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Tachykininantagonisten
sind beispielsweise aus
EP
0 443 132 A bekannt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen mit Tachykininantagonistaktivität, Verfahren
zu ihrer Herstellung, pharmazeutische Zusammensetzungen, die sie
enthalten und ihre Verwendung als Pharmazeutika.
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Genauer
gesagt liefert die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel
I
worin
X
für -CH
2-, -CO- oder eine Direktbindung steht,
Y
für -O-,
-S- oder -NH- steht,
R
1 für Phenyl
steht,
R
2 für Wasserstoff oder Phenyl steht,
und
R
3 für Wasserstoff oder Methyl steht,
oder
ein Säureadditionssalz
hiervon.
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In
Formel I sind die folgenden Bedeutungen einzeln oder in jeder Kombination
oder Subkombination bevorzugt:
a) X steht für -CO- oder eine Direktbindung,
speziell -CO-
b) Y steht für
-O- oder -NH-, speziell -NH-,
c) X steht für -CO- und Y steht für -NH-,
d)
R2 steht für Wasserstoff,
e) R3 steht für
Methyl.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung betrifft Verbindungen der Formel I, worin R2 und R3 jeweils
für Wasserstoff
stehen und a) X für
-CO- steht und Y für
-O- steht, oder b) X für
-CO- steht und Y für -NH-
steht, c) X für
eine Direktbindung steht und Y für
-O- oder -NH- steht, oder d) X für
-CH2- steht und Y für -O- steht, und die Säureadditionssalze
hiervon.
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Die
Verbindungen der Formel I, worin X für -CH2-
oder -CO- steht und Y für
-NH- steht, kommen in tautomerer Form vor und umfassen beispielsweise
die folgenden Strukturen
-
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Die
vorliegende Erfindung soll so verstanden werden, dass sie solche
tautomeren Formen umfasst und die Formel I wie auch die Formeln
der entsprechenden hierin später
beschriebenen Zwischenprodukte sollen demnach so verstanden werden,
dass sie sowohl die Struktur A als auch B umfassen.
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Die
Verbindungen der Formel I existieren in freier Form und in Säureadditionssalzform.
Die vorliegende Erfindung soll sowohl die freien Verbindungen der
Formel I als auch ihre Säureadditionssalze
umfassen. Geeignete pharmazeutisch annehmbare Säureadditionssalze zur Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen beispielsweise die Hydrochloridsalze.
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Die
Verbindungen der Erfindung umfassen zwei asymmetrische Kohlenstoffatome
[in Formel I mit (a) und (b) markiert]. Die Verbindungen zeigen
demnach eine optische Isomerie. Einzelne Isomere können auf herkömmliche
Weise erhalten werden beispielsweise durch Synthese mittels optisch
aktiver Ausgangsmaterialien oder durch Trennung von anfänglich erhaltenen
Isomergemischen, beispielsweise durch Verwendung chromatographischer
Techniken mittels eines chiralen Trägers oder durch Umkristallisation
von diastereomeren Salzformen. Die vorliegende Erfindung soll beide
einzelnen Isomere der Verbindungen der Formel I in reiner oder im
wesentlichen reiner Form wie auch Gemische hiervon, beispielsweise
razemische Gemische und Diastereomerengemische umfassen, falls nichts
anderes angegeben ist.
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In
Formel I hat jedes der Kohlenstoffatome (a) und (b) geeigneterweise
die (S)-Konfiguration. Geeigneter haben beide Kohlenstoffatome (a)
und (b) die (S)-Konfiguration. Demnach liefert die vorliegende Erfindung
gemäß einem
bevorzugten Aspekt eine wie hierin vorher definierte Verbindung
der Formel I, worin die Kohlenstoffatome (a) und (b) beide die (S)-Konfiguration
aufweisen, in reiner oder im wesentlichen reiner Form, die beispielsweise
weniger als 10%, bevorzugter weniger als 5%, beispielsweise weniger
als 2% an anderen isomeren Formen aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung der Formel I, wie sie hierin definiert ist, oder
eines Säureadditionssalzes
hiervon, wobei das Verfahren umfasst
- a) Umsetzung
einer Verbindung der Formel II worin
R1, R2 und R3 die für
die Formel I angegebenen Bedeutungen haben, mit einer Verbindung
der Formel III worin X und Y die für die Formel
I angegebenen Bedeutungen haben und Z' eine Abgangsgruppe ist, und
- b) zur Herstellung einer Verbindung der Formel I, worin X für -CO- steht
und Y für
-O- oder -S- steht, Umsetzung einer Verbindung der Formel II gemäß obiger
Definition mit einer Verbindung der Formel IV worin Z'' eine
Abgangsgruppe ist und Y' für -O- oder
-S- steht, oder
- c) zur Herstellung einer Verbindung der Formel I, worin X für -CO- steht
und Y für
-NH- steht, Behandlung einer Verbindung der Formel V worin
R1, R2 und R3 die für
die Formel 1 angegebenen Bedeutungen haben, mit einem Alkylhalogenid
und Gewinnung der so erhaltenen Verbindung der Formel I in freier
Form oder in Form eines Säureadditionssalzes.
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Geeignete
Abgangsgruppen als Z' für den Verfahrensschritt
a) sind Halogen oder wenn X für
-CH2- steht auch -NCN. Der Verfahrensschritt
(a) kann gemäß Standardverfahren
ausgeführt
werden, beispielsweise wenn Z' für Halogen
steht in Gegenwart eines Säurebindemittels,
beispielsweise einer organischen Base, wie Triethylamin in einem
inerten organischen Lösemittel
bei erhöhter
Temperatur. Wenn Z' für Halogen
steht, ist dies geeigneterweise Chlor. Geeignete Lösemittelmedien
umfassen beispielsweise Isopropylacetat (beispielsweise wenn X für -CO- steht),
Dioxan (beispielsweise wenn X für
eine Direktbindung steht und Y = -O- oder -S-), Xylol (beispielsweise
wenn X für
eine Direktbindung steht und Y = -NH-) oder Isopropanol (beispielsweise wenn
X für -CH2- steht) mit einer Umsetzung bei Temperaturen
beispielsweise von 50°C
bis 80°C
bis zum Rückfluss.
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In
einer Variante gemäß Verfahrensschritt
(a) steht X für
-CO- und Y steht für
-NH-. Gemäß dieser
Variante kann Z' für Halogen
stehen, beispielsweise für
Chlor. R2 kann auch für Wasserstoff stehen und R3 kann für
Methyl stehen. Ein Verfahren zur Ausführung von Verfahrensschritt
(a) gemäß dieser
Variante ist später
in Beispiel 7 beschrieben.
