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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein eine anorganische Zusammensetzung mit niedriger Brenntemperatur,
insbesondere eine anorganische Zusammensetzung zur Benutzung in
einer mehrschichtigen keramischen Platte mit gedruckter Schaltung.
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Beim Miniaturisieren der elektronischen
Vorrichtungen sind keramische Platten mit gedruckten Schaltungen
für verschiedene
elektronische Vorrichtungen weit verbreitet benutzt worden. Heutzutage
sind mehrschichtige keramische Materialien entwickelt worden, um
eine hohe Integration zu erzielen; sie werden durch Bilden eines
Schaltungsmusters auf einer Oberfläche der ungesinterten keramischen
Lage, Laminieren mehrerer Lagen und Brennen hergestellt. Aluminiumoxid
ist als ein Material für
eine derartige mehrschichtige keramische Platte mit gedruckter Schaltung
benutzt worden.
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Aluminiumoxid weist jedoch mehrere
Nachteile auf. Da die Brenntemperatur von Aluminiumoxid so hoch
wie 1.500 bis 1.600°C
ist, ist eine große
Energiemenge erforderlich, was von Natur aus hohe Kosten verursacht.
Da das elektrisch leitende Material, das für einen inneren Schaltkreis,
der in der mehrschichtigen Platte mit gedruckter Schaltung gebildet
ist, einen hohen spezifischen Widerstand aufweist, auf Wolfram (W),
Molybdän
(Mo) oder dergleichen, die bei hoher Brenntemperatur keine Oxide
sind, beschränkt
ist, wird der elektrische Widerstand der Schaltung von Natur aus
größer. Da
der Wärmeausdehnungskoeffizient
von Aluminiumoxid größer ist
als der eines Siliziumchips, der auf der Aluminiumoxidplatte angebracht
wird, wird auf den Siliziumchip eine thermische Belastung übertragen,
durch die Risse verursacht werden. Da Aluminiumoxid eine hohe Dielektrizitätskonstante
von so groß wie
etwa 10 aufweist, wird die Verzögerung
bei der Signalübertragung
in der Schaltung größer.
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Unter diesen Voraussetzungen haben
die Erfinder eine keramische Zusammensetzung mit niedriger Brenntemperatur
für eine
mehrschichtige keramische Platte mit gedruckter Schaltung erforscht
und entwickelt.
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Die japanische Patentauslegeschrift
Nr. 1-246176 offenbart eine keramische Zusammensetzung. Das Verfahren
zum Herstellen einer mehrschichtigen keramischen Platte mit gedruckter
Schaltung gemäß der Anmeldung
ist wie folgt: Zuerst werden Cordieritpulver, Pulver von Oxiden
oder Verbindungen von Ca, Sr oder Ba, SiO2-Pulver,
MgO und Al2O3 und
Oxide oder Verbindungen von Cr, Fe, Co, Ni oder Cu eingewogen und gemischt.
Dann wird das gemischte Material kalziniert und zu Pulver zerstoßen. Durch
Zugeben von Bindemittel zu dem Pulver wird eine keramische Aufschlämmung hergestellt.
Anschließend
wird mittels eines Verfahrens zum Bilden von Lagen, z. B. des Rakelverfahrens,
eine ungesinterte keramische Lage hergestellt. Mehrere der ungesinterten
keramischen Lagen werden laminiert und gesintert, um eine mehrschichtige
keramische Platte mit gedruckter Schaltung zu erhalten.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine anorganische Zusammensetzung bereitzustellen, die geeignet
ist, bei verhältnismäßig niedriger
Temperatur gesintert zu werden und einen niedrigeren Wärmeausdehnungskoeffizient
und höhere
mechanische Festigkeit aufweist.
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Die vorliegende Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die
anorganische Zusammensetzung etwa 20 bis 35 Gew.-% Glaspulver und
etwa 65 bis 80 Gew.-% Cordierit umfaßt.
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Das Glaspulver umfaßt etwa
20 bis 60 Gew.-% SiO2, etwa 30 bis 50 Gew.-%
B2O3, etwa 5 bis
30 Gew.-% MgO, 0 bis etwa 15 Gew.-% Al2O3 und etwa 1 bis 5 Gew.-% R2O.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung
sind der Gegenstand der Unteransprüche.
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Die anorganische Zusammensetzung
bildet einen dichten gebrannten Körper, selbst wenn sie bei einer
niedrigen Temperatur von 1.000°C
oder weniger gebrannt wird, und weist eine niedrige Wärmeausdehnungsrate
und Induktionsrate sowie eine hohe mechanische Festigkeit auf.
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Da der Träger ferner bei einer Temperatur
von 1.000°C
oder weniger gebrannt wird, können
Metalle, die einen niedrigen Schmelzpunkt aufweisen, wie z. B. Ag/Pd
und Cu, als das elektrisch leitende Material für Schaltungsbilder benutzt werden,
wodurch die Verringerung des elektrischen Widerstands ermöglicht wird.
