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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines Reibungsmaterials
durch Bereitstellen einer offenzelligen Schaumvorform und Verdichten
der Vorform mit kohlenstoffhaltigem oder kohlenstoffartigem Material,
und betrifft insbesondere die Herstellung eines Reibungsmaterials
für Bremsen
für die
Luftfahrt.
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Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbünde werden
weitverbreitet für
Reibungsmaterialien für
Bremsen für
die Luftfahrt eingesetzt. Kohlenstoff-Kohlenstoff ist attraktiv,
weil er leichtgewichtig ist und bei sehr hohen Temperaturen arbeiten
kann, und weil er Pfund für
Pfund eine große
Menge Energie des Luftfahrzeugs absorbieren und in Wärme umwandeln
kann. Ein wesentlicher Nachteil bei der Verwendung von Kohlenstoff-Kohlenstoff
für diese
Anwendung sind die hohen Kosten des Rohmaterials, das zur Herstellung
der Teile verwendet wird. Teure Kohlefaser ist eine Hauptkomponente;
mitunter werden in dem Verbund bis zu 45% Faser verwendet. Faserkosten
können
oft der größte Einzelbeitrag
zu den Kosten der Herstellung eines Reibungsmaterials sein. Ein
weiterer Nachteil ist, dass die Herstellung von Kohlenstoff-Kohlenstoff ein zeitraubendes
Verfahren ist. Das Gesamtverfahren zur Herstellung einer Kohlenstoff-Bremsscheibe wird
in Wochen und sogar Monaten gemessen. Lange Zykluszeiten sind in
einer modernen Fertigungsumgebung unerwünscht. Es ist in hohem Maße erwünscht, ein
Verfahren zur Verfügung
zu stellen, das verringerte Kosten und verkürzte Zykluszeit zur Herstellung
eines Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbunds aufweist.
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Die
hier offenbarten Erfindungen sprechen diese Hauptnachteile der Herstellung
von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbünden an:
Kosten und Zykluszeit. Wie von Hager und Lake ("Novel Hybrid Composites Based on Carbon
Foams", Mat. Res.
Soc. Symp. Proc., Band 270 (1992), Seiten 29 bis 33) betont wurde,
ist es möglich, eine
retikuläre
Kohlenstoffschaumstruktur aus Mesophasen-Pech herzu stellen. Diese
Struktur hätte
im Wesentlichen faserartige Eigenschaften. Der Schaum könnte nachfolgend
zum Verstärken
oder Bilden eines Verbunds verwendet werden, der sich in vielerlei
Hinsicht wie ein kohlefaserverstärkter
Verbund verhielte. Durch Verwendung einer Schaumvorform anstelle
von Kohlefaser könnte
der preisgünstigere
Faservorläufer
verwendet werden, und die Vorform könnte in einer einzigen Schäumungsstufe
anstelle der Verwendung eines arbeitsaufwendigen Verfahrens zur
Herstellung eines genadelten Kohlenstofftextils und zum Nadeln einer
Vorform oder der Herstellung von Faserprepregs, die durch nachfolgende
Formung verdichtet werden, hergestellt werden.
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Die
Verwendung von Schaumvorformen für
die Herstellung von Reibungsmaterial ist von Tsang et al. in US-A-4,537,823 offenbart
worden. Es ist jedoch vorteilhaft, 1) in der Regel einen graphitisierbaren
Kohlenstoffschaum aus einem Mesophasen-Pech statt eines glasartigen
Kohlenstoffschaums zu verwenden, 2) die Leerräume mit einem kohlenstoffhaltigen
oder kohlenstoffartigen Material anstelle eines polymeren Materials oder
einer Aufschlämmung
zu füllen,
und 3) Schäume
mit einer Porengröße von weniger
als 500 μm
zu liefern, um die nachfolgende Verdichtung zu erleichtern.
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Aus
Mesophase-Pech hergestellten Kohlenstoffschäumen sind in Mehta et al., "Graphitic Carbon Foams:
Processing and Characterization",
American Carbon Society, 21. Biennial Conference on Carbon, Buffalo,
NY, USA, 13. bis 18. Juni 1993 offenbart. Diese Schäume wurden
nicht verdichtet, weil die Schäume
für Leichtbauanwendungen
verwendet werden sollten, die keine Verdichtung erforderten.
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Schäume aus
kohlenstoffhaltigem oder kohlenstoffartigem Material waren auch
bekannt, und Verfahren zu deren Herstellung für Absorption oder Filtrationsmedien
und Träger
für Katalysatoren
usw. sind offenbart gewesen, und sie wurden im Allgemeinen aus polymeren
Vorläufern
(Duroplasten und Thermoplasten) hergestellt, die üblicherweise
amorphe oder nicht-kristalline Kohlenstoffe produzieren.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung von Vorläufern, die
Kohlenstoffschaumvorformen produzieren können, die zu einer retikulären Struktur
mit Streben mit faserartigen Eigenschaften führen. Die Streben können entweder
kristalline, anisotrope, graphitisierbare Kohlenstoffe sein, so
dass hohe Festigkeit und hoher Modul, wie man sie bei aktuellen
Fasern auf Pechbasis findet, innerhalb der Strebenbereiche (wie nachfolgend
definiert) des kohlenstoffhaltigen oder kohlenstoffartigen Schaums
reproduziert werden können, oder
isotroper nicht-graphitisierbarer Kohlenstoff sein. Die festen Strebenbereiche
innerhalb des Schaums können
eine Länge
von einigen Zehn bis einigen Tausend Mikrometern und einen Durchmesser
von einigen Zehn Mikrometern Breite haben, was miteinander verbundene
Leerräume
mit einigen Zehn bis einigen Hundert Mikrometer Durchmesser zurücklässt, so
dass am Ende nach CVD oder Flüssigphasenverdichtung
hohe Schüttdichten
erhalten werden können.
Die dünnen
Charakteristika der Strebenbereiche innerhalb des Schaums ermöglichen
den Kristalliten innerhalb des Mesophasen-Vorläuferkohlenstoffs das Annehmen
einer bevorzugten Orientierung entlang der Achse der Strebe, was
die Mikrostrukturen der Kohlenstofffasern nachahmt. Das Massenschaummaterial
kann gesteuert werden, um entweder isotrope oder anisotrope Eigenschaften
im Massenmaterial zu liefern. Zu den Vorläufern gehören Mesophasen-Pech, Polyacrylnitril
("PAN") und Polyvinylchlorid
("PVC") sowie einige Harze
wie phenolische Harze und Furfurylalkohol. Pechvorläufer zeigen während der
Pyrolyse Flüssigkristall-(Mesophasen)-Bildung
und führen
zu einem Kohlenstoff mit kristalliner Ordnung. Momentan sind Mesophasen-Peche
erhältlich,
die bereits Flüssigkristalleigenschaften
haben und einen idealen Vorläufer für Schäume liefern.
Der Begriff "Harz" kann als Pech umfassend
angesehen werden, wenn entweder Pech oder Harz als Vorläufer für kohlenstoffhaltige
oder kohlenstoffartige Materialien verwendet wird. Es ist erwünscht, Schäume mit
steuerbarer Porenstruktur zu produzieren, die miteinander verbunden (retikulär) sind,
so dass sie durch chemisches Aufdampfen ("CVD"),
Flüssigphasen-Verdichtungsverfahren
wie isostatisches Heißpressen
("HIP"), Imprägnierungscarbonisierung
unter Druck ("PIC"), Vakuum-Druck-Infiltration
("VPI"), Pech- oder Harzinjektion
oder Kombinationen dieser Verdichtungsverfahren verdichtet werden können.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbundmaterials zur Verfügung gestellt,
bei dem in Stufen eine offenzellige Kohlenstoffschaumvorform aus
Mesophasen-Pech bereitgestellt wird, worin die Temperatur des Mesophasen-Pechs
erhöht
wird, um Auflösung
von Gas zu bewirken, und dann die Temperatur gesenkt wird, bevor
das Mesophasen-Pech geschäumt
wird, wobei die Schaumvorform graphitisierbar ist, und die Vorform
mit kohlenstoffartigem oder kohlenstoffhaltigem Material verdichtet
wird, um das Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbundmaterial zu liefern.
