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Fachgebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft neue codierende Sequenzen und Peptide, die von
Prostatatumoren stammen, und in vitro-Verfahren zum Nachweisen des
Vorliegens solcher Tumorzellen.
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Hintergrund der Erfindung
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Das
Prostatakarzinom ist eine Form von Krebs, die in den Vereinigen
Staaten jährlich
bei etwa 250.000 Männer
auftritt, so dass es sich um eine der häufigsten Krebserkrankungen
bei Amerikanern handelt. Außerdem
ist es in diesem Land bei Männern
die zweitwichtigste Ursache von Todesfällen, die mit Krebs zusammenhängen. Während sich
die Fünfjahres-Überlebensraten
für Prostatakarzinom
innerhalb der letzten Jahrzehnte im Allgemeinen verbessert haben,
hat die Behandlung für
die fortgeschrittene, metastatische Form der Krankheit keine signifikanten
Fortschritte gemacht.
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Deshalb
zählen
ein früher
Nachweis und eine frühe
Behandlung von Prostatakrebs immer noch zu den effektivsten Maßnahmen,
um eine weitere Ausbreitung dieser Krankheit und die Mortalität durch
diese Krankheit zu verhindern. Zwar wurde eine Reihe von Proteinantigenen
entdeckt, die für
maligne Tumoren charakteristisch sind, jedoch erwiesen sich Prostatatumoren
nicht als besonders reiche Quellen von Zielantigenen, die für einen
Nachweis und/oder eine Immuntherapie der Krankheit wie eine passive
Immuntherapie verwendet werden könnten.
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Deshalb
wäre es
nützlich,
ein oder mehrere Krankheits-spezifische Moleküle oder Antigene bereitzustellen,
die für
einen frühen
Nachweis von Prostatakrebs eingesetzt werden können. Die vorliegende Erfindung stellt
eine neue Nucleotidsequenz und entsprechende exprimierte Antigene
bereit, die für
die Diagnose von Prostatakarzinom geeignet sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das eine
beliebige Form eines RNA- oder DNA-Moleküls sein kann und das insbesondere
im Bereich von diagnostischen Nachweisverfahren eingesetzt werden
kann. Das hier beschriebene Nucleinsäuremolekül wurde auf Grundlage dessen
identifiziert, dass es ausschließlich in Prostatatumor-Gewebeproben
vorliegt. Das Molekül
eignet sich somit zum Nachweisen des Vorliegens von Prostatatumorzellen
in einer Gewebeprobe oder in einer Körperflüssigkeitsprobe.
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In
einer Ausführungsform
enthält
das Polynucleotid der Erfindung eine Region, die Sequenzidentität zu der
Sequenz von SEQ ID NO: 14 aufweist, oder es ist zu solchen codierenden
Nucleinsäuresequenzen komplementär.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird das Polynucleotid der Erfindung unter hohen Stringenzbedingungen
mit der Sequenz von SEQ ID NO: 14 oder dem Komplement davon hybridisieren.
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Im
Allgemeinen wird das Polynucleotid eine Länge von weniger als etwa zehn
Kilobasen aufweisen. Die Erfindung schließt das angesprochene Polynucleotid
ein. Die Beschreibung betrifft auch Fragmente des Polynucleotids
der vorliegenden Erfindung. In einem anderen damit zusammenhängenden
Aspekt umfasst die Erfindung RNA-Moleküle, die durch Translation der
vorstehenden Nucleinsäuresequenz
gebildet werden.
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Die
isolierte Nucleinsäuresequenz
kann die cDNA-Insertionen von drei pCR2.1-Plasmidvektoren (Invitrogen,
San Diego, Ka.) umfassen. Die drei Clone, die zusammen die vollständige SP
1–4-Sequenz
(SEQ ID NO: 14) ergeben, werden mit pCR2.1/SP 1–4 (5'-RACE, SEQ ID NO: 27), pCR2.1/SP 1–4 (3'-RACE, SEQ ID NO:
28) und pCT2.1/SP 1–4
(SEQ ID NO: 29) bezeichnet. Die ungefähren Längen der Plasmidinsertionen
sind 1700, 3850 bzw. 350 Basenpaare. Die Vektoren, die am 6. August
1998 als ATCC 98828, 98829 und 98827 hinterlegt wurden, schließen die
Nucleotidsequenzen, die SEQ ID NO: 15 codieren, ein.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Vektor bereit, der eine DNA umfasst,
welche ein Prostatatumorantigen codiert. Außerdem wird eine Wirtszelle
bereitgestellt, die einen solchen Vektor umfasst. Die Wirtszellen
können
z. B. CHO-Zellen, E. coli-Zellen, Insektenzellen oder Hefen sein.
Weiterhin wird ein Verfahren zum Herstellen von Prostatatumorantigenen
bereitgestellt, welches das Züchten
von Wirtszellen unter Bedingungen, die für die Expression eines Prostatatumorantigens
geeignet sind, und das Gewinnen des Prostatatumorantigens aus der
Zellkultur umfasst.
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Außerdem können isolierte
Nucleinsäuremoleküle, die
eine DNA umfassen, welche Prostatatumorantigene codiert, eingesetzt
werden und stellen einen Teil der vorliegenden Erfindung dar. In
einem Aspekt umfasst die isolierte Nucleinsäure eine DNA, welche ein Prostatatumorantigen
codiert, das eine Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 15 aufweist, oder sie ist komplementär zu einer
solchen codierenden Nucleinsäuresequenz,
und sie bleibt unter hohen Stringenzbedingungen stabil an sie gebunden.
Solche Peptide sind in diagnostischen Tests und auch in Antigenzusammensetzungen
wie in Peptidimpfstoffen, die zum Induzieren von humoralen oder
zellulären
Immunantworten eingesetzt werden, nützlich.
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Weiterhin
stellt die Erfindung chimäre
Moleküle
bereit, die ein Prostatatumorantigen oder eine extrazelluläre Domäne davon
umfassen, das/die an ein heterologes Polypeptid oder eine heterologe
Aminosäuresequenz
fusioniert ist. Ein Beispiel eines solchen chimären Moleküls umfasst ein Prostatatumorantigen,
das an ein heterologes Polypeptid fusioniert ist, welches die immunogenen
Eigenschaften des Antigens steigert.
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Die
Beschreibung betrifft auch Fragmente des Prostatatumorantigens.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen oder mehrere Antikörper, die
spezifisch an ein Prostatatumorantigen oder eine extrazelluläre Domäne davon
binden. Der Antikörper
kann fakultativ ein monoclonaler Antikörper sein. In einem anderen
Aspekt schließt
die Erfindung einen Antikörper
ein, der für
ein Prostatatumorantigen spezifisch ist. Der Antikörper kann
diagnostisch und therapeutisch eingesetzt werden, insbesondere in
der Behandlung von bösartigen
Erkrankungen, welche die Prostata betreffen. Diejenigen Verfahren können angewendet
werden, bei denen Antisense- oder codierende Sequenz-Polynucleotide
zum Modulieren der Expression von Prostatatumorantigen eingesetzt
werden oder bei denen Antikörper
eingesetzt werden, die für
ein Prostatatumorantigen spezifisch sind.
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Außerdem stellen
diagnostische Verfahren zum Nachweisen eines Prostatatumorantigens
in spezifischen Gewebeproben und zum Nachweisen von Expressionsraten
eines Prostatatumorantigens in Geweben einen Teil der Erfindung
dar.
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Weiterhin
hat das vorstehend angesprochene Polynucleotid in verschiedenen
Nucleinsäure-basierten Nachweistests
einen besonderen Nutzen. Tests, die als Beispiel dienen, schließen in situ-Hybridisierungstests und
PCR-basierte Tests ein.
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Die
Erfindung stellt auch in vitro-Verfahren für die Diagnose einer Prostatatumor-verbundenen
Krankheit in einem Individuum bereit. Das Vorliegen eines Prostatatumorantigens
in einem Gewebe aus einem ersten Individuum wird gemessen und mit
einem Gewebe aus einem zweiten, nicht betroffenen Individuum verglichen.
Wenn ein Prostatatumorantigen in dem ersten Individuum und nicht
in dem zweiten Individuum nachgewiesen wird, hat das erste Individuum
ein Risiko für
eine Prostatatumor-verbundene Krankheit.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
die Sequenz eines von einem Prostatatumor stammenden Polynucleotids,
die hier als SEQ ID NO: 1 identifiziert wurde.
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2 zeigt
die Sequenz eines von einem Prostatatumor stammenden Polynucleotids,
die hier als SEQ ID NO: 2 identifiziert wurde.
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3 zeigt
die Sequenz eines von einem Prostatatumor stammenden Polynucleotids,
die hier als SEQ ID NO: 3 identifiziert wurde.
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4 zeigt
die Sequenz eines von einem Prostatatumor stammenden Polynucleotids,
die hier als SEQ ID NO: 4 identifiziert wurde.
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5 zeigt
die Sequenz eines von einem Prostatatumor stammenden Polynucleotids,
die hier als SEQ ID NO: 5 identifiziert wurde.
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6 zeigt
die Sequenz eines von einem Prostatatumor stammenden Polynucleotids,
die hier als SEQ ID NO: 6 identifiziert wurde.
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7 zeigt
die Sequenz eines von einem Prostatatumor stammenden Polynucleotids,
die hier als SEQ ID NO: 7 identifiziert wurde.
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8 zeigt
die Sequenz eines von einem Prostatatumor stammenden Polynucleotids,
die hier als SEQ ID NO: 8 identifiziert wurde.
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Die 9A bis 9C zeigen
die Sequenzen von drei Peptiden, die von SEQ ID NO: 5 stammen, als SEQ
ID NO: 9 (9A), SEQ ID NO: 10 (9B) und SEQ ID NO: 11 (9C).
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10 zeigt die Sequenz eines von einem Prostatatumor
stammenden Polynucleotids der Erfindung, die hier als SEQ ID NO:
14 identifiziert wurde.
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11 zeigt
die Sequenz eines von SEQ ID NO: 14 hergeleiteten Polypeptids, die
hier als SEQ ID NO: 15 identifiziert wurde. Die vorausgesagte untranslatierte
5'- und 3'-Region von SEQ ID
NO: 14 ist jeweils in Kleinbuchstaben dargestellt, das offene Leseraster
von den Positionen 43 bis 3227 ist in Großbuchstaben angegeben, und
das ursprüngliche
partielle cDNA-Fragment (SEQ ID NO: 29) ist unterstrichen dargestellt.
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Genaue Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Nucleotidsequenz, die mindestens
80% Sequenzidentität zu
einem Polypeptid hat, das durch die Nucleotide 43 bis 3327 von SEQ
ID NO: 14 codiert wird, wobei die Nucleotidsequenz für Prostatatumoren
einzigartig ist, wie durch eine bevorzugte Expression solcher Sequenzen in
Prostatatumor-Gewebeproben gezeigt wurde. Diese Sequenz, die Sequenzvarianten
und verlängerte
Sequenzen davon einschließt,
eignet sich für
diagnostische Tests von Körperflüssigkeiten
oder Biopsiegewebe zum Nachweisen des Vorliegens von Tumorzellen.
Außerdem
sind die durch das DNA-Molekül
exprimierten Proteine und Peptide in der vorliegenden Erfindung
enthalten und können
in diagnostischen Tests sowie zum Entwickeln pharmakologischer Strategien
verwendet werden, mit denen gegen die Krankheit vorgegangen werden
kann, einschließlich
Immuntherapie, z. B. die Verwendung von Antikörpern, welche spezifisch auf
Tumorzellen gerichtet sind.
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1. Definitionen
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Der
wie hier verwendete Begriff „Polypeptid" bezieht sich auf
eine Verbindung, die aus einer Einzelkette von Aminosäureresten
besteht, welche durch Peptidbindungen miteinander verbunden sind.
Der wie hier verwendete Begriff „Protein" kann ein Synonym des Begriffs „Polypeptid" sein, oder er kann
sich zusätzlich noch
auf einen Komplex von zwei oder mehr Polypeptiden beziehen.
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Aminosäurereste
werden hier durch ihre herkömmlichen
Ein-Buchstaben-Bezeichnungen
angegeben: A, Alanin; C, Cystein; D, Asparaginsäure; E, Glutaminsäure; F,
Phenylalanin; G, Glycin; H, Histidin; I, Isoleucin; K, Lysin; L,
Leucin; M, Methionin; N, Asparagin; P, Prolin; Q, Glutamin; R, Arginin;
S, Serin; T, Threonin; V, Valin; W, Tryptophan; Y, Tyrosin.
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Der
wie hier verwendete Begriff „Prostatatumorantigen" umfasst die native
Sequenz von Prostatatumorantigenen und Polypeptidvarianten davon.
Das Prostatatumorantigen kann aus einer Vielzahl von Quellen wie
aus menschlichen Gewebetypen oder aus einer anderen Quelle isoliert
werden, oder es kann durch Rekombinations- oder Syntheseverfahren
hergestellt werden.
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Eine „native
Sequenz des Prostatatumorantigens" umfasst ein Polypeptid, das die gleiche
Aminosäuresequenz
wie ein aus der Natur stammendes Prostatatumorantigen aufweist.
Eine solche native Sequenz des Prostatatumorantigens kann aus der
Natur isoliert werden, oder sie kann durch Rekombinations- oder
Syntheseverfahren hergestellt werden. Der Begriff „native
Sequenz des Prostatatumorantigens" umfasst spezifisch natürlich vorkommende,
verkürzte
oder ausgeschiedene Formen eines Prostatatumorantigens (z. B. lösliche Formen,
die z. B. die Sequenz einer extrazellulären Domäne enthalten), natürlich vorkommende
Variantenformen (z. B. alternativ gespleißte Formen) und natürlich vorkommende
allele Varianten eines Prostatatumorantigens.
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„Prozent
(%) Aminosäure-Sequenzidentität", bezogen auf die
hier identifizierten Aminosäuresequenzen,
ist hier als der Prozentsatz von Aminosäureresten in einer Kandidatensequenz
definiert, die mit den Aminosäureresten
in der nativen Sequenz identisch sind, nachdem die Sequenzen so
aneinander ausgerichtet und gegebenenfalls Lücken eingeführt wurden, dass die maximale
prozentuale Sequenzidentität
erreicht wird, wobei irgendwelche konservative Substitutionen nicht
als Teil der Sequenzidentität
angesehen werden.
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Der
wie hier verwendete Begriff „Polypeptidsequenz-Variante" bezieht sich auf
ein aktives Prostatatumorantigen, das mindestens etwa 80% Aminosäure-Sequenzidentität mit dem
Prostatatumorantigen zeigt, welches die hergeleitete Aminosäuresequenz
aufweist, wie in 11 (SEQ ID NO: 15) für ein Prostatatumorantigen
mit vollständiger
nativer Sequenz dargestellt ist. Solche Prostatatumorantigen-Varianten
schließen
z. B. Polypeptide ein, in denen ein oder mehrere Aminosäurereste
am N- oder C-Terminus der Sequenz, die in 11 (SEQ
ID NO: 15) dargestellt ist, angefügt oder deletiert sind.
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Der
Begriff „Fragment" bedeutet, wenn er
sich auf ein Prostatatumorantigen bezieht, ein Polypeptid, das eine
Aminosäuresequenz
aufweist, welche gleich ist wie ein Teil, der nicht jedoch wie die
gesamte, Aminosäuresequenz
des Prostatatumorantigens, wobei es entweder im Wesentlichen die
gleich biologische Funktion oder Aktivität wie das Prostatatumorantigen
beibehält
oder wobei es mindestens eine der Funktionen oder Aktivitäten des
Prostatatumorantigens beibehält;
z. B. ein Fragment, das die Fähigkeit
beibehält,
an einen Rezeptor zu binden, oder ein Fragment, das die immunologische
Aktivität
des Prostatatumorantigens beibehält. Das
Fragment kann mindestens etwa 100 bis 200 aneinander angrenzende
Aminosäurereste
des Prostatatumorantigens, mindestens etwa 20 bis 100 aneinander
angrenzende Aminosäurereste,
mindestens etwa 10 bis 20 aneinander angrenzende Aminosäurereste
oder mindestens etwa 9 bis 10 aneinander angrenzende Aminosäurereste
des Prostatatumorantigens einschließen.
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„Isoliert" bedeutet, wenn dieser
Begriff zur Beschreibung der verschiedenen, hier offenbarten Polypeptide
verwendet wird, dass ein Polypeptid, das identifiziert wurde, auch
von einer Komponente seiner natürlichen
Umgebung abgetrennt und/oder daraus gewonnen wurde.
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„Biologisch
aktiv" oder „biologische
Aktivität" bezieht sich für die Zwecke
hier auf (eine) Form(en) des Prostatatumorantigens, welche die biologischen
und/oder immunologischen Aktivitäten
des nativen oder natürlich
vorkommenden Prostatatumorantigens beibehält (beibehalten).
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Der
wie hier verwendete Begriff „Nucleinsäure" bezieht sich entweder
auf DNA oder RNA oder auf Moleküle,
die sowohl Desoxy- als auch Ribonucleotide enthalten. Die Nucleinsäuren schließen genomische mRNA,
DNA, cDNA, genomische DNA und Oligonucleotide ein, einschließlich Sense-
und Antisense-Nucleinsäuren.
Der Begriff „Nucleinsäure" bezieht sich auch
auf Fragmente des Polynucleotids der vorliegenden Erfindung mit
einer Länge
von mindestens etwa 300 bis 600 Nucleotiden, mit einer Länge von
etwa 150 bis 300 Nucleotiden, mit einer Länge von etwa 30 bis 150 Nucleotiden
oder mit einer Länge
von etwa 27 bis 30 Nucleotiden. Solche Nucleinsäuren können auch Modifikationen im
Ribosephosphat-Grundgerüst
enthalten, wodurch die Stabilität
und die Halbwertszeit solcher Moleküle in physiologischen Umgebungen
gesteigert werden.
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Die
Nucleinsäure
kann doppelsträngig
oder einzelsträngig
sein, oder sie kann Anteile von sowohl einer doppelsträngigen als
auch einer einzelsträngigen
Sequenz enthalten. Die Darstellung eines Einzelstrangs definiert
auch die Sequenz des anderen Strangs und schließt somit auch das Komplement
der Sequenz ein.
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Der
wie hier verwendete Begriff „Polynucleotid" bezieht sich auf
ein polymeres Molekül,
das ein Grundgerüst
aufweist, welches Basen trägt,
die zu einer Wasserstoffbindung mit typischen Polynucleotiden in
der Lage sind, wobei das Polymergrundgerüst die Basen in einer Weise
präsentiert,
so dass eine solche Wasserstoffbindung in einer Sequenz-spezifischen
Weise zwischen dem polymeren Molekül und einem typischen Polynucleotid
(z. B. einzelsträngiger
DNA) ermöglicht
wird. Solche Basen sind typischerweise Inosin, Adenosin, Guanosin,
Cytosin, Uracil und Thymidin. Polymere Moleküle schließen doppel- und einzelsträngige Ribonucleinsäuren (RNA)
und Desoxyribonucleinsäuren
(DNA) ein und können
Polymere einschließen,
die Grundgerüst-Modifikationen
wie Methylphosphonat-Bindungen
aufweisen.
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Der
wie hier verwendete Begriff „rekombinante
Nucleinsäure" bezieht sich auf
eine Nucleinsäure,
die ursprünglich
in vitro im Allgemeinen durch die Manipulation von Nucleinsäure durch
Endonucleasen gebildet wurde, in einer Form, die in der Natur normalerweise
nicht gefunden wird.
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Nucleinsäure-Untereinheiten
werden hier durch ihre herkömmliche
Basenbezeichnungen angegeben; T, Thymin; A, Adenosin; C, Cytosin;
G, Guanin, U, Uracil; variable Positionen werden durch herkömmliche IUPAC-Abkürzungen
bezeichnet: W, A oder T/U; R, A oder G; S, C oder G; K: G oder T/U
(37 CFR. §1.822).
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„Prozent
(%) Nucleinsäure-Sequenzidentität", bezogen auf die
hier identifizierte Prostatatumorantigen-Sequenz, ist hier als der
Prozentsatz von Nucleotiden in einer Kandidatensequenz definiert,
die mit den Nucleotiden in der offenbarten Prostatatumorantigen-Sequenz
identisch sind, nachdem die Sequenzen so aneinander ausgerichtet
und gegebenenfalls Lücken
eingeführt
wurden, dass die maximale prozentuale Sequenzidentität erreicht
wird. Ein Alignment, um die prozentuale Nucleinsäure-Sequenzidentität zu bestimmen,
kann durch verschiedene Verfahren erreicht werden, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, z. B. unter Verwendung einer öffentlich verfügbaren Computersoftware
wie ALIGN- oder Megalign-(DNASTAR)Software. Der Fachmann kann geeignete
Parameter für
die Messung des Alignments bestimmen, einschließlich beliebiger Algorithmen,
die erforderlich sind, um ein maximales Alignment über die
Längen
der Sequenzen, die miteinander verglichen werden, zu erreichen.
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Der
Begriff „Vektor" bezieht sich auf
eine Nucleotidsequenz, die neue Nucleinsäuren aufnehmen und diese neuen
Sequenzen in einem geeigneten Wirt vermehren kann. Vektoren schließen rekombinante
Plasmide und Viren ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Der
Vektor (z. B. ein Plasmid oder ein rekombinantes Virus), der die
Nucleinsäure
der Erfindung umfasst, kann in einem Träger, z. B. einem Plasmid, komplexiert
mit einem Protein, einem Plasmid, komplexiert mit Lipid-basierten Nucleinsäure-Transduktionssystemen,
oder anderen nicht-viralen Trägersystemen,
vorliegen.
