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Die Erfindung betrifft ein Bedienungsverfahren für ein Bildgebungsgerät, insbesondere zur Erstellung von Schichtbildern eines Objekts. Die Erfindung betrifft weiter ein insbesondere zur Erstellung von Schichtbildern eines Objekts geeignetes Bildgebungsgerät mit einer Bedieneinheit.
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Ein Bildgebungsgerät insbesondere zur Erstellung von Schichtbildern dient dazu, Information insbesondere über das Innere des untersuchten Objekts zu gewinnen. Aus Untersuchungsaufnahmen und insbesondere aus den Schichtbildern können beispielsweise wertvolle Informationen über die Lage, die Größe oder die Struktur von inneren Organen, von Knochengewebe oder von sonstigem Weichteilgewebe eines Patienten gewonnen werden. Insbesondere können abfolgende Schichtbilder auch zu einer dreidimensionalen Darstellung umgerechnet werden.
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Ein insbesondere zur Aufnahme von Schichtbildern geeignetes Bildgebungsgerät ist beispielsweise ein Röntgen-Computertomograph, ein Magnetresonanztomograph, ein Photonen-Emissions-Computertomograph oder ein Positronen-Emissionstomograph. Ebenso gut kann ein solches Bildgebungsgerät auf Basis von Ultraschall aufgebaut sein.
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Der Kontrast der von einem derartigen Bildgebungsgerät erzeugten Bilder des Objektes, wie beispielsweise eines Patienten, wird durch lokal unterschiedliche Anregungs-, Absorptions-, Reflexions- oder Emissionseigenschaften der untersuchten Materie gegenüber der von dem Bildgebungsgerät verwendeten Strahlung, Teilchenstrahlung oder Schallwellen hervorgerufen. Im Falle eines Röntgengerätes werden die unterschiedlichen Absorptions- oder Schwächungseigenschaften verschiedener Gewebearten zur Kontrastgebung ausgenutzt. Da sich beispielsweise Knochengewebe und Weichteilgewebe in den genannten Eigenschaften stark unterscheiden, ist es möglich, aufgrund des damit verbundenen Kontrastes in den Bildern die Struktur eines Knochens eines Patienten zu analysieren.
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Organe oder Gefäße, die sich in den genannten Eigenschaften zur Bildung eines Kontrastes in den aufgenommenen Bildern von umliegendem Gewebe nicht wesentlich unterscheiden, können aufgrund des resultierenden zu geringen Kontrastes auf herkömmliche Weise nicht untersucht werden. Aus diesem Grund wird bei der Untersuchung eines durchbluteten Organs, beispielsweise eines Herzens, einer Leber oder eines Gefäßes in dem Bereich der Extremitäten des Patienten, vor Beginn der Untersuchung mit dem Bildgebungsgerät ein Kontrastmittel in die Blutbahn des Patienten gegeben. Infolge des Kontrastmittels werden die untersuchten Organe gegenüber dem umliegenden Gewebe mit genügend hohem Kontrast abgebildet.
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Bei der Erstellung von Schichtbildern mit Kontrastmittelgabe muss auf die gleichzeitige Anwesenheit des Kontrastmittels geachtet werden. Hierzu wird es notwendig, die Betriebsparameter des Bildgebungsgerätes und die Ausbreitung des verabreichten Kontrastmittels im Patienten aufeinander abzustimmen. Hierzu wird ein so genanntes Scanprotokoll, in welchem Betriebsparameter des Bildgebungsgeräts zur Bildaufnahme hinterlegt sind, und ein so genanntes Kontrastmittelprotokoll, in welchem Parameter einer Kontrastmittelverabreichung hinterlegt sind, jeweils für einen gewünschten Untersuchungsbereich zueinander passend ausgewählt.