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Die
Vorform kann vor der Verdichtung carbonisiert werden und kann vor
der Carbonisierung sauerstoffstabilisiert werden, um eine Graphitschaumvorform
zu liefern. Die Zellen haben vor der Verdichtung vorzugsweise eine
durchschnittliche Porengröße von weniger
als 500 μm.
Dies kann erreicht werden, indem die Temperatur auf etwa 10 bis
50°C über den
Erweichungspunkt des Mesophasen-Pechmaterials (z. B. etwa 100 bis 300°C) erhöht wird
und nachfolgend der Druck auf zwischen 1 bis 10 MPa, vorzugsweise
ungefähr
3,4 MPa erhöht
wird, wobei die Temperatur und der Druck für einen Zeitraum z. B. eine
Stunde, gehalten werden, um Auflösung
von Gas zu bewirken, und danach die Temperatur gesenkt wird, bevor
das Mesophasen-Pechmaterial geschäumt und der Druck entspannt
wird.
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Stickstoff
kann vor und/oder nach der Druckstufe zum Spülen verwendet werden, und der
Schaum wird vorzugsweise bei etwa 60 bis 120°C warm gehalten, bis die Carbonisierung
erfolgt.
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Der
Schaum kann sauerstoffstabilisiert werden, indem ein sauerstoffhaltiges
Gas aus einer Einfassung extrahiert wird, die den Schaum enthält, und
das Gas erneut in die Einfassung zurückgegeben wird, um eine frische
Zufuhr von reaktivem sauerstoffhaltigem Gas innerhalb der Einfassung
aufrechtzuerhalten.
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Das
so gebildete Verbundmaterial kann als Reibungsmaterial geeignet
sein, besonders für
Bremsen, z. B. Bremsen für
ein Luftfahrzeug.
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Die
Erfindung kann zur Verfügung
stellen:
- (1) Produktion einer graphitisierbaren
retikulären
Schaumvorform, in der die "Streben"-Struktur die Eigenschaften
von Kohlefasern nachahmt (um einen direkten Ersatz für Kohlefaservorformen
zu produzieren). Faserartige Eigenschaften werden innerhalb der
Strebenelemente durch Verwendung eines Flüssigphasen-Vorläufers (wie
Mesophasen-Pech) und Einwirkung von mechanischer Spannung (sowohl
in Längsrichtung
als auch Scherung) erhalten, die während des Schäumungsprozesses
erfolgt (Ausrichtung der Flüssigkristalle
entlang der Streben, die während
der Schäumung
erzeugt und während
nachfolgender Wärmebehandlungsverarbeitung
vergrößert werden).
- (2) Herstellung einer nicht-graphitisierbaren, retikulären Schaumvorformstruktur
und nachfolgendes Abscheiden von graphitisierbarem Mate rial um die
Strebenelemente herum, um so die Eigenschaften einer Faser nachzuahmen.
Das graphitisierbare Material kann durch CVD oder Benetzen der Strebenoberflächen mit
einem Flüssigkristallmaterial
abgeschieden werden.
- (3) Produktion einer Schaumvorform mit einer retikulären Struktur,
die durch die bereits erörterten
konventionellen Verfahren weiter verdichtet werden kann. Die durch
die retikuläre
Struktur erzeugte Porosität
ermöglicht
die Diffusion von Gasen oder die Infusion von Flüssigkeiten in das Innere der
Struktur.
- (4) Produzieren von Schaumvorformen, die zur Herstellung von
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbünden
geeignet sind, die als Reibungsmaterialien in Bremsen für Luftfahrzeuge,
zum Wärmemanagement
sowie für Bauanwendungen
verwendet werden. Die Schaumvorform wird dann nachfolgend mit Kohlenstoff
oder einem carbonisierbaren Material oder anderen Füllstoffen
verdichtet, um Bau-, Wärme-
oder tribologische Eigenschaften zu verbessern und um ein Reibungsmaterial
oder Wärmemanagementmaterial
oder Baumaterial herzustellen. Der kombinierte Verbund sollte die
Bau-, Wärme-
und/oder tribologischen Eigenschaften besitzen, die für Anwendungen
von Reibungsmaterialien, Wärmemanagementmaterialien
und Baumaterialien erforderlich sind.
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Die
Erfindung liefert Vorteile gegenüber
Verfahren des Standes der Technik zur Herstellung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Reibungsmaterialien:
- (1) Mesophasen-Pech sowie andere ausgewählte thermoplastische
Vorläufer
erzeugen hochwertige kristalline graphitisierbare Kohlenstoffe.
Zudem liefern die Strebenbereiche des Kohlenstoffschaums ein kontinuierliches
Netzwerk faseriger Verstärkung,
verglichen mit diskon tinuierlicher Verstärkung, wie man sie bei faserverstärkten Verbünden findet.
Daher sollten Schaumvorformen zu verbessertem Wärmetransport führen. Wärmetransport
ist bei Wärmesenken
für Bremsen
von Luftfahrzeugen und bei Wärmemanagementmaterialien
eine wichtige Überlegung.
- (2) Es wird erwartet, dass der Schaumvorform-Ansatz inhärent weniger kostspielig als
die Verwendung von Kohlefasern in Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbünden ist,
weil weniger Verarbeitung erforderlich ist.
- (3) Mit Schäumen
lässt sich
möglicherweise
nahezu Nettoformgebung des Endteils erreichen, weil Schäume leicht
geformt oder extrudiert werden können.
- (4) Es wird erwartet, dass die Masseneigenschaften der Schaumvorform
steuerbar und homogen isotrop oder anisotrop sind. Zudem wird erwartet,
dass die Materialeigenschaft Anisotropie unter Verwendung von Verarbeitungsvariablen
oder Verfahren nach dem Schäumen
gesteuert werden kann.
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1 ist
ein Photo eines polierten Querschnitts eines erstarrten Pechs nach
der Wärmebehandlung zu
einem partiellen Mesophasen-Zustand;
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2 ist
eine schematische Darstellung der Ausrichtung von Mesophasen-Kristallen
während
der Extrusion durch eine Düse;
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3 ist
ein Photo eines Mesophasen-Schaums, der Striationen oder Ausrichtung
des Materials des Schaums zeigt;
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4 ist
eine schematische Darstellung eines Extrusionssystems für Schäume auf
Pechbasis;
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5 ist
eine graphische Darstellung, die den Druck/Temperatur-Zyklus für die Schäumung zeigt;
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6 ist
eine graphische Darstellung, die die angenommene Viskositäts-/Temperatur-Beziehung
für die
Schäumung
zeigt;
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7 ist
eine graphische Darstellung, die den Unterschied des Gewichtszuwachses
nach Oxidation zeigt, wenn die Poren eines Schaums offen sind;
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8 ist
eine schematische Darstellung eines Systems zum Stabilisieren des
Pech-Schaums;
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9 bis 12 sind
graphische Darstellungen, die Druck- und Temperaturzyklen zum Stabilisieren eines
Pechschaums zeigen;
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13 ist
eine schematische Darstellung einer Vakuum/Druckkammer zur Erhöhung des
Sauerstoffflusses während
der Stabilisierung eines Pechschaums;
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14 ist
eine graphische Darstellung von Druck und Zeit und Teilgewichtszuwachs,
der aus erhöhtem
Sauerstoffdurchfluss während
der Stabilisierung resultiert;
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15 ist
eine graphische Darstellung, die den Gewichtszuwachs illustriert,
der durch die Druckkammervorrichtung von 13 und
einen Umluftofen resultiert;
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16 ist
eine schematische Darstellung einer kontinuierlichen Durchflussvorrichtung
zur Steigerung des Sauerstoffdurchflusses während der Stabilisierung eines
Pechschaums;
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17 ist
eine graphische Darstellung, die den Gewichtszuwachs aus dem erhöhten Sauerstoffdurchfluss
der Vorrichtung von 16 illustriert;
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18 ist
eine graphische Darstellung, die den Druck/Temperatur-Zyklus zur
Herstellung einer erfindungsgemäßen Pechschaumvorform
illustriert;
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19 ist
eine graphische Darstellung des Anstiegs der Dichte, wenn das erfindungsgemäße Material verdichtet
wird;
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20 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirksamkeit der Bremse als
Reibungskoeffizient eines erfindungsgemäßen Reibungsmaterials zeigt;
und
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21 ist
eine graphische Darstellung, die die Brems-Drehmomentkurve eines
erfindungsgemäß hergestellten
Reibungsmaterials zeigt.
