DE69724909T2 - Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat durch Umsetzen von Methylbromid mit dem Reaktionsprodukt von Schwefelkohlenstoff und Hydrazin in einem wässrigen Medium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat durch Umsetzen von Methylbromid mit dem Reaktionsprodukt von Schwefelkohlenstoff und Hydrazin in einem wässrigen Medium Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat durch Umsetzen von Hydrazin mit Schwefelkohlenstoff.
  • Kurzbeschreibung des Standes der Technik
  • Beispielhaft für den Stand der Technik zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat sind die folgenden: Audrieth et al., J. Organic Chem., Vol. 19, S. 733–741 (1954), offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat und Umwandeln desselben in Thiocarbohydrazid. Das Verfahren umfasst die tropfenweise Zugabe von 1,04 mol Schwefelkohlenstoff zu 1,18 mol Kaliumhydroxid und 1,1 mol 85%igem Hydrazin in 200 ml Ethanol in einem Eisbad. Ein schweres gelbes Öl, das Kaliumdithiocarbazinat enthält, trennt sich während der Zugabe ab. Das resultierende Gemisch wird gerührt, abgeschreckt, und zwei Volumina Ether werden hinzugefügt, so dass sich noch mehr von dem gewünschten Produkt (Kaliumdithiocarbazinat) abtrennt.
  • Die ölige Schicht wird von der Ether-Alkohol-Schicht abgetrennt und filtriert, um eine kleine Menge eines unidentifizierten Feststoffs, der sich bildet, zu entfernen. Dann wird die klare gelbe Lösung in 300 ml Wasser gelöst. Die resultierende Lösung wird in einem Eisbad abgekühlt, und 1,05 mol Methyliodid werden in ungefähr 10 Chargen hinzugefügt. Das Reaktionsgefäß wird nach jeder solchen Zugabe abwechselnd geschüttelt und gekühlt, bis das Methyliodid verbraucht ist. Man lässt das Reaktionsgemisch mehrere Stunden lang stehen und schüttelt es gelegentlich, um eine vollständige Reaktion zu ermöglichen. Das Methyldithiocarbazinat wird isoliert und aus Ethanol umkristallisiert.
  • Methyldithiocarbazinat (24,4 g, 0,2 mol) wurde in 200 ml absolutem Ethanol gelöst, und 18 ml (0,3 mol Hydrazin) 85%iges Hydrazinhydrat wurden hinzugefügt. Die resultierende Lösung wurde am Rückfluss gehalten, bis kein festes Thiocarbohydrazid mehr ausfiel (etwa 45 Minuten). Eine kleine Menge 3-Hydrazino-4-amino-5-mercapto-1,2,4-triazol, die sich gebildet hatte, wurde wie folgt entfernt: Das Reaktionsgemisch wurde abgeschreckt, und das resultierende feste Produkt wurde isoliert und aus Wasser, das mit wenigen Tropfen Salzsäure angesäuert war, umkristallisiert.
  • Le, US-Patent 4,696,938, offenbart ein Verfahren zur Herstellung und Verwendung von Methylhydrazincarbodithioat als Zwischenprodukt bei der Herstellung von 6-Arylpyridinthiosemicarbazonen. Methyldithiocarbazinat wird wie folgt hergestellt: Hydrazinhydrat (150 g) wird zu einer abgekühlten (0°C) Lösung von Kaliumhydroxid in Wasser (240 ml) und 2-Propanol (200 ml) gegeben. Dann wird vorgekühlter Schwefelkohlenstoff (182 ml) tropfenweise unter Rühren zu dem Reaktionsgemisch gegeben, während die Innentemperatur auf unter 10°C gehalten wurde. Nach vollständiger Zugabe wird noch eine Stunde lang weitergerührt. Gekühltes Methyliodid (426 g) wird 1½ Stunden lang tropfenweise hinzugefügt. Der resultierende weiße Niederschlag wird durch Filtration gewonnen und mit gekühltem Wasser gewaschen. Das Rohprodukt wird aus Methylenchlorid umkristallisiert.
  • Zur Bildung von 6-Arylpyridinthiosemicarbazon wird Methyldithiocarbazinat in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Alkohol, umgesetzt. Das Reaktionsprodukt wird in einem geeigneten etherischen Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran oder 1,4-Dioxan, mit Selendioxid behandelt.