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Der
Begriff „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die für
die Expression einer funktionell verbundenen codierenden Sequenz
in einem bestimmten Wirtsorganismus erforderlich sind. Die Kontrollsequenzen,
die für
Prokaryonten geeignet sind, schließen z. B. einen Promotor, gegebenenfalls
eine Operatorsequenz, und eine Ribosomenbindungsstelle ein. Von
eukaryontischen Zellen ist bekannt, dass sie Promotoren, Polyadenylierungssignale
und Enhancer verwenden.
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Die
Begriffe „Polymerasekettenreaktion" und „PCR" beziehen sich auf
ein Verfahren zum Amplifizieren einer oder mehrerer spezifischer
Nucleinsäuresequenzen,
wobei (i) Oligonucleotid-Primer, welche die Enden der zu amplifizierenden
Sequenzen bestimmen, an einzelsträngige Nucleinsäuren in
einer Testprobe angelagert werden, (ii) eine Nucleinsäure-Polymerase
die 3'-Enden der
angelagerten Primer verlängert,
wodurch ein Nucleinsäurestrang
hergestellt wird, der zu der Nucleinsäure, an welche die Primer angelagert
wurden, in der Sequenz komplementär ist, (iii) die resultierende
doppelsträngige
Nucleinsäure
denaturiert wird, so dass zwei einzelsträngige Nucleinsäuren erhalten
werden, und (iv) die Arbeitsschritte von Primer-Anlagerung, Primer-Verlängerung
und Produkt-Denaturierung
ausreichend häufig
wiederholt werden, so dass einfach identifizierte und gemessene
Mengen der durch die Primer definierten Sequenzen erzeugt werden.
Die aufeinanderfolgenden Schritte der Anlagerung, der Verlängerung
und der Denaturierung werden gesteuert, indem man die Temperatur
des Reaktionsbehälters,
normalerweise in Form eines sich wiederholenden Zyklus variiert.
Die Anlagerung und die Verlängerung
werden typischerweise zwischen 40 und 80°C ausgeführt, wohingegen für die Denaturierung
Temperaturen zwischen etwa 80 und 100°C erforderlich sind. Typischerweise
wird ein „Thermozykler" wie Perkin Elmer
Modell 9600 verwendet, um die Reaktionen zu regulieren.
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Der
Begriff „Antikörper" wird in seinem weitesten
Sinn angewendet und schließt
spezifisch einzelne monoclonale anti-Prostatatumorantigen-Antikörper (einschließlich Agonisten,
Antagonisten und neutralisierender Antikörper) und Anti-Prostatatumorantigen-Antikörper-Zusammensetzungen
mit Polyepitop-Spezifität
ein.
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Der
wie hier verwendete Begriff „monoclonaler
Antikörper" bezieht sich auf
einen Antikörper,
der aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern erhalten
wurde, d. h., die einzelnen Antikörper, welche die Population
ausmachen, sind identisch, mit der Ausnahme von möglichen,
natürlich
vorkommenden Mutationen, die in kleineren Mengen vorliegen können.
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II. Identifizierung von Prostatatumor-spezifischen
DNA-Molekülen
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Prostatakrebs-spezifische
Gene können
durch verschiedene Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
isoliert werden, wodurch ein Nachweis von Unterschieden in der Genexpression
zwischen zwei oder mehr Quellen von Nucleinsäuren, z. B. einer unterschiedlichen
Expression als Antwort auf die zeitliche Entwicklung, eine Krankheit
und/oder einen mitogenen Stimulus, möglich ist.
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Eine „isolierte" Prostatatumorantigen-codierende
Nucleinsäure
ist ein Nucleinsäuremolekül, das identifiziert
und von mindestens einer Verunreinigung, mit der sie normalerweise
assoziiert ist, abgetrennt ist. Eine isolierte Prostatatumorantigen-codierende
Nucleinsäure
liegt anders vor als in der Form oder in dem Zusammenhang, in welchem
sie in der Natur gefunden wird, und unterscheidet sich deshalb von
solchen Prostatatumorantigen-codierenden Nucleinsäuren, wie
sie in natürlichen
Zellen vorliegen.
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Unter
Verwendung des Differential-Display oder verschiedener subtraktiver
Hybridisierungsstrategien kann mRNA, die von verwandten Zelltypen
stammt, verglichen werden, wodurch qualitative und quantitative Unterschiede
in spezifischen mRNA-Spezies bereitgestellt werden können.
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Das
Differential-Display (DD) nutzt zwei unterschiedliche Typen von
Primern, um verschiedene Fraktionen der mRNA-Pool-Bestandteile zu
doppelsträngigen
cDNA-Fragmenten umzuwandeln. Diese Fragmente werden elektrophoretisch
aufgetrennt, wodurch ein Expressionsprofil-„Strichcode” bereitgestellt
wird. Der erste Primer wird allgemein als der „verankerte" Primer bezeichnet.
Die meisten verankerten Primer nutzen eine Gruppe von 10 bis 12
dTs, um eine Anlagerung mit dem Poly(A+)-Schwanz
der mRNAs zu erreichen. Die Erststrang-cDNA-Synthese erfolgt vom
verankerten Primer ab, wodurch eine Verankerung an dem 3'-Ende des Transkripts
erfolgt. Verankerte Primer nutzen entweder eine oder zwei Nicht-dt-Basen, um eine Anlagerung des
verankerten Primers an eine Untergruppe von mRNAs innerhalb des
mRNA-Pools zu erreichen. Einzelbasen-verankerte Primer erzeugen
drei verschiedene Fraktionen, entsprechend dem Vorliegen von entweder C, G
oder T unmittelbar stromaufwärts
der Poly(A+)-Region. Wenn man davon ausgeht,
dass 10.000 bis 15.000 verschiedene Arten von mRNA vorliegen, kann
man erwarten, dass jeder Einzelbasen-verankerte Primer etwa 3.000
bis 5.000 verschiedene Erststrang-cDNAs erzeugt. Es gibt zwölf verschiedene
Zweibasenpaar-Kombinationen,
die unmittelbar stromaufwärts
der Poly(A+)-Region möglich sind, wobei jede eine
bedeutend kleinere Untergruppe des mRNA-Pools als bei Einzelbasen-Permutationen
darstellt. Jeder Zweibasen-verankerte Primer selektiert theoretisch
etwa 1/12 (8%) der mRNA-Pool-Bestandteile oder etwa 800 bis 1.200
verschiedene Erststrang-cDNAs. Verankerte Primer, die zwei Nicht-dt-Basen
nutzen, um den mRNA-Pool „auszusortieren" („cull"), stellen eine Zahl
von cDNA-Fragmenten
bereit, die eher zu handhaben ist.
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Nachdem
die Erststrang-Synthese vollständig
abgelaufen ist, werden Aliquots der Reaktionslösungen einer exponentiellen
(bi-direktionellen) Polymerasekettenreaktions-(PCR-)Amplifikation
unterworfen, wobei der ursprüngliche
verankerte Primer in Kombination mit einem zweiten Stromaufwärts- oder „willkürlichen" Primer verwendet
wird. Willkürliche
Primer enthalten Sequenzen, die so konstruiert sind, dass sie sich
an Stellen stromaufwärts
des verankerten Primers anlagern, wodurch die Erststrang-cDNA in
eine oder mehrere verkürzte
cDNA-Fragmente umgewandelt wird. Die RNA-Proben, die verglichen
werden sollen, dienen in reversen Transkriptionsreaktionen als Matrizen
für die
Erststrang-cDNA-Synthese,
wobei ein Satz von zwölf
verschiedenen Oligo(dT)-verankerten 3'-Primern eingesetzt wird. Die in den
RT-Reaktionen hergestellten cDNAs werden sodann in doppelt durchgeführten DD-PCR-Reaktionen
eingesetzt, wobei die gleichen verankerten 3'-Primer, die in den RT-Reaktionen verwendet
wurden, in paarweisen Kombinationen mit vier verschiedenen willkürlichen
5'-Primern eingesetzt
werden. Jede RNA-Probe wird durch 48 Primerpaar-Kombinationen amplifiziert.
Die doppelten DD-PCR-Proben werden auf nebeneinanderliegende Bahnen
eines hochauflösenden
denaturierenden Gels aufgetragen, wobei Proben aus unterschiedlichen
RNAs, die mit den gleichen verankerten und willkürlichen Primerpaaren amplifiziert
wurden, in aufeinanderfolgenden Bahnen zusammen gruppiert werden.
Die Gele werden einer Autoradiographie unterworfen, und Banden,
die in den von Prostatatumor stammenden Proben, nicht jedoch in
Kontrollproben (wie in normalem Prostatagewebe oder HeLa-Zellproben)
erscheinen, werden für
die weitere Bearbeitung ausgewählt.
In Abschnitt IV werden Einzelheiten der experimentellen Verfahren
bereitgestellt, die in den Experimenten verwendet wurden, die zur
Stützung
der vorliegenden Erfindung durchgeführt wurden.
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Wie
in Beispiel 1 beschrieben, wurden beim Vergleich einer RNA aus einem
von Prostatatumor stammenden Gewebe mit einer RNA aus einem normalen Prostatagewebe
oder aus HeLa-Zellproben 54 einmalige DD-Produkte identifiziert.
Die entsprechenden Banden wurden aus den Gelen ausgeschnitten, wieder
durch PCR amplifiziert, Gel-gereinigt und die 5'-Enden einer DNA-Sequenzierung durch
zyklische Sequenzierung unterworfen.
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Eine
subtraktive Hybridisierung, gefolgt von einer oder mehreren Runden
von PCR-Amplifikation der erhaltenen Sequenzen nach der Subtraktion,
eignet sich für
die Isolierung von Nucleinsäuren,
die vorzugsweise z. B. in einem kranken Gewebe, nicht jedoch in
dem normalen gesunden Gewebe, oder in einem bestimmten Gewebetyp
und nicht in einem anderen, exprimiert werden.
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Wie
in den Beispielen 3A und B beschrieben, wurde eine Prostatatumor-spezifische partielle
cDNA-Sequenz identifiziert, indem eine subtraktive Hybridisierungsstrategie
und PCR-Amplifikation eingesetzt wurden, wobei die entsprechende
vollständige
Sequenz durch schnelle Amplifikation von cDNA-Enden [RACE, Frohman
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 85: 8998–9002 (1988)] unter Verwendung
eines einzelnen Gen-spezifischen Oligonucleotid-Primers identifiziert
wurde.
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Die
Sequenzen wurden mit veröffentlichten
Datenbanken verglichen, wie in Beispiel 2 beschrieben, und acht
neue mRNAs/cDNAs, hier als SEQ ID NO: 1 bis 4 und 6 bis 8 dargestellt,
wurden durch die Differential-Display-Methode erhalten, zusammen
mit einer zusätzlichen,
mit SP 1–4
(SEQ ID NO: 14) bezeichneten Sequenz, die durch subtraktive Hybridisierung
erhalten wurde. Für
eine der durch die Differential-Display-Methode erhaltenen Sequenzen,
SEQ ID NO: 5, wurde außerdem
gefunden, dass sie ein gewisses Ausmaß an Homologie mit der Thioredoxin-Reductase
aufwies; dies erfolgte gemäß Verfahren,
die in Beispiel 2 ausführlich behandelt
sind.
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A. Identifizierung von Prostatatumor-spezifischen
DNA-Sequenzvarianten und Peptiden
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Die
vorliegenden Erfindung umfasst, zusätzlich zu DNA-Molekülen, welche
die hier angegebenen spezifischen Sequenzen aufweisen, Sequenzvarianten,
verlängerte
Sequenzen und Peptide, die von solchen Sequenzen hergeleitet sind.
Dieser Abschnitt beschreibt, wie diese verschiedenen Moleküle gemäß der vorliegenden
Erfindung identifiziert werden.
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1. DNA-Sequenzvarianten
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a. Sequenzidentität und spezifische Hybridisierung
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Eine
Polynucleotidsequenz-„Variante” codiert
eine Aminosäuresequenz-„Variante", die sich durch eine oder mehrere Aminosäuren von
der Referenz-Polypeptidsequenz
unterscheidet.
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Sequenzvarianten
schließen
Polynucleotidsequenzen ein, die mindestens etwa 80% Nucleinsäure-Sequenzidentität, vorzugsweise
mindestens etwa 85% Nucleinsäure-Sequenzidentität, stärker bevorzugt mindestens
etwa 90% Nucleinsäure-Sequenzidentität und noch
stärker
bevorzugt mindestens etwa 95 bis 98% Nucleinsäure-Sequenzidentität mit der
Nucleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 14 aufweisen.
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Eine
Sequenzidentität
bedeutet im Zusammenhang mit einer Nucleinsäure, die ein Prostatatumorantigen
codiert, identische Nucleinsäuren
an den entsprechenden Positionen in den zwei Sequenzen, die verglichen
werden. Sequenzvergleiche werden unter Verwendung von Standardverfahren
durchgeführt,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, wie nachstehend in Abschnitt
IIB ausführlich
dargestellt.
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Ein
funktionelles Maß für die Sequenzidentität, das alternativ
auch verwendet werden kann, um die Ähnlichkeit von Sequenzen festzustellen,
ist die Fähigkeit
eines bestimmten Nucleotidmoleküls,
mit einem zweiten Nucleotid unter definierten Bedingungen zu hybridisieren.
Eine „Hybridisierung" schließt einen
beliebigen Prozess ein, durch den sich ein Strang einer Nucleinsäure mit
einem komplementären
Strang durch Basenpaarung vereinigt. Somit bezieht sich der Begriff,
genau genommen, auf die Fähigkeit
des Komplements der Testsequenz, an die Testsequenz zu binden, oder
umgekehrt.
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Die
Nucleinsäure-Ähnlichkeit
kann durch Hybridisierungstudien bestimmt werden. Somit werden z.
B. Nucleinsäuren,
die unter hoher Stringenz mit den in den 1 bis 8 und 14 dargestellten Nucleinsäuresequenzen
hybridisieren, oder das Komplement davon, als ein Prostatatumorantigen-Gen
angesehen. Hohe Stringenzbedingungen sind auf dem Fachgebiet bekannt;
ein Beispiel von solchen Bedingungen umfasst eine Hybridisierung
bei etwa 65°C
in etwa 5 × SSPE
und Waschbedingungen bei etwa 65°C
in etwa 0,1 × SSPE. Vgl.
Maniatis et al., „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
2. Aufl., (1989), und Ausubel, F. M., et al., Hrsg., „Current
Protocols in Molecular Biology",
John Wiley & Sons,
Inc., Copyright (c) 1987, 1988, 1989, 1990, durch Current Protocols,
beide sind hier durch Bezugnahme eingeschlossen.
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Hybridisierungsbedingungen
beruhen auf der Schmelztemperatur (Tm) des Nucleinsäure-Bindungskomplexes
oder der Sonde und werden typischerweise durch den Grad der „Stringenz" der Bedingungen,
unter welchen die Hybridisierung gemessen wird, klassifiziert. (Ausubel
et al., 1990). Z. B. erfolgt eine „maximale Stringenz" typischerweise bei
etwa Tm –5°C (5% unter
der Tm der Sonde); eine „hohe
Stringenz" etwa
bei 5 bis 10°C
unter der Tm; eine „mittlere
Stringenz" bei etwa
10 bis 20°C
unter der Tm der Sonde; und eine „niedrige Stringenz" bei etwa 20 bis 25°C unter der
Tm. Funktionell können
maximale Stringenzbedingungen eingesetzt werden, um Sequenzen zu
identifizieren, die eine genaue Identität oder eine annähernd genaue
Identität
mit der Hybridisierungssonde aufweisen; während hohe Stringenzbedingungen
verwendet werden, um Sequenzen zu identifizieren, die eine Sequenzidentität von etwa
80% oder mehr mit der Sonde aufweisen.
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2. Degeneration des genetischen
Codes
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Sequenzvarianten
schließen
auch Nucleinsäuremoleküle ein,
welche das gleiche Peptid codieren, das durch die hier beschriebenen
Tumor-spezifischen Nucleinsäuremoleküle codiert
wird. Wenn der codierende Rahmen der verschiedenen identifizierten
Nucleinsäuremoleküle bekannt
ist, z. B. durch Homologie zu bekannten Genen oder durch Verlängerung
der Sequenz, wie in den nachstehenden Teilen B oder C beschrieben,
ist es somit so zu verstehen, dass als Ergebnis der Degeneration
des genetischen Codes eine Reihe von codierenden Sequenzen hergestellt
werden kann. Z. B. codiert das Triplett CGT die Aminosäure Arginin.
Arginin wird alternativ durch CGA, CGC, CGG, AGA und AGG codiert.
Deshalb ist es so zu verstehen, dass solche Substitutionen in der
codierenden Region unter die Sequenzvarianten fallen, welche durch
die vorliegende Erfindung abgedeckt sind. Eine beliebige oder alle
dieser Sequenzvarianten können
in gleicher Weise, wie hier für
die identifizierten parentalen Sequenzen der SEQ ID NOs: 1 bis 8
beschrieben, genutzt werden.
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Weiterhin
ist es so zu verstehen, dass solche Sequenzvarianten mit der parentalen
Sequenz unter Bedingungen hoher Stringenz hybridisieren können, dies
muss jedoch nicht der Fall sein. Dies wäre z. B. möglich, wenn die Sequenzvariante
für jede
der durch das parentale Nucleotid codierten Aminosäuren ein
anderes Codon einschließt.
Solche Varianten werden trotzdem spezifisch berücksichtigt und sind in der
vorliegenden Erfindung eingeschlossen. Gemäß der vorliegenden Erfindung
sind auch Sequenzen eingeschlossen, die zu mindestens 80% mit solchen,
durch Degeneration entstandenen Sequenzvarianten identisch sind.
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Obwohl
Nucleotidsequenz-Varianten vorzugsweise in der Lage sind, mit den
hier angegebenen Nucleotidsequenzen unter Bedingungen mäßig hoher
oder hoher Stringenz zu hybridisieren, bestehen in einigen Situationen
Vorteile, wenn Varianten, die auf der Degeneration des Codes beruhen,
wie vorstehend beschrieben, verwendet werden. Z. B. können Codons
selektiert werden, um die Rate zu erhöhen, mit der die Expression
des Peptids in einem bestimmten prokaryontischen oder eukaryontischen
Organismus erfolgt, und zwar gemäß der optimalen
Codonpräferenz,
die durch den bestimmten Wirtsorganismus vorgegeben wird. Alternativ
kann es wünschenswert
sein, eine RNA zu produzieren, die längere Halbwertszeiten aufweist
als die durch die angegebenen Sequenzen produzierte mRNA.
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3. Verlängerte Polynucleotidsequenzen
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Hier
angegebene Polynucleotidsequenzen können unter Verwendung verschiedener
Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, verlängert werden,
um Stromaufwärts-Sequenzen
wie Promotoren und regulatorische Elemente nachzuweisen. Z. B. stellt
die „Restriktionsstellen"-Polymerasekettenreaktion
ein direktes Verfahren dar, das universelle Primer nutzt, um unbekannte
Sequenzen, die angrenzend an eine bekannte Sequenz liegen, zu erhalten.
Zuerst wird eine genomische DNA in Gegenwart eines Primers, der
auf eine Linkersequenz gerichtet ist, und eines Primers, der für die bekannte
Region spezifisch ist, amplifiziert. Die amplifizierten Sequenzen
werden einer zweiten Runde PCR mit dem gleichen Linker-Primer und
einem anderen spezifischen Primer, der innerhalb des ersten liegt,
unterworfen. Die Produkte jeder PCR-Runde werden mit einer geeigneten
RNA-Polymerase transkribiert
und unter Verwendung einer reversen Transkriptase sequenziert.
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Genauso
kann ein Verfahren, das als „inverse
PCR" bekannt ist,
verwendet werden, um Sequenzen unter Verwendung divergenter Primer,
die auf einer bekannten Region basieren, zu amplifizieren oder zu
verlängern.
Die Primer können
unter Verwendung von Standardsoftware für die Primeranalyse, z. B.
GeneWorks (Oxford Biomolecular Systems, Ka.), konstruiert werden,
so dass sie eine Länge
von mindestens 15 Nt. aufweisen, mit einem GC-Gehalt von 50% oder
mehr, und sich an die Zielsequenz bei Temperaturen von etwa 68 bis
72°C anlagern.
Für das
Verfahren ist die Verwendung verschiedener Restriktionsenzyme erforderlich,
um ein geeignetes Fragment in der bekannten Region eines Gens zu
erzeugen. Danach wird das Fragment durch Ligierung zirkularisiert
und als eine PCR-Matrize verwendet. Alternativ können angrenzende und vollständige Sequenzen
und insbesondere Intron/Exon-Übergänge unter
Verwendung eines Kits wie „PROMOTER-FINDER" (Clontech Labs,
Palo Alto, Ka.) identifiziert werden. Bei diesem Kit werden PCR,
ineinander geschachtelte („nested") Primer und spezifische
Banken eingesetzt, um in der genomischen DNA zu walken.
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Bevorzugte
Banken zum Durchmustern nach vollständigen cDNAs sind solche, die
nach der Größe selektiert
wurden, so dass größere cDNAs
eingeschlossen sind. Zufallsgeprimte Banken sind bevorzugt, da sie
mehr Sequenzen enthalten, welche die 5'- und Stromaufwärts-Regionen von Genen einschließen. Genomische
Banken sind für
eine Verlängerung
in die untranslatierte regulatorische 5'-Region nützlich. Vorzugsweise werden
solche Banken aus den Tumorzellen von Interesse wie den hier als
Beispiel genannten Prostatatumorzellen erzeugt.
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Eine
Analyse der Größe und Sequenz
von vollständigen
Sequenzen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung identifiziert wurden, kann durch Standardverfahren, die
auf dem Fachgebiet bekannt sind, durchgeführt werden, wie automatische
Sequenzierungsverfahren, Gel-Größenanalyse
und Kapillar-Elektrophorese.
