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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Fasersubstrate, die für die Herstellung von Kohlenstofffaser/Kohlenstoffmatrix-Verbundwerkstoffen
verwendet werden können,
und daraus hergestellte Kohlenstofffaser/Kohlenstoffmatrix-Verbundwerkstoffe.
Typische Beispiele für
solche Verbundwerkstoffe sind Bremsscheiben für Luftfahrzeuge sowie Hochleistungsbremsscheiben
für Kraftfahrzeuge,
die durch Ablagern von Kohlenstoffmatrices auf erfindungsgemäßen Kohlenstofffasersubstraten
und nachfolgendes Karbonisieren der Kombinationen zur Bereitstellung
von Kohlenstoffmatrices, die mit Kohlenstofffasern verstärkt sind,
hergestellt werden.
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STAND DER
TECHNIK
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Über die
Jahre hinweg sind in der Bremsscheibentechnik zahlreiche Fortschritte
erzielt worden.
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US 5,388,320 beschreibt
die Herstellung karbonisierbarer genadelter Fadenstrukturen (in
der Regel ringförmiger
Vorkörper),
die aus Schichten unidirektionaler Fäden und Stapelfasern bestehen.
Diese Strukturen können
für die
Herstellung von geformten Gegenständen (in der Regel Bremsscheiben)
aus mit Kohlenstofffasern verstärktem
Kohlenstoff verwendet werden. Wie in Spalte 7 des Patents gelehrt
wird, werden einige der Bogensegmente, die für den Aufbau der Strukturen
verwendet werden, auf eine solche Weise geschnitten, dass die meisten
Fäden im
Wesentlichen radial zum letztendlichen Ring verlaufen, während andere
so geschnitten werden, dass die meisten Fäden im Wesentlichen als Sehnen
zum Ring verlaufen. Die erstgenannten Segmente weisen in radialer
Richtung und die letztgenannten Segmente in Sehnenrichtung eine
größere Formbeständigkeit
auf.
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US 5,546,880 beschreibt
Fasersubstrate für
die Produktion von mit Kohlenstofffasern verstärkten Verbundwerkstoffen, die
vielschichtige, ringförmige,
geformte Faserstrukturen umfassen, die sich für die Verwendung bei der Herstellung
von Reibscheiben aus multidirektionalem Gewebe eignen, das heißt aus Gewebe
mit Fäden
oder Fasern, die in mindestens zwei Richtungen verlaufen.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei Reibbelägen aus
Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoffen die Ausrichtung der Faser an
der Reiboberfläche
eine Hauptrolle beim Verschleißverhalten des
Materials spielt. Wenn Fasern von entgegengesetzter Richtung auf
den Reiboberflächen
gegeneinander gleiten, findet mechanischer Verschleiß statt,
und die Faserbündel
werden von der Reiboberfläche
gerissen. Dieses Herausreißen
von Fasern führt
zu einem Zusammenbruch der umgebenden Matrix aus Kohlenstoff. Das
Herausreißen
von Fasern geschieht in immer mehr Bereichen auf der Reiboberfläche, und
die diese Fasern umgebende Matrix bricht ebenfalls zusammen und
füllt die
entstandenen Hohlräume.
Dies führt
zu einer Verringerung der Gesamtdicke des Reibungsmaterials.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung befasst sich mit dem Bedürfnis sowohl der Bremsenhersteller
als auch ihrer Kunden, indem sie (über eine Verringerung der Verschleißrate) die
Lebens dauer von Reibungsmaterialien aus Kohlenstofffaser erhöht und dadurch
die Betriebskosten verringert.
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Verfahren
für die
Herstellung ringförmiger
Vorkörper
aus oxidierten Polyacrylnitril-Endlosfaserspinnkabeln werden in
US 5,388,320 beschrieben,
deren gesamter Inhalt durch Verweis darauf ausdrücklich als hier mit aufgenommen
gilt. Bei der neuen Vorkörper-Technologie
der vorliegenden Erfindung sind die Fasern im Vorkörper in
radialer Richtung ausgerichtet. Das heißt, dass die Endlosfasern hauptsächlich vom
Innendurchmesser zum Außendurchmesser
der ringförmigen
Scheibe verlaufen. Durch das derartige Ausrichten der Fasern wird
das Herausreißen
von Fasern minimiert, wodurch der mechanische Verschleiß reduziert
wird. Tests haben gezeigt, dass die Verschleißraten durch Verwendung dieser
Vorkörper-Faserarchitektur
um bis zu 40 Prozent reduziert werden können, während die Festigkeit und die
Integrität
der Scheibe beibehalten wird.