  • S. Losanitch, J. Chem. Soc., Vol. 119, 5. 763–765 (1921), offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat, indem man zuerst Ammoniumdithiocarbazinat erhält und dieses mit Methyliodid umsetzt. Das Ammoniumdithiocarbazinat wird wie folgt erhalten: Eine Lösung von Hydrazinhydrat in Alkohol, die einen großen Überschuss an Ammoniak enthält, wird langsam unter Kühlen mit der entsprechenden Menge Schwefelkohlenstoff behandelt. Das Methyldithio carbazinat wird gebildet, indem man das Ammoniumsalz in einer verdünnten Alkohollösung mit Methyliodid behandelt.
  • Sandstrom et al., Arkiv for Kemi, 4 (1952), 297, offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Ethyldithiocarbazinat. Das Verfahren beinhaltet die Abtrennung von Hydraziniumdithiocarbazinat aus einem Ethanol-Wasser-Gemisch und die Reaktion des Hydraziniumdithiocarbazinats mit Ethylbromid in einem Ethanol-Wasser-Gemisch.
  • Das US-Patent 3,284,482 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Chlorbenzylestern von Dithiocarbazinsäure wie folgt: Zu einer Lösung, die 85% Hydrazin, 25% Natriumhydroxid und 300 ml Wasser umfasst, wird bei 10 bis 15°C tropfenweise über 20 Minuten hinweg Schwefelkohlenstoff gegeben. Die externe Kühlung wird entfernt, und das Reaktionsgemisch wird eine Stunde lang bei 25 bis 30°C gerührt. Dann wird Trichlorbenzylchlorid in einer Portion zu dem Reaktionsgemisch gegeben, das 24 Stunden lang bei 25 bis 30°C gerührt wird, um das entsprechende Trichlorbenzyldithiocarbazinat herzustellen. Dann wird das Produkt mit Ethylether extrahiert. Die Etherlösung wird mit Wasser gewaschen, bis sie neutral wird, über Natriumsulfat getrocknet, und der Ether wird im Vakuum entfernt.
  • Die Britische Patentschrift 1,274,521 offenbart Dithiocarbazinsäureesterderivate durch Umsetzen von Dithiocarbazinsäureestern mit einer Oxoverbindung. Die Dithiocarbazinsäure wird hergestellt, indem man Hydrazinhydrat in Alkoholmedium in Gegenwart von Kaliumhydroxid, Ammoniak oder überschüssigem Hydrazinhydrat mit Schwefelkohlenstoff umsetzt.
  • Nach der Isolierung wird das Dithiocarbazinsäuresalz durch einen Alkylierungs- oder Aralkylierungsschritt in einen Ester umgewandelt. Dieser Schritt wird in Wasser, einem Gemisch von Wasser und Alkohol oder in Alkohol durchgeführt. Alternativ dazu kann der Ester auch in einem einzigen Reaktor hergestellt werden. Das Alkylierungs- oder Aralkylierungsmittel wird zu der nach dem obigen Verfahren hergestellten Lösung des Dithiocarbazinsäuresalzes gegeben.
  • Die von dem Patent offenbarten Alkylierungs- oder Aralkylierungsmittel sind: Dimethylsulfat, Diethylsulfat, Allylchlorid, n-Butyliodid, n-Octylester, n-Dodecylbromid, Cetylbromid, Benzylchlorid, p-Chlorbenzylchlorid, p-Isopropylbenzylbromid, p-n-Butylbenzylbromid und alpha-Methylbenzylchlorid.
  • Wie man aus dem obigen ersieht, besteht ein Bedürfnis nach einem wirtschaftlichen Verfahren, d. h. einem leichteren und kosteneffizienteren Verfahren, zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat. Insbesondere besteht ein Bedürfnis nach einem wirtschaftlicheren kommerziellen Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat. Durch die vorliegende Erfindung wird ein solches verbessertes Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat bereitgestellt.
  • Kurzbeschreibung der Erfindung
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass Methyldithiocarbazinat durch ein einfaches und kosteneffektives Verfahren hergestellt werden kann, das folgendes umfasst: die Umsetzung von Hydrazin und Schwefelkohlenstoff in einem wässrigen Reaktionsmedium in einem effektiven Verhältnis zur Bildung eines Hydraziniumdithiocarbazinat-Salzes und anschließende Umsetzung (Methylierung) des Dithiocarbazinat-Salzes mit Methylbromid.
