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Diese Erfindung betrifft neu identifizierte
Polynucleotide, Polypeptide, die durch solche Polynucleotide codiert
werden, die Verwendung solcher Polynucleotide und Polypeptide sowie
die Herstellung solcher Polynucleotide und Polypeptide. Insbesondere
handelt es sich bei den Polypeptiden der vorliegenden Erfindung um
den Fibroblasten-Wachstumsfaktor
10/Heparin bindenden Wachstumsfaktor 10, der hierin nachstehend
als "FGF-10" bezeichnet wird.
Die Erfindung betrifft auch die Hemmung der Wirkung solcher Polypeptide.
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Fibroblasten-Wachstumsfaktoren sind
eine Proteinfamilie mit dem Charakteristikum, dass sie an Heparin
binden, und sie werden daher auch Heparin bindende Wachstumsfaktoren
(HBGF) genannt. Die Expression der verschiedenen Mitglieder dieser
Proteine findet in zahlreichen Geweben statt und erfolgt unter einer besonderen
zeitlichen und räumlichen
Kontrolle. Diese Proteine sind potente Mitogene für eine Vielzahl
von Zellen mesodermalen, ectodermalen und endodermalen Ursprungs,
einschließlich
Fibroblasten, Hornhaut- und Gefäß- Endothelzellen,
Granulocyten, adrenalen Konexzellen, Knorpelzellen, Myoblasten,
vaskulären glatten
Muskelzellen, Linsen-Epithelzellen, Melanocyten, Keratinocyten,
Oligodendrocyten, Astrocyten, Osteoblasten und hämatopoietischen Zellen.
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Jedes Mitglied hat Funktionen, die
mit denen anderer Mitglieder überlappen,
und besitzt auch sein einzigartiges Funktionsspektrum. Neben der
Fähigkeit,
die Proliferation von Gefäß-Endothelzellen
zu stimulieren, sind sowohl FGF-1 als auch FGF-2 für Endothelzellen
chemotaktisch, und es wurde gezeigt, dass FGF-2 es Endothelzellen
ermöglicht,
die Basalmembran zu durchdringen. In Übereinstimmung mit diesen Eigenschaften besitzen
sowohl FGF-1 als auch FGF-2 die Kapazität, die Angiogenese zu stimulieren.
Eine weitere wichtige Eigenschaft dieser Wachstumsfaktoren ist ihre
Fähigkeit,
die Wundheilung zu fördern.
Viele andere Mitglieder der FGF-Familie haben ähnliche Aktivitäten mit
FGF-1 und FGF-2 gemeinsam, wie z. B. die Förderung der Angiogenese und
der Wundheilung. Von einigen Mitgliedern der FGF-Genfamilie wurde
gezeigt, dass sie die Bildung des Mesoderms induzieren und die Differenzierung
von neuronalen Zellen, Fettspeicherzellen und Skelettmuskelzellen
modulieren.
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Neben diesen biologischen Wirkungen
in normalen Geweben wurden die FGF-Proteine mit der Förderung der Tumorbildung in
Karzinomen und Sarkomen in Verbindung gebracht, dies geschieht durch
die Förderung
der Gefäßneubildung
in Tumoren und ihre Wirkung als transformierende Proteine, wenn
ihre Expression dereguliert wird.
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Die FGF-Familie umfaßt derzeit
acht strukturell verwandte Polypeptide. Die Gene für jedes
Mitglied wurden cloniert und sequenziert. Zwei der Mitglieder, FGF-1
und FGF-2, wurden unter vielen verschiedenen Namen charakterisiert,
am häufigsten
aber als saurer beziehungsweise als basischer Fibroblasten-Wachstumsfaktor.
Die normalen Genprodukte beeinflussen das allgemeine Zellvermehrungsvermögen des
Großteils der
vom Mesoderm und vom Neuroectoderm abstammenden Zellen. Sie sind
in der Lage, die Angiogenese in vivo zu induzieren und spielen möglicherweise
wichtige Rollen in der frühen
Entwicklung (Burgess, W. H. und Maciag, T., Ann. Rev. Biochem. 58:
575–606
(1989)).
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Ein eukaryontischer Expressionsvektor,
der eine sekretierte Form von FGF-1 codiert, wurde über Gentransfer
in Schweinearterien eingebracht. Dieses Modell definiert die Funktion
des Gens in der arteriellen Wand in vivo. Die Expression von FGF-1
induzierte 21 Tage nach dem Gentransfer die Verdickung der Intima in
Schweinearterien (Nabel, E. G. et al., Nature 362: 844–6 (1993)).
Es ist weiterhin gezeigt worden, dass der basische Fibroblasten-Wachstumsfaktor,
unabhängig
von seiner Rolle bei der Tumorangiogenese, möglicherweise das Wachstum und
das Fortschreiten von Gliomen regulieren kann und dass die Freisetzung
oder die Sekretion des basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktors möglicherweise
für diese
Wirkungen erforderlich ist (Morrison, R. S. et al., J. Neurosci.
Res. 34: 502–9
(1993)).
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Fibroblasten-Wachstumsfaktoren wie
z. B. der basische FGF wurden weiterhin mit dem Wachstum von Kaposi-Sakom-Zellen
in vitro in Verbindung gebracht (Huang, Y. Q. et al., J. Clin. Invest.
91: 1191–7
(1993)). Ebenfalls wurde die cDNA-Sequenz, die den menschlichen
basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor codiert, stromabwärts eines
Transkriptionspromotors cloniert, der durch die RNA-Polymerase des
Bakteriophagen T7 erkannt wird. Es wurde gezeigt, dass die so erhaltenen
basischen Fibroblasten- Wachstumsfaktoren
eine biologische Aktivität
besitzen, die sich von der des menschlichen Fibroblasten-Wachstumsfaktors
aus der Plazenta in der mitogenen Wirkung, in Bezug auf die Synthese
des Plasminogen-Aktivators und in Testansätzen zur Angiogenese nicht
unterscheidet (Squires, C. H. et al., J. Biol. Chem. 263: 16297–302 (1988)).
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Das U.S.-Patent Nr. 5,155,214 offenbart
im Wesentlichen reine basische Fibroblasten-Wachstumsfaktoren aus Säugern und
ihre Herstellung. Es werden die Aminosäuresequenzen der basischen
Fibroblasten-Wachstumsfaktoren aus Rind und Mensch offenbart sowie
die DNA-Sequenz, die das Polypeptid aus der Rinderart codiert.
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Aus der FGF-Familie wurden weiterhin
beschrieben: FGF-3 (int-2), FGF-4 (HST), das Produkte der Gene,
die als FGF-5 und FGF-6 bekannt sind (Maries, Oncogene 4: 335 (1989)),
FGF-7 (Keratinocyten-Wachstumsfaktor, KGF; Finch, Science 245: 752
(1989)), FGF-8 Androgen induzierter Wachstumsfaktor, Tanaka, Proc.
Nat. Acad. Sci. USA 89: 8928 (1992)) und FGF-9 (Miyamoto, Mol. Cell
Biol. 13: 4251 (1993)).
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Das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
wurde als Ergebnis einer Aminosäuresequenz-Homologie zu
anderen Mitgliedern der FGF-Familie vorläufig als ein Mitglied der FGF-Familie
identifiziert.
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Gemäß eines Aspekts der vorliegenden
Erfindung werden neuartige reife Polypeptide bereitgestellt, bei
denen es sich um FGF-10 handelt, sowie biologisch aktive und diagnostisch
oder therapeutisch nützliche Fragmente
davon. Die Polypeptide der vorliegenden Erfindung sind menschlichen
Ursprungs.
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Gemäß eines Aspekts der vorliegenden
Erfindung werden isolierte Nucleinsäuremoleküle bereitgestellt, die den
menschlichen FGF-10 codieren, einschließlich der mRNAs, der DNAs,
der cDNAs, der genomischen DNA, sowie Antisense-Analoga davon und
biologisch aktive und diagnostisch oder therapeutisch nützliche
Fragmente davon.
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Gemäß eines anderen Aspekts der
vorliegenden Endung wird ein Verfahren zur Herstellung solcher Peptide über rekombinante
Verfahren durch die Verwendung rekombinanter Vektoren wie z. B.
Clonierungs- und Expressionsplasmide bereitgestellt, die als Reagenzien
bei der rekombinanten Herstellung von FGF-10-Proteinen nützlich sind,
sowie rekombinante prokaryontische und/oder eukaryontische Wirtszellen, die
eine menschliche FGF-10-Nucleinsäuresequenz
enthalten.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Verwendung eines solchen
Polypeptids oder eines Polynucleotids, das ein solches Polypeptid
codiert, für
therapeutische Zwecke bereitgestellt, zum Beispiel für die Förderung
der Heilung von Wunden, Verbrennungen und Geschwüren, für die Verhinderung von Nervenschädigungen
aufgrund neuronaler Erkrankungen und um die Hautalterung und den
Haarverlust zu verhindern.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der
vorliegenden Erfindung werden Antikörper gegen solche Polypeptide
bereitgestellt.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der
vorliegenden Endung werden Antagonisten gegen solche Polypeptide
bereitgestellt, die dazu verwendet werden können, die Wirkung solcher Polypeptide
zu hemmen, zum Beispiel bei der Behandlung von Tumoren und hypervaskulären Krankheiten.
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Gemäß eines anderen Aspekts der
vorliegenden Erfindung werden Nucleinsäuresonden bereitgestellt, die
Nucleinsäuremoleküle mit ausreichender
Länge umfassen,
um spezifisch an menschliche FGF-10-Sequenzen zu hybridisieren.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der
vorliegenden Erfindung werden diagnostische Testansätze zum Nachweis
von Krankheiten oder von Empfänglichkeiten
für Krankheiten
bereitgestellt, die mit Mutationen in den FGF-10-Nucleinsäuresequenzen
oder mit Überexpression
der Polypeptide, die durch solche Sequenzen codiert werden, in Verbindung
stehen.
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Gemäß eines anderen Aspekts der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Verwendung solcher Polypeptide
oder Polynucleotide, die solche Polypeptide codieren, für in vitro-Zwecke
bereitgestellt, die mit der wissenschaftlichen Forschung, der Synthese
von DNA und der Herstellung von DNA-Vektoren in Verbindung stehen.
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Diese und andere Aspekte der vorliegenden
Erfindung sollten den Fachleuten aus den hierin angeführten Lehren
ersichtlich sein.
