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Die
Erfindung betrifft Peptidsequenzen, die das Anheften von Mycobakterien
an Wirtszellen, insbesondere an Epithelzellen, ermöglichen.
Genauer gesagt betrifft die Erfindung ein mycobakterielles Antigen
vom Typ Heparin-bindendes Hämagglutinin
(HBHA), das ausgehend von Mycobacterium bovis BCG oder Mycobacterium
tuberculosis erhalten wird. Die Erfindung betrifft auch eine rekombinante
Peptidsequenz, die das Anheften von Mycobakterien an Wirtszellen
ermöglicht.
Die Erfindung betrifft insbesondere das Expressionsprodukt eines
Escherichia coli-Stammes, der mit einer Nucleotidsequenz transformiert
wurde, die ein Protein codiert, das das Anheften von Mycobakterien
an diese Wirtszellen ermöglicht.
Diese Polypeptide können
in immunogenen Zusammensetzungen, zur Herstellung von Impfstoffen
gegen mycobakterielle Infektionen und zur serologischen Diagnose
von mycobakteriellen Infektionen verwendet werden.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Nucleotidsequenz, die eine Peptidsequenz
codiert, die das Anheften von Mycobakterien an Wirtszellen ermöglicht,
und genauer gesagt eine Nucleotidsequenz, die ein mycobakterielles
Antigen vom Typ Heparin-bindendes Hämagglutinin (HBHA) codiert.
Die Erfindung betrifft auch rekombinante Vektoren, die die Nucleotidsequenz
umfassen, sowie die Verwendung dieser Vektoren, um rekombinante
Wirtszellen zu erhalten, die für
die Therapie, insbesondere für
die Anti-Krebstherapie, verwendet werden können.
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Die
Mycobakterien sind unter den pathogenen Mikroorganismen die Wichtigsten,
die sowohl beim Menschen als auch beim Tier Krankheiten verursachen.
Die mycobakteriellen Infektionen sind weltweit immer unter den Hauptursachen
für Todesfälle. Die
menschliche Tuberkulose, die durch Mycobacterium tuberculosis verursacht
wird, führt
alleine zu etwa 3 Millionen Toten jährlich (1,2). Mycobcterium
bovis verursacht die Tuberkulose bei Rindern, aber es ist auch für den Menschen
sehr virulent. Lepra, die von Mycobacterium leprae verursacht wird,
stellt nach wie vor ein Hauptproblem für die Gesundheit dar, das in
den Entwicklungsländern
nicht gelöst
ist (3).
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Die
Infektionen durch die Mitglieder des Komplexes Mycobacterium avium-intracellulare verursachen Krankheiten
bei Vögeln
und Schweinen und sind die häufigsten
der opportunistischen Infektionen, die man bei den Patienten findet,
die am erworbenen Immunschwächesyndrom
(AIDS) leiden (4,5). Außerdem
unterstreichen das jüngste
dramatische Wiederauftreten der Tuberkulose in den Entwicklungsländern sowie
das Auftreten und die Verbreitung von M. tuberculosis-Stämmen, die
gegen Medikamente resistent sind (6), die Schwierigkeit, die mycobakteriellen
Krankheiten zu kontrollieren.
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Die
molekulare Charakterisierung der verschiedenen Phasen in der Pathogenese
der mycobakteriellen Krankheiten ist für die Entwicklung vernünftiger
und gegen diese Krankheiten optimierter Therapie- und Entwicklungsansätze grundlegend.
Die Virulenzfaktoren sind häufig
gute Antigene, die als Kandidaten-Impfstoffe genutzt werden können. Trotz
der Bedeutung der mycobakteriellen Infektionen weiß man wenig über die Tatsachen
in Bezug auf die grundlegenden molekularen Mechanismen, die an ihrer
Pathogenese beteiligt sind (7).
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Ein
Protein mit 28 kDa wurde früher
aus Gesamtzellextrakt, aus Membranpräparationen oder Kulturüberständen von
Mycobakterien isoliert (21,22). Man hat in denselben Publikationen
gezeigt, dass dieses Protein die Erythrocyten agglutinieren oder
die Mycobakterien auto-agglutinieren konnte. Die Analysen durch
Immuno-Blotverfahren mit Hilfe polyclonaler und monoclonaler Antikörper haben
gezeigt, dass sich dieses Protein von den Proteinen des Antigenkomplexes
85 unterscheidet und daher ein neues Protein darstellt. Menozzi et
al. beschreiben die Identifizierung eines Proteins, das als HBHA
bezeichnet wird, und haben gezeigt, dass anti-HBHA-Antikörper in
der Lage waren, die Bindung von Mycobakterien an Epithelzellen zu
hemmen (23). Dagegen wird in keinem dieser Dokumente über ein
Antigen oder ein rekombinantes Polypeptid berichtet, das den C-terminalen
Teil von HBHA oder Teile dieses C-terminalen Teils ausmacht.
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Eines
der ersten und wichtigen Ereignisse in der bakteriellen Pathogenese
ist die Anheftung des Mikroorganismus an dessen Zielgewebe. Die
Mycobakterien zeigen einen Tropismus für die Lungenmakrophagen (8).
Jedoch sind, insoweit als diese Mikroorganismen leicht durch Aerosol übertragen
werden, die ersten Strukturen des Wirtes, auf die sie im Verlauf
der Infektion treffen, diejenigen des respiratorischen Epithels. Folglich
können
die Interaktionen mit den epithelialen Zellen oder mit der extrazellulären Matrix
(EZM) während der
Anfangs- und weiteren Phasen der Pathogenese wichtig sein (9), obwohl
die Untersuchungen daran noch nicht vorangetrieben wurden.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung haben die Erfinder ein
neues mycobakterielles Antigen erhalten, das an der Anheftung von
Mycobakterien an Wirtszellen vom epithelialen Typ beteiligt ist.
Es handelt sich um den C-terminalen
Teil eines Heparin-bindenden Hämagglutinins
(heparin binding hemagglutinin oder HBHA) mit 28 kDa, das ausgehend
von Kulturüberständen und
Zellwandpräparationen
von Mycobacterium bovis BCG und von Mycobacterium tuberculosis erhalten
wurde. Ausgehend von diesem C-terminalen Teil konnten die Erfinder
die Entwicklung einer Reihe von Polypeptiden bewerten und vorschlagen,
die zur Diagnose, Therapie und Prophylaxe verwendet werden können.
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Die
Erfindung betrifft daher eine Peptidsequenz, die das Anheften von
Mycobakterien an Wirtszellen, insbesondere an epitheliale Zellen
ermöglicht.
Genauer gesagt ist die erfindungsgemäße Peptidsequenz dadurch gekennzeichnet,
dass es sich um ein mycobakterielles Antigen vom Typ Heparin-bindendes Hämagglutinin
(HBHA) handelt, insbesondere um ein Antigen, das ausgehend von Mycobacterium
bovis BCG oder Mycobacterium tuberculosis erhalten wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Peptidsequenz dadurch gekennzeichnet,
dass sie aus dem C-terminalen Teil der Sequenz besteht, die der
Sequenz von 10 entspricht.
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Im
gesamten Text verkörpert
der Begriff Polypeptidsequenz oder Polypeptid die ganze oder einen
Teil der Sequenz von 10, die die DNA selbst und das
Protein HBHA als solches darstellt. Der Begriff „Protein" bezeichnet de facto die vollständige modifizierte
oder nicht-modifizierte Polypeptidsequenz.
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Vorzugsweise
betrifft die Erfindung insbesondere eine Polypeptidsequenz, die
aus einer Region besteht, die an den Interaktionen mit den sulfathaltigen
Glycokonjugaten und an der Bindung an Heparin beteiligt ist.
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Diese
Peptidsequenz ist die Folgende:
KKAAPAKKAAPAKKAAPAKKAAAKKAPAKKAAAKKVTQK
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Die
Erfindung betrifft daher eine Peptidsequenz, die aus dem C-terminalen
Teil der Sequenz von 10 besteht, und insbesondere
die Sequenzen, die etwa die 30 bis 50 letzten Aminosäuren des
C-terminalen Teils der Sequenz von 10 umfassen.
Diese Region der Sequenz von 10 ist
an der Interaktion des Proteins mit Heparin beteiligt, obwohl eine
kürzere
Sequenz, insbesondere von etwa 10 bis 20 Aminosäuren, ausreichend sein kann.
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Die
Erfinder haben auch die Nucleotidsequenz, die die erfindungsgemäße Peptidsequenz
codiert, in E. coli exprimiert. Das erhaltene Polypeptid weist ein
geringeres Molekulargewicht auf als das des Proteins, das gereinigt
wurde ausgehend von M. bovis BCG oder M. tuberculosis. Diese Unterschiede
sind das Ergebnis posttranslationaler Modifikationen, die in E.
coli nicht erfolgen.
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Die
Erfindung betrifft daher auch eine rekombinante Peptidsequenz, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie das Anheften von Mycobakterien
an Wirtszellen ermöglicht.
