstruiert, und diese wurden verwendet, um auf p120-
und p101-cDNAs mittels Standardverfahren zu screenen.
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2,5 × 106 aus der oligodT-geprimten Bibliothek herstammende
Plaques wurden gescreent, und zwar unter Verwendung eines [32P]-markierten Oligos auf Basis der Peptidsequenz
aus p120 [CA(T/C) GA(T/C) TT(T/C) ACI CA(A/G) CA(A/G) GTI CA(A/G) GTI
AT(T/C/A) GA(T/C) ATG] (Seq.-ID Nr. 5). Zwölf positive Klone wurden identifiziert,
als BluescriptTM-basierte Plasmide isoliert
und beide DBA-Stränge
sequenziert (unter Verwendung der ABI-Einrichtung für automatische
Sequenzierung am Babraham Institute). Die Inserte dieser Plasmide
stellten ein Reihe von überlappenden
Klonen dar, wobei zwei Klone ein ORF voller Länge definieren, das für die aus
den tryptischen p117/p120-Verdauungen hergeleitete Peptidsequenz
(4) kodiert.
-
0,9 × 106 von der oligodT-geprimten Bibliothek herstammende
Plaques wurden gescreent, und zwar unter Verwendung eines [32P]-markierten Oligos auf Basis der Sequenz
aus p101 [GCITA(T/C)ATGGA(A/G)GA(T/C)ATIGA(A/G)GA] (Seq.-ID Nr.
6). 1 positiver Klon wurde identifiziert, isoliert und sequenziert. Das
5'-Ende dieses Klons
(D11) stellte einen Teil der Sequenz für eines der tryptischen Peptide
dar und identifizierte es daher als einen partiellen Klon. Weitere
0,6 × 106 Plaques aus der oligoT-geprimten Bibliothek wurden unter Verwendung
eines aus D11 stammenden, [32P]-markierten Cla-1-Restriktionsfragments
gescreent. Sechsundsechzig positive Klone wurden identifiziert,
wovon 49 isoliert und manche teilweise sequenziert wurden. Diese
stellten eine Reihe überlappender
Klone dar, von denen alle die D11-Sequenz enthielten, von denen
jedoch alle kleiner als D11 selbst waren. 3,5 × 106 Plaques
aus der zufallsgeprimten Bibliothek wurden dann unter Verwendung
eines aus D11 stammenden, [32P]-markierten
Apa-1-Restriktionsfragments gescreent. Achtundneunzig positive Klone
wurden identifiziert. Diese Klone wurden nochmals gescreent (auf
der Stufe der primären
Plaque-Isolate), und zwar mittels eines PCR-basierten Ansatzes unter
Verwendung von Primern, die gegen die BluescriptTM-Vektor-
(entweder „Vorwärts"- oder „Rückwärts"-Primer) und interne
D11-Sequenz konstruiert waren. Dies ermöglichte den Erfindern die Identifizierung
(unabhängig
von der Ausrichtung) der längsten
potenziellen N-terminalen, für
die p101-Sequenz kodierenden Extensionen. Jene 3 Klone, die das
längste PCR-Fragment
lieferten, wurden isoliert und sequenziert. Diese stellten überlappende
Klone dar, die zusammen mit D11 ein ORF voller Länge definierten, das für die gesamte
aus dem tryptischen p101-Verdau stammende Peptidsequenz kodierte
(1 und 2).
-
8.2 ERGEBNISSE
-
Zwei
Klone definierten ein ORF voller Länge, das für alle der tryptischen p117/p120-Peptide kodierte (siehe 1–4).
Von drei möglichen
Startmethioninen wurde der zentrale als aktiv identifiziert (im
Gegensatz zur Annahme von Stoyanov et al., Science 269, 690–693 (1995)),
und zwar auf Basis der exakten Übereinstimmung
zwischen der gemessenen Masse eines aminoterminal blockierten, von
p120 abstammenden Peptids und der theoretischen Massen von aminoterminalen
Peptiden, die sich als Resultat des Translationsstarts an jedem
der drei Methionine ergeben würden.
Als solches weist p120 eine theoretische Größe von 126 kD auf. Der Vergleich
der Masse des aminoterminal blockierten Peptids, das aus p117 mit
den maßgeblichen Regionen
des aminoterminalen Endes von p120 produziert wird, zeigt keine
exakten Übereinstimmungen
auf (was die übliche
aminoterminale Blockierung ermöglicht).
Daher ist es unwahrscheinlich, dass p117 eine proteolytisch oder
posttranslationell modifizierte Form von p120 ist. Es ist auch unwahrscheinlich,
dass es aus der Verwendung eines zweiten Translationsstartpunkts
in der p120-RNA resultiert. Jedoch ist eine cDNA mit einem für p117 kodierenden
ORF nicht isoliert worden.
-
Die
p120 definierenden Protein- und DNA-Sequenzen wurden verwendet,
um Datenbanken auf ähnliche
Strukturen zu durchsuchen. Ähnlichkeiten
mit allen früher
klonierten PI3Ks wurden identifiziert. Jedoch war die Sequenz unter
Berücksichtigung
von Speziesunterschieden nahezu identisch mit p110γ (Stoyanov
et al. (1995)). Die einzige signifikante Abweichung zwischen der
Sequenz der Erfinder und jener, die Stooyanov et al. fanden, findet
sich am äußersten
COOH-Terminus. Auf Basis der Primärstruktur alleine konnte die
Identifizierung einer COOH-terminalen Pleckstrin-Homologiedomäne in p120
nicht bestätigt
werden.
-
Durch
Verwendung mehrerer überlappender
Fragmente, hergeleitet von oligo-dT- und zufallsgeprimten, Schweine-Neutrophilen-hergeleiteten
cDNA-Bibliotheken, ist ein ORF voller Länge definiert worden, das für die gesamte
der von p101 stammen den Peptidsequenz kodiert. Ein p101-abstammendes,
aminoterminal blockiertes Peptid wurde identifiziert; dessen Masse
war exakt gleich jener, die für
eine aminoterminal acetylierte Version der ersten 12 Reste vorhergesagt
wurde, die von dem vorhergesagten Start im beschriebenen ORF definiert
werden. Die vorhergesagte relative Molmasse von p101 beträgt 97 kD.