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Verfahren
zur Herstellung kohlenstoffhaltiger oder kohlenstoffartiger Schaumvorformen,
die für
Bremsanwendungen für
Luftfahrzeuge geeignet sind, schließen das Unter-Druck-Setzen
und plötzliche
Entspannen des Drucks und den Zusatz von Treibmittel und dergleichen
zu duroplastischen oder thermoplastischen Vorläufern, wie PVC oder Mesophasen-Pech,
ein. Der Schaum bildende Anteil der Erfindung sollte eine offenzellige
Struktur mit festen Strebenbereichen von mehreren Zehn bis mehreren
Tausenden Mikrometern Länge, 10
bis 20 Mikrometer in Durchmesser oder Breite und miteinander verbundenen
Leerräumen
oder Öffnungen mit
steuerbarer Größe von mehreren
Zehn bis mehreren Hundert Mikrometern Durchmesser und für einige derartige
Anwendungen mit 10 bis 30 Mikrometern Durchmesser produzieren. Das
geschäumte
Material wird, falls es thermoplastisch ist, duroplastisch gemacht,
indem es oxidativer Stabilisierung ausgesetzt wird, die es im Wesentlichen
unschmelzbar und weniger flüchtig
macht, wodurch die Schaumstruktur ohne Zusammenbrechen während der
anschließenden
Carbonisierungs-, Wärmebehandlungs-
und Verdichtungsverfahren erhalten bleibt. Bei einigen Hochtempe raturthermoplasten
kann die Stabilisierung reduziert oder völlig weggelassen werden. Bei
thermoplastischen Materialien wird die Stabilisierung der Schaumvorform
in Luft bei Temperaturen zwischen 150 und 300°C durchgeführt. Der stabilisierte Schaum
wird dann durch langsames Erwärmen
auf 900 bis 1600°C
carbonisiert, um die carbonisierte Vorform zu produzieren. Nach
der Carbonisierung kann ein optionales Graphitisierungs- oder Wärmebehandlungsverfahren
durchgeführt
werden, um zusätzliche
Porosität
zu erzeugen, die auf nachfolgende Verdichtung anspricht und/oder
deren Strebeneigenschaften modifiziert werden können. Die Vorform wird dann
durch CVD, HIP, PIC, VPI, Pech- oder Harzinjektion oder Kombinationen
davon verdichtet und zwischenzeitlich oder am Ende graphitisiert,
um den verdichteten Matrixkohlenstoff in eine Graphitform umzuwandeln.
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Das
Verfahren kann allgemein durch die folgenden Stufen beschrieben
werden:
- – Vorläufer: Duroplast
(potentiell graphitisierbar) oder Thermoplast (in der Regel graphitisierbar)
- – Schäumung: Übersättigung
mit Gas oder chemischen Treibmitteln
- – Stabilisierung:
Sauerstoffstabilisierung für
aus Thermoplasten produzierte Schäume
- – Carbonisierung:
Umwandlung in Kohlenstoff bei 900 bis 1800°C
- – Optionale
Wärmebehandlung:
Graphitisierung des Schaums bei 1600 bis 2800°C, um Strebeneigenschaften und/oder
Massenporosität
der zuvor verdichteten Vorformen zu modifizieren
- – Verdichtung:
Mehrfach CVD; PIC; HIP; VPI; Pech- oder Harzinjektion oder Kombinationen
davon (mit optionaler Zugabe von Reibungsmodifizierungsmitteln)
- – Wärmebehandlung:
Graphitisierung des Verbunds zum Modifizieren von Eigenschaften
bei 1600 bis 2800°C.
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Herstellung
von Schaumvorformen
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Ein
zum Schäumen
geeignetes Material ist Mitsubishi AR Pech. Dies ist ein synthetisches,
von Naphthalin abgeleitetes Pech, das 100% anisotrope Mesophase
ist. Der Naphthalin-Pech-Vorläufer
ist ein Kohleteerderivat. Eine gute Übersicht über dieses Material wird von
Mochida et al., "Carbon
Fibers From Aromatic Hydrocarbons", Chemtech, Februar 1995, Seite 29 gegeben.
AR Pech wird durch katalytische Polymerisation von Naphthalin unter
Verwendung eines HF/BF3-Katalysators hergestellt.
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Im
Allgemeinen ist die anisotrope Mesophase das Zwischenprodukt, das
sich während
thermischer Pyrolyse bestimmter aromatischer Kohlenwasserstoffe
ergibt. Zu geeigneten Mesophasen-Pech-Vorläufern gehören Erdöl, Kohleteer oder synthetische
Vorläufer.
Wenn der Kohlenwasserstoff in Inertgas wärmebehandelt wird, kondensiert
er zu großen
planaren Molekülen, üblicherweise
unter Entwicklung von Wasserstoff. Diese Moleküle können ein Molekulargewicht von
500 bis 1000 g/Mol oder mehr und ein Kohlenstoff/Wasserstoff-Verhältnis von
etwa 1,5 haben. Wenn die Moleküle
wachsen, entwickeln sie Kristallkeime und wachsen zu einer Flüssigkristallphase,
die als Mesophase bezeichnet wird und als optisch aktive Bereiche
in einer isotropen Matrix erscheinen. 1 ist ein
Photo eines polierten Querschnitts eines erstarrten Pechs nach Wärmebehandlung
zu einer partiellen Mesophase; siehe Murdie et al., "Carbon-Carbon Matrix
Materials", Carbon-Carbon-Materials and Composites,
Noyes Publications, Park Ridge, NJ, 1993, Seiten 105 bis 167. Die Flüssigkristallphase
kann man sich als Aufstapeln planarer Moleküle als Zwischenstufe bei der
Bildung von Graphitplättchen
vorstellen. Ein 100% Mesophasen-Material würde vollständig aus diesem Flüssigkristallmaterial
bestehen.
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Während Scherung
werden die Mesophasen-Kristalle wie beim Faserspinnen durch die
Scherbeanspruchung ausgerichtet. Das heißt, dass die Plättchen während des
Prozesses der Bildung der Faser durch Extrudieren des Materials
durch eine Düse
in mehr oder weniger derselben Richtung ausgerichtet werden. Dies
ist schematisch in 2 illustriert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Erklärung, dass Schäumung zu ähnlichen
Scherbeanspruchungen in Harz und/oder Mesophase-Pech-Vorläufern führt wie
jene, die während
der Extrusion durch eine Düse erzeugt
werden. Es wird also erwartet, dass das Mesophasen-Material sich
infolge der Scherung ausrichtet, die lokal während der Bildung von Blasen
des Schaums auftritt. Die Blasenwände neigen daher dazu, bevorzugt
ausgerichtete graphitisierbare Strukturen zu bilden.