Genauer gesagt ist die rekombinante Sequenz der vorliegenden Erfindung
ein Expressionsprodukt einer Nucleotidsequenz, die eine Peptidsequenz codiert,
die das Anheften von Mycobakterien an Wirtszellen ermöglicht,
und insbesondere eine Antigensequenz, die ausgehend von M. bovis
BCG oder M. tuberculosis erhalten wird, wobei die rekombinante Sequenz beispielsweise
das Expressionsprodukt eines mit einer geeigneten Nucleotidsequenz
transformierten E. coli-Stammes ist.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer der vorstehend beschrieben
Peptidsequenzen, die rekombinant ist oder nicht, und insbesondere
in ihrer nativen Form, zur serologischen Diagnose auf das Vorhandensein
von Mycobakterien. Die Erfindung betrifft auch eine immunogene Zusammensetzung,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine der vorstehend beschriebenen
Peptidsequenzen enthält,
sowie die Verwendung dieser Peptidsequenz zur Herstellung von Impfstoffen
gegen die mycobakteriellen Infektionen, insbesondere die Infektionen,
die durch M. bovis BCG oder M. tuberculosis verursacht werden.
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Die
Erfinder haben auch gefunden, dass die Anheftung von Mycobakterien
an Epithelzellen durch sulfathaltige Kohlenhydrate spezifisch gehemmt
werden konnte. Die Erfindung betrifft daher auch die Verwendung
eines sulfathaltigen Kohlenhydrats, um die Anheftung von Mycobakterien
an epitheliale Zellen zu hemmen. Die besonders interessanten sulfathaltigen
Kohlenhydrate umfassen Heparin, Chondroitinsulfat und Dextransulfat
sowie deren synthetische Derivate.
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Die
Erfinder haben auch das gesamte Gen, das HBHA codiert, von der DNA
von M. bovis BCG isoliert. Die Erfindung betrifft daher auch eine
Nucleotidsequenz, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine
Peptidsequenz codiert, die die Anheftung von Mycobakterien an Wirtszellen
ermöglicht.
Insbesondere codiert die erfindungsgemäße Nucleotidsequenz für ein mycobakterielles
Antigen vom Typ Heparin-bindendes Hämagglutinin (HBHA), insbesondere
den C-terminalen Teil der Sequenz von 10.
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Die
Erfindung betrifft auch eine rekombinante Wirtszelle, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass sie in ihrem Genom eine der vorstehend
beschriebenen Nucleotidsequenzen umfasst. In einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die rekombinante Wirtszelle BCG, jedoch nicht darauf eingeschränkt, für die Expressionsvektoren
entwickelt wurden, die direkt zur Entwicklung von BCG-Rekombinanten
verwendbar sind, die beim Menschen oder Tier verwendet werden können.
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BCG
wird für
die Therapie, genauer gesagt für
die Anti-Krebstherapie und insbesondere gegen Oberflächenkrebs
der Blase verwendet. Bei dieser Art der therapeutischen Anwendung
scheint eine Korrelation zwischen der Anheftungsfähigkeit
von BCG und seinem antitumoralen Vermögen zu existieren. Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung ermöglicht die Identifizierung
von HBHA und die Clonierung seines Gens eine Erhöhung der Anheftungskapazität über eine Überexpression
des HBHA codierenden Gens.
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Die
Beschreibung der vorliegenden Erfindung erfolgt unter Bezugnahme
auf folgende Figuren:
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1 zeigt die Auswirkung von sulfathaltigen
und nicht-sulfathaltigen Kohlenhydraten auf die mycobakterielle
Anheftung an CHO-Zellen und an Makrophagen;
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2 zeigt
die Daten, die die Reinigung eines Heparin-bindenden Proteins von
M. bovis BCG zeigen;
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3 zeigt
einen Vergleich des Heparin-bindenden Proteins von M. bovis mit
dem Antigenkomplex 85;
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4 zeigt
die Auswirkung der sulfathaltigen und nicht-sulfathaltigen Kohlenhydrate
auf die durch HBHA induzierte Hämagglutination;
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5 zeigt die Hemmung der Anheftung von
BCG an CHO-Zellen durch anti-HBHA-Antikörper;
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6 zeigt
Immuno-Blot-Analysen, die mit Tuberkulose-Antiserum durchgeführt wurden;
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7 zeigt
die Nucleotidsequenz und die Aminosäuresequenz eines HBHA-Fragments, das von
einem PCR-Fragment der chromosomalen DNA von BCG abgeleitet wurde;
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8 zeigt
eine Southern-Blot-Analyse der chromosomalen DNA von BCG;
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9 zeigt
die Sequenzierstrategie des HBHA codierenden Gens;
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10 zeigt
die DNA-Sequenz des HBHA codierenden Gens von BCG;
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11 zeigt
die Polyacrylamidgelelektrophorese-Analyse und die Immuno-Blot-Analyse der
Expression von HBHA in E. coli.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die Hemmung der mycobakteriellen
Anheftung an Epithelzellen durch sulfathaltige Kohlenhydrate.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von sulfathaltigen Kohlenhydraten,
um die Anheftung von Mycobakterien an epitheliale Zellen zu hemmen.
Um zu zeigen, dass die Mycobakterien durch die Vermittlung von sulfathaltigen
Kohlenhydraten anheften können,
haben die Erfinder getestet, ob lösliche sulfathaltige Polysaccharide
in der Lage sind, die Anheftung von M. bovis BCG an epitheliale
Zellen zu hemmen.
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M.
bovis (BCG) (Stamm 1173P2, OMS, Stockholm, Schweden, Passagen 3
bis 8) wurde im exponentiellen Wachstum markiert, indem die Mycobakterien
drei Tage in Sauton-Medium, enthaltend 5 μCi/ml [6-3H]Uracil
(New England Nuclear, 24 Ci/mMol), gezüchtet wurden. Die Mycobakterien
wurden dann durch Zentrifugation (5 Min bei 3000 × g) gesammelt,
zweimal mit Dulbecco phosphatgepufferter Kochsalzlösung (DPBS)
gewaschen und in RPMI 1640-Kulturmedium,
enthaltend 300 mg/l L-Glutamin (GIBCO) ohne fötales Kälberserum (RPMI), resuspendiert.
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Am
Vortag des Anheftungstests wurden die Vertiefungen der Gewebekulturplatten
mit 24 Vertiefungen (Nunclon, Nunc, Dänemark) mit 105 frisch
gezüchteten
chinesischen Hamster-Ovarienzellen (CHO) (vgl. 1A und 1B,
graue Balken), oder Makrophagen J774A.1 (ATCC TIB67) angeimpft (vgl. 1B, schwarze
Balken), die in 2 ml RPMI resuspendiert wurden, dem 10 Vol./Vol.%
dekomplementiertes fötales
Kälberserum
(RPMI-SVF) zugegeben wurde. Kurz vor dem Test wurden die Zellen
dreimal mit 2 ml RPMI gewaschen und jeder Vertiefung wurde 1 ml
Mycobakterien-Suspension in RPMI zugegeben, um eine Infektionsmultiplizität von 10
Bakterien pro eukaryontischer Zelle zu erhalten.
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Der
Anheftungstest wurde in Gegenwart von ansteigenden Konzentrationen
von D(+)-Galaktose- (Sigma) (vgl. 1A,
schwarze Kreise) oder Heparin der Schweine-Darmschleimhaut (Mr 6 kDa, Sigma) (vgl. 1A,
weisse Kreise) oder mit 20 μg/ml
der angegebenen Kohlenhydrate (Sigma) (vgl. 1B) durchgeführt. Nach
6-stündiger
Inkubation bei 37°C
in einer Atmosphäre,
enthaltend 5% CO2, wurden die Zellen dreimal
mit 2 ml DPBS gewaschen und anschließend durch Zugabe von 1 ml
destilliertem Wasser, enthaltend 0,1 % (Gew./Vol.%) Natriumdesoxycholat
lysiert. Die mit den Zelllysaten assoziierte Radioaktivität wurde
unter Verwendung eines Flüssigkeitsszintillationszählers (Beckman,
Modell LS 6000SC) gezählt.
Die restliche Anheftung wird in prozentualen radioaktiven Counts
pro Minute gegenüber
den Counts, die in Abwesenheit von Kohlenhydraten erhalten werden,
ausgedrückt.
Die Daten der 1A und 1B zeigen
die Mittelwerte der vierfach durchgeführten Versuche, und die Fehlerbalken
der Standardabweichung sind dargestellt.
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Wie 1A zeigt, hemmten schwache Heparinkonzentrationen
deutlich die Anheftung von mit [3H]Uracil
markiertem BCG an CHO-Zellen, während
Galaktose bis 100 μg/ml
keine signifikante Auswirkung hatte. Dextransulfat, Fucoidan und
Chondroitinsulfat konnten die Anheftung verringern, aber es konnte
sogar bei stärkeren
getesteten Konzentrationen (1 mg/ml) keine signifikante Hemmung
mit Mannose oder nicht-sulfathaltigem Dextran beobachtet werden.
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Diese
Ergebnisse führen
dazu, vorzuschlagen, dass die Mycobakterien auf ihrer Oberfläche ein Hauptadhäsin zur
Bindung von sulfathaltigen Kohlenhydraten besitzen. Jedoch sind,
da die Hemmung der Anheftung 70% nicht überschritten hat, wahrscheinlich
andere Komponenten an diesem Vorgang beteiligt.