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Diese
Erfindung stellt einen Vorkörper
für Bremsen
aus Kohlenstofffasern bereit, der eine ringförmige Scheibe umfasst, die
aus Bogensegmenten aus Gewebe aufgebaut ist, die aus 90 bis 70 Gew.-%
Endlosfasern und 10 bis 30 Gew.-% Stapelfasern bestehen. Eine typische
ringförmige
Scheibe dieser Erfindung kann beispielsweise aus 85 Gew.-% Endlosfasern
und 15 Gew.-% Stapelfasern bestehen. Vorzugsweise handelt es sich
sowohl bei den Endlosfasern als auch bei den Stapelfasern um oxidierte
Polyacrylnitril-Fasern. Die Bogensegmente aus Gewebe sind in abwechselnden
Schichten angeordnet, bei denen Segmente mit Endlosfasern in einem
Winkel von +45° in
Bezug auf die Segmentbogen-Halbierende und Segmente mit Endlosfasern in
einem Winkel von –45° in Bezug
auf die Segmentbogen-Halbierende in abwechselnden Schichten angeordnet
sind.
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Diese
Erfindung stellt ein Verfahren für
die Herstellung eines ringförmigen
Verbundvorkörpers
bereit. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: a) Bereitstellen
eines Nadelvlieses, das einen Hauptanteil aus unidirektionalem Endlosfaserspinnkabel
und einen geringen Anteil an Stapelfaserflor umfasst, b) Herstellen mehrerer
Segmente aus diesem Gewebe, die den Außendurchmesser und den Innendurchmesser
des aus dem Gewebe herzustellenden Vorkörpers aufweisen, c) Anordnen
der Segmente in einem vielschichtigen Zwischenprodukt, dessen Gewicht
und Abmessung so berechnet ist, dass eine für die Anwendung gewünschte Dichte
des Vorkörpers
bereitgestellt wird, d) Erwärmen
des vielschichtigen Zwischenprodukts auf eine Temperatur von über 1500°C in einer
inerten Atmosphäre
für eine
Zeitdauer, die ausreicht, um die Fasern in Kohlenstoff umzuwandeln,
und e) Verdichten des karbonisierten Produkts durch Kohlenstoffablagerung
bis zur gewünschten
Dichte des Vorkörpers.
Die Segmente können
in Schritt c) in abwechselnden Schichten angeordnet werden, in denen
ihre Endlosfasern abwechselnd in einem Winkel von +45 Grad in Bezug
zur Segmentbogen-Halbierenden und in einem Winkel von –45 Grad
in Bezug zur Segmentbogen-Halbierenden
ausgerichtet sind. Das karbonisierte Produkt kann in Schritt e)
unter Verwendung von CVI/CVD (Chemical Vapor Infiltration/Chemical
Vapor Deposition) verdichtet werden. Eine typische Dichte für eine mit
diesem Verfahren hergestellte fertige Scheibe liegt im Bereich von
1,70–1,80
g/cm3.
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Diese
Erfindung ermöglicht
eine Verringerung des Verschleißes
bei einer ringförmigen
Bremsscheibe.
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Und
schließlich
stellt diese Erfindung eine geformte Fasergewebestruktur mit einer
ringförmigen Scheibenkonfiguration
bereit, die aus mehreren aufeinander gestapelten Schichten aus aneinander
anliegenden Bogensegmenten aus Gewebe gebildet ist, die aus 90 bis
70 Gew.-% Endlosfasern und 10 bis 30 Gew.-% Stapelfasern bestehen,
wobei die Bogensegmentschichten aus Gewebe durch zumindest einen
Teil der Stapelfasern miteinander verbunden sind. Die Bogensegmente
aus Gewebe sind in abwechselnden Schichten angeordnet, in denen
ihre Endlosfasern abwechselnd in einem Winkel von +45 Grad in Bezug
zur Segmentbogen-Halbierenden und in einem Winkel von –45 Grad
in Bezug zur Segmentbogen-Halbierenden
ausgerichtet sind.