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Die folgenden Zeichnungen dienen
nur als Erläuterungen
spezieller Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und sind nicht als Einschränkungen
in irgendeiner Weise beabsichtigt.
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1 zeigt
die cDNA-Sequenz und die entsprechende abgeleitete Aminosäuresequenz
von FGF-10. Die gezeigte Aminosäuresequenz
stellt die reife Form des Proteins dar. Es wird die Ein-Buchstaben-Standardabkürzung für die Aminosäuren verwendet.
Sequenzierungsungenauigkeiten sind ein übliches Problem, wenn man versucht,
Polynucleotidsequenzen zu bestimmen. Die Sequenzierung wurde unter
Verwendung des automatisierten DNA-Sequenziergeräts 373 (Applied Biosystems,
Inc.) durchgeführt.
Es wird vorhergesagt, dass die Sequenzierungsgenauigkeit mehr als
97% beträgt.
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2 stellt
die Aminosäuresequenz-Homologie
zwischen FGF-10 und den anderen Mitgliedern der FGF-Familie dar.
Die konservierten Aminosäuren
sind fettgedruckt.
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3 zeigt
ein SDS-PAGE-Gel nach der in vitro-Transkription/Translation des
FGF-10-Proteins.
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Gemäß eines Aspekts der vorliegenden
Erfindung werden isolierte Nucleinsäuremoleküle (Polynucleotide) bereitgestellt,
die das reife Polypeptid, das die abgeleitete Aminosäuresequenz
der 1 (SEQ ID Nr. 2)
besitzt, oder das reife Polypeptid, das durch die cDNA des Clons
codiert wird, der am 4. März
1994 bei der ATCC mit der Hinterlegungs-Nr. 75696 hinterlegt wurde,
codieren.
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Das Polynucleotid dieser Erfindung
wurde ursprünglich
in einer cDNA-Genbank entdeckt, die aus 8 Wochen altem menschlichem
Gewebe in einen frühen
Stadium stammte, und anschließend
wurde die Volllängen-cDNA
in einer Genbank gefunden, die aus dem menschlichen Mandelkern stammte.
Es ist strukturell mit allen Mitgliedern der Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Genfamilie
verwandt und enthält
ein offenes Leseraster, das ein Polypeptid von 181 Aminosäuren codiert.
Unter den besten Übereinstimmungen
befinden sich: 1) 37% Identität
und 67% Sequenzähnlichkeit
mit aus Gehirn isoliertem FGF-9 über
einen Bereich von 129 Aminosäuren;
2) 36% Identität
und 64% Ähnlichkeit
mit FGF-7 (Keratinocyten-Wachstumsfaktor)
in einem Bereich von 121 Aminosäuren;
3) 33% Identität
und 55% Ähnlichkeit
mit FGF-1 (saurer FGF) über
einen Bereich von 110 Aminosäuren.
Darüber
hinaus ist das die FGF/HBGF-Familie kennzeichnende Sequenzmotiv
GXLX(S, T, A, G) X6(D, E)CXFXE im Polypeptid der vorliegenden Erfindung
konserviert (X bedeutet ein beliebiger Aminosäurerest; (D, E) bedeutet entweder
einen D- oder einen E-Rest; X6 bedeutet beliebige 6 Aminosäurereste).
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Das Polynucleotid der vorliegenden
Erfindung kann in Form von RNA oder in Form von DNA vorliegen, wobei
die DNA, cDNA, genomische DNA und synthetische DNA umfaßt. Die
DNA kann doppelsträngig
oder einzelsträngig
sein. Die codierende Sequenz, die das reife Polypeptid codiert,
kann mit der in 1 (SEQ
ID Nr. 1) gezeigten codierenden Sequenz oder mit der des hinterlegten
Clons identisch sein, oder sie kann als Folge der Redundanz oder
der Degeneration des genetischen Codes eine unterschiedliche codierende
Sequenz sein, die das gleiche reife Polypeptid wie die DNA der 1 (SEQ ID Nr. 1) oder die
hinterlegte cDNA codiert.
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Das Polynucleotid, das das reife
Polypeptid der 1 (SEQ
ID Nr. 2) oder das reife Polypeptid codiert, das durch die hinterlegte
cDNA codiert wird, kann umfassen: nur die codierende Sequenz für das reife
Polypeptid; die codierende Sequenz für das reife Polypeptid und
zusätzliche
codierende Sequenzen wie z B. eine Leader- oder eine sekretorische
Sequenz oder eine Proproteinsequenz; die codierende Sequenz für das reife Polypeptid
(und gegebenenfalls zusätzliche
codierende Sequenzen) und nicht codierende Sequenzen wie z. B. Introns
oder nicht codierende Sequenzen, die sich 5' und/oder 3' der codierenden Sequenz für das reife
Polypeptid befinden.
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Daher umfaßt der Ausdruck "Polynucleotid, das
ein Polypeptid codiert",
ein Polynucleotid, das nur die codierende Sequenz für das Polypeptid
codiert, sowie ein Polynucleotid, das weitere codierende und/oder nicht
codierende Sequenzen enthält.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin Varianten der hierin vorstehend beschriebenen Polynucleotide,
die Fragmente, Analoga und Derivate des Polypeptids, das die abgeleitete
Aminosäuresequenz
der 1 (SEQ ID Nr. 2)
aufweist, oder des Polypeptids codieren, das durch die cDNA des
hinterlegten Clons codiert wird. Die Varianten des Polynucleotids
kann eine natürlich
vorkommende allelische Variante des Polynucleotids sein oder eine
nicht natürlich
vorkommende Variante des Polynucleotids.
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Daher umfaßt die vorliegende Endung Polynucleotide,
die das gleiche reife Polypeptid codieren, das in 1 (SEQ ID Nr. 2) gezeigt wird, oder das
gleiche reife Polypeptid codieren, das durch die cDNA des hinterlegten
Clons codiert wird, sowie Varianten solcher Polynucleotide, wobei
die Varianten bevorzugt ein Fragment des Polypeptids der 1 (SEQ ID Nr. 2) oder des
Polypeptids codieren, das durch die cDNA des hinterlegten Clons
codiert wird. Solche Nucleotidvarianten umfassen Deletionsvarianten,
Substitutionsvarianten und Additions- oder Insertionsvarianten.
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Wie hierin vorstehend angezeigt,
kann das Polynucleotid eine codierende Sequenz aufweisen, die eine
natürlich
vorkommende allelische Variante der in 1 (SEQ ID Nr. 1) gezeigten codierenden
Sequenz oder der codierenden Sequenz des hinterlegten Clons darstellt.
Wie im Fachgebiet bekannt ist, stellt eine allelische Variante eine
alternative Form einer Polynucleotidsequenz dar, die eine Substitution,
eine Deletion oder eine Addition eines oder mehrerer Nucleotide
aufweisen kann, welche die Funktion des codierten Polypeptids nicht
wesentlich verändern.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt auch
Polynucleotide, in denen die codierende Sequenz für das reife Polypeptid
im gleichen Leseraster mit einer Polynucleotidsequenz fusioniert
sein kann, die bei der Expression und der Sekretion eines Polypeptids
in bzw. aus einer Wirtszelle hilfreich sein kann, wie zum Beispiel
eine Leadersequenz, die als eine sekretorische Sequenz zur Kontrolle
des Transports eines Polypeptids aus der Zelle fungieren kann. Das
Polypeptid, das eine Leadersequenz besitzt, ist ein Präprotein
und kann eine Leadersequenz besitzen, die durch die Wirtszelle gespalten
wird, um die reife Form des Polypeptids zu bilden. Die Polynucleotide
können
auch ein Proprotein codieren, das aus dem reifen Protein plus zusätzlichen
5' gelegenen Aminosäureresten
besteht. Ein reifes Protein, das eine Prosequenz besitzt, ist ein
Proprotein und stellt eine inaktive Form des Proteins dar. Nachdem
die Prosequenz abgespalten ist, verbleibt ein aktives reifes Protein.
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Daher kann zum Beispiel das Polynucleotid
der vorliegenden Erfindung ein reifes Protein codieren oder ein
Protein codieren, das eine Prosequenz besitzt, oder ein Protein
codieren, das sowohl eine Prosequenz als auch eine Präsequenz
(Leadersequenz) besitzt.
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Die Polynucleotide der vorliegenden
Erfindung können
die codierende Sequenz auch im gleichen Leseraster mit einer Markersequenz
fusioniert enthalten, die die Reinigung des Polypeptids der vorliegenden
Endung erlaubt. Die Markersequenz kann eine Hexa-Histidin-Markierungssequenz
sein, die durch den Vektor pQE-9 bereitgestellt wird, um die Reinigung
des mit dem Marker fusionierten reifen Polypeptids im Falle eines bakteriellen
Wirts zu ermöglichen,
oder die Markersequenz kann zum Beispiel eine Hämagglutinin (HA)-Markierungssequenz
sein, wenn ein Säugerwirt,
wie z. B. COS-7-Zellen, verwendet wird. Die (HA)-Markierungssequenz
entspricht einem Epitop, das aus dem Influenza-Hämagglutinin-Protein stammt (Wilson, I. et al., Cell 37:
767 (1984)).
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin Polynucleotide, die mit den hierin vorstehend beschriebenen
Sequenzen hybridisieren, wenn mindestens 95% Identität zwischen
den Sequenzen besteht. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere
Polynucleotide, die unter stringenten Bedingungen mit den hierin
vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisieren. Wie hierin
verwendet, bedeutet der Ausdruck "stringente Bedingungen", dass die Hybridisierung
nur dann stattfinden wird, wenn eine Identität von mindestens 95% und bevorzugt
von mindestens 97% zwischen den Sequenzen besteht. Die mit den hierin
vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisierenden Polynucleotide
codieren Polypeptide, die die gleiche biologische Funktion oder
Aktivität
wie das reife Polypeptid, das durch die cDNA der 1 (SEQ ID Nr. 1) oder die hinterlegte
DNA codiert wird, im Wesentlichen beibehalten.
