DE69734111T2 - Hydroxylalkylstärkeester und dessen herstellung und verwendung - Google Patents

Hydroxylalkylstärkeester und dessen herstellung und verwendung Download PDF

Info

Publication number
DE69734111T2
DE69734111T2 DE69734111T DE69734111T DE69734111T2 DE 69734111 T2 DE69734111 T2 DE 69734111T2 DE 69734111 T DE69734111 T DE 69734111T DE 69734111 T DE69734111 T DE 69734111T DE 69734111 T2 DE69734111 T2 DE 69734111T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
starch
ester
fibers
hydroxypropyl
substitution
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE69734111T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69734111D1 (de
Inventor
Soili Peltonen
Pertti Tiitola
Jani VUORENPÄÄ
Harri Happonen
Pertti Törmälä
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Valtion Teknillinen Tutkimuskeskus
Original Assignee
Valtion Teknillinen Tutkimuskeskus
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Valtion Teknillinen Tutkimuskeskus filed Critical Valtion Teknillinen Tutkimuskeskus
Publication of DE69734111D1 publication Critical patent/DE69734111D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE69734111T2 publication Critical patent/DE69734111T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B31/00Preparation of derivatives of starch
    • C08B31/16Ether-esters
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L3/00Compositions of starch, amylose or amylopectin or of their derivatives or degradation products
    • C08L3/04Starch derivatives, e.g. crosslinked derivatives