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine Platte mit gedruckter Schaltung bereit, bei der die anorganische Zusammensetzung
mit niedriger Brenntemperatur benutzt wird.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist mit Bezug auf die Beispiele weiter erläutert, die nicht
als den Umfang der vorliegenden Erfindung einschränkend aufzufassen
sind.
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Eine anorganische Zusammensetzung
mit niedriger Brenntemperatur wurde aus Glaspulver und Cordieritpulver
wie folgt hergestellt:
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Zuerst wurden SiO2,
B2O3, MgCO3, Al2O3 und
Li2CO3 als ein Rohmaterial
benutzt, um das Glaspulver zu bilden.
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Jeder Bestandteil wurde eingewogen,
um Glas zu erhalten, das die Bestandteile aufweist, die in der Tabelle
1 unten dargestellt sind. In der Tabelle 1 zeigt die „Glaszusammensetzung" das Verhältnis (in
Gew.-%) jedes Bestandteils bezogen auf das Glas als 100 Gew.-%,
d. h. nach dem Abziehen des Gewichtes des Bestandteils Cordierit
von dem Gesamtgewicht der anorganischen Zusammensetzung. In der
Tabelle 1 liegt eine Probennummer mit Sternchen (*) außerhalb
der vorliegenden Erfindung.
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Danach wurde die Glaszusammensetzung
in der Hitze bei 1.450 bis 1.550°C
während
1 bis 4 Stunden geschmolzen und schnell abgekühlt, um ein glasartiges Material
zu bilden. Die erhaltenen Glasstückchen
wurden in einer Zirkoniumdioxid-Kugelmühle pulverisiert, und es wurde
ein Glaspulver erhalten, das einen mittleren Durchmesser von 0,5
bis 3 μm
aufwies.
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Getrennt davon wurde der Cordierit
pulverisiert, um ein feines Pulver herzustellen, das einen mittleren Durchmesser
von 1 bis 3 μm
aufwies.
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Anschließend wurde das Cordieritpulver
in einer Menge von 55 bis 90 Gew.-% des Gesamtgewichts mit jedem
vorher hergestellten Glaspulver gemischt, wie in der Tabelle 1 dargestellt,
und im nassen Zustand in einer Zirkoniumdioxid-Kugelmühle 3 bis 4 Stunden lang vermischt,
um eine homogene Pulvermischung aus Glaspulver und Cordieritpulver
zu erhalten.
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Dann wurden ein organisches Bindemittel
und ein Lösemittel,
Toluol, zu diesen gemischten Pulvern gegeben und in einer Kugelmühle vollständig vermischt,
um gleichmäßig verteilt
vorzuliegen, und zum Entschäumen
unter Vakuum behandelt, um eine Aufschlämmung herzustellen. In diesem
Zusammenhang wurde ein organisches Vehikel, wie z. B. ein Bindemittel,
Lösemittel,
Weichmacher und dergleichen, in derselben Weise wie in einem herkömmlichen
Verfahren benutzt.
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Aus der Aufschlämmung wurde gemäß eines
Gießverfahrens
unter Benutzung einer Rakel auf einer Folie eine ungesinterte keramische
Lage von 2 mm Dicke gebildet. Nach dem Trocknen wurde die ungesinterte Lage
von dem Gießsubstrat
abgezogen und gestanzt, um eine ungesinterte keramische Lage zu
bilden, die eine gewünschte
Größe aufwies.
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Anschließend wurden mehrere der ungesinterten
keramischen Lagen laminiert, um durch Preßformen einen keramischen Formkörper zu
bilden.
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Dann wurden diese keramischen Formkörper mit
einer Geschwindigkeit von 200°C/h
erhitzt und 2 Stunden lang und bei 980°C gebrannt, um einen keramischen
Sinterkörper
zu erhalten.
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Der Wärmeausdehnungskoeffizient,
die absolute Dielektrizitätskonstante
und der dielektrische Verlust dieser keramischen Sinterkörper wurden
gemessen. Die Bewertungsergebnisse und die angewandten Brennbedingungen
sind in der Tabelle 2 dargestellt. In der Tabelle 2 liegen die Probennummern,
die mit einem Sternchen versehen sind, außerhalb der vorliegenden Erfindung.
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Wie aus den Ergebnissen in der Tabelle
2 ersichtlich ist, erlaubt es die erfindungsgemäße anorganische Zusammensetzung,
eine keramische Platte mit gedruckter Schaltung zu erhalten, die,
selbst wenn sie bei einer verhältnismäßig niedrigen
Temperatur von 1.000°C
oder weniger gebrannt wurde, ausgezeichnete Eigenschaften, eine
gute Brenneigenschaft, eine im Vergleich zu Aluminiumoxid niedrige
absolute Dielektrizitätskonstante
von nur 4,9 bis 5,3 und einen kleinen Wärmeausdehnungskoeffizient von
2,7 bis 3,8 ppm/°C
sowie einen geringen dielektrischen Verlust aufweist.