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Die Hinterlegung(en), auf die hierin
Bezug genommen wird, wird/werden nach dem Budapester Vertrag über die
internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
zum Zwecke des Patentverfahrens weiter erhalten. Diese Hinterlegungen
werden ausschließlich
aus Gründen
der Zweckmäßigkeit
bereitgestellt und stellen kein Zugeständnis dar, dass eine Hinterlegung
nach 35 U.S.C. § 112
erforderlich ist. Die Sequenz der Polynucleotide, die in den hinterlegten
Materialien enthalten ist, sowie die Aminosäuresequenz der durch sie codierten
Polypeptide, sind hierin durch Bezugnahme eingeschlossen und stellen
für den
Fall irgendeiner Unstimmigkeit mit der hierin vorgelegten Beschreibung
der Sequenzen eine Kontrolle dar. Es kann eine Lizenz erforderlich
sein, um die hinterlegten Materialien herzustellen, zu verwenden
oder zu verkaufen, und hiermit wird eine solche Lizenz nicht gewährt.
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Die vorliegende Endung betrifft weiterhin
ein FGF-10-Polypeptid, das die abgeleitete Aminosäuresequenz
der 1 (SEQ ID Nr. 2)
besitzt oder das die Aminosäuresequenz
besitzt die durch die hinterlegte cDNA codiert wird, sowie Fragmente
eines solchen Polypeptids.
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Weiterhin betrifft die vorliegende
Erfindung ein Proprotein, das durch Spaltung des Proproteins aktiviert
werden kann, um ein aktives reifes Polypeptid herzustellen.
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Der Ausdruck "Fragment", wenn er sich auf das Polypeptid der 1 (SEQ ID Nr. 2) oder das
Polypeptid, das durch die hinterlegte cDNA codiert wird, bezieht,
bedeutet ein Polypeptid, das die gleiche biologische Funktion oder
Aktivität
wie ein solches Polypeptid im Wesentlichen beibehält. Somit
umfaßt
ein Fragment ein Fragment eines Proproteins, das durch die Abspaltung
des Proproteinanteils erzeugt wird, um ein aktives reifes Polypeptid
herzustellen.
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Das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
kann ein rekombinantes Polypeptid, ein natürliches Polypeptid oder ein
synthetisches Polypeptid sein, bevorzugt ist es ein rekombinantes
Polypeptid.
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Das Fragment des Polypeptids der 1 (SEQ ID Nr. 2) oder dasjenige,
welches durch die hinterlegte cDNA codiert wird, kann (i) eines
sein, in dem einer oder mehrere der Aminosäurereste durch einen konservierten
oder nicht konservierten Aminosäurerest
(bevorzugt ein konservierter Aminosäurerest) ersetzt sind, und
solche ersetzten Aminosäurereste
können
solche sein, die durch den genetischen Code codiert werden oder
nicht, oder (ii) eines sein, in dem einer oder mehrere der Aminosäurereste
eine Substituentengruppe umfassen, oder (iii) eines sein, in dem
das reife Polypeptid mit einer anderen Verbindung fusioniert ist,
wie z. B. einer Verbindung, die dazu dient, die Halbwertszeit des
Polypeptids zu erhöhen
(zum Beispiel Polyethylenglycol), oder (iv) eines sein, in dem zusätzliche
Aminosäuren
mit dem reifen Polypeptid fusioniert sind, wie z. B. eine Leader-
oder eine sekretorische Sequenz oder eine Sequenz, die zur Reinigung
des reifen Polypeptids verwendet wird, oder eine Proproteinsequenz.
Es wird vorausgesetzt, dass sich aus den hierin angeführten Lehren
solche Fragmente im Rahmen der Erfahrung der Fachleute befinden,
so lange diese Fragmente die gleiche biologische Funktion oder Aktivität wie das
reife Polypeptid, das durch die cDNA der 1 (SEQ ID Nr. 1) oder die hinterlegte
cDNA codiert wird, im Wesentlichen beibehalten.
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Die Polypeptide und Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt in einer isolierten Form
bereitgestellt und sind bevorzugt bis zur Homogenität gereinigt.
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Der Ausdruck "isoliert" bedeutet, dass das Material aus seiner
ursprünglichen
Umgebung entfernt wurde (z. B. der natürlichen Umgebung, wenn es natürlich vorkommt).
Zum Beispiel gilt ein natürlich
vorkommendes Polynucleotid oder Polypeptid, das in einem lebenden
Tier vorkommt, als nicht isoliert, aber das gleiche Polynucleotid
oder die DNA oder das Polypeptid, das von einigen oder allen der
ebenfalls vorliegenden Materialien getrennt ist, gilt als isoliert.
Ein solches Polynucleotide kann Teil eines Vektors sein, und/oder
ein solches Polynucleotid oder Polypeptid kann Teil einer Zusammensetzung
sein und immer noch als isoliert gelten, in der Weise, dass ein
solcher Vektor oder eine solche Zusammensetzung nicht Teil seiner
natürlichen
Umgebung ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch Vektoren, die Polynucleotide der vorliegenden Erfindung umfassen,
sowie Wirtszellen, die mit Vektoren der Erfindung gentechnisch verändert wurden,
und die Herstellung von Polypeptiden der Erfindung durch rekombinante
Verfahren.
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Wirtszellen können mit den Vektoren dieser
Erfindung gentechnisch verändert
werden (transduziert, transformiert oder transfiziert), bei denen
es sich zum Beispiel um einen Clonierungsvektor oder um einen Expressionsvektor
handeln kann. Der Vektor kann zum Beispiel in Form eines Plasmids,
eines viralen Partikels, eines Phagen, usw. vorliegen. Die veränderte Wirtszelle
kann in herkömmlichen
Nährmedien
kultiviert werden, die zur Aktivierung von Promotoren, zur Selektion
von Transformanten oder zur Amplifikation der FGF-10-Gene entsprechend
modifiziert wurden. Die Anzuchtbedingungen wie z. B. die Temperatur,
der pH-Wert und ähnliche
sind die gleichen, die vorher für
die Wirtszelle zur Expression ausgewählt wurden und sind den Fachleuten
bekannt.
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Das Polynucleotid der vorliegenden
Erfindung kann zur Herstellung eines Polypeptids über rekombinante
Verfahren verwendet werden. Daher kann zum Beispiel die Polynucleotidsequenz
in irgendeinem aus einer Vielzahl an Expresionsvehikeln enthalten
sein, insbesondere in Vektoren oder in Plasmiden zur Expression
eines Polypeptids. Solche Vektoren umfassen chromosomale, nicht
chromosomale und synthetische DNA-Sequenzen, wie z. B. Derivate
von SV40; bakterielle Plasmide; Phagen-DNA; Hefeplasmide; Vektoren, die
aus Kombinationen von Plasmiden und Phagen-DNA, Virus-DNA wie z.
B. Vaccinia, Adenovirus, Geflügelpocken-Virus
und Pseudorabies stammen. Es kann jedoch jeder/s andere Vektor oder
Plasmid verwendet werden, solange er/es im Wirt replikations- und
lebensfähig
ist.
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Die geeignete DNA-Sequenz kann in
den Vektor über
eine Vielzahl an Verfahren eingebaut werden. Im Allgemeinen wird
die DNA-Sequenz in geeignete Restriktionsendonuclease-Schnittstellen
durch im Fachgebiet bekannte Verfahren inseriert. Solche Verfahren
und andere sollten sich im Rahmen der Erfahrung der Fachleute befinden.
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Die DNA-Sequenz im Expressionsvektor
ist funktionell mit (einer) geeigneten Expressions-Kontrollsequenzen)
(Promotor) verbunden, um die mRNA-Synthese zu steuern. Als repräsentative
Beispiele für
solche Promotoren seien genannt: LTR oder der SV40-Promotor, der lac-
oder der trp-Promotor aus E. coli, der PL-Promotor
des Phagen Lambda und andere Promotoren, von denen bekannt ist,
dass sie die Expression von Genen in prokaryontischen oder eukaryontischen
Zellen oder ihren Viren kontrollieren. Der Expressionsvektor enthält auch
eine Ribosomen-Bindestelle zur Initiation der Translation und einen
Transkriptions-Terminator. Der Vektor kann auch geeignete Sequenzen
zur Verstärkung
der Expression enthalten.
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Darüber hinaus enthalten die Expressionsvektoren
bevorzugt ein Gen, um eine phänotypisches
Merkmal zur Selektion der transformierten Wirtszellen bereitzustellen,
wie z. B. die Dihydrofolat-Reduktase oder die Neomycin-Resistenz
bei der eukaryontischen Zellkultur oder z. B. die Tetracyclin- oder
die Ampicillin-Resistenz bei E. coli.
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Der Vektor, der, wie hierin vorstehend
beschrieben, die geeignete DNA-Sequenz sowie einen geeigneten Promotor
oder eine Kontrollsequenz enthält,
kann dazu verwendet werden, einen geeigneten Wirt zu transformieren,
um dem Wirt zu ermöglichen,
das Protein zu exprimieren. Als repräsentative Beispiele geeigneter
Wirte können
erwähnt
werden: Bakterienzellen wie z. B. E. coli, Salmonella typhimurium,
Streptomyces; Pilz-Zellen wie z. B. Hefe; Insektenzellen wie z.
B. Drosophila S2 und Spodoptera Sf9; tierische Zellen wie z. B.
CHO, COS oder Bowes-Melanom; Adenoviren; Pflanzenzellen, usw. Die
Auswahl eines geeigneten Wirts sollte aus den hierin angeführten Lehren
den Fachleuten bekannt sein.
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Insbesondere umfaßt die vorliegende Erfindung
ebenfalls rekombinante Konstrukte, die eine oder mehrere der Sequenzen
umfassen, die vorstehend grob beschrieben wurden. Die Konstrukte
umfassen einen Vektor wie z. B. ein Plasmid oder einen viralen Vektor,
in den eine Sequenz der Erfindung in der Vorwärts- oder in der Rückwärts-Orientierung
inseriert wurde. In einem bevorzugten Aspekt dieser Ausführungsform
umfaßt das
Konstrukt weiterhin regulatorische Sequenzen, einschließlich zum
Beispiel einen Promotor, der mit der Sequenz funktionell verknüpft ist.
Den Fachleuten ist eine große
Zahl an geeigneten Vektoren und Promotoren bekannt, und diese sind
kommerziell erhältlich.