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Die
Implementierung dieser neuen Vorkörper-Faserarchitektur (+/–45°) macht es
für den
Bremsenhersteller möglich,
weniger Reibbeläge
herzustellen und bestehenden Anforderungen für den Luftverkehr gerecht zu
werden. Außerdem
wird der Bremsenhersteller dazu in der Lage sein, ohne weitere Investitionen
einem steigenden Bedarf gerecht zu werden, indem er die durch diese
Technologie freiwerdende Produktionsüberkapazität nutzt.
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Zusätzliche
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden
ausführlichen
Beschreibung besser ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die
zu dieser Anmeldung gehörenden
Zeichnungen dienen lediglich der Veranschaulichung und schränken den
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung nicht ein.
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1B ist
eine Draufsicht auf eine Gewebesegmentausrichtung, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann. 1C ist
eine Draufsicht auf Gewebesegmentausrichtungen des Standes der Technik.
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2 stellt
einen Vorkörper
der vorliegenden Erfindung in einer schematischen Perspektivansicht
dar.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1B stellt
ein Vorkörper-Gewebesegment
dar, das gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, während
1C Vorkörpersegmente
des Standes der Technik wie die in
5 von
US 5,388,320 gezeigten darstellt.
In all diesen Figuren stellen die Felder der horizontalen Linien
Endlosfasern dar. In
1B sind Gewebesegmente abgebildet,
die so ausgerichtet sind, dass ihre Radien in Bezug auf die Richtung
der Endlosfasern im Gewebe einen Winkel von 45° beschreiben.
1C,
die den Stand der Technik darstellt, enthält ein Gewebesegment, dessen
Endlosfasern in radialer Richtung und parallel zur Segmentbogen-Halbierenden
ausgerichtet sind, sowie ein Gewebesegment, das so ausgerichtet
ist, dass sein Radius einen Winkel von 90° in Bezug auf die Richtung der
Endlosfasern im Gewebe beschreibt. Wie in
6 von
US 5,388,320 gezeigt sind
Vorkörper
herkömmlicherweise
aus beiden Arten von Gewebesegmenten aufgebaut. Durch solche Konstruktionen
entstehen Verbundwerkstoffe, die einem größeren Reibungsverschleiß unterliegen
als ähnliche
Verbundwerk stoffe, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt worden sind.
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DAS GEWEBE
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Der
folgende Prozess kann für
das Herstellen von Gewebesegmenten gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Ein kardierter Flor wird quergetäfelt, um
ein Soll-Flächengewicht
zu erzielen, und dann genadelt, um ein Stapelfaserflorgewebe zu
bilden. Der Stapelfaserflor könnte
alternativ dazu durch Luftlegen der Stapelfasern gebildet werden.
Getrennt davon werden unter Verwendung eines Gatters große Endlosspinnkabel
angelegt, um ein Tuch mit dem Soll-Flächengewicht zu bilden. Das
Tuch wird auf einem Webstuhl für
schmale Gewebestreifen verarbeitet, um dem Endlosfasergewebe Integrität zu verleihen.
Dieses Gewebe ist als Endlosspinnkabelgewebe bekannt. Dann wird
der Stapelfaserflor in das Endlosspinnkabelgewebe genadelt, um ein
so genanntes Duplex-Gewebe zu bilden. Die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendeten Segmente mit +45° und –45° werden aus
dem Duplex-Gewebe geschnitten.
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Das
Nadelvlies enthält
auch einen geringen, aber maßgeblichen
prozentualen Anteil (in der Regel 10 bis 30 Gew.-%) Stapelfasern,
der für
die strukturelle Integrität
nach dem Nadeln sorgt. Mit einem Gewebe aus beispielsweise 85 Gew.-%
unidirektionaler Endlosfaser und 15 Gew.-% Stapelfaser lassen sich
hervorragende Ergebnisse erzielen. Das Gewebe besteht im Allgemeinen
aus einem kardierten, genadelten Spinnfaserflor, der auf eine Schicht
aus genadeltem Endlosspinnkabel genadelt worden ist. Das dabei entstehende
Gewebe ist ein so genanntes Duplex-Gewebe.