-
Für den Verfahrensschritt
(b) umfassen geeignete Abgangsgruppen, wie Z'',
Halogen, beispielsweise Chlor. Die Umsetzung kann gemäß herkömmlicher
Verfahren ausgeführt
werden, beispielsweise in einem inerten Lösemittel oder Verdünnungsmittel,
wie Ethylacetat, wahlweise in Gegenwart eines Säurebindemittels, beispielsweise
einer organischen Base, wie Triethylamin, beispielsweise bei einer
Temperatur von 20 bis 70°C.
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Der
Verfahrensschritt (c) kann auch gemäß herkömmlicher Verfahren ausgeführt werden,
beispielsweise in Gegenwart von Methyliodid in einem inerten Lösemittel
oder Verdünnungsmittel,
wie Ethylacetat, beispielsweise bei einer Temperatur von 10 bis
30°C.
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Die
Verbindungen der Formel II können
gemäß den in
der WO Anmeldung PCT/EP95/04910 (= WO 96/18643 A vom 20. Juni 1996,
siehe insbesondere Seiten 7 bis 9) beschriebenen Verfahren oder
wie hierin später
in Beispiel 7, Teile i) und ii) beschrieben, hergestellt werden.
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Die
Ausgangsmaterialien der Formel II und IV sind im Handel erhältlich,
sind ansonsten aus der Technik bekannt oder können analog zu bekannten Verbindungen
hergestellt werden [Siehe beispielsweise Vigne et al., J. Heterocyclic
Chem., 13 (4), 921–924
(1976) und Garrett et al., Tetrahedron 45 (3), 829–834 (1989)].
-
Die
Verbindungen der Formel III, worin X = -CO- und Y = -NH- können beispielsweise
hergestellt werden:
- d) durch Behandlung von
2,4-Dichlorchinazolin, das heißt
der Verbindung der Formel VI mit einer Base, beispielsweise
einem Alkalimetallhydroxid, wie NaOH. Die Reaktion wird geeigneterweise in
einem wässrigen
Medium, beispielsweise bei Temperaturen von 15–25°C oder 30°C ausgeführt, wie dies später in Beispiel
7 beschrieben ist.
Die Verbindung VI kann wiederum beispielsweise
hergestellt werden:
- (e) Durch Umsetzung von 2,4-Dioxo-1,4-dihydrochinazolin (oder
Benzoylenharnstoff), das heißt
der Verbindung der Formel VII mit Phosphoroxychlorid (POCl3). Dieses Verfahren wird geeigneterweise
in Gegenwart einer organischen Base, beispielsweise Trialkylamin,
wie Tripropylamin beispielsweise bei Temperaturen von etwa 15°C bis zum
Rückfluss
ausgeführt,
wie dies beispielsweise in Beispiel 7 dargestellt ist.
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Die
obigen Verfahrensschritte (d) und (e) sind auch unabhängig oder
in Bezug auf die Synthese der entsprechenden Verbindung der Formel
I neu und stellen so auch einen Teil der vorliegenden Erfindung
dar.
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Die
Ausgangsmaterialien der Formel V können aus Verbindungen der Formel
II hergestellt werden, beispielsweise gemäß dem folgenden Reaktionsschema:
-
-
Geeignete
Reaktionsbedingungen für
die obigen Schritte (f) bis (h) werden hierin später in Bezug auf Beispiel 2
beschrieben.
-
Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Verbindung
der Formel I oder eines pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzes
hiervon zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Schmerz.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
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Beispiel 1 [Verfahrensschritt
(b)]
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Herstellung von 1-(4-Oxo-4H-benzo[d][1,3]oxazin-2-yl)-(S)-prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(Formel I: X = -CO-, Y = -O-, R1 = Phenyl,
R2 und R3 = H, C-Atome
(a) und (b) in (S)-Konfiguration
-
(S)-Prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(Formel II) (6,53 g) wird in trockenem Toluol (30 ml) gelöst und die
Lösung
wird bei 80°C
gerührt.
2-Isocyanatbenzoylchlorid (Vigne et al., siehe obige Literaturstelle,
1,42 g) wird tropfenweise in 200 ml trockenem Toluol zugegeben und
das Rühren
wird für
20 Minuten fortgesetzt. Das Lösemittel
wird unter Vakuum entfernt und das Produkt wird durch Blitzsäulenchromatographie
(Silicagel, Ethylacetat/Cyclohexan 2:1) unter Bildung der Titelverbindung
als farbloses Glas gereinigt: Smp. 78–85°C: TLC Cyclohexan/Ethylacetat
1:4, Rf = 0,56.
-
Das
Ausgangsmaterial der Formel II für
das obige Verfahren wird gemäß oder analog
zu den in der vorher erwähnten
WO 96/18643 A, Beispiele IA bis ID beschriebenen Verfahren hergestellt.
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Beispiel 2 [Verfahrensschritt
(c)]
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Herstellung von 1-(4-Oxo-1,4-dihydrochinazolin-2-yl-(S)-prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(Formel I: X = -CO-, Y = -NH-, R1 = Phenyl,
R2 und R3 = H, Atome
(a) und (b) in (S)-Konfiguration
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2-Carbamoylphenylthiocarbamoyl-(S)-prolyl-(S)-3-(2-napthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(Formel IV) (0,54 g) wird in 20 ml Ethylacetat gelöst und Methyliodid
(0,145 g) wird unter Rühren
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird über Nacht gerührt und
das Lösemittel
wird unter Vakuum verdampft. Der erhaltene Feststoff wird durch
Blitzsäulenchromatographie
(Silicagel, CH2Cl2/CH3OH 25:1) unter Bildung der Titelverbindung als
farbloser, amorpher Feststoff gereinigt: Smp. 110–115°C, TLC CH2Cl2/CH3OH
20:1, Rf= 0,35: [α]D = –122,3° (c = 1,
CHCl3). Hydrochloridsalz Smp. 150°C unter Schäumen.
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Das
Ausgangsmaterial der Formel IV für
das obige Verfahren wird folgendermaßen hergestellt:
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Verfahrensschritt (f)
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Herstellung von 2-Methoxycarbonylthiocarbamoyl-(S)-prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid (Formel
IX)
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2-Methoxycarbonylphenylisothiocyanat
(0,196 g) und (S)-Prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(0,46 g) werden in Dioxan (50 ml) gelöst und bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Die entstehende Lösung
wird eingedampft und durch Blitzchromatographie (Silicagel, Cyclohexan/Ethylacetat
1:1) unter Bildung der Titelverbindung gereinigt.
