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Fachliches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Proteinfaktor, der in die Angiogenese
bei Menschen involviert ist, und fällt in das Gebiet der Gentechnik.
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Hintergrund des Fachgebietes
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Der
Prozess der Angiogenese, innerhalb dessen Endothelzellen, die in
der inneren Wand von Blutgefäßen von
Tieren vorkommen, neue Blutgefäße erzeugen,
wird durch die Transduktion eines spezifischen Signals ausgelöst. Wie
berichtet, ist eine Vielzahl von Substanzen an dieser Signaltransduktion
beteiligt. Die bemerkenswerteste Substanz unter ihnen ist der vaskuläre endotheliale
Wachstumsfaktor (VEGF). VEGF ist ein Proteinfaktor, der isoliert
und gereinigt wurde, und kann die Proliferation von Endothelzellen
und die Durchlässigkeit
von Blutgefäßen erhöhen (Senger,
D. R. et al., Science 219: 983–985
(1983); Ferrara, N. und Henzel, W. J., Biochem. Biophys. Res. Commun.
161: 851–858
(1989)). Es wurde berichtet, dass das menschliche VEGF-Gen acht
Exons enthält
und in Abhängigkeit
von Unterschieden beim Spleißen
vier Unterarten, bestehend aus 121, 165, 189 oder 206 Aminosäureresten,
produziert, was unterschiedliche Sekretionsmuster verursacht (Houck,
K. A. et al., Mol. Endocrinol. 5: 1806–1814 (1991)). Es wurde ebenfalls
berichtet, dass es einen VEGF-spezifischen Rezeptor flt-1 gibt und dass die
Bindung von VEGF an flt-1 für
die Signaltransduktion wichtig ist (Vries, C. D. et al., Science
255: 989–991
(1992)).
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Die
Expression von VEGF während
der embryonalen Angiogenese und der Differenzierung der Endothelzellen
wurde durch Breier, G. et al., Development (1992), S. 521–532 berichtet.
WO 97/12972 (1996) beschreibt FIGF, ein Molekül, das mit dem Wachstumsfaktor
VEGF verwandt ist.
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Der
Plazenta-Wachstumsfaktor (PIGF) und der von Plättchen stammende Wachstumsfaktor
(PDGF) sind bislang isoliert worden und sind mit VEGF verwandte Faktoren.
Es wurde gefunden, dass diese Faktoren die Proliferationsaktivität von vaskulären Endothelzellen
fördern
(Maglione, D. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 9267–9271 (1991);
Betsholtz, C. et al., Nature 320: 695–699 (1986)). Zusätzlich wurden
vor kurzem VEGF-B (Olofsson, B. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
93: 2576–2581
(1996)) und VEGF-C (Lee, J. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93:
1988–1992
(1996); Joukov, V. et al., EMBO J. 15: 290–299 (1996)) isoliert.
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Diese
Faktoren scheinen eine Familie zu bilden und diese kann weitere
unbekannte Faktoren enthalten.
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Es
wurde vorgeschlagen, dass VEGF nicht nur an der Gefäßbildung
im Entwicklungsstadium, sondern auch an der mit Diabetes verbundenen
pathologischen Neovaskularisation, rheumatoider Arthritis, Retinopathie
und an dem Wachstum solider Tumore beteiligt ist. Weiterhin wurde
vorgeschlagen, dass die Fähigkeit
von VEGF, die vaskuläre
Durchlässigkeit
zu erhöhen,
zusätzlich
zu seinen vorstehend aufgelisteten, das Wachstum von vaskulären Endothelzellen
fördernden
Wirkungen an der Erzeugung von Ödemen,
die aus unterschiedlichen Ursachen resultieren, beteiligt ist. Auch
können
diese Faktoren der VEGF-Familie nicht nur auf Blutgefäße, sondern
auch auf Blutzellen und lymphatischen Gefäße wirken. Sie können also
bei der Differenzierung und Proliferation von Blutzellen und bei
der Erzeugung von lymphatischen Gefäßen eine Rolle spielen. Folglich
lenken die Faktoren der VEGF-Familie gegenwärtig außergewöhnliche Aufmerksamkeit auf
die Entwicklung nützlicher
neuartiger Arzneistoffe.
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Offenbarung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein neuartiges, zu der
VEGF-Familie gehörendes Protein
und ein das Protein codierendes Gen zu isolieren. Wir haben nach
Genen mit einer Homologie zu VEGF-C, welches ein kürzlich cloniertes
Gen der VEGF-Familie ist, bei Exprimierten Sequenzmarkierten Stellen
(EST) und Sequenzmarkierten Stellen (STS) in der GenBank-Datenbank
gesucht. Als Ergebnis haben wir ein EST gefunden, von dem angenommen
wurde, dass es eine Homologie zu dem C-terminalen Teil von VEGF-C
aufweist. Wir haben dann basierend auf der Sequenz Primer entworfen
und haben unter der Verwendung des 5'-RACE-Verfahrens und des 3'-RACE-Verfahrens die entsprechende cDNA
amplifiziert und isoliert. Die Nucleotidsequenz der isolierten cDNA
wurde bestimmt und die davon abgeleitete Aminosäuresequenz ergab, dass die
Aminosäuresequenz
eine signifikante Homologie zu der von VEGF-C aufwies. Auf der Homologie
beruhend haben wir angenommen, dass der isolierte menschliche Clon
ein viertes Mitglied der VEGF-Familie (nachstehend als VEGF-D bezeichnet)
darstellt. Wir waren auch bei der Expression des durch das isolierte
menschliche VEGF-D-Gen codierten Proteins in E. coli-Zellen erfolgreich
und haben es auch gereinigt und isoliert. Weiterhin waren wir unter
der Verwendung des isolierten menschlichen VEGF-D-Gens bei der Isolierung
der VEGF-D-Gene von Maus und Ratte erfolgreich.
