DE3726861A1 - Hochkohlenstoffhaltiger verbundwerkstoff - Google Patents
Hochkohlenstoffhaltiger verbundwerkstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Kohlenstoffmaterialien und insbesondere
Graphit-Bulk-Gegenstände, die durch Pyrolyse
einer Mehrzahl von konsolidierten bzw. verdichteten, voroxidierten
Fasern, insbesonderen Polymer-Polyacrylnitril-
Fasern, hergestellt werden.
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbundwerkstoffe stellen allgemein
Kohlenstoffmatrix-Körper dar, die mit darin ausgerichteten
oder verteilten Kohlenstoff-Fasern verstärkt sind. Derartige
Verbundwerkstoffe wurden nach verschiedenen Methoden
hergestellt, die üblicherweise die Imprägnierung eines
porösen Kohlenstoff-Fasergebildes mit einem Harz, pyrolytischem
Kohlenstoff oder dergleichen umfassen. Beispielsweise
kann eine Matte, ein Filz, ein Strang oder
dergleichen aus Kohlenstoff-Fasern nach einem Druck- oder
Vakuumverfahren mit einem Bindemittel aus Pech oder
einem synthetischen, Kohlenstoff ergebenden Harz, das
anschließend polymerisiert wird, imprägniert werden.
Der so imprägnierte Körper wird sodann pyrolisiert,
indem man ihn auf ausreichend hohe Temperaturen erhitzt,
um das zur Imprägnierung verwendete Bindemittel in eine
Kohlenstoffmatrix umzuwandeln.
Alternativ kann eine Kohlenstoffmatrix in der Weise
hergestellt werden, daß man einen porösen Kohlenstoff-
Faserkörper mit einem Kohlenwasserstoffgas imprägniert,
das sodann thermisch zu Kohlenstoff zersetzt wird.
In beiden Fällen kann der karbonisierte Körper erneut
imprägniert und erneut pyrolysiert werden, um die
Dichte zu erhöhen und anderweitige Eigenschaften zu
verbessern. Die hierbei erhaltene Kohlenstoffmatrix
weist jedoch infolge des Schrumpfens der Matrix während
der Pyrolyse keinen guten Verbund zu den Fasern auf.
Des weiteren neigt der Verbundwerkstoff häufig zu einer
groben Gefügestruktur, mit beträchtlicher restlicher
Porosität und niedrigem Elastizitätsmodul.
Bei der bekannten Herstellung von Kohlenstoff-Fasern nach
dem Stand der Technik wird es häufig vorgezogen, Vorläufer-
Fasern aus Acrylpolymeren wie beispielsweise Polyacrylnitril
(PAN) zu verwenden. Im hier verwendeten Sinn soll die
Bezeichnung PAN Acrylfasern umfassen, die wenigstens 85%
Polyacrylnitril enthalten, wobei der Rest andere Polymere
umfassen kann. Derartige PAN-Fasern schmelzen nicht vor
der pyrolytischen Zersetzung, und aus PAN hergestellte
pyrolysierte Fasern haben eine wesentlich größere
Festigkeit als aus anderen, billigen Vorläufermaterialien,
wie beispielsweise Pech oder Materialien auf der Basis
von regenerierter Zellulose, hergestellte Fasern.
Es ist seit langem bekannt, daß aus Acrylnitril hergestellte
Garne bei Erhitzung in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre auf etwa 200°C, eine Veränderung erfahren,
die eine schwarze Farbe und feuerbeständige Eigenschaften
das Garns zu Folge haben. Es wird angenommen, daß
während einer derartigen Erhitzung eine ausgedehnte
Dehydrierung des Polymergerüsts stattfindet und einige
der anhängigen Nitrilgruppen zur Amino- oder Carboxyl-
Struktur hydrolysiert werden, wodurch eine thermische,
blockartige Polymerisation von geeignet ausgerichteten
Nitrilgruppen katalysiert wird. Außerdem bewirkt eine
derartige Erhitzung molekulare Quervernetzung, die
wenigstens teilweise durch Oxydationsmittel induziert
wird. So bewirkt der Oxidationsprozeß anscheinend eine
intramolekulare Verkettung der Polymerketten in der
Faser unter Bildung einer Leiterstruktur, unter merklicher
Änderung der physikalischen Eigenschaften der Fasern.
Beispielsweise sind derartige oxidierte Fasern nicht mehr
in Polyacrylnitril-Lösungsmitteln wie beispielsweise
Dimethylformamid oder zyklisches Tetramethylensulfon
löslich.
PAN und anderweitige Fasern zur Verwendung in Kohlenstoff-
Verbundkörpern werden gewöhnlich durch ein thermisches
Oxidationsverfahren wärmestabilisiert, in welchem die
Fasern in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre auf Temperaturen
zwischen etwa 200°C und etwa 400°C erhitzt
werden, bis ein gewünschter Sauerstoffgehalt, üblicherweise
zwischen etwa 5 bis etwa 15 Gew.-%, vorzugsweise etwa
10 Gew.-%, erreicht ist. Derartige wärmestabilisierte,
sauerstoffhaltige Fasern sind als voroxidierte Fasern
bekannt.
Streng genommen verliert voroxidiertes PAN, falls es
auf Temperaturen oberhalb etwa 1000°C erhitzt wird,
seinen Nicht-Kohlenstoffgehalt, und da es nicht schmilzt,
verkohlt bzw. verkokt es. Nach Jenkins und Kawamura,
Polymeric Carbons - Carbon Fiber, Glass and Char,
Cambridge University Press, London, 1976, wird das verkohlte
bzw. verkokte Material als "polymerer Kohlenstoff"
bezeichnet, ein Material, das scharf von graphitischem
Kohlenstoff unterschieden werden muß, wie er durch
Pyrolyse von aus einem flüssigen oder teerigen Zustand
erzeugten Koksen erhalten wird. Das Vorstehende scheint
die Anmerkung von J. Hermann in seinem Artikel
"Electrical Conductivity of Vapor-Grown Carbon Fibers",
Carbon, Vol. 21, No. 4, S. 431, 435 zu erklären, wonach
es ". . . allgemein bekannt (sei), daß PAN-Fasern nicht
graphitieren."
Polymerer Kohlenstoff ist dadurch gekennzeichnet, daß er
ein turbostratisches Netzwerk von Kohlenstoffatomen
aufweist, im Gegensatz zu den ausgedehnten Graphitblättern,
die notwendigerweise in wirklich graphitischem Kohlenstoff
existierten müssen, vgl. Jenkins und Kawamura, a.a.O., S. 2.
Diese beiden Kohlenstoff-Formen könnnen auch unschwer
voneinander nach einer Reihe von Tests unterschieden
werden, die auf unterschiedlichen Kristallgefügen der
Materialien beruhen.