  • In der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung wird 1 mol Schwefelkohlenstoff mit wenigstens 2 mol Hydrazin in einem Reaktionsmedium, das Wasser und ein nichtwässriges Lösungsmittel, wie Toluol, umfasst, umgesetzt. Das resultierende Reaktionsgemisch, das Hydraziniumdithiocarbazinat umfasst, wird mit Methylbromid umgesetzt, wobei hohe Ausbeuten an Methyldithiocarbazinat entstehen.
  • Dagegen beinhalten die Verfahren des Standes der Technik im Allgemeinen die Reaktion von Schwefelkohlenstoff und Hydrazin in einem Reaktionsmedium, das Alkohole enthält, die Abtrennung des resultierenden Dithiocarbazinats, die Verwendung von kostspieligeren oder schlechter handhabbaren und zuweilen kommerziell aus Kostengründen ausgeschlossenen Alkylierungsmitteln, wie Methyliodid, und Katalysatoren, wie Natriumiodid, und/oder Umkristallisation des resultierenden Methyldithiocarbazinats.
  • Es ist ein herausragendes Merkmal der Erfindung, dass man die Verwendung von unerwünschten Methylierungsmitteln, wie Methyliodid, unerwünschten Lösungsmitteln, wie Alkoholen, und teuren Katalysatoren, wie Natriumiodid, vermeiden kann. Es ist ein herausragendes Merkmal der Erfindung, dass das Verfahren kurze Reaktionszeiten erfordert, keine Isolierung von Dithiocarbazinat-Salzen als Zwischenprodukten und keine Umkristallisation des fertigen Methyldithiocarbazinats erfordert. Dementsprechend erfüllt das Verfahren der Erfindung ein lange bestehendes, aber unerfülltes Bedürfnis nach der Verwendung eines leichten Verfahrens zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat unter Verwendung von leicht verfügbaren und kostengünstigeren Reaktanten und Lösungsmitteln und Verarbeitungstechniken.
  • Bei der praktischen Durchführung der Erfindung kann Methyldithiocarbazinat als Zwischenverbindung bei der Herstellung anderer Chemikalien, wie Thiadiazolen, verwendet werden.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Wie bereits gesagt, bezieht sich die beanspruchte Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat durch Umsetzen von Hydrazin (typischerweise als Hydrazinhydrat) mit Schwefelkohlenstoff in einem wässrigen Reaktionsmedium in einem effektiven Verhältnis zur Bildung von Hydraziniumdithiocarbazinat und anschließend Methylierung des Hydraziniumdithiocarbazinats mit Methylbromid. Das Verfahren kann wie folgt durch die Reaktionen (I) und (II) dargestellt werden:
    Figure 00060001
  • Wie oben dargelegt, werden in Reaktion (I) Hydrazin und Schwefelkohlenstoff als Ausgangsstoffe eingesetzt. Hydrazin wird typischerweise in Form von Hydrazinhydrat eingesetzt, und Schwefelkohlenstoff wird typischerweise in Form einer Flüssigkeit eingesetzt. Als effektives Verhältnis kann man Hydrazin und Schwefelkohlenstoff in einem Stoffmengenverhältnis von etwa 4 bis 2 zu 1 und vorzugsweise 2,4 : 1 miteinander umsetzen. Als Reaktionsmedium kann man Wasser als Hauptreaktionsmedium einsetzen, vorzugsweise in Kombination mit einem nichtwässrigen Lösungsmittel, bei dem es sich um ein aprotisches Lösungsmittel handelt. Das Stoffmengenverhältnis von Wasser zu Schwefelkohlenstoff kann etwa 5 bis 20 zu 1 und vorzugsweise 10 bis 20 zu 1 betragen. Das aprotische Lösungsmittel ist nichtalkoholisch und vorzugsweise ein Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel. Als Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel kann man ein aliphatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel verwenden, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Alkanen, wie Pentan, Hexan und Heptan, besteht. Man kann auch ein aromatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel einsetzen, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Toluol (was bevorzugt ist), Benzol und Xylol besteht. Das Lösungsmittel kann in einem Stoffmengenverhältnis von etwa 0,15 bis 1 mol pro Mol Schwefelkohlenstoff eingesetzt werden. Im Unterschied zu dem Reaktionsmedium von vielen der Verfahren des Standes der Technik braucht das wässrige Reaktionsmedium dieser Erfindung keine alkoholischen Lösungsmittel zu enthalten. In dieser Hinsicht besteht das Reaktionsmedium im Wesentlichen aus Wasser und einem aprotischen Lösungsmittel.