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Im
Besonderen betrifft die vorliegende Erfindung ein neuartiges, zu
der VEGF-Familie
gehörendes Protein
und ein das Protein codierendes Gen. Noch genauer betrifft sie
- (1) ein durch SEQ ID NR. 1 dargestelltes Protein;
- (2) ein durch eine DNA, die mit der in SEQ ID NR. 2 dargestellten
DNA hybridisiert, codiertes Protein;
- (3) eine das Protein von (1) codierende DNA;
- (4) eine mit der in SEQ ID NR. 2 dargestellten DNA hybridisierende
DNA;
- (5) einen die DNA von (3) oder (4) enthaltenden Vektor;
- (6) eine den Vektor von (5) tragende Transformante;
- (7) ein Verfahren zur Herstellung der Proteine von (1) oder
(2), was die Züchtung
der Transformante von (6) umfasst;
- (8) einen an die Proteine von (1) oder (2) bindenden Antikörper; und
- (9) ein Screening-Verfahren für eine Verbindung, die an das
Protein von (1) oder (2) bindet, was einen Schritt des Nachweises
der Aktivität
des Proteins von (1) oder (2), an eine Testprobe zu binden, umfasst.
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Das
Protein der vorliegenden Erfindung (VEGF-D) besitzt eine signifikante
Homologie zu VEGF-C und kann als vierter Faktor der VEGF-Familie
betrachtet werden. Da die hauptsächliche
Funktion von VEGF die Gefäßbildung
im Entwicklungsstadium ist und in Betracht gezogen wird, dass VEGF
an der mit Diabetes verbundenen pathologischen Neovaskularisierung,
rheumatoider Arthritis, Retinopathie und dem Wachstum von soliden
Tumoren beteiligt ist, wird angenommen, dass das Protein der vorliegenden
Erfindung ähnliche
Funktionen aufweist.
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Ein
Fachmann könnte
durch die Modifikation des VEGF-D der vorliegenden Erfindung durch
Anfügen, Entfernen
oder Austauschen von einer oder mehreren Aminosäuren des durch SEQ ID NR. 1
dargestellten VEGF-D unter der Verwendung bekannter Verfahren funktionell
entsprechende Proteine herstellen. Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen
artifiziellen Modifikationen können
Modifikationen des Proteins auch natürlicherweise vorkommen. Bekannte
Verfahren für
das Anfügen,
das Entfernen oder das Austauschen von Aminosäuren schließen das Polymerasekettenreaktions-Verfahren
zur Verlängerung
von Überlappungen (OE-PCR) ein (Gene, 1989,
77 (1): 51).
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Die
durch SEQ ID NR. 2 dargestellte, das VEGF-D der vorliegenden Erfindung
codierende DNA ist bei der Isolierung von DNAs, die Proteine mit ähnlichen
Funktionen wie VEGF-D in anderen Organismen codieren, von Nutzen.
Zum Beispiel könnte
ein Fachmann routinemäßig Homologe
des menschlichen VEGF-D der vorliegenden Erfindung von anderen Organismen
isolieren, indem er/sie die durch SEQ ID NR. 2 dargestellte DNA oder
einen Teil davon als Sonde mit einer von anderen Organismen stammenden
DNA hybridisieren lässt.
Die DNA, die mit der durch SEQ ID NR. 2 dargestellten DNA hybridisiert,
ist ebenfalls in der vorliegenden Erfindung eingeschlossen. Die
anderen Organismen schließen
Mäuse,
Ratten und Kaninchen ein.
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Die
DNA, die ein Protein codiert, das VEGF-D funktionell entspricht,
weist üblicherweise
eine hohe Homologie zu der durch SEQ ID NR. 2 dargestellten DNA
auf. Die hier verwendete hohe Homologie bedeutet mindestens 70%
oder mehr, mehr bevorzugt 80% oder mehr und noch mehr bevorzugt
90% oder mehr an Sequenzhomologie.
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Ein
Beispiel für
die Hybridisierungsbedingungen zur Isolierung von DNA mit einer
hohen Homologie wird nachstehend gegeben. Die Vorhybridisierung
wird für
30 Minuten bei 68°C
in ExpressHyb-Lösung
durchgeführt.
Die mit einem Radioisotop markierte Sonde wird für 2 bis 5 Minuten bei 95°C bis 100°C denaturiert und
schnell auf Eis gekühlt.
Die Sonde wird in eine frische ExpressHyb-Lösung gegeben. Der Blot wird
in die die Sonde enthaltende Lösung
transferiert und man lässt
ihn für
2 Stunden unter Anlegung eines Temperaturgradienten von 68°C bis 55°C hybridisieren.
Der Blot wird für
jeweils 10 Minuten vier Mal mit einer 0,05% SDS enthaltenden 2 × SSC-Lösung bei
Raumtemperatur gewaschen. Der Blot wird anschließend bei 45°C für 3 Minuten mit einer 0,1%
SDS enthaltenden 0,1 × SSC-Lösung gewaschen. Der Blot wird
einer Autoradiographie unterzogen.
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Ein
Beispiel für
die Hybridisierungsbedingungen zur Isolierung von DNA mit einer
sehr hohen Homologie wird nachstehend gegeben. Die Vorhybridisierung
wird für
30 Minuten bei 68°C
in ExpressHyb-Lösung durchgeführt. Die
mit einem Radioisotop markierte Sonde wird für 2 bis 5 Minuten bei 95°C bis 100°C denaturiert
und schnell auf Eis gekühlt.