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Die
für die
Herstellung dieses Vlieses verwendete Faser muss von kohlenstoffhaltiger
Art sein. Oxidierte Polyacrylnitril-Faser (OPAN) wird besonders
bevorzugt, es können
aber auch andere konventionelle Fasern verwendet werden, zu denen
ausgehärtete
Pechfasern, nicht oxidierte Polyacrylnitril-Fasern, Kohlenstofffasern,
Graphitfasern, Keramikfasern und Mischungen daraus gehören. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Faser als Strang aus Endlosfäden verwendet, der allgemein
als "Spinnkabel" bezeichnet wird.
Die bei dieser Erfindung verwendete Stapelfaser kann unter den gleichen
Faserarten ausgewählt
werden wie die Endlosfaser. Sie muss nicht unbedingt die gleiche
sein wie bei der Endlosfaser. Es wird jedoch auch bei der Stapelfaser
die OPAN-Faser bevorzugt.
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Zur
Implementierung der vorliegenden Erfindung werden Segmente mit einem
Segmentbogen von beispielsweise 68 Grad aus dem Gewebetuch geschnitten,
wobei das Segment den Außendurchmesser
und den Innendurchmesser des herzustellenden Vorkörpers aufweist.
Bögen von
68 Grad werden bevorzugt, da diese Bogenabmessung die Überlappung
des stumpfen Stoßes
in den Teilen, die hergestellt werden, minimiert. Es können jedoch
bei Bedarf andere Bogenabmessungen verwendet werden.
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Die
Innen- und die Außendurchmesser
der Bogensegmente werden in Abhängigkeit
vom herzustellenden Vorkörper
ausgewählt.
So können
beispielsweise Rotorvorkörper
aus Segmenten mit einem Innenradius von 5,5 Zoll und einem Außenradius
von 10,5 Zoll hergestellt werden. Statorvorkörper können aus Segmenten mit einem
Innenradius von 4,875 Zoll und einem Außenradius von 9,75 Zoll hergestellt
werden. Fachleuten wird es nicht schwer fallen, die geeigneten Innen-
und Außendurchmesser
für die
spezielle herzustellende Vorkörperart
zu bestimmen.
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Diese
Segmente werden dann in einem spiralförmigen Verlegemuster zu dem
festgelegten Gewicht und der festgelegten Abmessung, die von der
Solldichte des Vorkörpers
für die
Anwendung abhängig
ist, miteinander vernadelt. Die Gewebeschichten werden durch die
Stapelfasern fest zusammengefügt,
die von den Nadeln in z-Richtung
transportiert werden.
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NADELN
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Das
Nadeln kann mit einer ringförmigen
Nadelmaschine wie der durchgeführt
werden, die in
US 5,388,320 beschrieben
ist, deren gesamter Inhalt durch Verweis darauf ausdrücklich als
hier mit aufgenommen gilt. Ringförmiges
Nadeln ist der Prozess des kontinuierlichen Anordnens einzelner
Gewebesegmente (jeweils eines) auf einem rotierenden Ring aus geschlossenzelligem
Polymerschaumstoff, der den Innendurchmesser und den Außendurchmesser
der gewünschten
Ringform aufweist, zu der die Segmente vernadelt werden. Ein solcher
Ring weist beispielsweise einen Innendurchmesser von 10 Zoll und
einen Außendurchmesser
von 20 Zoll auf. Fachleuten wird jedoch klar sein, dass solche Abmessungen
in Abhängigkeit
von der herzustellenden Form in großem Ausmaß variiert werden können. Die
Segmente werden an ihren Enden zusammengelegt und in einem spiralförmigen Verlegemuster
zu einem gewünschten
Gewicht und einer gewünschten
Abmessung miteinander vernadelt.
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Die
Schaumstoffringbasis stellt die starre Struktur bereit, auf die
die ersten paar Schichten von Segmenten genadelt werden. Die Nadeln
dringen durch die Gewebeschichten in den Schaumstoffring. Diese
Segmentschichten werden mechanisch mit dem Schaumstoffring verbunden,
wenn Fasern in z-Richtung (hauptsächlich die Stapelfasern) durch
die Gewebeschichten in den Schaumstoff transportiert werden. Dies
sorgt für die
Integrität,
die bei der Herstellung der Struktur für das Zusammensetzen der nachfolgenden
Schichten von Segmenten benötigt
wird. Beim Aufbauen der Schichten von Segmenten werden die Segmente
nicht mehr in den Schaumstoffring genadelt, sondern in die vorhergehenden
Schichten von Segmenten, indem Faserbündel zwischen den Gewebeschichten
auf mechanische Weise fest zusammengefügt werden.