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Wenn
die vollständige
Sequenz identifiziert ist, ist es so zu verstehen, dass weitere
Regionen der vollständigen
Sequenz verwendet werden können,
um Hybridisierungssonden und/oder Tumor-Nachweisreagenzien gemäß der vorliegenden
Erfindung herzustellen. Genau gesagt, wenn eine partielle oder vollständige Sequenz
bekannt ist, wird es dadurch möglich,
weit verfügbare
Datenbanken zu durchsuchen, um zu bestimmen, ob die fragliche Sequenz
möglicherweise
in anderen Arten oder Geweben, insbesondere in Tumorgeweben, Homologien
hat. Beispiele von Homologien, die auf den aktuellen Sequenzen beruhen,
sind hier in Beispiel 2 dargestellt.
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Die
vollständige
Sequenz kann auch verwendet werden, um eine rekombinante Nucleinsäure zu konstruieren,
die in einen Vektor eingefügt
und für
die Expression des codierten Polypeptids verwendet wird, wie im
nachstehenden Teil D diskutiert wird.
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Es
ist so zu verstehen, dass eine rekombinante Nucleinsäure, sobald
sie hergestellt und wieder in eine Wirtszelle oder in einen Organismus
eingeführt
wurde, sich nicht-rekombinant replizieren wird, und zwar unter Verwendung
der zellulären
Maschinerie der Wirtszelle, und dass solche Nucleinsäuren, die
einmal rekombinant erzeugt wurden, obwohl sie anschließend nicht-rekombinant
repliziert werden, für
die Zwecke der Erfindung immer noch als rekombinant angesehen werden.
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4. Polypeptid-Varianten
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die native Sequenz des Prostatatumorantigens eine
reife oder vollständige
native Prostatatumorantigen-Sequenz,
welche die Aminosäuren
1 bis 1095 von 11 (SEQ ID NO: 15) umfasst.
In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist die native Prostatatumorantigen-Sequenz eine extrazelluläre Domäne des vollständigen Prostatatumorantigens.
Gegebenenfalls wird das Prostatatumorantigen durch Expression des
Polypeptids erhalten oder kann erhalten werden, das durch die cDNA-Insertion
der Vektoren pCR2.1/SP 1–4
(5'-RACE, SEQ ID
NO: 27), pCR2.1/SP 1–4
(3'-RACE, SEQ ID
NO: 28) und pCT2.1/SP 1–4
(SEQ ID NO: 29), hinterlegt am 6. August 1998 als ATCC 98828, 98829
und 98827, codiert wird.
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Normalerweise
wird eine Prostatatumorantigen-Variante mindestens etwa 80% Aminosäure-Sequenzidentität, vorzugsweise
mindestens etwa 85% Aminosäure-Sequenzidentität, stärker bevorzugt
mindestens etwa 90% Aminosäure-Sequenzidentität und noch
stärker
bevorzugt mindestens etwa 95 bis 98% Aminosäure-Sequenzidentität mit der
in 11 (SEQ ID NO: 15) dargestellten Aminosäuresequenz
aufweisen.
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Eine
Sequenzähnlichkeit
im Zusammenhang mit einem Prostatatumorantigen bedeutet eine Sequenzähnlichkeit
oder -Identität,
wobei eine Identität
bevorzugt ist. Identisch bedeutet in diesem Zusammenhang identische
Aminosäuren
an den entsprechenden Positionen in den zwei Sequenzen, die miteinander
verglichen werden. Eine Ähnlichkeit
schließt
in diesem Zusammenhang Aminosäuren,
die identisch sind, und diejenigen Aminosäuren, die ähnlich (funktionell äquivalent)
sind, ein. Diese Ähnlichkeit
oder Identität
wird unter Verwendung von Standardverfahren, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, bestimmt, z. B. durch das „Best Fit"-Sequenz-Programm, beschrieben von Devereux et
al., Nucl. Acid Res. 12: 387–395
(1984), das BLASTP- oder BLASTX-Programm [Altshul et al., Methods
in Enzymology 266: 460–480
(1990), Nucl. Acids Res. 25: 3389–3402 (1997)], vorzugsweise
unter Verwendung der Standard-Einstellungen („default settings"). Das Alignment
kann die Einführung
von Lücken
in die Sequenzen, die aneinander ausgerichtet werden sollen, einschließen. Außerdem ist
es für
Sequenzen, die entweder mehr oder weniger Aminosäuren als das relevante native
Protein enthalten, so zu verstehen, dass der Prozentsatz der Ähnlichkeit
aufgrund der Anzahl von ähnlichen
oder identischen Aminosäuren,
bezogen auf die Gesamtzahl von Aminosäuren, bestimmt wird. Ein Alignment
zwecks der Bestimmung der prozentualen Aminosäure-Sequenzidentität kann auf verschiedene Arten
erreicht werden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, z. B. unter
Verwendung von öffentlich
verfügbarer Computersoftware,
wie der Software LALIGN oder Megalign (DNASTAR) mit Default-Parametern.
Das LALIGN-Programm liegt in der FASTA-Version 1.7-Folge von Sequenzvergleichs-Programmen
vor (Pearson et al., 1988; Pearson, 1990; Programm verfügbar von
William R. Pearson, Department of Biological Chemistry, Box 440,
Jordan Hall, Charlottesville, VA).
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Der
Fachmann kann geeignete Parameter zum Messen des Alignment bestimmen,
einschließlich
Auswählen
eines Algorithmus (z. B. „Best
Fit" oder „BLASTX"), der erforderlich
ist, um ein maximales Alignment über
die Sequenzen, die verglichen werden, zu erreichen [vgl. auch Pearson
et al., Methods in Enzymol. 266: 227–258 (1996)].
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Außerdem sind
in der Definition von Prostatatumorantigenen der vorliegenden Erfindung
Aminosäuresequenz-Varianten
eingeschlossen. Diese Varianten fallen in eine oder mehrere von
drei Klassen: Substitutions-, Insertions- oder Deletions-Varianten. Diese
Varianten werden normalerweise durch positionsspezifische Mutagenese
von Nucleotiden in der das Prostatatumorantigen codierenden DNA
hergestellt, indem eine Kassetten- oder PCR-Mutagenese oder andere
Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, verwendet werden,
wodurch eine DNA erzeugt wird, welche die Variante codiert, und
indem danach die DNA in einer rekombinanten Zellkultur exprimiert
wird. Jedoch können
Prostatatumorantigen-Variantenfragmente mit bis zu etwa 100 bis
150 Resten auch durch eine in vitro-Synthese unter Verwendung eingeführter Verfahren
hergestellt werden. Aminosäuresequenz-Varianten sind durch
die vorher festgelegte Natur der Variation gekennzeichnet, ein Merkmal,
das sie von einer natürlich
vorkommenden allelen oder Interspezies-Variation der Aminosäuresequenz des Prostatatumorantigens
unterscheidet. Die Varianten zeigen typischerweise die gleiche qualitative biologische
Aktivität
wie das natürlich
vorkommende Analogon, wobei jedoch auch Varianten ausgewählt werden
können,
die modifizierte Charakteristika aufweisen, wie nachstehend noch
ausführlicher
beschrieben wird.
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Eine „Substitution" kommt durch das
Ersetzen eines/einer oder mehrerer Nucleotide oder Aminosäuren durch
andere Nucleotide bzw. Aminosäuren
zustande.
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Eine „Insertion" oder „Addition" ist diejenige Änderung
in einer Nucleotid- oder Aminosäuresequenz, die
im Vergleich zu der natürlich
vorkommenden Sequenz zum Zufügen
eines oder mehrerer Nucleotide bzw. Aminosäurereste geführt hat.
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Eine „Deletion" ist als eine Änderung
in entweder der Nucleotid- oder der Aminosäuresequenz definiert, in welcher
eine oder mehrere Nucleotide bzw. Aminosäurereste fehlen.
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Während die
Stelle oder Region für
die Einführung
einer Aminosäuresequenz-Variation vorher
festgelegt ist, muss die Änderung
selbst nicht vorher festgelegt sein. Um z. B. die Leistungsfähigkeit
einer Mutation an einer bestimmten Stelle zu optimieren, kann eine
Zufallsmutagenese an dem Zielcodon oder der Zielregion durchgeführt werden,
und die exprimierten Prostatatumorantigen-Varianten können sodann
auf die optimale Kombination der gewünschten Aktivität durchgemustert
werden. Verfahren zum Herstellen von Substitutionen an vorher festgelegten
Stellen in einer DNA, welche eine bekannte Sequenz aufweist, sind
bekannt, z. B. die M13-Primer-Mutagenese
oder PCR-Mutagenese. Das Screening der Mutanten kann direkt durch
PCR erfolgen, oder es kann nach der Expression der modifizierten
Sequenz unter Verwendung von Tests für das Prostatatumorantigen,
z. B. durch Antikörper-Nachweistests,
durchgeführt
werden.
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Bei
Aminosäure-Substitutionen
handelt es sich typischerweise um solche Substitutionen einzelner Reste;
Insertionen betreffen üblicherweise
eine Größenordnung
von etwa 1 bis 20 Aminosäuren,
wobei jedoch auch wesentlich größere Insertionen
toleriert werden können.
Deletionen liegen im Bereich von etwa 1 bis etwa 20 Resten, jedoch
können
Deletionen in einigen Fällen
auch viel größer sein.
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Substitutionen,
Deletionen, Insertionen oder eine beliebige Kombination davon können verwendet werden,
um schließlich
ein endgültiges
Derivat zu erhalten. Im Allgemeinen werden diese Änderungen
an einigen wenigen Aminosäuren
durchgeführt,
um die Veränderung
des Moleküls
möglichst
klein zu halten. Jedoch können
unter bestimmten Umständen
auch größere Änderungen
toleriert werden.
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Aminosäure-Substitutionen
können
das Ergebnis des Austauschens einer einzigen Aminosäure durch eine
andere Aminosäure,
welche ähnliche
strukturelle und/oder chemische Eigenschaften besitzt, sein, wie
ein Austauschen eines Leucinrestes durch einen Serinrest, d. h.
konservative Aminosäure-Austausche.
Insertionen oder Deletionen können
gegebenenfalls im Bereich von 1 bis 5 Aminosäuren liegen.
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Die
Variation, die bei einer Beibehaltung der biologischen Aktivität erlaubt
ist, kann bestimmt werden, indem Insertionen, Deletionen oder Substitutionen
von Aminosäuren
in der Sequenz systematisch hergestellt und die resultierenden Varianten
dann auf Aktivität
getestet werden. Die Genexpression kann durch immunologische Verfahren
wie immunhistochemische Färbung
von Zellen oder Gewebeschnitten und Testen von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten
gemessen werden, wodurch die Expression des Genprodukts direkt quantitativ bestimmt
wird. Antikörper,
die für
eine immunhistochemische Färbung
und/oder für
einen Test von Gewebeproben oder Flüssigkeitsproben geeignet sind,
können
entweder monoclonale oder polyclonale Antikörper sein, und sie können gegen
ein natives Prostatatumorantigen, ein synthetisches Peptid, basierend
auf den hier bereitgestellten DNA-Sequenzen, oder gegen ein heterologes
Fusionsprotein, welches ein Prostatatumor-spezifisches Antikörperepitop
einschließt,
hergestellt werden. Beispiele von Prostatakrebsantigenen mit diagnostischem
Nutzen in Antikörper-basierten
Tests schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Prostata-spezifisches
Antigen (PSA,
US-Patent Nr. 5
710 007 ;
5 614 372 ;
5 672 480 und andere), Prostata-spezifisches
Membranantigen (PSMA,
US-Patent
Nr. 5 538 866 ) und menschliches glanduläres Kallikrein der Prostata
(HK-2,
US-Patent Nr. 5 516 639 ).
Für diese
Moleküle
wurden zahlreiche diagnostische Tests entwickelt, die auf verschiedenen
unterschiedlichen Techniken basieren, welche vom Fachmann routinemäßig eingesetzt
werden.
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Wenn
kleine Änderungen
in den Merkmalen des Prostatatumorantigens gewünscht werden, werden Substitutionen
im Allgemeinen gemäß bekannten „konservativen
Substitutionen" durchgeführt.
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Eine „konservative
Substitution" bezieht
sich auf die Substitution einer Aminosäure in einer bestimmten Klasse
durch eine Aminosäure
in der gleichen Klasse, wobei eine Klasse durch gemeinsame physikalisch-chemische
Eigenschaften von Aminosäure-Seitenketten
definiert ist und hohe Substitutionshäufigkeiten in homologen Proteinen
in der Natur vorkommen (wie bestimmt werden kann z. B. durch eine
Standard-Dayhoff-Häufigkeits-Austausch-Matrix („Dayhoff
frequency exchange matrix”)
oder BLOSUM-Matrix). Sechs allgemeine Klassen von Aminosäure-Seitenketten,
eingeteilt, wie vorstehend beschrieben, schließen ein: Klasse I (Cys); Klasse
II (Ser, Thr, Pro, Ala, Gly); Klasse III (Asn, Asp, Gln, Glu); Klasse
IV (His, Arg, Lys); Klasse V (Ile, Leu, Val, Met); und Klasse VI
(Phe, Tyr, Trp). Z. B. ist eine Substitution eines Asp für einen
anderen Rest der Klasse III wie Asn, Gln oder Glu eine konservative
Substitution.
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Eine „nicht-konservative
Substitution" bezieht
sich auf die Substitution einer Aminosäure in der einen Klasse durch
eine Aminosäure
aus einer anderen Klasse; z. B. die Substitution eines Ala, eines
Klasse-II-Restes, durch einen Klasse-III-Rest wie Asp, Asn, Glu
oder Gln.
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Wesentliche Änderungen
in Funktion oder immunologischer Identität werden durchgeführt, indem Substitutionen
ausgewählt
werden, die „nicht-konservative
Substitutionen" darstellen.
Z. B. können
Substitutionen durchgeführt
werden, die signifikanter das Folgende beeinflussen: die Struktur
des Polypeptid-Grundgerüsts
im Bereich der Änderung,
z. B. die α-Helix-
oder β-Faltblatt-Struktur,
die Ladung oder Hydrophobie des Moleküls an der Zielstelle oder den
Umfang der Seitenkette. Die Substitutionen, von denen man im Allgemeinen
erwartet, dass sie die größten Änderungen
in den Eigenschaften des Polypeptids erzeugen, sind diejenigen,
in welchen (a) ein hydrophiler Rest, z. B. Seryl oder Threonyl,
für (oder
durch) einen hydrophoben Rest, z. B. Leucyl, Isoleucyl, Phenylalanyl,
Valyl oder Alanyl, substituiert wird; (b) ein Cystein oder Prolin
für (oder durch)
einen anderen Rest substituiert wird; (c) ein Rest, der eine elektropositive
Seitenkette besitzt, z. B. Lysyl, Arginyl oder Histidyl, für (oder
durch) einen elektronegativen Rest, z. B. Glutamyl oder Aspartyl,
substituiert wird; oder (d) ein Rest, der eine umfangreiche Seitenkette
aufweist, z. B. Phenylalanin, für
(oder durch) einen Rest, der keine Seitenkette aufweist, z. B. Glycin,
substituiert wird.
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Prostatatumorantigen-Varianten
zeigen typischerweise die gleiche qualitative biologische Aktivität und werden
die gleiche Immunantwort auslösen
wie das natürlich
vorkommende Analogon, wobei jedoch Varianten gegebenenfalls auch
so ausgewählt
werden können,
dass die Eigenschaften des Prostatatumorantigens modifiziert werden.
Z. B. können
Glycosylierungsstellen und insbesondere eine oder mehrere O-gekoppelte
oder N-gekoppelte Glycosylierungsstellen verändert oder entfernt werden.
Für den
Fachmann wird es selbstverständlich
sein, dass Aminosäure-Änderungen
möglicherweise
post-translationale Prozesse des Prostatatumorantigens verändern können, wie
Verändern
der Zahl oder Position von Glycosylierungsstellen oder Ändern der Membran-Verankerungs-Eigenschaften.
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Die
Variationen können
unter Verwendung von Verfahren durchgeführt werden, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, wie Oligonucleotid-vermittelte (positionsgerichtete)
Mutagenese, Alanin-Scanning und PCR-Mutagenese. An der clonierten
DNA können
eine positionsgerichtete Mutagenese [Carter et al., Nucl. Acids
Res. 13: 4331 (1986); Zoller et al., Nucl. Acids Res. 10: 6487 (1987)],
eine Kassetten-Mutagenese [Wells et al., Gene 34: 315 (1985)], eine
Restriktionsselektions-Mutagenese [Wells et al., Philos. Trans.
R. Soc. London SerA 317: 415 (1986)] oder andere bekannte Verfahren
durchgeführt
werden, um die Prostatatumorantigen-codierende DNA-Variante herzustellen.
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Außerdem sind
in der Definition von Prostatatumorantigen-Proteinen andere verwandte
Prostatatumorantigen-Proteine eingeschlossen. Somit können Sonden- oder degenerierte
Polymerasekettenreaktions-(PCR-)Primersequenzen eingesetzt werden,
um andere verwandte Proteine zu finden. Geeignete Sonden- oder Primersequenzen
können
entworfen werden für:
die gesamte oder einen Teil der Prostatatumorantigen-Sequenz oder
-Sequenzen außerhalb
der codierenden Region. Wie auf dem Fachgebiet allgemein bekannt
ist, weisen bevorzugte PCR-Primer
eine Länge
von etwa 15 bis etwa 35 Nucleotiden auf, wobei diejenigen mit etwa
20 bis etwa 30 bevorzugt sind, und sie können gegebenenfalls Inosin
enthalten. Die Bedingungen für
die PCR-Reaktion sind auf dem Fachgebiet allgemein bekannt.
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B. Modifikationen von Prostatatumorantigenen
-
Kovalente
Modifikationen eines Prostatatumorantigens sind im Umfang der vorliegenden
Erfindung eingeschlossen. Ein Typ einer kovalenten Modifikation
schließt
das Umsetzen von zielgerichtet angesteuerten Aminosäureresten
eines Prostatatumorantigens mit einem organischen Derivatisierungsmittel
ein, das in der Lage ist, mit ausgewählten Seitenketten oder den
N- oder C-terminalen Resten eines Prostatatumorantigen-Polypeptids
zu reagieren. Eine Derivatisierung mit bifunktionellen Mitteln ist
z. B. für
die Vernetzung eines Prostatatumorantigens mit einer wasserunlöslichen
Trägermatrix
oder Oberfläche
geeignet. Üblicherweise
eingesetzte Vernetzungsmittel schließen z. B. 1,1,-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester, z. B. Ester mit 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionelle
Imidoester, einschließlich
Disuccinimidylester wie 3,3'- Dithiobis(succinimidylpropionat),
bifunktionelle Maleinimide wie Bis-N-maleimido-1,8-octan, und Mittel
wie Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat, ein.
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Andere
Modifikationen schließen
die Desamidierung von Glutaminyl- und Asparaginylresten zu den entsprechenden
Glutamyl- bzw. Aspartylresten, die Hydroxylierung von Prolin und
Lysin, die Phosphorylierung von Hydroxylgruppen von Seryl- oder
Threonylresten, die Methylierung der "-Aminogruppen von Lysin-, Arginin- und Histidin-Seitenketten
[T. E. Creighton, Proteins: Structure and Molecular Properties,
W. H. Freeman & Co.,
San Francisco, S. 79–86
(1983)], die Acetylierung des N-terminalen Amins und die Amidierung
einer beliebigen C-terminalen Carboxylgruppe ein.
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Ein
weiterer Typ einer kovalenten Modifikation eines Prostatatumorantigen-Polypeptids, der
im Umfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen ist, umfasst
das Verändern
des nativen Glycosylierungsmusters des Polypeptids, nämlich das
Modifizieren einer nativen Sequenz des Prostatatumorantigen-Polypeptids durch
Deletieren eines oder mehrerer Kohlenhydratreste aus der nativen
Sequenz des Prostatatumorantigen-Polypeptids und/oder durch Anfügen eines
oder mehrerer Kohlenhydratreste daran.
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Das
Anfügen
von Glycosylierungsstellen an ein Prostatatumorantigen-Polypeptid kann durch
Verändern
der Aminosäuresequenz
davon erreicht werden. Die Veränderung
kann z. B. durch das Anfügen
eines oder mehrerer oder die Substitution durch einen oder mehrere
Serin- oder Threoninreste an der nativen Sequenz des Prostatatumorantigen-Polypeptids
erfolgen (für
O-gekoppelte Glycosylierungsstellen). Die Aminosäuresequenz des Prostatatumorantigens
kann gegebenenfalls durch Änderungen
auf DNA-Ebene verändert werden,
insbesondere durch Mutieren der DNA, welche das Prostatatumorantigen-Polypeptid
codiert, an vorher ausgewählten
Basen, so dass Codons erzeugt werden, die dann in die gewünschten
Aminosäuren
translatiert werden.
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Ein
weiteres Verfahren zum Erhöhen
der Zahl von Kohlenhydratresten auf dem Prostatatumorantigen-Polypeptid
besteht in einer chemischen oder enzymatischen Kopplung von Glycosiden
an das Polypeptid. Solche Verfahren sind auf dem Fachgebiet beschrieben,
z. B. in
WO 87/05330 ,
veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin und Wriston, CRC Crit. Rev.
Biochem. S. 259–306
(1981).
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Die
Entfernung von Kohlenhydratresten, die auf dem Prostatatumorantigen-Polypeptid vorliegen,
kann chemisch oder enzymatisch oder durch eine Mutations-Substitution von
Codons, welche Aminosäurereste
codieren, die als Ziele für
die Glycosylierung dienen, erreicht werden. Außerdem können Kohlenhydratreste durch
eine enzymatische Spaltung unter Verwendung einer Vielzahl von Endo-
und Exo- Glycosidasen,
wie von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138: 350 (1987), beschrieben,
oder durch chemische Deglycosylierungsverfahren entfernt werden,
die z. B. in Hakimuddin et al., Arch. Biochem. Biophys. 259: 52
(1987), und Edge et al., Anal. Biochem. 118: 131 (1981), beschrieben
sind.