Die Sonde wird in eine frische ExpressHyb-Lösung gegeben. Der Blot wird
in die die Sonde enthaltende Lösung
transferiert und man lässt
ihn für
1 Stunde bei 68°C
hybridisieren. Der Blot wurde für
jeweils 10 Minuten viermal mit einer 0,05% SDS enthaltenden 2 × SSC-Lösung bei
Raumtemperatur gewaschen. Der Blot wurde anschließend mit
einer 0,1% SDS enthaltenden 0,1 × SSC-Lösung für 40 Minuten bei 50°C gewaschen,
währenddessen
die Lösung
einmal ausgetauscht wurde. Der Blot wurde dann einer Autoradiographie
unterzogen.
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Beachten
Sie, dass die Hybridisierungsbedingungen in Abhängigkeit von der Länge der
Sonde (je nachdem, ob es sich um ein Oligomer oder eine Sonde mit
mehr als mehreren hundert Basen handelt), dem Markierungsverfahren
(je nachdem, ob die Sonde radioisotopisch oder nicht radioisotopisch
markiert ist) und der Art des zu clonierenden Zielgens variieren
können.
Ein Fachmann würde
die geeigneten Hybridisierungsbedingungen in richtiger Weise wählen. In
der vorliegenden Erfindung ist es besonders wünschenswert, dass die Bedingungen
es nicht zulassen, dass die Sonde mit der VEGF-C codierenden DNA
hybridisiert.
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Die
DNA der vorliegenden Erfindung wird auch verwendet, um VEGF-D der
vorliegenden Erfindung als rekombinantes Protein herzustellen. Im
Besonderen kann das rekombinante Protein in großer Menge hergestellt werden,
indem die VEGF-D codierende DNA (zum Beispiel die durch SEQ ID NR.
2 dargestellte DNA) in einen geeigneten Expressionsvektor integriert,
der resultierende Vektor in einen Wirt eingebracht und die Transformante
gezüchtet
wird, um die Expression des rekombinanten Proteins zu erlauben.
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Der
für die
Produktion des rekombinanten Proteins zu verwendende Vektor ist
nicht besonders eingeschränkt.
Jedoch sind Vektoren wie pGEMEX-1 (Promega) oder pEF-BOS (Nucleic
Acids Res. 1990, 18 (17): S. 5322) bevorzugt. Geeignete Beispiele
von Wirtszellen, in welche der Vektor eingebracht wird, schließen E. coli-Zellen, CHO-Zellen
und COS-Zellen ein.
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Das
durch die Transformante exprimierte VEGF-D-Protein kann gereinigt
werden, indem in geeigneter Weise Reinigungsbehandlungen wie Solubilisierung
mit einem Homogenisator oder einem Ultraschallgerät, Extraktion
durch verschiedene Puffer, Solubilisierung oder Fällung durch
Säure oder
Base, Extraktion oder Fällung
mit organischen Lösungsmitteln,
Aussalzen durch Ammoniumsulfat und andere Mittel, Dialyse, Ultrafiltration
unter der Verwendung von Membranfiltern, Gelfiltration, Ionenaustauschchromatographie,
Umkehrphasenchromatographie, Gegenstrom-Verteilungschromatographie, Hochleistungsflüssigkeitschromatographie, isolelektrische
Fokussierung, Gelelektrophorese oder Affinitätschromatographie, bei der
Antikörper
oder Rezeptoren immobilisiert werden, kombiniert werden.
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Wenn
das rekombinante Protein einmal erhalten wurde, können Antikörper gegen
dieses unter der Verwendung bekannter Verfahren hergestellt werden.
Die bekannten Verfahren schließen
die Herstellung polyclonaler Antikörper durch die Immunisierung
von Kaninchen, Schafen oder anderen Tieren mit dem gereinigten Protein
und die Herstellung monoclonaler Antikörper aus den Antikörper produzierenden
Zellen von immunisierten Mäusen
oder Ratten ein. Diese Antikörper
werden es möglich
machen, VEGF zu quantifizieren. Obwohl die so erhaltenen Antikörper so,
wie sie sind, verwendet werden können,
wird es wirksamer sein, humanisierte Antikörper zu verwenden, um die Immunogenität zu reduzieren.
Die Verfahren der Humanisierung von Antikörpern schließen das
CDR-Graft-Verfahren und das Verfahren der direkten Produktion eines
menschlichen Antikörpers
ein. Bei dem CDR-Transplantat-Verfahren wird das Antikörpergen
aus den monoclonale Antikörper
produzierenden Zellen cloniert und dessen antigener Determinantenanteil
wird in einen bestehenden menschlichen Antikörper eingebaut. Bei dem Verfahren
der direkten Produktion eines menschlichen Antikörpers wird eine Maus, deren
Immunsystem gegen das menschliche Immunsystem ausgetauscht wurde,
immunisiert, ähnlich
wie bei herkömmlichen
monoclonalen Antikörpern.
Das VEGF-D-Protein
oder sein auf diese Weise erhaltener Antikörper können dem Körper durch subkutane Injektion
oder ein ähnliches
Verfahren verabreicht werden.
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Ein
Fachmann könnte
durch bekannte Verfahren nach Verbindungen suchen, die an das Protein
der vorliegenden Erfindung binden.
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Zum
Beispiel können
solche Verbindungen erhalten werden, indem aus den Zellen, von denen
erwartet wird, dass sie das an das Protein der vorliegenden Erfindung
bindende Protein exprimieren (wie Lunge, Dünndarm und Herzzellen von Säugern),
eine cDNA-Genbank in einem Phagenvektor (wie λgt11 und ZAP) hergestellt wird,
die cDNAs auf LB-Agarose exprimiert werden, die exprimierten Proteine
auf einem Filter fixiert werden, das gereinigte Protein der vorliegenden
Erfindung als Biotin markiertes oder Fusionsprotein mit dem GST-Protein
hergestellt wird und dieses Protein mit dem vorher genannten Filter
umgesetzt wird. Die gewünschten
Verbindungen können
dann durch Western-Blot-Verfahren unter der Verwendung von Streptavidin oder
von einem anti-GST-Antikörper
nachgewiesen werden (Skolnik, E. Y., Margolis, B., Mohammadi, M.,
Lowenstein, E., Fischer, R., Drepps, A., Ullrich, A. und Schlessinger,
J. (1991) Cloning of P13 kinase-associated p85 utilizing a novel
method for expression/cloning of target proteins for receptor tyrosine
kinases, Cell 65: 83–90).