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VORKÖRPER
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Durch
diesen Schichtnadelprozess wird ein dicker Ring gebildet, der als
Vorkörper
bezeichnet wird. Während
der Vorkörper
dicker wird, wird er abgesenkt, damit von Schicht zu Schicht die
gleiche Nadeleindringtiefe beibehalten wird. Der entstehende Vorkörper besteht
aus vielen Schichten von Segmenten, die im Verlauf des Nadelprozesses
mechanisch miteinander verbunden werden. Typische Vorkörper bestehen
aus 15 bis 35 Schichten. Fachleuten wird jedoch klar sein, dass
in Abhängigkeit
von der herzustellenden Form weniger oder wesentlich mehr Schichten
verwendet werden können.
Der Schaumstoffring wird am Ende des Vorformprozesses entfernt.
In 2 ist ein resultierender Vorkörper (20) abgebildet,
der aus mehreren Segmenten (21) besteht, von denen jedes
eine Dicke (28) aufweist. Die Segmente sind in 2 durch
das radiale Spinnkabel (25) gekennzeichnet. Sie sind durch
Stapelfasern (26), die in z-Richtung (das heißt senkrecht zu den Ebenen
der Segmente) genadelt worden sind, mit den Segmentschichten darüber und
darunter verbunden.
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Die
Vorkörperarchitektur
dieser Erfindung stellt Vorkörper
bereit, die aus abwechselnden Schichten von Gewebesegmenten hergestellt
werden, die in Bezug auf die von dem unidirektionalen Spinnkabel
abgeleiteten Endlosfasern – innerhalb
eines vorgegebenen Bereiches – abgewinkelt
sind. 1B stellt Segmente mit auf +45
Grad ausgerichteten Fasern und auf –45 Grad ausgerichteten Fasern
dar. Die gemäß dieser
Erfindung verwendeten Segmente mit auf –45 Grad ausgerichteten Fasern
können
durch ein Verändern
des Ausstanzwinkels wie in 1B gezeigt
oder einfach durch Umkehren von Segmenten mit +45 Grad hergestellt werden.
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Die
Vorkörperarchitektur
wird unter Verwendung von zwei unterschiedlichen Segmentarten hergestellt.
Bei der ersten Segmentart verlaufen die unidirektionalen Spinnkabelfasern
in einem Winkel von +45 Grad zur Segmentbogen-Halbierenden, und
bei der zweiten Segmentart verlaufen die unidirektionalen Spinnkabelfasern
in einem Winkel von –45
Grad zur Segmentbogen-Halbierenden. Die Verlegung des Segments für diesen
Vorkörper
entspricht einer Ausrichtung von +/–45 Grad. Dieses Verlegemuster
wird während
der gesamten Schichtenbildung des Vorkörpers wiederholt. Diese Vorkörperarchitektur
stellt eine stärker
bevorzugte Vorspannung der einzelnen Schichten bereit und verbessert
die mechanischen Gesamteigenschaften der Scheibe aus Verbundwerkstoff.
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Die
aus dieser Architektur hergestellten Vorkörper werden bei einer sehr
hohen Temperatur, beispielsweise bei über 1500°C, in einer inerten Atmosphäre wärmebehandelt,
um die Fasern in Kohlenstoff umzuwandeln. Die genaue Temperatur
und Zeitdauer lassen sich stark variieren, vorausgesetzt, es erfolgt
eine Karbonisierung der Fasern im Vorkörper. Die Vorkörper werden
dann unter Verwendung konventioneller Prozesse verdichtet, damit
Kohlenstoffmatrices in den Vorkörper-Fasersubstraten
abgelagert werden.
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VERDICHTUNG
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Das
Ablagern von Kohlenstoff auf dem Substrat geschieht durch In-situ-Aufspalten
eines kohlenstoffhaltigen Gases. Dieser Prozess wird als Carbon
Vapor Deposition (CVD) oder Carbon Vapor Infiltration (CVI) bezeichnet – diese
Begriffe sind für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung austauschbar. Alternativ dazu
kann das Substrat wiederholt mit flüssigem Pech oder kohlenstoffhaltigem
Harz imprägniert
und das Harz danach verbrannt werden.