Obgleich die Protein- und DNA-Sequenzdatenbasen
auf ähnliche
Strukturen und Substrukturen durchsucht wurden, konnten keine signifikanten Übereinstimmungen
identifiziert werden.
-
9 BEISPIEL Klonierung
der cDNAs die für
menschliches p120 und p101 kodieren
-
Von
den Schweine-p101- und -p120-cDNA-Sequenzen abstammende radiomarkierte
PCR-Produkte wurden erfolgreich verwendet, um menschliche cDNA-Bibliotheken
auf ihre menschlichen Homologe zu screenen. Die Klonierung und Charakterisierung
von für
menschliches p101 und p120 kodierenden cDNAs wird unten beschrieben.
-
9.1 MENSCHLICHES p101
-
Eine
menschliche Monozyten-cDNA-Bibliothek (Clontech, Palo Alto, CA;
mRNA-Quelle: U937-Zelllinie,
PMA-behandelt bei 50 ng/ml für
3,5 Tage) wurde mit einem radiomarkierten PCR-Produkt gescreent,
das den Basenpaaren 887–1.287
der Schweine-p101-cDNA-Sequenz entspricht. Die menschliche cDNA-Bibliothek
enthaltenden λgt11-Phagen
wurden wie im „Clontech
Lambda Library Protocol Handbook" beschrieben ausplattiert
und auf Nylonfilter übertragen.
Filtergebundene DNA wurde durch einminütiges Autoklavieren der Filter
denaturiert, worauf die Filter 2 Stunden lang bei 42°C in 50 %
Formaldehyd, 5x Denhardt, 5x SSC, 0,05 mg/ml Lachsspermien-DNA,
0,05 M NaPO4 bei pH 6,8, 1 mM Natriumpyrophosphat
und 1 % SDS vorhybridisiert wurden. Die radiomarkierte PCR-Sonde
wurde durch 5-minütiges
Aufkochen denaturiert, 15 Minuten lang auf Eis gekühlt und
dann den Filtern im Hybridisierungspuffer bei einer Endkonzentration
von 1 Million cpm/ml zugegeben. Die Hybridisierung erfolgte über Nacht
bei 42°C
unter ständiger
Bewegung. Die Filter wurden dann einmal in 2x SSC, 1 % SDS bei Raumtemperatur
20 Minuten lang ge waschen, gefolgt von einem Waschvorgang in 2x
SSC, 1 % SDS bei 42°C
für zwanzig
Minuten und einem letzten Waschvorgang bei 0,2x SSC, 1 % SDS bei
42°C für 20 Minuten.
Nach Autoradiographie wurden positive Klone gemäß dem „Clontech Library Handbook" isoliert, indem
der Bereich um den und einschließlich des positiven Klons entnommen
und der Phage in „Phage
Dilution Buffer" eluiert
wurde. Die Phagen wurden dann wieder bei einer Dichte ausplattiert,
welche die Isolation einer einzelnen Phagenplaque ermöglichte, über Nacht
gezüchtet
und auf Nylonfilter übertragen.
Die Filter wurden mit derselben radioaktiven PCR-Sonde wie oben
hybridisiert, gewaschen und der Autoradiographie unterzogen. Einzelne,
reine, positive Phagenplaques wurden entnommen, die Phagen in „Phage
Dilution Buffer" eluiert
und dann neu ausplattiert, um einen konfluenten Rasen zu liefern.
Der Plaquegereinigte Phagenrasen wurde in „Phage Buffer" eluiert und Lambda-Phagen-DNA
gemäß dem Protokoll
im „Clontech
Library Protocol Handbook" isoliert.
-
Gereinigte
Lambda-DNA wurde mit dem Restriktionsenzym EcoRI geschnitten, an
einem Agarosegel aufgetrennt und das EcoRI-DNA-Insert isoliert und
in EcoRI-linearisierten
Bluescript KS+ nochmals kloniert. Bluescript-Plasmide, die diese
DNA-Inserte enthielten,
wurden dann sequenziert. Fünf
der unabhängig
isolierten cDNA-Klone
enthielten Sequenzen, die zur Schweine-p101-cDNA-Sequenz zwischen
Nucleotid 1.137 und dem Stopcodon am Nucleotid 3.021 homolog waren.
Relativ zur Schweine-p101-Sequenz enthielten die isolierten menschlichen
Klone zusätzliche
544 bp 3'-untranslatierter
Sequenz.
-
Da
die Schweinesequenz am 5'-Ende
sehr reich an GC ist, ist die Wahrscheinlichkeit niedrig, einen Klon
voller Länge
in einer oligo-dT-geprimten Bibliothek aufzufinden. Daher entschieden
sich die Erfinder dafür,
eine Bibliothek zu verwenden, die oligo-dT- sowie zufallsgeprimt war, um die
Wahrscheinlichkeit zu erhöhen,
einen Klon aufzufinden, der das GC-reiche 5'-Ende enthielt. Unter Verwendung desselben
radiomarkierten PCR-Produkts der Schweine-p101-Sequenz und derselben
Verfahren wie die oben beschriebenen screenten die Erfinder eine
menschliche Leukozyten-5'-Stretch-Plus-cDNA-Bibliothek
(Clontech; mRNA-Quelle: normale Peripherblutleukozyten) und isolierten
mehrere Klone, wovon einer das 5'-Ende
der menschlichen p101-Sequenz enthielt. Dieser Klon umfasste annähernd 300
bp stromauf der kodierenden Sequenz und die ersten 1.612 bp der
kodierenden Sequenz. Ein cDNA-Klon voller Länge, der die gesamte kodierende
Region der menschlichen p101-Sequenz enthielt, wurde dann konstruiert,
indem das 5'-Ende
des Leukozytenklons (von einer HindIII-Stelle 77 bp stromauf des
Startcodons bis zu einer SacI-Stelle an Position 1.262) mit dem Monozytenklon
(von der SacI-Stelle bis zu einer XbaI-Stelle an Position 3.014,
305 bp stromab des Stopcodons) fusioniert wurde. Die gesamte Sequenz
des cDNA-Klons voller Länge
wurde ermittelt und die kodierte Sequenz abgeleitet.