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Interessanterweise
werden die Interaktionen von BCG mit den Makrophagen J774A.1 weder
durch die sulfathaltigen Kohlenhydrate noch durch die nicht-sulfathaltigen Zucker
(1B), sogar bei Konzentrationen bis zu 1 mg/ml,
betroffen (Ergebnisse nicht dargestellt). Dies stimmt mit vorherigen
Berichten überein,
die die Komplement-Rezeptoren CR1, CR3 und CR4 als mycobakterielle
Liganden auf der Oberfläche
von Blut-Monocyten und Lungen-Makrophagen (10-12) in Frage stellen.
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Reinigung eines Heparin-bindenden
Proteins, das bei M. bovis (BCG) und M. tuberculosis vorhanden ist.
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Die
Erfindung betrifft eine Peptidsequenz, die das Anheften von Mycobakterien
an Wirtszellen zulässt. Die
Hemmung der Anheftung von BCG an epitheliale Zellen durch sulfathaltige
Zucker legt nahe, dass die Mycobakterien ein Adhäsin exprimieren, das mit sulfathaltigen
Glycokonjugaten, wie sulfathaltigen Glycoproteinen oder Glycolipiden
interagiert, die auf der Oberfläche
der Wirtszellen vorliegen. Um die fraglichen Adhäsine zu identifizieren, wurden
Kulturüberstände von
BCG durch Chromatographie über
Heparin-Sepharose fraktioniert.
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M.
bovis BCG wurde in statischen Kulturen bei 37°C in 175 cm2-Roux-Fläschchen
(Falcon, Becton-Dickinson), enthaltend etwa 150 ml Sauton-Medium,
gezüchtet.
In der stationären
Phase wurden die Kulturen zentrifugiert (20 Minuten bei 10.000 × g), und
500 ml Überstand
wurden auf eine mit DPBS äquilibrierte
Heparin-Sepharose CL-6B-Säule
(1 × 5
cm) (Pharmacia) geladen. Die Säule
wurde dann mit 100 ml DPBS gewaschen und die zurückgehaltenen Moleküle wurden
mit einem linearen NaCl-Gradienten 0-500 mM in 100 ml DPBS eluiert.
Der Durchfluss während
aller Phasen wurde bei 1,5 ml/min aufrechterhalten und die Absorption des
Eluats, das in 1 ml-Fraktionen gesammelt wurde, bei 280 nm kontinuierlich
verfolgt. Diese Fraktionen wurden durch SDS-PAGE (13) unter Verwendung
eines 12%-igen Gels analysiert, gefolgt von einer Färbung in Coomassie
R-250 Brilliantblau.
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Die
nach Beginn des Gradienten analysierten Fraktionen sind in den Spuren
1-8 von 2 gezeigt. Die rechten Spuren
zeigen das Heparin-bindende Protein, das ausgehend von einer Zellwand-Präparation
von M. bovis BCG gereinigt wurde.
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Die
Mr-Größenmarker,
die in kDa ausgedrückt
sind, sind am rechten Rand angegeben.
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Wie 2 zeigt,
wird ein einziges Protein mit 28 kDa bei etwa 350 mM NaCl eluiert.
Die Interaktion zwischen diesem Protein und Heparin ist vom Sulfatgehalt
des Zuckers abhängig,
denn dieses konnte auch unter Verwendung von Dextransulfat-Kügelchen,
jedoch nicht von Dextran-Kügelchen
gereinigt werden (nicht dargestellt). Dasselbe Heparin-bindende
Protein wurde auch aus Filtraten von M. tuberculosis-Kulturen gereinigt.
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Das
Erhalten von zwei ähnlichen
Heparin-bindenden Proteinen aus zwei unterschiedlichen Mycobakterien-Stämmen bestätigt, dass
Proteine dieser Art in den meisten pathogenen Mycobakterien-Stämmen vorhanden
sind. Prozentuale Homologien, die unter 100% liegen, können zu
strukturellen Unterschieden führen, obwohl
die grundlegenden Eigenschaften dieser Proteine nicht betroffen
sind. Die Erfindung betrifft daher auch die Heparin-bindenden Proteine
mit einer Struktur, die der des isolierten Proteins ähnlich ist,
und die ausgehend von ihren Anheftungseigenschaften an sulfathaltige
Kohlenhydrate erhalten werden können.
Diese Proteine können
sich vom erfindungsgemäßen Protein
durch Additionen, Substitutionen und Deletionen von Aminosäuren unterscheiden,
ohne dass dies im Wesentlichen ihre Anheftungseigenschaften an epitheliale
Zellen beeinträchtigt.
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Die Lokalisierung auf
der Zelloberfläche
des Heparin-bindenden Mycobakterien-Proteins.
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Um
zu bestimmen, ob dieses Protein ein streng sekretiertes Protein
ist oder ob es an der mycobakteriellen Oberfläche assoziiert sein kann, wurden
Fraktionen von Zellwänden
ausgehend von BCG hergestellt, dann einer Chromatographie über Heparin-Sepharose
unterzogen.
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Zur
Herstellung der Zellwände
wurden die Mycobakterien in 2 Liter Sauton-Medium oder auch in synthestischem Long-Medium
(Quality Biological Inc., Gaithersburg, MD) 12 bis 14 Tage gezüchtet. Die
Bakterien wurden dann durch Zentrifugation gesammelt, einmal in
DPBS, enthaltend 0,05 % (Vol./Vol.%) Tween 80 (DPBS/Tw), gewaschen,
in 100 ml DPBS/Tw resuspendiert und 1 Stunde auf 80°C erhitzt.
Die Bakterien wurden 20 min bei 13.000 × g zentrifugiert, mit DPBS/Tw
gewaschen, in 25 ml DPBS/Tw, enthaltend 5 mM Proteaseinhibitor AEBSF,
RNase A und DNase I, resuspendiert, einem 25-minütigem intermittierendem Ultraschall unterzogen,
dann 20 min bei 13.000 × g
zentrifugiert. Dieser Schritt wurde wiederholt, und die Überstände wurden
vereinigt und 3 Stunden bei 34.000 × g bei 4°C zentrifugiert. Das Pellet
wurde verworfen und der Überstand
1:2 in DPBS verdünnt
und einer Chromatographie über
Heparin-Sepharose
CL-6B unterzogen.
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Wie 2 zeigt,
war das Heparin-bindende Protein mit 28 kDa auch in diesen Präparationen
vorhanden, was bestätigt,
dass es an die Oberfläche
assoziiert ist. Es war auch in Zellwandfraktionen von M. tuberculosis
und von M. tuberculosis stammenden Tuberkulin-Präparationen (von Protein stammendes
gereinigtes Antigen für
die Hautreaktion) vorhanden.
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Hämagglutinationsaktivität des Heparin-bindenden
mycobakteriellen Proteins.
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Die
Kapazität
bakterieller Adhäsine,
die roten Blutkörperchen
zu agglutinieren, wird häufig
als Modell verwendet, um die mikrobielle Bindung nach Art der Lektine
an den Rezeptor eukaryontischer Zellen zu untersuchen. Die Erfinder
haben folglich das gereinigte Heparin-bindende Protein auf seine
Kapazität,
Erythrocyten zu agglutinieren, getestet.
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Die
Hämagglutinationsaktivität des Heparin-bindenden
Proteins, das aus Kulturüberständen gereinigt wurde,
wurde in U-Mikrotiterplatten (Falcon) in Abwesenheit oder Gegenwart
von Heparin (4, schwarze Quadrate) der Schweine-Darmschleimhaut,
von Dextransulfat (4, schwarze Kreise) oder von
Dextran (4, weiße Kreise) in Konzentrationen
im Bereich von 0 bis 50 μg/ml
dosiert. Die Standardtests enthielten 70 μl einer frischen in DPBS hergestellten
Kaninchen-Erythrocytensuspension und 70 μl gereinigtes HBHA, entsprechend
1 μg Protein.
Die Hämagglutinationstiter
wurden nach 5-stündiger
Inkubation bei Raumtemperatur abgelesen. Die Daten stellen die Mittelwerte
der vierfach angesetzten Versuche dar, und die Fehlerbalken der
Standardabweichung sind dargestellt.
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Weniger
als 0,1 μg
gereinigtes Protein konnte die Hämagglutination
der Kaninchen-Erythrocyten, aber nicht der menschlichen, Schaf-,
Gans- oder Hühner-Erythrocyten induzieren
(Daten nicht dargestellt). Daher haben die Erfinder dieses Protein
als ein Heparin-bindendes Hämagglutinin
(HBHA) bezeichnet. Die durch HBHA induzierte Hämagglutination wurde durch
Heparin oder Dextransulfat gehemmt, jedoch nicht durch Dextran (vgl. 4),
was den beim Anheftungstest der Mycobakterien an die CHO-Zellen
erhaltenen Ergebnissen ähnelt.
Die Hämagglutinationsaktivität ist insofern
wärmeempfindlich,
als dass die 60-minütige
Inkubation der Proteine bei 80°C
die Hämagglutination
aufhebt.