Beispielsweise wird aus PAN hergestellter polymerer
Kohlenstoff eine verhältnismäßig ungeordnete Gefügestruktur
besitzen und Kohlenstoff-Basal- bzw. Grundflächen aufweisen,
die konzentrisch an den äußeren Bereichen der
Faser sind, jedoch radial im Inneren. Die Dichte der
Faser liegt bei etwa 1,7 bis etwa 1,8 g/cm³.
Auf der anderen Seite weisen aus Pech hergestellte
graphitische Kohlenstoff-Fasern eine wohlgeordnete Gefüge-
Struktur auf und werden typischerweise Graphit-"Ebenen"
aufweisen, die im wesentlichen sämtlich radial nach außen
zur Faseroberfläche gerichtet sind. Die Dichte derartiger
graphitischer Pechfasern wird typischerweise etwa 2,1 bis
2,2 g/cm³ betragen. Ferner werden in wahrem Graphit Röntgen-
Untersuchungen mittels Elektronen-Raster-Mikroskopie
Abstände in C-Richtung unterhalb etwa 3,5 Å ergeben mit
3,354 Å als dem theoretischen Abstandswert.
Die vorliegende Erfindung stellt einen verbesserten
Lösungsweg für das Problem der bisher zur Schaffung von
Kohlenstoffkörpern erforderlichen aufwendigen Behandlung
mit mehreren Zyklen aus Matriximprägnierung/Graphitierung dar,
und die Erfindung ergibt auch höhere Werte des Elastizitätsmoduls,
wie sie bisher für Kohlenstoff-Kohlenstoff-
Körper nicht erzielbar waren. Zu diesem Zweck wird das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Bindemittel in
situ direkt von den voroxidierten Fasern selbst abgeleitet.
Das Bindemittelmaterial wird dadurch erzeugt, daß man
mehrere voroxidierte Fasern mit einem flüssigen polaren
Weichmacher, wie beispielsweise Wasser oder einem Alkohol
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen pro Molekül infiltriert,
wobei der Weichmacher und die Fasern miteinander unter
Bildung eines teerartigen Extrakts oder Auszugs aus den
infiltrierten Fasern reagieren und diese mit dem teerartigen
Extrakt überzogen sind. Die so überzogenen Fasern werden
sodann konsolidiert oder durch Diffusionsbondierung
miteinander verbunden, bei hohem Druck, typischerweise
bei einer Temperatur unterhalb 400°C, beispielsweise durch
Pressen, isostatisches Warmpressen, Autoklavenbehandlung,
Extrudieren oder dergleichen. Nach der Diffusionsbondierung
ist das erhaltene Bulkmaterial nicht mehr faserartiger
Natur, jedoch behält die Bulk-Gefügestruktur im wesentlichen
die axiale Molekularorientierung der ursprünglichen
Fasern. Dieses Bulkmaterial kann bei atmosphärischem
Druck karbonisiert bzw. verkohlt bzw. verkokt werden,
wodurch höhere Werte des Elastizitätsmoduls des karbonisierten
Materials erreicht werden als dies bisher der
Fall war.
Gemäß einem bedeutenden Aspekt der vorliegenden Erfindung
werden die überzogenen Fasern sowohl konsolidiert und
pyrolysiert, beispielsweise bei 600°C unter Druck,
besonders bevorzugt durch isostatisches Warmpressen (HIP)
("hot isostatic pressing") unter Vermeidung einer Abkühlung zwischen der Konsolidierungsbehandlung
und der Pyrolyse. Nach Abschluß der
HIP-Warmpreßbehandlung weist das Bulkmaterial wiederum
keine Fasernatur mehr auf, jedoch behält die Bulk-Gefügestruktur
im wesentlichen die Molekular-Orientierung der
ursprünglichen Fasern bei. Dieses Bulkmaterial kann bei
niedrigeren Temperaturen, als dies bisher zur Erzielung
eines gegebenen Wertes des Elastizitätsmoduls für das
karbonisierte Material möglich war, karbonisiert werden.
Nachdem voroxidierte PAN-Fasern in dieser Weise konsolidiert
und unter Druck pyrolisiert wurden, kann das kohlenstoffhaltige
Produkt durch anschließende Wärmebehandlung
in echter Weise graphitiert werden, wodurch ein Material
mit einem Elastizitätsmodul von wenigstens 40 × 10⁶ psi
und einer Zugfestigkeit von wenigstens 20 × 10³ psi erhalten
wird.
Ein Hauptgegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher
die Schaffung eines Verfahrens einer Bulk-Kohlenstoff-
Struktur aus voroxidierten Fasern, wobei dieses Strukturgebilde
einen hohen Elasitzitätsmodul besitzt. Ein weiterer
Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung eines
Bulk-Kohlenstoff-Gebildes aus voroxidierten Vorläuferfasern,
wobei dieses Gebilde nicht grob-faserartig ist,
jedoch die für die voroxidierten Fasern charakteristische
Molekularorientierung beibehält und daher unter Bildung
von Bulk-Kohlenstoff- oder Graphit-Körpern hoher Festigkeit
und hohen Elastizitätsmoduls mit minimaler Rißbildung
karbonisiert oder graphitiert werden kann.
Weitere Gegenstände der Erfindung sind die Schaffung
eines derartigen Verfahrens, bei welchem voroxidierte
Fasern mit einem Weichmacher unter Bildung einer teerförmigen
Ausscheidung infundiert werden, die als Bindemittel
in einem nachfolgenden Konsolidierungsschritt
dient und des weiteren soll ein derartiges Verfahren
geschaffen werden, bei welchem der verwendete Weichmacher
ein teerartiges Extrakt aus den infundierten voroxidierten
Fasern zu extrahieren vermag, wodurch die Notwendigkeit
der Zugabe irgendeines Matrixmaterials zu dem erhaltenen
Kohlenstoffkörper vermieden wird. Ein weiterer bedeutsamer
Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens,
bei welchem das Gebilde, obwohl es aus voroxidierten Polyacrylnitril-
Fasern hergestellt wurde, dennoch durch durch anschließende
Wärmebehandlung in echter Weise graphitiert
werden kann, unter Bildung von Graphitkörpern hoher Festigkeit
und eines hohen Elastizitätsmoduls, bei geringer
Porosität und minimaler Rißbildung.
Weitere Ziele und Gegenstände der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung. Die Erfindung umfaßt
somit die Verfahren mit den verschiedenen Verfahrensschritten
und deren gegenseitiger Beziehung, sowie die
Erzeugnisse und Zusammensetzungen mit Eigenschaften und
Beziehungen von Elementen, wie sie sämtlich in der
nachfolgenden detaillierten Beschreibung erläutert werden
und in den Ansprüchen unter Schutz gestellt werden.
Im folgenden wird nun die Erfindung im einzelnen näher
beschrieben.