-
Da
dieser Klon voller Länge
von zwei verschiedenen Klonen aus zwei verschiedenen Bibliotheken
abstammte, wurde die Existenz des 3'-Endes des p101-Klons in der Leukozytenbibliothek
verifiziert. Unter Verwendung von fünf verschiedenen Sätzen von
PCR-Primern bewiesen die Erfinder, dass das 3'-Ende von p101, das aus der Monozytenbibliothek
kloniert wurde, sowohl in der Monozyten- als auch in der Leukozytenbibliothek
vorhanden war.
-
9.2 MENSCHLICHES p120
-
Das
menschliche Homolog von Schweine-p120 wurde durch Screenen einer
Leukozyten-cDNA-Bibliothek (Clontech; mRNA-Quelle: normale Peripherblutleukozyten)
mit einem radioaktiv markierten PCR-Fragment der Schweinesequenz
von bp 875 bis 1.315 gemäß dem oben
für die
Klonierung von menschlichem p101 beschriebenen Protokoll kloniert.
Die Erfinder isolierten unabhängig
voneinander zwei Klone, die das 5'-Ende von menschlichem p120 enthielten,
entsprechend bp 6 bis 2.414 in der Schweinsequenz, wie berichtet
von Stephens et al. Die menschliche Sequenz enthält eine EcoRI-Stelle bei bp
2.408, und da die cDNA-Bibliothek mit EcoRI-Linkern konstruiert worden ist, musste
die menschliche Sequenz voller Länge
in zwei gesonderten Klonen enthalten sein, wovon einer das 5'-EcoRI-Fragment und
der andere das 3'-EcoRI-Fagment
enthielt. Die Bibliothek wurde daher nochmals unter denselben Bedingungen
wie oben mit einem radioaktiv markierten PCR-Fragment vom 3'-Ende (bp 2.801 bis
3.395) der Schweine-p120-Sequenz gescreent. Die Erfinder isolierten
unabhängig
voneinander zwei Klone, die das 3'-Ende der Sequenz von Position 2.408
(menschliche Sequenz) bis zum Anfang der Poly-A-Schwanzes an Position
5.128 enthielten. Die DNA-Inserte der beiden Phagen, die das 5'- und 3'-EcoRI-Fragment enthielten, wurden isoliert
und an der EcoRI-Stelle fusioniert, um einen cDNA-Klon voller Länge (1–5.128)
zu liefern, der die gesamte kodierende Region (84 bis 3.390) des
menschlichen p120-Homologs enthielt. Die gesamte Sequenz des cDNA-Klons
voller Länge
wurde ermittelt und die kodierte Aminosäuresequenz abgeleitet.
-
10. BEISPIEL: Expression
von Schweine-p120 und -p101 in Insektenzellen
-
Rekombinante,
klonale Baculoviren (rbv), die entweder eine aminoterminale, 6x-HIS-markierte p120- (pAcHLT-p120-)
cDNA oder eine aminoterminale (EE)-markierte p101-cDNA (pAcO-GI-p101)
beherbergten, wurden hergestellt und verwendet, um die Produktion
der obigen Proteine in Insekten- (Sf9-) Zellen anzutreiben.
-
10.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
10.1.1 KONSTRUKTION VON
EXPRESSIONSVEKTOREN
-
Die
Verwendung N-terminaler PCR und geeigneter Restriktionsstellen ermöglichte
es, die Schweine-p120- und -p101-ORFs zu einer Form zu manipulieren,
in der sie In-frame in verschiedene Expressionsvektoren insertiert
werden konnten. In allen Fällen
war die erste nach der N-terminalen Markierung kodierte Aminosäure das
Start-Methionin. Die 3'-untranslatierte
Region der p120-cDNA wurde vollständig und jene der p101-cDNA
an einer BamHI-Stelle trunkiert (Nucleotid 192, 1)
verwendet. Die für
die Baculovirus-angetriebene Expression in Sf9-Zellen verwendeten
Vektoren waren pAcHLT (der für
einen N-terminalen „6x-His-Marker", gefolgt von einer
Thrombinspaltstelle kodiert, Pharminogen; das p120-ORF wurde in
die XhoI-EcoRI-Stellen
insertiert) und pAcO-GI (der für
einen N-terminalen „EE-Marker" kodiert, ONYX Pharmaceuticals;
das p101-ORF wurde in die EcoRI-NotI-Stellen insertiert). Alle Vektoren
wurden vor Verwendung N-terminal sequenziert.
-
10.1.2 Sf9-ZELLEN-TRANSFEKTIONEN
UND PRODUKTION VON REKOMBINANTEN PROTEINEN
-
Sf9-Zellen
wurden in TNM-FH mit 11 % HI-FBS in einer Spinnerflasche gezüchtet und
wurden zwischen 0,5 und 2 × 106 Zellen.ml–1 gehalten.
Sf9-Zellen wurden mit InsectinTM-Liposomen
(Invitrogen) mit linearisierter Baculo-Gold-DNA (Pharminogen) und
maßgeblichen
Baculovirus-Transfervektoren wie empfohlen (Invitrogen) transfiziert.
Die resultierenden rekombinanten Baculoviren wurden Plaque-gereinigt
und amplifiziert, um Virus-Stammlösungen mit hohem Titer zu liefern.
Die optimalen (für
die Proteinproduktion) Verdünnungen
wurden für
jede Stammlösung
mit hohem Titer ermittelt. pAcO-GI-p101-Viren wurde ermöglicht,
anhaftende Sf9-Zellen 2,2 Tage lang bei 27°C zu infizieren; pAcHLT-p120-Viren
wurde ermöglicht,
in einer Spinnerkultur (üblicherweise)
1,9 Tage lang bei 27°C
zu infizieren. Die Zellen wurden in eiskalte 0,41 % KCl; 2,66 % Saccharose;
20 mM MgCl2; 8 mM NaH2PO4, pH 6,2, 25°C geerntet; mit 1 mM Diisopropylfluorphosphat
behandelt (5 Minuten auf Eis) und einmal in Erntelösung gewaschen.
Mittels Zentrifugation gepackte Aliquoten von Zellen wurden in flüssigem N2 eingefroren und bei –80°C gelagert.