  • In Reaktion (I) können die folgenden Reaktionsbedingungen eingesetzt werden. Die Reaktion kann bei etwa –5 bis 35°C und vorzugsweise 10 bis 25°C während etwa 1 bis 4 Stunden und vorzugsweise 1 bis 2 Stunden bei einem pH-Wert von etwa 8 bis 14 und vorzugsweise 9 bis 14 stattfinden. Das resultierende Reaktionsprodukt umfasst Hydraziniumdithiocarbazinat.
  • In Reaktion (II) wird das Reaktionsprodukt, das Hydraziniumdithiocarbazinat umfasst, mit Methylbromid umgesetzt. Das Stoffmengenverhältnis von Methylbromid zu Hydraziniumdithiocarbazinat kann etwa 1,5 bis 1,02 zu 1 und vorzugsweise 1,05 : 1 betragen. Reaktion (II) kann zwar auch in einem anderen Reaktionsgefäß durchgeführt werden, wird jedoch typischerweise in demselben Reaktionsgefäß durchgeführt, wie es bei Reaktion (I) verwendet wird. Das bei Reaktion (II) eingesetzte Reaktionsmedium ist im Wesentlichen dasselbe wie bei Reaktion (I). Wasser kann in einem Stoffmengenverhältnis von 20 bis 5 und vorzugsweise 15 bis 5 mol pro Mol Hydraziniumdithiocarbazinat eingesetzt werden. Das hier eingesetzte Lösungsmittel ist im Wesentlichen dasselbe wie das Lösungsmittel von Reaktion (I). Das Lösungsmittel kann in einem Stoffmengenverhältnis von 0 bis 3 und vorzugsweise 0,1 bis 1,0 mol pro Mol Hydraziniumdithiocarbazinat eingesetzt werden. Reaktion (II) kann in einem pH-Bereich von etwa 8 bis 14 und vorzugsweise 9 bis 14 bei einer Temperatur von etwa 0 bis 35°C und vorzugsweise 5 bis 25°C während etwa 0,5 bis 3 Stunden und vorzugsweise 1 bis 2 Stunden durchgeführt werden.
  • Es ist ein herausragendes Merkmal der Erfindung, dass die Methylierungsreaktion durchgeführt werden kann, ohne die Dithiocarbazinat-Salze von Reaktion (I) zu isolieren. Dementsprechend besteht die Methylierungsreaktion (II) im Wesentlichen darin, das Reaktionsprodukt von Reaktion (I) mit Methylbromid umzusetzen. Es ist außerdem ein herausragendes Merkmal der Erfindung, dass die Methylierungsreaktion (II) ohne die Verwendung von teuren Reaktionskatalysatoren, wie Natriumiodid, durchgeführt werden kann. Dementsprechend besteht der Methylierungsschritt im Wesentlichen darin, das Reaktionsprodukt von (I) mit Methylbromid umzusetzen. Alternativ dazu kann das Hydraziniumdithiocarbazinat auch zum Beispiel durch Filtration isoliert und anschließend mit Methylbromid umgesetzt werden. Zum Beispiel kann das Hydraziniumdithiocarbazinat filtriert, in einem Reaktionsmedium, wie es oben beschrieben ist, aufgeschlämmt und dann mit Methylbromid umgesetzt werden. Die Reaktionsbedingungen wären im Wesentlichen dieselben, wie sie oben beschrieben sind.