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Soll beispielsweise eine Angiographie im Kopfbereich des Patienten durchgeführt werden, so wird zunächst für das Bildgebungsgerät ein entsprechend geeignetes Scanprotokoll ausgewählt. In diesem Scanprotokoll sind beispielsweise Leistungswerte, Dauer der einwirkenden Strahlung, Vorschubgeschwindigkeit, Strahlungsenergie und Verzögerungszeit zwischen abfolgenden Schichtbildaufnahmen als Betriebsparameter hinterlegt. Zusätzlich kann das Scanprotokoll zu einer vorgegebenen Patientenkonstitution jeweils passende Betriebsparameter zur Auswahl vorsehen.
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Nach Auswahl des geeigneten Scanprotokolls wird nach vorhandenen Erfahrungswerten ein passendes Kontrastmittelprotokoll ausgewählt, nach dessen Parametern beispielsweise mit einem Kontrastmittelgerät die Verabreichung des zur Aufnahme notwendigen Kontrastmittels erfolgt. Parameter zur Kontrastmittelverabreichung können beispielsweise die Konzentration des Kontrastmittels, der Fluss des Kontrastmittels und die absolut zuzuführende Menge des Kontrastmittels sein. Auch kann ein Kontrastmittelprotokoll mehrere unterschiedliche Phasen der Kontrastmittelverabreichung umfassen. Diese Phasen können sich in den genannten Parametern unterscheiden. In komplexen Kontrastmittelprotokollen können zwischen Phasen, in denen Kontrastmittel verabreicht wird, auch Phasen angeordnet sein, in denen beispielsweise eine Kochsalzlösung zugeführt wird.
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Das Kontrastmittelprotokoll dient dazu, zur Aufnahme der Bilder mit dem Bildgebungsgerät einen vorhersehbaren Kontrastmittelverlauf im Patienten zu erzeugen, so dass bei der Bildaufnahme die zur Kontrastbildung erforderliche Kontrastmittelkonzentration im Untersuchungsbereich vorliegt. So dient beispielsweise eine Phase, in der eine Kochsalzlösung zugeführt wird, dazu, den zeitlichen Kontrastmittelverlauf vorhersehbar zu halten, ohne den Patienten unerwünschterweise mit zuviel Kontrastmittel zu belasten.
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Zur Untersuchung werden dann an dem Bildgebungsgerät das geeignete Scanprotokoll und an dem Kontrastmittelgerät das hierzu passende Kontrastmittelprotokoll eingestellt bzw. vorgegeben. Anschließend wird die Untersuchung mit den ausgewählten Parametern durchgeführt.
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Heutige Kontrastmittelgeräte erlauben die Abspeicherung einer begrenzten Anzahl von Basis-Kontrastmittelprotokollen. Diese Basis-Kontrastmittelprotokolle können individuell an bestimmte Anforderungen, Scanprotokolle und Patienten angepasst werden. Die Anpassung geschieht dabei anhand von Erfahrungswerten, die beispielsweise schriftlich niedergelegt sein können. Nachteiligerweise können bei der bekannten Vorgehensweise Scanprotokolle und Kontrastmittelprotokolle in nicht optimaler Art und Weise kombiniert werden. Dies kann zu einer vermeidbaren Mehrbelastung des Patienten mit Kontrastmittel oder mit der vom Bildgebungsgerät verwendeten Strahlung oder Teilchenstrahlung führen.
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In der
US 2002/0071521 A1 ist ein Diagnostiksystem mit einem Kontrastmedium-Injektor beschrieben, bei dem nach Eingabe einer Untersuchungsmethode oder einer Untersuchungsregion hierzu korrelierte Kontrastbedingungen ausgegeben werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Bedienungsverfahren für ein Bildgebungsgerät anzugeben, durch welches sich Fehler bei der Auswahl von Scan- und Kontrastmittelprotokollen möglichst vermeiden lassen. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein Bildgebungsgerät anzugeben, welches mit einem derart vorteilhaften Bedienungsverfahren bedient werden kann.