Allgemein werden bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
mehrere voroxidierte Fasern mit einem polaren flüssigen
Weichmacher, der aus den Fasern ein teerförmiges Extrakt
auszuziehen vermag, infundiert, und zwar vorzugsweise
bis zur Sättigung. Die Fasern können irgendein kohlenstoffhaltiges
Vorläufermaterial sein, das in dieser
Weise infundiert werden kann, beispielsweise Vorläufermaterialien
aus Rayon usw., vorzugsweise bestehen sie
aber aus Polyacrylnitril. Typische Vorläuferfasern sind
beispielsweise "Grafil S.A.F" von Hysol Grafil Co., ein
Polyacrylnitril mit einem angenommenen Gehalt von 5%
Methylacrylat und 1% Itacon-Säure, "Dralon T" der Bayer
AG, von dem angenommen wird, daß es reines Acryl-Homopolymer
ist, sowie viele andere Materialien. Die Vorläufer-
Fasern sollten nach bekannten Verfahren auf einen Sauerstoffgehalt
von etwa 7 bis etwa 14 Gew.-% stabilisiert
werden.
Der Weichmacher kann beliebig aus einer großen Anzahl
polarer Lösungsmittel gewählt werden, wie beispielsweise
Wasser, Äthylencarbonat, Dimethylsulfoxid sowie Alkohole,
beispielsweise normale gesättigte Alkohole wie Äthyl-
Alkohol, n-Pentylalkohol, n-Hexylalkohol, n-Heptylalkohol,
n-Octylalkohol, n-Nonylalkohol und n-Decylalkohol,
tertiärer Pentylalkohol, Cyclo-Pentanol und Cyclohexanol;
ungesättigte Alkohole wie beispielsweise Äthylenglykol,
Propylenglykol, 1,3 Propandiol und Glyzerol sowie aromatische
Alkohole wie beispielsweise Benzylalkohol,
A-Phenyläthylalkohol und B-Phenyläthylalkohol. Äthylenglykol
ist ein bevorzugter alkoholischer Weichmacher,
wenigstens vom Kostenstandpunkt gesehen ist der bevorzugte
Weichmacher einfach Wasser.
Die Infusison der voroxidierten Fasern in dem Weichmacher
wird bei einer Temperatur oberhalb, gleich oder unterhalb
dem Siedepunkt des Weichmachers während einer ausreichenden
Zeitdauer durchgeführt, damit sich an der Oberfläche
der Fasern eine nennenswerte Menge Extrakt bildet, d. h.
bis die voroxidierten Fasern wenigstens 5 und bis zu
80 Gew.-% Weichmacher, bezogen auf das Fasergewicht, aufgesaugt
haben. Die Mindest-Infusionsdauer ist unter anderem
eine Funktion der Faserdurchmesser sowie der Infusions-
Temperatur und des Infusionsdrucks. Man darf annehmen,
daß während dieser Zeitdauer der infundierte
Weichmacher kurze Bruchstücke der Polymerkette aus dem
Inneren der Faser extrahiert, wobei diese Bruchstücke
während des Oxidationsverfahrens gebildet wurden. Die
genaue Zusammensetzung der teerartigen Ausscheidung ist
nicht bekannt, sie liegt in Form einer dunklen, viskosen,
klebrigen Flüssigkeit vor. Der infiltrierte Weichmacher
bewirkt auch ein gewisses Anschwellen und Erweichen
der voroxidierten Fasern, wodurch diese wesentlich
flexibler werden.
Nachdem die voroxidierten Fasern in geeigneter Weise mit
Weichmacher infundiert wurden, um das gewünschte Extrakt
auf den Faseroberflächen zu bilden, werden mehrere dieser
so behandelten Fasern dann in einfacher Weise konsolidiert
oder durch Diffusionsbondierung miteinander oder mit
anderen Fasern, nach verschiedenen Verfahren bei vergleichsweise
niedrigen Temperaturen und Drücken, beispielsweise
200°C und 2000 psi verbunden. Die Bondierung
kann statisch erfolgen, indem man eine Mehrzahl der vorbehandelten
Fasern in Ausrichtung in einer Form anbringt
und einer isostatischen Pressung bei verhältnismäßig
niedrigen Temperaturen und Druck unterwirft. Nach Entnahme
des gepreßten Erzeugnisses aus der Preßumhüllung,
kann etwas restliches Extrakt bzw. Exsudat zurückbleiben.
Anders als beim Stande der Technik jedoch kann infolge
der hohen Plastizität, welche die Fasern durch ihren
angeschwollenen und erweichten Zustand bei Behandlung
gemäß der Erfindung erhalten haben, und infolge des
Vorliegens des als Bindemittels wirkenden Extrakts bzw.
Exsudats eine Mehrzahl derartig vorbehandelter Fasern
in dynamischen Verfahren mittels Warmextrudieren konsolidiert
werden. In beiden Fällen behält das resultierende
Bulk-Gebilde oder Formkörper die in den ursprünglichen
voroxidierten PAN-Fasern vorhandene innere Molekularorientierung
bei. Das auf diese Weise erhaltene Bulk-
Gebilde zeigt auch nur geringe oder jedenfalls keine
grobe Faser/Matrix-Differenzierung oder klare Grenzen wie
dies für die bekannten Verbundwerkstoffe nach dem Stand
der Technik kennzeichnend ist.
Zur vollen Ausnutzung der Infusionsbehandlung gemäß der
vorliegenden Erfindung ist eine weitere Behandlung der
konsolidierten Fasern erwünscht. Der durch Konsolidieren
der extrahierten und überzogenen voroxidierten Fasern
erzeugte Formkörper besitzt die Festigkeit und den
Elastizitätsmodul der ursprünglichen voroxidierten
Fasern, beispielsweise einen verhältnismäßig niedrigen
E-Modul von weniger als 1 × 10⁶ psi und eine verhältnismäßig
niedrige Festigkeit, typischerweise um etwa 2 × 10⁴ psi
oder weniger. Jedoch läßt sich dieses Material durch
geeignete Wärmebehandlung in einer inerten Atmosphäre
in einen Kohlenstoffkörper von hohem E-Modul (beispielsweise
bis zu 5 × 10⁷ psi) und hoher Festigkeit (beispielsweise
bis zu 8 × 10⁵ psi) umwandeln. Derartige Wärmebehandlungen
werden im allgemeinen durch die gewünschten End-
Eigenschaften und Formkonfigurationen bestimmt, allgemein
sehen sie eine allmähliche Erhitzung auf Werte zwischen
1400°C und 3200°C vor, für maximale Festigkeit und
Steifigkeit. Langsame Erwärmung, welche eine plötzliche
Freisetzung von flüchtigen Komponenten innerhalb des
Gebildes vermeidet, sowie Aufrechterhaltung des
Formkörpers unter Druck während des Karbonisierungszyklus,
dienen beide dazu, die Rißbildung in dem erhaltenen
karbonisierten Bulkerzeugnis zu verringern bzw. zu
minimalisierten.
Die US-Patentschrift 38 17 700 zeigt eine Behandlung
von PAN-Fasern mit einer geringen Menge von mit einem
Alkali- oder Erdalkalimetall substituiertem Polyol in
einem Polyol-Lösungsmittel von der Oxidation der Faser,
wodurch erreicht wird, daß eine thermische Oxidation bei
ziemlich hohen Temperaturen stattfinden kann.