  • Das resultierende Produkt, das Methyldithiocarbazinat enthält, kann mit jedem zweckmäßigen Mittel isoliert werden. Das Methyldithiocarbazinat kann zum Beispiel durch Filtrieren oder Zentrifugieren als feuchter Kuchen isoliert werden. Das Methyldithiocarbazinat kann auf einem Vakuumfilter aufgefangen und mit Wasser gewaschen werden, um Verunreinigungen, wie Hydraziniumbromid, zu entfernen. Der resultierende Kuchen kann so, wie er ist, in anschließenden Reaktionen verwendet werden. Alternativ dazu kann er auch mit irgendeinem Mittel getrocknet werden, das die erforderliche Trocknung herbeiführen kann, ohne eine Zersetzung zu bewirken. Zum Beispiel kann das Produkt getrocknet werden, indem man es Temperaturen aussetzt, die keine Zersetzung der Produkte verursachen. Insbesondere kann das Produkt in einem Vakuumofen getrocknet werden, wobei man bei einer Temperatur von etwa 30 bis 40°C Stickstoff durchleitet. Im Allgemeinen kann die Reinheit des resultierenden Methyldithiocarbazinats bis zu etwa 95 Prozent betragen, wobei die Variation auf die Wasch- und/oder Trockenschritte zurückzuführen ist.
  • Wie man aus obigem ersieht, kann Methyldithiocarbazinat erhalten werden, ohne das Reaktionsprodukt von Reaktion (II) umzukristallisieren. Dementsprechend kann Methyldithiocarbazinat durch ein Verfahren hergestellt werden, das im Wesentlichen darin besteht, Schwefelkohlenstoff und Hydrazin in einem wässrigen Medium in einem effektiven Verhältnis zur Bildung eines Dithiocarbazinat-Salzes miteinander umzusetzen und anschließend das Dithiocarbazinat-Salz mit Methylbromid zu methylieren und Verunreinigungen, wie das Bromidsalz, zu entfernen. Es ist ein herausragendes Merkmal der Erfindung, dass das Verfahren im Wesentlichen darin besteht, das Hydraziniumdithiocarbazinat herzustellen und zu methylieren, ohne es aus dem Reaktionsmedium abzutrennen.
  • Bei den Reaktionen kann ein Katalysator, typischerweise ein Phasentransferkatalysator, wie N-Benzyltrimethylammoniumhydroxid, eingesetzt werden. Weitere Katalysatoren, die hier geeignet sind, können aus der Gruppe ausgewählt werden, die aus Tris[2-(2-methylethoxy)ethyl]amin (TDA-1), N-Methylimidazol, Dimethylaminopyridin, 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan, Diglyme (2-Methoxymethylether) und Diethylenglycol besteht. Der Stoffmengenanteil des Katalysators kann etwa 10 Prozent und vorzugsweise etwa 2 Prozent pro Mol Schwefelkohlenstoff betragen. Bei den Reaktionen können auch noch andere Reaktionszusatzstoffe eingesetzt werden.
  • Folgendes ist eine zweckmäßige, aber nichteinschränkende Erläuterung des Verfahrens zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat gemäß dieser Erfindung. Hydrazinmonohydrat wird bei einer Temperatur von unter 25°C langsam zu einem Gemisch von Toluol und Wasser gegeben. Dann wird Schwefelkohlenstoff tropfenweise zu dem Reaktionsgemisch gegeben, während die Temperatur auf 25°C gehalten wird. Sobald das resultierende Hydraziniumdithiocarbazinat auszufallen beginnt, wird das Reaktionsgemisch zu einer Aufschlämmung und bleibt es gewöhnlich auch in der anschließenden Methylierungsreaktion. Bei der Methylierungsreaktion wird dann Methylbromid über einen Zeitraum von etwa 2 Stunden bei 25°C zu dem Reaktionsgemisch gegeben. Das Reaktionsgemisch wird etwa eine Stunde lang bei 25°C gerührt, auf 0 bis 5°C abgekühlt, filtriert und getrocknet. Die Ausbeute des resultierenden Methyldithiocarbazinats kann etwa 77 bis 90 Prozent betragen.
  • Folgendes sind spezielle, aber nichteinschränkende Beispiele für die Erfindung. Wenn nichts anderes angegeben ist, sind alle Teile und Prozentwerte gewichtsbezogen.