Ein anderes Verfahren umfasst die folgenden Schritte. Exprimiere
zuerst das Protein der vorliegenden Erfindung fusioniert mit der
SRF-Bindedomäne
oder der GAL4-Bindedomäne
in Hefezellen. Stelle zweitens eine cDNA-Genbank, die cDNAs fusioniert
mit der Transkriptionsaktivierungsdomäne von VP16 oder GAL4 exprimiert,
aus den Zellen her, von denen erwartet wird, dass sie ein Protein
exprimieren, das an das Protein der vorliegenden Erfindung bindet.
Bringe drittens die cDNA in die vorstehend genannten Hefezellen
ein. Isoliere viertens die aus der Genbank stammende cDNA aus den
positiven Clonen. Bringe letztens die isolierte cDNA in E. coli
ein, um sie exprimieren zu lassen. (Wenn ein Protein, das an das
Protein der vorliegenden Erfindung bindet, in Hefezellen exprimiert
wird, wird das Reportergen aktiviert und der positive Clon kann
nachgewiesen werden.) Dieses Verfahren kann unter der Verwendung
des Zwei-Hybrid-Systems
durchgeführt
werden (MATCHMAKER Two-Hybrid System, Mammalian MATCHMAKER Two-Hybrid
Assay Kit oder MATCHMAKER One-Hybrid System (alle von Clontech)
oder das HybriZAP Two-Hybrid Vector System (Stratagene)) (Dalton, S.
und Treisman, R. (1992) Characterisation of SAP-1, a protein recruited
by serum response factor to the c-fos serum response element, Cell
68: 597–612).
In einer anderen Ausführungsform
kann nach Bindeproteinen gesucht werden, indem aus den Zellen, von
denen erwartet wird, dass sie eine Substanz wie einen Rezeptor,
die an das Protein der vorliegenden Erfindung bindet, exprimieren (zum
Beispiel vaskuläre
Endothelzellen, Knochenmarkszellen oder Lymphgefäßzellen), eine cDNA-Genbank
hergestellt wird, diese in solche Zellen wie COS-Zellen eingebracht
wird, die Bindung des Proteins der vorliegenden Erfindung an sich
oder markiert mit einem Radioisotop oder einer Fluoreszenz nachgewiesen
wird und die Proteine, die an das Protein der vorliegenden Erfindung
binden, cloniert werden (Yamasaki, K., Taga, T., Hirata, Y. Yawata,
H., Kawanishi, Y., Seed, B., Taniguchi, T., Hirano, T. und Kishimoto,
T. (1988) Cloning and expression of human interleukin-6 (BSF-2/IFN beta2)
receptor, Science 241: 825–828,
Fukunaga, R., Ishizaka-Ikeda, E., Seto, Y. und Nagata, S. (1990)
Expression cloning of a receptor for murine granulocyte colony-stimulating
factor, Cell 61: 341–350).
Noch ein anderes Verfahren umfasst das Aufbringen des Kulturüberstandes
oder des zellulären
Extraktes der Zellen, von denen erwartet wird, dass sie ein Protein
exprimieren, das an das Protein der vorliegenden Erfindung bindet, auf
eine Affinitätssäule, an
der das Protein der vorliegenden Erfindung immobilisiert worden
ist, und das Reinigen der spezifisch an die Säule gebundenen Proteine. Darüber hinaus
kann eine DNA, die das Protein codiert, das an das Protein der vorliegenden
Erfindung bindet, erhalten werden, indem die Aminosäuresequenz des
Bindeproteins bestimmt wird, auf der Sequenz beruhende Oligonucleotide
synthetisiert werden und eine cDNA-Genbank mit den Oligonucleotiden
als Sonden durchsucht wird.
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Weiterhin
kann nach Verbindungen, die an das Protein der vorliegenden Erfindung
binden, gesucht werden, indem Verbindungen, eine natürliche Substanzbank
oder eine zufällige
Phagenpeptid-Display-Genbank mit dem immobilisierten Protein der
vorliegenden Erfindung in Kontakt gebracht und die an das Protein gebundenen
Moleküle
nachgewiesen werden. Nach diese Verbindungen kann auch durch eine
Hochdurchsatz-Durchmusterung unter der Verwendung von Technologien
der kombinatorischen Chemie gesucht werden (Wrighton, N. C., Farrell,
F. X., Chang, R., Kashyap, A. K., Barbone, F. P., Mulcahy, L. S.,
Johnson, D. L., Barrett, R. W., Jolliffe, L. K. und Dower, W. J.,
Small peptides as potent mimetics of the protein hormone erythropoietin,
Science (Vereinigte Staaten) 26. Jul. 1996, 273: 458–464, Verdine,
G. L., The combinatorial chemistry of nature, Nature (England) 7.
Nov. 1996, 384: 11–13,
Hogan, J. C. Jr., Directed combinatorial chemistry, Nature (England)
7. Nov. 1996, 384: 17–19).
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VEGF-D
der vorliegenden Erfindung kann für Gentherapie verwendet werden,
indem das VEGF-D-Gen in den Körper
eines Patienten mit einer VEGF-D-Defizienz eingebracht oder das
Gen in dem Körper
exprimiert wird. Eine Antisense-DNA des VEGF-D-Gens kann auch verwendet
werden, um die Expression des Gens selbst zu hemmen, wodurch die
pathologische Neovaskularisation unterdrückt wird.
