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Gegenstand der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Sauerstoffmessung in menschlichem
und tierischem Gewebe, und insbesondere auf neuartige phosphoreszierende
Sondenmoleküle.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
zuverlässige
und genaue Messung der Sauerstoffversorgung in Säugetiergewebe ist wichtig um sicherzustellen,
dass die Versorgung adäquat
ist, da das Kreislaufsystem spezielle Sauerstoff transportierende Moleküle im Blut
verwendet, um Sauerstoff von den Lungen zu anderen Geweben im ganzen
Körper
zu liefern. Daher muss jedes Organ im Körper in jedem Gewebe in ausreichendem
Maße Sauerstoff
enthalten, um normal zu funktionieren. Unterschiedlicher Sauerstoffgehalt
in Geweben kann deshalb Anzeichen für Gewebsanomalien, Defekte,
ob durch äußere Einwirkungen
oder genetisch verursacht, oder für Krankheit sein.
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Verfahren
zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration/des Sauerstoffteildrucks
im Gewebe durch Messen der Phosphoreszenzminderungswirkung des Sauerstoffs
auf molekulare Phosphoreszenz von organischen Verbindungen sind
bekannt. Siehe zum Beispiel WO 95/10522.
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Damit
phosphoreszierende Verbindungen für den Einsatz als phosphoreszierende
Sauerstoffsonden (nachstehend "Phosphor") zur Bestimmung
der Sauerstoffanreicherung im Gewebe geeignet sind, ist es wünschenswert,
dass (1) die Verbindungen eine hohe Extinktionsfähigkeit im nahen infraroten
Bereich des Spektrums haben, wo natürliche Gewebschromophoren,
wie Hämoglobin
oder Myoglobin, nur eine sehr schwache Absorption aufweisen, (2)
die Verbindungen Phosphoreszenz mit hoher Ausbeute bei Raumtemperatur,
am besten höher
als 2 %, haben und (3) auch eine geeignete Lebensdauer, am besten
von etwa 0,1 bis etwa 1 ms haben.
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Phosphoreszierende
Sonden sollten ansonsten ungiftig oder von zu vernachlässigender
Toxizität,
chemisch im Wesentlichen inert gegenüber Körperflüssigkeiten und Bestandteilen,
leicht auszuscheiden und auch von ausreichender Löslichkeit in
physiologischen Körpermedien
sein, so dass Sauerstoffmoleküle
für effektives
Fangen nahe genug herangeführt
werden können
und zuverlässige
und genaue Sauerstoffmessungen liefern.
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Im
Allgemeinen nimmt die nähere
Umgebung solcher Sauerstoffsonden Einfluss darauf, ob die Sonde eine
oder mehrere der oben genannten wünschenswerten Eigenschaften
besitzt. Erfindungsgemäß beinhaltet "die nähere Umgebung" Faktoren wie Atome,
verschiedene funktionelle Gruppen, verschiedene Proteine, Enzyme
und andere Makromoleküle
in der Umgebung des Phosphors, die solche Eigenschaften des Phosphors hinsichtlich
der Sauerstoffmessung bestimmen, einschließlich, ohne Einschränkung darauf,
Wasserlöslichkeit, Toxizität, der Sauerstoffabfangkonstante
von Sauerstoff, Empfindlichkeit gegenüber chemisch aktiven Gewebsteilen,
und Leichtigkeit der Ausscheidung aus dem Körper durch die Niere.
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Es
ist wünschenswert,
die oben erwähnten
unterschiedlichen Faktoren der näheren
Umgebung dadurch einzugrenzen, dass man eine reaktionsträge kugelförmige Struktur
um den Phosphor herum erzeugt, an die nur kleine unveränderte Moleküle, also
Sauerstoff, nahe genug für
eine ausreichende Phosphoreszenzminderung gelangen können, und
die gleichzeitig die oben genannten wünschenswerten Eigenschaften
eines Phosphors besitzt.
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Über eine
neue Klasse von Phosphoren, die für die Sauerstoffmessung geeignet
ist, wurde kürzlich
in Vinogradov und Wilson, J. Chem. Soc., Perkin Trans. 2, 103–111, (1995)
und in der zuvor erwähnten
US-Patentanmeldung Nr. 08/137,624 berichtet; beide sind Komplexverbindungen
von Metallen der Gruppe III, wie Pd und Pt, mit erweiterten Porphyrinen,
wie zum Beispiel Tetrabenzoporphyrin, Tetranaphthaloporphyrin, Tetraanthraporphrin
und verschiedene Derivaten davon. Pd-Komplexe von Tetrabenzoporphyrin und
Tetranaphthaloporphyrins sind besonders wünschenswert, da sie eine starke
Lichtabsorption im nahen Infrarotbereich (610–650 nm bzw. 700–720 nm)
aufweisen, wo Gewebe praktisch durchsichtig ist. Weiterhin wurde
nachgewiesen, dass PD-Tetrabenzoporphyrine (PdTBP) und deren Derivate
eine langlebige Phosphoreszenz (~ 250 ms) mit Quantenausbeuten von
8–10 %
aufweisen.