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Wir
haben gezeigt, dass diese Ausrichtung stattfindet, wie in 3 zu
sehen ist. Eine Probe von Mitsubishi AR Pech in Pelletform wurde
in einer Düse
gepresst. Sie wurde auf 300°C
erhitzt und sofort auf 800 psi; 5,5 MPa Kohlendioxid unter Druck
gesetzt (der Druck sollte allgemein über 500 psi liegen). Es ist
bevorzugt, dass die Temperatur etwa 10 bis 50°C über dem Erweichungspunkt des
Materials liegt. Es wurde dann 60 Stunden auf der Temperatur gehalten,
auf 275°C
abgekühlt,
weniger als zwei Stunden gehalten und der Druck entspannt. Weil
die Mesophase optisch aktiv ist, ist es möglich, die Ausrichtung der
Bereiche um die Blasen herum in der Figur zu sehen. Striationen
zeigen sich in der oberen linken Strebe in 3. Es ist
aus den Striationen in den Streben zwischen den Poren zu sehen,
dass es einen erheblichen Orientierungsgrad in der Mesophasenstruktur
gibt, was zu faserartiger Mikrostruktur führt.
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Herstellung
von Mesophasen-Pechschäumen
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Es
wird erwartet, dass zur Herstellung von Pechschäumen für kommerzielle Anwendungen
ein Extruder verwendet wird. Extrusionssysteme zur Herstellung thermoplastischer
Schäume
sind wohl bekannt. Ein typisches Extrusionssystem zur Herstellung
von Schäumen
ist in 4 gezeigt. Kaltes Pech wird in einen Trichter 30 gegeben,
und die Schnecke 32 treibt das Material nach rechts. Durch
eine Kombination von Erwärmen und
Scherung wird das Polymer geschmolzen. Als nächstes wird das Polymer entgast,
indem ein Vakuum an den Anschluss 34 des Zylinders angelegt
wird. Dann setzt der Extruder 28 das Polymer bis zu dem
Injektionsanschluss 36 unter Druck. Neben dem Injektionsanschluss 36 wird
Inertgas wie Stickstoff oder Kohlendioxid mit gesteuertem Druck
und gesteuerter Durchflussrate an Anschluss 37 in den Extruder 28 eingelassen.
Von diesem Punkt an wird der Druck hoch gehalten, um Schäumen im
Inneren von Extruder 28 zu verhindern. Die Pech/Gas-Mischung
wird in den Kühlextruder 38 überführt, wo
Wärmetauschersysteme
Wärme extrahieren, wenn
das Pech in Richtung der Düse
transportiert wird. Am Düsenausgang
oder Anschluss 39 wird der Druck plötzlich entspannt und das Schäumen erfolgt.
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Druck/Temperatur-Zyklus
für das
Schäumen
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Ein
typischer Zyklus, bei dem unter Druck gesetzt und der Druck entspannt
wird, der für
das Harz und/oder Pech in einem Extruder verwendet wird, ist unter
Verwendung eines 1 Gallon (3,8 Liter) Parr-Autoklaven simuliert
worden. 15 bis 30 Gramm Proben des Harzes ohne andere Additive wurden
verwendet. Das Design des Experiments und der Versuche in einem
für diesen
Zweck angepassten Extruder wurden bewirkt, um eine gute Porengröße und Strebenstruktur
zu erhalten.
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Der
allgemeine Zyklus für
Autoklavenexperimente ist in 5 gezeigt.
Alle Experimente lassen sich durch diese Kurven beschrieben. Zuerst
wird die Temperatur erhöht,
als ob das Pech in dem Extruder geschmolzen würde. Dann wird die Temperatur
gehalten, während
die Entgasung erfolgt. Dann wird Gasdruck angelegt. Das Pech wird
dann auf die Treibtemperatur abgekühlt, wie in dem Kühlteil des
Extruders. Dann wird der Druck entspannt, wie wenn das Pech aus
der Düse
austritt. Die Wärmebehandlungen
sind viel länger,
als bei einem Extruder erwartet wird, weil kein Mischen stattfindet.
Die typische Zeit in einem Extruder liegt in der Größenordnung
von 10 bis 20 Minuten, während
die Zeit in dem Autoklaven in der Größenordnung von einigen Stunden
liegt.
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Der
Grund für
diesen Zyklus basiert auf dem, was schematisch in 6 gezeigt
ist. Gas wird bei hoher Temperatur gelöst, z. B. 300°C, wo die
Auflösungskinetika
hoch sind und das Pech infolge des Schmelzens flüssig ist. Gasauflösung verringert
die Viskosität
und das Schmelzen ist im Wesentlichen abgeschlossen. Dann wird die
Temperatur auf etwa 265°C
abgesenkt, wo die Viskosität
unter Druck noch niedrig ist. Das gelöste Gas plastifiziert das Pech.
Wenn der Druck entspannt wird, verschwindet der Plastifizierungseffekt.
Es erfolgt eine simultane Blasenbildung und Einfrieren der Struktur.
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Während der
anfänglichen
Hochtemperaturbehandlung wird das Pech bei 1 atm; 0,1 MPa Druck
mit einer Stickstoffspülung
vor und/oder nach dem Unter-Druck-Setzen absetzen gelassen. Dies
hat sich als notwendig erwiesen, damit flüchtiges Material in dem Pech
entweichen kann. Ansonsten wirkt das flüchtige Material als unkontrolliertes
Treibmittel, und es werden ungleichförmige Porengrößen erhalten.
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Es
ist gefunden worden, dass es wichtig ist, das Schaummaterial bis
zur Carbonisierung warm, zwischen ungefähr 60 und 120°C, zu halten,
um Rissbildung des geschäumten
Materials zu verhindern. Obwohl das geschäumte Material spröde wird,
wenn es auf unter diesen Bereich abkühlen gelassen wird, kann das Material
nach wie vor in den folgenden, hier offenbarten Verfahrensstufen
eingesetzt werden.
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Nach
dem Schäumen
ist ein geeignetes Verfahren erforderlich, um die Außenhaut
zu entfernen, die die retikuläre
Struktur umgibt. Zur Entfernung der Haut können mechanische oder chemische
Verfahren verwendet werden.
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Isotrope
duroplastische Schäume
können
nach einer Reihe alternativer Schäumungsverfahren produziert
werden, z. B. Übersättigung
von Gas sowie chemische Treibmittel. Bei diesem Ansatz muss nicht
stabilisiert werden.
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Stabilisierung
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Wenn
ein Schaum aus einem Thermoplasten wie einem Mesophasen-Pech hergestellt
ist, ist es möglicherweise
erforderlich, den Schaum durch Oxidation zu vernetzen, bevor er
auf Carbonisierungstemperaturen erhitzt wird. Ohne diese Oxidations-(Stabilisierungs-)-Stufe
kann das Pech schmelzen, wenn es erhitzt wird. Dieses Problem ist
wohl bekannt. Aus Pech hergestellte Kohlefasern werden durch Erhitzen
in einem Luftoxidationsofen stabilisiert. Das Versagen der Oxidationsstufe
ist leicht erkennbar, wenn sich der Schaum während der Carbonisierungsstufe
aufbläht.
Die Verwendung solvatisierter Mesophasen-Peche bietet die Möglichkeit
der Schäumung
bei niedrigen Temperaturen und anschließender Carbonisierung bei hohen
Temperaturen, ohne dass Stabilisierung erforderlich ist.
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Eines
der offensichtlichen Probleme bei der Oxidation eines Pechschaums
liegt in der Gewährleistung, dass
der Schaum eine ausreichend offene Zellstruktur hat, damit Sauerstoff
während
der Oxidationsstufe in alle der Poren eindringen kann. Ein Beispiel
für diese
Art von Problem ist in der folgenden thermogravimetrischen Analyse
gezeigt.