-
10.1.3 REINIGUNG VON VON
Sf9-ABSTAMMENDEN PROTEINEN
-
Schweine-p120
wurde unter Verwendung einer Metallionen-Chelatbildner-Säule (Talon,
Clontech) gereinigt. Zellpellets wurden in 0,10 M NaCl; 50 mM Natriumphosphat
pH 8,0, 4°C;
10 mM Tris-HCl, pH 8,0, 4°C; 1
mM MgCl2 und Antiproteasen I (siehe oben)
in einem Verhältnis
von 1 Liter infizierter Sf9-Zellkultur in 50 ml Beschallungspuffer
aufgetaut, mittels Sonde beschallt (4 × 15 Sekunden auf Eis) und
zentrifugiert (120.000 × g
für 40
Minuten, 4°C).
Der Überstand
wurde entfernt und vereinigt (trüber Überstand
am oberen Ende des Röhrchens
wurde gesondert entfernt, mit einem Filter von 0,45 μm mit niedriger
Proteinbindung filtriert und dann mit dem verbleibenden Rest vereinigt).
Die Cytosolfraktion wurde mit Tween-20 und Betain (0,05 (Gew./Vol.)
bzw. 1 %) ergänzt,
dann auf eine Säule
von Talon-Harz gepumpt, die im gleichen Puffer äquilibriert war (1,2 ml Harz
pro Liter infizierte Sf9-Originalkultur bei einer linearen Durchflussgeschwindigkeit
von 20 cm.h–1).
Dieser und alle weiteren Schritte wurden bei 4°C durchgeführt. Die Säule wurde hintereinander mit
20 Säulenvolumina
von jedem der folgenden Puffer gewaschen (selbe Durchflussgeschwindigkeit):
Puffer A, 50 mM Natriumphosphat, pH 8,0, 4°C; 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, 4°C; 0,15 M
NaCl; 1 % Betain; 0,05 %, Gew./Vol., Tween-20; Puffer B, 1 %, Gew./Vol.,
Triton X-100; 0,15 M NaCl; 50 mM Natriumphosphat, pH 8,0, 4°C; 10 mM Tris,
pH 8,0, 4°C;
1 % Betain 0,05 %, Gew./Vol., Tween-20; Puffer C, 0,15 M NaCl; 50
mM Natriumphosphat, pH 7,1, 4°C;
1 % Betain; 0,05 %, Gew./Vol., Tween-20; Puffer D; 0,15 M NaCl;
30 mM Tris, pH 7,5, 4°C,
1 % Betain, 0,02 %, Gew./Vol., Tween-20; 10 %, Gew./Vol., Ethylenglykol;
1 mM MgCl2; und dann 8 Säulenvolumina Puffer E, umfassend
Puffer D, ergänzt
mit 10 MM Imidazol (pH 7,5). Während
des Waschvorgangs mit Puffer E wurden Fraktionen von 2 ml aufgefangen.
Schließlich
wurde die Säule
bei der halben vorher verwendeten Durchflussgeschwindigkeit mit
Puffer F gewaschen, der sich aus mit 70 mM Imidazol (pH 7,5; Endkonzentration)
ergänztem
Puffer D zusammensetzte. Typischerweise wurden Fraktionen von 1
ml gesammelt. Mit Erfahrung wurden Fraktionen auf Basis der Absorption
bei 280 nm (fortlaufend gemessen) vereinigt und sofort mit 1 mM
DTT und 1 mM EGTA (Endkonzentrationen) ergänzt. Typischerweise lieferte
dieses Verfahren 4 mg p120 pro Liter Sf9-Kultur. Das auf diese Weise
hergestellte p120 wies üblicherweise
eine Reinheit von über
90 % auf. Der endgültige
Pool von p120 wurde über
eine Säule
von 15 ml aus G-25 Superfine entsalzt, die mit Puffer G äquilibriert
war, der aus mit 1 mM DTT und 1 mM EGTA (Endkonzentrationen) ergänztem Puffer
D bestand. Die in manchen Experimenten verwendeten „p120-Blindwert"-Präparate wurden
exakt parallel zu normalen p120-Präparaten mit der Ausnahme hergestellt,
dass die Ausgangszellen entweder mit Baculovirus der Wildform infiziert
oder nicht infiziert waren. Die endgültigen Fraktionen, die aus
diesen „Blindwert"-Präparaten
stammten, wurden auf Basis eines „parallelen Volumens" aufgefangen, da
sie praktisch kein Protein enthielten.
-
Der
p120-6x-HIS-Marker enthielt ein Thrombinspaltungs-Erkennungsmotiv.
Die sorgfältige
Titration mit Thrombin und Analyse mit 6%igen Polyacrylamid-SDS-Gelen
offenbarte zwei Thrombinstellen mit ähnlichen Empfindlichkeiten
auf Thrombin, beide nahe dem Aminoterminus (da ein αCOOH-terminaler
Antikörper das
zweimal geschnittene p120 nach wie vor immunpräzipitierte). Eine der Stellen
war der erwartete Ort für
die in den Marker konstruierte Stelle; die andere Stelle befand
sich ungefähr
40 Reste weiter innen vom Aminoterminus (in einer Region ohne bevorzugte
Thrombinerkennungssequenzen). Unter optimierten Bedingungen (2 U.ml–1 Thrombin;
0,2 mg.ml–1 p120;
4 Stunden, 4°C,
mit 1 mM EGTA und 1 mM MgCl2) war es möglich, Präparate von
Thrombin-gespaltenem p120 zu erzeugen, die 15 % ungeschnittenes
p120, 50 % an der authentischen aminoterminalen Thrombinstelle geschnittenes
und 35 % p120 mit zusätzlichen
ungefähr
40 abgespaltenen Resten enthielten. Bei diesen Experimenten wurde
die Thrombinwirkung durch Zugabe von 100 nM N-Acetyl-D-Phe-Pro-2-amido-5-guanidinobutanboronsäure, einem
potenten Thrombininhibitor (Sigma), terminiert. Im gesamten Verlauf
der Arbeit wurden Präparate
von partiell gespaltenem p120 parallel mit völlig ungespaltenem p120 verwendet.