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Unter
den vielen zugänglichen
Verfahren, das VEGF-D-Gen oder dessen Antisense-DNA in den Körper einzubringen,
sind das Retrovirus-Verfahren, das Liposomen-Verfahren, das kationische
Liposomen-Verfahren und das Adenovirus-Verfahren bevorzugt.
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Um
diese Gene im Körper
zu exprimieren, können
die Gene in einen geeigneten Vektor integriert und mittels des Retrovirus-Verfahrens,
des Liposomen-Verfahrens,
des kationischen Liposomen-Verfahrens oder des Adenovirus-Verfahrens in den
Körper
eingebracht werden. Obwohl die zu verwendenden Vektoren nicht besonders
eingeschränkt
sind, werden solche Vektoren wie pAdex1cw und pZIPneo bevorzugt.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch zur Diagnose von Krankheiten, die
durch Abnormalitäten
des VEGF-D-Gens hervorgerufen werden, eingesetzt werden, um zum
Beispiel mittels PCR eine Abnormalität der Nucleotidsequenz des
VEGF-D-Gens nachzuweisen.
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Weiterhin
können
das VEGF-D-Protein oder seine Agonisten entsprechend der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, um Wunden zu heilen, kollaterale Gefäßbildung
zu fördern
und die Hematopoese durch die hämatopoetischen
Stammzellen zu unterstützen,
indem der Vorteil der angiogenen Wirkung des VEGF-D-Proteins genutzt
wird. Die Antikörper
gegen das VEGF-D-Protein oder seine Antagonisten können als
therapeutische Mittel für
die pathologische Neovaskularisierung, lymphatische Dysplasie, Dyshematopoese
oder Ödeme,
die aus verschiedenen Ursachen entstanden sind, verwendet werden.
Die anti-VEGF-D-Antikörper können für die Diagnose
von Krankheiten, die aus einer abnormalen Produktion von VEGF-D
resultieren, verwendet werden, indem VEGF-D quantifiziert wird.
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Kurze Beschreibung der
Abbildungen
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1 zeigt
das Verhältnis
zwischen dem VEGF-D-Gen, den EST-Sequenzen
und den für
die Clonierung verwendeten Primern.
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2 vergleicht
die Aminosäuresequenzen
eines EST (H24828) und VEGF-C.
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3 vergleicht
die von dem VEGF-D-Gen und von den bekannten Genen der VEGF-Proteinfamilie abgeleiteten
Aminosäuresequenzen.
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4a zeigt den Hydrophobizitätsplot von
VEGF-D. 4b zeigt die Vorhersage der
Spaltungsstelle des VEGF-D-Signalpeptids.
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Beste Art und Weise der
Durchführung
der Erfindung
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Die
nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung
im Detail, sollen aber nicht als Einschränkung des Umfanges der Erfindung
aufgefasst werden.
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Beispiel 1. Homologiesuche
nach dem TFASTA-Verfahren
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Die
Sequenz CGPNKELDENTCQCVC (SEQ ID NR. 3) wurde auf der Basis der
Konsensus-Sequenz, die in der BR3P (Balbiani-Ring 3-Protein)-Wiederholung
am C-Terminus von VEGF-C gefunden wurde, entworfen. Die gesamten
EST- und STS-Sequenzen in der Genbank-Datenbank (wie am 29. Februar
1996) wurden dann mittels des TFASTA-Verfahrens durchsucht (Person
und Lipman, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 2444–2448 (1988)). Die verwendeten
Suchbedingungen sind nachstehend gezeigt (Tabelle 1).
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Als
Ergebnis wurde ein EST (Zugangs-Nr. H24828) gefunden, der die Konsensus-Sequenz
codieren könnte.
Die Sequenz ist einer der ESTs, die durch das WashU-Merck-EST-Projekt
erfasst wurden, und neun von 16 Aminosäureresten waren identisch.
Eine weitere Suche nach UniGene mittels NCBI basierend auf dieser
Sequenz ergab, dass von fünf
erfassten Sequenzen (T64149, H24780, H24633, H24828 und T64277 (wie am
1. März
1996)), einschließlich
des vorstehenden EST, angenommen wurde, dass sie von dem gleichen
Gen stammen. T64277 und T64149 ebenso wie H24828 und H24780 sind
die Kombination der 5'-Sequenz und der 3'-Sequenz der gleichen
Clone und die Länge
der Insertion in beiden dieser Clone betrug 0,9 kb (1).
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Die Übersetzung
der H24828-Sequenz in eine Proteinsequenz in dem Rahmen, in dem
die Homologie gefunden wurde, legte nahe, dass diese Sequenz 104
C-terminale Aminosäurereste
codiert. Beim Vergleich dieser Aminosäuresequenz mit dem C-Terminus
von VEGF-C waren 28 von 104 Aminosäuren (27%) identisch. Darüber hinaus
waren die für
die Erhaltung der Proteinstruktur wichtigen Aminosäuren wie
Cystein und Prolin gut konserviert ( 2). Konservierte
Sequenzen sind in einem schwarzen Kasten gezeigt.
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Beispiel 2. cDNA-Clonierung
aus einer Genbank
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Primer
für 5'-RACE und 3'-RACE (5'-RACE-Primer: 5'-AGGGATGGGGAACTTGGAACGCTGAAT-3' (SEQ ID NR. 4),
3'-RACE-Primer:
5'-GATCTAATCCAGCACCCCAAAAACTGC-3' (SEQ ID NR. 5))
wurden entworfen ( 1). Eine doppelsträngige cDNA
wurde unter der Verwendung von reverser Transkriptase aus menschlicher
aus der Lunge stammender polyA-RNA synthetisiert. Unter der Verwendung
von Marathon-Ready-cDNA aus der Lunge (Clontech) wurde dann eine
PCR durchgeführt,
wobei eine Adaptor-cDNA an beide Enden als Matrizen-cDNA ligiert
wurde und die vorstehend genannten Primer und ein Adaptor-Primer (AP-1-Primer:
5'-CCATCCTAATACGACTCACTATAGGGC-3' (SEQ ID NR. 6), 1)
als Primer verwendet wurden. Die vorher genannte Adaptor-cDNA enthält die Bereiche,
mit denen die Adaptor-Primer AP-1 und AP-2 hybridisieren. Die PCR
wurde in einer solchen Art und Weise durchgeführt, dass das System einer
Behandlung bei 94°C
für 1 min
ausgesetzt wurde; fünf
Zyklen Behandlung bei 94°C
für 30
sec und bei 72°C
für 4 min;
fünf Zyklen
Behandlung bei 94°C
für 30
sec und bei 70°C
für 4 min;
dann 25 Zyklen Behandlung bei 94°C
für 20
sec und bei 68°C
für 4 min.
(TaKaRa Ex Taq (Takara Shuzo) und der beigelegte Puffer wurden als Taq-Polymerase anstelle
des Advantage KIenTaq Polymerase Mix verwendet). Als Ergebnis wurden
1,5 kb-Fragmente an der 5'-Region
und 0,9 kb-Fragmente an der 3'-Region
amplifiziert. Diese Fragmente wurden mit dem pCR-Direct Cloning
System (Clontech), CR-TRAP Cloning System (GenHunter) und dem pT7Blue-T-Vektor
(Novagen) cloniert. Als das 5'-RACE-Fragment
in den pCR-Direct-Vektor cloniert wurde, wurde das Fragment wiederum
unter der Verwendung von 5'-CTGGTTCGGCCCAGAACTTGGAACGCTGAATCA-3' (SEQ ID NR. 7) und
5'-CTCGCTCGCCCACTAATACGACTCACTATAGG-3' (SEQ ID NR. 8) als
Primer amplifiziert.
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Beispiel 3. Nucleotidsequenzanalyse
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Der
ABI PRISM Dye Terminator Cycle Sequencing Ready Reaction Kit mit
der Amplitaq DNA-Polymerase FS und der 377 A DNA Sequencer (ABI)
wurden für
die DNA-Sequenzierung verwendet. Die verwendeten Primer sind die
Primer in den Vektoren (5'-AATTAACCCTCACTAAAGGG-3' (SEQ ID NR. 9),
5'-CCAGGGTTTTCCCAGTCACGAC-3' (SEQ ID NR. 10)),
der AP-2-Primer (5'-ACTCACTATAGGGCTCGAGCGGC-3' (SEQ ID NR. 11))
und 10 Primer in der nachstehend gezeigten Sequenz (Tabelle 2).
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Die
Bestimmung der Nucleotidsequenz des 1,5 kb-Fragmentes an der 5'-Seite und des 0,9
kb-Fragmentes an der 3'-Seite
ergab, dass die Sequenz des überlappenden
Bereiches identisch war, was bestätigte, dass die 5'-seitigen und 3'-seitigen cDNAs des gewünschten
Gens erhalten wurden. Die Bestimmung der gesamten Nucleotidsequenz
der cDNA ergab, dass dieses neue Gen eine volle Länge von
2 kb aufweist und ein aus 354 Aminosäurenresten bestehendes Protein
codieren kann (SEQ ID NR. 1 und SEQ ID NR. 2). 1 zeigt
die Verwandtschaft zwischen diesem Gen und den in der Genbank-Datenbank
erfassten EST-Sequenzen.
Der Vergleich der Aminosäuresequenz
mit anderen Proteinen der VEGF-Familie ergab, dass die Aminosäuren, die
zwischen den Proteinen der Familie gut konserviert sind, auch in
diesem neuen Gen konserviert sind und dass dieses Gen daher offensichtlich
ein neues Mitglied der VEGF-Familie darstellt (3).
In 3 bezeichnet HSVEGF menschlichen VEGF; HSVEGF-D,
HSVEGF-C und HSVEGF-B bezeichnen menschliche VEGF-Homologe (menschlicher
VEGF-D, menschlicher VEGF-C bzw. menschlicher VEGF-B); HSPDGF-A bezeichnet
menschlichen PDGF-A; HSPDGF-B bezeichnet menschlichen PDGF-B; und
HSP1GF2 bezeichnet menschlichen P1GF2. Die konservierten Sequenzen
sind in einem schwarzen Kasten gezeigt. Da VEGF-D zu VEGF-C, das
als Flt4-Ligand cloniert wurde, in hohem Maße homolog ist, wurde angenommen,
dass es ein Ligand von einem Flt-4-ähnlichen Rezeptor ist.
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Nach
der Herleitung der Signalpeptid-Spaltstelle (4b)
durch den Hydrophobizitätsplot
(4a) und durch das Verfahren von von
Heijne (von Heijne, G., Nucleic Acids Res. 14: 4683–4690 (1986))
können 21
N-terminale Aminosäurereste
als Signalpeptid abgespalten werden und sie können auch eine zusätzliche Prozessierung
wie VEGF-C durchmachen.
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Beispiel 4. Northern-Blot-Analyse
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Ein
1 kb-Fragment, welches durch Spaltung mit EcoRI aus dem in den pCR-Direct-Vektor subclonierten
5'-Fragment herausgeschnitten
worden war, wurde mit [α-32P]dCTP markiert und als Sonde verwendet.
Die Markierung wurde durch zufälliges
Priming unter der Verwendung von Ready-to go-DNA-Markierungskügelchen (Pharmacia) durchgeführt. Die
Hybridisierung wurde in ExpressHyb-Hybridization Solution (Clontech) mittels
des üblichen
Verfahrens unter der Verwendung von Multipe Tissue Northern (MTN)
Blot-Human, Human II, fötalen
Human Fetal und Human Cell lines (Clontech) durchgeführt. Eine
eindeutige Expression wurde in der Lunge, dem Herzen und dem Darm
beobachtet. Eine schwache Expression wurde in Skelettmuskeln, in der
Gebärmutter,
im Colon und in der Bauchspeicheldrüse beobachtet. Das offenbare
Molekulargewicht der mRNA betrug 2,2 kb und das clonierte Fragment
schien fast die gesamte Länge
des Gens auszumachen.
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Beispiel 5. VEGF-D-Protein-Expression
in E. coli
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Die
zwei Primer 5'-TCCAGATCTTTTGCGGCAACTTTCTATGACAT-3' (SEQ ID NR. 22)
und 5'-CAGGTCGACTCAAACAGGCACTAATTCAGGTAC-3' (SEQ ID NR. 23)
wurden synthetisiert, um den Bereich, der dem 89. bis 181. Aminosäurerest
der menschlichen VEGF-cDNA entspricht, zu amplifizieren. Das auf
diese Weise erhaltene DNA-Fragment wurde mit den Restriktionsenzymen
BglII und SalI gespalten und unter Verwendung des Ligierungskits
II (Takara Shuzo Co., Ltd) mit dem Plasmid pQE42 (QIAGEN), das mit den
Restriktionsenzymen BamHI und SalI gespalten worden war, ligiert.
Das resultierende Plasmid wurde in E. coli SG19003[pREP4] (QIAGEN)
eingebracht und ein Plasmid, welches, wie konstruiert, ohne jegliche
Mutation erhalten wurde, wurde ausgewählt (pQE42-BS3). Das Plasmid
pQE42-BS3 wurde in E. coli BL21 (Invitrogen) eingebracht und in
10 ml L Broth, die 100 mg/l Bicucillin (Ampicillin-Natrium für Injektionen,
Meiji Seika Kaisha, Ltd.) enthielt, gezüchtet. Anschließend wurden
200 ml frische L Broth mit der Kultur beimpft. Nach einer Inkubation
für 1,5
Stunden bei 37°C
wurde IPTG bis zu 3 mM zugegeben und die Kultur weitere fünf Stunden
bei 37°C
inkubiert. Nach der Ernte der Zellen wurde ein Protein mittels einer
Ni-NTA-Säule
nach dem Protokoll des QIAexpress TypII-Kits gereinigt.
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Beispiel 6. Expression
des DHFR-VEGF-D-Fusionsproteins in E. coli
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Der
Bereich, der dem 89. bis 181. Aminosäurerest der menschlichen VEGF-cDNA entspricht,
wurde mit den gleichen Primern wie den in Beispiel 5 verwendeten
amplifiziert. Das auf diese Weise erhaltene DNA-Fragment wurde mit
den Restriktionsenzymen BglII und SalI gespalten. Das Fragment wurde
dann unter Verwendung des Ligierungskits II (Takara Shuzo Co., Ltd)
mit dem Plasmid pQE40 (QIAGEN), das mit den Restriktionsenzymen
BamHI und SalI gespalten worden war, ligiert. Das resultierende
Plasmid wurde in E. coli SG19003[pREP4] (QIAGEN) eingebracht und
ein Plasmid, welches, wie konstruiert, ohne jegliche Mutation erhalten
wurde, wurde ausgewählt
(pQE40-BS3). Das Plasmid pQE40-BS3 wurde in E. coli BL21 (Invitrogen) eingebracht
und in 10 ml L Broth, die 100 mg/l Bicucillin (Ampicillin-Natrium
für Injektionen,
Meiji Seika Kaisha, Ltd.) enthielt, gezüchtet. Anschließend wurden
200 ml frische L Broth mit der Kultur beimpft. Nach einer Inkubation
für 1,5
Stunden bei 37°C
wurde IPTG bis zu 3 mM zugegeben und die Kultur weitere fünf Stunden
bei 37°C
inkubiert. Nach der Ernte der Zellen wurde ein DHFR-VEGF-D-Fusionsprotein
mittels einer Ni-NTA-Säule nach
dem Protokoll des QIAexpress TypII-Kits gereinigt.
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Beispiel 7. Clonierung
der Maus-VEGF-D-cDNA
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Zwei
Hybond N+-(Amersham) Filter (20 × 22 cm),
auf die 1,5 × 105 PBE einer Genbank aus 5'-Bereich-cDNA der Lunge von Maus aufgebracht
worden waren, wurden hergestellt. Eine Gradientenhybridisierung
von 68°C
bis 55°C
wurde für
2 Stunden in ExpressHyb-Hybridization Solution (Clontech) durchgeführt, wobei
als Sonde ungefähr
50 ng eines PvuII-Fragmentes von menschlichem VEGF-D verwendet wurden,
das unter der Verwendung von Ready-to go-DNA Labeling Beads (-dCTP)
(Pharmacia) mit α32P-dCTP (Amersham) markiert wurde. Die Filter
wurden viermal für
10 min bei Raumtemperatur in 2 × SSC,
0,05% SDS gewaschen und dann für
3 min bei 45°C
in 0,1 × SSC,
0,1% SDS. Die gewaschenen Filter wurden über Nacht bei –80°C unter der
Verwendung von HyperFilm MP (Amersham) und Verstärkerfolien exponiert. Positive
Clone wurden auf die gleiche Art und Weise wie vorstehend einer
zweiten Durchmusterung unterzogen, um einen einzelnen Clon zu isolieren.
Isolierte Lambda-DNAs wurden unter der Verwendung eines QIAGEN-Lambda MAX I Kit
(Qiagen) aus den Plattenlysaten gereinigt. Insertions-DNAs wurden
mit EcoRI herausgeschnitten und in pUC118 EcoRI/BAP (Takara Shuzo
Co., Ltd.) subcloniert. Die Nucleotidsequenz wurde dann mit einem ABI377-Sequenziergerät bestimmt
(Perkin Elmer). Die die volle Länge
des Maus-VEGF-D codierende cDNA wurde mit zwei der erhaltenen Clone,
die sich gegenseitig überlappten,
rekonstruiert. SEQ ID NR. 24 zeigt die Nucleotidsequenz der Maus-VEGF-D-cDNA und die
davon abgeleitete Aminosäuresequenz.
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Beispiel 8. Clonierung
der Ratten-VEGF-D-cDNA
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Zwei
Hybond N+-(Amersham) Filter (20 × 22 cm),
auf die 1,5 × 105 PBE einer Genbank aus 5'-Bereich-cDNA der Lunge von Ratte aufgebracht
worden war, wurden hergestellt. Eine Gradientenhybridisierung von
68°C bis
55°C wurde
für 2 Stunden
in ExpressH.Fyb-Hybridization Solution (Clontech) durchgeführt, wobei als
Sonde ungefähr
1 μg eines
Fragmentes verwendet wurde, das 1–782 bp der VEGF-D-cDNA von Maus enthielt,
das unter der Verwendung von Ready-to go-DNA Labeling Beads (-dCTP)
(Pharmacia) mit α32P-dCTP (Amersham) markiert wurde. Die Filter
wurden viermal für
10 min bei Raumtemperatur in 2 × SSC,
0,05% SDS gewaschen und dann für
3 min bei 45°C
in 0,1 × SSC,
0,1% SDS. Die gewaschenen Filter wurden über Nacht bei –80°C unter der
Verwendung von HyperFilm MP (Amersham) und Verstärkerfolien exponiert. Positive
Clone wurden auf die gleiche Art und Weise wie vorstehend einer
zweiten Durchmusterung unterzogen, um einen einzelnen Clon zu isolieren.
Der isolierte positive Clon wurde unter der Verwendung von E. coli
SOLAR (Stratagene) und dem Helferphagen ExAssist (Stratagene) ausgeschnitten
und in pBluescript transferiert, dann wurde die Sequenz mit einem
AB1377-Sequenziergerät
bestimmt (Perkin Elmer). Bei der Sequenz schien es sich um die VEGF-D-cDNA
von Ratte zu handeln, aber sie enthielt kein Terminationscodon.
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Um
die C-terminate cDNA, die nicht erhalten worden war, zu erhalten,
wurde eine PCR unter der Verwendung der Marathon-Ready-Ratten-Nieren-cDNA
(Clontech) als Matrize und des 5'-Primers
GCTGCGAGTGTGTCTGTAAA (SEQ ID NR. 26) und des 3'-Primers GGGTAGTGGGCAACAGTGACAGCAA (SEQ
ID NR. 27) mit 40 Zyklen von 94°C
für 15
sec, 55°C
für 30
sec und 72°C
für 2 min
durchgeführt.
Nachdem das auf diese Weise erhaltene Fragment in den pGEM-T-Vektor
(Promega) subcloniert worden war, wurde die Nucleotidsequenz mit
einem ABI377-Sequenziergerät bestimmt
(Perkin Elmer). Der resultierende Clon enthielt den C-Terminus des VEGF-D
von Ratte. Basierend auf den Ergebnissen der Sequenzierungen des
durch Plaquehybridisierung erhaltenen Clons und des durch PCR erhaltenen
Clons wurde die volle Länge
der VEGF-D-Sequenz von Ratte bestimmt. SEQ ID NR. 25 zeigt die bestimmte
Nucleotidsequenz und die davon abgeleitete Aminosäuresequenz.
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Industrielle Anwendbarkeit
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In
der vorliegenden Erfindung wurden ein neuartiges Protein (VEGF-D)
mit signifikanter Homologie zu VEGF-C und sein Gen isoliert. VEGF-D
scheint in die mit Diabetes verbundene pathologische Neovaskularisation,
rheumatoider Arthritis, das Wachstum solider Tumore, die Differenzierung
und Proliferation von Blutzellen, die Bildung von lymphatischen
Gefäßen und
die Bildung von Ödemen,
die von verschiedenen Ursachen herrühren, ebenso wie in die normale
Neovaskularisation im Entwicklungsstadium involviert zu sein. Das
Gen der vorliegenden Erfindung kann verwendet werden, um Krankheiten
zu diagnostizieren, die durch Abnormalitäten des VEGF-D-Gens verursacht
werden, und für
Gentherapie bei VEGF-D-Defizienz. Das VEGF-D-Protein, das durch
die Expression des Gens der vorliegenden Erfindung erhalten wird,
kann für
die Heilung von Wunden, die Förderung
der kollateralen Gefäßbildung
und die Unterstützung
der hematopoetischen Stammzellen-Proliferation
verwendet werden. Die Antikörper
oder Inhibitoren gegen das VEGF-D-Protein können zur Behandlung von Angiodysplasie
und Lymphangiodysplasie in Verbindung mit Entzündungen, von Ödemen, die aus
verschiedenen Ursachen entstehen, von Dyshematopoese und als neues
Antikrebsmittel zur Behandlung von pathologischer Neovaskularisation
verwendet werden. Das VEGF-D-Protein und seine Antikörper können bei
der Diagnose von Krankheiten, die aus einer abnormalen Produktion
von VEGF-D resultieren, von Nutzen sein.
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