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Hemmung der von der auf
die Vermittlung durch HBHA zurückzuführenden
Hämagglutinationsaktivitäten und der
Anheftung durch spezifische polyclonale und monoclonale Antikörper.
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Da
einerseits die mycobakterielle Anheftung an epitheliale Zellen durch
sulfathaltige Kohlenhydrate gehemmt wird und andererseits ein Protein
mit 28 kDa durch Chromatographie auf Heparin-Sepharose gereinigt
wurde, war es wichtig zu etablieren, ob die mycobakterielle Anheftung
auf die Vermittlung durch HBHA zurückzuführen ist.
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Infolgedessen
wurden polyclonale Ratten-anti-HBHA-Antikörper folgendermaßen hergestellt:
200 μg gereinigtes
BCG-HBHA wurden einer präparativen
Elektrophorese auf einem 15%-igen Polyacryamidgel in Gegenwart von
SDS unterzogen, dann auf eine Nitrocellulosemembran elektrotransferiert.
Nach der Schnellfärbung
mit Ponceau-Rot wurden die HBHA entsprechenden Banden vorsichtig
ausgeschnitten, in kleine quadratische Stücke zerschnitten und kurz in
1,5 ml sterilem PBS einem Ultraschall unterzogen. Nach Zugabe von 1
ml einer Monophosphoryl-Lipid A-Lösung (MPL + Système Adjuvant
TDM, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), hergestellt nach der Empfehlung
des Herstellers, wurden zwei Fischer-Ratten jeweils mit 1 ml der
Antigensuspension immunisiert. Für
jede Immunisierung wurden 400 μl
auf intraperitonealem Weg und zweimal 300 μl auf subkutanem Weg verabreicht.
Die Tiere erhielten auf dieselbe Weise mit derselben Antigenmenge einen
Monat später
Auffrischungen und das Serum wurde 3 Wochen nach der Auffrischung
gewonnen.
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BCG
wurde mit [6-3H]Uracil, wie vorstehend beschrieben,
markiert. Etwa 4 × 106 radiomarkierte BCG-Zellen wurden in 1 ml
PBS resuspendiert und mit den angegebenen Volumen aus Aszitesflüssigkeit
mit dem monoclonalen anti-HBHA-Antikörper 3921E4
(14) (5, Tafel A) oder mit 250 μl polyconalem
Antiserum von Ratten-anti-HBHA (Immunserum, 5,
Tafel B) oder blankem Serum (5, Kontrollserum,
Tafel B) 30 min bei Raumtemperatur vorinkubiert. Die Bakteriensuspensionen
wurden dann zweimal mit 2 ml DPBS gewaschen, um nicht gebundene
Antikörper
zu entfernen, dann im Anheftungstest mit CHO-Zellen bei einer Infektionsmultiplizität von 10
verwendet, wie vorstehend beschrieben.
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Wie 5 zeigt, wurde die Anheftung von BCG an
CHO-Zellen auf dosisabhängige
Weise durch das Vorliegen von anti-HBHA-Antikörpern deutlich gehemmt. Die
Aszitesflüssigkeiten,
die nicht relevante monoclonale Antikörper enthalten, oder blanke
Antiseren, hatten keinen Effekt. Diese Beobachtungen zeigen, dass
die Anheftung der Mycobakterien an epitheliale Zellen teilweise
auf die Vermittlung durch HBHA zurückzuführen ist.
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Untersuchung der Eigenschaften
von HBHA.
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Da
die Größe dieses
Proteins nahe bei derjenigen der Fibronectin-bindenden Proteine
des Antigenkomplexes 85 liegt (15), wurden Western-Blot-Analysen
angewendet, um zu bestimmen, ob sie verwandt sind.
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Das
aus einer Zellwandpräparation
von M. bovis BCG (3, Spuren 1) oder aus Kulturüberstand (Spuren
2) gereinigte Heparin-bindende Protein wurde mit dem gereinigten
Antigenkomplex 85 (Spuren 3) durch Immuno-Blot-Analyse (Felder A,
B, C) und Coomassie-Blau-Färbung
(Feld D) nach SDS-PAGE verglichen. Die Immuno-Blot-Analyse wurde unter Verwendung
von gegen das Heparin-bindende Protein gerichteten, polyclonalen
Antikörpern
(Feld A), des monoclonalen Antikörpers
4057D2 (Feld B), oder von gegen den Antigenkomplex 85 gerichteten,
polyclonalen Antikörpern
durchgeführt
(Feld C). Die Spuren 1 und 2 der Felder A, B und C enthalten 2 μg gereinigtes
Protein, die Spuren 3 der Felder A, B und C enthalten 7 μg gereinigtes Protein,
die Spuren 2 und 3 des Feldes D enthalten 4 μg bzw. 15 μg gereinigtes Protein. Die Mr-Größenmarker sind
am Rand angegeben.
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3 zeigt,
dass polyclonale Antikörper,
die gegen das Heparin-bindende Protein mit 28 kDa, das aus BCG gereinigt
wurde, gerichtet sind, die Proteine des gereinigten Antigenkomplexes
85 nicht erkannt haben. Umgekehrt gelang es gegen den Antigenkomplex
85 von BCG gerichteten polyclonalen und monoclonalen Antikörpern (nicht
dargestellt) nicht, das Heparin-bindende Protein zu erkennen, was
bedeutet, dass es sich um unterschiedliche Proteine handelt. Dieses
Ergebnis wird durch die unterschiedlichen Wanderungsprofile dieser Proteine
bei der SDS-PAGE unterstützt
(3, Feld D).
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Die
Heparin-bindenden Proteine, die aus M. tuberculosis H37Ra und BCG
gereinigt wurden, wurden einer N-terminalen Aminosäuresequenzierung
unterzogen.
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Dazu
wurden 25 μg
HBHA einer Polyacrylamid-SDS-Gelelektrophorese unter Verwendung
eines 15 %-igen Polyacrylamidgels unterzogen. Nach der Elektrophorese
wurde die Substanz auf eine PVDF-Membran (ProBlott, ABI) durch einen
Elektro-Blot transferiert. Nach der Färbung mit Coomassie-Blau wurde
die HBHA entsprechende Bande ausgeschnitten und einem automatisierten
Edman-Abbau unterzogen.
Die ersten 16 Aminosäuren
waren Ala-Glu-Asn-Ser-Asn-Ile-Asp-Asp-Ile-Lys-Ala-Pro-Leu-Leu-Ala-Ala.
Die ersten 16 Aminosäuren
des Heparin-bindenden
Proteins von BCG wurden ebenfalls bestimmt, und es stellte sich
heraus, dass sie mit denjenigen von M. tuberculosis identisch waren.
Durch eine Ähnlichkeitssuche
in den Proteindatenbanken wurde festgestellt, dass das Heparin-bindende Protein
vorher nicht identifiziert wurde und dass es folglich ein neues
mycobakterielles Protein darstellt. Zudem zeigten die ersten 16
Aminosäuren
keine signifikante Sequenzähnlichkeit
gegenüber
anderen bekannten Proteinsequenzen.
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Clonierung des HBHA codierenden
BCG-Gens.
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Für die Clonierung
des HBHA codierenden Gens wurden zuerst die N-terminalen Sequenzen von internen HBHA-Fragmenten
bestimmt. Dafür
wurde gereinigtes HBHA einer Elektrophorese unterzogen, wie vorstehend
beschrieben. Nach der Elektrophorese wurde das Protein mit Trypsin
im Inneren des Gels gespalten. Die sich ergebenden Peptide wurden
dann durch Umkehrphasen-HPLC isoliert, dann einem Edman-Abbau unterzogen.
Für vier
Peptide konnte die Sequenz bestimmt werden:
Peptid
S 1441: | Lys-Ala-Glu-Gly-Tyr-Leu-Glu-Ala-Ala-Thr |
Peptid
S 1443: | Xxx-Glu-Gly-Tyr-Val-Asp-Gln-Ala-Val-Glu-Leu-Thr-Gln-Glu-Ala-Leu-Gly-Lys |
Peptid
S 1446: | Xxx-Gln-Glu-Xxx-Leu-Pro-Glu-Xxx-Leu |
Peptid
S 1447: | Phe-Thr-Ala-Glu-Glu-Leu-Arg. |
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Die
Sequenz von zwei Oligonucleotidpaaren wurde von internen Peptidsequenzen
von HBHA abgeleitet. Der im Allgemeinen hohe G + C-Gehalt der mycobakteriellen
DNA führte
dazu, dass die Erfinder G oder C an der dritten Position der Codons
(„Wobble") bevorzugten. Das
erste Oligonucleotidpaar stammte vom Peptid S1441 und hatte die
folgenden Sequenzen: 5' AAG
GC(G/C) GAG GG(G/C) TAC CT 3' (Oligo
S1441) und 5' AGG
TA(G/C) CCC TC(G/C) GCC TT 3' (Oligo
S1441 invers). Das zweite Oligonucleotidpaar stammte vom Peptid
S1443 und hatte die folgenden Sequenzen: 5' GAC CAG GC(G/C) GT(G/C) GAG CT 3' (Oligo S1443) und
5' AGC TC(G/C) AC(G/C)
GCC TGG TC 3' (Oligo
S1443 invers).