Es war eindeutig, dass: (A) alle drei p120 an p101 mit ähnlicher
Affinität
banden, (B) an das p120-Gemisch
gebundenes p101 durch Gβγs in einem ähnlichen
Ausmaß wie
an ungespaltenes p120 gebundenes p101 aktivierte, (C) ungespaltenes
sowie partiell gespaltene p120s praktisch unempfindlich auf Gβγ-Untereinheiten
in Abwesenheit von p101 waren (obgleich die vollständige Thrombinspaltung
dazu neigte, die katalytische Gesamtaktivität von p120 um 20–30 % zu
vermindern und die 1,7fache scheinbare Aktivierung durch Gβγ in Abwesenheit
von p101 auf etwa das 2,5fache zu erhöhen).
-
Schweine-(EE)-p101
wurde aus gefrorenen Pellets von Sf9-Kulturen wie folgt gereinigt.
Zellen aus 2 Litern infizierter Sf9-Kultur wurden in 50 ml 0,12
M NaCl; 1 mM MgCl2; 25 mM HEPES, pH 7,4,
4°C; 1 mM EGTA
plus Antiproteasen 1 wie oben beschrieben beschallt. Nach Zentrifugation
(120.000 × g,
4°C, 40
Minuten) wurde der Überstand
entfernt (wie oben beschrieben), mit 1 % (Gew./Vol.) Triton X100,
0,4 % Natriumcholat, 0,4 M NaCl (Endkonzentrationen) ergänzt und
mit 2 ml gepackter Protein-G-Sepharose vermischt, die kovalent an
einen irrelevanten monoklonalen α-(myc)-Antikörper vernetzt
war (in einer äquivalenten
Lösung
gewaschen). Nach 30 Minuten Vermischen bei 4°C wurden die Perlen sedimentiert
und der Überstand
ent fernt und mit 1 ml Protein-G-Sepharose vermischt, die an einen
monoklonalen α-(EE)-Antikörper kovalent
vernetzt war (in einer äquivalenten
Lösung äquilibriert).
Nach 2 Stunden Vermischen bei 4°C
wurden die Perlen wie unten für
U973-Zellen-α-(EE)-Immunpräzipitationen
beschrieben mit der Ausnahme gewaschen, dass (a) die Waschvorgänge in einem
Zentrifugenröhrchen
von 20 ml durchgeführt
und (b) die Perlen schließlich
3 × mit Puffer
H gewaschen wurden, der aus mit 1 %, Gew./Vol., Triton X-100 ergänztem Puffer
G bestand. In manchen Experimenten verwendete „p101-Blindwert"- (p101C-) Präparate wurden
genau wie oben beschrieben aus Zellen hergestellt, die entweder
mit Baculovirus der Wildform infiziert oder nicht infiziert waren.
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p101/p120-Heterodimere,
die sich in vivo durch Coinfektion von Sf9-Zellen mit beiden Formen
des rekombinanten Baculovirus bildeten, wurden wie für (EE)-p101
beschrieben mit der Ausnahme gereinigt, dass die Immunpräzipitate
4 × mit
Puffer I, 1 %, (Gew./Vol.), Triton X-100; 0,15 M NaCl; 20 mM HEPES,
pH 7,4, 4°C; 1
mM EGTA; 2 × mit
Puffer J, der aus mit 0,4 M NaCl (Endkonzentration) ergänztem Puffer
I bestand, dann 3 × mit
Puffer G gewaschen wurden, bevor sie mit 1 Bettvolumen von 150 μg.ml–1 (Endkonzentration)
(EE)-Peptid in Puffer G eluiert wurden. Das (EE)-Peptid, aminoterminal acetyliertes EYMPTD,
hat eine sehr hohe Affinität
für den
monoklonalen α-(EE)-Antikörper. Nachdem
die Perlen mit (EE)-Peptid auf Eis 40 Minuten lang inkubiert worden
sind, wurde der Überstand
entfernt. Aliquoten der eluierten Proteine wurden verdünnt und
auf PI3K-Aktivität
getestet (siehe oben) oder direkt mit SDS-Probenpuffer vermischt.
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Bei
In-vitro-Rekonstitutionsexperimenten wurden p120-Präparate in
Puffer G, der mit 1 %, Gew./Vol., Triton X-100 ergänzt war
(nunmehr äquivalent
zum Puffer H), mit (EE)-p101 (10:1-Verhältnis an Protein) vermischt,
das nach wie vor an die Protein-G-Matrix gebunden war, für 2 Stunden
vermischt (Ende an Ende bei 4°C),
dann gewaschen und mit (EE)-Peptid wie für die Reinigung von in vivo
rekonstituierte p101/p120-PI3K in den unten stehenden Beispielen
beschrieben eluiert.
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10.2 ERGEBNISSE
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Einschritt-Reinigungen
unter Einsatz der Marker lieferten gereinigte Proteinpräparate,
wie mittels Coomassie-Färbung
festgestellt wurde; ihre scheinbaren Größen stimmen mit den Erwartungen überein.
Außerdem
wurden beide in Western-Blots durch spezifische, gegen den COOH-Terminus
gerichtete und gegen die interne Sequenz gerichtete polyklonale
Antipeptid-Kaninchen-Antiseren korrekt erkannt (nicht gezeigt),
was auf ihre Authentizität
hinweist.
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p120
band fest und in einer molaren Stöchiometrie von 1:1 an p101
(a) in vitro, wenn beide Proteine unabhängig voneinander gereinigt,
vermischt (wobei p101 nach wie vor mit der für seine Isolierung verwendeten
Protein-G-Matrix assoziiert war) und dann stringent gewaschen worden
sind, bevor sie mit (EE)-Peptid eluiert wurden, oder (b) in vivo,
wenn Sf9-Zellen mit beiden Formen von rbv infiziert und Proteine über den p101-Marker
gereinigt wurden (Daten nicht gezeigt).