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Ein
weiterer Typ einer kovalenten Modifikation eines Prostatatumorantigens
umfasst die Bindung des Antigens an ein nicht-proteinartiges Polymer,
z. B. Polyethylenglykol, Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylene,
wie z. B. in
US-Patent Nr. 4
791 192 angegeben.
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C. Codierte Polypeptid-Antigene
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1. Expression von Prostatatumorantigenen
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Die
hier beschriebenen Polynucleotidsequenzen können in rekombinanten DNA-Molekülen eingesetzt werden,
welche die Expression der entsprechenden Polypeptide in geeigneten
Wirtszellen steuern. Wie vorstehend angesprochen, hat die Degeneration
des genetischen Codes zur Folge, dass auch andere DNA-Sequenzen, welche
im Wesentlichen die gleiche oder eine funktionell äquivalente
Aminosäuresequenz
codieren, für
die Clonierung und Expression der identifizierten Polypeptide eingesetzt
werden können.
Diejenigen Codons, die von einem bestimmten Wirt bevorzugt werden,
können
ausgewählt
und in die natürlich
vorkommenden Nucleotidsequenzen substituiert werden, um die Rate
und/oder die Effizienz der Expression zu steigern.
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Die
Nucleinsäure
(z. B. cDNA oder genomische DNA), welche das gewünschte Prostatatumorantigen-Polypeptid
codiert, kann für
die Clonierung (Amplifikation der DNA) oder für die Expression in einen replizierbaren
Vektor eingefügt
werden. Das Polypeptid kann dann in einem beliebigen von verschiedenen
Expressionssystemen gemäß Verfahren,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, rekombinant exprimiert werden
(Ausubel et al., 1990).
-
Geeignete
Wirtszellen schließen
Hefen, Bakterien, Archaebakterien, Pilze und Insekten- und tierische Zellen,
einschließlich
Säugerzellen,
z. B. primäre
Zellen, einschließlich
Stammzellen, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Knochenmark-Stammzellen, ein. Insbesondere schließen diese
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Mikroorganismen wie Bakterien, die mit einem rekombinanten Bakteriophagen,
mit Plasmid- oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren transformiert sind,
und Hefen, die mit Hefeexpressionsvektoren transformiert sind. Außerdem sind
Insektenzellen, die mit einem rekombinanten Insektenvirus (wie Baculovirus)
infiziert sind, und Säuger-Expressionssysteme
eingeschlossen.
-
Die
Nucleinsäuresequenz,
die exprimiert werden soll, kann durch eine Vielzahl von Verfahren
in den Vektor eingefügt
werden. Im Allgemeinen wird die DNA unter Verwendung von Verfahren,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, in eine geeignete Restriktionsendonuclease-Stelle
eingefügt.
Vektorkomponenten schließen
im Allgemeinen ein, sind jedoch nicht beschränkt auf einen oder mehrere
Bestandteile von einer Signalsequenz, einem Replikationsursprung,
einem oder mehreren Markergenen, einem Enhancerelement, einem Promotor
und einer Transkriptions-Terminationssequenz.
Die Konstruktion geeigneter Vektoren, welche eine oder mehrere dieser
Komponenten enthalten, erfolgt unter Verwendung von herkömmlichen
Ligierungsverfahren, die dem Fachmann bekannt sind.
-
Die
Prostatatumorantigen-Proteine der vorliegenden Erfindung werden
hergestellt, indem eine Wirtszelle, die mit einem Expressionsvektor
transformiert ist, welcher eine ein Prostatatumorantigen-Protein
codierende Nucleinsäure
enthält,
unter den geeigneten Bedingungen gezüchtet wird, so dass die Expression
des Proteins induziert oder ausgelöst wird. Die Bedingungen, die
für die
Expression des Prostatatumorantigen-Proteins geeignet sind, werden
mit der Wahl des Expressionsvektors und der Wirtszelle variieren
und können durch
den Fachmann anhand von Routineexperimenten einfach bestimmt werden.
Z. B. wird es bei Verwendung konstitutiver Promotoren im Expressionsvektor
erforderlich sein, das Wachstum und die Proliferation der Wirtszelle
zu optimieren, während
bei Verwendung eines induzierbaren Promotors die geeigneten Wachstumsbedingungen
für die
Induktion nötig
sind. Außerdem
ist in einigen Ausführungsformen
der Zeitpunkt der Ernte wichtig. Z. B. sind die in der Insektenzell-Expression
verwendeten Baculovirus-Systeme lytische Viren, und somit kann die
Auswahl des Erntezeitpunkts einen kritischen Punkt für die Produktausbeute
darstellen.
-
Ein
Wirtszellstamm kann nach seiner Fähigkeit ausgewählt werden,
die Expression der eingefügten Sequenzen
zu regulieren und das exprimierte Protein in der gewünschten
Art und Weise zu prozessieren. Solche Modifikationen des Proteins
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Acetylierung, Carboxylierung, Phosphorylierung, Lipidierung
und Acylierung. Auch eine posttranslationale Prozessierung, die
eine „Präpro"-Form des Proteins
spaltet, kann für
eine korrekte Insertion, Faltung und/oder Funktion wichtig sein. Z.
B. weisen Wirtszellen wie CHO, HeLa, BHK, MDCK, 293, WI38 usw. eine
spezifische zelluläre
Maschinerie und charakteristische Mechanismen für solche post-translationale
Aktivitäten
auf und können
so ausgewählt werden,
dass die korrekte Modifikation und Prozessierung des eingeführten fremden
Proteins sichergestellt werden. Von besonderem Interesse sind Drosophila
melanogaster-Zellen, Saccharomyces cerevisiae und andere Hefen,
E. coli, Bacillus subtilis, SF9-Zellen, C129-Zellen, 293-Zellen, Neurospora-,
BHK-, CHO-, COS- und HeLa-Zellen, Fibroblasten-, Schwanoma-Zelllinien,
immortalisierte Säuger-Myeloid-
und Lympoid-Zelllinien, Jurkat-Zellen, menschliche Zellen und andere
primäre
Zellen.
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Die
Nucleinsäure
muss „funktionell
verbunden" werden,
indem sie mit einer anderen Nucleinsäuresequenz in einen funktionellen
Zusammenhang gebracht wird. Z. B. ist eine DNA für eine Präsequenz oder einen sekretorischen
Leader mit einer DNA für
ein Polypeptid funktionell verbunden, wenn sie als ein Präprotein
exprimiert wird, welches an der Sekretion des Polypeptids beteiligt
ist; ein Promotor oder Enhancer ist mit einer codierenden Sequenz
funktionell verbunden, wenn er die Transkription der Sequenz beeinflusst;
oder eine Ribosomenbindungsstelle ist mit einer codierenden Sequenz
funktionell verbunden, wenn sie so positioniert ist, dass die Translation
erleichtert wird. Im Allgemeinen grenzen „funktionell verbundene" DNA-Sequenzen aneinander
an, und im Fall eines sekretorischen Leaders liegen sie aneinander
angrenzend und in Lesephase vor. Dagegen müssen Enhancer nicht angrenzend
vorliegen. Die Kopplung wird durch eine Ligierung an geeigneten
Restriktionsstellen erreicht. Wenn keine solchen Stellen vorliegen,
werden die synthetischen Oligonucleotid-Adaptoren oder Linker gemäß der herkömmlichen
Praxis eingesetzt.
-
Promotorsequenzen
codieren entweder konstitutive oder induzierbare Promotoren. Die
Promotoren können
entweder natürlich
vorkommende Promotoren oder Hybridpromotoren sein. Hybridpromotoren,
welche Elemente von mehr als einem Promotor kombinieren, sind auf
dem Fachgebiet bekannt und können
in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
-
Der
Expressionsvektor kann zusätzliche
Elemente umfassen, z. B. kann der Expressionsvektor zwei Replikationssysteme
aufweisen, wodurch es ermöglicht
wird, dass er in zwei Organismen aufrechterhalten werden kann, z.
B. in Säuger-
oder Insektenzellen für
die Expression und in einem prokaryontischen Wirt für die Clonierung
und Amplifikation.
-
Sowohl
Expressions- als auch Clonierungsvektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
welche den Vektor in die Lage versetzt, sich in einer oder mehreren
ausgewählten
Wirtszellen zu replizieren. Solche Sequenzen sind für eine Vielzahl
von Bakterien, Hefen und Viren bekannt. Der Replikationsursprung
aus dem Plasmid pBR322 ist für
die meisten Gram-negativen Bakterien geeignet, der 2:-Plasmidursprung ist
für Hefen geeignet,
und verschiedene virale Ursprünge
(SV40, Polyoma, Adenovirus, VSV oder BPV) sind für Clonierungsvektoren in Säugerzellen
geeignet.
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Weiterhin
enthält
der Expressionsvektor für
die Integration von Expressionsvektoren mindestens eine Sequenz,
die zu dem Wirtszellgenom homolog ist, und vorzugsweise zwei homologe
Sequenzen, welche das Expressionskonstrukt flankieren. Der Vektor,
der eingebaut wird, kann zu einem spezifischen Locus in der Wirtszelle
hingesteuert werden, indem die geeignete homologe Sequenz ausgewählt wird,
die dann in den Vektor eingefügt
wird. Konstrukte zum Einbauen von Vektoren sind auf dem Fachgebiet
bekannt.
-
Vorzugsweise
enthält
der Expressionsvektor ein Gen eines selektierbaren Markers, so dass
die Selektion von transformierten Wirtszellen möglich wird. Selektionsgene
sind auf dem Fachgebiet bekannt und werden entsprechend der verwendeten
Wirtszelle verschieden sein.
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Expressions-
und Clonierungsvektoren werden typischerweise ein Selektionsgen
enthalten, das auch als ein selektierbarer Marker bezeichnet wird.
Typische Selektionsgene codieren Proteine, welche (a) eine Resistenz
gegenüber
Antibiotika oder anderen Toxinen, z. B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat
oder Tetracyclin, verleihen, (b) auxotrophe Mangelerscheinungen
beheben oder (c) kritische Nährstoffe
liefern, die aus komplexen Medien nicht verfügbar sind, z. B. das Gen, welches
D-Alanin-Racemase codiert, für
Bacilli.
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Wirtszellen,
die mit einer Nucleotidsequenz, welche ein Prostatatumorantigen
codiert, transformiert sind, können
unter Bedingungen gezüchtet
werden, die für
die Expression und Gewinnung des codierten Proteins aus einer Zellkultur
geeignet sind. Das durch eine rekombinante Zelle produzierte Protein
kann ausgeschieden werden, es kann membrangebunden vorliegen oder
intrazellulär
enthalten sein, abhängig
von der verwendeten Sequenz und/oder dem verwendeten Vektor. Wie
dem Fachmann geläufig
sein wird, können
Expressionsvektoren, die Polynucleotide enthalten, welche das Prostatatumorantigen
codieren, zusammen mit Signalsequenzen konstruiert werden, welche
die Sekretion des Prostatatumorantigens durch eine prokaryontische
oder eukaryontische Zellmembran hindurch steuern.
-
Das
gewünschte
Prostatatumorantigen-Polypeptid kann nicht nur direkt rekombinant,
sondern auch als ein Fusionspolypeptid mit einem heterologen Polypeptid
hergestellt werden, welches eine Signalsequenz oder ein anderes
Polypeptid sein kann, das eine spezifische Spaltstelle am N-Terminus
des reifen Proteins oder Polypeptids aufweist. Im Allgemeinen kann
die Signalsequenz eine Komponente des Vektors sein, oder sie kann
ein Teil der Prostatatumorantigen-codierenden DNA sein, die in den Vektor
eingefügt
wird. Die Signalsequenz kann eine prokaryontische Signalsequenz
sein, die z. B. aus der Gruppe von alkalischer Phosphatase-, Penicillinase-,
Ipp- oder hitzestabilen Enterotoxin-II-Leadern ausgewählt ist.
Für eine
Hefesekretion kann die Signalsequenz z. B. der Hefe-Invertase-Leader,
alpha-Faktor-Leader (einschließlich
Saccharomyces- und Kluyveromyces-α-Faktor-Leader,
wobei der letztere im
US-Patent
Nr. 5 010 182 beschrieben ist) oder saure Phosphatase-Leader,
der C. albicans-Glucoamylase-Leader
(
EP 362 179 , veröffentlicht
am 4. April 1990) oder das Signal, beschrieben in
WO 90/13646 , veröffentlicht am 15. November
1990, sein. In der Säugerzell- Expression können zur
Steuerung der Sekretion des Proteins Säuger-Signalsequenzen wie Signalsequenzen
von ausgeschiedenen Polypeptiden aus der gleichen oder einer verwandten
Art und außerdem
virale sekretorische Leader verwendet werden.
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Gemäß dem gewählten Expressionssystem
wird die codierende Sequenz in einen geeigneten Vektor eingefügt, für den seinerseits
das Vorliegen von bestimmten charakteristischen „Kontrollelementen" oder „regulatorischen
Sequenzen" erforderlich
sein kann. Geeignete Konstrukte sind auf dem Fachgebiet allgemein bekannt
(Ausubel et al., 1990) und in vielen Fällen von kommerziellen Anbietern
wie Invitrogen (San Diego, Ka.), Stratagene (La Jolla, Ka.), Gibco
BRL (Rockville, MD) oder Clontech (Palo Alto, Ka.) verfügbar.
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a. Expression in bakteriellen Systemen
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Die
Transformation von Bakterienzellen kann unter Verwendung eines induzierbaren
Promotors wie des hybriden lacZ-Promotors des Phagemids „BLUESCRIPT" (Stratagene, La
Jolla, Ka.) oder „pSPORT1" (Gibco BRL, Rockville,
MD) erreicht werden. Außerdem
kann eine Reihe von Expressionsvektoren für die Verwendung in Bakterienzellen
ausgewählt
werden, um spaltbare Fusionsproteine zu produzieren, die einfach nachgewiesen
und/oder gereinigt werden können,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf „BLUESCRIPT" (β-Galactosidase;
Stratagene, La Jolla, Ka.) oder pGEX (Glutathion-S-Transferase;
Promega, Madison, WI).
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Ein
geeigneter bakterieller Promotor ist eine beliebige Nucleinsäuresequenz,
die in der Lage ist, bakterielle RNA-Polymerase zu binden und die
Stromabwärts-(3')-Transkription der
codierenden Sequenz des Prostatatumorantigen-Gens in mRNA in Gang
zu setzen. Ein bakterieller Promotor hat eine Transkriptions-Initiations-Region,
die üblicherweise
proximal zum 5'-Ende
der codierenden Sequenz liegt. Diese Transkriptions-Initiations-Region
schließt
typischerweise eine RNA-Polymerase-Bindungsstelle
und eine Transkriptions-Initiations-Stelle ein. Sequenzen, welche
Stoffwechselenzyme codieren, stellen besonders gut geeignete Promotorsequenzen
bereit. Beispiele schließen
Promotorsequenzen, die von Zuckermetabolisierenden Enzymen stammen,
wie Galactose, Lactose und Maltose, und Sequenzen ein, die von biosynthetischen
Enzymen stammen, wie Tryptophan. Außerdem können Promotoren aus einem Bakteriophagen
eingesetzt werden und sind auf dem Fachgebiet bekannt. Weiterhin
sind auch synthetische Promotoren und hybride Promotoren geeignet;
z. B. ist der tac-Promotor ein Hybrid aus den trp- und lac-Promotorsequenzen.
Außerdem
kann ein bakterieller Promotor natürlich vorkommende Promotoren
von nicht-bakteriellem Ursprung einschließen, welche die Fähigkeit
besitzen, bakterielle RNA-Polymerase zu binden und die Transkription
in Gang zu setzen. Auch eine effiziente Ribosomenbindungsstelle
ist wünschenswert.
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Der
Expressionsvektor kann auch eine Signalpeptidsequenz einschließen, welche
die Sekretion des Prostatatumorantigen-Proteins in Bakterien bewirkt.
Die Signalsequenz codiert typischerweise ein Signalpeptid, das aus
hydrophoben Aminosäuren
besteht, welche die Sekretion des Proteins aus der Zelle steuern,
wie auf dem Fachgebiet bekannt ist. Das Protein wird entweder in
das Wachstumsmedium (Gram-positive Bakterien) oder in den periplasmatischen
Raum ausgeschieden, der zwischen der inneren und äußeren Membran der
Zelle liegt (Gram-negative Bakterien). Außerdem kann der bakterielle
Expressionsvektor ein Gen für
einen selektierbaren Marker enthalten, wodurch die Selektion von
Bakterienstämmen,
die transformiert wurden, möglich
gemacht wird. Geeignete Selektionsgene schließen Arzneistoff-Resistenz-Gene
wie Ampicillin, Chloramphenicol, Erythromycin, Kanamycin, Neomycin
und Tetracyclin ein. Selektierbare Marker schließen auch biosynthetische Gene
wie diejenigen in den Histidin-, Tryptophan- und Leucin-Biosynthesewegen
ein.
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Wenn
große
Mengen von Prostatatumorantigen gebraucht werden, z. B. für die Induktion
von Antikörpern,
können
Vektoren wünschenswert
sein, die eine Expression mit hoher Expressionsrate von Fusionsproteinen,
die einfach gereinigt werden können,
steuern. Solche Vektoren schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf multifunktionelle E. coli-Clonierungs- und Expressionsvektoren
wie BLUESCRIPT® (Stratagene, La
Jolla, Ka.), in welchen die Prostatatumorantigen-codierende Sequenz in den Vektor im
Raster mit Sequenzen für
das aminoterminale Met und die anschließenden sieben Reste von β-Galactosidase
ligiert werden kann, so dass ein Hybrid-Protein produziert wird;
pIN-Vektoren [Van Heeke und Schuster, J. Biol. Chem. 264: 5503–5509 (1989)];
pET-Vektoren (Novagen, Madison, WI); und dergleichen.
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Expressionsvektoren
für Bakterien
schließen
die verschiedenen, vorstehend angeführten Komponenten ein und sind
auf dem Fachgebiet bekannt. Beispiele schließen Vektoren für Bacillus
subtilis, E. coli, Streptococcus cremoris und Streptococcus lividans
u. a. ein. Bakterielle Expressionsvektoren werden in bakterielle Wirtszellen
transformiert, wobei Verfahren verwendet werden, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, wie Calciumchlorid-vermittelte Transfektion, Elektroporation
und dergleichen.
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b. Expression in Hefen
-
Hefeexpressionssysteme
sind auf dem Fachgebiet bekannt und schließen Expressionsvektoren für Saccharomyces
cerevisiae, Candida albicans und C. maltosa, Hansenula polymorpha,
Kluyveromyces fragilis und K. lactis, Pichia guillerimondii und
P. pastoris, Schizosaccharomyces pombe und Yarrowia lipolytica ein. Beispiele
von geeigneten Promotoren zur Verwendung in Hefewirten schließen die
Promotoren für
3-Phosphoglycerat-Kinase [Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255: 2073
(1980)] oder andere glycolytische Enzyme [Hess et al., J. Adv. Enzyme
Reg. 7: 149 (1968); Holland, Biochemistry 17: 4900 (1978)] wie Enolase,
Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvat-Decarboxylase, Phosphofructo-Kinase, Glucose-6-phosphat-Isomerase,
3-Phosphoglycerat-Mutase, Pyruvat-Kinase, Triosephosphat-Isomerase, Phosphoglucose-Isomerase,
Alpha-Faktor, den ADH2/GAPDH-Promotor, Glucokinase-Alkoholoxidase
und PGH ein. [Vgl. z. B. Ausubel et al., 1990; Grant et al., Methods
in Enzymology 153: 516–544
(1987)].
-
Andere
Hefepromotoren, die induzierbar sind und den zusätzlichen Vorteil haben, dass
die Transkription durch Wachstumsbedingungen gesteuert wird, schließen die
Promotorregionen für
Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, abbauende
Enzyme, die mit dem Stickstoffstoffwechsel assoziiert sind, Metallothionein,
Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase und Enzyme ein, die für die Maltose-
und Galactoseverwertung verantwortlich sind. Außerdem sind geeignete Vektoren
und Promotoren für
die Verwendung in der Hefeexpression in
EP
73 657 beschrieben. Selektierbare Hefe-Marker schließen ein:
ADE2, HIS4, LEU2, TRP1 und ALG7, wodurch eine Resistenz gegenüber Tunicamycin
verliehen wird; das Neomycin-Phosphotransferase-Gen, welches eine
Resistenz gegenüber
G418 verleiht; und das CUP1-Gen, welches es möglich macht, dass die Hefe
in Gegenwart von Kupferionen wachsen kann.
-
Hefe-Expressionsvektoren
können
für die
intrazelluläre
Produktion oder Sekretion eines Prostatatumorantigens aus der DNA,
die das Prostatatumorantigen von Interesse codiert, konstruiert
werden. Z. B. können
ein ausgewähltes
Signalpeptid und der geeignete konstitutive oder induzierbare Promotor
für eine
direkte intrazelluläre
Expression des Prostatatumorantigen-Polypeptids an geeigneten Restriktionsstellen
in das selektierte Plasmid eingefügt werden. Für eine Sekretion
des Prostatatumorantigens kann eine DNA, welche das Prostatatumorantigen-Polypeptid
codiert, zusammen mit einer DNA, welche den Promotor, die sekretorische Signal/Leader-Sequenz
des Hefe-α-Faktors
und Linker-Sequenzen
(falls erforderlich) codiert in das ausgewählte Plasmid für die Expression
des Prostatatumorantigen-Polypeptids cloniert werden.
-
Sodann
können
Hefezellen mit den vorstehend beschriebenen Expressionsplasmiden
transformiert und in einem geeigneten Fermentationsmedium gezüchtet werden.