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Bei
der CVI/CVD handelt es sich um einen allgemein bekannten Prozess
für das
Ablagern einer Bindungsmatrix in einer porösen Struktur. Der Fachausdruck "Carbon Vapor Deposition" (CVD) betrifft allgemein die
Ablagerung einer Oberflächenbeschichtung,
der Begriff wird aber auch im Hinblick auf die Infiltrierung und Ablagerung
einer Matrix in einer porösen
Struktur verwendet. Der Fachausdruck CVD/CVI soll sich hier auf
die Infiltrierung und Ablagerung einer Matrix in einer porösen Struktur
beziehen. Diese Technik eignet sich besonders für die Herstellung von zusammengesetzten Hochtemperatur-Verbundwerkstoffen
durch Ablagern einer kohlenstoffhaltigen oder keramischen Matrix
in einer kohlenstoffhaltigen oder keramischen porösen Struktur. Diese
Verbundwerkstoffe eignen sich besonders für Strukturen wie Kohlenstoff/Kohlenstoff-Flugzeugbremsscheiben
und keramische Brennkammer- oder Turbinenkomponenten. Die allgemein
bekannten CVI/CVD-Prozesse lassen sich in vier allgemeine Kategorien
einteilen: isothermisch, Temperaturgradient, Druckgradient und Impulsströmung.
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Bei
einem isothermischen CVI/CVD-Prozess wird ein gasförmiger Reaktionspartner
bei einem absoluten Druck von bis zu einigen wenigen Millitorr um
eine erwärmte
poröse
Struktur geleitet. Das Gas diffundiert durch Konzentrationsgradienten
und Risse getrieben in die poröse
Struktur und lagert eine Bindungsmatrix ab. Dieser Prozess ist auch
als "konventionelle" CVI/CVD bekannt.
Die poröse
Struktur wird auf eine mehr oder weniger einheitliche Temperatur
erwärmt – daher
der Begriff "isotherm", bei dem es sich
aber eigentlich um eine falsche Bezeichnung handelt. Einige Schwankungen
bei der Temperatur innerhalb der porösen Struktur lassen sich aufgrund
der ungleichmäßigen Erwärmung (in
den meisten Öfen
im Wesentlichen unvermeidlich), des Abkühlens einiger Abschnitte aufgrund
des Strömens
des gasförmigen
Reaktionspartners und des Erwärmens
oder Abkühlens
anderer Abschnitte aufgrund der Auswirkungen der Reaktionswärme nicht
vermeiden. Im Wesentlichen bedeutet "isothermisch", dass nicht versucht wird, einen Temperaturgradienten
herbeizuführen,
der bevorzugt die Ablagerung einer Bindungsmatrix beeinflusst. Dieser
Prozess eignet sich sehr gut für das
gleichzeitige Verdichten großer
Mengen poröser
Gegenstände und
besonders gut für
die Herstellung von Kohlenstoff/Kohlenstoff-Bremssscheiben.
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Bei
einem Temperaturgradient-CVI/CVD-Prozess wird eine poröse Struktur
auf eine Art und Weise erwärmt,
die steile Temperaturgradienten erzeugt, die zu einer Ablagerung
in einem Abschnitt der porösen
Struktur führen.
Die Temperaturgradienten können
durch die Erwärmung
nur einer Oberfläche
einer porösen
Struktur entstehen, zum Beispiel durch Anordnen einer porösen Struktur
an einer Suszeptorwand, und durch Abkühlen einer gegenüberliegenden
Oberfläche
verstärkt
werden, zum Beispiel durch Anordnen der gegenüberliegenden Oberfläche der
porösen
Struktur an einer flüssigkeitsgekühlten Wand.
Das Ablagern der Bindungsmatrix erfolgt von der heißen Oberfläche hin
zur kalten Oberfläche.