Die folgenden Vektoren werden als Beispiele vorgestellt. Bakterielle:
pQE70, pQE60, pQE-9 (Qiagen), pBS, Phagescript, psiX174, pBluescript
SK, pBSKS, pNH8a, pNH16a, pNH18a, pNH46a (Stratagene); pTRC99A,
pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5 (Pharmacia). Eukaryontische: pWLneo,
pSV2cat, pOG44, pXT1, pSG (Stratagene); pSVK3, pBPV, pMSG, pSVL
(Pharmacia). Es kann jedoch jedes andere Plasmid oder jeder andere
Vektor verwendet werden, so lange sie im Wirt replizier- und lebensfähig sind.
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Die Promotorbereiche können aus
jedem gewünschten
Gen unter Verwendung von CAT (Chloramphenicol-Transferase)-Vektoren
oder anderen Vektoren mit selektierbaren Markern ausgewählt werden.
Zwei geeignete Vektoren sind pKK232-8 und pCM7. Speziell benannte
bakterielle Promotoren umfassen lacI, lacZ, T3, T7, gpt, Lambda
PR, PL und trp.
Eukaryontische Promotoren umfassen den sehr frühen Promotor von CMV, den HSV-Thymidin-Kinase-Promotor,
die frühen
und späten
SV40-Promotoren, die LTRs aus Retroviren und den Maus-Metallothionein-I-Promotor.
Das Auswählen
der geeigneten Vektoren und Promotoren ist den Fachleuten wohlbekannt.
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In einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Wirtszellen, welche das vorstehend
beschriebene Konstrukt enthalten. Die Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische
Zelle sein, wie z. B. eine Säugerzelle,
oder eine niedere eukaryontische Zelle, wie z. B. eine Hefezelle,
oder die Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle sein, wie z.
B. eine Bakterienzelle. Das Einbringen des Konstrukts in die Wirtszelle kann
durch Calciumphosphat-Transfektion, DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion
oder Elektroporation bewirkt werden (Davis, L., Dibner, M., Battey,
I., Basic Methods in Molecular Biology, (1986)).
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Die Konstrukte in den Wirtszellen
können
in herkömmlicher
Weise dazu verwendet werden, um das durch die rekombinante Sequenz
codierte Genprodukt herzustellen. Alternativ können die Polypeptide der Erfindung
durch herkömmliche
Peptid-Synthesegeräte
synthetisch hergestellt werden.
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Die reifen Proteine können in
Säugerzellen,
Hefe, Bakterien oder anderen Zellen unter Kontrolle der geeigneten
Promotoren exprimiert werden. Es können ebenfalls zellfreie Translations-Systeme
verwendet werden, um solche Proteine unter Verwendung von RNAs herzustellen,
die von den DNA-Konstrukten der vorliegenden Erfindung stammen.
Geeignete Clonierungs- und Expressionsvektoren zur Verwendung in
prokaryontischen und eukaryontischen Wirten werden in Sambrook,
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Zweite Ausgabe,
(Cold Spring Harbor, N.Y., 1989) beschrieben, dessen Offenlegung
hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Die Transkription der DNA, welche
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung codiert, durch höhere Eukaryonten
wird durch die Insertion einer Enhancer-Sequenz in den Vektor gesteigert.
Enhancer sind cis-wirkende DNA-Elemente von gewöhnlich etwa 10 bis 300 by Länge, die
auf einen Promotor wirken, um seine Transkription zu steigern. Beispiele
umfassen den SV40-Enhancer auf der späten Seite des Replikationsursprungs
(bp 100 bis 270), der Enhancer des frühen Promotors des Cytomegalievirus,
der Polyomavirus-Enhancer auf der späten Seite des Replikationsursprungs
und Adenovirus-Enhancer.
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Im Allgemeinen umfassen rekombinante
Expressionsvektoren Replikationsursprünge und selektierbare Marker,
welche die Transformation der Wirtszelle erlauben, wie z. B. das
Ampicillin-Resistenzgen aus E. coli und das TRP1-Gen aus S. cerevisiae,
sowie einen Promotor, der von einem stark exprimierten Gen stammt, um
die Transkription einer sich stromabwärts befindlichen Struktursequenz
zu steuern. Solche Promotoren können
aus Operons stammen, die unter anderem glycolytische Enzyme wie
z. B. die 3-Phosphoglycerat-Kinase
(PGK), den α-Faktor,
die saure Phosphatase oder Hitzeschock-Proteine codieren. Die heterologe
Struktursequenz wird in der geeigneten Phase mit Translations-Initiations-
und Terminations-Sequenzen zusammengesetzt. Gegebenenfalls kann
die heterologe Sequenz ein Fusionsprotein codieren, das ein N-terminales Kennzeichnungs-Peptid
enthält,
welches die gewünschten
Eigenschaften verleiht, wie z. B. die Stabilisierung oder die vereinfachte
Reinigung eines exprimierten rekombinanten Produkts.
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Brauchbare Expressionsvektoren zur
Verwendung in Bakterien werden durch die Insertion einer Struktur-DNA-Sequenz,
die ein gewünschtes
Protein codiert, zusammen mit geeigneten Translations-Initialions- und
Terminations-Signalen im funktionellen Leseraster mit einem funktionellen
Promotor konstruiert. Der Vektor wird einen oder mehrere selektierbare
phänotypische
Marker und einen Replikationsursprung enthalten, um den Erhalt des
Vektors und wenn gewünscht,
auch die Amplifikation innerhalb des Wirtes bereitzustellen. Geeignete
prokaryontische Wirte zur Transformation umfassen E. coli, Bacillus
subtilis, Salmonella typhimurium und zahlreiche Arten aus den Gattungen
Pseudomonas, Streptomyces und Staphylococcus, obwohl Andere ebenfalls
wahlweise verwendet werden können.
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Als repräsentatives, aber nicht begrenzendes
Beispiel können
nützliche
Expressionsvektoren zur Verwendung in Bakterien einen selektierbaren
Marker und einen bakteriellen Replikationsursprung umfassen, die aus
kommerziell erhältlichen
Plasmiden stammen, welche genetische Elemente des wohlbekannten
Clonierungsvektors pBR322 (ATCC 37017) enthalten. Solche kommerziellen
Vektoren umfassen zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals,
Uppsala, Schweden) und pGEMI (Promega Biotec, Madison, WI, USA).
Diese "Gerüst"-Bereiche aus pBR322
werden mit einem geeigneten Promotor und der Struktursequenz, die
exprimiert werden soll, kombiniert.
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Nach der Transformation eines geeigneten
Wirtsstammes und der Anzucht des Wirtsstammes bis zu einer geeigneten
Zelldichte, wird der gewählte
Promotor durch geeignete Mittel dereprimiert (z. B. eine Temperaturerhöhung oder
eine chemische Induktion), und die Zellen werden über einen
zusätzlichen
Zeitraum kultiviert.
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Die Zellen werden üblicherweise
durch Zentrifugation geerntet, durch physikalische oder chemische Mittel
aufgebrochen, und der so erhaltene Rohextrakt wird zur weiteren
Reinigung aufbewahrt.
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Die zur Expression von Proteinen
verwendeten Mikrobenzellen können
durch jedes brauchbare Verfahren aufgebrochen werden, einschließlich Einfrier-Auftau-Zyklen,
Behandlung mit Ultraschall, mechanischem Aufbrechen oder der Verwendung
von zelllysierenden Mitteln.
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Um das rekombinante Protein zu exprimieren,
können
ebenfalls zahlreiche Säuger-Zellkultur-Systeme verwendet
werden. Beispiele für
Säuger-Expressions-Systeme
umfassen die COS-7-Linie der Affennieren-Fibroblasten, die durch
Gluzman, Cell 23: 175 (1981) beschrieben wurde, sowie andere Zelllinien,
die in der Lage sind, einen kompatiblen Vektor zu exprimieren, wie
z. B. die C127-, 3T3-, CHO-, HeLa- und BHK-Zelllinie. Säuger-Expressionsvektoren
umfassen einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und
Enhancer und ebenfalls alle notwendigen Ribosomen-Bindestellen,
Polyadenylierungsstellen, Spleiß-Donor-
und Akzeptorstellen, Transkriptions-Terminations-Sequenzen und flankierende
nicht-transkribierte 5'-Sequenzen. DNA-Sequenzen,
die aus dem viralen Genom von SV40 stammen, wie z. B. der SV40-Replikationsursprung, der
frühe Promotor,
der Enhancer und die Spleiß-
und Polyadenylierungs-Stellen, können
dazu verwendet werden, die erforderlichen nicht-transkribierten
genetischen Elemente bereitzustellen.
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FGF-10 kann aus den rekombinanten
Zellkulturen durch Verfahren wiedergewonnen und gereinigt werden,
die schon früher
verwendet wurden, einschließlich
der Ammoniumsulfat- oder Ethanol-Fällung, der Säure-Extraktion,
der Anion- oder Kation-Austausch-Chromatographie,
der Phosphocellulose-Chromatographie, der hydrophoben Wechselwirkungs-Chromatographie,
der Affinitäts-Chromatographie,
der Hydroxylapatit-Chromatographie
und der Lectin-Chromatographie. Wenn nötig, können zur Vervollständigung
der Konfiguration des reifen Proteins Protein-Rückfaltungsschritte durchgeführt werden.
Abschließend
kann die Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC) für
die abschließenden
Reinigungsschritte verwendet werden.
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Die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung können
ein natürliches,
gereinigtes Produkt sein oder ein Produkt aus einem chemischen Syntheseverfahren
oder durch rekombinante Verfahren aus einem prokaryontischen oder
eukaryontischen Wirt (zum Beispiel durch Bakterien-, Hefe-, höhere Pflanzen-,
Insekten- und Säuger-Zellen
in Kultur) hergestellt worden sein. In Abhängigkeit von dem bei einem
rekombinanten Herstellungsverfahren verwendeten Wirt können die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung mit aus Säugern oder anderen eukaryontischen
Wirten stammenden Kohlenhydraten glycosyliert sein oder können nicht
glycosyliert vorliegen. Die Polypeptide der Endung können auch
einen Methionin-Aminosäurerest
am Anfang enthalten.
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Das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
kann als Ergebnis seiner Fähigkeit
das Wachstum von Gefäß-Endothelzellen
zu stimulieren für
Behandlungen zur Stimulation der Gefäßneubildung ischämischer
Gewebe verwendet werden, die aufgrund verschiedener Krankheitszustände wie
z. B. Thrombose, Arteriosklerose und anderen Herzgefäß-Zuständen bestehen.