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hydroxyalkylstärkeester gemäß der Präambel von Anspruch 1.
  • Die Erfindung betrifft auch einen thermoplastifizierten Harzbestandteil gemäß der Präambel von Anspruch 7, eine Stärkezusammensetzung gemäß der Präambel von Anspruch 9 und ein Verfahren gemäß der Präambel von Anspruch 14 zur Herstellung eines Hydroxyalkylstärkeesters.
  • Die derzeitige Betonung von umweltfreundlicher Haltung und grünen Werten eröffnet neue Märkte für Produkte, die auf erneuerbaren natürlichen Rohstoffen basieren. Diese Trends sind innerhalb der Gebiete z. B. der Verpackungsindustrie, der Hygieneartikelindustrie und der Klebstoffindustrie zu sehen, wo Rezyklierbarkeit, Wiederverwendung, Kompostierbarkeit, biologische Abbaubarkeit und fehlende Umweltbelastung die heutigen Anforderungen sind. Es wird auch der Trend betont, Produkte, die auf Petrochemie basieren, durch behandelte Biopolymerprodukte zu ersetzen. Stärke und ihre Derivate stellen ein besonders interessantes Ausgangsmaterial für die Herstellung von biologisch abbaubaren Polymerprodukten dar.
  • Von den industriell verwendbaren Stärkederivaten können insbesondere Stärkeester und -ether ebenso wie gemischte Ester-Ether von Stärke, die sowohl Ester- als auch Ethergruppen enthalten, erwähnt werden. Die letzteren werden durch Hydroxyalkylstärkeester repräsentiert, die unter anderem in den US-Patentbeschreibungen Nrn. 4,997,581, 4,193,989, 4,041,179, 4,035,572, 3,883,666, 5,360,845, 4,383,988, 4,067,824, 4,035,572 und 3,824,085 beschrieben werden.
  • Die wichtigsten unter den Hydroxyalkylstärkeestern sind die Hydroxypropylderivate, da sie bei Zimmertemperatur unter Verwendung des flüssigen Materials Propylenoxid (1,2- Epoxypropan) hergestellt werden können, das leicht mit den Hydroxygruppen der Stärke reagiert, wodurch sich ein Ether von Stärke und 1- und 2-Propoxygruppen bildet. Andere Hydroxyalkylderivate können aus anderen entsprechenden Epoxyalkanverbindungen hergestellt werden. Nicht umgesetzte Hydroxylgruppen können ferner mittels eines Veresterungsmittels verestert werden, wodurch die entsprechenden Acylgruppen erhalten werden. Da die Alkylenoxidgruppen in Verbindung mit der Alkoxylierung leicht miteinander reagieren, wodurch sich ein Oligomer ergibt, können mehrere Alkylenoxidreste an jede einzelne veretherte Hydroxylgruppe gebunden werden. Deshalb wird die Anzahl der Hydroxyalkylgruppen als molarer Substitutionsgrad (MS) der Glucoseeinheit angegeben, wobei der MS typischerweise zwischen 3 und 6 schwankt. Die Anzahl der Stärkeestergruppen in der Glucoseeinheit, das heißt der Substitutionsgrad (DS), beträgt höchstens 3.
  • Nach dem Stand der Technik ist Hydroxypropylstärkeacetat hauptsächlich als ein Grundmaterial für Kaugummi (z. B. US 4,041,179 , US 4,035,572 und US 3,883,666 ) und als ein Gelbildner oder vielmehr ein Mittel, das die Viskosität der Mischung in Sonnenlotionen, Parfumes, Antitranspiranzien oder in organischen Lösungsmitteln im Allgemeinen erhöht, (z. B. US 3,824,085 , US 4,067,824 , US 4,383,988 und US 4,193,989 ) verwendet worden. Typischerweise kann Hydroxypropylstärkeacetat als ein Grundmaterial für Kaugummi verwendet werden, wobei dessen DS 0,5–0,92 und sein MS = 3–6 ( US 4,041,179 ) betragen oder DS = 1–2,5 (1,3–1,65) und MS = 3–6 (4,4–4,5) ( US 3,883,666 ).
  • Bei den vorstehend beschriebenen Anwendungen wird das Hydroxypropylstärkeacetat typischerweise hergestellt, indem die Stärke, die in einem organischen Lösungsmittel (vorzugsweise Toluol) dispergiert ist, mit Propylenoxid in Gegenwart von NaOH reagieren gelassen wird, wonach die Reaktion mit einem Essigsäureanhydrid fortgesetzt wird. Als nächstes wird überschüssiges Toluol durch Destillation aus dem Toluol/Kautschuk-Gemisch entfernt, das Endprodukt wird in Chloroform oder Ethanol gelöst und der gereinigte Kautschuk wird aus Hexan oder Wasser ausgefällt und getrocknet.
  • Fasst man die Lösungen nach dem Stand der Technik zusammen, so kann beobachtet werden, dass bekannte Hydroxyalkylstärkeester nicht zur Verwendung als Ausgangsmaterialien für kompostierbare Stärkebiokunststoffe geeignet sind; für diese Anwendung sind sie zu klebrig und zu schwierig zu formen. Außerdem sind die vorstehend beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Hydroxypropylstärkeacetat nicht besonders umweltfreundlich, unter anderem da carcinogene organische Lösungsmittel verwendet werden.
  • Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die Nachteile des Stands der Technik zu beseitigen und ein neues Stärkederivat als ein Ausgangsmaterial für Stärkekunststoffe zu erhalten. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein neues Verfahren zu dessen Herstellung bereitzustellen und neue thermoplastifizierte Stärkebestandteile und -zusammensetzungen zu erhalten. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung dieser Produkte.
  • Die Erfindung beruht auf dem Konzept, dass die Stärke bis zu einem verhältnismäßig niedrigen molaren Substitutionsgrad hydroxyalkyliert wird und sie zu einem möglichst hohen Substitutionsgrad verestert wird, wodurch ein thermoplastifizierbarer Hydroxyalkylstärkeester erhalten wird, der sich wie ein Kunststoff verhält. Gemäß der Erfindung beträgt der MS eines Hydroxyalkylstärkeesters höchstens 1,4 und sein DS beträgt mindestens 2; so beträgt der MS von Hydroxypropylstärkeacetat typischerweise 0,05 bis 1,2 und sein DS beträgt bis zu 3. Die Hydroxyalkylstärkeester können mit Weichmachern gemischt werden, wodurch ein thermoplastifizierter Stärkebestandteil erhalten wird, der 90 bis 60 Gew.-% eines Stärkederivats und 10 bis 40 Gew.-% eines Weichmachers enthält. Eine nützliche Zusammensetzung kann aus dem Stärkebestandteil erzeugt werden, indem er mit als solchen bekannten Hilfsmitteln und Zusatzstoffen gemischt wird.
  • Mittels der Erfindung ist es möglich, ein neues Verfahren zur Herstellung eines veresterten Stärkeethers zu erhalten, der als ein Ausgangsmaterial für Biokunststoffe auf Stärkebasis verwendet wird. Es ist charakteristisch für das Verfahren, dass Stärke in einem wässrigen Alkanolmedium in Gegenwart eines Katalysators verethert wird, wonach das Produkt abfiltriert wird und der Alkohol verdampft wird. Nach dem Verdampfen des Alkohols wird die Hydroxypropylstärke verestert, gewaschen und getrocknet.
  • Ausführlicher ist das erfindungsgemäße, thermoplastifizierte Stärkederivat durch das gekennzeichnet, was im charakterisierenden Teil von Anspruch 1 angegeben ist.
  • Der erfindungsgemäße, thermoplastifizierte Stärkebestandteil ist dann durch das gekennzeichnet, was im charakterisierenden Teil von Anspruch 7 angegeben ist, und die erfindungsgemäße Stärkezusammensetzung ist durch das gekennzeichnet, was im charakterisierenden Teil von Anspruch 9 angegeben ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Stärkederivats ist durch das gekennzeichnet, was im charakterisierenden Teil von Anspruch 14 angegeben ist.
  • Von der Erfindung wird beträchtlicher Nutzen bereit gestellt. So basieren die vorstehend beschriebenen Ausgangsmaterialien für die erfindungsgemäßen Biokunststoffe und Dispersion auf Stärkebasis hauptsächlich auf erneuerbaren Rohstoffen und sind biologisch abbaubar/kompostierbar. Der Stärkebestandteil kann sich von jeder natürlichen Stärke ableiten; er muss beispielsweise keine an Amylose reiche Stärke sein.
  • Das hier beschriebene Derivat weist, wenn es thermoplastifiziert ist, ausgezeichnete Elastizität, Schmelzfestigkeit und Haftungseigenschaften auf und wird leicht thermoplastifiziert. In dieser Hinsicht ist es deutlich vorteilhafter als Stärkeester. So ist es charakteristisch für das plastifizierte Derivat, dass seine Elastizität/Dehnung deutlich besser ist als z. B. die entsprechenden Eigenschaften eines thermoplastifizierten Stärkeesters. Außerdem sind die Haftungseigenschaften des thermoplastifizierten Stärkebestandteils, d. h. des veresterten Stärkeethers, auf Karton, Papier und anderen Oberflächen, wie Glas, deutlich besser als die eines thermoplastifizierten Stärkeesters.
  • Das plastifizierte Stärkederivat kann in Anwendungsgebieten verwendet werden, die für Polymere typisch sind, welche im geschmolzenen Zustand elastisch und fest sind, wie bei der Beschichtung von Karton und Papier, in Blasfolien und Folien und es kann zur Herstellung von spritzgeformten Produkten verwendet werden. Es ist möglich, die plastifizierten Stärkederivate zu verarbeiten und mit einem beliebigen Verfahren, das als solches in der Polymertechnologie bekannt ist, zu Produkten zu machen. Außerdem umfasst ein Gebiet Fasern und Vliese.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann eine Dispersion des veresterten Stärkeethers hergestellt werden, indem er plastifiziert wird und das plastifizierte Derivat mittels als solcher bekannten Dispersionshilfsmittel in Wasser dispergiert wird. Zur Erzeugung der Dispersion sind keine Lösungsmittel erforderlich, die verdampft werden müssen; stattdessen kann die Dispersion mittels eines Schmelzverarbeitungsgeräts erfolgen.