Das durch eine solche transformierte Hefe produzierte Protein kann
anschließend
durch Fällung
mit 10% Trichloressigsäure
eingeengt und nach der Trennung durch SDS-PAGE und Färbung der
Gele mit Coomassie-Blau-Färbung
analysiert werden.
-
Danach
kann das rekombinante Prostatatumorantigen aus dem Fermentationsmedium
durch Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, isoliert und gereinigt
werden.
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c. Expression in Säugersystemen
-
Die
Prostatatumorantigen-Proteine können
in Säugerzellen
exprimiert werden. Säuger-Expressionssysteme
sind auf dem Fachgebiet bekannt und schließen Retrovirusvektor-vermittelte
Expressionssysteme ein. Säuger-Wirtszellen
können
mit einem beliebigen von einer Reihe von unterschiedlichen Virus-basierten Expressionssystemen
transformiert werden, wie Adenovirus, wobei die codierende Region
in einen Adenovirus-Transkriptions/Translationskomplex, der aus
dem späten
Promotor und einer dreiteiligen Leadersequenz besteht, ligiert werden
kann. Die Insertion in eine nicht-essentielle E1- oder E3-Region
des Virusgenoms führt zu
einem lebensfähigen
Virus, der in der Lage ist, das Polypeptid von Interesse in infizierten
Wirtszellen zu exprimieren.
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Ein
bevorzugtes Expressionsvektorsystem ist ein Retrovirus-Vektorsystem,
wie es allgemein in
PCT/US97/01019 und
PCT/US97/01048 beschrieben
ist.
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Geeignete
Säuger-Expressionsvektoren
enthalten einen Säuger-Promotor,
der eine beliebige DNA-Sequenz ist, die in der Lage ist, an Säuger-RNA-Polymerase
zu binden und die Stromabwärts-(3'-)Transkription einer
codierenden Sequenz für
ein Prostatatumorantigen-Protein in mRNA in Gang zu setzen. Ein Promotor
wird eine Transkriptions-Initiations-Region, die üblicherweise
proximal zum 5'-Ende
der codierenden Sequenz platziert ist, und eine TATA-Box, wobei
eine aus 25 bis 30 Basenpaaren bestehende, stromaufwärts der
Transkriptionsstelle liegende Region verwendet wird, besitzen. Man
geht davon aus, dass die TATA-Box die RNA-Polymerase II so steuert, dass sie die
RNA-Synthese an der korrekten Stelle beginnt. Außerdem wird ein Säuger-Promotor
noch ein Stromaufwärts-Promotorelement (Enhancerelement)
aufweisen, das typischerweise innerhalb von 100 bis 200 Basenpaaren
stromaufwärts
der TATA-Box liegt. Ein Stromaufwärts-Promotorelement bestimmt die Rate, mit
der die Transkription initiiert wird, und kann in beiden Richtungen
wirken. Besonders geeignet zur Verwendung als Säuger-Promotoren sind die Promotoren aus Säugervirus-Genen,
da die Virusgene häufig
stark exprimiert werden und ein breites Wirtsspektrum aufweisen.
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Beispiele
schließen
Promotoren ein, die erhalten werden aus den Genomen von Viren wie
Polyoma-Virus, Geflügelpocken-Virus
(
UK 2 211 504 , veröffentlicht
am 5. Juli 1989), Adenovirus (wie Adenovirus 2), Rinder-Papillom-Virus,
Vogelsarkom-Virus,
Zytomegalie-Virus, Retrovirus, Hepatitis-B-Virus und Affenvirus
40 (SV40), aus heterologen Säuger-Promotoren,
z. B. dem Actin-Promotor oder einem Immunglobulin-Promotor, und
aus Hitzeschock-Promotoren, mit der Maßgabe, dass solche Promotoren
mit den Wirtszellsystemen kompatibel sind.
-
Die
Transkription einer DNA, welche ein Prostatatumorantigen-Polypeptid
codiert, durch höhere
Eukaryonten kann gesteigert werden, indem eine Enhancersequenz in
den Vektor eingefügt
wird. Enhancer sind cis-wirkende Elemente von DNA mit üblicherweise
etwa 10 bis 300 bp, die auf einen Promotor so wirken, dass seine
Transkription gesteigert wird. Inzwischen sind zahlreiche Enhancersequenzen
aus Säugergenen
bekannt (Globin, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein und Insulin). Typischerweise
wird man jedoch einen Enhancer aus einem Virus von eukaryontischen
Zellen einsetzen. Beispiele schließen den SV40-Enhancer, den Enhancer
des frühen
Zytomegalie-Virus-Promotors, den Polyom-Enhancer auf der späten Seite des Replikationsursprungs
und den Adenovirus-Enhancer
ein. Der Enhancer ist vorzugsweise an einer Stelle 5' vom Promotor positioniert.
-
Im
Allgemeinen sind die Transkriptions-Terminations- und Polyadenylierungssequenzen,
die durch Säugerzellen
erkannt werden, regulatorische Regionen, die 3' zum Translations-Stoppcodon liegen,
und somit flankieren sie, zusammen mit den Promotorelementen, die
codierende Sequenz. Der 3'-Terminus
der reifen mRNA wird durch positionsspezifische post-translationale
Spaltung und Polyadenylierung gebildet. Beispiele von Transkriptions-Terminations- und Polyadenylierungs-Signalen
schließen
diejenigen ein, die von SV40 stammen.
-
Eine
langfristige Produktion von rekombinanten Proteinen mit einer hohen
Ausbeute kann in einem stabilen Expressionssystem erreicht werden.
Für diesen
Zweck können
Expressionsvektoren verwendet werden, die virale Replikationsursprünge oder
endogene Expressionselemente und ein Gen für einen selektierbaren Marker
enthalten. Geeignete Vektoren, die selektierbare Marker zur Verwendung
in Säugerzellen
enthalten, sind im Handel einfach verfügbar und dem Fachmann bekannt.
Beispiele solcher selektierbaren Marker schließen ein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf Herpes-simplex-Virus-Thymidin-Kinase und Adenin-Phosphoribosyl-Transferase
zur Verwendung in tk- bzw. hprt-Zellen.
-
Die
Verfahren zum Einführen
von exogener Nucleinsäure
in Säugerzellen
und auch in andere Wirte sind auf dem Fachgebiet bekannt und sind
entsprechend der verwendeten Wirtszelle verschieden. Die Verfahren
schließen
die Dextran-vermittelte Transfektion, Calciumphosphat-Fällung, Polybrene-vermittelte
Transfektion, Protoplastenfusion, Elektroporation, Virusinfektion,
Einkapselung des Polynucleotids (der Polynucleotide) in Liposomen
und die direkte Mikroinjektion der DNA in Kerne ein.
-
d. Expression in Insektenzellen
-
Prostatatumorantigen-Polypeptide
können
auch in Insektenzellen hergestellt werden. Expressionsvektoren für die Transformation
von Insektenzellen und insbesondere Baculovirus-basierte Expressionsvektoren
sind auf dem Fachgebiet bekannt. In einem solchen System wird die
Prostatatumorantigen-codierende DNA stromaufwärts eines innerhalb eines Baculovirus-Expressionsvektors
enthaltenen Epitop-Tag fusioniert. Autographa californica-Kernpolyedervirus
(AcNPV) wird als ein Vektor eingesetzt, um fremde Gene in Spodoptera
frugiperda Sf9-Zellen oder in Trichoplusia-Larven zu exprimieren.
Die Prostatatumorantigen-codierende Sequenz wird in eine nicht-essentielle
Region des Virus wie das Polyhedrin-Gen cloniert und unter die Kontrolle
des Polyhedrin-Promotors gestellt. Eine erfolgreiche Insertion einer
Prostatatumorantigen-codierenden Sequenz wird das Polyhedrin-Gen
inaktivieren und ein rekombinantes Virus produzieren, dem die Hüllprotein-Umhüllung fehlt.
Anschließend
werden die rekombinanten Viren eingesetzt, um S. frugiperda-Zellen
oder Trichoplusia-Larven zu infizieren, in welchen das Prostatatumorantigen
dann exprimiert wird [Smith et al., J. Virol. 46: 584 (1994); Engelhard
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 91: 3224–3227 (1994)].
-
Geeignete
Epitop-Tags für
die Fusion an die Prostatatumorantigen-codierende DNA schließen Poly-His-Tags
und Immunglobulin-Tags (wie Fc-Regionen
von IgG) ein. Eine Vielzahl von Plasmiden kann eingesetzt werden,
einschließlich
kommerziell verfügbarer
Plasmide wie pVL1393 (Novagen, Madison, WI). Kurz gesagt wird die
Prostatatumorantigen-codierende DNA oder der gewünschte Teil der Prostatatumorantigen-codierenden
DNA durch PCR mit Primern, die zu den 5'- und 3'-Regionen komplementär sind, amplifiziert. Der 5'-Primer kann flankierende Restriktionsstellen
einbauen. Danach wird das PCR-Produkt
mit den gewählten Restriktionsenzymen
gespalten und in einen Expressionsvektor subcloniert.
-
Ein
rekombinantes Baculovirus wird durch die gemeinsame Transfektion
des vorstehenden Plasmids und BaculoGoldTM-Virus-DNA
(Pharmingen, San Diego, Ka.) in Spodoptera frugiperda-(„Sf9"-)Zellen (ATCC CRL
1711) erzeugt, indem Lipofectin (kommerziell verfügbar von
Gibco-BRL, Rockville, MD) eingesetzt oder andere Verfahren, die
dem Fachmann bekannt sind, verwendet werden. Das Virus wird am Tag
4 bis 5 der Kultur in Sf9-Zellen bei 28°C produziert und für weitere
Amplifikationen eingesetzt. Die Verfahren werden durchgeführt, wie
in O'Reilley et
al., Baculovirus Expression Vectors: A Laboratry Manual, Oxford
University Press (1994), noch weiter beschrieben ist.
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Sodann
können
Extrakte aus den mit dem rekombinanten Virus infizierten Sf9-Zellen,
wie in Rupert et al., Nature 362: 175–179 (1993), beschrieben, hergestellt
werden.
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Alternativ
können
die exprimierten, mit einem Epitop-Tag versehenden Prostatatumorantigen-Polypeptide
durch Affinitätschromatographie
gereinigt werden, oder die Reinigung eines mit einem IgG-Tag (oder Fc-Tag)
versehenen Prostatatumorantigen-Polypeptids kann z. B. unter Verwendung
chromatographischer Verfahren, einschließlich Protein-A- oder Protein-G-Säulenchromatographie,
durchgeführt
werden.
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D. Bestimmung der Genexpression
-
Die
Genexpression kann in einer Probe direkt bestimmt werden, z. B.
durch Standardverfahren, die dem Fachmann bekannt sind, z. B. Southern-Blot-Verfahren
zum DNA-Nachweis, Northern-Blot-Verfahren zur Bestimmung der Transkription
von mRNA, Dot-Blot-Verfahren (DNA oder RNA) oder in situ-Hybridisierung
unter Verwendung einer geeignet markierten Sonde, die auf den hier
bereitgestellten Sequenzen basiert. Alternativ können Antikörper in Tests zum Nachweisen
von Nucleinsäuren
wie spezifischen Doppelsträngen,
einschließlich
DNA-Doppelstränge,
RNA-Doppelstränge,
und DNA-RNA-Hybrid-Doppelstränge
oder DNA-Protein-Doppelstränge, eingesetzt
werden. Solche Antikörper
können
markiert sein, und der Test kann ausgeführt werden, indem der Doppelstrang
an eine Oberfläche
gebunden wird, so dass bei Bildung eines Doppelstrangs an der Oberfläche sodann
durch das Vorliegen des an den Doppelstrang gebundenen Antikörpers nachgewiesen
werden kann.
-
Alternativ
kann die Genexpression durch eine immunhistochemische Färbung von
Zellen oder Gewebeschnitten und einen Test von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten
gemessen werden, wodurch die Expression von Prostatatumorantigenen
direkt bestimmt wird. Antikörper,
die für
solche immunologische Tests geeignet sind, können entweder monoclonale oder
polyclonale Antikörper
sein, und sie können
gegen eine native Sequenz des Prostatatumorantigens, basierend auf
den hier bereitgestellten Sequenzen, hergestellt werden.
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1. Reinigung des exprimierten Proteins
-
Exprimierte
Prostatatumorantigen-Polypeptide können nach der Expression unter
Verwendung eines von einer Vielzahl von Verfahren, die dem Fachmann
bekannt sind, gereinigt oder isoliert werden. Das geeignete Verfahren
wird jeweils davon abhängig
sein, welche anderen Komponenten in der Probe vorliegen. Verunreinigende
Komponenten, die durch Isolierung oder Reinigung entfernt werden,
sind Stoffe, welche typischerweise diagnostische oder therapeutische Verwendungen
des Polypeptids stören
würden,
und können Enzyme,
Hormone und andere gelöste
Stoffe einschließen.
Der (die) Reinigungsschritt(e) wird (werden) z. B. von der Art des
verwendeten Herstellungsprozesses und dem bestimmten hergestellten
Prostatatumorantigen-Polypeptid abhängen.
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Ein
Prostatatumorantigen-Polypeptid oder -Protein kann aus dem Kulturmedium
oder aus Lysaten von Wirtszellen gewonnen werden. Wenn es membrangebunden
vorliegt, kann es aus der Membran unter Verwendung einer geeigneten
Detergenslösung
(z. B. Triton-X 100) oder durch enzymatische Spaltung freigesetzt werden.
Alternativ können
die Zellen, die für
die Expression von Prostatatumorantigen-Polypeptiden verwendet werden,
durch verschiedene physikalische oder chemische Verfahren wie Zyklen
von Einfrieren/Auftauen, Beschallung, mechanischer Aufschluss oder
durch die Verwendung von zelllysierenden Mitteln aufgeschlossen
werden.
-
Beispiele
von Reinigungsverfahren schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Ionenaustausch-Säulenchromatographie;
Chromatographie unter Verwendung von Kieselgel oder eines Kationen-Austauscherharzes
wie DEAE; Gelfiltration, unter Verwendung von z. B. Sephadex G-75;
Protein-A-Sepharose-Säulen zur
Entfernung von Verunreinigungen, wie IgG; Chromatographie unter
Verwendung von metallchelatbildenden Säulen, um Epitop-Tag-Formen
des Prostatatumorantigen-Polypeptids zu binden; Ethanol-Fällung; Umkehrphasen-HPLC; Chromatofokussierung;
SDS-PAGE; und Ammoniumsulfat-Fällung.
Im Allgemeinen wird ein isoliertes Prostatatumorantigen-Polypeptid
durch mindestens einen Reinigungsschritt hergestellt. Z. B. kann
das Prostatatumorantigen-Protein unter Verwendung einer Standard-anti-Prostatatumorantigen-Antikörper-Säule gereinigt
werden. Außerdem
können
Ultrafiltrations- und Dialyseverfahren in Verbindung mit einer Protein-Anreicherung
eingesetzt werden (vgl. z. B. Scopes, R., „Protein Purification", Springer-Verlag,
NY, 1982). Das erforderliche Ausmaß der Reinigung wird variieren,
und zwar abhängig
von der Verwendung des Prostatatumorantigens. In einigen Fällen wird
keine Reinigung erforderlich sein.
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Sobald
die Prostatatumorantigen-Proteine und -Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung
exprimiert und wie erforderlich gereinigt sind, können sie
in verschiedenen Anwendungen, wie nachstehend noch ausführlich angegeben,
verwendet werden.
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2. Markierung des exprimierten Proteins
-
Die
Nucleinsäuren,
Proteine und Antikörper
der Erfindung können
markiert sein. Mit markiert ist hier gemeint, dass eine Verbindung
mindestens ein/e daran gekoppelte/s Element, Isotop oder chemische
Verbindung aufweist, wodurch der Nachweis der Verbindung ermöglicht wird.
Im Allgemeinen fallen Markierungen in drei Klassen: a) Isotopen-Markierungen,
die radioaktive oder schwere Isotope sein können; b) Immunmarkierungen,
die Antikörper
oder Antigene sein können;
und c) farbige oder fluoreszierende Farbstoffe. Die Markierungen
können
in die Verbindung an einer beliebigen Position eingebaut werden,
so dass die biologische Aktivität
oder die Eigenschaft der Verbindung, die nachgewiesen wird, nicht
gestört
wird.
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3. Prostatatumorantigen-Fusionsproteine
-
Die
Prostatatumorantigene der vorliegenden Erfindung können auch
in einer Weise modifiziert werden, so dass chimäre Moleküle gebildet werden, welche
ein Prostatatumorantigen umfassen, das an ein anderes heterologes
Polypeptid oder an eine andere heterologe Aminosäuresequenz fusioniert ist.
Der hier verwendete Begriff „Fusionsprotein" bezieht sich auf
ein chimäres
Polypeptid, welches ein Prostatatumorantigen-Polypeptid oder eine
Domänen-Sequenz
davon umfasst, das/die an ein „Targeting-Polypeptid" fusioniert ist.
Das Targeting-Polypeptid hat ausreichend viele Reste, um das zielgerichtete
Hinsteuern zu einem bestimmten Zelltyp oder Rezeptor zu erleichtern,
es ist jedoch auch kurz genug, so dass es nicht die biologische Funktion
des Prostatatumorantigen-Polypeptids stört. Das Targeting-Polypeptid ist außerdem vorzugsweise ziemlich
einmalig, so dass das Fusionsprotein nicht wesentlich mit anderen
Zelltypen oder Rezeptoren kreuzreagiert. Geeignete Targeting-Polypeptide
haben im Allgemeinen mindestens etwa zehn Aminosäurereste und üblicherweise
zwischen etwa zehn und etwa 500 Aminosäurereste. Bevorzugte Targeting-Polypeptide
haben etwa 20 bis etwa 200 Aminosäurereste.
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Das
Fusionsprotein kann auch eine Fusion eines Prostatatumorantigens
mit einem Tag-Polypeptid umfassen, welches ein Epitop bereitstellt,
an das ein anti-Tag-Antikörper selektiv
binden kann. Das Epitop-Tag wird im Allgemeinen am Amino- oder Carboxy-Ende
des Prostatatumorantigens positioniert. Solche mit einem Epitop-Tag
versehenen Formen eines Prostatatumorantigens können unter Verwendung eines
Antikörpers
gegen das Tag-Polypeptid nachgewiesen werden. Außerdem macht es die Bereitstellung
des Epitop-Tag möglich,
das Prostatatumorantigen einfach zu reinigen, indem eine anti-Tag-Antikörper- oder
ein anderer Typ von Affinitätsmatrix
verwendet wird, die an das Epitop-Tag bindet. Alternativ kann das
Fusionsprotein eine Fusion eines Prostatatumorantigens mit einem
Immunglobulin oder einer bestimmten Region eines Immunglobulins umfassen.
Für eine
bivalente Form des chimären
Moleküls
könnte
eine solche Fusion mit der Fc-Region eines IgG-Moleküls oder
z. B. GM-CSF vorliegen. Bevorzugte Fusionsproteine schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Moleküle,
welche eine immunologische Zielsteuerung des Prostatatumorantigens
erleichtern.
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Das
Prostatatumorantigen-Fusionsprotein kann für verschiedene andere Zwecke
unter Verwendung von Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
hergestellt werden. Z. B. kann für
die Erzeugung von Antikörpern,
wenn das gewünschte
Epitop klein ist, ein partielles oder vollständiges Prostatatumorantigen-Protein mit einem
Trägerprotein
fusioniert werden, so dass ein Immunogen gebildet wird. Alternativ
kann das Prostatatumorantigen-Protein als ein Fusionsprotein hergestellt
werden, um die Fähigkeit
des Antigens zu steigern, zelluläre
und/oder humorale (Antikörper-basierte)
Immunantworten zu stimulieren, oder dies kann auch aus anderen Gründen erfolgen.
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E. Anti-Prostatatumorantigen-Antikörper
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung anti-Prostatatumorantigen-Antikörper bereit.
Die Antikörper der
vorliegenden Erfindung schließen
polyclonale, monoclonale, humanisierte, bispezifische und Heterokonjugat-Antikörper ein.
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1. Polyclonale Antikörper
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Die
anti-Prostatatumorantigen-Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
polyclonale Antikörper sein.
Verfahren zum Herstellen polyclonaler Antikörper sind dem Fachmann bekannt.
Solche polyclonalen Antikörper
können
in einem Säuger
z. B. nach einer oder mehreren Injektionen eines immunisierenden
Mittels und vorzugsweise eines Adjuvans hergestellt werden. Typischerweise
werden/wird das immunisierende Mittel und/oder Adjuvans in den Säuger durch
eine Reihe von subkutanen oder intraperitonealen Injektionen injiziert. Das
immunisierende Mittel kann ein Prostatatumorantigen oder ein Fusionsprotein
davon einschließen.
Es kann günstig
sein, das Antigen an ein Protein zu konjugieren, von dem bekannt
ist, dass es in dem Säuger, der
immunisiert wird, immunogen ist. Beispiele solcher immunogenen Proteine
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf KLH („keyhole
limpet hemocyanin), Serumalbumin, Rinder-Thyroglobulin und Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor.
Adjuvantien schließen
z. B. Freundsches komplettes Adjuvans und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryl-Lipid-A,
synthetisches Trehalosedicorynomycolat) ein. Der Fachmann kann das
Protokoll für die
Immunisierung aufgrund von Standardprotokollen oder durch Routineexperimente
bestimmen.
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2. Monoclonale Antikörper
-
Alternativ
können
die anti-Prostatatumorantigen-Antikörper monoclonale Antikörper sein.