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FGF-10 kann auch zur Behandlung von
Wunden aufgrund von Verletzungen, Verbrennungen, post-operativer
Gewebereparatur und Geschwüren
verwendet werden, da er die Fähigkeit
besitzt, als mitogenes Mittel in verschieden Zellarten zu wirken,
wie z. B. in Fibroblasten-Zellen und in Skelettmuskelzellen.
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FGF-10 kann auch dazu verwendet werden,
neuronale Schäden
zu behandeln und zu verhindern, die bei bestimmten neuronalen Erkrankungen
oder neuro-degenerativen Zuständen
auftreten, wie z. B. bei der Alzheimer-Krankheit, der Parkinson-Krankheit
und dem AIDS-related-Complex. FGF-10 besitzt die Fähigkeit, das
Wachstum von Chrondrocyten zu stimulieren und kann daher dazu verwendet
werden, die Regeneration von Knochen und Zahnfleisch zu verstärken und
Gewebetransplantationen oder Knochenverpflanzungen zu unterstützen.
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FGF-10 kann durch die Stimulation
des Wachstums von Keratinocyten auch dazu verwendet werden, die
Hautalterung aufgrund von Sonnenbränden zu verhindern.
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FGF-10 kann auch dazu verwendet werden,
den Haarverlust zu verhindern, da FGF-10 die Haare bildenden Zellen
aktiviert und das Wachstum von Melanocyten fördert. In ähnlicher Weise stimuliert FGF-10
das Wachstum und die Differenzierung von hämatopoietischen Zellen und
Knochenmarkszellen, wenn es in Kombination mit anderen Cytokinen
verwendet wird.
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FGF-10 kann auch dazu verwendet werden,
Organe vor der Transplantation zu erhalten, oder zur Unterstützung der
Zellkultur von primären
Geweben.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Verwendung solcher
Polypeptide oder Polynucleotide, die solche Polypeptide codieren,
für in
vitro-Zwecke, die mit wissenschaftlicher Forschung, der Synthese
von DNA und der Herstellung von DNA-Vektoren in Beziehung stehen, sowie
zum Zwecke der Bereitstellung von diagnostischen und therapeutischen
Mitteln zur Behandlung menschlicher Krankheiten bereitgestellt.
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Fragmente des Voll-Längen-FGF-10-Gens
können
als Hybridisierungs-Sonden für
eine cDNA-Genbank verwendet werden, um das Voll-Längen-FGF-10-Gen
zu isolieren, sowie um andere Gene zu isolieren, die eine hohe Sequenzähnlichkeit
zu diesen Genen oder eine ähnliche
biologische Aktivität
besitzen. Sonden dieses Typs besitzen im Allgemeinen mindestens
20 Basen. Bevorzugt besitzen diese Sonden jedoch mindestens 30 Basen,
und im Allgemeinen sind sie nicht länger als 50 Basen, obwohl sie
eine höhere
Anzahl an Basen umfassen können.
Die Sonde kann auch dazu verwendet werden, einen cDNA-Clon, der
einem Volllängen-Transkript
entspricht, sowie einen genomischen Clon oder Clone, die das vollständige FGF-10-Gen
einschließlich
regulatorischer und Promotor-Bereiche, Exons und Introns enthalten,
zu identifizieren. Ein Beispiel für eine Durchmusterung umfaßt die Isolierung
des codierenden Bereichs des FGF-10-Gens unter Verwendung der bekannten
DNA-Sequenz, um eine Oligonucleotid-Sonde zu synthetisieren. Markierte
Oligonucleotide mit einer Sequenz, die zu der des Gens der vorliegenden
Erfindung komplementär
ist, werden dazu verwendet, eine Genbank mit menschlicher cDNA,
genomischer DNA oder mRNA zu durchsuchen, um zu bestimmen, mit welchen
Mitgliedern der Genbank die Sonde hybridisiert.
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Diese Erfindung stellt ein Verfahren
zur Identifizierung der Rezeptoren des FGF-10-Polypeptids bereit. Das Gen, das den
Rezeptor codiert, kann durch zahlreiche Verfahren identifiziert
werden, die den Fachleuten bekannt sind, zum Beispiel durch Liganden-Panning
und FACS-Sortierung (Coligan et al., Currrent Protocols in Immun.,
1(2), Kapitel 5, (1991)). Es wird bevorzugt die Expressions-Clonierung
verwendet, wobei polyadenylierte RNA aus einer Zelle hergestellt
wird, die auf die Polypeptide reagiert, und eine cDNA-Genbank, die aus
dieser RNA erzeugt wird, wird in Gruppen einteilt und dazu verwendet,
COS-Zellen oder andere Zellen, die nicht auf die Polypeptide reagieren,
zu transformieren. Die transfizierten Zellen, die auf Glasobjektträgern angezogen
werden, werden dann den markierten Polypeptiden ausgesetzt. Die
Polypeptide können
auf vielfältige
Weisen markiert werden, einschließlich der Iodierung oder dem
Einbau einer Erkennungsstelle für
eine ortsspezifische Proteinkinase. Nach der Fixierung und der Inkubation
werden die Objektträger
der autoradiographischen Analyse unterworfen. Die positiven Gruppen
werden identifiziert, und es werden Untergruppen hergestellt und
unter Verwendung eines wiederholten Untergruppierungs- und Durchsuchungs-Verfahrens
erneut transfiziert, wodurch schließlich einzelne Clone erhalten
werden, die den mutmaßlichen
Rezeptor codieren.
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Als alternativer Ansatz zur Identifizierung
des Rezeptors können
die markierten Polypeptide über
Photoaffinität
mit Zellmembranen oder extrahierten Präparaten verknüpft werden,
die das Rezeptormolekül
exprimieren. Das kreuzvernetzte Material wird durch PAGE-Analyse
aufgetrennt und einem Röntgenfilm
exponiert. Der markierte Komplex, der die Rezeptoren der Polypeptide
enthält,
kann ausgeschnitten werden, in Peptidfragmente aufgetrennt werden
und einer Protein-Mikrosequenzierung unterworfen werden. Die aus
der Mikrosequenzierung erhaltene Aminosäuresequenz wird dazu verwendet,
ein Reihe an degenerierten Oligonucleotid-Sonden zur Durchmusterung
einer cDNA-Genbank zu entwerfen, um die Gene zu identifizieren,
die die mutmaßlichen
Rezeptoren codieren.
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Diese Erfindung stellt ein Verfahren
zu Durchmusterung von Verbindungen bereit, um solche zu identifizieren,
die die Wirkung von FGF-10 modulieren. Ein Beispiel eines solchen
Testansatzes umfaßt
das Zusammenbringen einer Säuger-Fibroblastenzelle,
FGF-10, der Verbindung, die durchmustert werden soll, und 3[H]-Thymidin unter Zellkultur-Bedingungen,
bei denen sich die Fibrobastenzelle normalerweise teilen würde. Ein
Kontroll-Testansatz kann bei Abwesenheit der Verbindung, auf die
durchmustert werden soll, durchgeführt werden und mit dem Grad
der Fibroblasten-Proliferation bei Anwesenheit der Verbindung verglichen
werden, um durch die Bestimmung der Aufnahme von 3[H]-Thymidin
für beide
Fälle zu
bestimmen, ob diese Verbindung die Zellvermehrung von Keratinocyten
stimuliert.
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Um Antagonisten zu suchen, kann der
gleiche Testansatz hergestellt werden, und es wird die Fähigkeit der
Verbindung gemessen, die Zellvermehrung von Fibroblasten zu verhindern,
und es wird eine Bestimmung der Potenz des Antagonisten vorgenommen.
Der Grad der Fibroblasten-Zellvermehrung wird durch Flüssigszintillations-Chromatographie
bestimmt, die den Einbau an 3[H]-Thymidin
mißt.
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Bei einem anderen Verfahren wird
eine Säugerzelle
oder ein Membranpräparat,
das den FGF-10-Rezeptor exprimiert, mit markiertem FGF-10 in Anwesenheit
der Verbindung inkubiert. Dann kann die Fähigkeit der Verbindung, diese
Wechselwirkung zu verstärken
oder zu blockieren, gemessen werden. Alternativ wird die Antwort
eines bekannten Second- Messenger-Systems
nach der Wechselwirkung zwischen FGF-10 und dem Rezeptor gemessen
und bei Anwesenheit oder Abwesenheit der Verbindung verglichen.
Solche Second-Messenger-Systeme umfassen die cAMP-Guanylat-Cyclase,
Ionenkanäle
oder die Hydrolyse von Phosphoinositid, sind aber nicht auf diese
beschränkt.
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Ein Beispiel für einen möglichen FGF-10-Antagonisten
ist ein Antikörper,
der an das Polypeptid bindet.
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Ein anderer möglicher FGF-10-Antagonist ist
ein Antisense-Konstrukt, das unter Verwendung der Antisense-Technologie
hergestellt wird. Die Antisense-Technologie kann dazu verwendet
werden, die Genexpression durch Bildung einer Triple-Helix oder
einer Antisense-DNA oder -RNA zu kontrollieren, wobei beide Verfahren
auf der Bindung eines Polynucleotids an DNA oder RNA basieren. Zum
Beispiel wird der codierende 5'-Bereich
der Polynucleotidsequenz, der die reifen Polypeptide der vorliegenden
Erfindung codiert, dazu verwendet, ein Antisense-RNA-Oligonucleotid
mit einer Länge
von etwa 10 bis 40 Basen zu entwerfen. Das DNA-Oligonucleotid wird
so entworfen, dass es zu einem Bereich des Gens komplementär ist, der
an der Transkription beteiligt ist (Triple-Helix – vergleiche
Lee et al., Nucl. Acids Res. 6: 3073 (1979); Cooney et al., Science
241: 456 (1988) und Dervan et al., Science 251: 1360 (1991)), wodurch
die Transkription und die Produktion von FGF-10 verhindert wird.
Das Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert mit der mRNA in vivo
und blockiert die Translation des mRNA-Moleküls in das FGF-10-Polypeptid
(Antisense – Okano,
J. Neurochem. 56: 560 (1991); Oligodeoxynucleotides as Antisense
Inhibitors of Gene Expression, CRC Press, Boca Raton, FL (1988)).
Die Oligonucleotide, die vorstehend beschrieben wurden, können auch
in die Zellen eingebracht werden, so dass die Antisense-RNA oder -DNA in
vivo exprimiert werden kann, um die Produktion von FGF-10 zu hemmen.