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Die auf ein Verfahren gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bedienungsverfahren für ein Bildgebungsgerät gelöst, wobei aus einer Datenbank ein gespeichertes Kontrastmittelprotokoll, in welchem Parameter einer Kontrastmittelverabreichung hinterlegt sind, ausgewählt wird, in der Datenbank anhand eines gespeicherten und dem Kontrastmittelprotokoll zugeordneten Verknüpfungsparameters zu dem ausgewählten Kontrastmittelprotokoll zumindest ein verknüpftes Scanprotokoll identifiziert wird und das oder jedes derart identifizierte Protokoll als dem ausgewählten Kontrastmittelprotokoll zugeordnetes Scanprotokoll ausgegeben wird.
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Die Erfindung geht dabei in einem ersten Schritt von der Überlegung aus, passende Scan- und Kontrastmittelprotokolle in einer Datenbank zusammenzufassen. In einem weiteren Schritt geht die Erfindung dann von der Überlegung aus, den abgespeicherten Protokollen jeweils Verknüpfungsparameter zuzuordnen, die ebenfalls abgespeichert sind und anhand dieser Verknüpfungsparameter geeignete Paarungen von Scan- und Kontrastmittelprotokollen zu identifizieren und auszugeben.
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Durch die in der Datenbank abgelegten Verknüpfungsparameter wird es möglich, passende Protokolle miteinander zu verlinken. Der Verknüpfungsparameter kann hierzu insbesondere Erfahrungswerte, aber auch theoretisch gegebene Beziehungen umfassen.
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Wird ausgehend von einem vorgegebenen Kontrastmittelprotokoll ein passendes Scanprotokoll ausgegeben, so kann dieses vom Bildgebungsgerät automatisch für die zu startende Untersuchung herangezogen werden.
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Die Ausgabe der identifizierten Protokolle kann beispielsweise als Ausdruck, als Datei oder direkt als Datenaustausch zu den angeschlossenen Geräten erfolgen. Insbesondere ist auch eine Ausgabe in Form einer Anzeige auf einer graphischen Anzeigeeinheit möglich.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung werden bei einer Mehrzahl von identifizierten Protokollen diese als eine Auswahl angegeben, wobei durch eine Eingabe zumindest eines der identifizierten Protokolle zur Ausgabe ausgewählt wird. Eine derartige Vorgehensweise erlaubt, eine Vorgehensweise, nach welcher bei Vorauswahl eines Kontrastmittelprotokolls, welches beispielsweise für eine Angiographie geeignet ist, eine Serie von passenden Scanprotokollen ausgegeben wird, die sich beispielsweise durch ihre Anwendung für verschiedene Körperregionen des Patienten unterscheiden. Es wird hierdurch eine sichere Führung des Benutzers ermöglicht, wobei Fehlzuordnungen nahezu auszuschließen sind.
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Vorteilhafterweise wird ein neues Scan- oder Kontrastmittelprotokoll durch eine Eingabe in der Datenbank abgespeichert. Durch einen derartigen Verfahrensschritt wird es möglich, die Anzahl der in der Datenbank gespeicherten Protokolle laufend zu vergrößern und insofern die Wissensbasis zu verbreitern.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird ein abgespeichertes Protokoll und/oder ein abgespeicherter Verknüpfungsparameter durch eine Eingabe in der Datenbank modifiziert. Hierdurch können sowohl auf der Datenbank vorhandene Protokolle abgeändert und neuen Bedingungen angepasst als auch deren Verknüpfung zu passenden Protokollen abgeändert werden.
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In einer vorteilhaften Variante werden zur Neueingabe oder zur Modifizierung eines Scan- oder Kontrastmittelprotokolls die jeweils möglichen Betriebsparameter bzw. die jeweils möglichen Parameter einer Kontrastmittelgabe als eine Vorauswahl angegeben, durch eine Eingabe die Wahl der Betriebsparameter oder der Parameter einer Kontrastmittelgabe getroffen und die ausgewählten Betriebsparameter oder Parameter einer Kontrastmittelgabe in der Datenbank zu dem neuen bzw. zu dem modifizierten Scan- oder Kontrastmittelprotokoll abgespeichert.
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Hierdurch wird eine sichere Führung des Benutzers ermöglicht, indem ihm die möglichen Parameter zur Vorauswahl gestellt werden. Der Benutzer kann hierdurch leicht und direkt am Bildgebungsgerät neue Scan- oder Kontrastmittelprotokolle erstellen oder bereits vorhandene Scan- oder Kontrastmittelprotokolle modifizieren.