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Freies,
gereinigtes p120 war eine PtdIns(3,4)Ps-selektive,
Wortmannin-sensitive PI3K. Gβγs hatten eine
geringe und bimodale Wirkung auf freie p120-PI3K-Aktivität. Ein äquimolares
Gemisch (Endkonzentration von 2 μM)
der Gαs
o, i1, i2 und i3 band an GDP und hatte in Gegenwart von
Aluminiumfluorid keine signifikante Wirkung auf die freie p120-PI3K-Aktivität (dies
war ein Präparat
von Gas, das bei Zugabe in einem 1,5fachen molaren Überschuss
die Wirkungen von Gβγs auf PI3K
vollständig
hemmen konnte). Zur Aktivierung von Elementen der p85/p110-PI3K-Familie
fähige,
Tyrosin-phosphorylierte Peptide hatten ebenfalls keine nachweisbare
Wirkung auf die p120-PI3K-Aktivität. Wenn sie an p101 gebunden
war (entweder in vivo oder in vitro), konnte die PI3K-Aktivität von p120
um mehr als das 100fache durch Gβγ-Untereinheiten aktiviert
werden. Tyrosin-phosphorylierte Peptide und Gα-GDP/Aluminiumfluorid hatten
keine Wirkung auf die Gβγ-aktivierte
oder basale p101/p120-PI3K-Aktivität. Im Abwesenheit
von Gβγs ist die
spezifische Aktivität
von p120 in einem p101/p120-Komplex niedriger als die spezifische
Aktivität
von freiem p120, wird jedoch in ihrer Gegenwart um mehr als das
50fache gesteigert (siehe 7).
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Der
Vergleich der spezifischen katalytischen Aktivitäten von Schweine-Neutrophilen-abstammender PI3K
(B) und von Sf9-abstammenden p101/p120-Neterodimeren unter identischen
Gβγ-stimulierten
Testbedingungen zeigte, dass das Sf9-abstammende Material eine 2
X höhere
Aktivität
pro mg Protein aufwies. Dieses Ergebnis ist nicht unvereinbar mit
dem wahrscheinlichen „Alter
beim Test" eines
PI3K-Präparats,
das aus zirkulierenden Neutrophilen über ein 4-tägiges Reinigungsprotokoll stammt,
und zeigt an, dass der Großteil
der rekombinanten PI3K korrekt gefaltet ist und dass alle kritischen
posttranslationellen Veränderungen
vorhanden sein müssen.
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11. BEISPIEL: Expression
von Schweine-p101 und -p120 in Säugetierzellen
-
Ein
Familie von Säugetier-Expressionsvektoren
wurde konstruiert, welche die vorübergehende Expression von aminoterminal
Epitop-markierten Formen (entweder (myc) oder (EE)) von Schweine-p101
und -p120 ermöglichten.
Dieses Beispiel beschreibt die Produktion von gereinigten p101-
und p120-Fusionsproteinen aus Säugetierzellen
und die anschließende
Analyse ihrer Eigenschaften.
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11.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
11.1.1 ZELLKULTUR
-
U937-Zellen
wurden in RPMI 1640 mit 10 %, Gew./Vol., hitzeinaktiviertem (HI-)
FBS gezüchtet
und alle 2 Tage 4fach verdünnt.
Cos-7-Zellen wurden in DMEM 10 % HI-FBS gezüchtet.
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11.1.2 KONSTRUKTION VON
EXPRESSIONSVEKTOREN
-
Die
Verwendung von N-terminaler PCR und geeigneten Restriktionsstellen
ermöglichte
die Manipulation der Schweine-p120- und -p101-ORFs zu einer Form,
in der sie In-frame in verschiedene Expressionsvektoren insertiert
werden konnten (in allen Fällen
war die erste nach dem N-terminalen Marker kodierte Aminosäure Methionin).
-
Die
3'-untranslatierte
Region der p120-cDNA wurde vollständig und jene der p101-cDNA an einer BamHI-Stelle
trunkiert (Nucleotid 192, 1) verwendet.
Die für
die Cytomegalovirus-angetriebene (CMV-) Expression in Säugetierzellen
verwendeten Vektoren waren (A) pCMV(EE) (für einen N-terminalen MEEEEFMPMPMEF-
(Seq.-ID Nr. 7)
oder MEEEEFMPMEFSS- (Seq.-ID Nr. 8) „EE-Marker" für
p101- bzw. p120-Expression
kodierend) und (B) pCMV (myc) (für
einen N-terminalen MEQKLISEEDLEF- (Seq.-ID Nr. 9) oder MEQKLISEEDLEFSS-
(Seq.-ID Nr. 10) „myc-Marker" für p101-
bzw. p120-Expression kodierend). Alle Vektoren wurden vor Verwendung
N-terminal sequenziert.
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11.1.3 U937-TRANSFEKTIONSPROTOKOLLE
-
Exponentiell
wachsende U937-Zellen (12 Stunden vorher verdünnt) wurden 2 × mit PBS
gewaschen und in sterilem Elektroporationsmedium (EM) resuspendiert,
das Folgendes enthielt: 30 mM NaCl, 0,12 M KCl, 8,1 mM Na2HPO4, 1,46 mM KH2PO4 und 5 mM MgCl2 bei Raumtemperatur. Zirkuläre Plasmid-DNA
wurde in 1 × EM
zu den Zellen zugegeben, um ein Endvolumen von 0,5 ml zu liefern,
das 1,4 × 107 Zellen und 40 μg Gesamt-DNA enthielt (üblicherweise
auf 40 μg
aufgefüllt
mit einem Expressionsplasmid mit demselben Promotor, das ein ähnlich markiertes,
jedoch irrelevantes Protein exprimiert), und wurden in eine Küvette (Spaltbreite
0,4 cm, Bio-Rad) überführt. Nach
15 Minuten Stehen bei Raumtemperatur wurden die Zellen elektroporiert
(1 Puls bei 280 V und 960 μF
mit einem Gen-Pulser von BioRad; Zeitkonstanten waren typischerweise
18 msec), dann weitere 8 Minuten lang auf Eis gegeben, bevor sie
in 5 ml RPMI, 10 % HI-FBS verdünnt
wurden. Nach 5-minütigem
Stehen, um die Verklumpung toter Zellen zu ermöglichen, wurden die Zellen
mit 35 ml RPMI, 10 % HI-FBS, das mit Penicillin und Streptomycin
ergänzt
war, verdünnt,
worauf TPA und ZnCl2 (die beide die Expression
auf CMV-Promotoren in U937-Zellen
wesentlich verstärken)
auf Endkonzentrationen von 5 × 10–8 M bzw.