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Die FGF-10-Antagonisten können dazu
verwendet werden, das Zellwachstum und die Wirkungen auf die Zellvermehrung
durch FGF-10 bei neoplastischen Zellen und Geweben zu verhindern
und daher das abnormale Zellwachstum und die Proliferation zu verzögern oder
zu verhindern, wie z. B. das Wachstum von Tumoren.
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Die FGF-10-Antagonisten können auch
dazu verwendet werden, hypervaskuläre Krankheiten zu verhindern
und die Proliferation von Epithel-Linsenzellen nach einer extrakapsulären Katarakt-Operation
zu verhindern.
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Die Antagonisten können in
einer Zusammensetzung mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger verwendet
werden, z. B. wie hierin nachstehend beschrieben wird.
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Die Polypeptide und Antagonisten
der vorliegenden Erfindung können
in Kombination mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger verwendet
werden, um ein Arzneimittel zu bilden. Solche Zusammensetzungen
umfassen eine therapeutisch wirksame Menge des Polypeptids oder
des Antagonisten und einen pharmazeutisch verträglichen Träger oder Excipienten. Solche
Träger
umfassen Kochsalzlösung,
gepufferte Kochsalzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon, sind
aber nicht auf diese beschränkt.
Die Formulierung sollte der Art der Verabreichung angepaßt sein.
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Die vorstehend erwähnten Verbindungen
können
ebenfalls in einer pharmazeutischen Verpackung oder in einem Kit
verpackt sein, der einen oder mehrere Behälter umfasst, die mit einer
oder mehrerer der Bestandteile der Arzneimittel der Erfindung gefüllt sind.
Einem solchen Behälter
oder solchen Behältern
kann ein Merkblatt beiliegen, das in einer Form abgefaßt ist,
die von einer Regierungsbehörde
vorgeschrieben wird, welche die Herstellung, die Verwendung oder
den Verkauf pharmazeutischer oder biologischer Produkte reguliert, wobei
das Merkblatt die Bewilligung der Behörde zur Herstellung, Verwendung
oder zum Verkauf für
die Verabreichung am Menschen wiedergibt. Darüber hinaus können die
Polypeptide und die Antagonisten der vorliegenden Erfindung zusammen
mit anderen therapeutischen Verbindungen angewendet werden.
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Die Arzneimittel können in
geeigneter Weise verabreicht werden, wie z. B. auf oralen, örtlichen,
intravenösen,
intraperitonealen, intramuskulären,
subcutanen, intranasalen oder intradermalen Wegen. Die Arzneimittel
werden in einer Menge verabreicht, die zur Behandlung und/oder zur
Vorbeugung der spezifischen Indikation wirksam ist. Im Allgemeinen
werden sie in einer Menge von mindestens etwa 10 μg/kg Körpergewicht verabreicht,
und in den meisten Fällen
werden sie in einer Menge verabreicht, die etwa 8 mg/kg Körpergewicht pro
Tag nicht überschreitet.
In den meisten Fällen
liegt die tägliche
Dosis bei etwa 10 μg/kg
bis zu etwa 1 mg/kg Körpergewicht,
wobei der Weg der Verabreichung, die Symptome usw. berücksichtigt
werden. Bei dem speziellen Fall einer örtlichen Verabreichung werden
bevorzugt Dosen von etwa 0,1 μg
bis zu 9 mg pro cm2 verabreicht.
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Die FGF-10-Polypeptide und die -Antagonisten,
bei denen es sich um Polypeptide handelt, können in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung ebenfalls durch Expression solcher Polypeptide in vivo
verwendet werden, was oft als "Gentherapie" bezeichnet wird.
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Somit können zum Beispiel die Zellen
mit einem Polynucleotid (DNA oder RNA), das das Polypeptid ex vivo
codiert, verändert
werden, die gentechnisch veränderten
Zellen werden dann einem Patienten zur Verfügung gestellt, der mit dem
Polypeptid behandelt werden soll. Solche Verfahren sind im Fachgebiet
wohlbekannt. Zum Beispiel können
Zellen über
Verfahren, die im Fachgebiet bekannt sind, durch die Verwendung
eines retroviralen Partikels, der RNA enthält, die das Polypeptid der
vorliegenden Erfindung codiert, verändert werden.
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In ähnlicher Weise können Zellen
in vivo zur Expression des Polypeptids in vivo verändert werden, zum
Beispiel durch Verfahren, die im Fachgebiet bekannt sind. Wie im
Fachgebiet bekannt ist, kann eine Produzenten-Zelle zur Herstellung
eines retroviralen Partikels, der RNA enthält, welche das Polypeptide
der vorliegenden Erfindung codiert, einem Patienten zur gentechnischen
Veränderung
der Zellen in vivo und zur Expression des Polypeptids in vivo verabreicht
werden. Diese und andere Verfahren zur Verabreichung eines Polypeptids
der vorliegenden Erfindung durch solche Verfahren sollten den Fachleuten
aus den Lehren der vorliegenden Erfindung ersichtlich sein. Zum
Beispiel kann es sich bei dem Expressionsvehikel zur gentechnischen
Veränderung
der Zellen um etwas anderes als einen retroviralen Partikel handeln,
wie zum Beispiel um einen Adenovirus, der dazu verwendet werden
kann, die Zellen nach der Kombination mit einem geeigneten Vehikel
zur Verabreichung in vivo gentechnisch zu verändern.
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Diese Erfindung betrifft ebenfalls
die Verwendung des FGF-10-Gens als Teil eines diagnostischen Testansatzes
zum Nachweis von Krankheiten oder von Empfänglichkeiten für Krankheiten,
die mit der Anwesenheit von Mutationen in den FGF-10 Nucleinsäuresequenzen
in Beziehung stehen.
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Individuen, die Mutationen im FGF-10-Gen
tragen, können
auf DNA-Ebene durch eine Vielzahl an Verfahren nachgewiesen werden.
Die Nucleinsäuren
zur Diagnose können
aus den Zellen eines Patienten, wie z. B. aus Blut, Urin, Speichel,
Gewebebiopsie- und Autopsiematerial erhalten werden. Die genomische
DNA kann direkt zum Nachweis verwendet werden oder kann vor der
Analyse enzymatisch unter Verwendung der PCR amplifiziert werden
(Saiki et al., Nature 324: 163–166
(1986)). Die RNA oder die cDNA kann ebenfalls für den gleichen Zweck verwendet
werden. Als Beispiel können
PCR-Primer, die zu der FGF-10 codierenden Nucleinsäure komplementär sind,
dazu verwendet werden, Mutationen in FGF-10 zu identifizieren und
zu analysieren. Zum Beispiel können
Deletionen und Insertionen durch eine Veränderung der Größe des amplifizierten Produkts
im Vergleich zu dem normalen Genotyp nachgewiesen werden. Punktmutationen
können
durch Hybridsierung der amplifizierten DNA an radioaktiv markierte
FGF-10-RNA oder alternativ an radioaktiv markierte FGF-10-Antisense-DNA-Sequenzen
nachgewiesen werden. Perfekt gepaarte Sequenzen können von
falsch gepaarten Duplexmolekülen
durch RNase A-Verdau oder durch Unterschiede in den Schmelztemperaturen unterschieden
werden.
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Genetische Untersuchungen, die auf
DNA-Sequenzunterschieden basieren, können durch den Nachweis einer
Veränderung
der elektrophoretischen Mobilität
von DNA-Fragmenten
in Gelen mit oder ohne denaturierenden Mitteln vorgenommen werden.
Kleine Sequenzdeletionen und -insertionen können durch hochauflösende Gelelektrophorese
sichtbar gemacht werden. DNA-Fragmente mit unterschiedlichen Sequenzen
können
auf denaturierenden Formamid-Gradientengelen unterschieden werden,
bei denen die Wanderung der verschiedenen DNA-Fragmente im Gel an
unterschiedlichen Positionen gemäß ihrer
spezifischen Schmelz- oder Teilschmelztemperaturen verzögert wird
(vergleiche z. B. Myers et al., Science 230: 1242 (1985)).
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Sequenzveränderungen an spezifischen Stellen
können
ebenfalls durch Nuclease-Schutz-Testansätze enthüllt werden,
wie z. B. dem Schutz gegen RNase und S1-Nuclease oder dem chemischen
Spaltverfahren (z. B. Cotton et al., PNAS, USA 85: 4397–4401 (1985)).
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Somit kann der Nachweis einer spezifischen
DNA-Sequenz durch Verfahren wie Hybridisierung, RNase-Schutz, chemische
Spaltung, direkte DNA-Sequenzierung oder der Verwendung von Restriktionsenzymen (z.
B. Restriktions-Fragment-Längen-Polymorphismus
(RFLP)) und durch Southern-Blot-Analyse genomischer DNA erreicht
werden.
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Neben der eher herkömmlichen
Gelelektrophorese und DNA-Sequenzierung, können Mutationen auch durch
in situ-Untersuchungen nachgewiesen werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch einen diagnostischen Testansatz zum Nachweis veränderter Spiegel
des FGF-10-Proteins in zahlreichen Geweben, da eine Überexpression
der Proteine im Vergleich zu normalen Gewebeproben die Anwesenheit
einer Krankheit oder die Empfänglichkeit
für eine
Krankheit nachweisen kann, wie zum Beispiel einen Tumor. Testansätze, die
dazu verwendet werden, die Spiegel des FGF-10-Proteins in einer
aus einem Wirt stammenden Probe nachzuweisen, sind den Fachleuten
wohlbekannt und umfassen Radioimmun-Testansätze, kompetitive Bindungs-Testansätze, Western-Blot-Analyse, ELISA-Testansätze und
den "Sandwich"-Testansatz. Ein
ELISA-Testansatz (Coligan et al., Current Protocols in Immunology
1(2), Kapitel 6, (1991)) umfaßt
zu Beginn die Herstellung eines Antikörpers, der für das FGF-10-Antigen
spezifisch ist, vorzugsweise einen monoclonalen Antikörper. Zusätzlich wird
ein Reporter-Antikörper
gegen den monoclonalen Antikörper
hergestellt. An den Reporter-Antikörper wird ein nachweisbares Reagenz
angehängt,
wie z. B. eine radioaktive Substanz, eine fluoreszierende Substanz
oder in diesem Beispiel das Meerrettich-Peroxidase-Enzym. Einem
Wirt wird eine Probe entnommen und auf einem festen Träger inkubiert,
z. B. einer Polystyrol-Schale, welche die Proteine dieser Probe
bindet. Alle freien Proteinbindestellen in der Schale werden dann
durch die Inkubation mit einem unspezifischen Protein, wie z. B.
