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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein dekoratives Titanmaterial,
das an der Oberfläche
sowie im Inneren gehärtet
ist, und auf ein Verfahren zum Härten
eines solchen Titanmaterials.
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Hintergrund
der Erfindung
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Seit
wenigen Jahren werden Titan sowie Titanlegierungen auf verschiedenen
Gebieten eingesetzt, da diese Materialien ein niedriges Gewicht
aufweisen, rostfrei bleiben und keine allergischen Reaktionen hervorrufen.
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Diese
Merkmale sind besonders nützlich,
wenn diese Materialien zur Herstellung von Armbanduhren eingesetzt
werden und waren auch in Vergangenheit Gegenstand von Patentanmeldungen.
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Titan
und Titanlegierungen weisen jedoch einen Nachteil auf, sie sind
nämlich
von Natur aus für
Oberflächenbeschädigungen
anfällig.
Fertigungsverfahren, um ein attraktives Erscheinungsbild zu erreichen,
wie etwa das Polieren zu einer spiegelpolierten Oberfläche, würden in
diesem Fall dazu führen,
dass Oberflächenbeschädigungen
ersichtlich werden, deshalb werden diese Materialien mit Sandstrahlen
oder einem ähnlichen Verfahren
behandelt, damit Beschädigungen
nicht so schnell zum Vorschein treten.
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Aus
diesem Grund herrscht im Allgemeinen die Vorstellung von Titan und
Titanlegierungen als Materialien vor, die in dekorativen Anwendungen
eine matte Oberfläche
aufweisen.
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Die
Anfälligkeit
für Beschädigungen
ist auf eine geringe Oberflächenhärte zurückzuführen, dementsprechend
wurde Titan bisher in verschiedener Weise gehärtet.
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Verfahren
zur Oberflächenhärtung bei
Titan können
in zwei Gruppen eingeteilt werden, in jene, bei denen die Oberfläche des
Titanmaterials mit einer harten Schicht versehen wird, und in jene,
bei denen das Material selbst gehärtet wird.
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Zu
den bekannten Verfahren zur Hartbeschichtung der Titanoberfläche gehören Nassverfahren
wie das Galvanisieren sowie Trockenverfahren wie Vakuumabscheidung,
Ionenplattieren, Kathodenzerstäubung und
Plasma-CVD. Bei all diesen Verfahren stellt jedoch die genügend starke
Haftung der Schutzschicht immer noch ein Problem dar, und kein Verfahren
wurde bisher so weit entwickelt, dass das Problem des Abblätterns der
Schutzschicht gelöst
wurde.
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Zu
den bekannten Verfahren zur Härtung
des Titanmaterials selbst gehören
Ionenimplantation, Ionennitrieren, Gasnitrieren, Gasaufkohlen und
Nitrocarburieren. Die bei diesen Verfahren erforderlichen langen Verarbeitungszeiten
machen die Produktivität
zum Problem, darüber
hinaus führen
die hohen Verarbeitungstemperaturen zu einer Vergröberung der
Kristallkörner
und verursachen in der Folge eine höhere Oberflächenrauheit, einen Umstand,
der eine Verschlechterung des äußeren Erscheinungsbildes
bedeutet und daher die möglichen
Einsatzgebiete einschränkt.
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Folglich
war es bei Anwendungen wie Armbanduhren, Brillenfassungen und Accessoires,
bei denen ein attraktives Erscheinungsbild erforderlich ist, bisher
nicht möglich,
dass nach der Härtung
das gleiche Ausmaß an
Oberflächenrauheit
erhalten blieb wie vor der Härtung.
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Unter
den vorerwähnten
Verfahren führt
das Verfahren zur Härtung
des Titanmaterials selbst zu einer Diffusion des jeweiligen Elements
gemäß einem
Konzentrationsgefälle,
das sich von der Oberfläche
des Metalls bis in das Innere erstreckt, daher kann bei diesem Verfahren
die Schutzschicht nicht abblättern
und deshalb wird es für
ein wirksames Verfahren zur Oberflächenhärtung von Titanmaterial gehalten.
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Die
Problematik der durch die Oberflächenrauheit
verursachten Verschlechterung des Erscheinungsbildes bleibt jedoch
bestehen.
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Bei
der Technik des Ionennitrierens wurde als Methode zur Verringerung
der Oberflächenrauheit
die Reduktion des Sputtereffekts eingesetzt. Dennoch konnte bisher
keine grundsätzliche
Verringerung der Oberflächenrauheit,
die durch die Diffusion von Stickstoff, Kohlenstoff oder Sauerstoff
in das Material verursacht wird, erreicht werden.
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Daher
umfasst der Stand der Technik bezüglich solcher Verfahren wie
Gasnitrieren, Aufkohlen und Oxidation, bei denen das Titanmaterial
selbst gehärtet
wird, bisher keine Ansätze
zur Verringerung der Oberflächenrauheit,
die zur Veränderung
der Oberflächenrauheit
des Materials selbst eine Vorbehandlung vor der Verarbeitung vorsehen,
noch war dabei bisher vorgesehen, der Größe der Kristallkörner des
metallischen Materials selbst bzw. der Größe der Kristallkörner, die
in planarer Richtung auf der gehärteten
Oberfläche
wachsen, Aufmerksamkeit zu widmen.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die Verschlechterung des Erscheinungsbildes
insbesondere auf eine solche Oberflächenrauheit zurückzuführen ist,
die durch Vorwölbungen
verursacht wird, die sich in der ersten Phase an der Korngrenze
bilden.
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Es
wird angenommen, dass die Vorwölbungen
an der Korngrenze, die bei Gasnitrieren, Oxidation und Nitrieren
auftreten, durch Spannungskonzentrationen an der Korngrenze verursacht
werden, die entweder durch die Entstehung von Verbindungen an der
Korngrenze oder durch die Verformung des Kristallgitters auf Grund
einer festen Lösung
aus Sauerstoff und Stickstoff entstehen.
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Unter
visueller Betrachtung erscheinen die Vorwölbungen an der Korngrenze als
Oberflächenrauheit und
insbesondere deshalb kann das Titanmaterial nicht als dekorativer
Werkstoff mit einer spiegelpolierten Oberfläche verwendet werden.
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Mit
zunehmender Höhe
der Vorwölbungen
erhöhen
sich die maximale Rautiefe Rmax sowie der Mittenrauwert Ra, und
das Erscheinungsbild verschlechtert sich.
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Es
wurde festgestellt, dass die Höhe
der Vorwölbungen
an der Korngrenze auf die Größe der Kristallkörner im
Titanmaterial vor der Verarbeitung zurückzuführen ist und dass zudem, je
größer die
Kristallkörner, die
nach der Härtung
des Titanmaterials in planarer Richtung wachsen, bzw. je größer die
Kristallkörner
vor der Härtung
sind, desto höher
die Vorwölbungen.
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Nach
der herkömmlicher
Methode wird bei Gasnitrieren das Material bis nah an die Übergangstemperatur
(850°C bis
870°C) erwärmt, infolgedessen
tritt eine Vergröberung
der Kristallkörner
ein und somit vergrößern sich,
aus den oben erklärten
Gründen,
die Vorwölbungen
an der Korngrenze.
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Insbesondere
wenn ein dekoratives metallisches Material, bei dem entweder Titan
oder eine Titanlegierung verwendet wird, bis nah an der Übergangstemperatur
(800°C bis
870°C) erwärmt wird,
wie das beim Gasnitrieren nach der herkömmlichen Methode der Fall ist,
werden die Kristallkörner
gröber
und an der Korngrenze tritt eine Spannungskonzentration auf, welche
durch die Entstehung von Verbindungen an der Korngrenze oder durch
die Verformung des Kristallgitters auf Grund einer festen Lösung aus
Stickstoff, Sauerstoff oder Kohlenstoff verursacht wird und Vorwölbungen
an der Korngrenze nach sich zieht.
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Je
größer die
Kristallkörner
des Titans bzw. der Titanlegierung vor der Verarbeitung, desto höher die Vorwölbungen.
Unter visueller Betrachtung wird eine Oberflächenrauheit wahrgenommen, weshalb
das Material insbesondere nicht als dekorativer Werkstoff mit einer
spiegelpolierten Oberfläche
verwendet werden kann.
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D.
h., unter Verwendung eines Verfahrens wie Gasnitrieren, Aufkohlen, Oxidation
oder Nitrieren, bei dem das Titanmaterial selbst nach herkömmlicher
Art gehärtet
wird, konnte das Problem der Verschlechterung des Erscheinungsbildes
bzw. das Problem der Oberflächenrauheit
nach dem Härtungsverfahren
nicht gelöst werden.
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EP-A-0905271
beschreibt ein Verfahren zur Härtung
von Titan bzw. Titanlegierungen, bei dem das Material in ein Vakuumgefäß untergebracht
und unter Erwärmung
in einer Atmosphäre
bestehend aus einer stickstoff- und sauerstoffhaltigen Gasmischung
getempert wird. Die Erwärmung
findet bei Temperaturen zwischen 700°C und 800°C statt. Als Ergebnis bildet
sich eine harte Oberflächenschicht,
welche eine erste harte Schicht, bei der sich Stickstoff und Sauerstoffatome
in einer festen Lösung
befinden, und eine zweite harte Schicht, bei der sich Sauerstoffatome
in einer festen Lösung
befinden, umfasst.
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Dementsprechend
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die mit dem
oben beschriebenen Stand der Technik einhergehenden Probleme zu
lösen,
indem ein gehärtetes
Titanmaterial zur Verfügung
gestellt wird, dessen Erscheinungsbild auch nach der Härtung keine
Verschlechterung aufweist und das nur wenig Oberflächenrauheit
aufweist.
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Offenbarung
der Erfindung
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Um
die oben beschriebene Aufgabe zu erfüllen, weisen ein gehärtetes Titanmaterial
und ein Verfahren zur Härtung
des Titanmaterials nach der vorliegenden Erfindung folgende technische
Beschaffenheit auf.