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Zwei
Stücke
Pechschaum wie geblasen wurden für
die thermogravimetrische Analyse hergestellt. Eine Probe wurde als
Stück unmodifizierter
Schaum gelassen, und die zweite Probe wurde mit Mörser und Pistill
zerrieben. Sie wurden mit 5°C
pro Minute auf 170°C
erhitzt und dann 96 Stunden gehalten. Die gesamte Analyse wurde
im Luftstrom durchgeführt. 7 illustriert
Gewichtsunterschiede, die klare Beweise liefern, dass es viele geschlossene
Poren in der ersten Probe des vollständigen Schaums gibt. Während der
Oxidation kann keine Luft in die Poren eindringen, daher erfolgt
die Oxidation viel langsamer. Durch Zerreiben des Materials wird
die gesamte geschlossene Porosität
geöffnet,
und Sauerstoff in der Luft dringt leicht in das Material der zweiten
Probe ein. Diese Analyse oder dieser experimentelle Ansatz sind
für die
Produktion natürlich
nicht befriedigend, und es wird ein Mittel benötigt, um offene Porosität des Schaums
zu erhalten, die leicht oxidiert werden kann. Es kann Material mit
im Wesentlichen 100% offener Porosität erhalten werden, wie z. B.
in Bonzam et al., US-A-4,276,246
beschrieben ist. Bemühungen
zum direkten Treiben eines mikrozellulären Schaums mit einem hohen
Anteil offener Porosität
haben allgemein jedoch zu Schäumen
geführt,
die zu wenig belastbar sind.
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Erstes Verfahren
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Wir
nehmen an, dass es zu unvollständiger
Stabilisierung kommt, weil einige Zellen geschlossen sind. Das bedeutet,
dass sie keinen offenen Weg zu der Außenseite des Materials haben.
Daher ist irgendein Mittel zum Öffnen
der Zellen erforderlich. Durch Anordnen der Teile in einer unter
Druck stehenden Atmosphäre
kann eines von zwei Dingen geschehen. Die Wände, die die Zellen abschließen, können infolge
des hohen Differentialdrucks aufbrechen, oder der Partialdruckgradient
für Sauerstoff
erhöht
sich lokal, um die Diffusionsgeschwindigkeit von Sauerstoff in abgeschlossene
Bereiche zu erhöhen.
So kann vollständige
Stabilisierung in einer kürzeren
Zeit erreicht werden. Ein allgemeines Verfahren zur Durchführung dieses
Teils der Erfindung umfasst das Anordnen einer Schaumvorform, die
aus einem isotropen oder Mesophasen-Pech produziert worden ist,
in einem Autoklaven, der mit einer Stickstoff-Sauerstoff-Mischung
gefüllt
ist. Die Schaumvorform wird einem oder mehreren Zyklen unterzogen,
in denen der Druck bis auf 1500 psi; 10,3 MPa gebracht wird, während für bis zu
100 Stunden auf zwischen 100 und 300°C erhitzt wird. Während unter
Druck gesetzt und erhitzt wird, können Zellwände des Pechmaterials gebrochen
werden, und Stabilisierung oder Vernetzung des Pechs können erfolgen.
Es wird avisiert, dass der Sauerstoffanteil der Mischung im Bereich
von 0,002 bis 0,2 liegen kann.
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Wie
in 8 illustriert ist, ist eine geschäumte Probe 10 in
einem Druckgefäß 6 eingeschlossen,
und die Stickstoff-Sauerstoff-Mischung 7 wird durch Ventil 8,
das von Druckregler 9 geregelt wird, in das Gefäß gelassen.
Der Druck wird durch einen Messwandler 3 überwacht,
der mit einer Auslesung 21 von Regler 20 verbunden
ist. Das Gefäß 6 wird
von Außen
durch einen Heizer 4 erhitzt, und die Temperatur wird durch
ein Thermoelement 11 abgefühlt und durch einen programmierbaren
Regler 20 gesteuert. Der Druck wird über eine Entlüftung 5 aus
dem Gefäß 6 entspannt.
Aus diesem Gerät
ist ein Verfahren zum Öffnen
der Zellen des Schaummaterials entwickelt worden, um den Zugang
zu Luft zu ermöglichen.
Eine Probe Schaum Mitsubishi AR Pech wurde auf 100°C erwärmt, ungefähr 1 Stunde
gehalten und dann mit 1500 psi, 10,3 MPa Stickstoff unter Druck
gesetzt. Sie wurde bei diesem Druck 1 Stunde behandelt, und der
Druck wurde entspannt. Dieser Schaum wurde bei 170°C 96 Stunden
oxidiert, was zu einem Gewichtszuwachs von 8,5% führte. Der
Schaum wurde dann in Stickstoff (4 Stunden Behandlungsdauer) auf
900°C carbonisiert,
was zu einem Gewichtsverlust von 21% führte. Es gab sehr geringe Anzeichen
für Aufblähen. Das
offenbarte Verfahren ergab somit einen Schaum, der für nachfolgende
Verdichtung annehmbar war. Es können
mehrere Variationen des Verfahrens verwendet werden. Eine Variation,
die schematisch in 9 illustriert ist, besteht darin,
das Gefäß mit Standardluft
auf 150 bis 1500 psi; 1 bis 10 MPa, 1 Minute bis 1 Stunde unter
Druck zu setzen, den Druck zu entspannen und dann auf eine Temperatur
zwischen 100 und 250°C
hochzufahren. Die Temperatur wird bis zu 96 Stunden gehalten, danach
der Schaum abgekühlt
und entfernt. Diese Variation strebt die Verwendung des Druckes
zum Aufbrechen der Zellwände
des Materials an, und danach liefert die Anwendung von Temperatur bei
einer Atmosphäre
die gewünschte
Stabilisierung. Eine weitere Variation, 10, ist
der in 9 illustrierten Variation ähnlich, außer dass die Temperatur zuerst
erhöht
wird und dann der Druck erhöht
wird. Eine weitere Variation, 11, besteht
darin, am Anfang auf 150 bis 1500 psi; 1 bis 10 MPa unter Druck
zu setzen und den Druck für
die Dauer des Wärmezyklus
zu halten. Der Autoklav wird auf eine Temperatur zwischen 100 und 250°C hochgefahren
und 96 Stunden gehalten, danach wird das Schaummaterial abgekühlt und
entfernt. Diese Variation bewirkt simultan sowohl Öffnen der
Zellwand als auch erhöhten
Sauerstoffdruckgradienten. Die Variation von 12 ist ähnlich derjenigen
von 11, außer
dass der Druck im Kreis geführt
wird.
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Weil
die Diffusion von Sauerstoff in die Schaumstruktur hinein und die
Diffusion der Oxidationsprodukte aus der Schaumstruktur heraus sehr
schwierig sein kann, können
alternative Stabilisierungsverfahren verwendet werden. Dass Luft
schwer in einen Schaum hinein und aus diesem herausfließt, ist
genau der Grund, weswegen Schäume
zur Wärmeisolierung
verwendet werden. Dieses Problem kann sich durch die Dicke der Streben
verschärfen.
Während
die idealen Streben 10 bis 20 μm
dick sind, können
sie bis zu 100 μm
dick sein, verglichen mit etwa 10 μm Dicke bei Pechfasern. Die
Diffusion von Sauerstoff in die Streben hinein, nachdem sie sich
erst einmal innerhalb des Schaums befinden, ist somit zeitaufwendiger
als bei Fasern aus ähnlichen Materialien.
Zwei von dem obigen oxidativen Verfahren, bei dem unter Druck gesetzt
wird, verschiedene Verfahren werden daher nachfolgend offenbart.
Jedes liefert ein Mittel zur Verbesserung des Flusses von Sauerstoff
in die Schaumvorform und von Reaktionsprodukten aus dieser heraus
während
der Stabilisierung.
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Zweites Verfahren
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Die
Vorformen werden in einer Metallkammer angeordnet, die auf mindestens
300°C erwärmt werden kann,
während
sie gleichzeitig auf weniger als 250 Torr, 33 kPa (0,33 Atmosphären) evakuiert
werden kann. Indem alternativ evakuiert und Luft eingelassen wird,
werden die abgezogene Luft und Reaktionsprodukte mit jedem Zyklus
entfernt, und es wird Frischluft zugegeben. Dadurch wird die Reaktion
wesentlich beschleunigt, da das Teil immer frischem Reaktand ausgesetzt
ist und die Produkte gemäß dem Prinzip
von LeChatlier entfernt werden.