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Verfahrensschritt (g)
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Herstellung von 2-Carboxyphenylthiocarbamoyl-(S)-prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid (Formel
X)
-
Das
Produkt von Schritt (f) (0,65 g) wird in Methanol (10 ml) gelöst und 5
N NaOH (1 ml) wird zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird bei Raumtemperatur
für 4 Stunden
gerührt,
0,1 N HCl (100 ml) wird zugegeben und das ganze wird mit Ethylacetat
extrahiert. Das Lösemittel
wird unter Vakuum unter Bildung der Titelverbindung als farbloses
Glas entfernt: TLC Cyclohexan/Ethylacetat 1:1, Rf =
0,02.
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Verfahrensschritt (h)
-
Herstellung von 2-Carbamoylphenylthiocarbamoyl-(S)-prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methyl
amid (Formel XI)
-
Das
Produkt von Schritt (g) (0,62 g) wird in trockenem Tetrahydrofuran
(20 ml) gelöst,
N-Methylmorpholin (111 mg) wird zugegeben und das Reaktionsgemisch
wird auf einem Salz-Eisbad gekühlt.
Isobutylchlorformiat (0,15 g) wird langsam zugegeben und das Reaktionsgemisch
wird bei –10°C für 10 Minuten
gerührt. Ammoniumhydroxidlösung (2
ml, gesättigt)
wird zugegeben und das Reaktionsgemisch wird über Nacht vor der Entfernung
des Lösemittels
unter Vakuum gerührt.
Die erhaltene Titelverbindung wird durch Blitzsäulenchromatographie (Silicagel,
CH2Cl2/CH2OH 25:1) unter Bildung eines farblosen Glases
gewonnen.
-
Beispiel 3 [Verfahrensschritt
(a)]
-
Herstellung von 1-(Benzoxazol-2-yl-(S)-prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(Formel I: X = Direktbindung, Y = -O-, R1 =
Phenyl, R2 und R3 =
H, C-Atome (a) und (b) haben die (S)-Konfiguration)
-
(S)-Prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(0,96 g) wird in Dioxan (10 ml) und Triethylamin (0,34 ml) gelöst. 2-Chlorbenzoxazol
(0,34 g) wird zugegeben und das Reaktionsgemisch wird für 14 Stunden
unter Rückfluss
erhitzt. Das Lösemittel
wird unter Vakuum entfernt, das Produkt wird in Ethylacetat gelöst, mit
H2O und gesättigter Kochsalzlösung gewaschen
und das Lösemittel
wird unter Vakuum entfernt. Das Produkt wird durch Blitzsäulenchromatographie
(Silicagel, Ethylacetat/Cyclohexan 2:1) unter der Bildung der Titelverbindung
als farbloses Glas gereinigt: Smp. 63–68°C: TLC Cyclohexan/Ethylacetat
1:1, Rf = 0,15.
-
Beispiel 4 [Verfahrensschritt
(a)]
-
Herstellung von 1-(1H-Benzimidazol-2-yl)-(S)-prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(Formel I: X = Direktbindung, Y = -NH- R1 =
Phenyl, R2 und R3 =
H, C-Atome (a) und (b) haben die (S)-Konfiguration
-
Die
Titelverbindung wird analog zu Beispiel 3 ausgehend von 2-Chlorbenzimidazol
durch eine Umsetzung unter Rückfluss
in Xylol hergestellt: Smp. 110–114°C: TLC Cyclohexan/Ethylacetat
1:4, Rf = 0,08.
-
Beispiel 5 [Verfahrensschritt
(a)]
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Herstellung von 1-(4H-Benzo[d][1,3]oxazin-2-yl)-(S)-prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid (Formel
I: X = CH2-, Y = -O-, R1 =
Phenyl, R2, und R3 =
H, C-Atome (a) und (b) haben die (S)-Konfiguration
-
(S)-Prolyl-(S)-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(0,75 g) und 2-Cyanoimino-4H-benzo[d][1,3]oxazin (Garrett et al.,
siehe obige Literaturstelle 0,75 g) (0,5 g) werden in 6 ml Isopropanol/H2O (1:5) vereinigt und das Gemisch wird für 4 Stunden
auf Rückfluss
erhitzt. Dieses Reaktionsprodukt wird in H2O
(150 ml) gegossen und das Produkt wird mit Ethylacetat extrahiert,
das Lösemittel
wird verdampft und der Rückstand
wird durch Blitzsäulenchromatographie
(Silicagel, Cyclohexan/Ethylacetat 1:3) unter Bildung der Titelverbindung
als farbloses Glas gereinigt: Smp. = 60–65°C, TLC Cyclohexan/Ethylacetat
1:4, Rf = 0,40.
-
Beispiel 6 [Verfahrensschritt
(c)]
-
Herstellung von 1-(4-Oxo-1,4-dihydrochinazolin-2-yl)-(S)-prolyl-(S)-[N-methyl-3-(2-naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
(Formel I: X = CO-, Y = -NH-, R1 = Phenyl,
R2 = H, R3 = -CH3, Atome (a) und (b) haben beide die (S)-Konfiguration)
-
Die
Titelverbindung wird analog zu Beispiel 2 ausgehend von (S)-Prolyl-(S)-[N-methyl-3-(2-naphthyl)alanyl]-N-benzyl-N-methylamid
hergestellt: Smp. = 112–113°C: TLC Silicagel,
Ethylacetat Rf = 0,22.
-
Das
Ausgangsmaterial für
das obige Verfahren wird analog zu oder gemäß den in der vorher erwähnten WO
96/198634 A in Bezug auf die Beispiele 27 und 29 erwähnten Verfahren
oder wie im folgenden Beispiel 7 hergestellt.
-
Beispiel 7 [Verfahrenschritt
(a)]
-
Die
Herstellung von 1-(4-Oxo-1,4-dihydrochinazolin-2-yl)-(S)-prolyl-(S)-3-[N-methyl-(2-naphthyl)alanyl]-N-benzyl-N-methylamid
(siehe Beispiel 6) wird geeigneterweise wie folgt im großen Maßstab hergestellt:
-
Schritt a
-
Ein
5 Liter fassender Rundbodenkolben, der mit einem mechanischen Rührer, einem
Digitalthermometer, einem 60 ml Zugabetrichter, einem Stickstoffeinlass/-auslass
und einem Heizmantel ausgestattet ist, wird mit (S)-Prolyl-(S)-3-[N-methyl-(2-naphthyl)alanyl]-N-benzyl-N-methylamid
(95,1 g), 40,0 g 2-Chlor-4-(3H)-chinazolon [Formel III: X = -CO-,
Y = -NH-, R1 = Cl] und 1,6 Litern an Isopropylacetat
gefüllt. Die
Suspension wird auf 71°C
(innere Temperatur, externe Temperatur 83°C) erhitzt und 45,7 g Triethylamin werden über einen
Zeitraum von 5 Minuten zugegeben. Das Gemisch wird am Rückfluss
(innere Temperatur 88,7°C, äußere Temperatur
112°C) für 3 Stunden
gekocht. Das Reaktionsgemisch wird auf 21°C abgekühlt. 1,5 Liter destilliertes
Wasser werden zugegeben und die Phasen werden getrennt. Die wässrige Phase
wird mit 1 × 750
ml Ethylacetat extrahiert. Die organischen Phasen werden vereinigt,
mit 1 × 750
ml Kochsalzlösung gewaschen
und bei einer Badtemperatur von 50°C konzentriert. Das erhaltene
Rohprodukt wird in 300 ml Ethylacetat gelöst und auf eine Chromatographiesäule aufgetragen.