200 μM zugegeben
wurden. Falls die Zellen mit [35S]-Methionin
(Translabel, ICN) zu markieren waren, dann war das nach der Elektroporation
verwendete RPMI frei von Methionin und Leucin und enthielt 2 mM NaHCO3 und 25 mM HEPES und 10 % dialysiertes HI-FBS,
und die Zellen wurden in einem Endvolumen von 10 ml mit 20 μCi/ml [35S]-Methionin/Leucin (plus TPA und ZnCl2, wie oben) resuspendiert. Nach 12 Stunden (entweder
mit oder ohne [35S]) wurden die Zellsuspensionen
mit. Diisopropylfluorphosphat (1 mM Endkonzentration) vermischt,
5 Minuten lang stehen gelassen, dann mittels Zentrifugation gesammelt,
1 × mit
PBS gewaschen und für
die Immunpräzipitation
lysiert. (EE)-Epitop-markierte Proteine wurden aus U937-Zelllysaten
wie folgt immunpräzipitiert.
Zellen aus 1 Elektroporation wurden in 1,25 ml Lysepuffer lysiert,
der 1 %, Gew./Vol., Triton X-100, 25 mM HEPES, pH 7,4, 4°C; 1 mM EGTA;
1 mM MgCl2; 0,15 M NaCl und 0,1 mM PMSF,
10 μg ml–1 Leupeptin,
10 μg ml–1 Aprotinin,
10 μg ml–1 Antipain,
10 μg ml–1 Pepstatin
A und 10 μg
ml–1 Bestatin
(fortan als Antiproteasen I bekannt) enthielt. Die Lysate wurden
zentrifugiert (120.000 U/min, 0°C,
15 Minuten). Die resultierenden Überstände wurden
entfernt und mit 4 M NaCl (0,1 ml), 20 % Natriumcholat (25 μl) und Protein-G-Sepharose
(40 μl Packungsvolumen)
vermischt, die an einen irrelevanten, isotyp-übereinstimmenden, monoklonalen
Maus-Antikörper
kovalent gekoppelt war (bei ungefähr 5–10 mg.ml–1 Sepharose).
Die Überstände wurden über Kopf
20 Minuten lang vermischt und die Perlen dann sedimentiert und der Überstand
in ein anderes Röhrchen
mit Protein-G-Sepharose-Perlen (10 μl, gepackt) übertragen, die kovalent an
den monoklonalen α-(EE)-Maus-Antikörper vernetzt
waren (bei ungefähr
5–10 mg.ml–1 Sepharose).
Nach 2 Stunden Vermischen bei 4°C
wurden die Immunpräzipitate
5 × mit
1,0 %, Gew./Vol., Triton X-100; 0,4 % Cholat; 0,004 % SDS; 0,4 M
NaCl; 1 mM EGTA; 25 mM HEPES, pH 7,4, bei 0°C; 1 × mit 0,5 M LiCl, 0,1 M Tris,
pH 8,0, 4°C;
2 × mit
0,12 M NaCl; 1 mM EGTA; 25 mM HEPES, pH 7,4, bei 0°C gewaschen.
Der letzte Pufferwaschgang war mit 1 mM DTT (letzter Waschpuffer)
ergänzt.
Falls die Immunpräzipitate
aus [35S]-Methionin-markierten Zellen hergestellt
wurden, wurde der letzte Waschgang ausgelassen und die Perlen in
SDS-Probenpuffer aufgekocht. Ansonsten wurden die Proben wie unten
beschrieben auf PI3K-Aktivität
getestet.
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11.1.4 TRANSFEKTION VON
COS-7-ZELLEN
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Exponentiell
wachsende Cos-7-Zellen wurden trypsinisiert/bei etwa 50–70 % Konfluenz
3 Stunden vor der Transfektion neu ausplattiert. Zum Zeitpunkt der
Transfek tion wurden sie wiederum trypsinisiert, in DMEM 10 % FBS
verdünnt,
gezählt,
2x in PBS gewaschen und in EM resuspendiert (1 × 107 pro
Küvette)
und mit zirkulärer
Plasmid-DNA vermischt (insgesamt 40 μg pro Küvette, zusammengesetzt aus
Kombinationen von 10 μg
EXV-(EE)-β1, 10 μg
EXV-(myc)-τ2, 10 μg
pCMV-(myc)-p120 oder 10–40 μg eines irrelevanten
Säugetier-Expressionsvektors),
um ein Endvolumen von 500 μl
zu liefern, und dann in eine Elektroporationsküvette (0,4 cm Spaltbreite,
BioRad) überführt. Nach
10 Minuten bei Raumtemperatur wurden die Zellen elektroporiert (250
V, 960 μF),
8 Minuten lang auf Eis gegeben und dann in DMEM 10 FBS verdünnt. Es
wurde die Klumpenbildung aggregierter Zellen ermöglicht, die bei Aliquotierung
der Zellen in 6-cm-Platten (vier aus jeder Küvette) vermieden wurden.
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Nach
48 Stunden wurden die vier Platten aus jeder Behandlung in HEPES-gepuffertem DMEM
gewaschen, das 1 mM NaHCO3 und 0,2 % fettsäurefreies
BSA enthielt. Nach 10 Stunden wurden zwei Parallelplatten für Western-Blotting
(mit einem monoklonalen α-(myc)-Antikörper als
1. Detektionsreagens, α-Maus-HRP als
2. Detektionssystem und Quantifizierung mittels ECL und densitrometrischem
Scanning) geerntet. Zwei Platten wurden in phosphatfreies DMEM mit
1 mM NaHCO3 und 0,2 % fettfreiem BSA gewaschen,
dann weitere 90 Minuten lang bei 37°C mit 300 μCi [32P]-Pi
pro Platte (in 4 ml) inkubiert. Das Medium wurde abgesaugt, und
1 ml eiskalte 1 M HCl wurde zugegeben. Die Zellen wurden abgeschabt,
entfernt und die Platten mit 1,33 ml Methanol gewaschen. Die HCl-
und Methanol-Waschlösungen
wurden mit 2,66 ml Chloroform vereinigt (um eine „Folch"-Zweiphasen-Lösungsmittelverteilung
zu erzielen), vermischt und zentrifugiert. Die unteren Phasen wurden
entfernt und mit 1,95 ml frischer oberer Phase (siehe oben) vermischt,
die 0,5 mM EDTA und 1 mM Tetrabutylammoniumsulfat enthielt. Nach
Vermischen und Zentrifugation wurden die unteren Phasen entfernt,
getrocknet, deacyliert und zur Analyse mittels Anionenaustausch-HPLC
vorbereitet (Stephens et al., Nature Lond. 351, 33–39 (1991)).