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Ein
Ziel der Erfindung ist demnach, die Struktur solcher Verbindungen,
wie z.B. phosphoreszierender Sonden, durch Modifizierung mit chemisch
aktiven funktionellen Gruppen weiter zu verbessern und eine günstige Umgebung
um derartige Phosphore herum zu schaffen, um die Lösbarkeit
und die Trennschärfe
für Interaktionen
mit molekularem Sauerstoff in Säugetiergewebe
zu erhöhen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung schafft Phosphore, die metallkomplexierte
erweiterte Porphyrin-Verbindungen aufweisen, die mit Dendrimeren
zu Komplexen verbunden sind, um den Phosphor mit supramolekularen Strukturen
zu umgeben, die in einem weiten pH-Bereich sehr gut wasserlöslich sind,
leicht aus dem
Blut von Säugetieren
exkretierbar sind und zusätzliche
wünschenswerte
Eigenschaften phosphoreszierender Sonden aufweisen, wie z.B. langlebige
Phosphoreszenz und entsprechende Quantenausbeuten.
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Die
Erfindung wird in der folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen, in
den Zeichnungen und Beispielen näher
erläutert,
die alle ausschließlich
illustrativen Zwecken dienen und in keiner Weise den Umfang der
Ansprüche
der vorliegenden Erfindung beschränken sollen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
zur Schaffung von PdTBP- und PdTPTPB-funktionalisierten Derivaten
zur Initiierung von divergentem Dendrimer-Wachstum.
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2 zeigt
eine weitere beispielhafte Ausführungsform
zur Schaffung von PdTBP- und PdTPTBP-funktionalisierten Derivaten
zur Initiierung von divergentem Dendrimer-Wachstum.
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3a zeigt
die Erzeugung von Dendrimer-Wachstum auf einem kernfunktionalisierten
Porphyrin mit funktionellen Gruppen, die sich in den para-Positionen
von Meso-Phenyl-Ringen
befinden.
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3b zeigt
die Erzeugung von Dendrimer-Wachstum auf einem kernfunktionalisierten
Porphyrin mit funktionellen Gruppen, die sich in den meta-Positionen
von Meso-Phenyl-Ringen
befinden.
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4a zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung zur Schaffung eines funktionalisierten PdTBP mit metafunktionellen
(bzw. pseudo-meta-funktionellen) Gruppen durch direkte Nitrierung
von nicht-substituiertem TBP in meta-Positionen zur Schaffung von (Pd) Teranitrotetrabenzoporphyrin.
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4b zeigt
die bevorzugte Ausführungsform
des funktionalisierten Kern-Porphyrins von 4 durch Transformation
von (Pd) TNTBP in das entsprechende Tetraminotetrabenzoporphyrin
(TATBP oder PdTATBP).
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4c zeigt
weiters eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung durch zusätzliche
Funktionalisierung von TATBP oder PdTATBP in 4b mit
1-, 3-, 5-Benzoltricarboxylsäure
zur Schaffung von (Pd) Metacarboxytetrabenzoporphyrin (MCTBP oder
PCTSF).
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5 zeigt
das Auftreten von Verzweigungen in einem divergenten Dendrimer-Wachstumsmodus durch
Amidbindungen, die mit Hilfe von Glutaminsäure gebildet werden.
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6 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung zum divergenten Dendrimer-Wachstum über zwei
Generationen unter Verwendung von MCTBP oder ihrem Derivat PdMCTBP
als Kernporphyrin und Diallylglutamat als monomerer Einheit.
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7 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung zur Modifizierung einer Außenschicht von dendritischem
Porphyrin.
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8 zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung zur Modifizierung einer Außenschicht von dendritischem
Porphyrin.
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Detaillierte Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung schafft hoch effiziente und sehr gut lösliche phosphoreszierende
Sonden, die für
Messungen des Sauerstoffs im Gewebe von Tieren und Menschen geeignet
sind. Die erfindungsgemäßen Sonden
sind von einer inerten kugelförmigen
Struktur umgeben, zum Beispiel derivatisiertes PdTBD, das von einer
als Dendrimer bekannten dreidimensionalen supramolekularen Struktur
umgeben ist.