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Die Gründe für das Einschränken der
Zusammensetzungen der anorganischen Zusammensetzung mit niedriger
Brenntemperatur sind unten erläutert.
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Bezüglich der Zusammensetzungen
des Glases und des Cordierits: Wie an den Ergebnissen von Probe
Nr. 1 gezeigt, wird, wenn die Zusammensetzung den Cordierit in einer
Menge von weniger als etwa 60 Gew.-% enthält, die Brenntemperatur zu
niedrig und die Zusammensetzung schmilzt während des Brennschrittes, und
da die Menge des Glases schon an sich groß wird, wird die Festigkeit
des Endprodukts klein. Wenn andererseits die Menge an dem Cordierit
mehr als etwa 85 Gew.-% beträgt,
kann die Zusammensetzung nicht völlig
gesintert werden, wie an den Ergebnissen der Probe Nr. 4 gezeigt.
Demgemäß wird das
Cordieritpulver vorzugsweise in einer Menge von etwa 65 bis 80 Gew.-%
benutzt. Entsprechend beträgt
das Gewicht des Glaspulvers vorzugsweise etwa 20 bis 35%.
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Bezüglich der Zusammensetzung des
Glaspulvers: Wie an den Ergebnissen der Proben Nr. 5 und 8 gezeigt
ist, wird, wenn das Glaspulver zu weniger als etwa 20 Gew.-% aus
SiO2 besteht, die Viskosität des geschmolzenen
Glases zu klein, was zu Aufschäumen
zwischen keramischen Teilchen führt.
Wenn andererseits die Menge an dem SiO2 mehr
als etwa 60 Gew.-% beträgt,
wird die Viskosität
des geschmolzenen Glases höher,
was zum Verschlechtern der Sintereigenschaft führt, wie an den Ergebnissen
der Probe Nr. 7 gezeigt. Somit beträgt die Menge an dem SiO2 vorzugsweise etwa 20 bis 60 Gew.-% und
insbesondere etwa 21 bis 55 Gew.-% Wie aus den Ergebnissen der Probe
Nr. 7 ersichtlich ist, nimmt die Viskosität zu, wenn die Menge an dem
B2O3 weniger als
etwa 30 Gew.-% beträgt,
wodurch die Sintereigenschaft verschlechtert wird. Wie an den Ergebnissen
der Probe Nr. 8 ebenfalls gezeigt, ist, wenn die Menge an dem B2O3 mehr als etwa
50 Gew.-% beträgt,
die chemische Stabilität
des Glases verschlechtert, wodurch das Schäumen verursacht wird. Somit beträgt die Menge
an dem B2O3 vorzugsweise
etwa 30 bis 50 Gew.-% und insbesondere etwa 31 bis 46%.
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Wie aus den Ergebnissen der Probe
Nr. 9 ersichtlich ist, ist, wenn die Menge an dem MgO weniger als etwa
5 Gew.-% beträgt,
die Viskosität
des geschmolzenen Glases zu hoch, wodurch es der Zusammensetzung nicht
möglich
ist zu sintern, wohingegen das Glas mit Cordierit reagiert und ein
Schäumen
verursacht, wenn die Menge an MgO mehr als etwa 30 Gew.-% beträgt, wie
aus den Ergebnissen der Probe Nr. 10 ersichtlich ist. Somit beträgt die Menge
an dem MgO vorzugsweise etwa 5 bis 30 Gew.-% und insbesondere etwa
6 bis 24 Gew.-% Al2O3 ist
zum Verbessern der chemischen Stabilität des Glases zugefügt. Wie
jedoch an den Ergebnissen der Probe Nr. 12 gezeigt, wird, wenn die
Menge an dem Al2O3 mehr
als 15 Gew.-% beträgt.
die Viskosität
des Glases zu hoch, wodurch das Sintern der Zusammensetzung verhindert
wird. Somit beträgt
die Menge an Al2O3 vorzugsweise
0 bis etwa 15 Gew.-% und insbesondere etwa 1 bis 10 Gew.-%.
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Bezüglich R2O
(wobei R für
Alkalimetall steht): Wie an den Ergebnissen der Probe Nr. 13 gezeigt,
sinterte die Zusammensetzung ohne Li2O nie,
während
die Zusammensetzung schäumt,
wenn die Menge an Li2O mehr als etwa 5 Gew.-%
beträgt,
wie aus den Ergebnissen der Probe Nr. 14 ersichtlich ist. Somit
beträgt
die Menge an R2O vorzugsweise etwa 1 bis
5 Gew.-% und insbesondere etwa 2 bis 4 Gew.-%
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In den obigen Beispielen wurde als
das Rohpulver des Glases ein Oxid benutzt, jedoch können auch Carbonate,
Hydroxide oder dergleichen benutzt werden.
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In den obigen Beispielen wurde Li
als Beispiel für
ein Alkalimetall benutzt, jedoch können andere Alkalimetalle als
Li, zu denen Na, K, Cs und Fr gehören, ebenfalls benutzt werden,
um ähnliche
Ergebnisse zu erhalten.