-
Chromatographiebedingungen:
-
s1000
g Silicagel, EM Science 60–230
Mesh, Säulendimensionen:
25 cm (Länge) × 10,5 cm
(Innendurchmesser). Eluent: 100% Ethylacetat, gefolgt von 5% Ethanol/
Ethylacetat.
-
Es
werden insgesamt 22 Fraktionen mit 350–500 ml/Fraktion gesammelt.
Die Fraktionen 5 bis 21 werden vereinigt und bei einer Badtemperatur
von 50°C
unter Vakuum (100 mbar) konzentriert.
-
Der
Rückstand
wird in 3 × 400
ml absolutem Ethanol gelöst
und bei einer Badtemperatur von 50°C unter Vakuum (100 mbar) gelöst. Der
erhaltene Feststoff wird bei 50°C
unter Vakuum (100 mbar) für
18 Stunden unter Bildung der Titelverbindung getrocknet: Smp. =
175–176°C.
-
(S)-Prolyl-(S)-3-[N-Methyl-(2-naphthyl)alanyl]-N-benzyl-N-methylamid,
das als Ausgangsmaterial für das
obige Verfahren erforderlich ist, wird folgendermaßen hergestellt:
- i) Ein 5 Liter fassender Vierhalsrundbodenkolben,
der mit einem mechanischen Rührer,
einem Stickstoffeinlass/-auslass und einem Heizmantel ausgestattet
ist, wird mit 238,0 g Boc-(S)-3-(2-Naphthyl)alanyl-N-benzyl-N-methylamid
[hergestellt gemäß den in
Beispiel 34, Schritt III der vorher erwähnten WO 96/18634 A beschriebenen
Verfahren] und 2 Litern an N,N-Dimethylformamid unter Bildung einer
Lösung befällt. 433
g Ag2O und 230 ml Iodmethan werden zugegeben.
Das Gemisch wird auf eine innere Temperatur von 60°C (externe
Temperatur 70°C)
gebracht und die entstehende schwarze Aufschlämmung wird bei dieser Temperatur
für 17
Stunden gerührt.
Der Fortschritt der Reaktion wird durch HPLC verfolgt. Das erhaltene
Gemisch wird unter Vakuum mit geeigneten installierten Kältefallen
(~ –78°C, 20 mm
Hg) konzentriert, um das nicht reagierte Iodmethan zu gewinnen.
Das Gemisch wird durch eine Büchner-Nutsche
filtriert und die Feststoffe werden mit 1 × 1 Liter Dichlormethan gewaschen.
Das Filtrat wird mit 1 × 9
Litern destilliertem H2O gewaschen. Die
wässrige
Phase wird mit 2 × 1,8
Litern Dichlormethan rückextra hiert,
die organischen Phasen werden vereinigt, auf etwa 3 Liter (Bad mit
50°C, 450
mbar) konzentriert und die konzentrierte organische Phase wird mit
1 × 1
Liter destilliertem H2O und 1 × 1 Liter
Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Phase wird mit Na2SO4 getrocknet und durch eine Büchner-Nutsche
filtriert. Die filtrierten Feststoffe werden mit 3 × 200 ml
Dichlormethan gewaschen, das Filtrat wird unter Vakuum konzentriert
(Bad 50°C,
5 mm Hg) und das Rohprodukt wird mit 1 Liter Hexan durch starkes
Rühren
für 1 Stunde behandelt.
Die Feststoffe werden durch Filtration gewonnen und mit 2 × 250 ml
Hexan gewaschen. Das Produkt wird unter Hochvakuum (21°C, 5 mm Hg)
unter Bildung von Boc-(S)-3-[N-Methyl-(2-naphthyl)alanyl]-N-benzyl-N-methylamid
getrocknet: Smp. = 130–131°C.
- ii) Ein 3 Liter fassender Vierhalsrundbodenkolben, der mit einem
mechanischen Rührer,
einem Stickstoffeinlass/-auslass und einem digitalen Thermometer
ausgestattet ist, wird mit 223,0 g des Produkts von Schritt i) oben
und 400 ml Dichlormethan befällt.
400 ml Trifluoressigsäure
werden zur erhaltenen Lösung über 18 Minuten
gegeben und das Ganze wird für
30 Minuten bei einer inneren Temperatur von 15°C gerührt, auf eine innere Temperatur
von 21°C
erwärmt
und bei dieser Temperatur für
eine weitere Stunde oder bis das gesamte Ausgangsmaterial verbraucht
ist gerührt
wird, was gemäß TLC beurteilt
wird. Das Reaktionsgemisch wird zur Gewinnung von nicht reagierter
Trifluoressigsäure
mit geeigneten Kältefallen
(< –78°C, 20 mm
Hg) konzentriert und in 400 ml Dichlormethan gelöst. Die Lösung wird während 30 Minuten über einen 500
ml fassenden Zugabetrichter, wobei die innere Temperatur auf 17–20°C gehalten
wird, in einen Vierhalsrundbodenkolben gegeben, der mit einem mechanischen
Rührer,
einem Thermometer und einem Stickstoffgaseinlass ausgestattet ist
und eine vorgekühlte
Lösung
von 1,5 Liter an 5% NaOH enthält
(innere Temperatur 18°C, äußere Temperatur
10°C). Der
Zugabetrichter wird mit 100 ml Dichlormethan gewaschen und das biphasische
Gemisch wird für
1 Stunde gerührt.
Die Phasen werden getrennt und die wässrige Phase wird mit 2 × 550 ml
Dichlormethan extrahiert. (Es ist wichtig sicherzustellen, dass
sowohl die wässrige
als auch die organische Phase basisch sind.) Die vereinigten organischen
Phasen werden mit 1 × 1 Liter
destilliertem H2O und 1 × 0,5 Liter Kochsalzlösung gewaschen
und konzentriert (Badtemperatur 50°C). Das Rohprodukt wird mit
700 ml Hexan durch starkes Rühren
für 2 Stunden
behandelt. Die Feststoffe werden durch Filtration gewonnen und die
filtrierten Feststoffe werden mit 3 × 200 ml Hexan gewaschen. Das Produkt
wird (21°C,
5 mm Hg) unter Bildung des erforderlichen (S)-Prolyl-(S)-3-[N-methyl-(2-naphthyl)alanyl]-N-benzyl-N-methylamids
als weißer
Feststoff getrocknet: Smp. = 120–123°C.