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Bei
einem Druckgradient-CVI/CVD-Prozess wird der gasförmige Reaktionspartner
dazu gezwungen, durch die poröse
Struktur hindurch zu strömen,
indem von einer Oberfläche
der porösen
Struktur zu einer gegenüberliegenden
Oberfläche
der porösen
Struktur hin ein Druckgradient herbeigeführt wird. Die Strömungsgeschwindigkeit
des gasförmigen
Reaktionspartners ist im Vergleich zum isothermischen und zum Temperaturgradient-Prozess
stark erhöht,
was zu einer erhöhten
Ablagerungsgeschwindigkeit der Bindungsmatrix führt. Dieser Prozess ist auch
als "Zwangsumlauf"-CVI/CVD bekannt.
Eine ringförmige
poröse
Wand kann unter Verwendung dieses Prozesses aus einer Vielzahl gestapelter
ringförmiger
Scheiben (für
die Herstellung von Bremsscheiben) oder als einheitliche rohrförmige Struktur
ausgebildet werden.
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Schließlich gehört zur Zwangsumlauf-CVI/CVD
das schnelle, zyklische Füllen
und Entleeren einer Kammer, die die erwärmte poröse Struktur enthält, mit
dem gasförmigen
Reaktionspartner. Der zyklische Ablauf zwingt den gasförmigen Reaktionspartner
dazu, die poröse
Struktur zu infiltrieren, und erzwingt das Entfernen von Nebenprodukten
des aufgespaltenen gasförmigen
Reaktionspartners aus der porösen
Struktur.
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Bei
all diesen Varianten des CVI/CVD-Prozesses wird die Kohlenstoffablagerung
fortgesetzt, bis eine voreingestellte Dichte für die Anwendung des Reibungsmaterials
erreicht worden ist. Nach dem Verdichtungsprozess kann eine letzte
Wärmebehandlung
durchgeführt
werden, um die für
den Verbundwerkstoff gewünschten
thermischen, mechanischen und Reibungseigenschaften einzustellen.
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BEISPIELE
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Beispiel 2
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Aus
abwechselnden Schichten von Segmenten mit auf +45 Grad ausgerichteten
Fasern und auf –45 Grad
ausgerichteten Fasern wurde ein Vorkörper hergestellt. Eine oxidierte
Polyacrylnitril-Faser, die von SGL unter dem Handelsnamen Panox
vertrieben wird, wurde sowohl für
die Endlosfaser als auch für
die Stapelfaser verwendet. Bei dem Gewebe handelte es sich um ein
Duplex-Gewebe, das aus einem kardierten, genadelten Stapelflor bestand,
der auf eine Schicht aus genadeltem Endlosspinnkabel genadelt worden
war. Die Segmentdicke im freien Formzustand vor dem Prozess des
Nadelns der Vorkörperbaugruppe
betrug 3–4
mm. Bei der Herstellung der Vorkörper
dieses Beispiels wurden zwei verschieden große Segmente verwendet. Rotorvorkörper wurden
aus Segmenten mit einem Innenradius von 5,5 Zoll und einem Außenradius
von 10,5 Zoll hergestellt. Statorvorkörper wurden aus Segmenten mit
einem Innenradius von 4,875 Zoll und einem Außenradius von 9,75 Zoll hergestellt.
Beide Segmentarten wurden unter Verwendung des 68-Grad-Bogens hergestellt.
Die Anzahl der Segmentschichten in den bei diesem Beispiel verwendeten
Vorkörpern
lag bei 26 bis 32. Diese Segmente wurden aus Segmenten mit +45 Grad
und –45
Grad wie den in 1B abgebildeten erhalten. Bei
dieser Ausführungsform
der Erfindung befanden sich die Endlosfasern bei der Hälfte der
Schichten des Vorkörpers
in einem Faserwinkel von +45 Grad zur Segmentbogen-Halbierenden,
und jede der Segmentschichten mit +45 Grad war von anderen Segmentschichten
mit +45 Grad durch eine Segmentschicht mit –45 Grad getrennt. Die Ausrichtung
zu –45
Grad wurde durch Umkehren der Segmente mit +45 Grad erreicht.
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Das
Nadeln wurde mit einer konventionellen Ringnadelmaschine durchgeführt. Einzelne
Gewebesegmente wurden nacheinander auf einem rotierenden Ring aus
geschlossenzelligem Polymerschaumstoff angeordnet, der den Innendurchmesser
und den Außendurchmesser
der Ringform des herzustellenden Vorkörpers aufwies. Die Segmente
wurden an ihren Enden zusammengelegt und in einem spiralförmigen Verlegemuster zu
einem gewünschten
Gewicht und einer gewünschten
Abmessung miteinander vernadelt. Während der Vorkörper dicker
wurde, wurde er abgesenkt, damit von Schicht zu Schicht die gleiche
Nadeleindringtiefe beibehalten wird. Der entstandene Vorkörper bestand
aus vielen Schichten von Segmenten, die im Verlauf des Nadelprozesses
mechanisch miteinander verbunden werden. Der Schaumstoffring wurde
am Ende des Vorformprozesses entfernt. In 2 ist der
resultierende Vorkörper
schematisch abgebildet.
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Die
aus diesen Architekturen hergestellten Vorkörper wurden in einer inerten
Atmosphäre
bei ungefähr 1500°C wärmebehandelt,
um die Fasern in Kohlenstoff umzuwandeln. Die Vorkörper wurden
dann mit einem gemischten Kohlenwasserstoffgas verdichtet, wobei
für das
Ablagern von Kohlenstoffmatrices in den Vorkörper-Fasersubstraten ein Zwangsumlauf-CVI/CVD-Prozess
verwendet wurde. Schließlich
wurden die verdichteten Vorkörper
wieder auf über
1500°C erwärmt, um
die gewünschten
thermischen, mechanischen und Reibungseigenschaften für den Verbundwerkstoff
einzustellen.
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Beispiel 3
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Es
wurden gemäß der Vorgehensweise
der +/–45-Grad-Architektur aus Beispiel
2 Flugzeugbremsscheiben in normaler Größe hergestellt. Die Scheiben
wurden in standardmäßiger B767-300-Geometrie
konfiguriert. Die vollmaßstäbliche Bremse
wies eine Konfiguration mit vier Rotoren auf, das heißt, die
Bremse bestand aus 4 Rotoren, 3 Statoren, 1 Druckplatte und 1 Trägerplatte.
Die ungefähren
Abmessungen der Komponenten sahen folgendermaßen aus:
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Diese
Scheiben wurden einem Verschleißtest
unterzogen, der so gestaltet war, dass er das Benutzungsspektrum
eines standardmäßigen Verkehrsflugzeuges
nachahmt, einschließlich
kalter Halts auf der Rollbahn (die Halts auf der Rollbahn vor dem
Abflug entsprechen), eines Halts bei der Landung und einer Reihe von
heißen
Halts auf der Rollbahn (die Halts nach der Landung entsprechen,
wenn das Flugzeug das Gate anfährt).
Die Landeenergie beim Verschleißtest
wird auf verschiedene Energiepegel verteilt, die den Schwankungen
bei der Belastung des Flugzeugs entsprechen, die im tatsächlichen
Flugverkehrseinsatz vorkommen.
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Der
Verschleißtest
wurde folgendermaßen
durchgeführt:
Ablauf
Nr. 1 neun kalte Halts, Halt bei Landung mit 50% Betriebsenergie
(1,463 Mft-lbs), sieben heiße
Halts (Ablauf wurde 120 Mal wiederholt)
Ablauf Nr. 2 neun kalte
Halts, Halt bei Landung mit 75% Betriebsenergie (2,194 Mft-lbs),
sieben heiße
Halts (Ablauf wurde 60 Mal wiederholt)
Ablauf Nr. 3 neun kalte
Halts, Halt bei Landung mit 100 Betriebsenergie (2,925 Mft-lbs),
sieben heiße
Halts (Ablauf wurde 20 Mal wiederholt)
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Jeder
Test wurde einmal für
eine Konfiguration der Bremsung mit einem Rotor und einmal für eine Konfiguration
mit voller Bremsung durchgeführt.
Der Bremstest mit einem Rotor führte
zu einem Verschleiß von lediglich
84 Mikrozoll/Oberfläche/Ablauf
und der Test mit voller Bremsung zu einem Verschleiß von ledig lich
92 Mikrozoll/Oberfläche/Ablauf.
Im Vergleich dazu zeigen konventionelle B767-Bremsscheiben bei diesen
Tests einen Verschleiß von
154 Mikrozoll/Oberfläche/Ablauf.
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Es
versteht sich, dass die vorangegangene Beschreibung und die speziellen
Ausführungsformen
lediglich der Darstellung der Prinzipien der Erfindung dienen.