Das Problem unterschiedlicher Faser/Matrix/Abmessungsänderungen
in Kohlenstoffverbundwerkstoffen ist in der
US-Patentschrift 39 27 186 behandelt, die eine Behandlung
flexibler Urethanharz-Stränge mit einem flüssigen polymerisierbaren
Furanharz oder Harzvorläufer, wie beispielsweise
Furfurylalkohol vorschlägt, um den Strang zum Schwellen
zu bringen. Nachdem alles flüssige Harz von den Oberflächen
der Stränge entfernt ist, wird das aufgequollene
Urethan thermisch karbonisiert. Eine in der US-Patentschrift
43 50 672 vorgeschlagene Alternativlösung für dieses
Problem besteht darin, daß man unter vollständiger Ausschaltung
jedes Bindemittels oder Matrixmaterials von
der Plastizität der Vorläuferfasern Gebrauch macht,
um eine Bondierung durch Preßformen vor der Pyrolyse zu
bewirken. Zu diesem Zweck sieht die genannte Patenschrift
die Anordnung mehrerer synthetischer Polymerfasern,
vorzugsweise aus Polyacrylnitril (PAN)-Polymeren oder
aromatischen polyzyklischen Polymeren, wie beispielsweise
bestimmten Polyamiden, Polyimiden, Polybenzimidazolen
oder Polythiadiazolen vor, wobei die so angeordneten Fasern
gleichzeitig einer Temperatur und einem Druck ausgesetzt werden,
die ausreichen, um ein Wärme-Deformations-Fließen bzw.
eine Bondierung zwischen benachbarten Fasern hervorzurufen.
Die so bondierten Fasern werden sodann in einer
nicht-oxidierenden Atmosphäre bei verhältnismäßig hohen
Temperaturen von beispielsweise bis zu 3500°C pyrolysiert.
Eine Betrachtung der in den Beispielen der US-Patentschrift
43 50 672 beschriebenen Bedingungen (unter Verwendung
voroxidierter Acryl-Copolymer-Fasern mit 8% Sauerstoffgehalt)
zeigt, daß die zur Erzielung eines gegebenen
Elastizitätsmoduls erforderlichen Karbonisierungsbehandlungs-
Temperaturen wesentlich höher sind als dies zur Erzielung
gleichartiger Ergebnisse gemäß der vorliegenden Erfindung
notwendig ist. Beispielsweise ist in der US-Patentschrift
43 50 672 eine Wärmebehandlung bis 1700°C erforderlich,
um ein Kohlenstoffgebilde mit einem E-Modul von 25 × 10⁶ psi
zu erzeugen. Gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt
eine Wärmebehandlung bei 1000°C einen Kohlenstoffkörper
mit einem E-Modul von 24× 10⁶ psi; andauernde Behandlung
bei 1400°C bewirkt eine Erhöhung des Moduls auf 28× 10⁶ psi.
Diese Werte müssen mit dem Elastizitätsmodul von
typischem fein-körnigem Bulk-Graphit von 1 × 10⁶ bis
2 × 10⁶ psi verglichen werden, und sie sind konsistent
mit dem typischen E-Modul anderweitiger, gerichteter
Verbundwerkstoff-Gegenstände aus organischem Harz und
Metallmatrix (15 × 10⁶ bis etwa 30× 10⁶ psi).
Die mit dem Extrakt bzw. Exsudat gemäß der Erfindung
überzogenen infiltrierten voroxidierten Fasern können
auch als Matrix-Vorläufer mit voll-karbonisierten oder
graphitierten Fasern als herkömmliche Verstärkung verwendet
werden. Beispielsweise kann man einen Verbund-
Werkstoff im Auflegeverfahren aus abwechselden Schichten
karbonisierter oder graphitierter Fasern mit voroxidierten
PAN-Fasern herstellen. Die gesamte Layup-Schichtung
kann sodann mit Weichmacher gemäß der vorliegenden
Erfindung infundiert werden, um ein Extrakt bzw. Exsudat
in situ zu erzeugen, oder die voroxidierten Fasern können
in gleicher Weise vor dem Auflegen vorbehandelt werden.
In beiden Fällen wird das so erhaltene Layup-Gebilde
sodann bei niedrigen Temperaturen und Drücken konsolidiert,
und zwar unter Anwendung herkömmlicher Platten-Pressen,
isostatischer Warmpressung, Autoklaven-Behandlung oder
Extrusionsverfahren. Sodann wird eine abschließende
Ausheizung der Verbundwerkstoffe auf die erforderliche
Karbonisierungs- oder Graphitierungs-Temperatur in einer
inerten Atmosphäre durchgeführt. Die Layup-Gebilde
können ausgerichtete oder regellos angeordnete
Kohlenstoff-Fasern in einem Matrix-Vorläufer aus
ausgerichteten oder regellos angeordneten voroxidierten
Fasern umfassen. Die aus den behandelten voroxidierten
Fasern erzeugte Matrix besitzt aufgrund ihrer hohen
Molekularorientierung zusätzliche Festigkeit und Steife,
und gestattet gleichzeitig eine umfassendere Steuerung
der Relativ-Wärmeausdehnungs-Eigenschaften der Matrix
und des Verstärkungsmaterials.
Wie oben bereits erwähnt, besteht eine bedeutsame Abwandlung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in der gleichzeitigen
Konsolidierung und Pyrolyse der infundierten
Fasern. Für diese Variante ist es bedeutsam, die
voroxidierten Vorläuferfasern (mit Sauerstoffgehalt
zwischen etwa 9 bis etwa 14 Gew.-%) zu stabilisieren,
derart, daß sie im oxidierten Zustand Dichten zwischen
1,35 und 1,45 g/cm³ besitzen, aus weiter unten noch
näher erläuterten Gründen. Gemäß der bevorzugten Vorgangsweise
werden diese voroxidierten Fasern in Form von
Garnen, Tau-Strängen und dergleichen unidirektional aufgelegt
und in eine Plastikumhüllung oder Röhre, typischerweise
aus Polytetrafluoräthylen, wärmeschrumpfbarem Polyolefin-
Material oder dergleichen, gezogen. Die Fasern können
in dieser Weise in die Umhüllung bis zu einem maximalen
Faservolumen von 55 bis 60% gepackt werden. Zur Erhöhung
der Packungsdichte kann die mit Packung versehene
Umhüllung in ein Metallrohr (typischerweise aus rostfreiem Stahl
mit einer Wandstärke von 0,050 Zoll und einem Außen-
Durchmesser von 1½ Zoll) eingeführt und dieses Metallrohr
sodann durch eine Reihe von Metall-Ziehwerkzeugen
hindurchgezogen werden (beispielsweise sind 5 Werkzeuge
zur Erzielung eines reduzierten Außendurchmessers von
etwa 1,1 Zoll erforderlich). Dies dient dazu, das Faser-
Volumen im Inneren der Umhüllung auf bis zu 75 bis 80%
zu erhöhen.