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Die
chromosomale DNA von BCG wurde extrahiert, wie von Kremer et al.
(16) beschrieben. Die Polymerisationskettenreaktionen (PCR) unter
Verwendung von 50 ng chromosomaler DNA von BCG und 1 μg von entweder
Oligo S1441 und S1443 invers oder Oligo S1443 und S1441 invers wurden
bei einer Hybridisierungstemperatur von 50°C und einer Anzahl von 30 PCR-Zyklen
durchgeführt.
Nur die PCR-Reaktion mit den Oligonucleotiden S1441 und S1443 invers
ergab ein spezifisch amplifiziertes DNA-Fragment mit etwa 150 bp. Dieses
amplifizierte Fragment wurde auch beobachtet, wenn die Hybridisierungstemperatur
auf 57°C
erhöht wurde.
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Das
amplifizierte Fragment wurde in die HindII-Schnittstelle von pUC18
(Boehringer, Mannheim) eingebaut und in Escherichia coli XL1-Blue
(New England Biolabs) eingeführt.
Der Inhalt des rekombinanten E. coli-Plasmids wurde dann mit Standardverfahren
analysiert (17), und das Plasmid, das das erwartete Fragment enthielt,
wurde als pClone5 bezeichnet.
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Nach
der Reinigung durch Chromatographie über eine Nucleobond AX-Säule (Macherey – Nagel) nach
den Anweisungen des Herstellers wurde ein doppelsträngiges DNA-Fragment
mit etwa 150 bp durch das Didesoxyribonucleotid-Kettenabbruchverfahren unter Verwendung
von [alpha-35S]dCTP (1.000 Ci/mMol; Amersham)
und des T7-DNA-Sequenzier-Kits (Pharmacia) nach den Anweisungen
des Herstellers sequenziert. Die erhaltene Sequenz ist in 7 dargestellt,
in der die Sequenz der beiden für
die PCR verwendeten Oligonucleotide unterstrichen ist. Es stellte
sich heraus, dass die von der DNA-Sequenz abgeleitete Aminosäuresequenz
den für
die Peptide S1441 und S1443 bestimmten Aminosäuresequenzen entsprach. Dies
weist darauf hin, dass das amplifizierte PCR-Fragment einem internen
Teil des BCG-Gens entspricht, das HBHA codiert.
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Um
das gesamte HBHA codierende Gen zu clonieren, wurde das 150bp-Fragment aus pClone5
durch Spaltung mit den Restriktionsenzymen BamHI und HindIII ausgeschnitten.
Das Fragment wurde anschließend durch
Elektrophorese in einem 7%-igen Polyacryamidgel gereinigt und aus
dem Gel durch Elektroelution ausgeschnitten. Das gereinigte Fragment
wurde mit Digoxygenin unter Verwendung des DNA-Nachweis- und Markierungskits
durch DIG (Boehringer) markiert, wie vom Hersteller empfohlen. Das
markierte Fragment wurde dann in Southern-Blot-Experimenten verwendet, um die chromosomale
DNA von BCG zu testen, die mit BamHI (8, Spur
1), EcoRI (8, Spur 2), PstI (8,
Spur 3), SmaI (8, Spur 4), AccI (8,
Spur 5), NcoI (8, Spur 6), NotI (8,
Spur 7), SacI (8, Spur 8) oder SphI (8,
Spur 9) gespalten wurde, einer Agaraose-Elektrophorese unterzogen und auf eine
Nylonmembran transferiert. Die Membran wurde dann mit dem BamHI/HindII-Fragment
von etwa 150 bp aus Clone5 getestet. Die Größenmarker sind am rechten Rand
gezeigt. Southern-Blot-Analysen wurden unter Verwendung von Standardvorschriften
(17) durchgeführt.
Wie 8 zeigt, ergab die Spaltung der chromosomalen
DNA von BCG mit SphI ein einziges Fragment mit etwa 2,5 kb, das
mit der Sonde hybridisierte.
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Die
SphI-Restriktionsfragmente der chromosomalen DNA von BCG von 2,3
bis 2,7 kb wurden dann durch präparative
Elektrophorese und Elektroelution gereinigt und in die SphI-Schnittstelle
von pUC18 eingebaut. Die rekombinanten Plasmide wurden verwendet,
um E. coli XL1-Blue zu transformieren. Weiße Kolonien, die auf Gelose
LB (17) gezüchtet
wurden, der Ampicillin (150 μg/ml),
Isopropylthiogalactopyranosid (IPTG, 40 μg/ml) und X-Gal (40 μg/ml) zugegeben
wurde, wurden durch Kolonie-Hybridisierung unter Verwendung der mit
Digoxygenin markierten Sonde analysiert. Von etwa 300 analysierten
Kolonien hybridisierte eine mit der Sonde. Die Restriktionsanalyse
des isolierten Plasmids dieser Clone hat gezeigt, das es ein SphI-Fragment von
2,5 kb enthielt, das mit der Sonde in der Southern-Blot-Analyse
hybridisierte.
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Analyse der Sequenz des
HBHA codierenden BCG-Gens.
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Das
HBHA codierende Gen, das in dem SphI-Fragment von 2,5 kb enthalten
ist, wurde unter Verwendung des vorstehend beschriebenen Didesoxyribonucleotid-Kettenabbruchverfahrens
sequenziert. Die Sequenzen der synthetischen Oligonucleotide, die
für die
Sequenzierung verwendet wurden, sind in Tabelle 1 dargestellt, und
die Sequenzierstrategie ist in
9 dargestellt.
Das clonierte SphI-Fragment
von 2,5 kb wird durch die schwarze Linie dargestellt. Die gestrichelten
Linien stellen Vektor-DNA dar. Die dicken Pfeile stellen den offenen
Leserahmen von HBHA dar. Die dünnen
Pfeile geben die Richtung und die Länge des DNA-Fragments an, das für jedes über seinem entsprechenden Pfeil
angegebene Oligonucleotid sequenziert wurde. TABELLE
I: Für
die Sequenzierung des HBHA codierenden Gens verwendete Oligonucleotide
Bezeichnung
des Oligonucleotids | Sequenz |
HBHA
Seq1 | 5'AGC CGG TAC AAC GAG
CTG GTC 3' |
HBHA
Seq1Inv | 5'GAC CAG CTC GTT GTA
CCG GCT 3' |
HBHA
Seq2 | 5' CAT CCA ACA CGT
CGA CTC C 3' |
HBHA
Seq3 | 5' TTG ATG TCA TCA
ATG TTC G 3' |
HBHA
Seq4 | 5' CGT GGA CCA GGC
GGT GGA G 3' |
HBHA
Seq5 | 5' GAC GAT CAG GAG
GTT TCC CCG 3' |
Rückwärtsprimer | 5' AGC GGA TAA CAA
TTT CAC ACA GGA 3' |
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Das
ganze HBHA codierende Gen liegt im Inneren des SphI-Fragments von
2,5 kb am einen Ende des Fragments, und es wurde ausgehend von beiden
Strängen
vollständig
sequenziert.
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Die
Nucleotidsequenz sowie die abgeleitete Proteinsequenz sind in 10 dargestellt.
Der offene Leserahmen wurde zwischen den Nucleotiden 331 und 927
nachgewiesen. Die ersten 16 Codons nach dem etwaigen Startcodon
ATG 331/333 werden in eine Aminosäuresequenz übersetzt, die mit derjenigen
identisch ist, die nach der N-terminalen Sequenzierung des gereinigten
HBHA-Proteins bestimmt wurde. Stromaufwärts des etwaigen Startcodons,
an den Resten 331-333, fand man ein Stopp-Codon TAG in Phase an
den Positionen 310-312. Dies legt stark nahe, dass der offene Leserahmen
von HBHA keine Sequenzen enthält,
die das klassische Signalpeptid codieren, und 331/333 stellt daher
wahrscheinlich das Startcodon dar. Dies wird durch die Gegenwart
einer vermeintlichen Ribosomen-Bindungsstelle AGGAA gestützt, die
man 10 bis 6 Nucleotide stromaufwärts des Startcodons findet.
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Die
abgeleitete Proteinsequenz weist ein berechnetes Molekulargewicht
von 21390 auf, was unter dem apparenten Molekulargewicht liegt,
das durch SDS-PAGE geschätzt
wurde. Das vorhergesagte Protein besteht aus 198 Aminosäuren und
enthält
kein Cystein, Methionin, Histidin oder Tryptophan. Die fünf bestimmten
Peptidsequenzen wurden in der vorhergesagten Proteinsequenz von
HBHA wiedergefunden (unterstrichen in 10). Homologierecherchen
in den Proteindatenbanken haben bestätigt, dass HBHA ein mycobakterielles
Protein ist, das bisher nicht identifiziert wurde.