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Wie
bekannt ist, ist dendritisches Polymerwachstum eines der wirkungsvollsten
Verfahren zum Aufbau einer dreidimensionalen supramolekularen Struktur
um einen funktionalisierten Kern, wie einen derivatisierten Phosphor
herum. Dendrimere sind dreidimensionale supramolekulare radialsymmetrische
Moleküle,
die als einen Initiatorkern, wie Stickstoff, polyfunktionelle Amine,
wie Äthylenediamin,
oder in der vorliegenden Erfindung die Sauerstoff messenden Phosphore
umfassen, mit am Kern angelagerten Innenschichten, die zum Beispiel
drei oder vier Arme aufweisen, von denen sich jeder Arm aus sich
wiederholenden Einheiten zusammensetzt, und mit der Anzahl an sich
wiederholenden Einheiten in jedem Arm, die als eine Generation des
Dendrimers angesehen wird. Die äußerste Generation
enthält
typischerweise terminale funktionelle Gruppen, wie Primäramin, das
an die äußerste Generation
angelagert ist. Die Größe und Form
des Dendrimermoleküls
und die darin vorhandenen funktionellen Gruppen lassen sich durch
die Wahl des Initiatorkern, die Anzahl von Generationen und die
Art der sich wiederholenden Einheiten steuern, die bei jeder Generation
verwendet werden. Zum Beispiel kann die chemische Funktionalität der sich
wiederholenden Einheiten in den Innenschichten Amidoamine, wie Diethylendiimin,
und mit Terminalfunktionalitäten,
wie zum Beispiel Aminogruppen, Hydroxylgruppen, Karboxylsäuregruppen,
Karkaoxylaten und dergleichen, sein. Siehe Urdea et al., Science
261: 534 (1993), und Frechet, 263: 1710–1715 (1994). Deshalb sind
Dendrimere Kombinationen von monomeren Einheiten, die eine Verzweigung
bei jeder Polymerisationsstufe erlauben. Wie zum Beispiel von Blumen
et al., Angewandte Chemie, Int., Ed. Eng. 29: 113–125 (1990)
gezeigt wurde, tendieren Dendrimere dazu, kugelförmige Strukturen mit wachsender
Anzahl monomerer Einheiten zu bilden, die schließlich die zentralisierte funktionelle
Einheit oder Verbindung bedecken. Siehe auch zum Beispiel Winnik
et al., US-Patent Nr. 5.256.193.
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Mindestens
zwei Verfahren sind bekannt für
die Synthese von Dendrimer-polymeren Strukturen: Methode des konvergenten
bzw. divergenten Wachstums. Beide kommen für den Gebrauch in der vorliegenden Erfindung
in Betracht.
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In
der konvergenten dendrimerischen Syntheseroute wird die Polymersynthese
von der Peripherie und den Enden durch Verbinden verzweigter Fragmente
mit einem zentralen Kern initiiert. Für eine Detailbeschreibung des
konvergenten synthetischen Verfahrens siehe Hawker et al. J. Chem.,
Soc. 114: 8405–8413
(1992), Wooley et al., J. Clem. Soc. Perkin Transactions 1: 1059–1076 (1991)
und Frechet et al., US-Patent Nr. 5.041.516.
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Kürzlich wurde
berichtet, dass die konvergente Synthetisierungsroute nützlich bei
der Modifikation von Porphyrinen ist, d.h. ein dendritisches Molekül mit einem
Kern produziert, der photochemische Funktionalität hat. Siehe, Jin et al., J.
Chem. Soc. Chem. Commun, 1260–1262
(1993). Diese Quelle beschreibt das Messen des Auslöschens von
Fluoreszenz eines in einem dendritischen Käfig verkapselte Zn-Porphyrins
und dass die dendrimer-polymere Struktur guten Schutz für den Porphyrinkerns
gewährleistet
und als Barriere für
große
Moleküle
dient, während
kleineren der Zugang ermöglicht
wird.
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Das
gebräuchlichere
divergenzsynthetische Verfahren nutzt eine umgekehrte Reihenfolge
der Synthese, die eine Anfangsreaktion eines Monomers mit einem
Initiatorkern einschließt,
gefolgt von der sukzessiven Reaktion der entstehenden funktionellen
Gruppen mit einer difunctionellen Verbindung, wie einem Diamin,
um die nächste
Generation reaktiver Aminogruppen zu liefern, so dass Schichten
von monomeren Einheiten einem zentralen Kern sequentiell angelagert
werden, bis der gewünschte
Grad an Verzweigung erreicht ist. Eine detaillierte Erklärung dieses
Verfahrens findet sich zum Beispiel bei Tomalia et al., Angewandte
Chemie, Int., Ed. Eng. 29: 138–175
(1990) und Tomalia et al., Macromolecules 19: 2466–2468 (1986).
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Andere
Quellen, die sich auf dendritische Makromoleküle beziehen, und deren Herstellungsverfahren finden
sich in den US-Patenten der Nummern 5.418.301; 4.568.737; 5.393.795;
5.256.193; 5.393.797; 5.393.795; 5.393.797; 5.098.475; 5.041.516
und 4.568,737.
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Wie
nachstehend beschrieben ergeben in einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung ein-, zwei-, und dreilagige Polyglutamat-dendritische
Käfige
divergent um neuartiges derivatisiertes metallgestrecktes Porphyrin
herum synthetisierte, Sauerstoff messende Phosphorverbindungen Phosphore,
die in einem weiten pH-Bereich sehr gut wasserlöslich sind; aus dem Blut von
Säugetieren
(Mäusen)
durch Filterung desselben durch die die Niere ausscheidbar sind;
und eine enge Verteilung der Lebenszyklen von Phosphoreszenz in
deoxydierten wässrigen
Lösungen
anzeigen.
