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Anwendungsgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf die CT-Bildgebung und im
Besonderen auf Verfahren zur Kontrastverstärkung bei der CT-Bildgebung.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Kontrastverstärkung
bei der CT-Bildgebung durch Injektion von Kontrastmitteln in den
Blutstrom einer Person ist in der Technik gut bekannt. Ein Bolus
eines geeigneten Kontrastmittels, das zum Beispiel Jod enthält, wird
intravenös
in den Körper
der Person injiziert und durch den Blutstrom zu einem interessierenden Organ,
zum Beispiel der Leber, transportiert. Merkmale des Organs, zum
Beispiel Tumore, die normalerweise schwer oder nicht zu erkennen
sind, nehmen das Kontrastmittel bevorzugt aus dem Blut auf. Nach
einer gewissen Zeit, die man abwartet, damit das Kontrastmittel
das interessierende Organ in ausreichender Konzentration erreichen
kann, wird eine CT-Abtastung der Person durchgeführt. Wenn die Abtastung zum
geeigneten Zeitpunkt durchgeführt
wird, sind die kontrastverstärkten
Merkmale des Organs deutlich in den resultierenden CT-Bildern zu sehen.
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Im
Allgemeinen wird bei der Durchführung
derartiger CT-Abtastungen mit Kontrastverstärkung eine Standardwartezeit
zwischen dem Beginn der Injektion und dem Beginn der Diagnoseabtastung
zugelassen, zum Beispiel 60 bis 70 Sekunden bei Leber-Abtastungen. Die
Zeit, die das Kontrastmittel zum Erreichen einer ausreichenden Konzentration
in dem Organ benötigt,
ist jedoch von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Diese Schwankungen
sind auf Unterschiede des Herzzeitvolumens und andere kreislaufabhängige Parameter zurückzuführen und
damit sehr schwer vorherzusagen. Nachdem die Konzentration ihren
gewünschten
Wert erreicht hat und einen hohen Kontrast bei der Bildgebung ermöglicht,
beginnt das Kontrastmittel das Organ zu verlassen und der Kontrast
nimmt ab. Wenn für
alle Patienten eine Standard-Abtastverzögerung gehandhabt wird, muss
daher mit einer relativ großen
Kontrastmitteldosis oder einer relativ langen CT-Abtastdauer mit
ent sprechend höherer
Strahlungsdosis gearbeitet werden, um sicherzustellen, dass ein
Bild mit ausreichendem Kontrast erfasst wird.
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General
Electric Medical Systems (Milwaukee, Wisconsin) hat eine optionale
Modifikation an CT-Scannern seiner Herstellung, bekannt als „SmartPrep", eingeführt, die
für eine
patientenabhängige
variable Verzögerung
zwischen Bolusinjektion und Beginn der CT-Abtastung sorgen soll.
Diese Modifikation ist in einem Artikel von Silverman et al. mit
dem Titel „Optimal
Contrast Enhancement of the Liver Using Helical (Spiral) CT: Value
of SmartPrep", beschrieben,
der im American Journal of Radiology, Band 164 (1995), Seite 1169–1171, erschienen
ist und durch Nennung als hierin aufgenommen zu betrachten ist.
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Bei
SmartPrep wird eine Anfangsabtastung durchgeführt, um ein CT-Bild einer Schicht
durch ein interessierendes Organ oder einen interessierenden Bereich
des Patientenkörpers
zu erzeugen. Ein Benutzer, im Allgemeinen ein Arzt, kennzeichnet
bis zu drei interessierende Regionen im Bild, zum Beispiel die Aorta,
die Pfortader und das hepatische Parenchym, wenn die Leber Gegenstand
der Prozedur ist. Man beginnt mit der Injektion des Kontrastmittels,
und kurz danach wird eine Reihe von CT-Abtastungen der gleichen
Schicht durchgeführt,
vorzugsweise mit reduziertem Bestrahlungsniveau. Aus diesen Abtastungen
werden Bilder rekonstruiert, und die CT-Werte, in Hounsfield-Einheiten
(H), in den Bildern werden für
jede der interessierenden Regionen mit Grundwerten aus der Anfangsabtastung
verglichen. Wenn der CT-Wert in einer der Regionen, vorzugsweise
der Aorta, einen gewünschten
Schwellenwert über
dem entsprechenden Grundwert erreicht, wird die Reihe der Abtastungen
beendet. Nach einer Verzögerung
von ca. 10 Sekunden wird eine diagnostische Spiralabtastung über das
Organ oder den Bereich gestartet.