Sodann wird der Metall-Mantel entfernt, beispielsweise
durch spanabhebende Bearbeitung, und das zusammengepreßte
Plastikrohr in kurze Längen, typischerweise von 9 Zoll,
zerschnitten. Ein oder mehrere dieser Längenabschnitte wird bzw.
werden in einen Plastikbeutel (beispielsweise aus
Polytetrafluoräthylen-Folie von ¹/1000 Zoll Stärke
hergestellt) eingebracht. In den Beutel wird Wasser,
beispielsweise in einer Menge von 70 Gew.-%, bezogen auf
das Fasergewicht, eingebracht und die Faser sodann sich
vollsaugen gelassen, typischerweise über Nacht. Es wurde
festgestellt, daß, falls die Dichte der voroxidierten Fasern
weniger als etwa 1,35 g/cm³ beträgt, die Fasern dazu neigen,
sich beim Erhitzen in dem Weichmacher aufzulösen, ohne
daß eine Faserstruktur zurückbleibt. Andererseits, falls
die Dichte der Fasern größer als etwa 1,45 ist, ist die
Reaktion zwischen den Fasern und dem Weichmacher zu langsam
oder unzureichend.
Nach der Infusion der Fasern mit dem Weichmacher, wird
der Beutel geschlossen und in einen Behälter, wie
beispielsweise eine offene Metalldose aus rostfreiem Stahl
der Blechstärke 20 eingebracht und in dieser durch eine
geeignete Stahlbarriere oder Werkzeug in Abstand vom
Boden der Dose gehalten. Die Dose wird sodann mit einem
Druckübertragungsmittel wie beispielsweise fein zerkleinertem
hitzebeständigem Material (beispielsweise
Kohlenstoffruß, Sand oder dergleichen) oder einer Metall-
Legierung wie beispielsweise PbBi, das vorzugsweise bei
einer niedrigen Temperatur schmilzt, gefüllt. Bei Verwendung
einer derartigen Legierung gießt man einfach
das flüssige Metall in die die Probe enthaltene Dose und
läßt sie im Hartguß erkalten. Die Dose mit der in Abstand
darin enthaltenen, in dem erstarrten Metall eingeschlossenen
Probe wird sodann in das Druckgefäß eingebracht. Man
erkennt, daß bei der Beschickung der Dose mit dem Druck-
Übertragungsmittel dieses letztere den Beutel ganz oder
teilweise umgibt. Sobald daher die Dose und ihr Inhalt
in dem Druckgefäß mit Wärme und Druck beaufschlagt werden,
findet eine isostatische Kompaktierung der Probe statt.
Gasförmige Reaktionsprodukte steigen in Blasenform oder
durch Diffusion an die Oberfläche des Druckübertragungsmittels.
Die Verwendung einer Metall-Legierung ist
vorzuziehen, da diese einfach in der Anwendung ist,
im Hartguß verwendet werden kann und - da sie bei vernünftig
niedriger Temperatur flüssig wird, sich gut
an ein Schrumpfen der Probe bei der nachfolgenden Behandlung
anpaßt.
Zur Durchführung einer Konsolidierung der infundierten
Fasern und der nachfolgenden Pyrolyse, wird die Dose mit
ihrem Inhalt vorzugsweise einer isostatischen Warmpressung
bei Drücken unterworfen, die bis zu 15 000 psi betragen
können und bei Temperaturen, die mit einer verhältnismäßig
langsamen Geschwindigkeit von beispielsweise 20°C/h
auf oberhalb 400°C gebracht werden. Falls das Druckübertragungsmittel
eine Metall-Legierung ist, wird diese
so gewählt, das sie bei der Temperatur, bei welcher die
anfängliche Konsolidierung stattfindet, geschmolzen
vorliegt, d. h. beispielsweise bei etwa 150°C bis etwa
300°C. Oberhalb dieser Temperaturen wird die konsolidierte
Probe pyrolytisch zersetzt, wobei im wesentlichen ein
Kohlenstoffkörper gebildet wird. Dabei ist bedeutsam, sowohl
eine Druckabsenkung wie eine Kühlung der Probe zwischen
der Konsolidierungsbehandlung und der Pyrolyse zu vermeiden,
da eine Pyrolyse unter Druck Proben mit weniger Rissen
ergibt. Während der Pyrolyse zersetzt sich die Probe teilweise
unter Bildung einer Reihe von Gasen, wie beispielsweise
Ammoniak, die sich in der Dose ansammeln, wobei
schließlich ein geschrumpftes Kohlenstoff-Skelett erhalten
wird.
Sodann läßt man die Dose unter Druck auf eine Temperatur
unterhalb etwa 200°C abkühlen, bevor sie aus dem Druckgefäß
entnommen wird. Zur Entnahme des Inhalts aus der
Dose braucht man lediglich die die Probe umgebende Legierung
aufzuschmelzen, derart, daß die Probe und ihre
eventuell vorgesehene Halterung an die Oberfläche der
Metallschmelze steigen können.
Man darf mutmaßen, daß,
wofür die niedrige Kohlenstoffausbeute und die Mikrostruktur
des erhaltenen Produkts spricht, in dieser isostatischen
Warmpressung die weniger stabilen Mittelbereiche der
voroxdierten PAN-Fasern während der Konsolidierung und
der Pyrolyse "ausgequetscht" werden. Das Ergebnis nach
der Graphitierung besteht darin, daß eine überwiegend
relativ grobe lamellare Mikrogefügestruktur (verglichen
mit der von Graphit-Fasern) vorliegt, die aus verzerrten
Bändern, welche sich mehrere Faserdurchmesser in der
von der Achse verschiedenen Richtung erstrecken und eine
allgemeine Ausrichtung in Richtung der Längsachse des
Erzeugnisses besitzen, besteht. Aus dieser graphitischen
bandartigen Struktur folgt ein hoher axialer Elastizitätsmodul,
ein hoher Elastizitätsmodul in Querrichtung,
sowie hohe Scherfestigkeit.
Im folgenden wird die Erfindung anhand repräsentativer
Beispiele beschrieben; sämtliche Prozentangaben sind
dabei in Gew.-%, soweit nicht ausdrücklich anders bemerkt.
Die Dichten von Proben wurden nach dem Archimedes-Verfahren
gemessen, typischerweise unter Verwendung von
Propanol zur Infiltration der Probenporen, um scheinbare
Dichten zu messen.
Ein auf einen Sauerstoffgehalt von etwa 8 Gew.-% voroxidiertes
PAN-Faserstück von 2 m Länge wurde auf einen zylindrischen
Glasdorn gewickelt und 15 Min. lang in
siedendem Äthylenglykol gebadet. Der Dorn und die Fasern
wurden sodann aus dem Alkoholbad entnommen und auf
Zimmertemperatur abkühlen gelassen. Nach Abnahme der
behandelten aufgewickelten Fasern von dem Dorn behielt
das hierbei erhaltene Produkt seine zylindrische Form
und schien zu einem im wesentlichen einheitlichen Gebilde
gesintert zu sein.
