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Die
Erfindung betrifft Gegenstände
mit beweglichen dekorativen Teilen, darunter rein dekorative Schmuckstücke, wie
Ringe und Anhänger,
sowie Nutzgegenstände,
die mit beweglichen dekorativen Teilen verziert sind, insbesondere
Uhren, Brillengestelle oder Luxus-Lederartikel.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere einen Juwelierartikel mit einer
Aufnahme, die durch zwei Wände
begrenzt ist, deren Innenflächen
parallel zueinander sind, wobei zumindest eine der Wände, die von
außen
sichtbar ist, durchsichtig ist, wobei diese Aufnahme zumindest ein
bewegliches dekoratives Teil enthält, das eine Drehachse und
zwei Führungsflächen aufweist,
die sich jeweils neben den Innenflächen befinden und dem beweglichen
dekorativen Teil gestatten, sich frei translatorisch und um die
Drehachse drehbar im Inneren der Aufnahme zu bewegen.
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Eine
Uhr dieses Typs wurde bereits in dem Schweizer Patent CH-G-609 517
beschrieben. Die beweglichen dekorativen Teile, insbesondere Diamanten,
sind in Trägern
eingesetzt, welche die Form kleiner zylindrischer Fassungen aufweisen,
deren Bodenaußenfläche konvex
ist. Diese konvexe Form wurde ausgewählt, um die Reibungskräfte zu reduzieren,
was die Beweglichkeit des Trägers
und damit diejenige des beweglichen dekorativen Teils verbessert.
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Diese
Art von dekorativem Teil wurde bereits bei Uhren sowie bei anderen
Juwelierartikeln, wie Ringen und Anhängern, und Brillen sehr erfolgreich eingesetzt.
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Die
konvexe Form des Bodens des Trägers des
beweglichen dekorativen Teils wirkt sich auf die Bewegungen aus,
die dem Träger
mitgeteilt werden, beispielsweise infolge der Neigung der parallelen und
strikt ebenen Flächen
der Aufnahme, zwischen denen der Träger geführt wird, um sich translatorisch zu
bewegen. Tatsächlich
wurde festgestellt, daß dank
der Konvexität
der Außenfläche des
Bodens des Trägers,
die mit den ebenen Flächen
der Aufnahmewände
zusammenwirkt, die Translationsbewegung der Aufnahme mit einer bestimmten
Drehung des Trägers
um sich selbst einhergeht.
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Diese
Drehbewegung ist, vom dekorativen Gesichtpunkt aus gesehen, sicherlich
interessant. Wenn die zufällige
Translationsbewegung einen unbestreitbaren Reiz verleiht, bewirkt
die Drehung des beweglichen dekorativen Teils um sich selbst, insbesondere
mit einem Diamanten, einen äußerst interessanten
Glitzereffekt, weil der Glitzereffekt, der dem Diamanten durch dessen
mehreren Schlifflächen
verliehen wird, zur Geltung gebracht wird.
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Die
Hauptaufgabe dieser Erfindung ist es, den Glitzereffekt von Diamanten
als bewegliche dekorative Teile durch Verstärken der Drehwirkung der beweglichen
dekorativen Teile um sich selbst erheblich zu steigern.
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Zu
diesem Zweck ist ein Artikel Gegenstand der Erfindung, der insbesondere
ein Juwelierartikel des obengenannten Typs ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die
Innenflächen
der beiden Wände
der Aufnahme gemäß zumindest
einem Biegeradius gewölbt sind.
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Es
wurde völlig
unerwartet und überraschend
festgestellt, daß eine
leichte Wölbung
der Innenflächen
der Aufnahme, zwischen denen das bewegliche dekorative Teil geführt ist,
es ermöglicht,
die Drehgeschwindigkeit um sich selbst der beweglichen dekorativen
Teile auf außergewöhnliche
Art zu erhöhen.
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Es
kann sicherlich erklärt
werden, warum die kleinen Fassungen mit konvexen Böden der
beweglichen dekorativen Teile sich drehen, während sie sich translatorisch
verlagern. Für
die Verlagerung ist ein bestimmtes Spiel zwischen den Führungsflächen der beweglichen
dekorativen Teile und den parallelen Wänden der Aufnahme notwendig.
Weil der konvexe Boden der das bewegliche dekorative Teil tragenden Fassung
mit der benachbarten Fläche
der Aufnahme in Kontakt steht, berührt er diese Fläche nur
in deren Mitte. Im Gegenteil ist seine Führungsfläche mit der oberen Fläche der
Aufnahme durch den ringförmigen Rand
der Fassung gebildet, die das bewegliche dekorative Teil derart
trägt,
daß nur
ein Abschnitt seines Umfangsrands mit der benachbarten Wand der
Aufnahme in Kontakt ist. Folglich sind die Kontaktpunkte der beiden
Führungsflächen nicht
mit der Drehachse der Fassung ausgerichtet. Daher entsteht, wenn
die Fläche
der Aufnahme geneigt ist, um das bewegliche dekorative Teil zu verlagern,
ein Drehmoment um die Drehachse.
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Es
ist hingegen sehr überraschend
festzustellen, daß eine
sehr leichte Wölbung
der Flächen der
Aufnahme, in der das oder die beweglichen dekorativen Teile untergebracht
sind, es ermöglicht,
die Drehung dieser Teile in einem derartigen Ausmaß zu verstärken.
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Ein
weiterer Vorteil dieser Erfindung besteht darin, die gesamte Höhe des Schmuckstücks zu reduzieren,
insbesondere dadurch, daß die
Spiegelglasdicke und eventuell die Höhe der Fassung reduziert werden
können.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung sowie aus der einzigen Figur des beigefügten Zeichnungsblatts
hervor, die schematisch und beispielhaft eine Ausführungsart
des Gegenstands mit beweglichem dekorativen Teil, des Gegenstands
der Erfindung, darstellt, der hier durch die Schnittansicht einer Uhr
repräsentiert
ist.
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Die
in dieser Figur dargestellte Uhr umfaßt ein Uhrwerk 1,
das mit einem Zifferblatt 2 ausgestattet ist, das in einem
Gehäuse
mit einer geschlossenen Wandung 3 zwischen einem Boden 4 einerseits und
einem Glas 5 untergebracht ist. Eine Dichtung 6 ist
zwischen dem Boden 4 und der Wandung 3 angeordnet
und eine weitere Dichtung ist zwischen dem Glas 5 und der
Wandung 3 angeordnet. Eine Aufzieh- und Stellwelle 8,
die bei einer Quarzuhr nur zur Stellung der Uhr dient, durchquert
die Wandung 3 und trägt
eine Krone 9, die an ihrem äußeren Ende befestigt ist.
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Ein
zweites Glas 10 ist zwischen dem Glas 5 und dem
Zifferblatt 2 angeordnet. Ein Abstandskeil 11 hält einen
bestimmten Abstand zwischen dem zweiten Glas 10 und dem
Zifferblatt 2, um die Drehung der Zeiger 12 zu
ermöglichen.
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Wie
in der Figur ersichtlich ist, sind die jeweiligen Innenflächen 5a und 10a jedes
Glases 5 und 10 gegen eine Öffnung 3a bzw. 3b der
Innenfläche
der Wandung 3 gedrückt,
wobei sie zwischen sich eine Aufnahme 15 bestimmter Höhe ausbilden.
Die jeweiligen Innenflächen
der Gläser
weisen eine leichte Wölbung,
die durch einen oder mehrere Biegeradien gebildet ist, um einen
oder mehrere Krümmungsmittelpunkte
oder -achsen auf, insbesondere gemäß verschiedenen Schnittebenen.
Die den beiden Innenflächen 5a, 10a mitgeteilten
Krümm ungen
oder Biegungen sind strikt identisch im Vergleich zueinander, damit
die Höhe
der Aufnahme 15, die zwischen ihnen gebildet ist, konstant
bleibt.
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Bewegliche
dekorative Teile, in diesem Beispiel Diamanten 13, die
in zylindrischen Fassungen 14 befestigt sind, sind in der
Aufnahme 15 untergebracht. Jede zylindrische Fassung 15,
deren Boden 14a gewölbt
ist, berührt
die obere Fläche 10a des zweiten
Glases 10, welche die Aufnahme 15 abgrenzt. Der
ringförmige
Rand 14b der Fassung 14 erstreckt sich auf einer
leicht von der oberen Fläche des
Diamanten 13 erhobenen Ebene, um den Kontakt des Diamanten 13 mit
dem Glas 5 zu vermeiden. Die Höhe zwischen dem gewölbten Boden 14a und dem
ringförmigen
Rand 14b ist um einige Hundertstel Millimeter, beispielsweise
zwischen 0,05 und 0,1 mm, vorzugsweise zwischen 0,07 und 0,1 mm,
geringer als der Abstand, der die Innenflächen 5a, 10a der Gläser 5 und 10,
um die Translations- und Rotationsbewegung um die jeweiligen Drehachsen
der Fassungen 14 in der Aufnahme 15 zu ermöglichen.
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Bei
einer Variante können
der Boden 14a der Fassung 14 in Anbetracht der
Wölbung
der Fläche 10a der
Aufnahme 15 flach oder sehr wenig gewölbt sein, ohne die Drehwirkung
aufzuheben, aber sie zu reduzieren. Diese Maßnahme ermöglicht hingegen, die Höhe der Fassung 14 und
folglich diejenige der Aufnahme 15 und damit diejenige
der Uhr zu reduzieren.
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Um
jeglichen durch die Verlagerung des Trägers 14 in der Aufnahme 15 bedingten
Verschleiß zu vermeiden,
müssen
die Innenflächen 5a, 10a der Gläser 5 und 10 glatt
sein und aus einem Material gefertigt sein, das so fest ist, daß es nicht
verkratzt wird.
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Die
Fassungen 14, in denen die Diamanten 13 eingefaßt sind,
sind vorzugsweise aus einem Edelmetall, wie beispielsweise Gold,
das im allgemeinen im Juwelierhandwerk für die Einfassung von Diamanten
verwendet wird. Es könnten
jedoch auch andere Metalle verwendet werden, wie beispielsweise
Edelstahl.
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Sollten
die Wände
der Aufnahme 15, wie im dargestellten Beispiel, aus geschliffenem
Glas geformt sein, werden es vorzugsweise Saphire sein. Wenn das
Innenglas 10 oder ein Teil desselben nicht das Zifferblatt
bedeckt, sondern beispielsweise auf einen ringförmigen Bereich, der um das
Zifferblatt 2 herum angeordnet ist, begrenzt ist, muß die gewölbte Fläche 10a nicht
durchsichtig sein. In diesem Fall kann die Wand 10 anstatt
aus einem Saphir-Glas aus einem anderen geeigneten Material gefertigt
sein, beispielsweise aus einem Stein oder Keramik.
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Wie
dargestellt ist, sind die beiden Flächen des Außenglases 5 parallel
und gewölbt,
während nur
die obere Fläche 10a des
Glases 10 gewölbt
ist. Die Tatsache, daß ein
gewölbtes
Außenglas 5 diesem
eine größere Stabilität verleiht,
so daß seine
Dicke reduziert werden kann, ermöglicht
einen Gewinn hinsichtlich der entsprechenden Dicke des Juwelierartikels,
was für
die Uhren von besonderer Bedeutung ist.
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Die
Wölbung,
die notwendig ist, um sich auf die Drehgeschwindigkeit der beweglichen
dekorativen Teile 13, 14 auszuwirken, ist sehr
gering. Versuche haben gezeigt, daß das Optimum zwischen 0,5 und
1 mm Durchbiegung oder Wölbungstiefe
für ein Glas
mit einem Durchmesser von 20 mm liegt. Bei einer viel größeren Durchbiegung
bleibt die Bewegung der Diamanten meist auf den Randbereich der
Aufnahme 15 beschränkt.
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Die
Erfindung ist offensichtlich nicht auf runde Gläser beschränkt. Sie kann auch für polygonal geformte
Gläser,
beispielsweise rechteckige oder quadratische Gläser, eine Anwendung finden.
In diesem Fall kann die Wölbung
mehrere verschiedene Radien und mehrere Brennweiten aufweisen. Es
ist auch vorstellbar, daß das
Glas durch einen Zylinderabschnitt gebildet ist, insbesondere im
Fall einer rechteckigen Glases. In diesem Fall ist die Drehgeschwindigkeit
der beweglichen dekorativen Teile viel größer, wenn sie sich transversal
und nicht parallel zu der Mantellinie des Zylinders bewegen.
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Die
Bewegung der beweglichen dekorativen Teile 13, 14 in
der Aufnahme 15 ist rein zufällig. Je größer die Drehgeschwindigkeit
ist, desto langsamer ist die Translationsbewegung und umgekehrt.
Die beweglichen dekorativen Teile 13, 14 können sich
in der einen oder in der anderen Richtung drehen gemäß der Richtung
des Drehmoments, das erzeugt wird, um die Bewegung der beweglichen
dekorativen Teile einzuleiten. Da diese Richtung ganz zufällig ist,
können,
wenn die Aufnahme mehrere bewegliche dekorative Teile umfaßt, diese
sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten in verschieden Richtungen
drehen, was eine überraschende
und eindrucksvolle Wirkung erzeugt.
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Selbstverständlich kann
diese Aufnahme anstelle der dargestellten Ausführungsform, wo die Aufnahme 15 für die beweglichen
dekorativen Teile 13, 14 über dem Zifferblatt 2 liegt,
einen ringförmigen
Bereich um das Zifferblatt herum einnehmen, wie in den 1 und 3 des Schweizer Patents CH-G-609 517 dargestellt
ist.
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Wie
vorstehend erwähnt
worden ist, ist die Erfindung nicht auf Uhren beschränkt, sondern
auch auf viele andere Gegenstände
anwendbar, insbesondere Juwelierartikel, wie Ringe und Anhänger, sowie auf
Brillen, sogar auf Füllfederhalter.
Es sind auch Gegenstände
mit erfindungsgemäßen beweglichen dekorativen
Teilen vorstellbar, die an Luxuslederwaren angebracht sind oder
damit verbunden sind, wie beispielsweise Handtaschen. Allgemein
können
diese beweglichen dekorativen Teile bei allen Nutzgegenstände Anwendung
finden, um ihnen eine einzigartige ästhetische Wirkung zu verleihen.