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Konkret
ist die vorliegende Erfindung ein dekoratives Titanmaterial 2 mit
einer gehärteten
Schicht 20 auf einem Titanmaterial 21, wobei die
gehärtete
Oberflächenschicht 20 Stickstoff
und Sauerstoff enthält,
die Größe der Kristallkörner 24 auf
Oberflächenebene
des Titanmaterials 2 (deren Durchmesser in 1 mit 26 bezeichnet
ist) im Bereich zwischen 0,1 und 60 μm liegt und die maximale Rautiefe
Rmax der Oberfläche
des dekorativen Titanmaterials 2 vorzugsweise weniger als
1000 nm beträgt.
Das Material der Erfindung wird durch ein Verfahren zur Härtung eines
dekorativen Titanmaterials nach der vorliegenden Erfindung hergestellt,
welches Verfahren einen ersten Arbeitsvorgang umfasst, bei welchem
in einer Inertgasatmosphäre
die Temperatur des Titanmaterials erhöht wird, einen ersten Härtungsvorgang,
bei welchem das Titanmaterial in einer ersten, Stickstoff und Sauerstoff
enthaltenden Atmosphäre
auf eine Verarbeitungstemperatur von mindestens 700°C, aber weniger
als der Übergangstemperatur
von Alpha- zu Beta-Titan, erwärmt
wird, einen zweiten Arbeitsvorgang, bei welchem die Zusammensetzung
der Atmosphäre
neu eingestellt und das Titanmaterial in einer aus Argon, Helium
oder einem ähnlichen
Gas bestehenden Inertgasatmosphäre
auf eine Verarbeitungstemperatur von mindestens 700°C erwärmt wird,
und einen Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in einer
Inertgasatmosphäre
abgekühlt
wird.
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Ein
weiterer Aspekt eines Verfahrens zur Härtung eines Titanmaterials
nach der vorliegenden Erfindung umfasst einen Arbeitsvorgang, bei
welchem auf der Oberfläche
eines dekorativen Titanmaterials 2 eine Schutzschicht 10 gebildet
wird, mit einer feinen Kristallkömergröße 24 zwischen
0,1 und 60 μm,
einen Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in einer Inertgasatmosphäre bei steigender
Temperatur erwärmt
wird, einen ersten Härtungsvorgang,
bei welchem das Titanmaterial in einer Atmosphäre, welche, wie die erste, Stickstoff
und Sauerstoff enthält,
auf eine Temperatur von mindestens 700°C, aber weniger als der Übergangstemperatur
von Alpha- zu Beta-Titan, erwärmt
wird, einen zweiten Arbeitsvorgang, bei welchem die Zusammensetzung
der Atmosphäre
neu eingestellt und das Titanmaterial in einer Inertgasatmosphäre aus Argon, Helium
oder einem ähnlichen
Gas auf eine Verarbeitungstemperatur von mindestens 700°C erwärmt wird,
und einen Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in einer
Inertgasatmosphäre
abgekühlt
wird.
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Bei
einem gehärteten
Titanmaterial, das nach dem Härtungsverfahren
für dekoratives
Titanmaterial nach der vorliegenden Erfindung hergestellt wird,
kann, indem sichergestellt wird, dass die Größe der Kristallkörner nach
der Verarbeitung im Bereich von 0,1 bis 60 μm liegt, bzw. indem eine Schutzschicht
mit mikrofeinen Kristallkörnern
darauf gebildet wird, eine Verschlechterung des Erscheinungsbilds nach
der Verarbeitung verhindert und eine Oberfläche mit geringer Rauheit erzielt
werden.
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Es
ist klar, dass die Verschlechterung des Erscheinungsbildes im Hinblick
auf die vorliegende Erfindung auf die Oberflächenrauheit zurückzuführen ist,
die durch Vorwölbungen
an der Korngrenze 22 in der ersten Phase verursacht wird.
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Es
wird angenommen, dass die Vorwölbungen
an der Korngrenze 22, die während der Verarbeitung bei
Gasnitrieren, Oxidation, Nitrieren oder ähnlichen Verfahren auftreten,
durch Spannungskonzentrationen an der Korngrenze verursacht werden,
die entweder durch die Entstehung von Verbindungen an der Korngrenze oder
durch die Verformung des Kristallgitters auf Grund einer festen
Lösung
aus Sauerstoff und Stickstoff verursacht werden.
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Unter
visueller Betrachtung erscheinen die Vorwölbungen an der Korngrenze 22 als
Oberflächenrauheit,
und dies führt
zum konkreten Problem, dass das Titanmaterial nicht als dekorativer
Werkstoff mit einer spiegelpolierten Oberfläche verwendet werden kann.
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Mit
zunehmender Höhe
der Vorwölbungen
erhöhen
sich maximale Rautiefe Rmax sowie der Mittenrauwert Ra und das Erscheinungsbild
verschlechtert sich. Bei der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, dass
die Höhe
der Vorwölbungen
an der Korngrenze auf die Größe der Kristallkörner im
Titanmaterial selbst vor der Verarbeitung zurückzuführen ist und dass, je höher die
Vorwölbungen
sind, desto größer die
Kristallkörner
des Titanmaterials.
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Bei
der Verwendung von Titan oder einer Titanlegierung als dekorativem
metallischem Werkstoff treten Vorwölbungen an der Korngrenze auf,
welche durch Spannungskonzentrationen an der Korngrenze auf Grund der
Entstehung von Verbindungen wie Titannitrid (TiN) oder Titanoxid
(TiO2) an der Korngrenze oder auf Grund von
Kristallgitterverformungen, die von einer festen Lösung von
Stickstoff und Sauerstoff herrühren,
verursacht werden.
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Je
größer die
Kristallkörner
des Titans bzw. der Titanlegierung vor der Verarbeitung, desto größer die Höhe der vorgenannten
Vorwölbungen.
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Unter
visueller Betrachtung wird eine Oberflächenrauheit wahrgenommen, die
zu einer Verschlechterung des Erscheinungsbildes führt, weshalb
das Material insbesondere nicht als dekorativer Werkstoff mit einer spiegelpolierten
Oberfläche
verwendet werden kann.
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Zudem
kann nach der Verarbeitung, mit der Entstehung von Verbindungen
wie Titannitrid (TiN) an der Korngrenze sowie innerhalb der Körner, dieses
Phänomen
auf der makroskopischen Ebene als Oberflächenrauheit beobachtet werden,
ein Umstand, der eine Verschlechterung des äußeren Erscheinungsbildes darstellt und
das Material für
die Verwendung als dekoratives Material mit einer spiegelpolierten
Oberfläche
ungeeignetmacht.
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Indem
ein Titanmaterial, welches eine Oberfläche mit Kristallkörnern mit
einer Größe im Bereich
zwischen 0,1 und 60 μm
aufweist, verwendet wird und indem das Material unter Einhaltung
bestimmter Temperatur- und Zeitbedingungen in einer Stickstoff und
Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre
erwärmt
wird, ist es auf Grund der geringen Korngröße vor der Erwärmung sowie
auf Grund der Wirkung von Stickstoff und Sauerstoff, welche in der
Korngrenze fest gelöst
sind und eine Vergröberung
der Kristallkörner
verhindern, möglich,
dass die in planarer Richtung wachsenden Kristallkörner mit
einer Größe von 0,1
bis 60 μm
während
der Verarbeitung erhalten bleiben.
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Die
oben dargestellte Verarbeitung verringert die Größe der Vorwölbungen an der Korngrenze.
D. h. die Spannung an der Korngrenze aufgrund der Verformung des
Kristallgitters, die durch die feste Lösung und Diffusion von Stickstoff
und Sauerstoff verursacht wird, wird durch Wirkungen wie etwa die
verhältnismäßige Vergrößerung des
Oberflächenanteils
der Korngrenzen besser verteilt.
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Auf
Grund dieses Phänomens
verringert sich die Oberflächenrauheit,
wodurch die bei visueller Betrachtung beobachtete Verschlechterung
des Erscheinungsbildes des Materials verhindert wird.
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Indem
bei der vorliegenden Erfindung eine Schutzschicht mit einer Kristallkorngröße im Bereich
zwischen 0.1 und 60 μm
auf der Oberfläche
des dekorativen Titanmaterials geformt und das Material in einer
Atmosphäre
aus Stickstoff und Sauerstoff erwärmt wird, wird erreicht, dass
die Kristallkörner
vor der Erwärmung eine
mikrofeine Größe aufweisen,
die dank Stickstoff und Sauerstoff nicht rauer wird, wodurch es
möglich
ist, dass die in planarer Richtung wachsenden Kristallkörner mit
einer Größe von 0,1
bis 60 μm
während
der Verarbeitung erhalten bleiben.
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Aus
denselben oben erwähnten
Gründen
wird dabei die Höhe
der Vorwölbungen
an der Korngrenze verringert.
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D.
h., wie in 5 dargestellt, wenn ein Titanmaterial
mit großen
Kristallkörnern
an der Oberfläche
verwendet und gehärtet
wird, vergrößern sich
die Kristallkörner,
wodurch Vorwölbungen
an den Korngrenzen entstehen.
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Wenn
hingegen, wie in 4 dargestellt, ein Titanmaterial
mit kleinen Kristallkörnern
gehärtet
wird, sind die Kristallkörner
auch nach der Verarbeitung klein und, wie ersichtlich ist, die Vorwölbungen
an den Korngrenzen sind ebenfalls kleiner.
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Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Ansicht, welche das gehärtete Titanmaterial zeigt,
auf dem gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine gehärtete Schicht geformt wurde.
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2 ist
die schematische Darstellung eines Geräteaufbaus zur Formung einer
gehärteten
Schicht auf einem Titanmaterial gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
eine schematische Darstellung der Prozessschritte zur Formung einer
gehärteten
Schicht auf einem Titanmaterial gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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4(A) ist eine vergrößerte Ansicht der Kristallkörner, wenn
auf einem Titanmaterial mit kleinen Kristallkörnern bei einer Verarbeitungstemperatur
von 700°C
eine gehärtete
Schicht gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung geformt wird, und 4(B) ist
ein Diagramm mit den Messergebnissen für Oberflächenrauheit in diesem Fall.