Eine Probe, die aus 34 Tauenden von jeweils 6000 Fäden
einer oxidierten Faser auf PAN-Basis (Hysol Grafil SAF,
10 Gew.-% Sauerstoff) bestand, wurde in gleichmäßiger Ausrichtung
in eine Fläche von ½ Zoll bis 5 Zoll einer Stahlform
eingelegt. Über die Faser wurden etwa 100 cm³ Äthylen-
Glykol gegossen, um das Fasermaterial vollständig zu
sättigen. Nach einer Durchtränkungsdauer von 30 Minuten
wurde die Probe zu einem einheitlichen Gebilde mit einer
Dicke von 0,056 Zoll gepreßt.
Ein Vorformling von etwa 50 Zoll Länge aus 588 Enden
von 10lagigen, Z-verzwirnten voroxidierten Fasern auf
PAN-Basis (Courtelle) wurde in einheitlicher Ausrichtung
auf einen vertikalen Rahmen gewickelt und in ein aus
FEP-Fluoropolymer hergestelltes Rohr (von 1,23 Zoll
Innendurchmesser) gezogen. Ein von dem so gefüllten Rohr
abgeschnittenes Probestück von 9 Zoll Länge wurde durch
Absorption von entionisiertem Wasser in einer Menge von
etwa 90% des Trockengewichts der Faser zum Erweichen
gebracht und in einem aus Polytetrafluoräthylen-Folie
hergestellten Beutel dicht verschlossen.
Der Beutel wurde sodann in eine Dose bzw. Büchse aus
rostfreiem Stahl eingelegt und mit einer PbBi-Legierungs-
Schmelze umgeben, die sodann erstarren gelassen wurde.
Sodann wurde die Dose mit 15 × 10³ psi isostatisch warmgepreßt,
während gleichzeitig die Temperatur mit einer
Geschwindigkeit von etwa 5°C/15 min von Zimmertemperatur
auf 600°C erhöht wurde. Sodann wurden Druck und Temperatur
verringert, um die Probe aus der Dose und der Legierung
entnehmen zu können. Nach Entnahme der Probe aus der
Presse wurde die Probe einer Hochtemperaturpyrolyse
bis zu 2500°C unter Argon in geschlossener Atmosphäre
unterworfen, und zwar in einer Quartz- und Graphit-
Apparatur unter Verwendung eines Westinghouse HF-Generators
als induktiver Heizquelle. Nach einer anfänglichen
gründlichen Gasspülung mit Argon wurde die Erhitzung
eingeleitet, wobei die Probe mit einer Geschwindigkeit
von 100°C/h von Zimmertemperatur (27°C) auf 2500°C
gebracht wurde. Anschließend wurde die Probe in dem
Ofen unter Argon langsam abkühlen gelassen.
Nach der Wärmebehandlung wurde die Dichte der Probe in
einer Isopropylalkohol-Lösung gemessen und zu 2,14 g/cm³
festgestellt. Der mit Ultraschall gemessene Elastizitätsmodul
betrug 26,8 × 10⁶ psi axial und 1,3 × 10⁶ psi
transversal.
Mit Röntgen-Strahlen an der Probe vorgenommene Messungen
der Kristallabstände bestätigten die Graphit-Natur des
Kohlenstoff-Fasergebildes. Der Zwischenschicht-C-Abstand
wurde mit 3,383 Å gemessen.
Eine Probe wurde nach der Vorgangsweise gemäß Beispiel III
hergestellt, mit dem Unterschied, daß sie einer Wärmebehandlung
bis 3200°C unterworfen wurde. Röntgenstrahl-
Messungen ergaben einen Kristallabstand von 3,359 Å, d. h.
außerordentlich nahe dem theoretischen Kristall-Abstand
von 3,354 Å für Graphit. Der im Biegeversuch gemessene
Elastizitätsmodul betrug 47,9 × 10⁶ psi.
Ein Vorformling von etwa 50 Zoll Länge aus 586 Enden von
10lagigen, Z-verzwirnten voroxidierten Fasern auf PAN-Basis
(Courtelle), wurde in einheitlicher Ausrichtung
auf einen vertikalen Rahmen gewickelt und in ein aus
FEP-Fluorpolymer hergestelltes Rohr (von 1,23 Zoll
Innendurchmesser) gezogen. Eine von der so gefüllten Röhre
abgeschnittene 10-Zoll-Probe wurde durch Absorption von
entionisiertem Wasser in einer Menge von etwa 80% des
Trockengewichts der Faser zur Erweichung gebracht, und
sodann in einen aus Polytetrafluoräthylen-Folie
hergestellten Beutel dicht verschlossen.
Der Beutel wurde sodann in einer PbBi-Legierung bei
15 × 10³psi isostatisch warmgepreßt, wobei gleichzeitig
die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von etwa 5°C/15 min
von Zimmertemperatur auf 700°C erhöht wurde. Druck
und Temperatur wurden sodann abgesenkt, um eine Entnahme
der Probe aus der Legierung und der Dose zu ermöglichen.
Nach Entnahme der Probe aus dem Druckgefäß wurde die
Dichte in Isopropylalkohol mit 1,67 g/cm³ gemessen. Die
Probe wurde sodann bei einer Wärmebehandlung wie in
Beispiel III unterzogen, jedoch mit einer Geschwindigkeit
von 100°C/h nur bis 1600°C, und sodann in dem Ofen unter
Argon langsam abkühlen gelassen.
Nach der Wärmebehandlung wurde die Dichte der Probe in
einer Isopropylalkohol-Lösung gemessen und mit 2,03 g/cm³
festgestellt. Die Biegefestigkeit und der Elastizitätsmodul
wurden mit 17,8× 10³ psi bzw. 8,24 × 10⁶ psi
gemessen. Der Schall-Modul wurde in axialer Richtung mit
10,6 × 10⁶ psi bestimmt. Der Biege-Modul wurde mit
9,49 × 10⁶ psi in Axial-Richtung und zu 4,26 × 10⁶ psi
in der Transversalrichtung gemessen. Die Druckfestigkeiten
betrugen 18,1 × 10³ psi axial und 2,4 × 10³ psi transversal.
Die Wärmeleitfähigkeit bei 1600°C betrug 0,360 w cm-1 · °C-1.
Das Diffusionsvermögen bei 1600°C wurde
zu 0,106 cm² gemessen. Für die Interlaminar-Scherfestigkeit
wurde ein Wert von 1,98 × 10⁶ psi gefunden. Die Wärme-
Ausdehnung bei 1600°C wurde mit 0,34% gemessen. Der
mittels Röntgenstrahlmessung bestimmte Wert des Zwischenschicht-
Abstands von 3,43 Å bestätigte wiederum die
Graphit-Natur des Kohlenstoff-Fasergebildes.