Monoclonale Antikörper
können
durch Hybridome produziert werden, wobei eine Maus, ein Hamster
oder ein anderes geeignetes Wirtstier mit einem immunisierenden
Mittel immunisiert wird, um Lymphocyten zu induzieren, die Antikörper produzieren
oder die in der Lage sind, Antikörper
zu produzieren, welche spezifisch an das immunisierende Mittel binden
[Köhler
und Milstein, Nature 256: 495 (1975)]. Alternativ können die
Lymphocyten in vitro immunisiert werden.
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Das
immunisierende Mittel wird typischerweise das Prostatatumorantigen
oder ein Fusionsprotein davon einschließen. Im Allgemeinen werden
Milzzellen oder Lymphknotenzellen verwendet, wenn als Quellen Nicht-Mensch-Säuger gewünscht sind,
oder es werden periphere Blutlymphocyten („PBLs") eingesetzt, wenn Zellen menschlichen
Ursprungs gewünscht
sind. Die Lymphocyten werden mit einer immortalisierten Zelllinie unter
Verwendung eines geeigneten Fusionierungsmittels wie Polyethylenglykol
fusioniert, wodurch eine Hybridomzelle hergestellt wird [Goding,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, Academic Press,
S. 59–103
(1986)]. Im Allgemeinen sind immortalisierte Zelllinien transformierte
Säugerzellen,
z. B. Myelomzellen, die von Ratte, Maus, Rind oder Mensch stammen.
Die Hybridomzellen werden in einem geeigneten Kulturmedium gezüchtet, das
vorzugsweise einen oder mehrere Stoffe enthält, welche das Wachstum oder
das Überleben
von nicht-fusionierten immortalisierten Zellen hemmen. Wenn z. B.
den parentalen Zellen das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase
(HGPRT) fehlt, wird das Kulturmedium für die Hybridome typischerweise
Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin (HAT) enthalten, Stoffe, die
das Wachstum von HGPRT-defizienten Zellen verhindern.
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Bevorzugte
immortalisierte Zelllinien sind diejenigen, die effizient fusionieren,
eine stabile Antikörper-Produktion
auf hohem Niveau liefern und empfindlich gegenüber einem Medium, wie HAT-Medium,
sind. Stärker
bevorzugte immortalisierte Zelllinien sind murine oder menschliche
Myelomlinien, die z. B. aus der American Type Culture Collection
(ATCC), Rockville, Maryland, erhalten werden können. Außerdem wurden menschliche Myelom-
und Maus-Mensch-Heteromyelom-Zelllinien
für die
Produktion von menschlichen monoclonalen Antikörpern beschrieben [Kozbor,
J. Immunol. 133: 3001 (1984); Brodeur et al., Monoclonal Antibody
Production Techniques and Applications, Marcel Dekker, Inc., New
York, S. 51–63
(1987)].
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Das
Kulturmedium (Überstand),
in welchem die Hybridomzellen gezüchtet werden, kann auf das
Vorliegen von monoclonalen Antikörpern,
die gegen ein Prostatatumorantigen gerichtet sind, getestet werden. Vorzugsweise
wird die Bindungsspezifität
von monoclonalen Antikörpern,
die in dem Hybridomüberstand
vorliegen, durch Immunfällung
oder durch einen in vitro-Bindungstest wie Radioimmuntest (RIA)
oder enzymeverbundenen Immunadsorptions-Assay (ELISA), bestimmt.
Geeignete Verfahren und Tests sind auf dem Fachgebiet bekannt. Die
Bindungsaffinität
des monoclonalen Antikörpers
kann z. B. durch die Scatchard- Analyse
von Munson und Pollard, Anal. Biochem. 107: 220 (1980), bestimmt
werden.
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Nachdem
die gewünschten
Antikörper-produzierenden
Hybridomzellen identifiziert wurden, können die Zellen durch Verfahren
der Grenzwert-Verdünnung
cloniert und durch Standardverfahren gezüchtet werden [Goding, 1986].
Geeignete Kulturmedien für
diesen Zweck umfassen z. B. Dulbecco modifiziertes Eagle-Medium
und RPMI-1640-Medium. Alternativ können die Hybridomzellen in
vivo als Aszitesflüssigkeit
in einem Säugetier
gezüchtet
werden.
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Die
monoclonalen Antikörper,
die durch selektierte Clone ausgeschieden werden, können aus
dem Kulturmedium oder aus der Aszitesflüssigkeit durch Immunglobulin-Reinigungsverfahren
isoliert oder gereinigt werden, die durch den Fachmann routinemäßig eingesetzt
werden, wie z. B. Protein-A-Sepharose, Hydroxylapatit-Chromatographie,
Gel-Elektrophorese, Dialyse oder Affinitäts-Chromatographie.
-
Die
monoclonalen Antikörper
können
auch durch DNA-Rekombinations-Verfahren
wie diejenigen, die im
US-Patent
Nr. 4 816 567 beschrieben sind, hergestellt werden. Die
DNA, welche die monoclonalen Antikörper der Erfindung codiert,
kann aus den Prostatatumorantigen-spezifischen Hybridomzellen isoliert
und sequenziert werden, indem z. B. Oligonucleotid-Sonden eingesetzt
werden, die in der Lage sind, spezifisch an Gene zu binden, welche
die schweren und leichten Ketten von murinen Antikörpern codieren.
Sobald die DNA isoliert ist, kann sie in einen Expressionsvektor
eingefügt
werden, der sodann in Wirtszellen wie Affen-COS-Zellen, Ovarzellen des Chinesischen
Hamsters (CHO-Zellen) oder Myelomzellen, die ansonsten kein Immunglobulin-Protein
produzieren, transfiziert wird, so dass die Synthese von monoclonalen
Antikörpern
in den rekombinanten Wirtszellen zustande kommt. Außerdem kann
die DNA modifiziert werden, z. B. indem die codierende Sequenz für die konstanten
Domänen
der menschlichen schweren und leichten Kette anstelle der homologen
murinen Sequenzen substituiert wird [Morrison et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. 81: 6851–6855
(1984); Neuberger et al., Nature 312: 604–608 (1984); Takeda et al.,
Nature 314: 452–454
(1985)] oder indem an die Immunglobulin-codierende Sequenz die gesamte
oder ein Teil der codierenden Sequenz für ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid
kovalent gekoppelt wird. Das Nicht-Immunglobulin-Polypeptid kann für die konstanten
Domänen
eines Antikörpers
der Erfindung substituiert werden, oder es kann für die variablen
Domänen
einer bestimmten Antigenkombinations-Stelle eines Antikörpers der
Erfindung substituiert werden, wodurch ein chimärer bivalenter Antikörper erzeugt
wird.
-
Die
Antikörper
können
auch monovalente Antikörper
sein. Verfahren zum Herstellen von monovalenten Antikörpern sind
auf dem Fachgebiet bekannt. Zum Herstellen monovalenter Antikörper sind
z. B. in vitro-Verfahren geeignet. Die Spaltung von Antikörpern zur
Erzeugung von Fragmenten davon, insbesondere Fab-Fragmenten, kann unter Verwendung von
Routineverfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, erreicht
werden.
-
3. Humanisierte Antikörper
-
Die
anti-Prostatatumorantigen-Antikörper
der Erfindung können
weiterhin humanisierte Antikörper oder
menschliche Antikörper
umfassen. Der Begriff „humanisierte
Antikörper" bezieht sich auf
die humanisierten Formen von Nicht-Mensch-(z. B. murinen)Antikörpern, die
chimäre
Antikörper,
Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie Fv, Fab, Fab', (F(ab')2 oder
andere Antigen-bindende partielle Sequenzen von Antikörpern) sind,
die einen gewissen Anteil der von einem Nicht-Mensch-Antikörper stammenden
Sequenz enthalten. Humanisierte Antikörper schließen menschliche Immunglobuline
ein, in welchen Reste aus einer Komplementaritäts-bestimmenden Region (CDR)
des menschlichen Immunglobulins durch Reste aus einer CDR einer Nicht-Mensch-Art
wie Maus, Ratte oder Kaninchen, welche die gewünschte Bindungsspezifität, -Affinität und -Kapazität aufweisen,
ersetzt sind. Im Allgemeinen wird der humanisierte Antikörper im
Wesentlichen alle von mindestens einer, und im Allgemeinen zwei,
variablen Domänen
umfassen, in welchen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen
denjenigen eines Nicht-Mensch-Immunglobulins entsprechen und alle
oder im Wesentlichen alle der FR-Regionen diejenigen einer humanen
Immunglobulin-Consensussequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
wird im optimalen Fall auch mindestens einen Teil einer konstanten
Immunglobulin-Region (Fc) umfassen, typischerweise diejenige eines
menschlichen Immunglobulins [Jones et al., Nature 321: 522–525 (1986);
und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2: 593–596 (1992)].
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Verfahren
zum Humanisieren von Nicht-Mensch-Antikörpern sind auf dem Fachgebiet
bekannt. Im Allgemeinen weist ein humanisierter Antikörper eine
oder mehrere Aminosäuren
auf, die aus einer Quelle, die Nicht-Mensch ist, eingeführt wurden,
so dass er einem menschlichen Antikörper noch ähnlicher ist, während bei
ihm immer noch die ursprüngliche
Bindungsaktivität
des Antikörpers
erhalten bleibt. Verfahren zum Humanisieren von Antikörpern werden
in Jones et al., Nature 321: 522–525 (1986); Riechmann et al.,
Nature 332: 323–327
(1988); und Verhoeyen et al., Science 239: 1534–1536 (1988), noch ausführlicher
beschrieben.
-
Solche „humanisierten" Antikörper sind
chimäre
Antikörper,
wobei im Wesentlichen weniger als eine intakte menschliche variable
Domäne
durch die entsprechende Sequenz aus einer Nicht-Mensch-Art substituiert
wurde.
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4. Heterokonjugat-Antikörper
-
Auch
Heterokonjugat-Antikörper,
die zwei kovalent gekoppelte Antikörper umfassen, liegen im Umfang der
vorliegenden Erfindung. Heterokonjugat-Antikörper können in vitro unter Verwendung
bekannter Verfahren der chemischen Proteinsynthese, einschließlich solcher
Verfahren, an denen Vernetzungsmittel beteiligt sind, hergestellt
werden. Z. B. können
Immuntoxine unter Verwendung einer Disulfid-Austauschreaktion oder
durch Bildung einer Thioetherbindung hergestellt werden.
-
5. Bispezifische Antikörper
-
Bispezifische
Antikörper
haben Bindungsspezifitäten
für mindestens
zwei verschiedene Antigene. Solche Antikörper sind monoclonal und vorzugsweise
human oder humanisiert. Die eine der Bindungsspezifitäten eines
bispezifischen Antikörpers
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Prostatatumorantigen, und
die andere betrifft vorzugsweise ein Zelloberflächen-Protein oder einen Rezeptor
oder eine Rezeptor-Untereinheit.
-
Verfahren
zum Herstellen von bispezifischen Antikörpern sind auf dem Fachgebiet
bekannt, und im Allgemeinen beruht die rekombinante Herstellung
von bispezifischen Antikörpern
auf der gemeinsamen Expression von zwei schwere Immunglobulinkette/leichte
Immunglobulinkette-Paaren in Hybridomzellen, wobei die zwei schweren
Ketten unterschiedliche Spezifitäten
aufweisen [Milstein und Cuello, Nature 305: 537–539 (1983)]. In Anbetracht
dessen, dass die zufällige
Anordnung von schweren und leichten Immunglobulinketten dazu führt, dass
durch die Hybridome möglicherweise
zehn verschiedene Antikörpermoleküle produziert
werden, ist für
die Reinigung des korrekten Moleküls üblicherweise eine Art von Affinitätsreinigung,
z. B. eine Affinitäts-Chromatographie,
erforderlich.
-
III. Nutzen
-
A. Polynucleotide
-
Für Polynucleotidsequenzen
(oder das Komplement davon), welche Prostatatumorantigen-Polypeptide
codieren, gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, einschließlich der
Verwendung als Hybridisierungs-Sonden,
in der Chromosomen- und Genkartierung und in der Erzeugung von Antisense-RNA
und -DNA. Außerdem
eignen sich Prostatatumorantigen-codierende Nucleinsäuren möglicherweise
als Ziele für
eine pharmazeutische Intervention, z. B. für die Entwicklung von DNA-Impfstoffen,
und für
die Herstellung von Prostatatumorantigen-Polypeptiden durch Rekombinationsverfahren,
wie hier beschrieben wird. Das hier beschriebene Polynucleotid,
einschließlich
Sequenzvarianten davon, kann in diagnostischen Tests, insbesondere
zum Nachweisen von Tumorzellen, eingesetzt werden. Ein wichtiges
Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die beschriebene
Sequenz zurzeit als spezifisch für
Prostatatumorzellen angesehen wird, wobei sie jedoch auch für andere
Tumorzellen charakteristisch sein kann. Demgemäß werden in vitro-Diagnoseverfahren
beschrieben, die darauf beruhen, das Vorliegen solcher Polynucleotide
in Körperflüssigkeiten
oder Gewebeproben nachzuweisen.
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Beispiele
von Nucleinsäure-basierten
diagnostischen Tests gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
Hybridisierungstests, z. B. in situ-Hybridisierung, und PCR-basierte
Tests ein. Polynucleotide, einschließlich verlängerter Polynucleotide, Sequenzvarianten
und Fragmente davon, wie hier beschrieben, können eingesetzt werden, um
Hybridisierungssonden oder PCR-Primer für die Verwendung in solchen
Tests zu erzeugen. Solche Sonden und Primer werden in der Lage sein,
Polynucleotidsequenzen, einschließlich genomischer Sequenzen,
nachzuweisen, die den hier beschriebenen, tumorspezifischen Polynucleotiden ähnlich oder
die dazu komplementär
sind.
-
Hybridisierungssonden
können
z. B. dazu verwendet werden, eine in situ-Hybridisierung an Gewebeproben wie fixierten
oder gefrorenen Gewebeschnitten, die auf mikroskopischen Objektträgern präpariert
wurden, oder an suspendierten Zellen durchzuführen. Kurz gesagt lässt man
eine markierte DNA- oder RNA-Sonde unter kontrollierten Bedingungen
an ihre DNA- oder RNA-Zielprobe in dem Gewebeschnitt auf einem präparierten
mikroskopischen Objektträger
binden. Im Allgemeinen werden für
diesen Zweck dsDNA-Sonden verwendet, die aus der DNA von Interesse
bestehen, die in einen Plasmid- oder Bakteriophagen-DNA-Vektor cloniert
ist, wobei jedoch auch ssDNA- oder ssRNA-Sonden verwendet werden
können.
Die Sonden sind im Allgemeinen Oligonucleotide mit einer Länge von
etwa 15 bis 40 Nucleotiden. Alternativ können die Sonden Polynucleotid-Sonden
sein, die durch Primerverlängerung
mit PCR-Random-Priming oder in vitro-Transkription von RNA aus Plasmiden
(Ribo-Sonden) erzeugt werden. Diese letzteren Sonden weisen typischerweise
eine Länge
von mehreren 100 Basenpaaren auf. Die Sonden können durch ein beliebiges von
verschiedenen Verfahren, einschließlich fluoreszierender Tags,
Enzyme oder radioaktiver Einheiten, gemäß Verfahren, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, markiert werden. Das bestimmte Nachweisverfahren wird
dem Typ der Markierung entsprechen, die auf der Sonde verwendet
wird (z. B. Autoradiographie, Nachweis mit Röntgenstrahlen, fluoreszierende
oder visuelle mikroskopische Analyse, wie es geeignet ist). Die
Reaktion lässt
sich in situ noch verstärken,
indem immuncytochemische Verfahren eingesetzt werden, die gegen
die verwendete Markierung des Nachweismoleküls gerichtet sind, wie Antikörper, die
gegen eine Fluorescein-Einheit, die auf einer fluoreszierend markierten
Sonde vorliegt, oder gegen Avidin oder Markerenzyme (Peroxidase,
alkalische Phosphatase) gerichtet sind. Spezifische Markierungs-
und in situ-Nachweisverfahren
finden sich z. B. in Howard, G. C., Hrsg., Methods in Nonradioactive
Detection, Appleton & Lange,
Norwalk, CT, (1993), das hier durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
-
In
einem bevorzugten in vitro-Test zum Nachweisen von Prostatatumorzellen
werden das vorliegende Polynucleotid oder Fragmente davon als Primer
in einem PCR-basierten Test verwendet. Gemäß dem in vitro-Test werden
Nucleinsäuren,
die in einer Testgewebe- oder Zellprobe vorliegen, durch Polymerasekettenreaktion
(PCR) amplifiziert, wobei zwei Primer verwendet werden, die aus
mindestens 15 Nucleotiden bestehen, welche von SEQ ID NO: 14 hergeleitet
sind, einschließlich
Primer, die von Varianten und/oder Verlängerungen solcher Sequenzen
stammen, die hier beschrieben sind. Amplifikationsprodukte werden
in der Probe durch ein Verfahren, das für die bestimmte Markierung
geeignet ist, die zum Markieren der Amplifikationsprodukte verwendet
wird, gemäß Verfahren,
die in
US-Patent Nr. 4 683 195 beschrieben
sind, nachgewiesen. Für
die Verwendung in PCR-Nachweisverfahren
wie PCR-in situ-Hybridisierung werden PCR-Primer so ausgewählt, dass sie
eine Länge
von mindestens 15 Nucleotiden und vorzugsweise eine Länge von
etwa 15 bis 30 Nucleotiden aufweisen, wobei sie aus dem DNA-Molekül von Interesse
gemäß Verfahren,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, ausgewählt werden. Zwar können solche
Primer innerhalb der hier als SEQ ID NO: 14 angegebenen Sequenz
ausgewählt
werden, es kann jedoch außerdem
wünschenswert
sein, Sequenzen auszuwählen,
welche die längeren
Nucleotidsequenzen umfassen, die gemäß dem vorstehenden Abschnitt
IIA2 identifiziert wurden. Vorzugsweise werden die Sonden so ausgewählt, dass
die zwei Hybridisierungsstellen einen Abstand voneinander von etwa
100 bis 1000 Nucleotiden (gelegentlich von bis zu etwa 10.000 Nucleotiden)
aufweisen.
-
Die
PCR-in situ-Hybridisierung von Gewebeschnitten und/oder Zellproben
stellt ein hochempfindliches Nachweisverfahren für seltene Zelltypen in fixierten
Zell- oder Gewebeproben
bereit. Das Nachweisverfahren mittels PCR-in situ-Hybridisierung wird
gemäß den Verfahren,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, durchgeführt, z. B. Nuovo, G. J., „PCR in
situ Hybridisation: Protocols and Applications", Raven Press, NY, 1992;
US-Patent Nr. 5 538 871 , die beide
hier durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
-
Kurz
gesagt wird eine Zellprobe (Gewebe auf einem mikroskopischen Objektträger, abzentrifugierte Zellsuspension)
unter Verwendung eines üblichen
Fixierpräparats
wie gepuffertes Formalin, Formaldehyd oder dergleichen fixiert.
Nach der Fixierung ist eine Proteinase- oder Detergensbehandlung
bevorzugt, um die Zellpermeabilität für Reagenzien zu erhöhen. Die
PCR-Reaktion wird in situ durch Polymerasekettenreaktion (PCR) unter
Verwendung von zwei Primern durchgeführt. Wie vorstehend beschrieben,
werden die Primer so konstruiert, dass die hier beschriebene Nucleotidsequenz
und insbesondere die als SEQ ID NO: 14 beschriebene Sequenz selektiv
amplifiziert wird. Das Amplifikations-Reaktionsgemisch enthält, zusätzlich zu
der Zielnucleotidprobe und den Primern, eine thermostabile DNA-Polymerase
wie eine Polymerase, die von Thermus aquaticus stammt (Taq-Polymerase,
US-Patent Nr. 4 889 818 ),
und eine ausreichende Menge der vier Standard-Desoxyribonucleotide
(dNTPs), von denen eines oder mehrere markiert sein können, um
den Nachweis zu erleichtern. Das Reaktionsgemisch wird mehreren
Runden eines Thermozyklus unterworfen, wodurch mehrere Kopien (Amplifikationsprodukte)
der Ziel-Nucleotidsequenz produziert werden. Danach werden die Amplifikationsprodukte
in der Probe nachgewiesen, indem z. B. radioaktiv markierte Amplifikationsprodukte
nachgewiesen werden.
-
Hybridisierungssonden
und PCR-Primer können
auch aus den genomischen Sequenzen ausgewählt werden, welche den vollständigen Proteinen
entsprechen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung identifiziert wurden, einschließlich Promotor, Enhancerelemente
und Introns des Gens, welches das natürlich vorkommende Polypeptid
codiert.
-
Nucleotidsequenzen,
welche ein Prostatatumorantigen-Polypeptid codieren, können auch
zum Konstruieren von Hybridisierungssonden für die Kartierung des Gens,
welches das Prostatatumorantigen codiert, und für die genetische Analyse von
Individuen eingesetzt werden. Die hier bereitgestellten Nucleotidsequenzen
können
auf ein Chromosom und spezifische Regionen eines Chromosoms unter
Verwendung bekannter Verfahren kartiert werden, wie in situ-Hybridisierung,
Kopplungsanalyse gegen bekannte chromosomale Marker und Hybridisierungs-Screening mit Banken.
Kurz gesagt können
Sequenzen auf Chromosomen kartiert werden, indem PCR-Primer (vorzugsweise
15 bis 25 bp) aus der Prostatatumorantigen-cDNA hergestellt werden.
Die Computeranalyse der untranslatierten 3'-Region wird eingesetzt, um Primer schnell
zu selektieren, die nicht mehr als ein Exon in der genomischen DNA überspannen,
wodurch der Amplifikationsprozess verkompliziert würde. Danach
werden diese Primer für
das PCR-Screening von somatischen Zellhybriden, welche einzelne
menschliche Chromosomen enthalten, eingesetzt. Nur diejenigen Hybride,
die das dem Primer entsprechende menschliche Gen enthalten, werden
ein amplifiziertes Fragment ergeben.
-
Die
PCR-Kartierung von somatischen Zellhybriden stellt ein schnelles
Verfahren dar, um eine bestimmte DNA einem bestimmten Chromosom
zuzuweisen. Unter Verwendung der vorliegenden Erfindung kann mit
den gleichen Oligonucleotid- Primern
anhand von Anordnungen („panels") von Fragmenten
aus spezifischen Chromosomen oder Pools von großen genomischen Clonen in analoger
Art und Weise eine Sublokalisierung erreicht werden. Andere Kartierungsstrategien,
die einfach eingesetzt werden können,
um auf das jeweilige Chromosom zu kartieren, schließen eine
in situ-Hybridisierung, ein Vorscreening mit markierten, durchflusssortierten
Chromosomen und eine Vorselektion durch Hybridisierung zur Konstruktion
Chromosomen-spezifischer cDNA-Banken ein.
-
Individuen,
die Variationen des Gens oder Mutationen in dem Gen, welches ein
Prostatatumorantigen der vorliegenden Erfindung codiert, enthalten,
können
auf DNA-Ebene durch eine Vielzahl von Verfahren nachgewiesen werden.
Nucleinsäuren,
die für
die Diagnose eingesetzt werden, können aus Zellen eines Patienten erhalten
werden, einschließlich
z. B. Gewebebiopsie- und Autopsiematerial. Die genomische DNA kann
direkt für
den Nachweis eingesetzt werden, oder sie kann vor der Analyse enzymatisch
unter Verwendung von PCR amplifiziert werden [Saiki et al., Nature
324: 163–166
(1986)]. Für
den gleichen Zweck kann auch RNA oder cDNA eingesetzt werden. Als
Beispiel können
PCR-Primer, die
zu der Nucleinsäure
der vorliegenden Erfindung komplementär sind, verwendet werden, um
Mutationen im Gen der vorliegenden Erfindung zu identifizieren und
zu analysieren. Deletionen und Insertionen können durch eine Änderung
in der Größe des amplifizierten
Produkts im Vergleich zu dem normalen Genotyp nachgewiesen werden.
-
Punktmutationen
können
durch Hybridisieren amplifizierter DNA mit radiomarkierter RNA der
Erfindung oder alternativ mit radiomarkierten Antisense-DNA-Sequenzen der
Erfindung identifiziert werden. Sequenzänderungen an spezifischen Positionen
können
auch durch Nucleaseschutztests wie RNase- und S1-Schutz oder das
chemische Spaltungsverfahren [z. B. Cotton et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 85: 4397–4401
(1985)], oder durch Unterschiede in den Schmelztemperaturen aufgedeckt
werden. Außerdem können „molekulare
Leuchfeuer" („molecular
beacons") [Kostrikis
et al., Science 279: 1228–1229
(1998)], haarnadelförmige,
einzelsträngige
synthetische Oligonucleotide-enthaltende Sondensequenzen, die zu
der Nucleinsäure
der vorliegenden Erfindung komplementär sind, eingesetzt werden,
um Punktmutationen oder andere Sequenzänderungen nachzuweisen und
weiterhin Expressionsraten von Prostatatumorantigenen zu überwachen.
-
Außerdem können Polynucleotide,
welche ein Prostatatumorantigen codieren, oder Komplemente solcher
Polynucleotide für
therapeutische Zwecke eingesetzt werden. Die Expression eines Prostatatumorantigens
kann durch die Antisense-Technik
reguliert werden, wobei die Genexpression durch komplementäre Polynucleotide,
d. h. Antisense-DNA oder RNA, gesteuert wird, so dass 5'- oder regulatorische
Regionen des Gens, welches das Prostatatumorantigen codiert, gesteuert
werden. Z. B. wird der 5'-codierende
Teil der Polynucleotidsequenz, welche das Protein der vorliegenden
Erfindung codiert, eingesetzt, um ein Antisense-Oligonucleotid mit einer Länge von
etwa zehn bis 40 Basenpaaren zu konstruieren. Bevorzugt sind Oligonucleotide,
die von der Transkriptions-Startstelle z. B. zwischen den Positionen –10 und
+10 der Startstelle hergeleitet sind. Ein Antisense-DNA-Oligonucleotid wird
so konstruiert, dass es zu einer Region des Gens komplementär ist, die
an der Transkription beteiligt ist [Lee et al., Nucl. Acids Res.
6: 3073 (1979); Cooney et al., Science 241: 456 (1988); und Dervan
et al., Science 251: 1360 (1991)], so dass es die Transkription
und die anschließende Produktion
des Prostatatumorantigens stört
oder verhindert. Ein Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert mit der
mRNA in vivo und blockiert die Translation des mRNA-Moleküls in das
Prostatatumorantigen-Protein [Okano, J. Neurochem. 56: 560 (1991)].
Die Antisense-Konstrukte können
durch Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, auf eine Weise
an Zellen verabreicht werden, so dass die Antisense-RNA oder -DNA
in vivo exprimiert werden kann.
-
Die
beschriebenen therapeutischen Polynucleotide können in Kombination mit einem
geeigneten pharmazeutischen Träger
eingesetzt werden. Solche Zusammensetzungen umfassen eine therapeutisch
wirksame Menge der Verbindung und ein/en pharmazeutisch verträglichen/s
Träger
oder Excipiens. Ein solcher Träger
schließt
ein, ist jedoch nicht beschränkt
auf Kochsalzlösung,
gepufferte Kochsalzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon. Die
Formulierung wird gemäß dem Verabreichungsverfahren
gewählt.
-
Prostatatumorantigen-Polypeptide
sowie außerdem
Agonist- oder Antagonist-Polypeptide,
welche die biologische Aktivität
davon regulieren, können
eingesetzt werden, indem solche Polypeptide in vivo exprimiert werden
(d. h. durch „Gentherapie"). Dazu können Zellen
eines Patienten verändert
werden, indem ein Polynucleotid (DNA oder RNA), welches ein solches
Polypeptid codiert, ex vivo eingebaut wird und anschließend die so
veränderten
Zellen an einen Patienten verabreicht werden. Solche Behandlungsverfahren
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Z. B. können Zellen durch die Verwendung
eines Retroviruspartikels, welches eine ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung codierende RNA enthält,
verändert
werden.
-
Alternativ
können
Zellen in vivo durch Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
verändert
werden, so dass die Expression eines Polypeptids erfolgt. Beispielsweise
kann eine produzierende Zelle, die in der Lage ist, ein Retroviruspartikel,
welches eine ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codierende
RNA enthält,
zu produzieren, an einen Patienten verabreicht werden, so dass Zellen
und Expression verändert
werden, wobei beide Schritte in vivo erfolgen. Das Expressionsvehikel
zum Verändern
von Zellen kann auch ein anderes als ein Retrovirus sein, z. B.
ein Adenovirus, das eingesetzt werden kann, um Zellen in vitro oder
in vivo zu verändern,
so dass die anschließende
in vivo-Verabreichung in einem geeigneten Übertragungsvehikel erfolgen
kann [vgl. z. B. Griscelli et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 95: 6367–6372 (1998)].
-
B. Polypeptide
-
Genauso
bildet die Kenntnis der vollständigen
und in einigen Fällen
der partiellen Nucleotidsequenzen, die hier beschrieben sind, die
Grundlage für
ein Identifizieren der verschiedenen Polypeptide, welche durch die
hier beschriebenen Nucleotide codiert sind. Solche Polypeptid-Antigene
oder immunogene Fragmente davon können z. B. eingesetzt werden,
um in einem Wirtsorganismus eine Immunantwort (humorale oder zelluläre) zu induzieren,
für den
Zweck, in dem Organismus vorliegende Tumorzellen zu vernichten,
oder um die Produktion von polyclonalen und/oder monoclonalen Antikörpern für die Therapie
oder für
die Verwendung in diagnostischen Kits zu stimulieren. Für das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung kann es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten
geben, einschließlich
der Verwendung zum Herstellen von Impfstoffen gegen tumorspezifische
Antigene. Solche Impfstoffe können
so formuliert werden, dass sie in dem Zielorganismus eine humorale
(Antikörper)
oder eine zelluläre
Immunantwort produzieren. Im Allgemeinen können Impfstoffzusammensetzungen
produziert werden, indem vollständige
Polypeptide oder antigene Peptide eingesetzt werden, wobei die letzteren
im Allgemeinen an einen immunogenen Träger konjugiert sind, wobei
Zusammensetzungen, welche die zelluläre Immunität stimulieren, gemäß Verfahren
produziert werden können,
wie sie in der gleichzeitig anhängigen
US-Anmeldung Nr.
08/579 823 der gleichen Anmelder beschrieben sind.
-
Außerdem können Polypeptide
gemäß der Erfindung
in Nachweisverfahren wie in Radioimmuntest- und ELISA-basierten
diagnostischen Tests Verwendung finden. Solche Polypeptide können auch
eingesetzt werden, um Antikörper
zu produzieren, welche in solchen Tests als Reagenzien eingesetzt
werden sollen. Der Aufbau und die Optimierung solcher Tests kann
durch einen Fachmann, der an der Entwicklung von Tests arbeitet,
erfolgen.
-
Weiterhin
bezieht sich die Beschreibung auf ein Verfahren zum Identifizieren
eines Rezeptors für
ein Prostatatumorantigen. Das Gen, welches einen Prostatatumorantigen-Rezeptor
codiert, kann durch zahlreiche Verfahren identifiziert werden, die
dem Fachmann bekannt sind, wie z. B. Liganden-Panning und FACS-Sortierung [Coligan
et al., Current Protocols in Immunol. 1 (2), Kapitel 5 (1991)].
Eine Expressionsclonierung kann eingesetzt werden, wobei eine polyadenylierte
RNA aus einer Zelle, die auf Prostatatumorantigen anspricht, hergestellt
wird und sodann eine aus dieser RNA erzeugte cDNA-Bank in Pools
aufgeteilt wird und für
die Transfektion von COS-Zellen oder anderen Zellen, welche nicht
auf das Prostatatumorantigen ansprechen, verwendet wird. Anschließend werden
die transfizierten Zellen, welche auf Glasobjektträgern gezüchtet werden,
mit dem markierten Prostatatumorantigen in Kontakt gebracht. Das
Prostatatumorantigen kann durch eine Vielzahl von Verfahren markiert
werden, einschließlich
Iodierung oder Einschluss einer Erkennungsstelle für eine positionsspezifische
Proteinkinase. Nach der Fixierung und Inkubation werden die Objektträger einer autoradiographischen
Analyse unterworfen. Positive Pools werden identifiziert und Subpools
hergestellt und unter Verwendung eines sich wiederholenden Subpooling
und eines erneuten Screening-Verfahrens wieder transfiziert, wodurch
schließlich
irgendwann ein einzelner Clon erhalten wird, der den mutmaßlichen
Rezeptor codiert.
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Als
alternative Vorgehensweise für
die Identifizierung eines Rezeptors kann ein markiertes Prostatatumorantigen
mit Zellmembran- oder Extraktpräparaten,
welche ein Rezeptormolekül
exprimieren, durch Photoaffinität
gekoppelt werden. Das vernetzte Material wird durch PAGE aufgetrennt
und gegen einen Röntgenfilm
exponiert. Sodann kann ein markierter Komplex, welcher den Prostatatumorantigen-Rezeptor enthält, ausgeschnitten,
in Peptidfragmente aufgetrennt und einer Protein-Mikrosequenzierung unterworfen werden.
Die aus der Mikrosequenzierung erhaltene Aminosäuresequenz kann dann für die Konstruktion
eines Satzes von degenerierten Oligonucleotid-Sonden eingesetzt
werden, mit denen eine cDNA-Bank durchgemustert wird, und auf diese
Weise kann das Gen, welches einen mutmaßlichen Rezeptor codiert, identifiziert
werden.
-
Die
Beschreibung betrifft auch Verfahren zum Identifizieren von Molekülen wie
synthetischen Arzneistoffen, Antikörpern, Peptiden oder anderen
Molekülen,
welche eine modulierende Wirkung auf die Aktivität des Prostatatumorantigens
ausüben,
z. B. Agonisten oder Antagonisten des Prostatatumorantigen-Rezeptors.
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Wenn
ein Prostatatumorantigen an ein anderes Protein bindet, z. B. wenn
das Prostatatumorantigen als ein Rezeptor fungiert, kann das Prostatatumorantigen
in Tests eingesetzt werden, um andere Proteine oder Moleküle zu identifizieren,
die möglicherweise
an der Wechselwirkung der Bindung beteiligt sind. Durch solche Verfahren
können
Inhibitoren der Bindungs-Wechselwirkung zwischen Rezeptor/Ligand
identifiziert werden. Außerdem
können
Proteine, die an solchen Bindungs-Wechselwirkungen beteiligt sind,
eingesetzt werden, um nach Peptid- oder kleinen Molekül-Inhibitoren
oder Agonisten der Bindungs-Wechselwirkung zu screenen.
-
Screeningtests
können
so entworfen werden, dass man damit Verbindungen findet, welche
die biologische Aktivität
eines nativen Prostatatumorantigens oder eines Rezeptors für ein solches
Prostatatumorantigen modulieren. Bevorzugte Screeningtests werden
für ein
Hochdurchsatz-Screening von chemischen Banken geeignet sein, so
dass sie besonders gut zum Identifizieren von Arzneistoffkandidaten,
die als kleine Moleküle
vorliegen, eingesetzt werden können.
Kleine Moleküle,
die hier gemeint sind, schließen
synthetische organische oder anorganische Verbindungen ein. Die
Tests können
in einer Vielzahl von Formaten durchgeführt werden, einschließlich Protein-Protein-Bindungstests,
biochemischer Screeningtests, Immuntests und Zell-basierter Tests,
die alle auf dem Fachgebiet ausführlich
beschrieben sind.
-
C. Antikörper
-
Das
Prostatatumorantigen-Polypeptid kann auch zur Erzeugung von Antikörpern eingesetzt
werden, wobei jedoch das Prostatatumorantigen-Polypeptid mindestens
ein Epitop oder eine Determinante mit der in einer der 9A bis 9C oder 11 dargestellten
vollständigen
Proteinsequenz gemeinsam haben muss. Mit „Epitop" oder „Determinante" ist hier ein Teil
eines Proteins gemeint, der einen Antikörper erzeugen und/oder daran
binden kann. Somit werden in den meisten Fällen Antikörper, welche gegen ein kleineres
Prostatatumorantigen-Polypeptid hergestellt wurden, in der Lage
sein, an das vollständige
Protein zu binden. Es ist bevorzugt, dass das Epitop einmalig ist;
d. h., Antikörper,
die gegen das einmalige Epitop erzeugt werden, zeigen gegenüber anderen
Antigenen nur eine geringe oder keine Kreuzreaktivität. Mit anderen
Worten binden die Antikörper
der Erfindung spezifisch an Prostatatumorantigene. Mit „spezifisch
binden" ist hier
gemeint, dass die Antikörper
an das Protein mit einer Bindungskonstante im Bereich von mindestens
106 bis 108 M binden,
wobei der Bereich von 107 bis 109 M bevorzugt ist.
-
Die
anti-Prostatatumorantigen-Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
verschiedene Verwendungsmöglichkeiten
haben, z. B. können
sie in diagnostischen Tests auf das Vorliegen von Prostatatumorantigen
eingesetzt werden, wie zum Nachweisen der Expression in spezifischen
Zellen, Geweben und/oder Serum. Verschiedene diagnostische Tests,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, können eingesetzt werden, wie kompetitive
Bindungstests, direkte oder indirekte Sandwich-Tests und Immunfällungs-Tests, die entweder
in heterogenen oder homogenen Phasen durchgeführt werden [Zola, „Monoclonal
Antibodies: A Manual of Techniques", CRC Press, Inc., 147–158 (1987)].
Die in solchen diagnostischen Tests eingesetzten Antikörper können mit
einer nachweisbaren Markierung markiert sein.
-
Die
nachweisbare Markierung sollte in der Lage sein, entweder direkt
oder indirekt ein nachweisbares Signal zu produzieren. Z. B. kann
die nachweisbare Markierung ein Radioisotop wie 3H, 14C, 32P, 35S oder 125I, eine
fluoreszierende oder chemilumineszierende Verbindung wie Fluoresceinisothiocyanat
(FITC), Rhodamin oder Luciferin oder ein Enzym wie alkalische Phosphatase, β-Galactosidase
oder Meerrettich-Peroxidase sein. Zum Konjugieren des Antikörpers an
die nachweisbare Markierung kann ein beliebiges Verfahren, das auf
dem Fachgebiet bekannt ist, eingesetzt werden, einschließlich der
Verfahren, die von Hunter et al., Nature 144: 945 (1962); David
et al., Biochemistry 13: 1014 (1974); Pain et al., J. Immunol. Meth.
40: 219 (1981); und Nygren, J. Histochem. and Cytochem. 30: 407
(1982), beschrieben sind.
-
Anti-Prostatatumorantigen-Antikörper können für die Affinitäts-Reinigung
von Prostatatumorantigenen aus einer rekombinanten Zellkultur oder
aus natürlichen
Quellen geeignet sein. In diesem Verfahren werden die Antikörper gegen
ein Prostatatumorantigen an einem geeigneten Träger wie einem Sephadex-Harz
oder einem Filterpapier immobilisiert, wobei Verfahren verwendet
werden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind. Danach wird der immobilisierte
Antikörper
mit einer Probe in Kontakt gebracht, die das Prostatatumorantigen enthält, das
gereinigt werden soll, und anschließend wird der Träger mit
einem geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, wodurch im Wesentlichen das gesamte Material mit Ausnahme
des Prostatatumorantigens, welches an den immobilisierten Antikörper gebunden
ist, aus der Probe entfernt wird. Schließlich wird der Träger mit einem
anderen geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, wodurch das Prostatatumorantigen von dem Antikörper freigesetzt
wird.
-
Die
Prostatatumor-Antikörper
der vorliegenden Erfindung sind in der Lage, die biologische Funktion des
Prostatatumorantigens, mit welchem sie spezifisch reagieren, zu
reduzieren oder zu eliminieren. Das heißt, durch die Zugabe von entweder
polyclonalen oder vorzugsweise monoclonalen anti-Prostatatumorantigen-Antikörpern zu
Zellen, welche Prostatatumor-Rezeptoren umfassen, kann die mit dem
Vorliegen eines Prostatatumors assoziierte Pathologie reduziert
oder eliminiert werden. Im Allgemeinen ist eine Abnahme der Aktivität von mindestens
50% bevorzugt, wobei eine Abnahme von mindestens etwa 75% stärker bevorzugt ist,
von mindestens 85 bis 90% besonders bevorzugt ist und von etwa 95
bis 100% ganz besonders bevorzugt ist.
-
Anti-Prostatatumor-Antikörper-Zusammensetzungen
können
in geeigneten Modellen der Krankheit getestet werden, um Spezifität, Effizienz
und Gewebemetabolismus zu bestätigen
und Dosierungen zu bestimmen, wobei Verfahren, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, eingesetzt werden können.
-
Anti-Prostatatumor-Antikörper-Zusammensetzungen
können über eine
beliebige von verschiedenen Routen und durch ein beliebiges von
verschiedenen Verfahren verabreicht werden, die so gestaltet sind,
dass eine gleichmäßige und
voraussagbare Konzentration des Antikörpers am Zielgewebe bereitgestellt
wird. Die Antikörperzusammensetzungen
können
alleine oder in Kombination mit anderen Mitteln wie stabilisierenden Verbindungen
und/oder in Kombination mit anderen pharmazeutischen Mitteln wie
Arzneistoffen oder Hormonen verabreicht werden. Der therapeutische
Wert kann erreicht werden, indem ein oder mehrere, für ein Prostatatumorantigen
spezifische Antikörper
verabreicht werden. Solche Antikörper
können
dafür geeignet
sein, die Wechselwirkung eines Tumorantigens mit seinem Rezeptor
zu verhindern.
-
Für die therapeutische
Anwendung ist ein menschlicher oder humanisierter monoclonaler Antikörper bevorzugt.
Der Antikörper
wird typischerweise als eine sterile Lösung durch iv-Injektion in
einer Menge zwischen etwa 1 bis 15 mg/kg Körpergewicht des Individuums
verabreicht, wobei jedoch auch andere parenterale Verabreichungsrouten
geeignet sein können.
Welche Behandlungsschemata geeignet sind, wird von der Affinität des bestimmten
ausgewählten
Antikörpers,
der ausgewählten
Verabreichungsroute, der Dosis und dem Zustand des Patienten abhängen. Diese
Parameter können
durch den Praktiker anhand von Routineexperimenten einfach bestimmt
werden. In einer als Beispiel dienenden Anwendung kann der Antikörper eingesetzt werden,
um Tumorwachstum zu hemmen, wobei der Antikörper so lange an die Stelle
des Tumors verabreicht werden sollte, bis eine therapeutische Verbesserung
zu sehen ist.
-
Eine
therapeutische Zusammensetzung zur Verwendung in dem Behandlungsverfahren
kann den Antikörper
in einer sterilen Injektionslösung,
den Antikörper
in einem oralen Transportvehikel oder das Polypeptid in einer zerstäubten Form
einschließen,
die alle gemäß bekannten
Verfahren hergestellt werden. Solche Zusammensetzungen umfassen
eine therapeutisch wirksame Menge des Antikörpers und ein/en pharmazeutisch verträglichen/s
Träger
oder Excipiens. Ein solcher Träger
schließt
ein, ist jedoch nicht beschränkt
auf Kochsalzlösung,
gepufferte Kochsalzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon.