-
11.2. ERGEBNISSE
-
Wenn
sie vorübergehend
in U937-Zellen exprimiert wurden, konnten (EE)-p101 und (EE)-p120
spezifisch aus [35S]-Methionin-markierten
Zellen in ungefähr
gleichen Mengen immunpräzipitiert
werden (unter Berücksichtigung
ihrer relativen Entsprechung an Methioninen; 8:25, Daten nicht gezeigt).
Stringent gewaschen enthielten α-(EE)-p101-Immunpräzipitate
eine Wortmannin-sensitive, PtdIns(4,5)P2-selektive,
Gβγ-sensitive PI3K-Aktivität, die in
Kontrollen fehlte, bei denen entweder ein irrelevanter monoklonaler
Antikörper
für die
Immunpräzipitation
oder eine für
ein (EE)-markiertes,
irrelevantes Protein kodierende cDNA verwendet wurde, die exprimiert
wurde, wie aufgrund von [35S]-Methionin-Markierung
in ähnlichen
Ausmaßen
wie bei (EE)-p101 festgestellt wurde.
-
Die
Aktivierung von Gβγτs konnte
durch Vorinkubation mit einem 2fachen Überschuss an Gα-GDP blockiert
werden. Außerdem
war die PI3K-Aktivität
in diesen p101-Immunpräzipitaten
gegen Gα-GDP/Aluminiumfluorid
unempfindlich. Die Cotransfektion von (myc)-p120 mit (EE)-p101 erhöhte nicht
die speziell aus α-(EE)-Immunpräzipitaten
gewonnenen PI3K-Aktivität.
In der Tat verminderte sie sich, wahrscheinlich deshalb, weil die
Expression von (EE)-p101 in Gegenwart von (myc)-p120-Expressionsvektoren vergleichsweise
niedriger war. Im Gegensatz dazu enthielten mit (EE)-p120-α-(EE)-Immunpräzipitaten
transfizierte Zellen kaum nachweisbare PI3K-Aktivität in Gegenwart
sowie Abwesenheit von Gβγs. Diese
Zellen enthielten vergleichbare molare Mengen an [35S]-Methionin-markiertem
p120, wie (EE)-p101
in α-(EE)-Immunpräzipitaten
aus (EE)-p101-transfizierten Zellen vorhanden war. Die Cotransfektion
mit (myc)-p101 resultierte in einer wesentlichen Steigerung der
speziellen Gβγτ-stimulierten
PI3K-Aktivität,
die gewonnen werden konnten, und zwar trotz eines Abfalls der Expression
von (EE)-p120 (wie mittels [35S]-Methionin-Markierung festgestellt)
(siehe 8). Diese Daten zeigen an,
dass U937-Zellen (menschlich) eine endogene PI3K-Katayseunterinheit
enthalten, die an ein vorübergehend
exprimiertes p101 (Schwein) binden kann. Wenn sie an p101 (Schwein)
gebunden ist, zeigt diese endogene Katalyseuntereinheit eine substantielle
Regulation durch Gβγs, da das
gesamte in den Immunpräzipitaten
vorhandene p120 an p101 gebunden ist.
-
Im
Gegensatz dazu ist in α-(EE)-Immunpräzipitaten
aus (EE)-p120-transfizierten Zellen ein Großteil von p120 nicht mit p101
assoziiert und daher relativ inaktiv (im Vergleich zu jenem, das
an p101 gebunden ist und in Gegenwart von Gβγs). Jedoch wird diese PI3K-Aktivität, wenn
sie in Gegenwart von Gβγs getestet
wird, durch Cotransfektion mit (myc)-p101 wesentlich verstärkt. Die
alternative Erklärung
für diese
Daten – dass p120 „denaturiert" (obgleich löslich und
zur Immunpräzipitation
fähig)
ist, außer
wenn es in Gegenwart von p101 exprimiert wird – ist in Anbetracht der mit
unabhängigen
Sf9-gereinigten, -abstammenden Proteinen erhaltenen Daten unwahrscheinlich.
-
Um
auszutesten, ob die p101/p120-PI3K durch Gβγs aktiviert werden und PtdIns(3,4,5)P3 in vivo produzieren könnte, exprimierten die Erfinder
vorübergehend
verschiedene Kombinationen von (mac)-γ2, (EE)-β1, (myc)-p101
und (myc)-p120 in Cos-7-Zellen und maßen ihre Wirkungen auf die
Werte von [35P]-Phosphoinositiden in Zellen
48 Stunden nach Transfektion (siehe 9). p120
alleine produzierte signifikante Steigerungen an PtdIns(3,4,5)P3 und PtdIns(3,4)P2 auf
eine β1γ2-abhängige
Weise in Gegenwart von p101. Dieses Muster von Ergebnisse konnten
nicht durch Änderungen
der relativen Expression der verschiedenen cDNAs bei Einführung in
Kombinationen erklärt
werden (siehe 9).
-
12. HINTERLEGUNG
VON KLONEN
-
Die
folgenden Mikroorganismen oder Klone wurden bei der American Type
Culture Collection (ATCC), Rockville, Maryland, zum angegebenen
Datum hinterlegt und erhielten die angegebenen Zugriffsnummern:
-
Der
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung wird von den hierin beschriebenen
Ausführungsformen,
die als einzelne Illustrationen einzelner Aspekte der Erfindung
gedacht sind, nicht eingeschränkt,
und funktionell gleichwertige Verfahren und Komponenten liegen im
Schutzumfang der Erfindung. In der Tat werden verschiedene Modifikationen
der Erfindung zusätzlich
zu jenen, die hierin gezeigt und beschrieben sind, dem Fachmann
aus der vorangehenden Beschreibung und den einhergehenden Abbildungen
offensichtlich. Derartige Modifikationen liegen im Schutzumfang
der beiliegenden Ansprüche. SEQUENZPROTOKOLL