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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft einen Vorformling
aus fortlaufenden Fasern für
verstärkte
Verbundstoffe und Verbundstoffe, die derartige Vorformlinge enthalten.
Insbesondere betrifft diese Erfindung Kohlenstofffaser-Vorformlinge, die
fortlaufendes Kohlenstofffaser-Werg umfassen, das in Form von Kreissehnen
vorliegt, um ein nahezu netzförmiges
Teil zu bilden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
insbesondere verbesserte Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoffe
zur Verwendung in Anwendungen, in denen äußerst starke Scherbeanspruchungen
angetroffen werden, beispielsweise dadurch, dass sie einer Beanspruchung
in Umfangsrichtung ausgesetzt sind. Ein ausgezeichnetes Beispiel
einer derartigen Verwendung ist eine Reibscheibe, die in einer Scheibenbremse
verwendet wird. Derartige Scheiben weisen im Wesentlichen eine Kreisform
auf, wobei mindestens eine Oberfläche jeder Scheibe mit einer
Reibfläche
versehen ist. Die Bremswirkung wird durch Kontakt zwischen den Reibflächen der
Scheiben bewirkt, wodurch die mechanische Energie der drehenden
Scheiben in Wärme
umgewandelt wird. Die Scheiben müssen
nicht nur Scherbeanspruchungen standhalten, sondern auch als Kühlkörper dienen
und große
Wärmebelastungen
aufnehmen. Durch seine Festigkeit, Dichte, Wärmeleistung, Wärmeleitfähigkeit,
seinen Reibungskoeffizienten und seine Stabilität bis zu seiner Sublimationstemperatur
(etwa 3600°C) war
Kohlenstoff für
die Verwendung bei der Konstruktion derartiger Scheibenbremsen besonders
attraktiv, insbesondere wenn das Gewicht eine wichtige Rolle spielt,
wie bei einem Flugzeug. Festigkeit und Steifheit eines Verbundstoffs
werden durch die Ausrichtung der Verstärkungsfasern in der Matrix
gesteuert. Wenn die Verstärkungsfasern
gerade und fortlaufend sind, werden die Beanspruchungen wirkungsvoll
in Richtung der Fasern durch den Verbundstoff übertragen. Sind die Verstärkungsfasern
gekräuselt
oder unterbrochen, sinkt der Wirkungsgrad, da die Beanspruchungen
aus der Verstärkung
heraus und durch die Matrix geleitet werden.
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Nach dem Stand der Technik wurden
Verbundstoffe im Allgemeinen so hergestellt, dass die Kohlenstofffaser-Komponente orientiert
oder in eine Richtung ausgerichtet wurde, was allgemein für nötig erachtet wurde,
um die Faserfestigkeit auszunützen
und die mechanischen Eigenschaften des Verbundstoffs zu verstärken. Die
Herstellung des Verbundstoffs, der die gewünschte Faserausrichtung aufweist,
wird durch die Verwendung fortlaufender Kohlenstofffasern schneller
erreicht, und solche Fasern werden für diese Anwendungen gegenüber unterbrochenen
Fasern bevorzugt. Die Hauptarten fortlaufender Fasern, die zur Herstellung von
Verbundstoffen verwendet werden, umfassen Webware oder unidirektionale
Bänder
zur Verwendung in Schichtstrukturen und fortlaufendes Fasergarn
oder Werg zur Verwendung in Präzisionswickelverfahren
hohlzylindrischer Formen und für
Flechtwerk.
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Beispielsweise werden nach der US-Patentschrift
Nr. 4,790,052 an Orly Kohlenstoff-Verbundstoffbremsen hergestellt,
wobei quasi-isotrope Schichtungen aus unidirektionalen Vlieslagen
als Verstärkung
verwendet werden. Diese Vlieslagen sind so geschichtet, dass zwischen
den Filamenten aufeinander folgender Lagen der Struktur Winkel von
um 0°/–60°/+60° gebildet
werden. Obwohl der Stapel aus Vlieslagen als Ganzes quasi-isotrop
ist, ist jede Vlieslage eine äußerst unausgeglichene
Verstärkung,
die multidimensionalen Kräften standhalten
muss, die durch eine unidirektional verstärkte Vlieslage übertragen
werden. An Belastungsstellen, wie den Zapfen einer Bremsscheibe,
entstehen zwischen den Lagen sehr starke Beanspruchungen, die zu
einem Versagen durch Lagenspaltung führen können. Um diesen Beanspruchungen
entgegenzuwirken, wird ein sehr hoher Grad an Verfilzung zu Nadelfilz
verwendet, um innerhalb des Stapels die Verstärkung zu erhöhen, wodurch
die Verstärkungsfasern
gekräuselt
werden und ihre Wirksamkeit abnimmt. Das Verfahren von Orly weist
außerdem
wirtschaftliche und leistungsmäßige Nachteile
auf. Das Verfahren ist kompliziert und führt zu geringer Materialausbeute,
weil unidirektionale Vlieslagen verwendet werden, die rechteckig
sind, um kreisförmige
Teile herzustellen.
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Eine Verbesserung zum Verfahren von
Orly wurde in der US- Patentschrift
Nr. 5,184,387 an Lawton eingebracht. Bei Lawton wird eine unidirektionale
Lage aus Filamenten einer Verfilzung zu Nadelfilz unterzogen, um
Formbeständigkeit
zu schaffen. Die Lage wird dann in mehrere bogenförmige Segmente
geschnitten und diese Segmente werden nebeneinander liegend zusammengefügt, um die
Kreisform zu bilden. Dieses Verfahren, das dem in der Bekleidungsindustrie
verwendeten ähnelt,
verringert den Ausschuss an Material und ermöglicht, dass die Lagen so geschnitten
werden, dass die Filamente in einigen Segmenten radial und in anderen
in Umfangsrichtung verlaufen. Dieses Verfahren erzielt eine 0/90° Schichtung,
dadurch dass die Filamente in einer oben aufliegenden Lage von Segmenten
in einem 90° Winkel
zu den Filamenten einer darunter liegenden Lage von Segmenten angeordnet
sind. Der sich ergebende Verbundstoff ist weniger isotrop als der von
Orly und erfordert ebenfalls einen hohen Verfilzungsgrad, um eine
Lagenspaltung zu vermeiden.
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In der US-Patentschrift Nr. 5,217,770
an Morris et. al. wird noch ein weiteres Verfahren offenbart. Dieses
Verfahren verwendet ein ringförmiges
Flechtgewebe, um ein Matte herzustellen, die dann zu Nadelfilz verfilzt
wird, um eine 3-D-Struktur zu bilden. Das Geflecht umfasst spiralförmige Fasern,
die in etwa 40 Grad zueinander verwoben sind, und unidirektionale
Fasern, die beim Ablegen in Umfangsrichtung ausgerichtet werden.
Ein oder mehrere Geflechte werden verwendet, um den Kreisring der
Bremse zu füllen,
der dann zu Nadelfilz verfilzt wird. Dieses Verfahren erzielt ein
nahezu netzförmiges
Teil mit Fasern, die so ausgerichtet sind, dass sie Belastungen
in Umfangs- und Scherrichtung standhalten. Allerdings ist die Verwendung
von Geflecht zur Bildung der Struktur ein sehr kompliziertes Textilverfahren,
das die Kosten erhöht.
Darüber
hinaus sind Volumen und Winkel der spiralförmigen Fasern nicht über den
gesamten Kreisring gleichmäßig, da
ein röhrenförmiges Geflecht
verwendet wird, um den Kreisring zu bilden. Wenn ein gerades Geflecht
in einen Kreisring gebogen wird, werden die Fasern im Geflecht an
der Innenseite der Kreisringes enger aneinander gedrückt und an
der Außenseite
des Kreisringes auseinander gezogen, wodurch sich deren Winkel und
Faserdichte verändern.
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Wie bereits angeführt, wird in der Textilverarbeitung
häufig
das Verfilzen zu Nadelfilz verwendet, um textile Lagenstrukturen
zu verstärken
und deren strukturellen Zusammenhalt zu verbessern. Allgemein beschrieben
wird ein Vernadelungsprozess dadurch ausgeführt, dass mit Haken versehene
Nadeln durch übereinander
gestapelte Lagen gedrückt
werden, normalerweise in der Dickenrichtung. Ein Teil der Fasern
innerhalb der Stofflagen wird durch die Haken ergriffen und in Dickenrichtung
verzogen, wodurch sowohl die einzelnen Stofflagen als auch der Lagenstapel
verstärkt
wird. Wenn die Fasern, aus denen die Lagen bestehen, fortlaufend
sind, werden durch den Vernadelungsprozess einzelne Filamente unweigerlich
zerrissen, wenn sie verzogen werden. Um dieses Zerreißen zu vermeiden
oder zumindest auf ein Minimum zu beschränken, werden verbesserte Verfahren
verwendet, bei denen Stapelfasern in die Struktur eingebunden werden,
und zwar entweder als Teil der Stofflage oder als abwechselnde Lagen
von Stapelfasern, um die Nadeln mit Stapelfasern zu versorgen, die
beim Vernadelungsprozess neu ausgerichtet werden können. Bisher
wurden gemäß dem Stand
der Technik Vernadelungsprozesse bei Kohlenstofffaservlies und -bändern verwendet,
um Vorformlingsstrukturen mit gutem Zusammenhalt herzustellen, die
in der Produktion von Kohlenstoff-Kohlenstofffaser – verstärkten Verbundstoffen
verwendet werden.
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Der hohe Grad an Faserausrichtung
innerhalb der Struktur dieser Verbundstoffe nach dem Stand der Technik
soll den Vorteil der Festigkeit und Formstabilität der Kohlenstofffaser nutzen.
Verbundstoffe, deren gesamter Faseranteil in der gleichen Richtung
ausgerichtet ist, weisen allerdings eine stark anisotrope Eigenschaft
auf und zeigen einen hohen Grad an Festigkeit und Formstabilität in Faserrichtung,
wohingegen sie quer dazu unter stark verringerten Festigkeitseigenschaften
und geringer Formstabilität
leiden. Um sicherzustellen, dass die Festigkeit des Verbundstoffs
wie auch seine Wärmeübertragungseigenschaft
und andere wichtige Eigenschaften angemessen gleichmäßig sind,
und um die unidirektionale Schrumpfung zu minimieren, die Verdrehungen
oder ein Verziehen verursachen könnte,
wird die Faserrichtung durchgehend bei Strukturen nach dem Stand
der Technik variiert, wodurch dem Verbundstoff eine gewisse isotrope
Eigenschaft verliehen wird. Die Lagen zeigen jedoch noch immer anisotrope
Effekte. Wenn teurere Textilwaren oder Ähnliches verwendet wurden,
musste der Hersteller immer noch zur Variation der Faserausrichtung
zwischen aufeinander folgenden Lagen der Struktur greifen, beispielsweise
die Verwendung einer 0/90° Ausrichtung
in einer Lage, einer +/–45° Ausrichtung
in der nächsten,
und so weiter, wodurch der Verbundstoff in der Lagenebene weniger
anisotrope Eigenschaften aufwies und insgesamt nahezu quasi-isotrop
war. Wie oben beschrieben werden dreidimensionales Verweben, Vernadeln
und ähnliche
Verfahren oft angewendet, um die Ausrichtung der Fasern in Dickenrichtung
zu verstärken
und die Festigkeitseigenschaften zwischen den Lagen zu verbessern,
um diesen anisotropen Beanspruchungen zu begegnen. Es ist jedoch
nach wie vor schwierig, einen Vorformling mit isotropen Eigenschaften über die
gesamte Struktur in der Faserverstärkung zu entwickeln, insbesondere
auf der Blattebene.
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Bestehende Verfahren zur Herstellung
von Kohlenstoff-Kohlenstofffaser – verstärkten Verbundstoffen zeigen
weitere Mängel
auf. In den meisten Anwendungen werden die fertigen Kohlenstoffteile
im Allgemeinen in exakten Abmessungen hergestellt, und ihre Produktion
bedarf ausgiebiger Formgebung und maschineller Bearbeitung der karbonisierten
oder vollständig
graphitierten Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoffrohlinge.
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Präzisionsbearbeitung ist in der
Durchführung
teuer und schwierig, und bei Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoffen ist
große
Sorgfalt erforderlich, um ein Brechen oder anderweitiges Beschädigen zu
vermeiden. Kohlenstoff-Rohlinge, die im Wesentlichen Form und Abmessungen
des Fertigprodukts aufweisen, sogenannte Nettoformrohlinge, würden das
Ausmaß an
notwendiger maschineller Bearbeitung verringern und zu wesentlich
geringeren Kosten führen.
Karbonisierte Vorformlinge sind aber im Allgemeinen bröckelig und
können
nicht einfach geformt oder umgebildet werden. Die Herstellung geformter
Vorformlinge aus Stofflagen oder Faservlies erfordert deshalb im
Allgemeinen vor dem Stapeln und Vernadeln ein Schneiden von Bestandteilen in
der gewünschten
Endform aus einer Stofflage. Derartige Schnittverfahren sind verschwenderisch
und liefern eine beachtliche Menge Stoffabfall. Selbst wenn geeignete
Methoden zur Wiederverwertung der Abfallstoffe gefunden werden,
erhöht
die Herstellung und Umarbeitung der Abfallstoffe die Energie- und
Entsorgungskosten, die den Herstellungsvorgang bereits belasten,
und verteuert die Gesamtproduktionskosten des Kohlenstoffartikels beträchtlich.
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Verfahren zur Bildung von Vliesbahnen
aus Kohlenstofffasern wurden im Stand der Technik beispielsweise
auch in der US-Patentschrift Nr. 4,032,607 an Schulz offenbart.
Laut Patentinhabern können
besonders attraktive Bahnen aus mittelphasigem Pech gebildet werden,
durch Schmelz- oder Blasspinnen des Pechs, Luftablegen oder Wasserablegen
der erhaltenen Fasern entweder so, wie sie gesponnenen sind, oder
nachdem sie zerhackt worden sind, und Wärmeaushärten oder Luftoxidieren der
Vliesbahn, um die Struktur vor der Karbonisierung zu stabilisieren.
Im Allgemeinen bestehen die erhaltenen Vliesbahnen aus ungeordneten
Filamenten statt aus Filamentbündeln
oder -werg und nehmen die Form dünner
Filze und Papiere geringer Dichte an, die eine sehr niedrige Rohdichte
aufweisen, die im Allgemeinen weit unter etwa 0,3 g/cm3 liegt.
Vliesbahnen können
zur Verwendung in der Bildung geschichteter Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Strukturen
ebenso gut geeignet sein wie fortlaufende Faserbänder und -Stoffe, indem Lagenanordnung
und Vernadelungsmethoden nach dem Stand der Technik verwendet werden,
wie diejenigen, die oben beschrieben wurden. Selbst nach der Vernadelung
weisen Strukturen, die derartig stark ungeordnete Filamente umfassen,
im Allgemeinen ein niedriges Faservolumen auf und folglich eine
sehr geringe Dichte. Derartige Strukturen bieten nicht die Festigkeitsvorteile,
die normalerweise erhalten werden, wenn dichte Strukturen mit hohem
Faservolumen verwendet werden, die ausgerichtete und orientierte
fortlaufende Fasern umfassen, entweder in Form von Webware oder als
unidirektionales Faserband.
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Im Stand der Technik sind auch Kohlenstoffkörper beschrieben,
die mit in Umfangsrichtung gewickelten Kohlenstofffasern verstärkt sind,
wie in der US-Patentschrift
Nr. 3,867,491 beschrieben, wobei verstärkende Fasern lose auf eine
Breite gewickelt werden, die größer als
die axiale Dicke des gewünschten
Kohlenstoffkörpers
ist.
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GB 2 013 294 beschreibt die Herstellung
von Scheibenbremsen, wobei ein kohlenstoffhaltiges, mit einem Bindemittel
imprägniertes
Band um einen Scheibenbremsenkern gewickelt wird.
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Ein Verfahren zur Herstellung von
Kohlenstofffaser-Vorformlingen
und Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoffen
mit überlegenen
Festigkeitseigenschaften und guten thermischen Eigenschaften aus
im Wesentlichen fortlaufenden Fasern wäre besonders nützlich in
der Technik der Kohlenstoff-Verbundstoffe, bevorzugt in einer nahezu
netzförmigen
Form und unter Vermeidung der Verwendung unidirektionaler Bänder, Fasern
oder Bahnen, die verringerte Festigkeit und in Querrichtung geringe
Formstabilität
aufweisen.
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Deshalb ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung die Bereitstellung verbesserter verstärkter Verbundstoffe. Eine weitere
Aufgabe ist die Bereitstellung von hochfesten faserverstärkten Strukturen
für Verbundmaterialien.
Eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bildung eines nahezu netzförmigen runden oder ringförmigen Reibscheiben-Vorformlings,
der weniger Abfall teuerer Verstärkungsfasern
produziert.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Vorformling zur Verwendung bei der Herstellung
von Verbundartikeln bereitgestellt, der die Form eines im Allgemeinen
runden Vlieses aufweist, das aus einer Faseranordnung zusammengesetzt
ist, die sich innerhalb der Grenzen des Vorformlings befindet, die
durch eine obere und eine untere runde Vliesoberfläche definiert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern dieser Anordnung als
Kreissehnen vorgesehen sind, die über die Dicke der Matte hinweg
eine große Spannbreite
an Ausrichtungen aufweisen können.
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Die Erfindung sieht weiterhin die
Verwendung derartiger Vorformlinge zur Herstellung von Reibscheiben
vor, die Kohlenstofffaser-Werg umfassen, das als Kreissehnen vorliegt,
wobei Winkel und Stellung der Sehnen so gewählt sind, dass Festigkeit,
Steifheit und Reibeigenschaften auf verschiedenen Ebenen der Reibscheibe
optimiert werden.
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Erfindungsgemäß wird auch ein Verfahren zur
Herstellung der oben definierten Vorformlinge bereitgestellt, das
die Schritte umfasst, eine Faser als Kreissehne um eine Stiftspindel
zu wickeln, um die Form des Vorformlings gleichmäßig auszufüllen und einen nahezu netzförmigen Vorformling
zu bilden.
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Es ist selbstverständlich,
dass Vorformlinge erfindungsgemäß mit Verstärkungsfasern
hergestellt werden können,
die als Kreissehnen in zahlreichen Winkel angeordnet sind, und dass
sie über
den Vorformling hinweg so gerade und fortlaufend wie möglich bleiben,
um die Verstärkungswirkung
zu maximieren. Ein weiterer Aspekt dieser Erfindung ist die Bereitstellung
einer Reibscheibe mit in der Ebene nominal isotopen Eigenschaften,
die eine große
Anzahl verschiedener Faserausrichtungen in der Blattebene und durch
den gesamten Verbundstoff aufweist. Letztlich bietet die Erfindung
den Vorteil, ein Verfahren zur Herstellung eines Reibscheibenvorformlings bereitzustellen,
das einfach angepasst werden kann, um die Werggröße, die Anzahl der verwendeten
Werge und die Winkel der Sehnen, die für die Wicklung verwendet werden,
zu ändern,
um die gewünschten
mechanischen und Verschleißeigenschaften
einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bremse
zu optimieren.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Sehnen-Vorformlinge, die eine dreidimensionale
Faserstruktur aufweisen, die als Verstärkung bei der Herstellung von
Verbundstoffen geeignet sind, und besonders gern zur Herstellung
von hochfesten, hochwärmeleitenden
Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-verstärkten Verbundstoffen verwendet
werden, können
durch die Anordnung von Fasern in Form von Kreissehnen hergestellt
werden, um den Kreis, oder einen Kreisring innerhalb des Kreises,
einer Reibscheibe zu füllen,
die dann durch Verfilzung zu einem 3D-Filz verarbeitet werden. Das
Anordnen der Verstärkungsfasern
von Kreissehnen für
geometrische Standardformen führt
zu einem Vorformling oder einem Abschnitt eines Vorformlings, der
im Wesentlichen auf der Blattebene isotrop ist, und der Verstärkungsfaserwerg
enthält,
das nicht unidirektional und ausreichend gerade ist, um eine Verstärkungswirkung
zu erzielen. Das Verfilzen zu Nadelfilz dient der Verstärkung der
Strukturdichte und der Neuausrichtung eines Teils der Fasern in
Dickenrichtung, um Zusammenhalt und Festigkeitseigenschaften zu
verbessern. Der Vorformling kann einfach direkt aus Fasern als netzförmiger Vorformling
hergestellt werden, der die allgemeine Gesamtform des fertigen Produkts
aufweist, wobei die Dimensionen so gewählt werden, dass sie Schrumpfungen
berücksichtigen,
die sich beim nachfolgenden Wärmebehandeln
einstellen können.
Der netzförmige
Wicklungsvorgang minimiert den anfallenden Überschuss und die dadurch einhergehende
Abfallmenge, die in Verfahren nach dem Stand der Technik zur Herstellung
hochfester Verstärkungstextilstoffe,
-bahnen und -bänder anfällt, und
verringert den Bedarf an teuren Bearbeitungs- und Formbildungsschritten.
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Der bevorzugte Vorformling umfasst
im Allgemeinen Kohlenstofffasern, wobei, obwohl er ohne den Zusatz
von Bindemitteln oder ähnlichem
auskommt, die mechanische Festigkeit des Vorformlings ausreichend ist,
dem nachfolgend durchgeführten
Herstellungsprozessen des Kohlenstoff-Verbundstoffs Stand zu halten, die
das Durchdringen mit pyrolytischem Kohlenstoff oder Imprägnieren
mit einem in Kohlenstoff umwandlungsfähigen Füllstoff und eine nachfolgende
Karbonisierung beinhalten. Der Vorformling kann auch bei der Herstellung
von faserverstärkten,
unter Wärme
aushärtenden
und thermoplastischen Kunstharzmatrizen, Metallmatrizen und Matrizen
keramischer Verbundstrukturen Anwendung finden.
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Ein dichter Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoff
kann einfach hergestellt werden, indem pyrolytischer Kohlenstoff
mittels chemischer Bedampfungs- und Durchdringungsverfahren, die
in der Verbundstofftechnik wohlbekannt und vielverwendet werden,
innerhalb der erfindungsgemäßen Vorformlinge
abgelegt wird. Alternativ kann der Vorformling auch mit einem karbonisierbaren
Füllstoff
imprägniert
werden, unter Einwirkung von Druck und Wärme ausgehärtet und dann weiter erwärmt werden,
um den Füllstoff
und jegliche vorhandene Pechfaseranteile in Kohlenstoff umzuwandeln,
wodurch ein dichter Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoff
entsteht. Bei Bedarf kann ein mehrmaliges Durchdringen oder Imprägnieren
angewendet werden, um ein Produkt herzustellen, das die gewünschte Dichte
aufweist, und die Vorgänge
können
auch kombiniert angewendet werden. Der in diesem Zusammenhang verwendete
Begriff "Kohlenstoff" umfasst sowohl graphitierten
als auch nicht graphitierten Kohlenstoff. Dementsprechend können Kohlenstofffaser-Vorformlinge
graphitierte oder teilweise graphitierte Kohlenstoffverstärkungsfasern
oder eine Kombination davon umfassen, sowie Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoffe,
die eine solche Verstärkung
umfassen, die in einer Matrix aus graphitiertem oder teilweise graphitiertem
Kohlenstoff eingebettet ist. Artikel, in denen sich die Matrix und
möglicherweise
auch deren Fasern noch immer im wärmeaushärtbaren Zustand befinden, sind ebenfalls
eingeschlossen.
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Daher stellt diese Erfindung in einer
Ausführungsform
einen Vorformling bereit, in dem 5–100% der Fasern des Vorformlings
als Kreissehnen vorliegen. In einer anderen Ausführungsform stellt die Erfindung
einen Vorformling aus Verbundstoff bereit, der Fasern umfasst, die
als Kreissehnen vorliegen, um einen Vorformling zu erhalten, der
im Wesentlichen in der Blattebene hinsichtlich seiner Festigkeit,
Steifheit und thermischen Eigenschaften isotrop ist. In einer anderen
Ausführungsform
stellt diese Erfindung einen Kohlenstofffaser-Vorformling bereit,
der Kohlenstofffaserwerg umfasst, das in Form von Kreissehnen vorliegt,
um einen Vorformling zu erhalten, der im Wesentlichen in der Blattebene
hinsichtlich seiner Festigkeit, Steifheit und thermischen Eigenschaften
isotrop ist. In einer weiteren Ausführungsform stellt diese Erfindung
einen Kohlenstofffaser-Vorformling bereit, der um eine beliebige
Mittelachse oder einen Mittelpunkt ausgewogen und symmetrisch ist
und im Wesentlichen fortlaufendes Kohlenstofffaserwerg umfasst,
das derart in Form von Kreissehnen vorliegt, dass auf verschiedenen
Ebenen des Vorformlings verschiedene Sehnenwinkel verwendet werden,
so dass die auf verschiedenen Ebenen einer Verschleißscheibe
benötigten
Eigenschaften optimiert werden. In einer anderen Ausführungsform
stellt diese Erfindung einen Kohlenstofffaser-Vorformling bereit,
der im Wesentlichen fortlaufendes Kohlenstofffaserwerg umfasst,
das in Form von Kreissehnen und geschnittenen Fasern im Vorformling
vorliegt und bevorzugt in Richtung der z-Achse ausgerichtet ist.
Eine andere Ausführungsform
stellt ein Verfahren zur Herstellung eines fasrigen Vorformlings
bereit, das das fortlaufende Anordnen von Fasern in Form von Kreissehnen
umfasst, indem die Fasern in ausgewählten Sehnenwinkeln so um eine
Spindel gewickelt werden, dass der Vorformling im Wesentlichen gleichförmiges Faserflächengewicht
aufweist, wobei die Fasern so angeordnet werden, dass sie eine große Spannbreite
an Ausrichtungen im gesamten Vorformling beinhalten.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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1 zeigt
einen Ausschnitt eines Wickelmusters von Sehnen um einen Kreis.
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2 zeigt
die Wickelschritte eines Vorformlings unter Verwendung einer Spindel
mit horizontalen Stiften.
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3 zeigt
ein Verfahren, durch das das radiale Faserflächengewicht bestimmt wird.
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4 zeigt
die Änderung
der Isotropie von netzförmigen
Vorformlingen hinsichtlich der Änderungen des
Verhältnisses
Innendurchmesser/Außendurchmesser.
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5 zeigt
das gesamte Musterbild von Fasern, wobei sie in sämtlichen
Sehnenwinkeln, die in Beispiel 4 verwendet wurden, angeordnet sind.
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6 zeigt
eine graphische Darstellung eines Querschnitts durch ein Viertel
eines Stapels des in Beispiel 6 gewickelten Vorformlings.
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Ein dreidimensionaler Kohlenstofffaser-Vorformling;
der geeignet ist, bei der Herstellung von hochfesten Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoffen
verwendet zu werden, kann erfindungsgemäß aus im Wesentlichen fortlaufenden
Fasern produziert werden, ohne dass Bindemittel oder eine Imprägnierung
aufgetragen wird. Dieser Aufbau eines Vorformlings beruht, im Gegensatz
zum Stand der Technik, auf Werg, das sowohl genau vorbestimmte als
auch zerstreute Faserausrichtungen erzielt. Die Struktur ist aus
feinen Verstärkungseinheiten
zusammengestellt, die die große
Spannbreite an verschiedenen Ausrichtungen abdecken, die durch die
kreisförmige
Geometrie möglich
ist. Die kreisförmige
Geometrie wird am besten durch das Verhältnis von Außendurchmesser
zu Innendurchmesser des Vorformlings beschrieben, AD/ID. Die meisten
AD/ID-Verhältnisse
liefern Ausrichtungen der Verstärkungen;
die im Wesentlichen isotrop sind. Zum Zwecke der Erfindung bedeutet
im Wesentlichen isotrop, dass der Vorformling hinsichtlich Festigkeit,
Steifheit und thermischer Eigenschaften auf der Blattebene nahezu
Isotropie aufweist. Ein Blatt ist, wie nachstehend erläutert, etwa 0,005
bis 0,100 Zoll dick.
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Wie in 4 dargestellt,
liefert ein großes
AD/ID-Verhältnis Faserausrichtungen,
die alle Winkel abdecken.
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Daher sind Kreisringe mit kleinem
oder keinerlei Innendurchmesser hinsichtlich mechanischer und thermischer
Eigenschaften flächenmäßig isotrop,
d. h. auf Blattebene isotrop. Wenn das AD/ID-Verhältnis verringert
wird, wird der Kreisring dünner
und die Faserorientierung behält
ihre im Wesentlichen isotrope Eigenschaft, bis ganz kleine AD/ID-Verhältnisse
erreicht worden sind. Bei AD/ID-Verhältnissen von etwa 3 wird die Ausrichtung
ausgesprochen anisotrop, wobei sich die Eigenschaften in Umfangsrichtung
verstärken.
Dünne Kreisringe,
die erfindungsgemäß hergestellt
wurden und größere Isotropie
erfordern, als dies durch Konstruktionen aus Sehnen-Vorformlingen erreichbar
ist, können
durch große
Sehnenwinkel vergrößert werden,
um den Grad an gewünschter
Isotropie zu erreichen, wobei allerdings mehr Abfall anfällt. Eine
Isotropie oder sogar radial verbesserte Verstärkung können durch die Zufügung weiterer
Verarbeitungsmöglichkeiten
erreicht werden, wobei unter höheren
Kosten und größerem Aufwand
durch Verwendung bekannter Textiltechniken radiale Fasern hinzugefügt werden.
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Dieser Wechsel von Isotropie zu Anisotropie
ist der Beanspruchung auf die Reibscheibe gut angepasst. Reibscheiben
mit großem
AD/ID-Verhältnis
erfordern den höchsten
Grad an Isotropie; um die Reibungsbelastungen und deren mechanische
Reaktionskräfte
auszugleichen, insbesondere an den Zapfen-/Bolzenbefestigungspunkten.
Dünne ringförmige Reibscheiben
erzeugen einerseits insgesamt verringerte Drehmomente, da sie einen
geringeren Wirkungsbereich zur Reibungserzeugung aufweisen. Die
mechanische Belastung muss allerdings über dünnere Abschnitte auf die Befestigungspunkte übertragen
werden und diese Abschnitte benötigen
daher eine größere Steifheit,
um einem Verziehen zu widerstehen. Die sich verändernde Isotropie der Struktur
des Sehnenvorformlings ist für
diese Art der Verwendungen und mechanischen Belastungen gut geeignet.
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Das Anordnen der Faser in Form von
Kreissehnen anstatt als unidirektionale Bänder oder Stoffe liefert einen
verbesserten Vorformling für
die Herstellung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbundstoffen. Festigkeit
und Steifheit eines Verbundstoffes werden maßgeblich durch die Ausrichtung
der Verstärkungsfasern
bestimmt. Die Verstärkungsfasern
können
nur in der Richtung ihrer Ausrichtung Kräfte effizient übertragen.
Wenn die Verstärkungsfaser
gekräuselt
oder unterbrochen ist, werden Beanspruchungen aus den Verstärkungsfasern
heraus auf die schwächere
und weniger steife Matrix übertragen.
Dadurch müssen,
wenn unidirektionale Fasern verwendet werden, nicht-ausgerichtete
oder multidimensionale Kräfte
in gewissem Maße
durch die Matrix übertragen
werden, was den Verlust von Steifheit zur Folge hat und eventuell
zum Versagen von Matrix und Verbundstoff führt. Das Anordnen der Verstärkungsfasern
in Form von Kreissehnen liefert Verstärkungsfasern in einer großen Spannbreite
an Richtungen, die wirkungsvoll planare Kräfte aus einer beliebigen Richtung durch
den Verbundstoff übertragen
können,
obwohl die Eigenschaften in einer einzelnen Richtung im Vergleich zu
einem unidirektionalen Blatt geringer sind.
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Beispielsweise kann ein Verbundstoff,
der aus Bändern
und Stoffen besteht, so konstruiert sein, dass er quasiisotrop ist,
indem die Bänder
und Stoffe übereinander
gelegt werden und ihre Ausrichtungen in der Blattebene variiert
werden. Da die Bänder
oder Stoffe jedoch, die durchweg über das Volumen des Verbundwerkstücks übereinander
gelegt sind nicht isotrop sind, erzeugen sie beachtliche Beanspruchungskonzentrationen
an den Grenzflächen
der einzelnen Blätter.
Nicht isotrope Blätter
nehmen die Belastung an einer Grenzfläche auf und versuchen, diese
durch diese Grenzfläche
an das steifste hieran befestigte Material zu übertragen, wie zu dem nächsten Blatt
von Verstärkungsfasern
oder zu dem angrenzenden Zapfen oder Bolzen, der an der Tragstruktur
befestigt ist. Dieses Verfahren der Belastungsaufnahme an Grenzflächen und
die Möglichkeit,
die Übertragung
der Belastung zu lokalisieren, kann zur Konzentration der Beanspruchung
am Übertragungspunkt
führen
und die Wahrscheinlichkeit eines Versagens erhöhen. Stapel nichtisotroper
Verstärkungen arbeiten
auf diese Art, wobei die höchsten
Belastungskonzentrationen an den Grenzen des Verbundstoffs auftreten,
insbesondere an den hochbeanspruchten Befestigungspunkten wie den
Bolzen und Zapfen. Die vorliegende Erfindung überwindet dieses Problem, indem
sie Verstärkungsfasern
umfasst, die in der Blattebene in einer großen Spannbreite verschiedener
Ausrichtungen angeordnet sind, so dass die Belastungskonzentration an
den Grenzflächen
stark verringert ist. Das liegt daran, dass das Belastungsausmaß, das in
eine Richtung übertragen
werden kann, durch die Größe des Wergs
begrenzt ist. Im Gegensatz zur gestapelten Schichtung, in der das
gesamte Blatt die Beanspruchung in eine Richtung überträgt, ist
die Größe der Fläche, die
erfindungsgemäß unidirektionale
Belastungen überträgt, auf
die Fläche
des bestimmten Wergs begrenzt, das in dieser Richtung angeordnet
ist.
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Kohlenstofffasern sind seit langem
bekannt, und Verfahren zu ihrer Herstellung aus einer Vielzahl an Vorprodukten
sind im Stand der Technik gut beschrieben. Vorprodukte aus Cellulose
werden seit den frühen 60ern
zur Herstellung von Kohlenstofffasern verwendet, wobei seit fast
zwei Jahrzehnten Rayon das Hauptkohlenstofffaser-Vorprodukt darstellt. Als in letzter
Zeit im Rahmen des technischen Fortschritts Verfahren zur Herstellung
von Kohlenstofffasern entwickelt wurden, die aus Materialien wie
Polyacrylonitril (PAN) und Pech hergeleitet werden, ist die Bedeutung
der Kohlenstoffasern auf Rayonbasis gesunken. Polyacrylonitrilfasern bieten,
wenn sie oxidiert und unter geeigneten Bedingungen karbonisiert
werden, zähe,
hochfeste, hochelastische Kohlenstofffasern, und die gesamte Umformungsausbeute
in der Herstellung von Faser aus PAN ist gut. Folglich werden PAN-Fasern
seit langem zur Herstellung von Vorformling-Strukturen bevorzugt.
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Kohlenstofffasern können auch
leicht aus mittelphasigem Pech hergestellt werden, indem das geschmolzene
Pech zu Fasern versponnen wird, die Pechfasern durch Erhitzung an
der Luft oxidiert werden, um in Wärme ausgehärtete Fasern zu bilden, und
diese durch eine weitere Wärmebehandlung
in Abwesenheit von Luft karbonisiert werden. Es ist in Fachkreisen
selbstverständlich
bekannt, dass schmelzversponnene Pechfilamente Strukturen hoher
Ordnung aufweisen, die langgestreckte, mittelphasige Flüssigkristall-Bereiche
umfassen, die mit der Filamentachse ausgerichtet sind. Bei der Karbonisierung
liefern diese Bereiche Kohlenstoff- oder Graphitfasern, die ein
hohes Maß an
kristalliner Ordnung aufweisen. Es wurde allgemein erkannt, dass derartige
auf Pech basierende Fasern hoher Ordnung imstande sind, Kohlenstofffasern
bereitzustellen, die eine größere Steifheit
und höhere
Wärmeleitfähigkeit
aufweisen als Kohlenstofffasern aus anderen Quellen, und Kohlenstoffverbundstoffe
mit ähnlichen
Eigenschaftskombinationen und niedrigem oder sogar negativem Wärmeausdehnungskoeffizienten
eine große
Anzahl verschiedener Anwendungen fänden. Darüber hinaus werden in Wärme aushärtbare,
mittelphasige Pechfasern mit höheren
Ausbeuten karbonisiert und graphitiert als andere karbonisierbare
Vorproduktfasern, wie Rayonfasern, PAN-Fasern und oxidierte PAN-Fasern, d.
h. in Wärme
aushärtbare
Pechfasern unterliegen einer geringeren Gewichtsreduktion, wenn
sie thermisch bearbeitet werden. Dies führt wiederum zu geringerer
Schrumpfung beim Karbonisierungs- und Graphitierungsprozess und
verringert die gleichzeitige Entstehung von Hohlräumen und
inneren Spannungen auf ein Minimum, die normalerweise bei anderen
Faservorprodukten auftreten. Aus diesen Gründen werden in Wärme aushärtbare Pechfasern
zur Verwendung in der Umsetzung dieser Erfindung als besonders nützlich und
erwünscht erachtet.
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Bevorzugt werden in Wärme aushärtbare Pechfasern
in Form von fortlaufendem Werg oder Garn verwendet. Fortlaufendes
Faserwerg umfasst normalerweise mehrere Filamente, üblicherweise
zwischen 1 000 und 20 000 oder mehr, und kann sogar 300 000 übersteigen,
wobei die axialausgerichteten Filamente Festigkeit in Faserrichtung
des Wergs verleihen. Die in Wärme
aushärtbare
Pechfaser wird zu einem porösen,
dreidimensional verstärkten
Vorformling verarbeitet. Bevorzugt wird diese Faser zu einem dicken
Vlies geringer Dichte geformt, das die allgemeine Form des Teils
aufweist, wobei die fortlaufende Faser innerhalb der Vliesebene
ausgerichtet ist. Eine Verstärkung
in Dickenrichtung wird nachfolgend durch eine Vernadelung hinzugefügt. Der
Vorformling wird dadurch in der allgemeinen Form des fertigen Endprodukts
hergestellt, wodurch sich ein Schneide- und Formbildungsvorgang
erübrigt,
und dadurch der beträchtliche
Abfall, der normalerweise mit derartigen Schritten verbunden ist,
auf ein Minimum reduziert wird.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
liegt das fortlaufende Faserwerg bzw. Garn in Form von Kreissehnen
um eine Stiftspindel vor, wie in 1 und 2 dargestellt. Anzahl, Abfolge
und Winkel der Sehnen werden so gewählt, dass das kreis- oder ringförmige Volumen
gleichmäßig ausgefüllt wird. Üblicherweise
werden zehn bis zwanzig Winkel für
eine bestimmte gewünschte
Geometrie gewählt,
die ein gleichmäßiges radiales
Faserflächengewicht
mit Abweichungen von +/– 2
erzielen. Beispielsweise kann ein Kreisring mit einer Geometrie,
die so ausgelegt ist, dass das Verhältnis von Außendurchmesser
(AD)/Innendurchmesser (ID) vier ist, einen Satz bevorzugter Winkel
aufweisen, während
ein anderer Kreisring mit einem AD/ID-Verhältnis von fünf einen zweiten Satz bevorzugter
Winkel aufweist. Die gewählten
Winkel können
geringfügig
eingestellt werden oder zusätzliche
Sehnen können
zur Wicklungsabfolge hinzugefügt
werden, um sicherzustellen, dass das Faserflächengewicht des Kreisrings
ebenfalls gleichmäßig ist.
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Das eigentliche Wickeln des Vorformlings
kann manuell erfolgen, bevorzugt wird jedoch ein automatisches Verfahren
verwendet. Der Vorformling kann auf eine Reihe verschiedener Arten
von Spindeln gewickelt werden, und Spindeln geeigneten Aufbaus,
die im Stand der Technik beschrieben sind und deren Verwendung für Wicklungen
fortlaufender Faserstrukturen bekannt ist, können für die Verwendung zur Herstellung
von erfindungsgemäßen Vorformlingen
entsprechend angepasst werden. Zum Zwecke der weiteren Diskussion
wird bei der Beschreibung der erhaltenen Strukturen, die Spindelebene
als x-y- oder in einer Ebene liegende Ausrichtung oder Richtung
bezeichnet, und unter der z- oder senkrechten Richtung wird die
Richtung verstanden, die senkrecht dazu verläuft und auch als Dickenrichtung
bezeichnet wird.
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Zwei mögliche Arten umfassen jeweils
eine kreisförmige
Spindel mit vertikalen oder horizontalen Stiften. Wenn vertikale
Stifte verwendet werden, Stifte in z-Richtung, wird die Faser um
einen Stift gewickelt, der als Winkel 0° bezeichnet ist, die Spindel
wird zum Stift hin bei dem ersten gewählten Winkel gedreht und die Faser
wird um den Stift gewickelt, um eine Kreissehne zu bilden. Dieser
zweite Stift wird dann als Winkel 0° bezeichnet, die Spindel wird
in den zweiten gewählten
Sehnenwinkel gedreht, die Faser um den Stift gewickelt, und der
Vorgang so lange wiederholt, bis das Volumen des Vorformlings gleichmäßig mit
nicht unidirektionalen Fasern oder Werg ausgefüllt ist. Sobald es ausgefüllt ist,
wird der Vorformling in einem Stück
von der Spindel entfernt. In Beispiel 1 wird dieser Vorgang von
Hand vorgenommen, um den Vorformling zu bilden. In den Beispielen
2 bis 4 wurde ein mechanisiertes oder automatisches System mit horizontalen
Stiften verwendet.
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Das mechanisierte und automatische
Gerät,
das in den Beispielen beschrieben wird, verwendet eine ebene Scheibe
mit Stiften, die sich radial in der x-y-Ebene erstrecken. Es können allerdings
auch vertikal verlaufende Stifte verwendet werden. Ein Elektromagnet
und ein Bedienungs- oder
Haas CNC-Drehtisch arbeiten nacheinander, um die Wergposition in
den Stiften einzustellen oder die Spindel auf die nächste Sehnenposition einzustellen.
Ein Rohr wird verwendet, um die Faser durch die Stifte zu führen, so
dass die Fasern nicht beschädigt
werden. Das Rohr führt
die Fasern von einer ebenen Oberfläche der Scheibe zur anderen,
wobei sie zwischen einer oberen und einer unteren Position wechselt.
Das Rohr beginnt in einer oberen Position und die Faser ist durch
den Stift in einem 0° Winkel
angeordnet. Die Spindel dreht sich zum Stift beim ersten gewählten Winkel
und das Rohr fällt
in seine untere Position. Während
das Rohr in der unteren Position verweilt, dreht sich die Spindel
zu dem nächsten
gewählten
Winkel. Das Rohr wird dann in die obere Position angehoben. Dieser
Vorgang bewirkt, dass der erste Sehnenwinkel auf der Oberfläche der
Spindel gebildet wird, der zweite Sehnenwinkel auf der Unterseite
der Spindel und der dritte Sehnenwinkel auf der Oberfläche der
Spindel und so weiter, bis Tausende von Sehnenwinkeln fertig gestellt
sind und der Vorformling aus nicht unidirektionalen Fasern oder
Werg gebildet ist, die um die Spule angeordnet sind. Bei diesem
Verfahren muss der Vorformling von der Spindel abgeschnitten werden,
neu ausgerichtet werden, um aufeinander zu passen und wieder aufeinander
gelegt zu werden. Die Zunahme des Durchmessers beim Wickeln kann
geringfügige
Korrekturen an den Sehnenwinkeln erfordern, um ein gleichmäßiges Faserflächengewicht
zu erhalten.
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Bei beiden Verfahren wird der Vorformling
zuerst unter Verwendung im Wesentlichen fortlaufender Fasern oder
fortlaufenden Wergs gebildet, die um eine Spindel gewunden oder
gewickelt werden. Bei der Verwendung des vertikalen Stiftverfahrens
muss allerdings der Vorformling nicht von der Spindel abgeschnitten werden
und kann in einem Stück
entfernt werden. Dies liefert. einen fertigen Vorformling mit im
Wesentlichen durchgehend fortlaufenden Fasern über das gesamte Volumen des
Vorformlings. Beim Verfahren mit horizontalen Stiften werden die
Fasern um den Außendurchmesser
der Spindel gewickelt, was ein Fasermuster sowohl auf der Ober-
als auch auf der Unterseite der Spindel erzeugt. Dieses Verfahren
erfordert das Abschneiden des Vorformlings, indem der Vorformling
entlang dem Außendurchmesser
der Spindel durchgeschnitten wird, um zwei getrennte Teile zu bilden,
die wieder aufeinander gelegt werden, um den Vorformling zu bilden. Dies
liefert einen Vorformling mit im Wesentlichen über den Vorformling fortlaufenden
Fasern, die aber an den Rändern
des Vorformlings enden. Mit anderen Worten, die Fasern sind von
der einen Kante des Vorformlings zur anderen fortlaufend, weil sie
als Kreissehnen ausgebildet wurden. Es ist wichtig anzumerken, dass
es diese Kontinuität
der Fasern von Kante zu Kante des Vorformlings ist, die in der vorliegenden
Erfindung wichtig ist, und dass Fasern, die an den Rändern enden,
für die
meisten Anwendungen ausreichen. Für Anwendungen, die fortlaufende
Fasern an den Rändern
erfordern, kann jedoch in Verbindung mit Befestigungs- und Verdichtungsmethoden
eine Spindel mit vertikalen Stiften verwendet werden, um einen fortlaufenden
Faserverlauf zu gewährleisten
und Maßtoleranzen
einzuhalten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet im Wesentlichen
fortlaufend, dass mindestens 50% der als Sehnen abgelegten Fasern
von einer Kante des Vorformlings zur anderen fortlaufend sind. Bevorzugt
sind 66% und besonders bevorzugt 75%.
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Wie bereits angemerkt, ist es bevorzugt,
dass das Faserwerg in einer Weise abgelegt wird, die ein gleichmäßiges Flächengewicht
erzeugt, wobei ein Faservlies entsteht, das eine Dichte von 0,3
bis etwa 0,7 g/cm3 aufweist, bevorzugt von
etwa 0,5 bis etwa 0,6 g/cm3. Obwohl Vliese
mit Dichten außerhalb
dieses Bereichs in manchen Anwendungen nützlich sein können, weisen
im Allgemeinen Vliese niedriger Dichte, die eine Dichte von weniger
als etwa 0,3 g/cm3 aufweisen, sehr leichte,
beinahe flaumige Strukturen auf. Derartige Vliese erfordern im Allgemeinen
eine beachtliche Verdichtung, um die Rohdichten zu erreichen, die
für die meisten
Anwendungen des Vorformlings erforderlich sind, was normalerweise
zu einem sehr starken Kräuseln der
Fasern führt.
Vliese mit Dichten von mehr als etwa 0,6 g/cm3 sind
ohne außergewöhnliche
Maßnahmen schwierig
herzustellen.
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Die Sehnenwinkel, die zur Wicklung
ausgewählt
werden, bestimmen das radiale Faserflächengewicht, das relativ gleichmäßig sein
muss, bevorzugt +/– 2% über den
gesamten Vorformling hinweg. Das radiale Faserflächengewicht kann durch das
Aufspalten des Kreises oder Kreisrings insgesamt in dünnere Ringe
und durch die Berechnung der Länge
jeder Sehne innerhalb jedes Ringdurchmessers bestimmt werden. Die
Länge der
Fasern aller Sehnen jedes Rings werden addiert und durch die inkrementale
Ringfläche
geteilt, um das Faserflächengewicht
zu erhalten. Das Faserflächengewicht
jedes Rings wird normiert und die Differenz zu Eins wird verwendet,
die Sehnenwinkel zu ändern,
um innerhalb des bevorzugten Toleranzbereichs zu bleiben.
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Die Länge jeder Sehne innerhalb jedes
Ringdurchmessers wird unter Verwendung elementarer geometrischer
Prinzipien berechnet. Es ist allgemein bekannt, dass das Quadrat
der Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks gleich der Summe der
Quadrate der beiden Schenkel ist (z. B. a2 +
b2 = c2). Deshalb
muss zur Bestimmung der Länge
eines Schenkels die Länge
der restlichen beiden bestimmt werden. Wenn dies auf die vorliegende
Erfindung angewendet wird, kann das radiale Faserflächengewicht
bestimmt werden. Wie in 3 dargestellt,
ist der Radius des inkrementalen Kreisrings (Rai)
vorgegeben. Der Sehnenradius (Rc) kann aus
R, das AD/2 ist, berechnet werden, und der Sehnenwinkel θ aus der
Gleichung (Rc = AD/2 × cos(θ/2)). Aus diesen Längen wird
die Länge
der Faser innerhalb eines bestimmten Kreisrings berechnet. Dieser
Berechnungsvorgang wird unter Verwendung handelsüblicher Rechnerprogramme (z.
B. Microsoft Excel®) einfach durchgeführt, und
eine Aufstellung dieser Werte ist in Tabelle 1 dargestellt. Die
Sehnenwinkel und der Außendurchmesser
eines bestimmten Vorformlings werden in eine Kalkulationstabelle
eingetragen, die die geometrischen Größen berechnet und den Anteil
des Faserflächengewichts
auf der Basis inkrementaler Kreisringe zusammenfasst. Wird der Gesamtkreisring
in dünnere
Ringe gespalten, bestimmen diese Berechnungen iterativ die Längen der
Sehnen innerhalb jedes Ringdurchmessers und ziehen die Längen des
Innenrings davon ab. Die Faserlängen
aller Sehnen jedes Rings werden addiert und durch die inkrementale
Fläche
des Rings geteilt, um das radiale Faserflächengewicht zu erhalten. Das
radiale Faserflächengewicht
wird für
jeden Ring normiert und die Differenz zu Eins wird verwendet, die
Sehnenwinkel abzuändern,
um innerhalb des geforderten Toleranzbereichs zu bleiben.
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Der zweite Teil des Einstellens einer
Sehnenabfolge ist das Aufzeichnen aller gewickelten Fasern um den
Kreisring, um die Gleichmäßigkeit
des winkeligen Faserflächengewichts
zu bestimmen, das das Flächengewicht
der Fasern ist, die sich innerhalb der schmalen Keile des Kreises
befinden. Dies wird durchgeführt, indem
die Schnittstellen der zusammengenommenen Sehnenwinkel auf dem Umfang
in x,y-Koordinaten umgewandelt werden und diese als x,y-Streuungsbild
mit Verbindungslinien aufgezeichnet werden, wobei handelsübliche Rechnerprogramme
wie in 1 verwendet werden.
Die bildliche Darstellung des fertig gewickelten Artikels zeigt
Bereiche hoher und niedriger Faserdichte. Wiederum werden kleine Änderungen
der Winkel, der Wickelabfolge oder der Zusatz kleiner Anpassungswinkel
verwendet, um ein gleichmäßiges ringförmiges Faserflächengewicht
zu erzielen. 1 ist ein
kleiner Abschnitt der mehreren tausend Sehnen, die in einer Wicklung
verwendet werden: die sichtbaren Ungleichheiten werden durch die
in 5 dargestellte vollständige Wicklungsabfolge
korrigiert. 1 zeigt,
wie die Verstärkungsfasern
auf der Blattebene in einer großen Spannbreite
von Ausrichtungen angeordnet sind. Verschiedene Winkelsätze, die
jeweils durch ihre sich nicht wiederholende Gesamtsumme versetzt
sind, werden benötigt,
um das Volumen auszufüllen,
das normalerweise einem einzigen Blatt zugeordnet ist, das etwa
0,005 bis 0,100 Zoll dick ist. Qualitätssicherung wird durch eine
Konturenmessung des fertigen Teils erreicht, um gleichmäßige Dicke
bei vorgegebenem Druck und Aufstandsfläche sicherzustellen.
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In einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Vorformling derart hergestellt, dass für verschiedene Ebenen des Vorformlings
verschiedene Winkelabfolgen gewählt
werden, so dass die Eigenschaften, die in verschiedenen flachen
Ebenen der Bremsscheibe benötigt
werden, optimiert sind. Diese Ausführungsform bewahrt insgesamt
die ausgewogene, symmetrische und im Wesentlichen isotrope Eigenschaft eines
Verbundstoffs, die feine Verteilung der Ausrichtungen von Verstärkungsfasern
auf der Blattebene ist allerdings durch eine ausgewogene +/– Winkelausrichtung
ersetzt. Beispielsweise können
alle Sehnen eines großen
Winkels auf der mittleren Ebene gruppiert werden, um eine Scheibe
zu bilden, die beste Drehmomentseigenschaften aufweist, um mechanische
Belastungen zu verkraften, wohingegen Umfangssehnen, die die gewünschten
Reibungs- oder Verschleißeigenschaften
erzielen, so positioniert werden, dass sie sich auf der Verschleißoberfläche der
Reibscheibe befinden. Sehnenwinkel können auf diese Weise positioniert
werden, weil die Winkelkombinationen, die den Vorformlings-Innendurchmesser
ausfüllen,
nur einen kleinen Bruchteil des Materials am Auflendurchmesser bilden,
da der Außendurchmesser
eine viel größere Umfangsfläche aufweist
als der Innendurchmesser. Mit anderen Worten, der kreisförmige Oberflächenbereich
des Vorformlings vergrößert sich
mit dem Radius. Dadurch überlappen
sich Fasern, die als Kreissehnen aufgebracht sind, um den Innendurchmesser
zu füllen,
und sammeln sich beachtlich in der Nähe des Innendurchmessers an,
wohingegen sie am Auflendurchmesser vergleichsweise voneinander
beabstandet bleiben. Dies wird als radiales Ausdünnen bezeichnet.
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Radiales Ausdünnen ermöglicht, den Vorformling so
auszugestalten, dass die Winkel der Verstärkungsfasern bei einer vorgegebenen
Dicke am Innendurchmesser, in der Mitte oder am Außendurchmesser unterschiedlich
sind, um den physikalischen Anforderungen der Reibscheibe besser
zu entsprechen. Beispielsweise können
lange Fasersehnen, die den Innendurchmesser kreuzen, in der mittleren
Ebene des Vorformlings angeordnet sein. Diese Fasern sammeln sich
an und verursachen eine Faseranlagerung am Innendurchmesser und
dünnen
sich zum Außendurchmesser
hin aus. Da der Außendurchmesser
eine dünnere
Faserlage aufweist, können
kurze Umfangssehnen auf einer bestimmten Ebene des Vorformlings
in der Nähe des
Außendurchmessers
angeordnet werden, um den radialen Ausdünnungseffekt auszugleichen.
Die Reihenfolge, in der die bevorzugte Gruppe oder Gruppen von Sehnenwinkeln
gewickelt werden, gibt an, in welcher Ebene des Vorformlings sich
die Gruppe befindet, und die Reihenfolge wird so ausgewählt, dass
die Gruppe schließlich
die Verschleißlage
auf der äußeren Oberfläche des
Vorformlings darstellt. Dadurch kann die für Reibung optimale Faserausrichtung
auf der mittleren Verschleißoberfläche des
Kreisrings positioniert werden, und gleichzeitig ein ausgewogener,
symmetrischer und im Wesentlichen isotroper Verbundstoff-Aufbau aufrecht erhalten
werden, insbesondere am Innendurchmesser bzw. am Außendurchmesser,
wo zur Befestigung Zapfen und/oder Bolzen verwendet werden.
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6 stellt
eine graphische Ansicht einer gestapelten Sehnenwinkelkonstruktion
dar, wobei sie einen Querschnitt durch ein Viertel eines Kreisrings
zeigt und die Vielzahl an Sehnenwinkeln offenbart, die in verschiedenen
Ebenen des Vorformlings angeordnet sein können. Die linke Seite des Diagramms
zeigt den Innendurchmesser des Vorformlings und die rechte Seite
stellt den Außendurchmesser
dar und die horizontale Achse ist die Mittellinie des Vorformlings.
Wie in den Tabellen 6B, 6C und 6 dargestellt
umfasst der Innendurchmesser Fasern, die in vier Sehnenwinkeln abgeordnet
sind – 145°, 149,1°, 153,7° und 152,85°. Etwa 11% der
Fasern sind bei 145°,
26,5 bei 149,1°,
32,5% bei 153,7° und
30% bei 152,85° abgelegt.
Wenn das Balkendiagramm des Vorformlings vom Innendurchmesser zum
Außendurchmesser übergeht,
nimmt die Vielzahl verwendeter Sehnenwinkel auf 20 zu, und es werden
kurze Umfangssehnenwinkel, wie 62°,
73° und
92° in ausgewählten Ebenen
des Vorformlings hinzugefügt,
um deren Wirksamkeit als strukturelle Verstärkung oder als Verschleißlage zu
maximieren.
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Das im ersten Verfahren hergestellte
Sehnenvlies hat für
die meisten Anwendungen im Allgemeinen eine Dicke von 12,7–102 mm
(etwa 1/2 Zoll bis etwa 4 Zoll), bevorzugt 19–76 mm (etwa 3/4 Zoll bis etwa
3 Zoll). Die Dicke des Vlieses wird teilweise durch praktische Überlegungen begrenzt.
Insbesondere ist das Vlies dazu vorgesehen, weiter verändert zu
werden, um durch eine Vernadelung eine dreidimensionale Verstärkung zu
erzielen. Derartige Vernadelungen erfordern im Allgemeinen die Verwendung
von Nadeln einer Länge,
die ausreicht, mehr als 90% der Vliesdicke zu durchstoßen. Bei
Vliesen übergroßer Dicke
kann die Kraft, die zum Durchstoßen der gewünschten Dicke nötig ist,
zu häufigen
Nadelbrüchen
führen.
Darüber
hinaus sind Nadeln, die eine Dicke von 4 Zoll und mehr durchstoßen können, im
Allgemeinen nicht handelsüblich
und müssen
deshalb extra angefertigt werden, wodurch zusätzliche Kosten für die Herstellung
des Vorformlings entstehen.
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Der Vorgang des Vernadelns ist in
der Vliesstoffherstellung eine herkömmliche Methode, und wird im Allgemeinen
mit mehreren Nadeln ausgeführt,
die einen Schaft umfassen, der nach außen vorstehende Haken aufweist.
Die Nadeln sind so befestigt, dass sie paarweise bei der Vernadelung
verwendet werden können, wobei
das Vernadeln durch Hin- und Herbewegen der Nadeln normal zur Vliesoberfläche ausgeführt wird,
wodurch die Nadeln wiederholt in oder durch das Vlies gestoßen werden.
Die Haken ergreifen Fasern beim Durchstoßen des Vlieses und bewirken,
dass ein Teil der Fasern im Vlies vertikal ausgerichtet wird. Dieses Vlies
wird zwischen den Nadeldurchstichen schrittweise weiterbewegt, um
ein gleichmäßiges Verfilzen
des Vlieses zu erreichen.
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Zum Zweck dieser Erfindung werden
bevorzugt Nadeln ausreichender Länge
ausgewählt,
um das Vlies niedriger Dichte im Wesentlichen in der Vernadelungsrichtung
zu durchstoßen,
bevorzugt von 80% bis mehr als 100% der Vliesdicke. Die Nadeldichte
wird so gewählt,
dass sie eine vertikale Faserausrichtung bei Dichten erzielt, die zur
Verstärkung
des Vorformlings in Dickenrichtung ausreichen. In der Praxis werden
die Nadeln in von der Mitte aus gemessenen Abständen von 0,9 bis 1,2 cm postiert,
wobei andere Nadeldichten verwendet werden können, wenn sie für das Endprodukt
geeignet sind.
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Der Vorgang der Vernadelung verringert
im Allgemeinen die anfängliche
Dicke des Faservlieses um 10 bis 40%, je nach Grad des durchgeführten Vernadelungsprozesses.
In den meisten Anwendungen ist der Grad des durchgeführten Verfilzungsvorgangs
ausreichend, eine beachtliche Anzahl an Fasern neu auszurichten,
wodurch die Struktur eine dreidimensionale Verstärkung erfährt und dreidimensional isotrope
Eigenschaften erhalten kann. Die Festigkeitseigenschaften und der
Zusammenhalt des Vorformlings werden durch den Verfilzungsvorgang
deutlich verbessert, und dies ermöglicht nachfolgende Behandlungen,
einschließlich
Lagerung, Verpackung und Versand, sowie die Verwendung von Imprägnierungs-
und Durchdringungsverfahren, ohne dass eine weitere Verfestigung
erforderlich ist.
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Um eine größere Einheitlichkeit innerhalb
der vernadelten Struktur zu erreichen, besonders bei Vliesen und ähnlichen
im Wesentlichen ebenen Strukturen, kann es erwünscht sein, dass die Struktur
auf beiden Seiten einer Vernadelung unterzogen wird, indem die Struktur
umgedreht und die Gegenseite präsentiert
wird, um einer weiteren Vernadelung unterzogen zu werden, oder durch
ein abwechselndes Vernadeln von einer Seite zur anderen. Wie anhand
untenstehender Beispiele besser ersichtlich, kann die Technik des
Vernadelns von beiden Seiten, wenn sie mit einer gezielten Veränderung
der Vernadelungstiefe kombiniert wird, auch Mittel bereitstellen,
die den Grad der Verstärkung
innerhalb der Struktur steuern und dadurch Strukturen bereitstellen,
die über
ihre Dicke hinweg unterschiedliche Verstärkungsgrade aufweisen.
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Normalerweise wird bei der Bearbeitung
ein Teil der Filamente, aus denen das Vlies besteht, von den Haken
ergriffen und als Filamentbündel
in z- oder Dickenrichtung neu ausgerichtet. Der Teil der Filamente,
der von den Haken nicht ergriffen wird, wird von den Nadeln quer
in der x-y-Ebene verzogen und bildet dadurch Öffnungen in der Struktur bis
zur Tiefe der Nadeln. Die Filamentbündel, die durch das Vernadeln
entstehen, unterscheiden sich stark in der Anzahl der Filamente,
je nach der ursprünglichen
Zusammensetzung des Fadenwergs und dem Grad der durchgeführten Vernadelung.
Strukturen, die Filamentbündel
mit 25 bis 1000 Filamenten aufweisen, können einfach hergestellt werden,
wohingegen auch Strukturen mit Bündeln,
die nur 10 bis 75 Filamente aufweisen, oder gar Bündel, die
250 bis zu 4.000 umfassen, entstehen können.
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Das wiederholte Einstechen durch
den Vernadelungsvorgang dient dem Zusammendrücken und somit Verdichten der
Struktur bis zu einem gewissem Grad, wobei gleichzeitig Fasern innerhalb
der Scheibenebene verteilt werden. Diese Bearbeitung des Faserwergs
glättet
den Übergang
der Faserausrichtung zwischen aneinandergrenzenden Bereichen. Wie
bereits erwähnt,
werden die verwendeten Nadeln so ausgewählt, dass sie Öffnungen
oder Kanäle
beachtlicher Größe in dem
Vlies erzeugen, wobei die neu ausgerichteten wergfilamente durch
diese Kanäle
verlaufen. Die großen
Kanäle
erhöhen
die effektive Porosität
der Struktur und ermöglichen
einen verbesserten Zugang zum Inneren des Vlieses, erhöhen den
Grad der Kohlenstoffablagerung, der in nachfolgenden Verfahrensschritten
der Kohlenstoffdurchdringung erzielt werden kann, oder für die Imprägnierung
mit geeigneten Kohlenstoff-Vorproduktmaterialien.
Die verbesserte Porosität
ist besonders vorteilhaft bei der Herstellung dicker Teile, die
im Allgemeinen mehr als 1 Zoll betragen, weil beim Durchdringen niedrigporöser Vorformlings-Strukturen
mit Matrixkomponenten, wie beispielsweise CVD-Kohlenstoff, häufig Ablagerungen
an den Oberflächenlagen
entstehen, die eine weitere Verdichtung im Inneren der Struktur
verhindern.
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Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird der Sehnen-Vorformling durch Vernadelung des Vlieses aus fortlaufenden
Fasern hergestellt. In dieser Ausführungsform ergreifen die Haken
das fortlaufende Werg und bewirken, dass es in vertikaler Richtung
umorientiert wird. Obwohl dies bewirkt, dass einige der Verstärkungsfilamente
brechen, behält
die Konstruktion aus fortlaufendem Werg einen Höchstgrad an Faserlänge, Ausrichtung
und folglich Verbundstoffeigenschaften.
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In einer anderen Ausführungsform
werden zerhackte Wergfasern über
die Oberfläche
des Sehnenvorformlings verteilt. Die zerhackten Fasern liefern Fasern,
die einfach mitgeführt
werden können,
um die Nadelhaken zu füllen.
Diese zusätzlichen
Fasern minimieren Beschädigung
und Neuorientierung der Sehnenstruktur. Diese Ausführungsform
weist den zusätzlichen
Vorteil auf, dass für
die zerhackten Fasern eine zweite Faserart verwendet werden kann,
um einen Mischverbundstoff zu bilden. Beispielsweise können PAN-Fasern
als fortlaufende Fasern in der x-y-Ebene verwendet werden und Pechfasern
als die zerhackten Fasern, die vernadelt und in z-Richtung neu ausgerichtet
werden, oder umgekehrt. Das Trennen der Fasern durch ihre Ausrichtung
ermöglicht
dem Gestalter des Vorformlings, Leistungskriterien zu optimieren,
die gerichtete Leitfähigkeiten,
d. h. durch die Dicke, aufweisen.
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Der vernadelte, in Wärme aushärtbare Vorformling
aus Pechfasern wird im Allgemeinen karbonisiert, um eine poröse Kohlenstoffstruktur
oder einen Vorformling zu erzeugen, der für Durchdringungs- oder Imprägnierungs- und Karbonisierungsverfahren
verwendet wird, was die Herstellung hochfester, faserverstärkter Verbundartikel
aus Kohlenstoff oder Graphit vollendet. Für diesen Zweck können Karbonisierungsvorgänge verwendet
werden, die gewöhnlich
für derartige
Strukturen gemäß dem Stand
der Technik angewendet werden. Im Allgemeinen kann der Vorformling
karbonisiert werden, ohne dass er fixiert werden muss, indem er
in einer inerten, nichtoxidierenden Atmosphäre mit eine Erwärmungsrate
erhitzt wird, die aufgrund der Größe des Vorformlings und des
Materials der Konstruktion ausgewählt wurde. Gemäß dem Stand
der Technik werden gewöhnlich
Erwärmungsraten
im Bereich von etwa 25 bis 100°C
pro Stunde bis zur endgültigen
Temperatur verwendet, und der Vorformling kann auf dem gewählten endgültigen Temperaturniveau
für eine
unterschiedliche Zeitdauer von mehreren Minuten bis zu mehreren
Stunden gehalten werden, um den Karbonisierungsschritt zu vollenden.
Zeitdauer und Temperatur hängen
dabei vom Grad der gewünschten
Auskohlung ab. Ein Fachmann für
Kohlenstofffasern ist mit diesen Verfahren vertraut. In den meisten
Vorformlingen, die aus in Wärme
aushärtbaren
Vorprodukten aus Pechfasern bestehen, ergibt sich durch den Karbonisierungsvorgang eine
Schrumpfung von 3–10%.
Die karbonisierten Vorformlinge weisen im Allgemeinen eine nominale
Rohdichte von 0,4 bis 0,7 g/cm3 auf.
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Obwohl sich die Diskussion auf die
Verwendung fortlaufender Pechfasern konzentriert, wird ein Fachmann
selbstverständlich
erkennen, dass andere Fasern, wie PAN, Glas- und hochfeste Kunstharzfasern, ebenfalls
als fortlaufende Fasern verwendet werden können, die um die Spindel gewickelt
werden, um einen Sehnenvorformling zu bilden. Der Sehnenvorformling
würde dann
in ein geeignetes Matrixmaterial eingebettet werden.
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Die erfindungsgemäßen porösen Kohlenstoffstrukturen liefern,
wenn sie in ein beliebig ausgewähltes Matrixmaterial,
einschließlich
in Wärme
aushärtbarer
und thermoplastischer Kunstharze, Metalle, Kohlenstoffe und Keramiken,
eingebettet werden, einen besonders attraktiven Verbundstoff. Eine
große
Vielzahl an in Wärme
aushärtenden
Kunstharzsystemen und -verbindungen sind bekannt, die bei der Herstellung
von mit Kohlenstofffasern verstärkten
Verbundstoffen als Kunstharze für
die Matrix verwendet werden können,
und sind einfach im Handel zu erwerben, einschließlich Epoxidharze,
Zyanatharze, Phenolharze, Bismaleimidharze und Ähnliche und ebenso Mischungen
und Reaktions-Zwischenprodukte,
die darauf aufbauen. Die meisten derartigen in Wärme aushärtbaren Kunstharze werden sich,
wenn sie bei Anwendungstemperatur als Flüssigkeiten formuliert sind
und für
die Imprägnierung
poröser
Matrizen eine ausreichend geringe Zähigkeit aufweisen, in der Herstellung
von Verbundstoffen mit den erfindungsgemäßen porösen Kohlenstoff-Strukturen
als nützlich erweisen.
Geeignete thermoplastische Kunstharze und die bevorzugten Verfahren
zum Durchdringen werden sich auch bei der Herstellung von Verbundprodukten,
die die Artikel der Erfindung verwenden, als nützlich erweisen, auch wenn
sie im Allgemeinen schwieriger zu benutzen sind. Ebenso wurden Methoden
und Verfahren zum Durchdringen poröser Kohlenstoffkörper mit
geschmolzenen Metallen, einschließlich Kupfer, Aluminium, Zinn,
Silber, Nickel und Ähnlichem,
sowie Legierungen, wie Messing, entwickelt und sind in der Verbundstofftechnik
allgemein bekannt, und diese Verfahren können mit den erfindungsgemäßen porösen Kohlenstoffvorformlingen
bei der Herstellung Metallmatrix-Verbundstoffen angewendet werden.
Verfahren zum Durchdringen zahlreicher poröser Strukturen mit keramischen
Materialien und Vorprodukten, einschließlich Siliziumoxid, Siliciumcarbit
und Siliziumnitrid wie auch zahlreicher anderer Nitride, Oxide und Ähnlichem,
sind in der Technik ausführlich
beschrieben und können
ebenfalls in geeigneter Weise für
die Verwendung mit den erfindungsgemäßen Kohlenstoffvorformlingen
angepasst werden, um Keramik-Kohlenstofffaser-Verbundstoffe
zu erhalten.
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Wenn sie für die Herstellung von Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoffen
verwendet werden, werden die porösen
Kohlenstoffstrukturen einem Durchdringungsvorgang ausgesetzt, beispielsweise
den pyrolytischen Ablagerungs- und Durchdringungsverfahren, die
allgemein in der Technik der Kohlenstoffmatrix-Verbundstoffe verwendet werden. Im Allgemeinen
handelt es sich hier um herkömmliche
Verfahren und hierfür kann
ein beliebiger Bedampfungsofen verwendet werden, der einen Temperaturbereich
von etwa 700°C
bis etwa 1900°C
aufweist. Beispielsweise kann pyrolytischer Kohlenstoff aus einem
kohlenstoffhaltigen Gas, wie Methan, Ethan, Propan oder Butan, abgeschieden
werden, das unter Wärmeeinwirkung
zerfällt.
Das kohlenstoffhaltige Gas wird bevorzugt mit einem inerten Gas,
beispielsweise Stickstoff oder Argon, verdünnt, um das Eindringen in den
Artikel zu erleichtern. Im Allgemeinen ist ein Verhältnis von
etwa 1 Volumenanteil kohlenstoffhaltigen Gases zu etwa 10 Volumenanteile
inerten Gases zur Verwendung geeignet. Ein Verhältnis von etwa 1 : 1 bis etwa
1 : 6 hat sich als äußerst nützlich erwiesen.
Das kohlenstoffhaltige Gas kann auch in einen evakuierten Ofen geleitet
werden, und in diesem Fall kann auf das Verdünnungsgas verzichtet werden
oder die Menge des inerten Gases kann beachtlich reduziert werden.
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Die Zeitdauer, die benötigt wird,
die geformte poröse
Kohlenstoffstruktur wirksam zu durchdringen, hängt von verschiedenen Faktoren
ab, wie dem Volumen der Struktur, der Porosität, der Dichte, der Strukturform,
der Fasergröße und Faserausrichtung,
sowie der Fließgeschwindigkeit
des Gases, der Abscheidungstemperatur und dem Ofendruck.
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Diese Variablen können mit der in der Technik
zur Herstellung von Kohlenstoffverbundstoffen üblichen Praxis empirisch ermittelt
werden. Nach dem Einsickern des Gases lässt man die Anordnung auskühlen und wiederholt
eventuell den Vorgang, um den Kohlenstoffgehalt und die Dichte des
Kohlenstoff-Verbundartikels zu erhöhen.
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Alternativ kann der poröse Kohlenstoffvorformling
unter Druck mit einem geeigneten, karbonisierbaren Füllmaterial
imprägniert
werden, wie Pech oder kohlenstoffhaltigem Kunstharz. Der Artikel
kann dann unter Druck ausgehärtet
werden und nach dem Aushärten
unter Verwendung einer Schutzatmosphäre aus Stickstoff bei atmosphärischem
Druck gebrannt werden. Beim Brennvorgang wird die Temperatur des
Körpers
schrittweise von der Aushärtungstemperatur
auf bis zu 1000°C
erhöht.
Die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs ergibt sich weitgehendst
aus der Größe des zu
brennenden Artikels. Große
Artikel können
einen langsameren Temperaturanstieg als kleinere Artikel erfordern,
um die Temperatur über
den Artikel hinweg gleich zu halten und dadurch schädliche innere
Spannungen zu vermeiden, die durch ungleichmäßiges Erwärmen des Artikels hervorgerufen
werden. Nach Abschluss der Imprägnierungs-,
Aushärtungs-
und Brennschritte kann die Form wiederum in ein Vakuum gebracht
und erneut imprägniert,
ausgehärtet
und gebrannt werden. Die Anzahl der Imprägnierungs-, Aushärtungs-
und Brenndurchläufe
wird durch die Dichte bestimmt, die im fertigen Artikel erreicht
werden soll.
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Nach Abschluss der gewünschten
Durchläufe
an Imprägnierungs-,
Aushärtungs-
und Brennschritten kann der Artikel karbonisiert oder graphitiert
werden. Eine Wärmebehandlung
kann in einem einzigen Aufheizungsschritt oder in einzelnen Stufen
auf eine Temperatur von 1200– 3500°C durchgeführt werden,
um karbonisierte oder graphitierte erfindungsgemäße Kohlenstoffartikel zu erhalten.
Die Wärmebehandlung
wird in einer im Wesentlichen reaktionsunfähigen Atmosphäre durchgeführt, um
sicherzustellen, dass der Artikel nicht verbrennt. Bei der reaktionsunfähigen Atmosphäre kann
es sich um Stickstoff, Argon oder Helium handeln; bei Temperaturen
oberhalb von etwa 2000°C
werden allerdings Argon und Helium bevorzugt. Obwohl die reaktionsunfähige Atmosphäre einen
kleinen Anteil Sauerstoff enthalten kann, ohne größeren Schaden
zu verursachen, besonders dann, wenn die Temperatur nicht zu schnell
ansteigt, sollte die Anwesenheit von Sauerstoff vermieden werden.
Darüber
hinaus erzeugen nasse Garnstrukturen eine Dampfatmosphäre, wenn
sie erhitzt werden, die vor dem Erreichen der Karbonisierungstemperatur
vom Ofen abgesaugt werden sollte, da Dampf bei solchen Temperaturen
leicht reagiert. Es kann gewünscht
sein, Bor oder andere ähnliche
graphitierende Bestandteile in die Atmosphäre des Ofens einzubringen,
und diese werden als reaktionsunfähige Stoffe im Sinne der vorliegenden
Erfindung betrachtet.
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Das Erwärmen des Vorformlings kann
in einem einzigen Schritt ausgeführt
werden oder alternativ in einer Reihe von Schritten oder Stufen
durchgeführt
werden, in denen ein Abkühlen
und Lagern von Zwischenprodukten, wie gefüllte Vorformlinge und karbonisierte
Strukturen, zur weiteren Verarbeitung zu einem späteren Zeitpunkt
stattfindet. Die Endtemperatur der Wärmebehandlung hängt hauptsächlich von
der endgültigen Anwendung
ab. Beispielsweise kann für
einen Artikel, der extreme Temperaturen aushalten muss, die Wärmebehandlung
unter sehr hohen Temperaturen durchgeführt werden, 2600°C oder mehr,
und bei Anwendungen, in denen ein hoher Grad an Graphitierung gewünscht ist,
sogar Temperaturen von 3500 °C
erreichen. Die Wärmebehandlung
kann mit oder ohne Ausübung
eines Außendrucks
stattfinden, um das Verdichten zu unterstützen und somit dichtere Verbundstoffe
zu erzielen.
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Es ist für einen Fachmann selbstverständlich,
dass die bestimmte Wärmebehandlung,
die verwendet wird, durch die Größe und Geometrie
des Teils bestimmt wird, das hergestellt wird.
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Bei großen Teilen erfolgt die Wärmeleitung
ins Innere des Teils zwangsläufig
langsam und dadurch können
lange Erwärmungsdurchläufe und
langsame Temperaturanstiege erwünscht
sein.
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Obwohl es im Rahmen der vorliegenden
Erfindung liegt, verstärkte
Kohlenstoff-Kohlenstofffaser- oder graphitierte Artikel niedrigerer
Dichte herzustellen, beispielsweise unter 1,4 g/cm3,
liegt die bevorzugte Dichte in einem Bereich von etwa 1,6 bis etwa
2,1 g/cm3. Erfindungsgemäße Kohlenstoff-Kohlenstofffaser-Verbundstoffe weisen
ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit
auf, was wesentlich auf die Verwendung von fortlaufenden, auf Pech
basierenden Fasern bei der Herstellung des Faser-Vorformlings zurückzuführen ist.
Die besonders gute Wärmeleitfähigkeit,
die beobachtet wird, hängt
teilweise von der Temperatur der abschließenden Karbonisierung ab, die
wiederum den Grad der Graphitierung bestimmt. Bei einer Karbonisierung
bei einer Temperatur von mehr als 2000°C, können Verbundstoffe mit einer
Dichte von mehr als 1,6 g/cm3, die karbonisierte Vorformlinge
umfassen, die in einer erfindungsgemäßen Kohlenstoffmatrix eingebettet
sind, eine Wärmeleitfähigkeit
aufweisen, die in Dickenrichtung mehr als 80 Watt/m°K beträgt.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden
spezifischen Beispiele besser verständlich, die die genaue Art
und Weise im Einzelnen erläutern,
in der die erfindungsgemäßen Verfahren
ausgeführt
werden können. Die
Beispiele sind ausschließlich
zur Darstellung angeführt
und sollen nicht als den Umfang der Erfindung auf eine bestimmte
Verfahrenseinzelheit oder auf einen dargestellten Artikel begrenzend
verstanden werden.
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Beispiel 1: Ein Vorformling wurde
unter Verwendung eines 2000-fädigen
Wergs einer an der Luft oxidierten, unter Wärme ausgehärteten, mittelphasigen Pechfaser
hergestellt, das ein Zwischenprodukt der P25 Thornel® Kohlenstofffaser,
ist. Eine vertikale Spindel, die einen Stiftdurchmesser von 317
mm (12,5 Zoll) aufweist, wurde unter Verwendung der Sehnenabfolge
nach Tabelle 2 bespannt, um einen Vorformling zu bilden, der einen
Außendurchmesser
(A. D.) von mehr als 305 mm (12 Zoll), einen Innendurchmesser (I.
D.) von etwa 102 mm (4 Zoll) und eine Dicke von etwa 41 mm (1,6
Zoll) aufweist. Nach vier Wicklungen eines einzelnen Wergs wurden
drei Stränge
nebeneinander liegend gewickelt, bis insgesamt 84 Durchläufe eines
einzelnen Wergs fertig gestellt waren. Das gewickelte Vlies wurde
von der Spindel entfernt und 200 Gramm Deionat wurde hinzugefügt, um die
Bearbeitbarkeit und die Verfilzungsverdichtung zu verbessern. Das
Gesamtgewicht von Vlies und Wasser lag bei 2034 Gramm. Der Innendurchmesser
wurde so zurechtgeschnitten, dass er in die Vernadelungsform passte,
wodurch sich ein Nassgewicht von 1900 Gramm ergab.
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Das Vlies wurde in eine ringförmige Form
gelegt, die einen Innendurchmesser von 118 mm (4,63 Zoll) und einen
Außendurchmesser
von 32 mm (12,63 Zoll) sowie eine ausreichende Tiefe aufwies, um
einen ringförmigen
Kompressionsschuh einführen
zu können,
der hinsichtlich Innendurchmesser und Außendurchmesser Spiel hatte.
Die Verfilzung wurde gemäß der US-Patentschrift
Nr. 5,705,008 durchgeführt.
Der Schuh wurde auf eine Innenhöhe
von 38 mm (1,48 Zoll) abgesenkt. Verfilzungsnadeln, Foster F20 8-22-3B
2B/E 15 × 18 × 36 × 3,5 SBA,
wurden in einem radialen Muster von 0,71 Nadeln pro cm2 (4,59
Nadeln pro Quadratzoll) verteilt auf einem Stoßkopf angebracht und so eingestellt,
dass sie bis auf 0,025 Zoll der Rückseite des Vlieses eindrangen,
um die Fasern zu verschlingen. Das Vlies wurde mit 113,62 Durchstichen
pro Quadratzentimeter (NPSC) (733 Durchstichen pro Quadratzoll (NPSI))
bei einer Drehgeschwindigkeit von 0,4 U/min verfilzt. Das Vlies
wurde dann umgedreht und auf 120,13 Durchstiche pro Quadratzentimeter
(775 Durchstiche pro Quadratzoll) vernadelt. Der Vorformling wurde
geprüft
und der Vernadelungsvorgang wurde mit weiteren 146,79 Durchstichen
pro Quadratzentimeter (947 Durchstichen pro Quadratzoll) pro Seite
wiederholt, um die fertige Nadelfilzdichte von 266,76 Durchstichen
pro Quadratzentimeter (1721 Durchstiche pro Quadratzoll) pro Seite zu
erhalten.
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Der Vorformling wurde durch Erwärmen in
einer Stickstoffatmosphäre
karbonisiert, die Temperatur wurde mit einer Rate von 50°C/h auf 800°C und mit
75C/h auf 1235°C
erhöht,
wobei diese Temperatur eine Stunde lang gehalten wurde. Der karbonisierte
Vorformling war fest, mit gutem Zusammenhalt. Schrumpfung und Masse-
und Wasserverlust ergaben ein Endgewicht von 1 223 Gramm, einen
Innendurchmesser von 103 mm (4,055 Zoll), einen Auflendurchmesser
von 302 mm (11,90 Zoll) und eine Dicke von 35 mm (1,39 Zoll). Die Rohdichte
betrug 0,55 g/cm3.
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Dieser Vorformling wurde unter Verwendung
von chemischer Bedampfung verdichtet, um einen Kohlenstoff/Kohlenstoff-Artikel zu bilden,
der eine Dichte von 1,70 g/cm3 aufwies.
Er war im Wesentlichen isotrop mit einer Zugfestigkeit in Umfangsrichtung
und einem Modul von 30,3 MPa und 33,8 GPa (4,4 ksi und 4,9 msi) bzw.
einer radialen Zugfestigkeit und einem Modul von 26 MPa und 37,9
GPa (3,9 ksi und 5,5 msi).
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Beispiel 2: Ein Vorformling wurde
unter Verwendung eines 4000-fädigen
Wergs einer an der Luft oxidierten, unter wärme ausgehärteten mittelphasigen Pechfaser
hergestellt, das ein Zwischenprodukt der P25 Thornel® Kohlenstofffaser
ist. Eine horizontale Spindel mit einem Durchmesser von 318 mm (12,5
Zoll) mit radial verlaufenden Stiften wurde mit Sehnenabfolgen gemäß Tabelle
3 bespannt und später
gemäß Tabelle
4, um einen Vorformling herzustellen, der einen Außendurchmesser
von mehr als 305 mm (12 Zoll) und einen Innendurchmesser von etwa
102 mm (4 Zoll) und eine Dicke von etwa 41 mm (1,6 Zoll) aufweist.
Mit einem Elektromagneten aktivierte Führungsrohre wurden verwendet,
um das Faserwerg durch die Stifte zu ziehen, wobei die gleiche Strangabfolge
auf beiden Seiten der Spindel, oben und unten, gewickelt wurde.
Die Sehnenwinkel wurden mit einem drehbaren Codiergerät verfolgt,
um die kumulative Genauigkeit sicherzustellen.
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Nach sieben Sätzen einzelner Strangwicklungen
wurden zwei Stränge
parallel nebeneinander gewickelt, bis insgesamt 21 obere und untere
Sehnenabfolgen eines einzelnen Wergs fertig gestellt waren. Nach der
9-ten Abfolge wurde eine Anpassung der Sehnenwinkel vorgenommen,
um die Verschiebung des Durchmessers auszugleichen, die durch das
Ansammeln der Faser an der äußeren Kante
der Spindel entstand. Das gewickelte Vlies wurde von der Spindel
entfernt und nach der 8ten, 10ten, 12ten und 14ten Abfolge gestapelt, um
die Zunahme des Außendurchmessers
beim Wickeln zu begrenzen. Deionat wurde zugefügt, um die Verarbeitbarkeit
und die Verfilzungsverdichtung zu verbessern. Das Vlies wurde so
zurechtgeschnitten, dass es in die 321 mm (12,625 Zoll) Form passt,
und zur vollen Dicke aufgestapelt. Das Vlies wurde in die Form gelegt und
wie in Beispiel 1 auf insgesamt 2237 NPSI vernadelt. Der fertige,
vernadelte Vorformling war steif, dicht und flach. Der Innendurchmesser
wurde auf 110 mm (4,36 Zoll) geschnitten, der Außendurchmesser auf 322 mm (12,66
Zoll), die Dicke betrug 40 mm (1,58 Zoll) und das (Nass-)Gewicht
lag bei 2010 Gramm.
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Der Vorformling wurde durch Erwärmen in
einer Stickstoffatmosphäre
karbonisiert, die Temperatur wurde mit einer Rate von 50°C/h auf 800°C und mit
75°C/h auf
1235°C erhöht, wobei
diese Temperatur eine Stunde lang gehalten wurde. Der karbonisierte
Vorformling war hart und wies guten Zusammenhalt auf. Schrumpfung
und Masse- und Wasserverlust
ergaben ein Endgewicht von 1 310 Gramm, einen Innendurchmesser von
104 mm (4,10 Zoll), einen Außendurchmesser
von 308 mm (12,12 Zoll) und eine Dicke von 38 mm (1,49 Zoll). Die
Rohdichte betrug 0,524 g/cm3.
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Dieser Vorformling wurde mit einem
Epoxidkunstharz mit niederem Modul (EPON 828/Jeffamine 230) verdichtet
und mechanisch getestet, wobei sich eine tangentiale Zugfestigkeit
und ein Modul von 88 MPa bzw. 15,8 GPa (12,8 ksi und 2,3 msi) ergaben.
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Wird ein Wert verwendet, der dem
0,45-Fachen des unidirektionalen Verbundstoffmoduls entspricht, um
den isotropen Modul eines ebenen isotropen Verbundstoffs zu schätzen, so
kann die Translationseffizienz des Zugelastizitätsmoduls mit der folgenden
Gleichung berechnet werden:
Translationseffizienz (%) = (gemessener
axialer Modul/ berechneter Modul) × 100
Berechneter Modul
= [Fasermodul × ebener
Faservolumenanteil × ebener
isotroper Faktor]
(Fasermodul = 17,2 Gpa (25 msi) (P25 Faser)
Ebener
Faservolumenanteil = 0,524 g/cm3 Vorformling/
1,93 g/cm3 Faser – 'Z'Faser
'Z' Faser geschätzt = 10% (0,025 Volumenanteil).
Translationseffizienz
= 2,3/(25 msi × 0,244
ebene Vff × 0,45) × 100 =
83,7%. (siehe oben für
msi/GPa Umrechnung)
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Beispiel 3: Ein Vorformling wurde
unter Verwendung von sechs 4000-fädigen Wergen einer an der Luft oxidierten, unter
Wärme ausgehärteten mittelphasigen
Pechfasern hergestellt. Eine horizontale Spindel mit einem Durchmesser
von 18,9 Zoll mit radial verlaufenden Stiften wurde unter Verwendung
der 99-ten Sehnenabfolge gemäß Tabelle
5 gewickelt. Zwei Sätze
aus drei parallelen Führungsrohren,
die von Elektromagneten angetrieben wurden, wurden verwendet, um
das Faserwerg durch die Stifte zu spannen und dabei gleichzeitig die
Sehnenabfolgen auf sowohl der oberen als auch der unteren Seite
der Spindel zu wickeln. Die Sehnenwinkel wurden mit einem drehbaren
Codiergerät
verfolgt, um die kumulative Genauigkeit sicherzustellen. Insgesamt
wurden 44 Abfolgen von je sechs Strängen verwendet, die Zwischenproduktvliese
mit einer Dicke von zwölf
Abschnitten wurden abgeschnitten und gestapelt, um die Zunahme des
Außendurchmessers
beim Wickeln zu begrenzen.
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Deionat wurde zugegeben, um die Bearbeitbarkeit
und die Verfilzungsverdichtung zu verbessern. Das Vlies wurde zurechtgeschnitten,
um in eine Form mit einem Innendurchmesser von 251 mm (19,1 Zoll)
zu passen. Die Vliessegmente wurden in die Form gelegt, die 150
Gramm gleichmäßig verteilte,
4 Zoll lange, geschnittene Fasern enthielt, und mit weiteren 150
Gramm derselben bedeckt. In einer Herstellungsmaschine, die das
in der US-Patentschrift
5,705,008 beschriebene Verfahren verwendet, wurde das Vlies abwechselnd auf
beiden Seiten mit Foster F20-9-32-8NK/LI/CC/BL30MM 15 × 18 × 25 × 4 × 4 CB – Nadeln
vernadelt, wobei es schrittweise nach den einzelnen Nadeleinstichen
gedreht wurde. Der Nadelhub wurde auf 1 mm (0,035 Zoll) weniger
als die Durchstoßlänge eingestellt
und die NPSI, die insgesamt erreicht wurde, lag bei 750 Einstichen pro
Seite. Der fertige vernadelte Vorformling war steif, dicht und flach,
wobei die geschnittenen Fasern bevorzugt in den Filz hineingetrieben
wurden. Der Vorformling wies einen Innendurchmesser von 170 mm (6,68 Zoll),
einen Außendurchmesser
von 485 mm (19,1 Zoll), eine Dicke von 37 mm (1,475 Zoll) und ein
(Nass-) Gewicht von 4676 Gramm auf.
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Beispiel 4: Ein Vorformling wurde
unter Verwendung von drei 2000-fädigen
Wergen aus einer an der Luft oxidierten, unter Wärme ausgehärteten mittelphasigen Pechfaser
hergestellt. Eine horizontale Spindel mit einem Durchmesser von
200 mm (7 7/8 Zoll) mit radial verlaufenden Stiften wurde unter
Verwendung der Sehnen gemäß Tabelle
6A und der Abfolge von Tabelle 6C gewickelt. Drei parallele Führungsrohre
wurden verwendet, um das Faserwerg durch die Stifte zu spannen und
dadurch eine Sehnenabfolge auf beiden Seiten der Spule zu wickeln.
Die Sehnenwinkel wurden in einen Haas HASC CNC-Rundschalttisch programmiert und durch
diesen aktiviert, und das Garn wurde von einem 45° getakteten
drehbaren Elektromagneten von Lucas, der mit einem programmierbaren
Steuerungsrechner verbunden war, durch die Stifte gefädelt. Als
990 Sehnenabfolgen fertiggestellt waren, wurde das Vlies von der
Spindel abschnitten und unter Beibehaltung der ursprünglichen
Ausrichtung der oberen und unteren Wicklungen wieder zusammengefügt.
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Tabelle 6A, 6B und 6 beschreiben die Struktur des Vorformlings.
Die erste Spalte von 6A gibt an, wie oft jede Sehne verwendet wird,
um einen Vorformling pro Seite der Spindel gleichmäßig auszufüllen. Dies unterscheidet
sich von vorhergehenden beispielhaften Abfolgen, die jeden Sehnenwinkel
gleich oft verwenden. Tabelle 6B umfasst den Prozentsatz an Fasern,
die pro Sehnenwinkel einen inkrementalen Kreisring ausfüllen. Tabelle
6C fügt
jedem Sehnenwinkel einen Sortierungswert hinzu und wird verwendet,
die 6 zu erstellen,
die ein Viertel eines Querschnitts des Vorformlings darstellt, der
den Aufbau des Vlieses zeigt. Die Sortierungswerte jeder Sehne wird
so angepasst, dass eine bestimmte Sehne oder ein Sehnensatz auf
einer bestimmten Dicke im fertigen Vorformling dort abgelegt wird,
wo sie/er für
die Verbundstoffstruktur des Vorformlings am wirkungsvollsten ist. 5 ist eine vollständige Musterzeichnung
von Fasern, die in allen Sehnenwinkeln angeordnet sind, die in Beispiel
4 verwendet wurden.
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Deionat wurde hinzugefügt, um die
Bearbeitbarkeit und Verfilzungsverdichtung zu verbessern. Das Vlies
wurde zurechtgeschnitten, um in eine Form mit einem Innendurchmesser
von 198 mm (7,8 Zoll) zu passen, die einen Filzboden und Beilagenblechseitenwände aufwies.
Die Verfilzungsnadeln, Foster F20 8-22-3B 2B/E 15 × 18 × 36 × 3,5 SBA,
die mit 0,50 Nadeln pro Quadratzentimeter (3.225 Nadeln pro Quadratzoll)
in einem orthogonalen Zufallsmuster verteilt auf einem Stoßkopf befestigt
waren, wurden so eingestellt, dass sie 5 mm (0,196 Zoll) weit durch
die Rückseite
des Vlieses hindurch stachen, um die Fasern zu verschlingen. Das Vlies
wurde auf 650 Einstiche pro Quadratzoll (NPSI) gefilzt, umgedreht,
und erneut auf 650 NPSI gefilzt.
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Der fertige, vernadelte Vorformling
war steif, dicht und flach. Die physikalischen Maße des Vorformlings
waren: Innendurchmesser = 1,50 Zoll, der Außendurchmesser betrug 200 mm
(7,9 Zoll), die Dicke 10,4 mm (0,41 Zoll) und das (Nass-)Gewicht
betrug 225 Gramm. Der Vorformling wurde unter Erwärmen bei
einer Rate von 50°C/h
auf 800°C
und 75°C/h
auf 1235°C
in einer Stickstoffatmosphäre
karbonisiert und auf dieser Temperatur eine Stunde lang gehalten.
Der karbonisierte Vorformling war fest und wies guten Zusammenhalt auf.
Schrumpfung und Masse- und Wasserverlust führten zu einem Gewicht des
Fertigprodukts von 136 Gramm, einem Innendurchmesser von 31,7 mm
(1,25 Zoll), einem Außendurchmesser
von 193 mm (7,6 Zoll) und einer Dicke von 8,9 mm (0,33 Zoll). Die
Rohdichte betrug 0,55 g/cm3.
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Dieser Vorformling wurde unter Verwendung
chemischer Bedampfung verdichtet, um einen Kohlenstoff/Kohlenstoff-Artikel mit einer
Dichte von 1,81 g/cm3 herzustellen. Artikel,
die diesem ähnlich
hergestellt waren, wurden bewertet und es hat sich herausgestellt,
dass sie gute Festigkeit und die gewünschte Reibung für die Anwendung
als Hochenergie-Reibsscheiben aufwiesen.
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Vergleichsbeispiel 1: Ein Vorformling
wurde gemäß US-Patentschrift Nr.
5,705,008 unter Verwendung von 63,4 mm (2,5 Zoll) zerhackter Fasern
hergestellt, die in der Form von Beispiel 2 zu einem Vlies geformt wurden.
Der Vorformling wurde mittels des Schuhs verdichtet und mit den
Nadeln aus Beispiel 2 auf 1750 NPSI pro Seite verfilzt. Der Vorformling
wurde wie in Beispiel 2 karbonisiert und erreichte eine Dichte von
0,61 g/cm3.
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Dieser Vorformling wurde mit einem
Epoxidkunstharz mit geringem Modul verdichtet (EPON 828/Jeffamin
230) und mechanisch getestet, wobei sich eine tangentiale Zugfestigkeit
und ein Modul von 10,6 ksi bzw. 2,3 msi ergab. Die Berechnung der
Translationseffizienz wurde verwendet um seine Leistung mit Beispiel
2 zu vergleichen.
Translationseffizienz (%) = (gemessener axialer
Modul/ berechneter Modul) × 100
Berechneter
Modul = (Fasermodul × Anteil
des ebenen Faservolumens × ebener
isotroper Faktor)
Fasermodul = 25 msi (P25 Faser)
Anteil
des ebenen Faservolumens = 0,61 g/cm3
Vorformling/1,93
g/cm3 Faser – 'Z'Faser
'Z' Faser(geschätzt) = 10% (0,025 Volumenanteil)
Translationseffizienz
= 2,3/(25 msi × 0,284
ebene Vff × 0,45) × 100 =
71,9%.
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Das Sehnenverbundmaterial erzielte
eine um 16,4% größere Steifheit.
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