-
IV. Material und Methoden
-
A. Differential-Display-Nachweiskit und
Primer
-
Ein
kommerzieller Differential-Display-Nachweiskit, „HIEROGLYPH mRNA Profile System" (GENOMYX Corp.,
Foster City, Ka.), wurde eingesetzt, um Polynucleotide zu identifizieren,
die für
Prostatatumorzellen spezifisch sind. Dieses System ist so konstruiert,
dass cDNA-Fragmente mit einer Länge
von bis zu 1,2 bis 1,5 kb produziert werden, wobei eine ausgezeichnete
Reproduzierbarkeit zwischen doppelten Proben besteht. Die verankerten
HIEROGLYPH-Primer bauen eine 17 Nt. große, von T7-NA-Polymerase-Promotor
stammende Stelle (ACGACTCACTATAGGGC, SEQ ID NO: 12) ein, so dass
eine gerichtete Sequenzierung vom 3'-Ende des ursprünglichen mRNA-Transkripts möglich wird,
ohne dass eine Fragment/Vektor-Subclonierung erforderlich wäre. Die
Kernanelierenden Sequenzen der in dem HIEROGLYPHE-System verwendeten
willkürlichen 5'-Primer haben eine
Länge von
zehn Basen. 20 verschiedene willkürliche Stromaufwärts-Primer
werden eingesetzt. Willkürliche
Primer (ARPs) bauen ein 16-Nt.-Segment der universellen reversen
(148) 24-Nt.-Primersequenz, ACAATTTCACACAGCA, (SEQ ID NO: 13), von
M13 ein, wodurch eine gerichtete Sequenzierung vom 5'-Ende des ursprünglichen
Transkripts aus möglich
wird. Jeder ARP hat somit eine Länge
von 26 Nt..
-
B. Anreicherung von subtraktiver Prostata-cDNA
-
„Hochangereicherte" subtraktive Prostata-cDNA
wurde durch Verfahren hergestellt, die im cDNA Subtraction Kit von
Clontech Laborstories (Palo Alto, Ka.) ausführlich beschrieben sind. Kurz
gesagt wurde eine Tester-cDNA aus normaler menschlicher Prostata-PolyA+-RNA hergestellt; die cDNA-Population, welche
die gewebespezifischen Sequenzen von Interesse enthielt. Eine Driver-cDNA
wurde aus einem Gemisch von PolyA+-RNA hergestellt,
die aus zehn verschiedenen Geweben, einschließlich Milz, Thymus, Gehirn,
Herz, Niere, Leber, Lunge, Ovar, Plazenta und Skelettmuskel, zubereitet
worden war. Anschließend
wurden die subtraktive Hybridisierung und die primäre PCR unter
Verwendung dieser zwei Populationen durchgeführt.
-
C. Clonierung von Prostatatumor-spezifischen
Nucleinsäuren
-
Alle
Clonierungsverfahren wurden mit kommerziell verfügbaren Kits gemäß den durch
den Hersteller bereitgestellten Protokollen durchgeführt. Die
subtraktive Prostata-DNA wurde mit dem „Clontech PCR-Select cDNA
Subtraction Kit" (Clontech,
Palo Alto, Ka.) erzeugt. Die Subclonierungsverfahren erfolgten mit
dem „TA Cloning
Kit" (Invitrogen,
Carlsbad, Ka.).
-
Beispiel 1
-
Molekulare Clonierung von Genen aus Prostatatumorzellen
-
Die
mRNA-Expressionsmuster von einer normalen Prostata, von der Prostatakarzinom-Zelllinie
LNCaP (ATCC CRL 1740; American Type Culture Collection; Rockville,
MD) und von HeLa-Zellen wurden durch Differential-Display (DD) unter
Verwendung des vorstehend beschriebenen HIEROGLYPH mRNA Profile
System verglichen. Alle Verfahren wurden im Wesentlichen, wie in
den als Packungsbeilage bereitgestellten Anweisungen des Herstellers,
die hier durch Bezugnahme eingeschlossen sind, beschrieben, durchgeführt. Kurz gesagt
wurde DNA-freie Gesamt-RNA aus Zelllinien unter Verwendung des SNAP
Total RNA-Kits (Invitrogen, San Diego, Ka.) isoliert. RNA aus Prostatagewebe
wurde kommerziell von Clontech, Inc. (Palo Alto, Ka.), erhalten
und mit RNAse-freier DNAse behandelt, um genomische DNA-Verunreinigungen
zu entfernen. Qualitativ wies die RNA mindestens ein OD260/OD280-Verhältnis von
größer als
1,8 auf. Durch elektrophoretische Analyse wurde bestimmt, dass die
RNA intakt war.
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Erststrang-cDNA-Kopien
der RNA-Transkripte wurden erzeugt, indem eine kommerziell verfügbare Transkriptase
(„SUPERSCRIPT", Life Technologies,
Rockville, MD) und 3'-„verankerte” Primer,
bereitgestellt im HIEROGLYPH-Kit, eingesetzt wurden. Die Reaktion
wurde eine Stunde bei 42°C
durchgeführt.
Danach wurde die revers transkribierte RNA einer Amplifikation durch
eine Polymerasekettenreaktion (PCR) unterworfen, wobei doppelte
Reaktionen mit paarweisen Kombinationen von zehn verankerten 3'- und vier willkürlichen 5'-Primern eingesetzt wurden. Die verankerten
Primer waren zu denjenigen identisch, die in der reversen Transkriptase-Reaktion
verwendet wurden. Außerdem
lagen in den Reaktionsgemischen AMPLITAQ-DNA-Polymerase und [α-33P]-dATP vor. Vier PCR-Zyklen wurden bei
46°C und
25 Zyklen bei 60°C
durchgeführt.
Die Reaktionsprodukte wurden durch Elektrophorese auf einem 4,5%
und/oder einem 6% HR-1000-Gel aufgetrennt, worauf eine Autoradiographie
der resultierenden Gele folgte.
-
20
Primer-Kombinationen wurden von jeder der drei mRNA-Quellen in doppelten
Experimenten getestet, wodurch insgesamt 120 PCR-Reaktionen zustande
kamen. Die DD-PCR-Fragmente, die durch das Screeningschema erzeugt
wurden, wurden durch Gelelektrophorese auf 33 (61-cm-Gelen unter
Verwendung der GenomyxLR- und HR-1000-Gele) analysiert. Autoradiogramme
der Gele wurden auf Banden analysiert, die spezifisch nur in der
Prostatakarzinom-Zelllinien-Probe LnCaP, nicht jedoch in dem HeLa-Karzinom
oder in der normalen Prostata exprimiert werden. Insgesamt 54 DD-Produkte
wurden identifiziert, die diese Kriterien erfüllten; die Banden wurden aus
den Gelen ausgeschnitten und erneut durch PCR amplifiziert. Die
PCR-Produkte wurden anhand einer Agarose-Gel-Elektrophorese gereinigt
und die 5'-Enden
einer DNA-Sequenzierung durch eine zyklische Sequenzierung mit Didesoxy-Terminatoren
unterworfen. Die Sequenz für
alle 54 Fragmente wurde erhalten. Die 54 Fragmente zeigten 35 verschiedene
mRNA-Transkripte,
die mit täglich
auf den neuesten Stand gebrachten Ausgaben der Datenbanken von GenBank,
Genbank EST Division und EMBL verglichen wurden. Insgesamt acht
mRNAs/cDNAs wurden gefunden, die neu waren, wie durch das Fehlen einer
signifikanten Datenbank-Übereinstimmung
mit BLASTN- oder TBLASTX-Algorithmen gezeigt wurde (Beispiel 2,
SEQ ID NO: 1 bis 4, 6 bis 8). SEQ ID NO: 5 wurde durch dieses Verfahren
als ein neues Mitglied der Thioredoxin-Reductase-Genfamilie identifiziert.
-
Beispiel 2
-
Screening von selektierten Nucleotidsequenzen
-
A. Sequenzidentität-Screening von SEQ ID NO:
1 bis 8
-
Die
Nucleotidsequenzen wurden mit dem BLASTN- und TBLASTX-Algorithmus gegen
die Ausgaben der NCBI Entrez NR- (6. Mai 1997; 309920 Sequenzen)
und NCBI Entrez EST-Datenbank (6. Mai 1997; 10155474 Sequenzen)
gescreent. Für
die SEQ ID NOs: 1 bis 4 und 6 bis 8 wurde gefunden, dass sie keine signifikante
Sequenzähnlichkeit
mit irgendwelchen bekannten Sequenzen aufwiesen. Für die SEQ
ID NO: 5 wurde gefunden, dass sie durch BLASTN eine wesentliche
Homologie (etwa 78%) zu einem nicht-charakterisierten Maus-EST aufwies.
Außerdem
wurde für
die von SEQ ID NO: 5 hergeleiteten Aminosäuresequenzen, die hier als
SEQ ID NOs: 9 bis 11 enthalten sind, bestimmt, dass sie eine Homologie
durch TBLASTX mit Teilen von Maus- und Mensch-Thioredoxin-Reductase
aufwiesen; dies legt nahe, dass die nachgewiesene Nucleotidsequenz
ein neues Mitglied der Thioredoxin-Reductase-Genfamilie codiert.
-
B. Sequenzidentitäts-Screening von SP 1–4-Sequenzen
-
Die
SP 1–4-Nucleotidsequenz
(SEQ ID NO: 14) wurde mit den BLASTN- und TBLASTX-Algorithmen gegen
die Ausgaben der NCBI Entrez NR- und NCBI Entrez EST-Datenbank (1.
Juli 1998) gescreent. Für
die SEQ ID NO: 14 und partielle Sequenzen davon wurde gefunden,
dass sie eine Sequenzidentität
von weniger als etwa 45 % mit einer beliebigen bekannten Nucleinsäuresequenz
aufwiesen. Für
die hergeleitete SP 1–4-Aminosäuresequenz,
SEQ ID NO: 15, wurde gefunden, dass sie eine Sequenzidentität von weniger
als etwa 30% mit jeglichen bekannten Polypeptiden über die
gesamte Länge
der Sequenz aufwies, wobei der BLASTP-Algorithmus bei der Suche, bei der die
Aminosäuren
1 bis 1095 von SEQ ID NO: 15 mit der „nicht-redundanten Genbank
CDS Translationen + PDB + SwissProt + Spupdate + PIR"-Datenbank am 1.
Juli 1998 verglichen wurden, verwendet wurde; dies legt nahe, dass
die SP 1–4-Nucleotidsequenz
ein neues Protein codiert.
-
Beispiel 3
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Molekulare Clonierung von menschlicher
SP 1–4-cDNA
-
A.
Isolierung einer ursprünglichen
partiellen cDNA-Insertion Menschliche subtraktive Prostata-cDNA, hoch
angereichert auf Prostata-spezifische
partielle cDNA-Sequenzen, wurde unter Verwendung des folgenden Primerpaars:
auf einem
Perkin-Elmer GeneAmp 9600 Cycler elf Zyklen mit dem folgenden thermocyclischen
Profil amplifiziert: 94°C
für 10
Sek.; 68°C
für 30
Sek.; 72°C
für 5 Min..
Hierauf folgte eine weitere Runde bei 72°C für 5 Min.. Die Produkte wurden
in den Clonierungsvektor pCR2.1 TA (Invitrogen, San Diego, Ka.)
cloniert und sodann wurde E. coli damit transformiert. Einzelne
Ampicillin-resistente bakterielle Transformanten wurden durch PCR unter
Verwendung des folgenden Primerpaars auf das Vorliegen einer Insertion
durchgemustert:
wobei
das folgende Thermozyklus-Profil verwendet wurde: 94°C für 15 Sek.;
55°C für 30 Sek.;
72°C für 1 Min.. Hierauf
folgte eine weitere Runde bei 72°C
für 6 Min..
Die ursprüngliche
SP 1–4-Insertion
in dem Plasmid pCR2.1 (SEQ ID NO: 29) wurde unter Verwendung des
M13-reversen Primers (SEQ ID NO: 18) und des M13–20-Primers (SEQ ID NO: 19) auf einem ABI
373 DNA Sequencer sequenziert. Die ursprüngliche SP 1–4-Insertion
(SEQ ID NO: 29) entspricht den Nucleotiden 1534 bis 1875 von SEQ
ID NO: 14. Die DNA-Sequenzen wurden unter Verwendung von Sequencer
3.0 (Gene Codes Corporation, Ann Arbor, MI) analysiert.
-
B. Isolierung der vollständigen SP
1–4-cDNA
-
Marathon-cDNA
wurde aus der normalen menschlichen Prostata-PolyA
+-RNA
hergestellt, um sowohl eine 5'-
als auch eine 3'-Schnellamplifikation
von cDNA-Enden [RACE,
Frohman et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 85: 8998–9002 (1988), Clontech Laborstories,
Palo Alto, Ka.] durchzuführen.
Die 5'-RACE wurde
mit dem folgenden Primerpaar durchgeführt:
-
Die
3'-RACE wurde mit
dem folgenden Primerpaar durchgeführt:
-
Das
thermocyclische Profil für
alle RACE-Reaktionen war: 94°C
für 15
Sek.; 68°C
für 4 Min.,
für 30 Zyklen
unter Verwendung von Advantage cDNA Polymerase Mix (Clontech Laborstories,
Palo Alto, Ka.). 5'- und
3'-RACE-Produkte
von etwa 4 kb bzw. 1,6 kb wurden durch Agarose-Gel-Elektrophorese
isoliert, in den Vektor pCR2.1 TA (Invitrogen, San Diego, Ka.) ligiert
und kompetente Escherichia coli-Zellen damit transformiert. Einzelne
Ampicillin-resistente Bakterienkolonien wurden durch PCR auf das
Vorliegen einer Insertion durchgemustert, mit dem folgenden Primerpaar:
für die 5'-RACE-Produkte, und
mit dem folgenden Primerpaar:
für die 3'-RACE-Produkte, wobei
das folgende Profil für
den Thermozyklus verwendet wurde: 94°C für 15 Sek.; 55°C für 30 Sek.;
72°C für 1 Min.,
für 35
Zyklen, gefolgt von einer weiteren Runde bei 72°C für 6 Min.. Die PCR-Produkte
wurden durch Agarose-Gel-Elektrophorese aufgetrennt, und einzelne
bakterielle Transformanten wurden in Flüssigkultur (Luria-Brühe, angereichert
mit Ampicillin, 100 μg/ml)
gezüchtet,
anschließend
erfolgte die Herstellung von Plasmid-DNA. Die vollständige DNA-Sequenz
von einzelnen RACE-Produkten wurde durch automatische Fluoreszenz-Sequenzierung
unter Verwendung eines ABI 373 DNA-Sequenziergeräts zusammen mit kundenspezifischen
DNA-Primern und dem Primer Island Transposition Kit (Perkin-Elmer/Applied
Biosystems Division, Foster City, Ka.) bestimmt.
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Die
gesamte 5668 Basenpaare große
Nucleotidsequenz, bezeichnet mit SP 1–4-cDNA, ist in 10 dargestellt (SEQ ID NO: 14). Die Sequenz
enthält
ein einzelnes offenes Leseraster mit einer offensichtlichen Translations-Initiationsstelle
an den Nucleotidpositionen 43 bis 45 [Kozak et al., Nucl. Acids
Res. 12: 3873–3893
(1984)] mit einem Stoppcodon an den Nucleotidpositionen 3328 bis
3330 (10).
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Das
vollständige
SP 1–4-Protein
(SEQ ID NO: 15), dargestellt in 11, hat
eine Länge
von 1095 Aminosäuren.
Wichtige Regionen der Aminosäuresequenz
des SP 1–4-Proteins
schließen
die Transmembran-Regionen, entsprechend den Aminosäuren 732–748, 846–876, 681–703, 789–805, 944–971, 820–837 bzw. 999–1015, und
potentielle N-Glycosylierungsstellen, beginnend an den Aminosäuren 6,
75, 247, 308, 812, 925, 1041 bzw. 1063, ein. Die Clone pCR2.1/SP
1–4 (5'-RACE, SEQ ID NO:
27) und pCR2.1/SP 1–4
(3'-RACE, SEQ ID
NO: 28) wurden bei ATCC hinterlegt und mit den ATCC-Hinterlegungsnummern
98829 bzw. 98829 bezeichnet.
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Beispiel 4
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Expression von menschlichem SP 1–4
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A. RT-PCR
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Eine
Erststrang-cDNA-Synthese wurde unter Verwendung von menschlichen
PolyA
+-RNAs und dem SMART PCR cDNA Synthesis
Kit (Clontech Laborstories, Palo Alto, Ka.) durchgeführt. Das
Primerpaar:
wurde
eingesetzt, um die Expression zu erreichen, wobei ein thermocyclisches
Profil von 94°C
für 15
Sek.; 65°C
für 15
Sek.; 72°C
für 30
Sek. (30 Zyklen) verwendet wurde, worauf eine zusätzliche
Runde bei 72°C
für 6 Min.
folgte. Die Amplifikationsprodukte wurden durch Agarose-Gel-Elektrophorese
aufgetrennt und durch Ethidiumbromid-Färbung und UV-Licht sichtbar
gemacht.
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Wie
in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt wird, wurden zahlreiche Proben
amplifiziert und eine SP 1–4-spezifische
mRNA-Expression wurde durch RT-PCR in Hoden- und Prostatagewebe
eindeutig nachgewiesen, und außerdem
noch in einer kolorektalen Adenokarzinom-Zelllinie (SW 480), einer
Melanom-Gewebeprobe (G361) und in LNCaP, wobei es sich um eine Prostatakarzinom-Zelllinie
handelt. Tabelle 1
Probe | PCR-Produkt |
Milz | neg. |
Brustdrüse | Spur |
Plazenta | neg. |
Niere | neg. |
Leber | neg. |
Lunge | neg. |
Hoden | + |
SW480
(kolorektales Adenokarzinom) | + |
G361
(Melanom) | + |
LNCaP | + |
Prostata | ++ |
PC3 | neg. |
DU145 | neg. |
Skelettmuskel | neg. |
Knochenmark | neg. |
Gehirn | neg. |
Herz | neg. |
A549
(Lungenkarzinom) | neg. |
Pankreas | neg. |
Darm | neg. |
Thymus | Spur |
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B. Nucleinsäure-Hybridisierung
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Die
ursprüngliche
Insertion, die aus der subtraktiven Bank isoliert wurde, wurde als
eine Hybridisierungssonde für
die Northern-Blot- und RNA-Dot-Blot-Analyse verwendet. Das Fragment wurde
mittels Zufallsprimer mit 32P-dCTP markiert,
auf einer G-50-Mikrospin-Säule
gereinigt und unter Verwendung von ExpressHyb Hybridization Solution
(Clontech Laborstories, Palo Alto, Ka.) zwei bis vier Stunden bei
68°C an
die Filter hybridisiert. Die Filter wurden nacheinander in 2 × SSC [1 × SSC =
150 mM NaCl, 15 mM Natriumcitrat], 0,1% SDS, bei Raumtemperatur
für 30
Min., 0,5 × SSC,
0,1% SDS, bei Raumtemperatur für
30 Min. und 0,5 ×,
0,1% SDS, bei 65°C
für 30
Min. gewaschen. Anschließend
wurde eine Autoradiographie für
eine Stunde bis einen Tag bei –70°C unter Verwendung
eines Kodak-XAR-Films und eines einzelnen Verstärkerschirms durchgeführt.
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Die
Ergebnisse der menschlichen RNA-Dot-Blot- und Northern-Blot-Analyse
von zahlreichen Geweben, sowohl erwachsenen als auch fetalen Ursprungs,
wie in den nachstehenden Tabellen 2 bzw. 3 dargestellt, zeigen,
dass SP 1–4-spezifische
mRNA vorzugsweise in Prostatagewebe exprimiert wird. Tabelle 2
Probe | SP
1–4-Signal | Probe | SP
1–4-Signal |
Ganzes
Gehirn | neg. | Speicheldrüse | neg. |
Amygdala | neg. | Brustdrüse | neg. |
Nucleus
caudatus | neg. | Niere | Spur |
Cerebellum | neg. | Leber | neg. |
Hirnrinde | neg. | Dünndarm | neg. |
Frontallappen | neg. | Milz | neg. |
Hippocampus | neg. | Thymus | neg. |
Medulla
oblongata | neg. | periphere
Leukocyten | neg. |
Okzipitallappen | neg. | Lymphknoten | neg. |
Putamen | neg. | Knochenmark | neg. |
Substantia
nigra | neg. | Appendix | neg. |
Temporallappen | neg. | Lunge | neg. |
Thalamus | neg. | Luftröhre | neg. |
Nucleus
subthalamicus | neg. | Plazenta | neg. |
Rückenmark | neg. | fetales
Gehirn | neg. |
Herz | neg. | fetales
Herz | neg. |
Aorta | neg. | fetale
Niere | neg. |
Skelettmuskel | neg. | fetale
Leber | neg. |
Kolon | neg. | fetale
Milz | neg. |
Blase | neg. | fetaler
Thymus | neg. |
Uterus | neg. | fetale
Lunge | neg. |
Prostata | ++++ | Pankreas | neg. |
Magen | neg. | Hypophyse | neg. |
Hoden | Spur | Nebenniere | neg. |
Ovar | neg. | Schilddrüse | neg. |
Tabelle 3
Probe | SP
1–4-Transkripte |
HL-60 | neg. |
HeLa | neg. |
K562 | neg. |
Molt-4 | neg. |
Burkitt-Lymphom | neg. |
kolorektales
Adenokarzinom SW480 | neg. |
Lungenkarzinom
A549 | neg. |
Melanom
G361 | + |
Skelettmuskel | neg. |
Uterus | neg. |
Kolon | neg. |
Dünndarm | neg. |
Blase | neg. |
Herz | neg. |
Magen | neg. |
Prostata | +++++ |
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Die
Erfindung wurde hier zwar mit Bezug auf spezifische Verfahren und
Ausführungsformen
beschrieben, es ist jedoch so zu verstehen, dass verschiedene Modifikationen
und Änderungen
durchgeführt
werden können,
ohne dass von der Erfindung abgewichen wird.
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