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SmartPrep
ermöglicht
also die Abstimmung des Beginns der Diagnoseabtastung auf die Zeitdauer,
die das Kontrastmittel benötigt,
um einen Bereich der Bildschicht in ausreichender Konzentration
zu erreichen, damit ein starker Bildkontrast entsteht. Gemäß dem oben
genannten Artikel eignet sich SmartPrep für die Optimierung der Wartezeit
von der Bolusinjektion bis zum Beginn der Diagnoseabtastung, so
dass zum Beispiel bei einer Gruppe von 75 durch Silvermann und Mitarbeitern
untersuchten Patienten die Verzögerungszeiten zwischen
57 und 86 Sekunden lagen im Vergleich zu der Standardverzögerung von
60 bis 70 Sekunden. Diese Verzögerungszeiten
sind typisch für
die kontrastverstärkte
Bildgebung des hepatischen Parenchyms, das normalerweise das Kontrastmittel
durch die Pfortader mit einer Verzögerung von mehreren Sekunden
gegenüber der
Aorta erhält.
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SmartPrep
eignet sich jedoch eventuell nicht für Bildgebungsmerkmale und Bereiche
von Organen, die das Kontrastmittel nur kurze Zeit nach dem Auftreten
des Mittels in der Aorta erhalten, bevor es zu einer weitgehenden
Durchströmung
des Körpers
gekommen ist. Zu derartigen Merkmalen gehören unter anderem arterielle
Läsionen
in der Leber und den Lungenbereichen. Die der Rekonstruktion der
Bilder aus der Folge von CT-Abtastungen
inhärenten
Verzögerungen
und die Wartezeit bis zum Erreichen des Schwellenwerts vor Beendigung
dieser Folge sind typischerweise länger als die kurze Zeit, die
das Kontrastmittel benötigt,
um das Organ zu erreichen.
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Aus
der Patentschrift
DE
195 33 557 C1 ist ein CT-Scanner zur kontrastverstärkten Bildgebung
bekannt, der über
eine Röntgenröhre, eine
Detektoranordnung, eine Verarbeitungseinheit und eine Anzeigeeinheit
verfügt.
Die Verarbeitungseinheit dient zur Normalisierung und Mittelwertbildung
der gemessenen Detektorsignale aus den bei ausgewählten Winkelpositionen
erfassten Ansichten, um die aktuelle Kontrastmittelkonzentration
in einer bestrahlten Objektschicht zu berechnen. Der Konzentrationswert
kann auf der Anzeigeeinheit graphisch dargestellt werden. Ausgehend
von diesem aktuellen Wert für
die Kontrastmittelkonzentration kann eine Abtastprozedur von Hand
oder automatisch gestartet werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, ein verbessertes Verfahren
zur kontrastverstärkten CT-Bildgebung
zu schaffen, indem vorhergesagt wird, wann ein Kontrastmittelbolus
ein gewünschtes
Konzentrationsniveau in einem Bereich der vermuteten Pathologie
im Körper
erreichen wird.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird ein Patient in einem CT-Scanner positioniert
und es werden Röntgenstrahlenabschwächungsdaten
in Bezug auf eine Schicht durch einen Bereich der vermuteten Pathologie
im Körper
des Patienten erfasst. Die Daten werden vorverarbeitet, gefiltert
und rückprojiziert,
wie es in der Technik bekannt ist, um ein Referenz-CT-Bild der Schicht
zu rekonstruieren. Innerhalb dieser Schicht werden ein oder mehrere
interessierende Regionen (Region of interest, ROI) identifiziert, wobei
vorzugsweise eine der ROIs die Aorta oder eine andere große Arterie
zur Versorgung des Orts der vermuteten Pathologie enthält, und
eine weitere ROI den Ort selbst enthält. Diese ROIs werden auf die
vorverarbeiteten Abschwächungsdaten
rückprojiziert,
um Segmente innerhalb der Daten zu definieren, die jeweils den betreffenden
ROIs entsprechen.
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Ein
Bolus eines Kontrastmittels, das zum Beispiel Jod enthält, wird
in den Blutstrom des Patienten injiziert, und es wird eine CT-Abtastung
der Schicht, vorzugsweise eine kontinuierliche dynamische Abtastung, initiiert.
Während
dieser Abtastung werden kontinuierlich Abschwächungsdaten von den ROI-bezogenen
Segmenten erfasst und vorverarbeitet. Vorzugsweise werden die vorverarbeiteten
Abschwächungsdaten
verfolgt, um eine oder mehrere funktionelle Kurven zu erzeugen,
die die Zunahme der Abschwächung über die
Zeit aufgrund des Einströmens
des Kontrastmittels in die ROIs beschreiben. Die Formen der Anfangsabschnitte
dieser Kurven werden verwendet, um vorherzusagen, wann die Abschwächung am
Ort der vermuteten Pathologie einen vorgegebenen Wert oder einen
Peak erreicht. Ausgehend von dieser Vorhersage wird die kontinuierliche dynamische
Abtastung beendet und eine spiralförmige Abtastung vorzugsweise
automatisch initiiert, um ein diagnostisches kontrastverstärktes Bild
des Bereichs zu erfassen.
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Vorzugsweise
umfassen die in den vorverarbeiteten Abschwächungsdaten definierten Segmente
Datensegmente, die in Bezug auf jede ROI aus einer Vielzahl verschiedener
Winkelansichten erfasst wurden. Während der CT-Scanner diese
verschiedenen Ansichten nacheinander abtastet, werden die in jeder
Ansicht erfassten vorverarbeiteten Abschwächungsdaten wiederum benutzt,
um die funktionellen Kurven zu erzeugen. Vorzugsweise werden die
in verschiedenen Ansichten erfassten Daten beispielsweise durch
Korrelation kombiniert, um die Empfindlichkeit für die Erkennung der Abschwächungszunahme
zu erhöhen.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
die Abschwächungsdaten
aus den ROI-bezogenen
Segmenten rückprojiziert
werden, um Bilder von einer oder mehreren ROIs zu rekonstruieren,
wie in einer PCT Patentanmeldung beschrieben, welche an dem gleichen
Datum wie die vorliegende Anmeldung eingereicht wurde, den Titel „REAL TIME
DYNAMIC IMAGE CONSTRUCTION" trägt, der
Anmelderin der vorliegenden Patentanmeldung zugewiesen ist und deren
Beschreibung durch Nennung als hierin aufgenommen zu betrachten
ist. Die CT-Werte in den ROIs können
dann verwendet werden, um die funktionellen Kurven zu erzeugen,
die für
die Steuerung des Scanners wie hier beschrieben benutzt werden.
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Vorzugsweise
werden die eine oder mehrere funktionelle Kurven durch den Scanner
zum Beispiel auf einem Videobildschirm angezeigt, während sie
erzeugt werden. Diese Anzeige bietet einem Benutzer die Möglichkeit,
sich im Wesentlichen in Echtzeit das Vordringen des in den Körper der
Person gelangenden Kontrastmediums anzusehen. Wenn der Benutzer
beobachtet, dass die Kurven keine normale Zunahme der Abschwächung zeigen,
kann er eingreifen, um zum Beispiel je nach Fall die Diagnoseabtastung
unabhängig
von der Vorhersage zu initiieren oder die Abtastung zu beenden.
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CT-Bilder
der Schicht können
intermittierend rekonstruiert werden, während die Verfolgung der Abschwächung läuft. Im
Gegensatz zu in der Technik bekannten Verfahren der Bolusverfolgung,
wie zum Beispiel dem oben genannten SmartPrep-Verfahren, ermöglicht die
vorliegende Erfindung allerdings die Vorhersage des Bolusvordringens
unter alleiniger Verwendung der vorverarbeiteten Abschwächungsdaten
unabhängig von
irgendeiner Bildrekonstruktion und ohne dass eine solche erforderlich
ist, oder durch alleiniges Rekonstruieren des ROI-Teils des CT-Bildes.
Aus diesem Grund ermöglicht
die vorliegende Erfindung eine wesentlich schnellere und genauere
Vorhersage des Zeitpunktes, an dem die Abschwächung am Ort der vermuteten
Pathologie einen gewünschten
Wert erreichen wird. Typischerweise ist die Vorhersage bei bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung innerhalb von wenigen Sekunden, zum Beispiel
Sekunden, abgeschlossen, so dass die Diagnoseabtastung beginnen
kann, wenn der Bolus die interessierende Region erreicht, zum Beispiel
ca. 10 Sekunden nachdem die Abschwächung an der Aorta zuzunehmen
beginnt. Im Gegensatz zu in der Technik bekannten Verfahren kann
die vorliegende Erfindung daher auch für die Diagnoseabtastung von
arteriellen Phasenläsionen
eingesetzt werden. Die durch die vorliegende Erfindung ermöglichte schnelle
Vorhersage kann auch bei der Reduzierung der dem Patienten verabreichten
Kontrastmittel- und Strahlendosis von Nutzen sein.
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Obwohl
hier bevorzugte Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf bestimmte Kombinationen von Axial- und Spiralabtastungen
durch den CT-Scanner beschrieben werden, ist zu beachten, dass die
Grundsätze
der vorliegenden Erfindung, gemäß denen
die Abschwächungsdaten
selbst direkt und schnell für
die Vorhersage von Kontraständerungen
innerhalb eines Bereichs der vermuteten Pathologie benutzt werden,
auch unter Verwendung anderer Abtastkombinationen und -Prozeduren
angewendet werden können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines CT-Scanners, der gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung arbeitet;
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2 zeigt
eine schematische Darstellung eines Bildes, das durch den CT-Scanner aus 1 rekonstruiert
wurde und in dem die interessierenden Regionen gekennzeichnet wurden,
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung; und
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3 zeigt
eine Kurve, die den Betrieb des Scanners aus 1 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung schematisch veranschaulicht.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Es
wird nun Bezug genommen auf 1, die einen
CT-Scanner 20 darstellt, welcher gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung arbeitet. Der Scanner 20 umfasst
eine Liege 24, die auf einem Sockel 26 aufliegt
und auf der eine Person 22 liegt, während deren Körper durch
den Scanner abgebildet wird. Der Scanner 20 umfasst weiterhin
eine Röntgenröhre 28,
die die Person 22 bestrahlt, und eine Detektoranordnung 30,
die Röntgenstrahlen
von der Röhre 28 empfängt und
in Reaktion auf die Abschwächung
der den Körper
der Person durchquerenden Röntgenstrahlen
Signale erzeugt.
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Die
Röhre 28 und
die Anordnung 30 sind an einer ringförmigen Gantry 32 angebracht
und drehen sich daher um die Person 22. Die Liege 24 wird
durch die Gantry 32 auf einer Achse 34 vorwärts bewegt,
die im Allgemeinen parallel zur Längsachse des Körpers der
Person verläuft.
Wie nachstehend beschrieben, arbeitet der Scanner 20 bei
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung abwechselnd in einem Axialmodus, in dem
die Liege 24 stationär
gehalten wird, während
sich die Röhre 28 und
die Anordnung 30 um die Liege drehen, oder in einem Spiralmodus,
in dem die Röhre 28 und
die Anordnung 30 gleichzeitig mit der Vorwärtsbewegung
der Liege 24 durch die Gantry 32 umlaufen.
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Der
in 1 dargestellte Scanner 20 ist von einem
in der Technik als CT-Scanner
der dritten Generation bekannten Typ und dadurch gekennzeichnet,
dass sich sowohl die Röhre 28 als
auch die Detektoranordnung 30 um die Person 22 drehen.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Grundsätze der vorliegenden Erfindung und
die nachstehend beschriebenen Verfahren der Bildrekonstruktion gleichermaßen auf
andere Typen von CT-Scannern
angewendet werden können,
insbesondere auf CT-Scanner der vierten Generation, bei denen die
Detektoren einen im Wesentlichen stationären Ring um die Person 22 bilden.
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An
jeder von einer Vielzahl ausgewählter
Positionen der Röhre 28 auf
ihrem Abtastpfad erfasst die Datenerfassungschaltung 36 eine „Ansicht", d.h. die Schaltung
empfängt
in Reaktion auf die Röntgenstrahlenabschwächung Signale
von jedem Element 23 der Anordnung 30. Für jede Ansicht
führt die
Schaltung 36 Signalnormalisierungs- und Logarithmusoperationen
durch, wie sie in der Technik bekannt sind, um Röntgenstrahlenabschwächungsdaten
zu erhalten, die den einzelnen Elementen 23 entsprechen.
Die Bildrekonstruktionsschaltung 40 empfängt diese
Daten und interpoliert, filtert und rückprojiziert sie mit in der
Technik bekannten Verfahren, um eine oder mehrere planare Bildschichten
durch den Körper
der Person 22 zu erzeugen. Eine Vielzahl dieser planaren
Bildschichten kann verwendet werden, um eine dreidimensionale CT-Bildgruppe
des gesamten Körpers
der Person 22 oder eines Teils hiervon zu rekonstruieren.
Vorzugsweise werden diese Bildschichten in einem Bildspeicher 42 gespeichert
und von einer Anzeigeeinheit 44 angezeigt, und sie können ansonsten
gedruckt und/oder verarbeitet werden, wie in der Technik bekannt
ist. Vorzugsweise steuert und koordiniert eine Systemsteuereinheit 46 die
Funktion der verschiedenen Elemente des Scanners 20.
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Eine
Infusionspumpe 50, zum Beispiel eine leistungsstarke Spritzenpumpe,
wie sie in der Technik bekannt ist, wird mit einer vorgegebenen
Kontrastmittelmenge, zum Beispiel Jod, gefüllt, und intravenös mit der Person 22 verbunden.
Vorzugsweise ist die Pumpe 50 mit der Steuereinheit 46 gekoppelt,
damit der Abtastvorgang des Scanners 20 durch die Aktivierung
der Pumpe ausgelöst
werden kann, wie im Folgenden beschrieben.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung eines durch den Scanner 20 erfassten
Schnittbildes 60 einer „Schicht" durch den Körper der Person 22 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das Bild 60 wird vorzugsweise
mit Hilfe einer einzelnen axialen Abtastung durch den Scanner 20 an
einer ausgewählten
Position der Liege 24 erfasst, bevor der Betrieb der Pumpe 50 gestartet
wird. Die Position der Liege wird so gewählt, dass die Schicht einen
Bereich der vermuteten Pathologie schneidet, in diesem Fall die
Leber 64.
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Ein
Benutzer des Scanners 20 beobachtet das Bild 60 auf
der Anzeige 44 und gibt interessierende Regionen (ROIs)
in dem Bild an: vorzugsweise eine erste ROI 66 an der Position
der Aorta 62, eine zweite ROI 68 am Ort einer
vermuteten Läsion 70.
Zusätzliche
ROIs können
an anderen Positionen angegeben werden, zum Beispiel entlang eines
Blutgefäßes, das
zum Ort 70 führt.
Obwohl die ROIs 66 und 68 rund sind, können glei chermaßen auch
andere Formen, zum Beispiel rechteckige ROIs, verwendet werden.
Die Positionen der ROIs werden dem Scanner 20 eingegeben
und vorzugsweise auf dem Bild 60 dargestellt, zum Beispiel
mit gestrichelten Linien, wie in 2 gezeigt.
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Die
Positionen und Ausmaße
der ROIs 66 und 68 werden der Bildrekonstruktionsschaltung 40 zurückgemeldet,
die diese Bildbereiche zurück
auf die von der Datenerfassungschaltung 36 erhaltenen vorverarbeiteten
Abschwächungsdaten
projiziert. Ziel dieser Rückprojektion
ist es, Segmente innerhalb der Abschwächungsdaten zu definieren,
die jeweils den betreffenden ROIs entsprechen. Jedes derartige Segment
enthält Abschwächungsdaten,
die entlang derjenigen Strahlengänge
von der Röhre 28 zur
Anordnung 30 erfasst wurden, welche die entsprechende ROI
durchqueren. Vorzugsweise enthalten die Segmente, die in Bezug auf jede
ROI definiert werden, Abschwächungsdaten,
die von mehreren Ansichten unter verschiedenen Drehwinkeln der Gantry 32 in
Bezug auf die Person 22 erfasst wurden.
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3 zeigt
eine Kurve, die die Funktion des Scanners 20 schematisch
veranschaulicht, nachdem gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung das erste Bild 60 erfasst wurde
und die ROIs 66 und 68 gewählt wurden. Der obere Bereich
der Figur enthält
die Kurven 80 und 82, die die gemessene Abschwächung in
den den ROIs 66 bzw. 68 entsprechenden Segmenten
in Abhängigkeit
von der Zeit darstellen. Die Abschwächung wir direkt an den reprojizierten
Segmenten der vorverarbeiteten Abschwächungsdaten gemessen, ohne
die Daten rückzuprojizieren,
um CT-Werte zu finden. Der untere Bereich der Figur zeigt ein Timing-Diagramm
mit der gleichen Zeitskala wie bei dem oberen Bereich.
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Zu
einer Anfangszeit T0 wird die Pumpe 50 aktiviert,
um der Person 22 das Kontrastmittel zu injizieren. Kurz
danach initiiert die Steuereinheit 46 eine kontinuierliche
dynamische axiale Abtastung des Scanners 20 an der Position
der Liege 24, an der das Bild 60 erfasst wurde.
Bei dieser kontinuierlichen dynamischen Abtastung dreht sich die
Röhre 28 kontinuierlich
um die Person 22, und es werden Abschwächungsdaten erfasst und vorverarbeitet.
Die Bildrekonstruktionsschaltung 40 projiziert die Daten
optional zurück,
um ein Bild der Schicht, zum Beispiel Bild 60, zu rekonstruieren
und intermittierend zu aktualisieren. Die Kurven 80 und 82 werden
jedoch ohne Bezugnahme auf ein derartiges Bild erzeugt. Vorzugsweise
wird die Röhre 28 während der
kontinuierlichen dynamischen Abtastung so gesteuert, dass sie mit
einem geringen Bestrahlungsniveau für die Person 22 arbeitet,
um die der Person verabreichte Strahlungsdosis zu reduzieren.
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Wie
die Kurven 80 und 82 in 3 zeigen,
werden die Abschwächungsdaten
in den Datensegmenten, die den ROIs 66 bzw. 68 entsprechen,
durch die Steuereinheit 46 oder eine andere geeignete Berechnungsvorrichtung
unabhängig
von der vor sich gehenden Bildrekonstruktion verfolgt. Vorzugsweise
werden, während die
Gantry 32 ihre zahlreichen Winkelansichten abtastet, die
vorverarbeiteten Abschwächungsdaten,
die innerhalb der den ROIs in den verschiedenen Ansichten entsprechenden
Datensegmente erfasst wurden, ihrerseits benutzt, um die Kurven
zu erzeugen. Vorzugsweise werden die in den verschiedenen Ansichten
erfassten Daten kombiniert, zum Beispiel mittels Korrelation, um
die Empfindlichkeit der Erkennung von Abschwächungszunahmen zu erhöhen.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
die Abschwächungsdaten
von den ROI-bezogenen
Segmenten rückprojiziert
werden, um Bilder von einer oder mehreren ROIs 66 und 68 zu
rekonstruieren, wie in der oben genannten PCT Patentanmeldung beschrieben.
Die CT-Werte in den ROIs können
dann verwendet werden, um die Kurven 80 und 82 zu
erzeugen, die bei der Steuerung des Scanners wie hier beschrieben
benutzt werden.
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Während die
Kurven erzeugt werden, werden sie dabei jedoch vorzugsweise auch
graphisch auf der Anzeige 44 dargestellt.
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Beginnend
an einem Zeitpunkt T1, wenn die Kurve 80 um
ein Inkrement Δ über ihre
Grundlinie, den T0-Wert, ansteigt, werden
die Abschwächungsdaten
in der Kurve 80 an eine Modellfunktion angepasst, zum Beispiel
ein Polynom zweiter Ordnung. Diese Abschwächungsverfolgung und Anpassung
wird so lange fortgesetzt, wie dies erforderlich ist, um eine exakte
Kurvenanpassung zu erhalten, und endet an einem Zeitpunkt T2. Die Anpassung wird benutzt, um vorherzusagen,
wann die Kurve 80 ihren Peak erreicht, d.h. wann das Kontrastmedium
in der Aorta 62 seine maximale Konzentration erreicht.
Vorzugsweise wird die Kurve 82 gleichzeitig mit der Kurve 80 überwacht,
um vorherzusagen, wie viel länger
das Mittel benötigt,
um seine maximale Konzentration am Ort 70 in der Leber 64 zu
erreichen.
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Nach
Beendigung der Kurvenanpassung und der Vorhersageberechnungen zum
Zeitpunkt T2 wird die kontinuierliche dynamische
Abtastung des Scanners 20 automatisch zu einem unmittelbaren „Soft-Stopp" gebracht. Der Scanner
wird dann positioniert und vorbereitet, um mit einer diagnostischen
Spiralabtastung zu beginnen. Die Spiralabtastung beginnt zu einem
Zeitpunkt T3, wenn sich die Kurve 82 vorhersagegemäß ihrem Maximum
nähert.
Kurz nach dem Zeitpunkt T3 beendet die Pumpe 50 die
Injektion des Kontrastmittels und die Abtastung wird fortgesetzt
bis zu einem Zeitpunkt T4, an dem die Kurve abzufallen
begonnen hat.
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Der
Zeitpunkt T3 kann nur 10 bis 15 Sekunden
von dem Beginn der Injektion zum Zeitpunkt T0 entfernt liegen,
vorzugsweise in Fall von Läsionen,
die das Kontrastmittel in der arteriellen Phase der Blutströmung in der
Leber 64 erhalten, d.h. die das Kontrastmittel direkt von
den Arterien erhalten. Diese unmittelbare Funktion wird durch die
schnelle Erfassung und Anpassung der Abschwächungsdaten ohne die Notwendigkeit
einer Bildrekonstruktion, gemäß den Grundsätzen der
vorliegenden Erfindung, ermöglicht.
Alternativ kann der Zeitpunkt T3 bei portalen
venösen
Phasenläsionen
im Bereich von 50 bis 90 Sekunden nach T0 liegen,
wie dies bei anderen Bolusverfolgungsverfahren, wie sie in der Technik
bekannt sind, der Fall ist, zum Beispiel bei dem oben genannten
SmartPrep-Verfahren.
In beiden Fällen
ermöglicht
die frühzeitige
und genaue Bestimmung der Zeitpunkte T3 und
T4 gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung die Erfassung optimaler Diagnosebilder
durch den Scanner 20, und dies bei minimaler Kontrastmittel-
und Strahlendosis für
die Person 22.
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Der
Benutzer des Scanners 20, der die Kurven 80 und 82 auf
der Anzeige 44 beobachtet, kann eingreifen, falls die Kurven
nicht einem normalen, erwarteten Muster folgen. Wenn die Person 22 zum
Beispiel eine mangelhafte Blutzirkulation aufweist, steigen die
Kurven eventuell unnormal langsam an. In diesem Fall kann der Benutzer
vorzugsweise den Automatikbetrieb des Scanners umgehen, um nach
einer standardmäßig vorgegebenen
oder geschätzten
Verzögerungszeit
mit der Spiralabtastung zu beginnen. Alternativ ist festzustellen,
dass auch eine Fehlfunktion beim Betrieb oder der intravenösen Verbindung
der Pumpe 50 den Anstieg der Kurven beeinträchtigen
kann, in welchem Fall die Abtastung vorzugsweise beendet wird, bis
das Problem behoben ist.
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Obwohl
die obige bevorzugte Ausführungsform
unter Bezugnahme auf Läsionen
der Leber 64 beschrieben wurde, ist zu beachten, dass sich
die Grundsätze
der vorliegenden Erfindung ebenso gut auf die kontrastverstärkte Abtastung
andere Organe des Körpers
anwenden lassen, wie dies in der Technik bekannt ist. Außerdem kann,
obwohl in der obigen bevorzugten Ausführungsform eine diagnostische
Spiralabtastung verwendet wird, um kontrastverstärkte Bilder zu erfassen, das
hier beschriebene Verfahren mutatis mutandis zusammen mit axialen
kontrastverstärkten
CT-Abtastverfahren angewendet werden.
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Auch
ist zu beachten, dass die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
als Beispiel genannt wurden und der vollständige Umfang der Erfindung
nur durch die Ansprüche
beschränkt
wird.
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Text in der
Zeichnung
-
1
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- System control unit – Systemsteuereinheit
- Data acquisition circuitry – Datenerfassungsschaltung
- Image reconstruction circuitry – Bildrekonstruktionsschaltung
- Image memory – Bildspeicher
- Display unit – Anzeigeeinheit
-
3
-
- attenuation – Abschwächung
- time – Zeit
- injection – Injektion
- continuous dynamic scan – kontinuierliche
dynamische Abtastung
- helix scan – Spiralabtastung