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Die
Erfinder haben eine Region des Proteins identifiziert, die geeignet
erscheint, an den Interaktionen mit den sulfathaltigen Glycokonjugaten
beteiligt zu sein. Diese Region ist in der folgenden Sequenz enthalten:
KKAAPAKKAAPAKKAAPAKKAAAKKAPAKKAAAKKVTQK
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Die
Peptide, die besonders geeignet erscheinen, an den Interaktionen
beteiligt zu sein, sind die Folgenden:
KKAAPA
KKAAAKK
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Die
Wiederholungen am C-terminalen Ende des Proteins, die reich an Prolinen,
Alaninen und Lysinen sind, könnten
den Unterschied zwischen dem apparenten und dem berechneten Molekulargewicht
des Proteins erklären,
das posttranslationalen Modifikationen wie der Glycosylierung unterliegt.
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Die
Erfindung betrifft daher genauer gesagt den C-terminalen Teil der
Sequenz von 10 und genauer gesagt die Sequenz,
die etwa die 50 letzten Aminosäuren
zwischen den Aminosäuren
150 und 199 der Sequenz von 10 umfasst.
Besonders bevorzugt betrifft die Erfindung das C-terminale Ende
des Proteins von 10, und genauer gesagt das C-terminale
Ende, das die Wiederholungen enthält, die reich an Prolin, Alanin
und Lysin sind, d.h. die 50 letzten Aminosäuren der Sequenz von 10.
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Man
kann auch alle Varianten der vorstehend beschriebenen Sequenzen
in Betracht ziehen, die durch Addition, Substitution oder Deletion
von einer oder mehreren Aminosäuren
erhalten werden, ohne im Wesentlichen die Eigenschaften der Region
von Interesse zu ändern.
Unter den in Betracht gezogenen Modifizierungen sind insbesondere
die stillen Mutationen auf der Ebene der Nucleotidsequenzen anzumerken,
die die Peptidsequenz des Proteins oder des Fragments von Interesse
nicht modifizieren, sowie konservative Mutationen, die darauf beruhen,
eine oder mehrere Aminosäuren
zu substituieren, die dieselben funktionalen Eigenschaften zeigen
wie die Aminosäure
der nativen Sequenz. Additionen oder Deletionen von Aminosäuren, ohne
dass die Eigenschaften der Regionen von Interesse im Wesentlichen
verändert
werden, sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Bestimmte Reste
können
entfernt oder modifiziert werden, indem ein modifiziertes Gen in
E. coli so exprimiert wird, wie für das vollständige Gen
beschrieben. Falls dieses Protein Heparin mit derselben Affinität bindet
wie das ganze HBHA, zeigt dies, dass die Wiederholungssequenzen
nicht an dieser Bindung beteiligt sind. Falls dagegen das modifizierte
Protein die Kapazität
verliert, mit Heparin zu interagieren, spielt die modifizierte Region
des Proteins in dieser Interaktion eine Rolle.
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Expression des HBHA-Gens
von BCG in Escherichia coli.
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Die
Erfindung betrifft auch eine rekombinante Wirtszelle, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass sie in ihrem Genom eine der vorstehend
beschriebenen Nucleotidsequenzen umfasst. Genauer gesagt betrifft
die Erfindung die Transformation von Wirtszellen wie E. coli mit
einer der erfindungsgemäßen Nucleotidsequenzen,
um das mycobakterielle Antigen HBHA zu produzieren, das die Anheftung
von Mycobakterien an sulfathaltige Kohlenhydrate von epithelialen
Zellen zulässt.
Der zu transformierende Bakterienstamm kann die Nucleotidsequenz
umfassen, die den C-terminalen Teil des HBHA-Polypeptids von 10 codiert,
die die 50 letzten Aminosäuren
des HBHA-Polypeptids codiert, oder die die letzten 30 bis 50 Aminosäuren des
HBHA-Polypeptids codiert.
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Um
HBHA von BCG in Escherichia coli zu produzieren, wurde das von pUC18
stammende Plasmid, das das SphI-Fragment von 2,5 kb enthält, das
das vollständige
HBHA-Gen von BCG enthält,
gleichzeitig mit NcoI und KpnI gespalten. Das aus dieser Doppelrestriktion
hervorgegangene Fragment von 705 Basenpaaren wurde nach der Wanderung
in einem 1 %-igen Agarosegel durch Elektroelution mittels Standardverfahren
(17) gereinigt und schließlich
in den Expressionsvektor pKK388-1 (Clontech, Palo Alto, Ca., USA)
cloniert, der vorher mit NcoI und KpnI gespalten wurde. Das rekombinante
Plasmid wurde dann mittels klassischer Transformationsverfahren
(17) in E. coli-XL1-Blue eingeführt.
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Die
phänotypische
Analyse des Stammes, der dieses Expressionsplasmid trägt, wurde
durchgeführt, indem
dieser in flüssigem
LB-Medium gezüchtet
wurde und die Produktion des rekombinanten HBHAs durch Zugabe von
Isopropylthiogalactopyranosid (IPTG) nach Standardverfahren (17)
stimuliert wurde. Es wurden jeweils zwei Kulturen in 500 ml-Erienmeyerkolben,
die jeweils 100 ml flüssiges
LB-Medium mit 150 μg/ml
Ampicillin enthielten, mit 4 ml einer Vorkultur von E. coli-XL1-Blue,
enthaltend das HBHA-Expressionsplasmid, oder enthaltend das Plasmid
pKK388-1, das die Kontrollkultur darstellt, angeimpft. Das Wachstum
der beiden Kulturen wurde durch Messen der optischen Dichte bei
600 nm verfolgt. Sobald diese 0,6 betrug, wurde den Kulturen IPTG
bis zu einer Endkonzentration von 1 mM zugegeben, und die Kulturen
wurden 4 Stunden weitergezüchtet.
Vor der Zugabe von IPTG und nach 4 Stunden Kultur in Gegenwart des
Induktors wurden Proben entnommen, um durch Polyacryamidgelelektrophorese
und Immuno-Blot-Analyse
die Produktion von rekombinantem HBHA zu analysieren.
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Die
Ergebnisse dieser verschiedenen Analysen sind in 11 aufgegriffen.
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Die
Spuren A und B stellen Gesamtlysate vor der Induktion von E. coli-XL1-Blue dar, der
jeweils mit pKK388-1 und dem Derivat von pKK388-1, enthaltend das
HBHA codierende Gen, transformiert wurde. Die Spuren C und D stellen
Gesamtlysate nach der IPTG-Induktion von E. coli- XL1-Blue dar,
der jeweils mit pKK388-1 und dem Derivat von pKK388-1, enthaltend
das HBHA codierende Gen, transformiert wurde. Die Spuren E enthalten
1 μg des
ausgehend von Zellwänden
von BCG gereinigten HBHA. Von links nach rechts stellen die verschiedenen
Felder jeweils die Färbung
mit Coomassie-Blau R-250 des Polyacryamidgels und die Immuno-Blots
dar, die mit einem Kontroll-Maus-Serum, einem gegen HBHA von BCG
gerichteten Maus-Serum, dem monoclonalen Maus-Antikörper 3921E4
und dem monoclonalen Maus-Antikörper
4057D2 getestet wurden. Die Referenzmolekulargewichte sind links
von dem Feld eingetragen, das die Färbung mit Coomassie-Blau R-250
des Polyacryamidgels darstellt.
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Die
Analyse des mit Coomassie-Blau gefärbten Polyacryamidgels zeigt
die Synthese eines Polypeptids mit ungefähr 27 kDa bei E. coli-XL1-Blue,
der den HBHA-Expressionsvektor trägt und durch IPTG dereprimiert
wurde. Dieses Polypeptid, das in der Immuno-Blot-Analyse von einem
Maus-Antiserum erkannt wurde, das gegen das HBHA-Protein gerichtet
ist, das aus dem Kulturüberstand
von BCG gereinigt wurde, wurde nicht von E. coli- XL1-Blue produziert,
der den Vektor pKK388-1 ohne Insertion trägt, was zeigt, dass seine Synthese von
der DNA-Sequenz
des BCG-Clons im Expressionsvektor abhängt. Da dies die ganze Sequenz
ist, die HBHA von BCG codiert, war es überraschend zu beobachten,
dass das rekombinante Polypeptid ein apparentes Molekulargewicht
aufweist, das geringer ist als das von HBHA, das aus BCG gereinigt
wurde, und das in dem betrachteten Gelsystem 28 kDa besitzt.
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Die
Erfindung betrifft daher auch eine rekombinante Peptidsequenz, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie das Anheften von Mycobakterien
an Wirtszellen zulässt.
Genauer gesagt betrifft die Erfindung eine Peptidsequenz, die ein
Polypeptid mit etwa 27 kDa umfasst, dass vom monoclonalen Antikörper 3921E4
(14) erkannt und vom monoclonalen Antikörper 4057D2 (14) nicht erkannt
wird. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße rekombinante Peptidsequenz
das Expressionspodukt eines E. coli-Stammes, der mit einer der Nucleotidsequenzen
transformiert wurde, die vorstehend beschrieben wurden und eine
Peptidsequenz codieren, die das Anheften von Mycobakterien an Wirtszellen
zulässt,
genauer gesagt eine Nucleotidsequenz, die ausgehend von M. bovis
BCG oder M. tuberculosis erhalten wird.
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Da
das ausgehend von seiner Gensequenz abgeleitete Molekulargewicht
von HBHA bedeutend niedriger gegenüber seinem apparenten Molekulargewicht
ist, das nach der elektrophoretischen Wanderung beobachtet wurde,
und dieser Unterschied das Ergebnis posttranslationaler Modifizierungen
von HBHA ist, werden diese Modifizierungen nicht in E. coli durchgeführt. Diese
Schlussfolgerung wird durch die Tatsache untermauert, dass wir eine
unterschiedliche Immunreaktivität
des rekombinanten HBHA mit den beiden monoclonalen Antikörpern 3921E4
und 4057D2 beobachten. Auch wenn diese beiden monoclonalen Antikörper auf gleiche
Weise bei der Immuno-Blot-Analyse das gereinigte HBHA von BCG erkennen,
so ist doch nur 3921E4 mit dem in E. coli produzierten rekombinanten
HBHA immunreaktiv. Diese Beobachtung zeigt zu allererst, dass die
Epitope dieser beiden monoclonalen Antikörper sich unterscheiden und
dass das von 4057D2 erkannte Epitop auf HBHA nicht mehr vorhanden
ist, wenn dieses in E. coli produziert wird, dass es auf einem molekularen
Element lokalisiert ist, welches auf eine posttranslationale Modifizierung
zurückzuführen ist,
die nicht von E. coli durchgeführt
wird.
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Diese
posttranslationale Modifizierung ist insoweit eine Glycosylierung
als bereits gezeigt wurde, dass der Saccharid-Anteil eines Glycoproteins
immunogen sein kann. Das Saccharid-Motiv ist insofern sehr immunogen
als die Immuno-Blot-Analyse
unter Verwendung von Maus-anti-HBHA-Serum ein schwächeres Signal mit
dem rekombinanten HBHA im Vergleich zu demjenigen hervorruft, das
mit dem gereinigten BCG von HBHA erfolgt. Diese Beobachtung ist
umso mehr bemerkenswert, als die Menge an rekombinantem HBHA, die
in dieser Analyse eingesetzt wurde, bei weitem größer ist
als diejenige des natürlichen
HBHA, wie die Färbung
des Polyacryalamidgels mit Coomassie-Blau bezeugt. Da zudem die
Immunreaktivität
von 3921E4 derjenigen nahekommt, die mit dem Maus-Serum beobachtet
wurde, ist das von diesem monoclonalen Antikörper erkannte Epitop daher
teilweise von der mutmaßlichen
posttranslationalen Modifizierung abhängig.
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Es
wurden mehrere Versuchsansätze
in Betracht gezogen, um die genaue Natur dieser posttranslationalen
Modifizierung aufzuklären.
Zuerst wurde das ausgehend von BCG gereinigte HBHA der Wirkung verschiedener
Endoglycosidasen und Exoglycosidasen unterzogen, um zu sehen, ob
das apparente Molekulargewicht dieses Proteins nach der Wirkung
dieser Enzyme abnimmt. Eine schnellere elektrophoretische Wanderung,
die nach der Spaltung mit einem oder mehreren dieser Enzyme beobachtet
wurde, weist direkt auf die chemische Natur der mutmaßlichen
Saccharid-Modifizierung hin. Gleichzeitig stellen BCG-Kulturen,
die in Gegenwart von Inhibitoren der Glycosylierung gezüchtet wurden
(z.B. Tunicamycin, das die N-Glycosylierung bei den grampositiven
Bakterien hemmt) einen interessanten Ansatz zur Aufklärung der
Natur der posttranslationalen Modifizierungen von HBHA dar.
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Identifizierung der Heparin-Bindungsstelle
(„Heparin-bindende
Stelle") von HBHA.
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Da
gezeigt wurde, dass HBHA eine direkte Rolle bei der Interaktion
zwischen BCG und den epithelialen Zellen spielt, eine Interaktion,
die durch Heparin hemmbar ist, ist es wichtig die Region zu identifizieren,
die an der Interaktion von BCG mit den epithelialen Zellen über die
sulfathaltigen Polysaccharide beteiligt ist.
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Das in rekombinanter Form
von E. coli produzierte HBHA ist der Gegenstand einer Proteolyse,
die dessen C-terminales Ende betrifft und eine Herabsetzung der
Affinität
für Heparin
mit sich bringt.
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Das
in E. coli WL1-Blue produzierte HBHA häuft sich im Cytoplasma an,
bleibt aber löslich,
da sich nach einer Ultraschallbehandlung der Colibakterien, der
sich eine Zentrifugation zur Klärung
(15 Minuten bei 10.000 g) anschließt, das gesamte in einer Immuno-Blot-Analyse
nachweisbare HBHA in der löslichen
Fraktion des Lysats befindet. Wenn das Letztere bei Raumtemperatur
inkubiert wird, durchläuft
das rekombinante HBHA bis zum Ende einer 2-stündigen Inkubation einen schnellen
Abbau, wobei dessen apparentes Molekulargewicht von 27 kDa auf 19
kDA übergeht.
Die Form mit 19 kDA, die von dem monoclonalen Antikörper 3921E4
nicht mehr erkannt wird, zeigt jedoch eine gute Resistenz gegenüber einem
weiteren Abbau, da diese Form bis zum Ende einer 18-stündigen Inkubation
bei Raumtemperatur stabil bleibt. Da der Abbau des rekombinanten
HBHA durch Zugabe von 1 mM AEBSF, das ein Inhibitor von Serinproteasen
ist, gestoppt werden konnte, ist es wahrscheinlich, dass dieser
Abbau das Ergebnis einer Proteolyse ist. Es ist anzumerken, dass das
native HBHA, das in einem E. coli XL1-Blue-Lysat inkubiert wird,
keinen derartigen Abbau erfährt,
was daher nahelegt, dass die posttranslationale Modifikation, die
das native HBHA trägt,
ihm eine Resistenz gegenüber
der mit dem rekombinanten HBHA beobachteten Proteolyse verleiht.
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Die
chromatographische Analyse über
Heparin-Sepharose eines geklärten
Sonikats von E. coli XL1-Blue, der rekombinantes HBHA produziert,
das mit 1 mM AEBSF supplementiert wurde, hat gezeigt, dass das rekombinante
HBHA Heparin mit derselben Affinität bindet wie das native HBHA,
da es bei 350 mM NaCl in PBS eluiert. Dagegen bindet das HBHA, das
in ein Polypeptid mit 19 kDa abgebaut wurde, kein Heparin mehr,
was zeigt, dass der abgespaltene Anteil für die Erkennung der sulfathaltigen
Polysaccharide notwendig ist. Das über Heparin-Sepharose gereinigte, rekombinante HBHA
hat sich zudem als außerstande
erwiesen, die Erythrocyten des Kaninchens zu agglutinieren. Diese
Beobachtungen zeigen, dass die posttranslationale Modifizierung
von HBHA nicht an dessen Bindungsaktivität an Heparin beteiligt ist,
aber für
seine Hämagglutinationsaktivität wichtig
ist.
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Die
Analyse des rekombinanten HBHA durch Chromatographie auf immobilisierter
Heparin-Matrix erwies sich auch als interessant für die Kartierung
der Proteindomäne,
die an der Erkennung des Heparins (Heparin-bindende Stelle) beteiligt
ist. Tatsächlich
werden drei Formen des rekombinanten HBHA mit Molekulargewichten
von 27, 26 und 25 kDA durch einen linearen NaCl-Gradienten eluiert,
der von 0 bis 500 mM variierte und bei dem ein Säulen-Waschpuffer (PBS) verwendet
wurde. Die Formen mit 26 und 25 kDa, Abbauprodukte des rekombinanten
vollständigen
Proteins mit 27 kDa, eluierten bei ca. 310 und 280 mM NaCl. Da diese
beiden eine verringerte Affinität
für Heparin
im Vergleich zum vollständigen
rekombinanten Protein zeigen, war es wichtig, die Region zu kennen,
an der die Verkürzungen
erfolgten. Dazu wurden die aminoterminalen Enden der 3 über Heparin-Sepharose
gereinigten Formen mikrosequenziert. Die Analyse der ersten 10 Aminosäuren zeigte,
dass die 3 Molekülarten
dieselbe Sequenz aufwiesen, die mit der aminoterminalen Sequenz
des ausgehend von BCG-Zellwand gereinigtem HBHA identisch ist. Diese
Beobachtung zeigt daher, dass der Abbau von rekombinantem HBHA durch
aufeinanderfolgende carboxyterminale Spaltungen erfolgt. Diese Spaltungen,
die einhergehen mit einer verringerten Affinität für Heparin, zeigen, dass die
carboxyterminalen Aminosäuren
von HBHA direkt an der Erkennung der sulfathaltigen Polysaccharide
beteiligt sind. Der hohe Lysin-Gehalt in den carboxyterminalen Wiederholungsbereichen
von HBHA spricht außerdem
für eine
elektrostatische Wechselwirkung zwischen den positiven Ladungen
der Lysine und den negativen Ladungen, die von den Sulfatresten
des Heparins getragen werden.
-
Die
Rolle der Lysine bei den Protein-sulfathaltigen Zucker-Wechselwirkungen
ist zudem dokumentiert (18).
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Die
nach der Proteolyse des rekombinanten HBHA beobachtete Form mit
19 kDa könnte
daher einem HBHA entsprechen, das seine carboxyterminalen Wiederholungssequenzen
verloren hat und einem Verlust von 39 Aminosäuren entspricht. In dieser
Hypothese verlöre
die Polypeptidkette von HBHA eine Masse von etwa 3,8 kDa und ginge
daher von 21,3 auf 17,5 kDa über.
Das apparente Molekulargewicht des rekombinanten HBHA nach der Proteolyse
in einem E. coli-XL1-Blue-Lysat
stimmt tatsächlich
mit dieser Hypothese überein.
Es ist auch interessant anzumerken, dass die abnorme elektrophoretische
Wanderung von HBHA seinen carboxyterminalen Wiederholungssequenzen
zuzuschreiben ist, die nicht mehr bei der abgebauten Form mit 19
kDa zu beobachten ist, die kein Heparin mehr bindet. Diese letztere
Beobachtung verstärkt
daher die Hypothese, nach der das rekombinante HBHA mit 19 kDa einem
HBHA entspricht, das seine carboxyterminalen Wiederholungssequenzen
verloren hat. Da der monoclonale Antikörper 3921E4 das rekombinante
HBHA mit 19 kDa nicht mehr erkennt, legt dies nahe, dass sich sein
Epitop in den carboxyterminalen Wiederholungssequenzen befindet.
-
Immunreaktivität gegenüber HBHA
durch Antiseren von Tuberkulosekranken
-
Um
herauszufinden, ob HBHA in der Lage ist, eine Immunreaktion beim
Menschen zu induzieren, wurden Immuno-Blot-Analysen durchgeführt unter
Verwendung von gereinigtem HBHA und menschlichen Antiseren von Tuberkulosekranken.
5 μg des
Proteins wurden einer Elektrophorese unter Verwendung eines 15%-igen
Polyacryamid-SDS-Gels unterzogen, anschließend auf Nitrocellulosemembranen
transferiert, die daraufhin mit 100-fach verdünnten Seren getestet wurden,
die von 7 verschiedenen Patienten stammten, die an sich entwickelnder
Tuberkulose litten (vgl. 6, Spuren 3A bis 493) (Spur
1, gereinigtes HBHA, Spur 2, nicht relevantes Protein), sowie mit
Serum eines gesunden Probanden (Kontrollspur). Die linken Spuren,
die gereinigte Proteine (Spuren 1 und 2) und die Molekulargewichtsmarker
(vgl. PM) enthalten, wurden nach der SDS-PAGE mit Coomassie-Blau
gefärbt.
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Die
in 6 dargestellten Ergebnisse zeigen, dass alle Seren
von Tuberkulosekranken anti-HBHA-Antikörper enthalten, während das
Serum des gesunden Individuums derartige Antikörper nicht enthielt. Diese
Ergebnisse zeigen, dass an der Oberfläche exponiertes HBHA während der
Entwicklung der menschlichen Tuberkulose immunogen ist und das Vorliegen
von anti-HBHA-Antikörpern den
Nachweis des Vorliegens einer mycobakteriellen Infektion erlaubt.
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Die posttranslationale
Modifikation, die von dem nativen HBHA getragen wird, ist eine antigene
Hauptdeterminante bei Tuberkulose-Patienten:
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Das
von E.coli produzierte rekombinante HBHA wurde durch Immuno-Blot-Analyse unter Verwendung von
Seren von Tuberkulose-Patienten analysiert. Im Vergleich zu den
mit nativem HBHA erhaltenen Nachweissignalen erkannten diese Immunreagenzien
das rekombinante Protein sehr schwach, was daher anzeigt, dass die
posttranslationale Modifikation von HBHA ein oder mehrere Hauptepitope
trägt.
Diese Seren erwiesen sich als nicht in der Lage, das rekombinante
HBHA mit 19 kDa nachzuweisen.
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Die
Erfindung betrifft daher die Verwendung einer Peptidsequenz oder
eines Proteins gemäß der Erfindung
und insbesondere einer oder mehrerer immunogener Regionen dieser
Sequenz oder dieses Proteins, zur Diagnose von mycobakteriellen
Infektionen, insbesondere zum Nachweis des Vorliegens von anti-HBHA-Antikörpern in
biologischen Flüssigkeiten.
Im Allgemeinen ist eine Peptidsequenz oder das Protein oder ein
rekombinantes Polypeptid, vorzugsweise gemäß der Erfindung modifiziert,
an einen Träger
gebunden und wird mit biologischen Flüssigkeiten inkubiert, die geeignet
sind, anti-HBHA-Antikörper
zu enthalten. Die anti-HBHA-Antikörper, die an das erfindungsgemäße Polypetid
gebunden sind, werden dann entweder beispielsweise mit markierten
Antikörpern
nachgewiesen, die gegen die anti-HBHA-Antikörper gerichtet sind, oder mit
nicht-markierten
Antikörpern,
die gegen die anti-HBHA-Antikörper
gerichtet sind, und mit z.B. einem Enzym vom Typ der alkalischen
Phosphatase oder Peroxidase, oder Biotin, markierten Antikörpern, die
gegen die nicht-markierten Antikörper
gerichtet sind.
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Das
gesamte Protein oder ein rekombinantes Polypeptid gemäß der Erfindung
kann verwendet werden, aber man kann auch eine oder mehrere immunogene
Regionen dieses Proteins verwenden, die durch Verfahren, die als „Epitop-Kartierung" bezeichnet werden
und die dem Fachmann gut bekannt sind, bestimmt werden. Beispielsweise
macht man im Hinblick auf das Kartieren der Epitope B und T, die
auf dem vollständigen
HBHA-Molekül
vorliegen, von dem Verfahren des Hydrophobizitätsprofils Gebrauch (19). Die
computergestützte
Vorhersage von antigenen Determinanten für die B-Zellen wird ebenfalls
verwendet (20).
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Das
ausgewählte
Polypeptid wird auf einem Träger
vom Typ Mikrotiterplatte, Kanüle,
Mikrokügelchen oder
anderen adsorbiert. Die Bindung des Polypeptids erfolgt unter Verwendung
von Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind. Vorzugsweise ist der
verwendete Träger
eine Mikrotiterplatte. Das Polypeptid wird dann in einem basischen
Carbonatpuffer verdünnt
und in den Vertiefungen verteilt. Nach einer Inkubation von einigen
Stunden bei Raumtemperatur erfolgen mehrere Waschschritte unter
Verwendung von physiologischem Puffer.
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Das
an den Träger
gebundene Polypeptid wird dann mit einer Probe einer biologischen
Flüssigkeit
inkubiert. Mehrere Arten biologischer Flüssigkeiten können verwendet
werden und von Tieren oder Menschen erhalten werden. Genauer gesagt
kann die biologische Flüssigkeit
aus Serum, Lymphe, Speichel oder Urin erhalten werden, oder außerdem von
Geweben wie Lungenzellen isoliert werden. Die Inkubation erfolgt
nach den üblichen
Verfahren. Hier werden die Seren des Patienten verdünnt und
mit der auf der Platte gebundenen Peptidsequenz in Kontakt gebracht.
Auf die ungefähr
einstündige
Inkubation folgen mehrere Waschschritte mit einem physiologischen
Puffer. Die an das erfindungsgemäße Polypeptid
gebundenen anti-HBHA-Antikörper werden
dann entweder mit markierten Antikörpern nachgewiesen, die gegen
die anti-HBHA-Antikörper
gerichtet sind, oder mit nicht-markierten Antikörpern, die gegen anti-HBHA-Antikörper gerichtet
sind, und dann mit markierten Antikörpern, die gegen die nicht-markierten Antikörper gerichtet
sind.
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Die
Markierung der Antikörper
kann radioaktiv sein, aber es wird im Allgemeinen eine andere Art
der herkömmlichen
Markierung bevorzugt. Die Fluoreszenzstoffe, wie Fluoreszin-Isothiocyanat
oder die Enzyme wie alkalische Phosphatase, Peroxidase oder Biotin/Strepavidin
sind die für
gewöhnlich
verwendeten Marker. Die Wahl der markierten oder nicht-markierten
Antikörper
hängt vom
Tier ab, von dem die biologischen Flüssigkeiten stammen. Falls es
sich um eine menschliche biologische Flüssigkeit handelt, sind die
verwendeten Antikörper
gegen menschliche Immunglobuline gerichtet.
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Die
Bindung zwischen dem anti-HBHA-Antikörper und den markierten oder
nicht-markierten Antikörpern
erfolgt nach den herkömmlichen
Verfahren. Beispielsweise findet die Bindungsreaktion innerhalb
einer Stunde bei Raumtemperatur statt und nach mehreren Waschgängen wird
ein Marker-Substrat zugegeben.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Kit, mit dem das Vorliegen von anti-HBHA-Antikörpern in
einer biologischen Flüssigkeitsprobe
nachgewiesen werden kann. Der Kit umfasst ein Polypeptid oder eine
oder mehrere immunogene Regionen von HBHA, die fakultativ auf einem
Träger
adsorbiert sind, einen markierten Antikörper (und falls erforderlich
einen nicht-markierten Antikörper)
sowie übliche
Puffer und ein Marker-Substrat.
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