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Ein
Verfahren der "eisernen
Lunge" ist schematisch
in 13 gezeigt. Teile oder Vorformen 41 werden in
einem Vakuumgefäß 42 gestapelt,
vorzugsweise mit Distanzstücken
dazwischen, oder auf individuellen Sieben. Die Vorformen werden
auf die Stabilisierungstemperatur erhitzt, die im Bereich von 150° bis 300°C liegen kann.
Es wird entweder außerhalb
oder innerhalb des Gefäßes erhitzt.
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Wir
sehen vor, dass der gesamte Zyklus weniger als 24 Stunden braucht.
Während
dieser Zeit wird eine Vakuum pumpe alternierend zyklisch an- und
abgeschaltet, wobei Luft extrahiert und durch den Anschluss 42 wieder
zurückgeführt wird.
Das Gefäß wird alternierend
auf weniger als 250 Torr; 33 kPa, möglicherweise so niedrig wie
1 Torr; 130 Pa abgepumpt und danach mit Frischluft oder anderem
oxidierenden Gas bis auf 760 Torr; 0,1 MPa wieder aufgefüllt. Eine
mögliche
Wellenform der Kurve von Druck gegen Zeit ist in 14 gezeigt.
Der Druck in der Kammer wird abgesenkt 46, dann erhöht 45,
dann nahe einer Atmosphäre
gehalten 44. Nominelle Zeiten für das Abpumpen und Wiederauffüllen liegen
in der Größenordnung
von jeweils 20 Sekunden, wobei etwa 5 Minuten gehalten 44 wird.
Dies soll Stufenfunktionen, Exponential-, sinusartige oder andere
Wellenformen nicht ausschließen.
Die Maximalfrequenz ist nur durch die Pumpkapazität begrenzt,
wir stellen uns jedoch einen vernünftigen Bereich von Frequenzen
im Bereich von 1/Minute bis 1/Stunde vor. Es gibt bei jedem System
eine Optimalfrequenz, die von der Teilgröße, Gefäßgröße, Wahl des Materials, Reaktionsgeschwindigkeit,
Temperatur, Investitions- und Einsatzkosten abhängt. Das Teilgewicht nimmt
gemäß der Oxidationskurve 43 um
einen Optimalwert von etwa 8% zu.
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Eine
Illustration des Vergleichs von Gewichtzuwachs zwischen dem "eiserne Lunge"-Gerät und einem Umluftofen
(Blue M), die beide bei 240°C
arbeiteten, ist in 15 gezeigt. Anfangs zeigt die
eiserne Lunge einen erhöhten
Gewichtszuwachs, obwohl sich in den späteren Stufen des Verfahrens
kein Vorteil in diesem speziellen Vergleich zeigt, wo eine kleine
Probe in einer großen
Einfassung verwendet wurde. Es wird angenommen, dass, wenn dieses
Verfahren auf ein Produktionsniveau vergrößert wird, die Einfassung oder
Kammer im Wesentlichen mit Schaum gefüllt sein wird, so dass sich
der Bedarf an Extrahieren von Reaktionsprodukten und Zuführen von
reaktivem Gas ergibt.
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Drittes Verfahren
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Ein
alternatives Verfahren, um dasselbe Ziel zu erreichen, besteht in
der Aufstellung der Teile oder Vorformen in einem Ofen, so dass
ein hoher Gasdurchfluss durch das Teil stattfindet. In diesem Verfahren
(dem Windtunnelverfahren) sind die Teile in einem Behälter gestapelt,
der einen Druckgradienten aufweist. Luft und/oder Oxidationsgas
wird an einem Ende sowie Anschlüssen
entlang der Seite eingelassen, während
simultan eine oder mehrere Vakuumpumpen an dem anderen Ende ziehen,
wodurch ein Druckgradient über
den gesamten Teilestapel erzeugt wird. Dies erreicht das gewünschte Ziel,
indem gewährleistet
wird, dass reagierendes Gas an die Oberfläche gelangt und Reaktionsprodukte
simultan entfernt werden. Das Windtunnelverfahren ist schematisch
in 16 gezeigt. Luft oder anderes oxidierendes Gas
wird an einem Ende 50 eingelassen. Dieses Gas kann auch
entlang der Seiten 53 eingelassen werden. Die Vorformen 51 werden
periodisch durch Siebe gehalten, die nicht gezeigt sind. Der Druckabfall über dem
Gefäß wird erreicht,
indem kontinuierlich mit einer Vakuumpumpe 52 mit hoher
Rate gezogen wird. Der Vorformgewichtzuwachs 54 ist schematisch in 17 gezeigt.
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Beide
Verfahren können
eine innere Skala zum Messen des Gewichtszuwachses einbeziehen,
um eine Rückkopplungsvariable
zu liefern, die anzeigt, wann die Stabilisierung im Wesentlichen
abgeschlossen ist. Wir nehmen an, dass beide Verfahren die gewünschten
Ziele erreichen. Das eiserne Lunge-Verfahren ist möglicherweise
aus Herstellersicht einfacher zu implementieren und zu betreiben,
während
erwartet werden kann, dass das Windtunnelverfahren schneller ist.
Diese kohlenstoffhaltigen oder kohlenstoffartigen Schaummaterialien
können
nachfolgend mit Kohlenstoffen oder anderen Füllstoffmaterialien verdichtet
werden, um als Wärme managementmaterialien,
Baumaterialien oder Reibungsmaterialien in Kraftfahrzeug- oder Luftfahrtanwendungen
verwendet zu werden.
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Unter
Verwendung eines solvatisierten Mesophasen-Pechs kann eine Schaumvorform
nach den oben beschriebenen Verfahren produziert werden. Nachdem
die "Lösungsmittel"-Form der Mesophase
erst einmal entfernt worden ist, ist sichergestellt, dass das Mesophasen-Pech
einen höheren
Erweichungspunkt als die Temperatur des Einsetzens der Carbonisierung
hat. Die Mesophase carbonisiert somit, bevor sie weich werden kann,
wodurch die Notwendigkeit der Stabilisierung entfällt.
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Carbonisierung
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Die
nächste
Stufe in dem Verfahren ist Carbonisierung. Dieses Verfahren ist
Fachleuten im Allgemeinen wohl bekannt. Das stabilisierte Polymer
wird in einer Retorte unter inerten oder reduzierenden Bedingungen
erhitzt, bis der Wasserstoff und der Sauerstoff in der Molekülstruktur
ausgetrieben worden sind. Dieses Verfahren wird in der Regel durchgeführt, indem
die Schaumvorformen in einem Aktivkohlebett vergraben werden, das
in einer Retorte aus Superlegierung mit einer Sanddichtung eingeschlossen
ist. Die Retorte wird ungefähr
eine Stunde sanft mit Stickstoff gespült, um mehrere Veränderungen
der eingeschlossenen Luft zu bewirken. Dann wird sie in 10 bis 20
Stunden auf 900°C
erhitzt, dann in 1 bis 2 Stunden auf 1050°C erhitzt. Die Retorte wird
3 bis 6 Stunden auf 1050°C
gehalten, dann über
Nacht abkühlen
gelassen. Die Carbonisierung kann bei 1800°C durchgeführt werden, erwartungsgemäß ist die
Menge an zusätzlichem
Wasserstoff und Sauerstoff, die während dieser Behandlung entfernt
wird, jedoch gering.
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Wärmebehandlung
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Falls
die mechanischen, thermischen und chemischen Eigenschaften des Kohlenstoffs
in den Streben modifiziert werden sollen, können die Vorformen im Bereich
von 1600°C
bis 2800°C
wärmebehandelt
werden. Die Auswirkung dieser Behandlung auf graphitisierbare Materialien
ist wohl bekannt. Höhere
Temperaturen erhöhen
den Ordnungsgrad in dem Material, gemessen durch Analysetechniken
wie Röntgenbeugung
oder Raman-Spektroskopie.
Höhere
Temperaturen erhöhen
auch die Wärmeleitfähigkeit
des Kohlenstoffs in den Streben sowie den Elastizitätsmodul.
Höhere
Temperaturen können
jedoch auch dazu neigen, die Festigkeit in gewisser Hinsicht zu
verringern.
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Das
Verfahren zur Wärmebehandlung
dieser Materialien ist demjenigen sehr ähnlich, das für die Carbonisierung
verwendet wird. Die Vorformen werden wieder in Aktivkohle vergraben,
um Oxidation des Schaums mit hoher Oberfläche zu verhindern. Eine Kohlenstoffretorte
wird verwendet, da Superlegierungen für die hohen Temperaturen nicht
geeignet sind, die bei der Wärmebehandlung
vorkommen. Außerhalb
der Retorte wird in der Regel eine kontinuierliche Stickstoffspülung verwendet.
Bei diesem Verfahren erwärmen
wir induktiv einen Graphit-Sekundärzylinder, der einen Mantel
um die Retorte herum bildet, und dann wird die Wärme nach Innen zu der Retorte
gestrahlt. Der Zyklus der Wärmebehandlung
ist nicht streng definiert. In der Regel wird Erwärmen mit
der Rate von 50°/Stunde
bis 1100°C
empfohlen, um Temperaturschock der Teile zu minimieren. Die Aufheizrate
von 1100°C
bis zu der Peaktemperatur kann mit 100°C pro Stunde erfolgen. Es wird empfohlen,
4 Stunden auf der Peaktemperatur zu halten, um zu gewährleisten,
dass alle Vorformen die gewünschte
Temperatur erreichen. Es kann mit der natürlichen Abkühlrate des Ofens abgekühlt oder
auf eine Abkühlrate
von weniger als 100°/Stunde
gesteuert werden, um Temperaturschock zu minimieren.
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Verdichtung
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Die
Verfahren zum Verdichten einer Kohlenstoffvorform sind jenen wohl
bekannt, die in der Fertigung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbünden Erfahrung
haben. Die naheliegendsten Techniken sind chemisches Aufdampfen
(CVD) von Kohlenstoff, auch als chemische Dampfinfiltration (CVI)
bekannt, und Pechimprägnierung
mit anschließender
Carbonisierung. Eine Kombination dieser Techniken wird auch verwendet.
Fast immer sind mehrere Verdichtungszyklen erforderlich.
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In
einem CVD/CVI-Verfahren werden die carbonisierten und gegebenenfalls
wärmebehandelten Schaumvorformen
in einer Retorte unter der Inertgasbedeckung in der Regel bei einem
Druck unter 100 Torr; 13 kPa erhitzt. Wenn die Teile eine Temperatur
von 900° bis
1200°C erreichen,
wird das Inertgas durch ein Kohlenstoff tragendes Gas wie Methan,
Ethan, Propan, Butan, Propylen oder Acetylen oder Kombinationen dieser
Gase ersetzt. Während
die Vorformen in dieser Umgebung gehalten werden, zersetzen sich
die Kohlenstoff tragenden Gase, wodurch Kohlenstoff auf den Vorformen
abgesetzt und Wasserstoff an das Ofenabgas abgegeben wird. In Abhängigkeit
von dem Druck, der Temperatur und der Gaszusammensetzung können die
kristallographische Struktur und Ordnung des abgeschiedenen Kohlenstoffs
gesteuert werden, was alles von isotropem Kohlenstoff bis zu hoch
anisotropem, geordnetem Kohlenstoff ergibt.
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Eine
ganze Familie von Verfahren, die Pechimprägnierung verwenden, ist wohl
bekannt. Vakuum/Druck-Infiltration ("VPI")
ist ein Verfahren der Wahl zur anfänglichen Imprägnierung
des Pechs in die Vorform. Die Vorform wird unter inerten Bedingungen
auf deutlich über
den Schmelzpunkt des imprägnierenden Pechs
erhitzt. Dann wird das Gas in den Poren durch Evakuieren der Vorform
entfernt. Schließlich
wird geschmolzenes Pech das Teil erneut infiltrieren gelassen, wenn
der Gesamtdruck auf eine Atmosphäre
oder darüber
zurückkehrt.
In der Regel wird bei Verfahrensschritten im Großmaßstab, wie sie von FMI (Biddeford,
ME) durchgeführt
werden, das Pech in einem separaten Gefäß aus der Vorform erhitzt.
Wenn die Zeit für
das Infiltrieren gekommen ist, wird das Pech durch Gasdruck durch
eine geschlossene Leitung von dem Pechreservoir in das Gefäß überführt, das
das Teil enthält.
In der Regel ist der erreichte Maximaldruck 1 Atmosphäre; 0,1 MPa.
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In
Vorexperimenten wurde VPI durchgeführt, indem das Teil in festen
Pechpartikeln vergraben wurde, unter 1 Atmosphäre Inertgas erhitzt wurde,
bis das Pech vollständig
geschmolzen war. Ein Vakuum wurde langsam angelegt (1 Zoll Quecksilber/Minute;
4 kPa/Minute oder weniger), bis das Gefäß vollständig auf unter 25 Zoll; 10
kPa evakuiert wurde. Dann wurde der Inertgasdruck wieder auf einen
Bereich von 1 bis 100 Atmosphären;
0,1 bis 10 MPa eingestellt. Die Vorform kann nachfolgend gekühlt oder
die Carbonisierungsstufe ohne Verzögerung fortgesetzt werden.
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Ein
weiteres Verfahren zum Infiltrieren von Vorformen mit Pech ist asymmetrische
Pechinjektion. Bei diesem Verfahren wird eine Vorform infiltriert,
indem Pech in einem Druckgradienten durch das Teil fließen gelassen
wird. Wenn ausreichend Pech absorbiert worden ist, wird das Verfahren
angehalten.
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Carbonisierung
des infiltrierten Pechs kann entweder in einem Ofen, einer isostatischen
Heißpresse (HIP),
einem Autoklaven oder einer uniaxialen Heißpresse durchgeführt werden.
Bei jeder dieser Techniken wird das imprägnierte Teil auf den Bereich
von 600° bis
1000°C erhitzt,
während
eine inerte Atmosphäre
im Druckbereich von 1 bis 1000 Atmosphären; 0,1 bis 100 MPa gehalten
wird. Je höher
der Druck ist, um so höher ist
die erreichte Kohlenstoffausbeute, obwohl die größten Zuwächse der Kohlenstoffausbeute
bei mäßigen Drücken bis
zu 5000 psi; 35 MPa erhalten werden.
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Wärmebehandlung
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Eine
zwischendurch oder am Ende erfolgende Wärmebehandlung der Vorformen
wird üblicherweise verwendet,
um die Kristallstruktur und Ordnung des Kohlenstoffs zu modifizieren.
Dieses Verfahren ist in der Regel der Wärmebehandlung des oben beschriebenen
Schaums sehr ähnlich.
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Am Ende erfolgende
maschinelle Verarbeitung
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Das
Material wird am Ende maschinell zu der brauchbaren Form eines Reibungsmaterials
oder anderer Strukturkomponente verarbeitet. Eine Oxidationsschutzbeschichtung
oder -behandlung kann gewünschtenfalls
verwendet werden.
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BEISPIELREIBUNGSMATERIAL
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Eine
Schaumvorform wurde aus Mitsubishi AR synthetischem Mesophasen-Pech,
ARA 24, wie folgt hergestellt. Eine Beschickung aus 170 g AR-Pech
wurde in ein Aluminiumfolienschiffchen am Boden eines 1 Gallon;
3,8 Liter-Druckgefäßes aus
Stahl angeordnet. Das Gefäß wurde
langsam erhitzt, bis die am Deckel gemessene Temperatur 330°C betrug.
Es ist bevorzugt, dass die Temperatur etwa 10 bis 50°C über dem
Erweichungspunkt des Materials liegt. In vorhergehenden Experimenten
wurde gefunden, dass die Temperatur des Harzes ungefähr 24° höher als
die Temperatur des Deckels war. Der Druck wurde auf 1600 psi; 11
MPa Stickstoff erhöht.
Nach einem kurzen Behandlungszeitraum wurde die Temperatur auf 290°, gemessen
am Deckel, oder 314°,
geschätzt
im Harz, reduziert. Das Teil wurde 4 Stunden auf 290°C gehalten,
und dann wurde der Druck rasch entspannt. Das Gefäß wurde
dann über
einen Zeitraum von 6 Stunden auf Raumtemperatur abgekühlt. Der
Druck/Temperatur-Zyklus ist in 18 gezeigt.
Diese Schaumvorform hatte eine offene Porosität von ungefähr 82% und eine durchschnittliche
Porengröße von 300
bis 350 μm.
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Die
Schaumvorform wurde dann stabilisiert, indem sie in Luft in einem
Blue M Umluftofen erhitzt wurde. Die Vorform wurde langsam (in etwa
10 Stunden) auf 240°C
erhitzt und dann 96 Stunden mit Umluft auf 240° gehalten. Die Vorform wurde
dann langsam auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Die
Schaumvorform wurde dann in einem Huppert Verkohlungsofen mit Retorte
aus Superlegierung unter Verwendung einer Sanddichtung carbonisiert,
wobei die Vorform auf einem Bett aus Aktivkohle ruhte. Die Vorform
wurde in einer Inertatmosphäre
durch Erhitzen wie folgt carbonisiert: Die Retorte wurde ungefähr eine Stunde
sanft mit Stickstoff gespült,
um mehrere Änderungen
der eingeschlossenen Luft zu bewirken. Dann wurde sie mit abgeschalteter
Spülung
in 15 Stunden auf 900°C
und danach in 1,5 Stunden auf 1050°C erhitzt. Die Retorte wurde
4 Stunden auf 1050°C
gehalten, dann über
Nacht abkühlen
gelassen.
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Die
Schaumvorform wurde dann mit kommerziell erhältlichem AlliedSignal 15V Pech
unter Verwendung von 4 Zyklen verdichtet, die ein kombiniertes VPI-("Vakuumdruckinfiltration")- und PIC-("Druckimprägnierungscarbonisierung")-Verfahren wie folgt
umfassten. Das Teil wurde auf 250°C
erhitzt, während
es in Pech eingetaucht war. Das Gefäß wurde auf weniger als 100
Torr; 13 kPa evakuiert. Danach wurde das Gefäß auf 1600 psi; 11 MPa unter
Druck gesetzt, und das Teil unter Druck abgekühlt. Der Enddruck bei Raumtemperatur betrug
1100 psi; 7,6 MPa. Nach Inspektion wurde das Gefäß wieder auf 700 psi; 4,8 MPa
unter Druck gesetzt. Das Gefäß wurde
auf ungefähr
600°C erhitzt.
Während
dieser Zeit erreichte der Druck etwa 2100 psi; 14,4 MPa. Die experimentelle
Vorform wurde durch Erhitzen auf 1050°C unter Stickstoff unter Verwendung
desselben Verkohlungszyklus wie oben beschrieben verkohlt.
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Die
Vorform oder das Teil wurde mit 15 V Pech erneut imprägniert,
indem das Teil in pulverisiertes Pech eingetaucht und auf 250°C erhitzt
wurde. Das Gefäß wurde
zuerst auf weniger als 100 Torr; 13 kPa evakuiert, danach erneut
auf 1600 psi; 11 MPa unter Druck gesetzt. Der Druck wurde in diesem
Fall vor dem Abkühlen
entspannt. Nach Inspektion und Reinigung des Gefäßes wurde das Teil in dem Druckgefäß ersetzt
und das Gefäß auf 700
psi; 7,6 MPa unter Druck gesetzt. Das Gefäß wurde auf eine Peaktemperatur
von 605°C erhitzt,
und der Druck stieg auf 1850 psi; 12,7 MPa. Das Gefäß wurde
unter Druck abgekühlt
und das Teil entfernt. Das Teil wurde abermals durch Erhitzen auf
1050°C unter
Stickstoff verkohlt.
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Das
Teil wurde ein drittes Mal imprägniert,
abermals indem auf 250°C
erhitzt, evakuiert und auf 1600 psi; 11 MPa unter Druck gesetzt
wurde. Danach wurde das Teil unter Druck bei 600°C und 1960 psi; 13,5 MPa verkohlt
und unter Druck abgekühlt.
Schließlich
wurde das Teil unter inerten Bedingungen verkohlt, wobei in Stickstoff
auf 1050°C
erhitzt wurde.
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An
diesem Punkt wurden maschinell experimentelle Dynamometerscheiben
aus dem Teil gearbeitet. Ein Paar Ringe mit 2,188 Zoll; 5,558 cm
Außendurchmesser,
1,375 Zoll; 3,493 cm Innendurchmesser mal 0,27 Zoll; 0,69 cm wurde
maschinell gearbeitet.
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Eine
vierte Imprägnierung
und Carbonisierung wurden durchgeführt. Die Ringe wurden wiederum
in pulverisiertem 15V Pech auf 250°C erhitzt. Das Gefäß wurde
evakuiert, danach erneut auf 1600 psi; 11 MPa unter Druck gesetzt.
Das Gefäß wurde
unter Druck abgekühlt.
Die Druckcarbonisierung wurde wie zuvor durchgeführt, wobei zuerst auf 700 psi;
7,6 MPa unter Druck gesetzt, danach auf 600°C geheizt wurde, wobei der Druck
auf etwa 1900 psi; 13 MPa ansteigen gelassen wurde. Das Gefäß wurde
unter Druck abgekühlt.
Die Ringe wurden verkohlt, indem sie unter inerten Bedingungen auf
1050°C erhitzt
wurden.
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Die
Teildichte durch das obige Verdichtungsverfahren ist in 19 gezeigt.
Es wurde eine Dichte von 1,4 g/cm3 produziert
und reicht aus, um die Prinzipien der Erfindung zu zeigen.
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Die
Ringe wurden dann auf dem Link-Subscale-Dynamometer getestet, indem
20 Bremsvorgänge durchgeführt wurden.
Das Trägheitsmoment
für diese
Anlage beträgt
0,1323 Slug-ft2; 0,1794 kg-m2.
Der Rotor wurde auf 6400 Umdrehungen pro Minute beschleunigt, und
dann wurde eine Kraft von 2,2 kN ausgeübt. Während jedes Stopps wurden Drehmoment,
Druck und Geschwindigkeit gemessen. Die Bremswirksamkeit (der Reibungskoeffizient)
stieg während
des Tests von einem Anfangswert von ungefähr 0,1 auf einen stabilisierten Wert
von etwa 0,26. Die Wirksamkeit ist in 20 aufgetragen.
Das Verfahren und die experimentellen Teile zeigen eindeutig die
Fähigkeit
dieses Materials, als Reibungsmaterial zu wirken, wie durch die
Tests und Charakteristika des Materials bestätigt wird. Unter zusätzlicher
Optimierung des Verfahrens können
dieses Reibungsmaterial und dessen Leistung verbessert werden.
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Die
Drehmomentleistung dieses experimentellen Reibungsmaterials hat
viele erwünschte
Charakteristika. Eine typische Drehmomentkurve des Reibungsmaterials
während
eines Bremsstopps ist in 21 gezeigt,
die auch die Druck- und Geschwindigkeitskurven illustriert. Die
Drehmomentkurve ist glatt und neigt sich am Ende des Stopps leicht.
Bei aktuellen konventionellen Materialien steigt die Drehmomentkurve
am Ende des Stopps häufig
an, was in der Regel zu unerwünscht
verstärktem
Lärm und
Vibration führt.
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Der
Verschleiß für dieses
Reibungsmaterial wurde gemessen und ist nachfolgend aufgeführt:
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und das erfindungsgemäße Reibungsmaterial,
die hier offenbart sind und eine Schaumvorform umfassen, die durch
eine beliebige oder beliebige Kombination verschiedener Verdichtungsverfahren
verdichtet worden ist, ist eindeutig vielversprechend zur Verwendung
in Brems- und Kupplungsbauteilen in zahlreichen Anwendungen.