Rinderserumalbumin, abgedeckt. Als Nächstes wird der monoclonale
Antikörper
in der Schale inkubiert, wobei sich in dieser Zeit die monoclonalen
Antikörper
an alle FGF-10-Proteine anheften, die an der Polystyrol-Schale angeheftet
sind. Alle ungebundenen monoclonalen Antikörper werden mit Puffer ausgewaschen.
Nun wird der mit Meerrettich-Peroxidase gekoppelte Reporter-Antikörper in
die Schale gegeben, was zur Bindung der Reporter-Antikörper an
alle monoclonalen Antikörper
führt,
die an FGF-10 gebunden sind. Die nicht angehefteten Reporter-Antikörper werden
dann ausgewaschen. Dann werden Peroxidase-Substrate zu der Schale
gegeben, und die Menge der Farbe, die sich in einem bestimmten Zeitraum
entwickelt, ist ein Maß für die Menge
an FGF-10-Protein, das in einem bestimmten Volumen einer Patientenprobe
vorliegt, wenn sie mit einer Standard-Kurve verglichen wird.
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Es kann ein kompetitiver Testansatz
verwendet werden, worin FGF-10 spezifische Antikörper an einen festen Träger angeheftet
werden, und markierter FGF-10 und eine aus dem Wirt stammende Probe
werden über
den festen Träger
gegeben, und die Menge an Markierung, die zum Beispiel durch Flüssigszintillations-Chromatographie
nachgewiesen wird, kann mit der Menge an FGF-10 in der Probe korreliert
werden.
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Ein "Sandwich"-Testansatz ist einem ELISA-Testansatz ähnlich.
Bei einem "Sandwich"-Testansatz wird
FGF-10 über
einen festen Träger
gegeben und bindet an Antikörper,
die auf dem festen Träger
angeheftet sind. Dann wird ein zweiter Antikörper an FGF-10 gebunden. Ein
dritter Antikörper,
der markiert und für
den zweiten Antikörper
spezifisch ist, wird dann über
den festen Träger
gegeben und bindet an den zweiten Antikörper, und anschließend kann
die Menge quantifiziert werden.
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Die Sequenzen der vorliegenden Erfindung
sind auch zur Identifizierung von Chromosomen wertvoll. Die Sequenz
wird gezielt an einen bestimmten Ort auf einem individuellen menschlichen
Chromosom geleitet und kann mit diesem hybridisieren. Darüber hinaus
besteht derzeit ein Bedarf an der Identifizierung bestimmter Orte
auf Chromosomen. Um chromosomale Orte zu markieren, sind zur Zeit
nur wenige Reagenzien zur Chromosomen-Markierung verfügbar, die
auf tatsächlichen
Sequenzdaten basieren (Wiederholungssequenzen-Polymorphismen). Die
Kartierung von DNAs auf Chromosomen ist gemäß der vorliegenden Endung ein wichtiger
erster Schritt bei der Korrelation dieser Sequenzen mit Genen, die
mit Krankheiten verbunden sind.
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Kurzgefaßt können Sequenzen auf Chromosomen
durch die Herstellung von PCR-Primern
(bevorzugt 15–25
bp) aus der cDNA kartiert werden. Die Computeranalyse der nichttranslatierten
3'-Bereiche wird
dazu verwendet, rasch die Primer auszuwählen, die nicht mehr als ein
Exon in der genomischen DNA überspannen, was
andernfalls das Amplifikationsverfahren komplizieren würde. Diese
Primer werden dann zur PCR-Durchmusterung
von somatischen Zellhybriden verwendet, die individuelle menschliche
Chromosomen enthalten. Nur solche Hybride, die das dem Primer entsprechende
menschliche Gen enthalten, werden ein amplifiziertes Fragment liefern.
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Die PCR-Kartierung somatischer Zellhybride
ist ein schnelles Verfahren zur Zuordnung einer bestimmten DNA zu
einem bestimmten Chromosom. Unter Verwendung der gleichen Oligonucleotid-Primer
vorliegenden Erfindung kann eine genauere Lokalisierung mit Gruppen
von Fragmenten aus spezifischen Chromosomen oder Sammlungen von
großen
genomischen Clonen in analoger Weise erreicht werden. Andere Kartierungsstrategien,
die in ähnlicher
Weise dazu verwendet werden können,
um Chromosomen zu kartieren, umfassen die in situ-Hybridisierung,
die Vordurchmusterung mit markierten, durch Durchflußcytometrie
sortierten Chromosomen und die Vorauswahl durch eine Hybridisierung,
um Chromosomen-spezifische cDNA-Genbanken zu konstruieren.
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Die Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung
(FISH) eines cDNA-Clons an eine Metaphasen-Chromosomenausbreitung
kann dazu verwendet werden, eine präzise chromosomale Lokalisierung
in einem Schritt vorzunehmen. Dieses Verfahren kann mit cDNAs durchgeführt werden,
die nur 500 oder 600 Basen lang sind; jedoch haben Clone, die größer als
2.000 by sind, eine höhere
Wahrscheinlichkeit, an einen einzelnen chromosomalen Ort mit ausreichender
Signalintensität
für einen
einfachen Nachweis zu binden. FISH erfordert die Verwendung der
Clone, aus denen die exprimierte Markierungssequenz (ein Fragment
des Gens der vorliegenden Erfindung) stammt, und es gilt: je länger, desto
besser. Zum Beispiel sind 2.000 by gut, 4.000 sind besser, und mehr
als 4.000 sind vermutlich nicht nötig, um gute Ergebnisse in
einem angemessenen Zeitraum zu erhalten. Für eine Übersicht über dieses Verfahren vgl. Verma
et al., Human Chromosomes: a Manual of Basic Techniques, Pergamon
Press, New York (1988).
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Nachdem eine Sequenz an einem präzisen chromosomalen
Ort kartiert ist, kann die physikalische Position der Sequenz auf
dem Chromosom mit den Daten der genetischen Kartierung korreliert
werden. Solche Daten finden sich zum Beispiel in V. McKusick, Mendelian
Inheritance in Man (über
das Welch Medical Library der John Hopkins University online verfügbar). Die
Beziehung zwischen den Genen und den im gleichen chromosomalen Bereich
kartierten Krankheiten wird dann durch Linkage-Analyse (gemeinsame
Vererbung physikalisch benachbarter Gene) identifiziert.
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Als Nächstes ist es nötig, die
Unterschiede in der cDNA oder in der genomischen Sequenz zwischen betroffenen
und nicht betroffenen Individuen zu bestimmen. Wenn eine Mutation
in einigen oder in allen der betroffenen Individuen beobachtet wird,
aber nicht in irgendeinem normalen Individuum, ist die Mutation
wahrscheinlich die Ursache der Krankheit.
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Mit der derzeitigen Auflösungsgenauigkeit
der physikalischen und genetischen Kartierungsverfahren kann eine
cDNA, die präzise
in einem chromosomalen Bereich lokalisiert wurde, der mit der Krankheit
verbunden ist, eines von 50 bis 500 möglichen verursachenden Genen
darstellen. (Dies setzt eine Kartierungs-Auflösungsgenauigkeit von 1 Megabase
und ein Gen pro 20 kb voraus).
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Die Polypeptide, ihre Fragmente oder
Zellen, die sie exprimieren, können
als Immunogene verwendet werden, um Antikörper gegen sie herzustellen.
Diese Antikörper
können
zum Beispiel polyclonale oder monoclonale Antikörper sein. Die vorliegende
Endung umfaßt
auch chimäre,
Einzelketten- und humanisierte Antikörper sowie Fab-Fragmente oder das
Produkt einer Fab-Expressions-Genbank. Zur Produktion solcher Antikörper und
Fragmente können
verschiedene im Fachgebiet bekannte Verfahren verwendet werden.
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Antikörper, die gegen die Polypeptide
erzeugt wurden, die einer Sequenz der vorliegenden Endung entsprechen,
können
durch direkte Injektion der Polypeptide in ein Tier oder durch Verabreichung
der Polypeptide an ein Tier, vorzugsweise ein nicht menschliches,
erhalten werden. Der so erhaltene Antikörper wird dann die Polypeptide
selber binden. Auf diese Weise kann sogar eine Sequenz, die nur
ein Fragment der Polypeptide codiert, dazu verwendet werden, Antikörper zu
erzeugen, welche die vollständigen
nativen Polypeptide binden. Solche Antikörper können dann dazu verwendet werden,
das Polypeptid aus einem Gewebe zu isolieren, welches das Polypeptid
exprimiert.
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Zur Herstellung monoclonaler Antikörper kann
jedes Verfahren verwendet werden, das Antikörper liefert, die durch kontinuierliche
Kultur einer Zelllinie produziert werden. Beispiele umfassen die
Hybridom-Technik (Köhler
und Milstein, 1975, Nature 256: 495–497), die Triom-Technik, die
Hybridom-Technik mit menschlichen B-Zellen (Kozbor et al., 1983,
Immunology Today 4: 72) und die EBV-Hybridom-Technik zur Herstellung menschlicher
monoclonaler Antikörper
(Cole et al., 1985, in: Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc. S. 77–96).
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Beschriebene Verfahren zur Produktion
von Einzelketten-Antikörpern
(U.S.-Patent 4,946,778) können so
angepasst werden, dass sie Einzelketten-Antikörper gegen immunogene Polypeptidprodukte
dieser Endung herstellen. Es können
auch transgene Mäuse
dazu verwendet werden, humanisierte Antikörper gegen immunogene Polypeptidprodukte
dieser Erfindung herzustellen.
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Die vorliegende Endung wird unter
Bezugnahme auf die folgenden Beispiele weiter beschrieben; es sollte
jedoch beachtet werden, dass die vorliegende Erfindung nicht auf
solche Beispiele begrenzt ist. Alle Teil- oder Mengenangaben erfolgen über das
Gewicht, sofern nicht anders angegeben.
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Um das Verständnis der folgenden Beispiele
zu erleichtern, werden bestimmte, häufig vorkommende Verfahren
und/oder Ausdrücke
beschrieben.