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5(A) ist eine vergrößerte Ansicht der Kristallkörner im
Falle, dass auf einem Titanmaterial mit großen Kristallkörnern bei
einer Verarbeitungstemperatur von 700°C eine gehärtete Schicht gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung geformt wird, und 5(B) ist
ein Diagramm mit den Messergebnissen für die Oberflächenrauheit
in diesem Fall.
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6(A) bis 6(C) sind
Diagramme, die die Ergebnisse von Untersuchungen mit einem Röntgendiftraktometer
mit Dünnfilmzusatz
an einem dekorativen Titanmaterial nach der vorliegenden Erfindung
und nach der herkömmlichen
Art zeigen.
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7(A) und 7(B) veranschaulichen
ein Beispiel für
die Formung einer Schutzschicht an einem dekorativen Titanmaterial
nach der vorliegenden Erfindung und die nachfolgende Verarbeitung.
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8 veranschaulicht
ein Beispiel für
den Zustand eines dekorativen Titanmaterials mit einer Schutzschicht,
bei dem das Härtungsverfahren
nach der vorliegenden Erfindung angewandt werden kann.
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Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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Wie
oben erwähnt,
ist die erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein gehärtetes Titanmaterial mit einer
gehärteten
Schicht, welche die Oberfläche
des Titanmaterials härtet,
wobei die gehärtete Schicht
Stickstoff und Sauerstoff enthält
und Kristallkörner
mit einer Größe im Bereich
zwischen 0,1 und 60 μm aufweist,
wie in Anspruch 1 definiert wird. Die zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist zusätzlich zur oben genannten Beschaffenheit
das Merkmal auf, dass die Oberflächenrauheit
einer maximalen Rautiefe Rmax von nicht mehr als 1000 nm entspricht.
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Die
dritte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Härtung eines
Titanmaterials zur Herstellung eines dekorativen Titanmaterials
mit verschiedenen Ausführungsformen,
welches Verfahren einen Arbeitsvorgang umfasst, bei welchem in einer
Inertgasatmosphäre
die Temperatur des Titanmaterials erhöht wird, einen ersten Härtungsvorgang,
bei welchem das Titanmaterial in einer ersten, Stickstoff und Sauerstoff
enthaltenden Atmosphäre
auf eine Verarbeitungstemperatur von mindestens 700°C, aber weniger als
der Übergangstemperatur
von Alpha- zu Beta-Titan, erwärmt
wird, einen zweiten Arbeitsvorgang, bei welchem die Zusammensetzung
der Atmosphäre
neu eingestellt und das Titanmaterial in einer aus Argon, Helium oder
einem ähnlichen
Gas bestehenden Inertgasatmosphäre
auf eine Verarbeitungstemperatur von mindestens 700°C erwärmt wird,
und einen Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in einer
Inertgasatmosphäre
abgekühlt
wird.
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Einschlägige Beispiele
für ein
dekoratives Titanmaterial und für
ein Verfahren zur Härtung
eines dekorativen Titanmaterials nach der vorliegenden Erfindung
werden weiter unten eingehend erläutert, wobei auf die beiliegenden
Zeichnungen Bezug genommen wird.
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Konkret
ist 1 eine vergrößerte perspektivische
Ansicht eines gehärteten
Titanmaterials, bei dem mittels eines Härtungsverfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung eine gehärtete
Schicht geformt wird, und 2 eine konzeptionelle
Ansicht eines Geräteaufbaus
zur Oberflächenhärtung eines
Titanmaterials nach der vorliegenden Erfindung. 3 ist
eine schematische Darstellung der Prozessschritte zur Formung einer
gehärteten
Schicht auf einem Titanmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Wie 2 veranschaulicht,
weist ein Geräteaufbau
zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung eine mit einem Gaseinlass 8 und
einer Öffnung 18 zum
Auswurf des Werkstücks
ausgerüstete
Vakuumkammer 6 auf, in der sich eine Heizvorrichtung 12 befindet,
welche von einer Stromversorgung 14 mit Heizstrom versorgt
wird, wobei die Heizvorrichtung die Oberfläche des auf dem Werkstückhalter 4 untergebrachten
dekorativen Titanmaterials 2 erwärmt.
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Eine
Vakuumpumpe 16 und ein Gasauslass 10 sind vorgesehen,
damit die Atmosphäre
in der Vakuumkammer 6 abgesaugt und die Härtung in
einer Niederdruckatmosphäre
durchgeführt
werden kann.
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Ausführungsform 1
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Im
Folgenden wird die erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf 1, 2 und 3 eingehend
beschrieben.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird als Titanmaterial reines Titan der JIS-Klasse 2 (entspricht ASTM-Grade 2)
in den Dimensionen 25 × 25
mm verwendet. Nach Polierung weist die zu verarbeitende Oberfläche eine Oberflächenrauheit
auf, bei welcher die maximale Rautiefe Rmax 50 nm oder weniger beträgt. Die
Kristallstruktur weist nicht verarbeitete Kristallkörner mit
einer Größe im Bereich
zwischen 10 und 30 μm
auf.
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3 ist
eine konzeptionelle Darstellung der Prozessschritte eines Härtungsverfahrens
nach der vorliegenden Erfindung.
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Zuerst
wird im Absaugevorgang 28 die Atmosphäre im Inneren der Vakuumkammer 6 mit
Hilfe der Vakuumpumpe 16 abgepumpt, um ein Vakuum in der
Größenordnung
von 1,33*10–3 Pa
(1,00*10–5 Torr)
oder weniger zu erreichen.
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Eine
bestimmte Menge eines Inertgases wie Argon oder Helium wird durch
den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge des eingeleiteten
und des abgelassenen Gases so eingestellt wird, dass in der Vakuumkammer 6 eine
Inertgasatmosphäre
mit einem Vakuumdruck von 13,33 Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
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Danach
wird, wie durch den Vorgang zur Temperaturerhöhung 30 dargestellt,
das dekorative Titanmaterial 2 mittels der Heizvorrichtung 12 erwärmt, damit
die Temperatur des Materials die Verarbeitungstemperatur von 700°C erreicht.
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Im
ersten Härtungsvorgang 32 wird
eine Gasmischung, welche reinen Stickstoff sowie Stickstoff mit einer
winzigen Menge Wasserdampf enthält,
durch den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge des
eingeleiteten und des abgelassenen Gases so eingestellt wird, dass
eine Atmosphäre
aus Stickstoff und Wasserdampf mit einem Vakuumdruck von etwa 13,33
Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
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Das
Verhältnis
von Wasserdampf zum vorgenannten Stickstoff wird auf etwa 4000 ppm
eingestellt. Danach werden unter Einhaltung einer konstanten Verarbeitungstemperatur
die oben genannten Bedingungen für
einen Zeitraum von etwa 3 Stunden beibehalten, wonach in der Vakuumkammer 6 eine
Niederdruckinertgasatmosphäre
wiederhergestellt, für
einen Zeitraum von etwa 0,5 Stunden beibehalten und der zweite Vorgang
zur Einstellung der Zusammensetzung der Atmosphäre durchgeführt wird.
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Die
Abkühlung
findet unter Beibehaltung der Inertgasatmosphäre statt, wonach, wenn das
dekorative Titanmaterial einmal eine solche Temperatur erreicht
hat, dass die Oberfläche
nicht mehr oxidiert, die Verarbeitung zu Ende ist und das Werkstück entnommen
wird.
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Ausführungsform 2
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Im
Folgenden wird die zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf 1 bis 3 beschrieben.
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Konkret
wird als das gehärtete
Titanmaterial in dieser Ausführungsform
ein Armbanduhrgehäuse
aus einem Titanmaterial verwendet, welches eine hohe Festigkeit,
feine Kristallkörner
und eine ASTM-Grade 4 entsprechende Güte aufweist.
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Die
zu verarbeitende Oberfläche
wird poliert und die Oberflächenrauheit
weist eine maximale Rautiefe Rmax von 50 nm oder weniger auf. Die
Kristallstruktur weist nicht verarbeitete Kristallkörner mit
einer Größe von nicht
mehr als 5 μm
auf.
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Beim
in 3 veranschaulichten Härtungsvorgang wird im Absaugevorgang 28 die
Atmosphäre
im Inneren der Vakuumkammer 6 zuerst abgepumpt, um ein
Vakuum in der Größenordnung
von 1,33*10–3 Pa (1,00*10–5 Torr)
oder weniger zu erreichen.
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Eine
bestimmte Menge eines Inertgases, wie Argon, Helium oder Ähnliches,
wird durch den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge
des eingeleiteten und des abgelassenen Gases so eingestellt wird,
dass in der Vakuumkammer 6 einen Inertgasatmosphärendruck
von 13,33 Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
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Danach
wird beim Vorgang zur Temperaturerhöhung 30 das dekorative
Titanmaterial 2 mittels Heizvorrichtung 12 erwärmt, damit
die Temperatur des Materials die Verarbeitungstemperatur von 700°C erreicht.
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Im
ersten Härtungsvorgang 32 wird
eine Gasmischung, welche reinen Stickstoff sowie Stickstoff mit einer
winzigen Menge Wasserdampf enthält,
durch den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge des
eingeleiteten und des abgelassenen Gases so eingestellt wird, dass
eine Atmosphäre
aus Stickstoff und Stickstoff mit einer winzigen Menge Sauerstoff
mit einem Vakuumdruck von etwa 13,33 Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
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Das
Verhältnis
von Sauerstoff zum vorerwähnten
Stickstoff wird auf etwa 5000 ppm eingestellt. Danach werden unter
Einhaltung einer konstanten Verarbeitungstemperatur die oben genannten
Bedingungen für
einen Zeitraum von etwa 3 Stunden beibehalten, wonach in der Vakuumkammer 6 eine
Niederdruckinertgasatmosphäre
wiederhergestellt, für
einen Zeitraum von etwa 0,5 Stunden beibehalten und der zweite Vorgang
zur Einstellung der Zusammensetzung der Atmosphäre durchgeführt wird.
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Die
Abkühlung
findet unter Beibehaltung der Inertgasatmosphäre statt, wonach, wenn das
dekorative Titanmaterial einmal eine solche Temperatur erreicht
hat, dass die Oberfläche
nicht mehr oxidiert, die Verarbeitung zu Ende ist und das Werkstück entnommen
wird.
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Ausführungsform 3
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Im
Folgenden wird mit Bezug auf 1 bis 3 die
dritte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Konkret
wird als das Titanmaterial in dieser Ausführungsform eine Titanlegierung
mit den Dimensionen 25 × 25
mm und mit einer Zusammensetzung aus 4,5 Gew.-% Al, 3 Gew.-% V,
und 2 Gew.-% Mo, wobei der übrige
Anteil aus Titan besteht, verwendet. Die zu verarbeitende Oberfläche wird
poliert und die Oberflächenrauheit
weist eine maximale Rautiefe Rmax von 50 nm oder weniger auf.
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Die
Kristallstruktur weist nicht verarbeitete Kristallkörner mit
einer Größe von nicht
mehr als 5 μm
auf.
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Beim
in 3 veranschaulichten Härtungsvorgang wird im Absaugevorgang 28 die
Atmosphäre
im Inneren der Vakuumkammer 6 zuerst abgepumpt, um ein
Vakuum in der Größenordnung
von 1,33*10–3 Pa (1,00*10–5 Torr)
oder weniger zu erreichen.
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Eine
bestimmte Menge eines Inertgases, wie Argon, Helium oder Ähnliches,
wird durch den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge
des eingeleiteten und des abgelassenen Gases so eingestellt wird,
dass in der Vakuumkammer 6 eine Inertgasatmosphäre von 13,33
Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
-
Danach
wird beim Vorgang zur Temperaturerhöhung 30 das dekorative
Titanmaterial 2 mittels Heizvorrichtung 12 erwärmt, damit
die Temperatur des Materials die Verarbeitungstemperatur von 700°C erreicht.
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Im
ersten Härtungsvorgang 32 wird
eine Gasmischung, welche reinen Stickstoff sowie Stickstoff mit einer
winzigen Menge Wasserdampf enthält,
durch den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge des
eingeleiteten und des abgelassenen Gases so eingestellt wird, dass
eine Atmosphäre
aus Stickstoff und Stickstoff mit einer geringen Menge Wasserdampf
mit einem Vakuumdruck von etwa 13,33 Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
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Das
Verhältnis
von Wasserdampf zum vorgenannten Stickstoff wird auf etwa 4000 ppm
eingestellt.
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Danach
werden unter Einhaltung einer konstanten Verarbeitungstemperatur
die oben genannten Bedingungen für
einen Zeitraum von etwa 3 Stunden beibehalten, wonach in der Vakuumkammer 6 eine
Niederdruckinertgasatmosphäre
wiederhergestellt, für
einen Zeitraum von etwa 0,5 Stunden beibehalten und der zweite Vorgang
zur Einstellung der Zusammensetzung der Atmosphäre durchgeführt wird.
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Die
Abkühlung
findet unter Beibehaltung der Inertgasatmosphäre statt, wonach, wenn das
dekorative Titanmaterial einmal eine solche Temperatur erreicht
hat, dass die Oberfläche
nicht mehr oxidiert, die Verarbeitung zu Ende ist und das Werkstück entnommen
wird.
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Das
Verfahren zur Härtung
eines dekorativen Titanmaterials nach der vorliegenden Erfindung
wird im Folgenden näher
beschrieben.
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Bei
einem Härtungsverfahren
nach der vorliegenden Erfindung, wie in 3 dargestellt,
wenn das Titanmaterial auf eine Temperatur von 700°C erwärmt wird,
wird der Vorgang zur Temperaturerhöhung 30, bei dem das
Titan in eine Inertatmosphäre
gestellt wird, zum Zweck der Rekristallisierung der arbeitenden
Verformungsschicht durchgeführt,
die beim Polieren des Titanmaterials entsteht und diese selbst poliert.
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D.
h., die Spannung beim Poliervorgang verursacht in der arbeitenden
Verformungsschicht eine Kristallgitterspannung, welche, wenn sie
anhält,
eine Struktur verursacht, die dem amorphen Zustand nahe kommt.
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Wenn
daher ein entweder Stickstoff oder Sauerstoff enthaltendes Gas eingeleitet
und die Härtung durchgeführt wird,
während
das Titanmaterial im selben Zustand wie nach dem Polieren verbleibt,
wird, da eine große
Reaktion zwischen der arbeitenden Verformungsschicht und Stickstoff
oder Sauerstoff stattfindet, ein Nitrid oder Oxid geformt, welches
auf der Oberfläche
als verfärbte
Materie erscheint.
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Die
Entstehung der vorerwähnten
verfärbten
Materie beeinträchtigt
das Erscheinungsbild des Materials, wodurch es zur Verwendung als
dekoratives Material ungeeignet wird. Daher ist es bei der vorliegenden Erfindung
erforderlich, vor dem ersten Härtungsvorgang
den Arbeitsvorgang der Temperaturerhöhung in einer Inertatmosphäre durchzuführen.
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Ein
Merkmal des ersten Härtungsvorgangs 32,
der beim vorerwähnten
Härtungsverfahren
nach dem Vorgang zur Temperaturerhöhung 30 durchgeführt wird,
ist es, in die Vakuumkammer eine Gasmischung einzuleiten, welche
neben Stickstoff eine winzige Menge Sauerstoff oder Wasserdampf
enthält,
sowie den Druck der Gasmischung bei der Verarbeitung so einzustellen,
dass ein Druck im Bereich von 0,1333 bis 1,33*103 Pa (0.001
bis 10 Torr) erreicht wird.
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Zudem
bezeichnet beim vorerwähnten
Härtungsverfahren
der zweite Vorgang zur Neueinstellung der Zusammensetzung der Atmosphäre 34 einen
Vorgang zum Zweck der Abpumpung der Gase, d. h. des Stickstoffs
und des Sauerstoffs oder des Wasserdampfs, aus der Vakuumkammer,
die zuvor in die Vakuumkammer eingeleitet worden waren.
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D.
h., wenn Stickstoff oder Sauerstoff vom ersten Härtungsvorgang während der
Durchführung
des nachfolgenden Abkühlungsvorgangs 36 in
der Atmosphäre
zurückbleibt,
diffundiert das Element auf Grund der niedrigen Temperatur der Atmosphäre in das
Innere des Titanmaterials nur schlecht, als unerwünschtes
Ergebnis bildet sich somit ein Nitrid oder Oxid auf der Oberfläche des
Titanmaterials.
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Wie
oben beschrieben, verursachen diese Verbindungen Probleme im Hinblick
auf Oberflächenrauheit und
die Beeinträchtigung
des hoch qualitativen Erscheinungsbilds, die bei einem dekorativen
Titanmaterial nicht erwünscht
sind.
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Der
Abkühlungsvorgang 36 des
Härtungsverfahrens
nach der vorliegenden Erfindung ist ein Prozess zum Zweck der schnellen
Abkühlung
des Titanmaterials auf Zimmertemperatur und zur Entfernung des Titanmaterials
aus der Vakuumkammer.
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Auch
bei diesem Abkühlungsvorgang,
wenn die Atmosphäre
gleich zusammengesetzt ist wie beim Härtungsvorgang und daher Stickstoff
und Sauerstoff beim Abkühlen
verfügbar
sind, sind die Bedingungen für die
Diffusion des Stickstoffs und des Sauerstoffs von der Oberfläche des
Titanmaterials schlecht, als Ergebnis bildet sich dann ein verfärbtes Nitrid
oder Oxid an der Oberfläche
des Materials.
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Um
die Bildung einer solchen verfärbten
Materie zu verhindern, ist es erforderlich, auch den Abkühlungsvorgang
in einer Inertatmosphäre
durchzuführen.
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Es
wird angenommen, dass ein Titanmaterial nach der vorliegenden Erfindung
im Vergleich zu einem verarbeiteten Metallmaterial der Vergangenheit
die vielen, oben erwähnten überlegenen
Merkmale deshalb aufweist, weil das Titanmaterial, aus dem das dekorative
Titanmaterial besteht, in einer geeigneten festen Lösung erhalten
bleibt.
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Konkret
zeigen 6(A), (B) und (C) jeweils die Ergebnisse einer Röntgenbeugungsuntersuchung
bei einem Einfallswinkel von 0,5° an
einem Titanmaterial vor Durchführung
des Härtungsverfahrens
nach der vorliegenden Erfindung bzw. an einem Titanmaterial nach
Durchführung
des Härtungsverfahrens nach
der vorliegenden Erfindung bzw. an einem gehärteten Titanmaterial der Vergangenheit.
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Wie
aus diesen Ergebnissen klar hervorgeht, weist das in 6(C) dargestellte gehärtete Titanmaterial, das nach
dem Stand der Technik hergestellt wurde, Spitzenwerte auf, die sich
von denjenigen des in 6(A) dargestellten
Titanmaterials vor der Härtung
klar unterscheiden.
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Dieses
Phänomen
ist auf Titannitrid, das eine Farbe hat, zurückzuführen. Alle Spitzenwerte, die
für das nach
der vorliegenden Erfindung gehärtete
Titan erhalten wurden, decken sich fast vollständig mit denjenigen für das Titanmaterial,
wobei das nach der vorliegenden Erfindung gehärtete Titan Spitzenwerte aufweist,
die im Vergleich zum gehärteten
Titanmaterial vor der Härtung
in Richtung kleinerer Winkel leicht verschoben sind.
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Es
wird angenommen, dass dies auf eine feste Lösung von Sauerstoff im Titanmaterial
zurückzuführen ist,
welche eine Verzerrung des Kristallgitters verursacht. Da keine
weiteren Spitzenwerte observiert wurden, wird angenommen, dass in
diesem Fall keine Verbindungen geformt wurden.
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Ausführungsform 4
-
Als
Nächstes
wird im Folgenden mit Bezug auf 1 bis 3 die
vierte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Als
das Titanmaterial wird in dieser Ausführungsform eine Titanlegierung
mit den Dimensionen 25 × 25
mm und mit einer Zusammensetzung aus 3 Gew.-% Al und 2,5 Gew.-%
V, wobei der übrige
Anteil aus Titan besteht, verwendet. die zu verarbeitende Oberfläche wird
poliert und die Oberflächenrauheit
weist eine maximale Rautiefe Rmax von 50 nm oder weniger auf.
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Die
Kristallstruktur weist nicht verarbeitete Kristallkörner mit
einer Größe von nicht
mehr als 5 μm
auf.
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Beim
in 3 veranschaulichten Härtungsvorgang wird im Absaugevorgang 28 die
Atmosphäre
im Inneren der Vakuumkammer 6 zuerst abgepumpt, um ein
Vakuum in der Größenordnung
von 1,33*10–3 Pa (1,00*10–5 Torr)
oder weniger zu erreichen.
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Eine
bestimmte Menge eines Inertgases, wie Argon, Helium oder Ähnliches,
wird durch den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge
des eingeleiteten und des abgelassenen Gases so eingestellt wird,
dass in der Vakuumkammer 6 eine Inertgasatmosphäre von 13,33
Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
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Danach
wird beim Vorgang zur Temperaturerhöhung 30 das dekorative
Titanmaterial 2 mittels Heizvorrichtung 12 erwärmt, damit
sich die Temperatur des Materials auf die Verarbeitungstemperatur
von 700°C erhöht.
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Im
ersten Härtungsvorgang 32 wird
eine Gasmischung, welche reinen Stickstoff sowie Stickstoff mit einer
winzigen Menge Wasserdampf enthält,
durch den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge des
eingeleiteten und des abgelassenen Gases so eingestellt wird, dass
eine Atmosphäre
aus Stickstoff und Wasserdampf mit einem Vakuumdruck von etwa 13,33
Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
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Das
Verhältnis
von Wasserdampf zum vorgenannten Stickstoff wird auf etwa 4000 ppm
eingestellt.
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Danach
werden unter Einhaltung einer konstanten Verarbeitungstemperatur
die oben genannten Bedingungen für
einen Zeitraum von etwa 3 Stunden beibehalten, wonach in der Vakuumkammer 6 eine
Niederdruckinertgasatmosphäre
wiederhergestellt, für
einen Zeitraum von etwa 0,5 Stunden beibehalten, und der zweite
Vorgang zur Einstellung der Zusammensetzung der Atmosphäre durchgeführt wird.
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Die
Abkühlung
findet unter Beibehaltung der Inertgasatmosphäre statt, wonach, wenn das
dekorative Titanmaterial einmal eine solche Temperatur erreicht
hat, dass die Oberfläche
nicht mehr oxidiert, die Verarbeitung zu Ende ist und das Werkstück entnommen
wird.
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Tabelle
1 zeigt einen Vergleich zwischen den Prüfergebnissen für diese
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und den Prüfergebnissen der Ausführungsform
oder des Stands der Technik.
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Bei
der verwendeten Bewertungsmethode wurden der Verschleißwiderstand
(durch Berieselung mit Sand), die Härte, die Größe der Kristallkörner und
die Oberflächenrauheit
geprüft,
wobei das Titanmaterial als Ganzes und ohne Einbeziehung einer allenfalls
darauf geformten Schutzschicht schließlich als „bestanden" bzw. „nicht bestanden" nach folgenden Kriterien
bewertet wurde.
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Bei
der Verschleißwiderstandsprüfung wurden
nach der Berieselung mit Sand die Oberflächenschädigungen mittels eines Lichtmikroskops
unter 400-facher Vergrößerung untersucht,
wobei die Prüfung
als „bestanden" galt, wenn Oberflächenschädigungen
mit einer Häufigkeit
von 50% oder weniger zu verzeichnen waren.
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In
Bezug auf Härte
wurde ein Prüfgerät für Vickers-Härte verwendet,
wobei die Prüfung
als „bestanden" galt, wenn bis zu
einer Tiefe von 5 μm
von der gehärteten
Oberfläche
eine Vickers-Härte
HV von 600 oder mehr festgestellt wurde.
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Im
Hinblick auf die Größe der Kristallkörner wurde
die Oberfläche
unter einem Elektronen- und einem Lichtmikroskop betrachtet, wobei
Kristallkörner
mit einer Größe im Bereich
von 1 bis 60 μm
als „klein" und Kristallkörner mit
einer Größe von 60 μm oder mehr
als „groß" bewertet wurden.
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Im
Hinblick auf Oberflächenrauheit
wurde eine Oberflächenprofilanalyse über einen
Bereich von 500 μm
durchgeführt,
wobei in Fällen,
für die
bei der Oberfläche
eine maximale Rautiefe Rmax von 1000 nm oder weniger nachgewiesen
wurde, die Prüfung
als „bestanden" galt.
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Eine
Gesamtbewertung von „bestanden" wurde vergeben,
wenn die Verschleißwiderstands-
und Härteprüfung „bestanden" wurde und die maximale Rautiefe
Rmax 1000 nm oder weniger betrug.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass in den folgenden Tabellen 1 bis 4
die Symbole O, Δ und
X „gut" bzw. „minderwertig" bzw. „schlecht" bezeichnen.
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Im
Fall von Tabelle 1 wurde reines Titan der JIS-Klasse 2 (entspricht
ASTM-Grade 2) mit Kristallkörnern mit einer Durchschnittsgröße von ca.
15 μm und
ca. 80 μm
verwendet, wobei die Tabelle die Ergebnisse der Verschleißwiderstands-,
der Oberflächenhärte- und
der Oberflächenrauheitsprüfung sowie
die mittleren Kristallkorngrößen jeweils
für den
Fall vor der Verarbeitung, die Fälle
nach der Verarbeitung bei jeweils verschiedenen Temperaturen im
Bereich von 650°C
bis 900°C
und für
die Verarbeitung nach dem Verfahren gemäß dem Stand der Technik wiedergibt.
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In
Tabelle 1 bezeichnen a und i die Prüfungsergebnisse für den Fall
vor der Verarbeitung, b und j die Prüfungsergebnisse für den Fall
der Verarbeitung bei 650°C,
c und k die Prüfungsergebnisse
für den
Fall der Verarbeitung bei 700°C,
d und I die Prüfungsergebnisse
für den
Fall der Verarbeitung bei 750°C,
e und m die Prüfungsergebnisse
für den
Fall der Verarbeitung bei 800°C,
f und n die Prüfungsergebnisse
für den
Fall der Verarbeitung bei 850°C,
g und o die Prüfungsergebnisse
für den
Fall der Verarbeitung bei 900°C
und h und p die Prüfungsergebnisse
für den
Fall der Verarbeitung nach dem Stand der Technik für 10 Stunden
bei 850°C.
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Anhand
von a und g in Tabelle 1 kann festgestellt werden, dass sich bei
reinem Titan der JIS-Klasse 2 (entspricht ASTM-Grade 2)
mit einer maximalen Rautiefe Rmax von 50 nm oder weniger an der
Oberfläche sich
der Rmax-Wert auf 1500 nm erhöht,
was eine Zunahme der Oberflächenrauheit
darstellt. Anhand von a und d kann festgestellt werden, dass die
Oberflächenrauheit
nach der vorliegenden Erfindung einer maximalen Rautiefe von 1000
nm oder weniger entspricht, einem geringeren Wert als dem, der nach
dem Stand der Technik erzielt wird. Im Vergleich zum Ergebnis nach
dem Stand der Technik, mit raueren Kristallkörnern mit einer Größe zwischen
80 und 200 μm,
bringt die vorliegende Erfindung Kristallkorngrößen zwischen 10 und 30 μm hervor,
d. h. die Kristallkorngröße, die
im Vergleich zu jener des reinen Titans vor der Verarbeitung in
etwa gleich ist, bleibt erhalten.
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Die
durch h bis n bezeichneten Fälle
zeigen eine Vergrößerung der
ursprünglichen
Kristallkorngröße, entsprechend
zeigt sogar die Verarbeitung bei 650°C eine große maximale Rautiefe an der
Oberfläche
von 1000 nm.
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Die
maximale Rautiefe an der Oberfläche
erhöht
sich noch mehr bei Temperaturen von 700°C und mehr.
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Wie
oben beschrieben, besteht eine Korrelation zwischen der maximalen
Rautiefe an der Oberfläche und
den Vorwölbungen
an den Korngrenzen; dass die maximale Rautiefe an der Oberfläche nach
der vorliegenden Erfindung klein ist, wird daher auf die Tatsache
zurückgeführt, dass
bei der vorliegenden Erfindung die Kristallkorngröße klein
ist.
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Im
Fall von Tabelle 2 wurden reines Titan der JIS-Klasse 4 (entspricht
ASTM-Grade 4) mit Kristallkörnern mit einer Durchschnittsgröße von ca.
10 μm, eine
Titanlegierung zusammengesetzt aus Ti, 4,5 Gew.-% Al, 3 Gew.-% V,
2 Gew.-% Mo und eine Titanlegierung zusammengesetzt aus Ti, 3 Gew.-%
Al, 2,5 Gew.-% V verwendet, wobei die Tabelle die Ergebnisse der
Verschleißwiderstands-,
der Oberflächenhärte- und
der Oberflächenrauheitsprüfung sowie
die Kristallkorngrößen jeweils
für den
Fall vor der Verarbeitung, die Fälle
nach der Verarbeitung bei jeweils verschiedenen Temperaturen im
Bereich von 650°C
bis 900°C,
den Fall der Verarbeitung nach der vorliegenden Erfindung bei einer
Verarbeitungszeit von 3 Stunden und für den Fall der Verarbeitung
nach dem Verfahren gemäß dem Stand
der Technik wiedergibt.
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Wie
aus Tabelle 2 hervorgeht, weisen, wenn der erste Härtungsvorgang
mit einer Haltezeit von 3 Stunden bei einer Verarbeitungstemperatur
im Bereich von 700°C
bis 850°C
durchgeführt
wird, sowohl das reine Titan der JIS-Klasse 4, die Titanlegierung
zusammengesetzt aus Ti, 4,5 Gew.-% Al, 3 Gew.-% V, 2 Gew.-% Mo als
auch die Titanlegierung zusammengesetzt aus Ti, 3 Gew.-% Al, 2,5
Gew.-% V keine Vergröberung
der Kristallkorngröße, eine
geringe Oberflächenrauheit,
eine Zunahme an Härte
sowie guten Verschleißwiderstand auf.
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Die
Oberfläche
wurde jedoch bei einer Temperatur von 900°C rauer. Darüber hinaus gab es bei Gasnitrieren
nach dem Stand der Technik eine Vergröberung der Kristallkorngröße sowie
eine Zunahme an Oberflächenrauheit.
Der Grund für
die geringe Oberflächenrauheit
bei diesen Titanmaterialen wird in der kleinen Kristallkorngröße vor der
Verarbeitung gesehen.
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Damit
die Oberflächenrauheit
nicht zunimmt, ist es daher wichtig, für eine kleine Kristallkorngröße in der
ersten Phase zu sorgen, d. h. für
eine kleine Kristallkorngröße vor der
Verarbeitung zu sorgen, und die Verarbeitung innerhalb eines solchen
Temperaturbereichs durchzuführen,
dass keine Vergröberung
der Kristallkorngröße an der
Oberfläche
eintritt, sowie den Zeitpunkt der Gasaufnahme zu steuern, indem,
wie in der vorliegenden Erfindung, Temperatur und Zeit gesteuert
werden.
-
D.
h., wenn keine Vergröberung
der Größe der auf
der verarbeiteten Oberfläche
in planarer Richtung wachsenden Kristallkömer verursacht wird, wird dazu
beigetragen, dass keine übermäßige Zunahme
der maximalen Rautiefe an der Oberfläche eintritt.
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Tabelle
3 zeigt die Ergebnisse der Verarbeitung für das Verarbeitungsverfahren
nach der vorliegenden Erfindung unter Verwendung verschiedener Gase
im Vergleich zum Verfahren nach dem Stand der Technik. Wie daraus
hervorgeht, können
auch nitrierende Gase oder oxidierende Gase wie N2O,
NO, und NO2 verwendet werden.
-
Wenn
auch ein reines Titanmaterial entsprechend der JIS-Klasse 2 und
der JIS-Klasse 4 als das dekorative Titanmaterial in der
vorangegangenen Beschreibung verwendet wurde, kann das Verfahren
auch bei einem Titanmaterial der JIS-Klasse 1 oder JIS-Klasse 3 angewandt
werden.
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Ferner,
auch wenn Titanlegierungen zusammengesetzt aus Ti, 4,5 Gew.-% Al,
3 Gew.-% V, 2 Gew.-% Mo und Ti, 3 Gew.-% Al, 2,5 Gew.-% V in der
vorangegangenen Beschreibung verwendet wurden, ist es auch möglich, eine
andere Titanlegierung des Typs α,
eine andere Titanlegierung des Typs α + β oder auch eine Legierung des
Typs β zu
verwenden, wichtig dabei ist, die Übergangstemperatur nicht zu überschreiten
sowie Temperatur und Zeit so festzulegen, dass keine Vergröberung der
Kristallkörner
eintritt.
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Während die
vorangegangene Beschreibung den Fall einer spiegelpolierten Oberfläche betrifft,
besteht keine Einschränkung
in dieser Hinsicht, daher ist es auch möglich, die vorliegende Erfindung
bei verhältnismäßig rauen
Oberflächen
anzuwenden, wie etwa einer polierten Oberfläche, einer gehonten Oberfläche, die
unter dem Honen gelitten hat, einer kugelgestrahlten Oberfläche oder
einer Oberfläche
mit Hairline-Schliff.
-
Im
oben beschriebenen Beispiel der vorliegenden Erfindung handelt es
sich bei der Beschreibung der ersten, dritten und vierten Ausführungsform
um ein blechförmiges,
gehärtetes
Titanmaterial, während
es sich in der Beschreibung der zweiten Ausführungsform um ein Armbanduhrgehäuse handelt.
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Bei
den Materialien besteht jedoch keine Einschränkung, und die Beispiele bedeuten,
dass das Verfahren bei dekorativen Artikeln aus Titan wie dem Armband
oder der Lünette
einer Uhr, Piercing- oder sonstigen Ohrringen, Ringen, Brillenfassungen
und Ähnlichem
angewandt werden kann.
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Die
Anwendung ist auch bei Produkten wie dem Kopf und dem Schaft eines
Golfschlägers,
einem Fahrradrahmen sowie irgendeiner anderen Produktanwendung eines
Titanmaterials möglich.
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Auch
wenn es sich in den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bei der Beschreibung um den Fall handelt,
bei dem die Atmosphäre
beim Vorgang zur Temperaturerhöhung,
beim zweiten Vorgang zur Neueinstellung der Atmosphäre und beim
Abkühlungsvorgang
aus einem Inertgas wie Argon oder Helium besteht, wird nur, wenn
zwischen den oben angeführten
Vorgängen
Stickstoff oder ein stickstoffhaltiges Gas eingeleitet wird, auf
der Oberfläche
eine Verbindung gebildet, welche die Oberfläche rauer macht und verfärbt, daher
kann die Atmosphäre
aus einem Gas bestehen, das von diesen Gasen nicht beeinflusst wird,
und auch eine Hochvakuumatmosphäre
sein.
-
Auch
wenn in den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung es sich bei der Beschreibung um den Fall
handelt, bei dem die Zeit für
den ersten Verarbeitungsschritt jeweils 3 Stunden und die Verarbeitungstemperatur
700°C beträgt, besteht
keine Notwendigkeit für
eine Beschränkung
auf diese Bedingungen, wichtig ist nur, dass die Verarbeitung bei
einer solchen Temperatur und innerhalb eines solchen Zeitraums durchgeführt wird,
dass keine Vergröberung
der auf der verarbeiteten Oberfläche
in planarer Richtung wachsenden Kristallkörner eintritt, und dass die
Zeit- und Temperaturbedingungen so eingestellt werden, dass den
Anforderungen bezüglich
Härte und
Verschleißwiderstand
entsprochen wird.
-
Die
Zeit kann daher innerhalb eines Zeitraums von 10 Stunden beliebig
festgelegt werden, da eine Verarbeitung über einen längeren Zeitraum und die Anhebung
der Verarbeitungstemperatur auf die Vergröberung der Kristallkörner einen
Einfluss haben. In Bezug auf die Verarbeitungstemperatur kann, auch
wenn eine Verarbeitung bei einer möglichst niedrigen Temperatur
zu bevorzugen ist, damit die Oberflächenrauheit nicht zum Problem
wird, eine beliebige Temperatur über
700°C gewählt werden,
so lange die Temperatur unter der Übergangstemperatur von α auf β liegt.
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Auch
wenn es sich in den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bei der Beschreibung um den Fall handelt,
in dem die Wasserdampf- und Sauerstoffkonzentration beim ersten
Verarbeitungsschritt mit ca. 4000 ppm für die Wasserdampfkonzentration
und ca. 5000 ppm für
die Sauerstoffkonzentration angegeben wird, besteht kein besonderer
Grund für
eine solche Beschränkung,
weshalb die erforderliche Wasserdampfkonzentration innerhalb des
Bereichs von 300 bis 30000 ppm und die Sauerstoffkonzentration innerhalb
des Bereichs von 300 bis 20000 ppm beliebig festgelegt werden kann.
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Wichtig
ist, dass, wenn übermäßige Mengen
dieser Gase zur Verfügung
gestellt werden, die Oberfläche
von einem Oxid verfärbt
wird, und wenn eine zu geringe Menge an Gas vorhanden ist, zu wenig
Oxidation stattfindet. Daher kann die Konzentration beliebig eingestellt
werden, solange sie innerhalb dieser Grenzen bleibt.
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Auch
wenn es sich in den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bei der Beschreibung um den Fall handelt,
in dem bei allen Vorgängen
der Verarbeitungsdruck 13,33 Pa (0,1 Torr) beträgt, besteht kein besonderer
Grund für
eine Einschränkung
in dieser Hinsicht, daher kann ein beliebiger Druck im Bereich von 0,133
Pa bis 1,33*103 Pa (0,001 bis 10 Torr) verwendet
werden.
-
Ähnlich wie
bei der Verarbeitungskonzentration ist es hier wichtig, dass, wenn
der Druck zu niedrig ist, die absolute Menge des diffundierten Elements
zu wenig sein wird, und wenn der Druck zu hoch ist, sich eine Verbindung
auf der Oberfläche
bilden wird, weshalb die Einstellung innerhalb des genannten Bereichs
gewählt werden
soll.
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Auch
wenn es sich in den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bei der Beschreibung um den Fall handelt,
in dem beim zweiten Vorgang zur Einstellung der Atmosphäre die Verarbeitungszeit
0,5 Stunden beträgt,
besteht kein besonderer Grund für
eine Einschränkung
in dieser Hinsicht, damit kann die Zeit beliebig festgesetzt werden,
solange vor Beginn des Abkühlungsvorgang
eine Inertgasatmosphäre
gegeben ist.
-
Als
Nächstes
wird als fünfte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen ein weiteres
Beispiel für
die Verarbeitung eines dekorativen Titanmaterials beschrieben.
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Ausführungsform 5
-
Wie
oben angedeutet, ist dieses zusätzliche
Beispiel eines Verarbeitungsverfahrens nach der vorliegenden Erfindung
konkret ein Verfahren zur Verarbeitung eines dekorativen Titanmaterials
mit einer gehärteten
Oberflächenschicht,
welches Verfahren einen Arbeitsvorgang umfasst, bei welchem auf
der Oberfläche des
dekorativen Titanmaterials eine Schutzschicht gebildet wird, welche
Kristallkörner
mit einer Größe im Bereich
von 0,1 bis 60 μm
aufweist, einen Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in
einer Inertgasatmosphäre
bei steigender Temperatur erwärmt
wird, einen ersten Verarbeitungsvorgang, bei welchem das Titanmaterial
in einer Atmosphäre,
welche Sauerstoff und Stickstoff enthält, auf eine Temperatur von
mindestens 700°C
erwärmt
wird, einen zweiten Arbeitsvorgang, bei welchem die Zusammensetzung
der Atmosphäre
neu eingestellt und das Titanmaterial in einer Inertgasatmosphäre aus Argon,
Helium oder einem ähnlichen
Gas auf eine Verarbeitungstemperatur von mindestens 700°C erwärmt wird,
und einen Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in einer
Inertgasatmosphäre
abgekühlt
wird.
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Dieses
Verfahren zur Verarbeitung eines dekorativen Titanmaterials nach
der vorliegenden Erfindung wird mit Bezug auf die Zeichnungen im
Folgenden näher
beschrieben. 8 ist eine perspektivische Ansicht eines
unverarbeiteten dekorativen Titanmaterials, wobei eine perspektivische
Ansicht eines Titanmaterials nach der Verarbeitung, wie oben in 1 beschrieben,
bereits vorgestellt wurde.
-
Ein
Merkmal dieses Beispiels für
die vorliegende Erfindung ist, dass, nachdem zuerst auf der Oberfläche des
Titanmaterials eine Schutzschicht mit einer mikrofeinen Struktur
gebildet wurde, eine gehärtete Schicht
gebildet wird, wobei das Verfahren zur Verarbeitung in 7(A) und 7(B) allgemein
dargestellt wird.
-
Bei
dieser Ausführungsform
wird als dekoratives Titanmaterial reines Titan der JIS-Klasse 2 in
den Dimensionen 25 × 25
mm verwendet. Die zu verarbeitende Oberfläche wird poliert und die Oberflächenrauheit wiest
eine maximale Rautiefe Rmax von 50 nm oder weniger auf. Wie aus 8 hervorgeht,
ist die Kristallstruktur einheitlich und die Größe der Kristallkörner vor
der Verarbeitung liegt im Bereich von 50 bis 100 μm.
-
Je
nach Schutzschichtart wird die Schutzschicht anhand eines Verfahrens
gebildet, das aus der Gruppe der Verfahren bestehend aus Gasphasenabscheidung,
Kathodenzerstäubung,
Plasma-CVD und DC-Kathodenzerstäubung ausgewählt wird.
Zur Bildung einer Ti-Schutzschicht mittels HF-Kathodenzerstäubung wird Reinst-Titan
als das Targetmaterial verwendet, und als Gas wird Reinst-Argon
eingeleitet.
-
Ein
Werkstück
aus reinem Titan wird im Apparat zur HF-Kathodenzerstäubung gegenüber vom HF-Target untergebracht.
Eine Vakuumpumpe wird verwendet, um die Atmosphäre abzupumpen und ein Vakuum
im Bereich von 1,33*10–3 Pa bis 1,33*10–4 Pa
(1 × 10–5 bis
1 × 10–6 Torr)
oder weniger zu erreichen, wonach eine bestimmte Menge an Reinst-Argon
mittels eines Durchflussmessers eingeleitet wird, damit der Druck
innerhalb der Vakuumkammer im Bereich von 0,133 Pa bis 13,33 Pa
(0,001 bis 0,1 Torr) liegt.
-
Danach
wird die HF-Leistung bei 13,56 MHz auf das Target aus reinem Titan
angewandt, und eine Ti-Schicht mit mikrofeiner Struktur wird bei
einer vorausberechneten Geschwindigkeit zu einer Schichtdicke von
1,0 μm ausgebildet.
Um eine Titanschicht mit feiner Struktur im Bereich von 0,1 bis
60 μm zu
bilden, ist es dabei wichtig, die Oberflächentemperatur des reinen Titans
zu steuern.
-
Bei
dieser Ausführungsform
wird zu diesem Zweck eine Wasserkühlung aktiv eingesetzt, um
sicherzustellen, dass bei der Schichtbildung die Oberflächentemperatur
des reinen Titans im Bereich von 0 bis 50°C bleibt.
-
Überschreitet
die Oberflächentemperatur
50°C, hat
das eine Wirkung auf die Kristallkörner des reinen Titans, d.
h. des Grundmetalls selbst. D. h., Kristallkörner mit einer feinen Struktur
von 1 bis 60 μm
werden nicht erzeugt, sondern die Kristallkorngröße wird mehr als 60 μm betragen.
-
Zuerst
wird im Absaugevorgang 28 bei der Verarbeitung des in 3 dargestellten
Verarbeitungsverfahrens die Atmosphäre im Inneren der Vakuumkammer 6 mit
Hilfe der Vakuumpumpe 16 abgepumpt, um ein Vakuum in der
Größenordnung
von 1,33*10–3 Pa
(1,00*10–5 Torr)
oder weniger herzustellen.
-
Eine
bestimmte Menge eines Inertgases wie Argon oder Helium wird durch
den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge des eingeleiteten
und des abgelassenen Gases so eingestellt wird, dass in der Vakuumkammer 6 eine
Inertgasatmosphäre
mit einem Vakuumdruck von 13,33 Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
-
Danach
wird gemäß dem Vorgang
zur Temperaturerhöhung 30 das
dekorative Titanmaterial 2 mit Hilfe der Heizvorrichtung 12 erwärmt, damit
die Temperatur des Materials die Verarbeitungstemperatur von 700°C erreicht.
-
Im
ersten Verarbeitungsvorgang 32 wird eine Gasmischung, welche
reinen Stickstoff sowie Sauerstoff enthält, durch den Gaseinlass 8 eingeleitet,
wobei die Menge des eingeleiteten und des abgelassenen Gases so
eingestellt wird, dass eine Atmosphäre aus Stickstoff und Sauerstoff
mit einem Vakuumdruck von etwa 13,33 Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
-
Das
Verhältnis
von Sauerstoff zu Stickstoff wird auf etwa 5000 ppm eingestellt.
-
Danach
werden unter Einhaltung einer konstanten Verarbeitungstemperatur
die oben genannten Bedingungen für
einen Zeitraum von etwa 3 Stunden beibehalten, wonach in der Vakuumkammer 6 eine
Niederdruckinertgasatmosphäre
wiederhergestellt, für
einen Zeitraum von etwa 0,5 Stunden beibehalten und der zweite Vorgang
zur Einstellung der Zusammensetzung der Atmosphäre durchgeführt wird.
-
Die
Abkühlung
findet unter Beibehaltung der Inertgasatmosphäre statt, wonach, wenn das
dekorative Titanmaterial einmal eine solche Temperatur erreicht
hat, dass die Oberfläche
nicht mehr oxidiert, die Verarbeitung zu Ende ist und das Werkstück entnommen
wird.
-
D.
h., in dieser Ausführungsform
wird, wie oben beschrieben, mittels des Kathodenzerstäubungsverfahrens
eine Schutzschicht mit einer Kristallkorngröße von 0,1 bis 60 μm auf der
Oberfläche
des Werkstücks aus
reinem Titan der JIS-Klasse 2 ausgebildet
und eine Wärmebehandlung
in einem Vakuum-Wärmebehandlungsofen
in einer Stickstoffatmosphäre
durchgeführt,
damit eine gehärtete
Schicht gebildet wird.
-
Tabelle
4 zeigt im Vergleich die Prüfungsergebnisse,
die beim Verfahren nach der vorliegenden Erfindung sowie nach dem
Stand der Technik erzielt wurden, wobei Oberflächenhärte, Vickers-Härte und
Kristallkorngröße geprüft wurden.
Die maximale Rautiefe der Oberflächenrauheit
wurde mit einem Rauheitsmessgerät,
die Vickers-Härte
mit einem Mikrohärte-Messgerät und die
Kristallkorngröße durch
Betrachtung der Oberfläche
unter einem Elektronenmikroskop ermittelt.
-
Das
Werkstück,
auf dem eine Schutzschicht gebildet wurde, galt als die Prüfung „bestanden" zu haben, wenn das
Ergebnis für
die maximale Rautiefe der Oberflächenrauheit
300 nm oder weniger und jenes für Oberflächenhärte 1200 oder
mehr betrug.
-
In
Tabelle 4 werden unter A die Prüfungsergebnisse
für ein
unverarbeitetes Werkstück
aus reinem Titan der JIS-Klasse 2, unter B die Prüfungsergebnisse
bei Verarbeitung gemäß dem Verfahren
nach dem Stand der Technik und unter C die Prüfungsergebnisse bei Verarbeitung
nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung, bei dem nach der
Bildung einer Schutzschicht eine gehärtete Schicht gebildet wird,
aufgeführt.
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Aus
A und B in Tabelle 4 ist ersichtlich, dass die Verarbeitung nach
dem Stand der Technik eine maximale Rautiefe der Oberflächenrauheit
von 600 nm ergibt, während
die maximale Rautiefe der Oberflächenrauheit
eines unverarbeiteten Werkstücks
aus reinem Titan 100 nm beträgt.
Demgegenüber
zeigen A und C in Tabelle 4, dass die Oberflächenrauheit bei der Verarbeitung
nach der vorliegenden Erfindung 200 nm beträgt, ein Wert, der geringer
ist als jener des Standes der Technik.
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Darüber hinaus
weist die Verarbeitung nach dem Stand der Technik eine Kristallkorngröße zwischen 80
und 200 nm auf, wohingegen die Verarbeitung nach der vorliegenden
Erfindung eine kleinere Kristallkorngröße aufweist, nämlich zwischen
20 und 50 μm.
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Wie
oben besprochen, entspricht die maximale Rautiefe an der Oberfläche und
den Vorwölbungen
an der Korngrenze; dass die maximale Rautiefe an der Oberfläche nach
der vorliegenden Erfindung klein ist, wird daher auf die Tatsache
zurückgeführt, dass
die Kristallkorngröße bei der
vorliegenden Erfindung klein ist.
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Auch
wenn in der Beschreibung dieser Ausführungsform reines Titan der
JIS-Klasse 2 verwendet wird, ist die Anwendung auf ein
reines Titanmaterial der JIS-Klasse 1 oder auf ein Titanmaterial
der JIS-Klasse 3 sowie auf eine Titanlegierung mit Titan
als Grundmetall auch möglich.
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Es
besteht keine besondere Einschränkung
in Bezug auf die verarbeitete Oberfläche, d. h. die vorliegende
Erfindung kann auf eine relativ raue Oberfläche, wie etwa eine gehonte
Oberfläche,
eine kugelgestrahlte Oberfläche
oder eine Oberfläche
mit Hairline-Schliff, angewandt werden.
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Auch
wenn die Beschreibung der Ausführungsform
die Verwendung einer Ti-Schicht als Schutzschicht betrifft, kann
je nach Art der Schutzschicht das Verfahren zur Bildung der Schutzschicht
aus der Gruppe Gasphasenabscheidung, Kathodenzerstäubung, Plasma-CVD
und DC-Zerstäubung
gewählt
und auch auf eine Schutzschicht aus TiO2 oder
TiN angewandt werden.
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Darüber hinaus,
auch wenn die Beschreibung der Ausführungsform das Beispiel der
Verwendung von Stickstoffgas zur Bildung der gehärteten Schicht betrifft, ist
es auch möglich,
dieses Verfahren unter Verwendung eines oxidierenden oder nitrierenden
Gases wie NO2, NO, N2,
N2O oder eines ähnlichen anzuwenden.
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Im
Folgenden wird als sechste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein weiteres Beispiel für ein Verarbeitungsverfahren
nach der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Ausführungsform 6
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Diese
Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Verarbeitung eines Titanmaterials, welches
Verfahren einen Arbeitsvorgang umfasst, bei welchem auf der Oberfläche des
dekorativen Titanmaterials eine Schutzschicht gebildet wird, welche
Kristallkörner
mit einer Größe im Bereich
von 0,1 bis 60 μm
aufweist, einen Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in
einer Inertgasatmosphäre
bei steigender Temperatur erwärmt wird,
einen ersten Verarbeitungsvorgang, bei welchem das Titanmaterial
in einer Atmosphäre,
welche Stickstoff und Wasserdampf enthält, auf eine Temperatur von
mindestens 700°C
erwärmt
wird, einen zweiten Arbeitsvorgang, bei welchem die Zusammensetzung
der Atmosphäre
neu eingestellt und das Titanmaterial in einer Inertgasatmosphäre aus Argon,
Helium oder einem ähnlichen
Gas auf eine Verarbeitungstemperatur von mindestens 700°C erwärmt wird,
und einen Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in einer
Inertgasatmosphäre
abgekühlt
wird.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird als dekoratives Titanmaterial reines Titan der JIS-Klasse 2 in
den Dimensionen 25 × 25
mm verwendet. Die zu verarbeitende Oberfläche wird poliert und die Oberflächenrauheit weist
eine maximale Rautiefe Rmax von 50 nm oder weniger auf.
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Wie
aus 8 hervorgeht, ist die Kristallstruktur einheitlich,
und die Größe der Kristallkörner vor
der Verarbeitung liegt im Bereich von 60 bis 100 μm.
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Ein
Apparat zur HF-Kathodenzerstäubung
wurde verwendet, um als Schutzschicht eine Ti-Schicht zu bilden.
Als HF-Target bzw. Target der Kathodenzerstäubung wurde reines Titan und
als das eingeleitete Gas Reinst-Argon
verwendet.
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Das
Werkstück
wurde im Apparat zur HF-Kathodenzerstäubung gegenüber vom HF-Target untergebracht.
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Eine
Vakuumpumpe wird verwendet, um die Atmosphäre abzupumpen und ein Vakuum
von 1,33*10–3 Pa
(1*10–5 Torr)
oder weniger zu erreichen, wonach eine bestimmte Menge an Reinst-Argon
mittels eines Durchflussmessers eingeleitet wird, damit der Druck
innerhalb der Vakuumkammer auf ca. 0,133 Pa (0,001 Torr) festgelegt
wird.
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Danach
wird die HF-Leistung bei 13,56 MHz auf das Target aus reinem Titan
angewandt, und eine Ti-Schicht mit mikrofeiner Struktur wird bei
einer vorausberechneten Geschwindigkeit zu einer Schichtdicke von
3,0 μm ausgebildet.
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Um
eine Titanschicht mit feiner Struktur im Bereich von 1 bis 50 μm zu bilden,
ist es dabei wichtig, die Oberflächentemperatur
des reinen Titans zu steuern.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird zu diesem Zweck eine Wasserkühlung aktiv eingesetzt, um
sicherzustellen, dass bei der Schichtbildung die Oberflächentemperatur
des reinen Titans im Bereich von 0 bis 50°C bleibt.
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Überschreitet
die Oberflächentemperatur
50°C, hat
das eine Wirkung auf die Kristallkörner des reinen Titans, d.
h. des Grundmetalls selbst. D. h., es werden keine Kristallkörner mit
einer feinen Struktur von 1 bis 60 μm erzeugt, sondern die Kristallkorngröße wird
mehr als 60 μm
betragen.
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Der
konzeptionellen Darstellung des Verarbeitungsverfahrens in 3 folgend
wird zuerst im Absaugevorgang 28 die Atmosphäre im Inneren
der Vakuumkammer 6 mit Hilfe der Vakuumpumpe 16 abgepumpt, um
ein Vakuum in der Größenordnung
von 1,33*10–3 Pa
(1,00*10–5 Torr)
oder weniger herzustellen.
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Eine
bestimmte Menge eines Inertgases wie Argon oder Helium wird durch
den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge des eingeleiteten
und des abgelassenen Gases so eingestellt wird, dass in der Vakuumkammer 6 eine
Inertgasatmosphäre
mit einem Vakuumdruck von 13,33 Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
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Danach
wird, wie durch den Vorgang zur Temperaturerhöhung 30 dargestellt,
das Titanmaterial 2 mittels der Heizvorrichtung 12 erwärmt, damit
die Temperatur des Materials die Verarbeitungstemperatur von 700°C erreicht.
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Im
ersten Verarbeitungsvorgang 32 wird eine Gasmischung, welche
reinen Stickstoff mit einer winzigen Menge Wasserdampf enthält, durch
den Gaseinlass 8 eingeleitet, wobei die Menge des eingeleiteten
und des abgelassenen Gases so eingestellt wird, dass eine Atmosphäre aus Stickstoff
sowie der winzigen Menge Wasserdampf mit einem Vakuumdruck von etwa
13,33 Pa (0,1 Torr) erreicht wird.
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Das
Verhältnis
von Wasserdampf zu Stickstoff wird auf etwa 4000 ppm eingestellt.
Danach werden unter Einhaltung einer konstanten Verarbeitungstemperatur
die oben genannten Bedingungen für
einen Zeitraum von etwa 3 Stunden beibehalten, wonach in der Vakuumkammer 6 eine
Niederdruckinertgasatmosphäre
wiederhergestellt, für
einen Zeitraum von etwa 0,5 Stunden beibehalten, und der zweite
Vorgang zur Einstellung der Zusammensetzung der Atmosphäre durchgeführt wird.
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Die
Abkühlung
findet unter Beibehaltung der Inertgasatmosphäre statt, wonach, wenn das
dekorative Titanmaterial einmal eine solche Temperatur erreicht
hat, dass die Oberfläche
nicht mehr oxidiert, die Verarbeitung zu Ende ist und das Werkstück entnommen
wird.
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Wie
oben im Einzelnen beschrieben, ist das nach der vorliegenden Erfindung
hergestellte Material ein gehärtetes,
dekoratives Titanmaterial mit einer gehärteten Schicht auf der Oberfläche, wobei
die gehärtete Oberflächenschicht
Stickstoff oder Sauerstoff enthält
und die Kristallkorngröße an der
Oberfläche
im Bereich von 1 bis 60 μm
liegt und das dekorative Titanmaterial eine Oberfläche mit
einer maximalen Rautiefe Rmax von 1000 nm oder weniger hat.
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Das
Verarbeitungsverfahren nach der vorliegenden Erfindung umfasst einen
Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in einer Inertgasatmosphäre bei steigender
Temperatur auf erwärmt
wird, einen ersten Verarbeitungsvorgang, bei welchem das Titanmaterial
in einer Stickstoff und Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre auf eine
Verarbeitungstemperatur von mindestens 700°C erwärmt wird, einen zweiten Arbeitsvorgang, bei
welchem die Zusammensetzung der Atmosphäre neu eingestellt und das
Titanmaterial in einer aus Argon, Helium oder einem ähnlichen
Gas bestehenden Inertgasatmosphäre
auf eine Verarbeitungstemperatur von mindestens 700°C erwärmt wird,
und einen Arbeitsvorgang, bei welchem das Titanmaterial in einer
Inertgasatmosphäre
abgekühlt
wird, wobei diese Verarbeitung ein gehärtetes Titanmaterial mit geringer
Oberflächenrauheit
und ein Oberflächenerscheinungsbild,
das sich nicht verschlechtert hat, ergibt.
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Konkreter,
in Bezug auf ein dekoratives Titanmaterial mit einer gehärteten Schicht
auf der Oberfläche ist
es durch einen Vorgang, bei welchem eine Schutzschicht mit einem
feinen Kristallkorn von 0,1 bis 60 μm auf der Oberfläche des
dekorativen Titanmaterials gebildet wird, und einen Verarbeitungsvorgang,
bei welchem eine gehärtete
Schicht durch Erwärmung
des dekorativen Titanmaterials in einer Stickstoff und Sauerstoff
enthaltenden Atmosphäre
bei verringertem Druck gebildet wird, möglich, eine geringe Oberflächenrauheit zu
erzielen, welche durch die Verarbeitung hindurch erhalten bleibt.
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Dadurch
tritt auch nach der Verarbeitung des Titans selbst keine Verschlechterung
des Erscheinungsbilds ein, und dadurch ist dieses Material zur Verwendung
als dekoratives Material besonders geeignet.
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