Ein Vorformling von etwa 50 Zoll Länge aus 38 Enden von
10lagigem, Z-verzwirntem voroxidiertem Fasermaterial
auf PAN-Basis (Courtelle) wurde von Hand in einheitlicher
Ausrichtung horizontal gewickelt und in ein aus FEP
Fluorpolymer hergestelltes Rohr (von 1,23 Zoll Innendurchmesser)
gezogen. Das so gefüllte Rohr wurde sodann
in ein Rohr aus rostfreiem Stahl eingesetzt und das
letztere auf einen Innendurchmesser von 1,118 Zoll gezogen.
Nach dem Ziehen wurde eine 9 Zoll-Probe von dem
Rohr abgeschnitten und der äußere Mantel aus rostfreiem
Stahl mit einer Bridgeport-Fräsmaschine entfernt und
so wieder das Außengehäuse aus FEP hergestellt. Die Probe
wurde sodann durch Absorption von entionisiertem Wasser
in einer Menge von etwa 70% des Trockengewichts der
Faser zum Erweichen gebracht und in einem Polytetrafluoräthylen-
Beutel dicht verschlossen.
Sodann wurde der Beutel wie in Beispiel III isostatisch
warmgepreßt und die Probe aus der Presse entnommen und
bei 2500°C wie in Beispiel III wärmebehandelt. Nach der
Wärmebehandlung wurde die Bulkdichte zu 1,77 g/cm³
gemessen. Die Probe wurde sodann in eine Metalldose
eingesetzt und der verbleibende Raum in der Dose mit
Erdölpech Ashland 240 ausgefüllt. Die Probe wurde mit
dem Pech imprägniert, und zwar mittels isostatischem
Warmpressen der Dose bei 15 × 10³ psi, wobei gleichzeitig
die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von etwa
5°C/15 Min. von Zimmertemperatur auf 600°C erhöht wurde.
Druck und Temperatur wurden sodann herabgesetzt, um
die Entnahme der Probe aus der Dose zu ermöglichen.
Nach der Entnahme der Probe aus der Dose wurde die Probe
sodann einer Hochtemperaturpyrolyse wie in Beispiel III
beschrieben unterzogen.
Nach der zweiten Wärmebehandlung wurde eine Anzahl von
Tests an dem hierbei erhaltenen Produkt durchgeführt.
Die Bulkdichte wurde mit 1,93 g/cm³ gemessen, was eine
wesentliche Erhöhung gegenüber der nach der ersten
Wärmebehandlung gemessenen Dichte darstellt. Für die
Interlaminar-Scherfestigkeit wurde ein Wert von mehr als
3,47 × 10³ psi gemessen. Entsprechend ergaben Messungen
der Probe nach der zweiten Wärmebehandlung eine Biege-
Festigkeit von 33 × 10³ psi, einen Elastizitätsmodul
von 40 × 10⁶ psi und eine Bruchdehnung von 0,085%.
Zur Gewinnung von Vergleichsdaten wurden nicht erweichte
Fasern nach einem ähnlichen Verfahren wie oben in
Beispiel III beschrieben behandelt. Zu diesem Zweck
wurden, wie in der nachstehenden Tabelle gezeigt,
voroxidierte Fasern mit einer Dichte von 1,47 (Grafil
SAF von Hysol Grafil, eine Polyacrylnitrilfaser mit
einem vermutlichen Methylacrylatgehalt von 5 Gew.-%
und 1 Gew.-% Itaconsäure) unter verschiedenen Bedingungen
nach dem isostatischen Warmpreßverfahren ohne Infusion
mit Weichmacher behandelt. In den ausgewählten Versuchsgängen
waren die Temperaturen (in Grad Celsius), die
Drücke (in psi) und die erhaltenen Dichten (in g/cm³)
wie in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Faserexemplare aus dem als Probe Nr. 4 gezeigten Prozeß
wurden bei Graphitierungstemperaturen von 1600°C,
1750°C und 2300°C behandelt, wodurch Produkte mit Dichten
von 1,85, 1,86 und 1,89 erhalten wurden, d. h. beträchtlich
unterhalb der Dichten, wie sie in den oben genannten
Beispielen III bis V unter Verwendung eines Weichmachers
erzielt wurden.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele von
Prozessen und Erzeugnissen können in gewisser Weise
abgewandelt werden, ohne daß hierdurch der Rahmen der
Erfindung verlassen wird. Der gesamten vorstehenden
Beschreibung kommt daher nur erläuternde und keine
einschränkende Bedeutung zu.
Claims (32)
1. Verfahren zur Herstellung eines karbonisierbaren
Gebildes aus voroxidierten, kohlenstoffhaltigen
Fasern, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte
- - mehrere derartige Fasern werden mit einem flüssigen Weichmacher infundiert, der aus den so infundierten Fasern ein teerartiges Extrakt auszuziehen vermag;
- - die infundierten Fasern werden in dem Weichmacher gehalten, bis das genannte Extrakt einen Überzug auf der Oberfläche der so infundierten Fasern bildet, und
- - die genannten mehreren infundierten Fasern und der auf ihnen erzeugte Extrakt werden durch Diffusionsbondierung zu dem karbonisierbaren Gebilde verbunden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die voroxidierten Fasern einen Sauerstoffgehalt
von etwa 9 bis etwa 14 Gew.-% besitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die voroxidierten Fasern im oxidierten Zustand
Dichten von zwischen etwa 1,35 und etwa 1,45 g/cm³ besitzen.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern solange infundiert werden, bis sie
wenigstens 5 und bis zu 80 Gew.-% des Weichmachers,
bezogen auf das Fasergewicht, aufgesaugt haben.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusionsbondierung eine Pressung der
infundierten Fasern und des Extrakts in einer Preßform
umfaßt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusionsbondierung eine isostatische Warmpressung
der in der infundierten Fasern und des auf diesen
erzeugten Extrakts umfaßt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusionsbondierung eine Extrudier-Formgebung
der infundierten Fasern und des auf ihnen erzeugten
Extrakts umfaßt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man mehrere Kohlenstoff-Fasern mit den infundierten
Fasern und dem auf ihnen erzeugten Extrakt ausrichtet
und diese Kohlenstoff-Fasern zusammen mit den infundierten
Fasern und dem auf ihnen erzeugten Extrakt durch
Diffusionsbondierung verbindet.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern voroxidierte Polyacrylnitrilfasern sind.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Weichmacher Wasser verwendet wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Weichmacher eine polare Flüssigkeit verwendet
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Weichmacher ein Alkohol mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
pro Molekül verwendet wird, der aus
den damit infundierten Fasern einen teerartigen
Extrakt auszulaugen vermag.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Alkohol mit einem Siedepunkt im Bereich von
etwa 100°C bis 300°C verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Infusion der Fasern mit dem Weichmacher die
Fasern in ein auf dem Siedepunkt des Alkohols befindliches
Bad des als Weichmacher dienenden Alkohols
eingetaucht werden.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittel eine polare Flüssigkeit aus
der Gruppe Wasser, Äthylencarbonat, Dimethylsulfoxid,
aliphatische Alkohole, einschließlich Äthylalkohol,
n-Pentylalkohol, n-Hexylalkohol, n-Heptylalkohol,
n-Octylalkohol, n-Nonylalkohol, n-Decylalkohol,
tertiärer Pentylalkohol, Cyclo-pentanol und Cyclohexanol,
Äthylenglykol, Propylenglykol, 1,3 Propandiol
und Glycerol; sowie aromatische Alkohole einschließlich
Benzylalkohol, a-Phenyläthylalkohol und
B-Phenyläthylalkohol ist.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gebilde während einer ausreichenden Zeit auf
eine zur Karbonisierung des Gebildes ausreichende
Temperatur erhitzt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verfahrensschritte der Diffusionsbondierung
und der genannten Wärmebehandlung gleichzeitig ausgeführt
werden.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verfahrensschritte der Diffusionsbondierung
und der Wärmebehandlung bei Temperaturen und Drücken
von nur etwa 200°C und nur etwa 2000 psi durchgeführt
werden.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verfahrensschritte der Diffusionsbondierung
und der Wärmebehandlung eine Warmpressung der mehreren
infundierten Fasern und des auf diesen erzeugten
Extrakts miteinander bei einem zur Konsolidierung
der Fasern und des Extrakts zu dem karbonisierten
Gebilde ausreichenden Druck umfaßt, und bei diesem
Druck die Temperatur mit einem Temperaturgradienten
auf eine zur Pyrolisierung der Fasern und des Extrakts
unter Karbonisierung des Gebildes ausreichende
Temperatur gebracht wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Warmpressung bei einem isostatischen Druck
erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abkühlung zwischen der Konsolidierung und
der Pyrolyse der Fasern und des Extrakts vermieden
wird.
22. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verfahrensschritt der Bondierung die folgenden
Verfahrensschritte umfaßt:
- - eine Anzahl der vorbehandelten Fasern werden im wesentlichen einheitlich ausgerichtet aufgelegt,
- - die aufgelegten Fasern werden in einer Umhüllung zu einer Packung eingeschlossen,
- - die Packung wird in einen ziehbaren Behälter eingeschlossen,
- - Ziehen des Behälters mit der darin eingeschlossenen Packung, um den Durchmesser der Packung zu verringern und die Packungsdichte der Fasern in der Packung bis auf einen Anteil von 80 Vol.-% zu erhöhen.
23. Verfahren nach Anspruch 22,
gekennzeichnet
durch die folgenden Verfahrensschritte
- - nach dem Ziehen des Behälters wird der Behälter von der Packung entfernt;
- - die Fasern in der Packung werden mit dem Weichmacher infundiert;
- - die so infundierte Packung wird in einen Behälter eingelegt;
- - die Packung wird in dem Behälter mit einem Druckübertragungsmittel umgeben;
- - der Behälter mit der darin befindlichen Packung und dem Druckübertragungsmedium wird in das Innere eines Druckgefäßes eingebracht;
- - das Druckübertragungsmittel in dem Behälter wird während einer solchen Zeitdauer mit solchen Werten von Wärme und Druck beaufschlagt, als ausreichen, um die genannten Fasern und das Extrakt in der Packung zu konsolidieren und zu karbonisieren.
24. Verfahren nach Anspruch 19,
gekennzeichnet
durch die Verfahrensschritte
- - ein zusammendrückbarer Behälter wird mit den infundierten Fasern und dem auf diesen erzeugten Extrakt beschickt,
- - die infundierten Fasern und das Extrakt in dem Behälter werden mit einem Druckübertragungsmittel umgeben,
- - der Behälter und die infundierten Fasern werden in das Innere eines Druckgefäßes eingebracht,
- - das Übertragungsmittel in dem Behälter wird während ausreichender Zeitdauer und mit ausreichenden Werten von Wärme und Druck beaufschlagt, um den Behälter um die Fasern und das auf diesen erzeugte Extrakt herum zusammenzudrücken und die Fasern und das auf diesen befindliche Extrakt zu einem im wesentlichen festen Kohlenstoffkörper warmzupressen.
25. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Übertragungsmittel ein hitzebeständiges Pulver
oder ein Metall, das bei einer Temperatur unterhalb
der zum Warmpressen der infundierten Fasern mit dem
darauf befindlichen Extrakt erforderlichen Temperatur
schmilzt, verwendet wird.
26. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das karbonisierte Gebilde in einer inerten Atmosphäre
bei einer ausreichenden Temperatur und
während einer ausreichenden Zeit wärmebehandelt wird,
um das karbonisierte Gebilde in ein im wesentlichen
graphitisches Gebilde umzuwandeln.
27. Verfahren nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmebehandlung eine allmähliche Erhitzung
auf etwa 1400°C bis etwa 3200°C zur Erzielung einer
maximalen Zugfestigkeit und einer maximalen Steife
umfaßt.
28. Verfahren zum isostatischen Warmpressen von fein zerteiltem
Material in einem Druckgefäß,
gekennzeichnet
durch die Verfahrensschritte
- - eine Umhüllung wird mit dem warmzupressenden Material beschickt,
- - die Umhüllung mit dem darin befindlichen Material wird in einen Behälter eingebracht,
- - die Umhüllung wird in dem Behälter mit einem Druckübertragungsmittel umgeben,
- - der Behälter mit der darin befindlichen Umhüllung und dem Übertragungsmittel wird in das Innere eines Druckgefäßes eingebracht,
- - das Druckübertragungsmittel in dem Behälter wird während einer ausreichenden Zeitdauer mit ausreichenden Werten von Wärme und Druck beaufschlagt, um das fein zerteilte Material zu einem im wesentlichen festen Körper zu kompaktieren.
29. Verfahren nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Druckübertragungsmittel ein Metall verwendet
wird, das bei einer unterhalb der zur Konsolidierung
des Materials erforderlichen Temperatur liegenden
Temperatur schmilzt.
30. Bulk-Kohlenstoff-Gegenstand hoher Festigkeit und
hohen Elastizitätsmoduls,
gekennzeichnet
durch eine Mehrzahl von Kohlenstoff-Fasern in einer
Kohlenstoffmatrix, wobei die Kohlenstoffmatrix aus
Polyacrylnitril-Vorläuferfasern hergestellt ist,
und der Gegenstand einen Elastizitätsmodul von
wenigstens 40 × 10⁶ psi, eine Zugfestigkeit von
wenigstens 20 × 10³ psi, sowie eine innere Molekularorientierung
ähnlicher Art wie in der voroxidierten
Polyacrylnitrilfasern aufweist.
31. Bulk-Kohlenstoff-Gegenstand nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kohlenstoff im wesentlichen graphitisch ist.
32. Bulk-Kohlenstoff-Gegenstand nach Anspruch 30 oder
Anspruch 31,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kohlenstoff-Fasern aus den Poylacrylnitril-
Vorläuferfasern erzeugt werden.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |