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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Vorbeugung und Behandlung
von infektiösen
Erkrankungen unter Verwendung einer synergistischen Kombination
von Interleukin-12 (IL-12) und Interferon-α (IFNα). Diese Kombination ist besonders
nützlich
für die
Prophylaxe und Behandlung von chronischen infektiösen Erkrankungen,
z. B. viralen Infektionen, intrazellulären bakteriellen Infektionen
und parasitären
Infektionen.
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Infektiöse Erkrankungen
sind Hauptursachen für
die Sterblichkeit und Morbidität
von Erwachsenen (Marglois (1993) J. Infect. Dis. 168, 9–14). Beispielsweise
wurde die durch Viren hervorgerufene Lebererkrankung mit der Induktion
von Zirrhose und primären
Leberkarzinomen in Zusammenhang gebracht, wodurch die damit verbundenen
1,5 Millionen Todesfälle
pro Jahr erklärbar
sein können.
Gegenwärtige
Schätzungen
gehen davon aus, dass über
300 Millionen Menschen weltweit Träger einer chronischen Hepatitis
B-Infektion sein können, mit
mehr als 50 Millionen neuen Fällen
jährlich
(Finter et al. (1991) Drugs 42, 749–765). Auch chronische Hepatitis
C-Infektion wurde mit der darauffolgenen Entwicklung von Leberzirrhose
und hepatozellulärem Karzinom
(3) in Verbindung gebracht, obwohl sie weniger häufig ist, und sie kann die
Hauptursache von Lebererkrankungen in den westlichen Nationen darstellen
(Scrip 2170 (1996) S. 20). Diese Virusinfektionen stellen daher
Gebiete mit großem
medizinischen Bedarf dar.
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Die
Persistenz dieser Infektionen wurde mit der Induktion von T-Zell-Toleranz
und dem Misslingen, den Virus zu entfernen, in Verbindung gebracht
(Reis & Rouse
(1993) Immunol. Today 14, 333–335).
Die gegenwärtige
Therapie mit Typ I-Interferonen, insbesondere IFNα, war erfolgreich
dabei, die Beseitigung des Virus zu fördern, was durch das Verschwinden
von viraler RNA aus dem Serum und die Serokonversion von Patienten
gemessen werden kann. Es ist jedoch im Allgemeinen nur bei einem
Teil der Patienten ein anhaltender Nutzen erkennbar, wobei 25–30% der
Hepatitis-B-Patienten (Finter et al., loc. cit.) langfristige Reaktionen
zeigen. Hepatitis C-Patienten sprechen unterschiedlich darauf an,
was vom Genotyp des infizierenden Virus abhängig sein kann (Clarysse et
al. (1995) Netherlands J. Med. 47, 265–271). Die Nebenwirkungen der
Typ I-IFN-Therapie einschließlich "grippeartiger" Symptompe, Müdigkeit,
Gewichtsverlust und verringerter Thrombozytenzahl, limitieren die
in der Klinik routinemäßig verwendete
Maximaldosis und können
für die
beobachteten relativ geringen Antwortraten verantwortlich sein.
Daher besitzen Therapien, welche die Wirkungen von Typ I-IFN ergänzen können, das
Potenzial, die Antwortrate zu steigern und den klinischen Nutzen
einer Immuntherapie bei chronischer Hepatitisvirusinfektion zu verbessern.
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Interleukin
12 (IL-12), früher
als ein die natürlichen
Killerzellen stimulierender Faktor bezeichnet, (Kobayashi et al.
(1989) J. Exp. Med. 170, 827–845)
und zytotoxischer lymphozytischer Reifungsfaktor (Stern et al. (1990)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6808–6812), besitzen in verschiedenen
murinen Tumormodellen eine wirksame Antitumor- und Antimetastasen-Aktivität (Brunda
et al. (1993) J. Exp. Med. 178, 1223–1230; Nastala et al. (1994)
J. Immunol. 153, 1697–1706).
Obwohl der Mechanismus, durch welchen IL-12 seine Antitumorwirkungen
ausübt,
nicht vollständig
verstanden ist, wurde gezeigt, dass IL-12 bei natürlichen
Killer- und T-Zellen in vitro eine Vielzahl von biologischen Effekten
hervorruft (Manetti et al. (1994) J. Exp. Med. 179, 1273–1283; Wu
et al. (1993) J. Immunol. 151, 1938–1949; Tripp et al. (1993)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 3725–3729; Seder et al. (1993)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 10188–10192; Bloom et al. (1994)
J. Immunol. 152, 4242–4254;
Cesano et al. (1993) J. Immunol. 151, 2943–2957; Chan et al. (1992) J.
Immunol. 148, 92–98).
Die Aktivierung von zytotoxischen T-Lymphozyten durch IL-12 wird
als entscheidend für
dessen Antitumorwirkung betrachtet (Brunda et al. (1993) J. Exp.
Med. 178, 1223–1230).
Die Antitumorwirkung von IL-12 wird besonders in Mäusen mit
schwerem kombiniertem Immundefekt (SCID) und in nackten Mäusen, die
beide T-Zell-defizient sind, und in CD8+-depletierten
euthymischen Mäusen
aufrechterhalten (Brunda et al. (1993) J. Exp. Med. 178, 1223–1230; O'Toole et al. (1993)
J. Immunol. 150, 294A). Diese Ergebnisse zeigen, dass IL-12 wirksame
Antitumor- und antimetastatische Wirkungen gegen Murintumore in
vivo besitzt, und sie zeigen ebenso die entscheidende Rolle von
CD8+-T-Zellen bei der Vermittlung der Antitumorwirkungen
gegen subkutane Tumore.
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Interferone
(IFNs) sind natürlich
auftretende Proteine, die antivirale, antiproliferative und immunoregulatorische
Aktivität
besitzen. Es ist bekannt, dass vier bestimmte Klassen von Interferonen
in Menschen existieren (Pestka et al. (1987) Ann. Rev. Biochem.
56, 727–777
und Emanuel & Pestka
(1993) J. Biol. Chem. 268, 12565–12569). Die IFNα-Familie
stellt die vorherrschende Klasse von IFNs dar, die durch stimulierte
peripherale Blutleukozyten gebildet wird (Pestka et al. loc. cit.;
Havell et al. (1975) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 72, 2185–2187; Cavalieri
et al. (1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74, 3287–3291),
und lymphoblastoide und myeloblastoide Zelllinien (Familletti et
al. (1981) Antimicrob. Agents. Chemother. 20, 5–9). Die antivirale Wirkung von
IFNα wird
nicht durch direkten Einfluss auf die Viren selbst, sondern durch
eine Wirkung auf ihre Zielzellen im Sinn eines Schutzes gegen die
Virusinfektion erzielt. Die Interferone können Wirkungen auf Krebstumore ausüben, und
sie können
das Immunsystem des Körpers
beeinflussen, indem sie beispielweise Makrophagen und NK-Zellen
aktivieren und die Expression von verschiedenen immunologisch signifikanten
Bestandteilen der Zellmembran steigern. Einzelheiten der Bildung
von Interferon-cDNA und deren direkte Expression insbesondere in
E. coli waren Gegenstand vieler Publikationen. So ist z. B. die
Herstellung von rekombinanten Interferonen aus Nature 295 (1982),
503–508,
Nature 284 (1980), 316–320,
Nature 290 (1981), 20–26,
Nucleic Acids Res. 8 (1980), 4057–4074, und auch aus den europäischen Patenten
Nr. 32134, 43980 und 211 148 bekannt.
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IFNα hat sich
bei der Behandlung von viralen Infektionen, z. B. von sowohl Hepatitis-B-
als auch Hepatitis C-Virus (HBV, HCV)-Infektionen als wirksam erwiesen,
obwohl eine beachtliche Anzahl von Patienten nicht auf dieses Zytokin
reagieren. Die Fähigkeit
von IL-12 sowohl die Th1-Maturation als auch die Steigerung der
CTL- und NK-Aktivität
zu fördern,
ist wohl entscheidend für
dessen Fähigkeit,
in Mausmodellen von viralen Infektionen gegen eine Erkrankung zu
schützen
(Orange et al. (1994) J. Immunol. 152, 1253–1264).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Vorbeugung und Behandlung
von infektiösen
Erkrankungen unter Verwendung von IL-12 in einer synergistischen
Kombination mit IFNα. Überraschenderweise
fördern
suboptimale Dosen von IL-12 und IFNα den wirksamen Schutz gegen
infektiöse
Erkrankungen in vitro und in vivo, insbesondere gegen virale und
parasitäre
Infektionen und intrazelluläre
bakterielle Infektionen.
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Entsprechend
der vorliegenden Erfindung wird eine synergistische Kombination
von IL-12 und IFNα zusammen
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger bereitgestellt, die bei
der Behandlung und Prophylaxe von infektiösen Erkrankungen, bevorzugt
chronischen infektiösen
Erkrankungen und weiter bevorzugt viralen Infektionen, z. B. Herpes
(HSV), HIV, Hepatitis B, Hepatitis C, etc., intrazellulären baktierellen
Infektionen, z. B. Tuberkulose, Salmonellose, Listeriose, etc.,
und parasitären
Infektionen, z. B. Malaria, Leishmaniase, Schistosomiase, wirksam
ist. Diese Zusammensetzungen sind durch die synergistische Zusammenwirkung
von IL-12 und IFNα gekennzeichnet.
Sie werden auf verschiedene Wege, einschließlich parenteral, leicht verabreicht
und können
in Dosierungen gegeben werden, die sicher und ausreichend sind,
um infektiöse
Erkrankungen zu behandeln oder ihnen vorzubeugen. Die obigen pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
zusätzliche
Verbindungen enthalten, die zur Behandlung von infektiösen Erkrankungen
nützlich
sind. Die vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung der obigen
Verbindungen zur Herstellung von Medikamenten für die Behandlung und Prophylaxe
von infektiösen
Erkrankungen, die oben erwähnt
wurden, bereit.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
In vitro-Differenzierung von murinen T-Helfer-Lymphozyten in mature
Th1- oder Th2-Zellen. CD4+-T-Lymphozyten
wurden aus Mausmilz gereinigt. Die Zellen wurden mit immobilisierten
Anti-CD3-Antikörpern
aktiviert. Nach 5 Tagen Inkubation mit IL-12, IL-4 und/oder IFNα wurden die Überstände durch
ELISA auf IFNγ und
IL-10 analysiert.
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2:
IFNγ-Bildung
durch T-Helfer-Lymphozyten, die mit IL-12 und/oder IFNα differenziert
wuren. Gereinigte CD4+-Splenozyten wurden
mit Anti-CD3 aktiviert. Die Zellen wurden für 5 Tage in einem IL-12- und/oder
IFNα-haltigen
Medium inkubiert.
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3:
IL-10-Bildung durch T-Helfer-Lymphozyten, die mit IL-12 und/oder
IFNα differenziert
wurden. Gereinigte CD4+-Splenozyten wurden
mit Anti-CD3 aktiviert. Die Zellen wurden für 5 Tage in einem IL-12- und/oder
IFNα-haltigen
Medium inkubiert. IL-10 wurde durch ELISA bestimmt.
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4:
Die gemeinsame Verabreichung von IL-12 und IFNα schützt gegen eine systemische
HSV-Infektion: BALB/c-Mäuse
(15 pro Gruppe) wurden nach Behandlung mit IL-12, IFNα oder einer
Kombination dieser beiden Zytokine mit HSV-2 infiziert, wie im Abschnitt
Methoden beschrieben. Die Sterblichkeit wurde bis zum 20. Tag p.
i. täglich
untersucht und mit der von infizierten, nicht behandelten Kontrolltieren
verglichen.
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5:
Wirkung der IFNγ-Depletion
auf den IL-12 + IFNα-Schutz
gegen HSV-Infektion:
An den Tagen –3, –1, 0, 2
und 4, bezogen auf den Zeitpunkt der Infektion mit HSV-2, wurde
Anti-Interferon-γ-Antikörper (XMG 1,2,
100 μg i.
p.) verabreicht. Die Tiere wurden wie in den Beispielen erläutert mit
IL-12 und IFNα behandelt.
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6:
IFNγ-Bildung
durch Milzzellkulturen, die mit HSV-2-Antigen stimuliert wurden:
IFNγ-Bildung
aus UV-aktivierten HSV-2-stimulierten Milzzellen, die am Tag 10
nach Infektion kultiviert wurden.
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7:
Die gemeinsame Verabreichung von IL-12 + IFNα schützt gegen eine systemische
mCMV-Infektion: BALB/c-Mäuse
(15 pro Gruppe) wurden nach Behandlung mit IL-12, IFNα oder einer
Kombination dieser beiden Zytokine mit mCMV infiziert, wie im Abschnitt
Methoden erläutert.
Die Sterblichkeit wurde bis zum Tag 14 p. i. täglich untersucht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung einer synergistischen
Kombination von IL-12 und IFNα für die Herstellung
von Medikamenten zur Behandlung von infektiösen Erkrankungen, insbesondere chronischen
infektiösen
Erkrankungen, bereit. Diese infektiösen Erkrankungen werden durch
die Übertragung von
viralen, bakteriellen, parasitären
und anderen Mikroorganismen verursacht. Eine besondere Verwendung der
synergistischen Kombination von IL-12 und IFNα gemäß der vorliegenden Erfindung
ist die Herstellung von Medikamenten zur Prophylaxe und Behandlung
von viralen Erkrankungen, bevorzugt chronischen viralen Infektionen,
z. B. Hepatitis, Herpes, Papilloma, oder humanen immundefizienten
Virusinfektionen. Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst die Verwendung der obigen Verbindungen zur Prophylaxe
und Behandlung von bakteriellen infektiösen Erkrankungen, bevorzugt
intrazellulären
bakteriellen infektiösen
Erkrankungen, z. B. Tuberkulose, Salmonellose oder Listeriose. Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung der obigen Verbindungen zur
Behandlung von parasitären
Infektionen. Parasitäre
infektiöse Erkrankungen
umfassen Infektionserkrankungen wie Malaria, Leishmaniase oder Schistosomiase.
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Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung auch die entsprechenden pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die zur Behandlung der obigen Erkrankungen nützlich sind.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen sind dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine synergistische Kombination aus IL-12, IFNα und einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
enthalten. Diese Zusammensetzungen können ein oder mehrere zusätzliche
Komponenten enthalten, die für
die Prophylaxe und Behandlung von infektiösen Erkrankungen nützlich sind.
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Die
Ergebnisse der vorliegenden Erfindung zeigen, dass suboptimale Dosen
an IL-12 und IFNα synergistisch
wirken können,
um einen Schutz gegen infektiöse
Erkrankungen bereitzustellen, und dies wird zumindest teilweise
durch IFNγ vermittelt. Überraschenderweise
zeigen Daten aus in vitro-Experimenten
eine erhöhte
Bildung von IFNγ aus
Milzzellen von mit IL-12/IFNα behandelten
Tieren. Somit unterstreicht eine gesteigerte Th1-Reaktion auf infektiöse Erkrankungen
die nützlichen
Wirkungen einer IFNα/IL-12-Kombinationstherapie.
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Es
wurde ein in vivo Th1/Th2-Differenzierungssystem angewendet, um
die Rolle von IFNα und
IL-12 zu analysieren. 1 veranschaulicht die prinzipiellen
Merkmale der in vivo-Differenzierung von T-Helfer-Lymphozyten in
mature Th1- oder Th2-Zellen. Das in 2 gezeigte
Experiment zeigt eine synergistische Wirkung von IFNα mit suboptimalen
Dosen von IL-12 bei der Induktion von IFNγ als ein Maß der Th1-Zellaktivität. Dies hängt mit
der Inhibition der IL-10-Bildung (einem Th2-Lymphokin) durch IFNα zusammen
(3).
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Diese
Daten werden in Herpesvirus-Infektionsmodellen, bei denen Herpes
simplex-Virus-Typ 2 (HSV-2) und muriner Cytomegalovirus (mCMV) verwendet
wird, weiter gestützt.
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Systemische Infektion
mit HSV-2
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Nach
einer i. p.-Infektion verteilt sich HSV-2 auf zahlreiche Stellen,
insbesondere das peripherale und zentrale Nervensystem. Durch darauffolgende
Replikation innerhalb des ZNS wird eine letale Enzephalitis gebildet.
Es wurde gezeigt, dass sowohl IL-12 als auch IFNα einen dosisabhängigen Schutz
vor den letalen Wirkungen von systemischer HSV-2-Infektion bieten. In Beispiel 2 wurden
50 ng IL-12 s. c. pro Maus und 20 ng IFNα i. p. pro Maus als suboptimale
Dosen an Zytokinen verwendet, die noch 100% bzw. 80% HSV-induzierte Sterblichkeit
erlauben (4). Wenn diese subtherapeutischen
Dosen von sowohl IL-12 als auch IFNα zusammen verabreicht wurden,
wurde eine sehr entscheidende Verbesserung des Überlebens am Tag 20 p. i. (p < 0,01) beobachtet,
mit einer Verringerung der Sterblichkeit um 22% ± 9 (Tabelle 1), verglichen
mit 94% ± 4
in Kontrollgruppen. Überstände, die
aus mit UV-inaktivierten HSV-2-stimulierten Milzzellkulturen entnommen wurden,
zeigten in den Kulturen, die von Tieren entnommen wurden, die Co-Therapie
erhielten, größere Mengen
an IFNγ als
in solchen, die einer Monotherapie mit jedem Zytokin allein unterzogen
wurden (6). Die stark erhöhte Überlebensrate,
die bei Co-Therapie beobachtet wird, kann durch vorherige IFNγ-Depletion
der Tiere unter Verwendung der IFNγ neutralisierenden Antikörper XMG
1,2 teilweise umgekehrt werden. Im Vergleich zur Co-Therapie ohne
IFNγ-Depletion
wird das Überleben
um 30% verringert (p < 0,06)
(5). Dies zeigte, dass IFNγ nur teilweise für den Schutz,
der durch Co-Therapie geboten wird, verantwortlich ist.
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Tabelle
1: Überlebensrate
von Mäusen
mit systemischer HSV-2 (333)-Infektion
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Zosteriform-Infektion
mit HSV2
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Die
Co-Verabreichung von IL-12 und IFNα verbesserte die Überlebensraten
in dem Modell der schlimmeren Zosteriform-HSV-2-Infektion. Die Inokulation
von HSV-2 auf der Hautoberfläche
führt zu
einer Infektion der sensorischen Neuronen, rückgerichtetem axonalem Transport
des Virus zur sensorischen Ganglia und Replikation an dieser Stelle.
Daraufhin tritt der Virus an Hautstellen auf, die von Axons der
infizierten Ganglia innerviert sind, um die charakteristische Zosterläsion zu
bilden. Die Tiere zeigen außerdem
eine progressive Infektion des ZNS mit der Entwicklung von letaler
Enzephalitis. Das Überleben
dieser Infektion wurde durch die Verwendung von IL-12 und IFNα-Co-Therapie
(Tabelle 2) entscheidend erhöht,
um 40% verglichen mit unbehandelten Virus-infizierten Mäusen oder
Mäusen,
die allein mit Monotherapie behandelt wurden (p < 0,01). Durch die Co-Therapie wurde
auch die Schwere der Zosterläsionsentwicklung
verringert, obwohl diese Wirkung unterschiedlicher war (bedeutende
Verringerung in 2 von 3 Versuchen).
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Systemische Infektion
mit mCMV
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Die
murine CMV-Infektion ruft in mehreren Geweben im Körper pathologische
Veränderungen
hervor, die Hauptstelle der viralen Replikation sind jedoch die
azinösen
Zellen der Speicheldrüsen.
Man geht davon aus, dass der Tod aufgrund einer Schädigung des
Organgewebes und der damit verbundenen immunmediierten Pathologie
auftritt. Bei dieser letalen mCMV-Infektion ergaben in Kombination
dosierte IL-12 und IFNα größere Überlebensraten
als bei den Gruppen, die allein mit Monotherapie behandelt wurden.
Eine Dosierung mit IL-12 allein mit 5–50 ng pro Maus i. p. an den
Tagen –2
und –1
ergab 100%-igen Schutz vor letaler mCMV-Infektion, während eine
Dosierung nach Infektion die Erkrankungspathologie nicht veränderte.
Um eine suboptimale Dosierungsweise für IL-12 abzuleiten, wurde der
Zeitpunkt der Infektion bezogen auf den Zeitpunkt der IL-12-Therapie
um 2, 4 oder 6 Tage verzögert.
Therapeutisch dosiertes IFNα ergab
einen 20–30%-igen
Schutz gegen mCMV-induzierte Sterblichkeit ohne klare dosisverwandte
Wirkung. Frühere
Experimente deuteten darauf hin, dass 400 ng IFNα i. p. pro Maus eine suboptimale
Dosis darstellt. Eine Co-Administration dieser Dosis an IFNα zusammen
mit IL-12-Therapie ergab erhöhte Überlebensraten
gegenüber
Kontrollen, die eine Virusinfektion oder allein Monotherapie erhielten
(Tabelle 3). Diese Ergebnisse spiegeln die NK-Aktivität wider,
die bei Verwendung von Milzzellen in einem 51Cr-Freisetzungsassay
von Tieren, die auf dieselbe Weise mit IL-12 behandelt wurden, gemessen
wurde. Die NK-Aktivität
erfolgte maximal 2 Tage nach der IL-12-Behandlung und sank danach
in einer zeitabhängigen
Weise ab (Daten nicht gezeigt). Dies lässt vermuten, dass die NK-Aktivität bei dem
in diesem Modell beobachteten IL-12-vermittelten Überleben
eine Rolle spielt.
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Tabelle
2: Überlebensrate
von Mäusen
mit HSV-2 (333)-Zosteriforminfektion
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Tabelle
3: Überlebensrate
von Mäusen,
die mit murinem CMV infiziert wurden
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Zusammengefasst
zeigen die Ergebnisse, dass suboptimale Dosen von IL-12 und IFNα zusammen
in vitro und in vivo einen wirksamen Schutz gegen infektiöse Erkrankungen
begünstigten.
Die Studien deuten an, dass ein verbessertes Überleben mit einer Erhöhung der
Th1-Induktion zusammenhängen
kann, da Milzzellen, denen eine Co-Therapie verabreicht wurde, nach
in vitro-Stimulation hohe Mengen an IFNγ bildeten.
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Auch
bei der Verteidigung gegen intrazelluläre Bakterien (Listeria monocytogenes)
ist die zentrale Rolle von IFNγ gezeigt
worden. Durch eine Anti-IFNγ-Behandlung
vor der Infektion wird die Suszeptibilität erhöht, während rekombinantes IFNγ die Resistenz
steigert. Eine Hauptfunktion von IFNγ ist die Aktivierung von Makrophagen
für deren
mikrozide Wirkungen, z. B. Bildung von reaktiven oxidativen Intermediaten.
Außerdem haben
verschiedene Ergebnisse die Bedeutung von IFNγ für die Eliminierung von intrazellulären Parasiten
(L. major) durch infizierte Wirte gezeigt. Es wurde gezeigt, dass
die Zerstörung
von Parasiten durch murine Makrophagen auf die IFNγ-induzierte
Bildung von Stickoxiden durch diese Zellen zurückzuführen ist.
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Insbesondere
IL-12 und IFNα in
einer synergistischen Kombination bieten bei der Behandlung von
viralen Erkrankungen einen klaren und neuen Vorteil gegenüber Monotherapie,
wie mit Modellen von experimenteller Herpesvirus-Infektion gezeigt wurde.
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Die
synergistische Kombinationstherapie bot einen bemerkenswerten Schutz
gegen ansonsten letale systemische Virusinfektion (hier: HSV-2),
in Dosisbereichen, die einzeln verabreicht nur geringfügig wirksam waren.
Durch die Kombinationstherapie wurde auch die mit letaler HSV-2-Zosteriform-Infektion zusammenhängende Sterblichkeit
entscheidend verringert, und es konnte entscheidenderweise gezeigt
werden, dass dadurch in diesem Modell der Infektion auch die Schwere
der Läsion
verringert wird. Diese letztere Beobachtung bietet einen Hinweis
darauf, dass eine Kombinationstherapie bei der Begrenzung klinischer
Manifestationen von viralen Erkrankungen wirksam wäre. IL-12
und IFNα in
einer synergistischen Kombination verbesserten außerdem deutlich
die Überlebensrate
bei einer ansonsten letalen mCMV-Infektion,
die wir bisher mit denselben Behandlungen einzeln verwendet nicht
beeinflussen konnten.
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In
den Beispielen wurde IL-12 prophylaktisch verabreicht, d. h. zu
einem Zeitpunkt bevor die Mäuse viralem
Antigen ausgesetzt wurden. Es schien somit wahrscheinlich, dass
der Beitrag von IL-12 zu der bemerkenswerten Wirkung der Kombinationstherapie
durch nicht-spezifische Mechanismen bewirkt würde, insbesondere durch die
Induktion von IFNγ.
Die Daten zeigten, dass ein wesentlicher Teil des Schutzes, der
durch Co-Therapie geboten wird, aufgrund der Induktion von IFNγ erfolgte.
Die synergistische Wirkung von IL-12/IFNα in Kombination auf das in vivo
beobachtete Überleben
kann mit der Antigenspezifischen Induktion der IFNγ-Produktion
durch Milzzellen in vitro in Beziehung gesetzt werden.
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Sowohl
IL-12 als auch IFNα sind
natürlich
auftretende Moleküle,
die einen Einfluss auf Wirts-Immunreaktionen ausüben, und beide Zytokine besitzen
ein Potenzial für
die Behandlung von Viruserkrankungen. Soweit bekannt ist, sind die
Wirkungsweisen von IL-12 und IFNα ziemlich
unterschiedlich, obwohl derzeitige Hinweise darauf schließen lassen,
dass es einen Weg geben könnte,
durch den IFNα die
Expressionswerte von IL-12 beeinflusst. Die Folge der Induktion
jedes einzelnen Zytokins (oder beider Zytokine) ist, dass eine immunologische
Umgebung bereitgestellt wird, die für eine andauernde virale Infektion
feindselig ist.
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IL-12 übt antivirale
Wirkungen aus, indem der Immunstatus beeinflusst wird. Insbesondere
bewirkt IL-12 die Induktion von IFNγ, Steigerung der NK-Zell-Lyse von Virus-infizierten
Zellen und die Induktion einer Th1-Typ-Antwort. Eine Folge der Entwicklung
einer zellulären
Antwort des Th1-Phänotyps
ist, dass die Zytotoxizität
von CD8+-T-Zellen auf Virus-infizierte Zellen
gesteigert wird, und dass ein Wechsel der Immunglobulin-Klasse zu
IgG2a, mit einer Inhibition der IgE-Synthese auftritt. Somit wird
durch IL-12 die Umgebung für eine
wirksame Virus Clearance optimiert.
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Man
nimmt an, dass IFNα im
Gegensatz zu IL-12 nicht primär
durch Immunmodulation wirkt, sondern eher einen allgemeinen antiviralen
Zustand in einer infizierten Zelle induziert (Gresser et al. (1976)
J. Exp. Med. 144, 1316–1323).
An dem antiviralen Zustand ist die Induktion zellulärer Mechanismen
beteiligt, die auf eine Reihe von Schritten in einem viralen Replikationszyklus
zielen. IFNα aktiviert
die durch Interferon stimulierten Antwortelemente (ISRE) im Zellkern,
wodurch die Bildung mehrerer Proteine hervorgerufen wird. Diese beinhalten
das Mx-Protein mit seiner spezifischen antiviralen Funktion (Weitz
et al. (1986), J. Int. Res. 9, 679–689), eine Proteinkinase,
die durch doppelsträngige
RNA aktiviert wird, um den eukaryontischen Initiationsfaktor 2 zu
phosphorylieren und im Gegenzug die Translation und somit Virusassemblierung
zu blockieren (Hovanessian (1989) J. Interferon Res. 9, 641–647), und
2',5-Oligoadenylat-Synthetase,
die an dem Abbau von neu gebildeten Viruskomponenten beteiligt ist
(Pestka et al., loc. cit.).
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Eine
Kombination der IFNα-Therapie
mit IL-12 würde
Patienten auf doppelte Weise helfen, erstens kann die zentrale Rolle
von IL-12 bei der Steuerung von Immunreaktionen die Toleranz gegenüber einem
infektiösen
Antigen brechen und zweitens würde
die Wirkung von IL-12 auf zytotoxische T-Zell-Reaktionen dabei helfen,
sicherzustellen, dass diese Reaktion ausreichend wäre, um eine
völlige
Clearance von dem infektiösen Mittel
zu erleichtern. Dieser Zytokin-Kombinationsansatz
für die
Behandlung von infektiösen
Erkrankungen besitzt das Potenzial für Auswirkungen in einem Gebiet
mit entscheidendem medizinischen Bedarf.
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Zusammengefasst
zeigen die Ergebnisse, dass suboptimale Dosen von IL-12 und IFNα zusammen
in vitro und in vivo einen wirksamen Schutz gegen infektiöse Erkrankungen
bieten. Die Studien deuten an, dass besseres Überleben mit einer Erhöhung der
Th1-Induktion in Beziehung gesetzt werden kann, da Milzzellen, denen
eine Co-Therapie verabreicht wurde, nach in vitro-Stimulierung große Mengen
an IFNα bildeten.
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Interleukin-12
kann durch im Stand der Technik bekannte Verfahren hergestellt werden,
die z. B. in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 433 827, in den internationalen Patentanmeldungen
WO 9005147 und WO 9205256, in Kobayashi et al., J. Exp. Med. 170,
827–845
(1989) und Stern et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6808–6812 beschrieben
sind. Interleukin-12 kann durch bekannte herkömmliche chemische Synthesen
oder durch rekombinante Methoden hergestellt werden, oder es kann
aus natürlichen
Quellen gereinigt werden.
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IFNα, welches
in der vorliegenden Zusammensetzung enthalten sein soll, kann von
einem beliebigen natürlichen
Material (z. B. Leukozyten, Fibroblasten, Lymphozyten) abgeleitet
sein, oder es kann aus davon abgeleitetem Material (z. B. Zelllinien)
erhalten werden oder durch rekombinante DNA-Technologie hergestellt werden.
Einzelheiten des Klonierens von IFNα und dessen direkte Expression
insbesondere in E. coli waren Gegenstand vieler Veröffentlichungen.
Die Hersellung von rekombinanten IFNs ist z. B. aus Gray et al.
(1982) Nature 295, 503–508,
Goeddel et al. (1980) Nature 284, 316–320 und (1981) Nature 290,
20–26,
und dem europäischen
Patent Nr. 174 143 bekannt. Es gibt viele Arten von IFNα wie beispielsweise
IFNα1, IFNα2 und außerdem deren
Subtypen einschließlich,
aber nicht begrenzt auf IFNα2A,
IFNα2B,
IFNα2C und
IFNα2II
(auch als IFNαII oder ω-IFN
bezeichnet).
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Die
für pharmazeutische
Zusammensetzungen geeigneten Bezeichnungen "IL-12" und "IFNα" umfassen auch Polypeptide,
die dem gereinigten und/oder rekombinanten Protein gleichen aber
Modifikationen aufweisen, die natürlich auftreten oder künstlich
ausgearbeitet wurden, z. B. Moleküle, die Inversionen, Deletionen,
Insertionen und Modifikationen enthalten (wie beispielsweise pegylierte
Formen von IFNα und/oder
IL-12) ebenso wie beliebige Hybrid- oder Konsens-IL-12- oder IFNα-Moleküle, die
aus den vorhergehend erwähnten Molekülen erhältlich sind.
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Um
die synergistische Kombinationstherapie dieser Erfindung durchzuführen, wird
IL-12 dem Patienten zusammen mit IFNα verabreicht, d. h. das IFNα wird innerhalb
der gleichen oder verschiedenen Zeiträumen, während denen der Patient IL-12
erhält,
verabreicht.
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Pharmazeutisch
annehmbare Formulierungen im Zusammenhang mit dieser Erfindung,
die synergistische Kombinationen von IL-12 und IFNα enthalten,
können
unter Verwendung von Formulierungsverfahren hergestellt werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Diese Formulierungen können durch
Standardwege verabreicht werden. Im Allgemeinen können die
Formulierungen parenteral verabreicht werden (z. B. intravenös, subkutan
oder intramuskulär),
wobei auch topische, transdermale, orale oder rektale Wege geeignet
sind. Außerdem
können
die Formulierungen in bioabbaubaren Polymeren enthalten sein, wodurch
eine andauernde Freisetzung von IL-12 und/oder IFNα ermöglicht wird,
wobei die Polymere in der Umgebung der Stelle, wo die Zufuhr des
Arzneimittels benötigt
wird, implantiert werden. Die bioabbaubaren Polymere und ihre Verwendung werden
beispielsweise ausführlich
in Brem et al. (1991) J. Neurosurg. 74, 441–446 beschrieben. Die Dosierung von
IL-12 und IFNα wird
von der behandelten Erkrankung, der bestimmten Verbindung und anderen
klinischen Faktoren wie beispielsweise Gewicht und Zustand des Menschen
oder Tiers und dem Weg der Verabreichung von IL-12 abhängen. Es
soll so verstanden werden, dass die vorliegende Erfindung sowohl
für menschliche als
auch veterinäre
Verwendung eingesetzt werden kann. Für eine parenterale Verabreichung
beim Menschen ist im Allgemeinen eine Dosierung von zwischen ungefähr 1000
ng IL-12 und 10 ng/kg Körpergewicht,
bevorzugt zwischen ungefähr
300 ng und 30 ng/kg 1 bis 3× wöchentlich
ausreichend. Für
IFNα ist
im Allgemeinen eine Dosierung von zwischen ungefähr 50 μg und 0,1 μg/kg Körpergewicht, bevorzugt zwischen
ungefähr
15 μg und
1 μg 1 bis
3× wöchentlich
ausreichend. Es wird jedoch angenommen, dass die angegebene obere
und untere Grenze überschritten
werden kann, wenn dies angezeigt ist.
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Die
Formulierungen beinhalten solche, die für parenterale (einschließlich subkutane,
intramuskuläre, intravenöse, intradermale,
intratracheale und epidurale) Verabreichung geeignet sind. Die Formulierungen können günstigerweise
in Dosierungseinheitsform dargeboten werden und sie können durch
herkömmliche pharmazeutische
Techniken hergestellt werden. Solche Techniken beinhalten den Schritt,
bei dem IL-12 und/oder IFNα und
der/die pharmazeutische(n) Träger
oder Hilfsstoff(e) zusammengebracht werden. Im Allgemeinen werden
die Formulierungen hergestellt, indem IL-12 und IFNα einheitlich
und gründlich
mit flüssigen Trägern in
Verbindung gebracht werden. Für
parenterale Verabreichung geeignete Formulierungen schließen wässrige und
nicht wässrige
sterile Injektionslösungen
ein, die Antioxidanzien, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Stoffe
enthalten können,
welche die Formulierung isotonisch mit dem Blut des bestimmten Empfängers machen;
und sie schließen
wässrige
und nicht wässrige
sterile Suspensionen ein, die Suspendiermittel und Verdicker enthalten
können.
Die Formulierungen können
in Dosiseinheits- oder Multidosisbehältern dargereicht werden, beispielsweise
in verschlossenen Ampullen und Vials, und sie können in gefriergetrocknetem (lyophilisiertem)
Zustand gelagert werden, so dass nur die Zugabe des sterilen flüssigen Trägers, z.
B. Wasser für
Injektionen, direkt vor der Verwendung erforderlich ist.
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Bevorzugte
Dosierungseinheitsformulierungen sind solche, die eine Tagesdosis
oder Einheit, sub-tägliche
Dosis wie hierin oben bezeichnet oder einen entsprechenden Teil
des verabreichten Wirkstoffs enthalten.
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Für die Herstellung
von Tabletten, beschichteten Tabletten, Dragees oder harten Gelatinekapseln
können
den erfindungsgemäßen Verbindungen
pharmazeutisch inerte, anorganische oder organische Hilfsstoffe beigemischt
werden. Beispiele für
geeignete Hilfsstoffe für
Tabletten, Dragees oder harte Gelatinekapseln beinhalten Lactose,
Maisstärke
oder Derivate davon, Talkum oder Stearinsäure oder Salze davon.
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Geeignete
Hilfsstoffe für
die Verwendung in weichen Gelatinekapseln beinhalten beispielsweise pflanzliche Öle, Wachse,
Fette, halbfeste oder flüssige
Polyole etc. Für
die Herstellung von Lösungen
und Sirups können
Hilfsstoffe verwendet werden, einschließlich beispielsweise Wasser,
Polyolen, Saccharose, Invertzucker und Glukose. Für injizierbare
Lösungen
beinhalten Hilfsstoffe, die verwendet werden können, beispielsweise Wasser,
Alkohole, Polyole, Glyzerin und pflanzliche Öle. Für Suppositorien und eine lokale
oder perkutane Anwendung enthalten Hilfsstoffe, welche verwendet
werden können,
z. B. natürliche
oder gehärtete Öle, Wachse,
Fette und halbfeste oder flüssige
Polyole. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch
Konservierungsmittel, Lösemittel,
Stabilisatoren, Benetzungsmittel, Emulgatoren, Süßstoffe, Farbstoffe, Duftstoffe,
Salze für
die Variation des osmotischen Drucks, Puffer, Beschichtungsmittel
oder Antioxidanzien enthalten. Sie können auch andere therapeutisch
wertvolle Mittel enthalten.
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Die
folgenden Beispiele sollen Einzelheiten der Erfindung veranschaulichen.
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Beispiele
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Beispiel 1: In vitro-Maturation
von Th1-Zellen
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Die
Experimente, welche die in vitro-Maturation von Th1-Zellen betreffen,
wurden wie folgt durchgeführt:
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a) murine Milzzellen:
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Es
wurden Milzen von 8–10
Wochen alten weiblichen C57BL7/6-Mäusen verwendet, um eine Einzelzellsuspension
von Milzzellen in Hanks-Medium +1% FCS herzustellen. Erythrozyten
wurden mit Geys-Lösung
entfernt und voraktivierte Zellen wurden mit einer Percoll-Gradienten-Zentrifugation
gemäß Standardverfahren
entfernt (Cambier et al. (1987) Scand. J. Immunol. 27, 59).
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b) Reinigung von CD4+
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107 Splenozyten pro ml wurden in Hanks-Medium
inkubiert, 10 μg/ml
mAb Anti-IA/IE (Klon
M5/114, Bhattacharya et al. (1981) J. Immunol. 127, 2488) und 10 μg/ml mAb
Anti-CD8 (Klon 53–6,7,
Ledbetter et al. (1979) Immunol. Rev. 47, 63) wurden zugegeben.
Nach 30 min Inkubation auf Eis und Waschen (3×) wurden die Zellen wieder
suspendiert mit 5 × 106 Zellen/ml. 100 μl magnetische Dynabeads (Schaf-Anti-Ratte)
wurden zugegeben und nach 30 min Rotation bei 4°C wurden die Zielzellen (an
die Partikel gebunden) mit einem Magnet entfernt. Die Reinheit der
CD4+-Zellen betrug mehr als 90%. Diese Zellen
wurden in Komplett-IMDM mit 106 Zellen/ml
wieder suspendiert.
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c) Aktivierung von CD4+-Zellen
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Es
wurden 48-Well Zellkulturplatten mit mAb Anti-CD3 (Klon 2C11, Leo
et al. (1987) PNAS 84, 1374) mit 5 μg/ml) beschichtet. Die Platten
wurden gewaschen (3×)
und es wurden pro Well 500 μl
gereinigte CD4+-Zellsuspension und Zytokine (IL-12,
IL-4, IFNα A/D,
natives IFNα)
und deren Kombinationen zugegeben. Nach einer Inkubation von 5 Tagen
bei 37°C
und 7,5% CO2 wurden die Zellkulturen unter
Verwendung kommerziell erhältlicher
Lymphokin-spezifischer ELISAs auf IFNα und IL-10 untersucht.
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Beispiel 2: Virusinfektion
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a) Mäuse
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Spezifizierte
pathogenfreie weibliche BALB/c-Mäuse,
im Alter von 6–8
Wochen, erhältlich
von Harlan-Olac.
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b) Virusstammlösungen
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HSV-2
(Stamm 333) WT und mCMV-Smith-Stamm (ATCC Nr. VR-194) wurden in
Zellkulturmonoschichten von Vero (ATCC Nr. CCL-81) und 3T3L1 (ECACC
Nr. 86052701)-Zellen jeweils unter Verwendung von DMEM-Kulturmedium
(Gibco Nr. 22320–022),
welches 2% FCS enthielt, gezüchtet.
Konfluente Zellmonoschichten wurden durch Rühren aus den Kolben entfernt,
wenn vollständiger
zytopathischer Effekt beobachtet wurde. Anschließend erfolgte Frost-Tau-Wechsel
und Sonifikation, um den Virus freizusetzen, gefolgt von Klärung durch
Zentrifugation bei 3000 rpm für
15 min. Durch ein Standard-Plaqueassay
an Zellmonoschichten wurden die Virustiter bestimmt. Die von der
Zellkultur erhaltene Stammlösung
an mCMV ist in Mäusen
in diesem Zustand nicht virulent, es wurde daher eine virulente
Stammlösung
hergestellt indem sie dirch Mäuse durchgeleitet
wurde. Kurz, die abgeschwächte
Stammlösung
wurde in Mäuse
i. p. injiziert und 10 Tage nach Infektion wurden die Speicheldrüsen ennommen.
Das gesammelte Gewebe wurde anschließend homogenisiert, um den
Virus freizusetzen und es wurde durch Zentrifugation bei 1400 rpm
für 10
min geklärt.
Der Überstand,
der den infektiösen
Virus enthielt, wurde anschließend
erneut durch Mäuse
durchgeleitet, um eine Stammlösung
des Virus zu bilden, der eine 10%-ige Sterblichkeit in vivo hervorrufen
könnte.
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c) HSV-2-Infektion von
Mäusen
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Für eine systemische
Infektion wurden die Tiere mit einer einzelnen i. p.-Injektion von 104 bis 105 pfu/100 μl infiziert.
Die Tiere wurden täglich
bis zum Tag 20 nach Infektion (p. i.) auf Sterblichkeit untersucht. Für die Zosteriform-Infektion wurden
die Tiere an ihrer linken Flanke nach Skarifikation mit einer 25G-Nadel und
Applikation eines 10 μl-Tröpfchens
mit 106 pfu Virus, infiziert. Die Tiere
wurden täglich
bis zum Tag 14 p. i. auf die Entwicklung von Zosteriformläsion und
Sterblichkeit untersucht.
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d) mCMV-Infektion von
Mäusen
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In
allen Experimenten für
eine letale Infektion wurden die Mäuse i. p. mit 5 × 103 pfu Viruszubereitung, die aus Speicheldrüsen erhalten
wurde, infiziert. Die Tiere wurden täglich auf Anzeichen der Infektion
untersucht und die Todesraten bis zum Tag 15 p. i. aufgezeichnet.
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e) Dosierung mit IL-12
und IFNα
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50
ng rekombinantes murines-IL-12 (spezifische Aktivität 2,1 × 106 U/mg (Hoffmann-La Roche, Nutley, NJ) wurde
entweder i. p. oder subkutan (s. c.), einmal täglich in PBS + 1% w/v BSA in
einem Volumen von 5 ml pro kg Körpergewicht
durch Injektion verabreicht. Die therapeutische Dosierung begann
6 h nach Infektion und wurde anschließend täglich für weitere 4 Tage fortgesetzt.
Die prophylaktische Therapie bestand aus zwei täglichen Injektionen vor der
Infektion zu den in den Ergebnissen beschriebenen Zeitpunkten. Rekombinantes humanes
IFNα-A/D
(spezifische Aktivität
5 × 107 U/mg (Hoffmann-La Roche, Nutley, NJ) wurde
2 Stunden vor Infektion in PBS + 1% w/v BSA in einem Volumen von
5 ml pro kg Körpergewicht
durch i. p.-Injektion
verabreicht und anschließend
4, 24, 48 und 72 Stunden p. i. Die Dosis lag im Bereich zwischen
20 und 400 mg/Tag.
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f) In vivo-Depletion von
IFNα
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Ratten-anti-Maus-IFNγ-Antikörper, XMG
1,2 (Pestka et al. (1987) loc. cit.). Dieser IFNα-neutralisierende Antikörper wurde
i. p. mit 5 ml pro kg Körpergewicht
in sterilem Wasser zur Injektion verabreicht. Um eine IFNγ-Depletion in vivo
zu bewirken, wurden den Mäusen
an den Tagen –3
und –1
bezogen auf die Infizierung, und am Tag 0 und an den Tagen 2 und
5 nach Infektion insgesamt 5 Dosierungen von 100 μg pro Maus
an IFNγ-Antikörper verabreicht.
Durch diese Behandlung wurden die Werte an Serum-IFNγ, das in
Reaktion auf IL-12-Behandlung gebildet wird, in vivo um ungefähr 95% verringert.
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g) In vitro-IFNγ-Bildung
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Von
jeder Gruppe wurden am Tag 7 bis 10 nach Infektion Einzelzellsuspensionen
aus Milzen gewonnen und anschließend bei 37°C in 5% CO2 für 48 h in
Komplett-RPMI 1640 (Gibco Kat. Nr. 52400–033) in Anwesenheit von 103 pfu an UV-inaktiviertem HSV-2 kultiviert.
Die Überstände wurden
anschließend
entfernt und bei –80°C eingefroren,
bevor sie unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen Kits (Amersham Kat.
Nr. RPN 2717) durch ELISA auf IFNγ-Werte
untersucht wurden.