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Wie
nachstehend weiters gezeigt wird, schafft die Kombination der neuartigen
Phosphorderivate mit Dendrimeren, die als der Phosphorumgebung verwendet
werden, eine neuartige Klasse von phosphoreszierenden Sonden für genaue
und zuverlässige
Sauerstoffmessungen in Säugetiergewebe.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Phosphore sind in WO 95/10522
und bei Vinogradov und Wilson, J. Chem. Soc., Perkin Trans. 2: 103–111 (1995)
vollständig
beschrieben und haben vorzugsweise folgende Formel:
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Worin
ist R1 Wasserstoff oder substituiertes oder
unsubstituiertes Aryl ist; R2 und R3 unabhängig
Wasserstoff oder miteinander verbunden sind, um substituiertes oder
unsubstituiertes Aryl zu bilden. M H2 oder
ein Metall ist.
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für einen
Fachmann ist es naheliegend, wenn R2 und
R3 zusammen verbunden werden, um ein Arylsystem
zu bilden; das Aryl System ist notwendig in einer kondensierten
Beziehung zum jeweiligen Pyrrolsubstrat.
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M
ist vorzugsweise ein aus der aus Lu, Pd, Pt, Zn, Al, Sn, Y und La
bestehenden Gruppe gewähltes Metall
und Derivaten davon, wobei Pd, Pt und Lu am meisten bevorzugt sind.
Nicht-einschränkende
Beispiele geeigneter Metallderivate schließen Pd-Tetrabenzoporphyrin
(PdTBP), Pd-Tetraphenyltetrabenzoporphyrin (PdTPTBP)
und PtTBP, PtTPTBP, LuTBP und LuTPTBP und Naphthaloporphyrine, wie
zum Beispiel LuTNP und PdTPTNP ein, von denen alle in WO 95/10522
beschrieben sind.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
sind die Phosphore der gegenwärtigen
Erfindung sind Tetrabenzeporphyrin- (nachstehend "TBP")verbindungen, die
der Verbindung der Formel I entsprechen, wobei benachbarte R2- und R3-Gruppen
miteinander verbunden werden, um Benzolringe zu bilden, die zu den
entsprechenden Pyrrolringen konjugiert sind. Bevorzugt sind auch
Tetranaphtoporphyrin- (nachstehend "TNP") und
Tetraanthraporphyrin- (nachstehend "TAP")Verbindungen,
wobei benachbarte R2- und R3-Gruppen
miteinander verbunden werden, um Naphthalin beziehungsweise Anthracen-Ringsysteme
zu bilden. Wie bei den konjugierten Benzolringen sind die Naphthalin-
und Anthracen-Ringsysteme zu den entsprechenden Pyrrolringen verschmolzen.
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Falls
nicht anders angegeben oder aus der Offenlegung ersichtlich ist,
sind hier weitere Bezugnahmen auf "TBP"-Verbindungen auch
als Bezugnahmen auf TNP- und TAP- Verbindungen zu verstehen.
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Bevorzugte
TBP-Verbindungen haben folgende Formel:
wobei
R
1 und M wie oben definiert sind. Besonders
bevorzugte TBP-Verbindungen sind Metalltetrabenzoporphyrin (nach stehend "MTBP")-Verbindungen, wobei
M ein Metall oder ein Metallderivat, wie hier zuvor beschrieben,
ist.
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Unter
den TBP-Verbindungen sind besonders bevorzugt die Verbindungen der
Formel II oben, wo mindestens eines der R
1 substituiertes
oder unsubstituiertes Phenyl ist. Auf diese Verbindungen wird nachstehend als
Phenyltetrabenzoporphyrin (nachstehend "PhTEP")-Verbindungen Bezug genommen. Bevorzugte PhTBP-Verbindungen
schließen
substituierte oder unsubstituierte Tetraphenyltetrabensoporphyrin-(nachstehend
TPTBP)Verbindungen ein, einschließlich Meso-Tetraphenyltetrabenzoporphyrin-(nachstehend "mTPhTBP")Verbindungen ein,
die folgende Formel haben:
wobei
R
2, R
3 und M wie
oben definiert sind, R
4 eine Substituentengruppe
ist, und x eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist. Besonders bevorzugte
TPTBP-Verbindungen sind substituierte Verbindungen der Formel V,
wo x eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist.
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Bezüglich bevorzugter
substituierter Verbindungen der Erfindung, sind Substituentengruppen
erwünscht,
die den Verbindungen solche wünschenswerte
Eigenschaften wie Löslichkeit
in polaren Lösungsmitteln
einschließlich
aprotischen Lösungsmitteln,
wie Dimethylformamid (DMF), Azeton und Chloroform (CHCl3), und
protische Lösungsmittel,
wie Wasser, verleihen. Der Substitutionsgrad und der Charakter der
Substituentengruppe lässt
sich anpassen, um den gewünschten
Grad an Löslichkeit
in dem gewünschten
Lösungsmittel oder
der gewünschten
Lösungsmischung
zu erhalten.
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Beispiele für die bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
Bereitung der phosphoreszierenden Sauerstoffsonden der vorliegenden
Erfindung wird nachstehend durch die folgende bevorzugte synthetischen
Ausführungsform
erläutert.
Zuerst wird die Synthese von PdTBP-Derivaten mit chemisch aktiven
funktionellen Gruppen ausgeführt,
um weitere Addition dendritischer Fragmente zu ermöglichen.
Danach wird das eigentliche schichtweise divergierende Wachstum
der dendrimeren Polymerstruktur um den Porphyrinkern bewirkt, um
die komplette Sonde zu bilden.
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Eine
alternative Ausführungsform
der konvergenten Synthese der verzweigten dendritischen Fragmente,
gefolgt von der Anlagerung einer Kontroll-Porphyrinhälfte ist
gleichfalls in Betracht gezogen.
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Funktionalisierung von
(Pd)-TBP in (Pd) MCTBP
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TBP
und Tetraphenyltetrabenzoporphrine (TPTBP) zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung lassen sich durch Matrizenkondensation von
Kaliumphthalimiden mit Phenylacetat in Gegenwart von Zn-Salzen entsprechend
dem Verfahren synthetisiert werden, das von Kopranenkov et al.,
J. Gen. Chem. (Russ). 51: 2165–2168
(1981) und Ichimura et al., Inorg. Chim. Acta. 182: 83–86 (1991)
berichtet wird. Tetratoluyltetrabenzoporphyrin kann auch in einer
Ausbeute von ca. 10% unter Verwendung von 4-Methylphenylacetat als
ein kondensierendes Agens synthetisiert werden. Siehe zum Beispiel
Kopra nenkov et al. (1981.). Da jedoch weder TBP- noch TPTBP-Verbindungen funktionelle
Gruppen enthalten, die für
weitere Modifikation geeignet sind, müssen funktionelle Gruppen den
gebildeten TBP- und TPTBP-Strukturen hinzugefügt werden.
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Allgemeine
Ansätze
zur Modifikation von TBP und TPTBP entsprechend der vorliegenden
Erfindung beinhalten a) elektrophile Substitution (Chlorosulfation,
Nitrierung, usw.) von Phenylringen in TPTSPs und b) elektrophile
Substitution, wie Nitrierung, von meso- Positionen von nicht-substituiertem
TBP, gefolgt von Reduktion und Anlagerung von 1,3,5,- Tricarbonsäurefragmenten.
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Es
ist bekannt, dass Phenylringe von TPTBP und PdTPTBP in elektrophiler
Substitutionsreaktion am aktivsten sind. Siehe zum Beispiel Vinogradov
und Wilson, J. Chem. Soc., Perkin Trans. 2: 103–111 (1995). Solche Reaktionen
sind jedoch nicht immer sehr selektiv und können zu nicht-selektiv modifizierten
Sonden führen,
bei denen Substitution entweder in ortho- oder in para-Positionen
von Phenylsubstituenten mit daraus folgender Produktion verschiedender
Regio- und Stereoisomeren auftritt, die in den Reaktionsprodukten
anwesend sind. Wie nachstehend in 1 beispielhaft
dargestellt ist, führt
die Chlorsulfierung von PdTPTBP zu einer Mischung aus Tetra-substituiertem
Chlorsulfonat-PdTPBP, wobei jedes mit verschiedenen Aminen reagieren
kann, um divergentes Dendrimerwachstum auszulösen.
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Es
wurde auch gezeigt, dass sich PdTFTBP leicht chlorsulfatieren und
in das entsprechende Sulfonamid mit Aminopolyethyleneglycolen umwandeln
lässt.
Siehe Vinogradov und Wilson (1995).
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Entsprechend
dieser Erfindung wird auch in Betracht gezogen, dass die Verwendung
von mit Methylgruppen substituierten Phenylringen die Anzahl von
in elektrophiler Substitution gebildeten Isomeren signifikant aufgrund
sterischer Beschränkungen
vermindern wird, besonders wenn sanfte Elektrophile für die Modifikation
verwendet werden, wodurch sich die Selektivität erhöht. Deshalb wird entsprechend
dieser Erfindung in Betracht gezogen, dass Nitrierung von Pd- Tetratoluyltetrabenzoporphyrin
mit Stoffen wie Estern der Salpetersäure in Gegenwart schwacher
Lewis-Säuren,
wie LnCl3, ZnCl2 oder
Zeoliten zu nur einem Regioisomer, Pd-Tetra (4-Methyl-3-nitrophenyl) Tetrabenzoporphyrin
führt.
Dies kann dann zu dem entsprechende Aminoderivat reduziert werden
(2). Die Abtrennung der Stereoisomere lässt sich
chromatographisch ausführen, und
Verfahren sind zuvor für
meta- und ortho-Tetra-aminophenylporphyrine beschrieben worden.
Siehe Rose et al. "Large-scale
preparation of α, β, α', β'-atropoisomer of
meso-tetrakis (0-aminophenyl) porphyrin, J. Org. Chem., 58:5030–5031 (1993).
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Bei
Mohamadi et al., J. Comput. Chem. 11: 440 (1990) berichtete, mit
dem MacroModel entsprechend ausgeführte molekulare Mechaniksimulationen
(Unix Version 3.5, MM2 force field) zeigen, dass 6–10 Schichten
von monomeren Einheiten, wie Glutamate, vorzugsweise einem Porphyrin
addiert werden, wenn sich die anfänglichen funktionellen Gruppen
in den para-Positionen
von meso-Phenylringen befinden, um wünschenswerten guten Schutz
des zentralen Porphyrinfragments mit Hilfe des divergenten synthetischen
Ansatzes zu erreichen (siehe 3A). Dies
führt zu
Molekülen
mit Molekulargewichten von etwa 14.000–30.000 Dalton. Solche großen Arten
dürften
jedoch in der Praxis wegen Schwierigkeiten bei der Exkretion aus
dem Blutstrom nicht sehr nützlich
sein.
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Weitere
experimentelle Daten haben gezeigt, dass drei Schichten die Löschkonstante
von Sauerstoff von nahezu 2,67 × 105 Pa–1 sec–1 (2 × 103 Torr–1 sec–1)
auf etwa 1,0 × 105 Pa–1 sec–1 (750
Torr–1sec–1)
vermindert. Letzterer ist ähnlich
dem, der für
das an Albumin gebundene Porphyrin beobachtet wurde, und ist für In-vivo-Messungen
geeignet. Es ist daher zu bevorzugen, dass bis zu vier Glutamatschichten
genügen,
um eine optimierte Sauerstoffsonde zu erreichen. Jedenfalls zeigen
Molekularmodellierungen, dass, wenn Dendrimerwachstum von den meta-Positionen
beginnt, kugelförmige
Strukturen sich viel schneller bilden und nur drei bis fünf Monomerschichten
für die
Erzeugung einer vollen kugelförmigen
Struktur benötigt werden
(siehe 3b). In diesem Fall wird das
Molekulargewicht der Sondenmoleküle
zwischen 4.000 und 5.000 Dalton betragen, was eine wünschenswerte
Größe für gutes
Durchdringen der Nierenfilter ist. Es wird daher bevorzugt, dass funktionelle
Gruppen selektiv in die meta-Positionen des meso-Phenylsubstituenten eingeführt werden.
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Es
wird jedoch in Betracht gezogen, dass der Porphyrinanteil eine elektrophile
Substitution zu den para- und ortho-Positionen der Phenylringe hinlenkt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine andere Reaktion zur Bildung von
PdTBP mit meta- (oder pseudometa-) funktionellen Gruppen geschaffen.
Diese Reaktion basiert auf der direkten Nitrierung von nicht-substituiertem TBP
in meso-Positionen (siehe 4a). Wie
in 4a gezeigt, zeigen die Pfeile die wahrscheinlichste
Richtung des elektrophilen Vorstoßes an. Direkte Nitrierung
von Porphyrins ist bekannt. Siehe Drach et al., J. Org. Chem. 39:
3282–3284
(1974) und Bonnet et al. J. Org. Chem. 30: 2791–2798 (1965). Die direkte Nitrierung
von ZnTBP ist auch bekannt. Siehe Kopranenkov et al., Chem. Heter.
Comp. (Russ), 960–964
(1986). Wie in dieser Literaturangabe gezeigt wurde, lassen sich
durch Verwendung von HNO3/Essigsäure und
HNO2/Trifluoressigsäure bis zu vier Nitrogruppen
in die meso-Positionen
des TBP-Rings mit Ausbeuten von bis zu 11% einbringen.
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Es
wurde in der vorliegenden Erfindung auch in Betracht gezogen, dass
stark ionisierende Nitriermittel, wie zum Beispiel BF4NO2 oder hoch aktive kovalente Nitrersysteme,
wie zum Beispiel AcONO2/BF3.
ET2O und RONO2/TiCl4 verwendet werden, um sowohl die Gesamtausbeute
der Nitrierung als auch die relative Ausbeute von Tetranitrotetrabenzoporphyrin
(TNTBP) zu steigern. Nitrierung lässt sich auch im frühesten Zustand der
Transformation ausführen,
wenn sie TBP als deren Zn-Komplex anwesend ist.
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Es
wurde auch festgestellt, dass Zn-Tetranitrotetrabenzopophyrine
(meso-TNTBP) sich leicht durch Verwendung von AcOH/H3PO4 entmetallisieren lassen und dass die Einbringung
von Pd in TNTBP schneller als in nicht-substituiertem TBP erfolgt, was durch
gesteigerte Nicht-Planarität des tetranitierten
Großrings
verursacht ist, was durch Verwendung von molekularmechanischen Kalkulationen
(MacroModel V.3.5, MM2 force field) bestätigt ist. Die Reduktion von
TNTBP (oder PdTNTBP) zu entsprechendem Tetraaminotetrabenzoporphyrin
(TATBP oder PdTATBP) wird in 4b gezeigt.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung lässt
sich das resultierende TATBP in guter Ausbeute dadurch produzieren,
dass vorzugsweise Systeme mit zunehmender Reduktionswirkung, wie
Zn/HCl, SnCl2/AcOH, Na/MeOH, NaBH4/MeOH, LiAlH4/THF,
verwendet werden.
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Nach
der Bildung von TATBP lässt
sich eine weitere Derivatisierung mittels jegliches der verschiedenen
Verfahren, die die hohe Reaktivität der Aminogruppen nutzen,
erzielen. Ein bevorzugtes Verfahren ist Amidbildung zwischen 1,
3, 5-Benzoltricarbonsäure und
TATBP (oder PdTATBP), vorgenommen in Gegenwart von Dicyclohehyloarbodiimid
(DCCD), um ein TBP zu erzeugen, das Pseudo-meso-Phenylsubstituenten
mit Metacarboxylgruppen oder, mit dem hier verwendeten Terminus,
Metacarboxytetrabenzoporphyrin (MCTBP) enthält. Gemäß dieser bevorzugten illustrativen
Ausführungsform
kann MCTBP oder dessen Pd-Derivat, wie nachstehend gezeigt, als
Kern für
dendritisches Polymerwachstum verwendet werden. Siehe 4c.
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In
noch einem anderen Aspekt dieser Erfindung wird eine bevorzugte
direkte Synthese von functionalisierten Porphrinen geschaffen, was
direkt zu substituiertem TPTBP mit chemisch aktiven Funktionalitäten führt und
als ein Kern für
dendritisches Polymerwachstum geeignet ist. Wie vorstehend erörtert wurde,
werden Tetrabenzoporphrine, TBP und Tetraphenyltetrabenzoporphyrine,
TPTBP, generell durch Matrizenkondensation des Kaliumphthalimids
mit Natriumacetat oder Natriumphenylacetat in Gegenwart von Zn-Salzen
synthetisiert. Jedoch überleben
funktionelle Gruppen entweder von Phthalimidfragmenten oder phenylessigsauren Fragmenten
aufgrund der für
die Matrizenkondensation erforderlichen harschen Bedingungen normaler weise nicht.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde nicht festgestellt, dass sich unter modifizierten
Bedingungen meso-P-Br-Phenyltetrabenzoporphyrine
(PdTBrPTBP) und meso-p-Cl-Phenyltetrabenzoporphrine (PdTC1PTBP)
direkt aus Brom- und Chlorphenylessigsäuren synthetisieren lassen.
Diese Verbindungen können
dann in reaktive funktionalisierte TPTBPs mittels Pd-katalysierter
Querbindung und katalytischer Carbonylierung umgewandelt werden.
Zum Beispiel lassen sich mittels Pd-Katalyse PdTPhTBPs enthaltende Br-Substituenten,
in entsprechende Carboxylverbindungen wie folgt umwandeln:
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Katalytische
Reaktionen, einschließlich
Carbonylierungen und Querbindung, für die Umwandlung von Aryl-Haliden in mehr reaktive
Aryl-Derivate werden bei Colquhoun et al., "Carbonylation: directe synthesis of carbonyl
compounds", Plenum
Presse, New York (1991) und Heck "Palladium reagents in organic synthesis", Academic. Press,
New York, (1985) erörtert.
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Bau eines Dendrimers um
(PD) MCTBP
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Dendrimere
können
aus einem mehrfach substituierten Kern, wie z.B. aus mehrfach substituierten Porphyrinen,
mit ihren verschiedenen diesbezüglichen
Eigenschaften, die mit Zunahme der Polymerschichten zusammenfallen,
herangezüchtet
werden. Ein Beispiel für
ein erfindungsgemäßes divergentes
dendritisches Wachstumsschema lässt
sich in geeigneter Weise als um einen funktionellen (PD) MCTBP-Kern
herum gebautes darstellen. Obwohl auch ein konvergentes Wachstumsschema
in Betracht gezogen werden kann, wird divergentes Wachstum bevorzugt,
da es für
eine wirtschaftlichere Nutzung von PdMCTBP und für eine bessere Messung der
optischen Eigenschaften und der Löscheigenschaften bei jedem
Modifizierungsschritt als geeigneter erscheint. Wenn der nötige Schutz
des Porphyrins erreicht ist, was sich anhand der Löschkonstante
von Sauerstoff ermitteln lässt,
ist keine Addition zusätzlicher
Schichten erforderlich; ein fertiges Sondenmolekül von der gewünschten
optimalen Größe lässt sich
leicht synthetisieren.
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In
der vorliegenden Erfindung ist jede der zahlreichen bekannten monomeren
Einheiten zur Bildung von divergenten Dendrimeren nutzbar, wie sie
z.B. in den US-Patenten Nr. 4.507.466; 4.631.337; 4.558.120; 4.568.737
und 4.587.329 sowie in Tomalia et al. Angewandte Chemie, Int. Ed
. Eng. 29: 138–175
(1990) und Tomalia et al. Macromolecules, 19:2466–2468 (1986)
beschrieben sind. Andere monomere Einheiten, die für die gegenwärtige Erfindung
geeignet sind, das Dendrimer-Wachstum
um einen Porphyrin-Kern herum zu tragen, sind beispielsweise α, ε-L-Lysine,
wie im US-Patent Nr. 4.289.872 beschrieben, und 1, 3-Diaminopropan-2-ol
in Verbindung mit einer entsprechenden α, β-ungesättigten Carbonylverbindung,
wie bei Twyman et al. Perkins Trans.I, 407–411, (1994) beschrieben, welche
hierin durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird Glutaminsäurediallylester
(Diallylglutamat) als eine monomere Einheit zur Modifizierung von
PdMCTBP verwendet. Diallylglutamat besitzt zwei geschützte Carboxylgruppen
und eine Aminogruppe, wie in 5 ersichtlich.
Verzweigung und dendritische Polymerbildung entstehen durch die
Bildung von Amidbindungen bei jedem Schritt der Polymerbildung.
Es wird angemerkt, dass das Reaktionsschema in 5 vereinfacht
ist und dass darin nur die ungeschützte Glutaminsäure, nicht
aber das Diallylglutamat dargestellt ist.
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Die
Reaktion zwischen den Carboxyl-Funktionalitäten des Porphyrins PdMCTBP
(Pd-meso-tetra-(4-carboxyphenyl)-Porphyrin)
und dem Diallylglutamat erfolgt reibungslos in THF bei Raumtemperatur
in Gegenwart eines 1,2-molaren Überschusses
von DCCD, um das entsprechende Tetraamid in praktisch quantitativer
Ausbeute zu schaffen.
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Der
Allylanteil der eingebrachten Carboxylgruppen lässt sich leicht durch eine
Behandlung des Esters mit warmem wäss rigem NaOH entfernen. Amidbindungen
sind unter derartigen Reaktionsbedingungen völlig stabil. Auf diese Weise
ergibt die Hydrolyse ein Porphyrin mit doppelt so vielen Carboxylgruppen,
dem eine neue Glutamatschicht oder eine zweite Generation zugegeben
werden kann. Die zwei ersten Schritte des gesamten Reaktionsprozesses
sind in 6 dargestellt. In Schritt 1
erfolgt die Bildung von Amidbindungen, während Schritt 2 die grundlegende
basenkatalysierte Hydrolyse der Allylesterschutzgruppen betrifft.
Die Reinigung der Reaktionsendprodukte kann durch Membranfiltrierung,
Dialyse und Größenausschlusschromatographie
erfolgen, wie sie erfolgreich zur Reinigung von "eingesperrten" Zn-Porphyrinen verwendet werden (s.
Jin et al., J Chem. Soc. Chem. Commun. 1260–1262 (1993.)
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Wie
oben erwähnt,
können
auch andere monomere Einheiten zur Bildung von Dendrimeren genutzt werden.
Diese Einheiten können
geschützte
funktionelle Gruppen besitzen, die sich zur Bildung von Estern oder
Esterbindungen eignen, wie sie häufig
in konvergenten Dendrimer-Wachstumsschemata genutzt werden und in
Hawker et al. J. Am. Chem. Soc. 112:7683–7647 (1990) und J. Am. Chem.
Soc. 114: 8405–8413
(1992), Wooly et. al., J. Chem. Soc. Perkin transactions 1:1059–1075 (1991),
(1992) beschrieben sind.
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Zu
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wurde gefunden,
dass die Modifizierung der Außenschicht
von dendritischem Porphyrin mit verschiedenen hydrophoben Gruppen
den Schutz des Porphyrin-Kerns verbessert. Ohne einen Aspekte oder
Bestandteile der Erfindung allein auf die Theorie beschränkt zu wollen,
wurde daran gedacht, dass die Zugabe von oberflächenhydrophoben Gruppen zur
Bildung kompakterer Strukturen in Wasserlösungen führt und dabei die Löschkonstanten
von Sauerstoff erhöht.
Weiterhin wurde in Betracht gezogen, dass hydrophobe Interaktionen
innerhalb relativ locker gepackter Polyamid-Dendrimer ein Schrumpfen
derselben zu kleineren, kugelförmigen
Strukturen von hoher Dichte bewirken, was die Diffusion von Sauerstoffmolekülen zum
Porphyrin-Kern verhindert oder zumindest reduziert. Wie beispielsweise
in
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7 dargestellt,
lässt sich
ein wesentlicher Schutz von Porphyrin dadurch erreichen, dass ein
zweischichtiges Polyglutamat-Dendrimer mit L-Leucin oberflächenmodifiziert
wird. Weiters sind bei zweischichtigem Polyglutamat, das mit sechzehn
11-Aminoundecansäure-Resten
modifiziert wurde, niedrigere Löschkonstanten
zu beobachten (s. 8).