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Weiter vorteilhaft wird zu einem neuen oder modifizierten Protokoll ein Verknüpfungsparameter durch eine Eingabe in der Datenbank abgespeichert. Der Benutzer kann hierdurch entscheiden, ob er zu neuen oder zu modifizierten Protokollen die vorhandenen Verknüpfungsparameter erhält oder aber aufgrund der getätigten Erfahrung neue Verknüpfungen erstellt. Durch die Eingabe und Abspeicherung von Verknüpfungsparametern wird die Datenbank an reale Erfahrungswerte angepasst.
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Die Anpassung der modifizierten Scan- oder Kontrastmittelprotokolle an eigene Erfahrungswerte des Benutzers wird dadurch erleichtert, dass nach der Modifizierung eines Scan- oder Kontrastmittelprotokolls der oder die zugeordneten Verknüpfungsparameter zur Auswahl angegeben und durch eine Eingabe in der Datenbank erhalten oder abgeändert werden. Der Benutzer erkennt hierbei die vorhandenen Verknüpfungen zu anderen Protokollen und kann leicht entscheiden, ob er die vorhandenen Verknüpfungen verändern, löschen oder neue Verknüpfungen zu seinem abgeänderten Protokoll hinzufügen möchte.
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Zweckmäßigerweise werden zu dem Scan- oder Kontrastmittelprotokoll Benutzerinformationen abgespeichert. Dies erlaubt einem Benutzer, insbesondere seine eigenen, auf seinen Erfahrungswerten beruhenden Protokolle zu identifizieren oder aber festzustellen, von welchem Benutzer vorhandene Protokolle abgelegt worden sind.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt die Bedienerführung menüunterstützt auf einer graphischen Anzeigeeinheit. Die Auswahl von Protokollen und von zu ausgewählten Protokollen angegebenen passenden Protokollen kann hierdurch leicht direkt auf der Anzeigeeinheit erfolgen. Entweder geschieht dies durch eine mittlerweile üblich gewordene Computermaus oder aber dadurch, dass die Anzeigeeinheit als ein Touch-Screen ausgebildet ist. Durch Klicken oder Berühren entsprechend gestalteter Felder können hierbei die zum Ablauf des Bedienungsverfahrens notwendigen Eingaben getätigt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Variante wird ein Scan- oder Kontrastmittelprotokoll durch Datenaustausch der internen Datenbank mit einer externen Datenbank importiert oder exportiert. Hierdurch können abgelegte Protokolle an anderer Stelle verwendet und insofern ein großer Wissenspool gemeinsam benutzt werden. Insbesondere erlaubt der letzte Verfahrensschritt die direkte Weiterleitung der zu einem Scanprotokoll passenden Kontrastmittelprotokolle an ein entsprechendes Kontrastmittelgerät. Das vorgeschlagene Kontrastmittelprotokoll braucht nicht mehr händisch übertragen zu werden.
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Die auf ein Bildgebungsgerät gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bildgebungsgerät mit einer Bedieneinheit gelöst, wobei die Bedieneinheit dafür eingerichtet ist, aus einer Datenbank ein gespeichertes Kontrastmittelprotokoll, in welchem Parameter einer Kontrastmittelverabreichung hinterlegt sind, zur Auswahl anzugeben, eine Auswahl zu detektieren und zu dem ausgewählten Kontrastmittelprotokoll in der Datenbank anhand eines gespeicherten und dem Kontrastmittelprotokoll jeweils zugeordneten Verknüpfungsparameters zumindest ein verknüpftes Scanprotokoll zu identifizieren und das oder jedes derart identifizierte Protokoll als dem ausgewählten Kontrastmittelprotokoll zugeordnetes Scanprotokoll auszugeben.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Bildgebungsgeräte finden sich in den entsprechenden untergeordneten Ansprüchen. Dabei sind die für die Bedienungsverfahren angegebenen Vorteile sinngemäß auf die vorteilhaften Ausgestaltungen der Bildgebungsgeräte zu übertragen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand zweier Tabellen und einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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Tabelle 1 eine grafische Anzeige zur Auswahl eines Untersuchungsprotokolls,
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Tabelle 2 eine grafische Anzeige zur Auswahl eines Kontrastmittelprotokolls,
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1 in einer perspektivischen Darstellung als ein Bildgebungsgerät einen Röntgen-Computertomographen mit zugeordneter Bedieneinheit.
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Als Bildgebungsgerät ist in 1 ein Computertomograph 1 zur Untersuchung eines Objekts, hier eines Patienten 2, dargestellt. Der Computertomograph 1 umfasst eine in einer Gantry 4 um eine Drehachse 6 rotierbar angeordnete Strahlungsquelle 8 zur Aussendung von Röntgenstrahlung. Der Strahlungsquelle 8 gegenüberliegend ist ein bogenförmiger Detektor 9 angeordnet, der mehrere zu Detektorzeilen 10, 11, 12 aufgereihte Detektorelemente umfasst.
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Weiter umfasst der Computertomograph 1 eine Tischplatte 13, die entlang der Drehachse 6 verschiebbar auf einem Tisch 14 montiert ist.
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Als ein weiterer Bestandteil des Computertomographen 1 ist eine Bedieneinheit 18 zu erkennen, die über eine Bedienkonsole 20 und eine grafische Anzeigeeinheit 21 verfügt. Die Bedieneinheit 18 ist mit dem Computertomographen 1 über eine Steuerleitung 22 verbunden.
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Die Bedieneinheit 18 ist dafür eingerichtet, zur Aufnahme von abfolgenden Schichtbildern den Vorschub der beweglichen Tischplatte 13 und die Rotation der Gantry 4 anzusteuern. Gantry 4 und Tischplatte 13 bilden zusammen eine Positionierungseinheit, die es ermöglicht, Schichtbilder an unterschiedlichen räumlichen Positionen des Patienten 2 aufzunehmen. Über den Pitch-Wert, d. h. das Verhältnis aus Rotationsgeschwindigkeit der Gantry 4 und Vorschubgeschwindigkeit der Tischplatte 13 kann die Scangeschwindigkeit des Computertomographen 1 eingestellt werden. Dabei sorgt die Rotation der Gantry 4 für die Aufnahme eines Schichtbildes an einer Längsposition des Patienten 2, wogegen der Vorschub der Tischplatte 13 für die Abfolge der aufzunehmenden Schichtbilder verantwortlich ist.
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Zur Erfassung eines Schichtbildes wird mit dem Detektor 9 die von der Strahlungsquelle 8 ausgesendete und den Patienten 2 durchdringende Röntgenstrahlung erfasst. Bei dem gezeigten Computertomographen 1 erzeugt hierzu die Strahlungsquelle 8 ein fächerförmiges Röntgenstrahlbündel. In jeder Position der Gantry 4 wird somit ein charakteristisches Schwächungsbild der Röntgenstrahlung erfasst. Aus den in verschiedenen Positionen der Gantry 4 erhaltenen Projektionen wird ein Schichtbild rekonstruiert, auf welchem Gewebe mit unterschiedlichen Schwächungseigenschaften mit unterschiedlichen Grauwerten dargestellt sind.
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Die Aufnahme der Schichtbilder geschieht durch Ansteuerung der Gantry 4, der Tischplatte 13 sowie der Strahlungsquelle 8 anhand von an der Bedieneinheit 18 ausgewählten Scanprotokollen. Dabei sind in den Scanprotokollen Leistungswerte für die Strahlungsquelle 8, Vorschubparameter, wie insbesondere ein Pitch-Wert sowie ein Scan-Delaywert, abgelegt. Zur Auswahl der Scanprotokolle werden diese beispielsweise nach Untersuchungsbereichen sortiert auf der Anzeigeeinheit 21 dargestellt. Die Anzeigeeinheit 21 umfasst hierbei einen Touch-Screen, so dass die Auswahl der angezeigten Scanprotokolle mittels manueller Berührung erfolgt.
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Zur Untersuchung durchbluteter Organs, beispielsweise eines Herzens, einer Leber oder eines Blutgefäßes ist eine Kontrastmittelzugabe vorgesehen. Hierzu ist die Bedieneinheit 18 über eine Steuerleitung 27 mit einem Kontrastmittelgerät 23 verbunden, über welches ein Kontrastmittel 24 mittels eines Kontrastmittelschlauches 29 gemäß einem vorgegebenen Kontrastmittelprotokoll dem Patienten 2 gesteuert zugeführt wird.
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Zur Auswahl des Kontrastmittelprotokolls, welches als Parameter der Kontrastmittelverabreichung Anzahl und Art von unterschiedlichen Verabreichungsphasen umfasst, die sich jeweils in der Art des zugeführten Mittels, seines Flusses und der absoluten Menge unterscheiden, bietet die Bedieneinheit 18 eine menüunterstützte Bedienerführung an. Der Benutzer wählt nicht erfindungsgemäß dann das für die gegebene Konstitution des Patienten 2 passende Kontrastmittelprotokoll aus, indem er den Touch-Screen an entsprechender Stelle berührt. Die Bedieneinheit 18 übermittelt anschließend über die Steuerleitung 27 das ausgewählte Kontrastmittelprotokoll dem Kontrastmittelgerät 23.
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Wird die Untersuchung gestartet, so sind Scanprotokoll und Kontrastmittelprotokoll aufeinander abgestimmt. Die aufzunehmenden Schichtbilder weisen hierdurch eine gute Kontrastierung auf.
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Die Bedieneinheit
18 bietet ferner die Möglichkeit, neue Scan- oder Kontrastmittelprotokolle menüunterstützt einzugeben oder bereits vorhandene Protokolle zu modizifieren. Zur Neueingabe werden mögliche Betriebsparameter zur Auswahl vorangegeben. Die Auswahl kann der Benutzer durch entsprechende Berührung des Touch-Screens eingeben. Zur Modifizierung vorhandener Protokolle werden sowohl die abgespeicherten Parameter als auch die zugeordneten Verknüpfungsparameter als Auswahl angegeben. Der Benutzer kann jeden der angezeigten Parameter variieren, löschen oder gegebenenfalls einen nicht vorhandenen Parameter hinzufügen. Den neu eingegebenen oder modifizierten Protokollen können Benutzerinformationen hinzugespeichert werden, die eine spätere Identifizierung ermöglichen. Insgesamt entsteht auf diese Art und Weise in der Bedieneinheit
18 eine u. a. auch auf Erfahrungswerten beruhende Wissensbasis, in welcher Scan- und Kontrastmittelprotokolle miteinander passend verlinkt sind. Tabelle 1
Untersuchungsprotokoll | Scan-Protokoll | KM-Protokoll |
| Kopf CT-Angio | CT-Angio |
Kopf: | mAs | 160 | Phase 1: | |
Hirn | KV | 100 | Konz: | 300 |
Gesicht | Scandelay | 18 s | Fluss: | 3,5 ml/s |
CT-Angio | ... | | Menge: | 70 ml |
... | | ... |
Thorax: | | Phase 2: | |
Lunge | | Konz: | NaCL |
Herz | | Fluss: | 3,4 ml/s |
... | | Menge: | 20 ml |
| | |
Abdomen | | |
Leber | | |
CT-Angio | | |
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Tabelle 1 zeigt exemplarisch ein Auswahlmenü, wie es auf der Anzeigeeinheit 21 der Bedieneinheit 18 zur nicht erfindungsgemäßen Auswahl der für eine geplante Untersuchung geeigneten Scan- und Kontrastmittelprotokolle angezeigt wird. Der Benutzer klickt beispielsweise über eine Computermaus links oben das Feld ”Untersuchungsprotokoll” an oder berührt dieses Feld entsprechend auf einem Touch-Sreen. Anschließend entscheidet er sich für eine Angiographie des Kopfes, wozu er im Feld ”Untersuchungsprotokoll” die Auswahl ”Kopf, CT-Angio” trifft.
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Durch diese Auswahl wird in der Spalte der ”Scanprotokolle” das für diese vorgesehene Kopf-Angiographie notwendige Scanprotokoll angezeigt. Für die Strahlungsquelle wird eine Leistung von 160 mAs und eine Spannung von 100 kV vorgegeben. Als Scan-Delay sind dem ausgewählten Scanprotokoll 18 Sekunden zugeordnet. Weitere Betriebsparameter, wie beispielsweise der Pitch-Wert, können folgen.
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Die Bedieneinheit 18 gibt nicht erfindungsgemäß nach Auswahl der gewünschten Untersuchung die dem ausgewählten Scanprotokoll für eine Kopf-Angiographie zugeordneten Kontrastmittelprotokolle aus.
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Diese sind in der Spalte ”KM-Protokoll” aufgeführt. Das Kontrastmittelprotokoll ist in diesem Fall eines, welches für eine CT-Angiographie generell eingesetzt werden kann. Es umfasst zwei Phasen einer Kontrastmittelverabreichung. In einer Phase 1 wird eine Konzentration von 300 mg/ml, ein Fluss von 3,5 ml/s und eine absolute Menge von 70 ml für das Kontrastmittel angegeben. Anschließend findet eine Phase 2 statt, in welcher Natriumchlorid mit einem Fluss von 3,4 ml/s und einer Menge von 20 ml zugegeben wird. Das angezeigte Kontrastmittelprotokoll kann weitere Phasen oder Parameter der Kontrastmittelverabreichung enthalten. Tabelle 2
Untersuchungsprotokoll: | Scan-Protokoll: | KM-Protokoll: |
| Kopf CT-Angio | |
Kopf: | mAs | 160 | Protokoll |
Hirn | KV: | 100 | Protokoll 2 |
Gesicht | Scandelay: | 18 s | CT-Angio |
CT-Angio | ... | | Protokoll 4 |
| | | |
Thorax: | | | |
Lunge | | | |
Herz | | | |
... | | | |
Abdomen: | | | |
Leber | | | |
CT-Angio | | | |
... | | | |
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Tabelle 2 stellt ein Menü dar, wie es graphisch auf der Anzeigeeinheit 21 der Bedieneinheit 18 zur Auswahl eines Kontrastmittelprotokolles ausgegeben wird. Im Unterschied zu Tabelle 1 hat hierbei der Benutzer durch Auswahl mittels Computermaus oder durch Berührung des Touch-Screens an geeigneter Stelle das Feld ”Kontrastmittelprotokoll” ausgewählt. Daraufhin wird ihm in der darunter liegenden Spalte eine Serie von Protokollen angezeigt, die beispielsweise durch ihre Namensgebung charakterisiert sind. Im vorgesehenen Fall wählt der Benutzer das Kontrastmittelprotokoll mit dem abgespeicherten Namen ”CT-Angio” aus.
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Nach entsprechender Auswahl des Kontrastmittelprotokolls ”CT-Angio” erscheinen in der ”Scanprotokoll” Spalte erfindungsgemäß alle über abgespeicherte Verknüpfungsparameter mit dem ausgewählten Kontrastmittelprotokoll verlinkten Scanprotokolle. Beispielhaft ist hier das Scanprotokoll zur Aufnahme einer Kopf-Angiographie dargestellt. Die Parameter entsprechen denen in Tabelle 1.
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Die angezeigte Auswahl bedeutet hierbei, dass mit dem ausgewählten Kontrastmittelprotokoll verschiedene Scanprotokolle möglich sind. Der Benutzer hat sich insbesondere gemäß Tabelle 2 für eine Kopf-Angiographie entschieden, indem er in der Spalte ”Untersuchungsprotokoll” den Kopf als Untersuchungsbereich ausgewählt hat. Ebenso gut wäre es auch möglich gewesen, durch Auswahl des Untersuchungsbereiches ”Thorax” das hierfür zugeordnete Scanprotokoll zur Durchführung der Untersuchung auszuwählen.