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"Plasmide" werden durch ein
kleingeschriebenes p gekennzeichnet, dem Großbuchstaben und/oder Zahlen
vorangestellt sind und/oder folgen. Die hierin verwendeten Ausgangs-Plasmide
sind entweder kommerziell erhältlich,
allgemein ohne Einschränkungen
erhältlich
oder können
aus erhältlichen
Plasmiden gemäß veröffentlichten
Verfahren hergestellt werden. Darüber hinaus sind den beschriebenen
Plasmiden äquivalente Plasmide
im Fachgebiet bekannt und den Fachleuten ersichtlich.
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"Verdau" einer DNA bezieht
sich auf die katalytische Spaltung der DNA mit einem Restriktionsenzym, das
nur auf eine bestimmte Sequenz in der DNA wirkt. Die verschiedenen
hierin verwendeten Restriktionsenzyme sind kommerziell erhältlich,
und ihre Reaktionsbedingungen, Cofaktoren und anderen Erfordernisse
wurden so verwendet, als wären
sie dem Fachleuten bekannt. Für
analytische Zwecke werden typischerweise 1 μg Plasmid oder DNA-Fragment
mit etwa 2 Einheiten Enzym in etwa 20 μl Pufferlösung verwendet. Zum Zwecke
der Isolierung von DNA-Fragmenten zur Konstruktion von Plasmiden
werden typischerweise 5 bis 50 μg DNA
mit 20 bis 250 Einheiten Enzym in einem größeren Volumen verdaut. Geeignete
Puffer und Substratmengen für
bestimmte Restriktionsenzyme werden durch den Hersteller angegeben.
Es werden normalerweise Inkubationszeiten von etwa 1 Stunde bei
37°C verwendet,
aber diese können
gemäß den Angaben
des Lieferanten variieren. Nach dem Verdau wird das Reaktionsgemisch
direkt auf einem Polyacrylamidgel elektrophoretisch aufgetrennt,
um das gewünschte
Fragment zu isolieren.
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Die Größentrennung der gespaltenen
Fragmente wird unter Verwendung eines 8-prozentigen Polyacrylamidgels vorgenommen,
das durch Goeddel, D. et al., Nucleic Acids Res. 8: 4057 (1980)
beschrieben wurde.
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"Oligonucleotid" bezieht sich entweder
auf ein einzelsträngiges
Polydesoxynucleotid oder zwei komplementäre Polydesoxynucleotid-Stränge, die
chemisch synthetisiert werden können.
Solche synthetischen Oligonucleotide besitzen keinen 5'-Phosphatrest und
werden daher ohne die Anfügung
eines Phosphatrestes mit Hilfe eines ATPs in Gegenwart einer Kinase
mit einem anderen Oligonucleotid nicht ligieren. Ein synthetisches
Oligonucleotid wird jedoch mit einem Fragment ligieren, das nicht
dephosphoryliert wurde.
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"Ligierung" bezieht sich auf
den Vorgang der Bildung von Phosphodiesterbindungen zwischen zwei doppelsträngigen Nucleinsäurefragmenten
(Maniatis, T., et al., Id. S. 146). Wenn nicht anders ausgeführt, kann die
Ligierung unter Verwendung bekannter Puffer und Bedingungen mit
10 Einheiten T4-DNA-Ligase ("Ligase") pro 0,5 μg von etwa äquimolaren
Mengen der DNA-Fragmente, die ligiert werden sollen, durchgeführt werden.
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Wenn nicht anders angegeben, wurde
die Transformation, wie in Graham, F. und Van der Eb, A., Virology
52: 456–457
(1973) beschrieben, durchgeführt.
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Beispiel 1
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Die Gewebsverteilung der
FGF-10-mRNA in reifen menschlichen Geweben.
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Um die Expression der FGF-10-mRNA
zu untersuchen, wurde eine Northern-Analyse mit 2 μg Poly(A+)-mRNA aus verschiedenen reifen menschlichen
Geweben unter Verwendung der radioaktiv markierten vollständigen FGF-10-cDNA
als Sonde durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine 1,4 kb lange Botschaft im Skelettmuskel
am häufigsten,
in einem mittleren Spiegel im Herzen, dem Gehirn, der Plazenta,
der Niere und dem Pankreas und in einem niedrigeren Spiegel in der
Leber exprimiert wird. Im Herz liegen ferner 3 weitere Fragmente
mit Größen von
4,4 kb, 2,4 kb und 0,5 kb vor. Es ist wahrscheinlich, dass diese
unterschiedlichen mRNA-Größen im Herz
durch alternatives Spleißen
entstehen. Im Gehirn liegt ebenfalls eine 4,4 kb lange mRNA vor.
Der Nylon-Blot, der 2 μg
PolyA+-mRNA aus verschiedenen reifen menschlichen
Geweben an die Membran gebunden enthielt, wurde von Clontech Laboratories,
Inc., Palo Alto, CA bezogen. Der Blot wurde mit der vollständigen FGF-10-cDNA
hybridisiert, die mit radioaktivem dCTP durch Markierung mit Zufallsprimern
markiert worden war. Die Hybridisierung wurde in 7% SDS, 0,5 M NaPO4, pH 7,2 und 1% BSA bei 65°C über Nacht
durchgeführt.
Nach einer 2-maligen 30-minütigen
Waschung in 0,2 X SSC, 0,1% SDS bei 65°C wurde der Blot mit einer Verstärkerfolie
einem Röntgenfilm über Nacht
exponiert.
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Beispiel 2
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Die Expression von FGF-10
durch in vitro-Transkription und -Translation.
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Die FGF-10-cDNA, ATCC # 75696 wurde
in vitro-transkribiert und -translatiert, um die Größe des translatierbaren
Polypeptids zu bestimmen, das durch die Volllängen- und die Teillängen-FGF-10-cDNA
codiert wird. Die Volllängen-
und die Teillängen-cDNA-Insertionen von FGF-10
im Vektor pBluescript SK wurden über
PCR mit drei Primerpaaren amplifiziert: 1) dem reversen und dem
Vorwärts-Primer
von M13; 2) dem reversen Primer von M 13 und dem FGF-Primer P20;
3) dem reversen Primer von M 13 und dem FGF-Primer P22. Die Sequenzen
dieser Primer sind wie folgt.
M13-2 reverser Primer: 5'-ATGCTTCCGGCTCGTATG-3' (SEQ ID Nr. 3)
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Diese Sequenz befindet sich stromaufwärts des
5'-Endes der FGF-10-cDNA-Insertion
im pBluescript-Vektor und befindet sich in der Antisinn-Orientierung
bezüglich
der cDNA. Zwischen diesem Primer und der FGF-10-cDNA befindet sich
eine T3-Promotorsequenz.
M13-2 Vorwärts-Primer: 5'-GGGTTTTCCCAGTCACGAC-3' (SEQ ID Nr. 4)
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Diese Sequenz befindet sich stromabwärts des
3'-Endes der FGF-10-cDNA-Insertion
im pBluescript-Vektor und befindet sich in der Antisinn-Orientierung
bezüglich
der cDNA-Insertion.
FGF-Primer
P20: 5'-GTGAGATCTGAGGGAAGAAGGGGA-3' (SEQ ID Nr. 5)
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Die 15 by lange Sequenz dieses Primers
zum 3'-Primen befindet
sich in der Antisinn-Orientierung
bezüglich
der FGF-10-cDNA-Sequenz an den Basenpaaren 780–766, die 12 by stromabwärts des
Stopp-Codons liegen.
FGF-Primer P22: 5'-CCACCGATAATCCTCCTT-3' (SEQ ID Nr. 6)
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Diese Sequenz befindet sich innerhalb
der FGF-10-cDNA in der Antisinn-Orientierung
und liegt etwa 213 by stromabwärts
des Stopp-Codons.
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Die PCR-Reaktion mit allen drei Primerpaaren
liefert amplifizierte Produkte mit der T3-Promotorsequenz vor der
cDNA-Insertion. Alle drei Primerpaare liefern PCR-Produkte, die
das Volllängen-FGF-10-Polypeptid
codieren.
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Etwa 1 μg des PCR-Produkts des ersten
Primerpaars, 0,3 μg
des PCR-Produkts des zweiten Primerpaars und 0,3 μg des PCR-Produkts
des dritten Primerpaars wurden zur in vitro-Transkription/Translation
verwendet. Die in vitro-Transkriptions/Translations-Reaktion wurde
in 25 μl
Volumen unter Verwendung des Coupled Reticulocyte Lysate Systems
TNTTM (Promega,
Katalog-Nr. L4950) durchgeführt.
Genau gesagt enthält das
Reaktionsgemisch 12,5 μl
des TNT-Kaninchen-Retikulocytenlysats, 2 μl des TNT-Reaktionspuffers, 1 μl T3-Polymerase, 1 μl eines 1 mM Aminosäuregemisches
(ohne Methionin), 4 μl 35S-Methionin (> 1000 Ci/mmol, 10 mCi/ml), 1 μl an RNasin
Ribonuclease-Inhibitor (40 U/μl)
und 0,5 oder 1 μg
an PCR-Produkten. Es wurde Nuclease-freies H2O
verwendet, um das Volumen auf 25 μl
einzustellen. Die Reaktion wurde 2 Stunden bei 30°C inkubiert.
Fünf Mikroliter
des Reaktionsprodukts wurden auf einem 4–20%-igen SDS-PAGE-Gradientengel
untersucht. Nach der Fixierung in 25% Isopropanol und 10% Essigsäure wurde
das Gel getrocknet und bei –70°C über Nacht
einem Röntgenfilm
exponiert.
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Wie 3 zeigt,
liefern die PCR-Produkte, die die Volllängen-FGF-10-cDNA und die cDNA
enthielten, der etwa 340 by und etwa 140 by im nicht translatierten
3'-Bereich (3'-UTR) fehlten, translatierte Produkte
mit der gleichen Länge,
deren Molekulargewichte auf etwa 19 kDa geschätzt wurden (Bahnen 2–4).
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Im Hinblick auf die vorstehend angeführten Lehren
sind zahlreiche Modifizierungen und Variationen der vorliegenden
Erfindung möglich,
und daher kann die Erfindung im Rahmen der angehängten Ansprüche anders als im Einzelfall
beschrieben durchgeführt
werden.
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