  • Die Folien, die aus der Dispersion erzeugt werden, sind wasserabstoßend und können dazu verwendet werden, die Wasserfestigkeit von Papier oder Karton um mindestens 40 bis 50% zu verbessern. Die neuen Polymerdispersionen können zur Beschichtung von Papier oder Karton, als ein Primer oder als eine Komponente in Kennzeichnungs-Haftmitteln oder Farbe verwendet werden. Sie sind auch zur Herstellung von hydrophoben gegossenen Folien und als Bindemittel in Materialien, die auf Cellulosefasern basieren, geeignet.
  • Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung ausführlicher mit Hilfe einer ausführlichen Beschreibung und einiger weniger Arbeitsbeispiele untersucht.
  • Von den beigefügten Figuren ist 1a ein rasterelektronenmikroskopisches Bild der Bruchfläche eines Stärke/Acetat/Cellulose-Faserverbundstoffs (C) und ist 1b ein entsprechendes Bild der Bruchfläche eines HPS/Acetat/Cellulose-Faserverbundstoffs (D) (204-fache Vergrößerung).
  • Im Kontext der vorliegenden Erfindung wird der Begriff „thermoplastifizierter Stärkebestandteil" verwendet, um eine Kombination zu bezeichnen, die aus einem veresterten Stärkeether hergestellt werden kann und die bei mäßigen Temperaturen und Drücken mittels Kunststoffverarbeitungsgeräten geformt werden kann.
  • Das erfindungsgemäße thermoplastifizierte/thermoplastifizierbare Stärkederivat kann auf jeder natürlichen Stärke mit einem Amylosegehalt von 0 bis 100% und einem Amylopektingehalt von 100 bis 0% basieren. So kann die Stärke von Gerste, Kartoffel, Weizen, Hafer, Erbsen, Mais, Tapioca, Sago, Reis oder einer vergleichbaren Knollen tragenden oder Kornpflanze stammen. Sie kann auch auf Stärken basieren, die aus diesen natürlichen Stärken durch Oxidieren, Hydrolysieren, Vernetzen, kationisch Machen, Pfropfen oder mittels einer enzymatischen Behandlung hergestellt werden.
  • Das erfindungsgemäße Stärkederivat ist vorteilhafterweise ein veresterter Stärkeether, vorzugsweise ein Hydroxypropylstärkeacetat, dessen Hydroxypropylgruppen einen molaren Substitutionsgrad (MS) von höchstens 1,4 aufweisen, und die Estergruppe weist einen Substitutionsgrad (DS) von mindestens 2 auf. Der MS beträgt besonders vorteilhafterweise 0,05 bis 1, vorzugsweise 0,3 bis 0,7 und der Substitutionsgrad in der Estergruppe beträgt 2,5 bis 3.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird Hydroxypropylstärkeacetat hergestellt, dessen Hydroxypropylgruppen einen molaren Substitutionsgrad von 0,4 bis 0,6 aufweisen, wobei die Acetatgruppen einen Substitutionsgrad von 2,5 bis 2,95 aufweisen.
  • Die Estergruppen des Derivats können von einer oder mehreren aliphatischen C2-24-Carbonsäuren, Anhydriden dieser Säuren oder Säurechloriden oder ähnlichen reaktiven Derivaten stammen, solange sie mindestens von Essigsäure, Propionsäure oder Buttersäure oder einem Gemisch davon abgeleitet ist. Jede zusätzliche Carbonsäurekomponente kann von einer gesättigten oder einer ungesättigten natürlichen Fettsäure stammen. Als Beispiele dafür können Palmitinsäure, Stearinsäure, Oleinsäure, Linolsäure und Gemische davon erwähnt werden. Der Ester kann auch sowohl aus lang- als auch kurzkettigen Carbonsäurekomponenten bestehen. Als ein Beispiel kann ein gemischter Ester aus Acetat und Stearat erwähnt werden.
  • Das erfindungsgemäße Stärkederivat wird mit einem zweiphasigen Verfahren hergestellt, bei dem zuerst eine der vorstehend beschriebenen Stärken mittels eines entsprechenden Veretherungsmittels in Gegenwart eines Katalysators hydroxyalkoxyliert wird, wonach die erhaltene Hydroxyalkylstärke mittels eines Veresterungsmittels verestert wird.
  • In Verbindung mit der Erfindung wurde gefunden, dass der erwünschte niedrige MS-Wert des Produkts erzielt wird, indem die Hydroxypropylierung in Alkanol durchgeführt wird, da dies die Stärke im Wesentlichen nicht geliert, wodurch die Reaktion ohne Abbau der Granulatstruktur der Stärke stattfindet.
  • So wird in Verbindung mit der Hydroxypropylierung eine Aufschlämmung im Reaktionsgemisch erzeugt, in welchem die Reaktionen in der Oberflächenschicht des Stärkekorns stattfinden. Die erste Phase wird in einem wässrigen Alkanolmedium durchgeführt, nämlich einem Medium, das 10 bis 95 Gew.-% eines niederen Alkanols, 5 bis 90 Gew.-% Wasser und 0,1 bis 10 Gew.-% eines Katalysators enthält.
  • Das verwendete Alkanol ist Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol oder n-Butanol. Der Katalysator umfasst eine wasserlösliche alkalische Hydroxidverbindung, wie Natrium-, Kalium- oder Ammoniumhydroxid.
  • Die Hydroxypropoxylierung wird vorteilhafterweise bei einer erhöhten Temperatur durchgeführt. Es wurde gefunden, dass eine besonders bevorzugte Temperatur je nach dem verwendeten Alkanol im Bereich von etwa 60 bis 80°C liegt.
  • Die Hydroxypropoxylierung wird so lange weitergeführt, bis der molare Substitutionsgrad der Hydroxypropylgruppen höchstens 1,4 beträgt. Die Reaktion kann beim gewünschten MS-Wert abgebrochen werden, indem das Reaktionsgemisch abgekühlt wird, indem Alkanol zugegeben wird, indem die Base neutralisiert wird oder indem Propylenoxid zu dem Anfangsgemisch lediglich in einer Menge zugegeben wird, die dem gewünschten MS-Wert entspricht.
  • Aus der Hydroxyalkylstärke wird auf eine als solche bekannte Weise ein Ester hergestellt.
  • Die Herstellung der Fettsäureester von Stärke wird beispielsweise auf die Weise durchgeführt, die in den folgenden, im Fachgebiet wichtigen Veröffentlichungen beschrieben wird: I. A. Wolff, D. W. Olds und G. E. Hilbert, The Acylation of Corn Starch, Amylose and Amylopectin, J. Amer. Chem. Soc. 73 (1952) 346–349, oder A. T. Gros und R. O. Feuge, Properties of Fatty Acid Esters of Amylose, J. Amer. Oil Chemists' Soc 39 (1962) 19–24.
  • Stärkeacetate können hergestellt werden, indem die Stärke in Gegenwart eines Katalysators mit Essigsäureanhydrid reagieren gelassen wird. Als der Katalysator wird beispielsweise ein 50%iges Natriumhydroxid verwendet. Auch andere bekannte Verfahren, die in der Literatur zur Herstellung von Acetaten beschrieben werden, sind zur Herstellung von Stärkeacetat geeignet. Durch Variation der Menge an Essigsäureanhydrid, der Menge an der als Katalysator verwendeten Base und der Reaktionsdauer können Stärkeacetate mit unterschiedlichen Substitutionsgraden hergestellt werden.
  • Um ein Beispiel für eine vorteilhafte thermoplastifizierte Zusammensetzung auf Stärkebasis anzuführen, kann eine Zusammensetzung erwähnt werden, die Hydroxypropylstärkeacetat und Weichmacher enthält. Selbst diese Art von Zusammensetzung weist eine Elastizität oder Zugfestigkeit auf, die mindestens 65-fach besser ist als die von plastifiziertem Stärkeacetat.
  • Der Hydroxyalkylstärkeester wird plastifiziert, indem er mit einem Erweichunsgmittel oder Weichmacher gemischt wird, das als solches bekannt ist. Deshalb wird die thermoplastische Zusammensetzung auf Stärkebasis vorteilhafterweise so hergestellt, dass sie 0,01 bis 95 Gew.-%, vorteilhafterweise 1 bis 50 Gew.-% und vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-% eines Weichmachers enthält. Alle bekannten Weichmacher können verwendet werden, wobei Beispiele dafür die folgenden einschließen: Triacetin, Diacetin, Monoacetin, Triethylcitrat, Tributylcitrat, Acetyltriethylcitrat, Acetyltributylcitrat, Dimethylsuccinat, Diethylsuccinat, Ethyllactat, Methyllactat, Fettsäureester von Glycerin, Rizinusöl, Olivenöl, Rapsöl, Kiefernöl, Dibutylphthalat, Diethylphthalat und Gemische davon.
  • Außer den Weichmachern können die Stärkezusammensetzungen andere Zusatzstoffe und Hilfsmittel enthalten, die als solche im Gebiet der Polymer- und Kunststofftechnologie bekannt sind, wie Schmiermittel, Antistatika, Farbmittel, Pigmente, Flammenhemmstoffe und Verstärkungs- und Füllstoffe. Diese Zusatzstoffe und Hilfsmittel liegen in einer Menge von etwa 1 bis 95% des Gewichts der Zusammensetzung vor, typischerweise 10 bis 50%. Was die Hilfsmittel betrifft, können insbesondere die folgenden erwähnt werden: Wachse (z. B. Alkylketendimerwachs (AKD) oder Bienenwachs, vgl. unten), Verstärkungsmittel (siehe unten) und Füllstoffe, wie Titandioxid, Calciumcarbonat, Kaolin, Aluminiumhydroxid, Natriumsilicoaluminat, Bariumsulphat und Zinkoxid.
  • Eine Stärkedispersion stellt eine besonders vorteilhafte Stärkezusammensetzung dar. Um diese herzustellen, wird ein plastifizierter Stärkeetherester mit Unterstützung durch ein Dispersionshilfsmittel in Wasser gegeben, wodurch die plastifizierte Polymerschmelze in Wasser zu ausreichend feinen Teilchen dispergiert werden kann, damit sie eine stabile Dispersion ergibt. Beispiele für Dispersionshilfsmittel schließen Polyvinylalkohol (PVA) ein, insbesondere PVA mit einem Gewichtsmittel der molaren Masse von ungefähr 10.000 bis 115.000. Andere Dispersionshilfsmittel (Schutzkolloide) schließen kationische Stärke und Hydroxyalkylstärke ein, die getrennt von oder zusammen mit PVA verwendet werden können. Weiterhin können die Dispersionen als Zusatzstoffe oder Hilfsmittel Alkylketendimer-(AKD)wachs und Bienenwachs enthalten.