-
Das
Ausgangsmaterial der Formel III für das obige Verfahren [2-Chlor-4(3H)-chinazolon]
kann folgendermaßen
hergestellt werden:
-
Verfahrensschritt (e):
Herstellung von 2,4-Dichlorchinazolin (Formel VI)
-
Ein
5 Liter fassender Vierhalsrundbodenkolben, der mit einem mechanischen
Rührer,
einem digitalen Thermometer, einem Zugabetrichter, einem Stickstoffeinlass/-auslass,
einem Kühler
und einem Heizmantel ausgestattet ist, wird mit 200 g Benzolylenharnstoff
(Formel VII) und 1,0 Liter Phosphoroxychlorid befällt. 380 g
Tripropylamin werden über
einen Zeitraum von 60–65
Minuten zugegeben, während
eine innere Temperatur unter 55°C
aufrechterhalten wird (exotherme Reaktion, anfängliche Temperatur: 20–22°C). Das heterogene Gemisch
wird für
3 Stunden am Rückfluss
gekocht (innere Temperatur 102- 105°C, Heizmanteltemperatur 116–118°C). Das Reaktionsgemisch
wird auf 60–64°C (innere
Temperatur) abgekühlt
und unter verringertem Druck (60–80 Torr, Heizmanteltemperatur
70–80°C, innere
Temperatur 60–64°C) zur Gewinnung
von 700–800 ml
Lösemittel
konzentriert. Das Gemisch wird auf 40–45°C abgekühlt, das Vakuum wird entfernt
und 800 ml Toluol werden zugegeben. Das Gemisch wird auf 45–50°C (innere
Temperatur) unter Bildung einer braunen Lösung erhitzt. Das Gemisch wird
unter verringertem Druck (50–60
Torr, innere Temperatur 45–50°C, Heizmanteltemperatur
75–80°C) unter
Sammlung von 500–600
ml Lösemittel
konzentriert. Das Vakuum wird entfernt und der Rückstand wird in 1,5 Litern
Toluol gelöst.
Die Lösung
kann wahlweise bei Raumtemperatur (20–22°C) über Nacht bei einer Stickstoffatmosphäre stehen.
Ein 12 Liter fassender, Vierhalsrundbodenkolben, der mit einem mechanischen
Rührer,
einem digitalen Thermometer, einem Zugabetrichter, einem Stickstoffeinlass/-auslass
und einem Kühlbad
ausgestattet ist, wird mit 2,5 Liter Wasser befüllt, auf 16–18°C abgekühlt (innere Temperatur, Badtemperatur
12–13°C) und die
obige Toluollösung
wird über
einen Zeitraum von 60–70
Minuten zugegeben, während
eine innere Temperatur von 20–24°C (exotherm)
aufrechterhalten wird. Der Zugabetrichter wird mit insgesamt 300
ml Toluol in jeweils zwei 150 ml Portionen gewaschen und zum Gemisch
gegeben. Die organische Phase wird abgetrennt und 300 ml an 5% Natriumhydroxid
werden über
einen Zeitraum von 15 Minuten bis pH 10–11 zugegeben, wobei eine innere
Temperatur von 20–23°C (Badtemperatur
15-16°C) aufrechterhalten
wird. Die organische Phase wird abgetrennt und mit insgesamt 2 × 1 Liter
Wasser gefolgt von 400 ml Kochsalzlösung gewaschen. Die organische
Phase wird unter verringertem Druck (50–100 mbar, Badtemperatur 48–50°C) bis kein
weiteres Lösemittel
mehr destilliert unter Bildung eines halbfesten Materials konzentriert.
Es werden 2,5 Liter Heptan zugegeben und das Gemisch wird auf Raumtemperatur
(21–22°C) abgekühlt. Der
Feststoff wird durch Filtration über
eine Büchner-Nutsche
mit Unterdruck filtriert und mit insgesamt 350 ml Heptan in zwei
gleichen Portionen von jeweils 175 ml gewaschen. Der Feststoff wird bei
50–52°C (60–65 Torr)
unter Bildung eines konstanten Gewichts (12 h) der Titelverbindung
als weißer
Feststoff getrocknet (Rf = 0,85/Ethylacetat).
-
Verfahrensschritt (d):
Herstellung von 2-Chlor-4(3H)-chinazolinon (Formel III: X = -CO-
Y = -NH-, R1 = Cl
-
Ein
3 Liter fassender Vierhalsrundbodenkolben, der mit einem mechanischen
Rührer,
einem digitalen Thermometer, einem Zugabetrichter, einem Stickstoffeinlass/-auslass
und einem Kühlbad
ausgestattet ist, wird mit 840 ml an 2 N Natriumhydroxid befüllt und
auf 17–19°C (innere
Temperatur, Badtemperatur 15–17°C) abgekühlt. 112
g des Produkts von Verfahrensschritt (e) werden zu drei gleichen
Teilen mit jeweils 37,33 g in Intervallen von 10 bis 15 Minuten
zugegeben. Die entstehende Aufschlämmung wird bei 21–24°C (innere
Temperatur, Badtemperatur 20–24°C) für 4 Stunden
gerührt,
um eine Lösung
zu erhalten. 560 ml Wasser werden über einen Zeitraum von 5–10 Minuten
zugegeben, während
eine innere Temperatur von 21–23°C (Badtemperatur
20–22°C) aufrechterhalten
wird. Das Ganze wird für
5–10 Minuten
gerührt
und 140 ml Eisessig werden über
einen Zeitraum von 20–25
Minuten zugegeben, während
eine innere Temperatur von 20–23°C (Badtemperatur
16–18°C) unter
Rühren
aufrechterhalten wird. Der Feststoff wird durch Filtration über einen
Polypropylenkissenfilter in eine Büchner-Nutsche mit Unterdruck
gewonnen und mit 3 × 400
ml Wasser gewaschen. Der Feststoff wird bei 50–52°C (60–65 Torr) unter Bildung eines
konstanten Gewichts (24 Stunden) der Titelverbindung als weißer Feststoff
gewonnen (Rf = 0,69 in Ethylacetat).