  • Beispiele
  • Beispiel 1:
  • Dieses Beispiel zeigt die Herstellung von Methyldithiocarbazinat (MDTC) gemäß der Erfindung wie folgt. In einem geeignet ausgestatteten Reaktionsgefäß (1000-ml-Vierhalskolben, ausgestattet mit einem Thermometer, einem von oben wirkenden Rührer, einem Dewar-Kühler, einem Tropftrichter mit Druckausgleich und einem Gaseinleitungsrohr) wurde Hydrazinhydrat (150 g, 3,00 mol) bei < 25°C langsam (unter Kühlung) zu einem Gemisch von Toluol (43,25 g, 0,46 mol) und Wasser (264 g, 14,6 mol) gegeben. Dann wurde Schwefelkohlenstoff (114,0 g, 1,50 mol) zu dem obigen Gemisch gegeben (1 Stunde), während die Temperatur auf 25°C gehalten wurde. Danach wurde Methylbromid (156,7 g, 1,65 mol) über einen Zeitraum von 2 Stunden bei 25°C in das Reaktionsgefäß eingeleitet. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang bei 25°C gerührt, auf 0 bis 5°C abgekühlt, und der Feststoff wurde abfiltriert und getrocknet (über Nacht bei 40°C/20 mm), was 159,3 g (84,5%) weißen Feststoff ergab. Die Mutterlauge enthielt zusätzliche 3 bis 5% MDTC.
  • Beispiel 2:
  • Dieses Beispiel zeigt die Herstellung von Methyldithiocarbazinat (MDTC) ohne Verwendung von Toluol. In einem geeignet ausgestatteten Reaktionsgefäß wurde Hydrazinhydrat (150 g, 3,00 mol) bei < 25°C langsam (unter Kühlung) zu Wasser (264 g, 14,6 mol) gegeben. Dann wurde Schwefelkohlenstoff (114,0 g, 1,50 mol) zu dem obigen Gemisch gegeben (1 Stunde), während die Temperatur beibehalten wurde, und Methylbromid (156,7 g, 1,65 mol) wurde über einen Zeitraum von 2 Stunden bei 25°C eingeleitet. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang bei 25°C gerührt, auf 0 bis 5°C abgekühlt, und der Feststoff wurde abfiltriert und getrocknet (über Nacht bei 40°C/20 mm), was 80% weißen Feststoff ergab (Reinheit 91%). Die Mutterlauge enthielt zusätzliche 3 bis 5% MDTC.
  • Obwohl die Erfindung oben zum Zwecke der Veranschaulichung im Einzelnen beschrieben wurde, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass diese Einzelheiten ausschließlich diesem Zweck dienen und dass der Fachmann Variationen vornehmen kann, ohne vom Wesen und Umfang der Erfindung abzuweichen, der nur durch die Ansprüche beschränkt ist.

Claims (12)

  1. Verfahren zur Herstellung von Methyldithiocarbazinat, umfassend das Umsetzen von Schwefelkohlenstoff und Hydrazin in einem wässrigen Medium in einem effektiven Verhältnis zur Bildung eines Hydraziniumdithiocarbazinats und anschließende Methylierung des Hydraziniumdithiocarbazinats mit Methylbromid.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das wässrige Reaktionsmedium im Wesentlichen aus Wasser und einem aprotischen Lösungsmittel besteht.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei das Lösungsmittel ein aliphatisches oder aromatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel ist.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei das Lösungsmittel ein aromatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel ist, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Toluol und Xylol besteht, oder ein aliphatisches Lösungsmittel ist, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Hexan, Heptan und Cyclohexan besteht.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei das Lösungsmittel Toluol ist.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Stoffmengenverhältnis von Hydrazin zu Schwefelkohlenstoff 4 bis 2 zu 1 beträgt.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 6, wobei das Stoffmengenverhältnis 2,4 : 1 beträgt.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Stoffmengenverhältnis von Methylbromid zu dem Dithiocarbazinat-Salz 1,5 bis 1,02 zu 1 beträgt.
  9. Verfahren gemäß Anspruch 8, wobei das Stoffmengenverhältnis 1,05 : 1 beträgt.
  10. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Reaktion in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt wird, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Benzyltrimethylammoniumhydroxid, Tris[2-(2-methylethoxy)ethyl]amin, N-Methylimidazol, Dimethylaminopyridin, 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan, Diglyme(2-methoxymethylether) und Diethylenglycol besteht.
  11. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei anschließend an die Methylierungsreaktion Methyldithiocarbazinat durch Filtrieren oder Zentrifugieren als feuchter Kuchen isoliert wird.
  12. Verfahren gemäß Anspruch 10, das weiterhin das Trocknen des isolierten Methyldithiocarbazinats umfasst.
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