  • Je nach der angestrebten Verwendung kann eine solche Polymerdispersion ferner so hergestellt werden, dass sie 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% Celluloseester, wie Celluloseacetat, Cellulosepropionat oder Cellulosebutyrat oder gemischte Ester davon, enthält.
  • Gemäß einer Ausführungsform werden die vorliegenden Dispersionszusammensetzungen hergestellt, indem die plastifizierte Polymerschmelze unter Verwendung von Hilfsmitteln in Wasser dispergiert wird. Um das Plastifizieren zu erzielen, wird das biologisch abbaubare Polymer mit einem Weichmacher vorzugsweise bei einer erhöhten Temperatur gemischt, damit eine Schmelze erzeugt wird. In einem kleinen Maßstab kann das Plastifizieren z. B. in einem Kolben durchgeführt werden, der mit einem Rückflusskühler ausgerüstet ist und wirksam gerührt wird. Die Temperatur schwankt in Abhängigkeit vom verwendeten Weichmacher, beträgt aber typischerweise 50 bis 250°C, vorzugsweise 100 bis 200°C. In einem größeren Maßstab wird das Plastifizieren vorteilhafterweise in einem Schmelzverarbeitungsgerät, wie einem Extruder, durchgeführt.
  • Die plastifizierte Schmelze wird unter Verwendung von Hilfsmitteln in einer flüssigen Phase, üblicherweise Wasser, dispergiert. Wasser wird als ein besonders vorteilhaftes, erfindungsgemäßes Dispersionsmedium angesehen, aber die Erfindung kann auch auf verschiedene Arten von Lösungsmitteln angewendet werden.
  • Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform werden die Dispersionen hergestellt, indem der HPS-Ester, der Weichmacher, die Dispersionshilfsmittel und ein Teil der Menge an Wasser, die zu Herstellung der Dispersion verwendet wird, zusammen gemischt werden. Das Gemisch wird erhitzt, wodurch eine pastenartige Zusammensetzung erhalten wird, wonach die Paste in der übrigen Menge an Wasser dispergiert wird.
  • Erfindungsgemäße, plastifizierte Stärkeetheresterzusammensetzungen können 1 bis 95, vorteilhafterweise 5 bis 45 Gew.-% Fasermaterial enthalten, das dazu dient, das Material zu verstärken, und gleichzeitig die Diskontinuitätsgrenzflächen ergibt, die die Absorption von Wasser verbessern. Das Fasermaterial wird zu dem Rest des Materials in einem beliebigen Stadium, aber nicht später als während des Herstellungsverfahrens für das Halbfertigprodukt oder das Produkt zugegeben. Wenn die biologisch abbaubaren Fasern, die in der Erfindung verwendet werden können, veranschaulicht werden sollen, so können organische Fasern, anorganische Fasern und Gemische davon angeführt werden. Das Fasermaterial umfasst vorteilhafterweise Fasern aus einem Polymer auf Milchsäurebasis (z. B. Polylactidfasern), Cellulosepulpe (z. B. Pulpe auf Kiefernbasis), Cellulosefasermaterial aus Getriede (z. B.
  • Cellulosefasermaterial aus der Hülse des Gerstenkorns), Pentosan aus Getreide (z. B. Pentosan aus der Hülse von Gerste), Baumwoll-Linter, Fasern von Manilahanf, Sisalfasern, Ramiefasern, Flachsfasern, Jutefasern oder biologisch abbaubare Glasfasern. Unter den organischen Fasermaterialien verbessern Cellulosefasern die Schlagfestigkeitswerte der Zusammensetzungen um 10 bis 100% (verglichen mit einer nicht verstärkten Zusammensetzung), andere Fasern auf Pflanzenbasis um 50 bis 150% und Hydroxysäurepolymerfasern um 200 bis 600%. Die Schlagfestigkeiten von biologisch abbaubaren Glasfasern werden um 200 bis 300% verbessert.
  • Die folgenden, nicht begrenzenden Beispiele werden bereitgestellt, um die Erfindung zu veranschaulichen. Der Substitutionsgrade der Stärkeacetate, die in den Beispielen angeführt werden, werden gemäß Wurzburg bestimmt (O. B. Wurzburg, Acetylation, in: Methods in Carbohydrate Chemistry, Bd. IV, Hrsg. R. L. Whistler, Academic Press, New York und London, 1964, S. 288). Die molaren Massen wurden dann durch GPC-Analyse im Forschungslabor von Alko Yhtiöt Oy bestimmt. Das verwendete Gerät war ein HP-1090, zwei in einer Säulenreihe (Waters, Ultra Hydrogel 2000), Lösungsmittel 50 nM NaOH, Temperatur 40°C, Dextranstandards, als Detektoren RI- und Viskositätsdetektoren. Die molare Masse wurde an der Stärke bestimmt, die als das Grundmaterial verwendet wurde.
  • Beispiel 1
  • Enzymatisch hydrolysierte Stärke
  • Eine enzymatisch hydrolysierte Stärke, die zur Herstellung von Stärkeestern geeignet ist, wird erhalten, indem Thermo-a-amylase zu einer wässrigen Aufschlämmung der Stärke gegeben wird, wonach die Aufschlämmung durch einen Dampfkocher geleitet wird, wodurch Dampf zugegeben wird. Das Enzym wird einwirken gelassen, bis die Stärke ausreichend abgebaut ist. Der Prozess wird überwacht, indem die Viskosität der Aufschlämmung gemessen wird. Wenn die gewünschte Viskosität erreicht ist, wird das Enzym deaktiviert und die Stärke wird getrocknet.
  • Beispiel 2
  • Herstellung von Hydroxypropylstärkeacetat durch Propoxylieren von Stärke in einer wässrigen Lösung
  • Hydroxypropylstärkeacetate mit unterschiedlichen molaren Substitutionsgraden (M. S.) in der Hydroxypropylgruppe und Substitutionsgraden (D. S.) in den Acetylgruppen wurden unter Verwendung der Mengen an Reagens hergestellt, die in der nachstehenden Tabelle angeführt sind. Tabelle 1 gibt die Mengen an Reagens an, die für die Hydroxypropoxylierung erforderlich sind. Tabelle 1. Mengen an Reagens, die für die Hydroxypropoxylierung erforderlich sind, und Produktanalysen
    Figure 00110001
  • PO
    = Propylenoxid
  • Die Hydroxypropoxylierung von Stärke wurde in einer wässrigen Lösung durchgeführt, indem zuerst Wasser und NaOH in den Reaktor eingeleitet wurden und dann die Stärke zugegeben wurde. Als Stärkeausgangsmaterial wurde die enzymatisch hydrolysierte Gerstenstärke aus Beispiel 1 verwendet. POs wurden in den unter Druck gesetzten Reaktor gegeben (im Test 3 würde PO in mehreren Chargen eingeführt) und die Temperatur wurde auf 60°C erhöht. Während der adiabatischen Temperaturerhöhung wurde die Temperatur des Reaktionsgemischs durch Kühlen bei 70°C gehalten. Je nach der Menge an PO betrug die Reaktionsdauer in den Tests 2 bis 4 Std. (= vergangene Zeit, bis alles PO umgesetzt war), wonach überschüssiges Wasser vom Produkt durch Verdampfen entfernt wurde.
  • Die nach dem Verdampfen von überschüssigem Wasser erhaltene Hydroxypropylstärke wurde mit den in Tabelle 2 angegebenen Mengen an Reagens acetyliert. Tabelle 2. Mengen an Reagens, die für die Acetylierung erforderlich sind, und Endproduktanalysen
    Figure 00120001
    • * Vergleichsbeispiel
  • Im Verfahren aus Beispiel 1 (Acetylierungsverfahren 1) wurde die Acetylierung der Hydroxypropylstärke so durchgeführt, dass die HPS und Essigsäureanhydrid in einen Reaktor gegeben wurden, der mit einem Rückflusskühler ausgerüstet war. Die Temperatur des Gemischs wurde auf 60°C erhöht und dann wurde NaOH zugegeben, um die Reaktion zu katalysieren (bei HPS's mit einem hohen M. S. ist kein Katalysator erforderlich). Nach der Zugabe von NaOH wurde die Temperatur des Reaktionsgemischs auf 125°C angehoben und je nach dem gewünschten D. S. 1 bis 5 Std. bei diesem Wert gehalten. Überschüssiges Essigsäureanhydrid fungierte bei der Reaktion auch als Lösungsmittel, d. h. als Reaktionsmedium. Nach der Reaktion wurde das Produkt aus Wasser ausgefällt und getrocknet.
  • Die gemäß Beispiel 2 hergestellte Hydroxypropylstärke konnte auch mittels eines weiteren Verfahrens (Acetylierungsverfahren 2) acetyliert werden, wobei HPS und NaAc, Natriumacetat, das als Katalysator verwendet wurde, zu der anfänglichen Beladung aus Essigsäure und Essigsäureanhydrid in den Reaktor gegeben wurden. Das Gemisch wurde erhitzt, bis die HPS gelatiniert war. Die so erzeugte Reaktionswärme wurde durch Kühlung oder mittels eines Kühlers (Temperatur des Reaktionsgemischs < 135°C) abgeführt. Wenn das anfängliche Essigsäureanhydrid umgesetzt war, wurde der erforderliche Rest an Essigsäureanhydrid eingeführt. Die Reaktionstemperatur wurde ungefähr 5 Std. auf 125 bis 135°C gehalten, bis alles Essigsäureanhydrid umgesetzt war. Das Produkt wurde aus Wasser ausgefällt und getrocknet. Tabelle 3 führt die Reagenzien, die für die Acetylierung erforderlich sind, und Endproduktanalysen auf.
  • Bei Test 10 konnte das Ausfällen auch aus Ethanol durchgeführt werden. Allgemein gesprochen kann das Ausfällen von Hydroxypropylstärkeacetaten mit einem hohen M. S. und einem niedrigen D. S. unter Verwendung von Ethanol, Ether oder Aceton durchgeführt werden. Tabelle 3. Mengen an Reagens, die für die Acetylierung erforderlich sind, und Endproduktanalysen
    Figure 00130001
  • NaAc
    = Natriumacetat
  • Beispiel 3
  • Herstellung von Hydroxypropylstärkeacetat durch Propoxylierung in einer Alkoholsuspension
  • Hydroxypropylstärkeacetate mit unterschiedlichen molaren Substitutionsgraden (M. S.) in der Hydroxypropylgruppe und Substitutionsgraden (D. S.) in den Acetylgruppen wurden unter Verwendung der Mengen an Reagens hergestellt, die in der nachstehenden Tabelle gezeigt sind. Tabelle 4 gibt die Mengen an Reagens an, die für die Hydroxypropoxylierung erforderlich sind. Tabelle 4. Mengen an Reagens, die für die Hydroxypropoxylierung erforderlich sind, und Produktanalysen