-
Die
Verbindungen der Formel I und ihre pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze,
die hierin gesammelt als "erfindungsgemäße Mittel" bezeichnet werden,
zeigen eine Tachykininantagonistaktivität. Genauer gesagt zeigen die
erfindungsgemäßen Mittel
eine starke Antagonistaktivität
gegen den NK-1 Tachykininrezeptor (Substanz P-Rezeptor). Die erfindungsgemäßen Mittel
sind demnach als Pharmazeutika brauchbar, wie dies hierin weiter
beschrieben ist.
-
Test I: Bindungsaffinität
-
Die
Bindungsaffinität
für den
NK-1 Rezeptor kann durch die Fähigkeit
zur Verdrängung
der Bindung der [3H]-Substanz P demonstriert
werden, wie dies in Test I, "Verdrängung der
[3H]-Substanz-P-Bindung von Membranen aus
Cis-7 Zellen, die mit kloniertem, humanem NK-1 Rezeptor (hNK-IR)
transfiziert sind",
gezeigt ist, der in der vorher erwähnten WO 96/18634 A auf den
Seiten 25 bis 27 beschrieben ist.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind bei der Verdrängung
der [3H]-Substanz P im erwähnten Testverfahren
bei Konzentrationen in der Größenordnung
von Ki = etwa 0,01 bis etwa 10,0 nM wirksam.
-
Die
pharmakologische, beispielsweise analgetische Brauchbarkeit der
erfindungsgemäßen Mittel
als NK-1 Rezeptorantagonisten kann auch gemäß Standardtestmodellen, beispielsweise
folgendermaßen
gezeigt werden:
-
Test II: Hyperalgesiemodell
-
Der
Test wird ausgeführt,
wie dies für
Test II in der vorher erwähnten
WO 96/18634 A auf Seite 28 beschrieben ist.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind bei der Verringerung der mechanischen Hyperalgesie in dem Testmodell
bei Dosierungen in der Größenordnung
von 0,1 bis etwa 5,0 mg/kg p.o. wirksam.
-
Test III: Neuropathisches
Hyperalgesiemodell
-
Meerschweinchen
werden mit Enfluran in N2O2:O2 (1:1) betäubt und die periphere Nervenschädigung wird
durch eine partielle Ligation eines Ischiasnervs induziert. Nach
der Erholung von der Operation zeigen die ligierten Tiere eine deutliche
mechanische Hyperalgesie, die im Fall des Tests II mittels eines
Vigo Basile Analgesy Meters gemessen wird und sich innerhalb von
5 Tagen entwickelt und über
29 Tage bestehen bleibt. Gruppen mit 6 Tieren erhalten, wie dies
später
beschrieben ist, die Testverbindung p.o. in Form einer Mikroemulsionszusammensetzung
in verschiedenen Dosen oder ein Plazebo 11 bis 15 Tage nach er Ligation.
Die Hyperalgesie in Gruppen, die die Testverbindung oder ein Plazebo
erhalten, wird verglichen und die Daten werden als Mittel ± SEM angegeben
und mittels ANOVA gefolgt von einem Turkey HSD Test analysiert.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
hemmen die mechanische Hyperalgesie, die mit einer peripheren Nervenligation
im obigen Testmodell assoziiert ist, bei Dosen in der Größenordnung
von 0,005 bis 5,0 mg/kg p.o.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind demnach als Pharmazeutika brauchbar, beispielsweise als Tachykininantagonisten,
insbesondere NK-1 (Substanz P) Antagonisten, beispielsweise zur
Behandlung von Erkrankungen oder klinischen Zuständen, die durch eine Ätiologie
charakterisiert sind, die eine übermäßige oder
unerwünschte
durch die Substanz P vermittelte Aktivität aufweisen.
-
Insbesondere
sind sie als Analgetika oder anti-nociceptive Mittel zur Behandlung
von Schmerz verschiedener Genese oder Ätologie brauchbar. Sie sind
auch als antientzündliche
Mittel oder antiödematöse Mittel
zur Behandlung von entzündlichen
Reaktionen, Erkrankungen oder Zuständen brauchbar.
-
In
Bezug auf ihre analgetische Aktivität und im Gegensatz zu anderen
Tachykininantagonisten, beispielsweise NK-1 Antagonisten, die in
der Technik bekannt sind, haben die erfindungsgemäßen Mittel überraschenderweise
eine deutliche oder verbesserte Wirkung nach einer oralen Verabreichung.
Sie haben im Gegensatz zu anderen Tachykininantagonisten, beispielsweise
NK-1 Antagonisten, die in der Technik bekannt sind, eine deutliche
antinociceptive Wirkung auf das Zentralnervensystem nach einer systemischen
Verabreichung, das heißt
sie penetrieren leicht das ZNS.
-
In
Anbetracht ihres analgetischen/antientzündlichen Profils sind die erfindungsgemäßen Mittel
besonders geeignet zur Behandlung von Entzündungsschmerz, Hyperalgesie
und speziell chronischem Schmerz, beispielsweise schwerem chronischem
Schmerz. Sie sind beispielsweise zur Behandlung von Schmerz, Entzündung und/oder Ödemen nach
einem Trauma, beispielsweise Verbrennungen, Verstauchung, Fraktur
und dergleichen, wie auch einem operativen Eingriff, beispielsweise
zur Behandlung von postoperativem Schmerz brauchbar. Sie sind auch
ferner zur Behandlung von Entzündungsschmerz
unterschiedlicher Genese brauchbar, beispielsweise zur Behandlung
von Schmerz, der mit Arthritis assoziiert ist, einschließlich rheumatoider Arthritis
und Osteoarthritis und rheumatischer Erkrankung, Tenosynovitis,
Vaskulitis und rheumatischem Gelenksschmerz, beispielsweise rheumatischer
Arthritis, wie auch zur Behandlung von Gicht.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind ferner zur Behandlung von diabetischem Neuropathieschmerz und Schmerz
brauchbar, der mit Angina, Nieren- oder Gallenkolik und Menstruation
assoziiert ist.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind auch zur Behandlung von Migräne und Schmerz brauchbar, der mit
Migräne
assoziiert ist. Sie sind ferner als antiemetische Mittel zur Behandlung
von Übelkeit,
beispielsweise Übelkeit
nach einer Chemotherapie, Vergiftungen, Schwangerschaft oder Migräne und irritablem
Darmsyndrom, wie auch zur Behandlung von Inkontinenz und gastrointestinalen
Störungen,
wie verzögerter
Entleerung des Magens, Dyspepsie, ösophagealem Reflux und Flatulenz
brauchbar.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind ferner zur Behandlung von chronischen oder obstruktiven Atemwegserkrankung
indiziert, beispielsweise zur Kontrolle oder Prävention von Bronchialödem, pulmonaler
Mukosasekretion oder Atemwegshyperreaktivität, beispielsweise zur Verwendung
als therapeutische oder prophylaktische Mittel bei der Behandlung
von Asthma. Die erfindungsgemäßen Mittel
sind zur Verwendung zur Behandlung von atopem und nicht-atopem Asthma
indiziert, beispielsweise zur Behandlung von allergischem Asthma,
Anstrengungs-induziertem Asthma, berufsbedingtem Asthma, Asthma
nach einer bakteriellen Infektion und Arzneimittel-induziertem,
beispielsweise durch Aspirin induziertem Asthma wie auch des giemenden Syndroms
bei Kindern indiziert.
-
Ferner
umfassen solche entzündlichen
oder obstruktiven Atemwegserkrankungen, Pneumokoniose (eine entzündliche,
gewöhnlich
berufsbedingte Erkrankung der Lungen, häufig begleitet von einer wiederholten Staubinhalation)
jeden Typs oder jeder Genese, einschließlich beispielsweise Aluminose,
Anthrakose, Asbestose, Chalikose, Ptilose, Siderose, Silikose, Tabakose
und insbesondere Byssinose.
-
Weitere
entzündliche
und obstruktive Atemwegserkrankungen und Zustände, für die die erfindungsgemäßen Mittel
indiziert sind, umfassen Atemstresssyndrom beim Erwachsenen (ARDS),
chronisch obstruktive Lungen- oder Atemwegserkrankung (COPD oder
COAD) und Bronchitis. Die erfin dungsgemäßen Mittel sind ferner zur
Behandlung von Rhinitis, beispielsweise zur Behandlung von allergischer
und vasomotorischer Rhinitis brauchbar.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind ferner indiziert zur Verwendung zur Behandlung von
- – Störungen des
zentralen Nervensystems, insbesondere Angstzuständen, beispielsweise zur Behandlung von
Angst, Depression, Psychose, Schizophrenie, Panikattacke, Phobien,
wie Agarophobie, stressbedingte somatische Störungen und Suchtstörungen,
wie Alkoholismus oder Kokainmissbrauch,
- – neurodegenerative
Störungen,
wie Demenz, einschließlich
seniler Demenz, Alzheimersche Erkrankung und Down-Syndrom,
- – Demyelinisierungserkrankungen,
wie MS, ALS und anderer neuropathologischer Störungen, beispielsweise periphere
Neuropathie, wie diabetische und durch Chemotherapie induzierte
Neuropathie.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind ferner induziert zur Verwendung bei der Behandlung von Erkrankungen
oder Zuständen,
die mit einer Dysfunktion des Immunsystems assoziiert sind, beispielsweise
Autoimmunerkrankungen, insbesondere wenn diese mit entzündlichen, ödematösen oder
nociceptiven Ereignissen assoziiert sind. Besondere Erkrankungen
und Zustände
in dieser Kategorie umfassen beispielsweise autoimmune hämatologische
Störungen
(einschließlich
beispielsweise hämolytische
Anämie,
aplastische Anämie, reine
Erythrocytenanämie
und idiopathische Thrombocytopenie), systemischen Lupus erythematodes,
Polychondritis, Sclerodermien, Wegenersche Granulomatose, Dermatomyositis,
chronisch aktive Hepatitis, Myasthenia gravis, Psoriasis, Steven-Johnson
Syndrom, idiopathische Sprue, autoimmune entzündliche Darmerkrankung (einschließlich beispielsweise
Colitis ulcerosa und Morbus Crohn), endokrine Ophthalmopathie, Morbus
Grave, Sarcoidose, Multiple Sklerose, primäre biliäre Zirrhose, juvenilen Diabetes
(Diabetes mellitus Typ I), Uveitis (anteriore und posteriore), Keratoconjunktivitis
sicca und vernale Keratoconjunktivitis, interstitielle Lungenfibrose,
Psoriasis, psoriatische Arthritis und Glomerulonephritis (mit und
ohne nephrotischem Syndrom, beispielsweise einschließlich idiopathischem
nephrotischem Syndrom oder minimal-change Nephropathie), wie auch
Vaskulitis. Die erfindungsgemäßen Mittel
können
auch brauchbar sein als Immunsuppressionsmittel oder immunsuppressive
Zusätze
beispielsweise zur Verwendung in Zusammenhang mit einem anderen
Immunsuppressivum, beispielsweise Cyclosporin oder einer immunsuppressiven
Makrolidtherapie zur Unterdrückung
der Allotransplantatabstoßung,
beispielsweise nach einer allogenen, wie allogenen Nieren-, Leber-, Cornea-,
Herz-, Lungen- oder Herz-Lungen-Transplantation.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind ferner indiziert zur Verwendung bei der Behandlung von allergischen
Erkrankungen oder Zuständen,
beispielsweise der Haut, des Auges, des nasopharyngealen oder gastrointestinalen
Trakts, insbesondere wenn eine solche Erkrankung oder ein Zustand
mit entzündlichen, ödematösen oder
nociceptiven Reaktionen assoziiert ist. Beispiele für solche
Erkrankungen oder Zustände
umfassen beispielsweise Ekzem, Hypersensitivitätsstörungen, wie Giftsumachallergie,
Kontaktdermatitis, Konjunktivitis, Frühlingskonjunktivitis, Keratokonjunktivitis
sicca, Urticaria oder anderer ekzemoider Dermatosen.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
sind auch zur Behandlung von Störungen
des Blutflusses durch Vasodilatation und vasospastische Erkrankung,
wie Angina, Migräne
und Reynaud's Erkrankung
brauchbar.
-
Zusätzlich zu
dem Vorangehenden haben die erfindungsgemäßen Mittel auch eine P-Glycoprotein-blockierende
Aktivität.
Die erfindungsgemäßen Mittel
sind demnach als Zusatz- oder Cotherapie mit Arzneimittelsubstanzen
einer anderen therapeutischen Therapie indiziert, beispielsweise:
- – zur
Erhöhung
oder Verbesserung der Effektivität
oder der Erhöhung
oder Verbesserung der Sensitivität gegenüber einer
anderen Therapie mit einem chemotherapeutischen Arzneimittel, insbesondere
einer antimikrobiellen (beispielsweise antibakteriellen, antiviralen,
antimykotischen oder antiprotozoalen) Chemotherapie, Chemotherapie
für AIDS
und speziell Anti-Krebs- oder Anti-Tumorchemotherapie (beispielsweise antineoplastisch
oder cytostatisch). Sie sind demnach zu Verwendung beispielsweise
als Mittel zur Verringerung der regulären chemotherapeutischen Dosierungsmengen,
beispielsweise im Fall der antineoplastischen oder cytostatischen
Arzneimitteltherapie, als Mittel zur Verringerung der gesamten Arzneimitteltoxizität und genauer
gesagt zur Verringerung der Resistenz, einschließlich der inhärenten und
erworbenen Resistenz gegenüber
der Chemotherapie indiziert,
- – zur
Ermöglichung
oder Potenzierung einer anderen Arzneimitteltherapie, die gegen
das zentrale Nervensystem gerichtet ist, beispielsweise zur Verbesserung
der Arzneimittelpenetration der Blut-Hirn-Schranke, beispielsweise zur Ermöglichung,
Förderung
oder Verbesserung der anderen psychotropen Arzneimitteltherapie,
beispielsweise zur Verabreichung im Zusammenhang mit anderen analgetischen
oder psychomotorisch stimulierenden oder unterdrückenden Mitteln, beispielsweise
zur Behandlung der neurodegenerativen Erkrankung, einschließlich Parkinsonschen
Erkrankung, Alzheimerscher Erkrankung und so weiter, wie auch einer
Chemotherapie, die gegen einen Gehirntumor gerichtet ist,
- – als
antiparasitäre,
insbesondere Antiprotozoenmittel, wie insbesondere gegen Organismen
der Gattung Toxoplasma (beispielsweise Toxplasma gondii) und Plasmodia
(beispielsweise Plasmodium falciparum).
-
Für die obigen
Indikationen variiert die Dosierung der erfindungsgemäßen Mittel
natürlich
in Abhängigkeit
beispielsweise des Wirts, der Verabreichungsart und der Art und
Schwere des zu behandelnden Zustands, wie auch der relativen Stärke des
im einzelnen verwendeten erfindungsgemäßen Mittels. Jedoch werden
im allgemeinen befriedigende Ergebnisse bei Lebewesen, beispielsweise
zur Behandlung von Schmerz, Migräne
und Übelkeit
bei Dosierungen von etwa 0,005 oder 0,1 bis etwa 5,0 mg/kg p.o.
erreicht. In größeren Säugern, beispielsweise
dem Menschen liegt eine indizierte Tagesdosis im Bereich von etwa
0,35 oder 7,0 bis etwa 350,0 mg/Tag p.o., beispielsweise etwa 1,
10, 100 oder 200 mg/Tag p.o., die bequemerweise einmal oder in verteilten
Dosen bis zu viermal pro Tag oder in verzögert freisetzender Form verabreicht
wird. Die oralen Dosierungsformen umfassen demnach etwa 0,1 oder
3,5 bis etwa 350 mg, beispielsweise etwa 0,25, 2,5, 25, 50, 100
oder 200 mg eines erfindungsgemäßen Mittels
zusammen mit einem geeigneten pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmittel
oder Träger
hierfür.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel
können
alternativ dazu beispielsweise topisch in Form einer Creme, eines
Gels oder dergleichen beispielsweise zur Behandlung von Zuständen der
Haut, wie dies vorher beschrieben ist, oder durch Inhalation, beispielsweise
in Trockenpulverform beispielsweise zur Behandlung einer obstruktiven
oder entzündlichen
Atemwegserkrankung oder durch jeden anderen geeigneten Weg verabreicht werden,
beispielsweise Injektion oder Infusion.
-
Die
vorher erwähnten
pharmazeutischen Formen können
unter Verwendung bekannter Hilfsstoffe und herkömmlich in der Technik verwendeter
Verfahren hergestellt werden.
-
Zur
oralen Verabreichung werden die erfindungsgemäßen Mittel geeigneterweise
als Mikroemulsionspräkonzentrat
formuliert, das heißt
einer Formulierung, die bei der Zugabe von Wasser eine Mikroemulsion
liefert. Solche Mikroemulsionspräkonzentrate
umfassen im allgemeinen eine hydrophile Phase (beispielsweise Propylenglycol
und/oder Ethanol), eine hydrophobe Phase (beispielsweise ein pflanzliches
Mono- oder Diglyceridöl,
das im Handel unter dem Handelsnamen Maisine erhältlich ist oder wie dies in
UK 2 284 615 A beschrieben
ist) und ein oberflächenaktives
Mittel (beispielsweise ein polyoxyhydriertes Pflanzenöl, wie dies
im Handel unter den Handelsnamen Cremophor, beispielsweise Cremophor
RH40 erhältlich
ist). Das folgende Beispiel erläutert
die Herstellung von galenischen Formen, die zur oralen Verabreichung
geeignet sind:
-
-
Das
bevorzugte erfindungsgemäße Mittel
ist das Produkt von Beispiel 6. In einer Reihe an Experimenten beträgt eine
ermittelte D30 für diese Verbindung jeweils
in Form der freien Base und als Mikroemulsion formuliert wie hierin
vorher in Test II beschrieben etwa 0,45 mg/kg/p.o. nach 3 Stunden.
Eine bestimmte D30 für Aspirin in derselben Testmethode
beträgt
56,0 mg/kg/p.o.. Angegebene orale Dosierungen für die Verbindung als analgetisches
Mittel liegen daher im Bereich von 1/130 der klinisch bei Aspirin
verwendeten Menge.
-
Gemäß dem Vorhergehenden
liefert die vorliegende Erfindung auch:
- 1)
Eine pharmazeutische Zusammensetzung, die ein erfindungsgemäßes Mittel
als Wirkstoff zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmittel
oder Träger
hierfür
umfasst, und
- 2) Ein erfindungsgemäßen Mittel
zur Verwendung als Pharmazeutikum, beispielsweise zur Verwendung
als NK-1 (Substanz P) Antagonist, beispielsweise zur Verwendung
bei einer bestimmten hierin vorher beschriebenen Indikation, insbesondere
zur Verwendung als Analgetikum, antientzündliches oder antiödematöses Mittel
oder zur Verwendung bei der Behandlung von allergischen Zuständen oder
Reaktionen, beispielsweise Rhinitis oder bei der Behandlung von Übelkeit,
- 3) Ein erfindungsgemäßes Mittel
zur Verwendung zur Herstellung eines Pharmazeutikums, beispielsweise einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, wie zur oben unter 2) definierten
Verwendung, und
- 4) Ein Verfahren zur Behandlung jeder Erkrankung oder jedes
klinischen Zustands, der durch eine Ätiologie gekennzeichnet ist,
welche eine überschüssige oder
unerwünschte
Substanz P Aktivität
aufweist, beispielsweise zur Behandlung jeder hierin vorher erwähnten bestimmten
Indikation bei einem Patienten, der dessen bedarf, das die Verabreichung
einer wirksamen Menge beispielsweise einer Menge an Substanz P Antagonist
eines erfindungsgemäßen Mittels
an diesen Patienten umfasst.