    Figure 00130002
  • PO
    = Propylenoxid
  • Beim Verfahren aus Beispiel 3 wurde die Hydroxypropoxylierung der Stärke in einer Alkoholsuspension so ausgeführt, dass der Alkohol (hier Ethanol), Wasser und NaOH in einem Reaktor vermischt wurden. Nach der Einführung von Stärke und PO wurde das Gemisch auf 65°C erhitzt und 24 Std. auf dieser Temperatur gehalten. Nach der Reaktion wurde das Produkt abfiltriert und überschüssiges Ethanol wurde verdampft. Die erhaltene HPS wurde mit dem Acetylierungsverfahren 2 gemäß Beispiel 2 acetyliert. Tabelle 5 führt die Reagenzien, die für die Acetylierung erforderlich sind, mit den Endproduktanalysen auf. Tabelle 5. Reagenzien, die für die Acetylierung erforderlich sind, mit den Endproduktanalysen
    Figure 00140001
    • * Vergleichsbeispiel
    NaAc
    = Natriumacetat
  • Die Acylierung von HPS, die gemäß Beispiel 3 hergestellt wurde, kann auch unter Verwendung des Acetylierungsverfahrens 1 aus Beispiel 2 durchgeführt werden.
  • Beispiel 4
  • Herstellung eines Hydroxypropylstärkeacetats durch Propoxylieren von Stärke in einer wässrigen Suspension
  • Hydroxypropylstärkeacetate mit unterschiedlichen molaren Substitutionsgraden (M. S.) in der Hydroxypropylgruppe und Substitutionsgraden (D. S.) in den Acetylgruppen wurden unter Verwendung der Mengen an Reagens hergestellt, die in der nachstehenden Tabelle angegeben sind. Tabelle 6 zeigt die Mengen an Reagens, die für die Hydroxypropoxylierung erforderlich sind. Tabelle 6. Mengen an Reagens, die für die Hydroxypropoxylierung erforderlich sind, und Produktanalysen
    Figure 00140002
  • PO
    = Propylenoxid
    M. S.
    = molare Substitution
  • Die Hydroxypropoxylierung von Stärke wurde so durchgeführt, dass Wasser und NaOH in den Reaktor eingeführt wurden, wonach Salz und Stärke unter intensivem Rühren zugegeben wurden. PO wurde unter einem leichten Überdruck in den Reaktor gepumpt. Die Reaktionstemperatur wurde 24 Std. auf 40°C gehalten, wonach die Suspension filtriert und mit einer 1 gew.-%-igen Na2SO4-Lösung gewaschen wurde. Überschüssiges Wasser wurde durch Verdampfen aus dem Produkt entfernt. Das erhaltene Produkt wurde dann mit dem Acetylierungsverfahren 2 gemäß Beispiel 2 acetyliert. Tabelle 7 zeigt die Mengen an Reagens, die für die Acetylierung erforderlich sind, und die Endproduktanalysen.
  • Tabelle 7. Mengen an Reagenzien, die für die Acetylierung erforderlich sind, und Endproduktanalysen
    Figure 00150001
  • Die Acetylierung von HPS kann auch unter Verwendung des Acetylierungsverfahrens 1 gemäß Beispiel 1 durchgeführt werden.
  • Beispiel 5
  • Herstellung eines Hydroxypropylstärkeacetats durch kombinierte enzymatische Stärkehydrolyse und -propoxylierung in einer wässrigen Lösung
  • Hydroxypropylstärkeacetate mit unterschiedlichen molaren Substitutionsgraden (M. S.) in der Hydroxypropylgruppe und Substitutionsgraden (D. S.) in den Acetylgruppen wurden unter Verwendung der Mengen an Reagens hergestellt, die in der nachstehenden Tabelle angegeben sind. Tabelle 8 zeigt die Mengen an Reagens, die für die Hydroxypropoxylierung erforderlich sind.
  • Tabelle 8. Reagensmenge, die für die Hydroxypropoxylierung erforderlich ist, und Produktanalysen
    Figure 00160001
  • Die Stärke wurde hydroxypropoxyliert, indem die Stärke in Wasser im Reaktor aufgeschlämmt und der pH-Wert der wässrigen Aufschlämmung so eingestellt wurde, dass er für das verwendete Enzym Amylase geeignet (pH-Wert 6,0 bis 6,5) war. Als nächstes wurden das CaCl2 und Enzym in den Reaktor gegeben und der Reaktor wurde so schnell wie möglich auf 100°C erhitzt, wodurch das Enzym deaktiviert wurde. Nach der Hydrolyse wurde das Gemisch auf 55°C gekühlt, wobei eine anfängliche PO-Charge in den geschlossenen Reaktor gepumpt wurde. Während einer adiabatischen Temperaturerhöhung wurde die Temperatur im Reaktor durch Kühlen bei 70°C gehalten. Als der Druck zu fallen begann, wurde der Rest des PO in den Reaktor gegeben. Die Reaktionsdauer in den Tests betrug, je nach dem PO, 2 bis 4 Stunden (vergangene Zeit, bis alles PO umgesetzt war), wonach überschüssiges Wasser vom Produkt durch Verdampfen entfernt wurde. Die erhaltene HPS wurde mit dem Acetylierungsverfahren 1 gemäß Beispiel 2 acetyliert. Tabelle 9 gibt die Mengen an den Reagenzien, die für die Acetylierung erforderlich sind, mit den Endproduktanalysen an. Tabelle 9. Mengen an Reagenzien, die für die Acetylierung erforderlich sind, und Analysen der Endprodukte
    Figure 00160002
    • * Vergleichsbeispiel
  • Die Acetylierung der HPS, die gemäß diesem Beispiel hergestellt wurde, kann auch mit dem Acetylierungsverfahren 2 gemäß Beispiel 2 durchgeführt werden.
  • Beispiel 6
  • Plastifizierung eines Hydroxyalkylstärkeesters mit unterschiedlichen Weichmacher und Elastizität von daraus hergestellten Planfolien im Vergleich zu anderen Stärkederivaten
  • Als der Hydroxyalkylstärkeester wurde das gemäß Beispiel 2 hergestellte Hydroxypropylstärkeacetat (MS = 0,4 und DS = 2,9) verwendet und es wurde unter Verwendung der Weichmacher und der Mengen an Weichmachern, welche in Tabelle 11 angegeben sind, plastifiziert.
  • Die Plastifizierungen wurden in einem Brabender Plasti-corder® PL2000 W50E Schmelzmischer unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
    Temperaturen: 165°C (alle Zonen)
    Rotationsgeschwindigkeit der Flügel: 50 l/min
    Rührdauer: 10 bis 20 min
  • Das so erhaltene, plastifizierte Hydroxypropylstärkeacetat wurde unter Verwendung einer Verdichtungspresse bei 170°C zu Planfolien (152,4·152,4·0,5 mm) verarbeitet.
  • Teststücke mit den Abmessungen 80·12·0,5 mm wurden aus den formgepressten Planfolien geschnitten und deren Dehnung wurde getestet, wobei das ASTM D 882-9 Standard Test Method for Tensile Properties of Thin Plastic Sheeting angepasst wurde.
  • Tabelle 11 zeigt die Dehnungswerte, die mit den Dehnungswerten der Planfolien verglichen werden, die aus den Stärkeacetaten der Patentanmeldungen Nrn. FI 953409 und PCT/FI96/00403 unter Verwendung der vorstehend beschrieben Verfahren hergestellt wurden.
  • Tabelle 10 gibt die Eigenschaften der Stärkederivate an, die in Tabelle 11 beschrieben werden. Tabelle 10. Eigenschaften der verwendeten Stärkederivate
    Figure 00180001
    • * Vergleichsbeispiel
    Tabelle 11. Dehnungseigenschaften der Stärkederivate, die mit unterschiedlichen Weichmachern plastifiziert wurden
    Figure 00180002
    • * Vergleichsbeispiel
  • Die Elastizität oder Zugfestigkeit der Hydroxypropylstärkeacetate ist deutlich besser als die entsprechenden Eigenschaften der Stärkeacetate, die aus natürlicher oder hydrolysierter Gerstenstärke hergestellt wurden.
  • Beispiel 7
  • Haftung von Hydroxyalkylstärkeestern an Fasermaterialien
  • Die Haftung eines plastifizierten Hydroxyalkylstärkeesters an Fasermaterial wurde untersucht, indem Karton mit einem Hydroxypropylstärkeacetat, das mit 23 Gew.-% Triacetin plastifiziert wurde, beschichtet wurde. Das HPS-Acetat wurde auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise hergestellt. Die Beschichtung wurde durchgeführt, indem Folie auf den Karton mittels eines Brabender Plasti-Corder® Planfolienextruders (dessen Geometrie 20·0,8·100 mm und Ausflussspalt 0,5 mm war) aufgebracht und die Folie zwischen einer Druck- oder Anpresswalze und einer Kühlwalze gekühlt wurde.
  • Die Haftung zwischen der Beschichtung und dem Karton wurde als eine so genannte Klebebandhaftung bestimmt. Ein 50·150 mm Stück von Klebeband wurde auf die Beschichtung des beschichteten Kartons geklebt, wobei eine Kraft von 10 N angewendet wurde, und 5 min später wurde das Klebeband manuell von der Beschichtung abgezogen. Dann wurde der Haftungsgrad als Wert zwischen 0 und 5 bestimmt, wobei 0 für eine Situation steht, bei der die Beschichtung unter dem gesamten Klebebandstück abgezogen wurde, und 5 angibt, dass die Beschichtung unter der gesamten Klebebandfläche intakt und mit dem Karton verklebt blieb.
  • Beim Haftungstest wurde auf ein Stärkeacetat, wie das aus Beispiel 5, Bezug genommen, wobei das Stärkeacetat auf eine dem Hydroxypropylstärkeacetat entsprechende Weise plastifiziert und verarbeitet wurde. Die Vergleichsergebnisse für die Haftungseigenschaften werden in Tabelle 13 aufgeführt. Tabelle 12 gibt die Eigenschaften der Stärkederivate aus Tabelle 13 an. Tabelle 12. Eigenschaften der verwendeten Stärkederivate
    Figure 00190001
    • * Vergleichsbeispiel
    Tabelle 13. Haftung der plastifizierten Stärkederivate auf Fasermaterial
    Figure 00190002
    • * Vergleichsbeispiel
  • Die Haftung des plastifizierten Hydroxypropylstärkeacetats auf Karton war vollständig, verglichen mit der Haftung des plastifizierten Stärkeacetats.
  • Beispiel 8
  • Zerfaserung des Hydroxypropylstärkeacetats
    • a) Ein Brabender Plasti-Corder® W350E Knetmischer wurde verwendet, um das folgende plastifizierte Gemisch aus dem Hydroxypropylstärkeacetat aus Beispiel 2 und Triacetin herzustellen:
      - HPS-Acetat (M. S. = 0,4 und D. S. = 2,9) 77,5%
      - Triacetin 22,5%
  • Das plastifizierte Gemisch wurde unter Verwendung eines Fritsch Pulverisette Granulators zu einem Körnchendurchmesser von weniger als 2 mm granuliert.
  • Aus dem granulierten HPS-Acetat/Triacetin-Gemisch wurde mit dem Schmelzspinnverfahren eine Faser hergestellt. Das Schmelzspinngerät (Fourne) umfasste die folgenden Teile: Extruder (Schnecke Ø 13 mm), Filter, Polymerpumpe, Düse (Auslassöffnung Ø 0,5 mm), Ausblasrohr, Luftrohr, Förderrinne und Aufwickelkopf. Die Zonentemperaturen im Extruder lagen im Bereich zwischen 130 und 150°C, die Temperatur der Polymerpumpe betrug 155°C und die Temperatur der Düse betrug 160°C. Die Geschwindigkeit der Polymerpumpe betrug 12 l/min, wodurch der Ausstoß 14,4 cm3/min betrug. Das Spinnen wurde bei einer Förderrinnengeschwindigkeit von 110 m/min begonnen und die Geschwindigkeit wurde auf 400 m/min angehoben, als sich das Verfahren stabilisiert hatte. Der Durchmesser der hergestellten Faser betrug dann etwa 240 μm. Nach außen hatte die Faser eine gleichmäßige Qualität.
    • b) Die Herstellung einer Faser aus einem Gemisch von Stärkeacetat und Triacetin wurde auf die gleiche Weise versucht. Das Gemisch wurde gemäß dem vorstehend erwähnten Verfahren plastifiziert. Das Mischungsverhältnis war wie folgt:
      - Stärkeacetat (D. S. = 2,8) 75 Gew.-%
      - Triacetin 25 Gew.-%
  • Das Gemisch wies eine niedrige Schmelzfestigkeit auf und das Material hielt keine Zerfaserung im geschmolzenen Zustand durch.
  • Eine weitere Modifizierung von Stärkeacetat durch Propoxylieren verbessert dessen Schmelzfestigkeit stark, was es ermöglicht, Fasern mit dem vorstehend erwähnten Verfahren herzustellen.
  • Beispiel 9 (Vergleichsbeispiel)
  • Haftung einer HPS-Acetat-Cellulose-Fasergrenzfläche und die mechanischen Eigenschaften des Verbundstoffs im Vergleich zu den entsprechenden Eigenschaften eines Stärkeacetat/Cellulose-Faserverbundstoffs
  • Ein Brabender Plasti-Corder® W350E Knetmischer wurde verwendet, um die folgenden plastifizierten Gemische, umfassend ein Stärkederivat und einen Weichmacher, und Verbundstoffe, umfassend ein Stärkederivat, Cellulosefasern und einen Weichmacher, herzustellen:
  • Figure 00210001
  • Aus den Gemischen und Verbundstoffen wurden mittels einer SP2-Kolben-Druckgussmaschine Teststäbe hergestellt. Die Abmessungen des Teststabs waren: Breite 6 mm, Dicke 4 mm und Länge 50 mm.
  • Die Biegefestigkeit und der Biegemodul der Teststäbe wurden durch Dreipunktbiegen gemäß dem Standard SFS 3220 (1982) bestimmt. Die Biegedistanz betrug 35 mm und die Biegegeschwindigkeit 10 mm/min. Die Charpy-Kerbschlagzähigkeit wurde unter Verwendung eines nicht gekerbten Stücks gemäß dem Standard SFS-ISO 179 (1984) bestimmt. Die Teststäbe wurden zwischen Herstellung und Testen in einem verschlossenen Kunststoffbeutel (PE-LD) aufbewahrt.
  • Der Bruchmechanismus der Verbundstoffe ebenso wie die Haftung der Faser/Matrix-Grenzfläche wurde unter Verwendung eines JEOL T 100 Rasterelektronenmikroskops (SEM) an der Bruchfläche des Teststabs untersucht.
  • Beide plastifizierten Stärkederivatgemische (A und B) waren brüchig und zeigten unscheinbare Festigkeitseigenschaften. Durch Ersetzen eines Teils des Stärkederivats durch Cellulosefasern (20 Gew.-%) konnten die mechanischen Eigenschaften der Gemische merklich verbessert werden. Wenn HPS-Acetat als der Stärkebestandteil verwendet wurde, wurden besonders gute Festigkeits- und Steifheitseigenschaften erzielt (Tabelle 14). Die besonders guten Festigkeits- und Steifheitseigenschaften des HPS-Acetatl/Cellulosefaser-Verbundstoffs im Vergleich zu dem Stärkeacetat/Cellulosefaser-Verbundstoff liegen an der guten Haftung der Faser/Matrix-Grenzfläche.
  • Die gute Haftung an der Faser/Matrix-Grenzfläche ermöglicht, dass sich eine feste Bindung zwischen der Faser und der Matrix bildet, wodurch sich die Last, die von der Matrix auf die Fasern übertragen wird, erhöht. Gleichzeitig verringert sich die kritische Faserlänge und das Herausziehen der Fasern aus der Matrix verringert sich. Dadurch ändert sich der Bruchmechanismus des Verbundstoffs so, dass die Zugspannung nicht bewirkt, dass die Fasern aus der Matrix herausgezogen werden, sondern reißen, wenn die Zugspannung in der Faser die maximale Festigkeit der Faser (etwa 300 bis 540 N/mm2) übersteigt.
  • Der Bruchmechanismus kann an den SEM-Bildern der Bruchfläche (1a and 1b) untersucht werden. Eine Anzahl von Faserenden, die auf der Höhe der Bruchfläche enden, ist an der Bruchfläche des HPS/Acetat/Cellulosefaser-Verbundstoffs zu sehen. Entsprechend sind Löcher, die durch herausgezogene Fasern verursacht werden, und Enden von herausgezogenen Fasern deutlich weniger an Anzahl als im Falle des Stärkeacetat/Cellulosefaser-Verbundstoffs. Die Fasern, die aus der Bruchfläche vorstehen, sind durch Matrix (Stärkederivat) bedeckt, was die gute Haftung der Faser/Matrix-Grenzfläche veranschaulicht. Auf der Basis der SEM-Untersuchung kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die guten mechanischen Eigenschaften, insbesondere der Biegemodul und die Biegefestigkeit, des HPS/Acetat-Verbundstoffs hauptsächlich an der guten Haftung an der Faser/Matrix-Grenzfläche liegen.
  • Tabelle 14. Biegefestigkeit, Biegemodul und Charpy-Schlagbeständigkeit der getesteten Materialien. Die Materialien A, B, C und D sind am Beginn des Beispiels angeführt.
    Figure 00230001
  • Beispiel 9
  • HPS-Acetat/Triacetin/Calciummetaphosphat-Gemisch
  • Biologisch abbaubare Glasfasern wurden aus Calciummetaphosphatglaspulver hergestellt, indem es in einem Platintiegel mit einem Loch in seiner Unterseite, durch die das geschmolzene Glas gezogen wurde, so dass eine Faser erhalten wurde, bei einer Temperatur von 1150°C geschmolzen wurde. Der Faserdurchmesser betrug etwa 10 μm und wurde über die Faserziehgeschwindigkeit gesteuert. Die Fasern wurden aktiviert, indem sie durch eine verdünnte Lösung von Hydroxypropylstärkeacetat, das mit dem Verfahren aus Beispiel 2 hergestellt worden war, gezogen wurden, und wurden dann auf Spulen gewickelt. Die Fasern wiesen eine Biegebeständigkeit von ungefähr 300 MPa und einen Biegemodul von 25 GPa auf.
  • Herstellung von Verbundmaterialien
  • Leicht verdrehte Rovings von etwa 100 Bioglasfasern wurden durch die Kreuzkopfdüse des Extruders gezogen, während gleichzeitig das plastifizierte HPS-Acetat (Gemisch B) aus Beispiel 8 in geschmolzenem Zustand mittels des Extruders in die Kreuzkopfdüse zugeführt wurde. Das Faserbündel wurde mit dem Polymerflussmittel in der Kreuzkopfdüse durchtränkt und ein zylindrischer Grundverbundstoff mit einem Durchmesser von etwa 0,2 mm wurde aus der Düse gezogen. Der Grundverbundstoff wurde zu Längen von etwa 7 cm geschnitten und diese wurden in einer zylindrischen Pressform zu Stäben gepresst, wobei die Stäbe einen zylindrischen Querschnitt und einen Durchmesser von 2 mm und eine Länge von 6 cm aufwiesen. Beim Dreipunktbiegen wurde für die Stäbe eine Biegebeständigkeit von 30 MPa erhalten. Die Biegefestigkeit der entsprechenden Stäbe aus nicht verstärkten plastifizierten HPS-Acetaten, die durch Spritzgießen hergestellt wurden, betrug 14,5 MPa (Beispiel 8, Gemisch B).
  • Beispiel 10
  • HPS-Acetat/Bioglasfaser-Verbundstoff
  • Plastifizieren von HPS-Acetat
  • Das folgende, plastifizierte Gemisch wird aus dem Hydroxypropylstärkeacetat aus Beispiel 2, Test 10, unter Verwendung eines Berstorff ZE25 Doppelschneckenextruders hergestellt:
    - HPS-Acetat (M. S. 0,51; D. S. 2,9) 77 Gew.-%
    - Triacetin 23 Gew.-%
  • Herstellung der Bioglasfaser
  • Ein Bioglasstab wurde auf eine Temperatur von etwa 1000°C erhitzt und eine Glasfaser (Ø 200 μm) wurde ausgezogen. Die Faser wurde durch eine PTFE-Düse am Boden des Schmelztopfes geführt. Die Düse wies einen Munddurchmesser von 0,6 mm auf. Das HPS-Acetat (Körnchen) wurde in den erhitzten Topf (190°C) ausgeteilt, wo es schmolz und mit der Faseroberfläche verklebte. Der Durchmesser der beschichteten Faser betrug etwa 370 μm, d. h. die Beschichtungsdicke betrug etwa 85 μm. Die beschichtete Faser war mechanisch fest und somit leicht weiter zu verarbeiten.
  • Herstellung und mechanische Eigenschaften des Düsenziehfaserverbundstoffs, der aus Bioglasfaser-HPS-Acetat besteht
  • Ungefähr 90 Fasern, die wie vorstehend beschrieben beschichtet waren, wurden in eine zylindrische Pressform platziert. Die Form wurde auf 150°C erhitzt und gleichzeitig zusammen gepresst, wodurch die beschichteten Fasern zusammen gesintert wurden, so dass sie einen kompakten, mit Düsenziehfasern verstärkten Stab (Ø 3,4 mm) ergaben. Der Volumenteil der Fasern im Stab betrug etwa 29% und der Volumenteil des plastifizierten HPS-Acetats, das als Beschichtungs-Bindemittel verwendet wurde, betrug etwa 71%. Die Biegefestigkeit und -modul der Stäbe wurden mittels Dreipunktbiegen bestimmt. Die Biegefestigkeit der Stäbe betrug 100 MPa und der Biegemodul betrug 8 GPa.

Claims (27)

  1. Hydroxypropylstärkeester, wobei die molare Substitution mit dem Hydroxypropylrest höchstens 1,4 und der Substitutionsgad für den Esterrest mindestens 2 beträgt, wobei der Esterrest mindestens von Essigsäure, Propionsäure oder Buttersäure oder einem Gemisch davon abgeleitet ist.
  2. Hydroxypropylstärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die molare Substitution mit dem Hydroxypropylrest 0,1 bis 0,8, bevorzugt 0,3 bis 0,7 und der Substitutionsgad für den Esterrest 2,5 bis 3 beträgt.
  3. Hydroxypropylstärkeester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Esterrest von einer gesättigten oder ungesättigten natürlichen Fettsäure abgeleitet ist.
  4. Hydroxypropylstärkeester nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der veresternde Rest von Palmitinsäure, Stearinsäure, Oleinsäure oder Linolsäure oder einem Gemisch davon abgeleitet ist.
  5. Hydroxypropylstärkeester nach einem der vorstehenden Ansprüche, abgeleitet von Essigsäure, dadurch gekennzeichnet, dass die molare Substitution mit dem Hydroxypropylrest 0,4 bis 0,6 und die Substitution mit dem Acetatrest 2,5 bis 2,95 beträgt.
  6. Hydroxypropylstärkeester nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundstärkematerial ein beliebiges von verschiedenen Stärken, natürliche, oxidierte, hydrolisierte, vernetzte und/oder kationische Stärke umfassen kann, wobei die Stärke einen Amylosegehalt von 0 bis 100% und einen Amylopektingehalt von 100 bis 0% aufweist.
  7. Thermoplastifizierter Harzbestandteil, dadurch gekennzeichnet, dass er – 90 bis 60 Gew.-% eines Hydroxypropylstärkeesters enthält, für dessen Hydroxypropylrest die molare Substitution höchstens 1,4 und für dessen Esterrest der Substitutionsgrad mindestens 2 beträgt, wobei der Esterrest mindestens von Essigsäure, Propionsäure oder Buttersäure oder einem Gemisch davon abgeleitet ist, und – 10 bis 40 Gew.-% eines Weichmachers enthält.
  8. Bestandteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass er als ein Weichmacher einen Glycerinester von Essigsäure oder einen Alkylester von Zitronensäure oder ein Gemisch davon enthält.
  9. Thermoplastifizierte Stärkezusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass sie den Stärkebestandteil nach Anspruch 7 oder 8 zusammen mit Additiven, die als solche auf den Gebieten Polymer und Kunststofftechnologie bekannt sind, umfasst.
  10. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie 1 bis 95, bevorzugt 5 bis 45 Gew.-% biologisch abbaubare Fasern enthält.
  11. Zusammensetzung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie Fasern eines Polymers auf Milchsäurebasis, eine Cellulosemasse, ein Cellulosefasermaterial auf Mais-Basis, Pentosan auf Mais-Basis, Baumwoll-Linter, Fasern von Manilahanf, Sisalfasern, Ramiefasern, Flachsfasern, Jutefasern oder biologisch abbaubare Glasfasern umfasst.
  12. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet das sie in Wasser dispergiert ist.
  13. Zusammensetzung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie Dispergierhilfsmittel enthält.
  14. Verfahren zur Herstellung eines Hydroxypropylstärkeesters nach Anspruch 1, wobei – ein Stärke enthaltendes Basismaterial hydroxypropyliert und verestert wird, dadurch gekennzeichnet, dass – die Hydroxypropylierung in einem Medium durchgeführt wird, welches 10 bis 95 Gew.-% Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol oder n-Butanol, 5 bis 90 Gew.-% Wasser und 0,1 bis 10 Gew.-% eines Katalysators enthält, und – die Hydroxypropylierung so lange weitergeführt wird, bis der molare Substitutionsgrad für die Hydroxypropylreste höchstens 1,4 beträgt.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator in einer wasserlöslichen Alkalihydroxidverbindung verwendet wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Alkalimetallhydroxid Natrium, Kalium oder Ammoniumhydroxid ist.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Stärke enthaltende Basismaterial eine beliebige natürliche Stärke, oxidierte Stärke, hydrolisierte Stärke, vernetzte Stärke und/oder kationische Stärke umfasst, wobei die Stärke einen Amylosegehalt von 0 bis 100% und einen Amylopektingehalt von 100 bis 0% aufweist.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydroxypropylierung in einer Aufschlämmung, im wesentlichen ohne Abbau der Granulatstruktur der Stärke, durchgeführt wird.
  19. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hydroxypropylstärkeacetat durch Acetylierung der Hydroxypropylstärke mit einem Essigsäureanhydrid hergestellt wird.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Acetylierung in einem Überschuss an Essigsäureanhydrid durchgeführt wird.
  21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Acetylierung mit Essigsäureanhydrid, unter Verwendung von Essigsäure als Medium, als einen Regulator für die Viskosität des Reaktionsgemischs durchgeführt wird.
  22. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Acetylierung mit einem Natriumacetatkatalysator durchgeführt wird.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass Alkanol vor der Veresterung aus dem Reaktionsmedium entfernt wird.
  24. Verwendung des Stärkebestandteils nach Anspruch 7 oder 8 oder der Stärkezusammensetzung nach einem der Ansprüche 9 bis 13 zur Beschichtung von Karton und Papier sowie in Blasfolien und Folien.
  25. Verwendung des Stärkebestandteils nach Anspruch 7 oder 8 oder der Stärkezusammensetzung nach einem der Ansprüche 9 bis 13 zur Herstellung von spritzgeformten Produkten.
  26. Verwendung nach Anspruch 25 zur Herstellung von Fasern und Vliesen.
  27. Verwendung des Stärkebestandteils nach Anspruch 12 oder 13 als einen Primer, einen Kennzeichnungs-Haftmittelbestandteil oder einen Farbenbestandteil.
DE69734111T 1996-12-31 1997-12-31 Hydroxylalkylstärkeester und dessen herstellung und verwendung Expired - Lifetime DE69734111T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FI965304A FI107930B (fi) 1996-12-31 1996-12-31 Hydroksialkyloitu tärkkelysesteri, sen valmistus ja käyttö
FI965304 1996-12-31
PCT/FI1997/000836 WO1998029456A1 (en) 1996-12-31 1997-12-31 Hydroxyalkylated starch ester and preparation and use thereof

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69734111D1 DE69734111D1 (de) 2005-10-06
DE69734111T2 true DE69734111T2 (de) 2006-06-29

Family

ID=8547393

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69734111T Expired - Lifetime DE69734111T2 (de) 1996-12-31 1997-12-31 Hydroxylalkylstärkeester und dessen herstellung und verwendung

Country Status (8)

Country Link
US (1) US6369215B1 (de)
EP (1) EP0951483B1 (de)
AT (1) ATE303405T1 (de)
AU (1) AU734080B2 (de)
CA (1) CA2276329C (de)
DE (1) DE69734111T2 (de)
FI (1) FI107930B (de)
WO (1) WO1998029456A1 (de)

Families Citing this family (29)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7326743B2 (en) * 1998-12-14 2008-02-05 Plantic Technologies Ltd. Biodegradable polymer
US20030099691A1 (en) * 2001-11-16 2003-05-29 Susan Lydzinski Films containing starch
FI113876B (fi) * 2002-02-15 2004-06-30 Valtion Teknillinen Uudet tärkkelyspohjaiset liimat
FI118179B (fi) * 2003-10-02 2007-08-15 Valtion Teknillinen Pigmentti ja täyteaine sekä menetelmä näiden valmistamiseksi
FI122073B (fi) * 2003-10-02 2011-08-15 Teknologian Tutkimuskeskus Vtt Huokoinen paperin ja kartongin täyteaine tai päällystyspigmentti ja sen valmistus
WO2008027046A1 (en) * 2006-08-31 2008-03-06 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Highly breathable biodegradable films
DE102007015282B4 (de) * 2007-03-29 2017-10-05 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Viskositätsregulator, Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung
FI123482B (fi) * 2007-06-01 2013-05-31 Teknologian Tutkimuskeskus Vtt Kuitutuote sekä menetelmä paperista tai kartongista koostuvan kuitutuotteen painettavuus-ominaisuuksien modifioimiseksi
US8227658B2 (en) 2007-12-14 2012-07-24 Kimberly-Clark Worldwide, Inc Film formed from a blend of biodegradable aliphatic-aromatic copolyesters
US7998888B2 (en) * 2008-03-28 2011-08-16 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Thermoplastic starch for use in melt-extruded substrates
US8147965B2 (en) 2008-05-14 2012-04-03 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Water-sensitive film containing thermoplastic polyurethane
US8338508B2 (en) * 2008-05-14 2012-12-25 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Water-sensitive film containing an olefinic elastomer
US8188185B2 (en) * 2008-06-30 2012-05-29 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Biodegradable packaging film
US8927617B2 (en) 2008-06-30 2015-01-06 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Fragranced water-sensitive film
US8759279B2 (en) * 2008-06-30 2014-06-24 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Fragranced biodegradable film
FR2937040B1 (fr) 2008-10-13 2012-07-27 Roquette Freres Compositions thermoplastiques ou elastomeriques a base d'esters d'une matiere amylacee et procede de preparation de telles compositions
US8283006B2 (en) * 2008-12-18 2012-10-09 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Injection molding material containing starch and plant protein
US8329601B2 (en) 2008-12-18 2012-12-11 Kimberly-Clark Worldwide, Inc. Biodegradable and renewable film
EP2375913B1 (de) * 2008-12-18 2018-10-17 Wm. Wrigley Jr. Company Kaugummi und gummibasen, die stark substituierte kurzkettige carboxylate aus stärke enthalten
US9220297B2 (en) * 2009-08-07 2015-12-29 R. J. Reynolds Tobacco Company Materials, equipment, and methods for manufacturing cigarettes
US8434498B2 (en) * 2009-08-11 2013-05-07 R. J. Reynolds Tobacco Company Degradable filter element
FI124342B (fi) 2009-12-16 2014-07-15 Teknologian Tutkimuskeskus Vtt Liima-aine, menetelmä sen valmistamiseksi sekä sen käyttö
FI20105214A0 (fi) 2010-03-05 2010-03-05 Valtion Teknillinen Menetelmä merkinnän valmistamiseksi ja vastaava tuote
EP2386297A1 (de) 2010-04-28 2011-11-16 Roquette Frères Unverdauliches Polymer: Filmüberzüge auf Basis von acetylierter Stärke für Colon-Targeting
US8950407B2 (en) 2010-06-30 2015-02-10 R.J. Reynolds Tobacco Company Degradable adhesive compositions for smoking articles
US20120000480A1 (en) 2010-06-30 2012-01-05 Sebastian Andries D Biodegradable cigarette filter
CN102134282B (zh) * 2011-01-07 2013-03-20 华南理工大学 羟丙基和烯基琥珀酸复合改性淀粉及其制法和应用
WO2015157823A1 (en) * 2014-04-16 2015-10-22 Plantic Technologies Ltd Starch compositions and use thereof
DE102016201498B4 (de) * 2016-02-01 2017-08-17 Norbert Kuhl Sauerstoffdichter lebensmittelbehälter

Family Cites Families (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3033853A (en) 1959-04-15 1962-05-08 Hercules Powder Co Ltd Preparation of hydroxyalkyl starches
US3824085A (en) * 1972-02-01 1974-07-16 Anheuser Busch Esters of polymeric hydroxypropyl carbohydrates and method of using same as gelling agent for organic solvents
US3883666A (en) * 1974-03-11 1975-05-13 Anheuser Busch Chewing gum base and chewing gum made therefrom
US4041179A (en) 1976-06-25 1977-08-09 Anheuser-Busch, Incorporated Water dispersible chewing gum base
US4193989A (en) 1976-09-27 1980-03-18 Anheuser-Busch, Incorporated Sunscreen gel
US4067824A (en) 1976-09-27 1978-01-10 Anheuser-Busch, Incorporated Gelled perfume
US4383988A (en) 1978-04-28 1983-05-17 Anheuser-Busch, Incorporated Gelled antiperspirant
US4305572A (en) 1979-12-27 1981-12-15 Dresser Industries, Inc. Return assembly for a swivable sheave
US4452978A (en) * 1982-11-19 1984-06-05 A. E. Staley Manufacturing Company Granular starch ethers having reduced pasting temperatures
US4997581A (en) 1988-11-14 1991-03-05 Nalco Chemical Company Additive and method for temporarily reducing permeability of subterranean formations
US5321132A (en) * 1992-12-23 1994-06-14 National Starch And Chemical Investment Holding Corporation Method of preparing intermediate DS starch esters in aqueous solution
US5360845A (en) 1992-12-23 1994-11-01 National Starch And Chemical Investment Holding Corporation Starch ester based hot melt adhesive

Also Published As

Publication number Publication date
WO1998029456A1 (en) 1998-07-09
CA2276329C (en) 2007-02-13
FI107930B (fi) 2001-10-31
AU5324198A (en) 1998-07-31
EP0951483B1 (de) 2005-08-31
DE69734111D1 (de) 2005-10-06
FI965304A (fi) 1998-07-01
EP0951483A1 (de) 1999-10-27
AU734080B2 (en) 2001-05-31
ATE303405T1 (de) 2005-09-15
CA2276329A1 (en) 1998-07-09
US6369215B1 (en) 2002-04-09
FI965304A0 (fi) 1996-12-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69734111T2 (de) Hydroxylalkylstärkeester und dessen herstellung und verwendung
EP0596437B1 (de) Biologisch abbaubare Polymermischung
EP0537317B1 (de) Nassfeste stärkewerkstoffe für die herstellung von giessfolien und thermoplastischen materialien
KR100408337B1 (ko) 천연원의녹말성분과기타성분들을함유하는열가소성조성물
EP0711324B1 (de) Verstärktes biologisch abbaubares polymer
DE69728875T2 (de) Dispersion eines hydrophobischen polymers und verfahren zu deren herstellung
DE69926917T2 (de) Biologisch abbaubares polymer
WO1997000015A1 (de) Verfahren zur herstellung von verrottbaren, dünnwandigen formkörpern
DE69910434T2 (de) Zusammenstzung enthaltend stärkemischester
EP3737714B1 (de) Thermoplastische stärke
EP0775171A1 (de) Verwendung von weichmachern für die thermoplastifizierung von stärke
DE4013344C2 (de) Spezialamylosen und ihre Verwendung zur Herstellung biologisch abbaubarer Kunststoffe
DE19729305A1 (de) Thermoplastische Mischung auf Basis von Stärke enthaltend mindestens eine kationische und mindestens eine anionische Stärke, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie Verwendung
DE69634086T2 (de) Schmelzverarbeitbare stärkezusammensetzung, verfahren zu ihrer herstellung sowie verwendung derselben
DE69734527T2 (de) Verfahren zur herstellung von polymerdispersionen
EP3902661A1 (de) Compound bzw. folie enthaltend thermoplastische stärke sowie ein thermoplastisches polymer
DE19705376C1 (de) Verfahren zur Herstellung von biologisch abbaubaren Werkstoffen
DE19849185C2 (de) Verfahren zur Herstellung von kompostierbaren Stärkeschaumstoffteilen mit erhöhter Feuchtebeständigkeit
JP2000314092A (ja) 生分解性複合シートおよび成形体
EP3997170A1 (de) Thermoplastische stärke

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition